Young Talents Magazin #5 Klick dich hier in die April
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Young Talents Team Offizielles Magazin der Young Talents #5 // April // Saison 2015/16 Ein Künstler mit Biss TOLCAY CIGERCI Zweikämpfer Benjamin Ehrhorn Hallensieger mehdi Mahdavikia hsv Partner young talents saison 2015/16 vorwort / Inhalt Liebe Zuschauer, liebe HSVer, wir biegen auf die Zielgerade der Saison 2015/16 ein. Diese Phase einer jeden Spielzeit ist stets extrem spannend. Zum einen fiebern wir alle mit unseren Mannschaften im Saison-Endspurt mit, zum anderen aber laufen die Vorbereitungen für die neue Serie im Hintergrund auf Hochtouren. Denn in Wahrheit heißt es nicht „nach der Saison ist vor der Saison“. Vielmehr werden (oder sind) schon jetzt viele Weichen für die kommende Spielzeit gestellt. So haben wir in den vergangenen Monaten eine Vielzahl unserer talentierten Jugendspieler auch für die Zukunft an uns gebunden – von der U15 bis zur U19, aber auch bei den Kleinen im Aufbaubereich U12-U14. Trotzdem verlieren wir auch das Tagesgeschäft nicht aus den Augen, denn noch sind einige Spiele in der Liga und im Pokal zu absolvieren. Unsere U19 und die U17 stehen im oberen Drittel ihrer Bundesligen, die U23 und die U16 haben tolle positive Trends und den Klassenerhalt in ihren Regionalligen in eigener Hand. Die zuletzt gezeigten Leistungen geben mehr als berechtigte Hoffnungen, dass am Ende alle Teams ihre Saisonziele erreichen werden, bevor es von Neuem losgeht. Das gilt auch für unsere jüngeren Mannschaften. In der hier vorliegenden Ausgabe der „HSVlive Young Talents Team“ spricht unser U23-Talent Tolcay Cigerci allerdings nicht nur über die Zukunft und die Gegenwart, sondern auch über die Vergangenheit, die für ihn nicht nur Gutes vorgesehen hatte. Im Portrait wird dieses Mal der Physiotherapeut unserer „Zwoten“ Benjamin Ehrhorn eingefangen, der zudem ein Fitness-Workout für jedermann zusammengestellt hat. Darüber hinaus berichten wir über einige tolle Veranstaltungen des HSV wie den Museumsbesuch oder die Vorführung der Dokumentation „Zweikämpfer“ mit unserer U17. Die fest etablierten Rubriken wie die Torschützen des Monats, der Steckbrief und „Entweder-oder“ haben ebenso ihren Platz in diesem Heft verdient und gefunden. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der L ektüre dieser 28 Seiten, einen tollen Frühling und natürlich viel Spaß bei den Spielen unserer Nachwuchs-Mannschaften. Dr. Dieter Gudel (Leiter Nachwuchs) Starke Inhalte HSV Young talents Team 4 IM GESPRÄCH Tolcay Cigerci – ein Künstler muss kämpfen 8 IM VORDERGRUND Unsere U11 und U13 werden Hallenmeister 9 IM FOKUS Gute Nachrichten aus dem Nachwuchs 10 IM TOR Die Young Talents Tore Februar und März 11 IM VORDERGRUND II Ehrungen für Ahmet Arslan und Tolcay Cigerci 12 IM HINTERGRUND Die Allianz als zuverlässiger Bildungspartner 13 IN VOLLENDUNG U23-Teammanager Jochen Langbein und die „unvollendete 11“ 14 IM HINTERGRUND II Museums-Besuch der U17 15 IM HINTERGRUND III Die U17 als besondere „Zweikämpfer“ 16 IM STECKBRIEF Tim Reddersen in der Kurzvorstellung 18 IM BAU Der HSV-Campus nimmt Form an 19 IM NETZ Unsere Talente bei Facebook und Twitter 20 IM PORTRAIT U23-Physiotherapeut Benjamin Ehrhorn 22 IM WORKOUT Benjamin Ehrhorn macht euch fit 24 IM HINTERGRUND IV Die Young Talents Days werfen ihren Schatten voraus 25 IM TERMIN Wann spielen unsere Talente wo? 26ENTWEDER-ODER Technik-Trainer Mehdi Mahdavikia in einer etwas anderen Vorstellung HSVlive Young Talents Team 3 im gespräch im gespräch Tolcay Cigerci: Von nichts kommt nichts Tolcay Cigerci spielt bei der U23 des HSV im zentralen Mittelfeld. Lange war der 21-Jährige verletzt, nun zieht er bei der „Zwoten“ wieder die Fäden. Wir sprachen mit dem in Nordenham (Niedersachsen) geborenen Cigerci über sein Comeback, seinen Bruder Tolga (24) und seinen Glauben. Tolcay, am 18. März hast du in Meppen dein erstes Regionalligator seit dem 26. April 2014 geschossen. Drei Wochen vorher hast du nach langer Verletzungspause überhaupt dein erstes Spiel seit dem April des Vorjahres gemacht. Als du nach dem Meppen-Spiel im Bett gelegen hast – was ging dir da durch den Kopf? Tolcay Cigerci: Es war ein geiles Gefühl. Ich habe lange nicht gespielt und noch länger nicht getroffen. Aber mehr als um das Tor hab ich mir Gedanken darüber gemacht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Ich hätte lieber gewonnen und ein anderer hätte das Tor machen können. Aber überhaupt wieder auf dem Platz zu stehen, 4 HSVlive Young Talents Team zu spielen und Spaß zu haben, das ist schon schön gewesen. Viele Fans werden sich fragen, was du genau für eine Verletzung hattest. Und noch mehr werden sie sich fragen, wie man es schafft, in beinahe einem Jahr Reha nie sein Ziel aus den Augen zu verlieren? Ich hatte zwei Verletzungen. Meine erste Verletzung war im November 2014 ein Ödem am Fuß und es hat länger gedauert, bis es ausgeheilt ist, beinahe ein halbes Jahr. Dann war ich im April 2015 wieder gesund, habe vier Spiele gemacht und dann kamen Probleme mit der Leiste, die sich lange hin- gezogen haben, bis ich im Februar in Drochtersen mein erneutes Comeback gegeben habe. Nun geht es mir wieder gut. Was fühlst du denn, wenn du jetzt mit den Jungs trainierst, zum Spiel fährst, dich umziehst und endlich wieder um Punkte kämpfst? Ich liebe das Fußballspielen über alles. Es ist mein Ziel, Profi zu werden. Bevor ich aber wieder ins Mannschafstraining eingestiegen bin, habe ich intensiv mit unserem Reha-Trainer Markus Günther gearbeitet. Wir haben uns extra viel Zeit gelassen, um kein Risiko einzugehen. Doch jetzt wieder mit den Jungs zu trainieren, den Ball auch einfach mal in das leere Tor zu schießen, das ist das