Odense Universität Studium
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Odense Universität Studium
Erfahrungsbericht Odense Odense Odense zählt mit rund 170.000 Einwohnern zu der drittgrößten Stadt Dänemarks. Insbesondere ist Odense bekannt, da sie die Geburtsstadt des Schriftstellers Hans Christian Andersen ist. Nach ihm ist auch die gemütliche Altstadt benannt. Neben der gemütlichen Hans Christian Andersen Stadt bietet Odense eine Reihe schöner Plätze entlang des Flusses und die Innenstadt mit einigen guten Einkaufsmöglichkeiten. Ein Fahrrad ist in Odense wie in ganz Dänemark ein Muss, da die Fahrradwege gut ausgebaut sind und bei jeder Wetterlage das Fahrrad das gängigste Fortbewegungsmittel ist. Universität Die University of Southern Denmark besteht aus den Campus in Odense, Esbjerg, Kolding, Sonderborg und Slagelse. Odense bildet das Zentrum der University of Southern Denmark. Für die Stadt Odense ist die Universität von sehr wichtiger Bedeutung, da die 17.000 Studenten ein Zehntel der gesamten Einwohner sind und somit das Stadtbild prägen. Die Universität ist momentan am expandieren. Es entstehen immer neue Gebäude, die architektonisch top modern sind. Somit gewinnt die Universität weiterhin an Bedeutung. Der Campus ist in den main Campus und den Campus für die technische Fakultät aufgeteilt. Beide liegen im Süden der Stadt und sind fünf Fahrradminuten voneinander entfernt. Studium Vorneweg als Deutscher ist man an der University of Southern Denmark nicht in der Minderheit. Deutsche sind nach den Dänen, die größte Gruppe. Es kommen sehr viele Deutsche aus Norddeutschland zum Studium nach Dänemark. Es ist auch eher die Seltenheit als Austauschstudent für nur ein Semester zu kommen. Die meisten sind für ihr full degree Studium in Odense. Das Studium in Odense ist sehr diversifiziert. Deswegen kann man im Prinzip keine generellen Aussagen treffen, die alle Kurse betreffen. Allerdings eines haben alle Kurse gemeinsam: Lesen. Die Vorlesungen bringen einem die Basics. Jedoch um ein vertieftes Verständnis des Stoffes zu erhalten, muss man die Vorlesungen mit den bereitgestellten Materialien vor- und nachbereiten. Somit kann man sich sehr gut eine eigene Arbeitsweise aneignen, die mit Sicherheit im weiteren Leben auch hilfreich sein wird. Man lernt dadurch relativ schnell die wichtigsten Bestandteile eines Textes zusammenzufassen. Nach 4 Wochen Gewöhnungszeit hatte ich meine Arbeitsweise gefunden und konnte dadurch um einiges effizienter arbeiten. Dadurch ist das Studium allerdings arbeitsintensiver als an meiner Heimuniversität in Deutschland. Erfahrungsbericht Odense Die Kurse allerdings sind nicht dermaßen interaktiv wie angekündigt. Es geht doch meistens im Frontalunterricht von statten, da die Dänen auch nicht daran interessiert sind dauerhaft aktiv zu sein. Die Vorlesungszeit beträgt 90 Minuten. Diese wird aber durch eine 15 minütige Pause unterbrochen. Dadurch hat man nur 15 Minuten Zeit um den Raum zwischen den Vorlesungen zu wechseln, was tatsächlich teilweise etwas stressig sein kann, da der main campus in Odense sehr weitläufig ist. Deswegen fahren die Angestellten mit City Rollern über die Flure. Eine Besonderheit ist es für uns Deutsche, dass man die Professoren Duzen darf, also im Englischen bedeutet das, sie mit Vornamen anzusprechen, was dazu dienen soll die Hemmschwelle für Fragen zu senken. Ich denke, dass das eine gute Idee ist, aber ich sehe es nicht für notwendig an. Eine meiner Dozenten war eine PhD Studentin, somit auch nicht viel älter als die Masterstudenten. Zu guter letzt noch ein paar Informationen zu den Klausuren. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. In einigen Kursen gibt es lediglich Assignments und keine Abschlussprüfungen. Weiterhin besteht die Möglichkeit von midterm und final exams. Diese können schriftlich oder mündlich stattfinden. Oder es gibt auch Kombinationen von allen. Es ist auf jeden Fall interessant mal eine mündliche Klausur zu erleben. Ich war nicht ganz mit der Tatsache zufrieden, dass die Universität alles auf digital umstellt und somit müssen Klausuren computerschriftlich eingereicht werden. Dadurch gibt es während der Klausur häufig technische Probleme und somit Unruhe in den Räumen. Ebenfalls ist es um einiges zeitintensiver, insbesondere wenn man mit mathematischen Gleichungen oder Diagrammen arbeiten muss. Aber das ist natürlich eine persönliche Angelegenheit. Leben Das Leben in Dänemark ist sehr ähnlich wie in Deutschland. Es gibt überwiegend die gleichen Supermarktketten. In den Supermärkten findet man auch ohne dänisch Kenntnisse alles was man zum Überleben braucht. Das Preisniveau ist in den Supermärkten nicht viel höher als in Deutschland. Der Preisunterschied besteht in Restaurants, Kneipen und Bars. Auf was man sich einstellen sollte, ist das man sehr viel Fahrrad fährt und das wie schon erwähnt bei jedem Wind und Wetter. Meine Strecken waren von Birkeparken, wo meine Wohnung war bis zur Universität 7 km einfach und von meiner Wohnung in die Stadt 4 km einfach. Ich fand es nach einer kurzen Gewöhnungsphase recht angenehm. Meine Wohngegend Birkeparken war nicht so der Hit. Ich würde jeden davon abraten, da es wirklich weit weg vom Zentrum ist. Weiterhin ist es ein reines Migrantenviertel. Es leben sehr wenig bis gar keine Dänen dort. Es ist auch kein Studentenwohnheim. Sondern man lebt in 4er WGs mit Studenten, aber auf der gleichen Etage leben Migrantenfamilien, was keinen richtigen Studentenflair aufkommen lässt. Die Kontaktaufnahme mit Dänen ist auch nicht ganz so einfach. Ich besuchte Kurse, in denen überwiegend Dänen waren. Deswegen sprachen sie untereinander nur dänisch und man konnte sich ohne dänische Sprachkenntnisse nicht integrieren. Die Dänen sind auch etwas distanziert und unnahbar, was sich allerdings mit Alkohol ändert. Damit wären wir auch beim Nachtleben. Das Nachtleben in Odense wird von einigen wenigen Bars und noch weniger Clubs bestimmt. Nach 4 Wochen hat man alles besucht. Dennoch ist es Erfahrungsbericht Odense lustig in Dänemark feiern zu gehen. In den Bars in Odense gibt es meistens eine Stunde Freibier. Dadurch hat man die Möglichkeit recht günstig wegzukommen und diese Stunde dient auch als Eisbrecher für gute Stimmung. Man muss allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass man noch mit dem Fahrrad heimfahren muss. Somit ist dem Alkoholkonsum eine natürliche Grenze gesetzt. Dänemark ist leider nicht das geeigneste Land um große Ausflüge zu unternehmen. Dennoch kann man einiges sehen. Wir haben an einem Wochenende einen Roadtrip gemacht. Dabei haben wir Aarhus, Aalborg, Skagen und die Westküste angeschaut. Am schönsten fand ich Skagen, das befindet sich im Norden von Jütland. Dort fließen Nord- und Ostsee zusammen. Ebenso gibt es eine Wanderdüne, was ich nur empfehlen kann. Ein Kopenhagen Trip darf natürlich auch nicht fehlen. Kopenhagen ist auch echt eine super Stadt. Sie ist zwar nicht groß, das heißt man hat in eins bis zwei Tagen alles gesehen. Die Stadt bietet aber durch die Königsfamilie einige schöne Gebäude und die Staatsbibliothek ist wirklich sehenswert. Bei einem Aufenthalt in Kopenhagen bietet sich auch ein Besuch in Malmö an, da dies nur zwei Zughaltestellen von Kopenhagen Richtung Schweden entfernt ist. Achja genau Zugfahren ist sehr teuer in Dänemark. Es gibt jedoch für Studenten eine Wildcard, das ist vergleichbar mit einer Bahncard in Deutschland. Mit dieser erhält man Vergünstigungen für Bahnfahrten und sie lohnt sich meistens schon nach einer Fahrt. Es gibt aber auch viele Fernbusanbieter, mit denen man günstig durch Dänemark reisen kann. Fazit Mein Auslandssemester in Odense war für mich eine unbeschreibliche und vor allem unvergessliche Zeit. In dieser konnte ich eine neue Kultur kennen lernen und viele internationale Freundschaften knüpfen.