BAST_Programmheft_Wie Es Euch Gefaellt_Web

Transcrição

BAST_Programmheft_Wie Es Euch Gefaellt_Web
was hältst du
vom Verlieben?
Wie es euch gefällt
Komödie von William Shakespeare
Deutsch von Jürgen Gosch & Angela Schanelec
Herzog, der ältere, in der Verbannung
Die Herzogin, seine Schwester
Jaques, Edelmann, der den Herzog in die
Verbannung begleitet
Charles, Ringer der Herzogin /
Lord am Hof und in der Verbannung
Oliver, Sohn des Freiherrn Rowland de Boys
Orlando, sein Bruder
Rosalind, Tochter des verbannten Herzogs
Celia, ihre Kusine, Tochter der Herzogin
Touchstone, Narr
Silvius, Schäfer
Phoebe, Schäferin
Eine Person, die Hymen vorstellt /
Lord am Hof und in der Verbannung
Regie Bühne Mitarbeit Bühne
Kostüme Musik
Video
Licht Dramaturgie EVA DERLEDER
EVA DERLEDER
RONALD FUNKE
GEORG KRAUSE
FRANK WIEGARD
SIMON BAUER
JOANNA KITZL
SOPHIA LÖFFLER
MATTHIAS LAMP
NATANAËL LIENHARD
UTE BAGGERÖHR
SHARI CROSSON*
* Studierende der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
SEBASTIAN SCHUG
NADIA FISTAROL
VALERIA FELDER
NICOLE ZIELKE
JOHANNES WINDE
NAZGOL EMAMI
Christoph Pöschko
NINA STEINHILBER
Premiere 21.3.13 KLEINES HAUS
Aufführungsdauer 2 ¼ Stunden, keine Pause
Aufführungsrechte Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
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Regieassistenz MATHIAS HANNUS Bühnenbildassistenz Silvia Maradea Kostümassistenz Vlasta Szutakova Soufflage STEFANIE RADEMACHER Inspizienz
JOCHEN BAAB Regiehospitanz Meike Müller, Hanna Kopp Bühnenbildhospitanz
Friederike Zwölfer Kostümhospitanz Cynthia Lechner
Technische Direktion Harald FaSSlrinner, Ralf Haslinger Bühne Hendrik
Brüggemann, Edgar Lugmair Leiter der Beleuchtung Stefan Woinke Leiter
der Tonabteilung Stefan Raebel Ton Jan Fuchs, Jan Palmer Leiter der Requisite
Wolfgang Feger Requisite Clemens Widmann Werkstättenleiter guido schneitz
Malsaalvorstand Dieter Moser Leiter der Theaterplastiker Ladislaus Zaban
Schreinerei rouven bitsch Schlosserei Mario Weimar Polster- und Dekoabteilung
Ute Wienberg Kostümdirektorin Doris Hersmann Gewandmeister/in Herren Petra
Annette Schreiber, Robert Harter Gewandmeisterinnen Damen Tatjana Graf,
Karin Wörner, Annette Gropp Waffenmeister MICHAEL PAOLONE, HARALD
HEUSINGER Schuhmacherei Thomas Mahler, Barbara Kistner Modisterei Diana
Ferrara, Jeanette Hardy Chefmaskenbildner Raimund Ostertag Maske Friederike Reichel, renate Schöner Technischer Produktionsassistent moritz salecker
Wir danken der Barrel Trading GmbH & Co. KG für die Unterstützung
lassen Sie Ihre
schOnen Augen und
sanften WUnsche
mich zu meiner
PrUfung begleiten
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Eva Derleder, Joanna Kitzl
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DREI MAL
LIEBEN
ZUM INHALT
Besorgt überbringt Charles, der ungeschlagene Ringer der Herzogin, Oliver die
Nachricht, Orlando habe ihn zum Ringkampf herausgefordert. Oliver wittert die
Chance, seinen Bruder loszuwerden ohne
sich die Hände schmutzig zu machen.
Als Rosalind und Celia Orlando sehen,
versuchen sie, ihn von dem gefährlichen
Vorhaben abzubringen. Doch Orlando will
kämpfen – und überraschend gelingt es
ihm tatsächlich, Charles zu schlagen. Die
Herzogin erfährt, dass Orlando der Sohn
eines engen Vertrauten des verbannten
Herzogs ist. Celia und Rosalind beglückwünschen Orlando zu seinem Sieg – und
als ihre Kusine dem Unbekannten ihre
Kette überreicht, erkennt Celia, dass
Rosalind und Orlando sich auf den ersten
Blick ineinander verliebt haben.
Celia, Tochter der Herzogin, versucht ihre
Kusine Rosalind aufzumuntern, die mit ihr
am Hof der Herzogin lebt, seit diese ihren
Bruder entmachtet und verbannt hat. Der
alte Herzog, Rosalinds Vater, befindet
sich mit einigen treuen Gefolgsleuten im
Wald von Arden. Zu den Damen gesellt
sich der Hofnarr Touchstone und kündigt
den Ringkampf zwischen Charles und
einem unbekannten Herausforderer an.
Der Narr empfielt Orlando, den Hof zu
verlassen. Aufgrund seiner Herkunft sei
von der Herzogin keine Unterstützung zu
erwarten, zudem trachte sein Bruder ihm
nach dem Leben. Orlando kann an nichts
anderes mehr denken als an Rosalind –
und auch Rosalind ist überwältigt von
ihren Gefühlen für den Fremden. Diesmal
gelingt es Celia nicht, ihre geliebte Kusine
auf andere Gedanken zu bringen.
Shakespeares Komödie beginnt mit einem
Streit der verfeindeten Brüder Oliver
und Orlando, Söhne eines Edelmannes:
Orlando wirft dem älteren Bruder vor, ihm
gegen den Willen des Vaters sein Erbe
vorzuenthalten. Er fordert sein Erbteil ein.
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Die Herzogin fordert Rosalind auf, den
Hof zu verlassen. Wie schon den Bruder,
verbannt sie nun auch die Nichte. Als sie
die Bitte ihrer Tochter, ihr die Freundin zu
lassen, zurückweist, beschließt Celia, Rosalind in die Verbannung zu begleiten. Ziel
ihrer gemeinsamen Flucht ist der Wald
von Arden. Doch zunächst nehmen sie
eine neue Identität an: Rosalind verkleidet sich als Mann und gibt sich selbt den
Namen Ganymed, Celia wählt Aliena. Den
Narren nehmen sie mit auf die Reise. Als
die Herzogin erfährt, dass nicht nur Rosalind, sondern auch Celia und ihr Narr den
Hof verlassen haben – und man zudem
vermutet, Orlando sei ebenfalls dabei,
jagt sie Oliver davon, um den verhassten
Bruder und die Damen zu verfolgen.
Im Wald philosophiert der alte Herzog
mit seinen treuen Gefolgsleuten über die
Vorzüge und Widrigkeiten des Lebens im
Exil, fern des Hofes, in freier Natur. Der
melancholische Edelmann Jaques klagt
über die Menschen, die, Tyrannen die sie
sind, die Hirsche im Wald jagen und sie in
ihrem eigenen Revier ermorden.
Orlando erreicht den Wald von Arden und
die Gesellschaft um den alten Herzog.
Erschöpft und ausgehungert bedroht er
die vermeintlich Wilden – und wird von
ihnen mit entwaffnender Freundlichkeit
aufgenommen. Zur gleichen Zeit gelangen
auch Rosalind und Celia mit Touchstone
im Wald an. Sie begegnen dem jungen
Schäfer Silvius, der mit Liebesschwüren
die ihn zurückweisende Schäferin Phoebe
verfolgt. Durch das Leid des Schäfers
fühlt Rosalind sich an ihren eigenen
Schmerz erinnert, liebend von der Liebe
getrennt. Dann aber findet sie überall an
den Bäumen Liebesverse, alle an Rosalind
gerichtet – und trifft kurz darauf den Ur-
heber der Gedichte: Es ist Orlando. Rosalind beschließt, ihre Verkleidung nicht zu
lüften und als Ganymed ein Spiel mit ihm
zu treiben. Um die Ernsthaftigkeit seiner
Liebe zu prüfen, erklärt sie sich bereit,
für ihn Rosalind zu spielen und ihn um
sich werben zu lassen. Orlando lässt sich
auf das Spiel ein – ob er die Maskerade
durchschaut oder nicht, bleibt ungewiss.
Bald darauf wird Rosalind erneut Zeuge, wie Silvius von seiner Angebeteten
Phoebe zurückgewiesen wird. Sie warnt
Phoebe, sich Silvius entgehen zu lassen,
womöglich der einzige Mann, der sich je
für sie interessieren werde. Fasziniert
vom Zorn des ihr unbekannten jungen
Mannes verliebt Phoebe sich in Ganymed.
Während sie nun Silvius dazu missbraucht, einen Liebesbrief an Ganymed zu
überbringen, sehnt Orlando sich zusehends nach der "echten" Rosalind.
Die Ereignisse überschlagen sich: Anstelle von Orlando erscheint sein Bruder
Oliver zum verabredeten Treffen mit
Ganymed/Rosalind. Oliver entschuldigt
das Fernbleiben des Bruders, der ihn vor
einer Löwin gerettet hat und dabei verletzt wurde. Die Brüder sind versöhnt und
Oliver und Celia verlieben sich. In Sorge
um Orlando erkennt Rosalind, dass sie ihr
Verwirrspiel auflösen muss. Sie bestellt
alle zu einem Treffen im Wald, bei dem
zueinander finden soll, was zusammen gehört. Am Ende feiern drei Paare Hochzeit:
Silvius und Phoebe, Celia und Oliver, Rosalind und Orlando. Ein Abgesandter des
Hofes erscheint bei der Gesellschaft und
verkündet, die neue Herzogin, mit einer
Großmacht in den Wald aufgebrochen, sei
überraschend zum Guten bekehrt worden
und bereit, dem verbannten Herzog alles
zurückzugeben. Die perfekte Harmonie
scheint wiederhergestellt.
Folgeseiten Eva Derleder, Sophia Löffler, Joanna Kitzl, Georg Krause, Frank Wiegard, Simon Bauer
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O ROSALIND
ZUM STÜCK
Die Entstehung von Wie es euch gefällt
wird um 1599/1600 datiert, kurz nach Viel
Lärm um nichts und vor Hamlet. Das Stück,
über das der amerikanische Literaturwissenschaftler und Kritiker Harold Bloom
schreibt, es sei „dasjenige, das am meisten
in einer irdischen Welt des potentiell Guten
spielt, und damit dem König Lear und dem
Macbeth, deren Schauplätze irdische Höllen sind, genau entgegengesetzt“, zählt zu
den hintergründigen Shakespeare-Komödien.
Als Vorlage diente Thomas Lodges Prosatext Rosalinde aus dem Jahr 1590, in dem
sich bereits große Teile der Handlung finden. Einige Aspekte hat Shakespeare allerdings zugespitzt, in dem er zum Beispiel mit
den beiden Herzögen und den verfeindeten
Brüdern Oliver und Orlando ein doppeltes
Gut/Böse-Bruderpaar geschaffen hat. Als
weitere Inspirationsquelle dürfte das klassische Schäferspiel gedient haben, dessen
heiteren Liebesreigen, in dem Schäfer und
Schäferinnen sich verlieben und verlieren
und schließlich in einer zum Idyll überhöh8
ten Naturkulisse wieder zueinander finden,
er hier parodiert – man denke nur an das
ungleiche Schäferpaar Silvius und Phoebe.
Heldin des Stücks ist Rosalind. „Ich bin
eine Frau, wenn ich denke, dann muss ich
sprechen“, lässt Shakespeare sie ironisch
vermerken. Immerhin: Der Dichter lässt
seine Rosalind mehr denken und sprechen
als je eine andere weibliche Figur in seinen
Stücken. „Vor etwa dreihundert Jahren hat
Shakespeare seine Figuren, weil er mit ihnen nichts rechtes anzufangen wusste, zum
Spielen in den Wald hinausgeschickt. Da
zog er dann einem Mädchen Jungenkleider
an und vertrieb sich die Zeit mit Spekulationen darüber, wie es wohl wäre, wenn die
weibliche Neugier eine Stunde lang aller
Rücksichtnahme auf die weibliche Würde
entbunden wäre“, leitete G. K. Chesterton
1932 seine Gedanken zur Beliebtheit der
weiblichen Hauptfigur ein. George Bernhard Shaw hatte sich bereits 1896 dieser
Frage angenommen und die Popularität
Joanna Kitzl
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Rosalinds drei Ursachen zugeschrieben:
„Erstens spricht sie nur ein paar Minuten
lang Blankverse. Zweitens trägt sie nur ein
paar Minuten lang einen Rock ... Drittens
macht sie dem Mann den Hof, statt darauf
zu warten, dass er ihr den Hof macht – ein
Fortschritt in der Naturgeschichte der
menschlichen Art, der das Überleben der
Heldinnen Shakespeares gesichert hat,
während Generationen korrekt erzogener
junger Damen, denen man beigebracht hat,
mindestens drei Mal Nein zu sagen, elend
zugrunde gegangen sind.“ Rosalind war
immer eine moderne Frau und sie ist es
bis heute, eine Frau mit Weisheit, Witz und
Charme, der man, so Bloom, gerne auch
in der Wirklichkeit begegnen würde. „Wir
befinden uns in einer Welt nach dem Fall,
einem silbernen Zeitalter, wenn es hochkommt, und doch begegnen wir hier einer
Frau, die mehr ist als Eva ... Eva, die Mutter
aller Menschen, wird als Quell des Lebens
und wegen ihrer Schönheit gepriesen, von
ihrer Intelligenz ist seltener die Rede. Rosalind besitzt Überfluss an allen Dingen, ihre
Seele, ihr Körper, ihr Geist ist ganz Lebenskraft und Schönheit.“ Und sie besitzt die
„Fähigkeit, sich frei und bedenkenlos über
soziale Beschränkungen hinwegzusetzen.“
Shakespeares Komödie spielt an zwei einander gedanklich radikal entgegen gesetzten Orten: Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns am Hof der neuen Herzogin. Es
herrscht eine Atmosphäre der Feindlichkeit
unter den Menschen, zuallererst unter den
Brüdern. Das Kain und Abel-Motiv blitzt auf,
weitergedacht in all seiner Uneindeutigkeit,
weil das Gute und das Böse sich nicht so
einfach unter den Menschen aufteilen
lässt. Womöglich gerade weil das Potential
zu beidem des Menschen Schicksal ist,
versucht Shakespeare zunächst, eine klare
Trennung zu markieren zwischen den gu10
ten und den bösen Brüdern, zwischen der
höfischen Welt und der des Waldes, dem
zweiten zentralen Ort im Stück, in dem der
verbannte Bruder sein Exil gefunden hat.
Die Bösen bleiben am Hof, die Guten gehen in den Wald von Arden. Im Verlauf des
Stücks versammeln sich dort immer mehr
Menschen, alle auf der Suche nach Liebe
und einem alternativen Platz in der Welt,
einem Ort jenseits der höfischen Ordnung,
an dem gesellschaftliche Zwänge aufgehoben sind. Bei Hofe zählen Macht und Besitz, zwischenmenschliche Gefühle spielen
einzig in der Beziehung der beiden Frauen
Rosalind und Celia, befreundete Töchter
verfeindeter Eltern, eine Rolle. Zwar treffen
die Liebenden des Stücks, Rosalind und
Orlando hier erstmals aufeinander, doch
dass sie in dieser feindlichen Atmosphäre
nicht zusammenfinden werden, ist schnell
klar. Als Rosalind vom Hof verbannt wird,
geht ihre Kusine mit ihr – und auch Orlando
muss fast zeitgleich fliehen.
Der zweite Teil der Geschichte spielt vollständig im fiktiven "Zauberwald" von Arden,
ein imaginärer Ort, eine Zwischenwelt.
Gekonnt spielt Shakespeare mit der Sehnsucht nach einem Weg zurück in einen paradiesischen Urzustand, in dem – utopisch
weitergedacht – selbst die Trennung der
Geschlechter aufgehoben ist und der die
Erkenntnis des Guten und Bösen noch nicht
kennt. Doch in Wahrheit ist der Baum der
Erkenntnis in diesem Wald längst gepflanzt.
Shakespeare unterläuft die scheinbare
Harmonie, es ist die Rückkehr in ein dunkles Paradies, denn das der vollkommenen
Unschuld ist für den Menschen längst
verloren. So lässt er den Melancholiker
Jaques, der sich nach einem Narrenkleid
und der damit verbundenen Narrenfreiheit
sehnt, die seiner zynischen Analyse des
Menschen einen Raum und seiner Exis-
tenz einen Sinn geben würde, über das
menschliche Verhalten philosophieren,
das sich von Unterwerfungsmechanismen
nicht befreien kann. Ob bei Hofe oder in der
Natur: Der Mensch kann es nicht lassen,
sich andere Lebewesen, Menschen wie
Tiere, untertan zu machen. „Shakespeares
Realitätssinn hätte es ihm gar nicht erlaubt,
eine durchweg lichte Idylle zu gestalten“,
so Bloom. Doch „nachdem ich dies einmal
zugegeben habe, stelle ich dennoch mit
Vergnügen fest, dass es sich im Ardenner
Wald so gut leben lässt wie an keinem
anderen Shakespearschen Ort. Natürlich
kann man unmöglich beides haben: ein
irdisches Paradies und eine anständige
Komödienhandlung, aber Wie es euch gefällt kommt doch diesem paradoxen Ideal
so nahe, wie es nur irgend möglich ist.“
Wenn am Hofe die realen Konflikte der
Menschen im Zentrum standen, so ist der
Wald eine Welt des Spiels, der Verwirrungen und des gelebten Spaßes an Maskerade und Verstellung. Ausgerechnet dem
Narren Touchstone, dem die Maskerade
seit jeher eigen ist, vergeht an diesem Ort
der Spaß am Spiel. Er hat sich eine Position
gesucht, die ihm in der höfischen Realität
sein Überleben sichert, denn egal ob alter
oder neuer Herzog – ein Narr wird bei Hofe
immer gebraucht. Im Paradies hingegen
wird seine Maske obsolet. Wo scheinbar
alle gut werden und gleich sind und zudem
eine unbequeme Ursprünglichkeit der Elemente herrscht, sehnt der Narr sich nach
der höfischen Ordnung zurück.
„Lieben und zugleich die Absurdität der
Liebe sehen und fühlen“: Diese komplexe
Fähigkeit bescheinigt Bloom Shakespeares
Heldin Rosalind nicht umsonst. Sie kennt
die Tücken und Kapriolen der Liebe, sie
weiß, wie wenig zuverlässig liebende Men-
schen sind. Und mag sie auch zunächst
nicht freiwillig lieben – oder zumindest nur
so weit lieben wollen, dass sie, wie Celia
ihr rät, „mit einem anständigen Erröten
auch wieder heil aus der Sache herauskommt“ – sie tut es dennoch. Kann Liebe
geheilt werden? Wenn Rosalind Orlandos
Liebe prüft, dann gaukelt sie ihm vor, sie
könne – und hofft doch nur, dass er ihr das
Gegenteil beweist. „Ich würde nicht geheilt
werden“, bekennt Orlando. Auch der Schäfer Silvius ist unheilbar verliebt, während
seine Angebetete sich in die als Mann maskierte Rosalind verguckt, gerade weil sie
ihn beschimpft. Wo die Liebe hinfällt mag
den, der den Liebenden aus der Distanz
betrachtet, irritieren – doch auch das liegt
in der paradoxen Natur der Sache.
War Shakespeare ein tragischer oder
ein heiterer, ein streitsüchtiger oder versöhnlicher Liebender? Der Liebesdiskurs
jedenfalls zieht sich durch fast alle Stücke,
Komödien wie Tragödien – und die Liebesprüfung wird zum Herzstück von Wie es
euch gefällt. Die junge Generation um Rosalind, Orlando und Celia hat sich von den
Eltern emanzipiert, sie hat gegen das Alte
aufbegehrt, sich befreit und bevölkert nun
in Gestalt moderner Liebender den Wald.
Ein bisschen ist man auch in Ferienlaune,
wissend, dass das Ende noch schnell genug kommt. „Shakespeare hat in dem Stück
selbst unmissverständlich klargestellt, dass
er keineswegs der Ansicht war, das Leben
sollte ein einziges übermäßig ausgedehntes Picknick sein“, schreibt Chesterton. Er
weiß es schon: Am Ende laufen die Beteiligten in den Hafen der Ehe ein und nicht
mehr lange, dann werden sie auch wieder
am Hofe sein. Zunächst dürfen sie sich
aber noch für kurze Zeit im Wald Shakespeares „fröhlicher Anarchie“ hingeben
– und so wie Shakespeare sich die Freiheit
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nimmt, die Zeit in unterschiedlicher Geschwindigkeit vergehen zu lassen, mischt
er in seinem Phantasiewald zum Spaß ein
paar Löwen unter die Hirsche. Warum auch
nicht? Gibt es doch für die Paradies-Utopie,
und sei sie eine gebrochene, selbstverständlich auch die Schlange, mit der es
übrigens Oliver zu tun bekommt. Allerdings
kann die Schlange bei einem, der schon
böse ist, wenig ausrichten. Sie überlässt
Orlando das Feld und die Fähigkeit, den
bösen Bruder wieder gut zu machen.
Geht man vom Ende aus, so ist man in der
Betrachtung des Geschehens ganz bei Harold Bloom: „In keinem Stück Shakespeares
herrscht so viel heiteres Glück.“ Aus den
Antagonisten Oliver und der neuen Her-
zogin sind gute Menschen geworden, die
lieben und geben können. Die Enterbten,
Verbannten und Geflüchteten erhalten zurück, was ihnen zusteht, die Liebenden finden zueinander, das Spiel ist aus. Der Titel
des Stücks macht vom Ende aus gedacht
doppelt Sinn. Hier wendet Shakespeare
sich direkt ans Publikum – bzw. er lässt es
Rosalind für sich tun –, nimmt den Gedanken des Spiels im Spiel noch einmal auf
und übergibt ihn an die Zuschauer: „Nehmt
dieses Spiel wie's euch gefällt“, sagt Rosalind – und hört man hinein, dann steckt in
dieser einfachen Aufforderung und hinter
dem vordergründig heiteren (Liebes)-Spiel
die melancholisch-reflektierende Weltsicht
des Dichters, dem Harold Bloom „die Erfindung des Menschlichen“ zuschreibt.
ZU LIEBEN heiSSt,
aus Phantasie gemacht
zu sein, Aus heftigem
Verlangen und aus
WUnschen, Aus Anbetung,
aus Ehrfurcht und
Gehorsam, Aus Demut,
aus Geduld und Ungeduld,
Aus Reinheit, FEstigkeit
und Hingebung
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Ute Baggeröhr, Natanaël Lienhard
Folgeseiten Sophia Löffler, Joanna Kitzl, Simon Bauer
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15
SHAKESPEARE
FOREVER
zum Autor
„Der Reisende Shakespeare / Shakespeare the tourist / Von Stratford nach
Stratford / From Stratford to Stratford /
Via London / Via London / Im Herzschlag
die Gier der Epoche / In his heartbeat the
greed of the epoch / Im Blut eine spätere /
In his bloodness a tiredness / Müdigkeit /
To come / Ein Griff nach der Sonne / A grip
for the sun / Ein Sprung in den Schatten /
A jump in the Shadow.“ Heiner Müller, 1985
Wer war Shakespeare? Eine Frage, an der
sich unzählige Literaturwissenschaftler, Biografen, Philosophen, Dichter und
andere Experten über die Jahrhunderte
abgearbeitet haben. Viel ist nicht bekannt,
zumindest nicht verbürgt. Es fehlt das,
was gewöhnlich sehr hilfreich ist, um sich
einem berühmten Menschen zu nähern,
seiner „inneren Biografie“ auf die Spur zu
kommen: persönliche Briefwechsel, Tagebucheinträge, Memoiren. Sich an den Fakten zu orientieren, heißt, Detektivarbeit
zu betreiben. Ein genaues Geburtsdatum
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ist nicht bekannt, allerdings gibt es einen
Eintrag ins Taufregister von Stratford, wo
die Familie Shakespeares lebte. Dort ist
die Taufe von William Shakespeare am 26.
April 1564 dokumentiert, was Biografen
veranlasst hat, die Geburt auf den 23.
April zu datieren, eine schöne Zufälligkeit,
denn das dokumentierte Todesdatum liegt
ebenfalls auf einem 23. April, dem des
Jahres 1616. Was in den 52 Lebensjahren
dazwischen geschah, darüber gibt es ein
paar Dokumente, ein großes dramatisches
Werk (dessen Urheberschaft nach einigem Hin und Her inzwischen eindeutig geklärt sein sollte) und zahlreiche Legenden
und Spekulationen. Einige Male scheint
Shakespeare mit dem Gesetz in Konflikt
geraten zu sein, u. a. weil er eine Ehe gestiftet und dabei eine Mitgift versprochen
hatte, die dann nicht ausgezahlt wurde.
Laut Heiratsregister von Stratford im
englischen Warwickshire heiratete
Shakespeares Mutter, Mary Arden, die
jüngste Tochter eines wohlhabenden
Gutsbesitzers, im Jahr 1557 John Shakespeare – eine Heirat, die dem Handschuhmacher einen gesellschaftlichen
Aufstieg ermöglichte. Er bekleidete in
den folgenden Jahren seines Lebens
verschiedene wichtige Ämter in der Stadt,
war zwischenzeitlich Bürgermeister und
Friedensrichter. Während die Pest auch in
Stratford wütete, wurde William Shakespeare geboren. Da sein Vater die Familie
erst in den späten 1570er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten brachte, liegt nahe,
dass William aufgrund der zunächst guten
sozialen Stellung der Familie eine ordentliche elisabethanische Schulbildung
erhielt, mit Schwerpunkt auf lateinischer
Sprache, Dichtung und Geschichte. Dieser
Umstand dürfte sowohl die Spekulationen
über einen angeblichen Analphabetismus Shakespeares widerlegen (er soll
auf Dokumenten häufig mit drei Kreuzen
unterschrieben haben), als auch – zumindest teilweise – die romantische Legende vom ungebildeten Naturburschen,
der nach London ging, um sein Glück zu
suchen. William Shakespeare, das weiß
man, wuchs mit fünf Geschwistern auf
(zwei waren früh verstorben) und dürfte
schon in seiner Kindheit mit dem Theater
in Berührung gekommen sein, vor allem
im Rahmen von Volksbelustigungen und
den berühmten Stratford-Jahrmärkten mit
Darbietungen von Gauklern und Akrobaten. Zudem war es unter elisabethanischen Schülern üblich, von Zeit zu Zeit
lateinische Stücke aufzuführen.
Am 30. November oder 1. Dezember 1582
heiratete William Shakespeare eine
Frau namens Anne Hathaway. Laut ihrer
Grabinschrift wurde sie 67 Jahre alt und
verstarb am 6. August 1623. Sie war also
acht Jahre älter als ihr Mann, der zum
Zeitpunkt der Heirat gerade einmal 18
Jahre alt war – und da ihr erstes gemeinsames Kind laut Taufregister bereits am
26. Mai 1583 getauft wurde, muss sie zum
Zeitpunkt der Heirat schon schwanger gewesen sein. Beide Umstände haben in der
Forschung zu zahlreichen Spekulationen
um die Ehe Shakespeares geführt, aus
der insgesamt drei Kinder hervorgingen:
Susanna und 1585 die Zwillinge Judith und
Hamnet, der im Alter von 11 Jahren aus
unbekannten Gründen starb.
Im Jahr 1597 kaufte William Shakespeare
das zweitgrößte Haus in Stratford, "New
Place", das bis zu seinem Tod Hauptwohnsitz blieb, zum Zeitpunkt des Erwerbs pendelte er allerdings schon eine geraume
Zeit zwischen Stratford und London, wo
er das erste Mal 1592 in einem Pamphlet
des verarmten Schriftstellers Robert
Greene namentlich erwähnt wird. Greenes
Herausgeber Cheattle entschuldigte sich
wenig später für dessen Warnung vor einem "Emporkömmling". In seiner Schmähschrift hatte Greene gegen "einen ungehobelten Bauern und Raben" gewettert, „der
sich mit unseren Federn schmückt, der
sich einbildet, ebenso gut Verse auszuschmücken wie der Beste von uns“.
