SEGMENT November 2009, deutsch

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SEGMENT November 2009, deutsch
segment
Nachrichten und Informationen für Kunden und Partner
November 2009
Flugasche:
aus dem Kraftwerk für
das Kraftwerk
Aktuelles: SemperBeton, Alpine Bau und Evonik:
Ein Team für große Herausforderungen – Seite 4
Aktuelles: Ein weiterer Entsorgungsauftrag für Evonik – Seite 6
2 EDITORIAL/INHALT
EDITORIAL
Liebe Leser,
INHALT
nach einer längeren Pause ist unsere Kundenzeitschrift Segment wieder da.
LOGISTIK
Die letzten Monate waren sehr turbulent: eine Vielzahl von Kohlekraftwerken hat aufgrund fehlender
Stromnachfrage mit deutlich reduzierter Leistung
gearbeitet oder wurde sogar vom Netz genommen.
Als Konsequenz war die Verfügbarkeit von Flugasche
aus Steinkohlekraftwerken deutlich eingeschränkt.
Wir haben unser Bestes getan, um die Versorgung
unserer Kunden weitestgehend sicherzustellen; trotzdem möchten wir uns bei Ihnen für das entgegengebrachte Verständnis und die Flexibilität bedanken.
Mit dieser Ausgabe schauen wir hoffnungsvoll in
die Zukunft: wir haben die Ausschreibung für die
Entsorgung des Neubaukraftwerkes in Lünen für uns
gewinnen können – damit sichern wir uns den langfristigen Zugriff auf weitere Flugaschenmengen.
Um unser Profil nicht nur als Händler sondern auch
als Dienstleister zu schärfen, haben wir darüber hinaus eine Umstrukturierung unserer technischen Abteilung und unseres Baustofflabors vorgenommen.
Hierdurch können wir verstärkt unsere Kunden bei
Projekten und Neuanwendungen rund um die Flugasche unterstützen. Das Ergebnis dieser Umstrukturierung möchten wir Ihnen nun präsentieren.
Schließlich berichten wir aus der Praxis über den
Stand laufender Projekte: unsere Titelgeschichte
widmen wir dem Bau eines neuen Kraftwerkes, das
mit dem Beton unseres Kunden SemperBeton gebaut
wird. Das ist der erste Beitrag einer Reihe von Artikeln, in denen unsere Kunden über ihre Erfahrungen
rund um die Flugasche selbst berichten werden.
Unsere Tochtergesellschaft Asikos informiert über
den Bau der neuen Rheinbrücke in Wesel, während
die MINERALplus über ihre 20-jährige, erfolgreiche
Zusammenarbeit mit Sachtleben Bergbau berichtet.
Viel Spaß beim Lesen.
Evonik Ein Baustein für die Entsorgungssicherheit AKTUELLES
Evonik Ein Team für große Herausforderungen 4
Evonik Mehrwert durch gemeinsame Interessen 6
TECHNIK
ASIKOS Rheinbrücke setzt neue Maßstäbe Evonik Team-Technik für die Aufgaben der Zukunft 8
10
Mineralplus Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Sachtleben
Bergbau 12
BetonMarketing BetonMarketing in Deutschland 14
Evonik Kurz notiert 15
IMPRESSUM
herausgeber
Evonik Power Minerals GmbH
Duisburger Straße 170
46535 Dinslaken
telefon +49 2064 608-210
telefax +49 2064 608-358
www.evonik.de/powerminerals
redaktion
Ihr Rudolf Mauder
Vorsitzender der Geschäftsführung
Evonik Power Minerals GmbH
3
Roberta Leotta-Hauer
telefon +49 2064 608-207
mail [email protected]
druck
Laupenmühlen Druck, Bochum
BeitrAg von Evonik
Logistik
Ein weiterer Baustein für die Entsorgungssicherheit
der Kraftwirtschaft
Evonik hat an der Siloanlage am Standort Werne eine
Einrichtung zur Anfeuchtung von Flugasche installiert.
Die Vermarktung von Flugasche ist
ein saisonal schwankendes Geschäft:
Im Winter erreicht die Kraftwirtschaft
ihre maximale Produktion, im Som­
mer die Bauindustrie den maximalen
Bedarf.
Für den Fall, dass die in den Winter­
monaten anfallende Flugasche nicht
unmittelbar als trockene Ware abge­
setzt werden kann, verfügt Evonik
neben den in den Kraftwerken vor­
handenen Silos über eigene Zwischen­
lagermöglichkeiten für das trockene
Produkt. Sollten diese Lagerkapazi­
täten erschöpft sein, wird die anfal­
lende Asche bereits im Kraftwerk an­
gefeuchtet, um sie dann in unserem
Rohstofflager in Lünen als feuchtes
Material staubfrei zwischenlagern zu
können oder in dafür zugelassenen
Deponien abzulagern.
Das Anfeuchten der Flugasche ist in
der Regel die letzte Option, da die
Asche dann nur in geringwertigen An­
wendungen verwertet werden kann
oder aber mit hohem Energieaufwand
wieder getrocknet werden muss. Da­
her wird die zwangsweise Anfeuch­
tung erst genutzt, wenn die Silostände
in den Kraftwerken bereits sehr hoch
sind.
Funktioniert in einem solchen Fall die
Anfeuchteinrichtung des Kraftwerks
nicht und ist die Abfuhr trockener
Asche aufgrund des geringen Absatzes
und der bereits gefüllten Zwischenla­
ger nicht möglich, besteht die Gefahr,
dass der betroffene Kraftwerksblock
aufgrund der gestörten Entsorgung ab­
geschaltet werden muss.
Wir haben daher entschieden, eine ei­
gene zu den Kraftwerkseinrichtungen
redundante Anlage zur Anfeuchtung
von Flugasche zu errichten, um so
ein möglichst hohes Wertschöpfungs­
potenzial bei der Anwendung von
Flugasche bei gleichzeitig maximaler
Sicherheit für die Kraftwirtschaft zu
erreichen.
Der Silostandort von Evonik in Werne
wurde unter anderen Standorten auf­
grund des besten Verhältnisses von
Investitions- und Betriebskosten zu
Logistikkosten ausgewählt. Die An­
feucht­­einrichtung wird hier in die be­
stehende Siloanlage eingebunden, so
dass einer der Silos während der Win­
termonate für die Notentsorgung und
Anfeuchtung von Flugasche ständig
zur Verfügung steht.
In den vergangenen Wochen wurde
die Anfeuchtschnecke mit einer Leis­
tung von 50 t/h bzw. maximal 800 t/
Tag installiert und in Betrieb genom­
men, so dass sie bereits für die bevor­
stehende Wintersaison zur Verfügung
steht.
