Arbeitsbericht 2006/2007

Transcrição

Arbeitsbericht 2006/2007
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Arb e Jugend - Die Falken La
Sozialistisch
Impressum
V.i.S.d.P.
Kolja Schumann
Gestaltung
Rona Torenz
Bilder
Die Rechte liegen bei den
jeweiligen FotografInnen.
Druck
diedruckerei.de
Auflage
200 Exemplare
Herausgegeberin
Sozialistische Jugend - Die Falken
Landesverband Berlin
Rathenower Str. 16
10559 Berlin
Fon +49-(0)30-280 51 27
Fax +49-(0)30-282 64 98
Mail [email protected]
www.falken-berlin.de
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Vorwort
4
Berichte aus den Landesorganen
6
Landeskonferenz  Landesausschuss 
Landesvorstand  Landeskontrollkommission
Gremien, Arbeitsgruppen & Kommissionen
11
Kampagnen
21
Öffentlichkeitsarbeit & Publikationen
25
Verbandseinrichtungen
28
Verbandsprojekte
33
Zeltlager
36
Gedenkstättenarbeit
Finanzen
41
42
F- Ring  SJ- Ring  Internationales  Bildungskommission 
Pädagogischer Zirkel  Landesbüro
GruppenleiterInnenkampagne  Kinderrechtekampagne 
AG8- Kampagne
Kalender  Avanti  Ilimitada  Website  Pressearbeit
Anton Schmaus- Haus  Falkenburg 
Villa Freundschaft  Eiertanz  Bülowladen
Kids Courage  ARA-Jugendradio gegen Rassismus 
Spielmobil
Falkenrepublik Masuren (Polen) 2006 
Falkenrepublik Losinj (Kroatien) 2007
Beziehungen und Zusammenarbeit mit befreundeten
Organisationen, Verbänden, Parteien & Institutionen 43
MitarbeiterInnen
Dokumentation & Presseerklärungen
Ehrenamtliches Engagement
Nachwort
Chronik
45
47
54
56
59
Inhalt
4
Vorwort
Liebe Genossen_innen, Freund_innen, Kollegen_innen,
während des oft sehr stressigen Alltags fehlt meistens die Zeit und
die Muße, zurückzublicken und das Geschehene zu reflektieren.
Um so überraschender ist es, wenn man dann am Ende einer
zweijährigen Vorstandszeit feststellt, wie viel Arbeit, Zeit und
Engagement in die zwei Jahre Falkentätigkeit geflossen sind. Ob
es nun die Organisation und Durchführung unseres Zeltlagers
ist, die Vorbereitung und das Teamen eines Seminars oder das
wöchentliche Gruppentreffen, alles braucht Zeit und eine hohe
Motivation unserer größtenteils ehrenamtlichen Helfer_Innen.
Diesen sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich gedankt, denn
von und mit ihnen lebt unser Verband.
Aber auch unsere hauptamtlichen Helfer_Innen, ob im Büro,
unseren Einrichtungen oder in Projekten, alle versuchen in ihrer
täglichen Arbeit die Vorstellung einer gerechteren solidarischeren
Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Und gerade diese Mischung
aus Professionalität, sozialer Kompetenz und Überzeugung
machen die Falken zu einem wichtigen Träger politischer Kinderund Jugendarbeit. Denn Arbeiten bei den Falken ist mehr als ein
Job, es ist eine Lebenseinstellung.
Dies spiegelt sich auch in unserem jährlichen Zeltlager wider, in
dem wir versuchen allen Kindern und Jugendlichen eine Vorstellung
und Erfahrung von einem solidarischen und emanzipatorischen
Miteinander zu geben. Darüber hinaus versuchen wir durch unsere
ständige Gruppenarbeit diese Erfahrung in den Alltag der Kinder
und Jugendlichen zu bringen. Dadurch wird eine Intensität und
Nachhaltigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit erreicht, die kaum
ein anderer Träger vorweisen kann.
Zusammen mit unserer sozialen Verantwortung geht auch unsere
gesellschaftliche einher. Daher haben wir in den letzten zwei Jahren
vermehrt an politischen Aktionen teilgenommen, die sich für eine
allgemeine Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse
einsetzen und sich konkret gegen Diskriminierung, Rassismus,
Antisemitismus, Nationalismus und Rechtsextremismus wenden.
Darüber hinaus stehen wir Falken für eine sozialistische
Gesellschaftsordnung, die sich für uns konkret aus unserer
pädagogischen und erzieherischen Praxis herleitet. Denn
in unseren Einrichtungen, Projekten und Gruppen fallen die
negativen Auswirkungen kapitalistischer Verhältnisse besonders
stark auf. Selbst unsere Versuche, diese Auswirkungen zu mildern
und abzuschwächen, stellen nur im Einzelfall eine Lösung dar. Viel
zu groß ist die Zahl der Kinder, die unter Armut zu leiden haben
und zu viele Jugendliche erben schon die Perspektivlosigkeit ihrer
Eltern, als dass wir von unserem politischen Engagement für eine
Veränderung dieser Verhältnisse ablassen könnten.
Daher werden die Falken auch in Zukunft weiterhin politisch wie
sozial dazu beitragen unsere gemeinsamen Lebensbedingungen
positiv umzugestalten. Dazu stellt dieser Tätigkeitsbericht mit
seinen Erfolgen nur einen kleinen Schritt in die richtige Richtung
dar, doch mögen noch viele Tätigkeitsberichte mit vielen kleinen
Schritten in diese Richtung folgen.
Der Landesvorstand
der Sozialistischen Jugend – Die Falken Berlin
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Vorwort
6
Berichte aus den
Landesorganen
Landeskonferenz
Im Berichtzeitraum fand eine Landeskonferenz statt, am 18.
November 2006. Auf ihr wurden die Genossinnen und Genossen
Ilanga Mwaungulu, Gunda von Toerne, Melanie Weh, Robert
Rostoski, Kolja Schumann und Alex Seels als Delegierte für die
Bundeskonferenz gewählt, sowie die Genossinnen Teresa Hannon
und Lydia Stötzer als Delegierte für die Bundesfrauenkonferenz.
Außerdem wurde lang und ausgeweitet über die Richtung und
Ausrichtung des Verbandes diskutiert und u.a. folgende Beschlüsse
gefasst:
- 2. Halbjahresthema 2007: Sex & Gender
- Kinderrechte in die Verfassung
- Pluralistische Linke – Versuch einer Positionsbestimmung
- Sozialismus als wesentlicher Ausgangspunkt
- Sexistisches Redeverhalten unterbinden
- Überarbeitung der Zeltlagerkonzeption
Landesausschuss
Im Berichtszeitraum fanden vier Sitzungen des Landesausschusses
statt. Alle waren beschlussfähig. Auf den Sitzungen berichteten
die Kreise über den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor Ort und in
den Einrichtungen. Außerdem berichtete der Landesvorstand
über Aktionen, Projekte und Bildungsmaßnahmen, sowie
die unterschiedlichen Gremien und Arbeitskreise des
Landesverbandes. Er legte Rechenschaft über die Finanzen und
den Haushalt ab. Der Landesausschuss beschloss die Einstellung
der neuen Mitarbeiter_Innen.
LA- Sitzung am 13. Februar 2006 beschließt:
- Verschiebung der Vereinsgründung
- Ablehnung der Nominierung von Sven Frye zum
Bundesvorsitzenden
LA- Sitzung am 18. September 2006 beschließt:
- Einstellung von Jeanette Bredow
LA- Sitzung am 22. Januar 2007 beschließt:
- Einstellung von Fabian Georgi, Rona Torenz und
Thomas Wesenberg
- Nominierung von Josephin Tischner für
den Bundesvorstand
LA- Sitzung am 17. September 2007
- Berichte aus den Kreisen, es werden keine
Beschlüsse gefasst
Landesvorstand
Gewählt wurde der im Durchschnitt sehr junge und ungewöhnlich
große Landesvorstand bei der Landeskonferenz vom 19. und
20. November 2005. Er bestand nach der Wahl aus folgenden
Personen:
Melanie Weh
Max Mille
Alex Seels
Igor Hehlke
Lydia Stötzer
Kolja Schumann
Jakob Schwarz
Josephin Tischner
Jan Harms
Julian Holter
Landesvorsitzende / F- Ring
F- Ringleiter
SJ-Ringleiter
Beisitzer F-Ring
Beisitzerin SJ- Ring
Beisitzer SJ- Ring
Beisitzer SJ- Ring
Beisitzerin SJ- Ring
Beisitzer für Internationales/
ab Mitte 2006 F- Ring
Beisitzer für Öffentlichkeitsarbeit
Ca 104 Wochen Vorstandsarbeit lagen zuerst vor uns und sind
nun so gut wie verronnen, fast schon Geschichte. Wir hatten eine
spannende und abwechslungsreiche, aber auch anstrengende
und entscheidungsreiche Zeit. Um uns herum die wachsenden
Probleme der Globalisierung – Armut, nicht „nur“ in den so
genannten 3. Welt- Ländern, sondern auch bei uns vor der Tür
– vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Bildung, die immer
mehr leistungs- und wirtschaftsoptimierten Gesetzmäßigkeiten
unterworfen wird.
Nazis, die sich immer besser organisieren und immer öfter offen
- und dann offensiv – auftreten. Ob auf der Straße in Form von
Demonstrationen oder einzelnen rechtsextrem motivierten
Übergriffen aus Gruppen heraus. Ob vor der Schule mit rechter
Propaganda oder nachts hinterm Haus mit rechten Schmierereien
– das Problem ist offensichtlich und nicht mehr klein zureden.
Mittlerweile auch in drei Bezirksverordnetenversammlunge
n der Stadt vertreten, agieren die Nazis ganz nach ihrem 3Säulenmodell: „Kampf um die Straße, Kampf um die Köpfe und
um die Parlamente! g Linke und Demokratische Jugendpolitik und
die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen muss sich dem Problem
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Berichte aus den
Landesorganen
8
Berichte aus den
Landesorganen
von Rechts stellen und ihre pädagogischen Bildungsansätze zur
Aufklärung und Bekämpfung von Rechtsextremismus ständig
weiterentwickeln.
Aber nicht nur dem Problem von Rechts muss adäquat begegnet
werden. Auch die eigenen Konzepte und Perspektiven der
Verbandsarbeit und der Arbeit an der Erziehung von jungen
Menschen zu einem kritischen Gesellschaftsverständnis und
einem demokratischen Bewusstsein - als Grundlage und Bedingung
des Aufbaus einer neuen Gesellschaft - bedürfen einer ständigen
Überprüfung und Weiterentwicklung. Wir haben in den letzten zwei
Jahren sehr viel Kraft in die Arbeit zur Sicherung bestehender
Falkengruppen und zum Aufbau neuer gesteckt, so weit uns das
von hier aus möglich war, wir haben Grundlagen gelegt.
Mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen, Themenabenden,
Internationalen Begegnungen, Seminaren, Festen und den ganz
obligatorischen Gruppenstunden sind wir Tag für Tag eingetreten
für unser Ziel der sozialistischen Erziehung und Bildung von
Kinder und Jugendlichen, denn die Kinder von heute sind die
Erwachsenen von morgen und nur so kann „die soziale und
kulturelle Infrastruktur der neuen Gesellschaft schon in der Alten
geschaffen werden“ [vergl. Thesen der Bildungskommission].
Aber nicht alle von uns, die angetreten sind, haben die vollen zwei
Jahre der Zeit durchschritten; wie ihr wisst, ist Igor Hehlke im April
2007 aus privaten Gründen und zu unserem Bedauern aus dem
Landesvorstand ausgeschieden.
Wir sind im Berichtszeitraum zu insgesamt dreiundvierzig
Landesvorstandssitzungen zusammengekommen. Zusätzlich
haben sich die Ringe in unterschiedlichen Abständen zu
differenzierten Arbeitsplena getroffen.
Dabei hatten wir folgende Arbeitsschwerpunkt und Beratungsgegenstände (Aufzählung ohne Gewichtung):
Against G8- Camp
Bildungsstätte: Arbeit im KLH- Verein
Bildungskommission
Bildungsseminare
Bündnisarbeit
Bundesausschusssitzungen
Bundesfrauenkonferenz
Bundeskonferenz
Europäisches Sozialforum
Homepage: Internetauftritt
100 Jahre YUSY
Kalender
Kampagnenkoordination
Kooperation mit anderen Gliederungen:
z.B. Brandenburg, Braunschweig, Hannover,
Schleswig- Holstein, Schwerin, Sachsen
Kinderwochenenden
Landeskonferenzen
Landesverbandseinrichtungen
Landesverbandsdelegationen:
Israel, Senegal und Gegenbesuche
Lobbyarbeit
Materialverwaltung
Methodenschulungen
MitarbeiterInnenführung
Öffentlichkeitsarbeit
Organisationsentwicklung des Verbandes
Ostkooperation
Publikationen des Landesvorstandes
Ringtreffen
Sozialforum in Deutschland
Stellenneubesetzungen in Einrichtungen:
Projektleitung und Pädagogische Mitarbeit Falkenburg
Projektkoordination Anton Schmaus- Haus
Stellenneubesetzungen im Landesbüro:
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit & Layout
Referent für Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Verwaltung der Finanzen
Vor- und Nachbereitung jugendpolitischer Vertretungen
z.B. LJR, Jugendhilfeausschuss
Thematisch befasste sich der Landesvorstand im Berichtszeitraum
darüber hinaus mit folgenden Themen:
Bildung / Schule, Schulkritik
Gipfeltreffen der G8- StaatenvertreterInnen 2007
Globalisierung
Grundeinkommen
Kinderrechte
Linke Theorie & Praxis
Nationalismus und Antinationalismus
Nazis in den Parlamenten
Partizipation von Kindern / Jugendlichen
Prekarisierung
Sex, Gender und Geschlecht
Qualität bei der GruppenleiterInnenausbildung
Ziele und Perspektiven der Internationalen Arbeit
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Berichte aus den
Landesorganen
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Berichte aus den
Landesorganen
Landeskontrollkomission
Die LKK hat in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich
getagt. Im Vordergrund der Arbeit stand dabei die Überprüfung
der Buchführung des Landesverbandes und die Kontrolle des
Haushalts.
In den vergangenen Jahren sind bis auf kleinere Korrekturen,
keine Beanstandungen seitens der LKK bekundet worden.
Darüber hinaus hat die LKK in mehreren Fällen den Landesvorstand
und einzelne Kreisverbände bei Fragen der Satzungsauslegung
beraten. Für eine Prüfung der Kreisverbände sah die LKK im
Berichtszeitraum keine Veranlassung.
Nötige Satzungsanpassungen hat die LKK der Landeskonferenz
zur Abstimmung vorgeschlagen.
F- Ring
Übersicht
Der F-Ring hat sich in den beiden vergangenen Jahren strukturell,
inhaltlich und personell weiterentwickelt. So wurde aus dem
klassischen „F-Ring-Treffen“das „Ringtreffen“ beider Ringe, um
einen ringübergreifenden Austausch der GruppenleiterInnen zu
ermöglichen. Um das F-Teamgefühl zu stärken, gibt es seit Anfang
2007 die monatlich stattfindende „F-GL-Gruppenstunde“, in der die
pädagogische Weiterbildung und die inhaltliche Arbeit, aber auch
gemeinschaftsfördernde Aktivitäten im Vordergrund stehen. Mit
dem „Pädagogischen Zirkel“ verfügt der F-Ring über einen eigenen
„Thinktank“, in dem pädagogische Theorien diskutiert und unser
Konzept der sozialistischen Erziehung weiterentwickelt wird. Seit
Anfang 2007 gibt es drei AGs zu den Themen „Bildungskonzepte“,
„Ressourcen sinnvoll nutzen“ und „Kooperation mit dem SJ-Ring“.