Die Jahre vor 1592 werden häufig als „lost
years“ in der Biografie Shakespeares
bezeichnet, es ist nichts über den Verbleib
des Dichters in jener Zeit bekannt. "Die
Biografen haben sich eifrig bemüht, diese
sieben Jahre Dunkelheit aufzuhellen",
schreibt Giuseppe Tomasi di Lampedusa
in einem kurzen biografischen Abriss
über das Leben Shakespeares. "Der eine
lässt ihn durch Italien reisen, der andere
lässt ihn an einer Universität studieren,
ein dritter will ihn Soldat oder Prediger
gewesen sein lassen ... In Wahrheit weiß
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man einfach nichts. Und das ist schade,
denn es waren die Jahre, in denen er sich
formte." Greenes Schmähschrift zufolge
muss Shakespeare jedenfalls schon vor
1592 für das Theater geschrieben haben.
Und der Richtigstellung des Verlegers ist
zu entnehmen, dass sich einige wichtige
Personen für Shakespeares Rechtschaffenheit eingesetzt hatten, „die Anmut seiner Verse jedoch selbst das beste Zeugnis
für sein Können ablegte.“
1595 lässt sich Shakespeares Spur in
Theaterkreisen weiter verfolgen. In
Rechnungsbüchern des königlichen
Schatzmeisters ist die Bezahlung von
Hofvorstellungen der Lord Chamberlain's
Men vermerkt, als prominente Mitglieder
der Schauspieltruppe unter dem Patronat
des Lord Chamberlain Henry Hunsdon
sind der Hauptdarsteller Richard Burbage,
der bekannte Clown William Kempe und
William Shakespeare genannt.
Die Schauspieltruppen Pembroke's Men
und Lord Strange's Men (aus der später
die Lord Chamberlain's Men hervorgingen) spielten einige der frühen Stücke
Shakespeares wie Titus Andronicus und
die Henry VI-Trilogie. Konkurrenz kam von
den Lord Admiral's Men, allerdings spielte
Shakespeares Truppe weit häufiger vor
Königin Elisabeth, wurde nach deren
Tod in die Dienste James I. übernommen
und trug fortan den Namen King's Men.
12 Hofvorstellungen pro Jahr konnte die
Truppe verzeichnen, am häufigsten wurden Shakespeares Stücke gespielt, man
könnte ihn als "Hausautor" der Truppe
bezeichnen. 1599 entstand der berühmteste Spielort der Schauspieltruppe um
Shakespeare, das Globe-Theater, die
tragenden Mitglieder kamen selbst für die
Pacht von Grundstück und Gebäude auf.
18
Stücke wurden ausgewählt, Besetzungen
gemacht, Schauspielschüler ausgebildet,
Vorstellungen an Vor- und Nachmittagen
organisiert. Auf einigen Besetzungslisten
taucht auch Shakespeares Name auf, dass
er allerdings eher Rollen in der Größenordnung des Geists in Hamlet spielte,
veranlasste einige Forscher, ihm in Sachen Schauspielkunst ein eher geringes
Talent zu bescheinigen. Möglicherweise
blieb ihm aber neben seiner dichterischen
Tätigkeit auch einfach zu wenig Zeit für
die Schauspielerei.
Am 23. April 1616 starb William Shakespeare – und hinterließ ein unglaubliches
Werk. Zwischen 1590 und 1614 erschienen Der Widerspenstigen Zähmung,
Heinrich VI, Titus Andronicus, Richard
III, Die Komödie der Irrungen, Romeo
und Julia, Ein Sommernachtstraum, Der
Kaufmann von Venedig, Heinrich IV,
Viel Lärm um nichts, Julius Caesar, Wie
es euch gefällt, Hamlet, Was ihr wollt,
Troilus und Cressida, die Sonette, Maß
für Maß, Othello, König Lear, Macbeth,
Antonius und Kleopatra, Cymbeline und
Der Sturm, um nur einige der bekannteren
Werke chronologisch zu nennen. Und bis
heute sind seine Komödien und Tragödien
wahrscheinlich der beste Schlüssel zu
der Person Shakespeare. Hier mag man
finden, was er dachte und fühlte, wie er
lebte, welche Fragen ihn bewegten – und
wie er auf das "Theater Welt" blickte.
Immer wieder schafft er in seinen Stücken
Verbindungen zwischen der Welt und dem
Theater, lässt Figuren aus ihren Rollen
heraustreten und blickt mit ihnen auf eine
Welt die immer auch Bühne ist und lässt
mit ihnen auf einer Bühne eine ganze Welt
entstehen. Sein berühmtester Text über
die Welt als Bühne stammt aus Wie es
euch gefällt (siehe S. 24 in diesem Heft).
Dass Shakespeare jenseits einiger biografischer Daten und Fakten als Persönlichkeit ein Geheimnis behält, macht die
Auseinandersetzung mit dem Künstler und
seinem Werk immer aufs Neue spannend.
„Es gibt kein unbestreitbar authentisches Bild“, schreibt di Lampedusa: „Die
Grabbüste, die aus sehr viel späterer Zeit
stammt, ist unwürdig. Ein der Gesamtausgabe seiner Werke (1623) vorangestellter
Kupferstich zeigt uns eine Maske, die das
wahre, unsichtbare Gesicht verdeckt. Ein
Portrait in der National Gallery ist sehr
anziehend, doch von sehr zweifelhafter
Authentizität. Persönliche Erinnerungen
von Schriftstellern und Schauspielern,
die ihn kannten, sprechen von seinem
'unermüdlichen Wohlwollen' von seinem
'überaus lebhaften Geist'. Alle, die ihm in
der Mermaid Tavern zuhörten, wohin er
jeden Abend ging, behielten ihn, wie sie
sagen, in 'bezaubernder' Erinnerung.“
Im aktuellen Shakespeare-Handbuch
vermerkt Ingeborg Boltz: „Weder geriet
Shakespeare mit der Zensur in Konflikt
wie Chapman oder Marston, noch tötete
er jemanden im Duell wie Jonson und er
kam auch nicht bei einer Messerstecherei
ums Leben wie Marlowe. Er war ein geachteter Bürger seiner Heimatstadt Stratford, zeichnete sich durch Erwerbssinn
und Geschäftstüchtigkeit aus und starb
im Alter von 52 Jahren eines natürlichen
Todes. Zwischen der Trivialität diesen
mehr oder minder zufällig überlieferten
Spuren einer Durchschnittsexistenz und
der Außerordentlichkeit des dichterischen
Werkes liegt eine Kluft, die zur Mythenbildung herausfordern musste.“
Kennzeichen Shakespearescher Kunst ist
der Eindruck des Wirklichen. Ebenso wie
von jedem anderen Schriftsteller, dessen
Stimme seit langem verstummt und dessen
Leib vermodert ist, sind uns nicht mehr
geblieben als Worte auf dem Papier, aber
noch bevor ein begabter Schauspieler
Shakespeares Worte zum Leben erweckt,
enthalten sie die lebendige Gegenwart
wirklicher, gelebter Erfahrung ... Dieser
Künstler war ungewöhnlich offen für die
Welt und entdeckte die Mittel, mit denen
er diese Welt in seine Werke eingehen lassen konnte. Um zu verstehen, wer Shakespeare war, ist es wichtig, die verbalen
Spuren, die er hinterließ, in das Leben
zurückzuverfolgen, das er führte, und in
die Welt, für die er so offen war. Und damit
wir verstehen, wie Shakespeare seine
Phantasie gebrauchte, um sein Leben in
seine Kunst zu verwandeln, ist es wichtig,
dass wir von unserer eigenen Phantasie
Gebrauch machen.“
Von Shakespeares Dichterkollegen Ben
Jonson, der ihn posthum auf eine Stufe
mit den Dichtern Euripides und Sophokles
stellte, stammen die geflügelten Worte:
„He was not of an age, but for all time.“
Und Stephen Greenblatt schreibt in seiner
Lebensbeschreibung Shakespeares Will
in der Welt: „Eines der wesentlichsten
Folgeseiten Shari Crosson, Matthias Lamp
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DAS LEBEN
EIN SPIEL
zur inszenierung
Zwei Orte, zwei Welten, eine Bühne: Regisseur Sebastian Schug und Bühnenbildnerin Nadia Fistarol haben sich für ihren
Raum an der traditionellen, auf Pfosten
aufgebockten elisabethanischen Bühnenplattform orientiert. Eine Bretterbühne
– oder besser: Shakespeares „Bretter, die
die Welt bedeuten“ geben die Spielfläche
vor, auf der die gegensätzlichen Welten
des Stücks über das Spiel und die Phantasie der Spielenden entstehen.