Nach Anfeuchtung der trockenen
Flugasche wird das Material auf KippLKWs verladen und zur Zwischenla­
gerung in Lünen, der Anwendung im
Erd- bzw. Straßenbau oder aber auf
eine entsprechende Deponie gefahren.
Durch diese Investition wollen wir
einen weiteren Meilenstein unserer
Strategie zur Entsorgungssicherheit
der Kraftwirtschaft setzen.
Weitere Informationen erhalten Sie von
Frank Borchers
telefon +49 2064 608-281
mail [email protected]
3
4 Aktuelles
EIN BEITRAG VON EVONIK
Im Vergleich zu den älteren Anlagen am Standort werden rund
20 % weniger Steinkohle je Kilowattstunde Strom benötigt und ca.
2,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr
vermieden.
SemperBeton, Alpine Bau und Evonik:
Ein Team für große Herausforderungen
Am bestehenden Kraftwerkstandort
in Hamm baut RWE seit 2008 zwei
neue 800 MW Steinkohleblöcke, de­
ren Inbetriebnahme für das Jahr 2011
geplant ist. Für die Dauer dieses Pro­
jektes werden ca. 250.000 m3 Beton
verbaut, die zum größten Teil in zwei
Ortbetonanlagen der Firma Semper
Beton direkt auf der Baustelle er­
zeugt und just-in-time geliefert wer­
den. Die Flugasche als Grundstoff für
den Beton liefert Evonik.
„Dieses Bauvorhaben ist eine große
Herausforderung“, berichtet Stephan
Reber, Geschäftsführer von Semper
Beton. „Man teilt uns jeden Tag mit,
welche Mengen wir bereitstellen
müssen – eine langfristige Planung
ist somit nicht möglich.“ „Dank un­
serer Ortbetonanlagen bleiben wir
täglich flexibel und wirtschaftlich,
können schnell auf neue Anforde­
rungen reagieren und bisher immer
pünktlich liefern“. An der Baustelle
wurden zwei mobile Mischanlagen
ELBA ESM 105 mit einer Leistung
von 90 m3 pro Stunde installiert,
eine große Erstinvestition, die sich
aber bei großvolumigen Baustellen
wie dieser jedoch schnell amorti­
siert, weil auf Transport- und Logi­
stikkosten verzichtet werden kann.
An der Betonanlage sind sechs Mit­
arbeiter als Bedienpersonal und bis
zu 15 Fahrer in zwei Schichten über
7 Tage die Woche beschäftigt.
SemperBeton, eine 100 %ige Toch­
tergesellschaft der Schwenk Ze­
ment KG, hat den Zuschlag für die
gesamte Betonproduktion zur Er­
stellung von Maschinenhaus, Kes­
selhaus und Zusatzgebäuden über­
nommen.
„Nachdem die Ausgangsstoffe für
die Herstellung des anspruchs­
vollen Betons für die zu erstel­
lenden Bauwerke feststand, wurde
von SemperBeton und vom Kompe­
tenz-Centrum für Baustoff- und Be­
tontechnologie das komplette BetonDesign entwickelt. Bis zu 28 Rezep­
turen standen nun zur Verfügung.“
So berichtet der zuständige Beton-In­
genieur der Alpine Bau Deutschland
AG und Leiter des Kompetenz-Cen­
trum Baustoff- und Betontechnologie
in Dortmund.
„Die SemperBeton produziert und
liefert bis zu 98 % Pumpbeton“ be­
richtet Stephan Reber weiter, „des­
wegen haben wir uns für einen Beton
mit Flugasche der Evonik Industries
AG entschieden, die sich auf die
Pumpbarkeit des Frischbetons gün­
stig auswirkt.“ Durch die kugelige
Form ihrer Partikel kann Flug­asche
den Wasseran­spruch des Betons re­
duzieren und bei gleichbleibendem
Wassergehalt dessen Konsistenz ver­
bessern. Im Durchschnitt wurden
70 bis 90 kg/m3 Flugasche im Laufe des
Projektes eingesetzt, bei Sommerrezep­
turen sogar bis zu 110 kg/m3. Auch im
Falle der Gleittürme hat man sich für
einen verhältnismäßig untypischen
CEM III A 42,5 N Zement entschie­
den, statt des üblichen CEM I 42,5 R
oder CEM II 42,5 R.
Eine weitere Herausforderung stell­
ten die großen Bodenplatten dar:
bei Massenbeton und Einzelbeton­
nagen mit bis zu 7.500 m3 spielt die
Entwicklung der Hydratationswärme
eine maßgebende Rolle und muss so
gering wie möglich gehalten wer­
den, um die Entstehung von Rissen
zu vermeiden. Vor allem wenn man
bedenkt, dass für die Fundamente
und Bodenplatten in der bewährten
Alpine-Sandwich-Bauweise mit einer
Dicke von bis zu fünf Metern hergestellt werden. Durch die Reduzie­
rung des Zementgehaltes und die
Substitution mit Flugasche wird die
Hydratationswärme gezielt beein­
flusst. „Auch aus diesem Grund hat
man sich für eine Betonrezeptur mit
Flugasche entschieden“, betont Hol­
ger Mosebach. Beim Turbinentisch
wurden dank der Rezeptur mit Flug­
asche sehr gute Ergebnisse durch
eine starke Reduktion der Hydratati­
onswärmeentwicklung erreicht.
Zur Kontrolle wurden bei der Be­
tonage des Turbinentisches Tem­
peraturmessungen mit dem Reife­
computer MC 900 durchgeführt. An
drei über den Querschnitt verteilten
Punkten werden Sensoren fixiert,
die über einem Zeitraum von ca. 21
Tagen die Bauteiltemperaturen messen und aufzeichnen. „Mit dieser
Methode kann eine Aussage über die
Verteilung der Eigenspannung auf­
grund von Temperaturausdehnungen
erfolgen und in Zusammenhang
mit der Wärmeentwicklung auch
die Nachbehandlungsdauer angepasst
werden“, so Mosebach. Das Ergebnis
„eine Temperaturdifferenz von maxi­
mal 15° zwischen Kern- und Außen­
bauteil. Das ist bei Platten mit einer
Stärke von fünf Metern ein über­
durchschnittlich gutes Ergebnis“.
„SemperBeton konnte die Bauphi­
losophie von Alpine problemlos und
mit hochwertiger Qualität umset­
zen“, findet Mosebach und erzählt
von dieser Bauphilosophie, die auch
beim Auftraggeber RWE auf große
Akzeptanz gestoßen ist: „Alle Aus­
gangsstoffe zur Herstellung des Be­
tons für diese Baustelle kommen aus
der Region um Hamm: Die Flugasche
der Evonik aus dem Kraftwerk Berg­
Ein Beitrag von EVONIK
Aktuelles
kamen und aus dem Rohstofflager Lü­
nen. Die Gesteinkörnung kommt aus
dem Raum Neheim-Hüsten und der
Zement aus Beckum und Dortmund.“
Letztendlich soll die Region von solch
einem großangelegten Projekt profi­
tieren.
