Erfahrungsbericht zum Erasmus Semester an der SDU in Odense

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Erfahrungsbericht zum Erasmus Semester an der SDU in Odense
Wintersemester 13/14
Hochschule München
Lothstr. 34
80335 München
Fakultät 03 Maschinenbau
Kurzfassung
In diesem Bericht stelle ich meine Erfahrungen des Erasmus Semesters an der “University of
Southern Denmark“ (SDU) dar.
Die Schilderung erstreckt sich von der Entscheidung für ein Auslandssemester, den Bewerbungsvorbereitungen, dem eigentlichen Studienablauf bis hin zum Freizeitvergnügen, über
unser Zusammenleben mit den internationalen sowie den einheimischen Studenten in Odense/Dänemark.
Campus der SDU in Odense
HM | Kurzfassung
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Inhaltsverzeichnis
KURZFASSUNG
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EINLEITUNG
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BEWERBUNG
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2.1 WARUM EIN AUSLANDSSEMESTER
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2.2 WIE BEKOMME ICH INFOS ÜBER DAS AUSLANDSSEMESTER
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2.3 WIE LÄUFT DIE BEWERBUNG AB
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ANREISE NACH ODENSE
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DAS STUDIEREN AN DER SDU:
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4.1 EINFÜHRUNGSTAGE
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4.2 DAS STUDIUM
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4.3 DAS LEBEN ALS ERASMUSSTUDENT
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SCHLUSSWORT
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HM | Kurzfassung
III
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Einleitung
Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich allen Studenten/innen, die an einem Auslandssemester interessiert sind, helfen, davor etwas die Angst zu nehmen und sie zu einem Auslandsstudium ermutigen. Ebenfalls möchte ich hier schon anmerken, dass es nicht immer nur die
USA, Fernost oder die südlichen EU-Staaten sein müssen, um eine wertvolle Lebenserfahrung
machen zu können.
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Bewerbung
2.1 Warum ein Auslandssemester
Da ich am Ende des theoretischen Teils meines Studiums angelangt war und ich nur noch das
Praxissemester und die Diplomarbeit zu absolvieren hatte, stellte ich fest, dass noch etwas
Elementares in meinem Studium fehlen würde. Um meine Erinnerungen an das Studium für
die Zukunft noch lebendiger aufrecht zu erhalten, musste ich mir selbst darüber klar werden
ob ich einerseits eine Weltreise oder andererseits ein Auslandssemester durchführen wollte.
Das ganze Vorhaben wollte ich zusammen mit einem Freund planen und verwirklichen, deshalb entschied ich mich für das Auslandssemester. Das Land allein war nicht ausschlaggebend.
Wichtiger für mich war, dass die Vorlesungen der Uni auf Englisch gehalten wurden und ich
mit diesem Aufenthalt gleichzeitig meine Englischkenntnisse aufbessern konnte.
2.2 Wie bekomme ich Infos über das Auslandssemester
Die Hochschule München bietet immer wieder Informationstermine bei „International Affairs“
an. Dies ist der beste und einfachste Weg, um Informationen über einen Auslandsaufenthalt
zu erhalten, weil dort Betreuer und Betreuerinnen über eigene Erfahrungen sowie Feedbacks
von Teilnehmern bzw. Studenten berichten. Ich besuchte alle Veranstaltungen von Erasmus,
Europa, USA sowie Fernost.
Die Auslandsbeauftragten neigen aber meiner Meinung nach eher dazu, die „Messlatte“ in
Bezug auf die notwendigen Anforderungen und die zu leistenden Vorbereitungen, etwas zu
hoch anzusetzen. Man darf deshalb davor nicht zurückschrecken.
HM | Einleitung
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2.4 Wie läuft die Bewerbung ab
Generell ist es empfehlenswert, sich frühzeitig zu informieren und auch zu bewerben, damit
alle erforderlichen Fristen eingehalten werden können.
Von meiner Seite lief es eher ziemlich spontan. Nach einer Informationsveranstaltung sprachen wir, mein Studienkollege und ich, Frau Bösinger (Erasmusbeauftragte) direkt auf noch
freie Stellen von Partnerhochschulen an und wurden so auf die SDU in Dänemark aufmerksam. Da der Termin hierfür relativ nahe an die Bewerbungsfrist grenzte, gewährte sie uns für
die Erledigung der Formalitäten noch einen Zeitaufschub. Die Bewerbungsunterlagen sind
leicht auf der Homepage zu finden. Bei auftretenden Problemen helfen die Auslandsbeauftragten, als Ansprechpartner. gerne weiter. Auch das Motivationsschreiben stellt keine große
Hürde dar. Wenn man den Bewerbungsablauf befolgt, treten eigentlich keine Schwierigkeiten
auf.
Gerne möchte ich an dieser Stelle den Auslandsbeauftragten folgenden Hinweis, als Information für spätere Interessenten, weitergeben. Als Englischnachweis wird nur ein direkter Nachweis der Englischkenntnisse entweder der Hochschule oder der Volkshochschule akzeptiert.
