Sport und Diät, Vortrag von Dr. Renate Kleine-Zander

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Sport und Diät, Vortrag von Dr. Renate Kleine-Zander
Sport bis ins hohe Alter
Sinn oder Unsinn
Dr. Renate Kleine-Zander
Facharztin für Anasthesie ünd Schmerztherapie
Kündalini Yogalehrerin
Warum überhaupt Sport ?
• Weil wir abnehmen wollen ?
• Weil wir glaüben, das wir dadürch langer
leben ?
• Weil wir glaüben, das wir
dadürch im Alter beweglicher sind ?
• Weil es gerade modern ist ?
• Weil wir glaüben es hilft üns ünseren
taglichen Stress besser bewaltigen zü
konnen ?
• Weil es Spass macht ?
• Weil........
Sport und Diät:
Menschen mit leichtem bis mittleren Übergewicht leben länger und werden
seltener krank als ihre dürren Zeitgenossen. Aus medizinischer Sicht heißt
Idealgewicht: etwas mollig zu sein
BMI: 25 bis 29,9 ist ideal
Im mittleren Lebensalt ist ein BMI von 27 als ideal anzusehen
Gewicht
BMI = -----------------Größe 2
Deutsches Ärzteblatt, Bd.106, S. 641, 2009
„Fitte Dicke sind meist gesünder als schlappe Schlanke“
Körperbau und Trainingszustand werden beim BMI nicht berücksichtigt
Fettverteilung am Körper beeinflusst das kardiovaskuläre Risiko erheblich
Apfelform versus Birnen- oder Rubensform
Bierbauch versus Hüftgold
Oliver Kahn brachte am Ende seiner Laufbahn bei einer Körpergröße von 1,88 Meter
Körpergröße ein Gewicht von 91 Kilogramm auf die Waage und wäre mit einem BMI von
25,7 bereits streng genommen leicht übergewichtig.
Fazit einer Metaanalyse in Amerika:
„Menschen, die nach WHO-Definition Übergewicht haben, leben am längsten“
Auswertung von medizinischen Erhebungen zwischen 1971 und 2004
Sie umfasste 2,3 Millionen Erwachsene
Veröffentlicht 2009 im Journal of the American Medical Association
Mollige erholen sich leichter von Operationen
Sie haben ein erhöhtes Herz- Kreislauf-Risiko, was aber keine Auswirkung auf
die Sterblichkeit bei Frauen und nur minimale bei den Männern mit leichtem
Übergewicht hat
Diabetes kommt bei leichtem Übergewicht häufiger vor
Knochenbrüche werden bei leichtem Übergewicht seltener
Gefahren des Übergewichtes sind wahrscheinlich nur bei den ganz Dicken mit
einem BMI von über 30 zu finden
„etwa 20 bis 30 % der Menschen mit einem BMI von über 30 weisen ein
unauffälliges Risikofaktorenprofil auf und haben wahrscheinlich kein erhöhtes
Sterblichkeitrisiko“
Kommentar von Hans Hauner, Technische Universität München, 2009
Es gibt nicht den Abnehmsport
Wichtig ist wahrscheinlich die Motivation zum Durchhalten über einen längeren
Zeitraum
Geeignet sind vor allem Nordic Walking, Jogging, Schwimmen oder Radfahren
Beginn mit Krafttraining erst Wechsel zu bewegungsreicheren Training, wenn
man sich fitter fühlt
Fett wird zu Muskelmasse umgebaut, d.h. auf der Waage sieht man wahrscheinlich
wenig oder gar nichts.
Sport verändert langfristig den Lebensstil.
Sportliche Menschen leben bewusster, achten mehr auf ihre Ernährung und
Trinkgewohnheiten
Joachim Latsch
Oberarzt am Institiut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen
Sporthochschule in Köln
Speisen und Getränke mit hohem glykämischen Index wie Cola, Weißbrot und
Süßigkeiten besonders nach dem Training meiden, da sie die Fettverbrennung
unterbinden.
Bei Verzicht kann die Fettverbrennung nach dem Training noch lange
angekurbelt sein
Sport und Sterblichkeit:
Metaanalyse von 80 Kohortenstudien mit über 1,3 Millionen Studienteilnehmern:
Die Mindestempfehlung der WHO (Minimum von 150 Minuten Bewegung pro Woche)
zur körperlichen Aktivität senkt das Gesamtsterberisiko um 10-11 %.
Bewegung und Sport mit höherer Intensität ist dabei besser als nur moderat intensive
Alltagsaktivitäten.
Für Frauen ist der Nutzen grösser als bei Männern
Vergleich zwischen 2 Damen mit sehr unterschiedlichem Lebensstilen:
Beide sind 87 Jahre alt, die eine treibt regelmäßig Tai Chi und Yoga, mindestens an drei
Tagen der Woche unternimmt sie ausgedehnte Spaziergänge und ernährt sich
vegetarisch.
Die andere raucht, trinkt regelmäßig Alkohol, bewegt sich nur in ihrem Haus und treibt
sonst keinen Sport und liebt den ein oder anderen Hamburger auf ihrem Speiseplan.
Methusalem Gene:
Untersuchung am Erbgut von Hochbetagten über 100-Jährigen Testpersonen
19 besondere Genvariationen sind bereits identifiziert, sie kommen bei 90% der
Testpersonen vor.
Boston University veröffentlicht 2010 in der Zeitschrift Science
Erbinformationen und Krankheit und Sterblichkeit:
Wir erben nicht nur unsere Gene von unseren Vorfahren, sondern auch die Information,
die auf diese Gene geprägt wurden.
Jede Zelle trägt die Erbinformation des gesamten Körpers in sich und die seiner
Geschichte.
Was bedeutet Epigenetik:
Ein Trauma, erlebte Lebensführung wird über Generationen weitergegeben:
Genetic Imprinting
Die Lebensführung des Grossvaters entscheidet wahrscheinlich darüber ob ein Gen
entweder ein- oder ausgeschaltet ist, d.h. ob eine bestimmte Krankheit ausbricht oder
nicht
Sport und Stressbewältigung:
Stress macht krank !
Durch Stress wird Adrenalin und Cortisol vermehrt ausgeschüttet
Adrenalin reguliert unter anderem die Durchblutung der Muskulatur
Cortisol reguliert den Stoffwechsel und wird aus Cholesterin gebildet
Sie halfen den Urmenschen dazu schnell vor dem Säbelzahntiger wegzulaufen.
Ein ständig überhoher Spiegel der Hormone Cortisol und Adrenalin führt zu
Erkrankungen wie Bluthochdruck, KHK, Herzinfarkt, Kopfschmerzen, Schlafstörungen,
Magen-Darmerkrankungen und Muskelverspannungen
Sport hilft den hohen Hormonspiegel wieder in den Normbereich zu senken
Ausdauersportarten wie Jogging und Nordic-Walking, Fahrradfahren und Schwimmen
stärken das Herzkreislufsystem
Yoga schafft durch den Wechsel zwischen Anspannung, d.h. das geziehlte Dehnen des
gesammten Körpers und der Entspannung eine gezielte Stressreduktion
Sport produziert Glückshormone
Yoga:
Durch die Meditation, spezielle Atemtechniken und bewusste Körperübungen kommt
der Körper zur Ruhe, wird er bewusster wahrgenommen, wird erlebbar.
Die Entspannung wird meist schon nach sehr kurzer Zeit erzielt.
Die Konzentration auf den Körper, die Übung und Atmung hilft vom stressigen Alltag
Abstand zu gewinnen.
Es erhält die Beweglichkeit bis ins hohe Alter.