Schönste für mich. Einfach wieder bei der Mannschaft zu sein, dazuzugehören und wieder jemanden links und rechts neben sich zu haben und auf andere zu achten und nicht nur auf sich, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Gab es denn Phasen, in denen du an deinem Körper und deinem Weg gezweifelt hast? Ich weiß nicht, ob man es Zweifel nennen kann. Natürlich fragt man sich in so einer langen Verletzungsphase mal: Wird das wieder was? Ich bin jeden Tag aufgestanden und hatte Schmerzen. Ich bin jeden Tag mit Schmerzen ins Bett gegangen. Man kann nicht trainieren. Das ist für den Kopf nicht ganz einfach. Es war eine schwere Zeit, aber in dieser habe ich auch viel gelernt. Was denn zum Beispiel? Man weiß viele Dinge mehr zu schätzen und lernt, wie wichtig enge Freunde und die Familie sind. Da muss man sich Unter stützung holen. Deine Familie ist dir sehr generell sehr wichtig? Auf jeden Fall. Sie hat mir am meisten geholfen. Meine Eltern, aber vor allem mein Bruder Tolga, der ja Profi bei Hertha BSC ist. Er war zeitgleich mit mir verletzt. Das Gute an der Sache war, dass er wusste, wie ich mich fühle. Er hat mir sehr viele Ratschläge gegeben in dieser Zeit. Zu eurem Vater Ali habt ihr beide ein sehr enges Verhältnis oder? Ja. Er hat uns beide immer unterstützt. Er ist immer dabei, egal, wo ich spiele. Ob er drei oder sechs Stunden fahren muss. Es ist nur die Frage, ob er zu mir oder zu Tolga fährt, wenn wir zeitgleich spielen. Wenn er bei mir ist, ist aber meine Mutter bei Tolga und andersherum. Unsere Eltern stehen immer hinter uns und haben sehr viel dazu beigetragen, dass wir jetzt da sind, wo wir sind. Was hat euer Vater euch noch mitgegeben, wofür ihr ihm immer dankbar sein werdet? Er hat sehr viel mit uns geredet und unsere Einstellung beeinflusst. Er hat immer gesagt, dass wir anständig und bodenständig bleiben müssen, was immer auch passiert. Der Fußball soll unseren Charakter nicht verändern. Und für das, was wir erreichen wollen, müssen wir hart arbeiten. Von nichts kommt nichts. Er hat gesagt: Wir müssen mehr als alle anderen machen, um unsere Ziele zu erreichen. Wie hat dir eigentlich der HSV in deiner Verletzungs-Zeit geholfen? Der HSV hat sehr viel für mich getan in dieser Zeit. Dafür kann ich mich nur bedanken und versuchen, es mit Leistung zurückzuzahlen, so wie ich es vor meinen Verletzungen getan habe. Du hast deinen Bruder als sehr wichtige Person in deinem Leben beschrieben. Seid ihr ständig im Kontakt? Ja, wir schreiben uns jeden Tag. Leider sehen wir uns aufgrund unseres Fußballer-Alltages nur selten, aber wir wissen, dass wir Ziele haben und diese erreichen wollen. Aber wir stehen sehr eng zueinander, in jeder Phase des Lebens. HSVlive Young Talents Team 5 im gespräch im gespräch der nicht hundert, sondern hundertdreißig Prozent gibt. Alles andere wird sich ergeben. Du bist in Nordenham in Niedersachsen geboren, hast aber schon zwei Länderspiele für die türkische U18 gemacht. Fühlst du dich eher als Deutscher oder als Türke? Ich habe einen deutschen und einen türkischen Pass, habe aber für die Türkei U18 gespielt. Aber eine Einladung des DFB würde ich sicher nicht ablehnen… Das sehe ich aber entspannt und das ist derzeit ohnehin kein Thema. Zurzeit bin ich vor allem Hamburger, ich fühle mich sehr wohl in der Stadt. Der Ball ist sein Freund. Tolcay Cigerci ist ein technisch beschlagener Spieler mit der Fähigkeit, den tödlichen Pass zu spielen. Würdest du sagen, dass Tolga ein Vorbild für dich ist? Ihr spielt auf derselben Position und seid euch im Wesen sehr ähnlich. Tolga ist auf jeden Fall ein Vorbild für mich. Das war schon immer so, schon seit der Jugend. Was er getan und investiert hat, um Profi zu werden, davor habe ich den größten Respekt. Nun spielt Tolga schon regelmäßig in der Bundesliga, du bist noch auf dem Weg dahin. Gibt es denn nie Neid oder Eifersucht? Niemals. Ich bin der größte Fan meines Bruders. Ich verpasse kein Spiel von ihm, es sei denn, ich spiele selbst. Da passt nichts zwischen uns. So wurden wir aber auch erzogen. Und gibt es etwas, was du gerne von ihm hättest bzw. beneidet er dich um eine Eigenschaft? Ihr spielt beide im zentralen Mittelfeld? Ich bin etwas offensiver als er und schieße mehr Tore, auch wenn er ebenso eine gute 6 HSVlive Young Talents Team Schusstechnik hat. Seinen rechten Fuß hätte ich gerne, dafür kann er meinen linken haben, damit wir beide zwei gleich starke Füße haben… Im September 2014 kamst du unter Joe Zinnbauer zu 17 Bundesligaminuten bei Borussia Mönchengladbach. Hast du noch Kontakt zu ihm und welchen Platz nimmt er seitdem in deinem Leben ein? Joe Zinnbauer ist ein sehr starker Trainer, mit Soner Uysal zusammen war es das beste Trainer-Team, das ich bisher hatte. Joe hat auch neben dem Platz sehr viel mit uns gesprochen. Es war kein Zufall, dass wir mit ihm so lange Tabellenführer waren. Ich werde ihm nie vergessen, dass er mich in die Bundesliga gebracht hat. Kontakt haben wir aber nicht mehr so viel, ich bin keiner, der sich da aufdrängt. Dein Vertrag läuft im Sommer aus – wie siehst du deine Zukunft? Für mich ist das Wichtigste, dass ich gesund bin und gesund bleibe, meine Spiele mache und Spaß dabei habe. Ich bin ein Mensch, Bist du denn ein sehr gläubiger Mensch? Ich bin gläubig, bin aber in der Auslebung meines Glaubens frei erzogen worden. Ich bete entsprechend immer dann, wenn mir danach ist, zum Beispiel vor wichtigen Spielen. stiegskampf bringt es uns nichts, wenn wir guten Fußball spielen, aber keine Einstellung zeigen. Wir sind eine junge Mannschaft, aber wir haben einen guten Charakter. Hast du eigentlich ein Lebensmotto? Von nichts kommt nichts. Ich bin großer Fan von Muhamed Ali. Wenn ich seine Sprüche lese oder seine Videos sehe, bin ich bis in die Haarspitzen motiviert und weiß, dass ich später meine Leistung abrufen kann. Ali hat ein schweres Schicksal. Er hat Parkinson. Glaubst du an Schicksal? Das deine Verletzungen vielleicht auch eine Prüfung für dich waren? Das denke ich auf jeden Fall. Gott wird seine Gründe haben, warum etwas passiert, deswegen hinterfrage ich das auch nicht. E s bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Man muss immer nach vorne schauen und positiv denken. Wo wir schon bei sehr privaten Fragen sind. Was macht Tolcay Cigerci eigentlich am liebsten in seiner Freizeit? In der letzten Zeit musste ich sehr auf meine Regeneration achten neben dem Aufbautraining und auch jetzt gerade ist die Erholung sehr wichtig, da ich auf dem Platz Leistung zeigen muss. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit meinen Kollegen, ob beim Fußballgucken, Essen gehen oder Fifa spielen. Zurück zum Sportlichen. Mit der U23 kämpft ihr derzeit noch um den Klassenerhalt. In den letzten 15 Spielen gab es aber nur zwei Niederlagen und ihr habt alles in eigener Hand. Warum haltet ihr die Klasse? Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen. Unabhängig davon, wie wir zuletzt gespielt haben, hat die Einstellung gestimmt – und das ist das Wichtigste. Gerade im Ab- 24. September 2014: Tolcay Cigerci kommt unter Trainer Joe Zinnbauer in Mönchengladbach zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. HSVlive Young Talents Team 7 IM vordergrund im fokus Doppelter Hallenmeister 2016: Titel für die Rothosen U11 und die U13 Beide Mannschaften waren würdige Sieger, während die U12 Pech hatte. J a, da staunten die Jungs der Trainer Philipp Henkel und Darius Öhlschläger nicht schlecht. Kurz nach der Siegerehrung stand mit einem Mal Dietmar Beiersdorfer neben den Spielern der U13, die einige Minuten zuvor in der Halle im Ladenbeker Furtweg den Titel des Hamburger Hallenmeisters gewonnen hatte. Der HSV-Vorstandsvorsitzende hatte die spannenden Begegnungen von der Tribüne aus verfolgt und wollte es sich nicht nehmen lassen, den Talenten an diesem Nachmittag Ende Februar persönlich zu ihrem Erfolg zu gratulieren. Ohne Gegentor und mit zehn Punkten aus vier Spielen hatte die U13 die Endrunde verdient gewonnen. Wegen des zeitgleich stattfindenden Bundesligaspiels kam die U11 des HSV zwar nicht in den Genuss von Beiersdorfers Siegesrede, aber auch die Truppe von Lukas Rösel und Tobias Kabel gewann verdient die Hamburger Hallenmeisterschaft, auch wenn insgesamt drei Mannschaften am Ende acht Punkte hatten. Die U11 des HSV blieb aber ohne Gegentor und hatte deswegen das beste Torverhältnis. Wirklich Pech hatte hingegen die U12 von Trainer Tim Reddersen, die ein lediglich ein Tor zu wenig schoss und somit „nur“ Vize-Meister hinter dem FC St. Pauli wurde. Drei schöne Nachrichten aus dem Nachwuchs Der HSV verlängert mit Talent Izzet Isler Der in Hamburg geborene Izzet Isler hat bei den Rothosen einen neuen Vertrag bis zum Jahr 2018 unterzeichnet. Isler wechselte im Sommer 2014 von Halstenbek-Rellingen zum HSV und gilt als führungs-, zweikampf- und passstarker Spieler. Er gehört dauerhaft zum Kader der U16-DFB-Nationalmannschaft und ist in der U17 von Trainer Christian Titz Stammspieler. „Izzet ist zum einen ein toller Fußballer mit einem sehr guten Auge und gehört im Jahrgang 2000 auf seiner Position zu den besten Spielern in Deutschland. Zum anderen hat er aber auch einen einwandfreien Charakter. Wir sind stolz darauf, dass er sich für uns entschieden hat und freuen uns, dass wir ihn weiter formen dürfen“, sagte der Koordinator im Leistungs- und Aufbaubereich Sebastian Harms nach der Vertragsunterzeichnung über den Linksfuß. Vier Rothosen im DFB-Trikot Fiete Arp Bei der U11 war die Freude nach dem Titelgewinn groß. Ein Siegerschild für echte Gewinner. Die U11 feierte ausgelassen. Jakob Golz (li.), Jonas Behounek (re.) Mats Köhlert Gleich mehrere Spieler aus dem HSV-Nachwuchs waren in den vergangenen Wochen bei DFB-Auswahlen zu Gast. U19-Akteur Mats Köhlert absolvierte mit der U18 Deutschlands zwei Test-Spiele gegen Frankreich (4:1 und 0:0). Zudem nahmen Keeper Jakob Golz und Verteidiger Jonas Behounek aus der U19 erfolgreich am U18-Lehrgang in Kaiserau teil und Fiete Arp bestritt zwei Testspiele mit der U16 gegen Italien (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Daniel Petrowsky macht den Fußballehrer Unser U19-Trainer Daniel Petrowsky erhielt vom DFB einen der begehrten 25 Ausbildungsplätze zum Fußball-Lehrer-Lehrgang in Hennef im Juni dieses Jahres. „Ich bin sehr glücklich über die Zusage“, sagt der 39-Jährige, der zuvor einen Eignungstest absolvieren musste und diesen bestand. Auch die U13 holte sich den Titel des Hallenmeisters und durfte sich zu Recht freuen. 8 HSVlive Young Talents Team Im Kreise der Mannschaft: Dietmar Beiersdorfer gratuliert der U13 zum Sieg. HSVlive Young Talents Team 9 IM tor IM vordergrund Zwei echte Tore des Monats Nachdem im Januar pausenbedingt kein Torschütze des Monats im Nachwuchs gewählt werden konnte, trafen Milad Nejad aus der U12 und Alwin Seitz aus der U16 im Februar beziehungsweise im März voll ins Schwarze. M it 39,7 Prozent der Stimmen setzte sich im Februar Milad Nejad (Foto links) aus der U12 gegen Aaron Opoku (Foto rechts) aus der U17 mit 33,5 Prozent durch. Nejad behielt im Halbfinale der Hallenmeisterschaft die Nerven, als sein Team unbedingt ein Tor brauchte, um ins Finale einzuziehen. Gegen Lohbrügge waren nur noch zehn Sekunden zu spielen, da zog Nejad ansatzlos ab und traf in den Winkel. Ein tolles Tor: „Milad schießt sehr viele entscheidende Tore für uns. Er ist ein Kämpfer mit einer großen Leistungsbereitschaft, er geht immer voran und hat sich das Tor des Monats absolut verdient“, sagt sein Trainer Tim Reddersen stolz. Im März wurde Alwin Seitz von der U16 zum Torschützen des Monats gewählt. Der Mittelfeldspieler setzte sich mit 72,56 % der Stimmen deutlich vor Adel Daouri von der U23 durch. Daouri erhielt 16,37 Prozent der Stimmen. Seitz traf mit einem satten Rechtsschuss aus etwa 20 Metern zum 2:0 gegen den SV Werder Bremen. Auch wenn die Partie am 5. März am Ende „nur“ 2:2-Unentschieden ausging – der „Strahl“ von Seitz wird ihm und den Zuschauern ganz sicher noch länger in Erinnerung bleiben. Herzlichen Glückwunsch, Milad und Alwin! PS: Wer die Tore des Monats noch einmal sehen möchte, kann dies im Archiv von HSVtotal! tun: www.hsvtotal.de Tolcay Cigerci (li.) wurde zum ersten Mal geehrt. Ahmet Arslan erhielt die begehrte Auszeichnung bereits zum zweiten Mal. Ehrungen für Ahmet Arslan und Tolcay Cigerci Die beiden Offensivspieler wurden für ihre Tore in der Vorsaison ausgezeichnet. U nsere türkischstämmigen Spieler Ahmet Arslan und Tolcay Cigerci erhielten im März von der renommierten türkischen Internetseite www.yetenekliturkfutbolcu.de.tl Auszeichnungen für ihre Leistungen in der Saison 2014/15 bei der U23 des HSV in der Regionalliga Nord. Ahmet Arslan wurde als „Europas türkischer Torschützenkönig des Jahrgangs 1994“ geehrt. 20 Treffer erzielte der 22-Jährige neben seinen zwölf Assists 10 im Vorjahr für die HSV-Zwote. Bereits im Jahr zuvor war Arslan der Sieger seines Jahrganges. Erstmals wurde Tolcay Cigerci geehrt, der mit neun Toren in der Saison „Europas türkischer Torschützenkönig des Jahrgangs 1995“ wurde. Cigerci war lange verletzt, ist aber mittlerweile wieder eine feste Größe in der U23. Ein Portrait von ihm könnt ihr weiter vorne im Heft lesen. HSVlive Young Talents Team 11 IM hintergrund in vollendung Wer vollendet unsere 11 Sätze? Jakob Golz als pionier Der 17-jährige Torhüter der Rothosen ist der erste Spieler, der beim Bildungspartner Allianz ein Duales Studium aufnimmt. J akob Golz strahlte über das ganze Gesicht und musste ein wenig schmunzeln, als ihm der Leiter des Allianz-Personalrecruiting Hamburg Frank Stelter eine blaue Krawatte übergab. Diese wird der 17-Jährige ab dem 1. Oktober dieses Jahres neben seinen Fußballschuhen häufiger binden müssen – oder vielmehr binden dürfen. Im Büro von Dr. Dieter Gudel, dem Leiter des HSV-Nachwuchsleistungszentrums, unterschrieb der U19-Keeper Golz, der seit der U12 beim HSV spielt und Anfang April zu einem DFB-Lehrgang in Kaiserau eingeladen war, am 11. April als erster Nachwuchsspieler des HSV einen Dreijahres-Kontrakt als dualer Student bei dem Bildungspartner des HSV, der Allianz. „In unserer Partnerschaft verzahnt sich unsere gemeinsame Überzeugung von Stand-und Spielbein. Die notwendigen Eigenschaften eines erfolg- 12 HSVlive Young Talents Team Jochen Langbein hat beim HSV bereits eine bewegte Vergangenheit. Der Teammanager unserer U23 hat schon einiges erlebt und zahlreiche Veränderungen mitgemacht. Wir haben ihm mit unvollständigen Sätzen konfrontiert. Jakob Golz (mi.) umrahmt von Matthias Hellmig (Schulkoordinator und Karrierebegleiter, HSV), Dr. Dieter Gudel (Leiter NLZ), Nadine Riemann (Leiterin Entwicklungsprogramme duale Studenten, Allianz) und Frank Stelter (Leiter Personalrecruiting, Allianz). reichen Leistungssportlers sind denen eines erfolgreichen Allianz-Mitarbeiters identisch. Daher unterstützen wir mit unseren Einstiegsprogrammen junge Sportler und sind sehr gerne der Partner für das Standbein“, sagte Frank Stelter nach den Vertragsunterzeichnungen überzeugt. Mit dem erwähnten Standbein ist der Weg der Schule und der anschließenden Ausbildung gemeint, der beim HSV von Schulkoordinator und Karrierebegleiter Matthias Hellmig gemeinsam mit den Spielern gegangen wird. „Neben der sportlichen Ausbildung, also dem Spielbein, sehen wir uns als Verein in der Verantwortung, auch den außersportlichen Bereich der Jungs zu begleiten. Insbesondere wie bei Jakob jetzt in der Abiturphase. Umso wichtiger ist es, dass wir mit der Allianz einen starken Partner an unserer Seite haben“, freute sich Hellmig über die Ver- tragsunterzeichnung. Jakob Golz musste für seinen Platz bei der Allianz das übliche Auswahlverfahren durchlaufen, bewältigte unter anderem das Assessment-Center überzeugend und erwies sich als geeigneter Kandidat für das duale Studium, das zu 50 Prozent aus Anwesenheit im Betrieb und zur anderen Hälfte Anwesenheit bei der HSBA (Hamburg School of Business Administration) besteht. „Ich bin stolz, dass ich bei einem so renommierten Unternehmen wie der Allianz die Chance bekomme, mein duales Studium zu absolvieren und möchte auch sportlich beim HSV das Bestmögliche herausholen. Es kommt einiges auf mich zu, aber genau diese Herausforderungen mag ich“, sagte Golz selbst, der für jene Herausforderungen mit dem HSV und der Allianz in jedem Fall die richtigen Partner an seiner Seite weiß. 1. Vor einem Spiel unserer U23... …tippe ich grundsätzlich auf Sieg! 2. Als Teammanager bin ich… …mittendrin statt nur dabei. 3. In unserem Mannschaftsbus sitze ich… …in der zweiten Reihe hinter Co-Trainer Christian Rahn und neben unserem Pressesprecher Benny Mathews. 4. Unser Betreuer Manfred Zielsdorf… …ist ein herzensguter Mensch und jederzeit bereit für eine Wette um ein Franzbrötchen. 5. Die Jungs in unserer Mannschaft… …bringen mich oft zum Lachen. 6. Mein Diensttelefon… …schalte ich nur im Urlaub aus – höchstens… 7. Meine Freundin… …ist fast immer auch dann noch verständnisvoll, wenn mein Diensttelefon am Sonntagabend um zehn Uhr klingelt. 8. In meinem Büro kann ich die Uhr danach stellen, dass… …der nächste Umzug bestimmt bald wieder vor der Tür steht. 9. Der HSV ist… …viel mehr als mein Arbeitgeber. 10. HSV-Fan bin ich… …seit ich vor 33 Jahren eine HSV-Pudelmütze geschenkt bekommen habe. 11. Ich will unbedingt einmal… …nach Neuseeland, weil mein jüngerer Bruder mit seiner Familie dort lebt. Steckbrief: Name: Jochen Langbein Geburtstag: 10. August 1977 Berufsbezeichnung: Teammanager U23 Beim HSV seit: 1.11.2003 Hobbies: Sport (Kicken, Squash und Skifahren), Musik. GröSSte Stärke: dass mich nichts aus der Ruhe bringen kann. GröSSte Schwäche: Doppelter Espresso mit VIEL Zucker. Drei Dinge, die mich am besten beschreiben: aufmerksam, humorvoll, zuverlässig. HSVlive Young Talents Team 13 IM hintergrund IM hintergrund Die U17 erlebte unverkrampfte Geschichte Im Museum des HSV lernten die Talente Vergangenheit und Gegenwart des Vereins kennen. D ass Museums-Besuche auch wohltuend erfrischen sein können, erlebte die U17 des HSV vor einigen Wochen. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz besuchte nicht irgendein Museum, sondern das des eigenen Vereins im Volksparkstadion und der Besuch verlief durchaus kurzweilig. Mit einem Film über die Geschichte des HSV wurden die Jungs eingestimmt, dann teilten sich Spieler und Trainer sowie Betreuer in zwei Gruppen auf. Zunächst bekamen die Jungs an verschiedenen Stationen im Museum wichtige historische Momente zu sehen und zu hören, aber auch Ausstellungsstücke zum Anfassen in die Hand. „Wir wollen die Jungs nicht mit Zahlen und Daten langweilen, sondern sie mit echter Vereins-Geschichte begeistern“, sagte Museums-Leiter Niko Stövhase. Das gelang spätestens, als die gewonnen Titel wie Meisterschale und DFB-Pokal vorsichtig aus der Vitrine genommen und anschließend in die Höhe gehoben wurden. Ein weiteres Highlight war dann der letzte Teil der Veranstaltung. Stövhase und seine Kollegin Katharina Wolf führten die Mannschaft in die frisch renovierte Profi-Kabine. Hier kommen nur die wenigsten rein. Die U17 war drin und traf Bruno Labbadia, der sich Zeit für ein Gespräch nahm. „Der Verein hat eine lange und bedeutende Geschichte. Vielen Jungs ist das gar nicht so bewusst, deswegen freuen wir uns, wenn wir ihnen diese auf unverkrampfte Art und Weise näherbringen können“, sagt Schulkoordinator und Karrierebegleiter Matthias Hellmig, der den Besuch mit Media-NLZ Benjamin Mathews in die Wege leitete. Die Besuche der Nachwuchs-Mannschaften im Museum sollen in Zukunft zur Regelmäßigkeit werden. 14 HSVlive Young Talents Team Gruppenfoto nach der Vorführung: Christian Mikolajczak (li.), U17-Spieler Maximilian Geißen, Mehdi Benhadj-Djilali mit geschenktem Trikot, Matthias Hellmig und Sven Neuhaus. Die U17 als » Zweikämpfer « Regisseur Mehdi Benhadj-Djilali und Ex-Profi Christian Mikolajczak waren zu Besuch. A nschauungsunterricht für unsere U17. Sie bekam Anfang April im Volksparkstadion die Dokumentation "Zweikämpfer" von Regisseur Mehdi Benhadj-Djilali, der höchstpersönlich anwesend war, gezeigt und konnte anschließend noch mit ihm und Protagonist Christian Mikolajczak sowie Sven Neuhaus, der ebenfalls im Film zu sehen ist, fachsimpeln. „Nicht jeder Jugendspieler kann Profi werden und es geht vor allem darum, für sich einen Plan zu haben. Nicht unbedingt finanziell, sondern vor allem inhaltlich. Es gibt viele bekannte Spieler, die nach ihrer Karriere in ein Loch gefallen sind und es ist gut zu wissen, was man machen möchte, wenn es mal vorbei ist“, sagte Benhadj-Djilali im Anschluss an die Vorführung. Christian Mikolajczak, der nach seiner Karriere eine Ausbildung zum Feuerwehrmann absolviert hat, meinte: „Ich will den Jungs mit auf dem Weg geben: Fußball ist eine geile Sache, aber er ist nicht alles und in gewissen Dingen muss man vorsichtig sein.“ Ähnliche Intentionen verfolgte auch Schulkoordinator und Karrierebegleiter Matthias Hellmig mit der Vorführung des Films: „Die Jungs sollen Spaß haben am Fußball, aber uns ist es wichtig, dass sie das Zusammenspiel vom Stand- und Spielbein, wie wir es nennen, verinnerlichen. Dazu gehört, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wie ein Plan B aussehen könnte, vor allem aber, in der Schule gewissenhaft für den Abschluss zu arbeiten.“ Ab Mai gibt es den sehenswerten Film über das Schicksal von Profis, die im besten Fußballeralter auf einmal ohne Vertrag darstehen, auch auf DVD. Konzentriert schauen sich die Jungs den Film Zweikämpfer in der Hamburger Weg Lounge an. HSVlive Young Talents Team 15 im steckbrief steckbrief: Tim Reddersen Tim Reddersen ist eigentlich immer da. Und zwar sowohl im Volksparkstadion als auch am NLZ in Norderstedt. „Der Junge ist überall, Respekt.“ Diesen Satz hört man öfter in den Fluren des HSV, schließlich ist der 25-Jährige Assistent von Direktor Sport Bernhard Peters und gleichzeitig Trainer unserer U12. Name: Tim Reddersen Geburtsdatum: 15.05.1990 Geburtsort: Hamburg Familienstand: ledig Gelernter Beruf: … ich beginne im Herbst mein Master-Studium (Sport + Englisch) Beim HSV tätig als: Trainer der U12 und Assistent von unserem Direktor Sport Beim HSV tätig seit: im Nachwuchsleistungszentrum seit 2011, vorher in der Fußballschule Hobbies: Fußball, Freunde, Sport Lieblingsessen: Tortellini Lieblingsplatz in Hamburg: an der Elbe Lieblingsfußballer: Francesco Totti Das wissen die wenigsten von mir: Ich habe in einem Spiel einmal zwei gelbe Karten bekommen und durfte trotzdem weiterspielen. Und das sollte jeder von mir wissen: Ich bin gespannt auf das neue Campus-Gebäude. Das macht die Arbeit im Jugendfußball so reizvoll: Kinder in ihrer Entwicklung begleiten zu können und der Spaß im Training/Spielen und auf Turnieren. Bei diesen Vereinen habe ich Fußball gespielt: TuS Finkenwerder, Este 06/70, Harburger TB Das mag ich: Den Sommer mit vielen Sonnenstunden Das mag ich gar nicht: Unfaire oder unsportliche Aktionen auf oder neben dem Platz Das schönste Fußballstadion der Welt ist für mich: Jeder Grandplatz, auf dem noch ehrlicher Fußball gespielt wird; dazu hat Craven Cottage vom FC Fulham ein ganz besonderes Flair. Motto auf dem Fußballplatz: Egal wie lange noch zu spielen ist, du bekommst immer noch eine Torchance. 16 HSVlive Young Talents Team + tt e i l g w o T o G o e b i b e u W t d u u o o I Y l + k c e o l d o g n b o e u o c G o a F S r m a r g tte w a T st n I Schon dabei? + e l g e o b u Go t o u G o e Y b u k t o o u b o e Y c k o r Fa o b Y e k c o a o F b e r c e a F tt i r w e T tt e i c a Tw Stein auf Stein – F r e tt i w T der HSV-Campus wächst d + u e o l l g c o d o G e Soun b u t u o o Y b m k e o a c o r a b F e g c r a a e t F s tt r i e In w T tt o i m b a w i e T r g o W b a i d t e u s o W l n c d I d + u tt n e i l u g o w S o T o m G o a e b i b r e g u W t d u u sta o o u Y l o k c S o d o m n b a e u c r o a g F S a m t a s r n g tter I o a o + st b e e l n I c g + a o F e o l G r g e e o b tt u i Go t st w u n T I o + Y e k l o g o b o e o c G a e b rF u t Y u k o o Y o b k e o c a o F b r e e c a tt F i r e Tw Face im bau im netz Wer ganz nah dran sein will an unseren Talenten, kann dies mit den Sozialen Medien der Young Talents tun. Ob unsere „Zwote“ gerade einen Sieg einfährt, unsere U13 in Italien unterwegs ist oder Nachwuchs-Spieler einen Termin beim NDR haben – hier erfahrt ihr alles. Auf der Facebook-Seite der Young Talents (https://www.facebook.com/youngtalentsteam/) und auf dem Twitter-Channel (@HSVYoungTalents) – hier stehen alle News, Termine und Hinweise. Also, schaut rein, seid überall dabei und werdet Fans! Seit März wird gebaut. Der HSV-Campus neben dem Volksparkstadion wird jeden Tag ein Stück weiter fertiggestellt. Mitte 2017 sollen die Talente des HSV dann einziehen und haben ihr großes Ziel ganz dicht vor den Augen. Wir geben euch auf dieser Seite schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das Bauwerk – und wer von den Bildern nicht genug bekommen kann: Unter der nachfolgenden URL ist man mit einer Webcam stets auf dem Laufenden: www.ronge-industriebau.de/webcam3.html HSVlive Young Talents Team 19 IM PORTRAIT Benjamin Ehrhorn behandelt Tolcay Cigerci: „Man spricht viel mit den Spielern.“ » Oft bekomme ich Tore gar nicht mit « Benjamin Ehrhorn ist Physiotherapeut bei der U23 – seine Arbeit ist für ihn eine intensive Herzensangelegenheit. D iesen Moment wird Benjamin Ehrhorn nicht vergessen. „Geh schon mal vor und bring die Sachen zur Bank“, sagte Keeper Jaroslav Drobny zu Ehrhorn, der sein erstes Auswärtsspiel als Physiotherapeut der Profimannschaft beim HSV ausgerechnet bei Borussia Dortmund erlebte. Ehrhorn ging raus auf den Platz, wurde von 50.000 Fans leidenschaftlich ausgepfiffen – und ging vorerst recht schnell wieder zurück in die Kabine. Es war eine von vielen Geschichten, die er in seiner Zeit bei den Profis erlebte. Von der Saison 2010/11 an kümmerte sich der gebürtige Harburger eineinhalb Jahre um das Wohlergehen der ersten Mannschaft, seitdem ist er für die U23 zuständig, in dieser Saison gemeinsam mit Jörg Fick. „Damals gab es einige Umstellungen im UKE und es sollte sich jemand um die Mannschaft kümmern, der die Struktur bei den Profis kennt und Nachwuchsspieler heranführen möchte“, erzählt Ehrhorn. Die Wahl fiel auf ihn – und seine Arbeit beim HSV ist für ihn bis heute vor allem eines: eine Herzensangelegenheit. 20 HSVlive Young Talents Team „Mir ist es eigentlich egal, ob ich bei der Ersten, Zweiten oder eine Nachwuchsmannschaft arbeite. Schon im Abi-Buch habe ich gesagt, dass ich später mal Physiotherapeut beim HSV sein werde. Das habe ich recht früh realisiert und ich fühle mich einfach wohl in der HSV-Familie“, sagt der Familienvater, der 2005 in Winsen mit der Ausbildung begann und über seine Arbeit als Fortbildungsdozent für Berufsgenossenschaften bei den Rothosen „reinrutschte“. „Mein Ausbilder fragte mich bei einer Fortbildung, ob ich jemanden aus meinem Kurs empfehlen könne. Ich sagte, ich würde einmal darüber nachdenken. Dass ich mich nicht selbst nominierte, war ihm wohl sympathisch und so wählte er mich aus“, erinnert sich Ehrhorn. Seitdem beginnt ein klassischer Arbeitstag für ihn um 4.40 Uhr. Noch vor dem ersten Kaffee muss schließlich jemand mit dem Hund gehen. Anschließend gibt es dann den Koffeinschub, dann werden die Sachen gebracht und auf geht's ins Volksparkstadion von Maschen aus, wo Ehrhorn mit seiner Frau Franziska und Sohnemann Matteo (16 IM PORTRAIT Monate) lebt. Angekommen im Stadion trainiert der Sportbegeisterte knappe zwei Stunden im Kraftraum, bevor Getränke und der Behandlungsraum vorbereitet werden. Gegen 8.30 Uhr kommt der erste Spieler zur Behandlung. Wenn die Trainingseinheit wie üblich um 10 Uhr angesetzt ist, werden eine halbe Stunde vorher die Tapes der Spieler angelegt. „Um 10 Uhr habe ich dann noch meine goldenen zehn Minuten“, sagt Ehrhorn schmunzelnd. Wenn die Spieler zum Aufwärmen auf den Platz gehen, gibt es für die Physios noch einen schönen Kaffee. Auf dem Platz muss er schließlich wach sein, denn jederzeit kann sich ein Spieler verletzen, die ersten Minuten danach sind die entscheidenden für den weiteren Heilungsverlauf. Zurück in der Kabine werden die nächsten Spieler behandelt. Der Rest: ist Papierkram. Dokumentationen und Berichte müssen geschrieben werden. Wenn keine zweite Trainingseinheit ansteht, ist Ehrhorn gegen 16 Uhr zu Hause, bevor es am nächsten Tag von vorne losgeht und man dem Spieltag entgegenfiebert. Die Spiele sind für einen Physiotherapeuten sehr intensiv. „Abends bin ich oft um acht Uhr im Bett“, gesteht Ehrhorn. „Oft bekomme ich Tore gar nicht mit, weil ich darauf achte, ob ein Spieler unrund läuft oder ob vorher angeschlagene Spieler Probleme haben. Es ist, als wenn man ein Spiel mit einer Brille sieht, die sich auf das für mich Wesentliche fokussiert.