Le Chardonnay – Burgund, Chablis, Champagne

Transcrição

Le Chardonnay – Burgund, Chablis, Champagne
Das Wein- und Genussmagazin
Weinkeller Riegger AG
www.riegger.ch
Sommer 2011
Le Chardonnay –
Burgund, Chablis, Champagne
Karin und Peter Riegger
Chardonnay ist, zusammen mit Pinot noir, die
Rebsorte des Burgunds. Wir widmen die beiden
Hefte in diesem Jahr diesen grandiosen Rebsorten.
Und wir konzentrieren uns auf die Gebiete, in denen sich Chardonnay und Pinot noir am eindrücklichsten präsentieren. Wir sind ins Burgund gefahren, ins Chablis, wo für viele Geniesserinnen und Geniesser die elegantesten Chardonnays gekeltert werden, und in die Champagne, wo
die beiden Sorten zu unvergleichlichen, unkopierbaren Kompositionen
assembliert werden. Wir haben uns für die Ursprünge der Rebsorten
interessiert und dazu den Walliser Biologen José Vouillamoz befragt.
Zuerst Chardonnay, im Herbst dann Pinot noir. Wir folgen den Terroirs von Pernand-Vergelesses am Hügel von Corton über die Climats
im Chablis bis nach Chouilly an der berühmten Côte des Blancs, wo
Julien Barbier erstmals seinen exklusiven Evanescence 2002 entkorkt
hat, einen Blanc de blancs brut nature, also ohne Dosage.
Wie immer in der Sommerausgabe stellen wir Ihnen die Bordeaux
Primeurs vor sowie neu Château Bouscaut im Graves, das uns mit
seinem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis aufgefallen ist.
In diesem Zusammenhang möchten wir auch erwähnen, dass wir die
Entwicklung des Euro genau im Auge behalten – wie in diesem Heft
zu sehen ist.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre – am besten mit
einem köstlichen Glas Chablis in der Hand oder einer prickelnden
Coupe de Blanc de blancs.
Peter Riegger
Foto: Dick Vredenbregt
Karin Riegger
21
21
21
26
26
26
26
32
32
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33
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38
39
39
39
39
Schweiz
Frankreich
Burgund /Côte de Beaune
Côte de Nuit
Beaujolais/Loire/Rhonetal
Südfrankreich
Bordeaux
Italien
Norditalien
Piemont
Toskana
Süditalien
Sizilien/Sardinien
Spanien
Portugal
Österreich
Neue Welt
Argentinien /Mendoza
Südafrika
Australien
37 Porto
37 Madeira
39
39
39
39
Schweiz
Frankreich
Italien
Spanien
WEISSWEIN
Schweiz
Frankreich
Italien
Deutschland
Österreich
Ungarn
Spanien
Portugal
Neue Welt
ROTWEIN
Mit diesem Fokus auf Landschaften und ihre Menschen bemühen wir uns, das Verständnis für die
Weine zu vertiefen, die in so unterschiedlichen
charakteristischen Gebieten wachsen – wie im letzten Jahr, als wir zuerst das Bordelais besuchten
und dann eine Schweizer Reise in Angriff nahmen. Wir haben regionale Eigenheiten vom Keller
bis zum Teller kennengelernt, darüber hinaus aber
immer wieder Rebsorten angetroffen, die offenbar
überall gedeihen können. Allen voran Chardonnay.
11
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PORTWEIN
In den letzten drei Jahren haben wir unser Wein- und Genussmagazin
in eine fast monothematische Richtung weiterentwickelt. Wir sind der
Rhone vom Gletscher im Wallis bis in die Camargue am Mittelmeer
gefolgt und haben entlang des Rhonetals Domaines besucht, deren
Weine wir Ihnen anbieten dürfen. Der Duero hat
uns ins Ribera del Duero geführt, nach Rueda und
Toro, und nach einer langen Fahrt von Spanien
nach Portugal an die wunderschönen Lagen an
den Ufern des Doueros, einige Kilometer vor der
Mündung in Porto.
Inhalt
ANGEBOT
SCHAUMWEIN
Liebe Leserinnen, liebe Leser
4
Eine Sorte von Welt
Le Chardonnay
6
Insel des wahren Geschmacks
Le Chablis
10
Ein Hang mit sieben Gipfeln
Régnard – sieben Grands Crus
12
Der um die Trauben tanzt
José Vouillamoz, Sion
18
Die Stadt der
Gaumenfreuden
Beaune
22
Am Hügel von Corton gehört
die Krone Charlemagne
Domaine Rapet, Père et Fils,
Pernand-Vergelesses
27
Bordeaux 2010
Hinweise zur Subskription
28
Phönix aus der Asche
Château Bouscaut, Cadaujac
31
Die Weisse Fee
des Bordelais
Sémillon
34
Ungesüsst und unverblümt –
die Essenz des Hauses
Champagne R&L Legras, Chouilly
Impressum
Herausgeber Weinkeller Riegger AG
Texte Paul Imhof
Fotografien und Kreation
Dani Schranz, Weinkeller Riegger AG
Korrektorat Françoise Reutimann,
Hirzel
Druck Druckerei Kyburz, Dielsdorf
Auflage 148000 Exemplare;
10. Jahrgang, 17. Ausgabe;
erscheint zweimal jährlich
© by Weinkeller Riegger AG,
Juli 2011
Weinkeller Riegger AG, Langgass, 5244 Birrhard, Tel. 056 201 41 41, E-Mail [email protected], www.riegger.ch
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 18.30 Uhr durchgehend, Samstag, 8 bis 16 Uhr durchgehend.
Der Hügel von Corton: dichter
Wald auf dem Kopf, edle GrandCru-Lagen auf den Flanken.
Le Chardonnay
Eine Sorte von Welt
Chardonnay reist gerne und wird heute auf der
ganzen Welt angebaut. Nicht nur zu seinem Glück.
C
hardonnay findet man oberhalb, Chasselas südwestlich
von Mâcon. Zwischen den
beiden Dörfern liegen 43 Strassenkilometer. Chardonnay und Chasselas, so nahe beieinander? Zufall, mag
man denken. Oder vielleicht ein
Hinweis darauf, dass die beiden
gleichnamigen Rebsorten aus dem
Burgund stammen, präziser aus dem
Mâconnais?
Die ältesten Spuren des Chasselas
führen freilich ins Genferseegebiet,
wie der Ampelograph José Vouillamoz herausgefunden hat (RieggerMagazin, Herbst 2010). Dass Chardonnay aus dem Burgund stammt,
liegt im Bereich des Möglichen, lässt
sich geografisch jedoch nicht kleinräumig bestimmen, wie im Interview
mit José Vouillamoz nachzulesen ist
(Seite 12). Ein Kuriosum ist die Herkunft des Namens – ganz und gar
nicht schmeichelhaft, denn Chardonnay basiert auf dem lateinischen cardonnacum, Ort der vielen Disteln.
Dornenvoll mutet das Schicksal
des Chardonnays tatsächlich an,
wenn man seinen Weg von der regionalen Sorte des Chablis und des
Burgunds zur Rebe von Welt bis hin
in die Niederungen einer gesichtslosen Allerweltsrebe betrachtet. Ursprünglich sollte Chardonnay in
Übersee die gleichen Weine erbringen wie im Chablis und im Burgund,
doch rasch entdeckten die winemakers
4
eine besondere Eigenschaft des Chardonnays: seine Bereitschaft nämlich,
Handschriften aufzunehmen.
Chardonnay «spricht auf ein viel
breiteres Spektrum an Kellertechniken an als die meisten weissen Rebsorten», schreibt Jancis Robinson in
ihrem «Guide to Wine Grapes». Man
liess Frische und Strenge bleiben, die
sich beim Chardonnay in der Neuen
Welt ohnehin nicht richtig einstellen
wollten, vollzog eine Spitzkehre und
überliess den weissen Most dem
Eichenholz, dessen würzige Wucht
den Chardonnay bald so stark prägen sollte, dass man ihn als Vanillesaft zu verachten begann. Auch Prügel sind eine Handschrift...
«In Bestform», so Robinson, «bildet er aber wie der Pinot noir vor
allem das Vehikel für den Charakter
der Lage, in der er gewachsen ist.»
Ihm fehlt ein gewisses Mass an
Eigenheit. Sein Charakter ist nicht so
ausgeprägt wie jener eines Sauvignon blanc, nicht so auffällig wie der
eines Savagnins (Heida), vielmehr
saugt er sein Umfeld auf und verinnerlicht es – im Rebberg wie im
Keller. Ähnlich wie Chasselas.
Beide sind «passive» Rebsorten, sie
nehmen das Terroir auf, wenn man
sie lässt. Rebsorten wie Sauvignon
blanc und Savagnin oder auch Petite
Arvine sind «aktiv», sie bilden einen
markanten Eigengeschmack. Aus
beiden Wesenszügen lassen sich
Weine keltern.
Chasselas und Chardonnay, die
beiden passiven, müssen sich im
schlechtesten Fall einem selbstverliebten Önologen unterordnen, oder sie
entwickeln im besten Fall einen identifizierbaren, lokalen Ausdruck, elegant komponiert aus den Säften des
Terroirs, die durch die porte-greffe, die
Unterlagsrebe, in die aufgepfropfte
Pflanze fliessen. Während aktive Rebsorten auch üppig Holz im Zaum halten können, sind passive der Gefahr
ausgesetzt, ihrer zarten, anfälligen
Identität beraubt und zu Designertropfen degradiert zu werden.
Bernard Billaud, Patron von BillaudSimon, vinifiziert im Chablis sehr
tiefgründige, elegante und eigenwillig mineralische Weine. «Es gibt banalen Chardonnay und komplexen»,
sagt er. «Wenn ein Wein irgendwo
keine Struktur, keinen Bodensatz hat,
muss man eben Holz dazugeben.»
Das hat man vielerorts mit Chardonnay gemacht. Andernorts hat man
deswegen Chardonnay als simple
Rebsorte verurteilt. «Das ist er aber
nicht! Chardonnay ist generös in der
Traubenproduktion, da ist dann beides möglich, Masse und Klasse –
aber nicht beides gleichzeitig. Chardonnay ist ein Produzent, einer, den
man kontrollieren muss. Er ist die
eleganteste Rebsorte, wenn man
damit umzugehen weiss.»
5
Wie die Spinne im Netz: Chablis inmitten von Weinbergen, gesehen von der Grand-Cru-Lage Les Clos.
Le Chablis
Insel des wahren Geschmacks
Chardonnay ist die einzige Sorte, die auf den Rebhängen von Chablis gepflanzt
werden darf. Aus gutem Grund. Auf gutem Grund. Nirgendwo sonst auf der Welt
offenbart sich Chardonnay unverfälschter und reiner als auf dieser geologisch
auffallenden Insel zwischen Beaune und Paris.
6
E
s klingt gewiss etwas überheblich, zu behaupten, der einzig
wahre Chardonnay könne nur
ein Chablis sein, doch so verwegen
ist die Behauptung nun auch wieder
nicht, denn hier kann sich die Sorte
ehrlich und ungeschminkt präsentieren, frei von Holz und andern Hilfsmitteln. Ausserdem gilt ein perfekter
Chablis immer noch als Vorbild für
alle andern Chardonnays – doch
letztlich unkopierbar. Zum Glück.
Chardonnay nach Art des Chablis
besticht durch herbe Frische, aparte
Mineralität, strahlende Eleganz und
den Geschmack des Terroirs mit
einer Prise Stein und Meer.
Gut 160 Kilometer nördlich von
Beaune gelegen (und 180 Kilometer
südlich von Paris), ist das Chablis
der Champagne näher als dem Burgund. Im Chablis wachsen Weine,
die sich von den Burgunder Verwandten komplett unterscheiden –
auch wenn Chardonnay im Chablis
Beaunois genannt wird, die Rebe aus
Beaune. Sie mag ja aus dieser Gegend stammen, doch vergleichbar
sind die Weine ebenso wenig wie die
Landschaften. Burgund entwässert
in die Rhone, Chablis in die Seine;
die unterschiedlichen, kleinräumigen Burgunder Böden ruhen auf ›
7
Bernard Billaud zur KimmeridgeSchicht: «Für diesen Boden ist
Chardonnay die beste Rebsorte.»
Stahl vor Eiche: Billaud-Simon setzt Holz sehr zurückhaltend ein.
einem Fundament aus dem Mittleren
Jura, die Reben von Chablis beziehen
ihren besonderen Charakter aus
einem speziellen Gesteinsband, das
der Geologe James E. Wilson (einst
für Shell in der Forschung tätig) plastisch in «Terroir – Schlüssel zum
Wein» beschreibt: «Wie ein Satz ineinandergestellte Schüsseln senken
sich die Gesteinsschichten im Pariser
Becken zur Mitte hin. Der Rand einer
dieser ‹Schüsseln› im Südosten des
Beckens, das Kimmeridge, ist ein bemerkenswert gleichmässiges Band
aus kreidehaltigem Mergel mit einer
Deckschicht aus hartem Portlandkalkstein.»
Fährt man von Beaune hinauf Richtung Chablis, lässt sich fast nirgends
irgendein Hinweis auf Weinbau erkennen. Die Reise führt über das Plateau de Langres und die MorvanHöhen, welche die Gebiete nach Entwässerung trennen, durch eine satte,
grüne Landschaft aus Wäldern, Feldern und Dörfern, deren Häuser so
eng stehen wie im Widerstandsnest
von Asterix und Obelix.
Kurz vor Auxerre biegt man dann
in coupiertes Gelände Richtung Chablis ein und befindet sich unversehens umgeben von Reblagen, als
wären sie aus dem Nichts aufgestiegen. Chablis ist eine Insel, entstanden durch die Vorgänge im Erdreich.
Wilson: «Die Schichten der Kreide8
zeit und des Juras setzten sich in
grossen Mengen ab. Das erneute Absinken des Pariser Beckens im späten
Tertiär und im Quartär ermöglichte
es der Erosion, in konzentrischen
Streifen Höhenzüge und Flächen entstehen zu lassen. Die Flussläufe von
Seine, Aube, Yonne und Loire bestanden schon, ehe das Pariser Becken
einzusinken begann. Die Absenkbewegung war so langsam, dass sich
die Flüsse einen Weg durch die aufsteigenden Ränder bahnen konnten.
So zerschnitten sie das KimmeridgePortland-Aufschlussband in einen
Archipel von Weinbauinseln.» Man
muss sich das vorstellen wie das vergrabene Skelett einer Schlange, das
stellenweise aus dem Boden gneisst.
Kimmeridge: versteinerte MiniAustern der Art exogyra virgula,
«Komma-Austern», die mit der
weissen Tonerde den Geschmack
der Chablis-Weine prägen.
Chablis wirkt fast idyllisch. Die Ortschaft liegt in einer Senke, im Tal des
Flüsschens Serein, das noch dünnere
Gewässer aus Seitentälern aufnimmt.
Wie die Spinne im Netz dieser Wasseradern sitzt Chablis inmitten von
Reblagen, im Norden zusammenhängend am Stück die sieben Grands
Crus Bougros, Les Preuses, Vaudésir,
Grenouilles, Valmur, Les Clos und
Les Blanchots, flankiert von Premiers
Crus und den anderen Klassierungen, die sich alle auch gegenüber auf
der südwestlichen Talseite erstrecken. Insgesamt versammeln sich
unter dem geschützten Begriff
Chablis 4000 Hektaren Rebfläche.
20 Hektaren gehören der Familie
Billaud-Simon. Wir stehen am Rand
ihrer Parzelle von Les Clos. Unter
uns bieten die Häuser von Chablis
den Anblick trauter Gemeinsamkeit,
die gegen aussen gewiss auch nötig
ist, um die Interessen der Weinproduzenten zu verteidigen. Gegen
innen dürfte es anders aussehen, alle
produzieren den gleichen Wein, aber
in zahlreichen Variationen, eben den
Nuancen, die im Saft, den der Rebstock aus dem Boden zieht, in die
Beeren gelangen. «Diese jodige Note
macht den Chablis so einzigartig»,
sagt Bernard Billaud, Patron des Unternehmens. Die Note stammt von
versteinertem Meeresgetier, aus dem
die Kimmeridge-Schicht entstanden
ist, und so heben wir einen Stein auf
und schauen genau hin: Von blossem
Auge kaum zu sehen, liegen unzählige, von der Wucht der Jahrtausende
zusammengepappte, zwei, drei Millimeter lange Würmchen eng nebenund aufeinander, gekrümmt wie
Kommas. Das sind versteinerte MiniAustern der Art exogyra virgula,
«Komma-Austern», die mit der weissen Tonerde den Geschmack der
Chablis-Weine prägen. «Die feinen
Haarwurzeln der Stöcke dringen 60,
80 Meter in die Tiefe», erklärt Billaud
und greift sich mit beiden Händen
ins Haar. «Für diesen Boden ist Chardonnay die beste Rebsorte.»
Chablis ist aber auch ein Frostloch,
man sieht es an den Öfen, die auf diversen Parzellen zwischen Rebzeilen
stehen. Spätfrost bedroht immer wieder im dümmsten Moment die
Stöcke, wenn sie blühen, zudem
«sind wir zwei Wochen später dran
als an der Côte d’Or», so Billaud.
Nicht nur tiefere Temperaturen als
im Kernstück der weissen Burgunder
herrschten im Chablis, auch das
Licht sei kühler. «Chablis est un vin
de lumière» – kein Wein der Wärme.