Dieses Zertifikat kann man an der Hochschule München durch einen Englischtest an der Fakultät 14, ohne eine Vorlesung, erlangen.
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Anreise nach Odense
Zur Anreise möchte ich nur wenige Worte verlieren. Ich bin von München mit der Bahn direkt nach Odense gefahren. Die Fahrt war sehr
entspannt und ich kann dies jedem nur weiterempfehlen. Auch in Odense sind die Verkehrsanbindungen ideal. Zu Beginn kamen mir
die dänischen Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel extrem hoch vor, doch hat man
sich erst mal an den Wechselkurs gewöhnt, ist
das Preisniveau vergleichbar mit München.
HM | Anreise nach Odense
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Das Studieren an der SDU:
4.1 Einführungstage
Die ersten zwei Tage an der SDU waren ausschließlich Einführungstage. Nach diesen beiden
Tagen wurden wir internationale Studenten auf alles hingewiesen, das zum Leben und „Überleben“ an der SDU wichtig war: Von der Kantine bis zum Einrichten des Vorlesungsplanes. Außerdem wurden diese Tage durch gemeinsame Spiele sowie aufwendige Buffets aufgewertet.
4.2
Das Studium
Das Studium an der SDU war im Gegensatz zu unserer Hochschule insgesamt betrachtet viel
entspannter und familiärer. Die Anzahl der Vorlesungsteilnehmer war wesentlich niedriger als
an der HM, was die Zusammenarbeit zwischen Professoren und Studenten extrem erleichterte. Auch war die Art der Kommunikation zwischen Professoren und Studenten anders als in
Deutschland. Beide Seiten sprachen sich mit dem Vornamen an, wodurch die Kommunikation
auf Augenhöhe stattfand. Diese Umgangsform war eine neue Erfahrung für mich und zu Beginn konnte ich mich damit nur allmählich anfreunden. Während den Vorlesungen fanden viele Gruppenarbeiten und kleine Präsentationen statt, die ich anfangs eher für lästig hielt. Doch
sobald man in die Routine der englischen Sprache hineinfand, leisteten diese Elemente der
Vorlesung eine hervorragende Rolle, um die Studieninhalte sowohl verständlich zu machen als
auch diese zu verfestigen. Man war dadurch gezwungen, sich mit den unterschiedlichen Ansichten der Studienkollegen und -Kolleginnen auseinander zu setzen. Auf Grund dieser Art der
Zusammenarbeit entstanden außergewöhnlich gute Freundschaften, von denen ich selbst positiv beeinflusst wurde.
Gleich zu Beginn des Studiums wurden wir darüber informiert, dass alle Prüfungen an der SDU
mündlich durchgeführt werden. Darüber war ich sehr verwundert und machte mir einerseits
aufgrund meiner persönlichen Englischkenntnisse und andererseits über den Prüfungsablauf,
Gedanken.
Infolge der Erfahrung mit meiner ersten mündlichen Prüfung, legte sich jedoch die Prüfungsangst. Sowohl diese als auch alle nachfolgenden Prüfungen fanden in Form einer fachlichen
Diskussion mit dem dafür zuständigen Professor statt. Die Atmosphäre war dadurch entspannter und bei Sprachbarrieren wurde man, wo es nötig war, von den Professoren unterstützt, sodass der Lernerfolg dennoch positiv ausfiel.
HM | Das Studieren an der SDU:
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4.3 Das Leben als Erasmusstudent
Dadurch, dass ich in einem privaten Haus untergebracht
wurde, entstand in kurzer Zeit
zwischen den Studenten eine
familiäre Stimmung. Diesbezüglich wurde für mich gleich
zu Begin der Grundstein für einen angenehmen Aufenthalt
während des Auslandssemesters gelegt. Da ich als letzter
Student in unserem Haus eintraf, hatte ich den Vorteil, dass
mich meine Mitbewohner nach
der Ankunft sofort über alles
„Überlebensnotwendige“ aufklärten.
Wir wohnten etwas außerhalb
von Odense und waren deshalb auf ein Fahrrad angewiesen. Das Organisieren eines Rades
war einfach für uns, weil ehemalige studentische Vormieter, Fahrräder zurück ließen. Mit etwas handwerklichem Geschick (Maschinenbauer) wurden die Räder wieder funktionstüchtig
gemacht.
In Odense ist es allgemein üblich, mit dem Fahrrad zu fahren und es ist empfehlenswert, sich
eines mitzubringen bzw. zu organisieren. Zahlreiche Bike-Shops bieten den Service, Räder
günstig an Studenten zu verkaufen und am Ende des Semesters diese wieder in Zahlung zu
nehmen.
Auch die öffentlichen Verkehrsanbindungen waren ausgezeichnet und ab 00:00 Uhr steigt
man eben auf ein Taxi um, wenn man wie wir, außerhalb wohnt. Auch der Fahrtpreis ist fair.