Last but not least konnte die Zusammenarbeit des F-Vorstands mit
dem F-Sekretär Mark durch regelmäßige Treffen noch effizienter
gestaltet werden.
Nachdem sich der F-Ring im Jahr 2006 auf keinen inhaltlichen
Schwerpunkt einigen konnte, stand das Jahr 2007 ganz im
Zeichen der Kinderrechte. Unter dem Motto „Kinder haben
Rechte“ startete der F-Ring eine Kampagne mit vielen Aktivitäten
und Veranstaltungen, bei denen viele junge Ehrenamtliche
eingebunden werden konnten. Noch einmal vielen Dank an Euch
alle für Eure Kreativität und Euer Engagement!
Besondere Erwähnung verdient auch der RF- Bereich (Altersgruppe
12-15 Jahre): Hier konnten die GruppenleiterInnen altersspezifische
Bildungskonzepte zu den Themen Rassismus, Weltmarkt und
Drogenkonsum erstellen und auf den beiden RF- Fahrten sowie
den beiden Zeltlagern erfolgreich umsetzen.
Auch personell konnte sich der F-Ring erfolgreich weiterentwickeln.
Im Zuge der GruppenleiterInnenkampagne konnte das F-Team
deutlich erweitert werden, wodurch sich auch die Anzahl unserer
Kindergruppen verdoppelte. In unseren Einrichtungen „AntonSchmaus-Haus“, „Eiertanz“ und „Villa Freundschaft“ treffen sich
regelmäßig F- und RF- Gruppen zur Gruppenstunde.
Viel Wert haben wir auf die Aus- und Weiterbildung unserer
GruppenleiterInnen gelegt: Mit den drei qualitativ hochwertigen
GruppenleiterInnenschulungen, dem TeamerInnenseminar im
Frühjahr 2007 und der kontinuierlichen Weiterbildung in der „FGL-Gruppenstunde“ konnten wir junge Ehrenamtliche in ihrem
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
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Engagement kompetent unterstützen.
Besonders im Rahmen der Kinderrechtskampagne konnte der FRing viele Kontakte knüpfen und Kooperationspartner gewinnen.
Zu nennen sind vor allem der Kinderring Berlin sowie die Kinderr
echtsorganisationen ProNATS und K.R.Ä.T.Z.Ä. Durch gemeinsame
Veranstaltungen und Auftritte konnten Ressourcen gebündelt und
unser Bekanntheitsgrad und unsere öffentliche Präsenz gesteigert
werden.
Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
Die Arbeit mit den GruppenleiterInnen
Keine zukunftsorientierte Gruppenarbeit ohne ein zufriedenes
dynamisches Team. Kurz: Wer GruppenleiterIn sein möchte
muss sich auch wohl fühlen können. In diesem Sinne ist eine der
Hauptaufgaben des Landesverbandes, für eine konstante Arbeit
mit den GruppenleiterInnen zu sorgen. Ein Schwerpunkt des FVorstandes lag in dem Berichtszeitraum bei der Betreuung der
GruppenleiterInnen.
Diese Konstante bemühte sich der Vorstand zunächst durch die
Ringtreffen (gemeinsam mit dem SJ-Ring) aufzubauen. Auch
kulturelle Veranstaltungen wie der Besuch des Theaterstücks „Eine
Linke Geschichte“ im Grips-Theater sollten die Arbeit unterstützen.
Den jungen GruppenleiterInnen und pädagogisch Interessierten
reichte dies allerdings nicht aus.
Neben den Ringtreffen entstand so die Idee einer gemeinsamen
Fahrt für F- und RF- GruppenleiterInnen und denen die es werden
wollten. Es wurde entschieden: Wir fahren nach Zinnowitz/Usedom!
Gemeinsam mit GenossInnen aus Brandenburg schmiedete sich
auf dem Wochenende eine Gruppe zusammen. Auf Wanderungen,
Spielen, Entspannung und einer Zukunftswerkstatt entstand das
Bedürfnis, sich auch in Berlin regelmäßig zu treffen.
Das monatliche Treffen dient einerseits dem Austausch über die
aktuelle Situation in den Gruppen, sowie der inhaltlichen und
politischen Selbstbildung mit dem Schwerpunkt der didaktischen
Umsetzung. Andererseits steht die persönliche Komponente im
Vordergrund um eine stabile/ konstante Gruppendynamik zu
erreichen.
TeamerInnen-Seminar „Wie sag ich‘s meinem Kinde?“
14 junge Menschen aus Berlin und Brandenburg verbrachten vom
20.-22. April ein interessantes und motivierendes Wochenende
im Kurt-Löwenstein-Haus in Werftpfuhl, welches einen wichtigen
Bestandteil der Kinderrechte- Kampagne der Berliner Falken
darstellte.
Zu Beginn wurden Begriffe wie „Recht“, „Pflicht“, „Regel“, „Gesetz“
voneinander abgegrenzt, um den genauen Charakter eines Rechts
zur erfassen. Im Anschluss folgten ein Referat zur Geschichte der
Kinderrechte und eine Diskussion über die Probleme bei ihrer
Umsetzung.
Im weiteren Verlauf des Seminars stand die methodische
Aufbereitung des Themas „Kinderrechte“ für Kinder im Mittelpunkt.
Nachdem verschiedene Methoden vorgestellt und diskutiert
worden waren, erarbeiteten die TeilnehmerInnen eigene WorkshopKonzepte. In diesen Workshops können Kinder ihre Rechte auf
altersgemäße und auf ihre Lebensrealität zugeschnittene Weise
handlungsorientiert kennen lernen. Sie sollten im diesjährigen
Sommerzeltlager der Berliner und Brandenburger Falken und bei
anderen Veranstaltungen angeboten werden.
Das Seminar wurde von Anja Liesecke und Ina Nnaji geleitet. Beide
engagieren sich bei der Kinderrechts-Organisation ProNATs.
JuleiCa-Schulungen
Bei den zwei GruppenleiterInnen-Schulungen konnte man bei den
Falken die offiziell anerkannte JugendleiterInnen- Card erwerben.
Insgesamt rund 50 AnwärterInnen fanden den Weg zum KurtLöwenstein-Haus, um sich die nötigen Fähigkeiten in den jeweils
sechstägigen Schulungen anzueignen.
Die TeilnehmerInnen lernten die Geschichte und die Arbeit des
Falken-Verbandes kennen. Die etwas anspruchsvolleren Texte
zur sozialistischen Erziehung trieben einigen die Schweißperlen
auf die Stirn. Etwas praktischer ging es dann bei den Einheiten
„Kommunikation“, „Gruppenprozesse“, „interkulturelle Methoden“
und „die GruppenleiterInnen-Rolle“ zu. Um die JuleiCa zu erhalten,
mussten die TeilnehmerInnen noch ein Erste-Hilfe-Training
absolvieren und schließlich konnten sie ihr Organisationstalent
und ihre Kreativität bei der Planung und Durchführung eines
Wochenendausflugs für Kinder unter Beweis stellen - eine Aufgabe,
die sie mit Bravour gemeistert haben. Respekt! Und natürlich kam
auch der Spaß nicht zu kurz: Abends war geselliges Beisammensein
mit Spielen, Singen und Lagerfeuer angesagt.
Kinderwochenenden
Der F-Ring veranstaltete im Zeitraum Ende 2005 bis Ende 2007
fünf Kinderwochenenden. Beispielhaft für sie folgt ein Bericht
über das Kinderwochenende im März 2007, das in Kooperation
mit dem Landesverband Brandenburg durchgeführt wurde.
Gemeinsam ging es los mit 50 Kindern aus Berlin und Brandenburg
vom Treffpunkt im Bahnhof Friedrichstraße mit der Regionalbahn
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
nach Beeskow im Oder-Spree-Seengebiet.
Wir waren in einem schönen Haus der AWO mit großem Gelände
untergebracht, das viele erlebnispädagogische Möglichkeiten bot.
Neben Fußballplatz, Tischtennisplatten, Seilgarten, Baumschaukel
und Lagerfeuerstelle waren einige Tiere, unter anderem ein Esel, für
viele Kinder sehr spannend. Bei einer großen Schnitzeljagd durch
die Beeskower Wälder erkundeten die Kinder die Umgebung.
Die politische Bildung kam ebenfalls nicht zu kurz: Die Workshops
„Kinder im Krieg“ und „Anders sein gewinnt“ vom Falken-Projekt
KidsCourage standen zur Auswahl - in beiden Fällen ging es um die
Rechte der Kinder. Auf spielerische Weise lernten die Kinder, sich
mit dem Fremden auseinanderzusetzen, gegenüber Unbekanntem
offen zu sein und was jeden Menschen besonders und einmalig
macht. Oder sie erfuhren etwas über das harte Leben von Kindern
in Kriegsgebieten und wie es ist, aus seiner Heimat flüchten zu
müssen.
Es war erstaunlich, wie kreativ und interessiert die Kinder
arbeiteten und diskutierten.
Am Abend beim Lagerfeuer mit Stockbrot und Gitarre wurden dann
feierlich die Urkunden für die frisch gebackenen Kinderrechtskom
missarInnen verliehen.
Beim Kinderwochenende haben die Teilnehmer/innen, fernab
vom Berliner Alltag, die Möglichkeit mit anderen Kindern von
sechs bis 12 Jahre zum Toben, Singen, Streiten, Spielen und
Lernen. Auch für die Gruppenleiter/innen war es eine tolle
Erfahrung, das Kinderwochenende mit einem großen Team aus
zwei Landesverbänden gemeinsam zu gestalten.
RF- Fahrt…
... in eine Berghütte nach Rotheau
Mehrere RF- Gruppen fuhren in den Winterferien 2006 zusammen
in die wunderschönen, schneebedeckten Österreichischen
Berge, um unsere Genossen und Genossinnen von den Roten
Falken Österreich zu treffen. Inhaltlicher Höhepunkt war ein
ganztägiges Planspiel. Es ist auch bekannt unter dem Namen
„Gummibärchenspiel“. Bei diesem wurde der internationale
Kapitalismus nachgespielt und den TeilnehmerInnen wurde sehr
schnell klar, welche Zwänge und Probleme damit verbunden
sind. Vor allem ein Bewusstsein für das Hinterfragen dieser
Strukturen (was man in dem Spiel gerade nicht macht) wurde in
der Auswertung des Spiels gefördert.
Außerdem machten wir einen Zweitagesausflug nach Wien, viele
Wanderungen, kochten zusammen, feierten eine Party und hatten
insgesamt noch sehr viel Spaß zusammen.
... mit dem Themenschwerpunkt „Drogen und Gesellschaft“
Im April 2007 fuhr der F-Ring mit mehreren RF- Gruppen nach
Schwedt. Auf vielfältige Art und Weise wurde das Thema in diesen
fünf Tagen auseinander genommen. Von Kaffee über Zigaretten
und Alkohol bis hin zu harten Drogen wurde alles behandelt und
vor allem die damit verbundenen Sucht- und gesundheitlichen
Gefahren hervorgehoben. Hierzu machten wir einen Tagesworkshop,
ein Quiz und schauten mehrere Filme. In einem Planspiel wurden
auch die Rollen und Probleme des internationalen Drogenhandels
nachempfunden.
SJ- Ring
„Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“
Die Aufgaben und Ziele des SJ-Ringes waren und sind es, einen
funktionierenden und politischen Jugendbereich zu gewährleisten
bzw. auszubauen. Das Wichtigste hierfür ist eine vielfältige und
große Gruppenstruktur, denn für einen politischen Jugendverband
ist es wichtig, dass er viele engagierte, motivierte, und kritische
MitgliederInnen hat, die zum Einen die Verbandstrukturen tragen
können und zum Anderen die Ideen des Verbandes auch in „die
Welt außerhalb des Verbandes“ transportieren.
In den letzten zwei Jahren hatten wir es uns deshalb zur
vordringlichsten Aufgabe gemacht, neue GruppenleiterInnen
auszubilden und mit ihnen gemeinsam neue Gruppen aufzubauen.
Umgesetzt wurde diese Idee mit der GruppenleiterInnenKampagne.
Seminare
Im Jahr 2006 standen die Bildungsseminare für den SJ- Ring –
oder besser gesagt – für die jungen Menschen aus den Gruppen
und dem Verband ganz unter dem Jahresthema „Freundschaft ist
international, Sozialismus ist antinational“. Es wurden zwei große
Seminare, sowie ein mehrtägiges SJ- Seminar im Zeltlager und
einige weitere Tagesveranstaltungen durchgeführt. Die Teilnahme
hieran war groß.
Im Jahr 2007 wurden – auf Grund der aktuellen Bedeutung – gleich
mehrere Themenschwerpunkte gesetzt, für das erste Halbjahr
„Globalisierung“ und für das zweite „Sex und Geschlecht“ sowie
„Prekarisierung“.
Das Thema des ersten Halbjahres bildete den Rahmen für fast alle
SJ- Aktivitäten der AG8- Kampagne in der ersten Jahreshälfte. Es
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
wurden viele Themenabende durchgeführt, ein Wochenendseminar,
zwei Wochenendseminare mit anderen Kooperationspartnern,
die Schüler-Infotour, das große Against G8- Camp mit über 250
jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zum Abschluss ging`
s natürlich mit breiter Beteiligung zu den Gipfelprotesten nach
Heiligendamm.
Auch im Zeltlager gab es erneut ein großes Bildungsangebot in
Workshopform für SJler. Erfreulicher Weise teilweise selbstständig
durch ältere und erfahrene SJler durchgeführt.
Das zweite Halbjahr, vor allem die Arbeit am und im neuen
Falkenkalender ist dem Thema „Sex und Geschlecht g gewidmet.
Hier gibt es Überschneidungen und erfreuliche Zusammenarbeit
mit dem Bundesverband, genauer mit der Mädchen- und
Frauenpolitischen Kommission (MFPK).
SJ-Ringtreffen
Im Rahmen der GL- Kampagne wurde auch das traditionelle SJRingtreffen mit neuem Leben gefüllt. Hier sollte in erster Linie ein
Austausch- und Kommunikationsraum für die SJ- Gls geschaffen
werden, in dem sie gemeinsam die Arbeit und Prozesse in den
Gruppen besprechen und reflektieren können, sich gegenseitig
inspirieren und helfen.
Außerdem soll durch diesen Reflektions- und Austauschprozess
das „Wir“-Gefühl gestärkt werden, die Gruppen erkennen,
dass sie durchaus unterschiedlich in Schwerpunktsetzung und
Arbeitsformen sind und doch gibt es etwas Verbindendes.
So war in dem Rahmen des Ringtreffens auch das Kennenlernen
der Anderen, Verbindungen und Kontakte aufbauen sehr wichtig.
Die Ringtreffen fanden ca. alle zwei Monate statt, waren
durchschnittlich gut besucht und doch wird momentan über eine
noch dynamischere Variante diskutiert, denn „fragend schreiten
wir voran“.
Internationales
Die Mehrheit unserer internationalen Aktivitäten wurde naturgemäß
wieder im SJ Bereich durchgeführt. Aber auch die Aktivitäten des
F-Rings blieben nicht durch die Landesgrenzen beschränkt. Zu
nennen sind dabei insbesondere die Zeltlager, 2006 in Polen und
2007 in Kroatien, sowie die RF-Fahrt 2006 nach Wien (s. hierzu
die gesonderten Berichte).
Auch die internationalen Maßnahmen, die unter Federführung
des Kreisverbandes Friedrichshain-Kreuzberg stattfanden, seien
an dieser Stelle erwähnt. 2006 und 2007 wurden von den eifrigen
GenossInnen insgesamt 6 internationale Begegnungen mit Polen,
Weißrussland und Bulgarien durchgeführt, die größte davon mit
75 TeilnehmerInnen.
Die meisten internationalen Aktivitäten wurden jedoch vom SJRing organisiert. Schwerpunkt hierbei war wiederum unsere
Kampagne anlässlich der G8-Tagung in Heiligendamm. Es begann
mit einer sehr intensiven Vorbereitungsphase. Hierzu ist u.a. das
Internationalismusseminar im März 2006 zu nennen, in dem es
um die theoretischen und historischen Grundlagen des Internation
alismusbegriffs ging, außerdem die Beteiligung an verschiedenen
internationalen Treffen (z.B. Camp Inski, Rostockkonferenzen...)
und eine MultiplikatorInnenschulung für die Infotour im Dezember
2006, der eine Reihe von Infoveranstaltungen folgten.
Höhepunkt des Ganzen war unser großes Against-G8 Pfingstcamp
mit über 250 Jugendlichen im Kurt-Löwenstein-Haus. Parallel dazu
organisierten wir in dieser Zeit drei internationale Begegnungen
mit globalisierungskritischen Jugendlichen aus Russland (Altai),
Belorussland und der Ukraine. Auch die Teilnahme an den
Protesten gegen die Tagung selbst war für viele Jugendliche ein
Erlebnis mit internationaler Komponente.
Über diese „Events“ soll aber auch unsere „normale“ internationale
Arbeit nicht aus den Augen verloren werden. Die Partnerschaften
mit Israel und Senegal wurden gepflegt. Im April 2006 besuchten
15 junge Berliner FalkInnen erneut unsere Partnerorganisation
Hanoar Haoved Vehalomed in Israel. Der noch im selben Jahr
geplante Rückbesuch in Berlin musste aufgrund des Libanonkrieges
ausfallen. Die Noar Oved organisierte zu dieser Zeit ad hoc ein
großes Camp in der Nähe von Jerusalem mit mehreren Tausend
Kindern und Jugendlichen, die aus dem Norden Israels aufgrund
des Raketenbeschusses durch die Hisbollah evakuiert werden
mussten. Der Gegenbesuch der Israelis in Berlin wurde dann im
September 2007 nachgeholt.
Erstmals nach 2003 fand bzw. finden wieder Jugendbegegnungen
der Berliner Falken mit Senegal statt (Oktober/Dezember 2007).
Dieses Programm wird vom KV Neukölln verantwortet.
Abgerundet werden unsere internationalen Aktivitäten durch die
Teilnahme einer Delegation Berliner Falken am Europäischen
Sozialforum in Athen 2006, durch den Besuch von Mitgliedern
der Moskauer „Jugendbrücke“ im August in Berlin und durch die
Winterfahrt nach Amsterdam 2006/07.
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Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
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Bildungskommission
Neue Bildung braucht das Land...oder der Verband!?!
Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
Die Hauptdefizite bisheriger linker Kinder- und Jugendbildung
lassen sich mit den Begriffen „fehlende Nachhaltigkeit“ und
„fehlende Partizipation“ beschreiben. Linke Bildung kann nicht
als Warenproduktion gedacht werden, bei der die Ware Bildung
vorraussetzungslos auf dem Bildungsmarkt verkauft wird. Dass
dies aber genau der Fall ist, kann weniger den prekarisierten
BildungsarbeiterInnen zur Last gelegt werden, als vielmehr
den (politisch gewollten) Finanzierungsstrukturen und der
Konzeptlosigkeit der „linken“ Bildungsinstitutionen.
Deshalb haben wir im Verband in den Wintermonaten 2007
die Bildungskommission ins Leben gerufen. Aufgabe und Ziel
dieser Arbeitsgruppe ist die Entwicklung eines umfassenden
Bildungskonzeptes für Jugendliche bestehend aus Seminaren und
Veranstaltungsreihen.
Die Bildungskommission versteht sich als offene Arbeitsgruppe, in
der sich Menschen zusammenfinden, austauschen und vernetzen,
die in der politischen (Jugend-)bildungsarbeit tätig sind und ein
reflektiertes Unbehagen an der kapitalistischen Vergesellschaftung
haben.
So ist die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe auch durchaus
durch Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit der Mitwirkenden
ausgezeichnet, ihr Spektrum reicht dabei auch beabsichtigt über
den eigenen Verband (...oder Tellerrand) hinaus.
Nach einigen grundlegenden Treffen am Beginn ihrer Arbeit,
bei der sich die Mitwirkenden zuerst über ihre Wünsche, Ziele,
Hintergründe, Utopien und noch einiges anderes austauschten,
nahm die AG im Frühling diesen Jahres ihre konstruktive Arbeit
–die Entwicklung eines linken Bildungsprogramms für Jugendliche
– auf. Die Kommission begreift linke Kinder- und Jugendbildung
als interaktiven und langfristigen Prozess, dessen Bestandteil
verbindliche soziale Beziehungen zwischen den BildnerInnen
und den anderen Teilnehmenden, die Erziehung zur aktiven
Verantwortung und die Möglichkeit des Rollentauschs sind.
Das Ziel der Arbeit der Bildungskommission soll es nicht sein,
mit Bildungsarbeit die Gesellschaft zu verändern – indem durch
erfolgreiche Lernprozesse etwas mehr Vernunft, Liberalität,
Menschlichkeit in die Gesellschaft gelangt. Das Ziel bleibt die
linke Kinder-, Jugend- (und Erwachsenenbewegung), die die
Gesellschaft verändert! Verbindliche Organisation ist deshalb
wichtiger Bestandteil des Bildungskonzeptes.
Pädagogischer Zirkel
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Um Positionen der Berliner Falken zu pädagogischen/ politischen
Themen zu entwickeln, entstand der Pädagogische Zirkel (PZ). Die
Positionsvorschläge werden in den Verband getragen und sollen
dazu beitragen, unser Profil in gesellschaftspolitischen Fragen zu
schärfen.
Bislang fanden Pädagogische Zirkel zu den Themen: „Was ist
eigentlich Erziehung?“, „Janusz Korczak“, „Warum Zeltlager?“,
„Demokratische Schule“ und zu „Paulo Freire“ statt.
Im Pädagogischen Zirkel sollen pädagogische Themen, Fragen
von Erziehung und Gesellschaft diskutiert werden. Dazu werden
einerseits theoretische Texte gelesen (Löwenstein, Bernfeld,
Korczak, Neill, Freud, Engels, moderne Autoren usw.). Andererseits
soll darüber diskutieret werden, wie mit pädagogischen Fragen im
Verband umgegangen werden könnte. Ganz konkret: Zeltlager,
Kinderwochenenden, Gruppenstunden, aber auch z.B. die SJ-Sel
bstverwaltungsstruktur und vieles mehr.
Der PZ trifft sich ca. alle 6 Wochen. An jedem Abend wird ein
separates Thema diskutiert, so dass man auch einfach mal
bei irgendeinem Treffen vorbeischauen kann. Der PZ ist kein
zusätzlicher, regelmäßiger Termin!
„Was ist eigentlich Erziehung?“
Dieser PZ widmete sich ganz den verschiedenen Grundverständnissen von Bildung und den entsprechenden Bildern vom
Kind. Dazu wurden Positionen von O.F. Kanitz, A.S.Neill, Rousseau
und Bernfeld gelesen und miteinander verglichen. Im Anschluss
diskutierte die Runde, welches die Bilder und Vorstellen der aktuellen
Falkenarbeit seien: Der Mensch wird grundsätzlich als positiv und
sozial veranlagt gesehen. Dennoch haben sehr viele Elemente
Einfluss auf die Entwicklung des Charakters. Die Gesellschaft und
Medien werden als problematisches und dominierendes Element
benannt. Mit der Position Kanitz‘, wer ‚neutral‘ erziehe, erziehe
im Sinne der vorherrschenden Gesellschaft, stimmen die Falken
noch immer überein. Somit wird die Schaffung einer alternativen
Lern- und Lebensmöglichkeit notwendig.
„Janusz Korczak“
Zum Zweiten PZ referierte Fritz Mille zur Pädagogik und Biografie
von Janusz Korczak. Eine Diskussion um Antipädagogik und
Kinderrechte schloss sich an.
Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
20
Gremien,
Arbeitsgruppen
& Kommissionen
„Warum Zeltlager?“
Dieser Sonder- PZ fand im Kurt-Löwenstein-Haus im Rahmen
der Gruppenleiterschulung statt. Inhaltlicher Schwerpunkt waren
die Ansätze Kurt Löwensteins zur demokratischen Erziehung im
Zeltlager. Nach dem Film über die erste Kinderrepublik in Seekamp
1927 und der Lektüre von zwei Essays Kurt Löwensteins wurde die
immer noch aktuelle Notwendigkeit der Zeltlagerpädagogik und
Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen betont.
„Paulo Freire: Pädagogik der Unterdrückten“
An diesem Abend diskutierten wir das pädagogische Konzept des
brasilianischen Befreiungspädagogen Paulo Freire. Besonders
interessant fanden wir den polit-kulturellen Kontext, in dem er
seine Pädagogik verortet. Erziehung ist demnach niemals neutral,
sondern ein Feld, in dem sich entscheidet, welche Kultur sich in
einer Gesellschaft durchsetzt: die unterdrückerische Ideologie der
herrschenden Bourgeoisie oder die emanzipatorischen Bildungsund Organisationsprozesse, die sich nur aus dem Dialog zwischen
linken Intellektuellen und den unterdrückten Klassen entwickeln
können.
Landesbüro
Im Landesbüro arbeiten derzeit fünf hauptamtliche SekräterInnen
und ReferentInnen in verschiedenen Referaten, dem F- und dem
SJ- Ring (in alphabetischer Reihenfolge):
Fabian Georgi, Referent für Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Holger Gräber, SJ-Sekretär mit geschäftsführenden Aufgaben
Mark Medebach, F- Sekretär
Anita Reindl, Referentin für Finanzen & Verwaltung
Rona Torenz, Referentin für Layout & Öffentlichkeitsarbeit
GruppenleiterInnenkampagne
Kern eines funktionierenden Kinder- und Jugendverbandes sind
seine aktiven Mitglieder, also die aktiven GruppenleiterInnen,
Jugendlichen und Kinder. Ohne sie hat ein Verband weder
einen Sinn noch einen Nutzen für die Gesellschaft, die es zu
verändern gilt. Also muss um die Sinnhaftigkeit des Verbandes
zu gewährleisten, es einen gut funktionierend Kern an Aktiven im
Verband geben. Um dies zu erreichen und um neue Impulse in
diesen zu bekommen, wurde die GruppenleiterInnen- Kampagne
offiziell im Herbst 2006 nach langer und intensiver Vorbereitung
gestartet. Zu diesem Zweck gab es eine große Gruppenleiter
Innenschulung mit über 50 TeilnehmerInnen. Im Vorfeld dieser
fanden diverse Veranstaltungen zur Werbung neuer engagierter
Menschen statt. Als Beispiele seien hier die Teilnahme an der
„MayDay- Parade“, der „Hol dir den Kiez zurück! “- Kampagne, das
„InselRock“ - Festival und „Rock für Links“ genannt.
Nach der Schulung wurde das Konzept erweitert, zum einen ging
die Arbeit für neue GruppenleiterInnen weiter, zu andern wurde
ein Konzept zur Fortbildung junger Gl´s und interessierter SJ´ler
ausgearbeitet. Ein großes Teilstück dieses Konzeptes war die AG8Kampagne, welche in einem großen Pfingstwochenende mit über
250 TeilnehmerInnen gipfelte. Auch im Herbst 2007 wurde wieder
eine Schulung angeboten wobei hier sowohl die Ausbildung der
GruppenleiterInnen als auch die Fortbildung junger Jugendlicher
in politischen Grundtheorien im Mittelpunkt stand.
Mit dem reaktivierten Ringtreffen gab es außerhalb der eigenen
Gruppe eine Ebene, auf der sich sowohl die GL‘s austauschen
und inspirieren konnten als auch der allgemeine Austausch- und
Kennernlernprozess zwischen den Gruppen intensiviert wurde .
Des Weiteren wurde durch die Kampagne die Bündnisfähigkeit mit
anderen relevanten linken politischen Gruppen erweitert.
Als Auswertung der Kampagne bleibt zu sagen das zwar nicht alle
Ziele im vollen Umfang erreicht wurden, aber das sie den Verband
was Inhalt, politische Relevanz und aktive Jugendlich angeht
deutlich vorangebracht hat.
21
Kampagnen
22
Kampagnen
Kampagne: Kinder haben Rechte!
Mit der KidsCourage-Schulung im Kurt-Löwenstein-Haus Anfang
März startete der F-Ring die Kinderrechtekampagne. Die Schulung
war eine gelungene Mischung aus Theorie und Praxis. Die
Teilnehmer/innen eigneten sich, auch im gegenseitigen Austausch,
Wissen und Methoden zum Arbeiten mit Kindern an. Denn: wie
eine Kampagne starten ohne Menschen, die sie machen?
Am Kinderwochenende, ungefähr einen Monat später,
nahmen knapp 50 Kinder aus Berlin und Brandenburg an
Bildungsveranstaltungen zu den Kinderrechten teil. Durch
die bewährten KidsCourage- Methoden wurden die Kinder
lebensweltorientiert und altersgerecht in Themen wie „Kinder im
Krieg“ oder „Anderssein gewinnt“ eingeführt.
Die Methodenschulung im April, auch in Kooperation mit den
Brandenburger Falken, war gut besucht. Die hervorragenden
Referentinnen von der NGO ProNATS zeigten uns neue Methoden
für die Kinderrechtsbildung.
In der nun regelmäßig stattfindenden Gruppenstunde der
Kindergruppenleiter/innen wurde unter anderem die UNKinderrechtskonvention diskutiert. Das Konzept für die Postkarten
zur Kampagne wurde beratschlagt und passende Texte verfasst.
Die Eckpunkte der ersten Phase, zur Qualifikation der Gruppenleiter
und Sensibilisierung der Kinder, nicht zuletzt in den Falkengruppen,
lagen damit hinter uns.
Bei unserem ersten großen öffentlichen Auftritt, dem Straßenfest
zum Tag des Kindes am 1. Juni 2007 auf dem Mehringplatz mit
Spielstraße, Hüpfburg und Schminken, feierten hunderte Kinder
und Eltern mit. Viele nahmen an der Kinderrechte- Rallye teil und
schauten sich im Kinderrechte- Kino „Kaptain Dork“ – Filme an.
Sehr begehrt waren auch unsere frisch produzierten Postkarten,
die in gemeinsamer inhaltlicher Arbeit der F-Gruppenleiter/
innen entstanden. Die Zusammenarbeit mit dem KV Kreuzberg,
KidsCourage und unseren Kooperationspartnern Kinderring und
KRÄTZÄ, klappte gut.
Nun hieß es verschnaufen und die Falkenrepublik 2007 gut
vorzubereiten. Denn gerade im Zeltlager haben wir die Möglichkeit,
mit den Kindern nachhaltige Bildungsarbeit zu machen und
ein solidarisches Zusammenleben zu üben (Siehe Bericht über
Zeltlager).
Mit einem großen Fest zum Jahresabschluss werden wir die
Kinderrechtskampagne in diesem Jahr abschließen. Das Fest soll
gefüllt sein mit Ideen und Beiträgen von unseren Gruppen.
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Kampagnen
AG8- Kampagne
Mit dieser Kampagne, die getragen vom Landesverband Berlin
in Kooperation mit den Brandenburger Falken in Berlin und
Brandenburg im Zeitraum Herbst 2006 – Juni 2007 durchgeführt
wurde, partizipierte der Verband an dem gesellschaftlich sehr
wichtigen und heißt diskutierten Thema Globalisierung.
