Freakstock aufm Sportplatz Konzil in Reichenbach Music in the Air

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Freakstock aufm Sportplatz Konzil in Reichenbach Music in the Air
Music
in the Air
Musik gestern und heute
Konzil
in Reichenbach
Bericht und Ergebnisse
Freakstock
aufm Sportplatz
Die Anfänge unseres Familientreffens
Nr. 3 Juni/Juli 2007
Editorial
L
iebe Leserinnen und Leser,
vor Kurzem ist das Konziltreffen in
Reichenbach zuende gegangen. Wir
haben viel diskutiert und unsere Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten
deutlich gemacht. Wir haben auch erkannt, dass in der Vergangenheit Fehler
gemacht wurden. Um dies in Zukunft
zu verhindern oder zumindest besser
vorbereitet zu sein, geht das Konzil in
die nächste Runde. Genaueres dazu
schreibt Josha Eisenhut auf Seite 6.
Doch nicht alles in der Vergangenheit
war schlecht, vieles war sogar hörbar
gut: die Musik. Ihr widmen wir einen
Großteil der Ausgabe, denn Musik war
und ist ein wichtiger Bestandteil unserer
Bewegung. Was früher abging und heute noch rockt, findet Ihr ab Seite 10.
Um zu erfahren, auf welchen Zustand
Freakstock rebooten könnte, sollte
man einen Blick in seine Geschichte
werfen (S. 31). Wie es genau aussehen
wird, wissen wir nicht. Wir wissen nur
eins: Wir werden dabei sein, wenn der
Startschuss auf dem Boxberg ertönt
und Euch in der Freakstock Allgemeinen Zeitung mit allen wichtigen Infos
versorgen. Wenn Du dabei sein willst,
dann bewirb dich (S. 4 und S. 38).
Man sieht sich auf dem Freakstock
Bettina fürs DKB-Team
[[email protected]]
Bettina Kammer (27),
Chefredakteurin
des
Kranken Boten, studiert
Kunstgeschichte und
Französisch. Sie wohnt
mit ihrem Mann und
zwei Töchtern in Berlin.
Y
Freak
Boteninhalt
38 37 36 34 33 31 28 26 24 23 22 20 18 16 14 10 8 6 5 4
Meldungen
Sommer-Festivals
Konzil: Verlauf und Ergebnisse
Protokoll: Die Jesus-Freaks-DNA
Music all around
Interview: Kristian Reschke
Fontaktoskop: Paul Gerhardt
Achtung – Christenmucke!
Schöne Seiten
Lobpreiser: 44U
Hip-Hop-Psalm
Ratgeber: Predigt-Verwandlung FEHLT
Juppis Kolumne: Kirchengeschichte
Freakstock-History
nachgedacht: Paddys Kinder
Storchs unerhörte Gebete
Gemeindeporträt: Klein aber fein in Wollbach
Rezensionen: Noch mehr unerhörte Gebete
Sprechstunde bei Dr. K. Bote: Nix verstehn?!
Impressum
Elisabeth Guschak (20) hat die Schönen Seiten gestaltet. Sie ist bei den JF
München und besucht die Kunstfachoberschule.
[[email protected]]
Der Kranke Bote
Freakstock-Tickets
Du kannst Freakstock unterstützen,
indem du dein Ticket schnellstmöglich
kaufst und somit eine bestmögliche Planung und Finanzierung deines Festivals
ermöglichst. Im Freakstyle Shop gibt es
dein Teilnehmerticket im Vorverkauf zu
guten Konditionen. So kostet ein Ticket
inkl. VVK-Gebühr dort 72 €, ab einer
Sammelbestellung von 10 Tickets nur
70 € und ab 30 Tickets nur noch 69 €.
Infos: www.freakstyle.de
Freakstock-Mitarbeit
Wenn du dieses Jahr an unserem
Familientreffen mitwirken willst, dann
melde dich jetzt an. Änderungen zum
Vorjahr: Der Teilnehmerbeitrag sollte
überwiesen werden. Dafür beträgt er
inkl. Verpflegung nur 30 € und wenn
du mit auf- und abbaust nur noch 10 €.
Infos: http://mitarbeiter.freakstock.de
Neuer AG-Geschäftsführer
Ingo Kerschischnik vom Aufsichtsrat
der Freakstyle AG teilte dem Kranken
Boten mit, dass voraussichtlich Peter
Pschichholz als neuer Geschäftsführer
eingesetzt und Alex Thomson bis zum
Ende seines Vertrages (31.7.07) freigestellt wird. Pschichholz hat schon in
verschiedenen Bereichen der AG mitgearbeitet. Sein letztes Projekt war die
neue Homepage des Freakstyle-Shops.
Wechsel bei LAUD-music
Christine Haltenhoff ist aus beruflichen Gründen von der Leitung des
JFI-Arbeitsbereiches LAUD.music zu3/2007 Juni/Juli Seite 4
Meldungen
rück getreten. Ansprechpartner ist vorübergehend Michael Sengle vom Label
Pleitegeier, erreichbar unter: [info@
laud-music.de] o. www.pleitegeier.de
Taten sprechen lassen …
Musik hören und Gutes tun am
22.6.07 in Dresden-Freital. The Violet
Burning, supported von Waiting for
Steve, geben ein Gratis-Konzert. Eine
Spendensammlung soll (abzüglich
der Unkosten) an zwei Kinderhilfsprojekte in Brasow (Rumänien) gehen.
Infos: www.tatensprechenlassen.de
Worship Compilation
Seit kurzem ist das dritte LobpreisAlbum der Berliner Jesus Freaks fertig. Die Songs, meist Eigenkompositionen, reichen stilistisch von Akustik
über Punk bis Hardcore. Die komplette Compilation mit Songtexten
gibt es zum freien Download unter:
www.faceyourenemy.com/JFBCIII.htm
Kranke-BotenKunst
Unsere Bewegung ist
unheimlich
kreativ: wir schöpfen, streichen, skulpturieren, schauspielern, sprayen, schneidern und stricken. Doch wo seid ihr, die
Künstler unter uns? Raus aus dem Atelier, runter von der Bühne und ran an
den Computer. Denn wir wollen euch
die Möglichkeit bieten, euch und eure
Kunst zu präsentieren? Mailt schnell an:
[[email protected]]
Festivals
Der Kranke Bote
Freakfest der JFX crew
Saxstock – Unseen Power
Das dritte Festival der tschechischen
Jesus Freax findet in Cerveny Kostelec,
Tschechien, vom 21. bis zum 24.6.07
statt. Das Festivalgelände ist ein Campingplatz, der direkt am See Brodsky
gelegen ist. Es geht nicht nur um Musik,
sondern auch um alle möglichen Formen von Kunst, aber vor allem darum
die Leute zu erreichen, die keinen Zugang zu Kirche und Gemeinde haben.
Abends spielen Topbands aus Tschechien, der Slowakei, Holland, Deutschland und anderen Ländern und tagsüber
kann man an Seminaren teilnehmen …
Infos: www.freakfest.cz
Abrocken zu 10 Bands aus den USA,
Portugal, Tschechien und Deutschland,
die vom 6. bis 8.7.07 mit ordentlich
Biss eine Mischung aus Rock, Punk
bis hin zu Melodic Death Metal an
die Frau bzw. den Mann bringen. Chillen auf der Insel Frauenhain, gemeinsames Frühstück, Träumen im Kunstzelt oder doch lieber sportlich aktiv?
– Für jeden ist etwas dabei! Geistige
Nahrung zum Thema „Unseen Power“
wird in großen und kleinen Portionen
serviert. Nur kauen musst du selbst!
Infos: www.saxstock.de
Rock on the Rock
Das internationale Musikfestival findet vom 19. bis 22.7.07 vor der wunderschönen Kulisse des Gardasees in Castelnuovo del Garda statt. Dieses Jahr wird
Pastor Bob Beeman dabei sein, den einige vom Freakstock her kennen dürften.
Auf der Hauptbühne spielen internationale Bands (Rock, Metal, Punk,
Emo, Crossover, Hip-Hop) und in der
Umbaupause legt ein DJ auf und
es geht heiß auf der Tanzfläche her.
Das Festival hat einen äußerst charmanten Flair, ist sehr familiär und
man fühlt sich einfach wohl dort.
Infos: www.rockontherock.com
Slot – die neue Dimension
Einige Leute beschreiben Slot mit
abstrakten Begriffen wie: Kunst, Liebe
oder Glück. Es bietet Menschen eine
Plattform, für die der christliche Glaube
eine Inspiration ist, sich in Kultur, Bildung und Gesellschaft zu engagieren.
Das Slot-Art-Festival ist eine Zeit (11.15.7.07) und ein Ort (Schloss Lubiaz,
Polen), an dem wir uns treffen, erfahren,
handeln, erschaffen, kennen lernen …
Praktisch sind es 40 Bands auf vier
Bühnen, rund um die Uhr pulsierende
Clubs mit tanzbaren Beats, Chill-out,
Theater, Clubs für Filmfans, Galerien,
Multimedia, über 80 Workshop-Reihen
aus verschiedenen Bereichen, Seminare, Aufführungen usw. Ein paar Jesus
Freaks werden mit dem Teezelt da sein.
Solltest du dich dort langweilen, gibt es
für dich wirklich keine Hoffnung mehr.
Infos: www.slot.art.pl
3/2007 Juni/Juli Seite 5
Der Kranke Bote
Konzil
Der Gipfel eines langen Weges
Ein persönlicher Bericht vom Konzil in Reichenbach
Mittwochabend: Langsam trudeln
sie ein: Die 100 Leute, denen die Bewegung ihr Vertrauen ausgesprochen hat,
über wichtige und zukunftsweisende
Fragen nachzudenken und zu entscheiden. Sie werden die nächsten Tage eine
„ekklesia“ bilden. „Ekklesia“ war in der
griechischen Antike die Versammlung
aller Wehrfähigen, die in Krisenzeiten
zusammen gerufen wurden; zur Zeit
der griechischen Stadtstaaten die Versammlung aller Stimmberechtigten und
Paulus betitelt damit die Versammlung
der Heiligen. Alles drei passt und beschreibt die Konzilversammlung ziemlich gut. Irgendetwas Heiliges macht
sich in mir breit.
Donnerstag: Ich wache mit Bauchkribbeln auf, wohlwissend, dass wir die
Versammlung heute über sehr Intimes
informieren werden. In den letzten Jahren hat es immer wieder harte Konflikte
innerhalb der Führung von JFI gegeben.
Typisch für uns als Jesus Freaks ist, dass
wir uns alle trotz Streiterei noch mögen.
So schizophren das klingt, so wahr ist
es aber auch. Wie bringt man das rüber
ohne, dass die Leute glauben, man verarsche sie? Und so kommen dann auch
kritische Stimmen aus der Versammlung. Wir sollen jetzt endlich mal mehr
erzählen, heißt es. Und das tun wir.
Für die Versammlung wird klar, dass
die Leitungsebene bei JFI „abgefrühstückt ist“, dass wir nicht mehr können, nicht mehr gemeinsam so leiten
können. Was aber geschieht, wenn die
3/2007 Juni/Juli Seite 6
komplette Leitung von JFI zurücktritt
und ein Leitungsvakuum entsteht? Ich
wünsche mir nur eins, dass die hier Versammelten zusammenrücken und wir
die Verantwortung gemeinsam übernehmen, um die Zukunft von JFI zu
gestalten. Nachdenklich und mit angespannter Erwartung gehe ich ins Bett.