Das schlanke Licht des nördlichen
Burgunds bekommt dem Chardonnay bestens, das zeigt sich bei der
Degustation eindeutig. Die Weine
sind von einer manchmal fast ariden
Klarheit, einer prickelnden, elektrisierenden Strenge, sie haben mit
ihren übergewichtigen runden Verwandten aus der Neuen Welt, aus
dem Süden und den europäischen
Anbaugebieten ausserhalb Frankreichs nichts gemein. Vor zehn,
zwanzig Jahren geisterten bei Verkostungen vergleichende Bilder aus
der Welt von Glanz und Gloria durch
die Degustationsnotizen, da wurde
ein praller, süsslicher Chardonnay
mit Gina Lollobrigida auf der Motorhaube eines Ferrari Testarossa verglichen (in welchem Alter, stand nie zur
Debatte) – als Inszenierung für den
klassischen Chablis würde sich ein
ausgemergelter Bruder Kellermeister
auf dem Betstuhl anbieten.
›
9
WEISSWEIN
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 70-/75-cl-Flasche
Gibt es fettes Licht? Schlankes
Licht? «Boden, Licht, Kultur: Das ist
unser Terroir», sagt Bernard Billaud,
«und ein Terroir wächst während
Jahrhunderten.» Die Kelten haben
das Chablis entdeckt, die Zisterzienser haben es entwickelt. Eine Zeit
lang versuchte man auch im Chablis,
Chardonnay burgundischer Ausprägung zu keltern, und liess die Säfte in
Pièces reifen, in burgundischen Eichenbarriques. Die Weine verloren
ihren Charakter, burgundisch wurden sie trotzdem nicht. Man fuhr den
Holzeinsatz zurück, gab ihn freilich
nicht vollständig auf. Es wäre jammerschade, den Hauch des Meeres
im Chablis mit Vanille zu verkleistern. Zur Verfeinerung der Weine
kann der Einsatz von Eiche durchaus
etwas beitragen, es ist eben alles
bloss eine Frage der Verhältnismässigkeit.
Chablis brilliert durch seine einmalige Typizität, die gilt es vor allem
andern zu erhalten. Haben Sie, Monsieur Billaud, schon einmal Wein getrunken, den sie nicht als Chablis erkannten? Und Sie haben ausgerufen:
«Aah, ein Chablis!?»
«Nein.»
Chablis, 1er Cru, Les Vaillons
Leichte Zitrusnase, im Gaumen
von feinster Mineralität, ausgewogen und frisch. Ausgebaut
im thermoregulierten Inox-Tank.
Ohne Holz. Jahrgang 2008,
Fr. 31.30
Weine der Domaine Billaud-Simon
auf der gegenüberliegenden Seite.
10
Schweiz
Maison Régnard
Ein Hang mit
sieben Gipfeln
Das Chablis umfasst 4000 Hektaren. Davon sind
100 Hektaren als Grand-Cru-Lagen definiert worden,
sieben insgesamt.
Zürich
Höcklistein AOC, Müller-Thurgau, Tradition
Höcklistein AOC, Räuschling, Tradition
Chardonnay, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
Nobler Weisser, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
Sauvignon blanc, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
Graubünden
Chardonnay «Tradition», Malans AOC, Donatsch
Chardonnay «Passion», Malans AOC, Donatsch
Completer Selvenen, Malans AOC, Donatsch
Pinot gris, Malans AOC, Donatsch
Pinot gris, Malans AOC, Föhnbeerenauslese, 37,5cl
Donatsch
Mayenfelder Chardonnay AOC, Schloss Salenegg
Das Haus Régnard besitzt in jeder
Grand-Cru-Lage des Chablis eigene Reben.
A
ls «aussergewöhnlich strahlig» bezeichnet das Oxford
Weinlexikon den Chablis,
als «trocken und alterungsfähig».
Und merkt an, dass der Name Chablis in der Neuen Welt – und dort
vor allem in Nordamerika, wo ein
so strenger Wein wie Chablis gar
nicht heranreifen kann – «seltsamerweise als Gattungsbezeichnung
für trockenen Weisswein ungewisser Herkunft und ohne Angabe
einer bestimmten Rebsorte, der
keine irgendwie geartete Ähnlichkeit mit echtem Chablis hatte, ausgeborgt und missbraucht» worden
sei.
Vergleicht man einen richtigen
Chablis, das Vorbild für knisternd
kühlen, unverfälschten Chardonnay, mit einem dieser pflaumigen
Allerwelt-Chardonnays, kann man
tatsächlich nur staunen. In den 4000
Hektaren des Chablis selber gibt es
keinen Quadratzentimeter «ungewisser Herkunft», da ist alles parzelliert und kleinräumig aufgeteilt,
sodass jeder Zipfel Boden seine Bedeutung und Bewertung hat.
Allein sieben Grand-Cru-Climats (climat: vor allem im Burgund
gebräuchlicher Ausdruck für eine
vorwiegend klimatologisch und
geografisch definierte, auch als Terroir bezeichnete Weinberglage)
sind auf einem Hang mit südwestlicher Ausrichtung oberhalb der
Gemeinde Chablis ausgesteckt
worden – zusammen gibt das 100
Hektaren. Sieben Terroirs, sieben
Namen: Les Clos, Les Blanchots,
Bougros, Vaudésir, Valmur, Les
Preuses und Grenouilles.
Verschiedene Güter besitzen
und vinifizieren Reben von diesen
exklusiven Lagen – aber nur eines
kann Wein von allen sieben climats
vorweisen: La Maison Régnard.
1860 gegründet von der Familie
Régnard, gelangte das Gut 1984 in
den Besitz von Patrick de Ladoucette. Der Baron pflegt und veredelt
den Stil dieser Weine, und um die
Bedeutung der sieben Grands Crus
zu unterstreichen, gibt er eine Kiste
mit allen sieben Weinen heraus.
Liebhaber von Chablis können
anhand dieser sieben Flaschen die
Unterschiede zwischen den climats
zu ergründen versuchen und dabei
testen, wie fein ihre Geschmackspapillen eingestellt sind.
PORTWEIN
2010 13.30
2010
2010
2009
2009
2010
14.90
16.80
18.50
15.60
18.50
2009
2009
2009
2008
2008
25.40
34.60
47.–
27.50
48.60
Défi blanc du Valais AOC, Les Titans, Provins
Domaine du Chapitre AOC, Provins
Domaine Tourbillon AOC, Provins
Heida du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Heida du Valais AOC, Maître de Chais, Provins
Humagne blanche AOC, Maître de Chais, Provins
Humagne blanche du Valais AOC,
Grand Métral, Provins
Marsanne blanc AOC, Maître de Chais, Provins
Petite Arvine du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Petite Arvine du Valais AOC, Maître de Chais, Provins
Vieilles Vignes AOC, Maître de Chais, Provins
Chardonnay du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Chardonnay du Valais AOC, Maître de Chais, Provins
Dôle blanche AOC, Maître de Chais, Provins
Fendant AOC, Vins des Chevaliers
Fendant du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Saint-Léonard AOC, Maître de Chais, Provins
Johannisberg AOC, Maître de Chais, Provins
2009 36.–
Tessin
Biel / Neuenburg
Neuchâtel AOC, Château d’Auvernier
2010 12.40
Terre Alte, Bianco di Merlot DOC, Feliciano Gialdi
Biancospino, Ticino DOC, Feliciano Gialdi
Bianco Rovere DOC, Guido Brivio
Bucaneve, Bianco di Merlot DOC, Cantina Giubiasco
Vinattieri Bianco DOC, Vinattieri
Chablais
Yvorne AOC, Domaine de l’Ovaille
Yvorne AOC, Chant des Resses, AVY
Yvorne AOC, Petit Vignoble, Henri Badoux
Aigle AOC, Les Murailles, Henri Badoux
2010
2010
2010
2010
23.70
17.80
19.20
18.–
2010
2009
2010
2010
2009
2010
2010
2009
2009
2009
2009
2010
2010
13.40
17.50
13.90
16.40
17.–
25.60
21.–
22.70
24.50
23.80
17.80
16.70
18.90
Westschweiz
Lavaux
Château du Châtelard AOC, Patrick Fonjallaz
Epesses AOC, Clos du Boux, Luc Massy
Epesses AOC, La Trinquette, Pascal Fonjallaz
Epesses AOC, La République, Patrick Fonjallaz
Epesses AOC, Terre à Boire, Louis-Philippe Bovard
Dézaley AOC, Chemin de Fer, Luc Massy
Dézaley AOC, Clos des Moines, Ville de Lausanne
Dézaley AOC, L’Evêque, Patrick Fonjallaz
Dézaley AOC, Médinette, Louis-Philippe Bovard
Ribex, Sauvignon blanc, Louis-Philippe Bovard
St-Saphorin AOC, L’Archevèsque, Louis-Philippe Bovard
St-Saphorin AOC, La Roche aux Vignes, Bernard Bovy
St-Saphorin AOC, Domaine du Burignon,
Ville de Lausanne
St-Saphorin Faverges AOC, Etat de Fribourg
La Côte
Abbaye de Mont, Mont-sur-Rolle AOC,
Ville de Lausanne
Mont le Vieux, Tartegnin AOC, Mont le Vieux
Tartegnin AOC, Vigne du Baron, Mont le Vieux
Féchy AOC, Mon Pichet, Jacques Pélichet
SCHAUMWEIN
Wallis
Deutschschweiz
Aargau
Schinznacher AOC, Riesling × Sylvaner, Auslese,
Weinbaugenossenschaft Schinznach
ROTWEIN
2009
2006
2006
2010
2009
2008
2007
29.20
37.60
59.40
15.–
22.–
25.–
15.–
2007
2010
2009
2008
2008
2007
2009
2009
2009
2010
2009
23.50
15.–
23.–
25.90
15.–
19.70
15.–
13.50
13.90
14.40
16.–
2010
2008
2009
2010
2009
16.40
27.50
30.–
14.60
21.50
Frankreich
Burgund
2009 16.70
Montagny AC, 1er Cru, Louis Latour
Pouilly-Fuissé AC, Louis Latour
Chablis AC
Chablis, Louis Latour
Chablis, 1er Cru, Louis Latour
Chablis, Domaine Billaud-Simon
Chablis, 1er Cru, Les Vaillons, Domaine Billaud-Simon
Chablis, 1er Cru, Montée de Tonnèrre,
Domaine Billaud-Simon
Chablis, Grand Cru, Bougros, Régnard
Chablis, Grand Cru, Les Preuses, Régnard
Chablis, Grand Cru, Valmur, Régnard
Chablis, Grand Cru, Vaudésir, Régnard
2008 18.90
2009 26.90
2009
2009
2009
2008
2008
21.50
30.–
21.50
31.30
36.70
2005
2005
2005
2005
52.90
52.90
52.90
52.90
2010 15.–
2010 11.30
2009 15.70
2010 11.80
Unter riegger.ch und im Weinkeller in Birrhard
bieten wir Ihnen über hundert Weiss- und Rotweine in Kleinflaschen zu 37,5cl Inhalt an.
11
DNA-Verwandtschaftstests im Humanbereich viel weiter; mit Reben
hatte man es noch nie versucht. Bowers fand dann 1997 heraus, dass
Cabernet Sauvignon ein Kind von
Cabernet franc und Sauvignon blanc
ist. Die Kreuzung geschah natürlich,
vermutlich in der Gironde.
Natürlich?
Ja. Spontan.
José Vouillamoz, Sion
Der um die
Trauben tanzt
Der Walliser Biologe José Vouillamoz ist ein Forscher
der Traubensorten, ein Ampelograph*. Heute arbeitet
er mit Kräutern, bekannt geworden ist er mit seinen
genetischen Untersuchungen und Herkunftsbestimmungen von Rebsorten. Im Wallis sind seine wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht überall auf positive
Resonanz gestossen, denn Vouillamoz hat fast alle
Legenden über die Herkunft der «heimischen» Walliser Rebsorten durch DNA**-Analysen pulverisiert.
Viel übrig geblieben an einheimischen Walliser Rebsorten ist da
nicht, José Vouillamoz – sind Sie
jetzt zum Feindbild der Traditionalisten geworden?
José Vouillamoz: Ach, nur ein Teil
der Winzer ist mir deswegen böse.
Ich beschäftige mich mit Ampelographie seit 2001. Ich habe an der
Uni Lausanne eine Dissertation
zum Thema der Klassifikation von
Pflanzen anhand ihrer DNA geschrieben und mich mit einer
Pflanze befasst, die auf der ganzen
Welt noch zwei weitere Forscher
interessierte – aber nicht die Öffentlichkeit. Ich fragte mich also,
ob man dieselbe Technik nicht
auch bei andern Pflanzen anwenden könnte. Zum Beispiel bei der
Rebe, denn j’étais passionné par le
vin. Nach Abschluss der Doktorarbeit schaute ich mich um, ob es
schon Arbeiten über Rebe und
DNA gab, und natürlich gab es die:
An der University of California
war ein brillanter Doktorand, John
Bowers, damit beschäftigt, die
Sammlung der Universität in Ordnung zu bringen; er analysierte das
DNA-Profil jeder Rebe in der
Sammlung. Als er zum Cabernet
Sauvignon kam, stiess er immer
wieder auf Verbindungen zu Cabernet franc und Sauvignon blanc.
Damals waren die Erfahrungen mit
Wie kann man das wissen? Bei einer
Spontankreuzung gibt es ja wohl
keine Notizen?
Man weiss erst seit dem Ende des 17.
Jahrhunderts, dass die Pflanzen eine
Sexualität haben. Die ersten Kreuzungen von Reben wurden 1750 vorgenommen. Vom Cabernet Sauvignon sprach man aber bereits vorher.
Wer eine Kreuzung durchführen
konnte, hatte das gelernt. Wenn jemand wusste, wie man Pflanzen
kreuzte – ein Mönch zum Beispiel –,
wurde das festgehalten. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass ein Bordelaiser
Winzer vor Carl von Linné wusste,
dass die Pflanzen eine Sexualität
haben und wie man eine Kreuzung
durchführt. Kommt dazu, dass die
Kreuzung von Reben viel schwieriger ist als die von – beispielsweise –
Tulpen. Die Tulpe öffnet sich, ist voll
von Pollen, da muss man nur ein bisschen mit dem Stempel schwenken,
und schon läuft die Sache. Die Kreuzung von Reben liegt nicht so einfach
auf der Hand, da sind viel mehr
* Ampelographie (vom griechischen ampelos = Weinstock) bedeutet Rebkunde,
Rebsortenkunde, also die Lehre von
Bestimmung und Beschreibung der
Rebsorten sowie ihrer wissenschaftlichen
Klassifizierung.
** Desoxyribonukleinsäure DNS (DNA =
deoxyribonucleic acid) ist ein Biomolekül,
das in allen Lebewesen vorkommt, und
Trägerin der Erbinformation. Sie enthält
die Gene, welche die Information für
die Herstellung der Ribonukleinsäuren
(RNS/RNA) enthalten.
Schritte erforderlich. Wer das kann,
der kann auch schreiben, der notiert
sich die Schritte, die er gemacht hat.
ist es aber nicht. Es gab Legenden, in
den Augen einiger hat der liebe Gott
die noblen Sorten erschaffen.
Zurück zur Entdeckung der Eltern des
Cabernet Sauvignon ...
...die uns erstmals die Genetik für
eine historische Erklärung geliefert
hat und daraus die Idee der noblen
Sorte.
Chardonnay ist eine der bekanntesten
Sorten. Kennt man die Eltern?
1999 haben Carole Meredith, ihr Doktorand John Bowers und Jean-Michel
Boursiquot vom Institut National de
Recherche Agronomique in Montpellier
eine der bedeutendsten Entdeckungen gemacht: Pinot noir und Gouais
blanc haben sich mindestens 16-mal
spontan gekreuzt, an 16 verschiedenen Orten zu 16 verschiedenen Momenten. Daraus sind mindestens 16
neue Rebsorten entstanden. Eine
davon ist Chardonnay. Auch Gamay,
Aligoté und Melon de Bourgogne, bekannt aus der Region Muscadet.
Natürlich hat jede Rebsorte Eltern,
aber in vielen Fällen kennt man sie
nicht, weil sie ausgestorben sind.
Wozu braucht es eine noble Sorte? Als
Marketinghilfe?
Um die spontane Entstehung einer
noblen Rebsorte rankt sich ein Mythos. Die neuen Kreuzungen im Stil
von Gamaret, Garanoir und anderen,
die auf Forschungsstationen entwickelt worden sind, haben das
nicht, bei denen ist alles klar, der
ganze Vorgang ist in allen Schritten
festgehalten worden. Sie sind gewollt gemacht worden, sie sind nicht
spontan entstanden.
Welches ist die älteste, bewusst
gekreuzte Rebsorte? Weiss man
das überhaupt?
Nein. Die ersten Kreuzungsversuche
gehen auf 1750 in Frankreich zurück.
Bis 1850 hat man vor allem in Frankreich und Deutschland Rebsorten
entwickelt, im Verlauf des 20. Jahrhunderts gab es in Frankreich einen
fast kompletten Stopp wegen der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC).
In Frankreich waren nach der Einführung von AOC neue Rebsorten
verboten. In der Schweiz war es viel
einfacher als in Frankreich, Neuheiten zu testen und auf den Markt zu
bringen.
Mit Erlaubnis des Bundesamtes
für Landwirtschaft?
Ja, die Behörde war viel weniger rigide als in Frankreich. Übrigens wurde
auch in Italien eine rechte Anzahl an
Kreuzungen vorgenommen, vor
allem Ende 19., Anfang 20. Jahrhundert. 1997 also führte zu einer echten
Neuigkeit: Auch die klassischen,
noblen Rebsorten haben Eltern, sie
existieren nicht einfach seit Ewigkeiten. Das klingt so selbstverständlich,
Gouais blanc kennt man aus
dem Oberwallis als Gwäss.
Die Sorte war vor allem im Mittelalter in ganz Westeuropa verbreitet,
von Frankreich bis Ungarn. Die Forscher kannten sie allerdings nicht,
die Sorte befand sich zwar in der
Sammlung von Montpellier, war
aber praktisch unbekannt. Gouais
blanc hatte aber auch noch andere Bezeichnungen, Heunisch auf
Deutsch. Im Wallis wurde sie 1539
erstmals erwähnt als Gwäss, die germanisierte Bezeichnung von Gouais.
Die Sorte war also weit verbreitet,
gab aber Weine von minderer Qualität. Man pflanzte Gwäss um die
Rebgärten, um Traubendiebe abzuschrecken. Der Wein ist sauer, praktisch untrinkbar. Glücklicherweise
gibt es Leute, die mit der Sorte umgehen können. Leute wie Josef-Marie
Chanton in Visp, der beherrscht
Gwäss, er lässt maximal ein Kilo pro
Quadratmeter wachsen. Neben der
Säure bietet die Sorte eine Palette interessanter Aromen. Gwäss ist immerhin der Vater des Chardonnays.
Der Vater?
Oder die Mutter. Auf alle Fälle ein ›
13
Elternteil. Der andere ist Pinot noir.
Wenn die beiden Elternteile genetisch sehr verschieden sind, wird das
Kind meistens interessant. Pinot noir
und Gwäss sind sehr verschieden,
nobel und einfach. Wenn Bruder und
Schwester ein Kind zeugen, führt das
im Allgemeinen zu keinem guten Resultat. Wenn man heute Pinot noir
und Gwäss kreuzen würde, gäbe das
keinen Chardonnay mehr, denn zwei
Elternteile haben nie das gleiche
Kind. Man wird Geschwister des
Chardonnays erhalten. Es wäre
durchaus möglich, dass eines Tages
ein Geschwister besser ist als Chardonnay.
Die besten oder beliebtesten Rebsorten kennt man schon lange. Es
ist doch erstaunlich, dass man keine
neuen Kreuzungen gefunden hat,
die es zum Beispiel mit Pinot noir
aufnehmen können.
Die alten Sorten sind nicht nach
einem Plan und nicht unter Kontrolle menschlicher Intelligenz gemacht
worden. Sie sind vielmehr entstanden, weil Vater und Mutter am gleichen Ort lebten und die Möglichkeit
hatten, sich Seite an Seite zu finden.
Welcher Elternteil ist der bessere?
Das weiss man nie. Wenn Sie Pinot
noir und Gwäss kreuzen, erhalten Sie
vielleicht ein Kind, das dem Pinot
noir gleicht, und eines dem Gwäss.
Das vielversprechendste ist vielleicht
jenes, das in der Mitte steht. Chardonnay gleicht sehr stark dem Pinot
noir. Man nannte Chardonnay auch
lange Zeit Pinot blanc. Bis Ende des
19. Jahrhunderts, sogar bis Anfang
des 20. hat man in der ampelografischen Literatur den Pinot blanc, der
eine Farbmutation des Pinot noir ist,
oft mit Chardonnay verwechselt,
einem Kind des Pinot noir. Im Burgund, wo sich Pinot noir in den alten
Weingärten seit Jahrhunderten vermehrt, finden Sie manchmal am gleichen Stock einen Zweig mit roten
Trauben und einen mit weissen. Das
ist eine Mutation, ein genetischer
Unfall bei einem Individuum.
14
Welche Eltern hat der Pinot noir?
Das möchte man gerne wissen. Aber
je weiter man zurückgeht, desto seltener sind bekannte Rebsorten, desto
häufiger sind die Eltern verschwunden. Natürlich hat Pinot noir Vater
und Mutter gehabt. Die sind aber so
alt, dass sie verschwunden sind.
Beim Chasselas dieselbe Geschichte,
beim Nebbiolo auch, bei allen alten
Rebsorten.
Pinot noir und Nebbiolo schmecken
hervorragend, manchmal auch ziemlich ähnlich. Ist es möglich, dass sie
die gleichen Eltern haben?
Nein. Unmöglich. Der Geschmack ist
ein Element der Darbietung, es gibt
noch viele andere. Wenn Sie einen
Schluck Sauvignon blanc trinken
und dann einen Schluck Cabernet
Sauvignon, würden Sie dann sagen,
der Cabernet Sauvignon sei das Kind
des Sauvignon blanc? Nur aufgrund
des Geschmacks?
Nein.
Nein. Konvergenzen und Divergenzen sind so eine Sache. Man kann
zwei komplett verschiedene Rebsorten haben, die im Laufe ihrer Entwicklung das gleiche Aroma gebildet
haben. Nehmen Sie Muscat. Das ist
eine Gruppe von Rebsorten, die im
Laufe der Zeit die gleichen aromatischen Mutationen entwickelt haben.
Es gibt sogar Chasselas musqué.
Durch einen genetischen Unfall hat
ein Chasselas-Stock ein muscatähnliches Aroma erhalten: Er schmeckt
wie Muscat, ist aber Chasselas.
Welche Rebsorte ist die älteste?
Mit DNA-Analysen kann man das
Alter nicht bestimmen. Da braucht es
Literatur, historische Dokumente.
Pinot gehört dazu, ohne Farbe. Savagnin, also Traminer, ebenfalls ohne
Farbe.
Savagnin, also Heida, Païen, Jura ...
...und Traminer. Alles dasselbe. Und
dann Chenin blanc. Die frühste erwähnte Rebsorte in Italien ist der
Nebbiolo.
Und die Römer? Die haben doch Wein
angebaut. Sind da nicht Rebsorten ...
...völlig abwegig! Es gibt keine einzige, wissenschaftlich seriöse Möglichkeit, eine Identität von Namen und
Beschreibungen von römischen Autoren – sehr vage, oft poetisch, elliptisch – und dem, was man heute
unter Rebsorte versteht, festzustellen. Die Verbindung von Namen und
Wein basiert häufig auf einer Region,
auf Namen von Weinbergen. Falerno
ist ein Weinbaugebiet; Falerner, die
bekannteste Weinbezeichnung aus
der Antike, lautet der Name des
Weins aus dieser Gegend in Kampanien. Da werden allerhand Rebsorten
angebaut, die weisse Falanghina, die
roten Aglianico, Piedirosso, Barbera
und Primitivo – aber kein Falerner,
weil Falerner keine Rebsorte ist.
Gibt es indigene schweizerische
Rebsorten?
Mehrere. Lafnetscha ist die einzige
geprüfte indigene Rebsorte im Wallis. Indigen bedeutet: an Ort geboren,
eingeboren, einheimisch. Dafür
braucht es einen Beweis, und den
haben wir im Wallis nur für Lafnetscha. Die Sorte ist eine natürliche
Kreuzung zwischen dem Humagne
blanc, der im Wallis seit dem 14. Jahrhundert präsent ist, und dem Completer aus Graubünden. Als ich das
herausfand, dachte ich: Das kann
doch nicht sein, der Bündner Completer hat doch nie im Wallis existiert. In diversen Büchern hiess es,
Lafnetscha und Completer seien ein
und dasselbe. Ich hatte aber schon
bei der DNA-Analyse gesehen, dass
das nicht stimmt. Josef-Marie Chanton und ich gingen dann auf die
Suche, und ein älterer Mann zeigte
uns in der Nähe von Visp eine alte
Weinlaube. Was ist das? Kleine Lafnetscha. Und das da? Grosse Lafnetscha. Im Labor untersuchte ich die
Sorten: beide Completer.
Bondoletta ist das Kind von Bondola und Completer, die sich natürlich gekreuzt haben. Bondola war die
Hauptrebsorte des Tessins, bevor
1906 Merlot eingeführt wurde, der
José Vouillamoz: «Ohne Eltern fehlen die Beweise.
Für mich ist Arvine ein Waisenkind.»
heute die Tessiner Rebberge zu mehr
als 90 Prozent dominiert. Completer,
einst Weisser Malanser genannt,
hiess auch Zürirebe, was irreführend
ist, denn die Zürirebe ist der Räuschling, und der wiederum ist eine indigene Rebsorte der Region Zürich.
Completer nennt man auch Lindauer – Sie sehen, Completer ist eine
alte Sorte, einst verbreitet von der
Bündner Herrschaft bis ins Zürcher
Weinland, vom Bodensee bis ins Tessin. Die traditionelle, historische
Rebsorte der Ostschweiz.
Ist Completer denn auch indigen?
Man kennt seine Eltern nicht. Sicher
ist Completer sehr alt, 1321 erstmals
schriftlich erwähnt. Es ist sehr selten,
dass Rebsorten früher erwähnt worden sind. Zusammenfassend kann
man als indigene Schweizer Rebsorten Lafnetscha nennen, Hitzkircher,
Bondoletta und noch ein paar. Weitere sind mit einem Elternteil verwandt, dann gibt es Onkel, Tante,
Grosseltern...
Und Petite Arvine? Diese Sorte gilt
als Inbegriff eines grossen Walliser
Weissen.
Bei Arvine habe ich die Eltern nicht
gefunden.
Die sollen doch aus dem Aostatal
stammen?
Aber nein, das ist Unsinn. Das behaupten die Winzer im Aostatal.
Dort taucht sie erstmals 1970 auf. Der
Leiter des Landwirtschaftlichen Forschungszentrums von Aosta, ein
Mann mit Walliser Wurzeln, führte
1970 Arvine ein. Heute behaupten
die Aostaner, Arvine sei alteingesessen. 40 Jahre nach der Einführung!
Aus dem Aostatal stammen Humagne rouge und Cornalin. Für mich ist
Arvine ein Waisenkind, ich habe
neben den Eltern auch nicht die Grosseltern finden können. Was man sicher
weiss: Arvine existiert nirgendwo
sonst auf der Welt, sie ist autochthon
im Wallis. Möglich wäre natürlich,
dass Arvine in einem andern Gebiet
entstanden ist, vor ein paar Jahrhunderten, und dann im Wallis eingeführt wurde. Aber wie gesagt, ohne
Eltern fehlen die Beweise.
Arvine wurde auch andernorts
angepflanzt.
Das hat ja eigentlich nie funktioniert.
Arvine reist nicht gern. Es gibt Sorten, die ohne Probleme reisen, Syrah
zum Beispiel. Stammt aus dem Rhonetal, hält sich hervorragend in Australien. Und Merlot findet man überall auf der Welt, wo Reben wachsen
können. Michel Chapoutier hat im
französischen Rhonetal Arvine gepflanzt, ohne grossen Erfolg. Angelo
Gaja hat Arvine im Piemont angepflanzt, ich treffe ihn regelmässig im
Rahmen der Académie Internationale du Vin. Ich sprach ihn auf Arvine an, seit Jahren heisse es, Gaja
arbeite mit Arvine, Achtung, da
komme etwas Aussergewöhnliches –
wie war das wirklich? Und er: un
disastro. Gaja hat Arvine vinifiziert,
war aber immer enttäuscht vom
Resultat.
Umgekehrt scheint es, dass
Chardonnay gerne reist?
Chardonnay ist eben kein Walliser.
Wie Gwäss?
Gwäss ist auch nicht Walliser.
Burgunder, heisst es.
Das ist wieder so eine Geschichte.
Zuerst hiess es, Gouais blanc oder
eben Gwäss stamme ursprünglich
aus Ungarn. Dann sagte mein Prof
Carole Meredith in Kalifornien:
«Nein, die Sorte stammt aus Dalmatien.» Ich selber bin überzeugt, dass
Gwäss aus einem europäischen, für
alte Rebsorten sehr fruchtbaren
Boden stammt, und dieses Gebiet erstreckt sich zwischen dem Burgund
und dem Rheingau. Die Region zwischen dem Nordosten Frankreichs
und dem Südwesten Deutschlands
war die Wiege von einigen hyperwichtigen Rebsorten: Pinot, Gouais
blanc, Traminer-Savagnin, Riesling.
Das sind die vier fundamental wichtigen Rebsorten der westeuropäischen Weinkultur. Aber – Entschuldigung, jetzt wirds wieder kompliziert:
Gewisse Leute wenden ein, dass
diese Rebsorten von wilden Sorten ›
15
WEISSWEIN
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Côte de Beaune AC
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Corton-Charlemagne, Grand Cru, Domaine Rapet
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Pernand-Vergelesses, Les Combottes,
Domaine Rapet
2009
2006
2009
2009
2009
2009
2009
47.50
45.40
50.80
47.50
85.30
118.80
34.60
abstammten, die lokal bereits vor
den ersten Menschen existierten.
Es gibt doch nur eine einzige wilde
Spezies, vitis sylvestris, eine Liane.
Vitis vinifera war eines ihrer Kinder?
(Etwas gequält) Oui – oui – oui – aber
bitte nicht Kind sagen.
Onkel? Cousine?
Non – non – non. So einfach ist das
nicht. Die wilde Rebe ist eine botanische Spezies, die Jahr für Jahr Kinder
produziert. Wie alle Pflanzen. Dank
der Samen. In der Schweiz gab es
wilde Reben an einigen Orten, heute
existiert nur noch eine Population
von Bedeutung bei Martigny – dort
ist alles natürlich geblieben, eine fast
gänzlich ursprüngliche Landschaft.
Ich habe etwa 30 wilde Rebstöcke
aus Martigny analysiert und mit
Walliser Rebsorten verglichen: Genetisch haben die nichts miteinander zu
tun, da war gar nichts, die sind völlig
verschieden. Das heisst, man kann
nicht sagen, die Walliser Rebsorten
stammten von wilden Reben ab.
Mit dem Archäologen Professor
McGovern habe ich über dieses
Thema geforscht – wir waren bei
Niepoort am Douro, in der Türkei, in
Georgien und Armenien; wir haben
archäologische Stätten besucht und
Orte mit wilden Reben und lokalen
Rebsorten. Kurz: Die wilden Reben
sind zweihäusig, es gibt entweder
einen weiblichen Stock oder einen
16
männlichen; die kultivierten Sorten
haben aber beide Geschlechter in
einer Pflanze, sind also hermaphroditisch, zweigeschlechtlich, wie 90
Prozent aller Pflanzen. Das ist ein
fundamentaler Unterschied. In der
Türkei haben wir festgestellt, dass
2 Prozent der wilden Reben zweigeschlechtlich sind. Wir sind überzeugt, dass die Ursprünge der Rebkultivierung durch den Menschen
auf diesen minimalen Prozenten von
zweigeschlechtlichen wilden Reben
basieren. Die heutigen Rebsorten
sind fast zu 100 Prozent zweigeschlechtlich. Wenn sie das nicht
wären, wenn der weibliche Stock auf
die Pollen eines männlichen warten,
sich auch in schlechten Jahren Hoffnung machen müsste, gäbe es viel
weniger Wein.
Wo liegen die Anfänge der Weinkultur?
Nach unseren archäologischen und
genetischen Recherchen im Südosten
Anatoliens, zwischen Euphrat und
Tigris in Nordmesopotamien. Diese
Region bezeichnet man als croissant
fertile, fruchtbaren Halbmond; dort
sind Weizen, Roggen, Gerste und
weitere Nutzpflanzen entstanden,
auch wurden dort einige bedeutende
Haus- und Nutztiere domestiziert.
Nach all Ihren Studien und Untersuchungen, welches sind Ihre Lieblingssorten?
Im Wein suche ich vor allem Terroir
und Säure. Ich schätze Savagnin aus
den Regionen, wo er traditionell
wächst: Wallis, Jura, Österreich.
Dann Furmint. Assyrtiko, eine griechische Sorte mit phänomenaler Frische. Chenin blanc.
PORTWEIN
SCHAUMWEIN
Beaumes-de-Venise AC
Muscat de Beaumes-de-Venise, Domaine Durban
Graves AC
Château Carbonnieux, Cru Classé
Château Pape Clément, Cru Classé
Domaine de Chevalier, Cru Classé
2008 44.–
1997 93.70
2008 89.–
Sauternes AC
Château Coutet, Cru Classé
Château de Fargues
Château Doisy-Védrines, Cru Classé
Château Guiraud, Cru Classé
Château Lafaurie-Peyraguey, Cru Classé
Château Raymond-Lafon, Cru Classé
Château Rieussec, 1er Cru
Château Suduiraut, 1er Cru
2005
2005
2006
2005
2005
2005
2006
2005
67.20
129.50
45.40
69.30
59.20
59.20
74.50
86.30
2007 28.60
Südfrankreich
Pays d’Oc
Chardonnay d’Aussières VDP,
Domaines Barons de Rothschild (Lafite)
Provence
Tramontane, Vaucluse IGP, Aureto
Blanc de blancs AC, Clos Mireilles, Domaine Ott
Bordeaux
Kampfkuh auf dem Teller: Entrecôte parisienne vom Eringerrind
mit Rucola und Parmesan. Restaurant Piccolo Agape, Sion.