“ Der 31-Jährige erzählt über seinen Beruf mit Begeisterung. Dass er nach den Spielen am nächsten Morgen als einer der ersten Menschen wieder im Stadion ist, um die Behandlungen der Spieler vorzubereiten, gehört dazu. „Natürlich würde meine Frau sich wünschen, dass wir unsere Freizeit besser planen können. Aber die Zeit, die wir haben, nutzen wir sehr aktiv.“ Besuche im Tierpark oder Schwimmbad stehen dann auf dem Programm. Einfach nur „chillen“, das ist nichts für ihn. Wer Ehrhorn einmal ohne T-Shirt gesehen hat, der ahnt, wie viel Zeit und Disziplin hinter seinem Trainingsprogramm stecken. Er achtet auf seine Ernährung und hält den Plan mit den Trainingseinheiten vor Arbeitsbeginn eisern durch. Oft sprechen ihn die Spieler an und holen sich Fitnesstipps. Das freut Ehrhorn, noch mehr aber freut es ihn, wenn sich ehemalige Spieler bei ihm melden. „Man unterhält sich viel mit den Jungs und wird zur Vertrauensposition. Aber letztlich sind wir nur Wegbegleiter und keine Freunde“, sagt er realistisch. Dennoch: Wenn sich Spieler auch noch Jahre später bei ihm melden, im Idealfall als Profis, dann sieht Ehrhorn das als Belohnung. „Das ist auf jeden Fall etwas unheimlich Schönes.“ Und das überwiegt dann auch ein Pfeifkonzert in Dortmund… Dongsu Kim und Benjamin Ehrhorn beim Beweglichkeitstest. 21 ❹ IM workout Workout mit: Benjamin Ehrhorn Übung 4: „Mountain climber“ Muskelpartien: Ganzkörpertraining; speziell die Bauchmuskulatur Ausführung: Vierfüßlerstand, Arme Schulterbreit, Handinnenflächen auf Schulterhöhe, Beine leicht gespreizt, Bauchspannung, Beine im gesamten Bewegungsradius im Wechsel Richtung den Handflächen ziehen. Vermeiden: Verlust der Körperspannung, Knie nur bis Bauchnabelhöhe ❹ Wer unser Portrait über Benjamin Ehrhorn auf den Vorseiten aufmerksam gelesen hat, der wird bemerkt haben, dass unser U23-Physio ein echter Fitness-Fan ist. Für uns hat er rechtzeitig zum Frühling ein Workout für jedermann zusammengestellt, das nicht nur für Fußballer sinnvoll ist. Übung 1: „Pull ups“ (klassisch) Muskelpartien: Arme, Rücken Ausführung: Mit ausgestreckten Armen auf doppelte Schulterbreite greifen. Dann mit gemäßigtem Tempo auf Kinnhöhe über die Stange ziehen. Vermeiden: zu viel Schwung Übung 2: „Push ups“ (klassisch) Muskelpartien: Arme, Brust, Bauch Ausführung: Position im Vierfüßlerstand. Hände unter die Schultern positionieren, Beine leicht spreizen und eine Gerade bilden. Gleichmäßige, unter Spannung haltende Bewegung Richtung Boden, Brust berührt den Boden. Vermeiden: Hohlkreuz, fallen lassen ➊ ❺ ➊ Übung 5: „Squat“ (Kniebeuge) Muskelpartien: Beine, Po Ausführung: Füße schulterbreit aufstellen die Arme waagerecht nach vorne anheben (durchgehend). Knie beugen und das Gesäß nach hinten schieben, bis sich die Oberschenkel in der Waagerechten befinden (die Knie nicht über die Zehenspitzen hinaus). Der Rücken bleibt bei herausgedrückter Brust gerade (einatmen). Dann Beine in die Ausgangssituation zurück (ausatmen). Knie dabei nicht vollständig durchdrücken. ❺ ❻ ❷ ❻ ❷ ❸ Übung 3: „Sit ups“ (klassisch) Muskelpartien: gerade Bauchmuskulatur Ausführung: Bodenlage auf dem Rücken, Beine aufstellen und spreizen, Hände über Kreuz auf der Brust ablegen, Blick zur Decke, Bauch anspannen, hochkommen, Hand flächen auf die Knie tippen lassen. Vermeiden: Hohlkreuz 22 HSVlive Young Talents Team IM workout Übung6: „Pistols“ (einbeinige Kniebeuge) Ausführung: Ausgangsposition Kniebeuge, dann aufrecht auf einem Bein stehen und das andere gerade nach vorne strecken, Arme vor den Körper in die Waagerechte beugen, Balance halten, das andere Bein bleibt lang und über dem Boden schwebend, mit Oberkörper etwas nach vorne lehnen (Gleichgewicht), Rücken bleibt gerade, Fußsohle auf Boden lassen, soweit nach unten gehen, bis Beinbizeps auf Wade aufliegt, danach zurück in Ausgangsposition. Programm: ❸ Anfänger absolvieren drei Runden mit jeweils zehn Wiederholungen je Übung. Wenn du nicht mehr kannst, pausiere kurz für fünf Sekunden. Bringe deinen Körper wieder in Spannung und mach weiter. Fortgeschrittene machen fünf Runden, á 15 Wiederholungen je Übung. Profis absolvieren zehn Runden á 20 Wiederholungen. Tipps: Wenn du dein Herzkreislaufsystem, deine Ausdauer trainieren möchtest, empfehle ich ein Zirkeltraining aller Übungen (jede Übung wird nacheinander absolviert, ohne Pausen, Runde für Runde). Möchtest du deine Muskulatur kräftigen, mache jede Übung Satz für Satz zu Ende und widme dich dann erst der nächsten. Während der Sätze wird eine Pause von 45 Sekunden, nach jeder Übungen eine Pause von 60 Sekunden gemacht. HSVlive Young Talents Team 23 im HINTERGRUND im termin Young Talents Termine April / Mai 2016 HSV II (U23 ) Regionalliga Nord 16.04.2016, 29. ST Samstag 14:00 Uhr HSV-Zwote TSV Havelse Freitag 20:00 Uhr FC St. Pauli II HSV-Zwote 01.05.2016, 31. ST Sonntag 14:00 Uhr HSV-Zwote BSV Schwarz-Weiß Rehden 04.05.2016, NHS Mittwoch 18:45 Uhr TSV Schilksee HSV-Zwote 07.05.2015, 32. ST Samstag 14:00 Uhr VfB Lübeck HSV-Zwote 14.05.2016, 33. ST Samstag 14:00 Uhr HSV-Zwote VfB Oldenburg 22.04.2016, NHS » Wir freuen uns tierisch auf den Young Talents Day « Im Mai richten die HSV-Kooperationsvereine SV Eichede, MTV Lüneburg und TSV Eintracht Immenbeck gemeinsam mit den Rothosen wieder die beliebten Sichtungstage aus. Wenn ein Event zum 14. Mal ausgetragen wird, steht dessen Erfolg außer Frage. Wenn ein Verein zum ersten Mal an einem Event teilnimmt und dessen Vereinsvertreter sagt: „Wir freuen uns tierisch auf diesen Tag“, dann handelt es sich scheinbar um ein Qualitätsprodukt. Auf der