Freitag: Open space – das Unwort
des Jahres bei den Jesus Freaks und unsere Vorgehensweise, um gemeinsam
dem Heiligen Geist und den Gedanken,
die er uns gegeben hat, Raum zu geben.
Es gibt keine Bühne mehr, nur einen
großen Kreis mit einem Mikro in der
Mitte. Über den Tag verteilt, arbeiten
wir in verschiedenen Themengruppen,
die von TeilnehmerInnen selbst vorgeschlagen werden. Was in den Gruppen gesprochen wird, hängt später als
Protokoll an der Nachrichtenwand und
kann jederzeit eingesehen und kommentiert werden. Es ist spannend zu
sehen, wie sich die einzelnen Themen
über den Tag entwickeln. Auch in den
Pausen sieht man Leute zusammenstehen und diskutieren.
Und ein weiteres Gefühl macht sich in
mir breit: Bei all der Unterschiedlichkeit
der Leute innerhalb dieser Bewegung,
habe ich Sorge, dass wir nichts Gemeinsames mehr haben. Eine Antwort,
die mich beruhigt finde ich im Protokoll
#005 [siehe S. 8]. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl erfahre ich immer wieder in unseren Anbetungszeiten. Es tut
mir gut das zu realisieren.
Konzil
Samstag: Ich bin fasziniert, wie sich
die einzelnen Gruppen organisieren: Sie
schließen sich thematisch zusammen
und erarbeiten in Untergruppen verschiedene Vorschläge. Erste inhaltliche
Hauptrichtungen ergeben sich. Ich sehe
überall, wie Gott seine „Finger im Spiel“
hat. Nachdem ich kurz Bedenken habe,
dass sich auf dem Konzil alles nur um
Strukturen dreht, sehe ich ein Weizenfeld mit kleinen Pflänzchen vor meinem
inneren Auge. Darüber liegt altes Dornengestrüpp. Mangelt es uns an Vision?
Nein, eher nicht. Mangelt es uns an Leidenschaft? Vielleicht, aber wir haben
immer noch genug davon. Mangelt es
uns an missionarischer Ausrichtung?
Vielleicht, aber wir liegen immer noch
über dem Durchschnitt damit. Aber die
Dornen. Könnte es nicht sein, dass unsere JFI-Strukturen wirklich unser Potenzial begrenzen.
Ein erstes Ergebnis, das sich abzeichnet, ist der Ruf nach mehr Autonomie
für die Regionen. Der „Gesamtverband
JFI“ rückt in den Hintergrund. „In unseren Regionen und Gemeinden läuft
es ziemlich gut“, so das Feedback vieler auf dem Konzil. Nur auf Gesamt-JFIEbene scheint es immer wieder zu ha-
Der Kranke Bote
ken. Diese Idee verbindet sich mit dem
Gedanken zum Thema Netzwerkstruktur,
allgemeiner Priesterschaft und der Idee
einer Rotation von Führungsämtern. Es
wird immer spannender.
Abends gibt es einen Gottesdienst
mit einer Anbetungszeit, in den sich jeder mit Bibeltexten und Eindrücken einbringen kann. Ich freue mich über viele
Leute, die sich beteiligen und ihre Gedanken und Gaben mit anderen teilen.
Sonntag: Werden wir zu einem
gemeinsamen Ergebnis kommen?
Wird es Leute geben, die sich in ein
Umsetzungsteam wählen lassen, um
die gemeinsame Jesus-Freaks-Charta
aufgrund der Konzilergebnisse zu erstellen? Ich bin ganz schön kribbelig.
Nach dem Studium des Konzilreaders
mit allen Protokollen treffen wir uns im
Plenum und ordnen Themen gemeinsam an, gewichten sie und erstellen
eine erste Ausrichtung. Regionale Autonomie, Vernetzung der Regionen über
eine deutschlandweite Tafelrunde und
Rotation von Führungsämtern. Lichtet
sich das Gestrüpp? Ich denke ja.
Ziemlich viele Leute werden für das
Umsetzungsteam vorgeschlagen. Es
überrascht mich freudig, dass so viele
eine erste Kandidatur annehmen. Alle
bitten sich Bedenkzeit bis Mitte Juni
zum nächsten Gesamttreffen aus. Dort
wird dann ein Team gewählt.
Den Abschlussgottesdienst bekomme ich nicht mehr wirklich mit. Ich
bin müde, fertig, erschöpft, aber auch
glücklich.
Josha Eisenhut
[[email protected]]
3/2007 Juni/Juli Seite 7
Konzil-P rotokoll #005
Them a:
Gent echn ik.
Waru m müss en wir Jesu s Frea ks
andauern d darü ber spre chen, wer
wir sind?
Datu m/Ze it: 2007-05-18 14:00
Init iator/In itiatori n:
Andi [and i@th ieve s.or g]
Andr eas Gehrlach (25) stud iert
ist
Deut sch und Gesc hichte in Tübi ngen. Er
DKB.
zust ändig für das kreative Layo ut im
–
.
Andi
und
Teil nehm er: Tobi M., Ulli
scho n
Eige ntlich disk utie rt die ganz e Bewe gung
im mer dran rum.
:
Disk ussionse rgeb niss e und Empfehlu ngen
veruns
das
Wir Jesu s Frea ks habe n da was,
Style
bind et. Wir nenn en es DNA, Wellenlä nge,
ktur en,
oder Myth os. Wir stre iten uns über Stru
ken
trin
und
Theologien, Musi k und Politik
Anzu g
trot zdem Bier mite inan der. Wir trag en
alle
oder besetzen Häus er, aber stör en uns
enst
esdi
Gott
zum
nicht, wenn jema nd zu spät
nkt,
elpu
kom mt. Natü rlic h ist Jesu s der Mitt
ten,
aber unse r Char akte r ist mehr. Wir könn
als den
wenn es da nicht noch etwa s ande res
ndwe lche n
irge
in
lieb en Gott bei uns gäbe, auch
nicht. Es
ande ren Geme inde n sein. Sind wir aber
weil ig.
wäre uns wahr sche inlich einfach zu lang
auch
das
ren,
Figu
Irge ndet was verbindet uns
es und
JFI als Ganz es verbindet. Wir spür en
cool wäre
könn en es doch nicht bene nnen. – Wie
oder Tates, wenn wir mit dem Fing er auf Ding e
das
da,
„Das
sach en zeig en und sage n könnten:
ist
er
ist FREA K!“ Das geht aber nicht. Sich
t aus der
nich
mt
kom
s
Etwa
nur: Dies es selt same
rafie des
Biog
der
Theologie, es kom mt nicht aus
rem.
Einz elne n, es kom mt auch nicht aus Äuße
Frea ks sind sehr sehr Individu ell.
und der
Der anti kapitali stis che Basi sdem okrat
g: egal,
eini
Autoritätsforder er sind sich dari n
was die Jesus Freak s sind – man darf ihnen
nicht verbieten, sie selbst zu sein. Kein Freak
würde auf Dauer eine Struk tur dulde n, die ihn
einsc hränk t. Wir sind uns einig, dass wir ander s
sind. Das ist unser Konse ns: „Ich bin ich selbe r
und Jesus liebt mich so. Fertig.“ – So sehr sich
das bis hier gut anhör t, es ist auch der Grund,
wesha lb wir so leide nscha ftlic h streit en. Jeder
hat seine Meinu ng, trägt seine n Nieten gürte l,
sein Batik-T-Shir t, Sakko, Regen schir m, Ritterhelm oder Ratte mit Stolz. Und kann das auch nur
bei den Freak s trage n.
Wir sind Jesus Freak s, weil Wir uns den Raum
geben, wir selbst zu sein.
Und weil wir indiv iduel l und authe ntisc h sind
und doch gleich zeitig diese n große n Raum haben,
könne n wir frei sein, uns klopp en, gute Musik
mache n, schri ll und laut sein, Kopf und nicht
Schwa nz, Pionie re, Künst ler, Idiote n, Träum er,
Brück e und Spinn er. Wir prüfe n alles und behalten das Gute. Nicht wie viele ander e From me
prüfe n wir nur manch es, sonde rn die ganze Kultur
unser er Zeit, nehme n, was taugt und mache n
es besse r und lache n über ander es. Wir könne n
offene r mit dem allem da um uns rum umgeh en,
weil wir den Rand von JFI nicht kenne n, weil
es da drauß en zu gute Bands und zu coole Leute
gibt, ohne die wir nicht könne n und weil es
inner halb von JFI zu viele Mensc hen gibt, mit
denen wir gar nicht zurec htkom men.
Vielle icht ist das unser Gen, dass wir dauer nd
ausei nande rbrec hen könnt en, es aber nie tun.
Wir sind wir selbst und kom men ohne die Ander en
trotz dem nicht aus. Unser e Authe ntizit ät ist
genau so unser Proble m wie sie unser Chara kter
ist. Freak s sind Indiv idual isten, sie wolle n
nicht fremd besti m mt sein. Sie könne n desha lb
nicht in ander en Gemei nden, aber auch fast nicht
mitei nande r leben, wisse n aber ganz siche r, dass
sie mit Jesus leben wolle n.
Der Kranke Bote
Musik
Zwischen Professionalität und Anbeterherz
Ein Überblick über die Musik in der Freak-Szene
M
usik – es gibt wohl kaum etwas,
abgesehen von Jesus natürlich,
was die Freaks untereinander mehr
verbindet als sie. Schon fast von Beginn an in der Bewegung drin, ist sie
heute weniger denn je wegzudenken.
Starten wir mit einem kleinen Exkurs
in die Vergangenheit:
Als die Jesus Freaks vor 15 Jahren
begannen, die erste inbrünstige Mucke für Jesus zu machen, war alles
noch ein bisschen anders. Teilweise
negativ geprägt vom ewig gleichen
und starren Anbetungsmuster der Kirchen, starteten damals die Hamburger mit eigenen und von allertiefstem
Herzen kommenden Songs etwas ganz
Neues. Sie legten den Grundstein für
die musikalische Offenheit in der FreakSzene und ermutigten so auch Leute in
anderen Freakgruppen, ihre Gefühle für
Gott musikalisch und mit eigenen Worten auszudrücken. Jeder Einfluss, jeder
Stil war willkommen, Hauptsache ehrlich und direkt für Gott gemacht. Kristian Reschke, ein Freak der ersten Stunde
in Hamburg, erzählt: „Am Anfang hat
die Musik gar keine Rolle gespielt, sie
war lediglich ein Hilfsmittel für uns, um
Jesus direkt anzubeten. Die Anbetung
ist unsere Sprache der Liebe für Gott.“
Vor Gott losrocken
Nach und nach entstanden in immer mehr Freak-Gruppen auch „Hausbands“ nach dem Vorbild der Hambur3/2007 Juni/Juli Seite 10
ger Lobpreisband „The Absorbed“. Die
Stile wurden vielfältiger, angefangen
von Punk, Hardcore und Death Metal
über Rock, Grunge, Ska bis zum Pop
und Singer-Songwriter-Style. Mittelelpunkt war immer Jesus und die krasse
asse
Botschaft, die er uns gegeben hat sie zu
verbreiten. Worship-Songs wie „Western tussy“, „Now we are gathered“
thered“
oder „Foundation“ sind aus den
en Gottesdiensten, unserem Lobpreis und dem
Freakstock nicht mehr wegzudenken.
udenken.
Die ersten Bands haben die Bewegung
ewegung
entscheidend mitgeprägt, weil sie sich
eben keine Waffel gemacht haben,
ben, sich
ch
an irgendein Muster zu halten oder sich
sic
irgendwo anpassen zu müssen,, sond
sondern
ndern
sich einfach so wie sie waren
en auf
au ihre
Art und Weise und mit ihrer
er Mucke
Mu
vor
Gott gestellt und losgerockt
ockt haben.
h
Auch Bands von „außerhalb“
ußerha
halb“ hatten
einen musikalischenn Einfluss
Einf
nfluss auf die
Freak-Musik. Überr Snub
Snubnose
ubnose und The
violet burning kommen
mmen
en wir auch an The
Musik
Der Kranke Bote
spirit that guides us, This beautiful mess,
Lampshade, Napoleon, Daniel Benjamin
nicht vorbei, um nur einige zu nennen,
die ich als „Freunde der Bewegung“
bezeichnen würde. Diese Künstler sind
ebenfalls unauslöschlich in die FreakHirne und Herzen eingebrannt.
Five, kürzlich haben sich It‘s you I adore aufgelöst und werden sich zum Teil
in alter Frische und einem neuen Projekt wieder zu Ton und Wort melden.
So eben tauchen auch immer wieder
neue Bands aus der Versenkung auf. Die
Freaks bleiben beweglich.
Bands kommen und gehen
Profis, Platten und Pleitegeier
Die interne Szene der Bands ist mittlerweile so vielfältig, dass man leider
nicht alle aufzählen, geschweige denn
kennen kann. Indie-Emo-Rock von Waiting for Steve, Groundstaff und – mit
PopPunk drin – The Flying Windmill,
Screamo oder Hardcore von Two arms
to hold me, You sleep my dream (ehemals Face to ground) und Obadja, die
auch mal leise Töne drin haben, feinster Rock und Akustik-Pop von Anton &
The Watergirls, Don du Ciel und auch
Maskil, die spätestens seit ihrem Debut
2006 kräftig mitmischen. Diese Leute
geben euch alles zwischen „reinem
Lobpreis“ und Geschichten, die das Leben und Gott so schreiben.
Immer wieder müssen wir uns von
verschiedenen Konstellationen verabschieden, letztes Jahr zum Beispiel vom
Rock(‘n‘Roll)-Power-Paket The Rodeo
Die Musik der Bewegung ist in all
den Jahren professioneller geworden.
Verschiedene Labels, unter anderem
Jesus Rock Records, Pleitegeier Records
und Whirlwind Records, produzieren,
supporten und sind auf der Suche nach
neuen Stilen und Tönen. Auch LAUD.
music verstehen sich als Unterstützung der Lobpreis- und Musikszene.
Das Netzwerk von Tonstudios, Musikern, Verlagen usw. bietet Seminare
und Workshops an, neue Bands werden
zum Beispiel mit Labels, Vertriebsmöglichkeiten usw. zusammengebracht,
und auch das Lobpreis-Booking fürs
Freakstock läuft über LAUD.music.
Nachfolgend möchte ich mich hier
noch einer Frage widmen – hat sich die
Musik bei uns Jesus Freaks vielleicht
heimlich, still und leise ein wenig zu
weit in den Vordergrund gedrängt?
„Gott findet Musik geil“
Noch mal zum Ausgangspunkt zurück:
Am Anfang gab es noch keinen Style, es
gab kein „ich mache die und die Art von
Lobpreis“ oder „zu dieser oder jener
Band kann ich keinen Lobpreis machen,
weil sie mir zu soft, zu hart, zu deutsch
oder zu sonst etwas sind“. Solche
3/2007 Juni/Juli Seite 11
Y
Der Kranke Bote
Y
Stimmen habe ich in
den letzten Jahren allerdings immer wieder gehört,
und das find ich schade.
Zunächst – warum machen wir eigentlich Lobpreis? Ganz klar, wir wollen
Gott die Ehre geben und das machen
wir – in Ergänzung zu unserem natürlich sowieso schon äußerst heiligen Lebensstil – gerne auch noch mit Musik.
Oder um es mit Fredes (Obadja) Worten
zu sagen: „Gott findet Musik geil, ich
auch!“
Natürlich ist Lobpreis nicht auf Musik
beschränkt, das will festgehalten sein.
Ich kann Gott mit allem Möglichen
loben, mit Kunst, Gedichten, mit Autolackieren, in Gesprächen und eben
meinem ganzen Lebensstil. Wenn wir
die Herzenshaltung eines Lobpreisers
nicht haben, können wir uns auch alles Musikmachen sparen, dass sich
3/2007 Juni/Juli Seite 12
Lobpreis nennt. Aber gut, Lobpreis auf
Musik bezogen: Kristian Reschke teilt
die Lieder bzw. Texte in vier „Sparten“
auf: 1. Texte über Gott, die seine Geschichten erzählen und aus unserem
Leben als Christen, 2. seine Herrschaft
proklamierende Songs, 3. an die Gemeinde gerichtete Lieder, die zum Beispiel einen Appell haben und 4. eben
die Liebeslieder an Gott, die uns die
wichtigsten sein sollten. Ohne diese
Lieder geht „die Romantik mit Jesus
verloren“, wie Kristian es ausdrückt.
Liebeslieder statt erfolgsverliebt
Ich habe öfter den Eindruck, dass
genau das aber passiert. Wir verlieren
uns, ob mit der Musik an sich, den Geschichten um Menschen und Stil oder
Merchandising und Appellen, in eher
unwichtigen Sachen. Wie schnell geht
es, gerade als Musiker – ich spreche aus
Erfahrung – dass man sich eben nicht in
jeder Sekunde auf der Bühne auf Gott
konzentriert, sondern stattdessen den
Erfolg genießt, den man mit seiner Musik hat, oder eben das gute Gefühl, eine
tolle Musikerin oder ein super Sänger
zu sein. Und wie schnell kommt man
als Publikum dahin, mehr die Leute auf
der Bühne zu verehren als Gott und wie
schnell können Musiker und Publikum
einfach nur gedankenlos dem Rausch
der Musik erliegen und sie anstelle von
Jesus vergötzen.
Gott hat uns die Musik sicher auch
zur Freude gegeben, aber vor allem um
Musik
sich von uns verehren zu lassen. Ich
meine nicht, dass man keinen Spaß, keine Qualität der Songs und keinen guten
Sound auf der Bühne haben darf, aber
es sollte immer klar sein, warum diese
Musiker dort stehen.
Ein wichtiger Punkt ist der: Solange
das Herz anbetet, ist der Text eigentlich
zweitrangig. Allerdings glaube ich auch,
dass man mit den (Liebes-)Liedern, die
Gott verherrlichen, meistens näher an
sein Herz herankommt. Und da wollen
wir ja hin. Möglichst nah am Herzen
Gottes zu sein – das ist immer noch der
Ursprung von Lobpreis. „Du aber bist
heilig, der Du thronst über den Lobgesängen Israels.“ (Ps 22, 4)
Wir sollten unsere Lobgesänge unabhängig machen von Erfolg, guten Gefühlen oder davon, wie sehr wir Gott in
unserem Leben sehen. Auch und gerade
wenn es uns schlecht geht, tut es gut,
danke zu sagen und Gott anzubeten.
Die Veränderung in mir selber bekomme ich dann meist geschenkt.
Der Kranke Bote
aber die direkte
Connection mit
Gott nicht. Wenn
Gott im Lobpreis
zu uns spricht,
dann ist das auf
eine direkte Art
und Weise, die
meiner Meinung
nach Menschen
anspricht, weil
sie so was noch
nie erlebt haben. Und eine Sache mit
Gott erleben – darum gehts doch. Ich
will, dass Gott im Lobpreis berührbar
wird. Das kann auch durch Geschichten
passieren, wenn man sie erzählt, aber
ich hab die Erfahrung gemacht, dass
der Geist Gottes auf direkte und übernatürliche Weise reagieren will, und
nicht auf Umwegen.“
Das Wichtigste bei allem für eine
Band ist, wirklich zu hören, was Gott
einem sagen will und wohin er einen
stellt. Gott wird beides benutzen, die
„Holzhammermethode“ und die „Vonhinten-durch-die-Brust-ins-Auge“-Methode. Aber vielleicht sollte unser Ziel
trotzdem nicht vorrangig sein, ein guter
Musiker, sondern ein guten Anbeter zu
sein – auch nachdem wir von der Bühne
oder aus dem Proberaum raus sind.
Mia [[email protected]]
Y
Musik und Mission
Der zweite Gedanke, den Freaks beim
Musikmachen haben, ist, dass sie die
Leute „draußen“ erreichen und sich in
die jeweilige Musikszene eingliedern
wollen. Dabei dürfen wir natürlich nicht
weltfremd wirken. Aber ich glaube, dass
sich Lobpreis mit derben Texten und
Mission in der Musik nicht ausschließen,
im Gegenteil. Dazu noch einmal Frede:
„Es ist am Ende Gottes Sache, wen er
dazutut. Geschichten über das Leben
gibt es schon sehr viel in der Musik,
Mehr Bands und Infos:
www.myspace.com / www.laud-music.de
Einen Überblick über die Anfänge der
Musik-Szene der Freaks bekommt man
in: „Jesus Freaks – ten years after …“
R. Brockhaus Verlag 2001.
3/2007 Juni/Juli Seite 13
Interview
Der
D
er Kranke
K
Bote
Abtauchen in die Anbetung
Interview mit Kristian Reschke
Du bist ja für viele der Godfather
des Freak-Lobpreis. Wie bist du denn
dazu gekommen? Warum hast du
angefangen Lieder zu schreiben, die
anders waren als die in den etablierten Gemeinden?
Das ganze fing für mich ca. 1990 an,
als wir in Hamburg die ersten Treffen
hatten. Ich hatte zu dieser Zeit schwere
Depressionen und merkte, wie sich jedes Mal, wenn ich Jesus anbetete, die
Depressionen von mir lösten und ich
lebensfroh wurde.
Jahre später als ich Psalm 22 lass, verstand ich auf einmal die Dynamik des
Anbetens, die ich vorher so natürlich
erlebt hatte (Ps 22,4 „Du bist heilig,
Du wohnst über der Anbetung deines
Volkes.“) Das Wort „wohnen“ meint im
Urtext hinsetzen, sich ausbreiten. Wenn
ich Ihn also anbete, breitet Er sich aus
und erfüllt die Umstände und mich mit
seiner unglaublichen Gegenwart. Und
immer wenn die Depression dann nach
mir griff, griff ich zur Gitarre und versuchte zu Jesus durchzubrechen. Ich
konnte damals kaum Gitarre spielen
(so wie heute) und hatte ein paar alte
Vineyard-Songs auf Kassette, die ich
versucht hab nachzuspielen. Das war
toll und schnell haben sich eigene Gedanken, Erfahrungen und Gefühle entwickelt, die ich irgendwie verarbeiten
musste. Die Sätze, die in meinem Kopf
waren, hab ich dann gesammelt und
meine drei Akkorde dazu gespielt – so
entwickelten sich dann Melodien und
schließlich ganze Songs.
3/2007 Juni/Juli Seite 14
Als ich später merkte, dass andere mit
meinen „vertonten Gedanken“ gut
Jesus anbeten konnten, hat mich das
natürlich sehr angespornt weiter zu
schreiben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich
aber keine Ahnung, dass meine Songs
(damals) etwas Neues in Deutschland
waren – ich kannte ja nichts anderes
christliches.
