Infodienst Bauen und Finanzieren
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18/12/2014 Infodienst Bauen und Finanzieren Schwerpunkt: Wohneigentum Mehr als jedes sechste neue Haus ist ein Fertighaus Gut zu wissen: Niedrige Zinsen – höhere Tilgung (LBS) Die Mehrheit der Deutschen, die sich ihren Traum vom Eigenheim erfüllt, baut ganz konventionell „Stein auf Stein“. Doch der Fertigbau hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich an Zulauf gewonnen. Mit 15,6 Prozent war im September 2014 jedes sechste neu gebaute Einbzw. Zweifamilienhaus ein Fertighaus, wie Zahlen des Bundesverbands Deutscher Fertigbau zeigen. Vor zehn Jahren war es noch jedes siebte. Besonders beliebt ist diese Bauweise in Baden-Württemberg: Hier machen Fertighäuser über ein Viertel aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser aus. Im Gegensatz zu einem konventionell gebauten Haus werden bei einem Fertighaus die Einzelteile im Werk vorgefertigt, auf das Baugrundstück geliefert und dort zusammengebaut. Hohe Planungssicherheit, kontrollierbar gute Qualität, ein fester Preis und ein sicherer Fertigstellungstermin überzeugen viele, die ihren Weg ins Eigenheim planen. Zudem können Fertighäuser trotz ihrer modularen Bauweise weitestgehend individuell gestaltet werden – das Haus „von der Stange“ gibt es praktisch nicht mehr. „Doch ob neu oder gebraucht, konventionelle oder Fertigbauweise – die Voraussetzung für den Erwerb einer Immobilie ist immer eine solide Finanzierung“, sagt Thomas Thiet von der LBS. Mindestens 20 Prozent des Immobilienpreises plus Nebenkosten sollten als Eigenkapital vorhanden sein – dazu zählt auch angespartes Guthaben auf einem Bausparvertrag. Für weitere 30 Prozent der Gesamtkosten empfiehlt sich ein Bauspardarlehen. Damit sichern sich Sparer bereits bei Vertrags abschluss die günstigen Darlehenszinsen, die sich bis zur letzten Rate nicht mehr ändern. Die restlichen 50 Prozent der Finanzierungssumme können über ein klassisches Annuitätendarlehen abgedeckt werden. Das Zinsniveau ist bei der Wahl der Zinsbindungsfrist entscheidend. „Bei den aktuell sehr günstigen Konditionen sollte diese möglichst lang gewählt werden“, so der LBS-Experte. Fertighäuser sind in Deutschland beliebt 14 Anteil der Fertighäuser am Neubau in Prozent 17 9 11 19 18 19 25 Bundesverband Deutscher Fertigbau, 9/2014 2 4 6 16 9 11 11 19 © LBS 2014 Abdruck aller Bilder und Grafiken kostenfrei unter Angabe der Quelle (LBS). Das extrem niedrige Zinsniveau macht den Sprung in die eigenen vier Wände derzeit für viele M enschen attraktiv. Wer jetzt f inanziert, sollte den Einspareffekt aus den niedrigen Zinsen für eine höhere Tilgung n utzen – eine Tilgungsrate von mindestens drei Prozent ist sinnvoll. Das beschleunigt die Rückzahlung und reduziert die Gesamtkosten des Kredits. Zudem sollten Darlehensnehmer mit ihrer Bank Sondertilgungsmöglichkeiten vereinbaren. Bei einem Bausparvertrag sind Sonderzahlungen in der D arlehensphase jederzeit in beliebiger Höhe möglich. So können auch unvorhergesehene Bonuszahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld die Tilgung beschleunigen und der Eigentümer ist schneller schuldenfrei. Alle Texte und Bilder unter: > www.lbs.de/presse/bausparen 18/12/2014 Infodienst Bauen und Finanzieren Schwerpunkt: Wohneigentum Service: Fertighaus oder „Stein auf Stein“ – Welche Bauweise passt zu mir Eine generelle Aussage, welche Bauweise besser ist, lässt sich nicht treffen. Doch Bauherren sollten sich der Unterschiede bewusst sein: Bauzeit: Der Vorteil von Fertighäusern besteht vor allem in einer kürzeren Bauzeit. Sie werden im Werk einer Hausbaufirma vorgefertigt und später auf dem Grundstück zusammengebaut. Die Erstellung der einzelnen Elemente ist somit unabhängig von Witterungsbedingungen. Dies wirkt sich in der Regel sowohl auf die Bauzeit als auch auf die Passgenauigkeit der einzelnen Teile aus. So kann das Haus in wenigen Tagen auf einem Baugrundstück errichtet werden. Bei der konventionellen Bauweise wird das Haus massiv Stein auf Stein gebaut. Das dauert in der Regel mehrere Monate. Zudem ist es wichtig, dass der Rohbau richtig austrocknet, bevor die Bewohner einziehen. Sonst können sich feuchte Stellen und Schimmel bilden. Letztlich wirkt sich die Dauer der Bauphase auch auf die Kosten aus, etwa weil der Bauherr während dieser Zeit weiterhin zur Miete wohnt. Tipp: Auf Qualitätssiegel achten Wer auf der Suche nach einem Fertighaus ist, kann sich an Qualitäts siegeln orientieren. Das Gütezeichen „Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau“ s owie vergleichbare Zertifikate von PEFC, FSC oder anderen Organisationen signalisieren, dass Konstruktionsholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft eingesetzt wurde. Umweltverträgliche Dämmstoffe werden mit dem sogenannten „Blauen Engel“ gekennzeichnet. Alle Texte und Bilder unter: > www.lbs.de/presse/bausparen Planungsfreiheit: Das Massivhaus bietet ein Höchstmaß an Planungsfreiheit. Hier kann der Eigentümer seine individuellen Vorstellungen frei ausleben – fast a lles ist erlaubt. Zwar bietet auch ein Fertighauses mittlerweile vielfältige Möglichkeiten zur Individualisierung, allerdings gilt hier die Faustregel: Je mehr von den Standard-Plänen des Herstellers abgewichen wird, desto teurer wird es für den Bauherren. Das Fertighaus punktet mit Planungssicherheit. Das gilt sowohl für den Preis als auch für den Fertigstellungstermin. Beides kann verbindlich mit dem Anbieter vereinbart werden. Preis und Wiederverkaufswert: Durch die längere Bauzeit, massivere Baumaterialien und eine indivi duellere Bauweise sind Massivhäuser oftmals teurer als Fertighäuser. Dafür wird ihnen ein längerer Lebenszyklus und infolgedessen auch ein höherer Wiederverkaufswert nachgesagt. Wärmedämmung und Schallschutz: Bei der Massivbauweise ist die Wärmespeicherfähigkeit höher und die Wärmedämmung effektiver. Auch der Schallschutz ist in der Regel besser. Kathrin Hartwig Telefon 0711-183-2377 Telefax 0711-183-2085 E-Mail [email protected] Unser Online-Service für Sie: Alle Texte, Bilder und Grafiken unter > www.lbs.de/presse/bausparen Abdruck aller Bilder und Grafiken kostenfrei unter Angabe der Quelle (LBS). Belegexemplar bitte an: LBS Baden-Württemberg Jägerstraße 36 70174 Stuttgart 2