offiziellen Pressekonferenz im Vorfeld der „Young Talents Days“ wurde offensichtlich, dass sowohl der HSV als auch dessen Partnervereine jene Sichtungstage als erfolgreiches Qualitätsprodukt wahrnehmen. An drei Tagen im kommenden Mai ist es wieder soweit, dann können sich Fußballer der Jahrgänge 2005 bis 2008 (jüngere F bis ältere E-Jugend) den Scouts des HSV auf den Sportanlagen der Partnervereine präsentieren. „Wir sind seit dem Jahr 2006 dabei, also in diesem Jahr zum zehnten Mal – und die Begeisterung im Verein ist ungebrochen“, sagt Lars Konietzko vom SV Eichede. Der SVE ein HSV-Partnerverein der ersten Stunde. Traditionell findet der Young Talents Day in Eichede am Tag nach Himmelfahrt statt, in diesem Jahr ist dies der 6. Mai. Lukas Rösel ist beim HSV Leiter des Grundlagenbereichs. Er verspricht: „Wir sind mit mindestens zehn Trainern und Scouts vor Ort, sodass auf jedes Feld in etwa zwei Augenpaare gerichtet sind. Zudem ist jeweils eine Jugendmannschaft dabei, die den Technikparcours 24 HSVlive Young Talents Team mitbetreut.“ Der Parcours ist neben dem Turnier zweiter fester Bestandteil des Young Talents Days. Auch beim MTV Treuebund Lüneburg ist die Vorfreude groß auf das Event, welches dort am 5. Mai ausgetragen wird. Wolfhard Täger vom MTV sagt: „Im vergangenen Jahr hatten wir Kinder aus Kassel und Lüdenscheid da, ein Junge kam sogar aus Litauen.“ Am Rande des Tages hat Treuebund zusammen mit „adidas“ einen Soccerparcours organisiert, der in den Pausen genutzt werden kann. Zum ersten Mal dabei ist der TSV Eintracht Immenbeck. Von dessen Vertreter Ingo Timmermann stammt auch die Aussage mit der „tierischen Freude“. „Wir wollen den Südwesten Hamburgs kompetent vertreten und profitieren dabei natürlich auch von der Erfahrung der beiden anderen Vereine.“ Mit einer guten Leistung können sich die Teilnehmer in Immenbeck am 17. Mai den Scouts des HSV empfehlen. Dann erhält man vielleicht eine Einladung zum Young Talents Cup im Juni dieses Jahres, an dem die besten Kinder der Arriba Try Outs sowie Spieler aus den Kinderperspektivteams teilnehmen. Wer auch dort überzeugt, kann den Sprung in eine Jugendmannschaft des HSV schaffen. A-Junioren (U19) Bundesliga Nord / Nordost 16.04.2016, 23. ST Samstag 11:00 Uhr RB Leipzig HSV 23.04.2016, 24. ST Samstag 13:00 Uhr Hannover 96 HSV 30.04.2016, 25. ST Samstag 13:00 Uhr HSV FC Carl-Zeiss Jena 07.05.2016, 26. ST Samstag 13:00 Uhr Eintracht Braunschweig HSV B-Junioren (U17) Bundesliga Nord / Nordost 17.04.2016, 23. ST Samstag 13:00 Uhr HSV Union Berlin 23.04.2016, 24. ST Samstag 13:00 Uhr HSV Hannover 96 B-Junioren (U16) Regionalliga Nord 16.04.2016, 19. ST Samstag 11:00 Uhr HSV WTSV Concordia 23.04.2016, 20. ST Samstag 16:00 Uhr TSV Havelse HSV 08.05.2016, 21. ST Sonntag 12:00 Uhr HSV VfB Lübeck C-Junioren (U15) Regionalliga Nord 16.04.2016, 16. ST Samstag 12:00 Uhr HSV JFV Bremerhaven 30.04.2016, 17. ST Samstag 15:30 Uhr FC St. Pauli HSV 07.05.2016, 18. ST Samstag 12:00 Uhr HSV Hannover 96 Die Young Talents Days 2016: – 5. Mai in Lüneburg – 6. Mai in Eichede – 17. Mai in Immenbeck HSVlive Young Talents Team 25 Entweder-Oder / impressum Mehdi Mahdavikia – Entweder-oder Mit Mehdi Mahdavikia werden HSV-Fans auf ewig das legendäre 4:4 gegen Juventus Turin im Jahr 2000 in Verbindung bringen. Doch nicht nur wegen dieses Spiels war „Meeeeeehdi“, wie es stets durch das Volksparkstadion hallte, wenn der Iraner am Ball war, ein Publikumsliebling. Seit Anfang dieser Saison ist der mittlerweile 38-Jährige zurück beim HSV und Technik-Trainer im Nachwuchs. Entweder– oder, Mehdi? Ein 3:3 oder ein 0:0? Ein 3:3 – lieber ein Spiel mit vielen Toren als mit wenig. Vollspann oder Innenrist? Innenrist – das ist genauer. Teheran oder Hamburg? Beides – Hamburg ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Urlaub: In der Heimat oder Karibik? Karibik – dort hat man mehr Strand und Sonne. Essen gehen oder selber kochen? Essen gehen – ich kann nicht so gut kochen. Alster oder Elbe? Alster – deswegen habe ich da gewohnt. Popmusik oder Iranische Volksmusik? Ich höre beides gerne… Bittere Wahrheit oder Notlüge? Bittere Wahrheit. Ist manchmal einfach nötig. Zukunft als Trainer oder Funktionär? Trainer – deswegen bin ich in dieser Position ja schon beim HSV tätig. Als Trainer: Zuckerbrot oder Peitsche? Zuckerbrot mit Ernsthaftigkeit. Fernsehen oder ein Buch? Fernsehen – ich bin nicht so die Leseratte. Erinnerung an aktive Karriere: Wehmut oder Zufriedenheit? Zufriedenheit. Ich hatte eine gute Karriere. Einzelspiel oder Konferenz? Konferenz – ich will lieber alle Tore sofort sehen. Croissant oder Schwarzbrot? Schwarzbrot – ist gesünder. Politikinteressiert oder politikverdrossen? Ich bin nicht wirklich politisch interessiert. Theater oder Kino? Kino – ich liebe gute Filme. Impressum Herausgeber HSV Fußball AG, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Tel. +49 40 / 4155-1887 Nachwuchsleistungszentrum Ulzburger Straße 94, 22850 Norderstedt, Tel. +49 40 / 4155-4113, Fax + 49 40 / 4155-4101 Redaktion Benjamin Mathews (V.i.S.d.P.), Tobias Gillmann (Grafik) Fotos Michael Schwarz, WITTERS Sport-Presse-Fotos GmbH Druck MHD Druck und Service GmbH Das Copyright für Gestaltung, Logos und Inhalt liegt ausschließlich bei der HSV Fußball AG. 26 HSVlive Young Talents Team Aus Spaß und Entspannung wird ARRIBA! S onnen, schwimmen, spielen, toben! Und für Eltern gibt es in der Saunalandschaft natürlich vielfältige Möglichkeiten zu entspannen. Machen Sie einen Tag Sommerurlaub bei uns. Sie erreichen uns bequem per Bus und Bahn. Oder direkt über die A7. Wir freuen uns auf Sie! www.arriba-erlebnisbad.de 5 RUTSCHEN, 6 SAUNEN, 14 BECKEN. EIN ERLEBNIS. Immer in der 1. 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