Durch verschiedenste Veranstaltungen, Diskussionsabende,
Seminare, Publikationen, den Falkenkalender und das AG8- Camp
wurde das Thema „Globalisierung unter neoliberalen Vorzeichen
gund deren Bedeutung für die Menschen, nicht nur hier bei uns
in der Bundesrepublik Deutschland, beleuchtet. Vor allem junge
Menschen sind oft als erstes von negativen gesellschaftlichen
Entwicklungen betroffen; ob es, wie bei uns, Probleme im
Bildungssektor, also in Schule, Uni und am Ausbildungsmarkt sind,
oder wie in 4/5 der Welt Kinderarbeit, Kinderarmut und ebenfalls
fehlende Bildung.
Mit
vielfältigsten
Veranstaltungsformen
wurde
das
Thema jugendgerecht aufbereitet, an den Problemen und
Entwicklungsständen der Jugendlichen orientiert entwickelt und
bearbeitet.
Auch der Falkenkalender 2007 widmete sich intensiv der
kritischen Auseinandersetzung um das Thema Globalisierung
sowie der Bildungs- und Aufklärungsarbeit im Sinne der Ziele der
Sozialistischen Jugend.
24
Kampagnen
Der Höhepunkt der Kampagne, kurz vor dem Gipfeltreffen in
Heiligendamm, war zweifelsohne das AgainstG8-Camp im Mai
2007 im Kurt-Löwenstein-Haus.
Über 250 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
verschiedenen Ländern waren unserem Aufruf, sich ein ganzes
Wochenende intensiv mit dem Thema Globalisierung, Demokratie
und Kapitalismus auseinanderzusetzen. In über zwanzig
verschiedenen Tagesseminaren und Workshops theoretischer
und praktischer Art (auf teilweise inhaltlich sehr anspruchsvollem
Niveau) konnten sich die Jugendlichen intensiv bilden, diskutieren
und ihre Kenntnisse erweitern.
Auch der kulturelle Teil war durch abendliche gemeinsame
Lagerfeuerrunden, Partys oder das große Abschlusskonzert mit
unterschiedlichen Bands wunderbar integriert, so dass dieses
Camp wirklich zum vollen Erfolg werden konnte –dies selbstredend
nur durch die zahlreichen fleißigen Team- Engagierten, die vor,
während und nach dem Camp für einen fast reibungslosen Ablauf
sorgten.
Infotour
Die AG8 Infotour war im Wesentlichen eine Unter-AG der AG8 auf
der Basis „von SchülerInnen für SchülerInnen“. Es ging dabei
darum, möglichst viele „neue“ junge Leute in das Thema G8 und
Globalisierung einzubeziehen. Es bot sich natürlich an, uns dabei
vor allem auf Schulen zu konzentrieren. Dazu organisierten wir als
AG ein MultiplikatorInnenseminar für uns. Erfahrene ReferentInnen
brachten den Infotourlern eine Menge Methoden und inhaltliche
Grundlagen näher. Durch die große Öffentlichkeit des G8 Gipfels
wurden viele SchülerInnen und LehrerInnen auf uns aufmerksam,
so dass wir der hohen Nachfrage entsprechend nicht alle Anfragen
abdecken konnten.
Wir veranstalteten mehrere sehr gut funktionierende
„Unterrichtseinheiten“ und einen Großworkshop auf der Landessc
hülerInnenkonferenz. Durch unser Modulkonzept konnten wir gut
auf verschiedene Niveaus und Ansprüche eingehen.
Kalender
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Auch in den Jahren 2006 und 2007 gab es wieder einen
Falkenkalender für Schülerinnen und Schüler. 2006 stand er
unter dem Thema „Bildung und Armut g, 2007 war das Thema
„Globalisierung“. Der Kalender stellt einen wichtigen Teil unserer
Aktivitäten innerhalb der Selbstbildung von Jugendlichen dar, die
meisten Artikel werden von unseren Aktiven aus dem Verband
verfasst. Auch wird versucht, die Redaktion des Kalenders
möglichst partizipativ für möglichst viele Beteiligte anzulegen.
Aber auch nach außen vertritt er politische, soziale und
gesellschaftliche Positionen und Forderungen des Verbandes,
versucht zu bilden und zum Selbstbilden anzuregen.
Der Kalender erschien in einer Auflage von jeweils 10.000 Stück und
wurde kostenlos an zahlreichen Berliner Schulen und Einrichtungen
der Jugend verteilt, auch andere Bundesgliederungen zeigten
immer wieder reges Interesse.
Finanziert wurde er in den letzten Jahren ausschließlich durch
eingeworbene Finanzmittel oder Anzeigen.
Avanti
Der Avanti ist die seit vielen Jahren erscheinende Verbandszeitschrift der Berliner Falken. Sie wird viermal jährlich mit
wechselnden Schwerpunktthemen im A5-Format in einer Auflage
zwischen 250 und 350 Exemplaren publiziert und umfasst in
der Regel zwischen 24 und 36 Seiten. Der Avanti genießt im
Verband große Anerkennung als zentrales Informations- und
Diskussionsmedium, was die vielen exklusiv für ihn verfassten
Artikel durch zahlreiche Mitglieder belegen. Immer wieder werden
hier innerverbandliche Debatten geführt oder angestoßen. Neben
inhaltlichen Artikeln erscheinen regelmäßig Vorstellungen der
Gruppen und Projekte des Verbandes, „Infoseiten“ zu anstehenden
Aktionen sowie eine umfassende Terminliste.
Nach dem Personalwechsel im „Öffentlichkeitsreferat“ des
Landesverbandes Anfang 2007 ist das Layout deutlich verbessert
worden und es wurde noch stärker auf politische Themen gesetzt.
Gleichzeitig wurde der Abonnentenkreis überarbeitet und neue/
jüngere Mitglieder in den Verteilerkreis aufgenommen.
Öffentlichkeitsarbeit
& Publikationen
26
Die Avanti-Schwerpunktthemen der vergangenen zwei Jahre waren:
Neuer Vorstand & LDK-Beschlüsse (Dezember 2005), Freiheit und
Notwendigkeit (März 2006), Politische Erziehung (Juni 2006),
Nahostdebatte (September 2006), LDK-Ergebnisse (Dezember
2006) Globalisierung und G8 (März 2007), Kinderrechtskampagne
und G8-Auswertung (Juli 2007) sowie Geschlechterverhältnisse
(Oktober 2007).
Ilimitada
Ein neues Zeitungsprojekt wurde Anfang dieses Jahres angegangen
– eine regelmäßig erscheinende Zeitung von Schülerinnen und
Schülern, die sich bei den Falken engagieren für Berliner und
Brandenburger Schülerinnen und Schüler. Ein Projekt, in dem die
Selbstbeteiligung junger Leute im Vordergrund steht.
Öffentlichkeitsarbeit
& Publikationen
Die erste Ausgabe erschien nach eifriger Vorbereitung und einigen
leider noch nicht allzu gut besuchten Redaktionstreffen im Mai
2007 in einer Auflage von 7000 Stück. Thematisch beschäftigte sie
sich mit dem G8- Gipfeltreffen in Heiligendamm, den allgemeinen
und besonderen Problemen der kapitalistischen Globalisierung
und den in diesem Kontext von den Berliner Falken veranstalteten
AgainstG8-Camp in Werftpfuhl.
Diese Zeitung richtet sich an Schülerinnen und Schüler von 14–
18 Jahre und soll jugendspezifische Themen mal von einer etwas
anderen Seite, einem anderen Standpunkt als gewöhnlich in Film
und Fernsehen beleuchten – kreativ, kritisch und unabhängig.
Die Zeitung soll sehr partizipativ angelegt sein –jede und jeder soll
mitmachen können – getreu nach dem Motto: „Von SchülerInnen
für SchülerInnen“. Auch eine Kooperation mit bestehenden
Schulzeitungsprojekten soll oder kann angestrebt werden –je mehr
mitmachen, desto besser. Die Zeitung ist für LeserInnen natürlich
kostenlos, wir wollen doch keineN ausgrenzen – aber umsonst ist
Sie hoffentlich nicht :-)
Die zweite Ausgabe ist noch für dieses Jahr geplant. Ebenso
soll sich ein kleines, festes Redaktionsteam bilden, welches ein
kontinuierliches Erscheinen der Zeitung gewährleistet.
Website www.falken-berlin.de
27
Unsere Website, die wir seit dem Jahr 2003 mit Hilfe eines
Redaktionssystems pflegen, ist ein wichtiges Medium unserer
Öffentlichkeitsarbeit geworden. Hier werden vor allem anstehende
Termine, Pressemeldungen und Dokumentationen unserer
Aktivitäten veröffentlicht.
Das Redaktionssystem erlaubt es einer Vielzahl von haupt- und
ehrenamtlichen RedakteurInnen, unkompliziert und schnell
Beiträge auf die Seite zu stellen. Das Ergebnis ist ein vielseitiger
und aktueller Internetauftritt. Unser Website wird rege von
Mitgliedern und Interessierten genutzt. In der kommenden Zeit
soll die Webpräsenz grafisch komplett überarbeitet werden, um ihr
einen jugendlicheren und frischeren Stil zu geben.
Pressearbeit
Die Pressearbeit ist ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit
der Berliner Falken. Sie dient nicht in erster Linie der Ansprache
unserer direkten Zielgruppen (Kinder und Jugendliche), sondern
kommuniziert die Aktivitäten und Positionen der Berliner Falken
an die Öffentlichkeit im Allgemeinen, sowie Akteure in Parteien,
Verwaltung und weiterem Umfeld im Besonderen.
Das Landesbüro gibt regelmäßig Pressemeldungen zu wichtigen
Aktionen, Kampagnen oder aktuellen Ereignissen heraus. Mitte
2007 wurde eine verstärkte Nutzung von Pressemeldungen
beschlossen, um unsere vielfältigen schönen Aktivitäten noch
besser an die Öffentlichkeit zu vermitteln und ein positives Bild
des Verbandes nach außen zu kommunizieren.
Über die Falken wurde im Berichtszeitraum immer wieder in
Bezirkszeitungen, Berliner Printmedien (Morgenpost, Berliner
Zeitung, Tagesspiegel, TAZ), und auch im Fernsehen (RTL2, AlJazeera Internatioal) berichtet. Schwerpunkte der Berichterstattung
waren sicherlich die G8-Kampagne des Landesverbandes mit
dem AgainstG8-Pfingstcamp 2007 sowie die Bedrohung der
Verbandseinrichtungen Falkenburg (Lichtenberg) und AntonSchmaus-Haus (Neukölln) durch Neonazis.
Auf http://www.falken-berlin.de/aktuelles/presse/ sind sowohl
Presseerklärungen als auch einige der über die Falken erschienenen
Artikel dokumentiert. Dieses Archiv soll weiter ausgebaut werden.
Öffentlichkeitsarbeit
& Publikationen
28
Anton Schmaus- Haus
Das Anton Schmaus Haus (ASH) ist mit Haus und Außengelände
die größte Einrichtung im Landesverband. Die in Neukölln gelegene
Einrichtung ist ein offenes Kinder und Jugendfreizeitzentrum mit
einem Abenteuerspielplatz. Drei Hauptamtliche sind 36 Stunden
in der Woche für alle Kinder in Britz- Süd, Neukölln und Berlin
da. Verschiedene Angebote, wie kochen, basteln, werken, im
Internet surfen, backen, bauen und spielen können jederzeit
wahrgenommen werden. Auch finden Workshops und Kurse
statt (z.B. Gitarre, Band, Samba/ Trommeln, Computer). Jungen
MusikerInnen steht ein Raum und Equipment zur Verfügung um
abends jede Art von Musik zu proben.
Besondere Ereignisse sind die Feste und Großveranstaltungen
die jedes Jahr stattfinden: Fasching, Sommerfest, Halloween,
Bandfestival.
Verbandseinrichtungen
Neben der offenen Arbeit wird das Haus auch viel von den
Aktiven im Landesverband genutzt für: Feiern, Veranstaltungen,
Treffen, Übernachtungen von Gruppen aus ganz Berlin. Auch der
Kreisverband Neukölln trifft sich hier mit seinen Gruppen und
Gremien. Das Anton Schmaus Haus unterstützt die ehrenamtliche
Gruppenarbeit und beteiligt sich an Veranstaltungen des
Landesverbandes mit Kindern und Jugendlichen aus der Offenen
Arbeit. Somit wird eine Einbindung der Kinder und Jugendlichen
aus der offenen Arbeit in den Verband verfolgt.
Kooperationen
Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit in dem Berichtszeitraum
stellte die Einbindung in den Sozialraum und den Bezirk dar.
Besonders zu nennen ist die Zusammenarbeit mit der Fritz-KarsenSchule, mit der ein Kooperationsvertrag besteht. So beteiligte
sich das ASH am Schulfest der FKS und es entstand der Sozialkulturelle Austausch mit dem Senegal. Die Kooperation mit der
FKS half auch dem Kreisverband Neukölln einen Fuß in die Schule
zu setzen.
Ein weiterer Kooperationspartner ist die Villa Global. Um nur zwei
Beispiele zu nennen: das gemeinsame Sommerfest und das HarryPotter- Fest um Halloween.
Die Zusammenarbeit mit der Berliner Tafel wurde ausgebaut, so
dass es möglich war, ein regelmäßiges und vielfältiges Kochangebot
für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Die Garantie dieses
Angebots ist aufgrund der sozialen und der wirtschaftlichen Lage
eines Großteils der Familien Vorort notwendig.
Letztlich sei noch die gemeinsame Arbeit mit dem Kreisverband
Neukölln zu beschreiben, dessen Arbeit durch das Projekt gestützt
und gefördert werden sollte. Die Beachparty gegen Rechts eines
antifaschistischen Neuköllner Bündnisses wurde beispielsweise
vom Projekt mit unterstützt.
29
Großveranstaltungen und Feste
In dem Berichtszeitraum organisierte das ASH diverse Events und
Feiern. Bereits Tradition hat das jährlich kostenlos stattfindende
Bandfestival, auf dem junge Bands aus dem Haus und Berlin
auftreten. Die Organisation und Durchführung wird mittlerweile
Hauptverantwortlich von den HausmusikerInnen übernommen.
Seit 2007 gibt es die erste Bühne des Fete de la Musique auch in
Neukölln. Initiiert und organisiert vom ASH. Trotz katastrophaler
Witterung konnten die 5 Bands im Haus auftreten und das
anwesende Publikum begeistern.
Besondere Projekte
der Zaun um das Haus ist jetzt komplett fertig. Aufgrund von
Vandalismusschäden wurde der Bau leider nötig. Ein besonderes
Projekt für ältere SJ‘ler war die Gestaltung und der Ausbau
des Bauwagens, der nun als zusätzlicher Gruppenraum und
Rückzugsort für Jugendliche genutzt wird. Ebenfalls fertig
geworden ist die Gartenanlage des Abenteuerspielplatzes. Hier
sollen Kinder und Schulklassen ihre eigenen Beete mit Blumen
und Nutzpflanzen anlegen.
Eine zusätzliche Erweiterung des Abenteuerspielplatzes ist der
Erlebnispfad. Hier können alle Menschen Sinneserfahrungen
sammeln.
Zusätzlich zu dem offenen Betrieb kommen regelmäßig Schulklassen
und nutzen das Angebot von Projekttagen. Hier beschäftigen
sich die Klassen mit Kulturen, Umwelt und Jahreszeiten, können
Lagerfeuer machen, werken und die vielfältigen Angebote des
Hauses nutzen.