Die Zimmer unserer Wohnung waren komplett möbliert und für den Fall, dass doch etwas
fehlte war „IKEA“ innerhalb 15 Minuten erreichbar.
Da Dänemark unter anderem auch für seine zahlreichen Innenausstattungshäuser und Deko
Läden bekannt ist, möchte ich hier noch einen Spezialtipp (vor allem für die weiblichen Interessentinnen an einem Dänemarkaufenthalt) hinzufügen: Der „Tiger“( eine Mischung aus IKEA
und Buttlers), den es in fast jeder dänischen Stadt gibt es ein Paradies für Bummlerinnen auf
der Suche nach allerhand Schnickschnack für Spiel und Spaß oder zu Deko Zwecken…aber
über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten…
Das Nachtleben von Odense war für die Größe der Stadt genial. Es gab mehrere Bars und
Clubs, in denen es sich
leicht bis in die Morgenstunden aushalten ließ.
Neu für mich war auch,
dass es in den unterschiedlichen Bars jeweils
zu
unterschiedlichen
Zeiten „Freibier" gab.
(So, so!!!)
Dies war immer ein Anzugsmagnet für die Studenten. Aber auch die anderen „bezahlten„
Abende konnten den Vergleich mit München standhalten.
HM | Das Studieren an der SDU:
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Des Weiteren hatten wir das Glück einen Keller in unserem Hau zu haben, wo wir selbst regelmäßig Feste feierten. Was unser Zusammenleben im Haus noch intensivierte, waren unsere internationalen Abende, die an jedem Sonntagabend stattfanden. Dafür bereitete im
Wechsel immer eine andere Nation ein landestypisches Essen für die Hausgemeinschaft zu.
Dies schweißte unsere Wohngemeinschaft sowohl auf kulinarischer als auch auf kultureller
Ebene noch mehr zusammen.
Auch Ausflüge ließen wir nicht aus. Ob bei gemeinsamen Fahrradtouren ins Umland oder
Städtetrips nach Kopenhagen, wir genossen das Land. Dänemark ist kein besonderes großes
aber dafür ein sehr schönes Land. Es gibt viele kleine Inseln und Städte, die es wert sind gesehen zu werden. Die kleinen Städte am Meer sind schon fast märchenhaft mit ihren kleinen
und bunten Häuschen.
Vor allem Kopenhagen ist einen Besuch wert. Die Stadt ist durch ihre freundlichen Menschen,
den schönen Plätzen, den Kanälen, die man mit dem Boot erkunden kann und den vielen kleinen Kneipen äußerst liebenswert. Auch die Kultur der Monarchie ist in der Stadt deutlich
sicht- und erlebbar.
Dadurch, dass uns mehrere Autos vor Ort zur
Verfügung standen, war es für uns möglich,
größere Distanzen mit Gepäck zurückzulegen.
Somit konnten wir einmal einen Kurztrip ins
benachbarte Schweden organisieren. Auf einem der vielen Seen unternahmen einige von
uns einen Kanutrip. Ein Erlebnis der besonderen Art: Natur pur, fernab von jeglicher Zivilisation! Diese Zeit war für mich ein unglaubliches Erlebnis, das mir am eindrücklichsten von
meiner Erasmuszeit in Erinnerung bleiben
wird.
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Schlusswort
Alles in allem war es eine geniale Zeit in Dänemark, die ich nie vergessen werde. Meiner Meinung ist es, wie schon erwähnt, egal in welchem Land man ein Auslandssemester absolviert.
Mit etwas Glück, durch eigenes Interesse und etwas Anpassungsvermögen ist es möglich ein
absolut ausgefülltes und erfahrungsreiches Semester im Ausland zu erleben. Wenn sich eine
Gelegenheit bietet, kann ich aus meiner persönlichen Sicht heute nur jedem empfehlen, ein
Studiensemester, ein Praxissemester oder ähnliches im Ausland zu verbringen um alles, was
mit internationalen Erfahrungen zusammenhängt, zu sammeln. Da mir keine Fächer mehr fürs
Studium angerechnet werden, fragen mich viele, weshalb ich dann noch ein Auslandssemester
zusätzlich abgelegt hätte. Darauf kann ich nur folgendes antworten: „Nicht neue fachliche Erfahrungen haben mich dazu veranlasst, sondern die Kommunikation mit anderen Nationen
und Sprachen war mir das Wichtigste.“ Ich hatte während meines Aufenthaltes jeden Tag viel
Freude und Spaß mit den Mitstudenten aus anderen Kulturen und Nationen, die alle in der
SDU zusammen trafen, miteinander kommunizierten, miteinander diskutieren, ein gemeinsames Semester miteinander erlebten und ihre Freizeit zusammen gestalteten.
Mein Fazit: „Ich würde es wieder tun.“
HM | Schlusswort
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