Holzblasinstrumente - HS
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Holzblasinstrumente - HS
Köck Leonhard MK II LMS Landeck Holzblasinstrumente entwickelten sich aus einer Vielfalt von Flöten, Pfeifen, Schalmeien usw. Die Unterscheidung von den Blechblasinstrumenten stimmt nicht mehr, denn Flöten und Saxophone z. B. werden aus Silberlegierungen hergestellt. Die Holzblasinstrumente sind nach der Art zu unterscheiden, wie sie angeblasen werden. Als schwingender Körper dienen bei der Flöte die Lippen des Bläsers, ein Rohrblatt bei der Schalmei und den Klar., zwei Rohrblätter bei Oboe und Fagott. Im 19. Jahrhundert wurden die Holzblasinstru-mente durch Piccoloflöte, Englisch Horn, Baßklarinette und Kontrafagott erweitert. Flöten: wohl das älteste Blasinstrument ohne Rohrblatt. Der von den Lippen geformte Luftstrom wird gegen eine scharfe Kante geführt. Dort teilt er sich und versetzt die Luftsäule im Flötenrohr in Schwingungen. Im wesentlichen sind daraus zwei Arten von Flöten entwickelt worden. Die nach unten gehaltene Flöte hat einen Schnabel, daher Schnabelflöte. Die bekannteste dieser Flöte ist die Blockflöte. Querflöten gab es schon in Ägypten, wenn sie auch nicht durch ein Mundloch, sondern am oberen Ende der offenen Röhre angeblasen wurden. Die Alt-Flöte wird selten verwendet. Die Zahl der Klappen zum Öffnen der Grifflöcher wurde immer größer. Die bedeutendste Reform veranlaßte Th. Böhm in München um 1850. Er bedachte bei den Grifflöchern nicht die Spielbarkeit, sondern ließ ihren genauen Platz von einem Physiker berechnen und vervollkommnete zur Bedienung der Grifflöcher den Klappenmechanismus. Böhm baute seine Flöte vorwiegend aus einer Silberlegierung. Neuerdings werden Flöte auch aus Plexiglas hergestellt. Die Flöte ist das beweglichste aller Holzblasinstrumente. Sie eignet sich besonders für Sprünge. In tieferen Lagen klingt sie hohl und gespenstisch. Durch die Mannheimer Schule erhielt die Flöte einen ständigen Platz im Orchester und wurde auch Soloinstrument. Die Vorliebe von Friedrich II. für die Flöte ist bekannt. Mozart und Schumann liebten sie weniger, obwohl ihr Mozart in der "Zauberflöte" ein Denkmal gesetzt hat. Die Piccoloflöte klingt eine Oktave höher, als sie notiert wird. Klarinette (Einfachrohrblattinstrument) Die Klarinette sollte also wohl das heikel zu blasende Clarino ersetzen. Man wählte dazu ein Blasinstrument mit aufschlagendem Rohrblatt. Instrumente nach diesem Prinzip gab es schon in der ältesten Zeit. Als Vorläufer der Klarinette gilt die Schalmei, aus der sich die Oboe mit doppeltem Rohrblatt entwickelte. Für die 18 Tonlöcher stehen an neuen Instrumenten 20 Klappen zur Verfügung. Die Klarinette wurde erst in Mannheim regelmäßig im Orchester gebraucht. Mozart lernte sie dort kennen und bewunderte sie. Er benutzte sie sogar als Soloinstrument und schrieb Werke für sie. Die Klarinette steht in verschiedenen Stimmungen und wird daher auf verschiedenen Instrumenten geblasen. Je tiefer die Stimmung, um so größer sind die Instrumente, um so weicher ist ihr Ton. Die A-Klarinette klingt daher am weichsten. Die B-Klarinette ist die verbreitetste. C-, D- und Es-Klarinette klingen zunehmend hell und scharf. Die Klarinette ist beweglicher als die Oboe, vermag aber auch zarte Kantilenen zu spinnen. In tiefen Lagen zeichnet sie sich durch sonoren Klang aus. Nach der Tiefe zu ist die Klarinette durch das Bassetthorn und durch die Baßklarinette ergänzt worden. Oboe (Doppelrohrblattinstrument) Die Oboe ist ein Doppelrohrblattinstrument wie das Fagott, zunächst mit zwei, schließlich mit 14 Klappen. Die Böhmsche Flötenreform wurde auch auf die Oboe übertragen. Die Oboe ist weniger beweglich als die Klarinette und dynamisch begrenzt. Am besten eignet sie sich für melodische Bögen. Eine ältere Sonderform der Oboe ist die Oboe d'amore (Liebesoboe), die eine kleine Terz tiefer steht, also in A. Sie wurde um 1720 erfunden. Eine tiefe Oboe ist das Englisch Horn, eine Bariton-Oboe das Heckelphon. Fagott (Doppelrohrblattinstrument) Tiefes Holzblasinstrument. Um die tieferen Lagen zu erreichen, müßte es 2-3 m lang sein. Das Fagott benutzt, wie die Oboe, ein Doppelrohrblatt, das allerdings breiter ist. Zu seinen Vorgängern gehört ein Instrument Dulcian (süß wie in dolce), weiterhin Pommer, Bomhard, Rackett usw. Die Anzahl der Klappen wurde beim Fagott im Lauf der Zeit von drei auf 20 erhöht. Auch das Fagott wurde nach den Grundsätzen des Böhm-Systems verbessert. Es wird im Baßschlüssel notiert. Das um eine Oktave tiefere Fagott ist das =>Kontrafagott. Raum für Ergänzungen: