Broschüre Bildungsangebote der Klimastiftung für Bürger 2016

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Broschüre Bildungsangebote der Klimastiftung für Bürger 2016
BILDUNGSANGEBOTE
der Klimastiftung für Bürger
2016
INHALT
4
Die Klimastiftung für Bürger
6
Vorwort Dietmar Hopp
8
Ansprache des Vorstandes im Bereich Bildung
10
Wir sagen Danke! Unsere Partnerschulen der ersten Welle
12
Bildung für nachhaltige Entwicklung – was ist das?
18
Unser Bildungsprojekt für die Kleinen: „Nachhaltigkeit erleben“
22
28
19
Zielsetzung
20
Projektinformationen
21
„Nachhaltigkeit erleben“ an der Carl-Orff-Schule, (Schuljahr 2015/16)
BNE vor Ort an weiterführenden Schulen verankern
– unser Projekt „BNE erlebbar machen!“
23
Zielsetzung
24
Projektablauf
25
Projektinformationen
26
„BNE erlebbar machen!“ am Albertus-Magnus-Gymnasium Ettlingen (Schuljahr 2015/16)
27
„BNE erlebbar machen!“ am Privatgymnasium St. Leon-Rot (Schuljahr 2015/16)
„Greening Jobs“ – unsere Berufsorientierung im Unternehmen
29
Zielsetzung
30
Projektablauf
31
Projektinformationen
32
Workcamp bei der AVR Kommunal GmbH in Sinsheim (Juni 2016)
34
Das Anneliese Wellensiek Netzwerk zur Förderung der
Interdisziplinarität in der Lehrerausbildung
36
Anmeldung und Information
37
Danksagung
-4-
DIE KLIMASTIFTUNG
FÜR BÜRGER
Ziel der nicht nur fördernden, sondern auch operativ tätigen Klimastiftung für
Bürger ist die „Bewusstseinsschaffung“ und das „Erlebbar machen“ der Themen Umwelt, Klimaschutz und Klimawandel, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Schutz der Ressourcen“.
Die Verwirklichung des Stiftungszweckes
durch Bildungsprojekte wurde nun im Schuljahr 2015/16 im Rahmen von drei schulischen
und einem universitären Projekt an Bildungseinrichtungen der Referenzregionen Metropolregion Rhein-Neckar und TechnologieRegion Karlsruhe erprobt. In den Schuljahren
2016/17 und 2017/18 werden zwei weitere
Wellen einer Pilotphase erfolgen, welche zum
Schuljahr 2018/19 in die Ausschreibung der
Projekte für Bildungseinrichtungen der Referenzregionen münden sollen.
Eines der Hauptanliegen der Stiftung ist es,
den jungen Bürgern ein Bewusstsein für ihre
Umwelt und die Zerbrechlichkeit des Ökosystems Erde mit auf den Lebensweg zu geben.
Jedes Kind, welches die Facetten der nachhaltigen Entwicklung im wahrsten Sinne des
Wortes „begriffen“ hat, kann mit darauf hinwirken, dass wir als Gesellschaft nachhaltig
mit unserem Planeten umgehen.
Wir als Stiftung wollen erreichen, dass wir die
Zukunft unseres Planeten gemeinsam gestalten: nachhaltig und unter Einbeziehung
von möglichst vielen bewusst handelnden
Bürgern. Machen wir uns gemeinsam auf den
Weg.
UMWELT
verstehen
umsetzen
ERNEUERBARE
ENERGIEN
Um den Bildungseinrichtungen die Stiftungsthemen bestmöglich anbieten zu können, haben wir die Bildung für nachhaltige Entwicklung
(BNE) als Referenzrahmen der Bildungsaktivitäten gewählt. Die BNE hat mittlerweile Eingang in die Bildungs- und Lehrpläne der von
uns bespielten Bundesländer gefunden und
ist auch im wissenschaftlichen und politischen
Diskurs zu den Stiftungsthemen allgegenwärtig.
KLIMA
Hierzu verfolgt die Stiftung unter anderem
die Errichtung und den Betrieb eines KlimaErlebniszentrums, die in dieser Broschüre
vorgestellten Bildungsprojekte und Informationsangebote für den Bürger. Die Klimastiftung
sieht sich hierbei als Plattform für vielfältige
Aktionen zum Schutze unserer Umwelt und
zur Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen. Dabei
liegt der Fokus der Aktivitäten auf den Handlungsmöglichkeiten der Bürger. Diese gilt es zu
aktivieren und zu unterstützen.
erleben
nutzen
SCHUTZ DER
RE SS OU RCE N
-5-
VORWORT
DIETMAR HOPP
Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,
das Leben genießen, sich wohlzufühlen, ist eine Sehnsucht von uns allen. Sie
ist die Grundlage einer funktionierenden Gemeinschaft, die wiederum auf einem starken Fundament stehen muss: einer robusten Umwelt. Unser Planet
aber ist krank, und seine Genesung geht uns alle an!
Umweltverschmutzung, vor allem aber die gedankenlose Verschwendung von nur begrenzt
zur Verfügung stehenden Ressourcen sind
Hauptgründe unter anderem für die Klimaextreme, die sich in Form von erhöhten Temperaturen, Stürmen und Überschwemmungen,
auch direkt vor unserer Haustür abspielen.
Respekt vor der Natur, Achtsamkeit im Umgang mit unseren Rohstoffen und Rücksicht
aufeinander – das sind Grundvoraussetzungen dafür, die Energie unserer Erde wieder
aufzuladen und damit ihr und der Menschheit
eine Zukunft zu belassen.
Deutschland übernimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle bei der Erforschung und dem Einsatz erneuerbarer Energien. Viele Bürgerinnen
und Bürger haben die Notwendigkeit erkannt,
den Klimawandel durch eine aktive Beteiligung zu verlangsamen. Das Bewusstsein zu
-6-
schärfen, die Möglichkeiten jedes Einzelnen
aufzuzeigen und erlebbar zu machen – das
sind zentrale Anliegen der Klimastiftung für
Bürger.
