Kindertagesstätte „An der Bach“ Das pädagogische Gesamtkonzept
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Kindertagesstätte „An der Bach“ Das pädagogische Gesamtkonzept
Kindertagesstätte „An der Bach“ Das pädagogische Gesamtkonzept Kindertagesstätte der Verbandsgemeinde Freinsheim Sehr geehrte Eltern Wir begrüßen Sie und Ihre Kinder sehr herzlich in unserer Kindertagesstätte. Unsere Konzeption soll Ihnen Einblicke in unsere Erziehungs- Bildungs- und Betreuungsarbeit ermöglichen. Sie ist umfangreich und enthält eventuell pädagogische „Fachbegriffe“ oder Beschreibungen methodisch – didaktischer Vorgehensweisen, zu denen Sie Fragen oder Erörterungsbedarf haben? Wir helfen gerne und jederzeit bei der Klärung. Unser wichtigstes Ziel ist, Ihren Kindern einen Ort zu bieten, wo sie sich wohl und geborgen fühlen dürfen. In einer lernanregenden Umgebung sollen Ihre Kinder miteinander spielen und lernen und sich individuell gut entwickeln können. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit Ihnen und ihren Kindern und bemühen uns um ein gegenseitiges Vertraut werden. Sprechen Sie uns bitte an, wenn Ihnen etwas gar nicht gefällt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir, mit Ihnen zusammen Lösungen zu finden oder auf Ihre Wünsche einzugehen. Wenn Ihnen etwas besonders gut gefällt, möchten wir das natürlich auch gerne wissen. In unserer Einrichtung liegen Konzeptionsniederschriften aus, die Sie gerne ausleihen und in Ruhe zu Hause lesen dürfen. Wir freuen uns auf eine schöne Zeit mit Ihren Kindern und Ihnen das Team der Kindertagesstätte „An der Bach“. 2 Inhaltsverzeichnis: Grußwort ………………………………………………………………………………..2 Inhalt…………………………………………………………………………………….3 Betriebserlaubnis, Öffnungszeiten…………………………………………………...4 Wichtige Kontakte……………………………………………………………………...5 Chronik………………………………………………………………………………….6 Unser Haus……………………………………………………………………………..8 Grundriss………………………………………………………………………………..9 Andere Erlebnisräume……………………………………………………………….10 Pädagogische Orientierung………………………………………………………….11 Schwerpunktarbeit, Bild vom Kind…………………………………………………..12 Spielen=Lernen, Rolle pädagogische Fachkraft…………………………………..13 Angebote und Projekte……………………………………………………………….14 Besondere Aspekte der Betreuung…………………………………………………15 Beobachten, dokumentieren Pädagogisches Fachpersonal……………………………………………………….16 Zusammenarbeit mit Eltern…………………………………………………………..17 Bring- Abholzeiten Regelmäßiger Kindergartenbesuch, Fehltage……………………………………..18 Eingewöhnungskonzept……………………………………………………………... 19 Sprachförderkonzept………………………………………………………………….22 Besondere Aspekte der Sprachförderung Gezielte Sprachförderung…………………………………………………………....26 Beteiligung von Eltern………………………………………………………………...27 Dokumentation mit Portfolios………………………………………………………...28 Bildungs-und Lerngeschichten nach M. Carr……………………………………….30 Leitfaden Projektarbeit………………………………………………………………...31 Sexualpädagogisches Konzept……………………………………………………...33 Leitfaden Kindeswohl………………………………………………………………....37 Übersicht Qualitätsstandards………………………………………………………...38 3 Betriebserlaubnis: Die Kindertagesstätte hat eine Betriebserlaubnis für die Aufnahme von 122 Kindern. Genehmigt sind: 90 Teilzeitplätze 35 Ganztagsplätze Öffnungszeiten: Teilzeitbereich: Vormittags Nachmittags: Ganztagsbereich:: 7.45 Uhr bis 12.15 Uhr 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr Schließzeiten: * 3 Wochen während der Sommerferien Für Ganztags- und Hortkinder wird eine Ersatzbetreuung angeboten. * zwischen Weihnachten und Neujahr * an festgelegten einzelnen Schließtagen (Fortbildung, Konzeptionstage) nach Absprache mit Elternausschuss und Träger 4 Wichtige Kontakte: Träger der Einrichtung: Verbandsgemeinde Freinsheim Bahnhofstraße 12 67251 Freinsheim Bürgermeister: Wolfgang Quante Kontakt: 06353 9357 - 236 Erste Beigeordnete: Elke Schanzenbächer Zuständigkeit Fachbereich II Kontakt: 06353 9357 - 236 Bürgerdienste Kindertagesstätten/ Schulen Zuständige Fachbereichsleitung: Beate Raab Kontakt: 06353 Sachbearbeitung: Simone Acker Kontakt: 06353 Leitung der Kindertagesstätte: 9357 – 224 9357 – 225 Helga Weitzel Kontakt: 06353 - 6880 Stellvertretung: Manuela Espenschied Kontakt: 06353 - 6880 Zuständiges Jugendamt: Kreisverwaltung Bad Dürkheim Kontakt: 06322 – 961 – 0 5 Unsere Chronik Vom Kindergarten zur modernen Kindertagesstätte Die Kindertagesstätte „An der Bach“ wird am 16.10 1967 eröffnet. Der damals 3gruppige Flachbau erweist sich über die Jahre hinaus als undicht. Schon 1984/85 denkt man über einen Dachausbau nach. Diese Überlegung und der Platzbedarf für die durch die Neubaugebiete sich stark vergrößernde Stadt Freinsheim führen 1992 zur Realisierung der geplanten Maßnahme. Während der Bauzeit ziehen die Kinder in das Feuerwehrgerätehaus und in den Gymnastikraum der Kindertagesstätte in der Dackenheimer Straße. Im Januar 1993 erfolgt der Einzug in die neuen Räume. Es bietet sich nun die Möglichkeit der Ganztagsbetreuung. Ganztags- und Hortplätze werden in so genannten altersgemischten Gruppen zusätzlich geschaffen, d.h.: Kindergartenkinder (3-6 Jahre) und Schulkinder (6-12 Jahre) spielen und lernen gemeinsam. Eine neue 4. Gruppe wird am 1.3.1993 eröffnet, eine weitere 5. Gruppe aufgrund der starken Nachfrage zum 1.9.1994. Der Zuzug junger Familien nach Freinsheim hält an und eine 6. Gruppe wird im Januar 1998 genehmigt, wenn auch jährlich befristet mit Hinblick auf die Entwicklung der Kinderzahlen. Insgesamt hält die Einrichtung nun für 130 Kinder Betreuungsplätze bereit. 1999 macht sich das Team unter neuer Leitung Gedanken zu einem Konzeptionswechsel. Situationsorientierte Überlegungen, tägliche Erfahrungen und die Teilnahme an Fortbildungen ermöglichten die Umstellung zur „offenen“ Kindertagesstätte. Seit Januar 2003 stehen den Kindern großzügige und gut ausgestattete Funktionsräume und ein Bewegungsraum zur Verfügung. Das Mitbestimmungsrecht der Kinder im Alltag und selbstständiges Handeln stehen im Vordergrund. Regelmäßige pädagogische Angebote und Projektarbeit in kleinen Gruppen unterstützen den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Einrichtung und sind in der Konzeptform der offenen Arbeit auch gut durchzuführen. Der Bedarf an Hortplätzen steigt. 