Die guten partnerschaftlichen Bezie­
hungen mit den Lieferanten sind ein
zentraler Punkt bei der Durchfüh­
rung eines solchen Projektes: Zuver­
lässigkeit und Professionalität müssen
durch die ganze Wertschöpfungskette
gewährt werden.
Die hohe Kompetenz der Alpine Bau
Deutschland AG sowie der Firma
Semper Beton und seine Partner, wie
Evonik Industries haben maßgebend
dazu beigetragen, dass die vorgese­
henen Termine und Qualität auf die­
ser Großbaustelle bisher eingehalten
worden sind. Und gerade in Zeiten, in
denen Flugasche ein knappes Gut auf
dem Markt ist, konnte Evonik dank
seiner breit aufgestellten Lager- und
Logistikmöglichkeiten immer pünkt­
lich liefern und die Verfügbarkeit des
Materials gewähren
Zuverlässigkeit und Professionali­
tät sind aber auch das Ergebnis jah­
relanger Erfahrung in dem Bereich:
SemperBeton ist gleichzeitig auch für
die Betonlieferung an die Baustelle
des Trianel Kraftwerkes im Lünener
Stummhafen zuständig und arbei­
tet schon an dem nächsten Projekt:
die Lieferung von Tunnelspritzbe­
ton für den Bau des ICE Tunnels im
bayrischen Coburg. Eine ganz neue
Herausforderung, die mit Know-how
und Professionalität zu bewältigen
sein wird. Die Alpine Bau Deutsch­
land AG, Industrie- und Kraftwerks­
bau Dortmund, wurde aktuell mit
den Errichtungen des Kühlturms im
Kraftwerk RDK8, Karlsruhe sowie
im Kraftwerk Moorburg beauftragt.
Auch hier wird der Einsatz von Flug­
asche wieder eine maßgebliche Rolle
spielen.
Weitere Informationen erhalten Sie von
Michael Chemnitz
telefon +49 2064 608-260
mail [email protected]
5
6 Technik
EIN BEITRAG VON EVONIK
Mehrwert durch gemeinsame Interessen
„Ideen. Gemeinsam. Umsetzen“ ist das Motto von Europas
führender Stadtwerke-Kooperation, der Trianel GmbH. Bereits seit 2007 produziert das erste kommunale Gas- und
Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop Strom. Seit 2008
baut die Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG , ein
Zusammenschluss aus 31 Stadtwerken, ein 750 MW Kraftwerk am Lüner Stummhafen, das 2012 ans Netz gehen soll.
Den Entsorgungsauftrag für dieses neue Kraftwerk hat Evonik
Industries erhalten.
Im Gespräch mit Manfred Unget­
hüm, dem Geschäftsführer der Tri­
anel Kohlekraftwerk Lünen GmbH
& Co. KG, fragen wir nach den re­
levanten Kriterien bei der Vergabe
eines solchen Entsorgungsauftrags.
„Vor allem in Bezug auf die Entsor­
gung verhandeln wir langfristige
Verträge. Wir suchen daher ei­
nen Partner, der in zwanzig Jahren
noch am Markt ist, und wir glauben
ihn in Evonik gefunden zu haben“.
Eine ebenso wichtige Rolle spielen
Erfahrung und Know-how. Im öst­
lichen Ruhrgebiet wird in den kom­
menden Jahren eine hohe Dichte
an alten und neuen Kraftwerken zu
entsorgen sein. Die Gewährleistung
der Entsorgungssicherheit steht da­
bei an erster Stelle: Evonik kann
diese Herausforderung aufgrund
seiner breit aufgestellten Logistik
und den vielen Silo- und Lagermög­
lichkeiten zu jedem Zeitpunkt an­
nehmen.
Aufgrund tiefgehender Kenntnisse
entlang des ganzen Entsorgungs­
prozesses konnte Evonik gemein­
sam mit Trianel bei Fragen der
Technik, des Qualitätsmanagements
und der Logistik optimale Lösungen
erarbeiten und so bei der Gestal­
tung des Gesamtkonzeptes mitwir­
ken. „Ziel ist das Outsourcing der
Logistikleistung an einen Partner,
der Know-how im gesamten System
vorweist und seine Dienstleistung
zu einem gerechten Preis anbietet“,
so Ungethüm weiter.
Evonik wird die Entsorgung
anfallenden Mengen an FlugKesselasche übernehmen und
Logistik um diesen Prozess
treuen, wobei Trianel schon
der
und
die
be­
im
Vorfeld die Voraussetzungen für
eine optimale Entsorgung bereit­
stellt.
Neben einem staubdichten Silo mit
einer Kapazität von 25.000 Ton­
nen für Normasche und 2.500
Tonnen für Verwerfasche, ver­
fügt das neue Kraftwerk über
gute Anbindungsmöglichkeiten, die
neben dem Transport per LKW
auch den Transport per Schiff und
Bahn zulassen. Die LKW-Beladung
kann über drei Verladestraßen am
Hauptsilo und einer weiteren Tro­
ckenverladung am Beladesilo im
Hafen stattfinden. Für die BahnVerladung ist ein Extra-Bahngleis
geplant, das die Beladung von min­
destens zwölf Waggons direkt hin­
tereinander ermöglicht. Im Fall
eines Schiffstransportes ist die
Möglichkeit der Beladung sowohl
für konventionelle als auch für Si­
loschiffe bis 2.500 Tonnen gegeben.
Flexibilität bleibt in Logistikfragen
die Hauptdevise.
Die größte Herausforderung am
neuen Projekt ist das Trianel Kon­
zept „pförtnerloses Kraftwerk“, das
eine automatische Verladung und
Verwiegung der LKW ohne Perso­
nal und nur durch den Fahrer vor­
sieht. Der gesamte Prozess, von der
Verwiegung vor und nach der Bela­
dung, über die Beladung selbst am
richtigen Silo und mit den richtigen
und für den LKW zugelassenen
Mengen bis hin zur Erstellung der
Ladedokumente erfolgt nun auto­
matisch über Chipkarten.
Während es normalerweise unter
den Verladungen eine Waage gibt,
soll beim Kraftwerk Trianel die
Verwiegung des LKWs zum Bei­
spiel außerhalb des eigentlichen
Kraftwerksgeländes erfolgen. Mög­
liche Probleme in diesem Zusam­
Ein Beitrag von EVONIK
menhang sind die Überladung der
LKW sowie längere Standzeiten.
