Ebook Die Angstmauer - Life Success Media
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Die Angstmauer Bob Proctor Bob Proctor Die Angstmauer Copyright © LifeSuccess Productions Copyright © der deutschen Ausgabe bei Life Success Media Herausgegeben von: Life Success Media GmbH Schusterbergweg 83 6020 Innsbruck, Austria www.lifesuccessmedia.com Weder dieses EBook noch Teile oder Ausschnitte davon dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder des Verlages mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, vervielfältigt, veröffentlicht oder öffentlich vorgeführt werden. Ausgenommen sind Rezensenten, die kurze Passagen von nicht mehr als insgesamt 250 Wörtern zitieren. Die ABobngstmauer Proctor DIE ANGSTMAUER D ie Angstmauer B P ob I roctor n seinem Buch Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins schreibt Milan Kundera: „Jeder, der stets ‘höher hinaus’ will, muss damit rechnen, dass ihn eines Tages der Schwindel überfällt. Was ist das, Schwindel? Angst vor dem Fall? Wieso überkommt uns dann Schwindel auch auf einem Aussichtsturm, der mit einem Geländer gesichert ist? Schwindel ist etwas anderes als Angst vor dem Fall. Schwindel bedeutet, dass uns die Tiefe anzieht und lockt, sie weckt in uns eine Sehnsucht nach dem Fall, eine Sehnsucht, gegen die wir uns dann erschrocken wehren.“ Ich bin Bob Proctor, und ich schreibe über ein Thema, dass scheinbar unablässig im Kopf vieler Menschen umgeht, und egal wie oft ich es erkläre, egal wie oft ich darüber in Vorträgen referiere ... die Menschen verlangen immer nach noch mehr Informationen ... und das aus gutem Grund ... denn dieses Thema ist immer präsent... es sei denn, man hört auf, sich weiterzuentwickeln. Für diejenigen aber, die nach mehr Freiheit streben und diesen inneren Drang verspüren, alle persönlichen Möglichkeiten zu realisieren, wird dieses Thema immer präsent sein. 4 DIE ANGSTMAUER Ich spreche von der Angstmauer – dieser imaginären Mauer, die sich zwischen der aktuellen Position und dem Ort erhebt, an dem man noch nie zuvor gewesen ist ... aber an den man gerne kommen würde. Während ich gerade über das Thema dieser Ausgabe nachdenke, fällt mir diese „Schwingung“ oder spezielle „Atmosphäre“ auf, die mir in den letzten Wochen in meiner Arbeit mit Kunden, die ich als Coach betreue, so häufig begegnet ist ... und ich betreue viele und verschiedenste Menschen und Unternehmen in aller Welt. Es scheint, als stecke jeder, mit dem ich mich unterhalte, seit einigen Zeit mitten in einem phänomenalen Wachstumsspurt – • Sie arbeiten an der Realisierung ihrer Wünsche, ihrer innersten Leidenschaft. • Sie haben ein klares Bild ihrer Ziele vor Augen. • Sie haben die ersten Schritte unternommen, um die erwünschte Verbesserung in ihr Leben zu holen und dann – • PENG! – rennen Sie gegen eine Mauer, die da mitten in ihrem Kopf sitzt. Obwohl es eigentlich nur ein Hindernis ist, das ihre eigene Vorstellung heraufbeschworen hat, ist es kein Hindernis, das man leicht überwinden könnte ... Nein! Diese Mauer ähnelt vielmehr der Berliner Mauer, mit Stacheldraht darauf und finsteren Soldaten, die mit Maschinengewehren vor der Mauer patrouillieren. ... Diese Menschen sind auf die Mauer aller Mauern gestoßen – die Angstmauer. Ob sie sich dessen nun bewusst sind oder nicht – es ist ihr eigener Kopf, der diese Mauer heimlich und leise im Hintergrund aufgebaut hat und sie nun, da sie mitten in einem Entwicklungsprozess stecken, völlig unerwartet und bedrohlich vor ihrem Kopf auftauchen lässt. 5 DIE ANGSTMAUER Vielleicht stehen auch SIE gerade vor Ihrer Berliner Mauer ... Ihrer Angstmauer. Genau genommen ist diese Berliner Mauer eigentlich nur eine von zwei gegengerichteten Triebkräften in Ihrem Kopf. Wenn man vor ihr steht, ist die Angstmauer nur eines – reine, pure Angst. Sie ist diese unaufhörliche, angsterfüllte leise Stimme, die Tag und Nacht in deinem Kopf auf dich einredet. Je mehr du dich vorwärts bewegst und unerschütterlich deinen Zielen zustrebst, umso lauter, schriller und angsterfüllter wird diese Stimme. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese hoch vor einem aufragende Angstmauer Schwindel auslöst – dieses bizarre Gefühl, das Milan Kundera beschreibt als die „verführerische Stimme des Unbekannten, die dich zu Fall bringen will“. Und es ist wichtig zu erkennen, dass, sobald ein Teil in deinem Kopf dieses Negative und all diese „Das kannst du nicht“Argumente beiseite schiebt, man genügend positives Bewusstsein für die eigenen Wünsche und Ziele geschaffen hat, dass einen die sich plötzlich auftuenden Möglichkeiten freudig erzittern lassen. Fragt man erfolgreiche Sportler nach den wenigen Minuten vor Beginn eines Wettkampfs, antworten alle unabhängig von ihrem Alter und ihrer Erfahrung, dass sie immer noch dieses „Gefühl von Schmetterlingen“ im Bauch bekommen. Erleben sie diesen Adrenalinschub aus Furcht oder aus Angst? Nein – aus Aufregung. Sie haben sich die Möglichkeiten ausgemalt ... das Ergebnis ... und jetzt haben sie die Möglichkeit, diesen Traum wahr werden zu lassen. Diese Sportler haben immer wieder ihre Angstmauern überwunden. Hätten Sie dies nicht, hätten sie nur am Spielfeldrand stehen und die Leidenschaft ihres Lebens untätig vor ihren Augen vorbeiziehen sehen können. Sie sehen, Schmetterlinge im Bauch sind nur eine schwächere Abwandlung dieses Gefühls von Schwindel, das man überwinden muss 6 DIE ANGSTMAUER ... im absoluten Vertrauen darauf, sicher auf der anderen Seite der Mauer anzukommen. Mein Freund William Todd rief mich kürzlich aus Stockholm an, wo er beruflich zu tun hatte. Er hatte sich auf der Fahrt einen meiner Vorträge angehört, in dem ich von einer Angstmauer erzählte, die sich vor mir auftat, als ich gerade 10 Jahre alt war. Vielleicht kennen Sie diese Geschichte bereits – sie handelt von der Angst, die ich erlebte, als ich zum ersten Mal vom 10-Meter-Brett springen wollte. Für William und für Sie möchte ich diese gleiche Situation heute nochmals aus einer anderen Perspektive schildern. Wahrnehmung ist eine intellektuelle Fähigkeit; sie ist einer der „Muskeln unseres Verstands“. Sie erlaubt es uns, eine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Ich habe herausgefunden, dass die Wahrnehmung eines Konzepts und die Betrachtung aus einem anderen Blickwinkel heraus uns befähigen, das erweiterte Bewusstsein zu entwickeln, nach dem wir streben. Also nehmen wir uns die Zeit und betrachten die Situation aus einer veränderten Perspektive ... denn ich bin sicher, auch SIE standen schon einmal auf einem 10-Meter-Brett. Während man die Leiter nach oben klettert, ist man mit dem KLETTERN beschäftigt ... man denkt gar nicht daran, hinter sich nach unten zu blicken. Das Klettern nach oben ist Spaß. Es ist aufregend. Du bist auf dem Weg, etwas zu tun, was du noch nie zuvor getan hast, aber du bist AUFGEREGT und FREUST dich darauf – denn sonst würdest du noch auf der Leiter innehalten, kehrtmachen und vorsichtig wieder nach unten klettern, vorbei an all den Kindern, die dich überrascht und amüsiert mustern. Nein, erst wenn du beide Füße auf das 10-MeterBrett gesetzt hast, dich ganz aufrichtest und dich umblickst, befallen dich Angst und Schwindel GLEICHZEITIG und lassen dich in deiner Haut erschaudern. 7 DIE ANGSTMAUER JETZT setzt diese Gedankenflut ein ... Zu springen, das bedeutet vielleicht TOD, Entstellung oder schlimmste Schmerzen. Du könntest stolpern. Du könntest eine harte Bauchlandung machen. Vielleicht liegt dein letztes Essen noch keine halbe Stunde zurück. Du könntest einen Krampf erleiden, untergehen und nie mehr hochkommen. ... Das ist deine Angstmauer, die zu dir spricht. Dein KOPF hat sich unvermittelt auf der letzten Sprosse zum 10-Meter-Brett eingeschaltet und brüllt dich an, dass du wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank hast. Jetzt sitzt du in der Klemme. Du wolltest doch springen. Nur deswegen bist du doch die Leiter hinaufgeklettert! Du kannst jetzt nicht mehr zurück! Oder doch? Du hast den ganzen Vormittag über die anderen Kinder beobachtet, die vom 10-Meter-Brett gesprungen sind, und weder Tod, noch Entstellung, noch schlimmste Schmerzen erlitten haben. Du DACHTEST, du willst auch springen. ... und jetzt plötzlich laufen die Gedanken in deinem Kopf Sturm ... dein Adrenalinspiegel steigt höher und höher beim Gedanken an das Bevorstehende, und dein panischer Verstand versucht mit einer endlosen Litanei angstmachender Argumente (von denen dir meist gar nicht bewusst wird, wie lächerlich diese eigentlich sind), dich von deinem Vorhaben abzubringen. Du erlebst den SCHWINDEL in seiner vollen Stärke. Du bekommst Gänsehaut und beginnst zu zittern. Du fühlst dich der Ohnmacht nahe… Und genau in diesem MOMENT gibst du entweder der Angst nach ... oder du erkennst den Schwindel und wagst voller Vertrauen den Sprung ... um dann um so vieles reicher und erfüllter wieder aus dem Wasser aufzutauchen. Wenn ich heute daran zurückdenke – nach mehr als 60 Jahren Lebenserfahrung und 40 Jahren unablässigem Streben nach einem besseren Leben – verstehe ich, wie und warum ich damals dieses Gefühl erlebte, dass ich heute als Mischung aus Angst und Freude 8 Dieses Programm ist der nächste Schritt um alles in Ihrem Leben zu erschaffen, was Sie sich nur wünschen... Arbeitsbuch . 10 CDs . Visionboard 2 Merktafeln . Konzept Poster . Ansteck PIN DIE ANGSTMAUER zugleich beschreiben würde ... auch wenn mir damals dieser Ausbruch an Emotionen, den ich erlebte, völlig neu und unerklärlich war. Jetzt erkläre ich Ihnen, „Warum“ Warum das „Betriebssystem“ in Ihrem Kopf Angstmauern aufbaut Die Computerhersteller denken vielleicht, sie hätten in den letzten zwanzig Jahren enorme Fortschritte erzielt. Aber ich kann ihnen versichern, Computer sind NICHTS im Vergleich zum menschlichen Gehirn. Wenn Sie glauben, Ihr Computer besäße die neueste, ultramodernste, beste aller Festplatten, dann haben Sie ihre eigene integrierte Festplatte noch nicht erlebt – Ihren Verstand. Bis man zehn Jahre alt ist ... oder auch nur DREI Jahre alt ... hat das Gehirn eine Unmenge an Anwendungen auf seine Festplatte – das Unterbewusstsein – geladen. Das Unterbewusstsein ist das Betriebssystem, das im Hintergrund läuft und einen nur anhand eines leisen Summens erkennen lässt, dass es da ist und funktioniert. Alles beginnt mit dem Aufbau des eigenen Betriebssystems – dieser Basisplattform aus Konzepten und Überzeugungen, die von Eltern, Geschwistern und den Personen im näheren Umfeld mit Inhalten bespeist wird. Mit je mehr Menschen und Umweltreizen wir als Kind in Berührung kommen, desto mehr „Software“ und „Anwendungen“ werden auf unsere Festplatte geladen. Familie, Freunde, Nachbarskinder, Lehrer, die Gemeinde, die Regierung, das Fernsehen, Filme, und und und ... sie alle laden IHRE Programme und Softwarepakete an Konzepten und Überzeugungen auf UNSER Betriebssystem, unser junges, offenes Unterbewusstsein. 10 DIE ANGSTMAUER Denken Sie darüber einmal nach. Wenn Sie mit einem neu gekauften Computer zurück nach Hause kommen ... ist es dann so, dass Sie ihn ans Stromnetz anschließen, hochfahren lassen, um zu sehen, ob er wirklich funktioniert ... und dann die technische Hotline anrufen und sich – bis ins allerkleinste Detail – jedes einzelne Element erklären lassen, das bereits vom Hersteller auf den Computer geladen wurde? Wenn Sie eher so veranlagt sind wie ich, kämpfen Sie sich an all den Anwendungen, Desktop-Voreinstellungen, integrierten Zusatzfunktionen und Spielen vorbei bis zum Systemordner – dem Gehirn des PCs. Und wenn Sie diesen Ordner öffnen, wird Ihnen eine Liste an Hunderten Programmen und ausführbaren Dateien angezeigt, von denen Sie noch nie gehört haben, die Sie geschweige denn verstehen ... aber Sie wissen, wenn Sie dieses Programm oder jene ausführbare Datei löschen, bringen Sie womöglich den ganzen PC zum Absturz. Also SCHAUEN Sie erst einmal und sagen sich „Hmmmmmm....“ Und weil Sie das Ganze ja doch nicht verstehen, zucken Sie mit der Schulter, schließen den Ordner wieder und danken Gott dafür, dass es Leute gibt, die solche Dinge studiert haben. Dieser Vergleich beschreibt EXAKT, wie das Betriebssystem in unserem Kopf mit Inhalten bespeist wird, und in den meisten Fällen auch, wie gut oder eher schlecht jeder von uns sein eigenes Betriebssystem kennt. Sie haben vielleicht DIESE Überzeugung oder JENE Meinung – alles Paradigmen oder Denkkonzepte, von denen Sie nicht einmal mehr wissen, woher Sie sie eigentlich haben. Soweit Sie sich erinnern, waren sie „einfach schon immer da“. Tatsächlich machen sich die meisten Menschen nicht einmal GEDANKEN darüber. Aber Sie werden niemals wirkliche Freiheit erfahren, bevor Sie nicht erkennen, das dies gar nicht Ihre Programme sind, und Sie nicht wissen, wie Sie das Programm laden, dass Ihnen ein Leben nach Ihren Wünschen erlaubt. Wenn man nun also älter wird (meist beginnt es in den Teenag- 11 DIE ANGSTMAUER erjahren), beginnt man zu versuchen, sein „System“ mit eigenen Gedanken, Handlungen oder Pfaden zu programmieren. Du Man kannst dich richtig tief in DEIN Betriebssystem vorarbeiten und beschließen, ein Paradigma zu löschen oder durch etwas zu ersetzen, das besser zu DIR passt ... in den meisten Fällen wirst du damit jede Menge Chaos in der bestehenden Programmierung anrichten. Nicht nur dein eigener Verstand beginnt sofort, zu rebellieren – auch die Leute in deinem Umfeld, die so emsig bemüht waren, dein Betriebssystem mit Gedanken, Meinungen, Überzeugungen und Ängsten zu füllen, kämpfen gegen die Veränderung an. „Das ist nicht normal“, sagen sie dir ... SIE wollen nicht, dass DU dein Betriebssystem änderst. „Das ist so, und muss hat so sein“ ... Wie oft haben Sie als Kind diesen oder ähnliche Sätze gehört? Sie sehen, wenn Sie gegen den Strom schwimmen, sich Ihre eigene Identität schaffen, Ihre eigenen Leidenschaften verfolgen, Ihr eigenes Lebensziel definieren ... dann beginnen Sie selbst zu denken, richtig? Gedanken besitzen Schöpferkraft. Wie ich schon einmal sagte: „Wenn du es im Kopf hast, hast du es auch in der Hand.“ Gedanken sind der Ursprung von allem. Nichts entsteht, ohne dass ein Gedanke vorausgegangen wäre ... Aber Denken ist leider nicht jedermanns Sache. Viele bevorzugen, ihr Betriebssystem mit den „schon vorintegrierten“ Programmen zu betreiben. Bertrand Russell wurde einmal mit folgendem Ausspruch zitiert: „Der Mensch fürchtet nichts mehr, als das Denken – weder Armut, noch den Tod.“ Mein Mentor und guter Freund Earl Nightingale pflegte diesen Ausspruch noch stärker zu formulieren: „Viele Menschen würden eher STERBEN als denken!“ 12 DIE ANGSTMAUER Es ist wahr! Warum sich den Kopf zerbrechen und etwas aufbauen, wenn andere das bereits für dich getan haben? Nun, diese Argumentation geht einem natürlich nicht bewusst durch den Kopf. Die meisten Menschen merken nicht einmal, dass sie ihr Betriebssystem – ihr eigenes LEBEN – mit fremder Software betreiben ... mit Software von Menschen, die völlig andere Erfahrungen gemacht haben ... die mit völlig anderen Ängsten konfrontiert waren ... die vor ihren eigenen Angstmauern zurückgewichen sind ... die ein bestimmtes Erlebnis oder Ereignis als Unglück interpretieren, das ihnen angetan wurde. Also, möchten SIE Ihr Leben mit fremder Software betreiben? Besonders, wenn diese Software auf Angst basiert? Leider ist ein Großteil aller Software angstbasiert. Die meisten von uns fürchten das unbekannte Glück mehr als sie es fürchten, das ewig gleiche, eintönige aber dafür vorhersehbare Lebensmuster zu leben. Sie fürchten die Folgen, die es haben könnte, das eine oder andere aus dem Betriebssystem zu löschen. Sie fürchten, wenn sie beginnen, am System zu „experimentieren“ könnte sie es so weit verändern, dass sie den Weg zu ihrem alten, altbekannten Leben nicht mehr zurückfinden. Der vietnamesische Buddhistenmönch und Philosoph Thich Nhat Hanh beobachtete sehr richtig: „Menschen tun sich schwer, ihr Leiden loszulassen. Aus Angst vor dem Unbekannten bevorzugen Sie das bekannte Unglück gegenüber dem unbekannten Glück.“ Es gibt viele, viele Menschen in dieser Welt, die mit ihrem Leben nicht unbedingt zufrieden sind und sich überlegen, die Chance zu ergreifen und einzutauchen in die Veränderung ... WENN sie nur mit einer Hand am Sprungbrett festhalten könnten. Aber so funktioniert ein Sprungbrett nun einmal nicht. Und das Leben leider auch nicht. Entweder du besiegst deine Angst, oder du lässt dich von ihr zurückdrängen und kletterst zitternd wieder die Leiter hinab zum sicheren 13 DIE ANGSTMAUER Boden ... und fühlst dich dabei so klein und beschämt. Die meisten Menschen entscheiden sich – traurig, aber wahr – für letztere Option. Sie kehren zurück in ihre „Sicherheit“ und bringen alle Arten von Ausreden für ihren Rückzug vor. Das alte Muster der angstvollen Stimme in ihrem Ohr – Vorsicht ist besser als Nachsicht – hat wieder einmal gewonnen. Noch einmal ganz im Ernst: Möchten SIE Ihr Leben so führen? Katherine Butler Hathaway sagte einmal: „Nur wer seiner innersten Intuition folgt, kann ein erfülltes Leben erfahren. Wer sich hingegen aus Angst vor Konsequenzen von seiner innersten Intuition abbringen lässt, wird ein sicheres, geordnetes, und – langweiliges – Leben führen.“ Egoistische Motive bringen die Angstmauer nicht zu Fall Das weckt in mir wieder die Erinnerung an mich als 10-jährigen Jungen, und wie ich vor der Angstmauer, die sich mir oben auf dem 10-Meter-Brett plötzlich in den Weg stellte, zurückwich. Neben der Tatsache, dass all diese angstbasierten Programme schlagartig in meinem Kopf zu rattern begannen, muss man auch eines klar sagen – ich verspürte in mir keine wahre Begeisterung oder Leidenschaft, zu springen. Ich war die Leiter hochgeklettert, weil ich den älteren Kindern etwas beweisen wollte. Meine Motivation war rein egoistisch orientiert, nicht zielorientiert. Und weil mir die Leidenschaft dazu fehlte, war es einfacher, aufzugeben. Gut, ich weiß es ist etwas ... unangemessen ... einem vor Angst zitternden Kind fehlende „Zielorientiertheit“ und „Leidenschaft“ 14 DIE ANGSTMAUER vorzuwerfen. Aber dieses Bild beschreibt trotzdem recht genau, was jeder von uns empfindet, wenn sich eine Angstmauer vor ihm aufbaut. Natürlich wäre es ein Leichtes zu sagen „Ja, aber was versteht denn ein 10-Jähriger schon von Zielorientiertheit und Leidenschaft?“. Ich kann Ihnen sagen ... es gibt Kinder und Jugendliche, die verstehen sehr viel davon. Mein Geschäftspartner Tim Throndson erzählt mir häufig von seiner 12-jährigen Tochter Kristy, die mit Ernst und Ehrgeiz ihr Ziel verfolgt, eines Tages US-Senatorin zu werden. Ich muss dazusagen, dass sie das große Glück hat in einem Umfeld aufzuwachsen, das sie in ihren Plänen unterstützt und ermutigt. Wenn Sie Ihre Ziele nicht mit Leidenschaft verfolgen, sollten Sie es besser gleich gut sein lassen. Früher oder später würden Sie ohnehin aufgeben – denn sobald sich die erste Angstmauer vor Ihnen auftut und Sie NICHT ABSOLUT sicher sind, dass Sie dies tun MÜSSEN, um dieses bessere Leben zu erreichen ... werden Sie zurückweichen und die Leiter wieder hinunterklettern. Einfach vorschnell aufgeben. Ohne Leidenschaft ist keine Motivation ausreichend, um die Angstmauer zu überwinden. Wenn die Überzeugung fehlt, dass man mit dieser bestimmten Handlung sein Leben verbessern kann, gibt es auch keinen Grund, die Dinge zu ändern, oder? Wenn man kein wirkliches Ziel verfolgt ist es im Gegenteil viel leichter, die Leiter wieder hinunterzuklettern und sich von seinem vorgeblichen Ziel abzuwenden. Auf die Bedeutung von „Sinn“ und „Ziel“ bin ich schon in anderen Vorträgen eingegangen – ich habe sogar eine ganze CD dem Thema „Sinn, Pläne und Ziele“ gewidmet, sie ist Teil meiner LEKTIONEN DER FREIHEIT, die Sie über die Internetseite www.lektionenderfreiheit.de be können. Ich hoffe, dass Sie inzwischen eine genaue Vorstellung davon haben, was Ihre Ziele und Leidenschaften sind. Dass Sie für sich erahnen, was der Sinn des Lebens ist. Ich bin sicher, Sie wollen echte und nachhaltige Veränderungen in Ihrem Leben und dem Leben der 15 DIE ANGSTMAUER Menschen um Sie herum bewirken und • Ziele bewusst definieren, • Affirmationen schaffen, • von Vorbildern lernen, die das Ziel bereits erreicht haben, • und sich mit Gleichgesinnten zusammenschließen. Sie laden „neue Software“ auf das Betriebssystem in Ihrem Kopf, die Sie in allen Aspekten Ihres Lebens unglaublich nach vorne bringen wird – ganz egal, was die anderen von Ihnen erwarten mögen. Ich bewundere den Ausspruch von Thomas J. Watson, dem früheren Präsidenten von IBM, der sagte: „Folge dem Pfad des unbequemen, freien Denkers. Setze deine Gedanken der Kontroverse aus. Sag, was du denkst, und fürchte weniger, als „Spinner“ zu gelten, denn mit dem Stempel der Konformität stigmatisiert zu werden. Bringe Themen ein, die dir wichtig erscheinen, steh auf und vertritt deine Meinung.“ Lassen Sie mich das noch einmal wiederholen ... es steckt so viel Wahrheit in dieser Aussage. „Folge dem Pfad des unbequemen, freien Denkers. Setze deine Gedanken der Kontroverse aus. Sag, was du denkst, und fürchte weniger, als „Spinner“ zu gelten, denn mit dem Stempel der Konformität stigmatisiert zu werden. Bringe Themen ein, die dir wichtig erscheinen, steh auf und vertritt deine Meinung.