2004 wird ein neues Hortkonzept erarbeitet und eine Hortgruppe für 15 -20 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren ausgewiesen. Zur Festlegung der Öffnungszeiten werden regelmäßig Bedarfsumfragen gestartet. 6 Im August 2007 öffnet sich das Haus für die Aufnahme von 2-Jährigen Kindern. Mit dem Rechtsanspruch für die Aufnahme weiterer Kinder unter 3 Jahren wird die Anzahl der Hortplätze reduziert. Entgegen aller Erwartungen steigen in Freinsheim die Geburtenzahlen. Inzwischen werden 24 Zweijährige in der Einrichtung betreut. Durch die große Anzahl jüngerer Kinder und Überlegungen hinsichtlich der Arbeit mit einzuschulenden Kindern werden Änderungen in der Konzeption überlegt. Ab März 2012 werden die Kinder in Familien- und Kooperationsgruppen betreut, die Funktionsraumorientierung aufgehoben. Für die Schulanfänger werden Aufenthalt und pädagogische Angebote in entsprechend ausgestattete Räume im Obergeschoß verlagert. Ein 2008 festgeschriebener Kooperationsvertrag mit der HermannSinsheimer-Grundschule Freinsheim untermauert die Zusammenarbeit. Seit November 2011 ist die Einrichtung Schwerpunkt - Kita für Sprache und Integration. 2013 werden weitere Plätze für weitere 6 Zweijährige geschaffen. Im Gegenzug muss die Hortgruppe aus Platzgründen geschlossen werden. 7 Unser Haus: Die Kindertagesstätte liegt mitten im Grünen, am äußeren historischen Stadtmauerrundgang der Stadt Freinsheim. Sie verfügt über ein sehr schönes, weitläufiges Außenspielgelände mit altem Baumbestand. Der anliegende Sportplatz des TSV Freinsheim darf zusätzlich genutzt werden und erweitert unsere Spielmöglichkeit im Freien. Unsere Räume: Die Kindertagesstätte „An der Bach“ ist eine zweigeschossige Einrichtung. Im Erdgeschoß ist viel Platz für unsere „Kleinen“. Kinder im Alter von 2-4 Jahren haben altersangepasste Spiel- und Lernräume mit entsprechenden Materialien. Sprachförderung und Integration in den Kindergartenalltag sind Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit. In einer großen Bewegungsbaustelle kann nach Herzenslust geklettert, gesprungen, gekrabbelt, geturnt und getobt werden. Ein großes Rollenspielangebot und ein besonderer Sprachförderraum unterstützen die Sprachförderung im Alltag. Besonders beliebt ist der Erzählpavillon. Ein gemütlicher Frühstücksbereich mit ausgedehnten Frühstückszeiten lädt ebenfalls zum Dialog mit den Kindern ein. In der oberen Etage sind gut strukturierte Funktionsräume für die Kinder im letzten und vorletzten Kindergartenjahr eingerichtet. Auch anspruchsvolleres Spielmaterial ist vorhanden. An einem PC-Platz können die ersten Erfahrungen mit dem Medium gesammelt werden. Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit mit dieser Altersgruppe sind weiterhin die Vermittlung sprachlicher Kompetenzen, aber auch der Übergang in die Grundschule wird durch unterschiedliche Projekte und Angebote vorbereitet. Ebenfalls im Obergeschoß befindet sich unsere Küche, in der 2 Hauswirtschaftskräfte täglich ein frisch gekochtes Mittagessen zubereiten. Ein Personalraum wird von allen Mitarbeiterinnen für Team- und Elterngespräche, Vor- und Nachbereitung Dokumentationsarbeiten und Pausenzeiten genutzt. Das Büro der Leiterin befindet sich ebenfalls in der oberen Etage. In einer kleinen Kochküche im Erdgeschoß kann das Fachpersonal ein Mittagessen einnehmen und die Mittagspause verbringen. Ein Grundrissplan erleichtert Ihnen vielleicht die Übersicht: 8 Erdgeschoß Familie Kunterbunt Schlafen Sprache Treppe Bauen Lesenl FrühstückKreativ Rollenspiel Frühstück Flur Garderobe Erzieher Personal küche Heizung Wickeln Duschen Garderobe 2 Jährige Spielecke Waschraum/Toiletten Ritter burg Bewegungsbaustelle W C Anbau/Ausgang Obergeschoß Familie Wirbelwind Nottreppe Bauen Büro Leitung KletterZimmer Literacy Schlafen Rollenspiel nl Flur Abstellraum Personalzimmer Küche PersonalToilette Wickelraum Waschraum Kreativbereich Frühstücken Projekte 9 Andere Erlebnisräume Wir sind viel unterwegs. Das alte Städtchen Freinsheim und die Umgebung bieten tolle Ausflugsmöglichkeiten. Für einen Stadtmauerrundgang oder eine Stadtrallye sind alle Kinder gerne bereit. Wir besuchen auch gerne Betriebe und Firmen (Obst Höfe, Geschäfte, Baustellen, die Feuerwehr) um uns genau zu informieren. Und wo kann man sich besser austoben und die frische Luft genießen, als in unseren Weinbergen. Wir besuchen auch gerne in anderen umliegenden Ortsgemeinden Spielplätze oder Kindertagesstätten. Im Rahmen unserer Projektarbeit, aber auch spontan laden wir unsere Kinder oft zu besonderen Erlebnistagen ein (Wald Tag, Wiesentag usw.). Dabei sind wir manchmal auf Ihre Unterstützung angewiesen (Fahrgemeinschaften, Begleitpersonen). 10 Unsere pädagogische Orientierung „Kinder haben die Fähigkeit und das Recht, auf eigene Art wahrzunehmen, sich auszudrücken und ihr Können und Wissen zu erfahren und zu entwickeln. Sie wollen lernen und haben ein Recht auf Ihre Themen sowie auf ein genussvolles Lernen. Sie haben großes Vergnügen zu verstehen, zu wissen und sich an Problemen zu messen, die größer sind als sie!“ Loris Malaguzzi Unsere Grundlagen: Unsere Arbeit basiert auf 1.rechtlichen Grundlagen: SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe Gesetz) §1 Recht auf Erziehung §22 Grundsätze der Förderung §22 Förderung in Tageseinrichtungen Kindertagesstätten Gesetz Rheinland Pfalz § 29UN Kinderrechtskonvention (Kinderrechte) Bildungs- und Erziehungsempfehlungen Rheinland Pfalz 2. inhaltlichen Grundlagen: Der Situationsorientierte Ansatz beschreibt am besten unsere pädagogische Haltung. Wir wollen Lebensereignisse und Lebenssituationen von Kindern aufgreifen, nachvollziehen, verstehen und gemeinsam aufarbeiten Erfahrungshorizonte vergrößern Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und Solidarität entwickeln Vernetzungen schaffen zwischen Situationen im Kindergarten und außerhalb. (vgl. Armin Krenz: der „Situationsorientierte Ansatz im Kindergarten“) Uns geht es vor allem darum, nach der Analyse von Situationen mit Kindern Projekte in verschiedenen Bildungsbereichen zu planen und durchzuführen. 11 Unsere Schwerpunktarbeit Wir haben uns dazu entschieden, uns für das Projekt Schwerpunkt-Kita für Sprache und Integration zu bewerben: Sprache ist für uns die Grundlage für Erfolg und der Schlüssel für jede weitere Entwicklung Kinder mit gutem Sprachverständnis haben klare Vorteile wir wollen Kindern aus nicht deutschen Familien bessere Chancen einräumen wir wollen alle Kinder früh in ihrer sprachlichen Entwicklung fördern Das Projekt ist auf 3 Jahre begrenzt und bietet uns zusätzliche finanzielle Mittel, die uns unter anderem die Beschäftigung einer zusätzlichen Fachkraft ermöglichen. Wir sind der Meinung die Schwerpunktarbeit und der Situationsorientierte Ansatz passen gut zusammen. Sprache ermöglicht Erfahrung in allen Bildungsbereichen. Insbesondere die emotionale Zuwendung der Fachkräfte, die sich auch in der Sprache ausdrückt, unterstützt einen positiven Bindungsaufbau und somit die Gesamtentwicklung Das Konzept der Sprachförderungen wird ab Seite 22 konkret beschrieben. Unser Bild vom Kind: Für uns hat jedes Kind seine eigene Persönlichkeit, seine Stärken, seine Schwächen, seine Besonderheiten. Im Rahmen ihrer eigenen erlebten Kultur machen sie sich ihr Bild von der Welt, sammeln Erfahrungen und entwickeln eigen Vorstellungen. Sie sind „Gestalter ihrer eigenen Lernprozesse“. Bei uns dürfen Kinder ihren selbstbestimmten Interessen und Bedürfnissen nachgehen und ihre Spielzeit, ihre Spielgruppe und ihr Spielmaterial selbst auswählen. „Kinder verfügen über herausragende Lernfähigkeiten, sie müssen nicht gebildet werden, sie bilden sich selbst“. 12 „Zur Bildung gehören immer persönliche Verarbeitungen von Informationen und Erfahrungen. Zu ihren Lernprozessen gehört die Phantasiewelt unbedingt dazu“. (vgl. Infans- Berlin: Laewen) Spielen = Lernen: „Kinder im Elementarbereich (0-6 Jahre) lernen nicht wie Schulkinder über „Wissensvermittlung“, wie sie in der Schule passiert. Für sie ist das Spiel die Lernform schlechthin. Entwicklungspsychologen und Entwicklungsforscher weisen heute mehr denn je darauf hin, dass Kinder vielfältige Spielorte brauchen, um „sehen, hören und begreifen“ zu können. Das Spiel ist der „Nährboden“ für den Erwerb schulischer Fähigkeiten. Die Vorstellung, dass „angelerntes“ Wissen die Grundlage für die Schulfähigkeit eines Kindes ist, ist längst überholt. Je anregender und motivierender die Spielsituationen, die wir dem Kind anbieten, umso mehr „lernt“ es und „bildet“ sich“. Die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie (Hirnforschung) sehen eine nachhaltige Beeinflussung des Lernens im Zusammenhang mit sozialen Kontakten im Zusammenspiel mit Aufmerksamkeit, Motivation und Emotion. „Aus Erlebnissen der Seele werden Spuren im Gehirn“ (Manfred Spitzer) (vgl. Kindergartenpädagogik -Online-Handbuch – 2001; Armin Krenz; Frühkindliche Entwicklung und Lernen - Manfred Spitzer) Die Rolle der pädagogischen Fachkraft Die Erzieherinnen sehen sich in der Rolle der Begleiterin, Impulsgeberin, Zuhörerin, Beraterin und Lernpartnerin. Sie haben Vertrauen in die Entwicklungspotenziale der Kinder. Der regelmäßige Dialog ermöglicht es, dass die individuellen „Lebenspläne“ und Lernstrategien eines jeden Kindes in der Planung von pädagogischen Angeboten und Projekten berücksichtigt werden können. 13 Die Basis für eine gesunde Gesamtentwicklung ist für uns eine gute Bindung zu einer Bezugsperson, die vor dem Kindergarten in der Regel Mutter und (oder)Vater sind. In der Einrichtung ist es meistens die Bezugserzieherin. Aber auch die gute Beziehung der Eltern zur Erzieherin ist wichtig. Hier unterstützt das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ (siehe Seite 19) den Prozess des gegenseitigen Kennenlernens. Zu einem ausführlichen Aufnahmegespräch nehmen wir uns gerne Zeit, bevor der „erste Tag im Kindergarten“ ansteht. Beim Erstkontakt mit der Kindergartenleitung lernen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern das Haus kennen und erhalten erste Informationen über die Konzeption der Einrichtung. Angebote und Projekte In unserer Kindertagesstätte finden nach ausgiebiger Freispielphase täglich Morgenkreise statt, die gleichzeitig „Lernkreise“ sind. Nach Alter der Kinder unterscheiden sie sich in der Teilnehmerzahl, in der Dauer und nach Lerninhalten. Für die jüngeren Kinder sind es meistens Sing- und Spielkreise; in der Regel dienen sie einem näheren Kennenlernen der Familiengruppe und erweitern die Begegnungsmöglichkeiten. Mit den größeren Kindern lassen sich Projektideen finden und gemeinsam unterschiedliche Aktivitäten planen und umsetzen. Die Teilnahme an Angeboten und Projekten ist freiwillig. Näheres lesen sie auf Seite 31 zum Thema Projektarbeit. Eine besondere Zielgruppe sind für uns unsere „Wackelzähne“, unsere Schulanfänger. Sie treffen sich täglich mit Erzieherinnen, die sie im „Übergangsjahr“ begleiten. Grundlage für die Inhalte der Arbeit mit den „Großen“ ist der schriftlich ausgearbeitete Kooperationsvertrag mit der Freinsheimer Grundschule. Den „Wackelzähnen“ stehen in unserer oberen Etage besondere Räume zur Verfügung, die mit altersentsprechenden Spiel- und Lernmaterialien ausgestattet sind. Vorschulkinder nehmen außerdem an „Faustlos“, einem Gewaltpräventionsprogramm der Universität Heidelberg teil. Wir halten uns dabei 14 nicht eng an das Arbeitsheft, sondern lassen die Inhalte in den Alltag, Projekte oder besondere Ereignisse einfließen. In Kooperation mit dem Kreisjugendamt (Finanzierung Personalschulung) finden regelmäßig Treffen mit Kindertagestätten und Schulen (Bad Dürkheim – Freinsheim) statt. Allen Kindern ab dem 4. Lebensjahr ermöglicht unser Förderverein die Teilnahme an einer musikalischen Frühförderung durch die Musikschule Freinsheim. Besondere Aspekte bei der Betreuung Für unsere jüngeren Kinder (Zwei-, Dreijährige) haben wir noch ein paar wichtige pädagogische Ansätze: Die Pflege (Wickeln, Unterstützung beim Essen, Toilettengang, Händewaschen)) spielt bei jungen Kindern eine besondere Rolle. Die Bezugserzieherinnen nehmen sich sowohl in der Eingewöhnungsphase als auch danach ausreichend Zeit für eine intensive Kommunikation und ungeteilte Aufmerksamkeit. Kinder bekommen Gelegenheit zu äußern, was angenehm und unangenehm ist. Die Pflegehandlung wird immer sprachlich unterstützt. Die Selbstständigkeit Entwicklung ist in der Altersstufe ab etwa 18 Monaten besonders stark ausgeprägt. Die Kinder lernen in dieser Entwicklungsstufe sich als Person kennen und fangen an, körperliche Vorgänge zu kontrollieren (Sauberkeitsphase). Auf ihre Versuche, die eigenen Grenzen kennen zu lernen und andere Regeln zu akzeptieren, müssen Erzieherinnen oft sensibel reagieren. Einerseits gilt, den Willen des Kindes zu respektieren, andererseits müssen dem Kind konkret Handlungsalternativen aufgezeigt werden. Wichtig für uns ist, die Kinder in ihrem Autonomiebestreben („das kann ich alleine“) zu unterstützen und auch mit Eltern diesbezüglich Absprachen zu treffen. Bei Kindern unter 3 Jahren ist die verbale Ausdrucksfähigkeit noch nicht so stark ausgeprägt. Über einen gelungenen Beziehungsaufbau kann mit non verbalen Elementen trotzdem eine gute Kommunikation stattfinden (anlächeln, zustimmendes Kopfnicken, Zeichensprache). 15 Mehr zum Thema Kommunikation finden Sie in unserem Sprachförderkonzept ab Seite 22. Beobachten und Dokumentieren Lernverhalten und Lernschritte bzw. Lernerfolge werden von uns schriftlich festgehalten. Gemeinsam mit dem Kind werden Portfolios gestaltet, die von Eltern finanziert werden und Eigentum des Kindes sind. Bitte lesen Sie hierüber Näheres ab Seite 28. Darüber hinaus halten Erzieherinnen Beobachtungen während des Freispiels schriftlich fest, die Grundlagen für die Entwicklungsgespräche sind. Für gezieltes Beobachten nutzen wir besondere Beobachtungsbögen. Pädagogische Angebote und Projekte werden ebenfalls dokumentiert und reflektiert. Eltern erhalten diesbezüglich Informationen in speziellen Aushängen. Das pädagogische Fachpersonal Neben der Leitung sind 12 Erzieherinnen in der Einrichtung beschäftigt. Sie sind für 8-12 Bezugskinder Lerndokumentation in Hinsicht zuständig. auf Elterngespräche, In regelmäßigen BeobachtungsTeamsitzungen und und Dienstbesprechungen reflektieren sie die Qualität ihrer täglichen Arbeit, beraten sich gegenseitig, tauschen sich über gruppenübergreifende Angebote und Projekte aus. Sie nehmen regelmäßig an Fortbildungen und Supervisionen teil. Die Kindergartenleitung steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Träger. 2 zusätzliche Sprachförderkräfte unterstützen die Schwerpunktarbeit. Für ein täglich frisch zubereitetes Mittagessen sorgen zwei Hauswirtschafterinnen. 16 Zusammenarbeit mit Eltern Erziehungspartnerschaft mit Eltern heißt für uns, dass wir mit Ihnen eine gemeinsame Verantwortung für die optimale Entwicklung Ihrer Kinder eingehen möchten. Deshalb ist ein regelmäßiger Dialog, der auf einer gegenseitigen Wertschätzung beruht, für uns sehr wichtig. Mindestens 1x jährlich laden wir Sie deshalb zu einem Entwicklungsgespräch ein. Kurze Tür- und Angelgespräche dienen dem Informationsaustausch über wichtige Vorkommnisse. Wir freuen uns, wenn Sie aktiv mitarbeiten Im jährlich neu konstituierten Elternausschuss In unserem Förderverein bei Elternabenden beim Begleiten von Ausflügen und Projekten bei Festen und Feiern. Bei uns in der Einrichtung sind nach vorhergehender Anmeldung jederzeit Besuche möglich. Sie ermöglichen Ihnen den besten Einblick in unsere pädagogische Arbeit und in bestehende Alltagsabläufe. Informationen: Uns ist wichtig, dass Sie über alles gut informiert sind. Informationen erhalten Sie über persönliche Kontakte mit Ihrer Bezugserzieherin über persönliche Kontakte mit der Leiterin der Kindertagesstätte über regelmäßige Elternbriefe, Einladungen über Aushänge über Amtsblattartikel über die Portfolios Ihrer Kinder 17 Bring und Abholzeiten Wir schreiben keine festen Bring- oder Abholzeiten vor. Wir haben Verständnis, wenn Sie Ihr Kind auch einmal länger schlafen lassen möchten, Sie anderweitige Termine (Arztbesuch, Therapiezeiten) wahrnehmen müssen. Wichtig für Ihr Kind wäre aber, dass es Gelegenheit hat, an einer freien, selbstbestimmten Spielzeit (Bildungszeit) teilzunehmen, zu frühstücken und den täglichen Morgenkreis miterleben zu können. Als sehr störend empfinden wir ein Abholen während des Mittagessens oder des Mittagsschlafes. Wir bitten Sie deshalb um rechtzeitige Information, wenn Sie Ihr Kind einfach einmal früher abholen wollen. Regelmäßiger Kindergartenbesuch Der Erfolg unserer pädagogischen Arbeit hängt unter anderem davon ab, wie regelmäßig Ihr Kind die Kindertagesstätte besucht. Nichts spricht gegen ein paar Urlaubstage außerhalb unserer Schließzeiten. Um eine optimale Bildungs- und Erziehungsarbeit zu ermöglichen, sollte Ihr Kind jedoch regelmäßig und zu gleichen Zeiten die Einrichtung besuchen. Gerade bei der Teilnahme an Projekten können Kinder den „Anschluss“ verpassen wenn sie häufig fehlen. Erkrankungen, Fehltage Damit wir uns keine Sorgen machen bitten wir um Information über das Fernbleiben oder eine Erkrankung Ihres Kindes. In bestimmten Fällen sind wir verpflichtet, ansteckende Krankheiten an das zuständige Gesundheitsamt zu melden. Bitte bedenken Sie, dass kranke Kinder in der Kindertagesstätte nicht gut aufgehoben sind. Lassen Sie Ihr krankes Kind bei Fieber und Infekten bitte zu Hause. Kranke Kinder fühlen sich nicht wohl und wollen besonders umsorgt sein (am liebsten von Mama oder Papa). Lassen Sie Ihr Kind zu Hause gesund werden. Sie helfen so auch mit, das Ansteckrisiko zu verringern. 18 Unser Eingewöhnungskonzept: „Ein guter Anfang“ Sie haben sich für eine Aufnahme ihres Kindes in unsere Einrichtung entschieden! Darüber freuen wir uns. Vor dem „ersten Kindergartentag“ hat die Leitung Sie zu einem „Rundgang“ durch die Kindertagesstätte eingeladen, die Räume gezeigt und die Konzeption erläutert. Sie wurden mit Ihrer Bezugserzieherin bekannt gemacht und haben unser „Starterpaket“ erhalten. Zu Hause können Sie in Ruhe unser Begrüßungsheft, den Aufnahmebogen und unseren Aufnahmefragebogen durchlesen und ausfüllen, bevor Sie sich zum Aufnahmegespräch wieder in der Kita einfinden. Ihre Bezugserzieherin nimmt sich die Zeit, anhand des Fragebogens Ihr Kind schon etwas näher kennen zu lernen (Spielverhalten, Essgewohnheiten, Schlafverhalten usw.) und eventuelle Fragen von Ihnen zu beantworten. Sie erklärt Ihnen, wie die Eingewöhnung Ihres Kindes ablaufen soll. Bevor die Eingewöhnung statt findet, bieten wir Ihnen einen „Schnuppertag“ oder „Sandkastentag“ an. Ihr Kind kann sich schon einmal ein „Bild vom Kindergarten“ machen. Meistens ist an diesem Tag auch die Bezugserzieherin im Haus und nimmt den ersten Kontakt auf. Wir gewöhnen Ihr Kind nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell ein, ein Modell, das in mehreren Phasen abläuft. Während einer dreitägigen Grundphase begleitet ein Elternteil das Kind in die Kindertagesstätte und die Erzieherin unternimmt die ersten „Annäherungsversuche“. Meistens geschieht dies über ein Spielangebot. Ab dem 4. Tag wird ein vorsichtiger und behutsamer Trennungsversuch begonnen. In der Regel hat Ihr Kind schon eine erste emotionale Bindung zu seiner Bezugserzieherin gefunden, die sich stetig aufbaut. Auch wenn Ihr Kind bei der Trennung weint (Trennungsschmerz ist etwas völlig Normales), lässt es sich doch trösten und beruhigen. Die Trennungszeiträume werden in den folgenden Tagen vergrößert 19 Die Eingewöhnungsphase kann 2-3 Wochen dauern. Bei größeren Trennungsproblemen beginnen wir noch einmal mit der Grundphase oder weiten die Eingewöhnungszeit aus. Während der Eingewöhnungszeit haben auch Sie Gelegenheit, Ihre Bezugserzieherin und unsere Kindertagesstätte näher kennen zu lernen und können beruhigt feststellen, dass es Ihrem Kind gut geht. Sind Sie noch unsicher oder haben Fragen, steht Ihnen Ihre Bezugserzieherin immer zur Verfügung. Hilfreich bei der Eingewöhnung können vertraute Gegenstände von zu Hause sein, etwa das Lieblingskuscheltier, Puppe oder das „Schmusetuch“. Ganztagskinder mögen ihre eigene Bettwäsche mit dem vertrauten Geruch von daheim. Sie können mit Ihrem Kind auch zu Hause schon über die Kindergartenzeit sprechen, es gibt gute Bilderbücher über den Kindergartenalltag zum anschauen und vorlesen. Oder Sie berichten von Ihren eigenen positiven Erfahrungen. Kann Ihr Kind sich trotz allen Eingewöhnungsversuchen nicht von Ihnen trennen, könnte das verschiedene Gründe haben. Erschwert werden kann die Eingewöhnung mit einem elementaren Ereignis im Umfeld Ihres Kindes wie etwa ein Umzug, die Geburt eines Geschwisterchens, die Trennung der Eltern oder ein Todesfall in der Familie. Hier hilft oft ein offenes Gespräch mit uns, um eventuelle Unsicherheiten oder Ängste zu thematisieren und eventuell zu beseitigen. Gegebenenfalls ist es ratsam, die Eingewöhnung zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen. Der 2. Versuch kann oft besser gelingen, weil Ihr Kind das Haus bereits kennengelernt hat. Es kann auch vorkommen, dass wir die Eingewöhnungszeit verkürzen, wenn Ihr Kind sich sehr rasch von Ihnen löst oder Sie „wegschickt“. Unsere Erfahrung zeigt, dass Geschwisterkindern der Kindergartenstart besser gelingt. Der große Bruder oder die Schwester unterstützen gut und die Einrichtung ist dem Kind bekannt und vertraut. Wir orientieren uns in jedem Fall an dem individuellen Eingewöhnungsverhalten eines jeden Kindes. 20 Am Ende der Eingewöhnungszeit lädt Sie Ihre Bezugserzieherin noch einmal zu einem Reflexionsgespräch über die Eingewöhnungszeit ein. Für dieses Gespräch erhalten Sie ebenfalls einen Fragebogen. Bitte „sagen Sie uns die Meinung“, was Ihnen gefallen oder gefehlt hat. Nur so können wir unser Eingewöhnungskonzept verändern oder verbessern. 21 Unser Sprachförderkonzept: „Kommunikation mit Kindern“ „Das menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache, und wir haben sie, um zu sprechen.“ (Theodor Fontane (1819-98) deutscher Erzähler) Als Schwerpunkt Kita für Sprache und Integration haben wir die Sprachförderung und den Dialog mit Kindern in den Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit gestellt. Für die spezielle Schwerpunktarbeit, die auf Kinder unter 3 Jahren ausgerichtet ist, steht uns eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Zu ihren Aufgaben gehört Sprachförderung von Kindern unter 3 Jahren im Alltag Schaffen von sprachanregenden Situationen / Räumen Beobachtung und Dokumentation der sprachlichen Entwicklung Beratung und Begleitung der Teams Zusammenarbeit mit Eltern „Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt Kinder mit sprachlichem Förderbedarf durch eine in den Kita Alltag integrierte Förderung. Mit der „Offensive Frühe Chancen : Schwerpunkt Kitas für Sprache und Integration“ stellt der Bund von März 2011 bis Ende 2014 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um ca. 4000 Einrichtungen- insbesondere mit sozialem Brennpunkt- zu fördern“. Eine weitere externe Sprachförderfachkraft betreut zusätzlich Kinder im letzten und vorletzten Kindergartenjahr mit sprachlichen Defiziten. Diese Maßnahme wird bei den zuständigen Kreisjugendämtern beantragt und über Landesmittel finanziert. Uns war wichtig, ein Konzept für eine alltagsintegrierte Sprachförderung in unserer Einrichtung zu entwickeln und das gesamte pädagogische Fachpersonal an der Schwerpunktarbeit zu beteiligen. Zum einen wollen wir Kinder früh in ihrer Sprachkompetenz fördern (in unserer Einrichtung werden 24 Zweijährige betreut), zum anderen wollen wir Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Zweitsprache fördern. Dies geschieht im täglichen Dialog in unterschiedlichen Situationen: beim Frühstück, Mittagessen im Morgenkreis 22 beim kreativen Gestalten, beim Bilderbuch anschauen oder vorlesen beim Spielen im Freien, im Sandkasten Wir hören Kindern zu, was sie zu berichten haben (Wünsche, Bedürfnisse, Erlebnisse), wir sprechen Kinder aber auch an, um Erklärungen abzugeben, Streitsituationen zu schlichten, zu loben oder kritisieren, zu ermutigen und zu trösten. Diesen informellen Austausch bezeichnen wir als Kommunikation. In der Regel findet Kommunikation verbal statt, auf Grund des Alters und der Sprachkompetenz der Kinder müssen wir uns aber auch mit nonverbalen Codes befassen: Mimik Gestik Körperhaltung Klangfärbung der Stimme Diese Signale müssen wir erkennen und beobachten und verstehen ( sie in Sprache zu übersetzen). Die Kommunikationskette Erzieherin vermutet Erzieherin empfindet Erzieherin nimmt wahr Erzieherin reagiert Erzieherin Kind reagiert Kind nimmt wahr Kind empfindet (Vgl. Jörg Eikmann Kind vermutet Lehrbuch für Operationspflegekräfte) 23 Die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Kommunikation sind für uns ein tragfähiger und verlässlicher Beziehungsaufbau (gute Eingewöhnung) und vertrauensbildende Maßnahmen (Kinder ernst nehmen, wertschätzen, akzeptieren). Wir sehen die Sprachförderung als ganzheitlichen Prozess, der durch unsere pädagogische Konzeption und insbesondere durch das Sprachverhalten (Vorbild) und die Persönlichkeit der Erzieherin beeinflusst wird. Wir fördern Sprache im Alltag, in dem wir: unseren Kindern genügend Zeit und Raum zum Spielen geben ihnen Gelegenheit zum Austausch geben ihnen Zeit zum Aussprechen geben, zuhören, Aufmerksamkeit schenken offene Fragen stellen für eine sprachanregende Umgebung und Spielmaterial sorgen auf jedes Kind wohlwollend und freundlich zugehen ein offenes Ohr für ihre Anliegen haben Kinder mit in die Alltagsplanung einbeziehen uns ehrlich und authentisch verhalten klare und verständliche Anweisungen geben (anpassen an den individuellen Entwicklungsstand) sprachentsprechenden Wortschatz und Satzstrukturen verwenden sprachliches Vorbild sind Bei Kindern unter 3 Jahren stellt der ein Eins zu Eins – Dialog zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft immer eine besondere Herausforderung dar. Ausreichende Sprachkompetenzen sind bei unseren „Kleinen“ noch nicht vorhanden und die Erzieherin betreut gleichzeitig immer mehrere Kinder (Zeitfaktor). Eine positiv stimulierende Grundhaltung im Umfeld und Umgang ist jedoch von höchster Priorität. „Im Dialog mit dem Kind sein“ bedeutet, dem Interesse des Kindes zu folgen, die Aufmerksamkeit gemeinsam mit dem Kind auf das zu richten, was es interessiert und fasziniert (vgl. DJI Projekt: „sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter 3“) 24 Die besondere Wertschätzung gegenüber Kindern zeigt sich in vielen nonverbalen Handlungen: Blickkontakt herstellen ermutigende Blicke anlächeln, zunicken körperliche Zugewandtheit freundlicher Umgangston, stimmliche Betonung altersentsprechende Sprache benutzen keine Befehlssätze, Verzicht auf ironische Bemerkungen zuverlässige Antworten Das Kind braucht nicht immer den direkten körperlichen Kontakt, es spürt auch über eine gewisse Distanz, dass es wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Neben der alltagsintegrierten Förderung steht die Literacy-Förderung in unserer Einrichtung im Mittelpunkt. Darunter verstehen wir einen Sammelbegriff für Lese-, Erzähl- und Schriftkultur. Wir wollen Kinder bekannt machen mit der auf unsere Gesellschaft bezogenen entwicklungsgemäßen Literatur Text- und und sie Sinnverständnis mit einem vertraut alters- machen. und Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf regelmäßigem Vorlesen Bilderbuchbetrachtungen im Dialog (dialogisches Lesen) Singen, Tanzen und Bewegung Klanggeschichten Sprachspielen, Lauschspielen, Reime, Gedichte Fantasiereisen, Traumreisen, Rollenspiele Fingerspiele handlungsbegleitendem Sprechen 25 Besondere Aspekte der sprachlichen Förderung bei Kindern mit Migrationshintergrund: Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, brauchen mehr Zeit. Gerade Kinder unter 3 Jahren haben den Erwerb ihrer Muttersprache noch nicht abgeschlossen. Es wäre gut zu wissen, über welchen Wortschatz das Kind in seiner Muttersprache verfügt. In der Praxis gestaltet sich dies oft schwierig, wenn die Eltern über wenig Deutsch Kenntnisse verfügen. Zu unseren Hauptaufgabe hinsichtlich der Betreuung dieser Kinder gehört deshalb, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Kinder sich wohl fühlen und eine liebevolle und wertschätzende Reaktion auf das, was das Kind uns mitzuteilen versucht, zu zeigen (korrektives Feedback). Für diese Kinder bieten wir in unserer Einrichtung verstärkt Einzel- oder Kleingruppenförderung durch unsere externen Sprachförderfachkräfte an. Gezielte Sprachförderung: Nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, auch deutsche Kinder zeigen Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen. Für die Sprachbeobachtung oder Sprachstanderhebungen benutzen wir sogenannte Checklisten oder Screenings, die uns Anhaltspunkte für die Entwicklung von kommunikativen Kompetenzen, Wortschatz, Grammatik und logopädischen Auffälligkeiten geben. Bei jüngeren Kindern wird in der Regel das Gesamtverhalten im Spiel mit berücksichtigt (auch non verbale Kommunikationsformen), bei größeren Kindern ab etwa 4 Jahren können Sprachtests verwendet werden (Marburger Sprachscreening). Die Sprachentwicklung wird dokumentiert. Für gezielte Sprachfördermaßnahmen stehen in der Einrichtung gesonderte Räume mit geeignetem Sprachfördermaterial (Poster, Spiele, Bücher, begleitete und angeleitete Rollenspiele) zur Verfügung. Mundgymnastische Übungen unterstützen die Sprachbildung. (vgl. Monika Bröder : „Sprachförderung in der Kita“, Leitfaden für die pädagogische Praxis) 26 Beteiligung von Eltern Das Konzept des Dialoges und der Kommunikation soll in unserer Kindertagesstätte auch mit Eltern gelebt werden. Unser Fokus wird verstärkt darauf ausgerichtet sein, Eltern in die Alltagsarbeit mit einzubinden: Information über Bücher, Lieder, Spiele (Austausch) Ausleihmöglichkeit Elterntreffs, Elterncafe Hospitationsmöglichkeiten schaffen (Lesepaten finden) Info Elternabende, Mitmachaktionen Anregung für die Sprachförderung zu Hause Für Eltern, die kaum oder wenig deutsch sprechen, erhöhen wir den zeitlichen Rahmen für Entwicklungsgespräche bzw. bemühen wir uns um Dolmetscher. Wir unterstützen gerne in allen wichtigen Angelegenheiten. Bitte sprechen Sie uns bei Bedarf an. 27 Unsere Dokumentation mit Portfolios: Im Kontext von Kindertageseinrichtungen verstehen wir unter Portfolio ein Arbeitsinstrument von pädagogischen Fachkräften für die Dokumentation von Alltagsverhalten, Lernerfolgen, Kompetenzen Erwerb eines Kindes. Mögliche Inhalte eines Portfolios sind bei uns: „Das bin ich“ „Das gehört zu mir“ Selbstportrait Familienportrait/ Familienereignisse „Meine Gruppe“ „Meine Erzieherinnen“ „Mein erster Tag“ „Schnappschüsse“ Interview Bildungs- und Lerngeschichte nach Margret Carr Projektbeschreibungen Kunstwerke Wir bezeichnen das Portfolio auch gerne als „persönliches Tagebuch des Kindes“. Der Ordner wird gemeinsam mit dem Kind gestaltet, das Kind bestimmt über den Inhalt. Das Portfolio kann von Kind oder Eltern jederzeit eingesehen werden. Es erstaunt uns immer wieder, wie wichtig das „Tagebuch“ für ein Kind ist und wie oft es sich damit beschäftigt, es anschaut oder es die Erzieherin zum „Vorlesen“ auffordert. In unserer Einrichtung haben wir als wichtiges Dokumentationsinstrument das Verfahren der Bildungs- und Lerngeschichten nach Margret Carr integriert. Ihre Vorstellung von Bildungsprozessen entspricht für uns am ehesten unserer Vorstellung von pädagogischer Arbeit und von Selbstbildungsprozessen kindlichen „Lernens“. Es werden keine Fertigkeiten überprüft, es geht mehr darum, Lernstrategien und Lerndispositionen von Kindern zu erfassen und festzuhalten (siehe Grafik Seite 30). 28 Wir beobachten deshalb während der frei gewählten Spielzeit unsere Kinder intensiv beim Spiel und dokumentieren das „Geschehen“. Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir in dieser Zeit wenig Zeit für Tür- und Angelgespräche mit Ihnen haben. Die Portfolios unserer Wackelzähne beinhalten insbesondere Beobachtungen und Beschreibungen von Kompetenzen im „Übergangsjahr“ (vgl. Bernt Groot- Wilken: „Portfolioarbeit leicht gemacht“ Cornelsen Fachverlag Margret Carr: „Bildungs- und Lerngeschichten) 29 Bildungs- und Lerngeschichten nach Margret Carr Die Eisberge – die Lerndispositionen Interessiert sein engagiert sein standhalten sich ausdrücken Lerngemeinschaft Interessiert sein: am eigenen Körper, an Beziehungen zu Menschen, an Objekten, an Themen der Welt, an der Suche nach Regeln, an der Freude an Spannung, Abenteuer engagiert sein: am aktiven Tun, an der Dauer, an der Konzentration, an Ideen und Strategien, am Umgang mit Regeln, an der Ausdrucksweise standhalten: schwierige Aufgaben suchen, Probleme angehen, sich anstrengen, Konflikte lösen wollen, erfinderisch sein, Hilfe holen sich ausdrücken: Ohne Worte: Tätigkeit (Zielsetzung), Körpereinsatz, Mimik Mit Worten: Objekt ansprechen, Selbstgespräche, Gespräche mit Anderen, Lerngemeinschaft: Andere einbeziehen, sich anschließen, Verantwortung übernehmen, von Anderen lernen, teilen wollen, Freude am Miteinander Anne Kebbe / 2011; DJI 30 Leitfaden Projektarbeit mit Kindern In unserer Einrichtung wird schon lange nicht mehr nach Jahres-, Monats- oder Wochenplänen gearbeitet. Wir haben uns für die Projektmethode entschieden. Sie unterstützt am besten unsere pädagogische Zielsetzung in Bezug auf Handlungsorientierung Erfahrungslernen Mitbestimmung Ganzheitliche Förderung Unter Projektarbeit verstehen wir die längerfristige Behandlung von Themen (Ideen), die gemeinsam mit Kindern ausgesucht oder besprochen werden, oder die sich aus bestimmten Ereignissen einfach ergeben. Projekte werden in Kleingruppen durchgeführt. Die teilnehmenden Kinder sollten ein gleiches Interesse an den Themen haben. Die Aufgabe der Erzieherin ist es: die Projektideen aufgreifen und den Projektverlauf vorbereiten, zu begleiten und zu einem Abschluss zu bringen. Finden von Projektgruppen (Kinder) Planung des Projektverlaufes (Festlegung eines zeitlichen Rahmens für einzelne Projektschritte, Aktivitäten) Zusammenstellung von Material und Medien Informationsquellen suchen Brainstorming im Team (Unterstützung) Durchführung des Projektes Eltern gegebenenfalls mit einbeziehen Projektverlauf mit Kindern zu reflektieren Dokumentation des Projektverlaufes Portfolioarbeit / Lerngeschichten Öffentlichkeitsarbeit (Zeitungsartike/ Aushänge) Fachliteraturstudium 31 Projektinhalte sollten auf eine bestimmte Eignung überprüft werden: Sind sie in der Umgebung beobachtbar? Entsprechen sie der realen Welt der Kinder? Haben Kinder schon Erfahrungen gemacht? Können Kinder selbst forschen(Gefahrenquellen ausschließen) Sind sie kulturangemessen? Entspricht der Projektinhalt den pädagogischen Zielen? Bietet das Projekt genügend Möglichkeiten zur Anwendung altersspezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten? Planung des Projektverlaufes (Festlegung eines zeitlichen Rahmens für einzelne Projektschritte, Aktivitäten) (vgl. Martin R. Textor / Kindergartenpädagogik Handbuch, Katz und 32 Unser sexualpädagogisches Konzept „Komm, wir spielen Doktor!“ Jedes Kind ist von Geburt an ein Wesen mit eigenen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen. Aufklärung und Sexualerziehung gehören zu den Bildungsthemen einer Kindertagesstätte (Bildungs- und Erziehungsempfehlungen von Rheinland Pfalz). „Sexualität ist ein grundsätzlich menschliches Bedürfnis, das uns von Geburt an begleitet. Sie äußert sich in dem Wunsch nach körperlich-seelischer Lust, Wohlbefinden und Zärtlichkeit und zielt auf Erregung und Befriedigung ab. Sexualität ist auf kein bestimmtes Lebensalter begrenzt, sondern eine Lebensenergie, die den Menschen von der Geburt bis zum Tod begleitet.“ ( Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) Die kindliche Sexualität unterscheidet sich von der Sexualität Erwachsener, bei der das geschlechtliche Verlangen (Libido), der Geschlechtsakt oder die Geschlechtskraft (Potenz) im Vordergrund stehen. Kindliche Sexualität Ist spontan, frei, lebt im Moment Zeichnet sich durch Neugier und Ausprobieren aus (Doktorspiele und andere Rollenspiele, Tobe Spiele, Wettspiele, Vergleichen) Zeigt sich in kindlichen Formen der Selbstbefriedigung (Reiben an Möbeln, Stimulation an Kuscheltieren, Kitzeln, Massieren) Äußert sich im Spiel, wird nicht als sexuelles Tun wahrgenommen Das Gefühl sexuellen Begehrens ist dem Kind fremd Wunsch nach Geborgenheit, Nähe, Zuwendung und Körperkontakt Ist auf sich selbst (nicht auf andere) bezogen Wird ganzheitlich und ganzkörperlich erlebt 33 Äußert sich im Wissensdrang („Warum“ Fragen) Wir geben Kindern Gelegenheit: den eigen Körper und seine Entwicklung kennen zu lernen und bewusst wahr zu nehmen wichtige Körperteile und Organe kennen zu lernen ihrem Wunsch nach Nähe und Zuwendung nachzukommen Antworten auf alle Fragen zu erhalten die Neugierde am eigenen Körper und an den Körpern Anderer zu befriedigen in Erfahrung zu bringen, was für den Körper gesund ist (Ernährung, Pflege) ein gutes Körpergefühl zu entwickeln (den Körper mit allen Sinnen erleben) In unseren Spiel- und Kuschelecken ist es Kindern erlaubt, ihren frühkindlichen sexuellen Bedürfnissen nachzugehen (gegenseitiges Betrachten, Berühren, sich streicheln, miteinander kuscheln). „Vater - Mutter- Kind“, „Ein Baby kommt“, „Doktorspiele“ usw. sind Rollenspiele, in denen Kinder familiäre oder andere, für sie wichtige Situationen nachspielen und verinnerlichen. Unsere Kinder dürfen sich auch ausziehen und sich betrachten. Im Sommer bei Matschspielen können sie , sofern sie dies möchten, auch nackt ihren Spielgewohnheiten im Freien nachgehen. Wir beantworten nach Möglichkeit alle Fragen der Kinder nach Körperteilen oder „Woher die kleinen Kinder kommen“. Gut ausgewählte oder empfohlene Bilderbücher unterstützen unsere Bemühungen nach kindgerechten Antworten. Unsere Kinder dürfen gemeinsam zur Toilette gehen. Wichtig ist für uns, die Kinder im Blick zu haben, Situationen zu beobachten, einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Insbesondere dann, wenn das kindliche Spiel nicht einvernehmlich geschieht oder erkennbar ist, dass nicht jedes Kind „Spaß an der Sache“ hat. 34 Woran erkennen wir sexuelle Übergriffe? Sexuelle Übergriffe liegen vor, wenn ein Kind zu sexuellen Handlungen gezwungen wird wenn ein Kind sich unfreiwillig beteiligt wenn körperliche Gewalt ausgeübt wird wenn Drohungen ausgesprochen werden wenn Kinder verbal attackiert werden (obszöne Worte) Egal, ob wir Situationen wahrnehmen oder darüber informiert werden (von Betroffenen oder von anderen Kindern): Bei sexuellen Übergriffen müssen wir handeln! 1. Das betroffene Kind wird sofort in Schutz genommen: Es wird getröstet. Ihm wird versichert, dass es nichts falsch gemacht hat. Wir teilen ihm mit, dass wir uns bemühen, dass so etwas nicht mehr geschieht. 2. Das übergriffige Kind wird mit seinem Verhalten konfrontiert: Das Verhalten wird verboten. Eventuell kann ein Spielverbot in besonderen Bereichen ausgesprochen werden. Das Kind darf unter Umständen die Toilette nicht mehr alleine aufsuchen. Das Kind wird verstärkt beobachtet. Die Würde des übergriffigen Kindes wird gewahrt! (keine Bestrafung) Wichtig: Alle Maßnahmen werden von Pädagogen entschieden und nicht von Eltern betroffener Kinder 35 3. Gespräch mit den Eltern der beteiligten Kinder: Information über das Vorgefallene, nichts unter den „Teppich kehren“ Gegebenenfalls Fachberatung zu dem Gespräch bitten Hilfestellungen an Eltern geben (Empfehlung an Institutionen oder Fachberater) 4. Mit anderen Kindern (Bezugsgruppe, Morgenkreis) den Vorfall besprechen Regeln absprechen (Hilfe holen) „Nein!“ sagen lernen 5. Wir informieren den Träger 6. Wir informieren in besonderen Fällen das Jugendamt Für Kinder sind Elternhaus und Kindertagesstätte Orte des Vertrauens und des Wohlfühlens. Um sie nicht in innerpsychische Konfliktsituationen geraten zu lassen, sollten sie zu Hause nicht bestraft werden für ein Verhalten, das in der Kindertagesstätte erlaubt ist. Gerade in diesem Punkt wünschen wir uns mit Ihnen einen offenen Umgang und offene Gespräche. Was „normal“ ist, kann letztendlich nicht beantwortet werden .Auf die psychosexuelle Entwicklung wirken ganz unterschiedliche gesellschaftliche, soziale und kulturelle Einflüsse ein. (Vgl.: Frühe Kindheit 03/2010 psychosexuelle Entwicklung Freud Ulli: „Ist das eigentlich normal? Artikel in der „Kinderzeit“ 2012 Martin Beate: „Wie geht das eigentlich mit dem Sex?“ Artikel Kinderzeit) 36 Leitfaden Kindeswohl Oberstes Ziel in unserer Kindertagesstätte ist, dass es allen uns anvertrauten Kindern gut geht. Gesetzlich sind wir dazu sogar verpflichtet, für das Wohl eines Kindes zu sorgen. In einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen dem Landkreis Bad Dürkheim als Träger des Kreisjugendamtes und der Verbandsgemeindeverwaltung Freinsheim als Träger für die Kindertagesstätte „An der Bach“ haben die pädagogischen Fachkräfte nach § 8a Abs. 2 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes einen Schutzauftrag, jeglicher Kindeswohlgefährdung entgegen zu wirken. Bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung ist das Gefährdungsrisiko im Team und mit der Leitung abzuschätzen und gegeben falls mit einer „insofern erfahrenen Fachkraft“ (Sozialpädagoge, Integrationshelfer, Mitarbeiter des zuständigen Jugendamtes) einzuschätzen. Bei einer akuten Kindeswohlgefährdung ist das zuständige Jugendamt sofort zu verständigen. Bei anderweitigen Gefährdungen sind unverzüglich Gespräche mit sorgeberechtigten Personen (in der Regel mit den Eltern) zu führen und eventuelle Hilfen aufzuzeigen (diagnostische Verfahren, Erziehungsberatung, Integrationshilfe usw.) oder auf Inanspruchnahme von Hilfen hinzuweisen. 37 Eine Übersicht über Qualitätsstandards und Qualitätspapiere der Kindertagesstätte „An der Bach“ Standard Grundlage Fachlich fundierte und reflektierte pädagogische Arbeit Schriftliche Konzeption Eingewöhnung Erstgespräch mit Leitung, Hausführung Leitfäden Aufnahmegespräch mit Bezugserzieherin Starterpaket (Anmelde- und Umfragebogen, Begrüßungsheft, Informationsblätter, Satzung) Reflexion Eingewöhnung (Fragebogen) Sprachförderung im Alltag Sprachförderkonzept Sprachstanderhebungsbögen (Marburger Sprachscreening, Fragebogen U3 nach Monika Bröder) Sprachpyramide (Thomas Wendland) Dialogisches Lesen (Kinder ab 4 Jahre) Qualitätsentwicklung Protokollierte regelmäßige Dienstbesprechungen Kollegiale Beratung Supervision 1-2 mal jährlich Regelmäßige Fortbildungen Teilnahme an Fachtagen 38 Hospitation in anderen Häusern Konzeptionstage Fachliteratur Beobachtung und Dokumentation Portfolio Bildungs- und Lerngeschichten Beobachtungsbögen Kooperationen Träger, Kitas Regelmäßige Leiterinnenbesprechungen Interne Leitungsrunden (alle Kitas der VG Freinsheim) U3 / Hortreffen Grundschule Kreisjugendamt Schriftlicher Kooperationsvertrag Fachberatung Vereinbarung Kindeswohlgefährdung Sozialpädagogisches Fachpersonal (Integrationshelfer) Gesundheitsamt Untersuchungen Kontrollbesuche Hygienevorschriften Arbeitsschutzvorschriften 39 Musikschule Musikalische Früherziehung für Kinder ab 4 Jahren Zusammenarbeit Eltern Regelmäßige Elternausschusssitzungen Sitzungen mit Förderverein Tür- und Angelgespräche Regelmäßige Entwicklungsgespräche Gesprächsdokumentation (Vordruck) Vortragsabende ( „Eltern sein“) Infoabende (Einschulung) Familienwanderungen Verantwortlich. Helga Weitzel Oktober 2013 40