Beiden Herausforderungen konnte
Trianel mit technisch modernen
Lösungen entgegentreten. Zum ei­
nen wird man eine Dosiereinrich­
tung über dem Volumenstrom im
Silo anbringen, die eine hohe Ge­
nauigkeit verspricht. Darüber hi­
naus wird man aber traditionell für
eine Rückblaseeinrichtung am Ha­
fensilo sorgen.
Das Projekt stellt den Entsorger
vor neue Aufgaben in Bezug auf
eine Anpassung der eigenen Dis­
positionsstrukturen. In diesem Zu­
sammenhang mussten natürlich
intensive Gespräche über Schnitt­
stellen vor allem in Hinblick auf ITLösungen zwischen dem Kraftwerk
und der Evonik Power Minerals
GmbH geführt werden. Das Ergeb­
nis war ein gegenseitiger Austausch
von Know-how und Lerneffekten,
die die Beratungskompetenzen von
Evonik weiter gesteigert haben.
Technik
Andreas
Hugot,
Geschäftsfüh­
rer der Evonik Power Minerals
GmbH, betont, dass die Koopera­
tion mit Trianel sich sehr profes­
sionell und ergebnisreich gestaltet
hat und hofft auf weitere gemein­
same Projekte. „Wir könnten uns
vorstellen, auch im Fall des Baus
des neuen 750 MW-Trianel-Kraft­
werkes am Standort Krefeld-Uer­
dingen im Chemiepark gemeinsam
zu arbeiten. Bei diesem Projekt,
das 2014 ans Netz gehen soll, wird
man auch mit großen Herausforde­
rungen im Bereich Entsorgung zu
rechnen haben. Wir sind bereit, die
Herausforderung anzunehmen.“
Weitere Informationen erhalten Sie von
Roberta Leotta-Hauer
telefon +49 2064 608-207
mail [email protected]
7
8 Technik
EIN BEITRAG VON ASIKOS
Rheinbrücke setzt neue Maßstäbe
Stück für Stück wächst eine neue Brücke über den Rhein.
Kurz vor Wesel wird zurzeit die neue Rheinbrücke, die
durch ihren 130 Meter hohen Pylonen als neues Wahrzeichen der Kreisstadt gilt, errichtet. Im Mai 2005 war Spatenstich, im Spätsommer dieses Jahres soll die Brücke fertig
sein. Dann heißt es „freie Fahrt“.
Ein neues Ausflugsziel
Für viele ist der Bau der Rheinbrü­
cke allerdings jetzt schon ein echter
Hingucker: Viele Spaziergänger und
Fahrradfahrer machen am Geländer
der alten Rheinbrücke Halt, und be­
trachten mit großem Interesse, wie
gearbeitet wird. Das Interesse am
neuen Weseler Wahrzeichen, das ki­
lometerweit zu sehen ist, ist riesig.
Diplom-Ingenieur Hans Löckmann,
Projektleiter
vom
Landesbetrieb
Straßen NRW, führt seit Monaten
regelmäßig Besuchergruppen aus al­
ler Welt über die Baustelle. 20 Me­
ter lang und 70 Tonnen schwer ist
diesmal das Bauteil, das vor die neue
Brücke gehängt wird. Die ARGE hat
dafür einen mächtigen Kran organi­
siert. Löckmann erklärt: „Hier und
da gab es mal größere Probleme,
aber es wurden immer Lösungen ge­
schaffen um den Zeitplan nicht zu
gefährden.“ Im Gespräch mit An­
dreas Schneider, Asikos Strahlmit­
tel GmbH, beschreibt Löckmann
den Einsatz des Strahlmittels: „Wir
haben eine Qualität gefordert, die
Zahlen und Fakten
Erbaut:
2005 – 2009
Ort:Wesel, Wesel (Kreis), Nordrhein-Westfalen,
Deutschland
Überquert:
den Rhein, trägt die: Bundesstraße B 58
Konstruktionstyp:
Schrägseilbrücke
zwischen Harfen- und Büschelform, asymmetrisch,
invertierter Y-Pylon
Funktion/Nutzung:
Straßenbrücke
Ersetzt:
Rheinbrücke Wesel (1953)
Technische Informationen
Die „alte“ Rheinbrücke in Wesel
Seit 1953 quert hier eine Behelfsbrü­
cke – auf den Unterbauten der zer­
störten Brücke gebaut – den Rhein.
Heute ist sie eine besondere Eng­
stelle für den Durchgangsverkehr,
die sich auch auf den innerörtlichen
Verkehr auswirkt. Schon geringe
Verkehrsstörungen auf der schmalen
Rheinbrücke verursachen erhebliche
Rückstaus in das Straßennetz der
Stadt Wesel und der umliegenden Re­
gion. Die Unterhaltung der 50 Jahre
alten Brücke erfordert einen unver­
hältnismäßig hohen Aufwand. Zudem
sind die häufigen Instandsetzungsar­
beiten ein empfindlicher Eingriff in
den Verkehrsablauf.
B58 Ortsumgehung Wesel
Die Bundesstraße 58 ist eine der
Hauptverkehrsadern am Niederrhein.
An der Rheinquerung bei Wesel ver­
bindet sie den linksrheinischen Raum
des Kreises Kleve mit dem rechtsrheinischen Raum des Kreises Wesel.
Eine neue Verkehrsführung mit einer
neuen Rheinbrücke bei Wesel soll die
Ortsdurchfahrten entlasten. Die ge­
samte Baumaßnahme gliedert sich in
drei Abschnitte:
1. d
ie Ortsumgehung Büderich mit
einer Länge von 4,55 Kilometern
und Baukosten von 18,3 Millionen
Euro,
Pylon:
Hochfesterbeton
Überbau der Hauptbrücke: Stahl
Überbau der Vorlandbrücken:
Spannbeton
Hauptspannweite:
334.82 m
Gesamtlänge:
775.52 m
Feldweiten:
53.24 m – 5 x 64.54 m – 334.82 m – 61.76 m
Brückenfläche:
20 400 m2
Brückentafel:
Überbaubreite 27.50 m
Anzahl der Fahrbahnen:
2x2
Pylon:
Höhe (über Grund) 130.00 m
dem Oberflächenvorbereitungsgrad
von SA 2,5 entspricht.“ Schneider
ergänzt: „Wir haben letztlich für
10.880 m Schweißnähte unser um­
weltfreundliches Strahlmittel Asili­
kos geliefert..“
Quelle: de.structurae.de
2. d
ie Rheinquerung bei Wesel mit
einer Länge von 1,6 Kilometern
und Baukosten von insgesamt 73
Millionen Euro, wovon 54 Millio­
nen auf den Bau der neuen Rhein­
brücke entfallen,
3. d
ie Südumgehung Wesel mit einer
Länge von 3,75 Kilometern und
Baukosten von 70 Millionen Euro.
Ein Beitrag von ASIKOS
Technik
richtet werden kann. Die Herstellung
muss im freien Vorbau ohne größere
Beeinträchtigung der Schifffahrt er­
folgen. Zur Abwicklung des prog­
nostizierten
Verkehrsaufkommens
von 34 000 Fahrzeugen pro Tag ist
ein zweibahniger Querschnitt mit
insgesamt vier Fahrstreifen, zwei
Radwegen und einem Mittelstrei­
fen vorgesehen. Das ermöglicht eine
sogenannte Mittelträgerbrücke, bei
der die Seile, die die Fahrbahn der
Stromöffnung tragen, in der Achse
des Mittelstreifens angeordnet wer­
den. Geplant sind insgesamt zweimal
sechs Seilgruppen mit jeweils sechs
Einzelseilen mit Durchmessern von
100 mm bis 115 mm. Als Besonder­
heit wird für zukünftige Unterhal­
tungsmaßnahmen ein Aufzug in ei­
nen Pylonstiel eingebaut.
Abbruch der alten Brücke
Zur Gesamtlösung „Rheinbrücke“
gehört auch der Abbruch der alten
Rheinbrücke. Dieser erfolgt nach In­
betriebnahme der neuen Brücke un­
ter möglichst geringer Beeinträchti­
gung der Rheinschifffahrt.
Die Baustelle an der Rheinbrücke.
Eine neue Rheinbrücke mit vier
Fahrstreifen beseitigt das Nadelöhr
in Wesel, beiderseits anschließende
Ortsumgehungen halten bis zu 75
Prozent des Durchgangsverkehrs von
den angrenzenden Orten fern.
Das Kernstück der gesamten Maß­
nahme ist die neue Rheinbrücke. Bei
einer Gesamtlänge von 772,5 m un­
terteilt sich das Tragwerk in zwei
Bereiche: die 376 m lange Vorland­
brücke aus Spannbeton auf der lin­
ken Rheinseite und die 396 m lange
Strombrücke in Stahlbauweise. Die
Kopplung von Vorlandbrücke und
Strombrücke erfolgt 12,0 m vor dem
Pylon zur Strombrücke hin und wird
optisch durch die identischen Ab­
messungen kaum erkennbar sein.
Die Forderung der Rheinschifffahrt
nach einer mindestens 300 m breiten
stützenfreien Stromöffnung führte
zur Wahl einer Schrägseilbrücke.
Sie stellt für diese Stützweiten die
wirtschaftlichste Lösung dar, insbe­
sondere da hier aufgrund der Tras­
sierung der B 58n nur ein Pylon er­
Dem Ziel immer näher
Das Interesse der Bürger ging nie
verloren. Immer noch strömen Men­
schenmassen vom Niederrhein und
aus ganz Nordrhein-Westfalen zur
über dem Wasser schwebenden Bau­
stelle nach Wesel, um auch auf den
letzten Metern nichts zu verpas­
sen. Rund 14 000 Besucher hat Hans
Löckmann seit 2006 bei den Baustel­
lenführungen rund um die neue We­
seler Rheinbrücke gezählt. „Und bei
der Eröffnung im Spätsommer erwar­
ten wir unzählige interessierte Men­
schen“, so Löckmann.
Weitere Informationen erhalten Sie von
Andreas Schneider
telefon +49 2064 608-308
mail [email protected]
9
10 TECHNIK
EIN BEITRAG VON EVONIK
Unser Team-Technik für die Aufgaben
der Zukunft
Auf weitgehend gesättigten Commodities-Märkten muss
ein Unternehmen seinen Kunden einen sichtbaren und gewünschten Mehrwert anbieten, will es sich von der Konkurrenz abheben. Mit dieser Perspektive hat die Evonik Power
Minerals eine Stärkung des eigenen strategischen Profils
vorgenommen. Durch einen schärferen Fokus auf die Bereiche Qualitätsmanagement und Verfahrenstechnik nimmt
das Unternehmen eine unverwechselbare Position ein.
Ein zu diesem Zweck gebildetes TeamTechnik bündelt langjähriges Knowhow und die unterschiedlichen Erfah­
rungen seiner Mitarbeiter. Das Ziel ist
es, den Kunden neben dem gewohnten Service hochwertiges Fachwissen
hinsichtlich neuer Anforderungen an
Baustofftechnik und Verfahrenstech­
nik anzubieten und aus dieser Bera­
tungstätigkeit eine der Kernkompe­
tenzen zu machen.
Das Team-Technik setzt sich aus
den Projektteams „Verfahrenstech­
nik und Logistik“ und „Qualitätsma­
nagement und Anwendungstechnik“
zusammen. Beide Teams stehen der
Evonik Power Minerals mit ihren
europäischen Auslandgesellschaften
sowie allen Kunden bei der Bearbei­
tung von Standardaufgaben und bei
der qualifizierten Abwicklung von
Projekten zur Seite. Darüber hinaus
beteiligt sich die Evonik Power Mi­
nerals durch die Entsendung einer
Mitarbeiterin aus dem Team-Technik
in das Evonik Science-to-Business
Center ECO2 an den Forschungsund Entwicklungsaktivitäten des
Evonik-Konzerns im Bereich Ener­
gieeffizienz und Klimaschutz und
kann somit von der dort stattfin­
denden Know-how-Entwicklung pro­
fitieren.
Das Projektteam „Qualitätsmanage­
ment und Anwendungstechnik“, un­
ter der Leitung von Martin Pielke,
bearbeitet ein weites Spektrum an
Themen im Bereich Kraftwerkne­
benprodukte und Baustoffe. Dieses
reicht von der Informations- und
Datenbereitstellung zu der Qualität
und Anwendung der von Evonik Po­
wer Minerals vermarkteten Kraft­
werksnebenprodukte bis hin zu der
Beratung im Bereich technisches
Regelwerk, Qualitätsmanagementsy­
steme und Produktzertifizierungen.
Darüber hinaus werden Themen des
Umwelt-, Abfall- und Produktrechtes
vertieft, sowie, ganz aktuell, REACH
Anfragen bearbeitet. Ziel ist es, un­
ter anderem, Kunden das ständige
Engagement der Evonik Power Mine­
rals im Bereich Forschung und Ent­
wicklung nahe zu bringen und für
die Branche zu einer zentralen Refe­
renzstelle in Bezug auf Produkte und
Anwendungen heranzuwachsen. In
diesem Sinn bearbeitet das Projekt­
team qualifiziert Projekte aus dem
Bereich Produktentwicklung (Auf­
bereitungstechniken) und Anwen­
dungsentwicklung (neue Einsatzge­
biete) und kann bei der Erarbeitung
von neuen technischen Verwertungs­
konzepten sein Know-how effektiv
einbringen.