Photovoltaik-Anlagen, Windräder und LEDLampen sind vielen von uns ein Begriff. Doch
wie hängt der Energie- mit dem Klimawandel
konkret zusammen? Macht es überhaupt einen Unterschied, ob ich mich am Energiewandel beteilige oder nicht? Wie kann ich selbst
aktiv werden?
Die Klimastiftung für Bürger will zur aktiven
Beteiligung ermutigen und wertvolle Informationen geben, wie Sie in Ihrem Alltag und
Privatleben noch verantwortungsbewusster
und ressourcenschonender leben und handeln
können.
Dietmar Hopp
In einem Erlebniszentrum will die Klimastiftung die Themen Klima, Umwelt, Erneuerbare
Energien und Schutz der Ressourcen den Menschen näher bringen. In einer permanenten
Ausstellung, sowie in Workshop- und Seminarräumen können die Besucher den Zusammenhang zwischen Klima- und Energiewandel
direkt erleben. Auch außerhalb des Zentrums
will sich die Stiftung in Schulen, Kindergärten
und anderen öffentlichen Einrichtungen einbringen und Fortbildungen, Kampagnen und
Aktionen zu den Stiftungsthemen anbieten.
Eines steht für mich fest: Nur gemeinsam
können wir uns erfolgreich den gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels
stellen – hier bei uns und überall auf der Welt.
Machen wir uns gemeinsam mit der Klimastiftung für Bürger auf den Weg!
Ihr Dietmar Hopp
-7-
ANSPRACHE DES VORSTANDES
IM BEREICH BILDUNG
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Bildungspartner der Klimastiftung für Bürger,
unsere Stiftung in Sinsheim schaut auf das Schuljahr 2015/16 mit eigenen
Bildungsaktivitäten zurück. Mit neun Partnerschulen wurden Pilotprojekte an
Bildungseinrichtungen der Metropolregion Rhein-Neckar und der TechnologieRegion Karlsruhe durchgeführt.
-8-
Für das Vertrauen und die Mitarbeit der Schulleiter, Lehrer und Schüler möchte ich mich an
dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Ebenso
bedanken möchte ich mich bei den zahlreichen
externen Bildungsexperten, welche uns in den
Bereichen der Projektsteuerung, der BNEExpertise und bei Exkursionen mit Rat und Tat
zur Seite standen. Sie alle haben die Auszeichnung unserer Stiftung als „BNE-Netzwerk“
im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms (WAP) am 11. Juli 2016 in Berlin erst
möglich gemacht.
Projektmanagement zur strukturellen Verankerung der BNE im Schulcurriculum erschliessen. Faszinierte Kinder, welche sich die Biodiversität von Streuobstwiesen unter Anleitung
von Exkursionsbetreuerinnen und -betreuern
erschließen, sie „begreifen“. Schülerinnen und
Schüler, welche mit der Unterstützung von
Design Thinking-Coaches und Experten aus
den Partnerunternehmen Prototypen zur
Adressierung von Fragestellungen der erneuerbaren Energien und dem Schutz der Ressourcen entwickeln.
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen
Einblick in unsere Bildungsprojekte zu BNE.
Hier sagen Bilder oft mehr als tausend Worte: Lehrerinnen und Lehrer, die sich im Team
mit der Unterstützung von Schulentwicklern
und BNE-Experten die BNE und ein effizientes
Die BNE bietet so viele faszinierende und erfüllende Facetten der Zusammenarbeit: das
gemeinsame Analysieren und die Empathie,
die Zielorientierung und das spielerische Lernen, das Entwickeln von Ideen und das Prüfen
der Umsetzbarkeit selbiger.
Christian Ledig
Vorstand Bildung
Der konzeptionelle Rahmen des UNESCOWeltaktionsprogramms zur BNE waren für
uns als Stiftung hier Vorgabe und gelebter
Leitfaden zugleich. Als gemeinnütziger Partner für Bildungseinrichtungen haben wir von
diesen strukturellen Leitplanken profitiert,
wenn die Ideen und Umsetzungsfortschritte
der von uns Geförderten an Fahrt aufgenommen haben. Was der „Treibstoff“ dieser Prozesse war? Mir scheint, die Neugier daran, wie
„das alles zusammenhängt“ und die Hoffnung
darauf, dass aus dem Verstehen dem Einzelnen ein Entscheidungskorridor zur nachhaltigen Gestaltung seines Lebens erwächst.
Jeder Baum war einmal ein Pflänzchen. Nur
durch das Erfahren von Licht, Wasser und
ausreichend Nährstoffen war ihm seine Entwicklung möglich. Unsere Stiftung ist mit
Sicherheit noch kein „Baum“, aber ein „Pflänzchen“ sind wir auch nicht mehr. Wir haben im
zurückliegenden Jahr Blätter getrieben, uns
gut entwickeln dürfen.
Unser Dank gilt Herrn Dietmar Hopp für sein
Vertrauen und seine finanzielle Unterstützung. Wenn ein nachhaltiger Bildungsansatz
auf einen solch fruchtbaren Nährboden trifft,
dann kann Gutes entstehen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute
für das Schuljahr 2016/17 und bleiben Sie uns
als Weggefährten erhalten.
Ihr Christian Ledig,
Bildungsvorstand der Klimastiftung für Bürger
-9-
Heinrich Metzendorf Schule,
Karl Kübel Schule,
Bensheim
KREIS BERGSTRAßE
LANDKREIS
BAD DÜRKHEIM
RHEIN-PFALZ-KREIS
Carl-Theodor-Schule,
RHEIN-NECKARKREIS
Schwetzingen
Hubert-Sternberg-Schule,
Wiesloch
LANDKREIS
SÜDLICHE WEINSTRAßE
Privatgymnasium St. Leon-Rot,
St. Leon-Rot
Pamina-Gymnasium,
Herxheim
LANDKREIS KARLSRUHE
LANDKREIS
GERMERSHEIM
Anne-Frank-Realschule,
Albertus-Magnus-Gymnasium,
Ettlingen
LANDKREIS RASTATT
- 10 -
Carl-Orff-Schule,
Sinsheim
NECKARODENWALD-KREIS
WIR SAGEN DANKE!