In Shakespeares Bühnenwelt ist das
Theater immer wieder Thema, die Wechselwirkung zwischen Bühne/Spiel und
echtem Leben/realer Welt. Das Spiel im
Spiel ist der Komödie Wie es euch gefällt
eingeschrieben, nicht erst wenn Shakespeare sich am Ende des Stücks durch
Rosalind direkt ans Publikum wendet.
Um die im Stück angelegte „Theater im
Theater“-Situation zu verstärken, lässt
Schug die Schauspieler das Spiel der
anderen Figuren beobachten und aus der
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Position des Zuschauers heraus wieder
neu in das Geschehen einsteigen.
Der Prolog am Hof der Herzogin „weist
dieselbe Atmosphäre auf wie die Königsdramen“, schreibt Jan Kott, „die Luft ist
stickig, und alle haben Angst ... Flucht ist
die einzige Rettung.“ Um der Kälte und
Bedrohlichkeit des Hofes zu entkommen,
muss in Schugs Inszenierung der Gegenentwurf im selben Raum entstehen
– die Veränderung der Atmosphäre, die
Verwandlung des Raumes vom Hof in den
Wald liegt im Spiel. Die Schauspieler präparieren sich, wechseln sichtbar die Verkleidung und lassen nach und nach auf der
kargen Bretterbühne und unter den Augen
der Zuschauer eine zweite Welt der veränderten Vorzeichen entstehen. Der Wald
von Arden wird real durch die Sehnsucht
derer, die ihn denken. Eigentlich ist es ein
innerer Ort, ein erfundener, ausgedachter,
der über die Mittel und Farben des Spiels,
die Geräusche und Melodien nach außen
hör- und sichtbar wird. Ein Ort, an dem
Pathos und Ironie, Sarkasmus und Liebeslyrik gleichzeitig existieren, denn Wie es
euch gefällt bleibt auch im Wald ein Spiel
der Gegensätze. Wasser und Erde sind die
ursprünglichen Elemente, die das Dasein
im neuen Paradies markieren.
Wenn das Spiel mit Identitäten, Verstellung und Geschlechterrollen seinen Lauf
nimmt, kommen Bärte und Perücken,
Hosenanzüge und Korsagen ins Spiel.
Allerdings bleibt die Verkleidung zeichenhaft, denn Kostümbildnerin Nicole Zielke
entscheidet bewusst gegen die perfekte
Illusion. Der erste Anlass für Rosalinds
Ganymed-Spiel ist schnell entkräftet –
was bleibt und zählt, ist der reine Spaß an
der Maskerade. Hier wie anderswo zeigt
sich Shakespeares Vergnügen daran, den
Logikern unter uns immer wieder ein Bein
zu stellen und die Dinge einfach so zu
behaupten, „wie es ihm gefällt.“ Ob und
wann Orlando Rosalinds Spiel durchschaut bleibt sein Geheimnis, Oliver nennt
Ganymed/Rosalind ganz selbstverständlich „schöne Schwester“, Phoebe ist so
geblendet von dem schönen Schnurrbart,
dass sie nicht weiter fragt. Als Urheberin
aller Liebesverwirrungen, ist Rosalind
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.
Gespielt wird sie von Joanna Kitzl, die in
der Regie von Sebastian Schug bereits
die Lady in Orpheus steigt herab war. Hier
spielt sie nun eine Frau, die einen Mann
spielt, der angeblich nicht an die Liebe
glaubt, sie sogar heilen kann – und sich
bereit erklärt eine Frau zu spielen, die sich
das Lieben trotz allem nicht austreiben
lässt. Zu Shakespeares Zeit wurde die
Schraube noch weiter gedreht. Damals
spielten männliche Schauspieler auch alle
Frauenrollen, was für Rosalind bedeuten
würde: Ein Mann spielt eine Frau, die
einen Mann spielt, der eine Frau spielt.
Die beiden Herzöge, hier Bruder und
Schwester, wurden beide mit Eva Derleder besetzt – sie spielt die gute und die
böse Seite einer Figur. Um den verbannten
Herzog schart sich ein Kreis von Vertrauten. Herausgefallen aus dem System, genießen sie die Freiheit der Lebenskünstler,
philosophische Gespräche und Musik, haben sich eine neue Existenz als Hippies im
Wald geschaffen. Auch die Lords am Hof
und die verbannten Gefährten werden von
den gleichen Schauspielern verkörpert.
Sebastian Schug sucht in seiner Inszenierung nach dem Spaß am Verlieben genauso wie nach dem Wahnsinn, den Liebe
auch bedeutet, nach dem Schmerz des
Überwältigtseins, der Sprachlosigkeit, der
unerfüllten Sehnsucht und verzweifelten
Leidenschaft. Zu Beginn probiert Orlando,
gespielt von Simon Bauer, sich auf der Suche nach einem Ausdruck für seine Liebe
als Dichter – und scheitert. „Liebe ist unaussprechlich“, sie will raus und kann es
nicht – man möchte schreien. Außerhalb
der aufeinander prallenden Leidenschaften steht Matthias Lamp als Narr, der die
Liebeskapriolen der Menschen um ihn
herum kommentiert – auch musikalisch.
Musiker Johannes Winde, der für Schugs
Inszenierungen immer wieder eigene
Kompositionen mit Popsongs oder zarte
Klaviermusik mit Klassikern der Rockmusik kombiniert, hat für Wie es euch
gefällt aus den Schauspielern eine kleine
Hippie-Band zusammengestellt. Auf und
neben der Bühne begleiten sie die Lieder
des Narren und das Spiel und lassen das
Liebeskarussell sich weiterdrehen – bis
zur Hochzeit unter einem weißen Baldachin, den Bühnenbildnerin Nadia Fistarol
als poetischen Rahmen für das Geschehen
über und um die Spielfläche gespannt hat.
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Die ganze
Wel
ist ei
Und Männer, Frauen, alle sind bloSS Spieler;
Sie gehen ab und treten wieder auf,
Und spielen eine Rolle nach der Andern
In sieben Akten bis zum Tod. Der Säugling,
Der kläglich quäkt und kotzt im Arm der Amme.