Das Projektteam Verfahrenstech­
nik und Logistik, unter der Leitung
von Frank Borchers, bietet Unter­
stützung bei technischen und logi­
stischen Fragenstellungen rund um
die Entsorgung und Verwertung von
Kraftwerksnebenprodukten und de­
ren Handling. Schwerpunkte sind
Fragen der Förder- und Silotechnik
sowie weitere zur Schüttgutlogi­
stik gehörende technische Aspekte.
Gleichzeitig bearbeitet das Projekt­
team Sonderprojekte z. B. im Bereich
Aufbereitungs- und Weiterverarbei­
tungstechniken von Kraftwerksne­
benprodukten. Diese Projekttätig­
keit kann je nach Anforderung bei
der Unterstützung der Formulierung
des Projektziels beginnen und über
beispielsweise die Erstellung tech­
nischer Konzepte, die Analyse von
Umsetzungsalternativen, die Durch­
führung von Machbarkeitsstudien bis
hin zur Projektrealisierung und der
Mitwirkung bei der Inbetriebnahme
führen.
Bei Bedarf ist das Team-Technik op­
timal mit externen Spezialisten ver­
netzt und kann diese zur Abwicklung
eines Projektes schnell und unbüro­
kratisch hinzuziehen. Evonik Power
Minerals setzt auf den gemeinsamen
Weg zum Erfolg: Durch diese Zu­
sammenarbeit baut das Unternehmen
seine Expertise aus und unterstützt
die eigenen Kunden bei der Schaf­
fung von neuem Wissen im Bereich
Kraftwerknebenprodukte.
Das neue Evonik Baustofflabor
Aus der strategischen Neuausrich­
tung und der laufenden europäischen
Expansion der Evonik Power Mine­
rals GmbH und ihrer Tochtergesell­
schaften sowie aus den Zielen der
stärkeren Kundenbindung und der
Wettbewerbsdifferenzierung
erge­
ben sich neue Herausforderungen.
Um die­se zu bewältigen gilt es, die
bereits vorgenommene Bündelung
des Know-hows im Team-Technik
durch eine Weiterentwicklung der
Kernkompetenzen im eigenen Bau­
stofflabor zu verankern.
Ein Beitrag von EVONIK
TECHNIK 11
David Korp, Wirtschafts- und Bauingenieur, Leiter des Baustofflabors.
Durch die im Oktober vollzogene
Rückführung des Evonik Baustoffla­
bors in das interdisziplinäre TeamTechnik der Evonik Power Minerals
GmbH versprechen wir uns kurze
Informationswege und integrierte
Prozesse, um die neuen Aufgaben
und Herausforderungen der Zukunft
besser zu bewältigen und somit einen
Wettbewerbsvorteil zu generieren.
Darüber hinaus wird das Labor auf
die im Evonik-Konzern vorhandenen
Kompetenzen zurückgreifen können
und neue Vernetzungen für den Wis­
sensaustausch schaffen. Die Aufga­
ben des neu organisierten Labors sind
vielfältig und vor allem im Bereich
Qualitätssicherung anzusiedeln.
Zum einen werden im Evonik Bau­
stofflabor weiterhin die regelmäßigen
Materialprüfungen der Eigenüberwa­
chung im Rahmen des Qualitätsma­
nagements der Kraftwerksnebenpro­
dukte stattfinden.
Zum anderen streben wir über die
Aufgaben der Eigenüberwachung hi­
naus, eine Intensivierung unserer
Serviceleistung und unserer Zusam­
menarbeit mit den Kunden an. Un­
ser Know-how wird den Kunden zu
Verfügung gestellt, um gemeinsam
Projekte zur Entwicklung neuer Pro­
dukte, Anwendungen und Betonre­
zepturen voranzutreiben.
Schließlich befindet sich die Evo­
nik Power Minerals GmbH in einer
Phase der europäischen Expansion.
Unsere Stärke ist unser Know-how
über Baustoffe, Betonrezepturen und
die jeweils gültigen technischen und
gesetzlichen Regelwerke, das sich
über die Grenzen Deutschlands er­
streckt. Dieses Wissen zu bündeln
und die Projekte unserer Tochterge­
sellschaften zentral zu unterstützen
gilt als weitere Aufgabe unseres Bau­
stofflabors.
Die Leitung des Baustofflabors hat
Wirtschafts- und Bauingenieur Da­
vid Korp übernommen. Herr Korp
ist seit Januar 2007 bei der Evonik
Power Minerals GmbH als Projekt­
leiter Technik tätig und konnte in
den letzten Jahren dank seines Fach­
wissens, Engagements und seiner Be­
geisterung für neue Aufgaben viele
Projekte zu einem erfolgreichen Ab­
schluss bringen. Diese Kompetenzen
werden ihm dabei helfen, das Evonik
Baustofflabor organisatorisch neu zu
gestalten und die angestrebten Ziele
zu verwirklichen.
Weitere Informationen erhalten Sie von
David Korp
telefon +49 2064 608-321
mail [email protected]
12 TECHNIK
EIN BEITRAG VON MINERALPLUS
Gangstrecke im Schwerspatgang; angrenzend Tonschiefer als Nebengestein.
20-jährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
Mineralplus und Sachtleben Bergbau
Verwertung von Flugaschen im Versatz in der Schwerspatgrube Dreislar,
Ostsauerland
Vor rund 20 Jahren begann in deut­
schen Bergbaubetrieben die Verwer­
tung von mineralischen Abfällen.
Besonders die Steinkohlenflugaschen
aus der Wirbelschichtfeuerung fan­
den aufgrund ihrer hydraulischen
Eigenschaften schnell verschiedene
Anwendungen beim selbsthärtenden
Versatz von bergmännischen Hohl­
räumen. Seit dem Herbst 1989 ver­
sorgt Mineralplus auch Grubenbe­
triebe der Fa. Sachtleben Bergbau
mit Sitz in Lennestadt/Sauerland mit
derartigen Flugaschen aus verschie­
denen Kraftwerken.
Begonnen wurde im Jahr 1989 in der
ehemaligen Blei/Zinkerzgrube Meg­
gen/Sauerland, wo in 10 Jahren bis
1999 über eine halbe Million Ton­
nen Steinkohlenflugaschen einge­
bracht wurde. Ab 1991 folgte die
Schwerspatgrube Dreislar und seit
1994 werden auch in der Fluss- und
Schwerspatgrube Clara in Ober­
wolfach/Schwarzwald
Flugaschen
als Bindemittel im Versatz verwer­
tet. In die beiden letzten Gruben
wurden von Mineralplus bisher je­
weils rund eine Viertel Million Ton­
nen Flugaschen geliefert.