ROTWEIN
2009 15.70
2010 18.40
2009 35.10
Italien
Norditalien
Venetien / Friaul
Baroncino IGT, Chardonnay, Cantina Valpantena
Garganega Falasco IGT, Cantina Valpantena
Chardonnay del Piave DOC, Azienda Astoria
Pinot grigio IGT, Azienda Astoria
Pinot grigio, Collio DOC, Tenuta Villanova
Sauvignon blanc, Collio DOC, Tenuta Villanova
2010
2010
2010
2010
2010
2007
12.90
11.30
10.–
10.–
15.50
16.40
2009
2010
2010
2010
2010
2007
2008
22.10
13.50
26.60
22.50
16.–
28.–
13.50
2010
2009
2010
2008
15.90
29.70
25.40
22.–
Elsass
Und Rote? Die lieben Sie nicht?
Habe ich nur Weisse genannt? Grossen Nebbiolo von einem gewissen
Alter schätze ich sehr. Cornalin, der
so kompliziert ist. Sangiovese, da
gibt es eine riesige Diversität.
Gewürztraminer AC, Léon Beyer
Riesling d’Alsace AC, Léon Beyer
Crémant d’Alsace AC, Léon Beyer
2009 18.70
2009 17.–
17.80
Loire
Mögen Sie als Sortenanalytiker
eigentlich Assemblages?
Natürlich interessiert mich die Reinheit einer Sorte. Aber wenn Sie mir
ein Glas Château Lafite-Rothschild
2003 einschenken möchten, werde ich
sicher nicht hineinspucken. Ich habe
nichts gegen Assemblages, aber vergessen Sie nicht, dass Cabernet franc,
Cabernet Sauvignon und Merlot genetisch eng miteinander verbunden
sind, wie ich am Anfang gesagt habe.
Und die Eltern des Merlots?
Merlot ist ein Kind des Cabernet
franc und einer Sorte, von der man
auf dem ganzen Planeten noch fünf
Stöcke in Frankreich gefunden hat:
Magdeleine noire des Charentes.
Bordeaux – eine Familienaffäre?
Deshalb stimmt die Assemblage.
Wie beim Dôle. Pinot ist ja der Vater
des Gamays.
Sauvignon blanc, Les deux Tours, Touraine AC,
Baron de Ladoucette
Pouilly-Fumé AC
Pouilly-Fumé, Baron de Ladoucette
Pouilly-Fumé, Baron de L, Baron de Ladoucette
Sancerre AC
Sancerre, Moulin des Vrillères
Sancerre Comte Lafond, Baron de Ladoucette
Sancerre Grande Cuvée, Baron de Ladoucette
Sancerre La Poussie, Baron de Ladoucette
2009 16.70
2008 28.90
2006 64.30
2009
2010
2008
2010
20.–
25.40
37.80
24.30
Piemont
Arneis Blange DOC, Ceretto
Arneis Roero DOCG, Mauro Sebaste
Arneis Roero DOCG, Bruno Giacosa
Arneis Roero DOCG, Vietti
A Taj, Chardonnay, Piemont DO, Cascina Castlèt
Avié Moscato Passito DOC, Cascina Castlèt 37,5cl
Gavi Principessa DOC, Villa Banfi
Toskana
La Fonte IGT, Terrabianca
Duca di Montemaggiore IGT, Terrabianca
Gagliole IGT, Gagliole
Terre di Tufi IGT, Teruzzi
Süditalien
Côtes du Rhône
Vin de pays d’Ardèche
Chardonnay Ardèche, Louis Latour
Chardonnay Grand Ardèche, Louis Latour
2008 12.50
2009 16.70
Châteauneuf-du-Pape AC
Domaine La Solitude, Tradition
2009 35.60
Abruzzo DOC
Trebbiano d’Abruzzo DOC, Azienda Vini Valori
2008 14.60
Kampanien
Donnaluna, Paestum IGT, Bruno de Conciliis
Kràtos, Paestum IGT, Luigi Maffini
Pietraincatenata, Paestum IGT, Luigi Maffini
2009 19.40
2009 21.30
2008 29.70
17
Beaune
Die Stadt der Gaumenfreuden
Das Patrimoine culinaire des Burgunds ist reichhaltig und köstlich,
etwa Escargots à la bourguignonne,
Bœuf bourguignon, Jambon persillé
oder Œufs en meurette, pochierte
Eier in Weinsauce, und natürlich
Epoisse. In Beaune gibt es ein interessantes Angebot an Läden und Restaurants, man braucht sich nicht über
einen Haubenparcours zu stressen.
Als Hauptstadt des Herzogtums Burgund hat Beaune nicht lange gedient, aber als
Hauptstadt der Burgunderweine spielt der Ort noch heute eine bedeutende Rolle.
Besucher sollten sich in Musse üben und das Angebot geniessen, das Beaune besonders auszeichnet: Spazieren, Essen und Trinken.
D
er Wein sei immer noch
der beste rote Faden, um
die Geschichte von Beaune
zu erzählen, schreibt der Reiseführer «Le guide du routard», man
müsse ja nicht gleich bis zu den
Häduern zurückgehen, dem einst
grössten keltischen Stamm Galliens, «dennoch – die Erfindung des
Fasses anstelle der guten alten Amphoren haben wir trotz allem ihnen
zu verdanken».
Bei einer ersten Begegnung mit
Beaune, dem Zentrum des burgundischen Weinhandels, prägt sich
eine deutliche Zweiteilung ein:
eine in alle Richtungen ausufernde
Agglomeration an neuen Häusern,
Gewerbe- und Industriebauten
und mittendrin das alte Beaune.
Die Altstadt ist kompakt und als
architektonische Einheit gut erhalten. Bis man den richtigen Eingang
gefunden hat, kann man die Stadt
auf einem Ring umkreisen. Aber
am besten erkundet man sie zu
Fuss und parkiert das Auto auf der
Place Madeleine – das hat einen besonderen Vorteil, denn auf dem
Weg ins Zentrum kommt man an
interessanten Restaurants vorbei,
die einen Besuch lohnen.
Das «Piqu’ Bœuf» lässt sich
kaum verpassen, es befindet sich in
einem auffallend roten Haus an der
Ecke des Boulevards Perpreuil
(Ringstrasse) und der Rue Faubourg Madeleine, wo man zur
Place Madeleine abbiegen muss.
Beim Eintritt riecht man sofort den
Duft gebratenen Fleisches, und sogleich entdeckt man auch den
mächtigen Grill, der mit Scheiten,
lang und dick wie halbe Baumstämme, befeuert wird. Die Glut
zieht der Koch nach vorne unter
den Rost, auf dem feinste Stücke
18
des Charolais-Rindes gebraten
werden. Diese legendäre Fleischrasse stammt aus der Gegend, auf
den Weiden fallen die Tiere durch
ihr helles, fast weisses Fell auf. Am
besten schmeckt nicht etwa das
Filet, sondern das Côte de bœuf,
ein Fetzen mit Knochen für zwei
Personen zum Preis von 52 Euro.
Das Restaurant bietet noch andere
Gerichte an, zum Beispiel für 42
Euro das Menü «Comme les ducs
de Bourgogne» – wie die Herzöge
von Burgund – mit Foie gras, Jakobsmuscheln, Cassis-Sorbet, Charolais-Filet mit Epoisse-Sauce, Käse
aus dem Burgund und Dessert.
Gestärkt von Chardonnay und
Charolais gehts weiter auf einen
Nachmittagsbummel durchs historische Beaune. Der Name basiert
weder auf Beau noch Bacchus, sondern auf Belenus, dem keltischen
Gott des Lichts, der so lange verehrt wurde, bis ihn Julius Cäsar im
Jahr 52 verscheuchte und durch
Apollo ersetzte. Weinbau war
schon vor den Römern bekannt,
wie eine wohl keltische Gottheit
auf einem Grabstein in der Dorfkirche von Corgoloin zeigt: Die Gottheit hält eine Rebe in der rechten
Hand. Doch wie überall im antiken
Europa brachten die Römer auch
im Burgund die Landwirtschaft
auf den neusten Stand der Technik.
Mit Schenkungen wurde die
Weinlandschaft Burgund langsam
und durchaus unabsichtlich in die
Richtung gesteuert, die sie zum
Land der exquisiten Gewächse
werden liess. Adelige wie Charlemagne überschrieben Weinberge
diversen Orden und christlichen
Gemeinschaften, die das römische
Erbe pflegten und weiterentwickel-
Piqu’ Bœuf
2, rue Faubourg Madeleine, Beaune
(vgl. Haupttext)
Im Schatten des wuchtigen Hôtel-Dieu lebt das kulinarische
Erbe des Burgunds munter weiter.
ten. Im Gegensatz zu den einfachen Bauern konnten sich die Klöster organisieren, sie waren des
Schreibens mächtig und so auch in
der Lage, ihre Beobachtungen festzuhalten. Das Kloster von Cîteaux
mit dem Weinberg Clos de Vougeot
ist das bekannteste Beispiel.
Aber auch in Beaune setzte sich
der weinproduzierende Klerus
fest, zusammen mit Händlern, die
bereits im Mittelalter zu wirken begannen. Beaune wurde Hauptort
der Herzöge von Burgund, verlor
dann die Stellung an Dijon und
ward fortan der Pflege der Rebe
überlassen. Im 17. Jahrhundert besetzten die Orden mehr als die
Hälfte der bewohnbaren Fläche
von Beaune und gaben der Stadt
mit ihren Bauten das Gesicht.
Im 18. Jahrhundert verlor Beaune
weiter an Bedeutung. Die Festungsgräben wurden aufgefüllt
und in Gärten verwandelt, und der
Auszug der politischen Macht liess
leere Bastionen und Keller zurück,
die vom aufstrebenden Négoce
gerne übernommen, in Lagerhallen
umgenutzt und in Stand gehalten
wurden. Beaune wurde zwar keine
Stadt von Welt, aber, wie der französische Schriftsteller Raymond
Dumay bemerkte, zur einzigen
Stadt der Welt, «die mit einem
Schutzwall aus Flaschen umgeben
ist».
Grosszügigkeit und vermutlich
auch Bedenken über den Status im
Jenseits liegen einem Ereignis zugrunde, das seit 1851 am dritten
Sonntag im November in Beaune
über die Bühne geht: der Versteigerung der Weine aus dem Besitz der
Stiftung Hospices de Beaune zugunsten des Hôtel-Dieu und des
Hôpital de la Charité. 1443 gründete Nicolas Rolin, Kanzler des Herzogtums Burgund, das Hôtel-Dieu
und alimentierte es mit Reblagen.
Durch die Jahrhunderte wurde der
Besitz durch weitere Stiftungen aufgestockt, und das
Hospital wurde zu
einem der grössten
Weinbergbesitzer
des Burgunds mit
mehr als 30 Lagen –
eine Art Krankenversicherung,
die
einmalig ist auf der Welt. Die
Weine der Hospices tragen die
Namen ihrer Stifter und werden in
Fässern versteigert. Die Auktion,
begleitet von einem dreitägigen
Fest, gilt als wichtige Preisvorgabe
für den entsprechenden Jahrgang.
Das Hôtel-Dieu prägt mit seiner
Wucht und seiner markanten Architektur die Stadt. Patienten
nimmt es freilich keine mehr auf;
bis 1971 diente es als Altersheim,
heute ist es ein Museum.
Ma Cuisine
Passage Sainte-Hélène, Altstadt, Beaune
An der Tafel die Gerichte, auf der Karte die
Weine – und die ist sensationell bestückt,
auch mit Flaschen der Domaine RomanéeConti. Die Küche ist solide und schmackhaft.
Caves Madeleine
8, rue Faubourg Madeleine, Beaune
Eine kleine Weinhandlung mit Biss. Ein
paar Tische und viele Flaschen. Man lässt
sich beraten oder sucht sich selber den
Wein aus und isst, was auf dem Menü
steht.
La Régalade
164 bis, route de
Dijon, Beaune
Maria, die Chefin,
strahlt so viel Freude
aus, dass man das
kleine Restaurant an
der Route de Dijon
am liebsten gar
nicht mehr verlassen
möchte. Cuisine du Terroir mit einem
Schuss Gastro drin, feine Ambiance. Es
kann sein, dass Maria mit ihrem Team
bereits ins Stadtzentrum umgezogen ist.
Athenaeum de la Vigne et du Vin
5, rue de l’Hôtel-Dieu, Beaune –
gegenüber Hospices de Beaune
Legendäre Buchhandlung. Hier findet man
alles, was man übers Burgund wissen und
nicht missen möchte – neben Büchern
auch Zapfenzieher, Degustationsgläser,
Tastevins...
19
WEISSWEIN
ROTWEIN
PORTWEIN
Sizilien IGT
Benedé, Alessandro di Camporeale
Castello Svevo, Azienda Milazzo
Terre della Baronia, Azienda Milazzo
Maria Costanza, Azienda Milazzo
Selezione di Famiglia, Azienda Milazzo
SCHAUMWEIN
2009
2010
2008
2008
2008
17.80
15.70
16.70
21.50
31.90
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche
Montsant DO
Sola Fred, El Masroig
2010 10.80
Rías Baixas
Albariño DO, Bodegas Castro Martin
2009 19.–
Rueda DO
José Pariente Verdejo, Bodegas José Pariente
José Pariente Sauvignon blanc,
Bodegas José Pariente
José Pariente Barrica, Bodegas José Pariente
Tierra Buena, Grupo Yllera
Viña Cantosan, Verdejo, Grupo Yllera
Weitere Länder
2010 17.–
2010 17.–
2008 22.60
2010 10.50
2010 12.60
WEISSWEIN
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 70-/75-cl-Flasche
Schweiz
Rheingau PW
Riesling, Spätlese, trocken, Schloss Johannisberg
2007 37.80
Österreich
Burgenland QW
Grüner Veltliner, Weingut Zantho
Muskat, Weingut Zantho
Sauvignon blanc, Josef Umathum
Beerenauslese, Scheurebe, Josef Umathum
Trockenbeerenauslese, Scheurebe,
Josef Umathum
Wagram-Donau QW
Grüner Veltliner, Hohenberg, Josef Ehmoser
Aurum, Grüner Veltliner, Josef Ehmoser
Riesling vom gelben Löss, Josef Ehmoser,
Weissburgunder, Josef Ehmoser
Eiswein, Grüner Veltliner, Josef Ehmoser
Carnuntum QW
Grüner Veltliner, Weingut Trapl
Pinot blanc, Weingut Trapl
2010
2009
2010
37,5cl 2010
37,5cl 2007
2010
2009
2010
2008
37,5cl 2009
13.90
13.90
18.90
21.–
29.70
19.40
29.70
19.40
18.–
27.50
Deutschschweiz
Aargau
Tegerfelder Pinot noir, Steimüri, Lukas Baumgartner 2009 16.–
Tessin
Zürichsee
Höcklistein AOC, Blauburgunder, Tradition
Nobler Blauer, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
Œil de Perdrix, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
Tête de Cuvée, Weingut Jürg Saxer, Neftenbach
2010
2009
2009
2008
16.80
17.50
14.60
23.70
2010
2009
2008
2009
2010
2006
13.80
22.70
37.80
26.50
17.80
27.50
2010 12.20
Graubünden
Maienfelder Blauburgunder AOC, Pola-Sprecher-Gut
Mayenfelder Blauburgunder AOC, Schloss Salenegg
Malanser Blauburgunder AOC, Plantahof
Pinot noir «Tradition», Malans AOC, Donatsch
Pinot noir «Passion», Malans AOC, Donatsch
Pinot noir «Unique», Malans AOC, Donatsch
Cuvée noir «Picado», Malans AOC, Donatsch
2009
2008
2010
2009
2008
2008
2008
21.–
25.40
22.–
25.40
34.60
59.–
34.60
Westschweiz
Biel / Neuenburg
Œil de Perdrix Neuchâtel AOC, Château d’Auvernier 2010 16.40
Neue Welt
Argentinien
Chardonnay, Finca Altorfer
2010 14.60
Südafrika
Baroness Nadine, Rupert & Rothschild
Creation Sauvignon blanc, Creation Wines
Creation Viognier, Creation Wines
2009 29.70
2010 16.70
2010 16.70
Australien
Chardonnay, Lindemans Bin 65
2009 17.60
Chablais
Yvorne AOC, Domaine de l’Ovaille
Yvorne AOC, Pinot noir, Feu d’Amour, AVY
Aigle AOC, Monseigneur, Henri Badoux
2007 42.70
2009 18.60
2009 20.50
Lavaux
Epesses AOC, La République, Patrick Fonjallaz
St-Saphorin AOC, Bourg de Plait, Bernard Bovy
Dézaley Grand Cru AOC, Louis-Philippe Bovard
2009 17.–
2009 17.60
2007 36.20
Wallis
50cl 2005 84.80
50cl 1999 62.60
Spanien
Bierzo DO
Esencial, Godello
2010 15.70
Granada DO
Calvente, Bodegas H. Calvente
2009 20.–
20
Dócil, Vinho Verde DOC, Dirk Niepoort
Redoma, Douro DOC, Dirk Niepoort
Redoma Reserva, Douro DOC, Dirk Niepoort
Tiara, Douro DOC, Dirk Niepoort
Herdade dos Grous, Vinho Regional Alentejano
Herdade dos Grous Reserva,
Vinho Regional Alentejano
Quinta de Cabriz, Dão DOC, Dão Sul
2010 16.–
2010 16.–
Ungarn
Tokaj Aszù 6 Puttonyos, süss,
Domaine Disznókö
Portugal
Am einfachsten und bequemsten bestellen Sie
im Internet. Unter www.riegger.ch bieten wir
Ihnen einen intuitiv zu bedienenden Onlineshop. Über 1000 Weine sind beschrieben und
bebildert, zu jedem Wein finden Sie detaillierte
Degustationsnotizen, Kommentare und Kundenbewertungen sowie – wenn immer möglich – einen Link zu
den Webseiten der Produzenten.
Je nach Bestellumfang werden die Weine persönlich
durch unsere Chauffeure ausgeliefert oder per Post zugestellt. Ab 6 Flaschen pro Sorte liefern wir in der Regel
in den Originalgebinden (Karton oder Holzkisten) per
Vinolog. Für Verpackung und Versand verrechnen wir
pauschal 15 Franken, ab 36 Flaschen ist die Lieferung
innerhalb der Schweiz und nach Liechtenstein kostenlos.
PORTWEIN
Pinot noir
Domaine Tournelette AOC, Provins
Pinot noir des Chevaliers AOC, Vins des Chevaliers
Pinot noir du Valais AOC, Maître de Chais, Provins
Deutschland
Baden
Grauburgunder Bassgeige, Weingut Schwarzer Adler 2009 18.90
Weissburgunder Bassgeige, Weingut Schwarzer Adler 2010 18.90
ROTWEIN
SCHAUMWEIN
2007 44.30
2008 16.70
2008 20.40
Nostrano Ticinese, Zamberlani
Castello Luigi, Rosso del Ticino DOC
Estro, Ticino Rosso VDT, Feliciano Gialdi
12.50
2008 110.–
2007 30.–
Merlot Ticino DOC
La Roca, Zamberlani
Choix, Zamberlani
Tre Valli Viti, Feliciano Gialdi
Biasca Premium, Feliciano Gialdi
Giornico Oro, Riserva, Feliciano Gialdi
Sassi Grossi, Feliciano Gialdi
Trentasei, Feliciano Gialdi
Roncaia Riserva, Vinattieri
Ligornetto, Vinattieri
Vinattieri, Vinattieri
Platinum, Guido Brivio
Quattromani, Brivio/Gialdi/Delea/Tamborini
Riflessi d’Epoca, Guido Brivio
Ronco del Persico, Daniel Huber
Roncobello, Fratelli Valsangiacomo
San Zeno, Tamborini SA
Selezione d’Ottobre, Matasci
Villa Jelmini, Matasci
Sinfonia, Chiericati Vini
Tenuta Montalbano, CS Mendrisio
2009
2008
2009
2008
2008
2009
2005
2009
2008
2008
2007
2009
2008
2008
2007
2009
2009
2009
2007
2009
25.60
52.70
16.70
17.80
20.–
45.70
105.80
20.50
39.40
89.10
81.80
52.20
37.30
36.20
22.60
20.–
16.–
16.–
35.10
17.90
2009
2006
2009
2007
2009
2007
2009
1998
2007
2009
2009
2009
2009
2009
2009
23.80
45.90
40.–
49.70
56.50
30.80
41.–
45.90
30.–
31.30
40.–
36.70
46.40
74.50
38.90
Frankreich
Burgund
Domaine Evêché AOC, Diolinoir, Provins
Clos Corbassières AOC, Provins
Cornalin du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Cornalin AOC, Maître de Chais, Provins
Défi noir du Valais AOC, Les Titans, Provins
Humagne rouge du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Humagne rouge AOC, Maître de Chais, Provins
Rouge d’enfer AOC, Maître de Chais, Provins
Sherpa Assemblage AOC, Vins des Chevaliers
Domaine de Ravoire
2007
2006
2009
2009
2008
2009
2009
2008
2009
2006
37.60
44.30
15.–
26.50
29.20
15.–
21.50
27.–
19.70
43.–
Dôle
Dôle de Sion AOC, Maître de Chais, Provins
Dôle des Chevaliers AOC, Vins des Chevaliers
2009 15.80
2009 16.–
Syrah
Syrah du Valais AOC, Grand Métral, Provins
Syrah du Valais AOC, Maître de Chais, Provins
2009 15.–
2008 24.60
Côte de Beaune
Santenay AC, Louis Latour
Volnay AC, Louis Latour
Volnay AC, Vieilles Vignes, Domaine J.-J. Girard
Pommard AC, Louis Latour
Pommard AC, Les Epenots, Louis Latour
Beaune AC, Louis Latour
Beaune, 1er Cru AC, Clos du Roi, Domaine J.-J. Girard
Beaune AC, Clos des Avaux, Hôspices de Beaune
Savigny-lès-Beaune AC, Louis Latour
Savigny-lès-Beaune, 1er Cru AC, J.-J. Girard
Aloxe-Corton AC, Domaine J.-J. Girard
Aloxe-Corton AC, Domaine Latour
Aloxe-Corton AC, Les Chaillots, Louis Latour
Château Corton-Grancey AC, Grand Cru, Louis Latour
Pernand-Vergelesses, 1er Cru AC, Domaine Rapet
21
Pernand-Vergelesses zwischen Beaune und Corton gilt als eines der schönsten Weindörfer im Burgund.
Domaine Rapet, Père et Fils, Pernand-Vergelesses
Am Hügel von Corton gehört
die Krone Charlemagne
Pernand-Vergelesses ist ein Weindorf nahe Beaune im Burgund. Man kennt es
weniger, wohl weil sich der Name nicht so einfach im Gedächtnis behalten lässt.
Doch Pernand-Vergelesses ist ein Nachbardorf von Aloxe-Corton und hat Teil an
den Grand-Cru-Lagen von Corton-Charlemagne.
G
eschichte beginnt mit einem
Beweis. Sonst kann sie gar
nicht stattfinden. Mündliche
Überlieferungen oder Indizien, die
keine klaren Schlüsse gestatten, werden ganz gerne diskutiert und als
Hinweise in Erwägung gezogen,
22
aber ernst genommen wird erst
etwas Handfestes. Meistens ein
Schriftstück. Die Familie Rapet verfügt natürlich auch über diverse Dokumente, die Geschichte und Besitzstand ihres Weinguts in PernandVergelesses identifizieren und ab-
sichern – doch das älteste Beweisstück ist etwas anderes, etwas Ungewöhnliches für den Normalsterblichen, aber nicht für einen Weinbauern: ein Tastevin aus dem Jahr 1765,
auf dem der Name der Familie eingraviert worden ist.
Roland und Vincent – Rapet, Père et Fils.
Der Tastevin ist eine kleine runde
Schale mit einem Henkelgriff, zumeist aus Silber gewirkt und mit Einbuchtungen und Erhebungen auf
dem Boden des Gefässes versehen,
und diente im Burgund schon vor
Jahrhunderten der Weinprobe. Da
Winzer und Händler den Wein früh
degustieren, also frisch vom Fass,
müssen sie in die Keller hinuntersteigen, und dort herrscht meistens
Dämmerlicht. In der flachen, glänzend polierten Tastevin-Schale von
etwa 7 Zentimetern Durchmesser
lässt sich trotzdem gut erkennen, ob
der Wein trüb oder klar ist. Ausserdem zersplittert der Tastevin nicht,
wenn man ihn fallen lässt, und
spülen braucht ihn der Besitzer ohnehin nur dann, wenn der Glanz ermattet oder er es für nötig hält. Trotz dieser nützlichen Eigenschaften bezeichnen moderne Menschen den
Tastevin als anachronistisches Spielzeug, das längst durchs Degustationsglas ersetzt worden sei.
Die Familie Rapet also betreibt erwiesenermassen seit 246 Jahren
Weinbau – länger, als der Ausbruch
der Französischen Revolution zurückliegt. Dass Bauern damals eigenes Land besessen hatten, war keine
Selbstverständlichkeit und gewiss
nicht typisch für die Epoche. Erst
später, nachdem die Revolution den
Adel aus den Schlössern und den
Klerus aus Klöstern und Kirchen vertrieben hatte, begann auch im Burgund die «Zivilisierung» des Grundbesitzes. Heute ist diese Region ein
hochkomplexes Puzzle an Parzellen
und climats (Lagen), denn nicht nur
die unterschiedlichen Terroirs (alle
auf Jurakalk als Mutterboden) sind
Grund für die komplizierte Ord-
nung, auch das Erbrecht fördert die
Zersplitterung von Generation zu
Generation.
Im Burgund werden 5 Prozent der
Weine Frankreichs produziert, davon
gehören einige Gewächse zum Feinsten und Besten, was je in Flaschen abgefüllt worden ist. Man braucht die
legendären Namen gar nicht erst aufzuzählen, man kann sich höchstens
wundern und sich fragen, wer wohl
die 0,75-Liter-Flasche RomanéeConti des Jahrgangs 2005 gekauft
hat, welche die Galeries Lafayette in
Paris im Oktober 2008 für 18000 Euro
angeboten haben. Die Grand-CruAppellation Romanée-Conti umfasst
nur 1,8 Hektaren, was bei einem
durchschnittlichen Output von 42
Hektolitern im Jahr gegen 5500 Flaschen ergibt. Diese 1,8 Hektaren
haben keinen Preis, sie dürften, auch
wenn sie unverkäuflich sind, die teu- ›
23
erste Landwirtschaftszone der Welt
sein, umgeben von anderen climats,
deren Umwandlung in Bauzonen
Verschwendung und Schande wäre.
Aber es geht ja nicht um die Topweine mit Spitzenprestige, es geht –
wie im Bordelais auch – um Weine,
die man noch bezahlen und auch mit
Freude trinken kann. Beim Burgunder heisst es noch öfter und deutlicher, dass man sich gute Provenienzen gar nicht mehr leisten könne. Die
Klage ist verständlich, das Burgund
ist ein relativ kleines Anbaugebiet,
aber dort wachsen die besten Pinots
und, zusammen mit dem Chablis,
die besten Chardonnays.
Auf einer Linie von rund 160 Kilometern im westlichen Teil des SaôneTals zwischen Dijon und südlich von
Mâcon sind auf einer Rebfläche von
26 500 Hektaren 101 AOC-Lagen mit
insgesamt 622 climats definiert worden. Auf einer Karte von www.vinsbourgogne.fr sind die unterschiedlichen Klassifizierungen in Farbe eingetragen: Um die Grands Crus zu
entdecken, braucht es fast eine Lupe,
auch sind Vorkenntnisse hilfreich,
um an den richtigen Stellen zu suchen. 33 gibt es, eine bekannter als
die andere, die meisten, fast ausschliesslich Rotweine, an der Côte de
Nuits von Gevrey-Chambertin bis
Vosne-Romanée, etwas weniger, und
fast ausschliesslich Weissweine, an
der Côte de Beaune von Ladoix-Serrigny bis Chassagne-Montrachet.
Pernand-Vergelesses, ein schmuckes Dorf an einem Hang hinter
Aloxe-Corton. Die Kirchturmuhr
schlägt zehn, ein stiller Morgen in
einem ruhigen Ort. Wir stehen auf
einem Strässchen, das von PernandVergelesses über die Grand-CruLage Corton-Charlemagne hinunter
auf die Talstrasse führt. In den Reben
Tastevin (kleines Bild oben);
Spitzenlage für Chardonnay:
Corton-Charlemagne,
265 Meter über Meer.
24
sind Landarbeiter damit beschäftigt,
die baguettes zu bändigen: Sie
drücken die frisch gewachsenen
Zweige flach auf den Draht des Erziehungssystems und befestigen sie.
Vincent Rapet zeigt uns die Parzellen, die seiner Familie gehören, und
erzählt die Geschichte von Charlemagne, Karl dem Grossen, der diese
Rebgärten im Jahr 775 dem Stift von
Saulieu geschenkt hatte. Wie überall
im Burgund, wo Klöster im Rebbau
Hand anlegten, schafften sie auch
hier am Hügel von Corton Grosses –
72 Hektaren Grand-Cru-Lage Corton-Charlemagne, davon 17 Hektaren auf dem heutigen Gemeindebann von Pernand-Vergelesses. Und
während wir über die Rebzeilen und
zum Dorf hinüberschauen, donnern
zwei Militärjets über unsere Köpfe
und den Hügel von Corton, der mit
seinem Wald oberhalb der Reben
aussieht wie die Schädeldecke eines
Punks: auf der Seite rasiert, oben voll
behaart. «Die Jets fliegen nach Dijon», sagt Rapet, «die sind auf dem
Heimflug von Libyen.»
Die Weine von Charlemagne haben
eine kernige Note, etwas Kantiges im
Ausdruck, das mit den Aromen und
der Dichte zu einem harmonischen
Gesamtkunstwerk verbunden wird.
Eine weitere Besonderheit beschreibt
das Oxford Weinlexikon: «Die Weissweine aus Pernand weisen einen harten, aber attraktiven Feuersteincharakter auf, der sich während der Flaschenalterung schön entwickelt.»
Schon der Village Pernand-Vergelesses 2009 gefällt uns in dieser Ausrichtung, frisch, mineralisch, mit feiner Säure und dezent eingebautem
Holz. Die nächste Stufe, 1er Cru Sous
Frétille 2009, tritt reichhaltiger auf als
der Village. Die Krone der Weissen
gehört dann eindeutig Charlemagne.
Der Jahrgang 2009 kündigt sich mit
toller Nase an und beglückt den
Gaumen mit einer Vielzahl von Aromen, einem eleganten Säurespiel
und knisternder Mineralität. Der
Wein darf noch fünf bis zehn Jahre
im Keller liegen oder noch ein paar
Vincent Rapet arbeitet gerne mit Zement-Cuves, weil sich die gewünschte Temperatur lange halten lässt.
mehr, wie uns der Corton Grand Cru
1976 demonstriert, den Vincent
Rapet quasi als Dessert reicht: ein
trockenes Jahr, die Trauben reif, aber
mit wenig Zucker, weil die Blätter
verdorrten (und keinen Zucker produzieren konnten). Der Wein
schmeckt fein, nervig, ausgesprochen mineralisch – es lohnt sich einfach zu warten!
Père et Fils Rapet arbeiten auch mit
Pinot noir, das Verhältnis von Weiss
und Rot beläuft sich auf jeweils 50
Prozent. Wir versuchen Pernand 1er
Cru Les Vergelesses 2009 und sind
beeindruckt von der Feinnervigkeit
des Weins. Er wirkt schon ziemlich
dicht und aromatisch, zeigt aber
auch eine gewisse Zurückhaltung –
auch er braucht noch Ruhe in Fass
und Keller.
Welches sind eigentlich die auffallenden Unterschiede, wenn man mit
beiden Rebsorten arbeitet? Vincent
Rapet: «Beim Pinot noir gibt es mehr
Arbeit im Rebberg als beim Chardonnay, auch muss man ihn im Ge-
gensatz zum Chardonnay sorgfältig
verlesen. Da verliert man rasch einiges an Ernte. Beim Chardonnay gibts
mehr Regeln und mehr Technik.
Aber nie katastrophale Jahre, auch
mit viel Säure lässt sich etwas Feines
machen.» Und mit einem nur ansatzweise süffisanten Seitenblick auf
berühmte Assemblages setzt Rapet
nach: «Bei uns erhält der Wein seine
ganze Identität von der Parzelle. In
einer Parzelle muss alles drin sein.
Hier kann man nicht mit Assemblages korrigieren.»
Pernand basiert auf dem keltischen Wort für Quelle. Quellwasser rinnt hinter dem Keller der Rapets
über den Fels und hält Raum und Wein auf natürliche Weise feucht und frisch.
25
WEISSWEIN
ROTWEIN
PORTWEIN
SCHAUMWEIN
Côte de Nuits
Nuits-St-Georges AC, Louis Latour
Nuits-St-Georges AC, 1er Cru, Boudots,
Domaine Mugneret
Vosne-Romanée AC, Louis Latour
Vosne-Romanée AC, Vieilles Vignes, Domaine Mugneret
Chambolle-Musigny AC, Louis Latour
Chambertin AC, Grand Cru, Domaine Rebourseau
Gevrey-Chambertin AC, Louis Latour
2009 49.10
2009 51.80
2009
2009
2009
1996
2009
42.10
41.90
47.50
149.90
41.–
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche
Bordeaux
St-Julien AC
Bordeaux / Premières Côtes de Bordeaux AC
Crus Bourgeois
Château Gloria
Château Bolaire, Bordeaux Supérieur
Château Duplessy, Premières Côtes de Bordeaux
Château Launay, Les Vignes de Julia,
Bordeaux Supérieur
Grands Crus Classés
Château Branaire-Ducru, 4e Grand Cru Classé
Château St-Pierre, 4e Grand Cru Classé
2008 17.–
2005 26.10
2005 22.–
Médoc / Haut-Médoc AC
Beaujolais
Château Talbot, 4e Grand Cru Classé
Fleurie AC, Château des Déduits, Georges Dubœuf
2009 16.70
Moulin-à-Vent AC, La Tour du Bief, Georges Dubœuf 2009 16.–
Crus Bourgeois
Château Citran
Château La Tour Carnet
Château Ramafort
Loire
Sancerre, La Poussie AC, Baron de Ladoucette
Sancerre Rosé, La Poussie AC, Baron de Ladoucette
2007 26.50
2009 24.40
Château Sociando-Mallet
Clos du Jaugueyron
2008
2004
1998
2008
2007
2006
2006
2005
2006
25.–
28.60
41.90
22.–
19.10
22.70
52.90
66.20
23.80
Château Lagrange, 3e Grand Cru Classé
Château Langoa Barton, 3e Grand Cru Classé
Château Léoville-Las Cases, 2e Grand Cru Classé
Château Léoville-Poyferré, 2e Grand Cru Classé
2008 39.–
2006 42.10
2006
2008
2006
2005
1997
2008
2006
2006
2005
2008
2006
2005
2001
1999
2006
2006
68.–
49.–
63.70
69.10
47.30
46.–
52.90
56.20
69.10
54.–
69.10
95.40
58.20
193.30
268.90
85.30
Moulis / Listrac AC
2006
2006
2008
2009
2005
2005
62.60
55.10
63.70
35.60
50.80
29.70
Château La Garricq
Crus Bourgeois
Château Chasse-Spleen
Château Poujeaux
Pauillac AC
2006 23.80
2008 37.–
2006 37.80
2008 39.–
Crus Bourgeois
Château Pibran
Grands Crus Classés
Château Batailley, 5e Grand Cru Classé
Südfrankreich
Margaux AC
Languedoc-Roussillon
Domaine Ferrer Ribière, Vignes de plus que 100 ans, 2008 16.60
Vin de Pays Catalan
Empreinte de Temps, Domaine Ferrer Ribière,
2008 19.90
Vignes de 131 ans, Vin de pays Catalan
Corbières AC
Château Cascadais, Philippe Courrian
Blason d’Aussières,
Domaines Barons de Rothschild (Lafite)
Château d’Aussières,
Domaines Barons de Rothschild (Lafite)
Provence
A d’Aureto, VdP Vaucluse, Aureto
Tramontane, Vaucluse IGP, Aureto
Autan, Rosé Ventoux AOP, Aureto
Autan, Ventoux AOP, Aureto
Petit Miracle, Lubéron AOC, Aureto
Maestrale, Ventoux AOC, Aureto
Château de Selle Cœur Grain,
Rosé Côtes de Provence AOC
Rosé Côtes de Provence AC,
Maître Vignerons de St-Tropez
26
Grands Crus Classés
Château du Tertre, 5e Grand Cru Classé
Château Marquis d’Alesme Becker,
5e Grand Cru Classé
Château Prieuré-Lichine, 4e Grand Cru Classé
2005 15.90
2008 17.80
Château Ferrière, 3e Grand Cru Classé
2007 26.90
2008
2009
2010
2009
2009
2009
2010
13.50
18.40
14.–
16.20
17.80
21.60
35.50
2010 15.70
Château Giscours, 3e Grand Cru Classé
Château Kirwan, 3e Grand Cru Classé
Château Brane-Cantenac, 2e Grand Cru Classé
Château d’Issan, 2e Grand Cru Classé
Château Lascombes, 2e Grand Cru Classé
Château Rauzan-Gassies, 2e Grand Cru Classé
Château Rauzan-Ségla, 2e Grand Cru Classé
Château Clerc-Milon, 5e Grand Cru Classé
Château d’Armailhac, 5e Grand Cru Classé
2008 39.–
2006 47.50
2005 49.20
2008
2006
2005
2008
2007
2006
2006
2005
2006
2008
2006
2005
2006
2005
2005
2006
54.–
49.70
59.30
39.–
39.20
49.10
63.70
69.20
61.60
48.–
58.30
79.30
82.10
98.30
52.20
85.30
Château Grand-Puy-Lacoste, 5e Grand Cru Classé
Château Haut-Bages Libéral, 5e Grand Cru Classé
Château Lynch-Bages, 5e Grand Cru Classé
Château Pontet-Canet, 5e Grand Cru Classé
Château Pichon Longueville Baron,
2e Grand Cru Classé
Château Mouton Rothschild, 1er Grand Cru Classé
2008 37.80
2006 37.80
2008
2007
2006
2008
2006
2006
2005
2008
2006
2004
2008
2006
2005
2004
2005
2006
2004
2006
2005
2006
2005
39.–
36.10
37.80
49.–
52.90
47.50
59.20
49.–
74.50
74.50
39.–
49.10
49.20
47.50
160.60
96.10
79.30
128.50
170.30
777.60
985.–
St-Estèphe AC
Crus Bourgeois
Château Beau-Site
Bordeaux 2010 – Hinweise
zur Subskription
Der Handel mit Bordeaux «en primeur»
erfolgt nach eigenen Regeln. Wir empfehlen
Ihnen, folgende Punkte zu beachten.
Mehrwertsteuer
Damit ein Angebot günstig aussieht, publizieren einige
Anbieter ihre Subskriptionsweine exklusive Mehrwertsteuer. Dies widerspricht der aktuellen Gesetzgebung.
Unsere Preise schliessen die Mehrwertsteuer ein.
Rhonetal
Côte-Rôtie Maugiron AC, Delas Frères
Hermitage AC, Les Tourettes, Delas Frères
Châteauneuf-du-Pape, Clos des Papes, Paul Avril
Châteauneuf-du-Pape, Domaine la Solitude, Tradition
Cornas Chante-Perdrix AC, Delas Frères
St-Joseph François Tournons AC, Delas Frères
Laurent Cogombles auf Château Bouscaut.
2008 25.–
2007 24.10
Kein Aufpreis auf Einzelflaschen
Wir bieten jeden Wein ohne Aufpreis flaschenweise an.
Ab sechs Flaschen pro Sorte liefern wir, wenn immer
möglich, in Originalholzkisten.
Preise für Gross- und Kleinflaschen
Magnumflaschen und «Schöppli» sind im Vergleich zu
75-cl-Flaschen im Einkauf teurer. Die Aufschläge betragen 1.50 Franken auf halbe Flaschen, 3 Franken auf
Magnumflaschen.
Angebot und Nachfrage
Die Châteaux verkaufen ihre Weine den Zwischenhändlern vor Ort portionenweise, um die Preise möglichst
rasch auf die Nachfrage abzustimmen. Dies führt dazu,
dass wir Weine in mehreren Tranchen einkaufen müssen.
Preisanpassungen sind daher möglich. Informieren Sie
sich am besten im Internet unter riegger.ch, dort wird das
Angebot laufend aktualisiert.
Jäger und Sammler
Die Nachfrage nach den Premiers Grands Crus und anderen, hoch bewerteten Weinen übertrifft das Angebot bei
weitem. Um der Spekulation entgegenzuwirken, können
in Einzelfällen Zuteilungen vorgenommen werden.
Wenn etwas schiefgeht
Sollte bei der Auslieferung im Frühling 2013 ein Lastwagen ausgeraubt werden oder den Weinen durch höhere
Gewalt etwas zustossen, erstatten wir den einbezahlten
Betrag zuzüglich 5 Prozent Jahreszins zurück.
27
I
m Wettstreit der bekanntesten
Châteaux im Bordelais um Preis
und Prestige fallen die Güter im
Graves eher selten auf. Klar, HautBrion, La Mission, Pape Clément, das
sind keine Kleingeister. Doch weiter?
Graves ist weiträumig, fast so gross
wie Haut-Médoc. Deshalb lässt sich
umgekehrt daraus schliessen – und
darauf hoffen –, dass man dort,
südsüdöstlich von Bordeaux entlang
der Garonne, noch auf Überraschungen stösst. Auf Weingüter, die im
Laufe der letzten fünf, zehn Jahre im
Windschatten der berühmten und
durchwegs überteuerten Konkurrenz
ihre Reb- und Kellerarbeit so verändert und verbessert haben, dass sie
heute Weine mit erfreulichem PreisLeistungs-Verhältnis anbieten können. Weine, die nicht auf der polierten Schreibtischplatte eines Etiketten-Parvenüs ausgestellt, sondern
auch von Kennern mit Vergnügen
getrunken werden.
Die Appellation Pessac-Léognan ist
das obere, bessere Ende von Graves,
es erstreckt sich von Ausläufern der
Stadt Bordeaux, wo im Umfeld von
Château Haut-Brion Rebland teurer
ist als Bauland, bis nach Martillac.
Kurz vorher, bei der Gemeinde Ca-
Eichenwald und Eichenhaut: Die Bäume sind 300 Jahre alt, der neue
Weinkeller ist vor einem Jahr gebaut und mit Eiche verkleidet worden.
daujac, steht Château Bouscaut. Im
16. Jahrhundert sind hier erstmals
Reben angepflanzt worden. Früher
hiess das Gut Haut-Truchon, bis es
Ende des 19. Jahrhunderts umbenannt wurde und den Flurnamen
Bouscaut erhielt. Das Hauptgebäude,
ein gelblich-bleiches Château typischer Bordelaiser Art, brannte 1960
nieder und wurde wieder aufgebaut.
1969 kauften amerikanische Investoren das Gut und überliessen es der
Verantwortung von Haut-Brion. 1979
veräusserten sie es an Lucien Lurton.
Und damit begann die neue Geschichte von Château Bouscaut.
Lucien Lurton war eine prägende
Figur im Bodelaiser Weinbau. Er
lebte ab 1954 auf Château Brane-Cantenac, das ihm gehörte, und war zeitweise gar Mitbesitzer von Château
Margaux. Nachdem 1956 ein Frostüberfall im Bordelais riesigen Schaden verursacht hatte, gelang es Lurton dank einer alten Vermehrungsmethode, die Wiederbelebung der
Reblagen zu verkürzen. Er gewann
auf die Konkurrenz zwei Ernten Vorsprung, indem er mit pieds couchés arbeitete, eingebetteten Rebstöcken:
Man lässt einen Zweig am Draht bis
gegen 2 Meter lang wachsen, zieht
ihn dann nach unten, vergräbt ein
etwa 20, 30 Zentimeter langes Stück
als Schlaufe im Boden, einen halben
Meter vom Mutterstock entfernt, und
lässt das Ende herausschauen. Das
Stück im Boden schlägt Wurzeln, ein
neuer Stock beginnt zu wachsen.
Nach zwei bis drei Jahren kann man
das Verbindungsstück zwischen altem und neuem Stock kappen.
›
Château Bouscaut, Cadaujac
Phönix aus der Asche
Vor einem halben Jahrhundert durch Feuer zerstört,
blüht das Weingut Château Bouscaut im Graves jetzt
wieder richtig auf. Dank dem Besitzerpaar Sophie und
Laurent Cogombles-Lurton.
Dauben von 200 ausrangierten Barriques: «Der Keller
soll nicht wie ein Supermarkt aussehen.» Sophie und
Laurent Cogombles-Lurton.
28
29
Sémillon
Pied couché, eingebettete Rebe: Ein Zweig wird heruntergezogen und eine Schlaufe in den Boden gesteckt. Die Schlaufe
schlägt Wurzeln, bald spriesst ein neuer Ableger. Zum Beispiel von diesem Sémillon, der 1895 gepflanzt worden ist.
Wer Wein verkaufen kann, wenn
die anderen nichts anzubieten haben,
erzielt gewiss nicht rudimentäre Profite. Lurton jedenfalls, ein einfallsreicher, leidenschaftlicher Winzer, war
bald in der Lage – auch dank eines
wohlgesinnten Marktes –, von 1970
bis 1980 in verschiedenen Appellationen zehn weitere Güter zu kaufen.
1992 überschrieb Lurton die Châ-
Château Bouscaut
Eine besondere Assemblage:
Cabernet Sauvignon im Hintergrund, Merlot und Malbec als potentes Gespann. Frucht und eine
leicht süssliche Opulenz prägen
den Geschmack dieses Weins.
Château Bouscaut, 2008, Fr. 33.–
30
teaux seinen zehn Kindern. Bouscaut
übergab er Sophie und Louis. 1999
zahlte Sophie ihren Bruder aus. Seit
1997 führt sie das Gut zusammen mit
ihrem Mann Laurent Cogombles,
einem gross gewachsenen Ingénieur
agronome aus dem Béarnais am
Rande der Pyrenäen.
Ganz anders als beim letzten Besuch
vor einem Jahr ungefähr zur gleichen
Zeit, als wir in einem eisigen Wind
schlotternd vor Château DoisyVédrines standen, brennt die Sonne
aufs Land. Seit Tagen hat es nicht geregnet, die Rebkulturen haben einen
Vorsprung von gut drei Wochen auf
die übliche Vegetationszeit. Château
Bouscaut steht, symbolisch ausgedrückt, mitten im Leben, zwischen
Arbeit und Erholung: Auf der Seite
gegenüber dem Haupteingang liegen
vor allem Rebparzellen, auf der
Rückseite überragen 300 Jahre alte
Stieleichen den Schlosspark. Ein paar
Parzellen wachsen auch hier, zum
Beispiel Sauvignon blanc. In PessacLéognan wie im ganzen Graves wird
neben Rotwein auch Weisswein produziert, auf Bouscaut rund ein Viertel, der zu einem Drittel ausgebaut
werden soll.
Nachdem Lucien Lurton das Gut
gekauft hatte, renovierte und modernisierte er es Schritt für Schritt. So-
phie Lurton Cogombles und Laurent
Cogombles haben die Arbeiten abgeschlossen: mit einem meisterlichen
Werk, dem neuen Barriquekeller.
Umweltbewusstsein spiele natürlich
eine wichtige Rolle, erklärt Cogombles beim Rundgang, nicht nur bei
der Rebarbeit, auch bei der Kellerarbeit – da vor allem im Energiebereich. Zwei neue Barriquekeller sind
seit 2010 in Betrieb, im einen werden
die Weine vinifiziert, im andern,
einem veritablen Kasten, gelagert.
Den einen Keller lässt Cogombles
mit feinen Wassersprinklern befeuchten, weil er aus hygienischen
Gründen den alten Erd- und Kieselboden durch Beton ersetzt hat. So
fehlt die natürliche Feuchtigkeit,
doch die feinen Wolken, die in regelmässigen «Pfupfern» in den Raum
gestossen werden, erreichen annähernd die gewünschten 74 Prozent
Luftfeuchtigkeit. Ist es zu feucht, tritt
Schimmel auf, ist es zu trocken,
droht Weinverlust.
Den andern fensterlosen Keller
schützt Cogombles vor allzu grosser und direkter Sonnenbestrahlung
mit einer Hülle aus Fassdauben.
«Der Keller sollte nicht wie ein Supermarkt aussehen», erklärt der Patron. Mit seiner Glanzidee – «immerhin Eiche!» – konnte er nicht
nur 200 ausrangierte Barriques
sinnvoll verwerten, er zeigte auch
ein Flair für Gestaltung.
Bei der Fassdegustation des Jahrgangs 2010 fällt eindrücklich auf, wie
beinahe symbiotisch sich Sémillon
und Sauvignon blanc umschlingen.
Probiert man die Säfte einzeln, lernt
man ihren Charakter kennen: erfrischende Fruchtigkeit, prickelnde Mineralität, Nervigkeit und kräftige
Aromatik beim Sauvignon, Breite,
Weichheit und eine eigenwillige Aromatik beim Sémillon, der klassischen
weissen Rebsorte des Bordelais.
Nimmt man dann einen Schluck des
fertigen Weins, wird rasch klar, dass
sich die Rebsorten verschnitten
(50:50) nicht bloss gut ergänzen, sondern sich zu einem herausragenden,
charakteristischen Geschmackserlebnis verbinden. 1 × 1 = ganz klar 3.
Eine Besonderheit auf Château
Bouscaut sind die 5 Prozent Malbec,
die der Bordeaux-Mischung beigegeben werden. Warum Malbec? «Der
wurde vor 40 Jahren gepflanzt», sagt
Laurent Cogombles. Warum, kann er
auch nicht sagen. Verboten ist die
Sorte jedenfalls nicht. Aber nicht
allzu üblich in einem Bordeaux. Malbec ist eine Wucht, vor allem in Argentinien, und Wucht kann Finesse
erdrücken. Wir beginnen sortenrein:
Der Merlot schmeckt samtig, fruchtig, das Polster im Verschnitt; der Cabernet Sauvignon erfüllt seinen Part
ebenfalls mit Bravour: virile Struktur,
eine gewisse Härte, Tannine – und
dann der Malbec: weich, wuchtig,
konzentriert. Wir erinnern uns ans
Nachtessen auf Château Bouscaut
am Abend zuvor. Zu gebratenen
Kalbsmilken wurde eine Flasche
Château Bouscaut 2008 entkorkt und
zum Käse der Jahrgang 2005. Auffallend war, dass Cabernet Sauvignon
nicht auffiel, sich im Hintergrund
hielt; Merlot und Malbec sind ein potentes Gespann, Frucht und eine
leichte süssliche Opulenz prägen den
Geschmack im Gaumen. Die MalbecNote, denken wir, wird wohl schon
spürbar sein, die Weine sind eher
weich und rund.
Die Weisse Fee
des Bordelais
Sémillon gehört nicht zu den Primaballerinen im Rebverzeichnis, trotzdem ist diese Sorte etwas Spezielles:
Mit Sauvignon blanc verbindet sie sich zum typischen
Bordeaux-Weissen, und dank der Edelfäule prägt sie
den Charakter der Süssweine aus Sauternes und Barsac.