Das weinerliche Kind, mit seinem Ranzen
Und im Gesicht die Morgenfrische kriecht es
Lustlos zur Schule. Und dann der Verliebte,
Der wie ein Ofen seufzt, mit einem Jammerlied
Auf seiner Liebsten Braue. Ein Soldat,
Voll fremder Flüche, bärtig wie der Panther,
Auf Ehre scharf, zum Streiten jäh entflammt,
Sucht er die Seifenblase seines Ruhms
Noch im Kanonenschlund. Und dann der Richter
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elt
ine Bühne
Den schönen, runden Bauch kapaungefüttert,
Mit strengem Blick und würdevollem Bart,
Voll kluger Worte und bekannter Sprüche,
So tritt er auf. Das sechste Alter schlägt
Zum hageren Pantoffelhelden um,
Die Brille auf der Nase, Beutel seitwärts;
die eine Welt zu weite Hose schlotternd
Um die geschrumpften Schenkel, und sein Bass
In kindlichen Diskant verrutscht, der pfeift
Und quietscht sich eins. Der letzte Akt und Ende
Des seltsamen, ereignisreichen Werks,
Ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen,
Kein Zahn, kein Auge, kein Geschmack, kein gar nichts.
Folgeseiten Joanna Kitzl, Sophia Löffler, Matthias Lamp
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sebastian schug Regie
Geboren 1979, studierte Sebastian Schug
Regie an der Hochschule „Ernst Busch“
in Berlin. Während des Studiums arbeitete er an den Berliner Sophiensaelen,
am Tron Theatre in Glasgow und an der
Berliner Volksbühne. Seine Diplominszenierung von Lorcas Sobald fünf Jahre
vergehen wurde zum Internationalen
Theaterfestival in Warschau und zur
Bensheimer Woche junger Schauspieler
eingeladen und mit dem Ensemblepreis
ausgezeichnet. 2006 kürte ihn Kurt Hübner im Namen der Akademie der darstellenden Künste zum Nachwuchsregisseur
des Jahres. Schug arbeitet u. a. am
Schauspielhaus Wien und am Staatstheater Kassel. 2007-09 war er Hausregisseur
in Heidelberg, wo er Shakespeares Was
ihr wollt inszenierte und 2008 mit Idioten
von Lars von Trier in die Vorauswahl
zum Berliner Theatertreffen kam. Zuletzt
brachte er in Kassel Drei Schwestern und
Lulu, in Karlsruhe Orpheus steigt herab
und Abgesoffen in Graz auf die Bühne.
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Nadia Fistarol Bühne
Geboren 1970 in Zürich, absolvierte Nadia
Fistarol ein Architekturdiplom an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in
Zürich. Von 2003 bis 2005 war sie Ausstattungsassistentin an den Münchner
Kammerspielen, wo auch eigene Arbeiten
entstanden, u. a. mit Felicitas Brucker,
Barbara Weber und Stephanie Sewella.
Seit 2006 arbeitet sie als freie Bühnenbildnerin. Sie übernahm zahlreiche Ausstattungen für das Tanzteam pvc – Tanz
Freiburg Heidelberg. Neben ihrer eigenen
Produktion Geisterseher 2008 in Bern,
entwarf sie u. a. Bühnenbilder für die
Regisseure Marc Becker, Hanna Rudolph,
Simone Aughterlony, Joachim Schlömer
und Daniel Cremer, arbeitete am Hebbel
am Ufer (HAU), Berlin, am Münchner
Volkstheater, Staatstheater Oldenburg,
Theater Heidelberg, für das Lucerne
Festival und das Brüsseler Kunstenfestivaldesarts. In Karlsruhe übernahm sie die
Ausstattung für Dylan – The Times they
are a-changin' im Grossen Haus.
Valeria Felder Mitarbeit Bühne
Valeria Felder wurde 1986 in Madrid geboren und lebt seit 2005 in der Schweiz.
2011 schloss sie ihr Studium der Innenarchitektur und Szenografie in Basel ab.
Nach dem Studium übernahm sie die
Ausstattung für diverse Kurzfilm- und
Musikvideo-Produktionen, assistierte
bei Theater- und Ballettproduktionen und
kuratierte Veranstaltungsdesigns. Neben
einer regelmäßigen Zusammenarbeit mit
Bühnenbildnerin Nadia Fistarol u. a. bei
Raststätte/über Tiere von Peter Kastenmüller am Theater der Künste in Zürich,
war sie zuletzt mit Dancelab: Al calor
de Lucia von Javier Rodriguez Coboc am
Theater Basel und mit Pasive Movement
von Lucie Tuma am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich tätig.
nicole zielke Kostüme
Geboren 1975 in München, studierte Nicole Zielke Bühnenkostüm an der Universität der Künste Berlin. Seit ihrem Diplom
arbeitet sie als freie Kostümbildnerin für
Theater, Film, Musikvideos, Kunstvideos
und Werbung. Für das Kostümbild in Iwanow von Anton Tschechow in der Inszenierung von Sebastian Schug wurde sie
in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift
Theater heute als beste Nachwuchskünstlerin nominiert. Sie entwarf außerdem die
Kostüme für Sebastian Schugs Inszenierungen Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams und Shakespeares Was ihr
wollt am Heidelberger Theater sowie für
seine Arbeiten Antigone, Romeo und Julia, Peer Gynt, Drei Schwestern und Lulu
am Staatstheater Kassel. Für Cilli Drexel
entwickelte sie zuletzt am Nationaltheater
Mannheim die Kostüme bei Molières Der
Menschenfeind und Ibsens Nora. In Karlsruhe entwarf sie zuletzt das Kostümbild
für Orpheus steigt herab.
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johannes winde Musik
Johannes Winde wurde 1978 in Weimar
geboren. Er absolvierte ein Tonmeisterstudium und erhielt 2002 den Tonmeisternachwuchspreis „Goldener Bobby“.
Johannes Winde verbindet eine intensive
Zusammenarbeit mit dem Regisseur Sebastian Schug, für den er u. a. die Musik
komponierte für Wir sind nochmal davongekommen am Staatsschauspiel Dresden,
Außer Atem in den Berliner Sophiensälen,
Früchte des Nichts am Theater Bremen,
Don Juan am Staatstheater Hannover,
Endstation Sehnsucht am Theater Heidelberg und zahlreiche Produktionen am
Staatstheater Kassel, zuletzt Lulu und
Drei Schwestern. Regelmäßig arbeitet
Johannes Winde außerdem mit Regisseurin Schirin Khodadadian zusammen, u.
a. am Staatstheater Mainz, Stadttheater
Ingolstadt und Volkstheater Wien sowie
mit Ulrich Rasche am Theater Bonn
und Staatstheater Stuttgart. Neben der
Theaterarbeit schreibt er Orchesterarrangements für den Popmusiker Clueso.
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nazgol emami Video
Geboren 1978 in Teheran, schloss Nazgol
Emami 2008 ihr Studium der Visuellen Kommunikation an der Bergischen
Universität in Wuppertal ab. 2009-2012
absolviert sie ein Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien
in Köln im Bereich Audiovisuelle Medien
mit Schwerpunkt Experimentalfilm und
Dokumentarfilm. Seit 2006 arbeitet sie
außerdem als freie Grafikerin u. a. für den
WDR, den Kinderkanal, Disney Channel,
Super RTL und QVC. 2009 übernahm sie
diverse Live-Regie-Projekte u. a. für das
Jazz Festival in Moers und das Traumzeitfestival. Seit 2010 ist sie wissenschaftliche Hilfskraft an der Kunsthochschule für
Medien in Köln und leitet dort Workshops
im Bereich Animation. In Karlsruhe entwarf sie in der Spielzeit 2011/12 das Video
für Orpheus steigt herab.
Eva Derleder, Ronald Funke, Shari Crosson
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Ute BAggeröhr Phoebe
Nach dem Studium spielte Ute Baggeröhr u. a. am Schauspiel Frankfurt, Staatsschauspiel Dresden, Thalia Theater Hamburg und Maxim
Gorki Theater Berlin. Am Heidelberger Theater war sie u. a. Blanche in
Endstation Sehnsucht. Seit 2011/12 in Karlsruhe engagiert, spielt sie
derzeit in Der Vorname, Verrücktes Blut und die Arkadina in Die Möwe.
SHARI CROSSON Hymen / Lord
Die Karlsruherin Shari Crosson, Jahrgang 1988, studiert im letzten Jahr
Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Zusammen mit Stephanie Biesolt gehört sie zum
Schauspielstudio am STAATSTHEATER und ist auch in der Karlsruher
Medea von Mareike Mikat als Sekretär Kreons zu sehen.
Eva Derleder Herzog in der Verbannung / Herzogin
Eva Derleder war u. a. in Mannheim, Stuttgart, Neustrelitz und BadenBaden engagiert. In ihrer Zeit am Nationaltheater Mannheim war sie
mit Onkel Wanja, Regie Harald Clemen, und Quai West, Regie Jürgen
Bosse, zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 2002/03 im Karlsruher Ensemble spielt sie aktuell in Alice und Kreon in Medea.
Joanna Kitzl Rosalind
Joanna Kitzl spielte u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg,
wo sie mit Jürgen Gosch arbeitete, am Landestheater Tübingen, am
Theater Neumarkt Zürich, am Heidelberger Theater und am Staatsschauspiel Hannover. In Karlsruhe spielt sie u. a. in Verrücktes Blut,
Dantons Tod und Alice und die Titelrolle in Minna von Barnhelm.
SOPHIA LÖFFLER Celia
Sophia Löffler, 1985 in Potsdam geboren, begann 2007 ihr Schauspielstudium in Leipzig. Von 2009 bis 2011 gehörte sie zum Studio am Staatsschauspiel Dresden. Seit 2011/12 fest in Karlsruhe engagiert, steht sie
aktuell in Verrücktes Blut und Der Vorname sowie als Nina in Die Möwe
und demnächst als Natalie in Prinz Friedrich von Homburg auf der Bühne.
Simon Bauer Orlando
Während seines Studiums an der Universität der Künste Berlin spielte
Simon Bauer am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater Berlin. 2010/11 gehörte er zum Ensemble des Theaters Heidelberg. In Karlsruhe spielte er u. a. den Titelhelden in Fiesco. Derzeit ist er in Dantons
Tod, Verrücktes Blut und bald in Prinz Friedrich von Homburg zu sehen.
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RONALD FUNKE Jaques
Ronald Funke, 1954 in Berlin geboren, war in Magdeburg, am Nationaltheater Mannheim, Volkstheater Rostock, Hans Otto-Theater
Potsdam und am Heidelberger Theater engagiert. In Karlsruhe spielte
er die Hauptrollen in Der Mann der die Welt aß und Immer noch Sturm.
2012/13 ist er außerdem in Die Möwe und Der einsame Weg zu sehen.
georg krause Charles, Ringer / Lord
Georg Krause studierte Bildhauerei und Schauspiel in Stuttgart. Nach
Engagements in Tübingen, Heilbronn und Münster kam er 2002/03 fest
nach Karlsruhe, wo er den Mephisto in Faust und den Brandner Kaspar
spielte. Zuletzt spielte er u. a. die Titelrolle in Jakob der Lügner und
steht aktuell in Alice und Der einsame Weg auf der Bühne.
MATTHIAS LAMP Touchstone, Narr
1981 in Heidelberg geboren, studierte Matthias Lamp Schauspiel an
der Hochschule „Ernst Busch“ in Berlin. Während des Studiums spielte
er am Maxim Gorki Theater und an der Schaubühne Berlin. In Karlsruhe
ist er aktuell in Verrücktes Blut, Die Möwe und in Der Vorname zu sehen. Demnächst spielt er die Titelrolle in Prinz Friedrich von Homburg.
NatanaËl Lienhard Silvius, Schäfer
Nach seiner Ausbildung an der Frankfurter Hochschule gehörte Natanaël Lienhard ab Mai 2008 zum Ensemble des Heidelberger Theaters, wo
er u. a. als Saint Just in Dantons Tod zu erleben war. In Karlsruhe ist er
derzeit in Tschick in der INSEL sowie in Alice im KLEINEN HAUS und in
seinem musikalischen Soloabend Brel – On n‘oublie rien zu erleben.
FRANK WIEGARD Oliver
Frank Wiegard spielte nach seinem Studium an der Hochschule „Ernst
Busch“ in Berlin u. a. am Staatstheater Kassel, Schauspiel Frankfurt und
Maxim Gorki Theater Berlin. Von 2007 bis 2011 war er fest in Heidelberg
engagiert. In Karlsruhe spielt er aktuell die Titelrolle in Dantons Tod und
ist demnächst als Kottwitz in Prinz Friedrich von Homburg zu sehen.
Folgeseiten Joanna Kitzl
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bildnachweise
impressum
Umschlag Felix Grünschloß
Szenenfotos Markus Kaesler
Herausgeber
STAATSTHEATER Karlsruhe
TEXTNACHWEISE
Generalintendant
Peter Spuhler
Harold Bloom: Shakespeare – Die Erfindung des Menschlichen, aus dem Englischen von Peter Knecht, Berlin 2000.
Jan Kott: Shakespeare heute, aus dem
Polnischen von Peter Lachmann, München 1980.
Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Shakespeare, aus dem Italienischen von Maja
Pflug, Berlin, 1994.
Stephen Greenblatt, Will in der Welt, aus
dem Amerikanischen von Martin Pfeiffer,
Berlin, 2004.
Heiner Müller: Die Gedichte. Werke 1,
hrsg. von Frank Hörnigk, Frankfurt 1998.
Ingeborg Boltz: Die Persönlichkeit, in:
Shakespeare-Handbuch – Die Zeit – Der
Mensch – Das Werk – Die Nachwelt;
hrsg. von Ina Schabert; Stuttgart 2009.
Nicht gekennzeichnete Texte sind
Originalbeiträge für dieses Heft von
Nina Steinhilber
VERWALTUNGSDIREKTOR
Michael Obermeier
Schauspieldirektor
Jan Linders
Redaktion
Nina Steinhilber
Konzept
Double Standards Berlin
www.doublestandards.net
Gestaltung
Kristina Pernesch
Druck
medialogik GmbH, Karlsruhe
BADISCHES STAATSTHEATER
Karlsruhe 12/13
Programmheft Nr. 109
www.staatstheater.karlsruhe.de
nehmt dieses Spiel,
wie’s euch gefAllt
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Joanna Kitzl, hinten: Simon Bauer, Shari Crosson
Wer liebte je,
und nicht beim
ersten Blick?

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