UNSERE PARTNERSCHULEN
DER ERSTEN WELLE
(Schuljahr 2015/16)
Übersicht der schulischen Bildungsprojekte
Stand: August 2016
Nachhaltigkeit erleben
BNE erlebbar machen!
Greening Jobs
- 11 -
Schüler der
Carl-Orff-Schule auf
der Streuobstwiese
BILDUNG FÜR
NACHHALTIGE
ENTWICKLUNG
– WAS IST DAS?
Was, wie und wozu sollen Schülerinnen und Schüler heute lernen? Welche
Kompetenzen müssen sie entwickeln, um in der globalisierten Realität des
21. Jahrhunderts nicht nur bestehen, sondern verantwortungsvoll an deren
Gestaltung teilhaben zu können? Wie können sie den ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen begegnen?
Und welche Fähigkeiten und Kenntnisse benötigen sie, um an der Gestaltung
ihres eigenen Lebensraums und der Welt zu partizipieren?
Diese Diskussion über eine zeitgemäße, vor allem aber zukunftsgerechte Bildung hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Konzeption „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“ (BNE) hervorgebracht. Ziel der BNE ist es, die Menschen durch Denken und Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu
befähigen, die aktuellen wie zu erwartenden globalen Herausforderungen zu
erkennen und zu bewerten. Zugleich
lernen sie, die Konsequenzen getroffener Entscheidungen zu verstehen
und sind fähig, aktiv an der Gestaltung
und Entwicklung nachhaltig agierender
Gesellschaften teilzuhaben. Denn nur
so kann das übergeordnete Ziel erreicht
werden, dass nachfolgende Generationen keine geringeren Entwicklungsvoraussetzungen haben werden, als bisher
rige.
Workcamp bei de
Herbert Gruppe
- 13 -
BNE ist daher vor allem zukunftsgerichtet, gestaltungs- und handlungsorientiert zu begreifen. BNE bedeutet in erster Linie nicht nur über Nachhaltigkeit zu
reden, sondern vor allem, nachhaltig zu handeln. Damit einher geht der Ansatz,
die Institution Schule zum Erfahrungs- und Aktionsraum nachhaltigen Handelns zu transformieren.
Ausgelöst wurde die Diskussion über die erforderliche Neuorientierung der Bildung durch
den Rio-Prozess. Ende der 1980er Jahre wurde sich zunehmend mit der Verflechtung
ökologischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen wie Armut und Klimawandel,
Artenschwund und Wasserknappheit oder
Bodendegradation und Migrationsbewegungen befasst. Um diese komplexen Herausforderungen meistern und die nachfolgende Entwicklung positiv gestalten zu können, besann
man sich auf das seit Jahrhunderten in der
Forstwirtschaft angewandte Nachhaltigkeitsprinzip. Danach kann der Holzbedarf fortwährend dann gedeckt werden, wenn nicht mehr
Holz eingeschlagen wird, wie in gleicher Zeit
nachwachsen kann. Dieses auf alle Bereiche
menschlichen Handelns übertragene Prinzip
prägte die „Agenda 21“, das Abschlussdokument der „Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung“, die 1992 in Rio de Janeiro stattfand
und den Rio-Prozess begründete.
1992 in Rio verständigten sich über 180
Staats- und Regierungschefs darauf, das
Nachhaltigkeitsprinzip zur Handlungsmaxime des 21. Jahrhunderts zu erheben. In der
„Agenda 21“ identifizierten sie die sozialen und
wirtschaftlichen Dimensionen der erkannten
Weltprobleme sowie die Notwendigkeit der
nachhaltigen Erhaltung und Bewirtschaftung
der Ressourcen für die Entwicklung der Weltgesellschaft. Dies kann nur erreicht werden,
wenn die Rolle wichtiger Gruppen gestärkt
und geeignete Mittel zu Umsetzung identifiziert und angewandt werden. Das berühmt
gewordene Kapitel 36 „Förderung der Bildung,
der Bewusstseinsbildung und der Aus- und
Fortbildung“ beschreibt die Wirkmächtigkeit
Schüler beim Erstellen
von Prototypen
- 14 -
Unterricht auf der
Streuobstwiese
und daher Bedeutung der Bildung für diesen
Prozess und ist zugleich Ausgangspunkt der
BNE-Diskussion der vergangenen Jahrzehnte.
Denn Bildung ermöglicht Menschen nicht nur,
verantwortungsvolle, informierte Entscheidungen zu treffen, sondern eröffnet zugleich
Zugänge zu Werten und Ideen.
Aufbauend auf den Bildungskonzeptionen
der vorangegangenen Jahre, der Umweltbildung sowie der entwicklungspolitischen,
friedenspolitischen und interkulturellen Bildung entwickelten sich seit Mitte der 1990er
Jahre Varianten der BNE. Diese umfassen
eine große Bandbreite an Themen, die von
Mobilitäts- und Energiekonzepten über Ressourcennutzung und Städtebau, Ernährung
und Umweltveränderungen, Klimawandel,
Bodendegradation und Wasserknappheit, bis
hin zu Fragen der ökonomischen und sozialen
Gerechtigkeit und des fairen Miteinanders im
Weltmaßstab reichen.
Während hinsichtlich der thematischen Ausrichtung weitgehend Konsens besteht, hält die
Diskussion darüber an, welche Kompetenzen
ein nachhaltig agierender und entscheidender
Bürger benötigt, um aktiv am gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozess teilhaben
zu können. Bei aller Unterschiedlichkeit der
verschiedenen Konzeptionen besteht Konsens darüber, dass Bildung für nachhaltige
Entwicklung den Umgang mit Komplexität,
vorausschauendes und kritisches Denken,
Perspektivenwechsel und Empathie sowie
Demokratiefähigkeit als zentrale Kompetenzen ansieht.
- 15 -
Workcamp Waghäusel
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde deutlich,
dass die Realisierung dieser Ideen nicht so vorangekommen war wie gedacht. Auf der Rio+10-Konferenz
in Johannesburg beschloss die Weltgemeinschaft
2002 daher, eine UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ins Leben zu rufen. Mit dieser 2005
einsetzenden Maßnahme sollte weltweit das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung bekannt
gemacht werden. Als die UN-Dekade 2014 zu Ende
ging, war dies in weiten Teilen der Welt - wenn auch
in unterschiedlicher Intensität - eingetreten. Um diesen Prozess in Gang zu halten und von den weitverbreiteten BNE-Projekten zu festgefügten
bildungspolitischen Strukturen zu kommen,
folgt der UN-Dekade seit 2015 das „Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige
Entwicklung“. Das zunächst bis 2019 laufende Weltaktionsprogramm steht im
Einklang mit den siebzehn „nachhaltigen Entwicklungszielen“, den „Sustainable Development Goals“, in welchen
die Vereinten Nationen die „Agenda
2030“ als globalen Entwicklungsplan
beschreiben. Ziel 4 thematisiert die
Bildung, die als „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerichtet ist.
- 16 -
Schüler beim Workcamp
in Waghäusel bei der
Firma Wirsol
In Deutschland sind vielfältige Ansätze und
lange Traditionen von Bildung für nachhaltige Entwicklung zu beobachten. Insbesondere
in BNE-affinen Schulfächern wie Geographie,
Biologie, Politik oder Ethik ist dieser Ansatz
fester Bestandteil didaktischer Konzepte. Neu
ist, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung
nun über bildungspolitische Entscheidungen
und über die Lehr- und Bildungspläne Eingang
in die Institution Schule als Ganzes findet. Die
Auseinandersetzung mit umwelt- und entwicklungsrelevanten Aspekten und Fragestellungen geht ein in Projekte und Kooperationen
mit außerschulischen Partnern wie der Klimastiftung für Bürger, bis hin zur Gründung und
Leitung von nachhaltigen Schülerfirmen, von
denen viele im Bereich der Schulverpflegung
oder aber als Reparatur-Cafés agieren und
zugleich Kooperationen auf Augenhöhe mit
internationalen Partnerschulen unterhalten.
Einen bedeutenden Impuls für die Integration von BNE auf der nationalen Ebene leistet
der „Orientierungsrahmen für den Lernbereich
Globale Entwicklung“ als Empfehlung der Kultusministerkonferenz (2007/2015). Darin werden die curriculare Verankerung von BNE in
den Lehr- und Bildungsplänen, die nachhaltige
Ausrichtung der Schulorganisation sowie die
Lehrerbildung als zentrale Bausteine benannt
und konkretisiert. Außerdem werden konkrete
Themenbeispiele für eine große Zahl an Fächern vorgestellt. Die konkrete Integration von
BNE in die Bildungssysteme der Bundesländer
erfolgt auf unterschiedlichen Wegen und in
unterschiedlicher Intensität. Die Klimastiftung
für Bürger bringt sich im Sinne des Weltaktionsprogramms als Bildungsnetzwerk in diesen Prozess der strukturellen Verankerung
der BNE an den Schulen ein.
>>>
Unsere Bildungsprojekte
- 17 -
Schüler der
Carl-Orff-Schule auf
der Streuobstwiese
Unser Bildungsprojekt für die Kleinen:
„NACHHALTIGKEIT
ERLEBEN“
 ZIELSETZUNG
Mit dem Projekt „Nachhaltigkeit erleben“ unterstützt die Klimastiftung für
Bürger Grund- und Sonderschulen bei der Umsetzung von BNE inner- und außerhalb des Unterrichts.
Damit soll Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet werden, sich
nicht nur kognitiv, sondern auch praxisnah mit nachhaltigkeitsrelevanten
Themen, wie etwa einer Streuobstwiese zu beschäftigen. Dadurch sollen die
Mädchen und Jungen letztendlich zu einem Umgang mit der Natur angeregt
werden.
Die Umsetzung des Projektes an der Schule unterteilt sich in Aktivitäten
auf der Ebene der Projektsteuerung (mit den Lehrerinnen und Lehrern)
und inhaltlicher Aktivitäten (mit den Schülerinnen und Schülern). Die konkrete Ausgestaltung hängt dabei vom
Projektschwerpunkt ab. Im
Folgenden ist exemplarisch
der Ablaufplan für das Modul
„Streuobstwiese“ aufgeführt.
Über das einzelne Projekt hinaus ist die Stiftung bestrebt,
eine längerfristige Kooperation aufzubauen.
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BNE-Team der Ca
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- 19 -
 PROJEKTINFORMATIONEN
Voraussetzungen zur Teilnahme
Ort der Durchführung
Zwei bis drei Lehrkräfte, die das BNE-Projekt an der Bildungseinrichtung umsetzen
und daneben regelmäßig an den vierteljährlichen Projektsteuerungstreffen teilnehmen
Das Angebot wird vor Ort in den
Bildungseinrichtungen umgesetzt
Zielgruppe
Zum 31.5.2017
Grundschulen und Schulen mit sonderpädagogischem Schwerpunkt aus der Metropolregion Rhein-Neckar und der TechnologieRegion Karlsruhe
Projektbeginn
Anmeldung
Zu Beginn des Schuljahres 2017/18
Themen
Projekte mit Bezug zu BNE (z.B. Streuobstwiese, Schulgarten, Mülltrennung, Energiemanager)
Bitte teilen Sie uns Ihr Interesse an dem Projekt per Formular
mit, das wir auf unserer Internetseite im Downloadbereich zur
Verfügung stellen.
» www.klima-energie-stiftung.de/downloadbereich
Die Erfüllung der oben dargestellten Mindestanforderungen stellt keinen Rechtsanspruch auf
die Teilnahme am Projekt dar.
Ein Projekt im Rahmen des Programms „Nachhaltigkeit
lernen – Kinder gestalten Zukunft“ der Baden-Württemberg
Stiftung in Kooperation mit der Heidehof Stiftung.