Gibt‘s irgend ne nette Anekdote zu
der Entstehung eines Songs?
Für alle die es noch nicht gemerkt haben: „Holy Spirit I surrender“ ist auf
der Melodielinie eines sehr bekannten
Songs von „Black Sabbath“ entlang geschrieben – ich glaube der Song heißt
„The Witch“ oder so …
Was hältst du eigentlich von dem
Wort „Lobpreis“?
Ich rede von Anbetung. Das Wort „Lobpreis“ ist echt doof, denn ich muss keinen Preis mehr zahlen, das hat Jesus
schon getan!
Und, bist du eher Musiker oder
Anbeter?
Ich bin auf jeden Fall Anbeter und kein
Musiker. Ein Musiker setzt alles daran
gut in der Musik zu werden – ein Anbeter will gut in der Anbetung werden
und das versuche ich immer mehr.
Ich persönlich hab oft auch keinen
Bock auf Lieder singen und mach in
der Zeit mein eigenes Ding. Wie viel
kriegst du mit von der Stimmung der
anderen?
Wenn ich will, bekomme ich sehr viel
mit. Vermutlich liegt das an einer Mischung aus Erfahrung und der Gabe
Interview
der Geisterscheidung. Früher wusste
ich nicht, wie ich mich „geistlich“ verschließen kann und habe in der Kraft
der Gegenwart Gottes oft die Gedanken
oder Gefühle von Leuten „aufgefangen“. Ich hätte dann in eine Ecke des
Raumes zeigen können und sagen: Da
hat gerade jemand über mich schlecht
gedacht oder ist traurig, aggressiv usw.
Das hat mich damals echt verwirrt.
Heute ist mir das egal und ich konzentriere mich auf Gott und die, die Ihn anbeten wollen. Ich ahne, wie sehr Gott
es sich wünscht, dass wir wenigstens
einmal in der Woche im Godi an nichts
anderes als an Ihn denken und uns Ihm
ganz hingeben – und ich weiß, wie gut
uns das tun würde. Zugleich habe ich
mich entschieden, den Leuten vor der
Bühne zu dienen und sie zu lieben, egal
für was sie sich entscheiden – so macht
es Gott auch. Ich „ermahne“ andere
aber so gut wie nie sich in der Anbetung gerade zu machen und Gott die
Ehre zu geben. Ich glaube, da muss uns
der Heilige Geist zum Vater ziehen. Alles andere kommt religiös.
Wie viel leitest du, wenn du Anbetung machst und wie viel bist du einfach selber Anbeter?
Ich glaube, hier bin ich kein gutes
Vorbild, da ich meist am Anfang
der Anbetung in Gottes Gegenwart verschwinde und erst am
Ende wieder auftauche.
Meistens kommt die Gemeinde
gut mit, aber manchmal auch nicht
– später ermahnt mich dann meine
Band. Ich arbeite also daran ein
besserer Anbetungsleiter zu werden.
Der Kranke Bote
Mittlerweile bist du ja in ner Vineyard Gemeinde. Auch anbetungsmässig orientieren wir uns ja sehr
stark an den USA. Was guckst du dir
bei diesen Riesenbewegungen ab?
Was willst du anders machen?
Ja das stimmt, wir gründen in Hamburg
momentan eine Vineyard Gemeinde.
Abzugucken gibt es leider nicht viel.
Der meiste Vineyard-Worship ist nicht
wirklich inspirierend für mich und kalter
Kaffee. Ich hab mir z. B. bei David Ruis
abgeschaut, wie er ganze Textzeilen der
Bibel in Songs übernimmt und die Harmonien von Scott Underwood haben
mich einige Jahre geprägt.
Ich warte momentan, dass endlich Leute aus unserem Umfeld aufstehen und
in IHRE Berufung gehen, ohne über den
Teich zu schauen was Gott in USA oder
GB macht. Gott hat neue Anbetung für
uns und will diese Ideen und Gaben
ausschütten. Ich wundere mich oft, wo
die Anbeter geblieben sind, denen es
nicht um Bühne und Style geht, sondern
die zu Hause im „secret garden“ anbeten und die Gegenwart und Kraft dieser
Zeiten dann mit in die Gemeinden und
Treffen bringen.
Interview: Friederike Gralle
[[email protected]]
Kristian und Kimberley Reschke
leben in Hamburg und gründen
dort gerade eine neue Gemeinde. Kristian macht seit vielen
Jahren Workshops u. a. zum
Thema Anbetung und Songwriting. Die neue AnbetungsCD von
Jesusburger erscheint pünktlich
zum Freakstock im Juli.
Kontakt:
[email protected]
3/2007
3/2
/2007 Juni/Juli Seite 15
Der Kranke Bote
Fontaktoskop
Paul Gerhardt – Ein Lobpreiser vorm Herrn
Fontaktoskop 2000 plus – Teil 8
I
sollten die Bauern, Handwerker und Tach wage mich, wie so viele Schreiber
gelöhner das geringe Einkommen aufes dieses Jahr tun, an einen Dichter
bringen, dessen der Pfarrer zum Leben
heran. Und das für den Kranken Boten!
bedurfte, wenn sie selbst kaum Brot für
Wer von euch die Band „subnose“ und
ihre Kinder hatten?
deren CDs noch kennt, der kennt die
Paul begann seine Arbeit als Probst.
rockige Vertonung des 5. Verses aus
Zunächst war er da allein, doch er heiPsalm 37: „Befiehl du deine Wege“.
ratet. Er war 48 Jahre alt, sie 32. Ein
Dieses Lied steht in den Gesangbüchern
glückliches Paar! Aber sie hatten viel zu
der meisten Kirche und es stammt aus
leiden. Es gab Tage, in denen nicht einder Feder des Dichters Paul Gerhart. Der
mal mehr kein Brot mehr ein Schrank
war evangelischer Pfarrer und ein Dichwar. Die Pröpstin ging mit Angst zu ihter vor dem Herrn.
rem Mann und bat ihm um Geld. Aber
Paul muss viel Leid im 30-jährigen
nicht ein Cent war zu finden. Paul trösKrieg gesehen haben, die Pest kam im
tete: „Ich will dir eine Speise besorgen,
Gefolge des Hungers und tat den Rest
die nicht vergeht.“ Damals setzte er
bei denen, die den Krieg überlebt hasich in sein Gartenhaus und schrieb das
ben. Er beginnt Lieder und Gedichte zu
Lied „Befiehl du deine Wege“.
schreiben, und aus diesen Versen schreit
er nun die ganze Grässlich- Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt,
keit, die sein junges Leben
der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.
bisher bestimmt hat, heraus.
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn.
Man fragt sich, wie er da nur
zum Dichter hat werden kön- Der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
nen. Heute flüchtet man sich Auf, auf! Gib deinem Schmerze und Sorgen Gute Nacht!
eher in Zynismus, Abgren- Lass fahren, was das Herze betrübt und traurig macht.
zung und Rechthaberei. Aber Bist du doch nicht Regente, der alles führen soll.
Schöngeistigkeit?
Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl.
Aber Paul hatte übelste
Kinder, die zur Welt kamen, sind den
Jobprobleme. Manch junger PrediEltern nicht lange geblieben. Sechs Jahgerkandidat war ohne Stelle. Er hatte
re war Paul in Mittenwalde, dann kam
Glück und folgte dem Ruf nach Mitder Ruf nach Berlin. Die Stadt Berlin
tenwalde. Nur eines wurde vom neuen
boomte. Der Kurfürst Friedrich Willhelm
Probst verlangt: Unbedingtes, nie wansorgte mit seiner ungewöhnlichen Tatkendes Bekenntnis zu den Bekenntniskraft dafür, dass die hässlichen Spuren
sen der lutherischen Kirche. Es war ein
des Krieges getilgt wurden. Die Zahl
schweres Amt! Das arme Nest hatte
der Einwohner wuchs zusehends. Man
im Krieg furchtbar leiden müssen. Wie
spürte das Wehen einer neuen Zeit.
3/2007 Juni/Juli Seite 16
Fontaktoskop
Die Gerhardts hat das Leben mehrere
Male an Kindergräber geführt. Aber das
größte Leiden ist ihm aus dem Streit
gekommen, der in Berlin zwischen dem
Kurfürsten und der Berliner Kirche ausgebrochen ist. Das lutherische und das
calvinistische Bekenntnis wurden damals allgemein als zwei verschiedene
Religionen gewertet. Der Fürst selbst
ist Calvinist geworden. Das Luthertum
war ihm zu sehr Mischmasch. Entweder
oder! Ein Mittelding gibt es nicht! Es
gab mächtig Ärger. Da Paul sich nicht
zwingen ließ, sein Bekenntnis abzuschwächen, flog er raus.
Die Bürger der Stadt verlangten, dass
Paul bleiben dürfe. Der Kurfürst lehnte
ab. Später hat der Kurfürst sich dann
doch umstimmen lassen. Paul und seine Familie durften im Pfarrhaus bleiben.
Schließlich erlaubte der Kurfürst, dass
Paul seinen Dienst wie vorher machen
dürfe. Aber Paul geriet in eine neue Not
des Gewissens. Er schrieb Briefe – auch
an den Kurfürsten und er sagte: „Lieber
Amt und Beruf drangeben und mit Weib
und Kind ins Elend ziehen als wider das
Gewissen zu handeln und den Frieden
mit Gott verlieren.“ Der Kurfürst hatte
die Sache satt. Nicht aber Paul Gerhardt! Ihn verstand beinahe niemand.
Die Bürgerschaft und der Magistrat
waren sauer. Er versuchte sich zu rechtfertigen. Wenn er in sein Amt wieder
eintrete unter den Bedingungen, die
ihm der Kurfürst gemacht habe, müsse
er seinen Glauben verleugnen.
Aber das war nicht alles, schwer hatte Paul an der Krankheit seiner Frau zu
Der Kr
Kranke Bote
tragen. Kurz vor ihrem Tod bat sie ihn,
ihr doch aus den Lieder vorzulesen.
Und der Dichter Paul wird wohl das hier
seiner eigenen Frau vorgelesen haben:
Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir;
wenn ich den Tod soll leiden,
so tritt du dann herfür;
wenn mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.
Am 5. März 1668 stirbt sie. Sie wurde
neben ihren Eltern und ihren Kindern, in
der Nikolaikirche hinter der Kanzel beigesetzt, von der ihr Mann nicht mehr
predigen durfte. Es wurde einsam um
den älter werdenden Paul. Er dichtete
nur noch selten – eigentlich überhaupt
nicht mehr. Seine Stelle bekam ein
neuer Pfarrer. Paul ging weg aus Berlin
und predigte ab dann in der Lübbener
Kirche und gefiel der Gemeinde. Doch
nicht lange. 1676 starb er und wurde er
in der Kirche zu Lübben bestattet.
3/2007 Juni/Juli Seite 17
Der Kranke Bote
Pauls Leben war alles andere als einfach. Sein Weg in und für die Kirche
war ein Kreuzweg. Sein Weg durch und
mit seinen Leben war bisweilen an der
Grenze der Erträglichkeit. Paul Gerhardt
ist für mich als Kirchenmusiker einer der
Kollegen, die ich ernst nehmen möchte
in ihrem Fight, ihrer Berufung und ihrer
Liebe. Sicher, man kann sein Verhalten
in Berlin verschieden bewerten. – Was
ich von ihm lerne, ist sein unermüdliches
Bemühen darum sein Leben mit Jesus in
der Nachfolge in Worte zu fassen. Ehrlich und schonungslos. Glaubend und
voll vom Trotzdem eines Beters.