Falkenburg
Seit 15 Jahren gibt es die Falkenburg als offenen Kinder- und
Jugendclub im sozialen Brennpunk Gensinger- Straße- Kiez
in Friedrichsfelde- Ost/Lichtenberg. Zu einem Kinder - und
Familienfest anlässlich des 15ten Geburtstages der Falkenburg
Verbandseinrichtungen
30
Verbandseinrichtungen
kamen im April zahlreiche Anwohner und Eltern um mit uns und den
Kindern zu feiern. Dank der langjährigen Arbeit ist die Falkenburg
im Kiez stark verwurzelt und bei den Kindern sehr beliebt.
Die BesucherInnen der Falkenburg sind v.a. Im Grundschulalter
(sog. Lückekinder) und viele haben einen Migrationshintergrund
(v.a. Bürgerkriegsflüchtlinge aus Ex-Jugoslawien und Polen).
Es frequentieren mehr Mädchen als Jungs die Einrichtung. An
fünf Tagen in der Woche gibt es in der Falkenburg verschiedene
Angebote, die den Kindern ermöglichen sollen, ihre Freizeit
selbstbestimmt und kreativ (mit) zu gestalten (u.a. Projekttage,
Kinderdisko, Vollversammlung, Basteln, Kinderkino, Kinderuni).
Es gibt wiederkehrende AG‘S (Koch AG, Garten AG, Tanz AG und
eine Sport-AG in der Turnhalle der Grundschule) und die tägliche
Hausaufgabenhilfe. Seit diesem Jahr stehen den Kindern mehrer
Computer für Hausaufgaben und Internetnutzung zur Verfügung.
Um die Medienkompetenz der Kinder zu steigern wurde der
Internetführerschein Comp@ss von diversen Falkenburg-Kids
erworben. Regelmäßig finden Ausflüge statt, da die Kinder
aufgrund ihres sozialen Backgrounds kaum die Möglichkeit
haben ihren Sozialraum zu verlassen. In den Ferien machen wir
Übernachtungen („Lange Nacht der Falkenburg“) und spezielle
Angebote für die Kinder, deren Eltern sich keinen Urlaub leisten
können.
Zur Falkenburg gehören ein Garten, ein Basketballplatz, eine
Lagerfeuerstelle, ein Bastel- und Computerraum und ein Tobe- und
Discoraum. Im Toberaum können die Kids auch Kicker und Billard
spielen. Im Garten pflanzen die Kinder selbst Obst und Gemüse an
und haben gemeinsam ein altes Holzboot ausgebaut. In diesem
Jahr wurde im Rahmen des bezirklichen Partizipationsprojektes
„Jugend übernimmt Verantwortung“ zusätzlich eine Gartenhütte
als weiterer Treffpunkt gebaut.
Um auch für die jungen BesucherInnen der Falkenburg
altersgerechte inhaltliche und politische Bildung anzubieten hat das
Falkenburg-Team Projekttage zum Thema Armut in der Falkenburg
durchgeführt. Auf den Vollversammlungen wurden auch Themen
wie verbale und körperliche Gewalt, Mobbing und Abgrenzung
gegen sexuelle Grenzverletzungen thematisiert. Im Oktober 2007
startete die Falkenburg mit dem Projekt „Lichtenberger Kids - fit
gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt“ im Rahmen des
Bundesprogramms „Vielfalt tut gut - Jugend für Vielfalt, Toleranz
und Demokratie“ (gefördert durch Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend).
Jeden Dienstagnachmittag gibt es pädagogische Angebote zu den
Themen interkulturelles Lernen, gewaltfreie Konfliktlösung und
Diskriminierungssensibilisierung.
Die Kooperation mit der Schulstation der benachbarten AdamRies-Grundschule und den lokalen Akteuren wurde auf hohem
Niveau fortgesetzt und mit gemeinsamen Aktionen gefestigt.
Zudem engagieren sich die MitarbeiterInnen der Falkenburg
in den bezirklichen Gremien der Jugendarbeit. Die Falkenburg
präsentierte sich u.a. mit einem Kinder-Öko-Gartenprojekt im
Garten der Falkenburg an der 2. Lichtenberger Öko-Aktionswoche
„NATÜRlich Lichtenberg“ und nahm am bezirklichen PartizipationsProjekt „Mach Platz für Deine Träume!“ SHERLOCK-HOLMESProjekt (Träumen*Suchen*Erobern*Nutzen) teil.
Die MitarbeiterInnen der Falkenburg organisieren Veranstaltungen
für den Verband und nehmen auch an Verbandsaktionen teil.
Gemeinsam mit dem KV Lichtenberg wurde durch die FalkenburgMitarbeiterInnen für eine neue Jugendgruppe mobilisiert und ein
Stolpersteinprojekt im Bezirk initiiert. Außerdem beteiligten sich die
Falkenburg und der KV an Veranstaltungen des antifaschistischen
Jugendbündnisses „Alkalij“ /Lichtenberg und am „Rock für Links“
in Lichtenberg. Für den Verband organisierte die Falkenburg eine
Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Sexismus / Antisexismus“
und eine Foundraising/Fördergelder/Finanzquellen-Schulung von
Netzwerk Selbsthilfe e.V. in der Falkenburg.
Villa Freundschaft
Die Villa ist in einem sozial sehr schwierigen Kiez - dem Nordbahnkiez
- ansässig. Arbeitslosigkeit bei mindestens einem Teil einer Familie
oder Lebensgemeinschaft ist keine Seltenheit sondern eher die
Regel, auch die Jugendarbeitslosigkeit, Schulabbrecherrate und
die Kriminalität sind relativ hoch.
Umso wichtiger ist es, dass es unsere Einrichtung dort nach
wie vor gibt und dass die von ihr ausgehenden Betreuungs- und
Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren
auf einem hohen Niveau fortgesetzt werden konnten.
Aber auch für unsere Kinder- und Jugendgruppen sowie für
befreundete Gruppen außerhalb des Verbandes ist die Villa
Freundschaft ein wichtiger Ort der politischen Bildung und Aktion.
Zurzeit treffen sich sieben verschiedene Kinder- und Jugendgruppen
oder Projekte in den Räumlichkeiten – die Auslastung des Hauses
ist also hervorragend. Abgesehen davon wird die Einrichtung
häufig für Landesverbandsaktivitäten genutzt.
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Verbandseinrichtungen
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Durch das Jugendprojekt „Café Bohne“ - in dem der Kreisverband
Kooperationspartner ist, ist es gelungen, die Villa als regelmäßigen
Treffpunkt für Jugendliche zu etablieren. Von dem Projekt ausgehend
finden kontinuierlich Bildungsveranstaltungen, Filmabende,
Diskussionen und Partys statt, die von den Jugendlichen aus dem
Raum Wedding- Mitte und Reinickendorf sehr gut angenommen
werden.
Auch in der bezirkspolitischen Vertretung ist die Villa Freundschaft
durch ihren Kreisvorstand und einige Altfalken des Kreises sehr
aktiv und stark vertreten.
Eiertanz
Verbandseinrichtungen
Der Eiertanz wurde bis Ende 2006 durch das Jugendprojekt
„ARA–Jugendradio gegen Rassismus“ kontinuierlich genutzt
und ausgelastet. Eine Vielzahl von Veranstaltungen fanden in
der Projektzeit in diesen Räumlichkeiten statt, aber auch die
Gruppenarbeit, sowie die normale Büroarbeit wurden von hier aus
erledigt.
Seit Anfang 2007 ist die Nutzungsauslastung des Ladens in der
Admiralstraße in Berlin- Kreuzberg ein wenig zurückgegangen. Es
finden hier wöchentliche Gruppentreffen von einer Kindergruppe
und einer Jugendgruppe statt. Außerdem wird der Laden für
Vorbereitungs-, Arbeitskreis- und Kommissionstreffen in häufiger
Regelmäßigkeit genutzt.
Bülowladen
Der B39 ist eine seit Jahrzehnten bestehende kleine aber nette
Falkeneinrichtung im Zentrum der Stadt. In dieser Einrichtung
finden neben den regelmäßigen Terminen der Falkengruppen:
Burgfalken, „Langis&MaxGruppe“ und Weiße Rose auch diverse
Landesverbandsveranstaltungen statt. Um die wichtigsten zu
nennen: Zeltlagervorbereitungstreffen, EVK, F-Team-Treffen und
KidsCourage-Treffen.
Außerdem sind die Räumlichkeiten den Mitgliedern des Verbandes
auch für Partys, Spielabende und sonstige Aktivitäten zugänglich.
Kids Courage
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Das Projekt KidsCourage hat sich in den vergangenen zwei Jahren
fest in der Berliner Grundschullandschaft etabliert. Interessierte
Klassen kommen auf unser Projekt zu, so dass es kaum noch
nötig ist, Werbung klassischer Art zu unternehmen; der Erfolg der
Arbeit scheint Werbung genug. Wir erreichen dabei sowohl immer
wieder neue Schulen, als auch jene, an denen wir bereits mehr als
einen, teilweise bis zu zehn Projekttage seit Beginn des Projekts
durchführen durften. Das lässt sich einerseits als Bestätigung
unserer Arbeit verstehen, wie auch als der richtige Weg in Richtung
der Zielstellung Nachhaltigkeit.
Daneben ist KidsCourage eine bekannte Konstante in der recht
flüchtigen Gruppe der Berliner Projekte gegen Rechtsextremismus
und Gewalt und für Toleranz und Demokratieerziehung geworden.
Das ist auf den innovativen Ansatz zurückzuführen, dass sich
hier Jugendliche für Kinder und beide gemeinsam für ihre Rechte
einsetzen können. Außerdem sind altersübergreifende Projekte
ebenso dünn gesät, wie solche für GrundschülerInnen, v.a. der
jüngeren Jahrgänge.
Das KidsCourageTeam ist nach einem alters- und
lebensplanbedingten Umbruch seit knapp zwei Jahren relativ
konstant, wobei erfreulicherweise regelmäßig Neuzugänge zu
begrüßen sind, während einige langjährige TeamerInnen ihr
Engagement langsam auslaufen lassen. So aber bleibt eine dem
peer-to-peer Konzept entsprechende Mischung bestehen, wobei
das Team im Übrigen immer weiblich dominiert war und wohl auch
bleibt.
In den vergangenen Jahren fanden drei große Teamschulungen
und etliche weitere Seminare und Fortbildungen statt. KidsCourage
nahm an verschiedenen Fachmessen, Kinderfesten, Zeltlagern
u.ä. teil.
Während die inhaltliche, laufende Arbeit als eine Erfolgsgeschichte
bezeichnet werden kann, wofür auch verschiedenen
Auszeichnungen und Anfragen stehen, bleibt die Finanzierung
ein jährliches Ärgernis. Zwar konnte stets der Betrieb gesichert,
doch konnte bislang keine Regelfinanzierung erreicht werden,
was sowohl auf chronisch fehlende Finanzmittel im Kinder- und
Jugendbereich, als auch auf das ressortübergreifende Konzept
des Projekts zurückgeführt werden kann. Für 2008 sieht es
indes so aus, als könne die Arbeit fortgeführt, wenn nicht sogar
ausgeweitet werden.
Verbandsprojekte
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Das KidsCourageTeam bedankt sich bei seinem Ende 2006
ausgeschiedenen langjährigen Mitarbeiter und Leiter Tim Scholz,
bei allen UnterstützerInnen im Verband und im Landesvorstand
und unbescheiden aber verdient bei sich selbst!
ARA – Jugendradio gegen Rassismus
Der Förderzeitraum des Projekts durch Mittel der Stiftung „Aktion
Mensch gendete zum Jahreswechsel 2006/2007. Bis zu diesem
Zeitpunkt leisteten die im Projekt engagierten Jugendlichen und
MitarbeiterInnen Aufklärungsarbeit und waren selbst aktiv und stark
engagiert in der Arbeit mit Jugendlichen in den Themenbereichen
Rassismus und Antirassismus, Rechtsextremismus, Gewalt und
Menschenrechte, Diskriminierung, etc.
Das Projekt hatte mit kontinuierlichen Radiosendungen und
Videoproduktionen sowie Projektschultagen an verschiedenen
Schulen gleich mehrere feste Standbeine. Zusätzlich gab es
mehrere, in der Anzahl leicht schwankende feste Gruppen von
Jugendlichen, die sich im Rahmen des Projektes trafen und auf
verschiedene Weise engagierten.
Verbandsprojekte
Das Projekt hatte einen guten Kontakt zu anderen Initiativen
und Projekten, sowie Einrichtungen des Bezirks KreuzbergFriedrichshain.
Es veranstaltete eine Vielzahl von Projekttagen in Schulen,
Diskussionsund
Themenabende,
Filmpräsentationen,
öffentlichen Veranstaltungen sowie Ausstellungen, einen großen
Malwettbewerb und weit über fünfzig Radiosendungen und produktionen.
Außerdem war „ARA – Jugendradio gegen Rassismus“ Kooperationspartner und Teilnehmer bei einer Reihe von anderen
Großveranstaltungen wie Straßen- oder Kiezfesten, den
Landestreffen der Offenen Kanäle und vielem mehr.
Derzeit wird im Verband eine Fortsetzung des Projektes, auch
ohne finanzielle Förderung durch Dritte, angestrebt und über die
konzeptionelle Ausrichtung diskutiert und beraten.
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Spielmobil
Das Spielmobilprojekt ist mittlerweile zwölf Jahre alt. Auch in
den vergangenen zwei Jahren wurde das Angebot des fahrenden
Kinderspaßes kontinuierlich aufrecht erhalten und ausgebaut. Mit
durchschnittlich über dreißig Einsätzen im Jahr 2006 und mehr als
vierzig 2007 ist das Projekt berlinweit gefragt. Hunderte von Kindern
erfreuten sich an den verschiedenen Ausrüstungsgegenstände
des Spielmobils bei Schulfesten, Aktionen von Wohnungsbauges
ellschaften, Jubiläen oder Feiern jeglicher Art.
Live heißt das dann, unzählige von tobenden Kindern und auch
ausgelassenen Jugendlichen auf der Hüpfburg im Zaum zu halten
oder eine nie enden wollende Schlange die Rollenrutsche hinab
zu schicken.
Neben den gewohnten „Stammgästen“, die uns jedes Jahr zu
festen Terminen buchen, haben wir dieses auch wieder Aufträge
von den verschiedensten Veranstaltern und Anlässen erhalten
– wobei das Spiemo- Team auch zwei Großaufträge einer Schule
und einer Wohnungsbaugesellschaft erhalten hat, die auch im
nächsten Jahr Anknüpfung finden werden.
Über die Jahre konnten wir unser Angebot um immer mehr
Attraktionen erweiterten. Neben dem beliebten Hüpfkissen,
der Hüpfburg und der Rollenrutsche gibt es einen Schminktisch
– so wurden auch in diesem Jahr wieder Kinder zu Fabelwesen,
Freibeutern oder Superhelden – Spiderman erfreute sich größter
Beliebtheit. Still gesessen werden muss ausnahmsweise, wenn
Gipsmasken von den Gesichtern erstellt werden. Auf Pedalos oder
Stelzen können Kinder ihren Gleichgewichtssinn trainieren.
Verbandsprojekte
36
In der Zukunft soll das Angebot noch erweitert werden, so soll
der Winter unter anderem zum Erstellen von Großball- und
Geschicklichkeitspielen genutzt werden. sollen dann noch weitere
Attraktionen hinzukommen wie etwa Basketball, eine Fußballwand
oder weitere Geschicklichkeitsspiele.
Was wäre ein Sommer ohne Falkenzeltlager? Auch in den letzten
zwei Jahren fuhren jeweils um die 100 Kinder, Jugendliche und
Teamer_innen mit uns 2006 drei Wochen in die polnischen Masuren
und im Jahr darauf auf eine kleine kroatische Mittelmeerinsel.
