PO-2.6 Innere Hernien – Eine Herausforderung an die präoperative

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PO-2.6 Innere Hernien – Eine Herausforderung an die präoperative
PO-2.6 Innere Hernien – Eine Herausforderung an die präoperative
Diagnostik
M. Hlavac1
1
KKH AÖ
Die innere Hernie ist eine Protrusion eines intraabdominellen Organs, meistens
des Dünndarms durch eine vorbestehende anatomische mesenteriale bzw.
peritoneale Öffnung. Neben den präformierten Schwachstellen kommen auch
Traumata als Ursache in Frage. Die Symptomatik variiert von
asymptomatischen Formen, intermittierenden kolikartigen Schmerzen v.a.
periumbilikal, Blähungen und Übelkeit mit rezidivierendem Erbrechen
insbesondere nach größeren Mahlzeiten bis zum Vollbild eines akuten
Abdomens mit Darminkarzeration. Die äußerst unspezifische Symptomatik und
extreme Seltenheit der inneren Hernie als Ursache einer intestinalen
Obstruktion (0,2-0,9%) stellen eine Herausforderung an die Diagnosestellung
für den Kliniker und den Radiologen dar
Wir berichten über eine 47-j. Patientin, die sich mit seit zwei Tagen anhaltenden
Oberbauchschmerzen mit rezidivierendem Erbrechen vorstellte. Nach der
klinischen Untersuchung und bildgebender Diagnostik mit Sicherung einer
Darmpassagebehinderung i.S. eines Subileus
wurde bei V.a. einen
perityphlitischen Abszess die Indikation zur laparoskopischen Appendektomie
gestellt. Der intraabdominelle Befund einer perivesikalen inneren Hernie des
Dünndarms
im
Beckenbodenperitoneum
führte
dann
zur
Unterbauchlaparotomie Es erfolgte die Reposition des Dünndarms nach
intraabdominell und der Bruchlückenverschluss.
Als Konsequenz aus dem oben beschriebenen Fall muss trotz der extremen
Seltenheit bei jedem Patienten mit prolongierten Symptomen einer
gastrointestinalen Obstruktion und Fehlen von Entzündungszeichen an dieses
häufig unerkannte Krankheitsbild gedacht werden, um nach möglichst
frühzeitiger präoperativer Diagnosestellung durch eine rechtzeitige operative
Behandlung Komplikationen wie eine Darmischämie durch Inkarzeration zu
vermeiden.