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 EINBLICKE IN DEN PROJEKTALLTAG
„Nachhaltigkeit erleben“ an der Carl-Orff-Schule,
(Schuljahr 2015/16)
Mit dem Schuljahr 2015/16 begann das Pilotprojekt „Nachhaltigkeit erleben“ an der Carl-OrffSchule, einem sonderpädagogischen Bildungszentrum in Sinsheim. Die Schülerinnen und Schüler
der 3. und 7. Klasse bekamen die Gelegenheit, den Jahreszyklus einer Streuobstwiese hautnah
mitzuerleben. Dabei wurden u.a. Äpfel geerntet und weiterverarbeitet, Apfelprodukte auf dem
Weihnachts- und Wochenmarkt verkauft und ein Wärmekasten zur Herstellung von Trockenobst
gebaut. Bei all diesen Aktivitäten bekamen die Lehrerinnen und Lehrer Unterstützung durch
Ehrenamtliche und externe Experten.
Neben der praktischen Arbeit außerhalb der Schule wurden die Themen von den Lehrkräften
im Unterricht vor- und nachbereitet, um ein vertieftes Verständnis zu erreichen.
Frau Camin
Frau Camin
„Unseren Kindern hat vor allem das Arbeiten in der
Natur viel Freude gemacht. Zu Beginn war für einige
unserer Schüler die Berührung mit der Natur ungewohnt.
Aber recht schnell haben die Schüler ihre Hemmungen
abgebaut und es war schön zu beobachten, wie sich ihr
Verhältnis geändert hat. Im Laufe des Projektes Streuobstwiese haben die Schüler ein Verständnis dafür entwickelt,
welche Arbeit auf dem Weg vom Apfel bis hin zum selbst
gepressten Apfelsaft geleistet werden muss.“
Frau Habeck
„Ich finde es immer wieder sehr schön mitzuerleben,
wie Kinder sich auf die Natur einlassen können, wie
sie ihre Ängste abbauen und dann Erfahrungen und
Wissen aufnehmen können. Häufig sind es die kleinen
Dinge, die die Kinder entdecken und faszinieren, wie
zum Beispiel ein winziger Käfer, den sie dann mal länger
und intensiver betrachten. Sie erkennen das Schöne und
das Besondere in der Natur. Das sind dann für mich die
Momente, wo ich denke, das ist es.“
Frau Habeck
- 21 -
Schüler des Albertus-MagnusGymnasiums Ettlingen
BNE vor Ort an weiterführenden Schulen
verankern – unser Projekt
„BNE ERLEBBAR
MACHEN!“
 ZIELSETZUNG
Mit dem Projekt „BNE erlebbar machen!“ wollen wir weiterführende Schulen bei der Implementierung von BNE in den Unterricht und das Schulleben
unterstützen. Bei dem damit verbundenen Schulentwicklungsprozess werden
die jeweiligen Lehrerteams durch zentrale Workshops und individuelle Beratungstermine geschult und begleitet.
Der angestoßene Prozess setzte bei der Bestandsaufnahme der schulischen
Situation im Bereich BNE an. Darauf aufbauend wurden kurz-, mittel- und
langfristig angelegte Ziele entwickelt, die notwendigen Umsetzungsprozesse
geklärt und diese in Gang gesetzt.
Dieses Angebot richtet sich an
weiterführende Schulen aus der
Metropolregion Rhein-Neckar und
der TechnologieRegion Karlsruhe.
lunterricht
BNE aktiv im Schu
am AMG Ettlingen
- 23 -
 PROJEKTABLAUF
Das Angebot besteht aus zwei Teilen:
I. 3 ganztägige Workshops zum Projektmanagement/BNE
Bei diesen Workshops erhalten die Teilnehmer von Fachleuten eine Einführung in das Projektmanagement sowie den Themenkomplex BNE. In den integrierten Arbeitsphasen haben die
Lehrkräfte zudem Gelegenheit, die erarbeiteten Inhalte auf ihre jeweilige Schule anzuwenden.
Darüber hinaus können sich die Teilnehmer mit den Lehrerinnen und Lehrern anderer Partnerschulen austauschen und vernetzen.
Die 3 Workshops finden verteilt über ein Schuljahr statt.
II. Beratung/Unterstützung vor Ort
Neben den zentralen Präsenztagen erhalten die Schulteams Feedback und Anregungen bei
regelmäßig stattfindenden individuellen Beratungsterminen.
Das Projekt „BNE erlebbar machen!“ befindet sich in der Erprobungsphase. Für das Schuljahr 2017/18 suchen wir 9 Partnerschulen.
Interessierte Schulen wenden sich für weitere Informationen
bitte an: [email protected]
Die Erfüllung der oben dargestellten Mindestanforderungen stellt keinen Rechtsanspruch auf die
Teilnahme am Projekt dar.
- 24 -
 PROJEKTINFORMATIONEN
Voraussetzungen zur Teilnahme
Umfang des Projektes
Bildung eines BNE-Teams aus vier bis
fünf Lehrkräften, die an den Präsenztagen
und den individuellen Beratungsterminen
teilnehmen
3 zentrale Workshops, individuelle Beratungstermine
Zielgruppe
Die Workshops finden abwechselnd an den
Partnerschulen statt, die Beratungstermine
vor Ort an der jeweiligen Schule
Weiterführende Schulen aus der Metropolregion Rhein-Neckar und der TechnologieRegion Karlsruhe
Ort der Durchführung
Anmeldung
Themen
Bis zum 31.5.2017
Implementierung von BNE in den Unterricht
und das Schulleben
Projektbeginn
Zu Beginn des Schuljahres 2017/18
BNE-Teams aus Herxheim
und Ettlingen am
2. Präsenztag 2015
>>>
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 EINBLICKE IN DEN PROJEKTALLTAG
„BNE erlebbar machen!“ am Albertus-Magnus-Gymnasium Ettlingen,
(Schuljahr 2015/16)
Das Albertus-Magnus-Gymnasium in Ettlingen kann bereits auf eine lange Tradition als Schule mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen zurückblicken. Bei dem am Anfang des
Schuljahres 2015/16 angestoßenen Prozess ging es nun darum, ein Schulcurriculum auf den
Weg zu bringen, um die vielfältigen Aktionen in einem Programm festzuschreiben und zu strukturieren. Dazu entwickelten die Lehrkräfte nun zunächst ein Curriculum für die Klassen 5 und 6,
das in den folgenden Jahren sukzessive für die höheren Klassen fortgeschrieben werden soll.
KSfB: Welche Fachschaften sind an dem Projekt beteiligt?
Herr Ullrich: „Es sind ganz viele Fachschaften beteiligt: Naturgemäß die Naturwissenschaften mit der Biologie und Geographie
- und was uns am meisten freut - sind auch die Geistes- und
Sozialwissenschaften mit der Gemeinschaftskunde, den Fremdsprachen bis hin zur Kunst engagiert.“
KSfB: Welche konkreten Projekte sind an Ihrer Schule geplant?
Herr Ullrich: “Als Aufgabe haben wir uns gesetzt, mit der Einführung der neuen Bildungspläne für die Klassen 5 und 6, die zum
kommenden Schuljahr 2016/17 in Kraft treten, ein landwirtschaftliches Projekt zu planen, fächerübergreifend. Am Anfang bezogen auf die BNE-Basisfächer Biologie
und Geographie. Da haben wir vor, die Landwirtschaft einmal detaillierter zu betrachten, vor allem auf den
Nachhaltigkeitsgedanken hin. Wir wollen verschiedene Unterrichtsgänge durchführen. Wie zum Beispiel hier
vor Ort verschiedene Betriebe besichtigen, so dass die Kinder einen praktischen und theoretischen Anteil
erfahren und das möglichst fächerverbindend, so dass wir dann später alle Fächer inkludieren können.“
Herr Ullrich
Herr Scherer
„Das Besondere für uns war, dass wir Kontakt zu anderen
Schulen aufnehmen konnten. Wir haben durch die Fortbildung
gesehen, was es an den anderen Schulen an Umsetzungsmöglichkeiten gibt und welche Ideen da sind, was uns auch
sehr weitergeholfen hat eigene Überlegungen anzustellen.
Diese Impulse fanden wir sehr förderlich. Es ist ja so: Es laufen
schon sehr viele größere und kleinere Projekte bei uns an der
Schule, die einen Bezug zu BNE haben. Unser Anliegen ist es
nun, den vielen Einzelaktivitäten eine klare Struktur zu geben
und damit letztlich BNE stärker im Schulleben zu verankern.“
- 26 -
Herr Scherer
„BNE erlebbar machen!“ am Privatgymnasium St. Leon-Rot,
(Schuljahr 2015/16)
Das BNE-Team des Privatgymnasiums St. Leon-Rot fokussierte sich im Laufe des Schuljahres
immer weiter auf die Planung einer BNE-Projektwoche Anfang 2017, die als Startschuss für eine
breit angelegte Stärkung von BNE dienen soll. Ziel war es, dass die dort umgesetzten Projekte in
Form von AGs, dem fächerübergreifenden Arbeiten oder Unterrichtsreihen mit BNE-Bezug über
die Projektwoche hinaus verstetigt werden. Bei der Planung erhielt das Team im Verlauf der
Workshops und Beratungstermine Unterstützung von Experten.
Frau Stahl
„Gestartet sind wir im Oktober 2015 mit
unserem ersten Präsenztag. An dem Tag
ging es um die Schulorganisation. Wir
haben uns die Frage gestellt, wie wir das
Projekt umsetzen. Herr Amler als Experte
für Projektmanagement, der uns von
der Stiftung an die Seite gestellt wurde,
hatte uns auf einfache Weise dargestellt,
durch welche Projektmethode das Ganze
funktioniert: Mit Hilfe von Fragebögen
wird zunächst dokumentiert, danach werFrau Rodic & Frau Stahl
den Ziele formuliert und darauf basierend
wird gemeinsam ein Projektfahrplan entwickelt. Durch Herrn Hoffmann und Herrn
Eisenmann wurden uns interessante und für uns neue Perspektiven auf die BNE eröffnet. Wir konnten
uns zum Beispiel zu Beginn nicht vorstellen, welche Fächer BNE umfasst. Wir erkannten dann schnell,
dass wir alle gefragt und gefordert sind. So haben wir uns im Team gefunden und sind sehr motiviert,
gemeinsam etwas für unser Schulleben im Sinne von BNE zu tun.“
KSfB: Was macht das Thema BNE für Sie als Privatgymnasium St. Leon-Rot
und für Sie als Pädagogen interessant?
Fr. Rodic: „Zuerst ist es natürlich so, dass BNE durch den neuen Bildungsplan präsent ist und eine wichtige Rolle als Leitperspektive in den verschiedenen Unterrichtsfächern spielt. Wir haben uns zunächst
zusammengesetzt um zu schauen, welche Gegebenheiten für die Umsetzung wir an der Schule haben
und was wir bündeln könnten. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie können wir aus unseren bereits
vorhandenen Aktivitäten einen roten Faden machen? Was haben wir bereits erfolgreich umgesetzt und
wo gibt es noch Bedarf?“
- 27 -
Workcamp bei der Firma
Wirsol in Waghäusel
„GREENING JOBS“
Unsere Berufsorientierung
 ZIELSETZUNG
Die Klimastiftung möchte Schülerinnen und Schülern im Rahmen ihrer Berufsorientierung die Möglichkeit geben, Unternehmen der Region und deren
„grüne Berufsfelder“ (z.B. Herstellung von Solarpanels) praxisnah kennenzulernen.
Damit sollen sie für die Aufnahme einer entsprechenden Ausbildung oder eines Studiums begeistert werden. Daneben werden die Fachkräfte von morgen
möglichst früh darauf vorbereitet, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Alltag und später in ihrem beruflichen Handeln angemessen zu berücksichtigen.
ellen
Schüler beim Erst
von Prototypen
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 PROJEKTABLAUF
Das Angebot besteht aus zwei Teilen:
I.