Warum so ausführlich über einen, der
400 Jahre von uns Freaks weg ist. Ich
denke, es gibt mehrere Gründe: a) Er
hatte Rückgrat. Auch wenn er vielleicht
etwas stur war, aber er hat durchgezogen, was für ihn richtig erschien. Nicht
auf Kosten anderer – auf seine eigenen.
Musik
b) Er liebte Jesus. Ich denke, dass er insofern recht glaubwürdig ist, weil sein
Leben und die Texte, die wir haben, mit
dem zusammenpassen, was er lebte.
Man versteht die Texte oft nicht sofort
auf Anhieb. Aber sie gehen runter wie
Öl, wenn man sie kennt und singen
kann. Und c) er war ein Lobpreiser vor
dem Herrn. Wenn ich mir manche Herzen und Köpfe in unserer Bewegung
anschaue, dann sind es solche Leute
wie Paul Gerhardt von gestern, die mich
erinnern lassen, dass heute ebensolche
kreativen, innovativen und anbetende
Menschen sind.
Es ist Gottes Anteil, in einem Leben
voll mit Fragen, Überforderung und Unverständnis, den die Lobpreiser anbeten
und unsereiner mitnehmen. Es ist vertontes Evangelium, poetische Verkündigung, klingende Herrlichkeit.
Norbert [[email protected]]
Wann spielt die Band, wann kräht der Hahn?
Ein Kommentar über christliche und säkulare Musik
D
ie christliche Musikszene – ein
interessantes Phänomen. Doch
warum ist eine Unterscheidung in eine
christliche und nichtchristliche beziehungsweise säkulare Musikszene notwendig? Manchmal scheint es so, als
ob ich mich als christlicher Musiker
entscheiden müsste, ob ich „christliche“
Musik machen will oder nicht.
Merkwürdigerweise gibt es genügend
tragische Beispiele dafür, dass Christen diffamiert werden, weil sie Musik
ohne klar evangelistische Inhalte auf
den Markt werfen. Für viele kommt ein
3/2007 Juni/Juli Seite
S
18
derartiges Sakrileg einer mutwilligen
Verleugnung des christlichen Glaubens
gleich. Die Idee liegt nahe, eine Art
Freiwillige Selbstkontrolle in der christlichen Musikszene einzuführen, die den
„Christlichkeitsgrad“ von Künstlern,
Bands und deren Tonträgern bestimmt
und dementsprechend Empfehlungen
ausspricht: „Freigegeben ab 10 Jahren
(Zugehörigkeit zu einer christlichen
Gemeinde)“ oder „Pastoral advisory
– blasphemic content“.
Andererseits erhalten christliche
Bands in der säkularen Musikwelt oft-
Musik / Impressum
mals kaum eine Chance, sich jenseits
des Stigmas einer Evangelisationsmaschine als qualitativ hochwertiges
Klangkollektiv zu beweisen. Damit wird
verständlich, warum sich kommerziell
erfolgreiche Christen-Bands erstaunlich
schnell von einem religiös-fundamentalistischen Etikett distanzieren – nur, um
dann wieder Opfer einer Hetzkampagne zu werden, in der die Band durch
überaus bibeltreue Christen dem Fegefeuer übergeben wird.
Doch wie lässt sich dieses Dilemma
auflösen? Vielleicht sollten wir uns von
einem Etikett namens „christliche Musik“ verabschieden. Oftmals erscheint
es mir so, als ob wir Angst davor haben,
unser sichtbar getragenes Label aufzugeben. Vielleicht haben wir zu oft die
Geschichte mit Petrus und dem Hahn gelesen. Doch diese Angst ist unbegründet,
wenn wir unseren Anspruch und
nd den
Auftrag ernst nehmen – Salz und Licht
zu sein. Salz und Glühbirnen verlieren
doch nicht dadurch ihre Wirkung, wenn
die Verpackung nicht mit ihrem Namen
beschriftet ist. Im schlimmsten Fall wird
Salz mit Zucker verwechselt. Doch vielleicht sollten wir als Christinnen und
nd
Christen ab und an auchh Süßstoff sein,
anstatt zu oft
ft unseren Mitmenschen
mit unangebrachtem Fundamentalismus die Suppe zu versalzen.
Wenn sich also eine
ei
Band als
„christlich“ bbezeichnet, versperrt sie
sich durch diese Bezeichnung unter
sic
Umständen den Zugang zu säkularen
Konzerten, Veranstaltern, Festivals
und Plattenlabeln. Doch genau dort
Der Kranke Bote
sollten Künstlerinnen und Musiker präsent sein – als Salz und Licht. Wenn also
mein Glaube als Musiker nicht durch
mein Handeln, durch meine Texte, durch
meine Einstellungen – kurz: durch meinen Lebensstil deutlich wird, wirkt jedes
christliche T-Shirt, jede fromme Floskel
und jedes christliche Etikett unglaubwürdig. Es wäre tragisch, wenn wir uns
als Resultat dessen auf eine christliche
Parallelszene beschränken.
Denn schließlich bietet Musik, die
von christlichen Künstlerinnen und
Musikern gespielt wird, ein bislang
unterschätztes Potential. Wir können
Inhalte und Werte anbieten, die auf unserem Glauben basieren und so manches One-Hit-Wonder überdauern. Das
vonn Christen initiierte Hardcore-Label
„Guideline-Records“ überschrieb einst
die eigenen Werbepostkarten mit einer
prägnanten Frage: „When the stage is
empty and bands split up again, what
does remain?“ Ich denke, dass christliche Bands und
nd Künstlerinnen über
übe diese
Frage nachdenken
chdenken sollten. Hoffentlich
finden sie eine glaubhafte Antwort.
Marcus [[email protected]]
3/2007 Juni/Juli Seite 19
Der Kranke Bote
Lobpreiser
„Vierfürdich“ für dich und mich
W
er bei 44U an eine Boyband im
Stile von US5 denkt, denkt falsch.
Auch drei Kerle um einen gewissen
Bono Fox verpassten ihrer Band eine
Zahlen-Buchstabenkombination als
Namen – und wurden weltberühmt.
44U stehen also alle Türen offen.
Stevie, Renato, Frank und Jean ,„alle
so um die dreißig“, aus Remscheid
machen Lobpreis. Das ist ihre Lebenshaltung und zugleich ihr oberstes
Ziel. Die zumeist deutschen Texte und
eingängigen Melodien sollen zum Mitsingen sein, um in Gottes Gegenwart
zu kommen. Mit zwei Gitarren, Bass,
Schlagzeug und viel Gesang bewegen
sich 44U stilistisch im Rock, „Wir spielen aber auch Akustikpop oder Emo“,
lässt Jean anklingen. „Die meisten
Songs sind selbstgeschrieben. Anderen
Liedern geben wir unsere eigene Note,
ganz egal, ob das Vineyard-Produktionen oder Jesus-Freak-Songs sind.“
Angefangen haben die vier Musiker,
die auch in Bands mitgewirk(t)en, vor
ungefähr einem Jahr als ‚Lobpreis-Hauskreis’. Mittlerweile sind sie längst zu einer fest formierten Band geworden.
Sie spielen überall und für jeden,
auf Festivals, Godis, Stadtfesten und
Lobpreisabenden. Alles mit dem einen
Ziel: Leute zu Gott zu bringen. Oder sie
spielen den Lobpreis nur für sich alleine.
Neulich waren sie für einen Auftritt in
einem Gemeindezentrum gebucht und
der Saal blieb beinahe leer – menschlich gesehen war das eine Enttäuschung. 150 km für nix, will uns denn
3/2007 Juni/Juli Seite 22
keiner sehen? Aber dann tat die Band,
wofür sie eingeladen worden war und
hatte so hammergeilen Lobpreis, dass
sie für alles entschädigt wurden. Vielleicht wäre die heilige Stimmung mit
der erwartet großen Menge Publikum
gar nicht entstanden.
„44U ist keine geschlossene Band, die
nur ihren Stil macht“, erklärt Jean, „wir
sind eher so eine Art Open-Source-Projekt. Wir wissen, was wir wollen, aber
wir lassen uns auch von anderen inspirieren. Wenn jetzt einer die Idee hat,
‚Schreibt doch mal ein Lied, bei dem ich
mit meiner Geige mitmachen könnte‘,
dann wird das soweit möglich umgesetzt.“ Deshalb sind zu den Proben im
Kultshockk Gäste generell willkommen.
Aber besser vorher anrufen, denn wenn
sie sich für einen Auftritt vorbereiten,
können sie keine Ablenkung gebrauchen und manchmal wird auch „nur“
gebetet oder gequatscht.
juppi [[email protected]]
Mehr Infos und Musik: www.44-U.de
Gibt es in der Bewegung eigentlich auch
Musikerinnen? Mädels, meldet euch!
Die nächste Ausgabe gehört euch und
eurer Band.
Der Kranke Bote
Musik
Ein Volxbibel-Psalm aus Martin D.s Feder
W
ie würde David heute die Psalmen im Gottesdienst vortragen? Meine Vermutung
ist, dass die Psalmen die Charts anführen würden. Sie wären in einer coolen Sprache geschrieben. Und sie würden sich garantiert reimen.
Diese Idee haben wir jetzt in Angriff genommen. Aus ein paar Anfragen an die HipHop-Szene, einem Forum und ein paar Vorlagen ist ein „Battle“ entstanden, wer den
nächsten, besseren Psalm schreibt! Bis jetzt haben wir 57 Psalmen von 150 fertig. Und
die sind fast alle todgeil geworden! Die Volxbibel-Psalmen werden abgehen, dass ist für
mich schon sicher. Und wer von euch voll auf Hip-Hop steht und gut reimen kann, soll
sich bitte bei mir melden, denn es ist ja erst ein Drittel komplett.
Martin Dreyer [[email protected]]
Psalm 140
Ein Lied vom David,
mal mit Beat, zum Unterschied.
„Oh Gott, errette mich,
pass auf, beschütze mich,
Die fiesen Leut‘ sind unterwegs,
gehen mir mit Muckies auf den Keks,
machen den Lauten dann und wann,
machen sich an die Leute ran,
die ganze Zeit sind sie dabei,
planen nur Streit und Schlägerei,
was aus‘m Mund kommt, schneidet tief,
Giftworte schreiben sie im Brief!
Die Zunge ist fast wie ein Schwert,
sie tötet alles unter Wert.
Pass auf mich auf, mein Gott, schlag zu,
sind deine Feinde Herr, siehst du,
die arroganten Fratzen da?
Sie machen jede Falle klar,
damit ich falle knalle rein,
kein Weg kann da mehr sicher sein!“
Ich sag zu dir: „Du bist mein Gott!
Du musst mich hören, in der Not!
Oh Gott, du bist mein Supermann,
bist mir ganz nah, und immer dann,
wenn da Probleme sind am Start,
dann passt du auf, du gibst mir Rat!
Die Leute Gott
Gott,, die auf dich scheißen,
gibs ihnen nicht, worum sie sich reißen!
Was sie beginnen, lass es scheitern,
sie könnten sich sonst dran erheitern.