Zeltlager
Wie immer waren alle selbst dafür verantwortlich, wie die Zeltlager
konkret aussahen. Teamer_innen und SJ´ler_innen, sowie einige
engagierte F- & RF Ller_innen gestalteten das Programm aus,
welches vom Parlament (oder Lagerrat) beschlossen worden war.
Neben der Mitbestimmung, ist die Koedukation ein weiterer seit
Jahrzehnten wichtiger Bestandteil der Zeltlager. Altbewährt sind
dabei die gemeinsamen Sozial- und Küchendienste für alle,
unabhängig von ihrem Geschlecht und gemischtgeschlechtliche
Gruppen. Bei der Queerparty, oder Geschlechtertauschparty
wird spielerisch das vorherrschende Zwei-Geschlechter-Modell
hinterfragt. In Polen, aber besonders in Kroatien widmeten sich
zusätzlich mehrere inhaltliche Workshops für den RF- und SJRing dem Thema Sexismus und weiteren Teilthemen, die damit in
Verbindung stehen.
Außerdem gab es noch einige weitere Angebote für PolitikInteressierte aller Altersgruppen. Insgesamt wurde der politischen
Bildung im Vergleich zu den Vorjahren ein größerer Platz
eingeräumt.
In den letzten beiden Jahren standen die Zeltlager zudem im
Kontext der Gruppenhelfer_innen- Kampagne, sodass sie genutzt
wurden, um neue Gruppen aufzubauen und die bestehenden zu
stärken. In den 3 Wochen des Zeltlagers können Gruppenmitglieder
zueinander finden, indem sie gemeinsam Verantwortung im
Zeltlageralltag (Kochen, Müll wegräumen, c) sowie für dessen
inhaltliche Ausgestaltung übernehmen.
37
2006:
„Wir wollen kein Stück vom Kuchen,
wir wollen die ganze Bäckerei!“
Die Masuren überzeugten vor allem durch die wunderschöne
Landschaft. Umgeben von Wäldern, Seen und weiten Wiesen bot
der Platz optimale Außenlagermöglichkeiten.
Das SJ-Seminar in Olsztyn war der zweite Teil der Seminarreihe
„Herrschaft“, „Emanzipation“, „Sozialismus“. Die Mischung aus
Kapital-Lektüre, Freizeit und Stadtbesichtigung machten diese drei
Tage für viele SJ´ler_innen zu den schönsten des Zeltlagers. Des
Weiteren wurde ein Ausflug zur „Wolfsschanze“ unternommen, um
NS-Geschichte erfahrbar zu machen.
Auch für politische Bildung in den anderen Ringen war in Polen
gesorgt. Neben einigen inhaltlichen Workshops für die jüngeren
Zeltlager-Teilis gab es das traditionelle Stadtspiel im nahe gelegenen
Städtchen Gizycko. Es wurde auch der Kids Courage-Projekttag
„Anders sein gewinnt“ durchgeführt, der sich spielerisch mit
Diskriminierung, Ausgrenzung und Vorurteilen auseinandersetzt
und die Kinder ermu-tigt, sich dagegen zu wehren bzw. eigene
Vorurteile zu erkennen und abzubauen.
Ring übergreifend war das Planspiel, welches die Funktionsweisen
des Ka-pitalismus und seine Entwicklung in drei Phasen (Industrielle
Revolution, „Aufschwung“ nach dem 2. Weltkrieg und schließlich
Neoliberalismus) erfahrbar und damit auch kritisierbar machte.
Ein besonderer Erfolg für unsere Arbeit war neben all dem
Beschriebenen das Entstehen neuer Gruppen, die sich auch noch
heute in Berlin treffen. Dies zeigt, dass auch junge Leute, die nicht
aus Polit-Kreisen kommen, durchaus in die kontinuierliche (nicht
nur) politische Falkenarbeit integriert werden können.
Zeltlager
38
2007:
„Du bist nicht allein!
Gemeinsam campen gegen den unsicheren Alltag!“
Dieses Jahr gab es einige Neuerungen. Eine der angenehmsten
war mit Sicherheit das Wetter. Bei sommerlichen Temperaturen
und fast ununterbrochenem Sonnenschein, noch dazu direkt am
Mittelmeer ließen sich endlich die Erinnerungen an verregnete
Zeltlager in den Vorjahren aus den Gedächtnissen löschen. Wir
hatten sogar nicht einmal den Elefanten (das große Essenszelt)
mitgenommen und so aßen wir täglich unter dem Schatten
spendenden Blätterdach der Bäume.
Zeltlager
Neu war auch, dass wir zusammen mit dem LV Brandenburg im
Zeltlager waren. Wegen der großen Unterschiede in Struktur,
Altersgruppen der TeilnehmerInnen und Anspruch wurden zwar
zwei voneinander getrennte, nebeneinander liegende Zeltlager
gewählt, jedoch nutzten wir ein gemeinsames Küchenzelt,
aßen zusammen und das gemeinsame SJ-Café befand sich im
Brandenburger Lager.
Durch die wieder wachsende Anzahl von Gruppen und dem Ziel
nach dem Zeltlager weitere Gruppen aufzubauen oder bereits
bestehende zu stärken, ist der Zeltlageralltag und auch andere
Events prioritär auf den Gruppenbildungsprozess zugeschnitten.
Erfreulicherweise war es möglich, alle Gruppen (3 mal F, 3 mal RF
und 2 mal SJ) von paritätisch besetzten Zweierteams unterstützen zu
lassen, ohne dabei Abstriche im organisatorischen und technischen
Bereich zu machen. Trotz der Größe bewies das Team eine
gleichberechtigte und effektive Arbeitsweise. Junge Helfer_innen
bemerkten die gewachsene Akzeptanz und große Unterstützung
in Problemsituationen. In einem derart gleichberechtigten Team
dauern zwar manche Kommunikationswege und Entscheidungen
Länger, dennoch sind Probleme und Krisen verantwortungsvoll
von der gesamten Gruppe gelöst worden. Hinzu kommt die
pädagogische Notwendigkeit einer derartigen Teamstruktur. Wer
eine Gleichberechtigte, emanzipierte Gesellschaft will, muss diese
vor allem selber für sich umsetzen können. Somit erzieht das Team
allein durch seinen Vorbildcharakter.
39
Auch unter den TeilnehmerInnen gab es besonders im SJ-Ring
viele neue Gesichter, von denen einige schon vorher in neuen
Jugendgruppen in Berlin waren. Für manche der freigeworbenen
und der gruppenlosen Leute aus Falkenkreisen war das Zeltlager
ein Startschuss, sich in den neuen Jugendgruppen einzubringen.
Zeltlager ist Bildungsarbeit
Nicht nur bei den besonderen Angeboten des Zeltlagers, sondern
auch im Gruppenalltag übernehmen die TeilnehmerInnen aktiv und
selbstbewusst Verantwortung. Sei es beim Sozialen Dienst (Müll
wegbringen) oder dem zubereiten des Essens für das gesamte
Zeltlager oder innerhalb der Gruppe, beim Zelt aufräumen,
der Wanderung oder dem Gruppenprogramm. Rücksicht und
Solidarität sind im Zeltlager eine freiwillige Selbstverständlichkeit.
Zusätzliche Besucher aus Berlin machten ein umfassendes
Bildungsangebot für das Lager möglich.
Nach einigen Tagen „Eingewöhnungszeit“ ging es los, meist gab es
mehrere Inhaltsworkshops gleichzeitig, vor allem für den SJ-Ring.
Es wurde diskutiert, gelesen und geredet bis die Köpfe rauchten,
ab und zu gab es abends noch einen inhaltlichen Film als Dessert.
Das SJ-Seminar musste zwar leider auf dem Platz stattfinden,
beinhaltete aber gleich zwei große Seminare, zu den Themen
Lateinamerika und Nahostkonflikt. Auch neue KidsCourageTeamer_innen wurden im Zeltlager „ausgebildet“ und können so
in das Projekt auch längerfristig eingebunden werden.
Im F-Bereich lag der Schwerpunkt im Rahmen der Kinderrechtekampagne bei den Kinderrechten. Besonders zu betonen sind
hier die Kinderrechte- Rallye und der Workshop zu Entscheidungsund Machtstrukturen (angelehnt an Betzavta Methoden). Der
RF- Bereich beschäftigte sich mit fairen Arbeitsprozessen
und vollzog den Entstehungsprozess einer Jeans nach. Der
Höhepunkt war jedoch das gemeinsame Lagerspiel zu Fairen
Arbeitsverhältnissen.
Zeltlager
40
Die Auseinandersetzung mit politischen Themen sollte nicht
ausschließlich auf theoretischer Ebene stattfinden. Die
TeilnehmerInnen konnten auch ganz praktisch Erfahrungen mit
Selbstverwaltung machen. Neben dem Parlament (Lagerrat) und
den SJ-Vollversammlungen, auf denen die Jugendlichen die Chance
haben sollen, das Zeltlager aktiv zu gestalten, gab es dieses Jahr
erstmals auch die gleiche Möglichkeit für RF Ller_innen. Es wurden
RF-VV Ls veranstaltet, die laut der Stimmen aus dem RF-Ring sehr
produktiv waren.
Das Zeltlagerparlament, das wichtigste Organ im Zeltlager knüpft
an die Ideen von Kurt Löwenstein an, der für die Mitbestimmung
von Kindern 1927 in Seekamp die Weichen legte. Die
Ernsthaftigkeit ist dadurch gegeben, dass hier die VertreterInnen
der Gruppen (also ihrer Lebensgemeinschaft) Entscheidungen für
das gemeinsame Zeltlager treffen. So entschied sich in Kroatien
das Parlament gegen eine Abstimmung der Lagerverfassung auf
einer Vollversammlung mit der Begründung dies wäre zu ineffektiv.
Weitere Entscheidungen waren der gemeinsame Bootsausflug auf
die Insel Susak und das Stadtspiel in Mali Losinj, wie auch die 2
½ Wochen Programm. Zu dem traditionellen Beteiligungsmodell
des Parlaments kamen noch zwei weitere Schwerpunkte hinzu.
Einmal die Konsumgenossenschaft, in der über 50% des
Zeltlagers sich an dem Einkauf und Verkauf sowie der Struktur
des Konsums beteiligten. Zum anderen der weitere Schwerpunkt
auf die Medienarbeit. Auch bei der Erstellung von Zeitung, Radio
und Zeltlagerfilm war die Mehrheit der Teilnehmenden Kinder und
Jugendlichen engagiert dabei.
Zeltlager
Ebenfalls Vorbereitungen und verschiedene inhaltliche Angebote
gab es für die Geschlechtertauschparty in der Mitte und das
Kulturfest zum Abschluss des Lagers mit Präsentationen von
verschiedener Couleur. Es gab Musik, Theater, Gedichte, Fotos,
Tanz und Jonglage.
Insgesamt zeigte die Falkenrepublik aus neue, dass Werte wie
Solidarität, Gleichberechtigung und Zivilcourage selbstverständlich
sein können, wenn Kinder und Jugendliche selbst bestimmt mit
einander Leben. Aber auch, dass es keinen Zwang oder Druck
durch Konkurrenzkampf braucht, um kreativ zu sein und Leistung
zu erbringen. In der Gruppe macht es noch immer am meisten
Spaß.
41
In regelmäßigen Abständen führt der Landesverband
Gedenkstättenfahrten zu Orten der NS-Verbrechen durch.
Im Februar 2007 fand eine solche nach Krakau/Auschwitz statt.
An der fast einwöchigen Fahrt nahmen 24 Personen teil. Auf
dem zweitägigen Vorbereitungsseminar in Berlin beschäftigten
sich die Teilnehmer näher mit dem Thema Nationalsozialismus.
Auch während der Fahrt wurde der Seminarteil weitergeführt und
ergänzt durch ein Zeitzeugengespräch und abendliche Filme.
In Polen wurden dann die beiden Gedenkstätten AuschwitzStammlager und - Birkenau besucht, wo auch eine Kranzniederlegung
zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus stattfand.
Die Gedenkstättenarbeit bleibt nach wie vor ein wichtiger und
integraler Bestandteil der Arbeit des Landesverbandes Berlin,
da wir der Meinung sind, eine Auseinandersetzung mit den
Verbrechen um den deutschen Nationalsozialismus muss ständig
und kontinuierlich weitergeführt werden – einen Schlussstrich gibt
es nicht!
Gedenkstättenarbeit
42
Finanzen
Im Berichtszeitraum wurden die Zuwendungen für Personal- und
Sachausgaben des Landesbüros, inklusive der Mittel für Zeltlager,
internationale Begegnungen und Seminare, nach dem neuen
Bemessungsgrößenmodell des Landesjugendrings berechnet.
Berechnungsgrundlage sind Teilnahmetage und Jugendleiterkarten,
die durch den Verband ausgestellt werden. Da wir in den letzten
Jahren in allen Bereichen einen enormen Zuwachs an Aktivitäten
zu verzeichnen hatten, konnten wir die zu erwartenden Kürzungen
durch das neue Modell abwenden. Bei gleich bleibendem Trend
sind für die nächsten Jahre sogar Zuwächse zu erwarten. Die
öffentlichen Zuwendungen der Projekte sind zweckgebunden und
tragen nicht direkt zur Finanzierung der Verbandsarbeit bei.
Die Mittel zum Betrieb von Falkenburg und Anton-Schmaus-Haus
blieben im Wesentlichen gleich. Der Etat der Falkenburg wurde
zusätzlich belastet durch die Forderung von Betriebskosten durch
das Bezirksamt. Eine Nachforderung der Betriebskosten seit 2001
in Höhe von 18.000 Euro konnte abgewendet werden.
Die Mischfinanzierung von „KidsCourage“ konnte auch 2006/07
wieder sichergestellt werden, wobei der größte Betrag von
der Behörde der Integrationsbeauftragten bewilligt wurde.
Die verstärkten Anstrengungen im Fundraising zeigten sich in
einer großen Anzahl bewilligter kurzfristiger Projekte, wobei die
Fördersummen von einigen Hundert bis zu mehreren Tausend Euro
betragen. Inhaltlich werden dabei so unterschiedliche Vorhaben
gefördert wie Mädchen-Selbstverteidigung im ASH, Gartenprojekt
in der Falkenburg oder Druckkosten für den Kalender. Besonders
aktiv waren hier die GenossInnen des KV Mitte, die im Umfeld der
Villa Freundschaft zahlreiche solcher Projekte initiierten und auch
entsprechende Finanzmittel einwarben. Die Villa Freundschaft
selbst wurde an den Liegenschaftsfonds übertragen, kann
aber über eine Regelzuwendung des BA Mitte für Miete und
Betriebskosten vorläufig gehalten werden.
Zuwendungen in der Größenordnung von mehreren zehntausend
Euro konnten darüber hinaus für unsere internationalen
Maßnahmen eingeworben werden, vor allem aus dem Kinder- und
Jugendplan des Bundes (KJP).
Insgesamt sind uns aufgrund einer vorsichtigen Finanzplanung
wieder positive Jahresabschlüsse gelungen. Wir haben derzeit im
Eigenmittelbereich solide Rücklagen, die den laufenden Betrieb
absichern und in den nächsten Jahren zur weiteren Verbesserung
der Verbandsinfrastruktur eingesetzt werden.
Durch finanzielle Engpässe wird der weitere Aufbau des Sozialismus
allem Anschein nach demnächst wohl nicht verhindert werden
(aber man weiß ja nie im Kapitalismus...).