Kick-Off-Workshop mit Lehrkräften
und Unternehmensvertretern
Bei dem halbtägigen Workshop wird den Lehrkräften die beim Workcamp verwendete Design
Thinking-Methode vorgestellt und der Kontakt zwischen Schulen und Unternehmen hergestellt.
II.
Ganztägiges Workcamp mit Schülerinnen
und Schülern über drei Tage
Die Schüler entwickeln in Kleingruppen, unter Anleitung eines Design Thinking-Coaches, den
Prototypen. Die dabei zugrundeliegende Frage- bzw. Problemstellung orientiert sich an nachhaltigkeitsrelevanten Aspekten. Im Verlauf des Workcamps haben die Schüler auch die Gelegenheit, bei Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens Rat einzuholen. Abschließend werden
alle Produkte präsentiert.
Das Projekt „Greening Jobs“ befindet sich in der Erprobungsphase.
Für das Schuljahr 2016/17 suchen wir 5 Partnerschulen.
Interessierte Schulen wenden sich für weitere Informationen
bitte an: [email protected]
Die Erfüllung der oben dargestellten Mindestanforderungen stellt keinen Rechtsanspruch auf die
Teilnahme am Projekt dar.
Partnerunternehmen
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 PROJEKTINFORMATIONEN
Voraussetzungen zur Teilnahme
Ort der Durchführung
Eine Schülergruppe von 8-12 Schülerinnen
und Schülern, mind. 1 Lehrkraft, die an
sämtlichen Veranstaltungen teilnimmt
Der Kick-Off-Workshop wird an einer der
Partnerschulen ausgerichtet. Das Workcamp findet beim jeweiligen Partnerunternehmen statt
Zielgruppe
Weiterführende Schulen mit Schülerinnen
und Schülern in der Berufsorientierungsphase
Themen
Die Fragestellung für das Workcamp wird
gemeinsam mit den Lehrkräften und dem
Unternehmen entwickelt
Anmeldung
Bis zum 31.10.2016
Projektbeginn
Januar 2017
Dokumentation
Keine Dokumentation erforderlich
Umfang des Projektes
Halbtägiger Kick-Off-Workshop (für
Lehrkräfte), dreitägiges und ganztägiges
Workcamp
Teilnehmer des Workcamps in Waghäusel
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 EINBLICKE IN DEN PROJEKTALLTAG
Workcamp bei der AVR Kommunal GmbH in Sinsheim
Insgesamt 18 Schüler der Hubert Sternberg Schule aus Wiesloch haben sich drei
Tage lang mit einer aktuellen Fragestellung zum Thema Nachhaltigkeit beschäftigt: »Wie können die Bürgerinnen und Bürger einfach und bequem ihre Elektrogeräte
entsorgen und wie kann die AVR Kommunal GmbH ihre Erfassungsmengen steigern?«
Die Aufgabenstellung ist in Zusammenarbeit
mit der AVR Kommunal GmbH entwickelt
worden. Die Schüler haben in dem Workshop
moderne Arbeitsmethoden verwendet, die
auch in immer mehr Unternehmen genutzt
werden, um eine agile und kreative Arbeitsweise zu fördern. Bei der Bearbeitung der
Fragestellung standen dabei drei Themenblöcke im Vordergrund: Die Bürgerinnen und
Bürger, die AVR Kommunal GmbH als Unternehmen und natürlich die positiven Effekte
für die Umwelt. Vor allem die Schonung von
Ressourcen durch ein effektives Recycling sowie das Verhindern von Umweltschäden durch unsachgemäße Entsorgung sind in diesem Zusammenhang immer wieder betont worden.
Tag 1
Grundlagen und Problemverständnis
Design Thinking:
Überblick und Design Thinking im Schnelldurchlauf
Reframing:
Erarbeitung eines klaren Verständnisses
der Aufgabenstellung
Praktische Arbeit im Team:
Regeln zur Zusammenarbeit und Feedbackkultur
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Tag 2
Feldrecherche und Sichtweise
definieren / Ideen und
Prototypen erzeugen
Feldrecherche:
Erarbeitung eines Interviewleitfadens und
Interviews mit Kunden/Bürgern
Synthese:
Aufbau von Empathie und Definition des
Problemstandpunkts aus Nutzersicht
Ideengenerierung:
Verschiedene Kreativmethoden zum
Finden neuer Ideen
Prototypen bauen:
Erstellen von einfachen Prototypen /
Ideen greifbar machen
Testen:
Erste Präsentation und Feedback
von anderen Teams
Tag 3
Testen, Feedback und
Ergebnispräsentation
Weitere Methoden zur Validierung und
zum Iterieren von Ideen und Prototypen
Präsentation:
Vorbereitung und Aufbau der Präsentation
Abschlusspräsentation:
vor geladenen Gästen und Entscheidern
Reflektion:
Eindrücke und das Feedback der Schüler
werden gesammelt und besprochen
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HCE-Team mit Sabrina Ebenho
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Hillenbrand und Christine Fische
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Baumhaus-Workshop
HCE-Geschäftsführerin
Dr. Nicole Vollweiler
HOCHSCHULEN
Das Anneliese Wellensiek Netzwerk zur Förderung
der Interdisziplinarität in der Lehrerausbildung
Die im Jahr 2015 verstorbene Stiftungsrätin Frau Prof. Anneliese Wellensiek
hatte in ihrer Zeit des Mitwirkens als Mandatsträgerin der Stiftung einen
starken Einfluss auf die Ausrichtung der Bildungsaktivitäten der Klimastiftung für Bürger. Ihre Sichtweise, dass die Lehrerausbildung nicht nur entlang
der Fächer erfolgen sollte, sondern immer auch anhand von interdisziplinären
Ansätzen wie der BNE, ist Gründungsanlass und fortlebende Motivation des
Anneliese Wellensiek Netzwerkes zugleich.
Bereits in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden an den Universitäten und Hochschulen in der Rhein-Neckar-Region möchte
die Klimastiftung für Bürger dabei helfen, die
BNE noch mehr zu verankern, um auch die
nachfolgende Lehrergeneration für dieses
Feld zu sensibilisieren. Dabei bietet die BNE
die Chance, interdisziplinäres Denken und
Arbeiten bei den angehenden Pädagoginnen
und Pädagogen zu fördern.