“ Nun, dieser Tom J. Watson war ein Meister im Turmspringen! Ich glaube, hätten wir die Chance gehabt, Tom Watson persönlich kennen zu lernen, hätten wir einen Mann erlebt, der „vor Leben sprühte“. Er besaß eine unglaubliche Leidenschaft für alles, was er tat, und verfolgte seine Ziele mit unablässigem Ehrgeiz. Er stand seiner Angstmauer gegenüber – wahrscheinlich mehr als nur ein Mal – und er überwand die Angst und den Schwindel, nur um sicher auf der anderen Mauerseite anzukommen. 16 DIE ANGSTMAUER Für Thomas J. Watson war Scheitern keine Option. Der Preis, der auf der anderen Mauerseite wartete, war einfach zu viel wert. Ist IHR Preis etwas wert? Wenn ich mit den Leuten, die ich als Coach betreue, oder die meine Seminare besuchen, über ihre Ziele und höheren Ambitionen spreche, bitte ich sie oft, mir folgende drei Fragen ganz ehrlich zu beantworten: Erstens: Bin ich bereit für diese Veränderung in meinem Leben? Zweitens: Will ich diese Veränderung? Der Schriftsteller Dr. Samuel Smiles schrieb: „Wo ein Wille da ein Weg – ein altes und sehr wahres Sprichwort. Wer beschließt, etwas zu tun, bringt alleine schon durch seine Entschlossenheit die Hindernisse zu Fall und sichert seinen Erfolg. Zu glauben, zu etwas in der Lage zu sein, ist fast gleichbedeutend damit, dazu in der Lage zu sein – die Entschlossenheit, etwas zu erreichen, ist häufig das Erreichen selbst.“ Und drittens: Was bin ich bereit, dafür aufzugeben? Denken Sie daran: Man kann nicht ins Wasser springen, wenn man sich mit einer Hand am Sprungbrett festklammern will. Man kann die nächste Sprosse der Leiter nur erklimmen, wenn man zuvor seinen Fuß von der letzten Sprosse löst. Man muss bereit sein, etwas in seinem Leben aufzugeben, um eine neue Erfahrung zuzulassen… Und man muss bereits sein, für seine Ziele zu kämpfen, wenn sich die erste Angstmauer vor einem erhebt. Oder wie George Eliot einmal schrieb: „Ich bin gegen das Wort „Scheitern“ gewappnet. Ich weiß, was dahinter steckt. Das einzige Scheitern, das der Mensch fürchten sollte, ist das Festhalten an dem, was er für das beste hält.“ 17 DIE ANGSTMAUER Was zu tun ist, wenn die Angstmauer auftaucht Kehren wir zurück zu mir, dem damals 10-jährigen Jungen auf dem 10-Meter-Brett. Als sich diese Angstmauer zwischen mir und dem Schwimmbecken unter mir aufbaute, drehte ich mich einfach um und lief weg. Ich hielt nicht inne, um nachzudenken, und hatte auch gar nicht das Bewusstsein, das es erlaubt hätte INNEZUHALTEN und NACHZUDENKEN. Das lag zum Teil auch daran, dass in mir keine wirkliche Leidenschaft war, dieses Erfahrung zu machen – das ist leider wahr. Aber ich kann Ihnen versichern, dass jeden Tag Millionen von Menschen da draußen vor ihrer Angstmauer zurückweichen, sich zurück in ihre Sicherheit flüchten ... und das, obwohl sie überzeugt waren, dass sie diese Veränderung, diesen neuen Aspekt in ihrem Leben durchaus wollen. Sie dachten, sie HÄTTEN die nötige Leidenschaft und Begeisterung. Also warum ziehen Sie den Kopf ein und laufen davon? Weil ihre alte Paradigmen – die übernommenen Überzeugungen, mit denen ihr Betriebssystem läuft ... schon seit Jahren läuft ... und voraussichtlich noch Jahre laufen wird – gar nicht daran denken, zu weichen. Diese alten Paradigmen LIEBEN das sichere Leben. Natürlich lassen sie auch ein wenig SPASS zu, wenn man einmal eine verrückte Idee spinnt ... aber nur bis zu dem Punkt, an dem diese verrückte Idee beginnt, Gestalt anzunehmen ... nur bis zu dem Punkt, an dem die Paradigmen echte ABSICHTEN und feste Ziele wittern, auf die man sich zu konzentrieren beginnt. DANN kommt ihr Einsatz ... sie beginnen dich wachzurütteln ... und zurück auf die ordentliche, einengende ... aber vorgeblich SICHERE Seite der Mauer zu ziehen. An diesem Punkt bringen deine alten Paradigmen den Angstfaktor ins Spiel. Angst ist die Allzweckwaffe der sich in ihrer Existenz bedroht sehenden Paradigmen. 18 DIE ANGSTMAUER • Für einen 10-jährigen Jungen auf dem 10-Meter-Brett ist Angst das Bild von Tod, Entstellung und schlimmste Schmerzen. • Für jemanden, der sich selbständig machen will, ist Angst die Vorstellung von Arbeit bis spät in die Nacht und wenig Geld auf der Bank. • Für jemanden, der sich aus einer unglücklichen Ehe oder Beziehung lösen will, ist Angst gleichbedeutend mit Rechtsstreitigkeiten, deprimierten Kindern und einsamen Abenden. • Für jemanden, der sein Einkommen verdoppeln will, ist Angst der Gedanke an lange Arbeitstage, Erschöpfung und ein Leben ohne geregelten Alltag. • Für einen Süchtigen ist Angst ein großes, schwarzes Loch, wenn soziale Kreise wegbrechen, gewisse Freunde einem fremd werden, und das jetzt so „bunte“ Leben sich in eintönig empfundenes Grau verwandelt. Wenn diese angsterfüllten Bilder im Kopf auftauchen fragt man sich komischerweise nur selten, WOHER diese Bilder eigentlich ursprünglich stammen. Sind es Bilder aus eigener Erfahrung, aus Situationen, die man bereits durchlebt hat? In den meisten Fällen – Nein. In den meisten Fällen stammen diese Bilder aus dem Betriebssystem ANDERER ... und haben sich irgendwie, ohne dein Wissen oder deine bewusste Zustimmung, in dein Betriebssystem eingeschlichen. Halte bewusst inne, wenn du vor deiner Angstmauer weglaufen willst, und frage dich: „Hey, woher in aller Welt kommen diese Bilder eigentlich?“ Ich wette mit Ihnen, dass, wenn Sie erst innehalten und sich diese Frage stellen, Sie erkennen werden, dass diese angstmachenden 19 Dieses Programm ist der nächste Schritt um alles in Ihrem Leben zu erschaffen, was Sie sich nur wünschen... Arbeitsbuch . 10 CDs . Visionboard 2 Merktafeln . Konzept Poster . Ansteck PIN DIE ANGSTMAUER Bilder in ihrem Kopf nicht ihre eigenen sind. Sie stammen von jemand ANDEREM. Und weil sie von jemand anderem stammen, haben Sie jedes Recht dieser Welt, sie SOFORT aus IHREM Leben zu verbannen ... aus IHREM Verstand zu verbannen. Der Philosoph Bertrand Russell schrieb: „Angst ist die Hauptquelle des Aberglaubens und eine der Hauptquellen der Grausamkeit. Der Sieg über die Angst ist der Beginn der Weisheit.“ Gut, in einigen Fällen stammen diese angsterfüllenden Bilder und reflexartigen Gedanken tatsächlich aus bereits durchgemachten Erfahrungen. Vielleicht haben Sie einmal versucht, sich selbständig zu machen, und sind gescheitert. Vielleicht haben Sie einige erfolglose Rendezvous hinter sich. Vielleicht haben Sie schon ein oder zwei oder 19 Mal versucht, das Rauchen aufzugeben – und es einfach nicht geschafft, davon loszukommen. Ob es nun ursprünglich die Gedanken anderer waren, oder eigene Erfahrungen aus der Vergangenheit, ist eigentlich nicht relevant. Was hingegen RELEVANT IST, ist was Sie JETZT denken. Was RELEVANT IST, ist dass Sie diese Bilder aus der Vergangenheit als das erkennen, was sie sind – nämlich Bilder aus der Vergangenheit, die sich ereigneten, weil Ihnen damals die wirkliche Entschlossenheit, das Vertrauen, die Leidenschaft oder auch die Zielstrebigkeit fehlte, eine gewisse Erfahrung zu machen, etwas bestimmtes durchzusetzen. … Heute ist die Situation eine andere. Sie sind entschlossener. Sie bringen mehr Leidenschaft in das Thema ein. Sie sind überzeugt, dass dies ihr wirkliches Ziel ist, der Sinn und der Inhalt Ihres Lebens. Gut! Dann nichts wie los! Sie wissen, dass dort draußen etwas Besseres auf Sie wartet! Oder wie Marilyn Ferguson einmal sagte: 21 DIE ANGSTMAUER „Tief in unserem Inneren wissen wir letztlich, dass die Kehrseite jedweder Angst Freiheit ist.“ Vertrauen Sie Ihrer Intuition. Lösen Sie sich einen Moment vom Betriebssystem in ihrem Kopf. Haben Sie Vertrauen. Sie wissen ja, so sehr wir alle unsere Computer lieben – hätten wir die Möglichkeit, unseren EIGENEN Computer nach unseren EIGENEN, speziellen Bedürfnissen und Anforderungen zu bauen ... und wäre das Ganze so einfach, wie Legosteine zusammenzustecken oder Legomännchen in ihr Plastikauto zu setzen, dann würden wir es tun – wir würden uns unseren eigenen Computer bauen. Statt dessen packen wir einen vorinstallierten PC aus dem Laden aus, stellen fest, dass die meisten der vorhandenen Anwendungen halbwegs in Ordnung für uns sind, und beginnen uns, mit der Kiste abzumühen. Wir bauen unsere Handlungen um das herum auf, was das gelieferte Betriebssystem leisten kann. So handhaben die meisten von uns ihr Leben ... ihr Denken, Handeln und Fühlen baut auf einem vorinstallierten, vorkonfigurierten Betriebssystem in ihrem Kopf auf. Aber der menschliche Verstand funktioniert nicht so wie der PC, den Sie im Laden um die Ecke kaufen. Es gibt absolut keinen Grund, warum Sie Ihr Denken und Handeln auf das beschränken sollten, was das aktuelle Betriebssystem in Ihrem Kopf Ihnen erlaubt! Sie können Ihre MEINUNG ÄNDERN – Sie können Ihr „Betriebssystem“ in jeder beliebigen Weise abwandeln – und es KANN tatsächlich so leicht sein, wie ein Legohaus zu bauen. JEDER DREIJÄHRIGE kann ein Legohaus bauen – also können auch Sie an Ihrem Verstand arbeiten! Denken Sie daran: Der freie Wille geht allem voran. Schauen Sie, in den meisten Fällen machen wir es uns selbst zu schwer. Wir tun so, als müssten wir das World Trade Center neu errichten oder architektonische Meisterleistungen wie die Burj Al Arab vollbringen – ein über 320 Meter hohes Luxushotel in Form eines aufgeblasenen Segels vor der Küste Dubais. 22 DIE ANGSTMAUER Nein, nein, nein. Sehen Sie, genau das LIEBT die Angstmauer. Sie liebt es, uns bis zum Aufgeben einzuschüchtern. Sie WILL, dass jeder Schritt unendlich schwer erscheint. Das ist ein interessanter Fakt, den wir uns ebenfalls einprägen sollten. Eric Hoffer drückte dies am besten aus, als er sagte: „Um herauszufinden, was dein Feind am meisten fürchtet, beobachte, welche Mittel er einsetzt, um dir Angst zu machen.“ Nun, wenn diese Aussage den Eindruck erweckt, sich auf einen echten, lebenden Feind zu beziehen – jemandem, dem man im Kampf gegenübersteht – müssen Sie wissen, dass der wahre „Feind“ Eric Hoffers die Blindheit war. Im frühen Alter von fünf Jahren verlor er seine Sehkraft – völlig unerklärlich. Acht Jahre später, im Alter von 14 Jahren, kehrte seine Sehkraft auf ebenso unerklärliche Weise zurück. Obwohl er nie wieder unter Blindheit leiden musste, kämpfte er für den Rest seines Lebens gegen die Angst vor der Blindheit. Für Eric war die Blindheit eine ewig lauernde Angstmauer, wie es der Krebs ist für Krebspatienten, der als „vom Krebs geheilt“ gelten. Auch wenn keine Krebszellen mehr nachgewiesen werden, ist der Krebs doch eine ständige Bedrohung, die einen Menschen sein Leben lang verfolgen und quälen kann, oder die – ein für alle Mal – von eben diesem Menschen besiegt werden kann. Was über den Sieg entscheidet ist, wie sich dieser Mensch seiner Angstmauer stellt und mit ihr umgeht. Deine aktuellen, beharrlichen Paradigmen werden UM KEINEN PREIS davon ablassen, dich von der ersehnten Veränderung abzubringen. Deine Paradigmen wissen SEHR WOHL, wovor DU am meisten Angst hast, was DEIN größter Feind ist. Das erinnert mich an eine Szene aus einem der Harry Potter-Filme, in der ein Poltergeist jeweils die Gestalt dessen annimmt, wovor der Schüler, der ihn anblickt, am meisten Angst hat. Für den einen Schüler ist dies eine riesige Spinne; für einen zweiten ein Lehrer, den er besonders fürchtete; für einen dritten nimmt der 23 DIE ANGSTMAUER Polstergeist die Gestalt eines wilden, bissigen Hundes an. Ebenso wie dieser Poltergeist weiß, was jeder der Schüler am meisten fürchtet, wissen auch deine festverwurzelten Paradigmen, was die größte Angst in dir erzeugt ... auf welche Ängste du programmiert wurdest. Wenn deine eigene Angstmauer sich das erste Mal vor dir auftut, musst du ERKENNEN, dass dieser „Poltergeist“ in deinem Kopf nicht mehr ist als dünne Nebelwand, durch die du beruhigt hindurchtreten kannst. Erkenne ihr wahres Wesen ... und dann höre zu ... hör auf deine Intuition. Shakti Gawain schrieb einmal: „Du musst bereit sein, dich von deiner Intuition führen zu lassen. Und dann bereit sein, dieser Führung direkt und ohne Furcht zu folgen. Die „Rettungsschwimmer“ stehen bereit Nun möchte ich Sie noch auf einen letzten Punkt aufmerksam machen, und dazu muss ich noch einmal auf den 10-jährigen Bob Proctor zurückkommen, der da – zitternd wie Espenlaub – auf dem 10-Meter-Brett stand. Ich war mit meiner Angstmauer konfrontiert. Ich war nicht bereit, mein Vorhaben bis zum Ende durchzuziehen, komme was wolle. Ich erkannte in diesem Moment NICHT, dass meine Angstmauer nur eine Nebelwand, nur ein Poltergeist in meinem Kopf war. Und ... ich bemerkte nicht, dass an jeder Seite des Schwimmbeckens Rettungsschwimmer standen, von denen die meisten mich bereits fest im Auge hatten. Wäre ich gesprungen und HÄTTE ich ein Problem gleich welcher Art gehabt, wären die Rettungsschwimmer sofort für mich da gewesen 24 DIE ANGSTMAUER – denn genau das ist ihre Aufgabe, darauf wurden sie trainiert. Nun, ich hatte wochenlang Tag für Tag im Schwimmbad zugebracht, und NIE beobachtet, dass ein Rettungsschwimmer eingreifen musste, um ein armes Kind zu retten, das vom 10-Meter-Brett gesprungen war. Trotzdem verließ keiner dieser Rettungsschwimmer jemals seinen Posten. Wenn du vor einer Angstmauer stehst ... wenn der Schwindel einsetzt und du die SEHNSUCHT nach dem Fall spürst ... wenn du WEISST, dass es hinter der Mauer weiter geht ... aber deine alten Paradigmen an dir klammern und dich festhalten wollen ... dann atme erst einmal tief durch. Und dann erinnere dich an das Sicherheitsnetz. Wenn du ein Ziel hast ... wenn du dieses Ziel mit Leidenschaft verfolgst ... dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich fordere meine Kunden oft dazu auf, sich das absolut Schlimmste vorzustellen, was passieren könnte, wenn sie ihr Vorhaben realisieren ... wenn sie ihre Angstmauer ÜBERWINDEN. Wenn Sie Ihre Angstmauer mit Vertrauen durchschreiten, werden Sie feststellen, dass alles, was danach kommt, nichts im GERINGSTEN mit Ihren schlimmsten Vorstellungen gemein hat. Sie haben Unterstützung. Das Universum ist nur dazu da, Neues zu schöpfen und sich auszudehnen; sein einziger Wunsch ist es, Ihnen auf Ihrem Weg in ein reicheres, erfüllteres Leben zu helfen. Wenn Sie mit Überzeugung und Leidenschaft an etwas herangehen, beginnt die Energie SOFORT, Gestalt anzunehmen und Ihnen zu helfen. Eines meiner Lieblingszitate stammt von Johann Wolfgang von Goethe, der schrieb: „In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, 25 DIE ANGSTMAUER geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte. Was immer Du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Kraft und Magie. Beginne es jetzt.“ Der spätere Versicherungsmagnat W. Clement Stone griff genau diesen Gedanken auf als er sagte: „Wer in einem großen Vorhaben erfolgreich ist, hat es geschafft, jedes Problem zu dem Zeitpunkt zu lösen, in dem es sich stellt. Er hat sich selbst geholfen, und ihm wurde geholfen durch bekannte und unbekannte Kräfte, ab dem Zeitpunkt, ab dem er sich auf den Weg machte. Er hat es geschafft, weiterzumachen, ganz gleich auf welche Hindernisse er stieß.“ Was W. Clement Stone und Goethe damit ausdrücken ist so wahr, so richtig – das versichere ich Ihnen – dass alleine dies schon wert ist, seine Angstmauer zu überwinden, alleine um zu erleben, was dann passiert! Sie werden Lösungen entwickeln, die Ihnen sonst nie in den Sinn gekommen wären. Sie werden plötzlich die richtigen Bücher finden ... neue Menschen kennen lernen ... unerwartete Anrufe erhalten. Es beginnt alles, in FLUSS ZU KOMMEN! Wenn Sie erkennen, wie diese „Zufälle“ auf Sie zukommen, beginnen Sie zu verstehen, dass dies eigentlich kein Zufall sein kann. Das gesamte Universum ist plötzlich Ihr persönlicher „Rettungsschwimmer“ – es behält Sie im Auge und achtet darauf, dass Sie nicht stolpern und stürzen. Also trauen Sie sich ... stellen Sie sich Ihrer Angst ... und Sie werden mit Freude erkennen, dass die Angst verschwindet. ... Und wenn die Angst schwindet werden Sie Momente der Erleichterung und der unbändigen Freude erleben, an die Sie sich auf ewig erinnern werden. 26 DIE ANGSTMAUER Ich habe immer gerne von Eleanor Roosevelt gelesen, denn ihr entsprang eine tiefe, innere Weisheit. So sagte sie einmal zu Reportern: „Man gewinnt an Stärke, Erkenntnis und Selbstvertrauen durch jede Erfahrung, bei der man innehält, um der Angst ins Gesicht zu sehen. Man muss sich sagen können ‚Ich habe diesen Horror bereits erlebt. Ich werde auch alles andere meistern.‘ Man muss das tun, was man eigentlich nicht tun kann.“ Fünf Tipps, um die Angstmauer zu besiegen Tun Sie das, was Sie eigentlich nicht tun können. Lassen Sie NICHT zu, dass Ihre Angstmauer den Kampf gewinnt. Wenn man sich von seiner Angstmauer zurückschrecken lässt, stirbt ein kleiner Teil in einem. Wie ich bereits erzählt habe: Als ich mit zitternden Knien wieder die Leiter vom 10-Meter-Brett hinabkletterte, verlor ich etwas; ich verlor meine Selbstachtung. Ich war so beschämt. Noch heute erinnere ich mich an dieses tiefe Gefühl der Enttäuschung – obwohl dieses Erlebnis inzwischen über 60 Jahre zurückliegt! Aber EIGENTLICH war es nur ein 10-Meter-Brett ... ein 10-Meter-Brett, das ich letztlich DOCH besiegte (und zwar ohne Tod, Entstellung oder schlimmste Schmerzen zu erleiden!). Wenn du deine Ziele verrätst ... wenn du dein altes ICH gewinnen und dich auf den Stufen zu deinen Träumen zurückdrängen lässt, dann verletzt du dich selbst mehr, als du erahnst ... weil du dein eigentliches, dein dir innewohnendes Potential nicht voll ausschöpfst. John Henry Newman sagte: 27 DIE ANGSTMAUER „Habe keine Angst davor, dass dein Leben eines Tages endet. Fürchte mehr, dass du versäumst, es richtig zu beginnen.“ Irgendwann, mein Freund, musst du dich für diesen Beginn entscheiden. Lass nicht zu, dass die Angstmauer dich zurückdrängt oder dich ängstlich vor ihr zusammenkauern lässt. Lass nicht zu, dass sie dir alle möglichen Fehler aufzählt, die du eventuell machen könntest, und deren eventuelle Folgen für dein Leben. Lass nicht zu, dass sie dich zurückwirft in dieses Leben, mit dem du längst nicht mehr zufrieden bist. Du wirst sonst den Verlust bedauern, genauso wie ich mich als 10-Jähriger selbst bedauerte. Zusammenfassend hier noch einmal die fünf Tipps, was Sie tun können, wenn die Angstmauer vor Ihnen auftaucht und einen Schatten über Ihr Leben wirft. Fünf „Abrissbirnen“, die Sie einsetzen können, um die Angstmauer niederzureißen. Erstens, erinnern Sie sich daran, dass Ihr wunderbarer Verstand mit einem fremden Betriebssystem „geladen“ wurde und Sie JETZT die UNABHÄNGIGE Entscheidung getroffen haben, neue und für Sie bessere, eigene Software aufzuspielen. Sie haben die freie Wahl, Ihre MEINUNG zu ÄNDERN. Es gibt absolut keinen Grund, warum Sie Ihr Denken und Handeln auf das beschränken sollten, was das aktuelle Betriebssystem in Ihrem Kopf Ihnen erlaubt! Zweitens, erkennen Sie, dass egoistische Motive die Angstmauer nicht zu Fall bringen. Wenn Sie Ihre Ziele nicht mit Leidenschaft und Sehnsucht verfolgen, können Sie gleich aufgeben. Aber WENN es Ihre Leidenschaft ist ... WENN es Ihr Ziel ist ... hat die Angstmauer nicht die geringste Chance. Drittens, halten Sie bewusst inne, wenn Sie vor einer Angstmauer weglaufen wollen, und fragen Sie sich: „Hey, woher in aller Welt 28 DIE ANGSTMAUER kommen diese negativen und angsterfüllten Bilder eigentlich?“ Sind diese Bilder wirklich Teil Ihrer eigenen, individuellen Erfahrung? ... Oder sind sie Teil eines fremden Betriebssystems, das in Ihren Kopf geladen wurde? Viertens, wenn die Angst TATSÄCHLICH aus eigenen zurückliegenden Erfahrungen stammt, denken Sie bitte einen Augenblick darüber nach, was Sie unter „Versagen“ verstehen. In den meisten Fällen werden Sie erkennen, dass es nur zum Versagen kommen konnte, weil Sie damals zugelassen haben, dass ihr „Betriebssystem“, Ihre althergebrachten Paradigment Angstmauern erzeugten, die damals Wirkung besaßen. Diese neue Einsicht wird Ihnen noch mehr innere Stärke und Kraft geben, gegen die neuen Mauern anzukämpfen. Und schließlich fünftens, erinnern Sie sich an meinen Vergleich mit dem Poltergeist, der jeweils die Gestalt dessen annahm, wovor sein gegenüber am meisten Angst hatte. Ihre Paradigmen wissen ganz genau, wovor Sie am meisten Angst haben ... sie sind nicht dumm! Denken Sie daran, wenn die Angstmauer vor Ihnen auftaucht, und Sie werden sehen, wie – PUFF – der Poltergeist verschwindet. Er hat keine Macht mehr über Sie. Entscheiden Sie sich, und stellen Sie sich der Angst. Empfinden Sie diesen Augenblick des Schwindels – diesen kurzen Augenblick, in dem Sie dastehen, innerlich zitternd und wankend. Lassen Sie sich von Ihrer Angstmauer nicht vormachen, dass Wanken Teil der Angst wäre ... denn das ist es nicht. Sie zittern, weil Sie ein schöneres, erfüllenderes, zufriedenstellenderes Leben vor sich erahnen – dieses Wanken ist TATSÄCHLICH Teil der reinen Vorfreude und des freudigen Adrenalinschubs in Ihrem Körper. Empfinden Sie dieses Gefühl, atmen Sie tief durch und gehen Sie EINEN 29 DIE ANGSTMAUER Schritt vor. Der Philosoph Publilius Syrus sagte: „Es ist töricht zu fürchten, was sich nicht vermeiden lässt.“ ... Dieses bessere Leben. Sie können es nicht vermeiden. Es gehört Ihnen. Hören Sie auf, zu kämpfen. Wagen Sie den Schritt. Ihr Bob Proctor. 30 Dieses Programm ist der nächste Schritt um alles in Ihrem Leben zu erschaffen, was Sie sich nur wünschen... Arbeitsbuch . 10 CDs . Visionboard 2 Merktafeln . Konzept Poster . Ansteck PIN