Was meine Feinde für mich wünschen,
soll auf sie komm‘, sie selber lynchen!“
Du sollst mit Feuer sie begießen,
und dann soll nur noch Wasser fließen,
dass sie sich nicht mehr können erheben,
das wäre cool, das mach mal eben!
Aus wessen Mund nur Lügen kommt,
der wird’s nicht packen in dem Land,
und wer‘s versucht mit Zank und treten,
der wird sich dabei selbst erledig‘n.
Ich weiß, dass Gott auf Gerechtigkeit steht,
dass er vertritt, dem schlecht es geht,
er ist der Anwalt für die Armen,
und vor Gericht hat er erbarmen.
Drum sag ich: Du bist mein Held!
Ich werde dir treu sein in der Welt!
Und wer dir treu ist, wird dir danken,
wer niemals lügt, wird niemals wanken.
Und alle die dich ham erfahren,
sagen dazu noch einmal „Amen!“
3/2007 Juni/Juli Seite 23
Der Kranke Bote
Juppis Kolumne
Konzil und Reliquienhandel bei den Freaks
Juppis kurz gefasste Kirchengeschichte
N
eulich las ich, wir Jesus Freaks
hätten das Ding mit der Kirchengeschichte so verinnerlicht, dass wir alles in vollen Zügen auskosten müssten.
(Den Ruf haben wir ja eh’ weg: Wenn
schon leben, dann richtig!) Da es die
Freaks aber erst seit gut 15 Jahren gibt,
wird dem geneigten Leser klar sein,
dass etwa 2000 Jahre Kirchengeschichte etwas komprimiert werden müssen,
um in anderthalb Dekaden erlebt und
durchlitten zu werden.
Am Anfang war der Aufbruch. Ein
charismatischer Typ und eine Horde
Leute, die seine Ideen genauso sehen.
Fertig. Hier sind wir noch einigermaßen
im Zeitplan. Dann Wachstum: Ruckzuck
wächst die Bewegung an und umfasst
bald bundesweit 50 Gruppen. Die Apostel können zwar in kürzerer Zeit eine hö3/2007 Juni/Juli Seite 24
here Quote aufweisen (3.000 pro Godi),
aber damals lenkte auch weniger ab.
Als es hundert Gruppen sind, verheddern sich die Zeitstränge schon gewaltig. Während hier noch eifrig gewachsen wird, kommt es anderswo schon zu
Spaltungen, die Krise rückt immer näher,
deshalb muss ebenso ruckzuck ein Konzil her. Wie der aufmerksame DKB-Leser
weiß, findet das erste Konzil der Kirchengeschichte 325 n. Chr. statt.
Kurz drauf ist die Inquisition dran.
Bekehr dich oder du überlebst es
nicht. Kein schönes Thema. Haben wir
Freaks es deswegen ausgelassen? Auch
die Kreuzzüge finden in der Freakgeschichte wenig Beachtung – ach
Moment, was ist eigentlich mit der
Mobilen-Freak-Gemeinde?
Als ein Mönch mit Hammer und Nägelchen den Wittenberger Kirchplatz
Juppis Kolumne
betritt, sind gerade mal 1.192 Jahre
seit dem ersten Konzil vergangen. Was
vor ihm Meister Eckhart, Geiler (der
hieß echt so!!) und Hus nicht geschafft
haben, bringt Luther zum Einsturz. Die
ganz große Krise ist da.
Es ist nicht leicht, historisch durchzublicken, ohne hysterisch zu werden,
aber wer Rationales lesen will, lese das
Fontaktoskop. Schnell mal zu einem
Thema, das quer durch die Jahrhunderte immer wieder auftaucht: Reliquienhandel. Auch der ist schon mit uns
Freaks in Verbindung gebracht worden.
Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob
dieser „Heilige Stuhl“ die erste Reliquie
ihrer Art ist. Hat ein Ältester mit Wohnsitz Berlin noch nie salbungsbesprengte
Klamotten online vertickt? Ein bekannter Pastor aus dem Westen der Republik
äußerte in einem Gottesdienst eine
ähnliche Idee,
nämlich dass
Leute
allein
durch ihr Lümmeln auf Sofas
von ihrem Leid
geheilt würden,
wenn vorher einer aus der Gemeinde drauf
gesessen hätte.
Wenn sich das
durchsetzt, haben bei uns die
längste Zeit Sofas gestanden.
Aber weiter in
der Kirchenge-
Der Kranke Bote
schichte. Nach diversen Reformationen,
deren Niederschlagungen und anderen
Spaltungen spielt ein Trierer das ganze
Brimborium als „Opium fürs Volk“ herunter, was die Kirchen aber nicht groß
stört, allen voran eine, die ihr Oberhaupt als unfehlbar definiert.
Gemessen an der Zeitspanne, die nun
schon hinter uns liegt, ist das letzte
Datum fast vorgestern. Da nämlich beschließt die Kirche mit dem unfehlbaren
Lenker, sich mit der anderen Kirche (die
der handwerklich begabte Mönch hervorgerufen hatte) und außerdem der
Kirche von unser aller Religionsstifter
auszusöhnen. Und das, liebe Mit-Freaks,
steht uns dann noch bevor. Aber wenn
schon Kirchengeschichte, dann richtig.
Juppi [[email protected]]
3/2007 Juni/Juli Seite 25
Der Kranke Bote
„… und abends lassen wir ein paar Bands spielen“
Mirko erzählt die Freakstock-History
I
m Jahre 1993 fand in Hamburg bei
den Jesus Freaks ein Seminar statt.
Damals gab es in Deutschland noch
nicht viele Jesus Freak Gruppen – vielleicht drei andere. Die Vineyard Gemeinde in New York, deren Pastor Mike
Tourrigiano ist – besser bekannt als MikeT, hatten damals die Vision, den jungen ausgeflippten Jesus Freaks etwas
von der Vaterliebe Gottes zu erzählen.
Wir trafen uns in einer kleinen Gemeinde und hatten drei super Tage mit den
seltsamen Amis.
Im folgenden Jahr sind viele andere
Jesus Freaks Gruppen entstanden und
so gab es 1994 wieder ein Seminar.
Diesmal kamen fast 200 Leute in die
damaligen Räume der Jesus Freaks und
es waren drei unglaubliche Tage. Zu dieser Zeit war der „Toronto Segen“ gerade ganz frisch und die Vineyarder waren
Feuer und Flamme, uns „den Segen“
weiterzugeben. Es war schon lustig, wie
sie mit uns kühlen Jesus Freaks „rumkämpfen“ mussten. Wir haben halt nie
sofort alles geglaubt, was andere uns
erzählt haben – und so war es doch
recht lustig.
In der Mitte von Deutschland
Die Jesus-Freaks-Bewegung wuchs
ziemlich stark an und wir merkten, dass
wir öfter solche Seminare brauchten.
Die meisten neuen Gruppen waren in
Süddeutschland entstanden und so
3/2007 Juni/Juli Seite 26
entschlossen wir uns, das Seminar 1995
irgendwo in der Mitte von Deutschland zu veranstalten. Da abzusehen
war, dass viele Jesus Freaks kommen
werden, saßen Martin Dreyer und ich
im Hamburger Büro und malten uns
aus, wie man das Seminar ablaufen
lassen könnte. In diesem Gespräch fiel
der Satz, der für mich die ganzen Jahre
hindurch das Freakstock geprägt hat:
„… und abends lassen wir paar Bands
spielen – und vielleicht zeigen wir in
einem Raum noch einen coolen Film!“
Es sollte ein fettes Seminar werden,
fetter Lobpreis und einfach eine geniale Veranstaltung, wo wir unserem
Herren und Gott Jesus Christus danke
sagen wollten. Wir wollten für Ihn ein
so schönes Event machen, das Ihm und
Ihm alleine wirklich Ehre macht und
nebenbei sollten abends paar Bands
spielen. Jesus war von Anfang an der
Grund, weswegen wir das Seminar und
schließlich Freakstock angefangen haben. Wir wollten mehr von Jesus, noch
Freakstock
dichter an Ihn ran und möglichst vielen
anderen Leuten die Möglichkeit geben,
unseren Gott kennen zu lernen.
Technorave und Partyservice
Und so kam es im November 1995
zum ersten offiziellen Freakstock
Festival. Damals hatte es noch den
Untertitel „The Jesus Freaks Festival“. Als Ort hatten wir die Gemeinderäume einer Kirche in Wiesbaden
angeboten bekommen, in denen sich
damals auch die Jesus Freaks Mainz
trafen. Das Freakstock ‚95 startete am
Donnerstag und endete am Sonntag.
Es gab als erste Veranstaltung das
Hauptseminar, was MikeT gehalten hat.
Ansonsten gab es ein paar Workshops
und am Samstagabend den legendären „Paradise lost!“-Rave. Wir wollten
einen echt fetten Rave anbieten, so
genial wie es überhaupt nur geht. Und
tatsächlich kamen viele Leute aus der
Umgebung, um sich den Rave anzutun.
Leider konnten viele Jesus Freaks damit
gar nichts anfangen und saßen dann
vor der Tür und konnten nichts machen,
außer Gitarre zu spielen. War ein recht
seltsames Bild, drinnen ein Technorave
und draußen vor der Tür paar Christen die Gitarre spielen. Aber war alles
im alles recht lustig. Ich werde auch
niemals das Frühstück vergessen. Wir
hatten einen Partyservice angemietet,
da wir dachten, dass es das einfachste
ist. Der Partyservice lieferte jeden Tag
Mahlzeiten für 50 Personen – und das
richtig fett. Es gab Lachsschnittchen,
Putenfleisch und lauter Leckerein. Das
Problem war nur, dass über 400 Leute
Der Kranke Bote
da waren und Hunger hatten, aber so
hatten die angrenzenden Imbissbuden
auch was zu tun.
Bei diesem Freakstock kam die Idee
auf, dass wir so was alle 6 Monate feiern sollten, was aber niemals umge-
setzt wurde. Im ganzen hatten wir keinen großen Plan vom Organisieren und
Abläufe erstellen. Wir hatten nur große
Ideen und Visionen. Ich erinnere mich
an das Leitertreffen 1996 in Hanstedt,
wo es darum ging, wie viele Leute wir
für das Freakstock 1996 erwarten sollen. Wir haben einfach abgestimmt und
uns auf 5000 Leute geeinigt.
Open Air auf dem Sportplatz
Eine große Veränderung gab es 1996:
Wir wollten aus Freakstock ein OpenAir-Festival machen. Die Suche nach
einem Gelände erwies sich als ziemlich
schwierig. Am Anfang hatten wir ein
altes Armygelände im Gespräch. Leider
haben wir es dann doch nicht bekommen, obwohl wir schon alle Flyer mit
der Wegbeschreibung zu diesem Gelände gedruckt hatten. Am Ende haben
wir einen Sportplatz in Neudrossenfeld
bekommen, was in letzter Minute noch
abgesagt werden sollte, da Freakstock
3/2007 Juni/Juli Seite 27
Der Kranke Bote
Freakstock
Gotha gefahren und konnten unseren
Augen nicht trauen. Es war einfach ein
Traumgelände, optimal zu nutzen und
der damalige Besitzer war Christ und
stand total hinter dem Freakstock. Die
Stadtverwaltung hatte am Anfang ihre
Bedenken uns gegenüber geäußert,
aber wie es so ist, wenn der Herr dabei
ist: Alle Türen sprangen auf und es hat
einfach alles funktioniert.
und der 100. Geburtstag von Rudolf
Hess auf dem selben Tag fielen. Der Verfassungsschutz hatte Bedenken, dass
es zu Ausschreitungen kommen könnte.