W
er von Weinen aus dem
Bordeaux spricht, meint
meistens rote – natürlich,
Sauternes und Barsac sind gewiss
keine quantité négligeable, aber im
Vergleich zu den andern? Die honigweichen, dank der Botrytisfäulnis eigenwillig schmeckenden Süssweine stehen klar im Schatten der
berühmten Rotweine. Das war
nicht immer so. Man mag es gar
nicht glauben, doch 1968 war die
meistangebaute Rebe im Bordelais
nicht etwa Cabernet Sauvignon
oder Merlot, es war Sémillon. Seither ist der Anbau reduziert worden,
Sémillon bedeckt heute noch gut
9200 Hektaren.
Während Sémillon also in Sauternes und Barsac den Geschmack
der Weine prägt –
seine dünnen Traubenschalen sind besonders anfällig auf
den Botrytispilz –,
spielt er im Graves,
wo ausgezeichnete
Weissweine gekeltert werden, nicht
mehr den Solopart,
sondern teilt sich
den Auftritt redlich
mit Sauvignon blanc. Sémillon soll
nirgendwo besser gedeihen als im
Bordelais, trotzdem wird die Sorte
auch andernorts angebaut, in Chile
zum Beispiel und besonders auch in
Australien.
In einer entfernten Ecke der Reblagen von Château Bouscaut zeigt
uns Laurent Cogombles SémillonReben, die das Attribut vieilles vignes mehr als verdienen: Sie sind
1895 gepflanzt worden, stehen aber
noch voll im Saft, wie ihre Blätter
und spriessenden Trauben eindrücklich demonstrieren. Die Stöcke auf dieser knappen Hektare bilden bizarre Formen, entstanden
durch Wind und Wetter, aber auch
durch menschliche Handhabung.
Diese alten, urwüchsigen Stöcke
sind keine Klone, es sind Persönlichkeiten, jeder ein Individuum
aus einer sélection massale, also entstanden aus der Menge (und nicht
im Labor) durch natürliche Vermehrung und Ableger, pieds couchés
(Beschreibung im Text über Château Bouscaut). Heute stellen diese
Sémillon-Stöcke einen besonderen
Wert dar, ihr Genmaterial ist willkommen, «wer sich so weiterpflanzen kann, muss besonders stark
sein», betont Cogombles.
Die
SémillonRebe neigt zu Übererträgen, sie muss
durch
grünen
Schnitt unter Kontrolle gehalten werden. Anders als Sauvignon blanc, der
eine interessante,
tiefgründige Aromatik hat, neigt Sémillon eher zur Breite, deshalb verbinden sich die beiden Sorten so hervorragend. «In
den grossen, langlebigen trockenen
Weissweinen von Graves und Pessac-Léognan herrscht Sémillon
meist vor und lässt reichhaltige,
goldene, vollmundige, honigwürzige Weissweine entstehen, die ganz
anders sind als Sémillon aus anderen Gegenden», schreibt das Oxford
Weinlexikon.
31
WEISSWEIN
ROTWEIN
PORTWEIN
Château Domeyne
Château de Pez
Château Les Ormes de Pez
Château Phélan Ségur
Grands Crus Classés
Château Lafon-Rochet, 4e Grand Cru Classé
Château Montrose, 2e Grand Cru Classé
SCHAUMWEIN
2006
1996
1997
2008
21.40
31.90
36.50
36.–
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche
Château La Croix du Casse
Château L’Evangile
Château Petit Village
2005 55.10
2005 169.60
Château Rouget
Clos du Clocher
Vieux Château Certan
2001
2006
2001
1999
1997
2008
2005
2006
2006
1997
38.10
214.90
179.70
204.90
145.50
57.–
79.30
45.40
42.10
100.–
Graves / Pessac-Léognan AC
Grands Crus Classés
Château Bouscaut
Château Haut-Bailly
Château La Tour Haut-Brion
Château Smith Haut Lafitte
Domaine de Chevalier
Château Haut-Brion
Fronsac AC
2008
2005
2001
2006
2005
2005
2006
33.–
98.30
71.30
71.30
89.30
79.30
745.20
Château Moulin Haut-Laroque
Château Villars
2008
2007
2008
2007
25.–
27.10
22.–
23.80
Dolcetto
Dolcetto d’Alba DOC, Bruno Giacosa
Dolcetto d’Alba DOC, Trevigne, Vietti
2009 21.90
2009 19.90
Nebbiolo
Nebbiolo Parigi DOP, Mauro Sebaste
Nebbiolo DOC, Perbacco, Vietti
2009 20.–
2008 22.50
Barbaresco
Barbaresco DOC, Masseria, Vietti
Barbaresco DOCG, Beni di Batasiolo
2007 81.30
2006 27.90
Uceline
Uceline VdT, Cascina Castlèt
2007 39.70
Barolo
Barolo Prapo DOCG, Mauro Sebaste
Barolo DOCG, Beni di Batasiolo
Barolo Castiglione DOCG, Vietti
2007 43.–
2006 27.90
2005 50.–
Côtes de Castillon AC
Toskana
St-Emilion AC
Grands Crus Classés
Château Beau-Séjour Bécot
Château Berliquet
Château Canon-la-Gaffelière
Château Destieux
Château Faugères
Château Fombrauge
Château Grand Mayne
Château La Couspaude
Château La Dominique
Château Larmande
Château Monbousquet
Château Moulin St-Georges
Clos de l’Oratoire
1ers Grands Crus Classés B
Château Figeac
Château La Gaffelière
Château Trottevieille
Château d’Aiguilhe
2005
2001
2005
2008
2006
2005
2006
2005
1998
1997
2001
2000
1999
2004
2003
2000
2006
2006
2005
110.40
52.90
120.–
46.–
47.50
55.20
42.10
45.10
72.10
67.80
57.20
85.–
74.50
39.40
49.80
149.60
50.80
45.40
57.20
2005 159.50
2005 97.20
2008 59.–
Pomerol AC
Blason de l’Evangile, 2e vin du Château l’Evangile
Château Beau Soleil
Château Clinet
Château du Domaine de l’Eglise
Château La Conseillante
32
2007
1998
2005
1999
2008
2006
2005
1996
49.20
64.50
139.50
118.50
38.–
48.60
57.20
135.80
2005 39.20
Italien
Norditalien
Valpolicella
Amarone Valpolicella Classico DOC, Masi
Amarone Valpolicella Classico DOC,
Vigneto Monte Urbano, Speri
Amarone Valpolicella DOC, Cantina Valpantena
Amarone Valpolicella DOC, Falasco, Valpantena
Ripasso Superiore Valpolicella DOC, Falasco,
Cantina Valpantena
Ritocco Valpolicella DOC, Cantina Valpantena
Bardolino
Cabernet Piave DOC, No Exuse, Azienda Astoria
Cabernet Sauvignon Piave DOC, Azienda Astoria
Merlot del Piave DOC, Azienda Astoria
2007 40.90
2005 52.20
2008 32.10
2006 45.10
2008 19.40
2008 14.90
2007 9.60
2010 10.–
2009 10.–
Piemont
Barbera
Barbera d’Asti DOC, «Vespa», Cascina Castlèt
Litina, Barbera d’Asti DOC, Superiore,
Cascina Castlèt
Passum, Barbera d’Asti DOC, Superiore,
Cascina Castlèt
Castlèt Rosé, Cascina Castlèt
Policalpo Monferrato DOC, Cascina Castlèt
Barbera d’Asti DOC, La Crena, Vietti
2009 14.60
2007 20.–
La Fonte IGT, Terrabianca
Principessa IGT, Terrabianca
Campaccio IGT, Terrabianca
Campaccio Riserva IGT, Terrabianca
Cipresso IGT, Sangiovese, Terrabianca
Ceppate IGT, Cabernet/Merlot, Terrabianca
Il Tesoro IGT, Merlot, Terrabianca
Peàn Bolgheri DOC, Batzella
Tàm Bolgheri DOC, Batzella
Gagliole, Colli Toscana IGT, Gagliole
Pecchia, Colli Toscana IGT, Gagliole
Vino Nobile, Montepulciano DOCG, Fattoria del Cerro
Vino Nobile, Montepulciano DOCG, Poderi Boscarelli
Vino Nobile Riserva, Montepulciano DOCG,
Poderi Boscarelli
Nocio dei Boscarelli,
Vino Nobile di Montepulciano DOCG
Le Volte VdT, Tenuta dell’Ornellaia
Magari, Angelo Gaja
2008
2008
2007
2006
2006
2005
2006
2008
2007
2007
2007
2008
2008
2006
15.90
18.60
35.–
44.90
35.–
53.70
40.50
26.60
45.10
56.70
105.80
17.–
24.60
40.50
Chianti
Scassino, Chianti Classico DOCG, Terrabianca
Croce, Chianti Riserva DOCG, Terrabianca
Peppoli DOCG, L. und P. Antinori
Rubiolo, Chianti Classico DOCG, Gagliole
2008
2007
2007
2009
2009 14.60
2006 30.–
2006 48.20
Marken
Piceno Rosso DOC, Saladini Pilastri Spinetoli
Atto I IGT, Pantaleone
Boccascena IGT, Pantaleone
Apulien
Primitivo di Manduria DOC, Lirica,
Consorzio Produttori
Primitivo di Manduria DOC, Dolce Madrigale,
Consorzio Produttori
Rubente, Primitivo Salento IGT, Masseria Celentano
Salice Salentino Riserva DOC, Torre Saracena
Pezzalaruca, Castel del Monte DOC,
Conte Spagnoletti Zeuli
Vigna Grande, Castel del Monte DOC,
Conte Spagnoletti Zeuli
Terranera, Castel del Monte DOC,
Conte Spagnoletti Zeuli
2009
2008
2005
2008
2007
14.60
19.70
44.60
20.–
42.90
2008 15.60
2008 21.50
2009 11.80
2006 14.30
2007 14.60
2007 19.–
2005 26.70
Sizilien
Castello Svevo IGT, Azienda Milazzo
Terre della Baronia IGT, Azienda Milazzo
Fancello IGT, Azienda Milazzo
Maria Costanza IGT, Azienda Milazzo
Duca di Montalbo IGT, Azienda Milazzo
DonnaTá IGT, Alessandro di Camporeale
Kaid IGT, Alessandro di Camporeale
2008
2005
2005
2005
1998
2009
2007
15.70
22.60
24.60
31.90
41.30
18.60
29.10
Sardinien
2009 21.10
2008 59.40
2005 42.70
2005 50.80
Süditalien
Kampanien
Bacio il Cielo, Paestum IGT, Viticoltori de Conciliis
Donnaluna, Paestum IGT, Aglianico, Vitic. de Conciliis
Naima, Paestum IGT, Viticoltori de Conciliis
Klèos, Paestum IGT, Luigi Maffini
Cenito, Paestum IGT, Luigi Maffini
2008 16.60
2005 38.90
2005 42.10
2006 53.70
Brunello
Brunello di Montalcino DOCG, Castello Banfi
Brunello di Montalcino DOCG, Terralsole
2006 32.70
Abruzzen
Montepulciano d’Abruzzo DOC, Azienda Vini Valori
Inkiostro IGT, Azienda Vini Valori
Vigna Sant’Angelo, Montepulciano d’Abruzzo DOC,
Azienda Vini Valori
20.–
26.50
20.–
19.–
2009 11.30
2008 14.60
2007 24.60
Ajana, Isola dei Nuraghi IGT, Ferruccio Deiana
Cannonau di Sardegna DOC, Piero Mancini
Antiche Cussorgie, Colli del Limbara IGT,
Piero Mancini
Korem, Isola dei Nuraghi IGT, Argiolas
2003 46.40
2008 15.70
2003 23.80
2007 42.70
Ein Weinangebot unterliegt einem ständigen
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Ihnen während der Bürozeiten unter 056 201 41 41 zur
Verfügung. Und jederzeit per E-Mail an [email protected].
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Julien Barbier in seinem neuen, klar und licht gestalteten Empfangsraum
in Chouilly: «Wir suchen die Säure, nicht den Zucker.»
Champagne R&L Legras, Chouilly
Ungesüsst und unverblümt –
die Essenz des Hauses
Einst diente Chardonnay nur als Element der Frische und Säure in der klassischen
Assemblage der Champagne mit Pinot noir, Pinot meunier und Chardonnay. Blanc de
blancs kennt man erst seit den 1920er-Jahren. Der sortenreine Chardonnay schmeckt
meistens etwas herber und kantiger als die Assemblage. Aber genauso tiefgründig.
G
ood stuff», soll Elizabeth Taylor dem Schriftsteller Truman Capote gesagt haben, «I
really like only champagne.» Etwas
mehr in die Analyse wagte sich Gustave Flaubert vor in seinem «Wörterbuch der Gemeinplätze», einem Abc
der gehobenen Phrasen, und notierte
zum Stichwort Champagner: «lässt
die kleinen Leute in Verzückung geraten». Die Taylor konnte nicht gemeint sein, sie war nicht klein, sondern Diva und zu Flauberts Lebzeiten noch gar nicht geboren. Punkto
Aussage indessen liegen zwischen
Flauberts «Wenn die Korken knallen,
geraten die Gäste ausser sich» und
Taylors «Good stuff» keine substanziellen Unterschiede, bestenfalls
Nuancen des Stils.
Erhellender, ja wie eine frohe Botschaft der Lebensfreude, klingt die
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Antwort, die Lily Bollinger, die das
berühmte Champagnerunternehmen
von 1941 bis 1971 leitete, einem Journalisten in London auf die Frage gab,
zu welchen Gelegenheiten sie Champagner trinke. Tante Lily (wie sie genannt wurde): «Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin und wenn ich
traurig bin. Manchmal trinke ich
davon, wenn ich allein bin; und
wenn ich Gesellschaft habe, dann
darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen
Hunger habe, mache ich mir mit ihm
Appetit, und wenn ich hungrig bin,
lasse ich ihn mir schmecken. Sonst
aber rühre ich ihn nicht an, ausser
wenn ich Durst habe.»
Es ist erstaunlich, wie Champagner die Sinne kitzelt. Daran hat sich
nie etwas geändert, seit es ihn gibt,
egal, ob nun Dom Pérignon oder
englische Weinhändler die zweite
Gärung und ihre Folgen entdeckt
haben, und egal, in welchen Tönen
Prosecco gepriesen und Cava hochgelobt wird. Egal auch, wie heftig
Neue-Welt-Produzenten die Bedeutung des Terroirs zu zerreden versuchen. «Schaumweine aus Australien,
aus Südafrika und den USA? Das
kann man nicht mit uns vergleichen», sagt Julien Barbier, Patron des
Hauses R & L Legras in Chouilly,
«önologisch nicht, geologisch nicht,
geografisch nicht.» Und geschmacklich? «Chardonnay stammt aus dem
Burgund», sagt er rücksichtsvoll. «In
der Champagne war zuerst der Pinot
noir.» Champagner ist einzigartig. Er
lässt sich nicht kopieren. Schon beim
blossen Gedanken an das Prickeln im
Glas gerät das Blut in Wallung. Man
muss Champagner direkt verabscheuen, um die weit verbreitete Be-
geisterung nicht nachvollziehen zu
können.
Was halten Sie von anderen
Schaumweinen?, möchten wir von
Julien Barbier weiter wissen. Von
Crémant, zum Beispiel? «Kenne ich
nicht. Woher auch? Mir fehlt die Gelegenheit.» Und wie zur Entschuldigung seiner Unschuld fügt er an, anlässlich einer Blindverkostung einen
interessanten italienischen Schaumwein degustiert zu haben, Ferrari
brut, metodo classico, sortenreiner
Chardonnay aus dem Trentino. Ein
Blanc de blancs, wie man in der
Champagne sagen würde.
Legras keltert nur Blanc de blancs,
abgesehen von etwas Rosé aus Pinot
noir. «Schauen Sie sich um, bei uns in
Chouilly geht es nicht anders, da
gibts nur Kreide, da liegt die Côte
des Blancs», der weisse Hang. Ein
Boden für Chardonnay, dem Pinot
noir bekommt er nicht. Dieser
Rücken mit Ostlage erstreckt sich
südlich von Epernay 14 Kilometer
von Chouilly bis nach Vertus hinunter. 1808 gelang es Honoré Legras,
einen der schönsten Weingärten der
Côte des Blancs zu erwerben. Seither
konzentriert sich der Familienbetrieb
auf Blanc de blancs, frei von jeglichen Allüren, frei auch von Holz,
aber voll auf der Hefe ausgebaut und
ausgereift.
Blanc de blancs, sortenreiner
Champagner aus Chardonnay, gibt
es weniger lang als die klassische Assemblage aus Pinot noir, Pinot meunier und Chardonnay. Die weisse
Rebsorte diente stets dazu, die Assemblage mit Säure und Frische zu
versorgen. «Sicherlich, einige Winzer
zwischen Le Mesnil-sur-Oger und
Chouilly produzierten um die Jahrhundertwende einen Mono-CruChampagner aus Chardonnay»,
schreibt Christian Göldenboog in seinem Buch «Champagner» (KlettCotta, Stuttgart 1998), «aber nur für
den privaten Konsum, nur wenige
Flaschen.»
Auf den Weinkarten der Gastronomie
existierte
Blanc
de
blancs nicht. Erst der Pariser Pelzhändler Eugène-Aimé Salon schuf
dank seiner Verbundenheit mit der
Champagne (er wurde 1867 in der
Nähe von Epernay geboren), seinem
Vermögen und einer gepflegten Exzentrik, seinem Freundeskreis im Maxim’s in Paris stets etwas Besonderes
bieten zu wollen, den Blanc de blancs.
Er kaufte eine Hektare Rebfläche in
Le Mesnil-sur-Oger, «in jenem Dorf,
das den Ruf hatte, weit und breit die
schlechtesten weissen Trauben überhaupt zu ernten». 1914 gründete
Salon seine Champagnerfirma, und
bald wurde Salons Blanc de blancs
zur Hausmarke im Maxim’s.
«Hier arbeitet man mehr mit dem
Wein als mit der Rebe», erklärt Julien
Barbier an seiner Empfangstheke, die
er neu gestaltet und eingerichtet hat.
Alles wirkt licht und frisch wie der
Champagner, den er produziert, die
Transparenz der modernistischen
Stühle lässt nicht den Hauch eines
Gedankens an Eichenfässer aufkommen, und doch hat auch Barbier
Champagner geschaffen, der in seiner aromatischen Kraft und Dichte
an einen Wein erinnert, der durch
lange Fassreifung zu Komplexität gefunden hat – aber eben nicht im
Holz, sondern in der Flasche. Lässt
man nämlich die Flaschen nach der
zweiten Gärung ein paar Jahre liegen, nimmt der Champagner Geschmackssubstanz aus der toten
Hefe auf, deren Zellen sich aufzulösen beginnen – diese Aromen bilden
erst den wahren Charakter des
Weins. Laut Oxford Weinlexikon
«scheint es, dass sich grössere Auswirkungen erst nach etwa 18 Monaten Lagerdauer ergeben und dass die
stärksten Veränderungen nach etwa
fünf bis zehn Jahren Berührung mit
dem Hefesatz spürbar werden».
Julien Barbier hat neun Jahre gewartet, bis er seine Spitzencuvée
Evanescence gerüttelt, degorgiert
und verzapft hat. Auf die Dosage,
die unmittelbar nach dem Degorgieren erfolgt, hat er verzichtet. Evanescence 2002 ist knochentrocken. So
soll er auch schmecken. Aber auch
frisch und elegant, mit einem finessenreichen Hefeton, tiefgründiger
Komplexität und feiner Perlage.
›
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WEISSWEIN
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche
Spanien
Die Endphase der Champagnerproduktion beginnt mit dem Rütteln
nach der Lagerung auf dem Hefesatz.
Rütteln bedeutet, dass man die Flaschen von leicht schräger bis in fast
senkrechte Lage positioniert und
dabei mit einem kleinen Ruck dafür
sorgt, dass sich das Hefe- und Partikeldepot im Flaschenhals sammelt.
Früher hat man die Flaschen in Rütteltische gesteckt und von Hand bewegt.
Cava-Produzenten haben dann in den
1970er-Jahren die Gyropalette erfunden, einen Metallkasten, in dem man
maschinell 504 Flaschen innerhalb von
drei Tagen fertig rütteln kann.
Nach dem Rütteln taucht man die
Flaschen in ein Kältebad, bis der Inhalt des Flaschenhalses gefroren ist,
stellt dann die Flaschen auf, öffnet
den Kronkorken und lässt den gefrorenen Depotzapfen herausschiessen.
Die ausgespickte Menge wird im
Normalfall durch liqueur d’expédition
(Dosage) ersetzt, eine Mischung aus
Lagerwein und Zuckersirup, sofort
verzapft und mit dem Drahtkorb abgesichert. Seltener verzichtet man
auf den liqueur d’expédition und füllt
die Lücke mit dem gleichen Champagner auf, wenn man einen Champagner brut nature haben möchte.
Die Dosierungen befriedigen unterschiedliche Geschmäcke; die meisten Champagner werden brut angeboten, also mit weniger als 15
Gramm Zucker pro Liter – demi-sec
hingegen enthält 33 bis 50 Gramm
Zucker pro Liter, wie in einer EU-Bestimmung der Süssegrade für Champagner vorgeschrieben ist. Generell
gilt eine Faustregel, die nicht in einer
Verordnung steckt, sondern auf der
Erfahrung der Champagnerproduzenten fusst: Je länger der Champagner auf der Hefe liegt, desto weniger Dosage braucht er. Dass alles eine
Frage der Verhältnismässigkeit ist,
hat der einstige Basler Stadtarzt und
Professor für Medizin, Paracelsus, in
einem legendären Satz festgehalten:
«All Ding’ sind Gift und nichts ohn’
Gift; allein die Dosis macht, dass ein
Ding kein Gift ist» (Septem Defensiones – Die Selbstverteidigung eines
Aussenseiters, Basel 1589).
«Wir suchen die Säure, nicht den
Zucker», hat Julien Barbier bei unserem letzten Besuch vor drei Jahren
betont. «Wenn die Trauben zu süss
sind, hält der Wein nicht lange.» Bei
Legras fällt auf, wie markant sich das
Terroir, die Kreideböden der Côte
des Blancs, auf den Wein auswirkt.
Es ist kein Wonnetropfen an Lieblichkeit, sondern ein Wein mit herbem
Charakter; ein Wein, der Frische und
Fülle mit reifen Hefenoten und, speziell in Présidence Vieilles Vignes,
der Spitzencuvée, einer gewissen mineralischen Nervigkeit und etwas
Röstaromen vereint – dabei liegt der
Champagner nie im Holz. «Für den
Unterschied sorgen die Arbeit im
Rebberg, die Vinifikation, die Selektion der Hefe.» Die Selektion der
Hefe? Was steht denn da alles zur
Auswahl? «Da gibts ein paar Geheimnisse.»
Auch Evanescence hat er damals als
Geheimnis für sich behalten, doch in
diesem Jahr hat Barbier die 5000
nummerierten Flaschen, die er mit
Trauben der besten Parzellen in Eigenbesitz (insgesamt 9 Hektaren) alimentiert hat, freigegeben. Es soll die
Essenz der Legras-Philosophie sein,
ungesüsst und unverblümt, und um
den vergleichsweise kleinen Familienbetrieb für die nächste Generation
zu wappnen, hat Julien Barbier Escence mit Evan kombiniert, dem
Namen seines Erstgeborenen, Jahrgang 2002.
PORTWEIN
SCHAUMWEIN
Portugal
Bierzo DO
Castro Bergidum, Bodegas Agribergidum
Esencial Crianza, Victor Arroyo
2005 13.60
2007 17.–
Castilla-León DO
Yllera Roble, Grupo Yllera
2006 15.90
Granada DO
Calvente Guindalera, Bodegas H. Calvente
Calvente, Vendimia Seleccionada,
Bodegas H. Calvente
ROTWEIN
2006 18.90
2005 28.60
Alentejo
Herdade dos Grous, Vinho Regional
Herdade dos Grous, Reserva, Vinho Regional
Monte dos Cabaços, Margarida Cabaço
Terra do Zambujeiro, Vinho Regional
2009
2008
2005
2006
Dão DOC
Quinta de Cabriz, Dão Sul
Quinta de Cabriz, Reserva, Dão Sul
2008 12.90
2008 16.80
2008
2008
2008
2007
2007
2007
2009
2008
16.70
16.70
24.30
40.–
96.10
96.10
16.70
11.80
1998
2005
2003
2005
18.–
18.30
18.30
23.50
23.50
35.90
60.20
49.70
39.40
96.90
96.90
Katalonien DO
Clos d’Agon, Bodegas Clos d’Agon
2004 63.70
Montsant DO
Castell de les Pinyeres, Celler el Masroig
Les Sorts Vinyes Velles, Celler el Masroig
Sycar, Celler el Masroig
2006 16.70
2005 24.30
2004 20.–
Douro DOC
Fabelhaft, Dirk Niepoort
Allez Santé, Dirk Niepoort
Vertente, Dirk Niepoort
Redoma, Dirk Niepoort
Batuta, Dirk Niepoort
Charme, Dirk Niepoort
Redoma Rosé, Dirk Niepoort
Vinha da Palestra, Encostas do Douro
Penedès DO
Pas Curtei, Alemany i Corrio
2005 25.40
Portwein / Madeira
Priorat DO
Petit Batllet, Cellers Ripoll Sans
Closa Batllet, 2 Vinyes, Cellers Ripoll Sans
Closa Batllet, Cellers Ripoll Sans
Les Terrasses, Alvaro Palacios
2008
2005
2005
2008
28.60
96.10
48.60
36.60
Ribera del Duero DO
Carmelo Rodero Roble
Carmelo Rodero Crianza
Carmelo Rodero Reserva
Carmelo Rodero T.S.M.
Condado de Haza, Alejandro Fernandez
Tinto Pesquera Crianza, Alejandro Fernandez
Vega-Sicilia Unico
2009
2008
2007
2005
2006
2007
1996
18.30
29.10
40.–
72.90
28.60
31.10
378.–
Ribera del Guadiana DO
Valdegracia Crianza, Cooperativa San Marco
2007 12.20
Rioja DO
Rioja Crianza, Conde de Valdemar
Rioja Crianza, Puerta Vieja, Bodegas Riojanas
Rioja Crianza, Izadi, Villabuena
Rioja Reserva, Conde de Valdemar
Rioja Reserva, Albiña, Bodegas Riojanas
Rioja Reserva, Regalo, Izadi, Villabuena
2007
2007
2006
2005
2004
2004
12.40
16.–
17.80
18.30
21.10
25.40
Toro DO
Elias Mora Semi Crianza, Bodegas Elias Mora
Elias Mora Crianza, Bodegas Elias Mora
Gran Elias Mora, Viña Dos Victorias
2V Premium, Viñas Dos Victorias
2009
2008
2007
2005
17.90
23.–
52.70
99.40
Porto Niepoort
Dry White
Ruby
Tawny
Ruby, Fabelhaft Max
Tawny, Fabelhaft Moritz
Tawny, 10 years old
Tawny, 20 years old
Colheita
Late Bottled Vintage, L.B.V.
Vintage
19.90
48.60
21.50
42.70
Portweine lassen sich fast unbegrenzt lagern.
Der älteste, zurzeit bei uns noch verfügbare
Jahrgang wurde 1934 abgefüllt. Portweine, die
im Fass gereift sind (Tawny-Typ), bleiben nach
dem Öffnen der Flasche über mehrere Monate
in einwandfreiem Zustand. Rubys und Vintage-Ports hingegen reifen in der Flasche und sollten nach dem Öffnen derselben innert weniger Tage konsumiert werden.
Jahrgangsportweine sind übrigens ein wertvolles Geschenk für Ihre Kinder oder Patenkinder.
Madeira Vinhos Barbeito
Madeira, dry
Madeira, Sweet
Madeira, Malvasia, 30 years old
Madeira, Verdelho
23.10
23.80
129.60
1978 135.–
Transparente Verpackung, komplexer Inhalt: Mit Evanescence hat Julien
Barbier einen hochklassigen, eigenwilligen Blanc de blancs komponiert.
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37
WEISSWEIN
Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche
Der Laden in Birrhard
Zeitgemäss gestaltet, bestückt mit dem aktuellen Sortiment und einem Zacken mehr –
der Laden von Weinkeller Riegger in Birrhard
bietet ein breites Spektrum an Weinen sowie
kulinarische Leckerbissen. Für Kenner und
Einsteiger gleichermassen.
Die städtischen Zentren werden bald nur noch von
Grossverteilern, Ketten- und Kleiderläden belegt sein.
Essen und Trinken wird verdrängt – deshalb muss eben
öfter aufs Land fahren, wer das Spezielle sucht, wer
seine Weinkollektion erweitern oder eine neue, eigene
aufbauen möchte. Lassen Sie sich von unseren kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten – der
Riegger-Laden bietet neben dem aktuellen Weinsortiment, das in diesem Magazin und auch im Internet vorgestellt wird, weiter Weine mit trinkreifen Jahrgängen,
gesuchte Gewächse der Spitzenklasse wie auch Weine
für Einsteiger, die zu degustieren sind. Ausserdem eine
grosse Auswahl an Ports und Spirituosen sowie ausgesuchte kulinarische Spezialitäten von Pasta bis Paprika.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 9 bis 18.30 Uhr
Samstag, 8 bis 16 Uhr
Weinkeller Riegger AG
Langgass
5244 Birrhard
Österreich
Carnuntum
Zweigelt, Weingut Trapl
St. Laurent, Weingut Trapl
Rubin, Weingut Trapl
Spitzerberg, Weingut Trapl
Tilhofen, Weingut Trapl
Stix, Neusiedel, Blaufränkisch, Weingut Trapl
Spitzerberg, Blaufränkisch, Muhr-Niepoort
2009
2008
2009
2007
2007
2006
2006
17.–
21.–
25.60
42.10
41.–
48.60
42.70
Burgenland
Blaufränkisch, Weingut Zantho
St. Laurent, Weingut Zantho
Zweigelt, Weingut Zantho
St. Laurent, Josef Umathum
Zweigelt, Josef Umathum
Haideboden, Josef Umathum
St. Laurent vom Stein, Josef Umathum
Ried Hallebühl, Josef Umathum
Joiser Kirschgarten, Josef Umathum
2009
2009
2009
2009
2009
2008
2007
2006
2006
15.60
15.–
15.–
20.–
20.–
29.90
57.80
57.80
59.90
Teilen Sie Ihre Meinung mit andern: Auf
riegger.ch kann jeder Wein kommentiert
werden. Anonym oder in Ihrem Namen.
ROTWEIN
PORTWEIN
SCHAUMWEIN
Neue Welt
Schaumweine
Argentinien / Mendoza
Schweiz
Blanc de blanc, Yvorne AOC, AVY
Crémant brut, Malans AOC, Donatsch
20.–
31.90
Frankreich / Champagne Deutz
Brut classic
Brut millésimé
Blanc de blancs
Cuvée William Deutz
Amour de Deutz
Rosé
Rosé millésimé
Rosé millésimé, Cuvée William Deutz
41.–
60.–
69.70
124.40
160.40
50.20
2006 63.20
2000 145.50
Frankreich / Champagne Legras
Blanc de blancs
Présidence, Vieilles Vignes, Blanc de blancs
Evanescence, Blanc de blancs, sans dosage
Rosé
37.60
2002 56.20
2002 75.–
48.60
Almaviva, Baron Philippe de Rothschild/
Concha y Toro
Amancaya, Gran Reserva, Bodegas Caro
Caro, Bodegas Caro
Decero Amano, Remolinos Vineyard
Decero Cabernet Sauvignon, Remolinos Vineyard
Decero Malbec, Remolinos Vineyard
Decero Petit Verdot, Remolinos Vineyard
Decero Syrah, Remolinos Vineyard
Malbec Rosado, Finca Altorfer
Malbec, Finca Altorfer
Malbec/Cabernet Sauvignon, Finca Altorfer
Cabernet Sauvignon, Finca Altorfer
Syrah, Finca Altorfer
2008 96.10
2008
2007
2008
2008
2009
2008
2009
2009
2010
2010
2008
2008
20.–
52.70
59.40
23.–
23.–
31.90
23.–
14.60
15.70
15.70
14.60
14.60
2005
2002
2009
2008
23.70
31.30
20.–
20.–
Südafrika
Classique, Western Cape, Ruppert & Rothschild
Baron Edmond, Coastal Region, Rupert & Rothschild
Creation, Merlot, Costal Region, Creation Wines
Creation, Merlot/Cabernet Sauvignon/Petit Verdot,
Creation Wines
Creation, Syrah/Grenache, Creation Wines
Shiraz, Paarl, Boland Cellars
2008 20.–
2005 14.90
2006
2004
1998
2002
Italien
Prosecco DOC, brut, Valdobbiadene, Canevel
Prosecco DOC, extra dry, Valdobbiadene, Canevel
Prosecco DOC, extra dry, Valdobbiadene, Montelliana
Spumante rosato, extra dry, Mont Rosè, Montelliana
Prosecco Val de Brun, extra dry, Azienda Astoria
Prosecco DOC, superiore, brut, Valdobbiadene, Ninofranco
Moscato d’Asti DOCG, Cascina Castlèt
2010
15.30
15.60
13.60
14.60
11.80
15.70
17.60
Telefon 056 201 41 41
[email protected]
www.riegger.ch
38
Wagram-Donau
Primissimo, Josef Ehmoser
St. Laurent, Josef Ehmoser
Australien
2009 18.60
2007 20.–
Shiraz-Cabernet, Koonunga Hill, Penfolds
2008 17.60
Spanien
Cava Traditional, José Colet
Cava A Priori, José Colet
Cava Vatua!, extra brut, José Colet
Cava Assemblage, José Colet
Cava Navazos, extra brut, José Colet
Cava Navazos, extra brut, Reserva, José Colet
15.10
15.60
18.90
24.60
2007 28.60
2006 35.90
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Burgund, Chablis, Champagne und dazu noch Bordelais – alles Frankreich, alles
begehrte Lagen, die Liebhaber träumen lassen. Rasch heisst es aber auch: begehrt
und deshalb teuer. Zu teuer? – In diesem Heft stellt Ihnen Weinkeller Riegger
Gewächse und Domaines vor, die interessante, feine Weine zu vernünftigen Preisen
bieten. Und dies unter dem Stern des Chardonnays, der Rebsorte von Welt.

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