Als universitäre Partner konnten mit dem
Heidelberg Center for the Environment (HCE),
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg,
dem Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik
mit dem Schwerpunkt der Pädagogik der
Natur- und Umweltwissenschaften an der
Technischen Universität Darmstadt, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und der
Universität Koblenz-Landau bereits wichtige
Partner in Baden-Württemberg, Hessen und
Rheinland-Pfalz mit eingebunden werden.
Das Anneliese Wellensiek Netzwerk soll für
eine Lehrerausbildung stehen, welche über
die Grenzen der Fächer und der Bundeslän-
der Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hinweg verzahnt ist. Im Rahmen
einer ersten Gesprächsrunde im Oktober
2015 wurde vereinbart, dass von Seiten der
Hochschulpartner die konzeptionelle Grundlage für ein Grundlagenseminar BNE sowie
Qualitätskriterien für außerschulische Lernorte erarbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden beim zweiten Netzwerktreffen im April 2016 vorgestellt. Nun wird
die weitere Kooperation zwischen den Hochschulpartnern ausgelotet, um die zwischenuniversitäre Zusammenarbeit in der Lehre
zu verbessern und auch den Austausch im
Bereich der noch jungen BNE-Forschung zu
ermöglichen.
Zugleich sollen die Hochschulen auch als externe Partner zur Begleitung des zukünftigen
Erlebniszentrums in Sinsheim mitwirken, um
zu gewährleisten, dass sich die Ausstellung
auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft
bewegt.
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ANMELDUNG
UND INFORMATION
„Nachhaltigkeit erleben“
Die Anmeldung erfolgt über ein Formular, das wir auf unserer
Internetseite im Downloadbereich zur Verfügung stellen.
» www.klima-energie-stiftung.de/downloadbereich
„BNE erlebbar machen!“
Das Projekt „BNE erlebbar machen!“ befindet sich in der Erprobungsphase. Für das Schuljahr 2017/18 suchen wir 9 Partnerschulen.
Interessierte Schulen wenden sich für weitere Informationen
bitte an: [email protected]
„Greening Jobs“
Das Projekt „Greening Jobs“ befindet sich in der Erprobungsphase.
Für das Schuljahr 2016/17 suchen wir 5 Partnerschulen.
Interessierte Schulen wenden sich für weitere Informationen
bitte an: [email protected]
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DANKSAGUNGEN
Das Schuljahr 2015/16 war das erste Jahr, in dem wir als operative Stiftung an
Bildungseinrichtungen aktiv waren. Eine Vielzahl von Menschen haben dies
mit ihrer Hilfe und Expertise erst möglich gemacht. Mein Dank geht an alle
die, welche die Bildungsaktivitäten der Stiftung im ersten Jahr der Pilotphase
unterstützt haben (in alphabetischer Reihenfolge):
Wolfgang Amler
Julia Balzer
Christiane Bauer
Jürgen Becker
Achim Beule
Antje Biertümpel
Karla Blöcher
Claudia Blume
Jürgen Edinger
Andreas Eichenlaub
Lothar Eisenmann
Timo Engelhardt
Peter Euler
Petra Evanschitzky
Georg Eyzel-Zahl
Werner Fischer
Christine Frey
Michael Fritz
Annika Fröhlich
Jens Gallenbacher
Carlo Geiger
Jochen Gürtler
Theo Grimm
Petra Habeck
Nora Heim
Gisela Heinzelmann
Sandra Henze
Frank Herbert
Mario Hill
Frank Hoffmann
Thomas Hoffmann
Ulrich Hotz
Yvonne Kehren
Angelika Kerner
Klaus Kessler
Christine Kirchgäßner
Jan Kirchhein
Wolfgang Knörzer
Anita Köhler
Sabine Lachenicht
Raoul Landt
Manfred Lauer
Simon Lietzmann
Petra LindemannMatthies
Reiner Mathar
Petra Meier
Petra Mohr
Klaus Monz
Heike Nahrgang
Lars Nöcker
Helmut Obermann
Matthias Pahlke
Julia Popp
Uwe Rahn
Claudia Rehbeil
Mario Rieger
Björn Risch
Eva-Maria Rodic
Frank Rust
Bernhard Seefeld
Marie Schehl
Matthias Scherer
Martin Schneider
Ellen Schlomka
Margrit Scholl
Tim Schulze
Christoph Siebler
Claudia Sommer
Stefanie Sosa y Fink
Christine Stahl
Eva Steinmüller
Sabine Süß
Karsten Thiel
Christian Ullrich
Nicole Vollweiler
Andreas Weber
Anneliese Wellensiek
Stephan Wienk-Borgert
Peter Wittlinger
Wilfried Würges
Christian Wursthorn
Marc Ziebold
Christoph Zölch
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AUCH DU
MACHST KLIMA!
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WIR STIFTEN KLIMA. SIE AUCH?
Sie wollen die Arbeit der Stiftung unterstützen?
Wir erläutern Ihnen gerne, wie Sie unsere Arbeit
unterstützen können.
www.klima-energie-stiftung.de/
unterstuetzen-sie-uns
Klimastiftung für Bürger
Neulandstraße 6
D-74889 Sinsheim
Telefon 07261 9749260
Telefax 07261 9749269
[email protected]
www.klima-energie-stiftung.de
Verantwortlich:
Christian Ledig
Gestaltung:
www.lorbeerdesign.de
Telefon 07261 9749262
Mobil 0175 2814007
Bildnachweis:
Christine Fischer, Fotolia,
Florian Freundt, Jochen Gürtler,
Karin Hiller, iStockphoto, Ellen Klose,
Frank Rust, Matthias Scherer,
Christian Ullrich, Nicole Vollweiler
[email protected]
Texte:
Dr. Thomas Hoffmann
Christian Ledig
Lars Nöcker
Frank Rust
Druck:
abcdruck GmbH, Heidelberg
Stand: August 2016