125 Jahre - Blaulicht
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125 Jahre - Blaulicht
FAchzeitschrift für Blaulicht BRANDSCHUTZ UND FEUERWEHRTECHNIK 06-2011 Zeitges ulicht a l e 5 Jahr 2 1 125 Jahre am Puls des Feuerwehrwesens et ünd 6 188 r Geg ehen B ch VORARLBERG Seite 4 TIROL Karnten Zu neuem Glanz Liebevolle Restaurierung: Austro-Fiat 1926 Bauernhof in Flammen Flammeninferno im Ortszentrum von Polling Großbrand in Villacher Baumarkt Totalverlust verhindert Seite 42 Seite 22 Seite 20 xxxxxxxxxxxxxx Integrierte Kommunikation Im Einsatz. Und danach. Mobiles Einsatzmanagement mit EMEREC Die Aufgaben der Feuerwehr werden umfangreicher, die Technik komplexer. Mit moderner Informationstechnologie unterstützen wir die Einsatzkräfte. Das Informationsmanagementsystem EMEREC verbessert das mobile Einsatzmanagement. service4fire.com dokumentiert den Betriebszustand von Fahrzeugen und Geräten. Unsere Lösungen setzen Maßstäbe in der Kommunikation zwischen Mensch und Technik! Mehr auf www.service4fire.com, www.emerec.com, www.rosenbauer.com www.rosenbauer.com 2 Blaulicht 06-2011 FAchzeitschrift für Blaulicht BRANDSCHUTZ UND FEUERWEHRTECHNIK 06-2011 PARTNERFIRMEN VON BLAULICHT-ONLINE Die Online-Ausgabe von „Blaulicht“ wird von den Firmen Iveco-Magirus u. PfeiferBekleidung gesponsert. Diesen Firmen gilt der besondere Dank der Redaktion. VORARLBERG Zu neuem Glanz Wiederherstellung des Feuerwehrfahrzeuges „Austro-Fiat“, 6 Bj. 1926 Karnten Bauernhof in Flammen In Polling geriet ein Bauerngehöft mitten im Ortszentrum in Flammen Großbrand in Villacher Baumarkt Ein Totalverlust konnte 16 verhindert werden 14 Seite 22 Seite 20 e 5 Jahr 12 ulicht a l Seite 42 TIROL 4 125 Jahre am Puls des Feuer wehr wesens 886 9 Chronik 1886 t1 nde ü r 10Blaulicht-Fachautoren Geg 14 Aktuelles kommentiert: Die Rettungsgasse kommt 16 Atemschutz: Was gibt es Neues? (2) 18 Feuerwehrleute sind die Beliebtesten 20 Kärnten: Großbrand in Villacher Baumarkt – Totalverlust verhindert 22 Tirol: Bauernhof in Flammen 24 Steiermark: Brandeinsatz bezirksübergreifend 27 Grillen – Das gefährliche Sommervergnügen 28 Zurück zur Schulbank: Das Risiko bei Gefahrgutunfällen (21) 32 Spitze Feder: Opinion 34 Hochwasser – Herausforderung für Bewohner und Feuerwehren (1) 38 Schützen Sie Ihren Keller und Ihr Keller schützt Sie Kaleidoskop 40 Langlebige Lichtpower, reduzierter Energieverbrauch 42 Vorarlberg: Mit Liebe und Handwerkskunst zu neuem Glanz 44 Dienst-Tag bei MAN 46 Vorankündigung Internationale Fachtagung Salzburg 47 Iveco-Magirus: neuer Geschäftsführer 47Akku-Prüfgeräte 48 International: Mumbai – Großfeuer in Armensiedlung Hanoi – Gefährliche Entlaubung 49 International: religiöser Konflikt in Kairo 50Impressum ehen B ch Titelfoto Zeitges Titelstory „Gruppenaufnahme der FF Klagenfurt mit Kommandant Ferdinand Jergitsch (mit Schleife) etwa zur Gründungszeit der Feuerwehrfachzeitschrift Blaulicht“ Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern,8403 Lebring-St.Margarethen, Florianistraße 22, Tel. (0 31 82) 7000-0. Medieninhaber, Verleger: Verlag Artis Media – Rudolf Lobnig, 8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1 – Redaktion: Rudolf Lobnig und C hristof Oswald; Naturwissenschaftlich-technischer Beirat: LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, (Leitung), BD Dr. Otto Meisenberger und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc – Alle 8046 Graz-St.Veit, Lindenweg 1, Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80, E-Mail: [email protected], [email protected]; BLAULICHT-online: www.blaulicht.at – Verantwortlich für Mutation Kärnten: LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße, Nr. 20, Tel. (0 46 3) 36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15, EMail der LAWZ: [email protected] – Verantwortlich für Mutation Tirol: Christof Oswald, Tel.: 0664 / 25 29 069; E-Mail: [email protected] – Verantwortlich für Mutation Vorarlberg: xxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx. Verlagsort: Graz – Erscheinungsweise: monatlich – Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion gestattet. Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH., 8042 Graz, Messendorf. Erscheinungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie Gerichtsstand ist Graz. Anzeigen : Media-Service BLAULICHT, Postfach 20, 1014 Wien, Mobil: 0043-650-202 43 00, E-Mail: [email protected] sowie Agentur media.w@tsch Richard Tuscher. A-8075 Hart b. Graz, Rastbühelstraße 122. Tel. : +43(0)664 340 9967, Fax: +43(0)810 9554 099029, E-Mail: [email protected] Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der Feuerwehrmänner. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Medieninhabers wieder. – Preis des Einzelheftes: € 2,50 Rosenbauer gratuliert dem Magazin Blaulicht recht herzlich zum 125-Jahr-Jubiläum und bedankt sich für die langjährige, gute Zusammenarbeit. www.rosenbauer.com In der wechselvollen Geschichte unserer Feuerwehrzeitschrift hat sich dieser Spruch mehr als einmal bewahrheitet. Immer wieder mussten seitens des Verbandes und der Redaktion Anstrengungen unternommen werden, um das wirtschaftliche Überleben der Zeitschrift und das hohe Niveau der Fachberichterstattung zu sichern. 1886 gegründet, kam nach dem 1. Weltkrieg die große Wirtschaftskrise, die zur Einstellung der Zeitschrift zwang. Im 2. Weltkrieg musste die Publikation wieder eingestellt werden, diesmal aus politischen Gründen. Seit 1952 erscheint unsere Feuerwehrzeitschrift wieder durchgehend und hat in diesen letzten 60 Jahren wohl den größten Wandel durchlebt: vom Mitteilungsblatt zur anerkannten Fachzeitschrift für den Brandschutz und die Feuerwehrtechnik. In meiner Eigenschaft als Herausgeber möchte ich es daher nicht verabsäumen, all jenen Fachautoren zu danken, die durch ihre Beiträge erst den Erfolg der Zeitschrift ermöglichen. Mit BR Rudolf Lobnig und ABI Christof Oswald leiten zwei erfahrene Fachjournalisten die Redaktion von BLAULICHT, das sich nun den Lesern in einem neuen Gewand vorstellt. Wir leben in einer Zeit, in der wir förmlich mit Informationen überschüttet werden. Radio, TV und Internet versorgen uns rund um die Uhr mit Neuigkeiten und sind zu einem starken Rivalen für das Printmedium geworden. Auch hier haben wir den Trend richtig erkannt und als erste Feuerwehrzeitschrift in Österreich eine eigene Homepage in das Netz gestellt. Mehr als eine Million Zugriffe jährlich zeigen, dass dieser Schritt richtig war. Natürlich kann eine Monatszeitschrift nicht mehr aktuell sein, umso mehr, als sich viele Informationsflüsse auf das Internet verlagert haben. So ist es wichtig, jene Stärken zu forcieren, für die unsere Feuerwehrzeitschrift auch international geschätzt wird: nämlich die Fachberichterstattung. So ist BLAULICHT für die Fortbildung unserer Feuerwehrmitglieder eines unserer wichtigsten Werkzeuge und wird, davon bin ich überzeugt, auch weiterhin seinen Erfolgskurs fortsetzen. 4 Blaulicht 06-2011 et ünd 6 188 r Geg Zeitges „Was du von deinen Vätern erbst, erwirb es, um es zu behalten!“ e LBD Albert Kern 5 Jahr 12 ulicht a l des Herausgebers ehen B ch Prolog „Gruppenaufnahme der FF Klagenfurt mit Kommandant Ferdinand Jergitsch (mit Schleife) etwa zur Gründungszeit der Feuerwehrfachzeitschrift Blaulicht“ Vor 125 Jahren erkannten die Pioniere des steirischen Feuerwehrverbandes die Wichtigkeit einer eigenen Fachzeitschrift. Galt es doch, über das eigene Sprachorgan die dringend notwendige Vereinheitlichung der Ausrüstung und Ausbildung herzustellen. Generationen von Feuerwehrmännern orientierten sich seither an den Publikationen des Verbandsorgans, welches zu den ältesten bestehenden Feuerwehrzeitungen des deutschen Sprachraumes zählt. Von BR Rudolf Lobnig Titelstory 125 Jahre am Puls des Feuerwehrwesens Die Gründung Die wechselvolle Geschichte der steirischen Feuerwehrzeitung begann mit einem Vorgriff, da die erste Nummer bereits am 1. Juli 1886 erschien, obwohl deren Einführung erst am 16. Landesfeuerwehrtag in Judenburg, am 28. August 1886, offiziell beschlossen wurde. Die Einführung der „Mittheilungen des Steirischen FeuerwehrGauverbandes“ begründete der CentralAusschuß damit, dass das bisherige Verbandsorgan, die in Brünn redigierte „Oesterreichische VerbandsFeuerwehrZeitung“, sechs Landesfeuerwehrverbände und 18 Bezirksverbände Böhmens zu vertreten habe und daher den steirischen Belangen nicht Genüge trägt. Verbandsobmann Dipl.-Ing. Alois Hueber, der die Schriftleitung der Zeitschrift bis 1888 innehatte, schrieb in der ersten Ausgabe unter anderem: „Die Hauptaufgaben unseres Verbandsorganes sollen hauptsächlich darin bestehen, die Gründung neuer Feuerwehren im Heimatlande nach besten Kräften zu fördern – die Ausbildung beste- hender Feuerwehren nach Möglichkeit zu unterstützen und – in allen auf das Feuerlöschwesen Bezug habenden Angelegenheiten ein objectiver, gewissenhafter Rathgeber zu sein.“ Der Hinweis auf Objektivität und Gewissenhaftigkeit kam nicht von ungefähr, überfluteten doch seit 1871 Zeitschriften der Firmen Knaust und Kernreuter den Markt. Beide Feuerwehrgerätehersteller entfachten einen Zeitungskrieg, da sie einzig und allein ihre eigenen Interessen vertraten. Übrigens wurde schon 1870 der Versuch unternommen, eine Feuerwehr-Zeitung für Steiermark, Kärnten und Krain herauszugeben. Es war auch im Juli 1886, als sich der Erfinder Ottmar Mergenthaler, ein deutscher Einwanderer aus Hachtel, im New Yorker Stadtteil Brooklyn seine neue Bleisatzmaschine der Fachwelt vorstellte. Die Erfindung sollte das ganze Druckwesen revolutionieren, doch dauerte es noch acht Jahre, bis die erste Zeilensetzund Gießmaschine ihren Weg nach Europa fand. Im Grazer Druck- und Verlags- Landesfeuerwehrkommandant DI Alois Hueber gründete 1886 die Feuerwehrzeitschrift haus Leykam wurde die Feuerwehrzeitung anfangs noch im Handsatz hergestellt. Die Technik blieb aber nicht vor den Türen des renommierten Hauses stehen. Bereits 1883 wurde der Hofraum in der Stempfergasse mit Glas überdacht und so ein heller, geräumiger Maschinenraum gewonnen. 1886 entschloss sich die Geschäftsführung zum Kauf einer neuen Rotationsmaschine von der Maschinenfabrik Augsburg, mit der der Druck der gesamten „TagespostAuflage“ (damalige Wochentagsauflage: 12.000 Stück) in eineinhalb Stunden bewerkstelligt werden konnte. Im Vergleich dazu war die Herstellung der „Mittheilungen des Steirischen FeuerwehrGauverbandes“ mit einer Anfangsauflage von 400 Stück für das Druckhaus ein Pappenstiel. Entwicklung bis 1922 Das neue Selbstwertgefühl des Verbandes manifestierte sich u. a. in der Abänderung des Namens. Aus dem „Steirischen FeuerwehrGauverband“ wurde der „Steirische LandesFeuerwehrverband“ und aus der Blaulicht 06-2011 5 Tiutelstory erst sechs Nummern alten Zeitung wurden die „Mittheilungen des Steirischen LandesFeuerwehrVerbandes“. Jede Verbandsfeuerwehr erhielt, ab dem Tage ihres Eintrittes in den Landesfeuerwehrverband, ein Exemplar des Verbandsorganes kostenlos zugestellt. Für Mehrbestellungen wurde eine Abonnementgebühr verrechnet. Weitere Einnahmen konnten durch Anzeigen verschiedener Feuerwehrausstattungsfirmen erzielt werden, doch musste für die „Besorgung der Bureau- und RedactionsGeschäfte“ aus dem Landesfeuerwehrfonds eine jährliche Pauschale angewiesen werden. Die Zeitschrift erschien zwölfmal mit einem durchschnittlichen Umfang von acht Seiten und erreichte 1897 unter der Schriftleitung von Schriftführer und Obmannstellvertreter Karl Schreiner eine Auflage von 460 Stück, welche bis 1905 auf 650 Exemplare gesteigert werden konnte. Von 1902 bis 1922 führte Dipl.-Ing. Theophil Qurin, der ein Jahr zuvor in den steirischen Landesfeuerwehrverband gewählt wurde, die Redaktion. Dipl.-Ing. Qurin folgte 1918 Dipl.-Ing. Hueber als Landesfeuerwehrkommandant und erreichte als erster Stellvertreter des Präsidenten im Österreichischen FeuerwehrReichs-Verband höchste Würden. Trotz seiner fachlichen Qualifikation und seines Einsatzes um die Feuerwehrzeitung mussten die „Mitteilungen des Steirischen LandesFeuerwehrVerbandes“ im Jahre 1922 eingestellt werden. Die äußerst schlechte wirtschaftliche Lage der Zwischenkriegszeit forderte ihren Tribut, und die Hebel der notwendig gewordenen Sparmaßnahmen des Verbandes wurden bei der Zeitschrift angesetzt. Kurzes Zwischenspiel Erst im April 1937 verlegte der Landesfeuerwehrverband, noch unter Qurin, wieder eine monatlich erscheinende Druckschrift, die „Zeitschrift für das Feuerwehr und Rettungswesen in Steiermark“. Der neue Titel ergab sich daraus, dass durch die seit 1890 aufkommende Bedeutung der Rettungsabteilungen innerhalb der freiwilligen Feuerwehren der Verband 1897 seinen offiziellen Namen in „Steiermärkischer Landesverband für Feuerwehr und Rettungswesen“ änderte. Der Zeitschrift war aber nur eine kurze Lebensdauer beschieden, da durch die Eingliederung in das Deutsche Reich alle österreichischen Feuerwehrzeitschriften mit Ende 1938 eingestellt werden mussten. Das in Berlin redigierte Blatt „Die FeuerlöschPolizei“ (ab 1. November 1939: „Deutscher Feuerschutz“) übernahm die Rolle des offiziellen Feuerwehrorgans. Landesfeuerwehrinspektor Dipl.-Ing. Ludwig Wipler, der mit Branddirektor i. R. Franz Trummer die „Zeitschrift für das Feuerwehr und Rettungswesen in Steiermark“ redigiert hatte, startete unter Mitwirkung des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes mit der Herausgabe der „Ostmärkischen FeuerwehrFachzeitschrift – Zeitschrift für das gesamte Feuerlöschwesen der Ostmark“ noch einen Rettungsversuch, etwas Eigenständigkeit gegenüber Berlin zu wahren. 6 Blaulicht 06-2011 Die Feuerwehrzeitschrift im Wandel der Zeit Doch duldete die nationalsozialistische Bestrebung, die letzten Reste österreichischer Gemeinsamkeit zu beseitigen, keine Ausnahme. Die erste Nummer der neuen Zeitung ( Jänner 1939) blieb die einzige und stellt dadurch wohl eine Novität in der Geschichte der österreichischen Medien dar. Der Neubeginn Die erste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verlangte den Feuerwehrfunktionären größte organisatorische Leistungen ab, zu viel war verloren gegangen. Noch im Sommer 1945 kam es zur Gründung des „Provisorischen Landesfeuerwehrverbandes in Steiermark“, welcher aber bis Jänner 1946 illegal arbeiten musste. Der Wunsch nach einem eigenen Verbandsorgan wurde wieder laut und erfüllte sich schließlich mit der Herausgabe der „Steirischen Feuerwehr-Nachrichten“ im Jänner 1952. Hergestellt wurden die „Steirischen FeuerwehrNachrichten“ in der Brucker Druckerei Schmerzeck & Co., unter der Schriftleitung von Ing. Peter Neumann, dessen Aufsätze „Die steirischen Feuerwehren“ in den Büchern „Steirische Bewährung“ und zahlreiche andere Veröffentlichungen die erste wirksame Öffentlichkeitsarbeit darstellten, und Redakteur Fritz Stark. Das zwölf Seiten starke und monatlich erscheinende Blatt brachte vor allem Mitteilungen des Landesfeuerwehrkommandos und der Feuerwehrschule, Berichte aus den Bezirken, aber auch vereinzelt Fachartikel. Durch die damals noch schleppende Nachrichtenübermittlung innerhalb des Titelstory brachliegende Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes zu mobilisieren. Dafür fand sich in der Person von Redakteur Fritz Kofler, des damaligen Pressereferenten von Landesrat Komm.-Rat Anton Peltzmann, der geeignete Fachmann. Durch gezielte Presseaussendungen und -konferenzen verbesserte sich der Kontakt zu den Medien des Landes – und dadurch das Presseecho – zusehends. Nun galt es, für das Feuerwehrblatt, das nur durch Finanzierungsspritzen des Verbandes über die Runden kam, einen geeigneten Mann zu finden. Die Wahl fiel auf den Verfasser des Artikels, der seit 1980 mit der redaktionellen Leitung betraut ist. Blaulicht erscheint nunmehr in vier Mutationen Verbandes blieben aktuelle Bezüge aber meist auf der Strecke. So vollzog sich schließlich der notwendige Standortwechsel in die Landeshauptstadt im August 1959. Die Wahl fiel auf die Druckerei Alexander Bauer in der Annenstraße, welche schon in den Jahren 1937 bis 1939 die Verbandszeitung herstellte. Dem Druckereiwechsel ging bereits im Jänner 1959 eine Titeländerung der Zeitschrift voraus: Von nun an wurde der Informationshunger der Feuerwehrmänner durch das „Steirische Feuerwehrblatt“ gestillt. Positive Entwicklung Ing. Neumann führte die Redaktion bis zu seinem 83. Lebensjahr. 1964 übernahm OBI Karl Schreiber für mehr als zehn Jahre die Schriftleitung des Blattes. Ihm folgten OBR Walter Gsell und die Verbandsangestellte HV Elisabeth Holzmann, welche immer mehr Anstrengungen in Richtung einer gehobenen Fachberichterstattung unternahmen. Diese positive Entwicklung wurde vor allem durch Fachbeiträge der Landesstelle für Brandverhütung in Steiermark und der Offiziere der im Oktober 1973 eröffneten Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark mit dem damaligen Schulleiter Dr. Otto Widetschek getragen. Aber auch die freiwilligen Feuerwehren meldeten sich vermehrt durch fachlich orientierte Aufsätze über Einsatz und Übungserfahrungen zu Wort. Die Auflage des „Steirischen Feuerwehrblattes“ hatte sich mittlerweile auf 3500 Stück erhöht, womit der Auftrag nach einer grafischen und journalistischen Verbesserung immer deutlicher wurde. Durch die Wahl Karl Strableggs zum Landesfeuerwehrkommandanten im Juli 1976 begann ein neuer Zeitabschnitt. Zuerst galt es, die damals völlig Vom Buchdruck zum Offset Die anfänglich im Buchdruckverfahren hergestellte Zeitschrift erschien bis November 1976 mit einem einfärbigen Titelblatt. Dann wurde der Umschlag zweifärbig gestaltet, immer mehr Bilder fanden für die Gestaltung der Innenseiten Verwendung. Diese Entwicklung, aber auch eine stetige Auflagensteigerung erforderten schließlich moderne Druckmethoden: Die Zeitschrift ging in den Offsetdruck, der weitere Gestaltungselemente erlaubte. So konnte der Umschlag schließlich ab 1980 vierfarbig gedruckt werden. Mit Beginn der achtziger Jahre hatte die Auflage eine Stückzahl von mehr als 8000 Exemplaren erreicht, die in den Kellerräumen des Landesfeuerwehrverbandes händisch für den Versand adressiert werden mussten. Eine Arbeit, für die fast alle Bediensteten des Verbandes herangezogen wurden. BLAULICHT wird geboren Trotz vieler drucktechnischer Verbesserungen wirkte das „Steirische Feuerwehrblatt“, gemessen an anderen vergleichbaren Druckwerken, antiquiert. Der Titel sowie die ganze Blattgestaltung verlangten nach neuen Wegen, die schließlich in der Geburt der heutigen Fachzeitschrift gipfelten. Mit Jänner 1981 zeigte sich die Zeitschrift in ihrer heutigen Auf- Vizepräs. LBD Karl Strablegg brachte die Zeitschrift auf Erfolgskurs Mit Jänner 1994 zeigte sich die Zeitschrift in ihrer heutigen Aufmachung machung: Die steirischen Feuerwehren bekamen ein „BLAULICHT“ vor die Nase gesetzt. Sehr zum Leidwesen einiger Traditionalisten übrigens, die die Weglassung des Landeswappens und des Feuerwehrkorpsabzeichens von der Titelseite für den Anfang vom Ende hielten. Glücklicherweise erfüllte sich diese Befürchtung nicht, sondern es gelang vielmehr, noch weitere 2000 Abonnenten zu gewinnen und die Zeitschrift aus den roten Zahlen zu führen. Durch aktuelle Berichterstattung und einen fundierten Fachartikelteil konnte „BLAULICHT“ schließlich an die Europareife geführt werden. Mit Mitte 1984 zeichnete sich der vierte Druckereiwechsel in der Geschichte des Blattes ab: Durch die Auflagenhöhe von 10.000 Exemplaren und mit dem Wunsch nach einer durchgehenden vierfarbigen Gestaltung konnte nur mehr eine Großdruckerei den Erfordernissen entsprechen. So wurde „BLAULICHT“ ab Jänner 1985 im Grazer Druckund Verlagshaus „Styria“ hergestellt und von dort an alle Leser versandt. Damit war „BLAULICHT“ über Jahre die einzige Blaulicht 06-2011 7 Titelstory österreichische Feuerwehr-Fachzeitschrift (und eine der wenigen überhaupt) mit einer durchgehenden Farbgestaltung. Ein Team wirklich hervorragender Fachautoren sowie das Knowhow eines großen Verlagshauses sicherten den nötigen Erfolg für den Eintritt in das 2. Jahrhundert. Nicht umsonst konnte sich „BLAULICHT“ deutlich in der deutschsprachigen FachschriftenSzene etablieren. Leser in allen österreichischen Bundesländern und in Deutschland, Südtirol, in der Schweiz, in Kroatien, Slowenien, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Israel, Südafrika und in der UdSSR brachten und bringen internationales Flair in den Leserkreis der Zeitung, die aber ihren Hauptabsatz in der Steiermark fand. Landesmutationen In seiner April-Ausgabe 1987 konnte „BLAULICHT“ einen neuen, großen Leserkreis begrüßen: Unter dem damaligen Landesfeuerwehrkommandanten von Kärnten, LBD Adolf Oberlercher, wurde die Zeitschrift auch als offizielles Organ des LFV Kärnten eingeführt. Geschäftsführer Robert Slameczka „NORIS dankt der Redaktion für die lange und gute Zusammenarbeit und gratuliert BLAULICHT zum 125-jährigen Jubiläum.“ ÖSTERREICHWEIT Feuerlöscher · Wandhydranten und Steigleitungen Löschtrainings · Brandschutzberatung · Brandabschottungen Brandrauchentlüftungen · Feuerwehrbekleidung und -bedarf NORIS FEUERSCHUTZGERÄTE GMBH Zentrale: 8020 Graz, Baumkircherstraße 2 Tel. 0316 71 18 21, Fax 71 80 20, www.noris.co.at 8 Auch als elektronisches Medium international erfolgreich Für Kärnten musste dabei ein eigener Mutationsteil produziert werden, dessen Redaktion vorerst vom Innendienstleiter BR Ing. Egon Kaiser übernommen und später an OBI Hermann Maier übergeben wurde. Mit der neuen Kärntner Auflage erhöhte sich die Abonnentenzahl von „BLAULICHT“ auf mehr als 15.000, womit die Zeitschrift auch zur auflagenstärksten in Österreich wuchs. Seit 1989 verstärkt der Grazer Journalist, Fotograf und Videofilmer ABI Christof Oswald die Redaktion, für deren fachliche Kompetenz ein naturwissenschaftlich-technischer Beirat bürgt. Diesem gehörten und gehören anerkannte Fachleute wie LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, Bundesfeuerwehrrat LFI DI Gerald Kubiza, Branddirektor Dr. Otto Meisenberger oder Dr. Ing. Alfred Pölzl an. 1996 entschloss sich auch der Landesfeuerwehrverband Tirol unter Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhold Greuter und seinem Nachfolger LBD Klaus Erler, eine Kooperation mit „BLAULICHT“ einzugehen. Die Tirol-Mutation war geboren. Mit der Redaktion wurde HBI Manfred Liebentritt befasst, der mit Elan an die Sache ging, auch in Tirol ein Netzwerk von Korrespondenten aufzubauen. Seit März 2011 erscheint nun auch in Vorarlberg – in Zusammenarbeit mit Landesfeuerwehrkommandant LFI Ing. Hubert Vetter und BR Günter Watzenger Blaulicht 06-2011 – die Zeitschrift mit einer eigenen Mutationsausgabe. Für eine ausgewogene Auslandsberichterstattung sorgten und sorgen Fachautoren wie Helmut Raab (Deutschland), Martin Tinkhauser sowie Toni Obex (Südtirol) und viele andere mehr. Mit Tirol wuchsen die Abonnements auf 18.000 und die Fachzeitschrift zu einem namhaften Finanzposten innerhalb des Landesfeuerwehrverbandes. Eine Verschärfung der Finanzgesetzgebung, die vor allem Vereine und Körperschaften öffentlichen Rechts betraf, zwang den Landesfeuerwehrverband, neue Wege zu gehen. Um nicht einen eigenen Wirtschaftskörper gründen zu müssen, lagerte LBD Franz Hauptmann im November 2003 die Medieninhaberschaft aus und übergab sie dem Verlag ARTIS MEDIA in Graz, der 1990 von BR Rudolf Lobnig gegründet wurde. Der LFV Steiermark behielt aber weiterhin die Funktion des Herausgebers, so dass sein Einfluss auch weiterhin gewahrt bleibt. www.blaulicht.at In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts eroberte ein neues, elektronisches Medium die Welt: das Internet. Und auch hier trat „BLAULICHT“ im europäischen Konzert der Feuerwehrfachmedien wieder als Vorreiter auf. Bereits 1996 erschien die Homepage www.blaulicht.at, welche von ABI Christof Oswald redaktionell betreut wird und sich jährlich über mehr als eine Million Zugriffe erfreut. Somit wurde das einstige Bestreben der Gründerväter wohl mehr als erfüllt. Was von ihnen bleibt, ist die Tatsache, dass die 1886 gegründete Feuerwehrzeitschrift heute mehr denn je am Puls des Feuerwehrgeschehens steht. Die Redaktion dankt allen Inserenten sowie dem Druckhaus Styria für die Unterstützung zur Herausgabe dieser Jubiäumsnummer! Titelstory Chronik 1886 29. Jänner: 10. Juni: Der Ingenieur Carl Friedrich Benz erhält das Patent auf die erste funktionelle Einheit eines Benzinmotors mit einem Fahrgestell, den „Patent-Motor-Wagen Benz“. Dieser dreirädrige Wagen ist das erste Automobil der Welt. Ein Ausbruch des Vulkans Mount Tarawera auf der Nordinsel Neuseelands führt zu Verwüstungen, zerstört das Maori-Dorf Te Wairoa am Lake Tarawera und kostet insgesamt mehr als 150 Menschen das Leben. In den USA beginnt ein mehrtägiger Generalstreik für die Einführung des Achtstundentages. Während des Aufstands, an dem rund 350.000 Arbeiter teilnehmen, kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. 8. Mai: In einer Apotheke in Atlanta wird erstmals der von John Stith Pemberton (1831-1888) erfundene Coca-Cola-Sirup verkauft. Gemischt mit Sodawasser wird Coca-Cola zunächst nicht als Erfrischungsgetränk, sondern als Medizin verkauft, die Linderung bei Müdigkeit, Depressionen und Kopfschmerzen verspricht. Ein Jahr später lässt sich Pemberton sein Getränk patentieren. 14. Mai: Ein verheerender Wirbelsturm wütet über der Stadt Crossen an der Oder, dem heutigen Krosno Odrzanskie. 23. Mai: Der erste Zug fährt durch den GotthardEisenbahntunnel. 8. Mai 14. Juli: Das bulgarische Parlament in Sofia proklamiert die Vereinigung von Bulgarien und der osmanischen Provinz Ostrumelien zu einem Staat. 31. Juli: Der österreichisch-ungarische Komponist Franz von Liszt (1811-1886) stirbt während der Wagner-Festspiele in Bayreuth. 31. August: Charleston (South Carolina) wird durch ein schweres Erdbeben zu fast 90 Prozent zerstört, etwa 100 Tote fordert die Naturgewalt. 13. Juni 1. Mai: Im Starnberger See stirbt unter ungeklärten Umständen der am 9. Juni entmündigte bayerische König Ludwig II. (1845-1886). Die Regentschaft übernimmt der Onkel Prinzregent Luitpold (1821-1912). 4. Oktober: Johannesburg wird als Ort gegründet, nachdem sich zuvor Goldgräber in Zelten angesiedelt hatten. 28. Oktober: In der New Yorker Hafeneinfahrt wird die Freiheitsstatue eingeweiht. Die Kosten für das Monument „Freiheit, die Welt erleuchtend“ des Bildhauers Frédéric Auguste Bartholdi (1834-1904) übernimmt die eigens für das Projekt in Paris gegründete Französisch-Amerikanische Gesellschaft. 31. Juli Der Friede von Bukarest beendet den 1885 begonnenen serbisch-bulgarischen Krieg und stellt den Status quo ante wieder her. Dank österreichischer Intervention braucht das vernichtend geschlagene Serbien weder Kriegsentschädigung zahlen noch Gebiete abtreten. Der erste vierrädrige Kraftwagen, eine von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach entwickelte Kutsche mit eingebautem Motor, fährt mit einer Geschwindigkeit von 17,5 km/h durch das württembergische Cannstatt. 13. Juni: 21. November: In Österreich wird die erste elektrische Straßenbeleuchtung in Scheibbs errichtet. Ottmar Mergenthaler erfindet die Linotype-Setzmaschine. 28. Oktober 3. März: 29. Jänner Was haben der Benzinmotor, Coca-Cola und die Freiheitsstatue in New York mit BLAULICHT gemeinsam? Das Entstehungsjahr! Blaulicht 06-2011 9 Register Blaulicht-Fachautoren herausgeber Nur durch die Mitarbeit unserer zahlreichen Fachautoren war es möglich, den Lesern eine interessante Mischung an Berichten anzubieten. Nachstehend sind jene Autoren aufgeführt, die im sogenannten „Haupt- bzw. Fachteil“ innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte publiziert haben. Zum Abschluss sind die Herausgeber seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgeführt. HERAUSGEBER SEIT DEM ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGES – 1957 LBD Hans Malissa † 1957–1959 LBD Dr. Hans Plass † 1959–1966 LBD Dir. Edmund Edelsbrunner † 1966–1976 LBD Josef Prugger † 1976–1996 LBD Karl Strablegg 1996–2000 LBD Georg Ferstl 2000–2001 LBD Bernhard Krugfahrt 2001–2006 LBD Franz Hauptmann seit 2006 LBD Albert Kern A Angermair Thomas, Ing., Branddirektor a.D., BF Innsbruck Arbeiter Erich, Ing., Ehren-Landesfeuerwehrrat, LFV Steiermark † Aufischer Max, Mag., Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Bauer Gottfried, Brandrat des ÖBFV, ÖBFV † Binder Günther, Brandrat, LFV Steiermark † Brandl Bernhard, FF Schwaz Brandstetter Siegfried OBrR, Ing., BF Linz Brunner Franz HBI, FF Spittal E Egger Roland OBI, FF Kufstein Engl Michael OFM, FF Kitzbühel Esterle Hans HBI, FF Ferlach F Fahrafellner Dietmar LFR, MSc, LFV NÖ Feiner Hannes, Oberbrandinspektor, LFV Steiermark Ferlitsch Hans Jürgen, Ing., Oberbrandinspektor, BFV Deutschlandsberg Florian Harald, DI FH, Brandverhütungsstelle Steiermark Franz Fink, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Freigassner Gerhard, Brandmeister, BFV Judenburg Friedl Andreas, Ing., BF Innsbruck Funk Rudolf, Ehren-Abschnittsbrandinspektor, BFV Knittelfeld Fürnschuß Peter, Dr., Brandrat d. ÖBFV, LFV Steiermark G Gerger Günther, Ing., Abschnittsbrandinspektor, Brandverhütungsstelle Steiermark † 10 Blaulicht 06-2011 Blaulicht FAchautoren B Gegenhuber Martin BD-Stv., BF Innsbruck Gerstenbauer Andreas HV, FF Jenbach Graßberger Karl, DI FH, Oberbrandrat, BF Graz Greßlehner Gerhard BrD, DI, BF Linz Gruber Karl, Ing., Brandrat, BF Graz Gutmann Otto Ernest KLM, Prf. Mag., FF Bruck a. d. Mur H Hahn Martin, Dr., Ehren-Bundesfeuerwehrrat, ÖBFV Hauser Thomas LM, FF Wörgl Hersche Bruno, Dipl.-Ing., Sicherheitsingenieur Hübel Wolfgang, Mag., Stadt Graz Holawat Artur, Oberbrandinspektor, LFV Steiermark Hundsbichler Josef OBR Ing., BF Innsbruck I Ilk Andreas, Ing., Brandkommissär, BF Linz J Jandrasits Thomas ABI, FF Güssing Jeran Christian HBI, Ing., FF Bruck a. d. Mur Jost Florian BM, BFV Hermagor Jost Michael, Brandrat, LFV Steiermark Juster Peter, Oberbrandrat, ÖBFV K Kaiser Egon, Ing. OBR, LFV Kärnten Kaplan Franz, LFV Steiermark Kapelarie Jörg OBI, FF Ottmanach Kindermann Gottfried, DI FH, Brandverhütungsstelle Steiermark Kirchengast Peter, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Kirnich Johann, Oberbrandrat, BF Graz Kollinger Hermann, Oberbrandinspektor, LFV OÖ Kompacher Mario, Dipl.-Ing., Brandverhütungsstelle Steiermark Konrad Bernhard, Hauptbrandinspektor, BFV Graz-Umgebung Koppensteiner Robert OBI, FF Förolach Koroschetz Klaus, Dr., Med.-Rat, EhrenLandesfeuerwehrarzt, LFV Steiermark Krajnz Heimo, Ing., Oberbrandrat, BF Graz Krammer Stefan BM, FF Ebenthal Kraxner Hubert, DI FH, Brandverhütungsstelle Steiermark Kreuzwirth Helmuth, Dr., W. Hofrat a. D., Ehren-Landesfeuerwehrrat, LFV Steiermark Kubiza Gerald, Dipl.-Ing., EhrenBundesfeuerwehrrat, LFV Steiermark L Lamprecht Paul OLM, FF Gleichenberg Liebentritt Manfred, Hauptbrandinspektor, LFV Tirol Liebl Daniel, FF Telfs Lill Felix, Deutschland Lobnig Rudolf, Brandrat, LFV Steiermark M Maier Hermann, Oberbrandinspektor, LFV Kärnten Maicovski Michael, Brandrat, Feuerpolizei Graz Mark Rudolf, Ing., Brandschutzforum Austria Mayer Bernd, Dr., Med.-Rat, EhrenLandesfeuerwehrarzt, LFV Steiermark Mayer Christoph OBR, Mag., BFV Landeck Mayer Franz Josef, Abschnittsbrandinspektor, ÖBFV Mayer Ingo, Ing., Brandrat des ÖBFV, BF Graz Meier Thomas, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Meisenberger Otto, Dr., Branddirektor, Landesfeuerwehrrat, BF Graz Miggitsch Michael, Ing., Bundesfeuerwehrrat, LFV Steiermark Milla Josef, Ing. Oberbrandrat, BF Graz Mitterdorfer Wilhelm LM, MMag., FF Althofen Müller Fritz, Journalist, Oberösterreich N Nechutny Fritz, Ing., Abschnittsbrandinspektor, Brandverhütungsstelle Steiermark Neuhauser Thomas Mag., ÖBFV Neuner Maximilian FM, FF Leutasch werbung „Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG gratuliert der ältesten steirischen Zeitschrift für Brandschutz zum 125- jährigen Bestehen. Wir freuen uns mit den Lesern, dass dieses Magazin aus Graz auch zu den ältesten Fachmedien Österreichs zählt und stets jung geblieben ist.“ 134 Seiten | ) t (105x148,5 mm chenbuchforma Handliches Tas ngen & Fotos über 60 Abbildu JETZT NEU „Tue Gutes und rede darüber“ Das IDEALE Nachschlagewerk für Führungswesen und Kamerad- Erhältlich: - im LFV Steiermark oder Innen im Sachgebiet - über das Online-Bestellsystem des LFV Steiermark (Login LFV Homepage) oder „Öffentlichkeitsarbeit“. - per Mail unter [email protected] Stückpreis EUR 10,- exkl. Portogebühren Foto: Furgler kräfte im Feuerwehr- ISBN 978-3-200-02284-3 Autor: Thomas Meier mit Gastkommentaren von Martin Roschker und Rainer Brinskelle. Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark. Erscheinung: 1. Auflage, Juni 2011. Blaulicht 06-2011 11 Register Obex Anton, Zivilschutzreferent, Südtirol Opetnik Roland FM, FF Bleiburg Oswald Christof, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Oswald Karl, Amtsrat Ing., Technische Universität Graz Rieger Andreas, LFV Steiermark Roschker Martin, Mag., Hauptbrandinspektor, LFV Steiermark Roßmann Franz, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark Thalinger Klaus G. BrR, Ing., BF Linz Theny Roland, LFV Steiermark Tomsits Werner, Oberbrandinspektor, LFV Steiermark Troppmair Gregor HV, FF Finkenberg Tschematschar Florian V, FF Hallein S Salmhofer Herfried BI, FF Groß St. Florian Schatz Roland HBI, FF Völs P Schelch Peter, Oberbrandinspektor, LFV Petrovits Helmut, Brandrat, Steiermark LFV Steiermark † Schinnerl Adolf, Brandrat, LFV Salzburg Petter Franz, Mag., Oberbrandrat, Schinnerl Adolf, Dr., Landesfeuerwehrarzt, BF Hamburg LFV Tirol Pertl Benjamin HV, FF Völs Schlieber Alfred, Ing., Pilat Dieter, Ing., Brandrat, Branddirektor a.D., BF Klagenfurt BF Graz Pitzler Herbert EOBR, BFV Hermagor Schluet Peter HBI, FF Golling Schlüßlmayr Christoph, OberbrandinspekPlaninsic Karl Heinz, tor, LFV Steiermark Oberbrandrat, BF Graz Schnöll Gebi G., FF Telfs Plattner Klaus, LFV Tirol Pobegen Josef, Ing., Branddirektor a.D., Schönauer Erich, Abschnittsbrandinspektor, LFV Steiermark BF Klagenfurt Schöpf Georg HBI, Ing., FF Sölden Pölzl Alfred, Dr., Ing., Oberbrandrat, Seidl Werner, Abschnittsbrandinspektor, BF Graz LFV Steiermark Prantl Günther, BF Bozen Smagoj Haimo, Brandrat a.D., Prantl Oswald, BF Bozen BF Graz Prosch Florian HV, FF Zirl Pusterhofer Robert, Ing., Oberbrandin- Spadiut Wolfgang, Dr., BFV Knittelfeld Sporer Christian HBI, spektor, LFV Steiermark FF Finkenberg Putz Herbert, Oberbrandinspektor, Staberl Michael, Dr., LandesfeuerwehrLFV Steiermark kurat, LFV Steiermark Stolt Frank, Sicherheitsfachwirt (FH) BA R MSc, D-68163 Mannheim Raab Helmut, Journalist, Strobich Gerhard, Dr., Brandrat d. ÖBFV, Deutschland LFV Steiermark Rampler Josef, Dr., LandesfeuerwehrStrohhäussl Erich, Landesfeuerwehrrat, arzt, LFV Steiermark LFV Steirmark † Ratheiser Robert BOK, Ing., BF Klagenfurt T Reichel Erwin BD, Mag., Tinkhauser Martin, Journalist, Südtirol BF Innsbruck Blaulicht FAchautoren O V Varh Erich OLM, AFKdo Jauntal Vestl Ernst ABI, FF Kapfenberg W Waldau Nathalie, DI MSc, Wien, Wallner Silke V, FF Hallein Walter Peter, Ing., Brandrat, LFV Stmk. Wanker Wolfgang OBI, FF Töschling Watzenegger Günther, Brandrat, LFV Vorarlberg Widetschek Otto, Dr., Branddirektor a.D., Ehren-Landesfeuerwehrrat, LFV Steiermark Wimmer Marcus, Ing. BK, BF Innsbruck Wittmann Karin VM, FF St. Pölten Wolf Hendrik BI, BFV Voitsberg Wonner Gerald, DI FH, Brandoberkommissär, BF Graz Würzelberger Jörg, Journalist, „Feuerwehr Objektiv“ Z Zangl Wolfgang OBI, FF Bruck a. d. Mur Zedka Angelika, LFV NÖ Zeiler Thomas, Oberbrandinspektor, wwLFV Steiermark Zeilmayr Alfred, Dr., Bundesfeuerwehrrat, ÖBFV Zöhrer Mario FM, BtF Justizanstalt Klagenfurt O r d n u n g Professionelle Planung und an Ausführung Die schnellste Art ,um Ihr Blaulicht-Vorarlberg-Abo zu gelangen: www.blaulicht.at Garderoben Wir erzeugen Qualitätsprodukte, die sich speziell durch ihre Langlebigkeit und Zweckmäßigkeit auszeichnen. Individuelle Anpassung ist jederzeit möglich. Einrichtungssysteme von Prassl bieten ein breites Spektrum von Einzelschränken bis Komplettverbau P r Schlauchlager Werkstatt Atemschutz Trocknungsanlagen Reinigungsanlagen s s l A-8355 Tieschen, Laasen 77 Mobil: 0664/2624704 – Fax: 03475/2467 E-Mail: [email protected] – http://www.prassl.net Als langjähriger Partner danken wir BLAULICHT für die gute Zusammenarbeit und wünschen Redaktion und Zeitschrift weiterhin viel Erfolg! 12 Blaulicht 06-2011 News Firefog: Motiviertes Training Interview von Michael Peter Jordan (Gründer Firefog technology): Blaulicht: Was ist das Besondere an der Firefog-Technik? Michael Peter Jordan: Visualisierung ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, präventive Maßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz sowie auch für Übungen aller Einsatzkräfte des abwehrenden Brandschutzes. Ab sofort kann mit einer sauberen und gesundheitsunschädlichen Produktion von Rauch für alle möglichen Übungseinsätze in öffentlichen Gebäuden, wie Shoppingcenter, Schulen, Bürotürmen, Hallen, Tunnel, Fabriken, Kraftwerken, Flughäfen, als auch Wohnhäusern trainiert werden. Ein sehr brandrealistischer dichter, lichtundurchlässiger grauer Rauch mit extrem hoher Partikeldichte ohne unangenehme Verschmutzungen. Auf Knopfdruck werden große Mengen Rauch aus elektrischen Verdampfermaschinen erzeugt. Blaulicht: Was können Feuerwehren damit trainieren? Michael Peter Jordan: Besonderes Augenmerk in der Entwicklung wurde auf die Lagedarstellung bei Übungen gelegt. Atemschutzgeräteträger können im Firefog-Rauch das Verhalten unter Atemschutz sehr effizient trainieren. Die Anwendung von Wärme- bildkameras sowie die Kommunikation und Orientierung kann innerhalb des Einsatzteams bestens durchgeführt werden. Blaulicht: Ist Firefog für Ausbildungen von Rauchmanagement geeignet? Michael Peter Jordan: Ja, es kann mit tragbaren Hochdrucklüftern und Belüftungsgeräten perfekt die taktische Belüftung im Kunstrauch geübt werden. Es kann mit kleinen, aber auch sehr großen Lüftern effizient trainiert werden, z.B. Taktiken wie Serielle Belüftungen mit der Easy-Air-Power-Technologie. Blaulicht: Motiviert das Training mit Firefog Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehren? Michael Peter Jordan: Durchaus, begeisterte Kameraden der FF und Ausbildner sprechen für diese Verrauchungs-Technologie. Unter dem Motto: „Trainieren soll auch Spaß machen“ wird eine höhere Motivation durch die Brandrauch-realistische Lagedarstellung bei Übungseinsätzen festgestellt. Jubiläumsangebot: LED LENSER P7 “die Original Österreichische Polizei Hand-Taschenlampe ab sofort auch für Feuerwehren” Firefog empfiehlt die Led Lenser P 7 mit Spezial-Optik als optimale Arbeitslampe im Übungsrauch, für Atemschutzausbildner, zur Orientierung, als ArbeitsHandlampe für Feuerwehren und Brandschutzbeauftragte. Sie wählen zwischen spotartigem, kreisrundem Licht oder bis zu 200 Meter weit reichendem, scharf fokussiertem Beam. Die Lampe ist modular konzipiert, mit einem Dynamic Switch ausgestattet (wichtig für Feuerwehren, Polizei, Militär und Sicherheitsdienste), hat 2 Helligkeitsstufen und ist extrem robust ausgeführt. Eine preiswerte Batterieladung (4St. AAA) garantiert (in der Stromsparstufe) bis zu 120 Stunden Licht. ” “effizient und wirtschaftlich trainieren stechnik Rauchproduktionrea listisc h” “brandrea Mit dem P7 Modell erwerben Sie eine der besten Lampen, die die Lichtforschung heute zu bieten hat. 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Nachfolgende Fahrzeuge warnen. •Verletzte aus Gefahrenbereich entfernen. Fahrbahn nicht mehr betreten. Kommentiert Die Rettungsgasse kommt! Seit Jahren fordern die österreichischen Feuerwehren auf Autobahnen und Schnellstraßen die Einführung der so genannten Rettungsgasse, welche sich in anderen mitteleuropäischen Ländern bereits sehr gut bewährt hat. Bereits Mitte der 80er Jahre hat der ÖBFV – nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Westautobahn bei Amstetten diese Forderung massiv erhoben. Jetzt soll es, nach einer Reihe weiterer Unfallereignisse, endlich auch bei uns so weit sein und die entsprechende Novelle zur Straßenverkehrsverordnung (StVO) beschlossen werden! VIER MINUTEN ZEITGEWINN Anschauliche Plakataktion der Kantonspolizei Zürich für die Rettungsgasse (Quelle: Fire World). Ab 1. Jänner 2012 wird nun auf heimischen Autobahnen die Rettungsgasse – man versteht darunter in der Praxis das Ausweichen im Fall eines Staus nach links bzw. rechts – zur Pflicht, um Einsatzfahrzeugen die freie Zufahrt zur Unfallstelle zu ermöglichen. Rettungsgassen gibt es bereits in Deutschland, der Schweiz, in Tschechien und Slowenien. Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass Einsatzfahrzeuge durch diese Maßnahme im Durchschnitt vier Minuten Zeit gewinnen. STRAFEN BIS ZU 2.180 EURO •Polizei über Notrufsäule alarmieren. Angaben über: Wer? Was? Wo? Wie viele? •Erste Hilfe leisten Arbeitsgruppen unter der Leitung des Verkehrsministeriums und der ASFINAG konzipieren derzeit eine großangelegte Informationskampagne für Autofahrer. Diese soll im Herbst 2011 starten. Laut dem derzeit in Begutachtung befindlichen Gesetzesentwurf ist eine Strafdrohung bei Behinderung von Einsatzfahrzeugen in der Höhe von 72 bis 2.180 Euro vorgesehen. Gasse bilden PANNENSTREIFEN DARF MITBENUTZT WERDEN •Für Einsatzfahrzeuge Rettungsgasse bilden •Auf Unfallstelle nicht anhalten, wenn Polizei und Rettung anwesend sind •Im Tunnel zusätzlich: - Radio auf Ö 3 einschalten - Fahrzeug nur im Notfall verlassen (Schlüssel stecken lassen!) Laut Begutachtungsentwurf sollen bei beginnendem Stau die Fahrzeuge auf der linken Fahrspur (Überholspur) nach links fahren und alle anderen nach rechts ausweichen. Der Pannenstreifen darf in diesem Fall mitbenützt werden. Auf diese Weise bildet sich in der Mitte der Fahrbahn eine Rettungsgasse. Bei mehrspurigen Straßen soll diese zwischen letzter und vorletzter Spur zustande kommen. Gelten soll die Regelung vorerst ausschließlich auf Autobahnen und Schnellstraßen. Retten 14 Blaulicht 06-2011 DIE ERSTEN ZEHN MINUTEN Der Praktiker weiß, dass gerade die ersten zehn Minuten nach einem Unfall oder Brand über Leben und Tod entscheidend sein können. Die kritische Versorgung des menschlichen Gehirns ohne Sauerstoff liegt bei wenigen Minuten und ein Brandgeschehen entwickelt sich in den ersten zehn Minuten zu einem Groß-, Mitteloder Kleinbrand. Auf jeden Fall ist es zur Schadensminderung ungemein wertvoll, wenn die Einsatzkräfte (Feuerwehr, Rettung, Polizei) schneller zum Einsatzort vordringen können, denn hier zählt jede Sekunde! WESENTLICHE VORTEILE Die ASFINAG sieht in der Umsetzung der Rettungsgasse, welcher sich die Feuerwehren grundsätzlich anschließen können, folgende Vorteile: • Klare und eindeutige Verhaltensregel für die Verkehrsteilnehmer • Keine Behinderung der Zufahrt durch defekte Fahrzeuge oder missbräuchliche Verwendung des Pannenstreifens • Einheitliches Prinzip mit den wesentlichen Nachbarländern Deutschland, Schweiz, Tschechien und Slowenien • Breitere Zufahrtsmöglichkeit und somit ein rascheres Eintreffen und Vorankommen der Einsatzfahrzeuge AUS DEN ERFAHRUNGEN DER ANDEREN LERNEN! Der Vorteil der schon längst fälligen Einführung der Rettungsgasse in Österreich zum gegebenen Zeitpunkt: Man kann aus den Erfahrungen der anderen lernen! Denn was wir benötigen, sind freie Feuerwehrauffahrtsflächen und mehr Disziplin der Verkehrsteilnehmer und Zuschauer. In diesem Sinn kann die geplante Einführung der Rettungsgasse nur befürwortet werden! Literatur: Bruno Hersche, Österreichische Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin xxxx xxxxxxx Blaulicht 06-2011 15 Atemschutz-News BR d. ÖBFV Ingo Mayer* Atemschutz: Die Interschutz 2010 ist nun beinahe ein Jahr zurück und dennoch steht immer wieder die Frage im Raum: Gab es da im Atemschutzbereich nichts Neues? Vorab, die revolutionäre Neuigkeit war wirklich nicht dabei, vor allem wenn man die Anforderungen der meisten freiwilligen Feuerwehren betrachtet. Natürlich gab es Neuerungen und konnten Trends erkannt werden, aber vielfach gehen die Entwicklungen an den Bedürfnissen, vielmehr noch an den Finanzierungsmöglichkeiten der meisten Feuerwehren vorbei. In Teil 1 dieses Artikels wurden die Themen Wärmebildkamera, Pressluftatmer-Zubehör und Kommunikation unter Atemschutz behandelt. *) BR d.ÖBFV Ing. Ingo Mayer ist Einsatzoffizier bei der Berufsfeuerwehr Graz und Landesatemschutzbeauftragter des LFV Steiermark 16 Was gibt es Neues? (2) ATEMSCHUTZÜBERWACHUNG Wenig Neues gibt es auch am Sektor der Atemschutzüberwachung und des Notfallmanagements. Alle namhaften Hersteller haben nun gute Totmannwarner, die nicht fix am Atemschutzgerät angebracht sind. Dies ist insofern erwähnenswert, da bislang zwar alle Hersteller Totmannwarner in fixer Kombination mit Pressluftatmern hatten (Dräger Bodyguard, MSA ICU bzw. Scout, Interspiro Spiroguide), die Stand-aloneVariante aber wesentlich später erst auf den Markt brachten. Hier sind die Entwicklung oder eben Nicht-Entwicklung im Bereich der Telemetrie. Als sinnvolle und zielführende Entwicklung muss hier sicher die nun bei allen Herstellern verfügbare Anzeige von Flaschendrücken in der Atemmaske erwähnt werden. Diese sogenannten Head-up-Displays können weitestgehend verhindern, dass der Geräteträger in der „Hitze des Gefechts“ die Manometerkontrolle vergisst. Aber, und hier sind nun wieder diese unglücklichen Konzernphilosophien: Wer nun denkt, dass es einfach einen kleinen Drucksensor, beispielsweise am Fla- ten dafür sind nicht ganz unerheblich. Die Entwicklung nimmt hier zwar den richtigen Weg, nämlich einen, der tatsächlich die Sicherheit im Atemschutzeinsatz erhöht, wenngleich die Frage, ob grün/gelb/rote LEDs ausreichen oder doch der Flaschendruck ähnlich einem Manometer oder sogar in Zahlen dargestellt werden soll, noch zu diskutieren sein wird. Alle anderen Entwicklungen im Bereich der Telemetrie sind höchst fragwürdig. Nicht nur, dass alle Hersteller aufwendige und bedienintensive Computerlösungen für die Außenüberwachungsstelle vorsehen. Bodyguard 1000, Foto: Fa. Dräger Motion Scout, BFoto: Fa. MSA SuperPAss, Foto: Fa. Interspiro Folgen für den Kunden Feuerwehr erfreulich, denn ein Mehr an Angebot führte zu einem geringeren Preis. TELEMETRIE Weniger erfreulich ist die Blaulicht 06-2011 schenventil – wie im Tauchgerätebereich üblich – gibt, welcher einfach den Druckwert in die Maske liefert, der irrt. Jeder Hersteller hat wieder sein eigenes System, von Kompatibilität keine Spur, die Kos- Diese sind de facto für alle Feuerwehren unbezahlbar – nicht einmal österreichische Berufsfeuerwehren „leisten“ sich diese Systeme. Dies ist umso enttäuschender, da doch allen Herstellern bekannt sein müsste, dass je- Atemschutz-News cken, Handheld-Starten oder sonstige Bedienrituale automatisch erkennen, dass ein Trupp den Gefahrenbereich betritt – jede Zutrittskontrolle zu einem Skilift kann das – und danach ein Notsignal dieses Trupps empfangen und zuordnen können (z.B.: Notsignal vom AS-Trupp des RLF xy). Dazu muss der Totmannwarner das Notsignal gnals meldet und sofort auf einen Suchmodus umgeschaltet werden kann Millionen von Lawinenverschüttetensuchgeräten können dies seit Jahrzehnten kann die Registrierungsstelle (=Atemschutzaußenüberwachung) sofort den nächstgelegenen Trupp mit der Suche der Verunfallten beauftragen. Doch wo steht die Feuerwehr, im Vergleich wicklungen müssen sich aber intensiver an den Bedürfnissen der Feuerwehren orientieren. Österreichische, gleich wie deutsche oder Schweizer freiwillige Feuerwehren haben andere Bedürfnisse als städtische Großfeuerwehren im anglo-amerikanischen Raum. Der Versuch der Hersteller, Produkte, welche eben für Head-up-Display ohne Maske, Foto: Fa. Interspiro Head-up-Display von außen, Foto: Fa. Dräger des Löschfahrzeug über eine Außenüberwachungseinheit verfügen sollte und folglich teure Einzellösungen nicht gebraucht werden. Außerdem wird mit enormem Aufwand und Kosten für den Benutzer versucht, alle nur denkbaren Daten nach „draußen“ zu senden. Die Frage nach dem: WOZU? blieb auf der Strecke. Wenn ich durch ein Head-up-Display – welches nur einen Bruchteil eines Datenfunksystems kostet – in der Lage bin, dem Geräteträger seinen Druck eindeutig und automatisch anzuzeigen, wozu sollte ich diesen Druck an die Überwachungsstelle senden? Nach Meinung der Feuerwehren geht hier die Entwicklung völlig am Ziel vorbei, denn man hat zwar alle möglichen und unmöglichen Daten außerhalb des Gefahrenbereiches, wenn es aber zu einem Notfall kommt, kann man trotz all dieser Daten den Verunfallten um nichts schneller finden als ohne Telemetrie. Was die Feuerwehr braucht, sind Registrierungssysteme, die ohne Tastendrücken, Kartenste- Head-up-Display von innen, Foto: Fa. MSA Totmannwarner mit Datenfunk, Foto: Fa. ATE via Datenfunk versenden. Dazu braucht es aber keine Anbindung an das Atemschutzgerät! Hat nun auch noch der Rettungstrupp ein gleiches Datenfunkgerät, welches den Empfang eines Notsi- mit den Skitourengehern, bei der Suche und Ortung von verunfallten Kameraden? Keines der von den namhaften Atemschutzgeräteherstellern angebotenen Telemetriesysteme kann auch die Verunfallten orten. Niemand hat ein Leitsystem für den Rettungstrupp. Wozu also dann die tausende Euro schwere Investition? Die Machbarkeit solcher Systeme ist jedoch bereits bewiesen, wenn auch beispielsweise von der eher kleinen Firma ATE. Deren Totmannwarner können Notsignale senden und empfangen und erlauben eine Ortung. Auch die Firma Scott bietet Suchgeräte an, wenngleich hier nicht jeder Notfallsender auch gleichzeitig als Ortungsgerät geeignet ist. Aber das Wichtigste in beiden Fällen: Sie funktionieren unabhängig vom Atemschutzgerät und die Investitionskosten betreffen damit nur das Notfallequipment. VERSCHIEDENE BEDÜRFNISSE Es gibt also Neues im Atemschutzwesen, die Ent- diese Großfeuerwehren entwickelt wurden, auch in unseren Breiten an den Mann zu bringen, sind legitim, allerdings ist es ebenso legitim für die Feuerwehr, unbrauchbaren Produkten eine klare Absage zu erteilen und die Entwicklung passender Produkte zu fordern. Das ÖB- Ortungssystem, Foto: Fa. Scott FV-Sachgebiet Atemschutz hat nun für den Bereich Notsignalsysteme und Ortungspapier ein derartiges Grundsatzpapier verfasst. Man wird sehen, ob in fünf Jahren Anwenderfreundlicheres zu berichten ist. Blaulicht 06-2011 17 News Das Team von MSA AUER Austria gratuliert BLAULICHT zum 125-jährigen Jubiläum und dankt der Redaktion für eine stets anspruchsvolle und fachliche Berichterstattung. Feuerwehrleute sind die Beliebtesten Auch heuer hat die internationale Zeitschrift Reader’s Digest den sogenannten „Pegasus Award“ durchgeführt. Dabei werden die zwanzig beliebtesten Berufsgruppen in Europa ermittelt. Sie genießen weiterhin das größte Vertrauen in der Bevölkerung: die Feuerwehrleute. Seit die Florianijünger vor rund zehn Jahren in die Bewertung aufgenommen wurden, belegen sie unangefochten den Platz eins. Und dies nicht nur in Österreich, sondern auch bei der EuropaWertung. Während im Schnitt in Europa 93 Prozent der Bevölkerung volles Vertrauen in die Feuerwehrleute haben, ist der Wert in Österreich noch höher: Auf 97 Prozent Vertrauensbonus kommen die Feuerwehrleute hierzulande. Insgesamt hat sich an der Bewertung innerhalb der letzten zehn Jahre nicht viel verändert. Lediglich Österreichs Priester haben im Vergleich zum Vorjahr 18 Blaulicht 06-2011 deutlich verloren: Ihr Wert sackte um zehn Prozentpunkte auf 44 Prozent ab. Dass Taxlern inzwischen mehr Vertrauen als Pfarrern und Priestern entgegengebracht wird, ist allerdings kein ausschließlich heimisches Phänomen. Europaweit liegen Taxifahrer (45 Prozent) vor den Geistlichen (39 Prozent). AUF DEN PLÄTZEN Gleichauf mit den Feuerwehrleuten liegen in Österreich die Krankenschwestern mit 97 Prozent (Europa 84 %). Danach folgen die Piloten mit einem Vertrauenswert von 96 Prozent (Europa 89 %). Auf den beiden letzten Plätzen der VertrauensRangliste landeten wieder einmal Autoverkäufer und Politiker. Christof Oswald Wie hoch ist Ihr Vertrauen bei folgenden Berufsständen in Ihrem Land? Rang BerufÖsterreich Durch- schnitt Europa 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Feuerwehrleute 97 % 93 % Krankenschwestern 97 % 84 % Piloten 96 % 89 % Apotheker 96 % 84 % Ärzte 90 % 81 % Landwirte 85 % 76 % Polizisten 82 % 59 % Meteorologen 72 % 60 % Lehrer 70 % 75 % Richter 69 % 46 % Taxifahrer 53 % 45 % Rechtsanwälte 52 % 42 % Reiseveranstalter 45 % 35 % Priester, Pfarrer 44 % 39 % Journalisten 32 % 29 % Gewerkschaftsführer 25 % 24 % Finanzberater 22 % 28 % Autoverkäufer 18 % 16 % Fußballspieler 16 % 19 % Politiker 9 % 8 % Der Pegasus-Award für die vertrauenswürdigste Berufsgruppe ging auch 2011 österreichweit, aber auch in der Europawertung an die Feuerwehrleute. Foto: Reader‘s Digest Technik Dräger Talisman Elite Mit der Wärmebildkamera „Talisman Elite“ bietet die Dräger Safety AG & Co. KGaA, Lübeck, die kleinste und leichteste Microbolometer-Kamera mit 320x240 Bildpunkten an. BRILLANTE WÄRMEBILDER Die „Talisman Elite“ besitzt die innovative DualTransparent-Colour-Funktion (DTC): Die zweifarbige Darstellung hilft dem Feuerwehrmann, die Hitze- und Gefahrenzone im Feuer eindeutig zu identifizieren. Gleichzeitig bleiben die Details in den eingefärbten Bereichen weiterhin sichtbar. Die „Talisman Elite“ von Dräger ermöglicht auch eine drahtlose Übertragung von Wärmebildern an verschiedene Empfangsstationen Dia-Pumpen: Kundenwünsche werden erfüllt Der neue a-Si-MicrobolometerSensor (amorphes Silizium) mit fortschrittlicher digitaler Signalverarbeitung liefert brillante Wärmebilder. Sie sind äußerst detailreich und scharf und können auch von mehreren Personen gleichzeitig auf einem großen, hellen LCD-Bildschirm betrachtet werden. Leistungsstarke Akkus ermöglichen eine Betriebsdauer von bis zu fünf Stunden. DIA Pumpen GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Kundenwünsche und Anforderungen flexibel zu erfüllen und den Bedarf – auch an Sonderanfertigungen von Pumpen und Anlagen – in optimaler Weise zu erfüllen. Dazu gehört auch die Anfertigung von Abwasserpumpen für den Katastrophenschutz zur Förderung von verunreinigtem SchmutzAbwasser und schlammhaltigen Medien; Entwässerung und Trockenhaltung von Leitungsgräben, Abwasserkanälen und Schächten; Auspumpen überfluteter Räume und Keller. Diese werden bereits vom Technischen Hilfswerk sowie von verschiedenen Feuerwehren eingesetzt. Bei diesen Anlagen handelt es sich um robuste Kanalradpumpen mit großem freiem Durchgang und einer Entlüftungseinrichtung über eine ölfreie Drehschieber-Luftpumpe. Der Antrieb erfolgt über einen direktgekuppelten wassergekühlten Turbo-Dieselmotor. Als Unterbau finden wahlweise Einachs- oder Tandemanhänger Verwendung. PR VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN Die Palette der Anwendungen reicht vom Aufspüren und Beobachten von versteckten Brandherden und Glutnestern über das Aufspüren von vermissten Personen bis zur Orientierung selbst bei dichtem Rauch, Nebel oder Dunkelheit. Auch bei Rettungseinsätzen, Gefahrstoffunfällen und in der vorbeugenden Brandbekämpfung leisten Wärmebildkameras wertvolle Dienste. PR Die erste rt der gratulie Dräger Redaktion täum Blaulich -jährigen Jubil 5 2 1 m zu Lebensversicherung mit Alarmanlage. Das persönliche Warn- und Sicherheitssystem Dräger Bodyguard 1000 Weil auch Lebensretter in Lebensgefahr geraten können. Der Bewegungslosmelder Bodyguard 1000 lässt Sie nicht im Stich. Haben Sie sich beim Einsatz eine voreingestellte Zeit lang nicht von der Stelle gerührt, wird das Gerät in Alarmbereitschaft versetzt. Dann bleiben Ihnen noch wenige Sekunden, um den Alarmzustand wieder auszuschalten. Bleibt der Zustand aktiv, fängt der Bodyguard an für Sie um Hilfe zu rufen. Unüberhörbar, unübersehbar und zielgerichtet. Damit Ihre Kameraden Sie sofort orten und Ihnen helfen können. Mehr dazu unter 01 609 36 02. www.draeger.com Blaulicht 06-2011 19 xxxxxxxxxxxxxx Durch einen massiven Löschangriff konnte das Übergreifen auf die Geschäftsräume verhindert werden grossbrand in Villacher Baumarkt: Totalverlust verhindert VOLLBRAND Kurz vor 5.00 Uhr wurde die Hauptwache der Feuerwehr Villach am 1. Mai 2011 durch einen automatischen Melder der Brandmeldeanlage in einem Baumarkt an der Villacher Maria Gailer Straße alarmiert. Fast zeitgleich gingen aber auch Notrufe bei der Bezirksalarm- und Warnzentrale (BAWZ) ein, in welchen ein großer Feuerschein gemeldet wurde. Sofort wurde auf Alarmstufe 2 erhöht. Als die Feuerwehren Villach und Perau eintrafen, stand der südwestliche Bereich der Betriebsanlage in Vollbrand – so die Rückmeldung der ersten Einsatzkräfte (TANK 1 und KDOF). Sofort wurde auf Alarmstufe 3 erhöht. Die Feuerwehren Tschinowitsch-Turdanitsch, Maria Gail, Drobollach und Judendorf erhielten den Einsatzbefehl und setzten sich Richtung Baumax ab. BRANDAUSDEHNUNG BEGRENZEN Bis zum Eintreffen der Kräfte der AST 3 versuchten die Feuerwehren die Brandausdehnung zu begrenzen. Mit großen Anstrengungen und einem massiven Einsatz von außen mit Atemschutz konnte das Feuer schließlich eingedämmt und gleichzeitig ein Übergreifen auf das Innere des Baumarktes verhindert werden. Mit firmeneigenen Gabelstaplern konnten in Brand geratene Paletten aus dem Brandbereich gebracht und abgelöscht werden. Eine – im Inneren brennende –Papiercontainerpresse musste ebenfalls aus dem Lagerbereich gezogen werden, um sie abzulöschen. Mehrere Atemschutztrupps bekämpften koordiniert über den Atemschutzsammelplatz den Brand im Inneren des Lagerbereiches und am Dach. Mit der Wärmebildkamera wurden versteckte Glutnester aufgespürt 20 Blaulicht 06-2011 xxxx xxxxxxx Mit Schaum wurden einzelne Bereiche abgelöscht WÄRMEBILDKAMERA Zahlreiche Glutnester wurden mit der eingesetzten Wärmebildkamera in der Dachkonstruktion aufgespürt und abgelöscht. Die bauliche Brandabschnittsbildung sowie die rasche Alarmierung und der effiziente Feuerwehreinsatz verhinderten einen Totalverlust des Baumarktes und nicht zuletzt auch der Arbeitsplätze. IM EINSATZ Im Einsatz standen 37 Mitglieder der HFW Villach mit TANK 1, TANK 2, TANK 3, KRFW, DLK 2312, KDOF, MTF, ATSF, KRF, LKW mit AB-5000 sowie die Wehren Perau, Maria Gail, TschinowitschTurdanitsch, Judendorf und Drobollach Text und Fotos: ÖA-Team HW-Villach Blaulicht 06-2011 21 Einsatz Die Drehleiter Telfs war zum Einsatz angefordert worden Bauernhof in Flammen Am 7. Mai 2011 gegen 13.00 Uhr geriet ein Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofs in Polling – ein Viehstall samt Heustadel – in Brand. Das Wirtschaftsgebäude befindet sich östlich des Bauernhauses im Ortszentrum, am Dorfplatz von Polling. Klaus Plattner, Gebi G. Schnöll, FF Telfs und BFV Innsbruck-Land Kurz vor 13.30 Uhr heulten die Sirenen im Oberland auf. Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung von Polling wurden alarmiert. Ein Bauernhof in der Nähe des Dorfplatzes, der sogenannte „Ötzer Hof“ in Polling, war in Brand geraten. Acht Feuerwehren mit 180 Feuerwehrmitgliedern rückten zum Einsatzort aus. VIEH GERETTET Die Feuerwehren aus Hatting, Flaurling und Polling konnten die Tiere aus dem Stall befreien. Das Vieh kam ohne Schaden davon. Wegen des Vollbrandes war die Gefahr besonders groß, dass die Flammen auch auf benachbarte Gebäude übergreifen könnten. Dies konnten die Feuerwehren bis auf einige kleinere Beschädigungen aber verhindern. DREHLEITER Auch die Feuerwehr Telfs wurde zur Unterstützung mit der Drehleiter zum Großbrand in Polling alarmiert. Die Drehleiter wurde zur Brandbekämpfung auf der nördlichen Seite eingesetzt. Zusätzlich stellte die Feuerwehr Telfs acht Atemschutzgeräteträger, wobei jedes Mitglied zweimal zum Einsatz kam. 22 Blaulicht 06-2011 VERLETZTE Leider erlitten bei dem Einsatz mehrere Personen eine Rauchgasvergiftung bzw. Brandverletzungen und wurden vom Roten Kreuz Telfs, Notarzteinsatzfahrzeug-Telfs und dem Roten Kreuz Zirl versorgt. Auch einige Feuerwehrmänner erlitten aufgrund der starken Rauchentwicklung und der schwierigen Löscharbeiten eine Rauchgasvergiftung. Insgesamt erlitten 13 Personen Verletzungen (Rauchgasvergiftungen bei sieben Personen, leichte Verbrennungen bei drei Personen und Atemnot bei drei Personen). Zehn Personen wurden von der Rettung in die Klinik nach Innsbruck gebracht. Drei Personen wurden vor Ort versorgt. BRANDÜBERGRIFF VERHINDERT Gegen 13.50 Uhr gerieten ein Holztisch und die Holzterrasse eines Gartenhauses auf einem Nachbargrundstück aufgrund von Funkenflug in Brand. Dieser Brand konnte von Feuerwehrkräften sofort gelöscht werden. Weiters wurde ein am Dorfplatz Polling, unmittelbar nördlich des Brandobjektes, geparkter PKW beschädigt. Einsatz Die Feuerwehren aus Hatting, Flaurling und Polling konnten die Tiere aus dem Stall befreien Der Stall war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, ein Brandübergriff konnte verhindert werden „Brand aus“ konnte um 19.50 Uhr gemeldet werden „BRAND AUS“ Die FF Polling meldete um 19.50 Uhr „Brand aus“. Ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Wohnhäuser konnte erfolgreich verhindert werden. Eine Nachtwache wurde eingerichtet. Die Brandursachenermittlung wurde von den Brandermittlern aufgenommen. Bei Redaktionsschluss gab es keinerlei Hinweise auf eine mögliche Brandstiftung. Auch die Brandursache war noch unbekannt. RESÜMEE Der Heustadel wurde komplett zerstört, 38 Kühe konnten in Sicherheit gebracht werden, sie kamen in einem aufgelassenen Bauernhof unter. Die Hitzeentwicklung war enorm, der Wind tat sein Übriges. Durch den Funkenflug hatte sich sogar ein weiter entferntes Gartenhaus entzündet, ein geparkter PKW am Dorfplatz wurde beschädigt. Die Feuerwehr konnte nahe Gewässer als Löschwasser nutzen. „Die Hydranten allein wären zu wenig gewesen“, so Bürgermeister Gottlieb Jäger, und: „Wenn der Brand an einem Arbeitstag gewesen wäre, hätten wir weniger Helfer gehabt! Danke!“ „Alle im Dorf haben sehr gut zusammengeholfen“, so Kommandant Marco Daum. Der Schaden ist durch eine Versicherung nicht ganz gedeckt, Bürgermeister Jäger rief zum Spenden auf: „Großbrand Fam. Dietmar Rott“, Raika-Konto: 4905600, BLZ: 36336 Ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Wohnhäuser konnte erfolgreich verhindert werden VERKEHRS-MASSNAHMEN Aufgrund des Brandes musste die L 11 Tiroler Landesstraße im Ortsgebiet von Polling von 13.20 Uhr bis 19.50 Uhr gesperrt werden. Der Verkehr wurde örtlich umgeleitet. 38 Kühe konnten von den Feuerwehrkräften in Sicherheit gebracht werden IM EINSATZ Der Brand wurde von ca. 180 Feuerwehrmännern der Feuerwehren Polling, Hatting, Inzing, Zirl, Flaurling, Oberhofen, Telfs und Pettnau bekämpft. Dazu waren ca. 14 Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz. Das Rote Kreuz Telfs war mit 17 Mitgliedern und sechs Fahrzeugen vor Ort. Derzeit gibt es keinerlei Hinweise auf eine mögliche Brandstiftung. Die Brandursache ist derzeit unbekannt. Blaulicht 06-2011 23 xxxxxxxxxxxxxx brandeinsatz OBI Thomas Zeiler, Bezirksfeuerwehrverband Knittelfeld Am 9. April gingen bei der Leitstelle des Bezirksfeuerwehrverbandes Knittelfeld um 12.49 Uhr gleich mehrere Notrufe über einen Brand einer Wagenhütte bei einem landwirtschaftlichen Anwesen in Graden, Gemeinde Gaal (Bezirk Knittelfeld) ein. Die um 12.50 Uhr alarmierte Feuerwehr Bischoffeld forderte noch vom Rüsthaus aus die Feuerwehren Spielberg und Knittelfeld an, da die Flammen vom Nebengebäude schon auf den Dachstuhl des Mehrfamilienwohnhauses übergegriffen hatten. 24 Blaulicht 06-2011 bezirksübergreifend BRANDOBJEKT Das Nebengebäude mit der Hackschnitzelheizung lag nur wenige Meter neben dem Bauernhaus aus dem 14. Jahrhundert, das gleichzeitig als Wohnhaus genutzt wurde. Der Sturm, der den ganzen Nachmittag mit über 85 Kilometern pro Stunde über das Brandobjekt fegte, trug die Flammen vom Nebengebäude auf und unter den Dachstuhl des Bauernhauses. Durch den permanenten Sturm mit Sturmspitzen von rund 100 km/h und dem daraus resultierenden Funkenflug wurden auch das angrenzende Wirtschaftsgebäude und der nahe Wald in Brand gesetzt. Diese Glutnester mussten ebenso bekämpft und danach längerfristig beobachtet werden. ALARMIERUNG Schon während der Anfahrt schlugen die Flammen meterhoch in die Luft. Nach Erkundung durch den Einsatzleiter, Brandmeister Andreas Hopf, wurde Abschnittsalarm für den Abschnitt I gegeben. Gleichzeitig wurden Feuerwehren aus dem Bezirk Knittelfeld (Feuerwehr Flatschach, Sachendorf, Apfelberg, St. Lorenzen, Betriebsfeuerwehr ATB, Kobenz, Seckau, St. Marein, St. Margarethen und Feistritz) mit Tanklöschfahrzeugen, Kleinlöschfahrzeugen und schwerem Atemschutz alarmiert, um unter anderem eine Zubringleitung von der Ingering, welche über 1,5 Kilometer entfernt ist, herzustellen. Durch das seit Jahren sehr gut funktionierende Tankwagenkonzept (TLF´s 4000) des Bezirksfeuerwehrverbandes konnte schon in der Erstphase ein größerer Schaden verhindert werden. Aufgrund der Wasserknappheit, welche aus der zur Zeit ungewöhnlichen Trockenheit und aus zu wenig Schmelzwasser resultiert, wurden weiters sieben TLF 4000 aus dem Bezirk Judenburg (Feuerwehr Zeltweg, Aichdorf, Judenburg, Weißkirchen, Rothenturm, Fohnsdorf und Pöls) alarmiert. NACHBAROBJEKTE IN GEFAHR Durch den enormen Funkenflug, verbunden mit dem orkanartigen Sturm, standen das durch die Einsatz Der Brand hatte auf das Wohnhaus übergegriffen Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften kämpfte gegen die Flammen historisch gewachsene Bauweise angrenzende Wirtschaftsgebäude, der Wald sowie ein weiteres Wohnhaus und die Garage in Gefahr, ebenfalls ein Raub der Flammen zu werden, da diese teilweise schon zu brennen begonnen hatten. Durch den Einsatz der Wärmebildkamera konnten Hitzeentwicklungen schnell im Wirtschaftsgebäude lokalisiert und bekämpft werden. EINSATZMASSNAHMEN Als Wasserentnahmestelle wurde neben den kleinen Bächen der zwei Kilometer entfernte Ingeringbach genommen, um die tausenden Liter an benötigtem Löschwasser für die Speisung der Tanklöschfahrzeuge sicherzustellen. Neben einem Außenangriff mit C-, Hochdruckrohren und Wasserwerfern wurde ein massiver Innenangriff im Wohnhaus mit 26 Atemschutztrupps bei schweißtreibenden Außentemperaturen von 27 Grad vorangetrieben. Neben den Löscharbeiten mussten Atemschutztrupps den im Wohnhaus gelagerten Waffenschrank samt Jagdwaffen und Munition ins Freie bergen, welcher von der Polizei sichergestellt wurde. Durch das umsichtige Arbeiten der verschiedenen Atemschutztrupps konnten zahlreiche persönliche Sachen der Familie aus dem Erdgeschoß und dem ersten Stock gerettet werden. Um die verschiedenen Aufgabenbereiche effizienter abarbeiten und besser kontrollieren zu können, wurden eigene Einsatzabschnitte (Einsatzabschnitt Tanklöschfahrzeuge und Einsatzabschnitt Zubringleitung) gebildet. PREMIERE Bei diesem Großbrand kam es, wenn auch unter tragischen Umständen, zu einer Premiere. Die neu vom Landesfeuerwehrverband ausgelieferten Waldbrandrucksäcke bestanden bei diesem Einsatz ihre Feuertaufe. Eine Löschgruppe konnte den entstehenden Waldbrand mittels der Löschwasserrucksäcke rasch und erfolgreich bekämpfen. Gegen 18.30 Uhr konnte der Großbrand unter Kontrolle gebracht werden BRAND UNTER KONTROLLE Gegen 18.30 Uhr konnte der Großbrand unter Kontrolle gebracht werden, wobei die Feuerwehr Bischoffeld noch die ganze Nacht hindurch eine Brandwache aufstellte. Um ein nochmaliges ungewolltes Aufflammen zu verhindern, wurde der gesamte Dachstuhl von den Atemschutztrupps und den WLDurch das umsichtige FA-K abgetraArbeiten konnten zahlgen. Insgesamt kämpften 223 reiche persönliche FeuerwehrmänGegenstände der ner aus 20 Feuerwehren und Familie gerettet werden 39 Fahrzeugen ehrenamtlich bis in die GEFAHREN AN DER Abendstunden, wobei drei FeuEINSATZSTELLE erwehrmänner verletzt wurden. Durch den raschen und profesDer orkanartige Sturm entwursionellen Einsatz der 223 Feuerzelte zahlreiche Bäume, welche wehrmänner aus den Bezirken neben der Zubringleitung zu lieKnittelfeld und Judenburg konngen kamen, wodurch für die arte ein Übergreifen der Flammen beitenden Feuerwehrmänner auf die angrenzenden Objekte sehr hohe Verletzungsgefahr beverhindert sowie sämtliche Kühe stand. Blaulicht 06-2011 25 Einsatz sich während des Einsatzes verletzt hatten, zugute. Neben der Sicherstellung der Jagdwaffen seitens der Polizei wurden noch während des Brandes die Arbeiten der Brandermittlung des Landeskriminalamtes aufgenommen. BRANDURSACHE 223 Feuerwehrmänner aus 20 Feuerwehren und 39 Fahrzeugen standen im Einsatz Laut Brandermittlung des Landeskriminalamtes entstand der brandeinsatz bezirksübergreifend Brand durch einen Rückbrand vom Heizkessel über die Förderschnecke bis hin zum Hackgutlager. Durch die gewissenhafte und professionelle Arbeit der beiden Brandermittler BI Dietmar Radauer und AI Harald Stranz konnte die Brandursache binnen kürzester Zeit zugeordnet werden. Glutnester flackerten immer wieder auf und mussten einzeln abgelöscht werden aus dem Wirtschaftsgebäude evakuiert werden und somit ein Schaden von rund einer Million Euro verhindert werden. Um bei solch extrem gefährlichen Einsätzen im Falle des Falles keine Zeit durch die langen Zufahrtszeiten zu verlieren, wurde das Rote Kreuz Knittelfeld vorsichtshalber mit einem Rettungswagen nach Graden beordert. Diese weise Voraussicht kam drei Feuerwehrmännern, die Fachmesse für Feuerwehr, Brand- u. Katastrophenschutz 15. – 17. Sept. 2011 · Messe Karlsruhe 26 Blaulicht 06-2011 mit Rettungsdienstforum aescutec ® www.messe-florian.de · Tel. 0351 315330 · [email protected] Aktuelles GRILLEN – das gefährliche Sommervergnügen Die Ärzte in den Spezialkliniken für Verbrennungsopfer erkennen ohne Kalender und Wetterbericht, wann die Grillsaison begonnen hat. Regelmäßig werden insbesondere Kinder Opfer mörderisch schmerzhafter Verbrennungen, weil die Kohlen nicht zünden und mit Spiritus oder anderen feuergefährlichen Flüssigkeiten nachgeholfen werden soll. Darum: Kinder weg vom Grill! Und Finger weg von allen brennbaren und explosiven Flüssigkeiten! WICHTIGE KRITERIEN BEIM GRILLEN • Den Griller immer im Freien aufstellen. • Stabilen Griller verwenden • Griller stabil auf ebenen Boden stellen • Windrichtung beachten (Funkenflug, Rauchentwicklung) • Position des Grillers nach Entzündung der Kohle nicht mehr verändern • Keine leicht brennbaren Stoffe in der näheren Umgebung des Grillers aufstellen. • Keine flüssigen Brandbeschleuniger verwenden (Spiritus, Benzin, Petroleum) • Am sichersten sind feste Zündhilfen • Anzündmittel, die den Sicherheitsnormen entsprechen, sind mit der Bezeichnung ÖNORM EN 1860 bzw. DIN 66358 versehen. Keinesfalls Anzünder für Ölöfen verwenden (giftige Rauchinhaltsstoffe). • Möglichst auf Haarföhn verzichten (Gefahr von Funkenflug) Grillen – ein sommerliches Vergnügen kann bei Unachtsamkeit schmerzhaft enden • Sicherheitsabstand: Langes Grillbesteck sowie Grill-Sicherheitshandschuh und -schürze verwenden • Kinder in der Nähe von Grillern beaufsichtigen! • Nur Holzkohle mit einer weißen Ascheschicht hat die richtige Temperatur für gleichmäßiges Grillen. Wenn es qualmt, ist die Glut noch zu heiß und Fett kann sich entzünden. Dabei können Fettbrände entstehen. • Während des Grillens keine Kohle nachlegen. Solange die Grillkohle durchbrennt, werden Gase frei, die nicht an das Gargut gelangen sollen. • Nach dem Grillen Grillkohlen mit Wasser löschen (Grillkohlen auf keinen Fall im Abfalleimer entsorgen). Blaulicht 06-2011 27 weiterbildung ELFR OSR Dr. Otto Widetschek Das Risiko korreliert mit der Größe der Chemikalienbehälter. (Bild: GEO). Das Risiko bei Gefahrgutunfällen zur kcüruZ Schulbank Aus- und Fortbildung bei der FEuerwehr Aus- und Fortbildung ist heute notwendiger denn je! In unserer hektischen, schnelllebigen Zeit werden wir auch im Feuerwehrwesen von einer wahren Wissenslawine überrollt. Wer nicht zeitgerecht die Weichen richtig stellt, ist bald auf dem Abstellgleis. Deswegen möchte BLAULICHT mit dieser Serie einen kleinen Beitrag dazu leisten. Dabei werden wichtige Begriffe des Feuerwehrwesens anschaulich und verständlich erklärt. In dieser Folge beschäftigen wir uns aus Anlass der neuen internationalen Chemiepolitik mit dem Themenkreis der gefährlichen Güter – und zwar mit dem Risiko bei Gefahrgutunfällen. 28 Fo l 21 e g Immer wieder wird die Frage gestellt, wie groß das Risiko für das Eintreten einer Gefahrgut-Katastrophe ist. Zwar können unter Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung, von Fehlerbaumanalysen und der höheren Mathematik so genannte Risikoanalysen erstellt werden. Ob sie das Geld, das für ihre Erstellung bezahlt wurde, wert sind, bleibt dahingestellt. Ähnliche Sicherheitsprognosen auf dem Gebiete der Reaktortechnik haben sich, wie der SuperGAU von Tschernobyl und Fukushima gezeigt hat, überhaupt nicht oder nur bedingt bewährt. Risikoanalysen in Betrieben In Österreich gibt es für so genannte gefahrengeneigte Betriebe aufgrund der Störfallverordnung die Verpflichtung, Risikoanalysen zu erstellen. Für größere betriebliche Chemieanlagen (die Störfallverordnung gilt nicht für kern- und biotechnische Betriebe) sind schon oder werden in angemessener Zeit Unterlagen über die Wahrscheinlichkeit und Größe eines Störfalles vorliegen. Wenn diese Analysen auch keine sicheren Aussagen über ein Unfallereignis zulassen, so können doch eine Reihe von gezielten Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Außerdem sind in größeren Betrieben stets Fachleute (Chemiker, Sicherheitstechniker, Brandschutzbeauftragte etc.) als Auskunftspersonen für die Einsatzkräfte vorhanden. fast nie vorausgesagt werden, wann welche Substanz wo und in welchen Mengen bei einem Unfall freigesetzt wird. Das Risiko bei Gefahrgut-Transporten ist also nur schwer abzuschätzen. Trotzdem können einige grundsätzliche Aussagen getroffen werden, wenn man den in der Sicherheitstechnik geltenden Risikobegriff (welcher grundsätzlich auch für Betriebsanlagen gültig ist) anwendet. Der Risikobegriff In vielen Bereichen der Technik versucht man dem Problem der Sicherheit mit dem Risikobegriff beizukommen. Das Risiko eines bestimmten Schadensereignisses kann dabei mathematisch als das Gefährlicher Transport Sind in einem Betrieb die potentiellen Gefahrenmomente noch einigermaßen erfassbar, so ist dies auf den Verkehrswegen fast unmöglich. Hier kann Blaulicht 06-2011 2: Auf den Transportwegen treten 37 % der Schadstoff-Unfälle auf. Weiterbildung Die bekannte Rasmussen-Studie. Der Katastrophenbrand bei der Firma Sandoz in Basel brachte ein neues Sicherheitsbewusstsein für die chemische Industrie. Produkt seiner Wahrscheinlichkeit und der auftretenden Schadenswirkung definiert werden. Ein Risiko lässt sich beispielsweise in Geldeinheiten oder Menschenleben ausdrücken. Situationen werden heute als sicher bezeichnet, wenn ein derart quantifiziertes Risiko kleiner als ein entsprechender festzulegender Grenzwert (Restrisiko RR = akzeptables Risiko) bleibt. Die Festlegung derartiger Grenzwerte bzw. davon abgeleiteter Größen kann nur empirisch erfolgen und hat in den letzten Jahrzehnten zu einem ständigen Streitpunkt geführt. Definition des Risikos Das Risiko gibt den wahrscheinlichen Schaden an, der für eine definierte Gefahrensituation innerhalb eines definierten Abschnitts, einer Periode oder Zeiteinheit (z. B. einem Jahr), eintreten kann. Die Schäden können Körper-, Sach- oder Vermögensschäden, aber auch immaterielle Schäden, wie Schäden im Ansehen, sein. Das Risiko kann auf die gesamte betrachtete Gefahrensituation oder aber bei Körperschäden auf eine Person bezogen sein: Rg (gesamtes Risiko) oder Ri (individuelles Risiko). Ein Unternehmen oder die Gesellschaft interessieren sich vorwiegend für Rg. Ein Betroffener wird sich allein an Ri orientieren. Betrachtet man einen bestimmten Zeitabschnitt und nimmt als Maß für Sachschäden Euro und als Maß für Körperschäden die Zahl der Toten, so sind die Dimensionen des Risikos wie folgt darzustellen: Das Risiko wird bei einem plötzlichen Ereignis – wie bereits dargestellt – als Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit W und der Schadenswirkung S definiert. R=WxS die dieser Art für Kernkraftwerke durchgeführt, die so genannte Rasmussen-Studie. Sie ist heute weitgehend überholt, kann jedoch bis dato als der bekannteste Versuch einer umfassenden Risikoanalyse angesehen werden. Dabei gilt: R = Risiko (Rg oder Ri) W= Wahrscheinlichkeit (Zahl der Ereignisse pro Jahr) S = Schadenswirkung (Höhe des Schadens) Die größte Gefahr liegt im Transportbereich. Gesellschaftsrisiko und Risikostudien Das Gesellschaftsrisiko aus natürlichen und vielen zivilisatorischen Katastrophen lässt sich – wie oben dargestellt wurde – weitgehend empirisch ermitteln. Viel schwieriger ist es, aus der Praxis zuverlässige Daten für die Gefahren der modernen Großtechnologien (z. B. Chemie, Kerntechnik und Biotechnologie) zu erhalten. Man bedient sich dabei wahrscheinlichkeitstheoretischer Überlegungen, wie der Methode der Fehlerbaumanalyse. In den Vereinigten Staaten wurde eine erste, umfangreiche Stu- Blaulicht 06-2011 29 weiterbildung Das Risiko bei Gefahrgutunfällen Die Feuerwehren müssen sich für den GAU vorbereiten (hier Tankwagenbrand in Lassnitzhöhe/Graz). . Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass Kernkraftwerkkatastrophen nur schlecht vorausgesagt werden können. Die Grenzen von Risikostudien Alle diese Risiko-Vergleiche haben – abgesehen von ihren unterschiedlichen Ergebnissen – nur einen sehr begrenzten Aussagewert, denn sie werden mit zunehmendem Schadensumfang bei abnehmender Wahrscheinlichkeit immer unsicherer. Autounfälle können also beispielsweise viel genauer vorausgesagt werden als etwa Flüssiggasexplosionen oder Kernkraftwerkskatastrophen. Ein zusätzliches Manko: Keine Wahrscheinlichkeitsrechnung kann etwas über den tatsächlichen Eintritt eines Schadensereignisses aussagen. Zudem werden bei der Einwirkung atomarer, biologischer und chemischer Substanzen die vorhandenen Langzeitwirkungen (Krebs, Erbschäden etc.) nicht berücksichtigt. Trügerische Sicherheit Faktoren der Eintrittswahrscheinlichkeit W und der Schadenswirkung S in unserer technisierten und unvollkommenen Welt immer größer werden und das Produkt von zwei anwachsenden Größen überproportional zunimmt. Im Einzelnen kann dazu festgehalten werden: Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls wird größer, da die Transportfrequenz von Gefahrgut-Transporten (vor allem auf der Straße) ansteigt und gerade auf dem Gebiet des Beförderungswesens großer Konkurrenzdruck besteht. Dies wirkt sich häufig in der Missachtung von Sicherheitsvorschriften aus. Der schlechte Zustand von Fahrzeugen – vor allem aus den Ostländern – passt in dieses teuflische Schema. Außerdem ist dieser Sicherheitsbegriff trügerisch, denn die Feuerwehren müssen nicht die „Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Unfalls“ bekämpfen, sondern das Schadensereignis selbst. Wir müssen also bei unseren Vorkehrungen stets den größtmöglichen Unfall (GAU) annehmen. Leider ergeben sich nun fatale Entwicklungen, da die beiden 30 Blaulicht 06-2011 Die GröSSe von Gefahrgutbehältern Die Schadenswirkung steigt beim Aufreißen eines Behälters vor allem mit der Masse der transportierten bzw. verwendeten Gefahrstoffmengen sehr stark an. Hat man früher bestimmte gefährliche Chemikalien nur in Labormengen herstellen können, so werden sie nunmehr in der großtechnischen Chemie im Tonnenmaßstab, aber auch Zehnerpotenzen darüber eingesetzt. Von Dosen, Flaschen und Kleinbehältern werden heute Fässer und Großpackmittel (IBC) transportiert und gelagert, aber auch Straßentankwagen und Eisenbahnkesselwaggons mit Riesentonnagen eingesetzt. In Tanklagern sind bis zu 10 Millionen Liter gefährlicher Substanzen vorhanden. Die Einsatzgrenzen Die vorgenommenen Überlegungen zeigen sehr anschaulich die starke Abhängigkeit des Risikos von der Behältergröße. Sie schwankt demnach zwischen 100 (einige Liter) bei Dosen und Kleinstbehältern bis zu Tanklagermengen in der Größenordnung von 107 (10 Millionen) Liter. Dazwischen liegen sieben Zehnerpotenzen, das ist ein Faktor 10.000.000! Nun stellt sich aber naturgemäß für die Feuerwehrkräfte die Frage nach den Sicherheitsabständen (rs). Diese steigen glücklicherweise nicht linear an, sondern aus geometrisch-mathematischen Gründen „nur“ mit der dritten Wurzel der Schadstoffmasse (M): Weiterbildung Gefahrgutbehälter und ihre Volumina (Größenordnungen). Brandschutzforum Austria Wissen ist Macht Das BFA bietet laufend interessante Seminare für Führungskräfte der Feuerwehr, Techniker, Brandschutzbeauftragte und Interessierte an. Demnächst steht ein „Highlight“ auf dem Programm – schnell buchen! Brandschutz-Praxistag in Schäffern (A2-Autobahnabfahrt) Am Praxistag wird nicht „theoretisiert“. Wir bieten Ihnen hoch interessante, kurze Impulsvorträge und zahlreiche praktische Demonstrationen. • Aktuelle Themen des Betriebsbrandschutzes • Brandschutzwissen – eine Selbstverständlichkeit? • Entstehungsbrandbekämpfung – praktische Übung für TeilnehmerInnen • Acetylengasflaschenbrand – Präsentation unseres modernen Simulationsgerätes Gilt als Fortbildungsseminar gem. TRVB O 117 zur Verlängerung der Gültigkeit des Brandschutzpasses! Bei den besonders wichtigen Flüssiggasen ergeben sich aber trotzdem bei den größten Gefahrgutbehältern bereits Sicherheitsabstände in der Größenordnung von einigen hundert bis tausend Metern, welche in der Praxis irreal sind und die Einsatzgrenzen der Feuerwehr in all diesen Extremfällen aufzeigen. Ort: WELAAK, 8244 Schäffern (Ortsteil Haberl, gleich bei der A2-Abfahrt Schäffern, folgen Sie der Beschilderung „UKZKonferenzzentrum“) Zeit: 30. Juni 2011, ganztägig Kosten: E 139,- (exkl. 20%, inkl. Pausenverpflegung und Mittagessen) Literaturhinweis WIDETSCHEK O.: Der große Gefahrgut-Helfer – Gefahren, richtiges Verhalten und Einsatzmaßnahmen bei Schadstoff-Unfällen; Leopold-StockerVerlag, Herbst 2011, Graz. Nächste Folge: Schadstoffkatastrophen – welche Szenarien gibt es? ,, Wenn Sie mitreden wollen: Großen GefahrgutHelfer lesen! Das Fach- und Lehrbuch für Schadstoff-Unfälle Aus dem Inhalt: • Einteilung und Klassifizierung gefährlicher Güter • Kennzeichnung bei Transport und Lagerung • Gefahren bei Unfällen, nach Klassen differenziert (Explosivstoffe, Gase, brennbare Flüssigkeiten, feste und brandfördernde Stoffe, Gifte, biologische Agenzien, radioaktive und ätzende Substanzen etc.) • Richtiges Verhalten und Einsatzmaßnahmen (Einsatztechnik und Einsatztaktik) • Richtiges Verhalten der Bevölkerung bei atomaren, biologischen und chemischen Unfällen • Erkenntnisse aus Schadstoffunfällen und Großkatastrophen (z.B. Seveso, Bhopal, Anthrax-Anschlag, Tschernobyl, Fukushima etc.) Erscheinung: Herbst 2011 Ein Buch für alle, die mitreden wollen! Vorbestellungen zum Preis von E 29,90 unter www.brandschutzforum.at Blaulicht 06-2011 31 2 christof oswald Mit spitzer feder Opinion Die Rubrik „Mit spitzer Feder“ zählt im Zeitungsgeschehen zu jener Kategorie von Artikeln, die im Fach-Genre als „Opinion“ bezeichnet wird, was also bedeutet, dass der Autor bei solchen Kommentaren seine persönliche Meinung zum Besten gibt. Diese Artikel stehen im starken Kontrast zur üblichen Berichterstattung der Medien, die auch als „News“ bezeichnet werden und einen sachlichen Standpunkt bei der Berichterstattung widergeben sollte. „Opinions“ sind sozusagen das Salz in der Mediensuppe. Wir gratulieren BLAULICHT zu 125 Jahre freie, interessante Berichterstattung und freuen uns auf noch viele Jahre spannende Artikel am Puls der Zeit von einem der bedeutendsten Magazine im Feuerwehrbereich Europas. Die Geschäftsleitung der MAST PUMPEN GmbH. IM UMBRUCH Das 125-Jahr-Jubiläum von „Blaulicht“ ist Anlass zu hinterfragen, wie es mit dem aktuellen Journalismus steht. Tatsache ist, dass die Medienbranche seit geraumer Zeit permanent im Umbruch ist. Vor allem die elektronischen Medien stellen für die traditionellen Printmedien eine starke Konkurrenz dar. Da verwundert es nicht, wenn der Boulevardjournalismus immer extremere Ausmaße annimmt. Seriöse „Opinions“ und neutral gehaltene „News“ scheinen nicht mehr gefragt. So manches Medium begnügt sich nicht mehr damit, als Informationsplattform in Erscheinung zu treten – nein, man möchte die Arbeit der Regierung übernehmen bzw. versucht diese zu gängeln. EMPL Feuerwehrtechnik Individuelle “High-End” Lösungen! FARBTUPFER Ob der klassische Journalismus ausgedient hat, wird die Zukunft zeigen. Die Redaktion Blaulicht hat sich jedoch dem seriösen Journalismus immer verpflichtet gefühlt. Mit der „spitzen Feder“ hat der Autor dieser Zeilen seit knapp 25 Jahren versucht, einige Farbtupfer in den grauen – pardon – roten Feuerwehralltag zu bringen. Dabei mussten nicht nur die aufs Korn genommenen Proponenten, sondern manchmal auch der Autor „Federn“ lassen. Nichtsdestotrotz, wird „Blaulicht“ auch künftig Opinion publizieren. Die Befürchtung, dass dem Autor die Themen abhanden kommen könnten, scheint unbegründet zu sein. A B I d . V. C h r i s t o f O s w a l d 32 Blaulicht 06-2011 Der kompetente Partner für innovative Feue mehr Energie mit Schutzbekleidung aus Lenzing FR® Als steirischer Brandschutzausstatter gratuliere ich BLAULICHT zum 125jährigen Jubiläum und freue mich auf die weitere enge Zusammen arbeit!“ Feuerwehrausrüster Harald Karl Partl, Leibnitzerstraße 10, 8403 Lebring, Tel.: 0664/ 46 17 983. Homepage: www. partl122.at, E-Mail: [email protected] Lenzing FR® wird sowohl als schwer entflammbare Hochleistungsfaser als auch als Mischfaser, welche die Performance von Aramiden verbessern kann, sehr geschätzt. In Kombination mit einer Mischfaser kann man mit Lenzing FR® Gewebe produzieren, die gegen Hitzequellen in Form von flüssigen Metallen, elektrischen Störlichtbögen, Stichflammen, brennbaren Flüssigkeiten, Schweißfunken und Strahlungshitze Schutz bieten. Lenzing-FR®Hochleistungsfasern garantieren ein Mehr an physiologischer Leistung des Trägers Dank einer fortschrittlichen Mischtechnik kann eine breite Palette an Applikationen hinsichtlich Risiken und Schutz abgedeckt werden. Darüber hinaus können einzigartige Kleidungskonzepte von Kopf bis Fuß realisiert werden – von Socken, funktioneller FRUnterwäsche über FR-Vliese bis hin zu Kleidung für jede Witterung. Schutzbekleidung aus Lenzing FR® ist inhärent schwer entflammbar und bietet somit permanenten Schutz für die Lebensdauer des Gewebes. BEFLAMMUNGSVERSUCHE Umfangreiche Beflammungsversuche (Manikintest) haben bestätigt, dass Kleidungsstücke, die Lenzing-FR®Fasern beinhalten, weniger Verbrennungen dritten Grades sowie ein geringeres Aufbrechverhalten und einen geringeren Hitzeschrumpf im Vergleich mit anderen verfügbaren Materialien gleichen Gewichtes aufweisen. Wir danken für die langjährige, stets konstruktive Zusammenarbeit. erwehrfahrzeuge! em pl.a t EMPL Servicepark Das Ziel Ihres nächsten Kameradschaftsausfluges? Wir organisieren gerne Firmenführung sowie FreizeitGestaltung inmitten der Zillertaler Alpen ([email protected]) VON SICH AUS KOMFORTABEL! Bei Schutzbekleidung ist der Tragekomfort ein wichtiges Kriterium. In der mehr als 30-jährigen Geschichte von Lenzing FR® haben Kunden immer wieder über das angenehme Tragegefühl von Schutzbekleidung mit Lenzing FR® berichtet. Diese positive Resonanz hat Lenzing dazu motiviert, mehr Wissen über den Komfort und die physiologische Leistung von Schutzbekleidung zu schaffen. Aus diesem Grund wurde ein aus zwei Teilen bestehendes Projekt ins Leben gerufen, das sich mit folgenden Themen auseinandersetzt: • Messungen der Faser-Parameter bezüglich Komfort • Eine physiologische Leistungsstudie der Kleidungsstücke in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität in Graz (Österreich) KOMFORT-PARAMETER Für die Bewertung der Komfort-Parameter wurde eine breite Palette an Tests einschließlich dem Hautmodell (Hotplate) und anderen Testmethoden durchgeführt, um Informationen über den kühlen Griff des Gewebes, die Luftdurchlässigkeit, das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen, die Trocknungsgeschwindigkeit und die Wasseraktivität zu erhalten (Parameter zur Bestimmung der Entstehung von bakteriellem Wachstum). Aus diesen Tests ging hervor, dass Lenzing-FR®-Fasern sich im Vergleich mit anderen am Markt verfügbaren Stoffen durch eine außergewöhnliche Körperklimaregulierung und ein hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement auszeichnen. Das wiederum führt zu einer höheren physiologischen Leistung, da die Kühlung des Körpers wesentlich ist, um Hitzestau und Überhitzung zu vermeiden. Weiters bestätigten die Tests, dass beim Tragen der Lenzing-FR®-Schutzbekleidung die Testpersonen länger eine Leistung auf einem definierten Niveau erbringen konnten als beim Tragen von anderen Teststoffen. Dieses „Mehr“ an physiologischer Leistung kann in kritischen Situationen lebensrettend sein! PR kaleiDosk0p Die Geschäftsführung und Mitarbeiter des EMPL Fahrzeugwerks gratulieren der Fachzeitschrift “Blaulicht” zum 125jährigen Jubiläum. Eine gelungene Zeitschrift mit stets interessanter Berichterstattung. Blaulicht 06-2011 33 Naturkatastrophen Mit dem „Phänomen Hochwasser“ wird die Bevölkerung in Österreich immer öfter konfrontiert Hochwasser OBR Ing. Heimo Krajnz*, BF Graz Durch seine Lage im Alpenbogen und aufgrund der klimatischen Situation ist Österreich von Naturkatastrophen erheblich gefährdet. Hochwässer, Muren und Lawinen bedrohen mit großer Zerstörungskraft die Gebirgsregionen, lang andauernde großräumige Überflutungen beeinträchtigen die Lebens- und Wirtschaftsräume im Flachund Hügelland. Ohne Hochwasserschutz wären Österreichs Flusstäler in weiten Teilen unbewohnbar. Blaulicht FAchzeitschrift für BRANDSCHUTZ UND FEUERWEHRTECHNIK 34 Herausforderung für Be REGELMÄSSIGKEIT AUSBLICK Hochwässer mit all ihren Begleiterscheinungen stellen aus naturwissenschaftlicher Sicht im Lauf der Erdgeschichte Regelmäßigkeiten dar, die im Rahmen der natürlichen Entwicklung und Umbildung von Fließgewässern ihren fixen Platz haben. Durch die zunehmende Nutzung auch der gewässernahen Bereiche durch den Menschen werden jedoch aus solchen natürlichen Ereignissen aus der Sicht des Menschen Naturkatastrophen, gegen die er sich zu schützen wünscht. Bei starkem kontinuierlichen Niederschlag und dementsprechend hoher Niederschlagsmenge kann es bei den Gebieten entlang von Flüssen und Bächen und ihrer Zubringer, aber auch an vorerst unerwarteten Stellen zu Hochwasser kommen. Hochwässer und Überflutungen – damit verbunden Muren, Erdrutsche, Felsstürze – zählen zu jenen Katastrophen, die in Österreich regelmäßig auftreten. Im ersten Teil dieser Artikelserie werden die Grundinformationen über die Entstehung von Hochwasser und daraus eventuell resultierende Schäden, Möglichkeiten der Vorhersage und Warnung sowie technische Einrichtungen für einen Hochwasserschutz erläutert. Auch die rechtlichen Grundlagen werden aufgezeigt. Der schnellste Weg zu Ihrem Blaulicht-Abo: www.blaulicht.at Blaulicht 06-2011 METEOROLOGISCHE EREIGNISSE Hochwässer sind eine Folge meteorologischer Ereignisse und haben eine natürliche Ursache. Sie sind Teil des Wasserkreislaufes. Unbestritten ist, dass der Mensch in den Naturhaushalt und den Wasserkreislauf eingegriffen und eine Verschärfung der Hochwassersituation verursacht hat. Von Bedeutung sind dabei vor allem die Eingriffe in die natürlichen Speichereigenschaften von Bewuchs, Boden, Gelände und Gewässernetz. Naturkatastrophen Ein nachhaltiger Hochwasserschutz soll durch Vorsorge und Schutzmaßnahmen sowie durch eine Bewusstseinsbildung erreicht werden ewohner und Feuerwehren (1) Im Einzelnen sind dies z. B.: • die Versiegelung von Flächen durch Siedlung (Wohnungsbau), Gewerbe, Industrie und Verkehr, • die Veränderung der Landschaft durch Flurbereinigung, • die Umwandlung von Grünland in Ackerland, • der Gewässerausbau, u. a. durch Regulierungen und Wildbachverbauungen. HOCHWASSERVORSORGE Ein „totaler“ Hochwasserschutz ist – trotz bester Planung, Ausführung und Instandhaltung von Hochwasserschutzanlagen – nicht möglich. In Österreich muss man auch in Zukunft mit Hochwasserkatastrophen rechnen. Daher sollte jeder Eigentü- mer von Gebäuden in hochwassergefährdeten Gebieten und jeder Bauherr von Objekten in Restrisikogebieten prüfen, inwieweit durch nachträgliche Adaptierung bestehender Gebäude ein entsprechender Hochwasserschutz in Eigenvorsorge realisiert werden kann. Ebenso sollte in die Planung der Bauwerke ein entsprechendes Problembewusstsein zur vorbeugenden Vermeidung von Schäden einfließen. MÖGLICHKEITEN VON HOCHWASSERSCHUTZMASSNAHMEN Technischer Hochwasserschutz durch Regulierungen, lineare Bachausbauten, Dämme, Mauern oder Hochwasserrückhaltebecken kann die Nutzungsbedingungen in der Nähe von Gewässern nur verbessern, die Hochwassergefahr als solche aber nicht beseitigen. Eine weitergehende Hochwasservorsorge muss daher als Einzelstrategien umfassen: • eine „Flächenvorsorge“ mit dem Ziel, möglichst kein Bauland in überschwemmungsgefährdeten Gebieten auszuweisen. • eine „Bauvorsorge“, die durch angepasste Bauweisen und Nutzungen mögliche Überflutungen schadlos überstehen lässt. • eine „Verhaltensvorsorge“, die vor einem Hochwasser warnt und diese Warnung vor Ort in konkretes Handeln umsetzt. • eine „Risikovorsorge“, die finanzielle Vorsorge, gilt für den Fall, dass trotz aller vorher genannten Strategien ein Hochwasserschaden eintritt. • Wirksame Hochwasservorsorge kann nur durch staatliche Vorkehrungen, die durch private Maßnahmen zu ergänzen sind, erreicht werden. CHARAKTERISTIKA EINES HOCHWASSERS Grundsätzlich hat jedes Hochwasser seine eigene Blaulicht 06-2011 35 Naturkatastrophen Charakteristik, die wesentlich von der örtlichen und zeitlichen Verteilung der Niederschläge und damit von der Zubringertätigkeit, aber auch von den Überflutungsvorgängen geprägt ist. Verlauf und Höhe sind maßgeblich von den Bedingungen unmittelbar vor Niederschlagsbeginn (Bodendurchfeuchtung, Schneelage und Lufttemperatur) abhängig. Abflussbeschleunigung durch die Landwirtschaft (Bodenverdichtung durch schwere Arbeitsgeräte, Änderung der Bodenstruktur durch Düngung etc.). Alle diese Maßnahmen tragen zur schnelleren Ableitung der Niederschlagswässer in die Bäche und Vorfluter bei. •Wasserbaumaßnahmen, wie Flussregulierungen (Abflussbeschleunigung), und Hochwasserschutzmaßnahmen (Aus- Der Eingriff des Menschen in die Natur kann sich oft kontraproduktiv auswirken Weiters können folgende Ursachen zu Hochwasser führen: • Niederschläge und Schneeschmelze • Eisgang in Flüssen • Verklausungen an Brücken • Versagen der Schutzbauwerke Ein nachhaltiger Hochwasserschutz soll durch Vorsorge und Schutzmaßnahmen sowie durch eine Bewusstseinsbildung erreicht werden. Dabei nehmen folgende Gesetze und Bestimmungen direkt oder indirekt Bezug auf Hochwasserschutzmaßnahmen: WASSERRECHTSGESETZ (WRG 1959) Die Entwicklung des Risikopotentials am Beispiel Graz über einen Zeitraum von rund 180 Jahren schaltung von Überflutungsräumen), die zu dieser Entwicklung ebenso beitragen wie der Betrieb von Kraftwerken an den Flüssen und ihren Zubringern. und das Wegfallen natürlicher Überflutungsräume werden durch eine Reihe von Maßnahmen bereits im obersten Einzugsgebiet der Zubringer und ihrer Seitenbäche verursacht. Dazu zählen: •Baumaßnahmen (Flächenversiegelung durch Straßen, Dächer, Parkplätze, Schipisten, Forststraßen, raschere Ableitung durch Kanalisation, Verlust von Überflutungsräumen durch Besiedelung, Straßenbau, Anschüttungen etc.); • Änderung der Bodenstruktur www.mode-silberschneider.at TRACHTEN- u. MODEHAUS St. Andrä i.S. % 0 34 57 / 22 95 Mo - Fr: 8.30 - 12.00 u. 14.30 - 18.00 Uhr, Sa: 8.30 - 12.00 Uhr FEUERWEHR - BEKLEIDUNG • Qualitätsbekleidung • fachgerechte Anprobe • kostenlose Bekleidungsänderung Wir bieten Ihnen: te Genehmig e ert & geförd ng du Schutzklei 36 URSACHEN DES HOCHWASSERS Es sind vermutlich drei wesentliche Faktoren, die das Entstehen von Hochwasserkatastrophen begünstigen: Extreme Niederschläge, Ansiedelungen in potentiell gefährdeten Gegenden und versiegelte Landschaften. Blaulicht 06-2011 Für Hochwasserschutzmaßnahmen ist in der Regel eine wasserrechtliche Bewilligung einzuholen, wobei neben anderen öffentlichen Interessen insbesondere auch die Erhaltung eines guten ökologischen Zustandes des Gewässers zu beachten ist. Mit der WRG-Novelle 2003 wurden die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie, das heißt Erreichung eines guten Gewässerzustandes und Verschlechterungsverbot, in das österreichische Wasserrecht umgesetzt. Zusätzlich ist in Hochwasserabflussgebieten für die Errichtung und Abänderung bestehender Anlagen und Gebäude eine wasserrechtliche Bewilligung einzuholen. Nach § 38 WRG sind Hochwasserabflussgebiete von weiterer Bebauung bzw. höherwertiger Nutzung freizuhalten. Daher werden Hochwasserschutzmaßnahmen für ungenutztes Bauland in der Roten Zone nicht aus Bundesmitteln gefördert, ebenso Maßnahmen zum Schutz von Bauten im HQ30-Abflussraum. Hiervon sind Bauten, die vor dem 1. Juli 1990 behördlich genehmigt wurden, ausgenommen. Die Nichtbeachtung der gesetzlichen Vorgaben kann Auswirkungen auf die Zuerkennung von Entschädigungen aus den Mitteln des Katastrophenfonds zur Folge haben. WASSERBAUTENFÖRDERUNGSGESETZ (WBFG 1985) Die Finanzierung bzw. Förderung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Planungen durch die öffentliche Hand ist durch das Wasserbautenförderungsgesetz geregelt. Das Ausmaß der möglichen Förderungen ist je nach Art der Maßnahme und Fortsetzung auf Seite 38 Entfeuchtung – Klima Entfeuchtung • Trocknung nach Wasserschaden z. B. eisbärHygienetrocknung®, Komforttrocknung® • Bautrocknung z. B. Estrichtrocknung, Dämmstofftrocknung Lecksuche • Rohrleitungsortung • Endoskopie • Thermografie • zerstörungsfreie Lecksuche • Rohrbruchsuche • Rohr- und Kanalvideoinspektion • Rohrleitungsortung • Flexible Endoskopie • Thermografie Sanierung nach Wasserschaden Bei Wasserschäden ist neben der Trocknung der Bausubstanz auch die fachgerechte Sanierung der entstandenen Folgeschäden erforderlich. Sanierung nach Brandschaden eisbärSchadenmanagement Klima- und Entfeuchtungstechnik • Klimageräte und Klimaanlagen • Entfeuchtungsgeräte und Entfeuchtungsanlagen • Luftbefeuchter kaleiDosk0p Leistungsprogramm zum Schutz, zur Sicherung und zur Wiederherstellung von Werten und Gütern eisbär Wien • NÖ • Burgenland-Nord 24h Service: 01-889 66 50 eisbär Tirol 24h Service: 05223-534 24 eisbär Steiermark • Burgenland-Süd 24h Service: 0316-29 13 09 eisbär Oberösterreich 24h Service: 07242-597 89 www.eisbaer.com eisbär Salzburg 24h Service: 06225-83 56 Blaulicht 06-2011 37 Wien • Niederösterreich • Burgenland • Steiermark • Oberösterreich • Salzburg • Tirol kaleiDosk0p Hochwasser Herausforderung für Bewohner und Feuerwehren (1) Flachsaugpumpe K 2 F zur Absaugung geringer Wasserstände ab wenigen Millimetern 1~230 V nur 5 kg des Gewässers (Bundesflüsse, Grenzgewässer und Interessentengewässer) unterschiedlich. Maßnahmen an Wildbächen und an der Donau werden im Wasserbautenförderungsgesetz gesondert behandelt. Forstgesetz: Die Bestimmungen des Forstgesetzes sind für die Festlegung der Wildbacheinzugsgebiete und die Gefahrenzonenplanung des forsttechnischen Dienstes maßgeblich. GEFAHRENZONEN DER WILDBACHVERBAUUNG Für zahlreiche Wildbacheinzugsgebiete liegen Gefahrenzonenpläne der Wildbachverbauung vor. Diese Pläne liegen zur öffentlichen Einsichtnahme in den Gemeindeämtern auf. Nähere Auskünfte dazu erteilen die zuständigen Dienststellen des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung. RAUMORDNUNGSGESETZE UND BAUORDNUNGEN DER LÄNDER Gebiete, die sich wegen Hochwassergefahr etc. für eine Bebauung nicht eignen, sind nicht als Bauland vorzusehen. Derartige Gebiete sind in den Flächenwidmungsplänen ersichtlich zu machen. Die Bauordnungen der Länder enthalten Detailregelungen, die den Hochwasserschutz betreffen, etwa die Höhenlage von Fußbodenoberkanten und zahlreiche weitere maßgebliche bautechnische Aspekte. WEITERE RECHTSQUELLEN Weitere Rechtsquellen sind: Hydrographiegesetz 1979, Wasserbautenförderungsgesetz 1985, Wildbach- und Flachsaugen bis wenige mm selbstansaugend ohne Auffüllen trockenlaufsicher Schützen Sie Ihren Keller und I mit integriertem Rücklaufventil geschlossene Bodenplatte verhindert das Festsaugen am Boden leistungsstark robust zuverlässig 38 Blaulicht 06-2011 www.mast-pumpen.de Überflutungen finden immer öfter statt: druckwasserdichte Lichtschächte und hochwasserdichte Leibungskellerfenster können enormen Schaden verhindern xxxx xxxxxxx Lawinenverbauungsgesetz, Altlastensanierungsgesetz. Berührungspunkte gibt es mit zahllosen anderen Rechtsmaterien, wie Straßenrecht, Baurecht, Gewerberecht, Bergrecht, Forstrecht, Eisenbahnrecht, Schifffahrtsrecht, Elektrizitätsrecht, Abfallrecht, Strafrecht, Zivilrecht und Lebensmittelrecht (Trinkwasserverordnung). Diese zählen aber nicht zum Wasserrecht im engeren Sinn. * Oberbrandrat Heimo Krajnz ist Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr Graz und vertritt den LFV Steiermark beim Sachgebiet 1.2 – „Katastrophenkoordinierung nationaler und internationaler Einsätze“ des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Eine undurchdachte Verbauung kann fatale Folgen nach sich ziehen trocken selbstansaugende abwasserpumpanlagen typ avs FÜR DEN SPEZIELLEN EINSATZ BEI: • Überschwemmungen • Wasserkatastrophen • Hochwasser • Kanalsanierung • Entwässerung und Trockenhaltung von Baugruben, leitungsgräben, abwasserkanälen • zur Förderung von verunreinigten Schmutz- abwasser u und schlammhaltigen Medien. • auspumpen überfluteter räume und Keller Dia Pumpen GmbH Hans-Böckler-Straße 9 D-40764 langenfeld Tel.+49 2173 49036-30 Fax +49 2173 49036-57 [email protected] www.dia-pumpen.de förderleistungsbereiche: bis 1000 m³/h bis 50 m förderhöhe Ihr Keller schützt Sie Immer häufiger gibt es Meldungen über Hochwasser durch Regen und Schneeschmelze. Mit hochwasserdichten Leibungskellerfenstern und druckwasserdichten Lichtschächten lässt sich viel Schaden vermeiden. Starke Regenfälle, Temperaturschwankungen von minus 30 bis plus 10 Grad und damit verbundene Schmelzwassermengen verlangen Gebäuden einiges ab. Die Keller sind zuerst betroffen. Deshalb lohnt es sich beim Neubau, von Anfang an druckwasserdichte Lichtschächte, hochwasserdichte Leibungskellerfenster und Rückstausicherungen einzusetzen. Die Kellerelemente von ACO aber können noch mehr: Wärmebrücken vermeiden und damit die Wärmedämmung des Kellers erheblich verbessern. HELL – WARM – TROCKEN Kern des Systems ist die völlig neuartige Montageplatte ACO Therm Block, die es erstmals ermöglicht, das Kellerfenster direkt in der Dämmebene anzubringen. Dazu ist in die Montageplatte eine luftdicht eingeschäumte Fensterzarge integriert, in die das Standard- oder hochwasserdichte ACO-ThermLeibungskellerfenster nur noch eingehängt werden muss. Der große Vorteil: Da das Fenster weiter außen sitzt, ist die Leibungstiefe geringer und mehr Tageslicht kann in den Kellerraum kommen – und der kann in aller Regel jeden Lichtstrahl gebrauchen. Noch bedeutender aber ist, dass der ACO-Therm-Block aus hochdämmendem PUR-Schaum wie alle Dämmplatten direkt an der Keller- wand aufzukleben ist. Darauf wird der ACO-Therm-Lichtschacht montiert – bei Bedarf auch ganz schnell druckwasserdicht mittels Edelstahlschrauben auf einem Dichtband fixiert. Die Platten der Wärmedämmung an der Kelleraußenwand werden stoßdicht an die Montageplatte herangeführt. Die Kellerwand selbst bleibt bei diesem System vollkommen intakt, Wärmebrücken im Beton gibt es nicht mehr. WEITERE INFOS Mehr Informationen und HighresBildmaterial: senft & partner, 1020 Wien, Praterstraße 25a/13, Tel. 01/219 85 42-0, mailto: office@ senft-partner.at Foto: ACO Passavant Blaulicht 06-2011 39 kaleiDosk0p LAnglebige Lichtpower, reduzierter Energieverbrauch Der Licht- und Elektronikspezialist Hella bietet ein breites Sortiment an Licht-Produkten: Zusatz-, Rückfahrund Arbeitsscheinwerfer sowie Kennleuchten – natürlich auch mit moderner LED-Technologie, die gerade für den Einsatz im professionellen Betrieb besonders gut geeignet ist. So haben LEDs eine äußerst lange Lebensdauer mit bis zu 60.000 Stunden Betriebszeit – und übertreffen damit deutlich Halogenlampen (ca. 500 Stunden) und Xenon (ca. 3.000 Stunden). Die von Hella konstruierten LED-Produkte zeichnen sich vor allem auch dadurch aus, dass sie langlebig sowie resistent gegen Vibrationen, Schmutz und Wasser sind. Dadurch entfallen Folgekosten wie Ersatzbedarfe, Wartungskosten und Ausfallzeiten. Neben der hervorragenden Ausleuchtung führt die LED-Technologie durch reduzierten Energiebedarf zu weniger Treibstoffverbrauch sowie geringerer CO2-Emission. extrabreite, homogene Nahfeldausleuchtung. Dabei beträgt der Stromverbrauch winzige 11 Watt. Er ist multivolttauglich für 9 bis 33 Volt und mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet. Der FlatBeam-LED hat eine deutlich bessere Lichtleistung als H3-HalogenArbeitsscheinwerfer: Um diese Lichtleistung vergleichsweise mit einem H3-System zu erhalten, bedarf es mindestens 70 Watt. Bei gleicher Lichtleistung wie das H3System verbraucht der LED-Flat Beam also drastisch weniger Energie, was auch die CO2-Belastung reduziert. Wartungen, wie der Austausch des Leuchtmittels, entfallen vollständig. Darüber hinaus zeichnet sich der Flat Beam durch seine besonders leichte Bauweise und die vielseitigen Anbaumöglichkeiten aus. Dank der LED-Technik kann der Flat Beam mit hoher Energieeffizienz, einer langen Lebensdauer sowie mit attraktivem Design punkten. LED-ARBEITSSCHEINWERFER POWER BEAM 3000 Der neue Flat-Beam-LED ist ein besonders flacher Arbeitsscheinwerfer MARKANTES LICHT-DESIGN Die LEDs sorgen sowohl tags als auch nachts für ein markantes Licht-Design. Das Programm an LED-Arbeitsscheinwerfern wurde ausgebaut: Der neue Flat-BeamLED ist superflach und leistungsstark bei geringem Energieverbrauch, der neue Power Beam 3000 bringt in seiner Serie ein zusätzliches Plus an Leistung. FLAT-BEAM-LED Der neue Flat-Beam-LED ist ein besonders flacher Arbeitsscheinwerfer mit einer Gehäusetiefe von 31 mm. Er eignet sich optimal zur Umfeldbeleuchtung und auch zur Montage an der Rückwand von Lkws und Pkws als Arbeitsbeleuchtung. Mit der Licht-Power aus 60 LEDs leistet der Flat-Beam mehr als 1.000 Lumen und sorgt für eine 40 Blaulicht 06-2011 Der neue LED-Arbeitsscheinwerfer Power Beam 3000 nutzt die Vorteile der neuesten High-PowerLED-Technologie, schafft eine besonders lichtstarke Nahfeld-Ausleuchtung und ist dabei noch effizienter. Durch seine hohe Farbtemperatur von 5.700 Kelvin ist das optisch-visuelle Lichtempfinden erstmals stärker als bei XenonTechnologie. Dabei kommt der Power Beam 3000 – wie bereits der Power Beam 2000 – mit nur 43 Watt aus und erzielt dabei sogar eine gesteigerte Leistung von 2.700 messtechnischen Lumen. Der Power Beam 3000 ist mit seiner unzerbrechlichen Scheibe aus Spezialkunststoff außerordentlich robust gegen mechanische Einwirkungen. Dank der hohen Hella-Leistungsund Qualitätsstandards ist er besonders vibrations-, temperaturund UV-beständig sowie zu 100 Prozent wasser- und staubdicht. Der neue Power-Arbeitsscheinwerfer ist multivolttauglich für 9 bis 33 Volt, hat einen Verpol- und Überhitzungsschutz und erreicht durch die gut durchdachte Wärmeabfuhr eine geringe Temperatur an Scheibe und Gehäuse. Nur so kann die lange Lebensdauer eines LED-Arbeitsscheinwerfersystems voll ausgeschöpft werden. So ist der Power Beam 3000 nach der Montage ab- Besonders lichtstarke Nahfeld-Ausleuchtung: der Hella Power Beam 3000 solut wartungsfrei – und damit besonders geeignet für den ProfiEinsatz. Der neue Power Beam 3000 punktet mit seinem beeindruckenden Lichtergebnis bei gleichzeitig verbesserter Wirtschaftlichkeit und Effizienz. DER HELLA-KONZERN Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt: Hella ist ein global aufgestelltes, unabhängiges Familienunternehmen mit 23.000 Beschäftigten an 70 Standorten in mehr als 30 Ländern. Der Hella-Konzern entwickelt und fertigt für die Automobilindustrie Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik und verfügt weiterhin über eine der weltweit größten Handelsorganisationen für KfzTeile, Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen. In Joint-Venture-Unternehmen entstehen zudem komplette Fahrzeugmodule, Klimasysteme und Bordnetze. Mit über 3.500 Beschäftigten in Forschung und Entwicklung zählt Hella zu den wesentlichen Innovationstreibern im Markt. Darüber hinaus gehört der Hella-Konzern mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2009/10 zu den Top 50 der weltweiten Automobilzulieferer sowie zu den 100 größten deutschen Industrieunternehmen. Weitere Infos: Hella KGaA Hueck & Co., Dr. Markus Richter, Unternehmenssprecher, Rixbecker Straße Nr. 75, 59552 Lippstadt, Deutschland, Tel.: +49 (0)2941 38-7545, Fax: +49 (0)2941 38-477545 [email protected], www. hella.com Die einfachste Art, Arbeitsscheinwerfer zu vergleichen. ELIVER Den richtigen Arbeitsscheinwerfer findet man nicht irgendwo, sondern mit ELIVER - unserem einzigartigen Tool für Arbeitsscheinwerfer. Denn mit ELIVER können Sie einfach online unsere besten Arbeitsscheinwerfer vergleichen, damit Sie im Arbeitsalltag das richtige Licht haben. kaleiDosk0p HELLA 1/1 www.hella.com/eliver Blaulicht 06-2011 41 kaleiDosk0p mit Liebe und handwerkskunst zu neuem gla Wiederherstellung des Feuerwehrfahrzeuges „AUSTRO-Fiat, Bj. 1926“ Hanfschläuchen und Strahlrohren versehen, soll das Fahrzeug in einigen Jahren im alten Glanz erstrahlen. GRUNDSTOCK ZKDT BM Hartwig Sturm Anfang 2008 haben sich die Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Lustenau in Vorarlberg das Ziel gesetzt, ihr erstes Feuerwehrfahrzeug, einen Austro Fiat, Baujahr 1926, – das erste Feuerwehrauto Vorarlbergs – wieder auferstehen zu lassen. GESCHICHTLICHES Jedes Einzelstück wurde entrostet 42 Nach 17 Jahren Verhandlungen, durch die Wirren des Ersten Weltkrieges unterbrochen, trat die FF Lustenau am 18. Oktober 1925 mit einem Finanzierungsvorschlag für eine Automobilspritze an den Gemeindevorstand heran, welcher auch Ende 1925 bewilligt wurde. Ein Automobilspritzen-Komitee, aus sechs Personen bestehend, wurde mit dem Auftrag, die Vorarbeiten zum Kauf einer Automobilspritze zu tätigen, gewählt. Nur knapp drei Monate später, Sonntag, den 24. Mai 1926, langte das längst erwartete und viel besprochene Löschgerät in der Gemeinde ein. Eine Woche später, man schrieb den 31. Mai 1926, fand im Beisein des Erbauers, Herrn Konrad Rosenbauer aus Linz, die kirchliche Segnung und Übergabe der Kraftspritze an die freiwillige Feuerwehr statt. Bemerkenswert ist, dass vier Blaulicht 06-2011 Der Austro Fiat, Baujahr 1926 war das erste Feuerwehrauto Vorarlbergs – nun soll er wieder auferstehen Feuerwehrmänner die Überstellung des Fahrzeuges von Linz nach Lustenau, ungefähr 490 km, auf Achse zurücklegten und nur der Arlberg mit der Bahn überwunden wurde. Das Fahrzeug leistete bis zum Kauf des ersten Tanklöschfahrzeuges im Jahre 1959 bei rund 240 Bränden wertvolle Dienste und wurde im Jahre 1960 außer Dienst gestellt. Nach der Unterbringung in einer Garage oberhalb des Rathauses verliert sich im Laufe der Zeit die Spur der im Volksmund genannten „Fiigo“ (Feige). IDEE 2008 wurde die Idee geboren, das Fahrzeug zu rekonstruieren. Mit Unterstützung der gesamten Feuerwehr, vor allem aber von den Senioren, welche ungezählte Einsätze mit der Autospritze fuhren, wurde das Ziel gesetzt, das Fahrzeug detailgetreu nachzubauen. Mit Original-Ausrüstung wie Schiebeleiter, Saugschläuchen, Es konnte ein Fahrgestell vom Typ Austro Fiat: AFNLN, Chassis: 63044, Baujahr 1926, gefunden und gekauft werden. Der Aufbau des Fahrzeuges stammt von der Firma Josef Schiltdorfer, Karosserie- und Wagenbauer, Wien II, Landstrassergürtel 49. Im Rahmen von Nachforschungen und dem Kennenlernen von Fachleuten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich tauchte bei einem Besuch bei Herrn Peter Krumhaar, Feuerwehrhistoriker, NÖ, ein Foto eines fast baugleichen, vorhandenen Austro-FiatFeuerwehrfahrzeuges auf. Was lag näher, als den Versuch zu starten, das Fahrzeug zu erwerben und damit einen riesigen Sprung nach vorne zu machen? Nach fast einjähriger Verhandlung mit dem „Verein zur Förderung der Historischen Fahrzeuge der österreichischen Automobilfabriken“ und der MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG konnte das Fahrzeug im Mit Öl wurden die Teile nach der Restauration eingelassen Jänner 2010 erworben und nach Lustenau überstellt werden. Es handelt sich um einen Austro Fiat AFNLP, Chassis: 60427, mit Vorbaupumpe Rosenbauer F90/3 Nr. 601, Kühler Firma Rotmüller Nr. 3203. Das Fahrzeug stammt von der Firma Konrad Rosenbauer und wurde im Juni 1926 ausgeliefert. anz In einem ehemaligen Möbelhaus wurde eine Unterbringungsmöglichkeit geschaffen, in der das Fahrzeug untergebracht und auch restauriert werden kann. Das Haus ist beheizt, eine Brandmeldeanlage wurde installiert, Regale zur Lagerung und Werkzeug für die Montagen wurden angeschafft. Bei dem vom Oldtimerclub (OC) Lustenau veranstalteten 2. Oldtimertreffen am Kirchplatz am 27. Juni 2010 wurde die FF Lustenau eingeladen, das in Angriff genommene Projekt der Lustenauer Bevölkerung vorzustellen. Es war das älteste Fahrzeug der Ausstellung und wurde nicht nur von Kindern, sondern auch von vielen alten Lustenauern, die das Original-Fahrzeug noch kennen, gestürmt. Für die Ausstellung war mit der Anpassung von Teilen begonnen worden. Die Original-Schiebeleiter der Firma Rosenbauer wurde fachmännisch restauriert und die Zusammensetzen des überholten Differenzials Fahrzeugteile und der Unterbringung derselben in Regalen, begonnen. Jeden Montag treffen sich junge und alte Feuerwehrmänner bis spät in die Nacht, um an dem Projekt zu arbeiten. Das Fahrzeug wird von Grund auf renoviert, mit der alten bordeauxroten Farbe versehen und das Heck nach alten Fotos rekonstruiert. Das Ziel, das Fahrzeug so weit wie möglich im Auslieferungszustand 1926 erstrahlen zu lassen, scheint durch das Auffinden von Wulstfelgen, Frontscheinwerfern und diversen Teilen aus dieser Zeit greifbar. Die Vorbaupumpe beginnt, nachdem der aufgebrachte Lack abgebeizt und das Messing aufpoliert ist, im alten Glanz zu erstrahlen. RUND 500 ARBEITSSTUNDEN Nach wochenlangem Schleifen, Sandstrahlen, Reinigen, Instandsetzen und Lackieren ist die „Wende“ geschafft und es konnte mit der Montage der ersten aufgearbeiteten Teile begonnen werden. Das Differenzial wurde überholt, zusammengesetzt und eingebaut. Das Differenzial wurde ebenfalls überholt TAGEBUCH Für Interessierte ist ein Blog auf der Homepage der FF Lustenau unter www.feuerwehr.lustenau.at eingerichtet, in dem laufend über den Stand der Restaurierungsarbeiten informiert wird. ERFAHRUNG Die Feuerwehr Lustenau möchte sich bei allen bedanken, die das Projekt unterstützt haben und dafür gesorgt haben, dass das Ziel in greifbare Nähe gerückt ist. Zahlreiche Personen stellten ihr Wissen und ihre Erfahrungen der Feuerwehr Lustenau zur Verfügung. Die Wiederherstellung des Fahrzeuges kann nur mit der Hilfe von vielen Helfern abgeschlossen werden. Darüber hinaus haben die Kameraden der FF Lustenau durch dieses Projekt viele neue Freunde gefunden. Die Blattfedern wurden zerlegt und einzeln restauriert Leiterhalterung dafür angepasst. Die Winker wurden auf die Windschutzscheibe versetzt und die erstandenen Flutlichtscheinwerfer aufgebaut. RESTAURIERUNGS-BEGINN Anfang November 2010 wurde mit der Demontage des Fahrzeuges unter ständiger bildlicher und schriftlicher Dokumentation, Beschriftung der abgebauten Demontage des Fahrzeuges – der Motor wird herausgehoben Mit dem Zusammenbau der Bremsen wurde begonnen. Sobald dieser beendet ist, wird die Hinterachse wieder mit dem Rahmen verbunden. Die Blattfedern sind zusammengeschraubt, an den Halterungen des Fahrzeugrahmens befestigt und die Montage der Vorderachse ist in Arbeit. Blaulicht 06-2011 kaleiDosk0p VORBEREITUNG 43 kaleiDosk0p Die Musikgruppe „three birds“ gratuliert BLAULICHT zum 125-Jahr-Jubiläum u. bedankt sich für die vielen Veranstaltungen ihres Mitwirkens bei Redaktion u. Herausgeber Der Arbeitskreis der Brandschutzrevisoren Österreichs gratuliert BLAULICHT zur 125-Jahr-Feier und dankt für die gute Zusammenarbeit. Dienst-tag bei MAN Der 21. Juni 2011 ist ein Dienst-Tag. LKW- und Busproduzent MAN lädt zum Dienst-Tag ins Werk Steyr MAN lädt am 21. Juni 2011 von 9.00 bis 17.00 Uhr Entscheider des öffentlichen Dienstes ins Werk Steyr zur Besichtigung des Werkes und des laufenden Produktionsbetriebes ein; ebenfalls gezeigt werden speziell angepasste Geräte der führenden Aufbau-Hersteller. Abgerundet wird das attraktive Programm durch Bergevorführungen und Drehleiterfahrten unter der umsichtigen Leitung der MAN-Betriebsfeuerwehr in Steyr. Weitere Infos sowie Anmeldung unter www. mantruckandbus.at NUTZFAHRZEUG-PRODUKTPALETTE Die Made-in-Austria-Nutzfahrzeug-Produktpalette aus dem MAN-Werk in Steyr LKW der leichten und mittleren Reihe (2 oder 3 Achsen in 4x2-, 6x2- oder 4x4-Ausführung, 110 bis 250 kW / 150 bis 340 PS Motorleistung, 8 bis 26 Tonnen Gesamtgewicht), Fahrerhäuser für leichte, mittlere und schwere LKW sowie Spezialfahrzeuge, Original-Ersatzteile für alle MANund STEYR-Produkte. Und Qualität aus Steyr überzeugt: Die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) hat auf Basis einer öffentlichen Ausschreibung MAN als ersten und einzigen LkwLieferanten für Kommunalfahrzeuge in Österreich autorisiert. PR Blaulicht FAchzeitschrift für BRANDSCHUTZ UND FEUERWEHRTECHNIK 44 Der schnellste Weg zu Ihrem Blaulicht-Abo: www.blaulicht.at Blaulicht 06-2011 Prüfstelle für Brandschutztechnik Staatlich akkreditierte Prüf- und Inspektionsstelle Außenstelle Steiermark: Andritzer Reichsstraße 18, 8045 Graz, Tel.: 0316-72 22 25 Email: [email protected] >> Überprüfung von Brandmeldeanlagen und Brandfallsteuerungen >> Überprüfung von Sprinkler- und Gaslöschanlagen >> Berechnung und Überprüfung von Brandrauchentlüftungen (RWA) und Druckbelüftungen >> Typenprüfungen von Brandmelderzentralen, Brandmeldesystemen, Brandfallsteuer- und Einsatzleitsystemen >> Typenprüfungen von Sprinkler- und Gaslöschsystemen >> Typenprüfungen von Pumpen Prüfungen werden nach ÖnOrMen, eurOPanOrMen Oder TrVBs durchgeführT. Tätigkeiten im nicht akkreditierungsfähigen Bereich Durch praxiserfahrene Prüfer, welche vor allem im beratenden Sektor und in der Ausarbeitung von Brandschutzkonzepten und Brandschutzevaluierungen tätig sind, können auch die nicht akkreditierungsfähigen Bereiche durch die Prüfstelle für Brandschutztechnik abgedeckt und für Sie zielführend umgesetzt werden. Für die österreichischen Feuerwehren werden Einsatzgeräte, Schutzausrüstung und Löschmittel geprüft. An führender Stelle sind viele unserer Prüfer im anlagentechnischen Brandschutz in österreichischen Normengremien und in der Europanormung tätig. Dies gewährleistet, mit uns als Partner die neuesten Erkenntnisse in der Prüftätigkeit an der Hand zu haben. Unsere Prüfer beten die Normen nicht herunter, Sie wissen was dahinter steckt und warum gewisse Forderungen aufgenommen wurden. DieInserat_Blaulicht_v2.0.indd Prüfstelle für Brandschutztechnik gratuliert Österreichs ältestem Feuerwehr-Fachmedium zum 125-jährigen Bestehen und 1 FEUERW_Krems-2-Juni-Einl_210-140_:Komm2011 12.05.2011 14:32 Seite 1 dankt für die stets gute Zusammenarbeit! 10.06.2011 14:35:19 Euro5+EEV ohne AdBlue ®. Made in Austria Nutzfahrzeuge. kaleiDosk0p MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb Süd AG Ein Unternehmen der MAN Truck & Bus Gruppe MAN Feuerwehrfahrzeuge. Zuverlässig und sauber, wenn´s allzu heiss hergeht. Auf Feuerwehrfahrzeuge von MAN ist Verlass: Zuverlässig durch österreichisches Know-how. Schnell, robust und sicher auch im härtesten Einsatz. Und: Die MAN TGM mit MAN PURE DIESEL®Technologie benötigen kein AdBlue®, um Euro 5 und EEV zu erfüllen. Informieren Sie sich bei Ihrem MAN-Partner oder unter www.mantruckandbus.at MADE IN AUSTRIA g D ie n s t - Ta r MAN Truck & Bus e h c li t n e Öff teyr S k r e W im M A N 1 , 900 - 1 700 2 1 .6 .2 0 1 g u n t e r 06-2011 .a t A n m e ld u n k a n d b u sBlaulicht uc r t n a .m w ww 45 kaleiDosk0p Vorankündigung INTERNATIONALE FACHTAGUNG SALZBURG Die Internationale Fachtagung der VGBF wird jährlich im Februar abgehalten. Die Erfahrungen der Einsatzkräfte bei der Bewältigung der Reaktorkatastrophe in Japan sind sehr wertvoll für die Weiterentwicklung der Einsatztaktik. Unsere Jubiläumsfachtagung vom 13. bis 15. Februar 2011 an der UNI Salzburg haben wir daher dem Schwerpunkt „Strahlenschutz“ gewidmet. Näheres auf der Hompage: www.vbgf-online. net . Die deutschsprachige, aber internationale Fachtagung für Leitungs- und Einsatzmanagement findet nun schon seit mehr als 10 Jahren an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg statt und richtet sich an Führungskräfte von Katastrophenschutz, Feuerwehren, technischem Hilfsdienst, Rettungsdienst und Polizei, die sich im koordinierenden Kontext von Einsatzlagen, Katastrophenschutz und der med. Gefahrenabwehr weiterbilden wollen. Darüber hinaus spricht unsere Tagung Firmen an mit Produkten und Dienstleistungen aus dem Sicherheits-, Hilfeleistungs- und Unterstützungssegment sowie Vertreter weiterer themennaher, komplimentäre Disziplinen aus Biologie, Geoinformatik und den Sozialwissenschaften. Lohmann & Rauscher Lohmann & Rauscher – mit starken Wurzeln zum Erfolg „Im Mittelpunkt steht das Wohl des Patienten.“ www.Lohmann-Rauscher.com 0511_LORA_AZ_Blaulicht_87x126.indd 2 30.05.11 09:20 „Retten – bergen – schützen“: Unter diesem Motto leisten die Männer und Frauen der Feuerwehren unvorstellbar wertvolle Dienste nicht nur im Brandfall, sondern auch bei Unfällen und Naturkatastrophen. Weil sie dabei mitunter ihre Sicherheit und ihre Gesundheit, mitunter auch das Leben für die Gemeinschaft aufs Spiel setzen, ist es nur zu verständlich, dass sie den sozialen Unfallversicherungsschutz der AUVA genießen. Für den Fall, dass sie selbst einmal Schutz brauchen und St. Florian nicht überall sein kann. Die Feuerwehr und die AUVA verbindet ein gemeinsames Ziel: Die Schadensvermeidung. Ebenso wie die Expertinnen und Experten der Feuerwehren die Entstehung von Bränden von vornherein durch Gefahrenaufklärung und Schutzmaßnahmen verhindern wollen, sind die Präventionsexpertinnen und –experten um die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten – auch bei den Feuerwehren – bemüht. Oberste Priorität hat dabei das Retten. Mit ihrem selbstlosen Einsatz tragen die Feuerwehren seit ihrem Bestehen dazu bei, Unfallfolgen so gering wie möglich zu halten. Die AUVA dankt ihnen dafür und gratuliert zum 125-jährigen Bestandsjubiläum ihrer Fachzeitschrift mit dem traditionellen Feuerwehrgruß Gut – heil! 125 Jahre Feuerwehrfachzeitschrift – 125 Jahre Information für die Feuerwehr www.auva.at 46 Blaulicht 06-2011 Iveco MAgirus: neuer Geschäftsführer Mit Wirkung vom 11. Mai 2011 übernahm Antonio Benedetti die operative Geschäftsführung bei der IVECO MAGIRUS Brandschutztechnik GmbH. In dieser Position folgt er Roel Nizet, der auf eigenen Wunsch sein Amt niedergelegt hat. Iveco Magirus dankt Roel Nizet für sein langjähriges Engagement und die erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens. INTERNATIONALE ERFAHRUNGEN Antonio Benedetti verfügt über weitreichende internationale Erfahrungen. Zuletzt war er als CFO bei der Archimica Group Holdings BV, einem der weltweit größten Hersteller von Feinchemikalien, tätig. Der neue Zusätzlich trug er auch die Geschäftsführer Verantwortung für die italieAntonio Benedetti nische Gesellschaft. WICHTIGE POSITIONEN AKKU-PRÜFGERÄTE Oft werde ich gefragt, wie man am besten die Kapazität eines Akkus feststellen kann bzw. wie Akkus am besten gepflegt werden. Hier rate ich, ein Akku-Prüfgerät, oft auch Batterie-Analysiergerät genannt, zu beschaffen, mit dem der Akku geladen und entladen wird. Und im Zuge der Entladung misst das Gerät die Kapazität des Akkus. STAND DER TECHNIK Dem heutigen Stand der Technik entsprechend können Sie nicht nur Blei-, NiCd- und NiMH-Akkus prüfen, sondern auch Li-Ionen- und Li-Polymer-Akkus. Darüber hinaus ist es möglich, durch Konditionieren bzw. Formieren, durch einen mehrmaligen Lade-Entlade-Vorgang den gefürchteten „Memory-Effekt“ bei NiCd- und auch NiMH-Akkus zu beheben sowie neue Akkus zu ihrer vollen Kapazität zu bringen. Die unterschiedlichen Nennspannungen sind einstellbar bzw. werden von Spezial-Adaptern selbst erkannt. Wer viele unterschiedliche Akkutypen prüfen möchte, ist meist mit der Investition eines Universaladapters gut beraten. MEMORY-EFFEKTE Zu Recht wird oft darauf hingewiesen, dass derartige Geräte nicht ganz billig sind, wobei es sich mit der Zeit schon rechnet, nicht mehr so viele Akkus wegen des schon erwähnten „Memory-Effektes“ vorzeitig entsorgen zu müssen. Optional bietet eine Software über eine Schnittstelle zum PC die Möglichkeit, Lade-Entlade-Kurven im Zeitdiagramm graphisch darzustellen sowie die gemessenen Werte in Tabellenform anzuzeigen. sunday batteries / Ing. Helmut Sonntag. PR Blaulicht 06-2011 kaleiDosk0p Vorher bekleidete er seit 1997 mit zunehmender Verantwortung wichtige Positionen innerhalb der Fiat-Gruppe. Unter anderem war er Sales Finance Director bei Fiat Powertrain Technologies sowie stellvertretender CFO und verantwortlich für das Business Development bei Tofas, dem Automotive Joint venture von FIAT in der Türkei. Antonio Benedetti hat an der Universität in Pisa sein Studium im Bereich „Business Administration“ mit Auszeichnung abgeschlossen. 47 kaleiDosk0p Mumbai – Grossfeuer in Armensiedlung Über 2000 Menschen wurden bei einem Großbrand in einer Slum-Siedlung in Mumbai obdachlos. Das Feuer fegte durch eine Barackensiedlung. 21 Menschen wurden verletzt. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten. Am Freitag, den 4. März 2011, war das Feuer in Garib Nagar gegen 20.00 Uhr in einem Armenviertel in Mumbai ausgebrochen. Der Brand hatte sich rasch in der Hüttensiedlung, in der mehrere tausend Menschen wohnen, ausgebreitet. FEUERWEHREINSATZ BEHINDERT Laut Augenzeugen wurde der Feuerwehreinsatz durch die schockierten Menschenmassen massiv behindert. Wegen der beengten Verhältnisse gab es für die Feuerwehrfahrzeuge kaum ein Durchkommen zu den Einsatzorten. Die Feuerwehr war mit 26 Löschfahrzeugen und zehn Großtanklöschfahrzeugen ausgerückt. Es dauerte mehrere Stunden, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Großeinsatz für die Feuerwehrkräfte von Mumbai. Fotos: AFP VERLETZTE Laut Agenturmeldungen wurden 21 Menschen verletzt. Sie wurden in das Bhabha-Krankenhaus eingeliefert. Es grenzt an ein Wunder, dass bei dem Großbrand und dem darauf folgenden Chaos niemand ums Leben kam. ZERSTÖRUNG Der Grund für das Feuer konnte nicht geklärt werden. Hunderte Barackenhäuser wurden zerstört. Auch der Zugsverkehr war von dem Großfeuer betroffen. Die Harbour-Linie wurde aus Vorsicht vorübergehend stillgelegt. KINDERSTAR OBDACHLOS international Betroffen von dem Feuerinferno war auch der „Slumdog-Millionär“ Kinder-Filmstar Rubina Ali. Das Haus ihrer Familie, in dem sie lebte, wurde ein Raub der Flammen. „Ich packte alles, was ich in die Finger bekam, um es zu retten. Aber meine Auszeichnungen und meine Erinnerungen sind weg, so Rubina Ali.“ Der Film „Slumdog-Millionär“ wurde im Jahr 2009 mit acht „Oscars“ ausgezeichnet. Christof Oswald 48 Blaulicht 06-2011 Hanoi – Gefährliche Entlaubung Was bei unseren Grün- und Sicherheitspolitikern Albträume hervorrufen würde, wird in der vietnamesischen Hauptstadt real praktiziert: Das Laub von Bäumen wird mitten in den Straßen einfach verbrannt. Konsequenz: Rauch und Feuer in den Straßen. Vietnam ist inzwischen auch für Europäer ein beliebtes Urlaubsziel. Aber nicht nur Mentalität und Essgewohnheiten, auch die Sicherheitspolitik unterscheidet das fernöstliche Land von der Heimat der westlichen Besucher: Nachdem die Stadtverwaltung mit dem fallenden Laub der Bäume nicht mehr zurande kam, wurde an die Straßenarbeiter kurzerhand die Weisung erteilt, das Laub in den Straßen zu verbrennen. RAUCH UND FEUER Die Folge waren Feuer und gewaltige Rauchschwaden in den Straßen Hanois. Nicht nur Urlauber, auch die heimische Bevölkerung verfolgte das Treiben der Straßenarbeiter mit Unbehagen. Der Wind könnte die brennenden Blätter vertragen und zu Bränden führen, befürchteten viele Bewohner. Kurzresümee: andere Länder – andere Sitten! Christof Oswald Mehr als 230 wurden verletzt, als ultrakonservative Muslime am Samstagabend zwei Kirchen anzündeten und sich Straßenkämpfe mit koptischen Christen lieferten. GERÜCHT Wie Augenzeugen berichteten, waren hunderte fundamentalistische Muslime im Kairoer Armenviertel Imbaba vor eine Kirche gezogen, weil sie vermuteten, dass dort eine erst kürzlich vom Christentum zum Islam konvertierte junge Frau festgehalten werde. Unter den Toten seien sechs Christen und drei Muslime, teilte die amtlichen Nachrichtenagentur mit. Welchem Glauben die übrigen Todesopfer angehörten, war zunächst unklar. Das Gotteshaus war streng bewacht von einer Menge Kopten. Den Muslimen schlossen sich immer mehr an, bis sie mehrere Hundert waren. Sie warfen Molotowcocktails, Schüsse waren zu hören. Das gesamte Viertel soll in Aufruhr gewesen sein, die Kirche und andere Gebäude gingen in Flammen auf. „Mit unseren Seelen und unserem Blut verteidi- gen wir dich, Islam“, riefen die Angreifer laut Spiegel Online. Christof Oswald STUNDENLANGE AUSEINANDERSETZUNGEN Die Gewalt griff auf umliegende Straßen über, auch Wohnhäuser in der Nähe der Kirche gerieten laut Augenzeugen in Brand. Später wurde eine weitere Kirche in der Nähe angegriffen und in Brand gesetzt. Anwohner stürmten ein nahe gelegenes sechsstöckiges Gebäude und legten Feuer. Christen hätten von dort auf Muslime geschossen, sagten sie. FEUERWEHR IN BEDRÄNGNIS Für die Kairoer Feuerwehr war die Situation problematisch. Feuerwehrleute versuchten, das Feuer zu löschen, während die Stimmung weiterhin stark angespannt war. Die Gewalt griff auf umliegende Straßen über, auch Wohnhäuser in der Nähe der Kirche gerieten laut Augenzeugen in Brand. Am Sonntag schlugen noch immer Flammen aus den Fenstern von Gebäuden. FESTNAHMEN Soldaten und Polizisten versuchten die Menge mit dem Einsatz von Tränengas aufzulösen. Sie konnten die Lage aber erst nach In Brand gesteckt wurde die Marienkirche in Imbaba bei Kairo von Moslems – für die Feuerwehr war die Einsatzsituation problematisch Stunden unter Kontrolle bringen. Die ägyptischen Streitkräfte nahmen am Sonntag 190 Menschen fest, die Verdächtigen müssen sich vor einem Militärgericht verantworten. TABU Ehen zwischen Angehörigen der muslimischen Mehrheit und der koptischen Minderheit sind in Ägypten tabu. Heiratet eine Christin einen Muslim, wird sie aus der Kirche ausgeschlossen. Die Kopten sind mit sechs bis zehn Prozent der 80 Millionen Ägypter die größte religiöse Minderheit in dem nordafrikanischen Land. Quellen: NZZ, ddp, sda Fotos: AFP Die ausgebrannte Marienkirche am nächsten Morgen kaleiDosk0p Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Abend des 7. Mai 2011 mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. international Religiöser Konflikt in Kairo: zwei Kirchen brannten Blaulicht 06-2011 49 kaleiDosk0p Impressum Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Steiermark, Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern, 8403 Lebring-St. Margarethen, Florianistraße 22, Tel. (0 31 82) 7000-0. Medieninhaber, Verleger: Verlag Artis Media – Rudolf Lobnig, 8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1 Redaktion: Rudolf Lobnig und C hristof Oswald; Naturwissenschaftlich-technischer Beirat: LFR Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek, (Leitung), BD Dr. Otto Meisenberger und BD-Stv. Dr. Alfred Pölzl, MSc – Alle 8046 Graz-St.Veit, Lindenweg 1, Tel. (0 31 6) 69 63 90, Fax (0 31 6) 69 63 80, E-Mail: [email protected], [email protected]; BLAULICHT-online: www.blaulicht.at Verantwortlich für Mutation Kärnten: LBD Josef Meschik, Landesfeuerwehrverband Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße, Nr. 20, Tel. (0 46 3) 36 4 77, Fax (0 46 3) 38 22 15, E-Mail der LAWZ: [email protected] – Verantwortlich für Mutation Tirol: Christof Oswald, Tel.: 0664 / 25 29 069; E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Mutation Vorarlberg: LFI Ing. Hubert Vetter, Landesfeuerwehrverband Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Florianistraße 1, Tel.: (05522) 3510-0, Fax: (05522) 3510-266, E-Mail: [email protected] Eier – Geflügel – Wild Grosshandel Spezialgeschäfte mit Imbiss – Grillerverleih 8562 MoOskirchen Telefon: 03137/2308, Fax 03137/2308-4 E-Mail: [email protected] www.gefluegel-draxler.at Filialen in Graz: Jakominiplatz 13, Tel. + Fax 0316/827321 Lendplatz, Verkaufsstand 128 Tel. 0316/743745 Verlagsort: Graz – Erscheinungsweise: monatlich – Der Nachdruck von Artikeln ist mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion gestattet. Gesamtherstellung: Druck Styria GmbH., 8042 Graz, Messendorf. Erscheinungsort, Ort der Lieferung und Zahlung sowie Gerichtsstand ist Graz. An ze ig e n : Media-Service BLAULICHT, Postfach 20, 1014 Wien, Mobil: 0043-650202 43 00, E-Mail: [email protected] Agentur media.w@tsch Richard Tuscher. A-8075 Hart b. Graz, Rastbühelstraße 122. Tel.: +43(0)664 340 9967, Fax: +43(0)810 9554 099029, E-Mail: [email protected] Ziel der Zeitschrift ist die fachliche Information der Feuerwehrmänner. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Medieninhabers wieder. – Preis des Einzelheftes: € 2,50 Blaulicht FAchzeitschrift für BRANDSCHUTZ UND FEUERWEHRTECHNIK 50 Der schnellste Weg zu Ihrem Blaulicht-Abo: www.blaulicht.at Blaulicht 06-2011 Lenzing AG, A-4860 Lenzing, Austria SCHUTZ VOR: FEUER STRAHLUNGSHITZE ELEKTRISCHEN STÖRLICHTBÖGEN FLÜSSIGEN METALLEN Mit Sicherheit weniger Hitzestress kaleiDosk0p BRENNBAREN FLÜSSIGKEITEN Lenzing FR® ist eine Spezialität unter den High Performance Fasern. Die Abkürzung FR steht für „flame resistant“. Hergestellt aus dem natürlichen Rohstoff Holz bietet Lenzing FR® Schutz vor Hitze in verschiedensten Arbeitsbereichen. Einzigartige Hitzeisolationseigenschaften kombiniert mit permanenter schwer Entflammbarkeit machen Lenzing FR® zur „Heat Protection Fiber“. Hitzestress und Hitzeschlag werden vermieden. www.lenzing.com/fr Blaulicht 06-2011 51 P.b.b. GZ 03Z035050 (Stmk.), GZ 03Z035081 (Kärnten), GZ 03Z034831M (Tirol/Vorarlberg) IVECO MAGIRUS Brandschutztechnik GmbH • Hönigtaler Straße 46 • A-8301 Kainbach Graz • www.iveco-magirus.at Abs.: Verlag Artis Media - Rudolf Lobnig 8046 Graz-St. Veit, Lindenweg 1 Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8020 Graz JE GRÖSSER DIE HERAUSFORDERUNG, DESTO MEHR SPRICHT FÜR UNS. xxxx xxxxxxx w i s s en s chaft & F or s chun g Laserstrahl kann Materie bewegen Canberra: Forscher an der Australian National University (http://www.anu.edu.au) haben eine Art Traktorstrahl entwickelt. Dem Team um den Laserphysiker Andrei Rode ist es gelungen, Materie nur mithilfe eines speziellen Laserstrahls zu bewegen. Der Ansatz verspricht praktische Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise im Umgang mit Gefahrenstoffen oder dem Aufbau von Mikroelektronik. Nach Star-Trek-Manier ganze Raumschiffe festhalten kann die Erfindung allerdings nicht. Denn die Entwicklung bewegt kleine Teilchen im Inneren eines hohlen Laserstrahls – doch das im Experiment immerhin 1,5 Meter weit. Dementsprechend sind die potenziellen Einsatzgebiete gelagert. „Diese umfassen das Leiten und Zusammenführen von Nanopartikeln in der Luft oder das Nehmen von Aerosol-Proben aus der Luft“, sagt Rode. Traktorstrahl: Erste Erfolge im Nanobereich. Bild: dpa Im Strahl gefangen Die Forscher haben bei ihrem Experiment winzige lichtabsorbierende Partikel im dunklen Innenbereich eines hohlen Laserstrahls gefangen. Das ermöglicht, die Teilchen entlang des Strahls zu bewegen. Denn wenn ein Partikel durch die Schwerkraft oder Luftbewegungen an den Rand driftet, wird zunächst nur ein Teil vom Laser beleuchtet, während der Rest dunkel bleibt. „Das erzeugt einen winzigen Schub, der das Teilchen wieder ins Zentrum drückt“, erklärt Rode. „Zusätzlich zu diesem Einfang-Effekt schiebt ein Teil der Strahlenergie und die daraus resultierende Kraft das Partikel die hohle Laser-Pipeline entlang.“ So haben die Forscher im Experiment Teilchen von einigen Mikrometern Durchmesser und weniger bewegt. Die zurückgelegte Strecke ist im Vergleich dazu gewaltig. Zudem schätzt Rode, dass auch zehn Meter problemlos möglich sein sollten, berichtet InsideScience. Dementsprechend sind die Wissenschaftler bezüglich Anwendungsmöglichkeiten zuversichtlich. Der Laserphysiker verweist beispielsweise auf Mikromanipulationen winziger Objekte. „Der Laserstrahl könnte auch genutzt werden, um kleine Mengen gefährlicher Substanzen oder Mikroben zu transportieren“, meint er. pressetext.austria/Thomas Pichler Blaulicht 06-2011 53 xxxxxxxxxxxxxx Stehsatz Im Vorfeld zur 125-Jahr-Feier der Feuerwehrfachzeitschrift Blaulicht hatte die Redaktion eine Leserumfrage durchgeführt. Ziel war es nicht nur, die Zufriedenheit und Akzeptanz der Abonnenten zu hinterfragen, sondern auch, Schlüsse für die Zukunft ableiten zu können. ABI d. V. Christof Oswald Leserumfrage: Die Medienbranche hat sich innerhalb der vergangenen 15 Jahre stark gewandelt. Grund hierfür war die Tatsache, dass das Internet seither einem breiten Publikum zugänglich gemacht wurde. VERÄNDERTES LESEVERHALTEN Die elektronischen Medien, wie Internet, soziale Netzwerke oder privates Fernsehen, haben sich speziell bei den jungen Konsumenten stark etabliert. Damit einher ging auch eine totale Veränderung des Informationskonsums und des Leseverhaltens. Die rasche Information via Internet ist gefragt wie nie zuvor. Zu den Verlierern zählen die klassischen Printmedien. Vor allem die Tages- und Wochen-Printmedien spüren die Präsenz der elektronischen Medien enorm. Obwohl sich die großen Tagesmedien mit statistischen Jubelmeldungen permanent zu überbieten versuchen, sieht die Wahrheit ganz anders aus. Geheime Krisensitzungen der Herausgeber und Verleger lassen die problematische Situation erahnen. Und in den USA sind zahlreiche seriöse Medien, die auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken konnten, sang- und klanglos verschwunden. 54 Als redaktionelle Entscheidungshilfe FACHMAGAZINE In einer weitaus besseren Situation als die Tagesmedien befinden sich die Fachmagazine. Für sie bietet sich die Möglichkeit, als Ergänzung oder auch als Anreger für das Internet eine Marktnische zu besetzen. Denn die schnelle Nachricht der elektronischen Medien verlangt oft nach detaillierter Nachberichterstattung. iPAD Schon seit Langem warten die Herausgeber der Printmedien auf einen Umbruch der Branche, der die Gratisinfos aus dem Internet zum Erliegen bringt. Zuletzt hatten viele gehofft, dass das kultige iPad von Apple Schwung in diese Angelegenheit bringt. Als Kassenschlager hat sich der TabletComputer bisher lediglich für den Soft- und Hardwareproduzenten Apple sowie zahlreiche SoftwareSchmieden, die sich auf innovative Apps spezialisiert haben, erwiesen. LESERUMFRAGE Die vom Autor oben geschilderte Situation macht eine Leserumfrage daher auch für ein Fachmedi- Blaulicht 06-2011 um wie „Blaulicht“ spannend. Insgesamt nahmen 680 Probanden an der Leserumfrage teil, wobei 38 Fragebögen nicht bewertbar waren. Somit stehen 642 bewertbare Umfragen zur Verfügung. Den Testpersonen wurden 20 Fragen zur Fachzeitschrift „Blaulicht“ und zu ihrem eigenen Leseverhalten gestellt. FRAGEN Schon die erste Frage „Wie lange lesen Sie schon Blaulicht?“ zeigte auf, dass es sich bei den BlaulichtLesern um ein treues Stammpublikum handelt. Denn 4/5 der Probanden sind Stammabonnenten, wobei 2/5 die Zeitung 2 bis 10 Jahre und weitere 2/5 das Fachmagazin schon länger als 10 Jahre lesen. Visuelle Welt: Fotos sind ein wichtiges Gestaltungselement bei der Produktion von Printmedien Stehsatz „Welche Themen interessieren Sie besonders?“ lautete eine weitere Frage. Für rund 4/5 der Leser sind Einsatzberichte am wichtigsten, dicht gefolgt von den Themen Fahrzeugtechnik, Löschtechnik und Technische Hilfeleistung. Auf die Frage „Welche Informationen möchten Sie in Blaulicht lesen?“ sprachen sich die meisten Leser für das Thema Feuerwehrtechnik aus. Auch die Infos des LFV bzw. ÖBFV sind gefragt. Hoch im Kurs waren die Themen Ausbildung, Einsatzberichte, Produktvorstellungen und Detailinformationen auf die Fragestellung hin: „Welche Fachinformationen suchen Sie?“ Besonders aufschlussreich für die Redaktion war die Fragestellung: „Wie beurteilen Sie die Inhalte der Fachartikel?“ 524 Tester empfanden die Artikel als gut verständlich, 77 zu fachspezifisch und 41 zu allgemein. Ebenso interessant für die Redaktion war die Frage „Wie gefällt Ihnen das Verhältnis von Text und Fotos?,“ wobei 471 Leser den derzeitigen Mix als „gerade richtig“ empfanden. Für 159 Leser könnten es noch mehr Fotos sein und nur zwei Leser fanden, dass derzeit zu viele Fotos veröffentlicht würden. Auf die Frage „Wie gefällt Ihnen die Gestaltung von Blaulicht?“ antworteten 491 Leser mit „gut“, 146 meinten „könnte besser sein“ und 10 bewerteten das Layout als unübersichtlich. Bei der Bewertung der Schriftgröße gab es mit 613 „gut“ eine enorme Zustimmung, nur 36 Leser empfanden die Schriftgröße als schlecht lesbar. Auf die Frage „Hilft Blaulicht Ihnen bei Entscheidungsfindungen?“ antworteten 261 Leser mit „ja“ und 369 Leser mit „nein“. RESÜMEE Interessant ist die Tatsache, dass der Großteil der Probanden der Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren angehörte. Die Redaktion Blaulicht sah sich in vielen Bereichen der Leserumfrage bestätigt. Schon 1995 führte Blaulicht eine Leserumfrage durch, bei der sich viele Befragte bereits damals für mehr Einsatzberichte, technische Berichte, Ausbil- Frage 4 der Leserumfrage Grafik: Oswald xxxx xxxxxxx dungsreportagen und Feuerwehrtechnik aussprachen. Der Trend zur fachlichen Information hat sich also fortgesetzt und die Redaktion Blaulicht wird daher diesem Wunsch der Leser auch künftig vermehrt Rechnung tragen. Was das Layout anbelangt, so liegt Ihnen ein völlig neu gestaltetes Heft vor. Eine rigorose Layout-Änderung gab es zuletzt im Jahr 1995. Für den einen oder anderen Leser wird die neue Aufmachung erst gewöhnungsbedürftig sein. Das Layout wurde aber nach neuen Gesichtspunkten umgesetzt, um die Berichte künftig noch flexibler und prägnanter gestalten zu können. Für die Redaktion Blaulicht ist die Leserumfrage jedenfalls ein wichtiger Indikator, den eingeschlagenen Weg zu noch mehr Fachinformation beizubehalten. ZULETZT: NEUE HOMEPAGE Auch die Homepage von Blaulicht wird dieser neuen Aufmachung angepasst. Die online-Zeitung wird künftig als animierter pdf-File zum Umblättern 1:1 zur Printausgabe mit einer dreimonatigen Zeitverzögerung ins Internet gestellt. Die neue Homepage wird übrigens am 29. Juni 2011 im Zuge einer kleinen Redaktionsfeier, zu welcher Kunden, Autoren und Funktionäre geladen sind, freigeschaltet. Die Leserumfrage wird dann auch als einer der ersten Berichte im vollen Umfang in der neuen online-Ausgabe unter www.blaulicht.at veröffentlicht. Geschäftsführer Robert Slameczka „NORIS dankt der Redaktion für die lange und gute Zusammenarbeit und gratuliert BLAULICHT zum 125-jährigen Jubiläum.“ ÖSTERREICHWEIT Feuerlöscher · Wandhydranten und Steigleitungen Löschtrainings · Brandschutzberatung · Brandabschottungen Brandrauchentlüftungen · Feuerwehrbekleidung und -bedarf NORIS FEUERSCHUTZGERÄTE GMBH Zentrale: 8020 Graz, Baumkircherstraße 2 Tel. 0316 71 18 21, Fax 71 80 20, www.noris.co.at Große Hoffnung setzen Verleger und Herausgeber auf das iPad von Apple – der ruinöse Konkurrenzkampf zwischen elektronischen und Printmedien hat sich bisher kaum verändert Frage 3 der Leserumfrage Grafik: Oswald Blaulicht 06-2011 55 xxxxxxxxxxxxxx St ä Dteboom Das 21. Jahrhundert ist das der Städte Wir leben im Zeitalter der Städte. Waren 1950 noch 29 Prozent der Menschheit Städter, so ist es mittlerweile über die Hälfte und 2050 werden es 70 Prozent sein. Darauf macht die Wissenschaftszeitschrift „Nature“ in einer Sonderreportage aufmerksam. Regional wird sich die Urbanisierung jedoch weiterhin sehr unterschiedlich gestalten – und dabei neue Probleme wie auch Chancen zugleich aufwerfen. Tokio führt mit 36 Mio. Einwohnern die Liste der Megacitys an Boom besonders in Asien Einer der Trends ist jener der wachsenden Großstädte, denn bereits heute lebt jeder zehnte Mensch in einer Megacity. Einwohnermäßig führt weiter Tokio (36 Mio.) die Liste an vor Delhi (22 Mio.), Sao Paulo, Mumbai, Mexico City und New York (jeweils 20 Mio.), sowie Shanghai, Kalkutta, Dhaka und Karatschi. Zu den Metropolen, die bis zum Jahr 2025 am meisten Zuwachs bekommen werden, zählen die Experten Kinshasa, Shenzhen, Chongquing, Guangzhou, Jakarta, Bogotá, Lima und Laore. Am schnellsten wachsen die Städte derzeit und auch in Zukunft in Asien. Zählte die Stadtbevölkerung dort 1950 noch 234 Mio. Einwohner, so waren es 1990 eine Milliarde. Für 2025 werden 3,4 Milliarden erwartet. Abgesehen von Australien ist heute Südamerika mit 80 Prozent der Kontinent mit der höchsten Urbanisierung, was anteilsmäßig doppelt so viel ist wie 1950. Die absolute Zahl der Städter wird bis 2025 von 500 auf 650 Mio. ansteigen. Afrika ist in Sachen Verstädterung mit 40 Prozent Schlusslicht, besitzt jedoch viele der am schnellsten wachsenden Städte, allen voran Lagos und Kinshasa. Rückgang in Europa Allein in manchen Industrieländern ist die Verstädterung ins Stocken geraten. In Zentraleuropa, Großbritannien und Italien schrumpfen viele Großstädte, während sie am Balkan, in der Ukraine, Skandinavien, Spanien und Frankreich weiter wachsen. In den USA findet das Stadtleben ständig mehr Anklang. Gibt es derzeit 261 Mio. US-Stadtbewohner, so werden es 2025 bereits 308 Mio. sein, wobei das meiste Wachstum auf mittlere Städte fällt. Mit den Städten steigen auch die sozialen und ökologischen Herausforderungen. Der Klimawandel wird besonders von Städten verursacht – konsumieren sie doch bereits jetzt zwei Drittel der Gesamtenergie und verantworten damit einen ebenso hohen Anteil des CO2-Ausstoßes. Bestimmte Bereiche wie etwa die Gesundheitsversorgung werden durch die Urbanisierung allerdings leichter gemacht. Pressetext/Johannes Pernsteiner 56 Blaulicht 06-2011 Stehsatz Stehsatz xxxx xxxxxxx F euer w ehr & B ran d s chut z Zündneigung von Zigaretten Das Einschlafen mit der brennenden Zigarette in der Hand oder sorglos weggeworfene glühende Zigarettenreste sind häufige Brandursachen. Mit einer neuen Normung will man die Brandgefahr eindämmen. Brauchtumsfeuer Feuerwehren im Dauereinsatz Nicht nur der Osterhase hatte im Bezirk Liezen Hochkonjunktur, auch die Feuerwehren standen über die Osterfeiertage im Dauereinsatz. So stimmungsvoll Osterfeuer auch sein mögen, für die Einsatzkräfte bedeuten sie meist Ärger und unnötigen Arbeitsaufwand. BI dV Christoph SchlüSSlmayr Selbst am Ostersonntag musste die Feuerwehr noch für „gute Luft“ sorgen Von Gründonnerstag bis Ostersonntag führte die Bezirksfeuerwehrzentrale des Bezirkes Liezen insgesamt 22 Alarmierungen durch. 19 Feuerwehren mussten zu insgesamt 19 Einsätzen ausrücken, 17 Einsätze davon mit Brandereignis, 15 Einsätze standen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit Brauchtumsfeuer. Zudem rückte die Feuerwehr auch am Ostersonntag noch zu mehreren Ablöscharbeiten aus, um wieder für „gute Luft“ zu sorgen. Viele Brauchtumsfeuer wurden auch heuer nicht bei der Behörde angemeldet, weshalb die Feuerwehren bezirksweit zu insgesamt zehn vermeintlichen Bränden ausrücken musste und es sich, an der Alarmadresse angekommen, schließlich nur um Osterfeuer handelte bzw. legal entzundene Feuer von Landwirten. Unter den Anzeigern waren auch ein Zivilflugzeug sowie ein Verkehrsflieger, welche einen Flächenbrand aus der Luft bemerkten und einen Notruf absetzten. Auch in diesem Fall rückten die Feuerwehren aus, letztendlich handelte es sich wiederum nur um ein legal gelegtes Feuer eines Landwirts. Nur bei fünf von 14 Einsätzen war tatsächlich auch ein Löschangriff erforderlich. Die neue ÖNORM EN ISO 12863 liefert Prüfverfahren zur Beurteilung der Zündneigung von Zigaretten. Die brennende Zigarette, die die Wohnung oder das Haus in Brand steckt, während der Raucher schläft, ist ein klassisches Feuerwehr-Szenario. Eine grundsätzliche Lösung – vom Nichtrauchen abgesehen – ist eine Verringerung der Zündwahrscheinlichkeit. Das dafür notwendige Prüfverfahren, um zu verlässlichen Aussagen zu kommen, ist in der neuen ÖNORM EN ISO 12863 festgelegt. Prüfverfahren soll Zündneigung von Zigaretten reduzieren Diese Europäische und Internationale Norm regelt ein Verfahren, um zu beurteilen, ob eine fabrikmäßig hergestellte Zigarette auf einem von drei Standardsubstraten (3, 10 oder 15 Filterpapierlagen) entweder verlöscht oder weiter brennt. Dabei werden 40 Bestimmungen durchgeführt, um die relative Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, ob die Zigarette trotz Wärmeableitung durch das Substrat weiterbrennt. Die Prüfanordnung besteht aus einem Substrathalter, einem Metallkranz zum Zusammenpressen der Filterpapierlagen und einer durchsichtigen Prüfkammer zum Schutz vor Luftströmungen. Zur Entlastung der Feuerwehr ist zu hoffen, dass künftig Zigaretten-Hersteller das Prüfverfahren nutzen und die Zündneigung der Zigaretten reduzieren. Bibliographie: ÖNORM EN ISO 12863 Normprüfverfahren zur Beurteilung der Zündneigung von Zigaretten Dr. Johannes Stern Austrian Standards Institut Blaulicht 06-2011 57 xxxxxxxxxxxxxx 58 Blaulicht 06-2011