Seit Anfang 2006 vernetzen sich die Berliner Falken intensiv
mit den örtlich nahe liegenden Brandenburger Falken. Im
regen Austausch miteinander entstanden viele Seminare,
Themenabende, Veranstaltungen, sowie GruppenleiterInnensc
hulungen. Nicht nur die gemeinsamen Kinderwochenenden, die
regelmäßig stattfindenden F-GL-Gruppenstunden sondern auch
das Zeltlager 2007 brachte viele neue Erfahrungen mit sich, auch
wenn sie anfangs nicht immer leicht zu verarbeiten waren. Auch
das Berliner Falkenprojekt KidsCourage fand Einklang in ein von
den Brandenburgern durchgeführtes Kinderwochenende zum
Thema Kinderrechte.
Die Kooperation in den letzten zwei Jahren wirkte sich positiv auf
die inhaltliche Gestaltung von beiden Seiten aus. Und es bleibt
nur zu wünschen, dass weiterhin so viele Aktivitäten, von denen
wir alle lernen können, geplant und durchgeführt werden. Denn
gemeinsam sind wir stärker.
43
Aber auch in den Vereinen Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
e.V. und Zeltlagerplatz- Verein (ZeV) nahm der Vorstand seine
Verbandsvetretungsrolle aktiv durch das Entsenden einer Person
in den jeweiligen Vorstand wahr, besonders aktiv in ersterem, wo
es auch und gerade darum geht, der Bildungsstätte das klare Profil
einer Bildungsstätte des Verbandes der Sozialistischen Jugend
Deutschlands zu erhalten und auszubauen. An dieser Stelle ist
auch wieder die gemeinsame Arbeit der Landesverbände Berlin
und Brandenburg zu erwähnen.
Auch die Vertretung der Berliner Jugendverbände, der
Landesjugendring, stellt für uns einen wichtigen Arbeitsbereich
dar. Wir freuen uns deshalb sehr, dass unser langjähriges
aktives Mitglied Tim Scholz mittlerweile Vorsitzender des
Landesjugendringes ist.
Ebenfalls sind einzelne Mitglieder des Verbandes in den
Jugendhilfeausschüssen verschiedener Bezirke aktiv und vertreten
dort die Positionen des Verbandes nach außen.
Die Kooperation mit anderen, dem Verband in der Tradition
der ArbeiterInnebewegung nahe stehenden Jugendverbänden
stellt einen wichtigen Teil unserer Arbeit dar. In den vergangen
Jahren gab es einen teilweise engen inhaltlichen Austausch
und organisatorischen Kontakt mit der DGB- Jugend und der
Naturfreundejugend. Auch mit Jugendorganisationen der Parteien,
wie Solid, den Jusos und der Grünen Jugend fand ein inhaltlicher
Austausch und eine streckenweise Zusammenarbeit statt.
Beziehungen und
Zusammenarbeit
mit befreundeten
Organisationen,
Verbänden,
Parteien &
Institutionen
44
In der Berliner Parteienlandschaft bleibt unsere wichtigste
Ansprechpartnerin die SPD, in den letzten zwei Jahren gab es einen
überwiegend angenehmen Kontakt zu einzelnen Vertretern und
Funktionären, Bezirksverordneten sowie Senatoren der Berliner
SPD. Besonders auf lokaler Ebene bleibt die SPD ein wichtiger
Vertreter unserer Interessen, wenn es zum Beispiel um den Erhalt
unserer Einrichtungen in den Kreisen geht. Wobei stets auch wichtig
bleibt, dass wir als unabhängiger Kinder- und Jugendverband uns
in unserer Interessenvertretung nicht instrumentalisieren lassen,
stets unabhängig bleiben und unsere Ziele verfolgen.
Aber auch mit Vertretern aus den Parteien Bündnis 90/Die
Grünen und Linkspartei gab es einzelne angenehme Kontakte und
punktuelle Zusammenarbeit auf lokaler Ebene, wie zum Beispiel
in Lichtenberg.
Darüber hinaus bleibt wichtig zu erwähnen die Rolle einzelner
Altfalken in der SPD in bezirklichen Gremien und Arbeitskreisen, in
der sie sich immer wieder für die Interessen und Belange unseres
Kinder- und Jugendverbandes einsetzen.
Verstärkt gab es in den vergangenen Jahren auch Zusammenarbeit
mit der Rosa Luxemburg Stiftung im Rahmen des Jugendbildungs
netzwerkes, dem auch unser Verband angehört. Ebenfalls gab es
Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Heinrich Böll Stiftung
in Form von Kooperationsveranstaltungen und Seminaren.
Beziehungen und
Zusammenarbeit
mit befreundeten
Organisationen,
Verbänden,
Parteien &
Institutionen
Im Berichtzeitraum beendeten die folgenden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ihre Tätigkeit bei uns:
45
Andrea Achatz
Pädagogische Mitarbeiterin Falkenburg (12/03 - 08/06)
Jessica Eitelberg
Projektkoordinatorin Anton-Schmaus-Haus (03/07 - 09/07)
Conny Roth
Projektleiterin Anton-Schmaus-Haus (10/04 - 02/07)
Tim Scholz
Projektleiter Falkenburg (01/04 - 01/07)
Projektleiter Kids Courage (03/04 - 12/05)
Candida Splett
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Landesbüro
(06/03 - 12/06)
Ihnen allen, jedem und jeder Einzelnen von Ihnen, möchten wir an
dieser Stelle noch einmal – quasi post scriptum - ganz herzlich für
ihre Leistungen danken. Ebenso für das uns entgegengebrachte
Vertrauen, die Ausdauer und die Motivation, die man braucht,
um in diesem nicht immer ganz einfachen Arbeitsumfeld und
den herrschenden Bedingungen zurecht zukommen – gemeint
sind damit natürlich keineswegs andere Mitarbeiter, sondern
eher die Struktur des Verbandes mit ihren Ehrenamtlichen und
Hauptamtlichen...
Sie alle haben in ihren Positionen und Tätigkeiten gute Arbeit
geleistet, den Verband gestaltet und entwickelt und sind mit dem
Verband auch weiterhin in guter Zusammenarbeit direkt oder
indirekt verbunden.
Möget ihr euren Weg gehen und auch das ein oder andere
Mal hoffentlich mit Freude im Herz an die Zeit bei und mit uns
zurückdenken.
Im Berichtszeitraum wurden folgende Personen eingestellt:
Jeannette Bredow
Pädagogische Mitarbeiterin der Falkenburg (08/06)
Jessica Eitelberg
Projektkoordinatorin Anton-Schmaus-Haus (03/07)
Fabian Georgi
Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit (01/07)
Rona Torenz
Referentin für Layout und Öffentlichkeitsarbeit (01/07)
Thomas Wesenberg
Projektleiter der Falkenburg (01/07)
MitarbeiterInnen
46
MitarbeiterInnen
Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit und dass ihr euch im
Verband eurer Kreativität und euren Kräften sowie eurem Potential
nach einbringen könnt. Dabei ist aber auch wichtig, dass ihr euch
bei dem, was ihr macht auch stets wohl fühlt.
Auch der nächste Landesvorstand wird mit Sicherheit immer ein
offenes Ohr für euch haben- ob es Fragen und Probleme oder
Ideen und Vorschläge sein mögen.
Preisträger „Demokratisch Handeln!“
KidsCourage erneut ausgezeichnet!
47
Wie bereits 2004 wurde auch in diesem Jahr „KidsCourage“ - das
Kinderrechtsprojekt der Berliner Falken - vom Förderprogramm
Demokratisch Handeln! für die beispielhafte Arbeit im Bereich der
Demokratieerziehung ausgezeichnet.
Eine Delegation des Projekts wurde eingeladen, an der Lernstatt
Demokratie in Jena teilzunehmen. Dort trafen sich alle der
bundesweit ermittelten Preisträger zum Erfahrungsaustausch und
zur Weiterbildung. Am letzten Tag wurden die Urkunden im Beisein
der Schirmherrin Frau Hamm-Brücher verliehen. Alle Beteiligten
von „KidsCourage“ bedanken sich für die Anerkennung ihrer
Arbeit und nehmen dies als Ansporn, auch in Zukunft engagiert für
Kinderrechte, Mut und Freundschaft und couragiert gegen Hass,
Dummheit und Gewalt einzutreten.
250 Leute beim AgainstG8-Camp
Erfolgreiches Anti-G8-Camp über Pfingsten
Vom 25. bis 28. Mai organisierten die Berliner und Brandenburger
Falken ein großes Camp zu den Themen G8 & Globalisierung in
der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl bei Berlin.
Mit der gelungenen Mischung aus Inhalt, Aktion und Party waren
über 250 TeilnehmerInnen sehr zufrieden.
Das Camp
Drei Tage lang bot das Camp rund 250 Jugendlichen aus ganz
Deutschland und 50 internationalen Gästen aus Russland,
Weißrussland und der Ukraine Workshops, Aktionstrainings
und Kultur. Vom Einsteigerworkshop zur Globalisierungskritik
und dem Fortgeschrittenenseminar zu Staat und Kapital (mit
Michael Heinrich) bis hin zum Malen von Transparenten und
Aktionstraining für Blockaden sowie Filmen, Partys und Konzerten
reichten die Angebote. Einige Workshops wurden auch von Leuten
aus befreundeten linken Jugendorganisationen angeboten, etwa
zum Antisemitismus in der globalisierungskritischen Bewegung.
Höhepunkte des Camps waren neben dem Blockadetraining am
Samstag, das achtstündige Abschlusskonzert am Sonntagabend.
Nachdem Bands wie Zaungäste, Flambeau, Conexion Musical,
SowjetSKAja bis um 2 Uhr nachts Stimmung machten, verlängerte
sich die Party bis zum Frühstück am nächsten Morgen. So wurde
denn auch gerade die Kombination aus Inhalt, Aktion und Party
von allen Seiten gelobt.
Dokumentation
& Pressearbeit
48
Großes Presseinteresse
Beinahe wäre das Konzert noch ins Wasser gefallen, da das lokale
Ordnungsamt eine Open-Air-Veranstaltung zunächst untersagte.
Das Presseinteresse war groß. So tauchte neben Berichten in der
Lokalpresse auch ein von Team von RTL auf, dass besonders an
unserer Position zur „Gewaltfrage“ interessiert war. Selbst die
internationale Presse war dabei. „Al Jaazera International London“
schickte ein Kamerateam und der „Christian Science Monitor“ aus
den USA eine Reporterin. Da die Blockadetrainings für die Presse
zum Tabu erklärt wurden, begnügte sich diese mit Interviews,
Transpis und dem Kletter-Workshop.
Perspektiven
Das Camp diente jedoch nicht nur der Mobilisierung und
Vorbereitung der Proteste in Rostock und Heiligendamm. Vor
allem ging es von der Einsicht aus, dass Demos und Blockaden
allein die Welt nicht verändern können. Der Aufbau einer
linken (Jugend)Bewegung ist eine schöne, aber langwierige
Angelegenheit und wird ohne gemeinsame, ehrliche Diskussionen
über (Selbst)Organisation, Strategie und Praxis nicht funktionieren.
Das Camp war mit seinen 250 Leuten und seiner Mischung aus
politischer Bildung, Aktionstraining, Kultur und Vernetzung nur ein
Schritt in diesem Prozess. Jetzt, nachdem der G8-Hype vorbei ist,
geht es erst richtig los!
Falken-Zeltlager: Solidarität gegen Prekarisierung
Falken helfen Kindern und Jugendlichen mit HartzIV
Vom 5. bis 23. August fahren über 100 Menschen zwischen sechs
und 26 Jahren ins Zeltlager der Berliner Falken auf die kleine Insel
Losinj vor der kroatischen Küste. Auch Kinder und Jugendliche aus
Hartz IV-Familien sind dabei - dank einem eigens eingerichteten
Solidaritäts-Fonds.
Dokumentation
& Pressearbeit
„Immer mehr Familien können sich keine Zeltlager leisten.
Kinderarmut bewirkt soziale Ausgrenzung“, sagt Mark Medebach,
Mitarbeiter der Berliner Falken. „Freundschaften und Erfahrungen
aus solchen Camps sind wichtig für die Kinder. Dieses Jahr
befassen wir uns mit Prekarisierung - auch ganz praktisch, indem
sechs Kinder und Jugendliche, deren Eltern wenig Geld haben,
Zuschüsse aus unserem Soli-Fond bekommen. Seit letztem Jahr
wurden Spenden gesammelt und Soli-Aktionen gemacht, „ so
Medebach. „Und da alle bei uns ehrenamtlich mitmachen, sind
wir billiger als die meisten Anbieter“.
Das Motto des Camps ist: „Du bist nicht allein! Gemeinsam campen
gegen den unsicheren Alltag!“ Bildungsangebote und Partizipation
in allen Bereichen des Lagers stehen im Mittelpunkt. Die Kinder
und Jugendlichen können Filme drehen, das Lagerradio gestalten
oder die Camp-Zeitung herstellen. Küchendienst heißt nicht nur
abwaschen, sondern selber kochen lernen. Jedes Jahr gibt es
die Kinder-Uni, wo jede und jeder, eine eigene Neigungsgruppe
anbieten kann. Demokratie und Solidarität werden ganz praktisch
erlernt.
Seit Jahren engagieren sich die Falken gegen Hartz IV und die
dadurch noch verschärfte Kinderarmut.
49
Juhu! keinndeenrd-e!
woch
Für alle 6-11-Jährigen
30.3.-1.4.2007 in Beeskow
www.falken-berlin.de
Sozialistische Jugend - Die Falken
Flyer für das Kinderwochenende 2007, Vorderseite
Juhu! keinndeenrd-e!
woch
Dokumentation
& Pressearbeit
Für alle 6-11-Jährigen
30.3.-1.4.2007 in Beeskow
www.falken-berlin.de
Sozialistische Jugend - Die Falken
50
Dokumentation
& Pressearbeit
Postkarten der Kinderrechtskampagne 2007
Flyer der AG8-Infotour, Vorderseite
51
Flyer des EinsteigerInnenseminars im Herbst 2007, Vorderseite
Dokumentation
& Pressearbeit
52
Dokumentation
& Pressearbeit
Flyer für das Zeltlager in Kroatien 2007,
Vorderseite

Flyer für die Gedenkstättenfahrt nach
Auschwitz 2007,
Vorderseite
Dokumentation
& Pressearbeit

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
Kinder lernen anders...
als Jugendliche und Erwachsene. Mit
Kapitalismusanalyse, Gender-Diskurs und
Globalisierungskritik braucht man ihnen noch
nicht zu kommen. Du willst aber trotzdem
linke politische Bildung mit Kindern machen?
Dann bist Du auf diesem Seminar genau
richtig! Im Rahmen der Kinderrechtskampagne
der Berliner Falken kannst Du kreative und
spielerische Methoden kennen lernen, um
Inhalte wie Kinderrechte und Partizipation
in emanzipatorischer Weise mit Kindern zu
bearbeiten.
TeamerInnen-Seminar:
Politische Bildung mit Kindern
20.-22. April 2007
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
in Werftpfuhl bei Berlin
Teilnahmebeitrag
15 Euro
incl. An- und Abreise, Unterkunft und Vollverpflegung
 Ich melde mich verbindlich für das TeamerInnen-Seminar der Falken vom 20. bis
22.4.2007 in Beeskow an. Die Kosten betragen 15 Euro. Ich akzeptiere die Teilnahmebedingungen, die im Falken-Landesbüro
eingesehen werden können.
 Ich bin Mitglied bei den Falken.
Name________________________________
Anschrift______________________________
_____________________________________
Telefon____________Geb.datum__________
Email_________________________________
  
Flyer für ein
F-TeamerInnen-Seminar
im April 2007,
Vorderseite
Anmeldeschluss
05.04.2007
SJD-Die Falken
Landesverband Berlin
Rathenower Str. 16
10559 Berlin
  
_____________________________________
Unterschrift

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 

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
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
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
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

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www.falken-berlin.de
Sozialistische Jugend - Die Falken
Kurt-Löwenstein-Haus in Werftpfuhl bei Berlin
20. - 22. April 2007
n-Sem
TeamerInne
che
inar: Politis
ch’s
Wie sag i Kinde?
meinem
Bildung mit
Kindern
53
54
„Die Morgenröte einer neuen,
besseren Zeit kommt aber nicht
wie das Morgenrot kommt, nach
durchschlafener Nacht“
(Brecht)
Jede Kampagne, jede Aktion und jeder Text entsteht durch die
geduldige Arbeit engagierter ehrenamtlicher Falken. Darum wollen
wir einen Teil unseres Arbeitsberichtes auch allen Aktiven im
Landesverband der Falken widmen.
Jeder aktive Mensch im Verband trägt auf seine Weise einen
bedeutenden Teil zum erfolgreichen Falkenjahr bei. Sei es durch
das Kochen mit den Kindern in der Villa Freundschaft, der
Betreuung einer Jugendgruppe im Bülowladen, dem Helfen von
jungen Leuten im ASH eine Band zu gründen, der Betreuung einer
RF-Gruppe im Eiertanz, dem Gartenprojekt in der Falkenburg, dem
Teamen eines Projektschultages von KidsCourage, der Vertretung
im Jugendhilfeausschuss oder eines politischen Mandats in einer
Berliner BVV, dem Layouten eines Falkenaufklebers, der Vertretung
von Falken in einem Bündnis gegen Rechts, bei der Vorbereitung
der Mayparade, dem Teamen eines Seminars, der Organisation
eines Kinderwochenendes, uvm.
Ehrenamtliches
Engagement
In der alltäglichen Verbandsarbeit wird Sozialismus nicht nur als
wünschenswertes System verstanden, sondern auch als eine
Lebensform, die durch die Kraft, den Willen und die Motivation
(auch unentgeltlich) zu schaffen geprägt ist. Dabei dreht sich
alles nur um eine Idee. Das Besondere, Anspornende ist die
Vorstellung etwas wirklich verändern zu können. Etwas an der real
existierenden Gesellschaft zu verändern...
Diese Idee motiviert, inspiriert, verbreitet Optimismus und
bestimmt die Prioritätensetzung. Durch viele kleine Erfolge wird
die Idee zu einer tatsächlichen Perspektive. Jede gut gelaufene
Gruppenstunde ist ein wichtiges Ereignis.
55
Wie groß der Erfolg ist, bekommt jedes Mitglied erst dann mit,
wenn es das Falkenlogo zufällig unter einem ausgehängten Plakat
entdeckt. Der Landesverband kocht die Suppe nicht mehr nur für
sich selbst. Dank der stetig wachsenden Anzahl engagierter junger
Menschen wird das Profil geschärft und das Jahr bunt gefüllt.
Falkenarbeit ist Ehrenamt ohne Ausnahme. GruppenleiterInnen,
SekretärInnen, ProjektmitarbeiterInnen, SeminarteamerInnen,
Vorstände: alle sind gleichermaßen engagiert.
Ein Beispiel für den Verzicht auf materielle Be- oder Entlohnung
ist die Tatsache, dass GruppenleiterInnen gleichermaßen
Beiträge für Zeltlager und andere Fahrten zahlen „das ist doch
selbstverständlich!“
Dennoch braucht es positiver und emotionaler Bestärkung von
Freunden und Mitstreitern. Hinter dem Falkengruß Freundschaft
verbirgt sich mehr als nur eine Sozialistische Tradition.
Freundschaft ist ein treibendes Element in der politischen
Falkenarbeit. Ein gemeinsam erreichter Erfolg stärkt und motiviert.
Das freundschaftliche, rücksichtsvolle und anerkennende Klima
auf Sitzungen, in Gruppenstunden und Fahrten ist notwendig für
die Motivation und den Erfolg der gemeinsamen Arbeit.
Doch nicht nur die aktive Beteiligung der jungen GenossInnen führt
zum Erfolg, besondere und benötigte Unterstützung erhalten sie
durch die Solidarität und Bestätigung von älteren und ehemaligen
GenossInnen. Auch wenn es immer Kritik und Meinungsversch
iedenheiten geben wird, arbeiten junge und alte GenossInnen
ehrenamtlich für eine bessere Gesellschaft.
Ehrenamtliches
Engagement
56
In den letzten zwei Jahren hat sich eine Menge im Verband getan,
der kontinuierliche Gruppenschwund und Mitgliederrückgang
konnte aufgehalten und umgedreht werden. Wir sind nun in
der Phase der Stabilisierung und des weiteren Neuaufbaus.
Weitere Kürzungen des Landes Berlin im Sozialen Bereich in den
kommenden Jahren sind wahrscheinlich und werden uns die Arbeit
nicht erleichtern. Aber nichts desto trotz heißt es, unseren Weg
beharrlich weiter zugehen. Unseren Weg zu einer besseren, weil
freien Gesellschaft, in der die Menschen nicht nach ihrer Herkunft
oder ihrer wirtschaftlichen Fähigkeiten beurteilt und kategorisiert
werden. Einer Gesellschaft frei von Herrschaft und Unterdrückung.
Einer Weltgesellschaft, in der „es keinen Norden und Süden“ gibt
– ja, einer sozialistischen Gesellschaft.
Auch wenn wir davon heute noch weit entfernt sind, der Blick aus
dem Fenster uns eine andere Realität zeigt, müssen wir weiter von
der Idee träumen und im Kleinen wie im großen jeden Tag wieder
aufs Neue dafür kämpfen, dass sich der Traum eines Tages in
Realität verwirklichen kann.
Mit diesen träumerischen und utopischen Worten möchte ich mich
im Namen des Landesvorstands an dieser Stelle verabschieden,
wir danken für euer Vertrauen und die einzigartige Erfahrung in
einem Falken- Landesvorstand gewesen zu sein.
Freundschaft.
Kolja für den Landesvorstand
Nachwort
Kreuzberg
Eiertanz
Admiralstraße 17, 10999 Berlin
Kantina Laborista
Lindenstraße 113, 10969 Berlin
Kita Freundschaft
Brandesstraße 1, 10969 Berlin
Büro Graefe
Graefestraße 14, 10967 Berlin
Lichtenberg
Falkenburg
Gensinger Straße 101, 10315 Berlin
Mitte
Villa Freundschaft
Nordbahnstraße 14, 13359 Berlin
Neukölln
Anton Schmaus- Haus
Gutschmidtstr. 37, 12359 Berlin
Schöneberg
B39
Bülowstraße 39, 10783 Berlin
Zehlendorf
Martin Niemöller- Haus
Parcelliallee 61, 14195 Berlin
57
58
2005
25.11.
25.11.
Elternabend in Anton Schmaus- Haus
Nachtreffen der Gedenkstättenfahrt
nach Auschwitz
26. 11.
Antifaschistischer Filmabend Teil 3
in der Falkenburg
03. - 04.12.
Landesvorstandsklausur
06.12.
Nikolausfeier im Anton-Schmaus-Haus
09. - 11.12.
Kinderwochenende
22.12.
Weihnachtsfest im Anton Schmaus- Haus
25.12. - 01.01. Internationale Begegnung in Moskau/ Russland
27.12. - 03.01. International Winterschool
Chronik
2006
Rosa & Karl- Seminar
RF- Fahrt nach Wien
Eröffnung des Jugendcafés „Café Bohne“
Landesausschuss
F- GL Theaterbesuch „Eine linke Geschichte“
ZL-Vorbereitung
F-Ring-Treffen aller GLs
Themenabend Venezuela
DDR-Seminar
ZL-Vorbereitung
Kids Courage TeamerInnenseminar
SJ- Seminar „Internationalismus“
Kinderwochenende
Delegation der Falken zu Gast
bei der Noar Oved in Israel
24.04.
ZL-Vorbereitung
28.04.
Erstes Treffen des Pädagogischen Zirkel
29.04. - 07.05. Internationale Begegnung
beim Europäischen Sozialforum
01.05.
Falkenaktionen zum 1. Mai
06.05.
Tag der offenen Tür im Anton Schmaus- Haus
15.05.
Pfingstcamp Vorbereitung
20.05.
Bandfestival im Anton- Schmaus- Haus
25. - 28.05.
Zeltlagervorbereitungswochenende
02.06.
Filmabend: „Make Capitalism History“
in der Falkenburg
02. - 05.06.
Pfingstcamp
10.- 11.06.
LaVo-Klausur in Flecken Zechlin
16.06.
Pädagogischer Zirkel zu Janusz Korzcak
19.06.
ZL-Vorbereitung
23.06.
Antifaschistisches Picknick in Karlshorst
26.06.
F-Ring-Treffen
29.06.
ZL-Elternabend
01.07.
Inselrock
18. - 23.07.
IUSY- Festival in Spanien
27.07 – 17.08. Zeltlager in Polen
23. - 27.08.
SommerbildnerInnennetzwerkstatt in Kooperation mit dem Jugendbildungsnetzwerk der RLS
02.09.
Antifaschistische Demonstration
in Treptow/Neukölln
08.09. - 27.10. Ausstellung „Street Kids“
im Anton Schmaus- Haus
16.09.
Beats Against Fascism
Konzert am Münsterlandplatz
59
13. - 15.01.
27.01. - 06.02.
10.02.
13.02.
17.02.
20.02.
27.02.
03.03.
03. -05.03.
06.03.
17. - 19.03.
24. -26.03.
31.03. - 02.04.
08. - 17.04.
Chronik
60
16. - 17.09.
22.09.
30.09. - 01.10.
30.09. - 01.10.
08. -13.10.
09.10.
17.10.
20. - 22.10.
25.10.
30.10.
31.10.
02.11.
03. - 05.11.
07.11.
18.11.
19.11.
06.12.
08.12.
09.12.
08.- 10.12.
13.12.
18.12.
27.12. - 02.01
Chronik
Kinderwochenende des KV Neukölln
Pädagogischer Zirkel
Bundesausschuss
Selbstverteidígungsworkshop für Mädchen
GruppenleiterInnenschulung
Offizieller Start der GL- Kampagne
Pädagogischer Zirkel
ARA-Kurzfilmpräsentation &
Diskussionsveranstaltung
Future Weekend
Schöner leben mit Grundeinkommen
ARA-Diskussionsveranstaltung
„Europäisch/Deutsch- Iranische Beziehungen“
ZL-Vorbereitung
Halloween-Party im Anton Schmaus- Haus
ARA-Diskussionsveranstaltung
„Praxis zur Ermittlung sogenannter Scheinehen“
Kinderwochenende
AG8-Treffen
LDK
Landesklausurtagung
Nikolausfeier im Anton Schmaus- Haus
SJ-Abschluss
F-Event: Theater an der Parkaue
„Stoffel fliegt übers Meer“
AG8-Infotour-Seminar
Kinderrechtskampagnen-Konzeptionstreffen
ZL-Vorbereitung
SJ- Silvesterfahrt nach Amsterdam
2007
Bandfestival ASH
Ringtreffen
F- GruppenleiterInnenfahrt
Landesausschuss
Against G8- Camp Vorbereitung
Veranstaltung zum Thema
„Sexismus / Antisexismus“ in der Falkenburg
03.-09.02.
Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz
14.02.
F-GruppenleiterInnenstunde
16. - 18.02.
Grundlagenseminar für GL‘s
23. - 25.02.
Bundesausschuss / Seminar „Was ist links?!“
26.02.
Ringtreffen
01.03.
Fundraising- Schulung in der Falkenburg
02. - 04.03
Kids Courage- TeamerInnenschulung
09. - 11.03.
Bundeskonferenz
12.03.
Against G8- Camp Vorbereitung
14.03.
Bildungskomissionstreffen
14.03.
Redaktionstreffen Ilimitada
14.03.
F-GruppenleiterInnenstunde
14.03.
Veranstaltung
„Wo die Liebe hinfällt, hinterlässt sie Spuren“
21.03.
RF-Fahrt- Vorbereitung
23.03.
Ringtreffen
26.03.
Redaktionstreffen Ilimitada
29.03.
Against-G8-Camp-Vorbereitungstreffen
30.03 – 01.04. Kinderwochenende
05.04.
May-Day-Vorbereitungstreffen
02. - 11.04.
Jugendbegegnung der Kreuzberger Falken
mit Jugendlichen aus Bulgarien
10. - 14.04.
RF- Seminar
14.04.
F-GruppenleiterInnenstunde
19.04.
Tag-des-Kindes-Vorbereitungstreffen 20. 22.04.
F- Methodenseminar
23.04.
Bildungskomissionstreffen
23.04.
Zeltlagervorbereitungstreffen
24.04.
Berliner SchülerInnenstreik
24.04.
Präsentation der antifaschistischen Kanutour
der Kreuzberger Falken
25.04.
Against-G8-Camp-Vorbereitungstreffen
26.04.
ARA- Weiterführungstreffen
01.05.
Falkenaktionen zum 1. Mai
04. - 06.05.
Seminar „Gesellschaftskritik“
04. - 06.05.
Landesvorstandsklausur
07.05.
Tag-des-Kindes-Vorbereitungstreffen
61
13.01.
15.01.
19. - 21.01.
22.01.
28.01.
02.02
Chronik
62
14.05.
16.05.
17. - 20.05.
19. 05.
21.05.
25. - 28.05.
30.05.
31.05.
01.06.
02. - 08.06.
15. - 17.06
20.06.
21.06.
23.06.
02.07.
06. - 08.07.
12.07.
14.07.
31.07.
01.08.
01.08.
05. - 23.08
23. - 26.08.
28.08.
29.08.
29.08.
30.08.
01. - 12.09.
14.09.
17.09.
18.09.
29.09.
02.10.
03.10.
05. - 20.10.
08.10.
13. - 16.10.
15. - 20.10.
31.10.
02. - 04.11.
14.11.
17. - 18.11.
Chronik
F-GruppenleiterInnenstunde
Against-G8-Camp-Vorbereitungstreffen
Bundeskonferenz
Rock für Links – Konzert in Lichtenberg
Tag-des-Kindes-Vorbereitungstreffen
Against G8- Camp
Bildungskomissionstreffen
Tag-des-Kindes-Vorbereitungstreffen
Tag des Kindes – Straßenfest für Kinderrechte
Gipfelproteste in Heiligendamm
F / RF- Camp
Auswertungstreffen Against G8- Camp
Fête de la Musique im/mit ASH
Mitgliederversammlung KLH- Verein
Ringtreffen
Zeltlagervorbereitung
Zeltlager-Elternabend
F-GruppenleiterInnenstunde
Vorbereitungstreffen EinsteigerInnenseminar
Bildungskomissionstreffen
Zeltlagervorbereitungstreffen
Zeltlager in Kroatien
100 Jahre IUSY in Berlin
Falkenkalender- Redaktionstreffen
Bildungskomissionstreffen
Treffen des Landesvorstandes
mit Innensenator Körting
Vorbereitungstreffen EinsteigerInnenseminar
Delegation der Noar Oved aus Israel in Berlin
„Freiräume“- Picknick in Karlshorst
Landesausschuss
Falkenkalender- Redaktionstreffen
Vorbereitungstreffen EinsteigerInnenseminar
Falkenkalender-Redaktionstreffen
Zeltlagernachtreffen in der Villa
Internationale Jugendbegegnung in Senegal
Ringtreffen
Kinderwochenende des F- Rings
gemeinsam mit den Brandenburger Falken
EinsteigerInnenseminar „Einführung in linke
Theorie & Praxis“ und GL- Schulung
Zeltlagervorbereitung
Kalenderedaktionswochenende
Kalenderredaktionstreffen
Landeskonferenz der Berliner Falken
Ende
November 2007