Als Beispiel für die erfolgreiche Zu­
sammenarbeit bietet sich besonders
die kleine Grube Dreislar an, wo
Dank der regelmäßigen Versorgung
mit Flugaschen der Bergbau auf
Schwerspat noch bis zum Sommer
2009 aufrecht erhalten werden
konnte. Erstmals wurde das Schwer­
spatvorkommen 1860 erwähnt, aber
zu einer regelmäßigen Gewinnung
kam es erst im Jahr 1956, nachdem
mehrere Versuche zum Aufschluss
der Lagerstätte scheiterten.
Schwerspat, wissenschaftlich auch
Baryt genannt, gilt als so genanntes
Industriemineral und besteht aus Ba­
riumsulfat, dass sich aus heißen Lö­
sungen, die aus tieferen Schichten
der Erdkruste kommen, und in Spal­
ten, die sich vor Jahrmillionen durch
gewaltige Erdbeben gebildet hatten,
Schwerspatgang auf der 1. Sohle mit Einschlüssen
von Nebengestein.
durch Abkühlung dieser Lösungen
auskristallisiert hat.
Als Folge dieser geologischen Pro­
zesse mit entsprechender Zufuhr
vom Minerallösungen haben sich die
teilweise nur wenige Zentimeter
breiten bis mehrere Meter mäch­
tigen Schwerspatgänge von Dreislar
gebildet und die aufgrund dieser
großen Mächtigkeiten durch unter­
tägigen Bergbau wirtschaftlich ge­
winnbar waren.
Die Schwerspatproduktion in der
Grube Dreislar erreichte bis 1977
mit rund 80.000 Tonnen Schwerspat
pro Jahr ihren Höhepunkt. Infolge
geringerer Nachfrage und eines
Preisverfalls in den Folgejahren
musste die jährliche Gewinnung auf
rund 40.000 Tonnen reduziert wer­
den. Bis zur Beendigung der Abbau­
tätigkeit zur Teufe im Niveau der
10. Sohle (bei rund 70 m unter dem
Meeresspiegel) im Jahr 2001 wurden
noch durchschnittlich 30.000 Ton­
nen pro Jahr gefördert. Insgesamt
wurden die Schwerspatgänge bis zu
einer Tiefe von 500 m unterhalb der
Erdoberfläche abgebaut.
Derartige steilstehenden Ganglager­
stätten, die bis weit in die Tiefe der
Erdkruste reichen, bedingen ein be­
sonderes Abbauverfahren, wobei der
Versatz von Abbauhohlräumen eine
besondere Rolle spielt.
Der Einbau von Versatz begann erst
1972, indem anfallendes, taubes Ge­
Kristallisierter Schwerspat mit aufgewachsenen
Pyrit- und Kupferkieskristallen.
Ein Beitrag von MINERALPLUS
stein aus Nebengesteinsstrecken in
Abbauhohlräumen verfüllt und mit
Zement versetzt wurde. Versatz war
wegen der Verminderung der Stand­
festigkeit des Gebirges in den Gang­
bereichen zur Teufe zunehmend
erforderlich geworden. Versatz all­
gemein dient der sogenannten „In­
neren und Äußeren Bergsicherheit“.
Mit „Äußere Bergsicherheit“ ist die
Vermeidung von Einbrüchen und
Senkungen an der Erdoberfläche ge­
meint, die entstehen, wenn Abbaue
nicht verfüllt werden. Maßnahmen
zur Verbesserung der „Inneren
Bergsicherheit“ dienen der höheren
Sicherheit für Mensch und Maschine
in den Abbaubreichen, aber auch zur
besseren Ausnutzung einer Lager­
stätte durch weniger Abbauverluste.
Durch die Verwertung von Flugaschen zum Versatz von Gruben­
hohlräumen war es ab 1991 zusätz­
lich möglich, auch alte, nicht mehr
zugängliche Strecken und Hohl­
räume mit der aus Flugasche herge­
stellten, äußerst fließfähigen Asche­
suspension zu verfüllen. Vor allem
in den oberen Bereichen der Lager­
stätte, wo bis 1972 die Abbauhohl­
räume nicht versetzt werden konn­
ten, standen in Sicherheitspfeilern
und „Schweben“ noch Vorräte an,
Anlieferung von Flugasche an der Ascheanlage der
Grube Dreislar- Im Vordergrund ein Silo-Fahrzeug
beim ausblasen der Asche. Im Vordergrund das
Gebäude mit der Mischanlage.
TECHNIK 13
die ohne die neue Versatztechnik
mit der Aschesuspension nicht ge­
winnbar gewesen wären.
Schließlich konnte durch die konse­
quente Anwendung dieser Versatz­
technik von 2001 bis zum Juni 2009
noch rund 250.000 Tonnen Schwer­
spat gewonnen werden. Insgesamt
lassen sich die Abbauverluste in
Gangbergbau durch den Einbau von
Versatz, vor allem durch die Mög­
lichkeit der Nutzung von Flugaschensuspensionen von 20 bis 30
Prozent auf kleiner 10 Prozent redu­
zieren. Damit dient dieser Versatz
der besseren Nutzung unserer na­
türlichen Ressourcen.
Weitere Informationen erhalten Sie von
Christian Hennes
telefon +49 2043 40 01-65
mail [email protected]
Grenze zwischen Ascheversatz (oben) und dem
Schwerspatgang. Links kleine Risse mit eingeflossener Aschesuspension.
14 Aktuelles
EIN BEITRAG VON BETONMARKETING
BetonMarketing in Deutschland
Die deutsche Zement- und Betonindustrie hatte nach Düsseldorf eingeladen. Vorstände, Geschäftsführer und MarketingFührungskräfte der Zement-, Transportbeton- und Fertigteilindustrie trafen sich am 8./9. September 2009 zum
Informationstag „BetonMarketing 2010“. Die BetonMarketing
Deutschland GmbH (BMD) hatte die Veranstaltung bereits
zum dritten Mal organisiert. Sie entwickelt und koordiniert
die Kommunikationsmaßnahmen seit 2005.
Der erste Tag fand im „Mutterhaus“
der Kaiserswerther Diakonissen­
gemeinschaft statt, einem Konfe­
renz- und Tagungshotel mit ganz
besonderem Charme, das abseits der
Alltagshektik viel Raum für Besin­
nung und Rückzug sowie Gelegenheit
zum persönlichen Gespräch bot. Über
„Neue Daten“, „Neue Wege“ und
„Neue Märkte“ wurde berichtet.