Der Bürgermeister von Neudrossenfeld
hatte sich dann aber auf unsere Seite
gestellt und so ging das erste Open-AirFreakstock über die Bühne. Es kamen
ca. 800 Leute und es war einfach alles
ziemlich gut. Die Mitarbeiter mussten
sich damals noch selber in die Mitarbeiterpläne eintragen und das Festivalbüro
bestand aus einem alten Wohnwagen
und einem D2 Handy.
Leider bekamen wir das Gelände für
1997 nicht wieder und so begann die
Suche nach einem geeigneten Gelände
ein weiteres Mal. Ich habe in den Tagen durch ganz Deutschland telefoniert
und versucht, irgendwie die richtigen
Personen ans Telefon zu bekommen.
Irgendwann habe ich einen kleinen Zettel bekommen, dass die Jesus Freaks in
Gotha ein Gelände hätten – eine alte
Pferderennbahn. Am Anfang konnte
ich mir einfach nicht vorstellen, dass
es ein geeignetes Gelände ist. Nachdem sich aber keine andere Tür für ein
Gelände aufgetan hatte, sind wir nach
3/2007 Juni/Juli Seite 28
Partnersuche auf Pferderennbahn
In den folgenden Jahren sind wir auf
der Pferderennbahn in Gotha auf dem
Boxberg geblieben. 1998 haben wir
das „Jesus Freaks Festival“ in „Jesus
Festival“ umbenannt, um klar zu sagen,
dass Freakstock ein Festival von den
Jesus Freaks für alle ist. Für uns ist es
einfach ein riesiges Familientreffen, wo
wir uns als Jesus Freaks Familie treffen,
zusammen Kaffee trinken und alle unsere Freunde mitkommen.
Freakstock ist ein ganz besonderer
Teil meines Lebens. Am Anfang war eine
Idee und Jesus hat sie Wirklichkeit werden lassen. In den Jahren bin ich älter
geworden, habe viele Leute erlebt, wie
sie älter geworden sind. Paare, die sich
auf dem Freakstock kennengelernt haben, kamen ein Jahr später mit einem
Kinderwagen zum Freakstock. Ich bin
echt dankbar für die Jahre, die ich zusammen mit vielen anderen in das
Freakstock investieren konnte, dankbar
dafür, dass Jesus uns dafür benutzt hat.
Mirko Sander [[email protected]]
Bearbeiterter Ausschnitt aus: “Jesus
Freaks – ten years after …“ R. Brockhaus Verlag 2001.
nachgedacht
Der Kranke Bote
… wenn ihr nicht umkehrt
nachgedacht: über Gottes Kinder
S
o viele ihn aber aufnahmen, denen
gab er das Recht (Autorität) Kinder
Gottes zu werden, denen, die an seinen
Namen glauben … die aus Gott geboren sind.“ (Joh 1,12+13) Durch den
Glauben an Jesus sind wir aus Gott geboren – seine Kinder.
In Matthäus 18 diskutieren die Jünger
(mal wieder), wer es von ihnen denn am
meisten drauf hat, wer wohl der „Größte“ sei, woraufhin Jesus ein Kind in die
Mitte stellt und meint, dass sie umkehren und werden sollen wie dieses Kind,
ansonsten werden sie kaum all die
Segnungen Gottes und seine Königsherrschaft erleben. Aua – der saß. Da
meinen sie grade noch man könne den
Meister mit seinem Fachwissen, dem
Fleiß oder der Eigenleistung beeindrucken und schon wieder gibts ne kostenlose Jüngerschafts-Nachhilfestunde.
Petrus‘ Kopf raucht:„Was meint er
denn damit schon wieder?“ denkt er
sich, während ihm langsam die Antwort klar wird: Kinder vertrauen! Jeder
von uns wurde „getrimmt“ endlich
erwachsen und selbständig zu werden,
um sein Leben geregelt zu bekommen,
unabhängig zu sein. Sollen wir nun
etwa wieder ein unwissendes Kind
werden, welches bei Mutti wohnt und
in die Hose macht? Wohl kaum! Aber
entgegen aller Anstrengung unser Leben und den Dienst unter Kontrolle zu
bekommen dürfen wir umkehren und
werden wie ein Kind. Wir dürfen, trotz
allem
Können
und Wissen, unser Vertrauen in
seine Fähigkeiten
wachsen lassen.
Ein guter Anfang mich „klein
zu machen“ ist
im 1. Petrusbrief
zu finden: „Macht
euch klein, damit
er euch groß macht,
indem ihr alle eure Sorgen auf ihn
werft, denn er kümmert sich um euch.“
Und noch etwas fällt Petrus auf: Kinder leben im Jetzt! Sie machen sich keine Sorgen über ihre Zukunft, sie haben
keine Angst vorm Abi oder der Führerscheinprüfung, die in 10 Jahren auf sie
zukommt, oder ob sie morgen aus der
Wohnung fliegen. Sie wissen „Papa“
sorgt für mich. Deshalb können sie das
Jetzt genießen. Sie spielen, freuen sich
über das Heute, statt sich über das Morgen den süßen Kopf zu zerbrechen.
Wollen nicht auch wir umkehren und
werden wie sie, unsere Sorgen abgeben
und entspannt und voller Freude das
Jetzt mit unserem himmlischen Papa
genießen?!
Paddy [[email protected]]
Patrick Preneux (36), Gründer
der JF Bielefeld, ist mit Pasquina verheiratet. Die letzten Jahre war er im JFI-Leitungskreis
tätig und ist als Prediger in
ganz Deutschland unterwegs.
3/2007 Juni/Juli Seite 29
Der Kranke Bote
Theologie
Ich wäre ein Rockstar mit der falschen Frau
Storch über Gebet und Glaube
M
anche Christen sind sehr schnell
sauer auf Gott. Wenn etwas
nicht so läuft, wie sie es gerne hätten,
sind sie beleidigt und geben Gott die
Schuld. Wozu hat man schließlich einen
allmächtigen Freund, wenn er einen
nicht aus allen Schwierigkeiten heraushält und einem alles gibt, was man
braucht?
Nicht dass unzufriedene Christen viel
beten würden, dennoch kommt diese
Unzufriedenheit häufig aus dem Gebet. Ich habe schon viele sagen hören:
3/2007 Juni/Juli Seite 30
„Jesus hat doch gesagt, ‚Alles, was ihr
in meinem Namen betet, werdet ihr
bekommen.’ Da hat er den Mund ja
ganz schön voll genommen. Ich habe
jedenfalls schon einiges gebetet, was
ich nicht bekommen habe!“
Zum Glück hat Jesus das nie gesagt.
Nicht auszudenken, was geschehen
würde, wenn Gebet so funktionieren
würde! Wenn es diesen Blankoscheck
wirklich geben würde, hätten wir alle
echte Probleme. Wenn ich alles bekommen hätte, was ich erbeten habe, wäre
ich jetzt Rockstar (und vermutlich
drogensüchtig), hätte die falsche
Frau geheiratet (mehrere falsche
Frauen), hätte schon auf jedem Kontinent gewohnt und wäre auch sonst
auf jede mögliche Weise aus Gottes
Willen gefallen!
Gut, dass es immer auch Bedingungen zu Verheißungen gibt und
dass die Summe des Wortes Gottes
Wahrheit ist (Psalm 119,160)!
Schauen wir uns einmal an, was
Jesus wirklich gesagt hat: Darum
sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass
ihr es schon erhalten habt, dann
wird es euch zuteil. (Markus 11,24
- Einheitsübersetzung)
Es gibt also eine Bedingung dafür, dass Gebet erhört wird: Glaube.
Glaube ist eine phantastische Sache.
Er ist keine eigene Leistung, und dennoch kann man etwas dazu beitra-
Theologie
gen, dass man ihn hat. Man kann ihn
schlecht greifen und beschreiben, dennoch ist er die Währung des Himmels
und der PIN-Code zu fast allem,
mit dem uns Gott segnen will.
Hebräer 11,1 sagt etwas über
Glauben, das erklärt, wieso er so
wichtig für Gebet ist: Der Glaube
aber ist eine Verwirklichung dessen,
was man hofft, ein Überführtsein
von Dingen, die man nicht sieht.
(Elberfelder)
Im Gegensatz zur Hoffnung
lebt Glaube im Jetzt und Hier.
Hoffnung rechnet damit, dass einmal etwas Gutes passiert, Glaube
verwirklicht jetzt das, was man hofft;
er nimmt sich im Gebet, worauf andere noch hoffen. Um das tun zu können
braucht er ein Fundament – nicht alles,
was man sich zusammenwünscht und
-träumt, führt zu echtem Glauben. Die
Bibel sagt, dass das Fundament des
Glaubens eine Überführung von Dingen
ist, die man nicht sieht, die aber da sind.
Überführung macht eine unsichtbare
Realität deutlich, sie zeigt uns das, was
wir glauben können.
Das Christentum ist ja wirklich übernatürlich. Wir glauben an vieles, was
wir nicht sehen können, von dem wir
aber in unserem Herzen überzeugt sind.
Auf eine Weise, die dem Verstand kaum
zugänglich ist, „wissen“ wir, dass es einen Himmel gibt, dass Jesus Erlösung
für uns gekauft hat, dass es Heilung und
Geistesgaben gibt usw. Alle diese Dinge
sind unsichtbar, aber nicht weniger real
als die sichtbare Welt um uns herum.
Der Kranke Bote
Glaube kann
sich nur auf das
stützen, was Gott
ihm von dieser unsichtbaren Welt gezeigt hat. Deshalb
können wir auch beim Beten nur daran
glauben, dass wir die Dinge erhalten
haben, für die wir eine Überführung haben, dass Gott sie uns geben kann. In
diesem Sinne hat Gebet viel mit Gottes
Willen zu tun. Wir beten nicht einfach
irgendetwas, sondern Dinge, die Gottes
Wille sind!
Mich beruhigt das ungemein, denn es
heißt, dass meine Zuversicht im Gebet
steigen wird, je mehr ich Gottes Willen
erkenne.
Gottes Willen zu erkennen ist ein
wichtiger Schlüssel zu einem effektiveren Gebetsleben. Wir lernen seinen
Willen kennen, indem wir sein Wort studieren und in inniger Gemeinschaft mit
seinem Geist leben. Dann wächst Zuversicht, und Gebet wird immer besser!
Storch
www.storch.jfrs.de
3/2007 Juni/Juli Seite 31
Der Kranke Bote
Gemeindeporträt
Unterfränkische Freaks feiern Rhönstock
Gemeindeporträt: Jesus Freaks Wollbach
E
s ist Freitag, 20 Uhr, irgendwo im
Nirgendwo. Genauer: In Wollbach,
einem kleinen Ort im Norden Unterfrankens. Wie fast jeden Freitag treffen
wir uns in einem gemütlichen kleinen
Raum des Wollbacher Gemeindehauses.
Die meisten von uns sind schon da,
aber bis wir vollständig sind, kann es
noch etwas dauern. Nach einer Weile
sind dann alle eingetrudelt. Über die
Hälfte von uns geht noch zur Schule.
Die zwei Jüngsten sind 14, der Älteste
an die 30. Im Durchschnitt sind wir 15
bis 20 Leute.
Begonnen hat alles mit einem Abend
Anfang Februar letzten Jahres, als sich
fünf Leute in einem Wohnzimmer trafen,
3/2007 Juni/Juli Seite 32
um zu beten, Bibel zu lesen und Lobpreis zu machen. Das war der Anfang.
Es lief eine Zeit danach echt gut irgendwie. Wir haben uns einfach so getroffen, wie wir lustig waren. So im Juni/
Juli war nicht so viel bei uns los. Wir
haben an einem Wochenende mit den
Brückenauer und den Fuldaer Freaks
irgendwo an der Saale gezeltet, was
sehr cool war. Im September, nach dem
Freakstock, was uns als Gruppe saugut
getan hat, gings dann aus irgendeinem
Grund so richtig los. Es hat irgendwie
alles gepasst. Wir hatten super Gemeinschaft miteinander und vor allem mit
Jesus. Wir haben zusammen Plätzchen
gebacken, haben Pizza geholt und wa-
Gemeindeporträt
ren beim Mägges zum spontanen Parkplatzsingen. Seither hat sich noch nicht
allzu viel geändert.
Im Sommer, vom 13.7. bis 15.7.07,
wird das erste Rhönstock auf einem
alten Bauernhof hier in der Nähe stattfinden. Das ist unser eigenes kleines
Familien-, Freak-, Freundestreffen. Am
Freitagabend sind vier Bands geplant,
am Samstagabend sollen zwei weitere
spielen. Am Samstag- und am Sonntagnachmittag wird es jeweils einen Gottesdienst geben. Ansonsten wird viel
Zeit sein, um einfach nur auf der großen Wiese oder am Lagerfeuer zu sitzen,
zu reden, zu schweigen und Familie zu
sein. Das Ganze soll einfach nur eine
gute Zeit werden und deshalb wäre
Der Kranke Bote
es echt cool, wenn ihr auch dabei sein
könntet. Kosten wird es nichts, außer
eurer Zeit. Wahrscheinlich gibt es bald
auch noch Infos auf unserer – noch im
Entstehen begriffene – Homepage oder
ihr meldet euch bei: [[email protected]]
Was immer auch kommt ... Jesus
bleibt (bei uns)!
Hannah Krüger
[[email protected]]
Heiner [heinerhelm@
yahoo.de]
Heiner Helm, der Gründer und Co-Leiter von JF
Wollbach, geht in die 10.
Klasse am Gymnasium.
Gemeindesteckbrief zum Ausschneiden als Sammelspiel
Name und Ort: Jesus Freaks Wollbach
HP: www.jesusfreakswollbach.de
Gottesdienstbesucher: 15 bis 25
Gründung: 2006
Hunde: 0 dafür Flöhe
Kinder: 0 dafür Teenies
Arbeitsbereiche: 2
Lobpreisbands: 2
Frauenquote in der Leitung: 0 %
Kleingruppen: 1
Besonderheiten: Langweilige
Durchschnitts-Freak-Gruppe
3/2007 Juni/Juli Seite 33
Der Kranke Bote
Rezensionen
Unerhörtes Gebet 1: „Von Gott enttäuscht.“
V
iel zu schnell
greifen wir ein,
wenn jemand sagt:
„Ich fühle Gott nicht,
Gott
enttäuscht
mich …“. Was ist
mit all den unerhörten Gebeten um
Bewahrung, Heilung,
Führung, die Gott
nicht erhört? Anhand vieler Beispiele
entwirft Philip Yancey das Dilemma der
Enttäuschung über Gott und er bringt
drei zentrale Fragen ins Spiel: Ist Gott
ungerecht? Warum schweigt Gott?
Warum verbirgt sich Gott?
Der Autor beantwortet diese Fragen
nicht umgehend anhand eines Sammelsuriums an Bibelstellen. Im Gegenteil
– der erste Teil des Buches dreht den
Spieß um: Wie ist es wohl Gott zu sein?
Dies wird vom Anfang der Bibel bis zu
Jesus gründlich betrachtet.
Der zweite Teil des Buches wendet
sich wieder unserer Perspektive, der
des fragenden oder enttäuschten
Menschen zu. Hier kommt man natürlich nicht an Hiob vorbei. „Wo ist Hiob,
wenn es weh tut?“ ist die Frage, die
sich Yancey stellt.
Manche Passagen sind für mich zu
ausladend geraten, andere kommen
nicht recht auf den Punkt und so bleiben sie mir unfasslich, aber insgesamt
eröffnet mir das Buch neue Perspektiven auf dieses sensible und komplexe
Thema und liefert viel Stoff zum Weiterdenken, Austauschen und drüber Beten.
Anja Friebel [[email protected]]
Yancey, Philip: Von Gott enttäuscht.
Durch Leiden an Gott in der Liebe zu
ihm wachsen. Brockhaus Verlag 2007.
Unerhörtes Gebet 2: „Die wahre Natur Gottes“
I
ch weiß, Gott liebt mich, aber es
kommt mir so vor, als ob er meine
Gebete nie erhört“ „Ist Gott schizophren?“ Der US-amerikanische TV-Prediger Andrew Wommack versucht eine
Antwort auf diese Probleme zu finden.
Die ist offenbar ganz simpel: „Du musst
zu dem Punkt kommen, an dem du Gott
wirklich kennst und eine vertraute Beziehung mit Ihm hast.“ Wie ein Mantra
wiederholt Wommack diese Aussage
ständig. Die erste Publikation des zur
Freakstyle AG gehörenden „WohlkundeVerlages“ ist ansprechend. Allerdings
3/2007 Juni/Juli Seite 34
stören häufig Orthographie- und Ausdrucksfehler sowie die holprige Übersetzung den Lesefluss. Das größte Problem aber habe ich mit der Theologie in
„Die wahre Natur Gottes“. Wommack
bemüht sich Gottes Gnade und bedingungslose Liebe zu uns im Alten und
Neuen Testament aufzuzeigen und zu
beweisen, dass Gott nicht schizophren
ist, dabei wertet er das AT zum bloßen
Vorläufer des NT ab. Er schreibt: „Die
ewige Erlösung war für den Geist des
Menschen.“ Nur für den Geist? Und
wenn Gott nur Liebe ist und nicht auch
Dr. K. Bote
Der Kranke Bote
der heilige Gerechte, weshalb spricht
Jesus dann so oft und drastisch vom
jüngsten Gericht? Welchen Sinn hat
dann die Bergpredigt?
Was Wommack gut kann, ist den Zusammenhang von Gesetz und Gnade zu
beschreiben. Das bewahrt vor Gesetz-
lichkeit und religiösem Leistungsdenken.
Nur wird das für die meisten Christen
dank Martin Luther keine umwerfende
Neuigkeit sein.
Frank Hartkopf
Andrew Wommack: „Die wahre Natur
Gottes“ Wohlkunde-Verlag 2007.
Lieber K. Bote,
Ich lese den KB, seit er von
den Boten auferstanden
ist (übrigens ein schönes Wortspiel). Ich
find die Zeitung super.
Meistens lese ich das
Heft in einem Rutsch durch
und lege es dann ans WC, um die Artikel
in Ruhe zu vertiefen. Aber leider verstehe ich Nobbis Texte fast nie. Er schreibt
so komplizierte Sätze voller Fremdwörter und außerdem wird unheimlich viel
Fachwissen vorausgesetzt. Kannst Du
mir da irgendwie helfen?
Deine Nora R. aus F.
Liebe Nora!
Ich finde es sehr erstaunlich von
Dir, dass Du Dein Problem so offen
ansprichst. Viele schaffen es nicht zu
ihren mangelnden Kenntnissen zu stehen. Deshalb möchte ich Dir als erstes
Mut zusprechen, denn Du stehst nicht
allein.
Unter den Gebildeten innerhalb
unserer Bewegung kommt es immer
wieder zu einem Phänomen, das wir
Psychologen den „Kaminkehrerblick“
nennen. Der Gebildete nimmt – im
übertragenen Sinne – nur noch das
Stückchen Himmel wahr, das über sei-
nem Kamin zu sehen ist. Auf Deutsch
heißt das, er verliert jeden Blick für den
Nächsten, der nicht so viel weiß wie er.
Die KB-Redaktion hat dieses Problem
erkannt und arbeitet bereits intensiv
an einer Art „Volx-Nobbi“, einem Lexikon, in dem die geläufigsten Formulierungen (lateinische, griechische und
theologische) erklärt werden. Auch die
geschichtlichen Hintergründe, auf die er
in den meisten seiner Texte zurückgreift,
werden darin anschaulich gemacht.
Leider stand zu Redaktionsschluss
noch nicht endgültig fest, unter welchem Namen das Kompendium veröffentlicht würde. Mein Team und ich sind
aber gerne bereit, allen Interessenten
die zum Erwerb nötigen Informationen
zukommen zu lassen.
Liebe Nora, ich hoffe, ich konnte Dir
mit dieser Antwort helfen.
Dein K. Bote
Wenn Du auch eine ähnlich tiefgreifende Frage hast, schreib bitte an:
[[email protected]]
Dr. K. Bote und sein Team behandeln
alle Zuschriften mit der gebotenen Diskretion. Sämtliche persönlichen Daten
werden auf Wunsch verfremdet.
3/2007 Juni/Juli Seite 35
Der Kranke Bote
Impressum / Werbung
Wer bei der Freakstock Allgemeinen Zeitung mitarbeiten
möchte, der schicke bitte 1 Text (max. 700 Wörter) und/oder
2 Fotos (Porträt + Gruppenbild) an: [[email protected]]
UND melde sich an unter: http://mitarbeiter.freakstock.de
Impressum
Herausgeber:
Jesus Freaks International e. V. – Bereich Medien
Redaktionsleitung: Bettina Kammer (V.i.S.d.P.)
Tel. (030)45025203
Redaktion: Marcus Beißwanger, Anja Friebel, Maria-Christin Lippold, Julia Pfläging, Nobert Roth
Layout: Andreas Gehrlach, Andreas Kammer
Bildnachweis: Photocase: S. 1, 2; www.pixelio.de:
S. 5, 19, 33; Wikipedia: S. 17; Mareike Voss: S. 27;
Timm Ziegenthaler: S. 10-13, 23, 28-30, 32;
restliche Bilder privat
Leserbriefe und Texte an: [[email protected]]
Einsendeschluss für die nächste Ausgabe:
15.07.2007
Abo- und Anzeigen-Service: Sean Brooks
[[email protected]], Tel. (06151)8607403
Einzelabo: 12,00 € im Jahr (D/A)
zzgl. Versandkosten.
3/2007 Juni/Juli Seite 36
Sammelabo für Gemeinden: ab 10 St. 9,00 €,
ab 20 St. 8,40 €, ab 30 St. 7,80 €. Jeweils pro
Exemplar und Jahr zuzüglich Versandkosten.
Abo Schweiz: 28 CHF/Jahr (ab 10 St. 14 CHF
pro Exemplar) zuzüglich Versandkosten.
Abo sonstiges Ausland: 12,00 €/Jahr
zuzüglich Versandkosten.
Bezugsbedingungen: DKB erscheint sechsmal
im Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch
um ein weiteres Kalenderjahr, wenn es nicht
bis zum Jahresende gekündigt wird.
Vertrieb: JFI e. V., Headoffice, Otto-Röhm-Str. 81,
64293 Darmstadt, Tel. (06151)8607403,
[[email protected]]
Spenden an JFI: Hamburger Sparkasse
Konto 1280144153, BLZ 200 505 50
Der Kranke Bote
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Der Kranke Bote
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