W Die 7 W`s zur Excellence
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W Die 7 W`s zur Excellence
21_mq_12_06_keller 26.11.2006 9:21 Uhr Seite 21 MQ Business Excellence Fragen leiten uns auf dem Weg zum Erfolg Die 7 W’s zur Excellence geben. Somit können auch die angestrebten Veränderungen der gesamten Organisation umfassend und integrativ angegangen werden. Kleine Veränderungsschritte werden mittels des Kontinuierlichen Verbesserungs-Prozesses (KVP) gemacht. Grössere Hürden werden mittels Verbesserungs-(Six Sigma)-Projekten überwunden. Und Berge werden unter dem Einsatz von Business Process Reengineering (BPR) versetzt. Ohne hervorragende Zusammenarbeit hat es eine Organisation sehr schwer, zur Excellence zu gelangen. Dazu ist gegen aussen der Pflege der Schlüsselkunden, der Betreuung der Lieferantenpartnerschaften sowie den Kontakten zu den Vertretern der Gesellschaft grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Im Inneren sind den Mitarbeitern hervorragende Kommunikationswege bereitzustellen, um ihre Kompetenzen zum Wohle der gesamten Organisation optimal verknüpfen zu können. Von Hannes Keller ■ Hannes Keller, Quality Manager, ALSTOM (Schweiz) AG, Brown Boveri Strasse 7, CH-5401 Baden, [email protected] Der Autor ist Absolvent des Nachdiplomstudiums NDS Business Excellence am IBR Institut für Betriebs- und Regionalökonomie an der Hochschule für Wirtschaft Luzern HSW. MQ Management und Qualität 12/2006 Ohne eine Standortbestimmung wissen wir nicht, in welche Richtung wir uns bewegen müssen. In unserer Schlüssel zum Erfolg 1. Wer sind wir? (… sind wir richtig organisiert?) Wo stehen wir? Grafik 1 Wer sind wir? Wohin wollen wir? Führung Prozesse und Fakten Innovation und Lernen Gesellschaft Mitarbeiter Kunden Politik und Strategie Umwelt Jeder Organismus dient einem natürlichen Zweck. Bei einer vom Menschen aufgebauten Organisation muss diese Zweckgebung jedoch hart, sehr hart erarbeitet werden. Dabei dienen eine klare Mission und ein einprägsames Leitbild der Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses des Unternehmens und dem Aufbau eines individuellen Erscheinungsbildes, eines «Corporate De- 2. Wo stehen wir? (… haben wir uns richtig positioniert?) Ergebnisse und Erfolge Ein gemeinsames Verständnis schaffen Produkte und Dienstleistungen W er fragt, der führt. Die richtige Fragetechnik, mit System betrieben, führt zu innovativen Ansätzen und trägt erheblich zum eigenen und zum kollektiven Wissen bei. Wird dieses Wissen integrativ angewendet, entsteht eine «lernende Organisation». Sie ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in einem sich stark und schnell verändernden ökonomischen, ökologischen und sozialen Umfeld. signs». All diese Anstrengungen bringen uns einer individuellen Unternehmensidentität Schritt für Schritt näher. In der Organisation entsteht eine innerbetriebliche Selbstverständlichkeit, eine «Corporate Identity», und von aussen wird diese Identität als «Corporate Image» wahrgenommen. Eine Organisation definiert sich vorrangig durch die Menschen und die Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten. Mittels einfacher Organigramme sind die Schlüsselinformationen über die Kompetenzen allen Interessengruppen zugänglich zu machen. Durch eine kundenorientierte sowie transparent aufgebaute Prozesslandschaft ist den Mitarbeitern ein übersichtlicher Zugang zu allen notwendigen Dokumenten zu Märkte und Kunden Wer in seinem persönlichen Umfeld sowie gemeinsam mit seinem Unternehmen nach Excellence strebt, muss die Match entscheidenden Fragen stellen und sie beantworten. Denn Erfolg beruht auf Nachdenken, und zwar vor dem Treffen von Entscheidungen und vor dem Eintreffen von Ergebnissen. Partnerschaften Ressourcen Was haben wir? Wie machen wir es? Womit erreichen wir es? Wie gut sind wir? Exzellente Ergebnisse und nachhaltige Erfolge von Organisationen in kompetitiven Märkten werden hinsichtlich begeisterter Kunden, beteiligter Mitarbeiter und berücksichtigter Gesellschaft und Umwelt unter vorbildlicher Führung mit zielkonsequenter Politik und Strategie durch Innovation und Lernen aller Mitarbeiter sowie wertschöpfende Partnerschaften und Ressourcen mittels gemanagter Prozesse und Fakten und bedürfnisgerechter Produkte und Dienstleistungen erzielt. 21 21_mq_12_06_keller 26.11.2006 9:21 Uhr Seite 22 MQ Business Excellence Freizeit verwenden wir GPS (Global Positioning System), um uns zu orten. Bei einem Unternehmen ist die Lokalisierung in einem komplexen Umfeld nicht so einfach möglich. Wie aber ist in einer dynamischen Wirtschaft, mit stark wechselnden Märkten und Wettbewerbern, die Orientierung aufrechtzuerhalten? In erster Linie bedarf es dazu analytisch denkender Mitarbeiter, die am Pulse der Wirtschaft hängen und die Fähigkeit besitzen, die leisesten Veränderungen wahrzunehmen. Sie müssen die zukünftigen Erwartungen der Kunden vorwegnehmen können, befähigt sein, die Schachzüge der Konkurrenten vorherzusagen, sowie ein Empfinden für die Marktströmungen aufweisen. Für die interne Orientierung von Organisationen müssen genügend Fakten zu den erbrachten Leistungen vorhanden sein. Mittels angemessener Leistungsindikatoren können die Ergebnisse laufend überwacht werden. Dabei sind alle wichtigen Interessengruppen separat zu berücksichtigen, um ein exzellentes Bild der Unternehmensleistung zu erhalten. Da die Finanzen ein dynamischer kritischer Erfolgsfaktor sind, muss speziell dem Geldfluss, vom Kunden zum Mitarbeiter und zurück in den Markt über diverse Geldinstitute, die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt werden. 3. Wohin wollen wir? (… gehen wir in die richtige Richtung?) Beim Segeln sagt man, wer seinen Zielhafen nicht kennt, für den ist kein Wind der richtige. Dies gilt synonym für Unternehmungen, die zwar munter im Markt mitschwimmen, jedoch keinen verbindlichen Geschäftsplan erarbeitet haben. Dazu müssen die eigenen Stärken und Schwächen zur strategischen Ausrichtung der gesamten Organisation laufend analysiert, in der «Strategy-Map» berücksichtigt und überprüft werden. Gleichfalls sollten die externen Chancen und Gefahren durch eine um22 fassende Risikoanalyse in allen Geschäftsfeldern in den Geschäftsplan einfliessen. Nachdem sich die Organisation die Strategie gegeben hat, wird, zur Freude aller Macher im Unternehmen, die Umsetzung in Angriff genommen. Mit Hilfe der Balanced Scorecard (BSC) können die übergeordneten Ziele und deren Umsetzungsmassnahmen fundiert mit allen Mitarbeitern kommuniziert werden. Jeder einzelne Mitarbeiter sollte seine persönlichen Ziele in einen direkten Zusammenhang mit den Unternehmenszielen bringen können. Dieses Wissen bewirkt ein vertieftes Verständnis von der Wichtigkeit des persönlichen Beitrags zum Unternehmenserfolg. Um operativ strategiekonform zu bleiben, sind die Schlüsselprozesse angemessen zu überprüfen und das Verbesserungspotenzial sollte mittels KVP, Six Sigma oder BPR genutzt werden. Anschliessend kann mit Blick auf die Schlüsselindikatoren das ergebnisorientierte Controlling- und Reporting-System greifen. Leistungsindikatoren zur Überwachung 5. Wie machen wir es? (… machen wir das Wichtige richtig?) 4. Was haben wir? (… haben wir das Richtige?) Da die «Wertschätzung» der Mitarbeiter unumstritten sein dürfte, muss der Bedarf an individueller Weiterentwicklung unbedingt strategisch angegangen werden. Die erlangten Kompetenzen alleine sind jedoch nicht viel wert ohne die entsprechende Ermächtigung aller Personen zur Umsetzung im Alltagsgeschäft. Gleichfalls hat es sich gezeigt, dass Daten und Information alleine für einen durchgängigen Dialog nicht genügen. Dazu müssen die entsprechenden Plattformen innerhalb der Organisation geschaffen werden. Auf dem sehr wichtigen Weg zur Mitarbeiterzufriedenheit ist der Weiterentwicklung des Lohnsystems, hin zu einem Belohnungs- und Anerkennungssystem, hohe Beachtung zu schenken. Richten wir den Blick aus dem Unternehmen heraus, sind die strate- gischen Partnerschaften eine für den Erfolg entscheidende Komponente. Dabei sollte die Einbindung der Schlüssellieferanten in die komplette Lieferkette, vom Kunden zum Kunden, unbedingt durch unternehmenseigene Kompetenzen erfolgen. Gleichfalls sind die Finanz-Geschäftstätigkeiten, zum Wohle der gesamten Organisation, kompetent und gesetzeskonform abzuwickeln. Ein weiterer Match entscheidender Erfolgsschlüssel sind neue Technologien für innovative Produkte und Dienstleistungen, um die Kundenbedürfnisse nachhaltig zu übertreffen. Dazu braucht es leistungsfähige und integrative IT-Systeme, um die Daten und Informationen der gesamten Organisation bedarfsgerecht bereitzustellen, im Bewusstsein, dass Wissen ausschliesslich in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden ist. Prozesse mit Messwerten Ohne innovative und optimierte Prozesse, die sich konsequent an «Best Practice» orientieren, ist es schwierig, dauerhaft Spitzenleistungen zu erbringen. Für den längerfristigen Erfolg müssen alle Kernprozesse konsequent weiterentwickelt und gepflegt werden. Durch den Einsatz eines Integrierten Managementsystems kann dabei eine zielgerichtete und auf Messwerten basierende Prozessführung unterstützt und zum Erfolg gebracht werden. Aber welchen Wert haben die Prozesse ohne die damit hergestellten Produkte und erbrachten Dienstleistungen? Keinen wirklich realen! Denn eine Organisation definiert sich vorrangig über ihre Leistung, die gemäss dem Geschäftsplan entwickelt, hergestellt und zum Kunden gebracht wird. Im operativen Geschäft steht das hervorragende Managen der Kundenbeziehung im Fokus, nebst den stetig zu verbessernden Einrichtungen und den laufend zu optimierenden Verfahren. MQ Management und Qualität 12/2006 21_mq_12_06_keller 26.11.2006 9:21 Uhr Seite 23 MQ Business Excellence 6. Womit erreichen wir es? (… nutzen wir das Richtige?) An der Vielfalt von Philosophien zur Organisationsführung mangelt es nun wirklich nicht. Je nach unternehmerischem Verständnis kommen unterschiedliche Ansätze zum Tragen. Eine Konkretisierung erfolgt mittels der Managementmodelle und ihre Umsetzung über Managementsysteme. Die Herausforderung dabei ist, die einzelnen Systeme zu einem Integrierten Managementsystem zu verbinden und durchgängig zum erfolgreichen Einsatz zu bringen. Im Tagesgeschäft zählt vorrangig die praxisorientierte Anwendung der richtigen Methoden, Instrumente und Werkzeuge. Die Palette reicht von strategischen (zum Beispiel RADAR) über taktische (Six Sigma usw.) bis zu operativen Tools wie FMEA oder KVP. gesellschaftlichen Ergebnisse sind durch regelmässige Mitarbeiterumfragen unter Beweis zu stellen sowie durch das Einholen eines angemessenen Feedbacks der Gesellschaft und derer Vertreter. Auf diese Weise können sich «exzellente Organi- Kunden bestimmen über den Erfolg sationen» innovativ, nachhaltig und zum Wohle aller Interessengruppen weiterentwickeln. ■ Anzeige 7. Wie gut sind wir? (… sind wir richtig gut?) Am Ende zählen die nackten Ergebnisse … oder nicht? Jedenfalls ist es empfehlenswert, alle Schlüssel-Leistungsindikatoren eindeutig den einzelnen Interessengruppen zuzuweisen. Danach kann systematisch, durch ein allumfassendes Assessment, weiterführendes Potenzial aufgedeckt und in Innovation und Lernen innerhalb der gesamten Organisation umgesetzt werden. Kurzfristig haben die ökonomischen Ergebnisse das Hauptgewicht, längerfristig definieren jedoch die Kunden den Erfolg des Unternehmens. Den ökologischen Leistungen wird immer mehr Gewicht beigemessen, was hervorragend zur Abgrenzung gegenüber den Wettbewerbern genutzt werden kann. Die sozialen und MQ Management und Qualität 12/2006 23