So erhielten die über 70 gemelde-ten
Teilnehmer grundlegende Informa­
tionen zu den aktuellen Ergebnis­
sen aus der Marktforschung. Im An­
schluss stieß der Vortrag von Ralf
Mense, Geschäftsführer Mensemedia,
zum Thema „Internetkommunikation
2015“ auf großes Interesse. Hinweise
zum künftigen Kommunikationsver­
halten relevanter Zielgruppen wur­
den intensiv diskutiert. Abschlie­
ßend gab Andreas Steiniger, Leiter
Marketing Schalke 04, einen Ein­
blick in das Marketing des Fußball­
vereins Schalke 04. Er präsentierte
eindrucksvoll die Mechanismen der
Vereinsvermarktung „Vom Matsch
am Stiefel hin zu einer PremiumMarke im europäischen Fußball“. Im
Rahmen der Veranstaltung sind diese
„fachfremden“ Vorträge mittlerweile
Tradition. Sie zeugen von Interesse
und Bereitschaft, auch in der eigenen
Arbeit über den Tellerrand hinaus zu
schauen und von den Besten ande­
rer Branchen zu lernen. Am zweiten
Tag fand die Veranstaltung in den
Räumen des VDZ (Vereins deutscher
Zementwerke e.V.) statt. Dr. Erwin
Kern, BTB-Präsident und Vorsitzen­
der der BMD Gesellschafterversamm­
lung, eröffnete das Forum. Als Haus­
herr und Hauptgeschäftsführer des
BDZ hieß Dr. Martin Schneider die
Teilnehmer willkommen. Im dichten
Zeittakt zogen alle Referenten der
einzelnen BMD-Arbeitsgruppen Bi­
lanz und gaben einen Ausblick auf
nationale Projekte und Planungen für
das Jahr 2010.
Zentraler Punkt für die Teilnehmer:
Sie konnten sich ein Bild von den
Maßnahmen und Medien machen, mit
denen im kommenden Jahr die Kom­
munikation rund um Beton gestärkt
wird. Dabei können die Diskussionen,
Hinweise und wertvollen Beiträge
der Teilnehmer noch in die Konzepte
einfließen. Andererseits erfahren die
Unternehmen, welche Maßnahmen
wann geplant sind und können sich so
mit eigenen Vertriebsaktivitäten da­
rauf einstellen.
Thomas Kaczmarek, Geschäftsfüh­
rer BMD, moderierte den Informati­
onstag und erläuterte die enge Ver­
zahnung nationaler und regionaler
Projekte. „Nach diesem Tag kennen
alle Teilnehmer unsere Ziele und
Schwerpunkte in den Geschäfts­
feldern Wohnungs- und Wirtschafts­
bau, Infrastruktur und dem Straßen-,
Landschafts- und Gartenbau.“ Die
integrierte Kommunikation wurde
in Bezug auf die Zielgruppen Archi­
tekten, Ingenieure oder Hochschulen
deutlich. „Auch in zurückgehenden
Märkten werden wir konsequent
Flagge zeigen, Marktanteile behaup­
ten und damit die jeweiligen Aktivi­
täten der Unternehmen flankieren.
Unser Spannungsbogen reicht dabei
von Lobbyarbeit, Architekturwett­
bewerben und einer umfangreichen
Hochschulinitiative bis hin zur
Herr Kaczmarek, Geschäftsführer
Nutzung aller Informationskanäle
(Presse, Internet, Publikationen, Mes­
sen oder Vortragsveranstaltungen der
regionalen Beratungsgesellschaften).“
Die Evonik Power Minerals GmbH ist
Förderpartner der BMD. Die anwe­
senden Führungskräfte konnten sich
von der Schlagkraft und der starken
Markenpräsenz von Beton überzeu-gen.
Die Bundesverbände der deutschen
Zement-, Transportbeton- und Be­
tonfertigteilindustrie haben im April
2005 die BetonMarketing Deutsch­
land GmbH (BMD) gegründet. Sie hat
die Aufgabe, nationale Kommunika­
Ein Beitrag von EVONIK
Kurz Notiert 15
Kurz notiert
tionsschwerpunkte zu entwickeln
und mit geeigneten Maßnahmen in
die Öffentlichkeit zu transportieren.
Die Mitgliedsunternehmen der Ver­
bände sind entscheidender Motor der
deutschen Bauwirtschaft und setzen
sich aus etwa 2 000 Unternehmen mit
über 56 000 Mitarbeitern an zirka
4 000 Produktionsstandorten zusam­
men. Die EVONIK Power Minerals
GmbH ist Förderpartner der BMD.
www.beton.org
Am 1. Juli 2009 war es soweit: Frau RingerScheuer (Foto oben), seit fast 20 Jahren Gruppenleiterin des Bereiches Vertriebsinnendienst
und Handlungsbevollmächtigte der Evonik
Power Minerals GmbH, feierte ihr 35-jähriges
Dienstjubiläum. Die meisten Kunden kennen
Frau Ringer-Scheuer als kompetente und
freundliche Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, knifflige Fragen der Disposition zu lösen.
Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung als Bürogehilfin folgten Jobs als
Kfm. Angestellte in einem Fachzeitschriftenverlag, einer Spedition und einer
Wirtschaftswerbung und dann 1974 bei der Dr. Bouteiller Fluor-Chemie. 1976
erfolgte die Übernahme durch die Steag Handel GmbH und später, 1981, durch
die Steag Entsorgungs-GmbH, die heutige Evonik Power Minerals GmbH.
Herausgeber
BetonMarketing
GmbH
FrauDeutschland
Ringer-Scheuer
ist verheiratet und verbringt gern ihre Freizeit mit langen
Steinhof 39, 40699
Erkrath Wanderungen und Tennisspielen.
Fahrradtouren,
[email protected]
Wir bedanken uns bei Frau Ringer-Scheuer für die erfolgreiche und professioWeitere Informationen erhalten Sie von
nelle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und wünschen ihr alles Gute
Roberta Leotta-Hauer
für unsere gemeinsame Zukunft.
telefon +49 2064 608-207
mail [email protected] Kontakt und Beratung vor Ort
BetonMarketing Nord GmbH
Anderter Straße 99D
30559 Hannover
Telefon 0511 554707-0
Telefax 0511 554707-15
[email protected]
BetonMarketing Ost
Gesellschaft für Bauberatung und
Besuchen Sie unsere neue Website:
Marktförderung mbH
Teltower Damm 155
14167 Berlin-Zehlendorf
Telefon 030 3087778-0
Telefax 030 3087778-8
[email protected]
www.evonik.de/powerminerals
BetonMarketing Süd GmbH
Gerhard-Koch-Straße 2 + 4
73760 Ostfildern
­ vonik Power Minerals GmbH
E
Duisburger Straße 170
46535 Dinslaken
telefon +49 2064 608-210
telefax +49 2064 608-358
www.­evonik.de/powerminerals
Asikos Strahlmittel GmbH
Duisburger Straße 170
46535 Dinslaken
telefon +49 2064 608-231
telefax +49 2064 608-348
www.asikos.de
Mineralplus GmbH
Stollenstraße 12–16
45966 Gladbeck
telefon +49 2043 4001-0
telefax +49 2043 4001-15
www.mineralplus.de