Berufsbeschreibung
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Berufsbeschreibung
PolymerchemikerIn Berufsbeschreibung PolymerchemikerInnen beschäftigen sich mit der Herstellung und den Eigenschaften von Polymeren (z. B. spezieller Kunststoffe). Sie erforschen, prüfen und verbessern Ausgangsstoffe, Erzeugnisse sowie Herstellungsverfahren und entwickeln analytische Methoden und Technologien. PolymerchemikerInnen arbeiten in erster Linie in der chemischen, pharmazeutischen und in der Kunststoff herstellenden und verarbeitenden Industrie. Im Hochschulbereich sind sie an chemischen Fakultäten im Bereich Polymerchemie tätig. Auch in Ingenieurbüros für technische Fachplanung oder in der Unternehmensberatung sind sie beschäftigt. Darüber hinaus sind ihre Fachkenntnisse unter anderem bei Umweltämtern sowie in Forschung und Entwicklung gefragt, z. B. in den Bereichen Medizin oder Umwelt. Arbeits- und Tätigkeitsbereiche PolymerchemikerInnen planen und leiten in den Bereichen Forschung und Entwicklung experimentelle Laboruntersuchungen in der Industrie bzw. an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Sie entwickeln Polymere und Synthesewege bzw. verbessern bestehende Zusammensetzungen. Polymere finden etwa in der Herstellung von Kunststoffen, Lacken, Farben, Hightech-Materialien, Chemiefasern, Textilhilfsstoffen, Arzneimitteln, Kosmetika oder Waschmitteln Anwendung. Um ein Produkt mit den gewünschten Merkmalen zu erhalten, untersuchen PolymerchemikerInnen die Eigenschaften chemischer Verbindungen wie den molekularen Aufbau und das Verhalten unter bestimmten Reaktionsbedingungen, z. B. veränderter Temperatur, verändertem Druck, Zugabe von Säuren, Laugen und Katalysatoren. Im Rahmen der Herstellung oder Optimierung von Arzneimitteln oder medizinischen Produkten sind PolymerchemikerInnen auch an den entsprechenden Zulassungsverfahren beteiligt. Dazu führen sie u. a. toxikologische Untersuchungen durch und bestimmen das Vergiftungspotenzial der chemischen Stoffe. PolymerchemikerInnen die in der Verfahrensentwicklung und Anwendungstechnik tätig sind, suchen nach technisch realisierbaren, wirtschaftlichen, sicheren und umweltverträglichen Herstellungswegen für neue Produkte. Dazu analysieren und kalkulieren sie verschiedene Verfahrenswege. Ggf. entwickeln sie in Zusammenarbeit mit Verfahrensingenieuren und -ingenieurinnen oder Technikern und Technikerinnen auch spezielle Apparaturen für die Produktion. Sie überwachen Produktionsprozesse etwa durch begleitende Laboranalysen des Rohmaterials, der Zwischen- und Endprodukte oder durch Sicherheitsanalysen. Produktmanagement, Beratung, Marketing und Vertrieb können ebenfalls zu ihren Tätigkeiten gehören. Arbeitsmittel PolymerchemikerInnen arbeiten mit Laborcomputern und spezifischen Softwareprogrammen, mit Chromatographiegeräten, UV-Analysatoren, Vakuumfiltern und Polarographen. Sie bedienen Dezimal- und Analysewaagen, benutzen Mikroskope, Polarisationsapparate, Photometer, Reagenzgläser, Kolben, Petrischalen, Saugflaschen usw. ChemikerInnen verwenden Lösungen, Säuren, Laugen, (an-)organische Substanzen und andere Rohstoffe. Bei der Arbeit im Labor tragen sie Schutzkleidung, Schutzbrillen, Handschuhe und mitunter auch Mundschutz. Arbeitsumfeld/Arbeitsorte PolymerchemikerInnen sind in Labors, aber auch in der Produktion und im Verkauf in leitenden Positionen tätig. Sie arbeiten meist interdisziplinär mit Expertinnen und Experten aus anderen Fachbereichen der Chemie, aus den Bereichen Biologie (siehe Biologe/Biologin, Biotechnologe/Biotechnologin) und Physik (siehe PhysikerIn), Medizin und Pharmakologie, Lebensmitteltechnologie, Kunststofftechnik, Verfahrenstechnik (siehe VerfahrenstechnikerIn), Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinen- und Anlagenbau sowie mit BerufskollegInnen und Laborassistenzkräften zusammen. Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick ● ● Aufgaben in Produktmanagement, Beratung, Marketing und Vertrieb Herstellung von: ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ❍ ● ● ● ● chemischen Grundstoffen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen von Kunststoffen in Primärformen und synthetischem Kautschuk in Primärformen sonstige chemische Erzeugnisse wie Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln sowie von Duftstoffen, z.B. Kosmetikindustrie Klebstoffe, Schädlingsbekämpfungs-, Pflanzenschutz- und Desinfektionsmitteln Mineralölverarbeitung: Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation und andere Gummiwaren Kunststoffwaren, z. B. Platten, Folien, Verpackungsmitteln pharmazeutische Erzeugnisse: Wirkstoffe und Grundstoffe Forschung und Lehre an Universitäten und Fachhochschulen Ingenieurdienstleistungen, Gutachter- und Sachverständigenwesen technische, physikalische und chemische Untersuchungen durchführen Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie Unternehmen und Institutionen ● ● ● Ingenieurbüros Öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen, Umweltämter Universitäten und Fachhochschulen Anforderungen Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken. Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden. Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung. Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig? ● ● Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet? ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit chemisches Verständnis Fremdsprachenkenntnisse gute Beobachtungsgabe gutes Gedächtnis komplexes Denken Koordinationsfähigkeit logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit mathematisches Verständnis systematische Arbeitsweise technisches Verständnis Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen? ● ● Argumentationsfähigkeit / Überzeugungsfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen? ● ● ● ● ● ● ● Aufmerksamkeit Belastbarkeit Flexibilität Geduld Kreativität Umweltbewusstsein Zielstrebigkeit Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig? ● ● Hygienebewusstsein möglichst frei von Allergien sein Alternativen/Spezialisierung ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Allgemeine Chemie, Analytische Chemie Technische Chemie Chemische Verfahrenstechnik Chemische Untersuchungs- und Messverfahren Laborarbeiten, Labortechnik Physikalische Mess-, Prüfverfahren Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung Arbeitsvorbereitung, Betriebsmitteleinsatz planen Kosten-Kalkulation, Kosten- und Leistungsrechnung Ökologie, Umwelttechnik, Umweltschutz technische Dokumentation Projektmanagement Alternativen (Auswahl) Berufsalternativen sind Berufe, denen eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgabenbereiche wie dem erlernten Beruf zugrunde liegen. Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, die in der bisherigen Ausbildung und Berufstätigkeit erworben wurden, können auch in Arbeitsbereiche der genannten Berufe eingebracht werden. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Chemielabortechnik (Lehrberuf - auslaufend) ChemietechnikerIn Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf) ChemikerIn InnovationstechnikerIn Kunststoffformgebung (Lehrberuf) Kunststofftechnik (Lehrberuf) KunststofftechnikerIn VerbundstofftechnikerIn VerfahrenstechnikerIn Werkstofftechnik (Modullehrberuf) WerkstofftechnikerIn Selbstständigkeit Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch: a) Rechtskraftgewerbe: ● Chemische Laboratorien, BGBl. II Nr. 36/2003 idF BGBl. II Nr. 399/2008 b) Reglementierte Gewerbe: ● Gewerbe der Drogisten, BGBl. II Nr. 130/2003 Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind. Rechtskraftgewerbe sind reglementierte Gewerbe, bei denen die Zuverlässigkeit des Gewerbeanmelders/der Gewerbeanmelderin durch die Gewerbebehörde (Bezirksverwaltungsbehörde bzw. Magistrat) geprüft und festgestellt wird. Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe Freie Gewerbe: ● Erzeugung chemisch-technischer Produkte Informationen zum "Freien Gewerbe": freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung. Liste der Freien Gewerbe: ● Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe ALLGEMEINE HINWEISE: Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat). Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen: ● ● ● das 18. Lebensjahr muss vollendet sein österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten) Weitere Informationen und Kontakte: ● ● Weitere Informationen über die Gewerbeordnung, Befähigungsnachweise, Kontaktmöglichkeiten usw. finden Sie unter Wirtschaftskammer Österreich - Wirtschafts- und Gewerberecht. Weitere Informationen zur Unternehmensgründung, Kontaktmöglichkeiten usw. finden Sie unter Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich. Links Interessante Infos rund um den Beruf ● ● ● ● ● ● Austrian Institute Of TechnologyInternet: http://www.ait.ac.at/ Chemie Communication CenterInternet: http://www.chemie.at Chemiereport - Branchenmagazin für Chemie, Biotechnologie und PharmaInternet: http://www.chemiereport.at ChemLin - Der Internetpfad zur ChemieInternet: http://www.internetchemie.info/ Sprungbrett ChemieInternet: http://www.chemie-ist-in.at/ Vienna Open LabInternet: http://www.openscience.or.at © ibw - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft