Geschäftsberichte des Bayerngas

Transcrição

Geschäftsberichte des Bayerngas
MEHR, ALS MAN AUF
DEN ERSTEN BLICK SIEHT.
GESCHÄFTSBERICHT
BAYERNGAS-KONZERN
2014
KENNZAHLEN BAYERNGAS-KONZERN
Umsatzerlöse
Materialaufwand
Konzern-Jahresüberschuss
(i. V. Konzern-Jahresfehlbetrag)
Konzern-Bilanzergebnis
Bilanzsumme
Bruttoinvestitionen in immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Buchwert Sachanlagevermögen
Abschreibungen auf Sachanlagen
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen
Gezeichnetes Kapital
Leitungsnetz in km
Personalaufwand
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
2014
Mio. €
2013
Mio. €
2.010,3
2.442,6
1.945,7
2.378,0
22,2
–36,1
22,2
–36,1
795,2
838,6
21,6
40,8
109,4
102,9
10,7
14,3
193,0
269,6
90,7
90,7
1.333
1.333
26,8
24,6
267
252
1
INHALT
Zusammengefasster Lagebericht
für die Bayerngas GmbH und
den Bayerngas-Konzern
Kennzahlen Bayerngas-Konzern
01
Geschäftsmodell und Geschäftsverlauf
20
Vorwort des Geschäftsführers
04
Externe Einflussfaktoren
22
Komplexität managen
06
Entwicklung der vollkonsolidierten
Konzernunternehmen26
Die Bayerngas-Gruppe
14
Organe der Gesellschaft
16
Ertragslage des Konzerns
40
Personalbericht43
Risikobericht44
Prognose- und Chancenbericht
47
Die Abbildungen auf den Seiten 22 und 23 sowie die Seiten
35 bis 39 sind nicht Bestandteil des geprüften und testierten
Konzernlageberichts der Bayerngas GmbH.
Die Aussagen im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers beziehen sich somit nicht auf diese Abbildungen
bzw. Seiten.
2
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Jahresabschluss des
Bayerngas-Konzerns
Jahresabschluss der
Bayerngas GmbH
Konzernbilanz52
Bilanz der Bayerngas GmbH
78
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung54
Gewinn-und-Verlust-Rechnung 80
Konzern-Kapitalflussrechnung55
Anhang82
Konzern-Eigenkapitalspiegel56
Erläuterungen zur Bilanz Konzernanhang57
Erläuterungen zur Gewinn-und-VerlustRechnung91
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Erläuterungen zur
Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Inhalt
86
62
66
Sonstige Angaben
68
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
73
Bericht des Aufsichtsrates
74
Sonstige Angaben
93
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
96
3
SEHR GEEHRTE LESERINNEN,
SEHR GEEHRTE LESER,
das Vorwort des letztjährigen Geschäftsberichts habe ich mit dem Satz „nach wie vor ist die
gesamte Energiewirtschaft in Veränderungsprozessen begriffen“ eingeleitet. Diese Aussage ist
aktueller denn je und auch für die Zukunft wahr, denn die gesamte Branche sieht sich fluktuierenden Einflüssen gegenüber. Das Jahr 2014 hat allen Marktteilnehmern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft abverlangt. Schwierige Verhältnisse wie ein
harter Verdrängungswettbewerb, eine unbefriedigende Margensituation, hohe Aufwände für finanzmarktregulatorische Anforderungen und die diffizile Lage für Speicherbetreiber stellen ein
herausforderndes Umfeld für uns energiewirtschaftliche Akteure dar.
In Erwartung der beschriebenen Bedingungen hat die Bayerngas-Gruppe entscheidende Weichenstellungen bereits im Vorjahr initiiert und kann daher auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken:
Die neu organisierten Vertriebs- und Handelseinheiten des Bayerngas-Konzerns konnten einen
signifikanten Marktanteil im deutschen Gasmarkt behaupten. Im wärmsten Jahr seit Beginn der
Temperaturaufzeichnungen in Deutschland (ab 1881) mit einer Durchschnittstemperatur von
10,3 °C erzielten sie ein Gasabsatzvolumen von 81,2 Milliarden Kilowattstunden. Durch den
Vertrieb neuer Produkte und Dienstleistungen, die den sich verändernden Kundenbedürfnissen Rechnung tragen, positioniert sich der Konzern als energiewirtschaftlicher Lösungsanbieter in einem komplexen Markt. Abgerundet wird der Service durch die Erbringung technischer
Dienstleistungen, die wir seit 2014 verstärkt auch in Österreich anbieten. Vorausschauend und
mit Blick auf unsere Kunden arbeiten wir bereits daran, mit neuen Produkten und einer erweiterten Angebotspalette im kommenden Jahr erneut zu überzeugen.
4
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Vorwort
des Geschäftsführers
Ebenfalls in das Geschäftsjahr 2014 fällt die Gründung einer Untergrundspeichergesellschaft
durch die Bayerngas. Mit dem Betrieb dieses Assets leistet der Konzern einen wichtigen Beitrag zur physischen Versorgungssicherheit in Süddeutschland. Die Forderung der bayerischen
Politik nach einer nationalen Gasreserve unterstreicht die Dringlichkeit dieses Themas. Leider
wird diese Leistung nach wie vor preislich nicht hinreichend abgebildet, so dass die Lage für
Speicherbetreiber unverändert große Herausforderungen birgt.
Als eines der letzten Gasunternehmen, das auf der ganzen Wertschöpfungskette aktiv ist, betreibt die Bayerngas-Gruppe ein 1.333 km langes Gashochdruck-Pipelinesystem in Bayern. Die
(als „Project of Common Interest“ eingestufte) Erweiterung des Gasnetzes durch den Bau einer
Leitung von Burghausen nach Finsing bei München (MONACO I) wurde im vergangenen Jahr
mit der Durchführung des Planfeststellungsverfahrens vorangetrieben.
Schließlich stand im Berichtsjahr auch die Verbesserung der internen Kostentransparenz im
Fokus. Die schärfer verursachungsgerechte Zuordnung von Kosten macht die Ergebnisse der
Bayerngas-Gruppe eindeutig nachvollziehbar und erhöht so die Steuerbarkeit des Konzerns.
Zusammenfassend blickt die Bayerngas auf ein intensives und ereignisreiches Jahr zurück, das
sie mit einem Konzernüberschuss von 22,2 Millionen € abschließt. Die Marktbedingungen und
externen Einflüsse haben die Spezialisten der Bayerngas vor vielfältige Herausforderungen gestellt, die sie engagiert und konzentriert angenommen haben. Hierfür bedankt sich die Geschäftsführung bei allen Mitarbeitern.
Die anfänglich beschriebenen notwendigen Anpassungen an Veränderungen und die komplexen Herausforderungen mögen manch einem als Bürde erscheinen. Wir aber begreifen die
Möglichkeiten, die daraus entstehen, als große Chance. Als Chance, um unser Know-how unter Beweis zu stellen, neue Wege zu beschreiten, neue Ideen zu kreieren. Zu zeigen, dass mehr
dahintersteckt, als man auf den ersten Blick sieht.
Günter Bauer, Geschäftsführer
5
„HÖHERE FÄHIGKEITEN
ERWACHSEN NUR AUS MEHR
KOMPLEXITÄT.“
Carsten Bresch
6
KOMPLEXITÄT MANAGEN
Komplexität bedeutet: Es kommt immer etwas nach. Komplexität
dient als Grundlage für unendliche Varianten und Möglichkeiten, also
Chancen. Diese erkennt derjenige, der komplexe Systeme versteht,
sich in ihnen zurechtfindet und sie nutzt.
Wir bei der Bayerngas managen Komplexität, indem wir unsere Systeme begreifen, vernetzt denken und unsere Fähigkeiten in ein gemeinsames Ziel integrieren.
7
Anpassungsfähigkeit und Funktionalität aller Einzelelemente
werden jetzt und in Zukunft das große Ganze sichern.
DAS GANZE IST MEHR
ALS DIE SUMME DER TEILE.
Wie ein Baum,
der sich von der Wurzel bis zur Krone
optimal seinen Lebensbedingungen anpasst,
ist die Bayerngas mit ihren hochspezialisierten Einheiten
über alle Wertschöpfungsstufen hinweg
für ihre Kunden aktiv und leistet so
einen entscheidenden
Beitrag zur Versorgungsund Beschaffungssicherheit.
8
Ähnlich der Meteorologie lassen sich bestimmte
Ereignisse in der Energiewirtschaft prognostizieren.
VORHERSAGEN,
NICHT WEISSAGEN.
Mit der entsprechenden Erfahrung
und modernen technischen Hilfsmitteln
beobachten und analysieren wir die Entwicklungen am Markt,
optimieren fortwährend bestehende Produkte,
entwickeln neue Lösungen und haben immer
einen Plan B im Portfolio.
9
Rasante Informationsfülle,
kleinteiligere Geschäftsprozesse,
neue Verkehrsarten und -wege sowie wachsende
Berichts- und Reporting-Pflichten werden
ein hohes Tempo und neue Knotenpunkte erfordern.
DIE RICHTIGE
PEILUNG FINDEN.
Die Spezialisten der Bayerngas-Gruppe
bewahren den Überblick.
Wir pflegen einen regelmäßigen und übergreifenden
Informationsaustausch – intern und extern mit unseren Kunden
und Geschäftspartnern.
Wir begleiten unsere Kunden, helfen ihnen beim Navigieren
und nehmen ihnen Teile des Weges ab.
10
Wer erfolgreich sein will,
muss sich auch unter
der Oberfläche auskennen.
WISSEN, WAS
DAHINTERSTECKT.
Um die aktuellen und künftigen Fragestellungen
rund um das Thema Energie richtig beantworten zu können,
verfügt die Bayerngas-Gruppe über jahrzehntelange Erfahrung,
fundierten Zugang zu den Märkten und Know-how
über alle Fachbereiche hinweg.
Gebündelt wird diese Kompetenz in unseren Produkten
und Dienstleistungen.
11
Das effektive Interagieren von
gleich bedeutenden Spezialistengruppen
ist charakteristisch für eine
funktionierende Organisation.
ZUSAMMENSPIEL
MACHT STAAT.
Wie in einem Ameisenvolk
agieren bei der Bayerngas hochspezialisierte Teams
mit der gemeinsamen Zielsetzung,
das Energiegeschäft nachhaltig abzusichern
und das Kerngeschäft unserer Kunden
durch die bedarfsgerechte Bereitstellung
von Wärme- und Prozessenergie
zu stützen.
12
Gegenseitige Absprachen und schnelle Reaktionen
auf dynamische Veränderungen sind elementar
für das Gestalten von Verbindungen.
IMMER AUF
UNSEREM RADAR.
Ähnlich den Fluglotsen organisiert und strukturiert
die Bayerngas für ihre Kunden die Energiebeschaffung.
Von anspruchsvollen und komplexen Lieferprodukten
bis hin zu marktnahen Dienstleistungen und Schulungen
basiert die Ausgestaltung der Geschäftsbeziehung
auf persönlichem Kontakt und
einer gemeinsamen Sprache.
13
DIE BAYERNGAS-GRUPPE
Konzernübersicht
Bayerngas GmbH
München
Bayerngas-Beteiligung: 100 %
Bayerngas Energy Trading GmbH
München
14
Bayerngas-Beteiligung: 100 %
Bayerngas Vertrieb GmbH
München
Bayerngas-Beteiligung: 50 %
bayernSERVICES GmbH
München
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Bayerngas-Beteiligung: 100 %
bayernugs GmbH
München
Bayerngas-Beteiligung: 100 %
bayernets GmbH
München
Konzernübersicht
Bayerngas-Beteiligung: 19,9 %
Bayerngas Norge AS
Oslo, Norwegen
15
ORGANE DER GESELLSCHAFT
Gesellschafter der Bayerngas GmbH (Mutterunternehmen)
Gesellschafter
Anteil
in Mio. €
Anteil
in %
SWM Gasbeteiligungs GmbH & Co. KG
51,06
56,3
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
18,87
20,8
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
9,07
10,0
SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH
4,54
5,0
Stadtwerke Landshut
3,36
3,7
Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH
2,39
2,6
Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR
1,41
1,6
90,70
100,0
Aufsichtsrat der Bayerngas GmbH (Mutterunternehmen)
Dr. Florian Bieberbach 1,2
Vorsitzender der Geschäftsführung der
Stadtwerke München GmbH
(Vorsitzender)
Dr. Claus Gebhardt 1,2
Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
(stellvertretender Vorsitzender) (bis 20.11.2014)
Klaus-Peter Dietmayer 1,2
Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
(ab 20.11.2014) (stellvertretender Vorsitzender ab 05.12.2014)
Armin Bardelle 1,2
Werkleiter der Stadtwerke Landshut
(ab 24.10.2014)
Oliver Belik
Stadtrat der Landeshauptstadt München
(bis 23.07.2014)
16
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Organe
der Gesellschaft
Matthias Berz 1,2
Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH
Dr. Kurt Gribl
Oberbürgermeister der Stadt Augsburg
(bis 16.09.2014)
Dr. Philipp Hiltpolt 1,2
Geschäftsführer der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
Dr. Alfred Lehmann
Stadtrat der Stadt Ingolstadt
Hans Podiuk
Stadtrat der Landeshauptstadt München
Hans Rampf
Oberbürgermeister der Stadt Landshut
(bis 23.10.2014)
Helmut Schmid
Stadtrat der Landeshauptstadt München
(ab 23.07.2014)
Eva Weber
2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg
(ab 16.09.2014)
Ständige Vertreter im Aufsichtsrat waren die Herren:
Armin Bardelle 1,2
Werkleiter der Stadtwerke Landshut
– für Herrn Hans Rampf – (bis 23.10.2014)
Jürgen Baron 1,2
Stellvertr. Werkleiter der Stadtwerke Landshut
– für Herrn Armin Bardelle – (ab 24.10.2014)
Matthias Bolle 1,2
Geschäftsführer der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH
– für Herrn Dr. Alfred Lehmann –
1
2
Mitglied des Finanzausschusses.
Mitglied des Personalausschusses.
Geschäftsführer
Günter Bauer, Baldham
17
18
ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
FÜR DIE BAYERNGAS GMBH UND DEN
BAYERNGAS-KONZERN
Geschäftsmodell und Geschäftsverlauf
20
Externe Einflussfaktoren
22
Entwicklung der vollkonsolidierten Konzernunternehmen
26
Ertragslage des Konzerns
40
Personalbericht43
Risikobericht44
Prognose- und Chancenbericht
47
Die Abbildungen auf den Seiten 22 und 23 sowie die Seiten 35 bis 39 sind nicht Bestandteil des geprüften und testierten Konzernlageberichts der Bayerngas GmbH. Die Aussagen im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
beziehen sich somit nicht auf diese Abbildungen bzw. Seiten.
19
Zusammengefasster Lagebericht für die Bayerngas GmbH und den
Bayerngas-Konzern
Im vorliegenden Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 sind der Lagebericht der Bayerngas
GmbH und der Lagebericht des Bayerngas GmbH-Konzerns zusammengefasst. Der Geschäftsverlauf sowie die voraussichtliche Entwicklung mit den wesentlichen Chancen und Risiken gelten für die Bayerngas GmbH und den Bayerngas GmbH-Konzern gleichermaßen.
GESCHÄFTSMODELL
UND GESCHÄFTSVERLAUF
Konzernstruktur
Die Bayerngas GmbH, München, ist die Muttergesellschaft des Bayerngas-Konzerns. Sie steuert die verbundenen Unternehmen und Beteiligungen über eine übergeordnete Konzernstrategie und nimmt Querschnittsfunktionen für die Töchter wahr. Der Konzern ist in den Geschäftsfeldern Gasvertrieb und Gashandel, Pipelinebetrieb und Kapazitätsvermarktung, Speicherbetrieb
und Kapazitätsvermarktung, technische Services sowie Gasaufsuche und Gas-/Ölförderung
tätig.
Vertriebs- und Handelsmarkt
Im Januar 2014 erfolgte die Bündelung der wesentlichen Vertriebsaktivitäten. Die Vertriebs-,
Beschaffungs- und Marktfolgeeinheiten der Bayerngas GmbH und deren 100-Prozent-Tochter
novogate GmbH wurden in der zur Bayerngas Vertrieb GmbH umfirmierten novogate GmbH
zusammengeführt. Die Bayerngas Vertrieb GmbH (Anteil Bayerngas GmbH: 100 %) mit Sitz in
München bietet Stadtwerken, Stadtwerkeverbünden, regionalen Gasunternehmen und großen
Industriekunden Erdgaslösungen – von anspruchsvollen und komplexen Lieferprodukten bis hin
zu marktnahen Dienstleistungen und Schulungen. Das Liefer-, Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft konzentriert sich auf den deutschen und österreichischen Markt.
An den europäischen Energiehandelsmärkten ist die Bayerngas Energy Trading GmbH (Bayerngas GmbH: 100 %), München, tätig. Die Gesellschaft bietet der Bayerngas Vertrieb GmbH
sowie handelsnahen Stadtwerken einen direkten Zugang zum europäischen Beschaffungsmarkt. Die Produktpalette der Bayerngas Energy Trading GmbH umfasst neben klassischen
physischen Standardhandelsprodukten und flexiblen Absicherungsprodukten für Erdgas auch
eine Vielzahl unterstützender Dienstleistungsprodukte wie Marktinformation, Pricing, Beratung,
Portfolioführung und -beratung.
Im deutschen Gasvertriebs- und Handelsmarkt hat der
Im deutschen Gasvertriebs- und Handelsmarkt hat der Bayerngas-Konzern einen signifikanten
Marktanteil. Das Gasabsatzvolumen des Konzerns lag 2014 bei rund 81,2 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Der Vorjahreswert belief sich auf 86,2 Mrd. kWh.
Bayerngas-Konzern einen signifikanten Marktanteil.
20
Der Energiemarkt mit seinen Regulierungsanforderungen verlangt nach zunehmender Professionalisierung. Deshalb hat sich die Unternehmensgruppe 2014 schärfer als energiewirtschaftlicher Lösungsanbieter positioniert, der seine Kompetenzen extern vermarktet. Der Ausbau des
Dienstleistungsgeschäfts wurde mit der Entwicklung neuer Produkte wie beispielsweise der
Übernahme von EMIR-Reporting-Aufgaben, Inhouse-Beratungen und der Unterstützung von
Preisstellungen vorangetrieben. Ergänzt werden diese Dienstleistungen von den technischen
Services der bayernSERVICES GmbH (Bayerngas GmbH: 50 %). Die bayernSERVICES hat ihr
Vertriebsgebiet ausgeweitet und bietet seit dem 2. Halbjahr 2014 ihre Dienstleistung verstärkt
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
auch für Industriekunden in Österreich an. Somit folgt die bayernSERVICES GmbH dem Absatzgebiet der Bayerngas Vertrieb GmbH.
Pipelinebetrieb und Kapazitätsvermarktung
Die bayernets GmbH (Bayerngas GmbH: 100 %) betreibt und vermarktet ein 1.333 km langes Gashochdruck-Pipelinesystem in Bayern. Das Unternehmen bewirtschaftet das Netz aufgrund regulatorischer Vorgaben unabhängig und vermarktet die Transportkapazitäten diskriminierungsfrei. Im Südosten ist das Pipelinesystem durch Import- und Exportpunkte an das
österreichische Gastransportsystem angeschlossen. Das Netzgebiet beträgt 32.000 Quadratkilometer und ist Teil des Marktgebiets NetConnect Germany (NCG). Das Unternehmen zählt
zu den großen Ferngasnetzbetreibern in Deutschland. Die Netzentgelte sind reguliert. Zusätzliche vermarktbare Kapazitäten entstehen durch den geplanten Ausbau der Pipelineinfrastruktur.
Die bayernets GmbH
zählt zu den großen
Ferngasnetzbetreibern in Deutschland.
Speichergeschäft
Anfang 2014 hat die Bayerngas GmbH für den Betrieb und die Vermarktung ihres Untergrundspeichers Wolfersberg eine eigene Speichergesellschaft ausgegründet. Die bayernugs GmbH
(Bayerngas GmbH: 100 %) bietet Händlern Speicherprodukte für Flexibilität und Versorgungssicherheit. Der Speicher, weiterhin im Besitz der Bayerngas GmbH, ist an das Gastransportsystem der bayernets GmbH angeschlossen. Die erfolgreiche Vermarktung von Speicherkapazitäten hängt vom Angebot an Flexibilität und der Höhe der Sommer-Winter-Spreads ab. Aufgrund
der hohen Liquidität an den Handelsmärkten ist das Angebot von Flexibilität zuungunsten der
Speicherbetreiber hoch. Etwas positiver, wenngleich nicht ausreichend, hat sich 2014 der Sommer-Winter-Spread entwickelt.
Die bayernugs GmbH
bietet Händlern Speicherprodukte für Flexibilität und Versorgungssicherheit.
Gasaufsuche und Gasförderung
Das Explorations- & Produktionsgeschäft (E&P-Geschäft) des Konzerns steht auf zwei Säulen. Im Offshore-E&P-Geschäft ist die Bayerngas GmbH über ihre Beteiligung an der Bayerngas Norge AS, Oslo, aktiv. Die Bayerngas Norge-Gruppe hält 44 Lizenzen zur Gasaufsuche und
Förderung auf dem norwegischen, 17 Lizenzen auf dem britischen und vier auf dem dänischen
Kontinentalschelf. In 2014 hat die Bayerngas GmbH ihren Anteil an der Bayerngas Norge von
31,5 % auf 19,9 % reduziert. Hintergrund ist eine Erhöhung des Gesamtinvestitionsvolumens
des norwegischen Unternehmens. Damit bleibt das Investitionsvolumen auf gleichem Niveau
und die Beteiligungshöhe adäquat zur Unternehmensgröße der Bayerngas GmbH. Bayerngas
Norge AS produziert aus insgesamt sechs Feldern und weist für 2014 ein Produktionsvolumen
von 9,9 Mrd. kWh (2013: 8,5 Mrd. kWh) aus.
In Deutschland ist die Bayerngas GmbH im Explorationsgeschäft tätig. In Brandenburg sucht
das Unternehmen in der Lizenz Reudnitz nach Kohlenwasserstoffen. Anfang 2014 wurde eine
zweite Seismik-Kampagne durchgeführt, Mitte des Jahres eine vertikale Bohrung niedergebracht und im Herbst eine horizontale Ablenkung durchgeführt. Im Januar 2015 wurde ein Gastest unter Produktionsbedingungen durchgeführt.
21
EXTERNE EINFLUSSFAKTOREN
Sinkender Gasverbrauch in Deutschland
In Deutschland wurden 2014 rund 823 Mrd. kWh verbraucht, im Vorjahr waren es noch
956 Mrd. kWh (Quelle BDEW u. AG Energiebilanzen e . V., vorläufige Zahlen, Stand: März 2015).
temperatur von 10,3 °C Sowohl der rückläufige Gasverbrauch (minus 12,6 %) als auch der rückläufige Gesamt-Primärwar 2014 das wärmste energieverbrauch (minus rund 4,7 %) geht vor allem auf die wärmeren Temperaturen in 2014 zuJahr seit Beginn der rück. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,3 °C war 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der
Temperaturaufzeich- Temperaturaufzeichnungen 1881 in Deutschland. Hinzu kam bei Gas ein geringerer Einsatz in
nungen in Deutschland. der Stromerzeugung (58,3 Mrd. kWh; minus 13,7 %) und in der chemischen Grundstoffindustrie.
Mit einer Durchschnitts-
Bei der Stromerzeugung legten die erneuerbaren Energien erneut zu (plus 5,4 %). Weiterhin
überzeugend ist der Marktanteil von Erdgas im Neubau: Rund 50 % der neugebauten Wohnungen werden mit einer Erdgasheizung ausgestattet (Quelle BDEW, vorläufige Zahlen, Stand Februar 2015; Vorjahr: korrigiert rund 48 %).
Diese Gesamtentwicklung war für das Vertriebs- und Handelsgeschäft der Bayerngas-Gruppe
herausfordernd.
40
Mineralöl
35,0 %
Erdgas
20,5 %
Steinkohle
12,6 %
Braunkohle
12,0 %
Erneuerbare
11,1 %
35
30
25
20
15
10
5
Kernenergie
8,1 %
Sonstige*
0,7 %
0
Primärenergieverbrauch in Deutschland 2014
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen; Stand 3/2015
* Einschließlich Stromaustauschsaldo.
5
Okt. 2010–März 2011 2,68 ºC
4
Okt. 2011–März 2012 2,78 ºC
3
Okt. 2012–März 2013 2,35 ºC
2
1
Okt. 2013–März 2014 4,43 ºC
0
Durchschnittstemperaturen der Wintermonate
Durchschnittstemperatur in München (gemessen am Flughafen München)
22
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
50
40
30
49,9 %
Erdgas**
21,1 %
Fernwärme
20,1 %
ElektroWärmepumpen
20
6,2 %
Holz/Holzpellets
10
1,4 %
Sonstige
0
0,7 %
Heizöl
0,6 %
Strom
Konzern und GmbH
Lagebericht
Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau* in Deutschland 2014
*
Zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten in neu zu errichtenden Gebäuden
und in Bestandsgebäuden. ** Einschließlich Bioerdgas.
Quelle: BDEW, Stand 02/2015; vorläufig
40
35
30
37 %
Industrie
33 %
Haushalte
14 %
Gewerbe, Handel,
Dienstleistungen
12 %
Kraftwerke
der allgemeinen
Versorgung
25
20
15
10
4%
5
Fernwärme
0
Erdgasabsatz nach Verbrauchergruppen in Deutschland 2014
Quelle: BDEW, Stand 02/2015
40
35
30
38 %
Russland
26 %
Niederlande
22 %
Norwegen
10 %
Deutschland
25
20
15
10
4%
5
Dänemark,
Großbritannien
und andere
0
Erdgasaufkommen nach Herkunftsländern in Deutschland 2014
Quelle: BDEW, Stand 02/2015
23
Ukraine-Russland-Krise schürt Unsicherheit
Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für russische Erdgaslieferungen nach Europa. Trotz der
Ukraine-Russland-Krise, die im Februar 2014 mit der Präsenz russischer Truppen auf der Krim
begann, war die Liquidität an den europäischen Handelsmärkten hoch. Die Befürchtung, dass
Russland wegen der folgenden EU-Sanktionen Gaslieferungen kürzen oder es zu Transportengpässen wegen der Kämpfe in der Ostukraine kommen würde, hat sich bis Ende 2014/Anfang
2015 nicht bewahrheitet.
Dennoch führte die Krise zu einer erhöhten Volatilität, die sich negativ auf die Prognostizierbarkeit im Handelsgeschäft der Bayerngas Energy Trading GmbH auswirkte.
2014 änderte der dominierende russische Gasproduzent seine strategischen Pläne. Politische
Verwerfungen, regulatorische Einschränkungen und eine zu diskutierende Wirtschaftlichkeit waren hierfür offensichtlich die Gründe. Der mit einem deutschen Partner geplante Asset-Tausch
Vertriebsgeschäft gegen Feldbeteiligung wurde genauso wie der Bau der South Stream-Pipeline verworfen. Darüber hinaus blockierte die britische Regierung zunächst den Verkauf eines
deutschen E&P-Unternehmens und Speicherbetreibers an einen russischen Investor.
Das Thema Versorgungssicherheit hat 2014 einen unerwarteten politischen Stellenwert erhalten.
gungssicherheit hat Den Bayerngas-Konzern betrifft dies im Rahmen der Risikominimierung bei Bezugsverträgen
2014 einen unerwarte- als auch als Infrastrukturbetreiber und Gasproduzent. Die geplanten Investitionen in die Pipeten politischen Stel- lineinfrastruktur werden den Beitrag der Netzgesellschaft bayernets GmbH zur Versorgungssilenwert erhalten. cherheit erhöhen. Der von der bayernugs GmbH betriebene Untergrundspeicher könnte beim
Aufbau einer strategischen Erdgasreserve genutzt werden. Der Bayerngas-Konzern unterstützt
die politische Initiative der bayerischen Staatsregierung zur strategischen Reserve. Das BMWi
hat eine Studie dazu in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse Mitte 2015 vorliegen sollen.
Das Thema Versor-
Der Kostendruck steigt
Die Liquidität auf den
Gasmärkten ist hoch,
der Wettbewerb sehr
intensiv und die Margen auf Großhandelsebene sind gering.
Auf Großhandelsebene sind die Preise im Berichtszeitraum gefallen. Der Verfall des Ölpreises ab
Mitte 2014 von über 100 $/Barrel auf unter 50 $/Barrel Anfang 2015 setzt die Produzenten weiter unter Druck. Die Liquidität auf den Gasmärkten ist hoch, der Wettbewerb sehr intensiv und
die Margen auf Großhandelsebene sind gering. Flexibilisierungskosten können nicht vollständig beim Kunden platziert werden und externe Kosten, die beispielsweise aus den steigenden
Regulierungsanforderungen resultieren, steigen.
Die Marktstruktur ändert sich
Die intensive Wettbewerbssituation ist nicht neu. Impulse kamen im Zeitraum des vorangegangenen Geschäftsjahres durch die Vertriebsaktivitäten der internationalen Produzenten. In 2014
wurde zunehmend offensichtlich, welche Auswirkung der Ausbau der erneuerbaren Energien
auf den Wettbewerb hat. Der Einsatz von Erdgas in der Stromproduktion ist gering. Beteiligungen selbst an modernen, hocheffizienten konventionellen Kraftwerken bleiben aufgrund geringer Benutzungsstunden in der Regel unwirtschaftlich.
Die Diskussion zwischen Energiebranche und Politik zum Marktdesgin bzw. zur Schaffung von
Kapazitätsmärkten hielt 2014 an. Kapazitätsmärkte dienen der Versorgungssicherheit durch
das marktgerecht vergütete Vorhalten von Stromerzeugungskapazitäten bzw. von Kapazitäten
in Erdgasspeichern. Das Thema gewinnt mit der Substitution konventioneller durch volatile erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten an Bedeutung.
24
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Energieversorger überprüfen und ändern deshalb ihr Geschäftsmodell oder ziehen sich aus
Märkten (Großhandelsmarkt Gas; konventionelle Kraftwerke) zurück. Der Bayerngas-Konzern
hatte sich mit der Bündelung der Vertriebsaktivitäten und dem Ausbau des Dienstleistungsportfolios rechtzeitig an die Marktveränderungen angepasst. Die Steigerung der Kosten- und
Prozesseffizienz aufgrund des Markt- und Regulierungsdrucks gewinnt für die Marktteilnehmer
und somit auch für den Bayerngas-Konzern verstärkt an Bedeutung. Gleichzeitig entsteht für
die Bayerngas-Gruppe Raum, anspruchsvolle Energiedienstleistungen anbieten zu können, um
Kunden bei ihren eigenen Anstrengungen zu unterstützen.
Konzern und GmbH
Lagebericht
Der Bayerngas-Konzern
hatte sich mit der Bündelung der Vertriebsaktivitäten und dem
Ausbau des Dienstleistungsportfolios rechtzeitig an die Marktveränderungen angepasst.
EEG-Novelle in Kraft getreten
Seit 1. August 2014 ist die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Damit
soll der Ausbau der erneuerbaren Energien gesteuerter erfolgen. Mit der Novelle haben sich die
Rahmenbedingungen für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) verschlechtert. Die Eigenstromerzeugung wird mit einer EEG-Umlage belastet. Das betrifft den zentralen Absatzmarkt von Biomethan. Neue Regelungen zur KWK-Förderung sind für 2015 zu erwarten.
Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie
Die Europäische Union (EU) hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz bis 2020 um 20 %
zu steigern. Eine entsprechende Effizienzrichtlinie der EU (2012/27/EU) hat die Bundesregierung bis 2014 noch nicht vollständig in nationales Recht umgesetzt. Handlungsdruck entsteht
zusätzlich durch die Selbstverpflichtung der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2020
um 40 % zu senken (Basisjahr 1990). Am 3. Dezember 2014 hat das Bundeskabinett den Nationalen Allokationsplan Energieeffizienz (NAPE) und das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020
verabschiedet. Der Bundesrat hat am 6. März 2015 den Gesetzentwurf zur Teilumsetzung der
Energieeffizienzrichtlinie gebilligt. Großunternehmen werden zu Energieeffizienzmaßnahmen
angehalten bzw. werden zu Energieaudits verpflichtet (ab 5. Dezember 2015; alle vier Jahre).
Aufgrund seiner guten Position im Industriekundenmarkt wird der Bayerngas-Konzern Effizienzdienstleistungen entwickeln.
Aufgrund seiner guten Position im Industriekundenmarkt wird
der Bayerngas-Konzern Effizienzdienstleistungen entwickeln.
25
ENTWICKLUNG DER VOLLKONSOLIDIERTEN KONZERNUNTERNEHMEN
Bayerngas GmbH
Mit der Bündelung der Vertriebsaktivitäten in der Bayerngas Vertrieb GmbH und der Neugründung der bayernugs GmbH vollzog die Bayerngas GmbH die Entwicklung zu einer operativen
Holding.
Im Geschäftsjahr
2014 stand die Verbesserung der internen Kostentransparenz im Mittelpunkt.
In der Bayerngas GmbH erfolgt die strategische Planung für die Unternehmensgruppe im Rahmen von Steuerungskonzepten. Innerhalb derer wird auch die Risikokapitalverteilung geregelt.
Des Weiteren werden von der Bayerngas GmbH zentral Dienstleistungen im kaufmännischen
und juristischen Bereich sowie IT-Dienstleistungen für die Tochterunternehmen, soweit regulatorisch erlaubt, erbracht. Im Geschäftsjahr 2014 stand die Verbesserung der internen Kostentransparenz im Mittelpunkt. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Prozesses sind Kosten von
nun an schärfer verursachungsgerecht zuordenbar und somit Ergebnisse eindeutiger nachvollziehbar. Um dies zu erreichen, wurden die interne Leistungsverrechnung und die Konzernleistungsverrechnung neu konzipiert, Werteflüsse und Leistungen klar definiert und bepreist.
Jahresüberschuss und Umsatz
Die Bayerngas GmbH erzielte in 2014 erstmals Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen für Tochterunternehmen und der Weiterverrechnung von Governanceleistungen in
Höhe von 19,5 Mio. €. Infolge der Neustrukturierung der Vertriebsaktivitäten in der Bayerngas
Vertrieb GmbH waren im Vergleich zum Vorjahr keine Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Erdgas
auszuweisen. Aperiodische Erträge und Aufwendungen, insbesondere die erhaltenen Bilanzkreisausschüttungen und deren verursachungsgerechte Weiterreichung an Gaskunden, wurden
im Geschäftsjahr unter den sonstigen Erträgen und Aufwendungen gezeigt. Per saldo verbleibt
aus den Ausschüttungen der Marktgebietsverantwortlichen NetConnect Germany und Gaspool
ein positiver Ergebnisbeitrag.
Der Jahresüberschuss liegt im Geschäftsjahr bei 21,4 Mio. € und damit nur geringfügig unter
dem Vorjahresergebnis (22,8 Mio. €).
Für weitere Erläuterungen zur Ertragslage und zur nachfolgenden Vermögens- und Finanzlage
wird auf die Ausführungen zum Konzern verwiesen.
26
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Vermögens- und Finanzlage
Mio. €
31.12.2014
%
Mio. €
31.12.2013
%
Anlagevermögen
400,3
42,7
474,3
58,5
Vorräte, Forderungen etc.
441,7
47,1
298,1
36,8
95,2
10,2
38,0
4,7
937,2
100,0
810,4
100,0
408,2
43,6
398,5
49,2
12,5
1,3
15,1
1,9
Mittel- und langfristige
Fremdmittel
124,6
13,3
145,0
17,9
Kurzfristige Rückstellungen und
Verbindlichkeiten
391,9
41,8
251,8
31,0
Summe
937,2
100,0
810,4
100,0
AKTIVA
Flüssige Mittel und WP des UV
Summe
PASSIVA
Wirtschaftliches Eigenkapital
Mittel- und langfristige
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Reduzierung der Anteile an der Bayerngas Norge AS. Die Bayerngas GmbH hat ihre Anteile
an der Bayerngas Norge AS gegenüber dem letzten Stichtag von 31,5 % auf 19,9 % reduziert.
Die Bayerngas GmbH
hält 19,9 % Anteile an der Bayern-
Investitionen. Im Geschäftsjahr erfolgten im Wesentlichen Ausleihungen an die Bayerngas gas Norge AS.
Norge-Gruppe in Höhe von 53,7 Mio. € und Investitionen in die Implementierung und Weiterentwicklung des im Vorjahr neu angeschafften Portfoliomanagementsystems sowie in die Erdgasaufsuchungslizenz Reudnitz (insgesamt 11,2 Mio. € für 2D-Seismik und eine Nachweisbohrung).
Finanzierung. Die Finanzierung der Investitionen in das Finanzanlagevermögen erfolgte durch
den Verkauf von Anteilen an der Bayerngas Norge AS und die gleichzeitige Abtretung von ausgereichten Gesellschafterdarlehen. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen wurden durch eigene liquide Mittel finanziert. Die Bankkredite wurden planmäßig mit rund 10,2 Mio. € getilgt.
Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote beträgt bezogen auf das wirtschaftliche Eigenkapital (ohne
Bilanzgewinn, der für die Gewinnausschüttung vorgesehen ist) rund 43,6 % (2013: 49,2 %).
Abweichend zur Entwicklung der Eigenkapitalquote im Konzern führen zum Stichtag noch nicht
finanziell ausgeglichene Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen der Bayerngas GmbH
und den Tochterunternehmen Bayerngas Vertrieb GmbH und bayernugs GmbH im Vergleich
zum Vorjahr zu einer höheren Bilanzsumme und damit zu einer geringeren Eigenkapitalquote.
27
Wie in den vergangenen Jahren schlägt die Geschäftsführung zur Stärkung der Eigenkapitalbasis eine Gewinnrücklagenbildung in Höhe von 9,0 Mio. € (2013: 11,0 Mio. €) vor.
Bayerngas Vertrieb GmbH
Spezifische Marktsituation
Die Bayerngas Vertrieb GmbH befindet sich in einem schwierigen Marktumfeld, das 2014 von
hohem Wettbewerbsdruck und einer zu warmen Witterung sowohl im 1. Quartal als auch im
4. Quartal geprägt war. Letztendlich führten die hohen Temperaturen zu Überkapazitäten im
Markt. Das Kaltakquisegeschäft wurde durch die Ausschüttung der Marktgebietsbetreiber NCG
und Gaspool (Überschüsse aus Regelenergie-Umlagekonto), beginnend im Frühjahr 2014, stark
verzerrt. Im 2. Halbjahr 2014 zeichnete sich ein verstärktes Engagement bei den Energieversorgern in Richtung Energiedienstleistungen ab.
Geschäftsentwicklung
Die in 2013 angekündigte Zusammenführung der Vertriebsaktivitäten des Bayerngas-Konzerns
in die Bayerngas Vertrieb GmbH wurde im 1. Halbjahr 2014 erfolgreich umgesetzt. Die Bayernder Vertriebsaktivitäten gas Vertrieb GmbH setzte in 2014 rund 46,0 Mrd. kWh Erdgas (Vorjahr: 58,6 Mrd. kWh) ab und
des Bayerngas-Kon- lag damit um rund 2 Mrd. kWh über dem Planabsatz für 2014.
Die in 2013 angekün-
digte Zusammenführung
zerns in die Bayerngas
Die Differenz zum Vorjahr resultiert aus dem Strategiewechsel des Bayerngas-Konzerns, nachim 1. Halbjahr 2014 er- dem handelsnahe Kunden vorwiegend über die Handelstochter Bayerngas Energy Trading
folgreich umgesetzt. GmbH bedient werden. Dementsprechend hat eine Überführung von Kunden und damit verbundenen Mengen stattgefunden. Bei temperaturgeführten Kunden hat die außerordentlich warme
Witterung zu einem erheblichen Minderabsatz gegenüber der Planung geführt. Einige Kunden
waren nicht in der Lage, die Take-or-Pay-Verpflichtung einzuhalten.
Vertrieb GmbH wurde
Das Industriekundengeschäft wurde erfolgreich ausgebaut. Bestehende Kundenverträge konnten verlängert, bereits verlorene Kunden zurückgewonnen und ein nicht unerheblicher Teil an
Neukunden hinzugewonnen werden. Damit – und durch eine konzertierte Vertriebsaktion zwischen der Bayerngas Vertrieb GmbH und dem Trading der Bayerngas Energy Trading GmbH
im Bereich Standardhandelsprodukte ab September 2014 – konnte bei der Absatzentwicklung
das Planziel übererfüllt werden.
Jahresüberschuss und Umsatz
Die Umsatzerlöse aus dem Gasverkauf lagen in 2014 bei rund 1,17 Mrd. €. Ein Betrag von rund
0,86 Mrd. € stammt aus Verträgen, die die Bayerngas GmbH vor 2014 abgeschlossen hat und
die im Rahmen von neu gestalteten Kommissionsverträgen auf die Bayerngas Vertrieb GmbH
übergeleitet werden. Im Vergleich zu den Umsatzerlösen der Bayerngas GmbH aus dem Vorjahr haben sich der Absatzrückgang sowie die niedrigeren Gaspreise umsatzreduzierend ausgewirkt.
Gleiches gilt korrespondierend auf der Bezugsseite. Der Materialaufwand beträgt rund
1,14 Mrd. €.
Die im Rahmen des Kommissionsverhältnisses von der Bayerngas GmbH weiterbelasteten
Gasbezugs-, Speicher- und Transportaufwendungen betragen insgesamt 0,91 Mrd. €.
28
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Der an die Bayerngas GmbH abzuführende Gewinn beträgt 11,2 Mio. €. Die neu gestalteten und
bepreisten Konzerndienstleistungen der Bayerngas GmbH sind in einer Größenordnung von
rund 8,2 Mio. € hierbei aufwandserhöhend berücksichtigt.
Prognose- und Chancenbericht
Die Bayerngas Vertrieb GmbH sieht u. a. aufgrund der neuen Energieeffizienzgesetze in Öster- Die Bayerngas Verreich und in Deutschland durchaus neue Marktchancen im Dienstleistungssegment und möchte trieb GmbH sieht neue
diese auch aktiv nutzen. Die Kaltakquise wird in 2015 beeinflusst werden von:
Marktchancen im
Dienstleistungssegment.
• NCG- und Gaspool-Ausschüttung 2014,
• gleiches gilt auch für die Tatsache, dass einige Kunden die Take-or-Pay-Verpflichtung in
2014 nicht eingehalten haben, und
• von den Regelungen der GABi Gas 2.0, insbesondere durch die Veränderungen in den Bilanzierungskosten inkl. Regelumlage auf alle RLM-Kunden.
Des Weiteren wird die Margenentwicklung weiterhin unbefriedigend sein. Damit sind straffe und
effiziente Prozesse für einen erfolgreichen Energievertrieb essentiell.
Die Bayerngas Vertrieb GmbH plant, den Gasabsatz auf innereuropäische Gebiete auszuweiten,
Strom als ein weiteres Standbein aufzunehmen und das Energiedienstleistungsangebot ebenfalls erheblich auszuweiten. Diese Maßnahmen werden jedoch erst frühestens Anfang 2016 ergebniswirksam werden. Mit den vorgenannten Maßnahmen werden die Marktchancen aktiv genutzt, was erheblich zur Steigerung der Marktleistung ab 2016 führen wird.
Die Planung der Absatzmengen für 2015 erfolgt auf Basis der bereits vertraglich fixierten Mengen unter Berücksichtigung eines sogenannten Normaljahres (Temperatur und Konjunktur).Ergänzt werden diese Mengen um erwartete kundenspezifische Zusatzmengen, die aus der Vertriebsstrategie abgeleitet werden. Der geplante Gesamtabsatz liegt mit rund 43,8 Mrd. kWh
geringfügig unter dem Istabsatz für 2014.
Die Grundlage für die Erlös- bzw. Bezugsaufwandsplanung bilden die bereits kontrahierten
Kundenlieferverträge bzw. die bestehenden Beschaffungsverträge. Zusätzlich erfolgt eine produktgenaue Planung der Ergebnisse aus der Portfoliobewirtschaftung/-optimierung. Die Preisbasis bildet die OTC-Price Forward Curve der Pricing-Abteilung der Bayerngas Energy Trading
GmbH.
Für 2015 ist auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder zur Kundenbindung und Generierung
zusätzlicher, jedoch kleiner Margen vorgesehen. Zu dem bereits genannten Stromvertrieb für
Industriekunden auf Provisionsbasis kommen noch Dienstleistungen an Dritte, wie z. B. die Vermarktung der Energieeffizienzoffensive.
Für die Bayerngas Vertrieb GmbH wird insgesamt ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis erwartet, das jedoch deutlich unter dem herausragenden Jahresergebnis 2014 liegen wird.
29
Bayerngas Energy Trading GmbH
Spezifische Marktsituation
Die europäischen Gaspreise waren 2014 deutlich rückläufig. Maßgeblich hierfür waren die vergleichsweise hohen Temperaturen im Winter, eine überdurchschnittlich gute Versorgungslage
sowie ein durch die schwächelnde Konjunktur indizierter Nachfragerückgang.
Im Marktgebiet NCG lag der durchschnittliche Day-Ahead-Preis für das Kalenderjahr 2014 mit
20,90 €/MWh (Megawattstunde) rund 23 % unterhalb des Vorjahreswerts von 27,21 €/MWh.
che Day-Ahead-Preis Durch kaum entleerte Speicher im Sommer 2014 kam es zu einem drastischen Angebotsüberfür das Kalenderjahr hang, der zeitweise in Abschlägen von über 30 % resultierte. In den übrigen Marktgebieten
2014 rund 23 % unter- (Gaspool, TTF, NBP) stellte sich die Situation vergleichsweise ähnlich dar.
Im Marktgebiet NCG
lag der durchschnittli-
halb des Vorjahreswerts.
Auf den internationalen Rohölmärkten kam es 2014 ebenfalls zu einem starken Angebotsüberhang. Im Zusammenspiel mit schwächeren Konjunkturprognosen für Europa und Asien, anhaltenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten, aus dem Ukraine-Konflikt resultierenden
Sanktionen gegen Russland und Machtkämpfen der Öl produzierenden Staaten ist es in der
zweiten Jahreshälfte zu einem massiven Preisverfall gekommen. Während die Mittelwerte der
ersten beiden Quartale nur knapp unter denen des Vorjahres lagen (Brent bei über 100 $/bbl),
beschleunigte sich der Abwärtstrend bis Ende Q4 und Brent markierte mit teilweise unter 50 $/
bbl neue Tiefstände.
Geschäftsentwicklung
Die Kernfunktion der Bayerngas Energy Trading GmbH ist, für den Konzern als zentrale Beschaffungseinheit mit Zugang zu den europäischen Großhandelsmärkten zu wirken und in diesem Kontext handelsnahe Dienstleistungen den Gesellschaftern der Bayerngas GmbH und der
Konzernschwester Bayerngas Vertrieb GmbH bereitzustellen. Das Unternehmen ist ein FullService-Anbieter im Erdgasbeschaffungshandel für die Kunden, die eine strukturierte ErdgasDas bestehende Dienst- beschaffung betreiben. Das bestehende Dienstleistungs- und Produktportfolio verfügt dementleistungs- und Pro- sprechend über alle Möglichkeiten, handelsnahe Kunden beschaffungsseitig ganzheitlich zu
duktportfolio verfügt bedienen und zu unterstützen.
über alle Möglichkei-
Das Jahr 2014 stellte die Bayerngas Energy Trading GmbH vor eine unerwartete Herausforderung. Die gesamte im Vorjahr entwickelte und bereits teilweise umgesetzte Beschaffungsstrateganzheitlich zu bedie- gie für das Berichtsjahr musste durch den viel zu warmen Winter korrigiert werden. Die eingeleinen und zu unterstützen. teten Korrekturen konnten allerdings aufgrund des sehr schnellen und starken Preisverfalls für
die Lieferprodukte im ersten Quartal keine volle Wirkung mehr entfalten. Long-Positionen für die
ersten vier Monate konnten nur mit signifikantem Verlust veräußert werden. Zudem erwies sich
die Investition in die befristete Anmietung eines Gasspeichers als kontraproduktiv.
ten, handelsnahe Kun-
den beschaffungsseitig
Sondereffekte mit negativen Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis rundeten die Gesamtperformance für das abgelaufene Geschäftsjahr nach unten ab:
• Bildung von Drohverlustrückstellungen für langfristige Kapazitätsverträge,
• Rückstellungen für drohende Verluste aus Bewertungseinheiten und
• die Anpassung von Sicherheitsleistungen aus der Vergangenheit.
Diese belastenden Effekte führten dazu, dass bereits Mitte des Jahres der Fokus auf eine Neuausrichtung der Gesellschaft für zukünftige Anforderungen gerichtet wurde. Der Ausbau des
30
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Beschaffungshandels und des Dienstleistungsgeschäftes für Stadtwerkekunden steht im Vordergrund und soll mittelfristig den größten Teil der Erlöse erwirtschaften.
Wichtige geschäftspolitische Ereignisse
In Abstimmung mit den Gesellschaftern der Bayerngas GmbH wurde beschlossen, dass die
Bayerngas Energy Trading GmbH mit Wirkung zum 31. Dezember 2014 auf die Erlaubnis zum
Betreiben von Bankgeschäften im Sinne von § 32 KWG verzichtet und die erteilte Lizenz zurückgibt.
Die Bayerngas Energy Trading gilt mit Ablauf des 31. Dezember 2014 nicht mehr als Finanzdienstleistungsinstitut und unterliegt somit grundsätzlich nicht mehr der Bankenaufsicht sowie
den regulatorischen Anzeige- und Meldevorschriften. Seit dem 1. Januar 2015 werden keine
Finanzdienstleistungen oder Bankgeschäfte im Sinne des Kreditwesengesetzes mehr erbracht,
die einer Erlaubnis nach § 32 KWG bedürfen.
Jahresüberschuss und Umsatz
Vor dem Hintergrund des ungeplanten Einstiegs in das Jahr 2014 und des anhaltend schwierigen Marktumfelds hat die Bayerngas Energy Trading GmbH erstmals in ihrer Geschichte ein negatives operatives Ergebnis von –5,1 Mio. € erwirtschaftet (nach € 3,10 Mio. positiv im Vorjahr).
Die Umsatzerlöse reduzierten sich trotz gestiegener Absatzmengen um 184,8 Mio. €, was auf
die signifikant gefallenen Energiepreise zurückzuführen ist.
Prognose- und Chancenbericht
Geopolitische Risiken und damit einhergehende Unsicherheiten werden die weltweiten Konjunkturerwartungen auch in 2015 weiter dämpfen und die Volatilität in Commodity-Märkten auf
einem hohen Niveau halten.
Der Trend in der Beschaffung und Bewirtschaftung geht weiterhin Richtung Großhandelsebene.
Die regulatorischen Anforderungen im Energiehandel werden immer höher, und die damit verbundenen Prozesse werden umfassender. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die Großhandelsebene, sondern wirken sich ebenfalls auf Kunden mit mittleren und kleineren Portfolios
aus, insbesondere auf Stadtwerke. Die Standardisierungserfordernisse auf Produktebene steigen stetig und die Bayerngas Energy Trading GmbH hat ihre Prozesse bereits an diesen Wandel
angepasst. Neue und innovative Produkte wurden entwickelt, befinden sich im Entwicklungsprozess und deren Vermarktung wird mit Hochdruck vorangetrieben.
Der Trend in der Beschaffung und Bewirtschaftung geht weiterhin in Richtung
Großhandelsebene.
Durch die höhere Liquidität an den Märkten sind eine Einengung der Spreads und ein weiterer
starker Margendruck zu erwarten.
Einen großen Stellenwert wird zukünftig die Kostenreduktion einnehmen. Neben bereits realisierten Einsparungen sind für das laufende Jahr und die beiden folgenden Geschäftsjahre signifikante Kosteneinsparungen geplant.
Die Bayerngas Energy Trading GmbH wird künftig verstärkt das Dienstleistungsgeschäft ausbauen (Beschaffungshandel, Marktzugang und handelsnahe Dienstleistungen). In diesem Bereich sieht das Unternehmen durch den zunehmenden Kostendruck und schwindende Vertriebsmargen bei den Stadtwerkekunden einen steigenden Bedarf.
31
bayernets GmbH
Spezifische Marktsituation
Die Vermarktung von Transportkapazitäten unterliegt einem ausgeprägten Trend hin zur Kontrahierung kurzfristiger Kapazitäten anstelle von längerfristigen Kapazitätsvorhaltungen, der sich
im kommenden Jahr 2015 durch die Neuerungen des NC CAM mit den Regelungen zur untertägigen Kapazitätsbuchung und zum Kapazitätserwerb durch Übernominierung weiterhin verstärken wird. Die Bepreisung von Transportkapazitäten wird sich im Gegenzug durch eine derzeit
konsultierte Festlegung der Bundesnetzagentur (BEATE) dahingehend ändern, dass auf Kapazitäten mit kurzer Laufzeit pauschalierte Aufschläge erhoben werden, um die nicht bezahlte
Infrastrukturvorhaltung entsprechend zu honorieren. Ebenso sind hohe Rabatte für Ein-/Ausspeiseentgelte an Speichern vorgesehen. Die Kapazitätsplattform PRISMA ist auf dem Weg zur
Europäisierung bereits weit fortgeschritten. Auf europäischer Ebene gibt es jedoch auch konkurrierende Aktivitäten, die den Zielkonflikt zwischen einer „einheitlichen, gemeinsamen Plattform“ und der „Vermeidung einer Monopol-Situation“ widerspiegeln. Die Transportabwicklung
bzw. deren Abbildung in der Bilanzierung wird sich durch die Umsetzung des Network Codes
(NC) Balancing bzw. der darauf beruhenden Festlegung der Bundesnetzagentur (GABi Gas 2.0)
erheblich verändern.
Geschäftsentwicklung
Für das Projekt MONACO I wurde der Status PCI (Project of Common Interest) erreicht.
Maßnahmen zum Erhalt der Versorgungssicherheit und zur Krisenvorsorge waren
ein Schwerpunkt der
bayernets GmbH.
Die Belange der bayernets GmbH konnten sowohl im europäischen TYNDP als auch bei der
Erstellung der nationalen Netzentwicklungspläne Gas für Deutschland und Österreich gewahrt
werden. Für das Projekt MONACO I wurde der Status PCI (Project of Common Interest) erreicht. Bestehende Netzengpässe in den Fernleitungsnetzen konnten durch die Kontrahierung
von Lastflusszusagen weitestgehend beseitigt werden, so dass für nachgelagerte Netzbetreiber
und eigene Netzkunden die erforderlichen festen Kapazitäten nahezu vollständig zur Verfügung
standen. Die Beteiligungen der bayernets GmbH als marktgebietsaufspannender Netzbetreiber
an der NetConnect Germany GmbH & Co. KG (NCG) und als Fernleitungsnetzbetreiber an der
PRISMA European Capacity Platform GmbH (PRISMA) haben sich unter enger Mitwirkung der
bayernets GmbH weiterhin erfolgreich entwickelt. NCG gilt als der führende Marktgebietsverantwortliche in Deutschland und PRISMA als die führende Kapazitätsplattform in Europa.
Die wesentlichen Aktivitäten der bayernets GmbH im Jahr 2014 umfassten die Themenbereiche Vorbereitung der dritten Regulierungsperiode (u. a. Fotojahr 2015), Evaluierung der Anreizregulierung sowie Investitionsmaßnahmen gemäß § 23 ARegV. Außerdem standen der nationale Netzentwicklungsplan Gas (NEP) 2014, Netzanschlussanfragen (Netzbetreiber, Speicher,
Kraftwerke und Endkunden), der Netzzugang zum Netz der bayernets GmbH und die Mitwirkung bei der neuen Fassung der Kooperationsvereinbarung (KoV VII) im Fokus. Ebenso waren
Maßnahmen zum Erhalt der Versorgungssicherheit und zur Krisenvorsorge (Ukraine-Krise) ein
Schwerpunkt der bayernets GmbH. Mit großem personellen Aufwand wurde das laufende Planfeststellverfahren zur Errichtung des Leitungsprojektes MONACO I (Burghausen nach Finsing
bei München) vorangetrieben. Weitere wesentliche Aktivitäten bezogen sich auf europäische
Inhalte wie die REMIT-Verordnung zur Meldung von Transaktions- und Fundamentaldaten der
Marktteilnehmer, Transparenz in der Erfüllung europäischer Veröffentlichungspflichten, Erstellung und Umsetzung von auf europäischer Ebene erlassenen Network Codes und Arbeiten an
der europäischen Kapazitätsplattform PRISMA.
Jahresüberschuss und Umsatz
Das achte Geschäftsjahr der bayernets GmbH verlief in Bezug auf die Vermarktung des Netzes
wieder sehr erfolgreich. In 2014 wurde bei Umsatzerlösen von 77,4 Mio. € (Vorjahr: 77,9 Mio. €)
ein Jahresüberschuss (vor Gewinnabführung) in Höhe von 23,9 Mio. € (Vorjahr: 26,1 Mio. €) erzielt.
32
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Prognose- und Chancenbericht
Die Veränderungen der spezifischen Marktsituation erfordern für die bayernets GmbH entsprechende Anpassungen der weitgehend automatisierten Marktprozesse und damit auch Aufwand
bzw. Investitionen für IT-Systeme. Der Trend der Verlagerung von Transaktionskosten, -Knowhow und -aufwand von den Gasversorgern/-händlern auf die Netzbetreiber wird sich nach Auffassung der bayernets GmbH unverändert fortsetzen. Die strategischen Ziele bleiben dabei unverändert „Benchmarkführer“ bei Prozessqualität und Kosten sowie „Anerkennung der damit
verbundenen Netzkosten“. Gleiches gilt bezüglich der Verlagerung bzw. Vereinheitlichung von
Netzkosten. Das Augenmerk der bayernets GmbH liegt hierbei auf dem Erhalt der Konkurrenzfähigkeit der Netzentgelte der bayernets GmbH sowohl für die bayerischen Verbraucher wie
auch im Vergleich zu anderen Netzbetreibern. Die bayernets GmbH wird auf nationaler und EUEbene die Umsetzung und Weiterentwicklung der europäischen und nationalen Gesetzgebung
sowie die Regulierungsvorgaben weiterhin eng begleiten. Die geplanten Projekte der bayernets
GmbH (u. a. GDRM-Anlage Landshut, MONACO I) werden die Leistungsfähigkeit des Fernleitungsnetzes der bayernets GmbH erheblich verbessern, Engpässe beseitigen und die aktuellen
und zukünftigen Kapazitätsbedarfe sichern.
Die geplanten Projekte werden die Leistungsfähigkeit des
Fernleitungsnetzes
der bayernets erheb-
bayernugs GmbH
lich verbessern, Engpässe beseitigen und
die aktuellen und zu-
Spezifische Marktsituation
künftigen Kapazitätsbedarfe sichern.
Die fundamentale Rolle von Erdgasspeichern (UGS) bei der Optimierung von Ausbau und Betrieb der Erdgasnetze sowie bei der Sicherstellung der Systemstabilität – sowohl bei Spitzenlast
wie auch im Fall von Lieferausfall – wird im aktuellen Markt- und Regulierungsumfeld nach wie
vor nicht angemessen vergütet. Das gefährdete auch in 2014 den wirtschaftlichen Betrieb und
eine für die Versorgungssicherheit hinreichende Bewirtschaftung. Gegenüber der Nutzung von
anderen Flexibilitätsaufkommen wird die Speichernutzung benachteiligt. Auch in 2014 blieb die
Frage ungeklärt, wer in der entflochtenen Gaswirtschaft die Verantwortung für das Vorhalten
von Gas in Speichern trägt, um Engpässen begegnen zu können – und um damit die real anfallenden Kosten geltend machen zu können.
Bisher wird physische Versorgungssicherheit nicht durch den Markt vergütet. Der Sommer-Winter-Spread als Basis für das Entgelt der Speichernutzung war auch in 2014 anhaltend gering.
Die systematische Bevorzugung von Gasbeschaffung an Hubs und GÜPs führt zu einer systematischen Benachteiligung von Speichern als Flexibilitätsquelle. In Deutschland wird die Briefmarke als alleiniges Bepreisungssystem für Netzentgelte etabliert. Dieses trägt aber den strukturellen Vorteilen der Speicher keine Rechnung: verbrauchsnahe Bevorratung und Verlagerung
des Transportes in die verbrauchs- und damit transportschwachen Zeiten. Für Speicherpunkte
sollte deshalb eine gesonderte Transportbepreisung gelten, die dem Rechnung trägt.
Bisher wir die physische Versorgungssicherheit nicht durch
den Markt vergütet.
Geschäftsentwicklung
In diesem vorbeschriebenen, schwierigen Marktumfeld wurde im Januar 2014 auf Basis eines
Pachtmodells die neue Speichergesellschaft bayernugs GmbH gegründet, die den UGS Wolfersberg südöstlich von München betreibt. Bayerngas kam damit den Forderungen aus dem
Energiewirtschaftsgesetz zur Entflechtung nach. Gleichzeitig hatte die Gesellschafterversammlung der Bayerngas GmbH den Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages mit der künftigen
Speichergesellschaft genehmigt, der anschließend abgeschlossen wurde.
33
Infolge der niedrigen Sommer-Winter-Spreads, die mittlerweile die neue Basis für die Bepreisung von Speicherkapazitäten sind, stellte sich das erwartete negative Jahresergebnis ein. Dabei wurde das Arbeitsgasvolumen des UGS Wolfersberg zu 100 % genutzt.
Unter Mitwirkung der
bayernugs GmbH haben sich alle bedeutenden in Deutschland
tätigen Erdgasspeicherunternehmen in der
„Initiative Erdgasspeicher e. V.“ (INES) zusammengeschlossen.
Unter Mitwirkung der bayernugs GmbH haben sich alle bedeutenden in Deutschland tätigen
Erdgasspeicherunternehmen in der „Initiative Erdgasspeicher e. V.“ (INES) mit Sitz in Berlin zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist es, durch eine Bündelung der Speicherbetreiber-Interessen die öffentliche Wahrnehmung für die Bedeutung von Erdgasspeichern im Rahmen der
Energiewende zu fördern und an rechtlichen Rahmenbedingungen für die Speichernutzung mitzuarbeiten. Die Speicherbetreiber forderten neben einer angemessenen und nichtdiskriminierenden Zuweisung von Transportkapazitäten für Erdgasspeicher im Netzentwicklungsplan Gas
die Schaffung zusätzlicher Anreize für einen marktbasierten Einsatz von Erdgasspeichern. Eine
Stärkung des marktbasierten Speichereinsatzes kommt indirekt auch der Versorgungssicherheit im deutschen Gasmarkt zugute.
Jahresüberschuss und Umsatz
Der Umsatz aus der Vermarktung von Speicherkapazitäten an die Bayerngas Vertrieb GmbH beträgt in 2014 3,8 Mio. €. Die Aufwendungen für die Speichernutzung und Betriebskosten sowie
Instandhaltung und Wartung belaufen sich auf insgesamt 16,2 Mio. €. Hierin ist eine Drohverlustrückstellung von 4,3 Mio. € für den dauerdefizitären Speichernutzungsvertrag enthalten, für
den zunächst eine Laufzeit bis zum Ende des Speicherjahres 2015/2016 vereinbart ist.
Der Jahresfehlbetrag von rund 13 Mio. € wird auf Basis des abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages von der Bayerngas GmbH ausgeglichen.
Prognose- und Chancenbericht
Die physische Gasversorgung Bayerns ist aufgrund der Anbindung des bayerischen Leitungsnetzes an das internationale Transportsystem (MEGAL) in hohem Maße von den Gaslieferungen aus Russland abhängig. Süddeutschland kann seinen Spitzenbedarf nach wie vor nicht jederzeit über eine Erhöhung der Einspeisung an anderen Punkten über die Transportkapazitäten
des Ferngasnetzes absichern. Im Juli 2014 hat der Bundesrat in einer Entschließung die Bundesregierung gebeten, eine nationale Erdgasreserve zu schaffen, um die Versorgungssicherheit
zu gewährleisten. Der Bundesrat hat seine Entschließung damit begründet, dass der derzeitige
Ordnungsrahmen keine Möglichkeit bietet, Aspekte der Versorgungssicherheit bei der Bewirtschaftung der Speicher ausreichend zu berücksichtigen. Mittlerweile hat das BMWi ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten zur Verbesserung der Gasversorgungssicherheit
Sollte es zu einem und der Krisenvorsorge zu untersuchen. Mit Ergebnissen wird Mitte 2015 gerechnet. Sollte es
Beschluss zur Schaf- zu einem Beschluss zur Schaffung einer nationalen Erdgasreserve kommen, könnte das die Erfung einer nationalen tragslage des UGS Wolfersberg nachhaltig verbessern.
Erdgasreserve kommen, könnte das die
Ertragslage des UGS
Wolfersberg nachhaltig verbessern.
34
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
GASABGABE
Trotz des sinkenden Primärenergieverbrauchs aufgrund der warmen
Witterung in 2014 konnte die Bayerngas-Gruppe ihre starke Stellung
im deutschen Gasvertriebs- und Handelsmarkt behaupten.
2014:
81,2 Mrd. kWh
2013:
86,3 Mrd. kWh
2012:
80,2 Mrd. kWh
2011:
77,3 Mrd. kWh
2010:
73,3 Mrd. kWh
2009:
73,0 Mrd. kWh
2008:
65,8 Mrd. kWh
2007:
64,2 Mrd. kWh
100
80
60
2013
2012
2011
2009
2008
2007
0
2010
20
2014
40
35
UMSATZERLÖSE
Fallende Energiepreise und wetterbedingte Mindermengen ließen die
Umsatzerlöse schrumpfen.
2014:
2.010,3 Mio. €
2013:
2.442,6 Mio. €
2012:
2.183,7 Mio. €
2011:
1.948,5 Mio. €
2010:
1.735,6 Mio. €
2009:
2.012,8 Mio. €
2008:
2.073,6 Mio. €
2007:
1.585,8 Mio. €
0
2.50
0
2.00
0
1.50
2013
2012
2011
2009
2008
36
2007
0
2010
500
2014
0
1.00
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
PERSONALBESTAND
Trotz des erweiterten Aufgabenspektrums erfolgte nur ein moderater
Personalzuwachs in der bayernets GmbH.
2014:
267 MA
2013:
252 MA
2012:
232 MA
2011:
215 MA
2010:
222 MA
2009:
235 MA
2008:
185 MA
2007:
170 MA
300
250
200
150
2014
2013
2011
2009
2008
2007
0
2010
50
2012
100
37
JAHRESÜBERSCHUSS
Trotz der Herausforderungen im Energiemarkt ist es dem BayerngasKonzern gelungen, ein Ergebnis im langfristigen positiven Mittel zu erzielen.
2014:
22,2 Mio. €
2013:
–36,1 Mio. €
2012:
25,8 Mio. €
2011:
3,1 Mio. €
2010:
55,9 Mio. €
2009:
24,6 Mio. €
2008:
19,8 Mio. €
2007:
27,1 Mio. €
60
50
40
–40
38
2014
–30
2012
–20
2010
–10
2008
2007
0
2009
10
2011
20
2013
30
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
EIGENKAPITALQUOTE*
Mit einer um 3,3 % gesteigerten Eigenkapitalbasis zeichnet sich das
Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld als zuverlässiger Geschäftspartner aus.
2014:
41,2 %
2013:
37,9 %
2012:
39,4 %
2011:
39,1 %
2010:
30,5 %
2009:
16,4 %
2008:
18,0 %
2007:
24,7 %
40
30
2013
2012
2009
0
2007
Fremdkapital.
2008
der Ausschüttung als
2011
10
2010
*Unter Berücksichtigung
2014
20
39
ERTRAGSLAGE DES KONZERNS
Absatz, Umsatz und Materialaufwand. Der Konzernabsatz liegt im Geschäftsjahr bei
81,2 Mrd. kWh (2013: 86,3 Mrd. kWh). Der Mengenrückgang um rund 5,9 % ist im Wesentlichen
bei 81,2 Mrd. kWh. dem Minderabsatz bei mengengeführten Kunden infolge der warmen Witterung in 2014 geschuldet. Nach Abschluss der Neuausrichtung und Bündelung der Vertriebstätigkeit innerhalb
der Bayerngas Vertrieb GmbH konnten insbesondere im 2. Halbjahr wieder Kunden und Mengen, insbesondere im Industriekundenbereich, hinzugewonnen werden. Positive Mengeneffekte
erzielte auch der Handelsbereich. Die Mengen konnten in diesem Segment von 37,1 Mrd. kWh
im Vorjahr auf 47,5 Mrd. kWh gesteigert werden.
Der Konzernabsatz
liegt im Geschäftsjahr
Die Umsatzerlöse sanken im Geschäftsjahr mengen- und preisbedingt um 435,3 Mio. € auf
2.010,3 Mio. € (2013: 2.442,6 Mio. €). Der durchschnittliche Day-Ahead-Preis im NCG-Marktgebiet lag in 2014 mit 20,9 €/MWh deutlich unter dem Vorjahreswert von 27,21 €/MWh.
Die Umsätze der Netztochter bayernets GmbH wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Mio. €
auf 73,4 Mio. €. Bei gegenüber dem Vorjahr annähernd unveränderten genehmigten Netzentgelten zeigt sich im Geschäftsjahr eine verstärkte Vermarktung der Kapazitäten an Drittkunden.
Absatz- und Preisrückgänge führten auch beim Materialaufwand zu einer Reduzierung in 2014
um 432,3 Mio. € auf 1.945,7 Mio. € (2013: 2.378,0 Mio. €).
Im Gasbezugsaufwand sind die Ausschüttungen der Überschüsse der Regel- und Ausgleichsenergiekonten der Marktgebietsverantwortlichen NetConnect Germany (NCG) und Gaspool an
die jeweiligen Bilanzkreisverantwortlichen für die Umlageperioden April 2013 bis September
2013 und Oktober 2013 bis März 2014 aufwandsmindernd berücksichtigt. Rund zwei Drittel
dieser Beträge wurden durch den Bayerngas-Konzern wiederum verursachungsgerecht an eigene Kunden durchgereicht. Per saldo ergibt sich dadurch eine Ergebnisverbesserung in 2014
im sehr niedrigen zweistelligen Millionenbereich.
Finanzergebnis. Im Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ist letztmals ein
anteiliger Verlust des Bayerngas Norge-Teilkonzerns für den Zeitraum 01.01. bis 30.11.2014 in
Höhe von 36,2 Mio. € enthalten. Mit Abschmelzen der Beteiligung zum 30.11.2014 auf 19,9 %
erfolgt der Übergang auf eine Bewertung der Bayerngas Norge-Gruppe nach der Anschaffungskostenmethode. Der gleichzeitig zu bilanzierende Übergangsgewinn beträgt insgesamt
39,4 Mio. €. Der Fehlbetrag der Bayerngas Norge-Gruppe ist im Wesentlichen auf Währungskursverluste auf die in Euro notierenden Gesellschafterdarlehen infolge einer stark abwertenden
Norwegischen Krone sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf die norwegischen Feldesbeteiligungen Oselvar, Volve, Vega Unit und Trym, die britischen Feldesbeteiligungen Cygnus und
Babbage sowie das dänische Feld Hejre zurückzuführen. Für die norwegischen und britischen
Felder führten insbesondere die sinkenden Öl- und Gaspreise zu Wertverlusten. Für das Feld
Hejre waren zusätzlich noch Kostensteigerungen und ein verzögerter Produktionsstart für die
Abschreibung ursächlich.
Die unterjährige Finanzierung der Ausleihungen an die Bayerngas Norge AS bis zur Anteilsreduzierung im Oktober und November erfolgte über Nachrangdarlehen einzelner Gesellschafter
der Bayerngas GmbH.
Ergebnis. Im Geschäftsjahr weist der Bayerngas-Konzern ein positives Ergebnis von 22,2 Mio. €
aus (2013: Konzern-Jahresfehlbetrag von 36,1 Mio. €). Die hohen anteiligen Verluste der Bayein positives Ergebnis erngas Norge-Gruppe, die in den Jahren 2013 und 2014 das Beteiligungsergebnis stark negavon 22,2 Mio. € aus. tiv beeinflusst haben, konnten in 2014 durch die Anteilsreduzierung und die damit verbundene
Bewertungsänderung kompensiert werden.
Im Geschäftsjahr weist
der Bayerngas-Konzern
40
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Vermögens- und Finanzlage
Mio. €
31.12.2014
%
Mio. €
31.12.2013
%
Anlagevermögen
369,5
46,5
446,2
53,2
Vorräte, Forderungen etc.
288,7
36,3
317,6
37,9
Flüssige Mittel und WP des UV
137,0
17,2
74,8
8,9
795,2
100,0
838,6
100,0
Wirtschaftliches Eigenkapital
328,0
41,2
317,7
37,9
Langfristige Rückstellungen
29,8
3,7
20,4
2,4
Langfristige Fremdmittel
167,6
21,1
195,9
23,4
Kurzfristige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten
269,8
34,0
304,6
36,3
Summe
795,2
100,0
838,6
100,0
AKTIVA
Summe
PASSIVA
Reduzierung der Anteile an der Bayerngas Norge AS. Die Bayerngas GmbH hat ihre Anteile
an der Bayerngas Norge AS gegenüber dem letzten Stichtag von 31,5 % auf 19,9 % reduziert.
Der Verkauf bzw. die Abschmelzung der Anteile steht im Zusammenhang mit einem stetig steigenden Investitionsvolumen und dem daraus resultierenden Finanzbedarf, der aus Sicht der
Geschäftsführung der Bayerngas GmbH nur durch eine Anteilsreduzierung auch weiterhin finanziell darstellbar ist.
Durch den Verkauf von Anteilen bzw. die Abtretung von Darlehen an die SWM Gasbeteiligungs
GmbH & Co. KG reduzierten sich die Anteile an der Bayerngas Norge AS um 21,9 Mio. € und
die Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen um 119,1 Mio. €.
Investitionen. Im Geschäftsjahr erfolgten weitere Darlehensausreichungen an das Beteiligungsunternehmen Bayerngas Norge AS in Höhe von 53,8 Mio. €. Für die Kapitalerhöhung zum
23. Dezember 2014 bei der Bayerngas Norge AS wurden Ausleihungen in Höhe von 11,3 Mio. €
in Eigenkapital umgewandelt und auf Beteiligungen umgebucht.
Der Zugang bei den Immateriellen Vermögensgegenständen (4,5 Mio. €) betrifft im Wesentlichen die Implementierung und Erweiterung des im Vorjahr angeschafften Portfoliomanagementsystems sowie die Kosten für die Durchführung und Auswertung einer 2D-Seismik für die Aufsuchungslizenz Reudnitz.
In Sachanlagen wurden insgesamt rund 17,1 Mio. € investiert. Der Schwerpunkt lag auch hier im
Upstream-Bereich. In der Lizenz Reudnitz wurde eine Nachweisbohrung abgeteuft (10,7 Mio. €).
In Netze investierte der Konzern insgesamt 6,0 Mio. €. Zu nennen sind hier Kosten für die Lei-
41
tung Burghausen-Finsing (1,3 Mio. €), die GDRM-Anlage Finsing mit Knotenpunkt (1,6 Mio. €)
sowie die M+R-Anlage Schongau (0,7 Mio. €).
Finanzierung. Die Finanzierung der Investitionen in das Finanzanlagevermögen erfolgte durch
den Verkauf von Anteilen an der Bayerngas Norge AS und die Abtretung von ausgereichten Darlehen. Der in 2014 erzielte Liquiditätsüberhang wird für weitere Ausleihungen an die Bayerngas
Norge-Gruppe in 2015 verwendet werden. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden durch eigene liquide Mittel finanziert. Die Bankkredite wurden
planmäßig mit rund 21,9 Mio. € getilgt.
Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote beträgt bezogen auf das wirtschaftliche Eigenkapital (ohne
Bilanzgewinn, der für die Gewinnausschüttung vorgesehen ist) rund 41,2 % (2013: 37,9 %). Zudas wirtschaftliche Ei- sätzlich zur Stärkung der Eigenkapitalbasis durch eine weitere Gewinnrücklagenbildung in der
genkapital rund 41,2 %. Bayerngas GmbH wirkte sich die Reduzierung der Bilanzsumme durch den preis- und mengenbedingten Abbau der Forderungen und Verbindlichkeiten sowie die planmäßige Rückführung
der Kredite positiv auf die Eigenkapitalquote aus.
Die Eigenkapitalquote
beträgt bezogen auf
Wesentliche Vorgänge nach Abschluss des Geschäftsjahres
Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach Ende des Berichtszeitraums sind nicht eingetreten.
42
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
PERSONALBERICHT
Der Bayerngas-Konzern − als mittelständische Unternehmensgruppe mit internationaler Blickrichtung − bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem bewegten Marktumfeld interessante Aufgaben und Perspektiven.
2014 beschäftigte der Konzern durchschnittlich 267 Mitarbeiter/-innen – ohne Einbeziehung der 2014 beschäftigte
Geschäftsführung. Im Vergleich zum Vorjahr (252 Mitarbeiter/-innen) stieg die Anzahl der Be- der Konzern durchschäftigten aufgrund erweiterter Aktivitäten und Aufgaben somit um 5,95 %.
schnittlich 267
Mitarbeiter/-innen.
Strukturelle Veränderungen innerhalb des Konzerns, die teilweise auf Vorgaben der Bundesnetzagentur beruhten, prägten 2014 das Bild. Mit der Ausgliederung der Vertriebsaktivitäten aus
der Bayerngas GmbH in die Bayerngas Vertrieb GmbH gingen die Arbeitsverhältnisse der im
bisherigen Vertriebsbereich beschäftigten Mitarbeiter/-innen auf das Tochterunternehmen über.
Auch im Bereich des Risikocontrollings und des Creditmanagements fand eine Verlagerung aus
der Bayerngas GmbH heraus – in die Bayerngas Energy Trading GmbH – statt.
Im Übrigen wurden bestehende Personalprozesse weiter verbessert und soziale Leistungen im
Konzern weiter vereinheitlicht und neu gestaltet, um damit den Mitarbeitern/-innen transparente
und attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.
Die Personalaufwendungen lagen in 2014 bei T€ 26.830 gegenüber T€ 24.568 im Vorjahr. Das
entspricht einer Steigerung von 9,21 %.
Im Jahr 2015 wird eine Neuausrichtung der bestehenden Arbeitszeitregelungen in Richtung eines zeitgemäßen Arbeitszeitmodells erfolgen sowie eine vollständige Umstellung auf elektronische Prozesse im Bereich der Abwesenheitserfassungen (Urlaube, Dienstreisen etc.). Ein Fokus
wird zudem auf eine weitere Vereinheitlichung der im Konzern bestehenden Arbeitsbedingungen sowie auf den Bereich der Führungskräfteentwicklung gelegt werden.
43
RISIKOBERICHT
Für den Bayerngas-Konzern ergeben sich Risiken sowohl aus der eigenen Geschäftstätigkeit
als auch aus der geschäftlichen Tätigkeit der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in den
jeweiligen Geschäftsfeldern. Die Erfassung der Risiken erfolgt im Rahmen der Risikoinventur.
Hierbei wird analysiert, welche der identifizierten Risiken wesentlich sind und in welchem Umfang sie überwacht und gesteuert werden müssen. Die Risikoinventur erfolgt für alle Einheiten
des Bayerngas-Konzerns in einem halbjährlichen Turnus.
Dabei werden mittels strukturierter Interviews in allen Bereichen der Konzerneinheiten die relevanten Risikoarten identifiziert, überprüft und bewertet. Sofern möglich werden zwischen den
Risikoarten wechselseitige Abgrenzungen und Interdependenzen analysiert. Für jede einzelne
relevante Risikoart wird dabei überprüft, ob sie die Ertrags-, Vermögens- oder Liquiditätslage
der jeweiligen Legal Entity und schließlich des Konzerns in erheblichem Maße beeinflussen
könnte. Hierfür werden je Legal Entity Toleranzschwellen bzw. Wesentlichkeitsgrenzen auf Basis
des für das Unternehmen zur Verfügung stehenden Stammkapitals festgelegt. Für jede als wesentlich klassifizierte Risikoart wird überprüft, in welchem Umfang sie überwacht und gesteuert
wird. Die Ergebnisse werden dahingehend untersucht, welche Verbesserungen und Erweiterungen in der Bewertung, Überwachung oder Steuerung der einzelnen Risiken notwendig sind, um
die Risikotragfähigkeit des Konzerns sicherzustellen.
Bei der regelmäßigen Durchführung der Risikoinventur werden Veränderungen in der Risikosituation der einzelnen Legal Entities und des Konzerns berücksichtigt, welche sich sowohl aus Veränderungen des Geschäftsumfelds als auch aus Veränderungen der strategischen Ausrichtung
Auf Grundlage der Ri- und damit der (Konzern-)Risikostrategie ergeben können. Auf Grundlage der Risikoinventur
sikoinventur wird die wird die Angemessenheit der Risikocontrolling- und Steuerungsprozesse regelmäßig überprüft.
Angemessenheit der
Die quantitative Bewertung der im Rahmen der Risikoinventur identifizierten Risiken erfolgt mitSteuerungsprozesse tels finanz- und gaswirtschaftlicher Methoden. Diese werden im Risikomanagement modelliert
regelmäßig überprüft. und einheitlich über den Bayerngas-Konzern angewendet. Die Quantifizierung der Risiken ermöglicht die Ermittlung des notwendigen Risikokapitals je Risikoart und Geschäftsfeld zur Deckung potenzieller Schadensfälle. Als Maß für die Quantifizierung des erforderlichen Risikokapitals verwendet der Bayerngas-Konzern das Risikomaß Value at Risk (95 %).
Risikocontrolling- und
Die Aggregation der Ergebnisse über alle Risikoarten und alle Geschäftsfelder bzw. Legal Entities unter Berücksichtigung von Diversifikationseffekten ergibt das notwendige Risikokapital
für den Bayerngas-Konzern. Um die dauerhafte Risikotragfähigkeit des Bayerngas-Konzerns
zu gewährleisten, darf der Risikokapitalgesamtbedarf die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse des Konzerns zu keinem Zeitpunkt übersteigen.
Der Risikokapitalgesamtbedarf des Bayerngas-Konzerns übersteigt für den Betrachtungszeitraum 2014 zu keinem Zeitpunkt die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse des Konzerns. Somit ist die dauerhafte Risikotragfähigkeit des Bayerngas-Konzerns gewährleistet. Dies
gilt sowohl für die Risiken aus der eigenen Geschäftstätigkeit als auch aus der geschäftlichen
Tätigkeit der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in den jeweiligen Geschäftsfeldern.
44
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Grundrisikoarten und ihre Klassifizierung
In der Risikoinventur werden alle für den Bayerngas-Konzern relevanten Risiken als eine Ausprägung der Grundrisikoarten betrachtet. Sofern im Rahmen der Risikoinventur nichtwesentliche Risiken identifiziert wurden, wurden diese ebenfalls dokumentiert und berücksichtigt.
Grundsätzlich werden alle Risiken als „wesentlich“ bezeichnet, die sich allein oder zusammen
nachhaltig und in erheblichem Maße negativ auf die Vermögens-, Ertrags- und/oder Liquiditätslage des Bayerngas-Konzerns auswirken können.
Die für den Bayerngas-Konzern identifizierten Grundrisikoarten sind wie folgt kategorisiert:
Risikokategorie
Einzelrisiken
Klassifizierung
A: Marktrisiken
Marktpreisrisiken
Marktliquiditätsrisiken
Basisrisiken
Wesentlich
B: Adressenausfallrisiken
Kontrahentenrisiken
Besicherungsrisiken
Länder- und Transferstopprisiken
Settlement-Risiken
Wiederein- und Abdeckungsrisiken
Wesentlich
C: Liquiditätsrisiken
Wesentlich
D: Steuerrisiken
Wesentlich
E: Beteiligungsrisiken
Wesentlich
F: Operationelle
Risiken
Operationelle Risiken (Abwicklung)
Operationelle Risiken (Organisation)
Operationelle Risiken (Personal)
Operationelle Risiken (Systeme)
Operationelle Risiken (Infrastruktur)
Operationelle Risiken (Modell)
Operationelle Risiken (externe Faktoren)
Wesentlich
G: Rechtsrisiken,
regulatorische
Risiken und
Compliance
Vertragsrisiken
Haftungsrisiken
Prozessrisiken
Unwesentlich
H: Strategische
Risiken
Unwesentlich
Als Bezugsgröße für die quantitative Wesentlichkeitsbeurteilung der Risiken wird das Stammkapital verwendet. Jedes Risiko wird über eine Eintrittswahrscheinlichkeit und eine Schadenshöhe beschrieben. Das Schadenspotenzial ist das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und
Schadenshöhe.
Das Risiko mit dem höchsten geschätzten Schadenspotenzial im Bayerngas-Konzern wird in
nachfolgendem Absatz gesondert dargestellt:
45
E&P Offshore-Risiken
a) Definition
Risiken der Onshore- und Offshore-Exploration sind trockene Bohrungen bzw. Bohrergebnisse,
die dazu führen, dass eine darauf basierende Feldesentwicklung nicht wirtschaftlich durchgeführt werden kann. Die Strategie des organischen Wachstums kann durch Explorationsrisiken
gefährdet werden. Bei der Durchführung einer Bohrung als verantwortlicher Betriebsführer besteht das Risiko von operativen Zwischenfällen, die den sicheren Betrieb der Bohranlage gefährden können.
Risiken in der Entwicklung der Felder sind Kostensteigerungen bei den Investitionen und/oder
Verzögerungen in der Feldesentwicklung mit dem Ergebnis einer verzögerten Produktionsaufnahme.
Risiken der Produktion sind einerseits die Nichterreichung der Produktionsziele aufgrund veränderter Reservoireigenschaften in der Produktionsphase und andererseits Produktionseinschränkungen und -ausfälle aufgrund ungeplanter Ausfälle in den Anlagen zur Verarbeitung
und Ableitung der Fördermengen.
b) Messung und Bewertung
Anhand von verfügbarem Datenmaterial (z. B. Ergebnisse aus seismischen Messungen, Reservoirsimulationen, Auswertung von Bohrergebnissen) werden die Erfolgsaussichten und Risiken
werden die Erfolgsaus- eines zu explorierenden Feldes definiert. Basierend auf diesen Auswertungen und unter Berücksichten und Risiken sichtigung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wird eine Bohrentscheidung getroffen. Diese
eines zu explorieren- Vorgehensweise erfolgt bei den Onshore- und Offshore-Projekten der Bayerngas Norge AS und
den Feldes definiert. der Bayerngas GmbH.
Anhand von verfüg-
barem Datenmaterial
Die Entwicklungsprojekte in Norwegen, Dänemark und Großbritannien werden durch die
Fachabteilung der Bayerngas Norge AS in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Betriebsführer begleitet. Dabei wird eine kontinuierliche Messung und Bewertung des Entwicklungsstandes und der Kosten vorgenommen.
Die Produktionsabteilung der Bayerngas Norge AS steht in enger Verbindung mit dem jeweiligen Betriebsführer der in der Produktion befindlichen Projekte. Dadurch ist sichergestellt, dass
eine tagesgenaue Messung und Bewertung der Produktion vorgenommen werden kann.
c) Steuerung und Überwachung
Die Bayerngas GmbH analysiert die Monatsberichte der Bayerngas Norge AS und stellt, falls
erforderlich, Sonderanfragen an die Gesellschaft. Darüber hinaus nimmt sie mindestens viermal
pro Jahr an „Shareholder Staff Meetings“ und „Board of Directors Meetings“ teil.
Die Bayerngas GmbH besucht die Bayerngas Norge AS regelmäßig vor Ort, um sich zu unterschiedlichen Themen ein genaues Bild zu machen und um Sonderthemen zu analysieren und
zu diskutieren.
Die Bayerngas GmbH ist derzeit Inhaber und Betriebsführer einer Erlaubnis zur Aufsuchung von
Kohlenwasserstoffen in Deutschland. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit Spezialisten und dem für das Vorhaben verantwortlichen Bergamt geplant und durchgeführt. In Quartalsstatusberichten informiert die Fachabteilung über aktuelle Risiken und Entwicklungen. Um den
sicheren Betrieb der Bohranlagen zu gewährleisten, werden umfangreiche Sicherheitsauflagen
46
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
laufend überwacht und verbessert. Verstöße gegen diese Auflagen sind bei den zuständigen
Behörden anzeigepflichtig.
Der gegenwärtige Ölpreis, dessen niedriges Niveau von der Bayerngas GmbH für weitere drei
Jahre angenommen wird, die Schwankungen der Wechselkurse sowie die technischen Entwicklungen einiger Felder stellen die Bayerngas Norge AS vor große Herausforderungen.
PROGNOSE- UND CHANCENBERICHT
Vertriebsgeschäft
Wenn auch eine verstärkte Wärmedämmung den Energieverbrauch reduzieren wird, bleiben
moderne Erdgasheizungen attraktiv. Erdgas hat sich im Wärmemarkt behauptet. Argumente Erdgas hat sich im Wärwie umweltschonender Energieträger, Effizienz und gute Handhabung überzeugen wieder. Da- memarkt behauptet.
mit besteht ein signifikantes Potenzial für Erdgas bei Neubauten und Modernisierung. Das ist
ein positives Signal für das zukünftige Vertriebsgeschäft mit Weiterverteilern, die Haushaltskunden beliefern.
Die Bayerngas ist als Konzern im Weiterverteiler- und Industriekundengeschäft tätig. Die zunehmende Regulierungskomplexität und die marktgetriebenen Professionalisierungsanforderungen bieten Raum für neue Energiedienstleistungen. Die Bayerngas-Gruppe bietet verstärkt
Dienstleistungen an, damit sich die Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Insbesondere Stadtwerke und regionale Weiterverteiler, die stark im Endkundengeschäft sind, können über die Bayerngas-Gruppe Skaleneffekte nutzen, um kosteneffizienter zu werden.
Die Bayerngas-Gruppe
bietet verstärkt Dienstleistungen an, damit
sich die Kunden auf
ihr Kerngeschäft kon-
Deutschland hat eine starke Industrieproduktion. In der Industrie wird Gas als Prozessenergie zentrieren können.
und zur Stromerzeugung eingesetzt. Die Bayerngas Vertrieb GmbH hat eine gute Marktposition im Industriekundenbereich. Die Umstellung der L-Gas-Markträume auf H-Gas ab 2015 im
Westen Deutschlands kann für das Industriekundengeschäft einen zusätzlichen Impuls liefern.
Die Umstellung wird sich komplexitätsreduzierend auswirken und das Konvertierungsentgelt
entfällt.
Der absehbar geforderte Beitrag der Industrie zur Steigerung der Energieeffizienz kann sich
auf das Absatzvolumen auswirken. Gleichzeitig entstehen neue Chancen für neue energienahe
Dienstleistungen und Geschäftsfelder.
Neues Marktpotenzial entsteht durch das Ausweiten des Vertriebsgeschäfts auf weitere inner- Neues Marktpoteneuropäische Märkte ab 2016 und durch das Angebot von Stromprodukten. Die Aufnahme des zial entsteht durch das
Stromvertriebs ist für 2015 vorgesehen.
Ausweiten des Vertriebsgeschäfts auf
Die Planung der Absatzmengen für 2015 erfolgt auf Basis der vertraglich fixierten Mengen unter
Berücksichtigung eines sogenannten Normaljahres (Temperatur und Konjunktur). Ergänzt werden diese Mengen um erwartete kundenspezifische Zusatzmengen, die aus der Vertriebsstrategie abgeleitet werden. Der geplante Gesamtabsatz liegt mit rund 43,8 Mrd. kWh geringfügig
unter dem Istabsatz für 2014.
weitere innereuropäische Märkte ab 2016
und durch das Angebot
von Stromprodukten.
Die Grundlage für die Erlös- bzw. Bezugsaufwandsplanung bilden die bereits kontrahierten
Kundenlieferverträge bzw. die bestehenden Beschaffungsverträge. Zusätzlich erfolgt eine produktgenaue Planung der Ergebnisse aus der Portfoliobewirtschaftung/-optimierung. Die Preisbasis bildet die OTC-Price Forward Curve auf Basis der OTC-Gas-Brokerdaten (Trayport) der
Pricing-Abteilung der Bayerngas Energy Trading GmbH. Für 2015 ist auch die Erschließung
neuer Geschäftsfelder zur Kundenbindung und Generierung zusätzlicher, jedoch überschauba-
47
rer Margen vorgesehen. Zu dem bereits genannten Stromvertrieb für Industriekunden auf Provisionsbasis kommen noch Dienstleistungen an Dritte, wie z. B. die Vermarktung der Energieeffizienzoffensive.
Für das Vertriebsgeschäft der Bayerngas Vertrieb GmbH wird insgesamt ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis erwartet, das jedoch deutlich unter dem Jahresergebnis 2014 liegen wird.
Handelsgeschäft
Der bestehende Margendruck wird auch in 2015 für erhebliche Organisationsänderungen bei
der Bayerngas Energy Trading GmbH sorgen. Damit sollen die Effizienz verbessert und die Kosten optimiert werden.
Die Bayerngas Energy Trading GmbH wird künftig verstärkt das Kundengeschäft im Bereich
Dienstleistungen und Belieferung entwickeln. Hier besteht weiterhin ein großer Bedarf, der aufgrund der Expertise und vorhandenen Systeme sehr gut bedient werden kann.
Für die kommenden drei Jahre rechnet Bayerngas Energy Trading GmbH pro Jahr weiterhin
mit Umsatzerlösen von mehr als 1,5 Mrd. € aus dem Gasgeschäft bei einem Absatz von jeweils
deutlich über 60 Mrd. kWh. Das Ergebnis wird sich, sofern die geplanten und teilweise bereits
beschlossenen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung greifen, wieder deutlich verbessern und
mittelfristig insgesamt zu einem positiven operativen Ergebnis führen.
Netzgeschäft
Die bayernets GmbH wird auch in 2015 mit stabilen Erträgen aus dem regulierten Netzgeschäft einen wesentlichen Teil des Konzernergebnisses erwirtschaften. Das Planergebnis für
2015 liegt aufgrund steigender Betriebskosten für Neuanlagen sowie höherer IT- und Personalkosten leicht unter den Planansätzen der letzten Jahre und damit geringfügig unter den Ergebnissen der letzten Jahre.
Untergrundspeicher
Die wirtschaftliche Lage der deutschen Speicherbetreiber ist nicht befriedigend. Sollte jedoch
der Wert der Absicherung von Energiebereitstellung und Netzstabilität neu erkannt werden,
könnte sich die wirtschaftliche Situation verbessern. Der Aufbau einer strategischen Erdgasreserve steht weiterhin zur Diskussion.
Auf Basis der abgeschlossenen Verträge zur Speichervermarktung auf der Absatzseite sowie
zur Speichernutzung, Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung sowie weiterer Dienstleistungen auf der Beschaffungsseite ergibt sich für 2015 ein geplanter Verlust, der sich jedoch
gegenüber 2014 halbieren wird. Ursächlich hierfür sind die erstmalige Berücksichtigung einer
Drohverlustrückstellung für den defizitären Speichernutzungsvertrag im Geschäftsjahr sowie
ein Umsatzzuwachs durch eine Erhöhung des Sommer-Winter-Spread-basierten Speicherentgeltes ab 01.04.2015.
Für das Onshore-E&P-
E&P-Geschäft
Geschäft in Brandenburg sind die Auswertungen und Ergebnisse
der in 2014 abgeteuften Bestätigungsbohrung von wesentlicher Bedeutung.
48
Für das Onshore-E&P-Geschäft in Brandenburg sind die Auswertungen und Ergebnisse der in
2014 abgeteuften Bestätigungsbohrung von wesentlicher Bedeutung. Endgültige Ergebnisse
sind erst gegen Mitte 2015 zu erwarten. Sollte eine Ausbeutung der Lagerstätte aufgrund fehlender Fündigkeit oder mangelnder Permeabilität wirtschaftlich nicht sinnvoll sein, wäre eine außerplanmäßige Abschreibung auf die bisher bilanzierten Kosten für Lizenzen, Seismik und die
Nachweisbohrung vorzunehmen.
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern und GmbH
Lagebericht
Für das Offshore-E&P-Geschäft der Bayerngas Norge-Gruppe sehen die Planungen für drei
Jahre die aktuell niedrigen Preisforwards für Öl und Gas vor. Danach wird mit einem deutlich
höheren Öl- und Gaspreis geplant. Kostenseitig sehen die Planungen der Experten der Bayerngas Norge AS insbesondere für das dänische Feld Hejre weitere Kostensteigerungen und einen
verspäteten Produktionsstart vor.
Bei dauerhaft niedrigen Öl- und Gaspreisen, weiteren Kostensteigerungen oder Reduzierungen
der erwarteten Öl- und Gasmengen für die in Entwicklung befindlichen Felder, könnte die Gesamtwirtschaftlichkeit des Engagements an der Bayerngas Norge Gruppe nachhaltig sinken.
In den Planungen sind auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes keine Wertkorrekturen im E&PBereich vorgesehen.
Zentralbereich
Im Dienstleistungsgeschäft der Bayerngas GmbH wird in 2015 mit einem konstanten Geschäftsverlauf auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres gerechnet. Aufgrund der prognostizierten Geschäftsentwicklung in den übrigen Geschäftsbereichen wird für das laufende
Geschäftsjahr insgesamt ein positives, aber unter dem Niveau des Berichtsjahres liegendes
Jahresergebnis erwartet. Für den Konzern erwartet die Geschäftsführung in 2015 ebenfalls ein Für den Konzern erpositives Konzernergebnis, das um rund ein Drittel unter dem Konzernergebnis 2014 liegen wird. wartet die Geschäftsführung in 2015 ebenfalls ein positives
Konzernergebnis.
49
50
JAHRESABSCHLUSS
DES BAYERNGAS-KONZERNS
Konzernbilanz52
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung54
Konzern-Kapitalflussrechnung55
Konzern-Eigenkapitalspiegel
56
Konzernanhang 57
Erläuterungen zur Konzernbilanz 62
Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung 66
Sonstige Angaben
68
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 73
Bericht des Aufsichtsrates
74
51
KONZERNBILANZ
zum 31. Dezember 2014
AKTIVA
T€
31.12.2014
T€
Vorjahr
T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
3. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Erdgasleitungen
3. Technische Anlagen und Maschinen
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Ausleihungen
800
477
6.093
4.766
11.659
3.729
4.912
9.118
109.391
25.965
33.583
39.828
2.229
1.344
102.949
25.544
31.597
36.830
2.388
13.032
119
55.013
62.727
1.320
192.959
385
248.476
369.526
269.602
469
334.118
446.185
69.539
188
55.366
55.554
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Erdgasvorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
174.816
14.089
242.553
0
1.839
28.009
218.753
3.972
14.134
260.659
2.388
2.321
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
134.659
425.339
72.447
390.981
C. Rechnungsabgrenzungsposten
378
795.243
1.394
838.560
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
52
252
69.287
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
PASSIVA
T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen
IV. Konzernbilanzgewinn (Vorjahr: Konzernbilanzverlust)
B. Empfangene Baukostenzuschüsse
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
E. Rechnungsabgrenzungsposten
Konzern
Jahresabschluss
31.12.2014
T€
Vorjahr
T€
90.695
90.695
105.832
105.832
121.115
169.069
22.171
339.813
–36.143
329.453
1.553
1.656
108.351
9.260
10.515
87.390
107.165
10.315
3.142
94.894
179.643
201.539
98.318
100.118
14.227
0
20.173
31.277
343.638
20.120
76.942
398.719
1.888
1.567
795.243
838.560
53
KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
T€
1. Umsatzerlöse
2. Andere aktivierte Eigenleistungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebs stoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen stände des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
T€
Vorjahr
T€
2.010.317
102
15.762
2.026.181
2.442.571
89
18.774
2.461.434
–1.945.699
80.482
–2.326.228
–51.737
–2.377.965
83.469
–1.878.086
–67.613
–21.656
–20.361
–5.174
–26.830
–4.207
–24.568
–12.566
–17.170
1.902
–15.196
–18.654
–58.418
25.051
2.191
3.173
0
18.137
1.298
15.376
907
0
–11.405
–14.850
–58.340
–7.761
–47.627
–22.576
–13.490
–77
–13.567
22.171
–36.143
–36.143
–11.790
–11.000
58.933
25.754
–16.325
–14.000
4.571
22.171
–36.143
–56.566
23.916
8. Erträge aus Beteiligungen
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
16. Sonstige Steuern
17. Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag)
18. Konzernbilanzverlustvortrag (Vorjahr: Konzernbilanzgewinnvortrag)
19. Gewinnausschüttung
20. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen
21. Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen
22. Konzernbilanzgewinn (Vorjahr: Konzernbilanzverlust)
54
13.105
37.021
–14.767
–83
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
für das Geschäftsjahr 2014
2014
T€
Vorjahr
T€
Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag)
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Veränderung langfristiger Rückstellungen
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse
Aktivierte Eigenleistungen
Cash Earnings
22.171
12.566
9.196
–103
–102
43.728
–36.143
15.196
9.130
–104
–89
–12.010
Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen (Saldo)
Zugang empfangener Ertragszuschüsse
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge
Veränderung der Vorräte, Forderungen und
sonstige Vermögensgegenstände, Wertpapiere, ARAP
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen
Veränderung kurzfristiger Verbindlichkeiten, PRAP
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
1
0
–3.173
–6
230
58.292
28.870
–8.010
3.830
0
65.246
59.427
–16.661
–72.366
–34.598
–17.692
–4.467
–16.999
–53.826
–4.724
–32.499
–69.465
–20
0
18
142.642
67.348
0
–1.668
10
258
–108.088
–11.790
–20.285
–1.607
–122.000
85.300
0
–70.382
–16.325
–20.285
–1.607
0
36.700
24.100
22.583
62.212
0
72.447
134.659
–103.197
10.649
164.995
72.447
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
Auszahlungen für nachträgliche Investitionen in vollkonsolidiertes
Beteiligungsunternehmen
Auszahlungen Erwerb Anteile Gesellschaft Erstkonsolidierung
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen an Gesellschafter (Ausschüttungen)
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
Auszahlungen für die Tilgung von Gesellschafterdarlehen
Einzahlungen aus der Aufnahme von Gesellschafterdarlehen
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
55
KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL
für das Geschäftsjahr 2014
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Andere Gewinnrücklagen
Vortrag
Einstellung aus dem Vorjahreskonzerngewinn
Neutrale Verrechnungen
Entnahmen aus der Gewinnrücklage
Stand 31.12.
IV. Konzernbilanzverlust (Vorjahr: Konzernbilanzgewinn)
Vortrag
Gewinnausschüttung
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen
Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag
Stand 31.12.
V. Konzerneigenkapital
56
31.12.2014
T€
Vorjahr
T€
90.695
90.695
105.832
105.832
169.069
11.000
–21
–58.933
121.115
159.640
14.000
0
–4.571
169.069
–36.143
–11.790
–11.000
58.933
22.171
22.171
25.754
–16.325
–14.000
4.571
–36.143
–36.143
339.813
329.453
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
KONZERNANHANG
für das Geschäftsjahr 2014 der Bayerngas GmbH, München
Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter
grundsätzlicher Beachtung der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) veröffentlichten
Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) aufgestellt. Bestehen nach HGB und DRS Wahlrechte hinsichtlich Bilanzierung oder Bewertung oder wurden nach DRS nur Empfehlungen ausgesprochen bzw. über gesetzliche Pflichtangaben hinausgehende Angaben verlangt, so wurden die Vorschriften des HGB angewandt.
In der Gliederung des Konzernabschlusses wurden Besonderheiten bei Gasversorgungsunternehmen durch die Erweiterung von Posten in der Bilanz berücksichtigt.
Die zusammengefassten Posten der Konzernbilanz sowie der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden neben der Muttergesellschaft, der Bayerngas GmbH, München, alle Tochterunternehmen einbezogen, an denen die Bayerngas GmbH direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält.
Mit notarieller Urkunde vom 23.12.2013 wurde die bayernugs GmbH, ein 100%iges Tochterunternehmen der Bayerngas
GmbH, gegründet. Der erstmals aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft umfasst das Rumpfgeschäftsjahr vom
03.01. bis 31.12.2014.
In den Konzernabschluss wurden damit vier (Vorjahr: drei) Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Der Konsolidierungskreis umfasst somit neben dem Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen:
• Bayerngas Energy Trading GmbH, München
• bayernets GmbH, München
• Bayerngas Vertrieb GmbH, München
• bayernugs GmbH, München
Beteiligungen an anderen Unternehmen, an denen die Bayerngas GmbH 20 bis 50 Prozent der Kapitalanteile hält und
einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik ausüben kann, werden nach der Equity-Methode bilanziert (assoziierte Unternehmen).
Bayerngas Norge AS, an der Bayerngas bisher mit 31,5 Prozent beteiligt ist, sowie deren 100%ige Tochterunternehmen
werden seit 2010 nach der Equity-Methode bilanziert.
57
Der Anteil am gezeichneten Kapital an der Bayerngas Norge AS, Oslo, hat sich durch Nichtteilnahme an einer Kapitalerhöhung zum 31.10.2014 sowie einem Verkauf von Anteilen in Höhe von 3,72 % an die SWM Gasbeteiligungs GmbH
& Co. KG zum 30.11.2014 auf 19,9 % reduziert. Mit dem Verkauf der Anteile hat die Bayerngas GmbH außerdem ihren
Boardsitz bei der Bayerngas Norge AS an die SWM Gasbeteiligungs GmbH & Co. KG abgegeben.
Aufgrund der Verminderung der Beteiligungsquote und des Verlusts von Kontroll- und Mitwirkungsrechten erfolgte deshalb zum 30.11.2014 der Übergang von der Equity-Bewertung auf die Anschaffungskostenmethode. Nach DRS 8.37 gilt
dabei der anteilige fortgeführte Equity-Wert zum Veräußerungszeitpunkt als Anschaffungskosten des Beteiligungsansatzes. In die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird somit letztmals das anteilige Ergebnis der Bayerngas Norge
Gruppe für den Zeitraum 01.01. bis 30.11.2014 übernommen.
Der Teilkonzern der Bayerngas Norge AS setzt sich aus folgenden Gesellschaften zusammen:
• Bayerngas Norge AS, Oslo
• Bayerngas Danmark ApS, Kopenhagen
• Bayerngas Petroleum Danmark AS, Oslo
• Bayerngas Produksjon Norge AS, Oslo
• Bayerngas UK Ltd. Westerham
Als weiteres Unternehmen wird noch die bayernSERVICES GmbH, München, at equity in den Konzernabschluss einbezogen. Auf eine Einbeziehung der Bayerngas International GmbH & Co. KG, München, wurde wegen Geringfügigkeit
verzichtet (31.12.2013: Eigenkapital T€ 16, Jahresergebnis T€ –7).
Der Anteilsbesitz ist im Konzernanhang gemäß § 313 Abs. 2 HGB aufgelistet.
Konsolidierungsgrundsätze
Stichtag
Der Konzernabschluss wurde auf den Stichtag 31.12.2014 aufgestellt, der zugleich Bilanzstichtag des Mutterunternehmens und aller einbezogenen Tochterunternehmen ist.
Vollkonsolidierte Unternehmen
Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss der Bayerngas GmbH einbezogenen Tochterunternehmen werden
entsprechend den gesetzlichen Vorschriften und einheitlich nach den bei der Bayerngas GmbH geltenden Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.
Der Jahresabschluss des Tochterunternehmens Bayerngas Energy Trading GmbH wurde zusätzlich unter Beachtung
der bankspezifischen Vorschriften des Handelsrechts (HGB), der rechtsformspezifischen Vorschriften für Kapitalgesellschaften (GmbHG) sowie der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und der Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.
Zur Gewährleistung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurde für die Bayerngas Energy Trading
GmbH eine Überleitungsrechnung (Handelsbilanz II) erstellt.
Die Kapitalkonsolidierung, d. h. die Verrechnung des Beteiligungswertansatzes beim Mutterunternehmen mit dem auf
die Anteile entfallenden Eigenkapital beim jeweiligen Tochterunternehmen, erfolgte für die vor dem 01.01.2010 erstkonsolidierten Gesellschaften nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB in der bis zum 28.05.2009 geltenden Fas58
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
sung). Die Anschaffungswerte der Beteiligungen an den Tochterunternehmen wurden mit deren anteiligem Eigenkapital
zum Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses bzw. zum Zeitpunkt des Zugangs der Beteiligung
durch Erwerb oder Errichtung des Tochterunternehmens verrechnet.
Für danach in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen erfolgt die Verrechnung von Beteiligungsansatz
beim Mutterunternehmen und Eigenkapital beim Tochterunternehmen unter Beachtung der Neubewertungsmethode
zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens (§ 301 Abs. 1 und 2 HGB).
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden gegenseitig aufgerechnet (§ 303 HGB). Umsatzerlöse und andere betriebliche Erträge aus
dem Leistungsverkehr zwischen den einbezogenen Unternehmen sind mit den entsprechenden Aufwendungen beim
Leistungsempfänger verrechnet worden.
Zwischenergebniseliminierungen werden im Einklang mit § 304 Abs. 2 HGB nicht vorgenommen.
Assoziierte Unternehmen
Die Anteile assoziierter Unternehmen werden at equity nach der Buchwertmethode berücksichtigt, wobei die Bewertung
der Anteile zum Bilanzstichtag mit dem anteiligen Eigenkapital, erhöht oder vermindert um die anteiligen Ergebnisse und
die Gewinnausschüttungen, erfolgt.
Währungsumrechnung
Die erstmalige Berücksichtigung der Bayerngas Norge AS (Teilkonzern) als assoziiertes Unternehmen zum 1.1. 2010 erfolgte zum vorangegangenen Stichtagskurs (31.12.2009: 1 € = 8,3000 NOK), der in der Folgebewertung den historischen
Kurs darstellt. Bei der Fortschreibung des Equity-Wertansatzes wird das anteilige Eigenkapital zum historischen Kurs,
das Periodenergebnis zum Jahresdurchschnittskurs (2014: 1 € = 8,3594 NOK) umgerechnet.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden mit dem Kassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Anlagevermögen
Für selbst geschaffene Vermögensgegenstände des immateriellen Anlagevermögens wird das Wahlrecht nach § 248
Abs. 2 HGB zur Aktivierung in Anspruch genommen. Der Zugang des Geschäftsjahres betrifft geleistete Anzahlungen auf
die Kosten der Durchführung und Auswertung seismischer Untersuchungen. Die Zugangsbewertung erfolgte in Höhe
der angefallenen Fremdrechnungen. Auf die Aktivierung von Gemeinkosten nach § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB wurde wegen
Geringfügigkeit verzichtet. Der Posten unterliegt einer Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB. Zur Deckung des
ausschüttungsgesperrten Gesamtbetrags sind frei verfügbare Rücklagen vorhanden.
Bei selbst geschaffenen sowie entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen im Bereich der Gas- und
Ölgewinnung wird der Werteverzehr plangemäß durch Leistungsabschreibungen berücksichtigt werden. Die übrigen
entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den um planmäßige lineare Abschreibungen geminderten Anschaffungskosten bewertet.
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger linearer bzw. degressiver Abschreibungen. Die Herstellungskosten der aktivierten Eigenleistungen
werden unter Berücksichtigung der nach § 255 Abs. 2 HGB einzubeziehenden Einzel- und Gemeinkosten ermittelt.
Für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen,
soweit der Ansatz mit einem niedrigeren beizulegenden Wert erforderlich ist. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von über 150,00 € bis 1.000,00 € werden jeweils in einem Sammelposten erfasst und jahrgangsweise linear über
59
fünf Jahre abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu 150,00 € werden sofort als Aufwand
erfasst.
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Umrechnung der Kapitaleinzahlungen in ausländischen Beteiligungsunternehmen erfolgte dabei zum jeweiligen Stichtagskurs (Kassamittelkurs). Die verzinslichen Ausleihungen
sind zum Nominalwert angesetzt. Gegebenenfalls kommt ein niedrigerer beizulegender Wert zum Ansatz.
Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzung
Das gesamte Umlaufvermögen wird nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Die Erdgasvorräte in Untertagespeichern sind im Geschäftsjahr 2014 mit den gleitend gewogenen durchschnittlichen
Anschaffungskosten bewertet.
Mit der Änderung der Bewertung der Speicherbestände im Vergleich zu der im Vorjahr gemäß § 256 HGB angewandten
„LIFO“-Methode soll eine marktnähere und damit eine die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage besser darstellende Bewertungsmethodik im Konzern Anwendung finden. Bei unveränderter Fortführung der „LIFO“-Methode hätte sich zum
Stichtag 31.12.2014 eine um T€ 9 niedrigere Bewertung der Erdgasvorräte ergeben.
Die übrigen Vorräte werden zu Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips aktiviert.
Bei den zu Nominalwerten angesetzten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind alle erkennbaren Einzelrisiken berücksichtigt. Im Hinblick auf das latente Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren Börsen- oder Marktpreis bewertet, die flüssigen Mittel entsprechen den Nominalwerten, die Abgrenzungen den zeitanteiligen Vorleistungen
bzw. erhaltenen Zahlungen.
Passive latente Steuern aus unterschiedlichen Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz wurden mit aktiven latenten Steuern auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB
nicht aktiviert. Für die Berechnung der latenten Steuern wird ein Steuersatz von rund 31 % zugrunde gelegt.
Sonderposten
Vereinnahmte Baukostenzuschüsse werden entsprechend der Abschreibung des bezuschussten Wirtschaftsgutes aufgelöst.
Rückstellungen
Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages
gebildet.
Für die Bewertung der Rückstellungen von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen werden versicherungsmathematische Gutachten nach der Projected-Unit-Credit-Methode eingeholt. Hierzu werden Trendannahmen hinsichtlich
künftiger Anwartschafts- (3 %) und Rentenentwicklungen (1 % bzw. 2 %) sowie Fluktuationswahrscheinlichkeiten (2 %)
miteinbezogen. Als biometrische Rechnungsgrundlage werden die „Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck und als
Rechnungszinsfuß wird der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebene durchschnittliche Marktzinssatz verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Hierzu wurde konzerneinheitlich der zum
Zeitpunkt der Gutachten-Beauftragung prognostizierte Marktzinssatz für Dezember 2014 von 4,54 % (Vorjahr, Oktober
2013: 4,90 %) zugrunde gelegt. Der für Dezember 2014 veröffentlichte Abzinsungssatz beträgt 4,53 %.
Mit den Steuerrückstellungen und den sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als
60
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst, der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben wird. Von dem in der Übergangsregelung nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Beibehaltung und Fortführung eines höheren
Rückstellungsbetrages unter Anwendung der bisherigen Regelungen wurde Gebrauch gemacht, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste.
Rückstellungen für latente Steuern aus der Vollkonsolidierung werden nach den Grundsätzen des § 306 HGB und mit
einem Steuersatz in Höhe von rund 31 % ermittelt.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.
Bewertungseinheiten
Bayerngas hat von dem Wahlrecht nach § 254 HGB Gebrauch gemacht, ökonomisch sinnvolle Sicherungsbeziehungen, die im Rahmen der Identifizierung, Analyse, Steuerung und Überwachung von Marktpreisrisiken aus dem Gashandel durch das Risikomanagement der Bayerngas eingegangen wurden, auch entsprechend bilanziell durch Bildung von
Bewertungseinheiten nachzuvollziehen. Darüber hinaus werden im Finanzbereich Sicherungszusammenhänge zur Zinssicherung gebildet. Für die Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wurde die sogenannte
Einfrierungsmethode angewandt, wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht
bilanziert werden. Falls die Bewertungseinheiten einen negativen Überhang aufgrund von Ineffektivitäten haben, wird
eine entsprechende Rückstellung gebildet.
61
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
1. Anlagevermögen
Die Aufgliederung des Anlagevermögens gemäß § 268 Abs. 2 HGB und seine Entwicklung sind im folgenden Anlagengitter wiedergegeben:
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
01.01.2014
T€
Zugänge
T€
Abgänge
T€
708
453
0
17.794
1.046
4.912
24.460
3.919
0
95
4.467
1.182
0
0
1.182
43.695
327.123
139.472
571
940
1.649
0
0
126
8.632
1.130
392
1.344
520.266
12.811
17.101
0
518
62.727
1.321
0
0
20.248
0
269.602
469
334.119
53.776
50
53.826
119.087
134
139.469
878.845
75.394
141.169
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
3. Geschäfts- oder Firmenwert
4. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Erdgasleitungen
3. Technische Anlagen und Maschinen
4. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Ausleihungen
Die unter den Beteiligungen ausgewiesene Beteiligung an der Bayerngas Norge AS mit Buchwert von T€ 53.692 sind
aus Sicht unseres Mutterunternehmens Anteile an verbundenen Unternehmen.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind aus Sicht unseres
Mutterunternehmens Ausleihungen an verbundene Unternehmen.
62
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Umbuchungen
T€
Kumulierte
Abschreibungen/
Zuschreibungen
T€
Buchwerte
31.12.2014
T€
Abschreibungen
des Geschäftsjahres
T€
0
361
800
130
241
0
–241
0
14.679
1.046
0
16.086
6.093
0
4.766
11.659
1.777
0
0
1.907
0
0
0
18.722
296.466
104.165
25.544
31.597
36.830
993
2.926
4.647
0
6.982
2.388
970
0
0
1.123
427.458
13.032
109.391
1.123
10.659
–42.360
53.692
0
0
119
55.013
0
0
–11.332
0
0
0
0
0
192.959
385
248.476
0
0
0
0
443.544
369.526
12.566
Konzern
Jahresabschluss
63
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
Stand
31.12.2014
T€
Davon RLZ
länger 1 Jahr
T€
Stand
31.12.2013
T€
Davon RLZ
länger 1 Jahr
T€
174.816
0
242.553
0
14.089
0
0
0
1.839
0
3.972
0
28.009
158
14.134
0
218.753
158
260.659
0
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von T€ 14.871
(Vorjahr: T€ 17.795). Im Vorjahr waren in dieser Bilanzposition auch Forderungen gegen verbundene Unternehmen innerhalb des SWM-Konzernverbundes in Höhe von T€ 39.661 enthalten.
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen im Wesentlichen entnahmefähige Gewinne aus Beteiligungen an Personengesellschaften. Sie enthalten ferner Forderungen in Höhe von T€ 36
(Vorjahr: T€ 587) gegen assoziierte Unternehmen. Von den Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen entfallen
T€ 13 (Vorjahr: T€ 551) auf Forderungen, die aus Sicht unserer Muttergesellschaft Forderungen gegen verbundene Unternehmen darstellen.
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind insgesamt T€ 0,2 (Vorjahr: T€ 218) noch nicht abziehbare Vorsteuerbeträge enthalten, die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen.
3. Aktive Rechnungsabgrenzung
Der Posten enthält die Disagio-Abgrenzung auf ein ausgegebenes Schuldscheindarlehen sowie abzugrenzende Zahlungen für Dienstleistungen und sonstige Aufwendungen.
Die Abgrenzungsposten haben in Höhe von T€ 19 (Vorjahr: T€ 16) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
4. Eigenkapital
Die Aufgliederung des Eigenkapitals und seine Entwicklung werden im Eigenkapitalspiegel dargestellt.
5. Empfangene Baukostenzuschüsse
Hierbei handelt es sich um von Stadtwerken, Weiterverteilern und Industriekunden erhaltene Baukostenzuschüsse. Die
vereinnahmten Zuschüsse werden entsprechend der Abschreibungsweise des bezuschussten Wirtschaftsgutes aufgelöst.
64
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
6. Sonstige Rückstellungen
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Beträge an rückzahlbaren Umsatzerlösen aus dem Gasgeschäft,
noch zu erwartende Gasbezugsrechnungen, Rückstellungen für Bewertungseinheiten, Drohverlustrückstellungen aus
schwebenden Geschäften, sowie Rückstellungen für das Regulierungskonto nach § 5 ARegV, für ausstehende Rechnungen aus Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen im Netzbereich und der Nutzung nachgelagerter Netze und
für Personalkosten enthalten.
Aus der Beibehaltung des Wertansatzes einer Rückstellung für Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen (gemäß
Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB) ergibt sich eine Überdeckung von T€ 79 (Vorjahr: T€ 327).
7. Verbindlichkeiten
(in Klammern Vorjahreswerte)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
Summe Verbindlichkeiten
Stand
31.12.2014
T€
Davon RLZ
bis 1 Jahr
T€
Davon RLZ
länger 5 Jahre
T€
179.643
(201.539)
98.318
(100.118)
14.227
(0)
22.098
(30.653)
98.318
(100.118)
14.227
(0)
34.353
(35.960)
0
(0)
0
(0)
20.173
(20.120)
31.277
(76.942)
16.960
(29.487)
0
(0)
20.173
(5.120)
21.089
(66.912)
0
(0)
10.000
(10.000)
343.638
(398.719)
175.905
(202.803)
44.353
(45.960)
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 8.550 (Vorjahr: T€ 8.835) durch Grundschulden
gesichert.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe
von T€ 2.377 (Vorjahr: T€ 1.309). Im Vorjahr waren in dieser Bilanzposition auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen innerhalb des SWM-Konzernverbundes in Höhe von T€ 8.723 enthalten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit T€ 15.000
(Vorjahr: T€ 15.000) Darlehensverbindlichkeiten. Sie enthalten in Höhe von T€ 41 (Vorjahr: T€ 4.940) außerdem Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen entfallen T€ 4.953 (Vorjahr: T€ 4.940) auf Verbindlichkeiten, die aus Sicht unserer Muttergesellschaft Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen darstellen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten des Vorjahres ist ein kurzfristiges Darlehen der Gesellschafterin SWM Gasbeteiligungs GmbH & Co. KG in Höhe von T€ 36.700 enthalten.
65
ERLÄUTERUNGEN ZUR
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
8. Umsatzerlöse
1. Gasverkauf
2. Transport
3. Lastflusszusagen
4. Speicherung
5. Sonstige Umsatzerlöse
2014
T€
2013
T€
1.931.594
73.898
3.443
1.131
251
2.010.317
2.369.382
65.698
5.786
1.560
145
2.442.571
Die Umsatzerlöse mit ausländischen Kunden wurden überwiegend in Österreich T€ 153.925 (Vorjahr: T€ 202.603), der
Schweiz T€ 150.373 (Vorjahr: T€ 150.656) und in Großbritannien T€ 386.572 (Vorjahr: T€ 311.634) erzielt.
9. Sonstige betriebliche Erträge
Der Posten enthält im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus realisierten Finanzgeschäften und Kursgewinne aus Finanzanlagen sowie Kostenerstattungen und Dienstleistungsentgelte.
10. Materialaufwand
Der Materialaufwand beinhaltet neben den Gasbezugskosten auch Aufwendungen für Fremdleistungen, insbesondere
für Speicherung, Transporte sowie Betrieb und Unterhalt des Speichers. Zudem enthält diese Position den Aufwand für
die Zuführung zur Rückstellung für Bewertungseinheiten (Gas- und Ölmakros).
11. Personalaufwand
1. Löhne und Gehälter
2. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung
2014
T€
2013
T€
21.656
20.361
5.174
2.235
26.830
4.207
1.350
24.568
In den vollkonsolidierten Unternehmen waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 265 Mitarbeiter (Vorjahr: 252) beschäftigt.
12. Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr nicht vorgenommen. Der Vorjahresbetrag der Abschreibungen enthält außerplanmäßige Abschreibungen auf die Speicheranlagen in Wolfersberg sowie auf die Erdgasförderanlagen in Assing von zusammen T€ 4.563.
66
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten vor allem Aufwendungen für Marketing und Kommunikation, Beratungsleistungen, Versicherungen und Beiträge, Wartung und Reparaturen der Betriebs- und Geschäftsausstattung,
Personalnebenkosten und Aufwendungen aus realisierten Finanzgeschäften.
14. Finanzergebnis
Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten u. a. entnahmefähige Gewinne aus der GasLINE GmbH & Co. KG in Höhe von
T€ 1.619 (Vorjahr: T€ 1.760).
Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betreffen mit T€ 18.126 (Vorjahr:
T€ 15.364) Erträge aus Beteiligungsunternehmen (bis 30.11.2014 assoziiertes Unternehmen), die aus Sicht unserer Muttergesellschaft Erträge aus verbundenen Unternehmen darstellen.
Aus der Auf- und Abzinsung von Rückstellungen nach § 253 Abs. 2 HGB sind im Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe
von T€ 585 (Vorjahr: T€ 508) und Erträge in Höhe von T€ 1.079 (Vorjahr: T€ 242) angefallen.
Das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen setzt sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:
T€
Bayerngas Norge AS
Anteiliges Ergebnis 01.01. – 30.11.2014
Ergebnis aus dem Übergang zur Anschaffungskostenmethode
Ergebnis aus assoziiertem Unternehmen
2014
T€
T€
–36.220
39.397
2013
T€
–58.142
3.177
Bayerngas Vertrieb GmbH
Ausschüttung anteiliges Vorjahresergebnis
Anteiliges Jahresergebnis
Ergebnis aus assoziiertem Unternehmen
0
0
bayernSERVICES GmbH
Ausschüttung anteiliges Vorjahresergebnis
Anteiliges Jahresergebnis
Ergebnis aus assoziiertem Unternehmen
–50
46
–307
112
0
–195
–50
47
–4
–3
3.173
–58.340
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Aufwendungen für Ertragsteuern in Höhe von T€ 14.767 (Vorjahr: Steueraufwand T€ 13.490).
Temporäre Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen bei den selbst geschaffenen Vermögensgegenständen des immateriellen Anlagevermögens führen zu passiven Steuerlatenzen sowie im Sachanlagevermögen, Umlaufvermögen und bei den Rückstellungen zu aktiven Steuerlatenzen. Der sich nach der Saldierung dieser
Steuerlatenzen ergebende Überhang an aktiven Steuerlatenzen wird in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1
Satz 2 HGB nicht aktiviert.
67
SONSTIGE ANGABEN
Fremdwährungsforderungen und -schulden
Der Gesamtbetrag der Vermögensgegenstände, die zum Bilanzstichtag auf Fremdwährung lauten, beträgt T€ 7.959 (Vorjahr: T€ 6.415), der der Fremdwährungsschulden T€ 5.499 (Vorjahr: T€ 5.645).
Haftungsverhältnisse
Die Bayerngas GmbH hat im Rahmen der Nutzung von Transportkapazitäten und sonstiger technischer Anlagen zur Aufbereitung von Erdgas-Fördermengen für das Beteiligungsunternehmen Bayerngas Norge AS drei unbefristete und wertmäßig unbegrenzte Garantieerklärungen abgegeben. Die in Vorjahren ausgereichten zwei Garantieerklärungen zugunsten des norwegischen und dänischen Staates wurden im Geschäftsjahr zurückgegeben.
An Counterparts der Handelstochter Bayerngas Energy Trading GmbH waren zum Bilanzstichtag sechs Patronatserklärungen, deren Auslastung sich zum Stichtag auf rund 5 Mio. € (Vorjahr: 7 Mio. €) beläuft, sowie zwei Vertragserfüllungsgarantien im Gesamtumfang von 21 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €) ausgereicht.
Ferner wurden mit sieben Kunden des Tochterunternehmens Bayerngas Vertrieb GmbH physische Vertragserfüllungsgarantien abgeschlossen. Aufgrund der Marktentwicklung bestanden zum Bilanzstichtag keine finanziellen Verpflichtungen.
Risiken der Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen sind bei Bilanzerstellung nicht erkennbar.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich auf T€ 21.012 (Vorjahr: T€ 18.154). Sie resultieren aus Miet- und
Leasingverträgen, Wartungsverträgen, Lastflusszusagen, optionalen Verpflichtungen aus Absatzverträgen, Preisabsicherungsverträgen und den noch nicht eingeforderten Einlagen bei der GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft
deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, der bayernSERVICES GmbH sowie der
Bayerngas International GmbH & Co. KG.
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Sämtliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Bedingungen getätigt.
68
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
Derivative Finanzinstrumente
Kategorie/Art
Umfang
Beizulegender Zeitwert
31.12.2014 Bewertungsmethode
T€ (positiv) T€ (negativ)
Ölpreisbezogene Geschäfte
Swaps
11.876 t
2.345
Modell: DCF-Methode
401 Einflussgrößen: Gas-Oil und Fuel-Oil
Gaspreisbezogene Geschäfte
Optionen
94.487 T€
2
Modell: Black-76
Einflussgrößen: Sensitivität,
1.426 Volatilität Gaspreis, Laufzeit Optionen
31,0 Mio. €
0
Modell: DCF-Methode
1.647 Einflussgrößen: Geldmarkt-6M-Curve
Zinsbezogene Geschäfte
Swaps
Bewertungseinheiten
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken variabel verzinslicher Kredite in Höhe von insgesamt 30,0 Mio. € (Vorjahr:
48,8 Mio. €) wurden Zinsswaps abgeschlossen und beide Positionen zu einem Mikro-Hedge zusammengefasst.
Die Sicherungsbeziehung ist während der Laufzeit der Kredite bis Ende 2017 gegeben. Die prospektive Wirksamkeit der
Sicherungsbeziehungen wird mit der sogenannten Critical-Term-Match-Methode nachgewiesen. Für die Vergangenheit
lässt sich die Wirksamkeit anhand sich ausgleichender Zahlungsströme nachweisen.
Die Zinsswaps weisen zum Stichtag einen negativen Marktwert von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) aus.
Die Bewertung der im Konzern abgeschlossenen physischen und derivativen Geschäfte (ohne erwartete Transaktionen)
erfolgt in kalenderjahresbezogenen Makro-Hedges. Durch die zusätzliche Bildung einzelner Gruppen, jeweils getrennt
nach den Commodities Gas und Öl, wird die risikokompensierende Wirkung von Grundgeschäften und Grundgeschäften, die auch Sicherungsinstrumente sein können, zusammengefasst.
Im Bayerngas-Konzern wird derzeit in mehreren Stufen ein neues Energy Trading and Risk Management (ETRM)-System „Allegro“ eingeführt. Im Geschäftsjahr wurden in zwei Schritten zum COB 31.03.2014 (Bayerngas GmbH/Bayerngas
Vertrieb GmbH) sowie zum COB 15.09.2014 (Bayerngas Energy Trading GmbH) alle Vertragspositionen aus den Altsystemen (IMH und actrotrade) in das neue ETRM-System migriert. Im Zuge der Datenmigration erfolgte gleichzeitig eine
Überarbeitung der Modellierung unterschiedlicher Geschäftsarten. Zudem wurde die Versorgung des neuen Systems
mit Marktdaten, Price Forward Curves und Mengendaten gegenüber der bisherigen Systemarchitektur geändert. Dies
hat auch Auswirkungen auf das nachgelagerte Business Intelligence Warehouse (BIW), in dem unverändert Bewertungen sowie die Berechnung von Kennzahlen wie MtM und VaR vorgenommen werden.
Im Rahmen einer Portfoliovalidierung wurden die Bewertungsdifferenzen ermittelt, analysiert und begründet. Insgesamt ergaben sich im Konzern zu den Umstellungsstichtagen Bewertungsdifferenzen für die Kalenderjahre 2014 (ab
01.04.2014/16.09.2014) bis 2017 in Höhe von rund 3,6 Mio. €. Das gegenüber der bisherigen Bewertung niedrigere MtM
wurde jeweils kalenderjahresscharf in den Makrobewertungseinheiten Gas berücksichtigt.
Da aus operativen Gründen die Altsysteme nach dem Übertragungsstichtag inaktiviert wurden, ist ein Vergleich der Bewertungsdifferenzen zum Stichtag 31.12.2014 nicht möglich.
69
Zum Stichtag ergeben sich aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsverträgen (inkl. Speicherverträgen), Gasswaps
und physisch zu erfüllenden Optionen Makro-Hedges „Gas“ für die Kalenderjahre 2014 bis 2020 und Makro-Hedges „Öl“
für die Kalenderjahre 2015 bis 2017.
Mit der Bildung der oben genannten Makrobewertungseinheiten werden finanzwirtschaftliche Risiken in Form von Preisänderungsrisiken abgesichert. Das durch die Bildung der Makro-Hedges vermiedene Risiko beträgt zum Stichtag insgesamt rund 291,7 Mio. € (Vorjahr: 37,6 Mio. €).
Diesem summierten negativen Marktwert aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsgeschäften im Gesamtumfang
von 146,7 TWh (Vorjahr: 113,6 TWh) Erdgas und 107.213 t (Vorjahr: 163.070 t) Öl steht ein insgesamt positiver Marktwert
von rund 297,9 Mio. € (Vorjahr: 66,7 Mio. €) aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsgeschäften im Gesamtumfang
von 125,5 TWh (Vorjahr: 105,9 TWh) Erdgas und 52.379 t (Vorjahr: 178.054 t) Öl gegenüber.
Für kalenderjahresbezogene Bewertungseinheiten mit einem per saldo negativen Marktwert wurde zum Stichtag eine
Rückstellung für Bewertungseinheiten in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) gebildet.
Die Sicherungsabsicht besteht bei Makro-Hedges auf unbestimmte Zeit. Zur Bestimmung der prospektiven Wirksamkeit
der Makro-Hedges liegt ein dokumentiertes, angemessenes und funktionsfähiges Risikomanagementsystem vor. Verantwortlichkeiten, Handlungsrahmen sowie ein Limitsystem sind in einer Risikorahmenrichtlinie dokumentiert. Die Überwachung erfolgt handelstäglich auf Basis verschiedener Steuerungsgrößen. Zentrale Steuerungsgröße ist dabei der Value at Risk (VaR). Das Marktpreisrisiko wird handelstäglich durch den VaR mit einem Konfidenzniveau von 95 % ermittelt.
Darüber hinaus erfolgen eine commodityscharfe Berechnung des Mark-to-Market (MtM) und der Gewinne und Verluste
(P&Ls) sowie die Überprüfung der Einhaltung der vorgegebenen Limite und der Risikokapitalauslastung.
Konzernabschluss
Die Bayerngas GmbH (HRB 5551) stellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss auf, der beim Betreiber des
elektronischen Bundesanzeigers zur Veröffentlichung eingereicht wird.
Die Stadtwerke München GmbH, München, (HRB 121920) ist zum 31.12.2014 an der Bayerngas GmbH mittelbar zu
56,3 % (Vorjahr: 56,3 %) beteiligt und erstellt auf diesen Stichtag einen Konzernabschluss, in den unsere Gesellschaft
sowie unsere Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB miteinbezogen werden. Der Konzernabschluss der Stadtwerke München GmbH wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und bekannt gemacht werden.
70
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Stand der verbundenen Unternehmen sowie wesentlichen Beteiligungen
(mindestens 20 % Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB):
Stammkapital Eigenkapital
31.12.
31.12.
T€
Anteil in %
T€
Jahresergebnis Bezugsjahr
T€
Anteile an verbundenen Unternehmen
100,0
100,0
100,0
100,0
20.000
1.000
22.200
100
20.350
11.610
5.550
100
0
0
0
0
2014
2014
2014
2014
Assoziierte Unternehmen
bayernSERVICES GmbH, München
50,0
200
237
92
2014
Übrige Beteiligungen
Bayerngas Norge AS, Oslo 3) 4) 5)
Bayerngas International GmbH & Co. KG, München
31,5
31,5
268.278
10.000
279.132
16
–80.015
–7
2013
2013
31,5
31,5
31,5
31,5
31,5
64
14.053
2.632
6.848
60
47.944
24.815
59.062
75.910
–26.057
–11.203
–47.129
2.037
2.889
–10.802
2013
2013
2013
2013
2013
Bayerngas Energy Trading GmbH, München 1)
bayernets GmbH, München 1)
Bayerngas Vertrieb GmbH, München 1)
bayernugs GmbH, München 1) 2)
Beteiligungen
Mittelbar gehalten (über Bayerngas Norge AS)
Bayerngas Danmark ApS, Kopenhagen 3) 5)
Bayerngas Petroleum DK AS, Oslo 3) 5)
Bayerngas Produksjon Norge AS, Oslo 3) 5)
Bayerngas UK Ltd., Westerham 3) 5)
Bayerngas Europe Ltd., Westerham 3) 5)
Ergebnisabführungsvertrag mit Bayerngas GmbH.
Erstmalige Einbeziehung in den Konsolidierungskreis zum 31.12.2014 (Unternehmensgründung 03.01.2014).
3)
Währungsumrechnung:
1)
2)
Stichtagskurse 31.12.2014
1 € = 9,0607 NOK
1 € = 7,4452 DKK
1 € = 0,7766 GBP
Jahresdurchschnittskurse 2014
1 € = 8,3594 NOK
1 € = 7,4536 DKK
1 € = 0,8011 GBP
Stichtagskurse 31.12.2013
1 € = 8,3588 NOK
1 € = 7,4594 DKK
1 € = 0,8323 GBP
Jahresdurchschnittskurse 2013
1 € = 7,8076 NOK
1 € = 7,4714 DKK
1 € = 0,8492 GBP
Im Geschäftsjahr wurden an die Bayerngas Norge AS ausgegebene Darlehen in Höhe von insgesamt 295.754 TNOK
in Eigenkapital umgewandelt. Der Beteiligungsansatz erhöhte sich bei der Bayerngas GmbH dadurch anteilig zum
Kurs von 9,029 NOK/€ um 11.332 T€. Aus Sicht unseres Mutterunternehmens ist die Bayerngas Norge AS ein verbundenes Unternehmen.
5)
Die Anteile an der Bayerngas Norge AS sowie die mittelbaren Beteiligungen an deren 100%-Tochterunternehmen
wurden im Geschäftsjahr auf 19,9 % abgeschmolzen. Der Bilanzausweis zum 31.12.2014 erfolgt deshalb erstmalig
unter den übrigen Beteiligungen.
4)
71
Bezüge für aktive und ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene sowie Aufsichtsräte des Mutterunternehmens
Pensionszahlungen an ehemalige Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von T€ 232 (Vorjahr:
T€ 228) geleistet. Die Rückstellung hierfür beträgt zum Bilanzstichtag T€ 3.118 (Vorjahr: T€ 3.070).
Die Angaben über die Gesamtbezüge der Geschäftsführung der Muttergesellschaft unterbleiben analog § 286 Abs. 4
HGB.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates des Mutterunternehmens beliefen sich auf T€ 69 (Vorjahr: T€ 70).
Honorare des Abschlussprüfers
Die Gesamthonorare des beauftragten Abschlussprüfers der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
betragen für das Geschäftsjahr 2014:
Abschlussprüfungsleistungen:
Andere Bestätigungsleistungen:
Sonstige Leistungen:
München, den 22. Mai 2015
Der Geschäftsführer
Günter Bauer
72
T€ 182
T€ 6
T€ 95
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
BESTÄTIGUNGSVERMERK
DES ABSCHLUSSPRÜFERS
An die Bayerngas GmbH, München
Wir haben den von der Bayerngas GmbH, München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund-Verlust-Rechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung sowie Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung entsprechend § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der
Bayerngas GmbH, München, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 27. Mai 2015
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Dorn)(Götz)
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
73
BERICHT DES AUFSICHTSRATES
Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres durch regelmäßige mündliche und schriftliche
Berichte sowie durch ausführliche Erläuterungen in drei Aufsichtsratssitzungen über die Entwicklung der Gesellschaft
unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Auf Empfehlung des Aufsichtsrates hatte die Gesellschafterversammlung mit Beschlussfassung vom 9. Mai 2014 für das
Geschäftsjahr 2014 die Deloitte & Touche GmbH als Abschlussprüfer gewählt.
Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht der Bayerngas GmbH sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind vom Abschlussprüfer geprüft worden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde jeweils erteilt. Die Prüfungsberichte haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Dieser hat von den Ergebnissen
der Prüfungen zustimmend Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegten Jahresabschluss und den
zusammengefassten Lagebericht für die Bayerngas GmbH und den Bayerngas-Konzern geprüft, billigt diesen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Billigung des zusammengefassten Lageberichtes.
Den von der Geschäftsführung vorgelegten Konzernabschluss hat der Aufsichtsrat geprüft und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014 zu billigen.
Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete
Arbeit.
München, im Juni 2015
Dr. Florian Bieberbach
Vorsitzender des Aufsichtsrates
74
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Konzern
Jahresabschluss
75
76
JAHRESABSCHLUSS
DER BAYERNGAS GMBH
Bilanz der Bayerngas GmbH
78
Gewinn-und-Verlust-Rechnung80
Anhang82
Erläuterungen zur Bilanz
86
Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung
91
Sonstige Angaben
93
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
96
77
BILANZ DER BAYERNGAS GMBH
zum 31. Dezember 2014
AKTIVA
€
€
31.12.2014
€
Vorjahr
T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
3. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Sonstige Ausleihungen
453.189,23
0
4.937.954,00
4.765.990,56
10.157.133,79
2.730
4.912
7.642
18.377.105,80
6.582
0
1.019
181
7.782
6.660.960,12
0,00
837.796,00
10.878.349,68
178.106.395,37
192.959.248,00
418.536,24
247.506,39
371.731.686,00
188.570
269.602
419
267
458.858
400.265.925,59 474.282
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Erdgasvorräte
50
51.821
51.871
0,00
17.442.751,93
17.442.751,93
II. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
IV. Kassenbestand und Guthaben
bei Kreditinstituten
86.199.750,12
326.237.960,97
178.106
59.705
1.654.200,00
9.969.709,87
424.061.620,96
1.796
5.470
245.077
2.058.346,85
2.027
93.131.093,86
536.693.813,60
C. Rechnungsabgrenzungsposten
78
35.988
334.963
1.191
217.109,58
937.176.848,77 810.436
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
PASSIVA
€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklagen
III. Gewinnrücklagen
IV. Bilanzgewinn
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern: € 14.908.621,90
(Vorjahr: T€ 23.292)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: € 0,00
(Vorjahr: T€ 0)
31.12.2014
€
GmbH
Jahresabschluss
Vorjahr
T€
90.695.150,00
90.695
105.832.005,22
105.832
201.772.431,00
190.772
419.943.058,05
23.073
410.372
25.331.316,51
5.827
10.477
77.476
93.780
21.643.471,83
6.362.034,00
3.070.000,00
15.899.282,51
124.956.387,24
22.700.573,87
135.120
17.020
304.050.663,77
68.757
15.219.822,40
24.975.026,93
15.180
70.207
491.902.474,21 306.284
937.176.848,77 810.436
79
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
2014
€
Vorjahr
T€
1. Umsatzerlöse
10.500.650,00
1.667.871
2. Sonstige betriebliche Erträge
43.625.215,51
54.125.865,51
19.338
1.687.209
€
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebs stoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung: € –1.053.496,44
(Vorjahr: T€ –667)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
€
0,00
0,00
–1.615.097
–50.752
0,00 –1.665.849
21.360
54.125.865,51
–6.543.673,08
–9.068
–1.934.834,81
–1.839
–8.478.507,89
–10.907
–1.901.614,55
–5.596
–35.888.013,49
–46.268.135,93
7.857.729,58
7. Erträge aus Beteiligungen
- davon aus verbundenen Unternehmen:
€ 2.123.967,96 (Vorjahr: T€ 307)
4.006.767,43
2.142
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
35.116.026,08
29.249
18.132.534,10
15.372
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
- davon aus verbundenen Unternehmen:
€ 18.125.648,48 (Vorjahr: T€ 15.364)
80
–11.320
–27.823
–6.463
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
€
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- davon aus verbundenen Unternehmen:
€ 66.457,09 (Vorjahr: T€ 21)
- davon aus der Abzinsung von Rückstellungen:
€ 33.828,00 (Vorjahr: T€ 0)
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon an verbundene Unternehmen:
€ –3.710.760,94 (Vorjahr: T€ –65)
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen:
€ –302.539,00 (Vorjahr: T€ –302)
€
2014
€
Vorjahr
T€
288.741,97
622
–20.702.925,14
0
–8.611.437,99
–4.593
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
GmbH
Jahresabschluss
28.229.706,45
42.792
36.087.436,03
36.329
–14.713.581,59
–13.508
–12.575,31
–14.726.156,90
–21
–13.529
16. Jahresüberschuss
21.361.279,13
22.800
17. Gewinnvortrag
23.072.562,20
30.598
18. Zuführung zu Gewinnrücklagen
–11.000.000,00
–14.000
19. Gewinnausschüttung
–11.790.369,50
–16.325
20. Bilanzgewinn
21.643.471,83
23.073
15. Sonstige Steuern
81
ANHANG
für das Geschäftsjahr 2014 der Bayerngas GmbH, München
Allgemeine Angaben
Die Gesellschafterversammlung der Bayerngas GmbH vom 20.12.2013 hat zur Erfüllung der Anforderungen gemäß § 10
b Abs. 3 Satz 1 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) beschlossen, die Vertriebsaktivitäten (inkl. Portfoliobewirtschaftung,
Langfristbeschaffung und Abrechnung) der Bayerngas GmbH auf das Tochterunternehmen Bayerngas Vertrieb GmbH
(vormals novogate GmbH) zu übertragen.
Das dabei zugrunde gelegte Übergangskonzept sieht vor, dass sämtliche Vertragsneuabschlüsse im Zusammenhang
mit Gasbezugs- und Gasabgabeverträgen, Speicher- und Kapazitätsverträgen bzw. allen weiteren zum Geschäftsfeld
Erdgasvertrieb gehörenden Verträgen ab 2014 nur noch von der Bayerngas Vertrieb GmbH abgeschlossen werden. Bei
der Bayerngas GmbH bestehende Altverträge mit Vertragsabschluss vor 2014 werden außerdem im Rahmen von Kommissionsverträgen und anderer vertraglicher Vereinbarungen zwischen den Parteien auf die Bayerngas Vertrieb GmbH
übergeleitet, so dass das wirtschaftliche Eigentum und der wirtschaftliche Erfolg aus diesen Verträgen ab dem Geschäftsjahr 2014 ausschließlich unmittelbar bei der Bayerngas Vertrieb GmbH anfallen. Darüber hinaus sind mit Wirkung
zum 01.04.2014 insgesamt 29 Beschäftigungsverhältnisse aus den Bereichen Vertrieb-Front-Office, Vertriebsportfoliomanagement, langfristige Beschaffung, Backoffice, Abrechnung und Geschäftsführungsassistenz Vertrieb (Betriebsübergang gemäß § 613 a BGB) von der Bayerngas GmbH auf die Bayerngas Vertrieb GmbH übergegangen.
Zwischen der Bayerngas GmbH und der Bayerngas Vertrieb GmbH wurde am 23.12.2013 ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen, der am 03.02.2014 in das Handelsregister eingetragen wurde.
In Erfüllung der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes hat die Bayerngas GmbH außerdem ihre Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Betrieb des Gasspeichers Wolfersberg auf die neu gegründete Tochtergesellschaft bayernugs
GmbH (Speichergesellschaft) übertragen. Die Übertragung erfolgte dabei für die örtlichen technischen Betriebsanlagen
auf Basis eines Pachtmodells und für die Gaseinspeicherung durch Einräumung sämtlicher Nutzungsrechte aus dem
bestehenden langfristigen Speichervertrag.
Zur Durchführung ihrer Geschäftstätigkeit hat die Speichergesellschaft gemäß „Vertrag zur kommissionsweisen Zurverfügungstellung von Speicherleistungen“ vom 23.09.2014 der Bayerngas GmbH für den Zeitraum vom 03.01.2014 bis
01.04.2016 den kommissionsweisen Erwerb von Leistungen für die Einspeicherung von Gas im Untertagespeicher Wolfersberg übertragen.
Der am 23.12.2013 zwischen der Bayerngas GmbH und der bayernugs GmbH abgeschlossene Ergebnisabführungsvertrag ist am 28.01.2014 in das Handelsregister eingetragen worden.
Durch die Umsetzung der Entflechtungsvorschriften des EnWG und der damit einhergehenden Verlagerung bisheriger
Geschäftsaktivitäten auf Tochtergesellschaften hat sich die Bayerngas GmbH in 2014 zu einer Managementholding entwickelt, die nur mehr Leistungen innerhalb der Unternehmensgruppe erbringt. Ein Vergleich der Zahlen des Berichtsjahres mit denen des Vorjahres ist nur bedingt aussagekräftig.
Der Jahresabschluss der Bayerngas GmbH wurde nach den allgemeinen Rechnungslegungsvorschriften der §§ 238 ff.
HGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 bis 278 HGB) sowie unter Beachtung der Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Für die Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
82
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Für selbst geschaffene Vermögensgegenstände des immateriellen Anlagevermögens wird das Wahlrecht nach § 248
Abs. 2 HGB zur Aktivierung in Anspruch genommen. Der Zugang des Geschäftsjahres betrifft geleistete Anzahlungen auf
die Kosten der Durchführung und Auswertung seismischer Untersuchungen. Die Zugangsbewertung erfolgte in Höhe
der angefallenen Fremdrechnungen, auf die Aktivierung von Gemeinkosten nach § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB wurde wegen
Geringfügigkeit verzichtet. Der Posten unterliegt einer Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB. Zur Deckung des
ausschüttungsgesperrten Gesamtbetrags sind frei verfügbare Rücklagen vorhanden.
Bei selbst geschaffenen sowie entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen im Bereich der Gas- und
Ölgewinnung wird der Werteverzehr plangemäß durch Leistungsabschreibungen berücksichtigt werden. Die übrigen
entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den um planmäßige lineare Abschreibungen geminderten Anschaffungskosten bewertet.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen (linear bzw.
degressiv für Altbestände) bewertet.
Für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen,
soweit der Ansatz mit einem niedrigeren bei­zulegenden Wert erforderlich ist. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von über 150,00 € bis 1.000,00 € werden in einem Sammelposten erfasst und jahrgangsweise linear über fünf
Jahre abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu 150,00 € werden sofort als Aufwand erfasst.
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Kapitaleinzahlungen in eine ausländische Beteiligungsgesellschaft wurden dabei zum jeweiligen Kassamittelkurs des Tages der Einzahlung umgerechnet. Die verzinslichen
Ausleihungen sind zum Nominalwert angesetzt. Gegebenenfalls kommt ein niedrigerer beizulegender Wert zum Ansatz.
Für die Bewertung der Erdgasvorräte in den Erdgasspeichern wird gemäß § 256 HGB unterstellt, dass die zuletzt angeschafften Erdgasbestände zuerst verbraucht oder veräußert werden („LIFO“-Verfahren). Die übrigen Vorräte werden zu
Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips aktiviert.
Bei den zu Nominalwerten angesetzten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind alle erkennbaren Einzelrisiken berücksichtigt. Im Hinblick auf das latente Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren Börsen- oder Marktpreis bewertet, die liquiden Mittel entsprechen den Nominalwerten, die Abgrenzungen den zeitanteiligen Vorleistungen
bzw. Zahlungen.
Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages
gebildet.
Für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematische Gutachten nach der Projected-Unit-Credit-Methode eingeholt. Hierzu werden Trendannahmen hinsichtlich künftiger Anwartschafts- (3 %) und Rentenentwicklungen (1 % bzw. 2 %) sowie Fluktuationswahrscheinlichkeiten (2 %)
miteinbezogen. Als biometrische Rechnungsgrundlage werden die „Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck und als
Rechnungszinsfuß wird der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebene durchschnittliche Marktzinssatz verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Hierzu wurde konzerneinheitlich der zum
Zeitpunkt der Gutachten-Beauftragung prognostizierte Marktzinssatz für Dezember 2014 von 4,54 % (Vorjahr, Oktober
2013: 4,90 %) zugrunde gelegt. Der für Dezember 2014 veröffentlichte Abzinsungssatz beträgt 4,53 %.
Mit den Steuerrückstellungen und den sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst, der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben wird. Von dem in der Übergangsregelung nach
83
Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Beibehaltung und Fortführung eines höheren Rückstellungsbetrages zum 01.01.2010 unter Anwendung der bisherigen Regelungen wurde Gebrauch gemacht, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste.
Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.
Passive latente Steuern aus unterschiedlichen Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz werden mit aktiven latenten Steuern auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB
nicht aktiviert. Der Berechnung der latenten Steuern wird ein Steuersatz von rund 31 % zugrunde gelegt.
Durch die Übertragung der Vertriebsaktivitäten und damit des gesamten Beschaffungs- und Absatzportfolios auf die
Bayerngas Vertrieb GmbH liegen bei der Bayerngas GmbH im Geschäftsjahr 2014 die Voraussetzungen für die Bildung
von Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB nicht mehr vor.
84
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
85
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Entwicklung des Anlagevermögens
Die Aufgliederung des Anlagevermögens gemäß § 268 Abs. 2 HGB und seine Entwicklung sind im folgenden Anlagengitter wiedergegeben:
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
01.01.2014
€
Zugänge
€
Abgänge
€
0
453.189,23
0
5.455.689,27
4.911.738,00
10.367.427,27
3.325.675,96
94.790,56
3.873.655,75
566.794,54
0
566.794,54
13.184.241,30
38.892.945,78
200.758,71
0
0
0
3.944.450,23
239.876,88
160.758,61
181.395,20
56.203.032,51
10.696.954,48
11.137.590,07
0
160.758,61
188.570.390,43
269.601.738,00
418.536,24
266.854,96
458.857.519,63
120.184,97
53.776.220,00
0
50.000,00
53.946.404,97
21.916.296,03
119.086.594,00
0
69.348,57
141.072.238,60
525.427.979,41
68.957.650,79
141.799.791,75
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz rechte und ähnliche Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutz rechte und ähnliche Rechte und Werte
3. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Sonstige Ausleihungen
86
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
Umbuchungen
€
Kumulierte
Abschreibungen/
Zuschreibungen
€
Buchwerte
31.12.2014
€
Abschreibungen
des
Geschäftsjahres
€
0
0
453.189,23
0
240.538,00
–240.538,00
0
3.517.154,69
0
3.517.154,69
4.937.954,00
4.765.990,56
10.157.133,79
1.358.863,96
0
1.358.863,96
0
0
6.724.039,89
38.892.945,78
6.660.960,12
0
122.063,71
0
0
3.185.772,50
837.796,00
420.686,88
0
0
0
48.802.758,17
10.878.349,68
18.377.105,80
0
542.750,59
11.332.116,00
–11.332.116,00
0
0
0
0
0
0
0
0
178.106.395,37
192.959.248,00
418.536,24
247.506,39
371.731.686,00
0
0
0
0
0
0
52.319.912,86
400.265.925,59
1.901.614,55
GmbH
Jahresabschluss
87
Finanzanlagen
Stammkapital Eigenkapital
31.12.
31.12.
T€
Anteil in %
T€
Anteile an verbundenen Unternehmen
Bayerngas Energy Trading GmbH, München 1)
bayernets GmbH, München 1)
Bayerngas Vertrieb GmbH
(vormals novogate GmbH), München 1) 2)
bayernugs GmbH, München 1)
Bayerngas Norge AS, Oslo 3) 4) 5)
100,0
100,0
20.000
1.000
20.350
11.610
0
0
2014
2014
100,0
100,0
31,5
22.200
100
268.278
5.550
100
279.132
0
0
–80.015
2014
2014
2013
Mittelbar gehalten (über Bayerngas Norge AS)
Bayerngas Danmark ApS, Kopenhagen 3) 5) 6)
Bayerngas Petroleum DK AS, Oslo 3) 5) 6)
Bayerngas Produksjon Norge AS, Oslo 3) 5) 6)
Bayerngas UK Ltd., Westerham 3) 5) 6)
Bayerngas Europe Ltd., Westerham 3) 5) 6)
31,5
31,5
31,5
31,5
31,5
64
14.053
2.632
6.848
60
47.944
24.815
59.062
75.910
–26.057
–11.203
–47.129
2.037
2.889
–10.802
2013
2013
2013
2013
2013
Beteiligungen
bayernSERVICES GmbH, München
Bayerngas International GmbH & Co. KG, München
50,0
31,5
200
10.000
237
16
92
–7
2014
2013
Ferner bestehen Beteiligungen an der
store-x Storage Capacity Exchange GmbH, Leipzig
GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungs unternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, Straelen
GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungs unternehmen mbH, Straelen
Mittelbar gehalten (über bayernets GmbH)
NetConnect Germany Management GmbH, Ratingen
NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen
PRISMA European Capacity Platform GmbH, Leipzig
Ergebnisabführungsvertrag mit Bayerngas GmbH.
Seit 31.12.2013 verbundenes Unternehmen.
3)
Währungsumrechnung:
1)
2)
88
Jahresergebnis Bezugsjahr
T€
Stichtagskurse 31.12.2014
1 € = 9,0607 NOK
1 € = 7,4452 DKK
1 € = 0,7766 GBP
Jahresdurchschnittskurse 2014
1 € = 8,3594 NOK
1 € = 7,4536 DKK
1 € = 0,8011 GBP
Stichtagskurse 31.12.2013
1 € = 8,3588 NOK
1 € = 7,4594 DKK
1 € = 0,8323 GBP
Jahresdurchschnittskurse 2013
1 € = 7,8076 NOK
1 € = 7,4714 DKK
1 € = 0,8492 GBP
Anteil am Stammkapital in %
12,0
5,0
5,0
18,0
18,0
1,4
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
Im Geschäftsjahr wurden an das Tochterunternehmen Bayerngas Norge AS ausgegebene Darlehen in Höhe von insgesamt 295.754 TNOK in Eigenkapital umgewandelt. Der Beteiligungsansatz erhöhte sich bei der Bayerngas GmbH dadurch anteilig zum Kurs von 9,029 NOK/€ um 11.332 T€.
4)
Gemäß § 271 Abs. 2 HGB handelt es sich um verbundene Unternehmen, da das oberste Mutterunternehmen mit dem
weitestgehenden Konzernabschluss einen beherrschenden Einfluss im Sinne von § 290 HGB ausüben kann.
5)
Die Anteile an der Bayerngas Norge AS sowie die mittelbaren Beteiligungen an deren 100%-Tochterunternehmen wurden im Geschäftsjahr auf 19,9 % abgeschmolzen.
6)
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von T€ 14.693
(Vorjahr: T€ 17.795). Im Vorjahr wurden in diesem Bilanzposten auch Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen innerhalb des SWM-Konzernverbundes in Höhe von T€ 37.818 ausgewiesen.
Erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstandene sonstige Vermögensgegenstände über noch nicht abziehbare
Vorsteuerbeträge betragen im Geschäftsjahr T€ 0 (Vorjahr: T€ 218).
Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände des laufenden Geschäftsjahres haben eine Restlaufzeit
von weniger als einem Jahr. Im Vorjahr hatten die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 76 eine Restlaufzeit von über einem Jahr.
Rückdeckungsversicherungsansprüche werden auf Basis von Mitteilungen der Versicherer mit dem jeweiligen Aktivwert
(Deckungskapital) zum Bilanzstichtag bewertet.
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Der Posten beinhaltet die Disagio-Abgrenzung auf ein ausgegebenes Schuldscheindarlehen sowie abzugrenzende
Dienstleistungsentgelte.
Die Abgrenzungsposten haben in Höhe von T€ 11 (Vorjahr: T€ 16) eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.
Eigenkapital
Der Bilanzgewinn 2014 beträgt T€ 21.643 (Vorjahr: T€ 23.072). Darin ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von T€ 282
(Vorjahr: T€ 273) berücksichtigt. Gemäß Gewinnverwendungsbeschluss der Gesellschafterversammlung vom 09.05.2014
wurde den Gewinnrücklagen ein Betrag in Höhe von T€ 11.000 zugeführt und ein Betrag in Höhe von T€ 11.790 ausgeschüttet.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen für rückzahlbare Umsatzerlöse, noch zu erwartende Gasbezugsrechnungen, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Rekultivierung des Speichers Wolfersberg sowie für Personalverpflichtungen und sonstige ausstehende Rechnungen gebildet worden. Mit den sonstigen Rückstellungen wird
allen erkennbaren Risiken nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in ausreichendem Maße Rechnung getragen.
Aus der Beibehaltung des Wertansatzes einer Rückstellung für Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen (gemäß
Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB) ergibt sich eine Überdeckung von T€ 79 (Vorjahr: T€ 327).
89
Verbindlichkeiten
(in Klammern Vorjahreswerte)
Gesamt
T€
Davon mit einer Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
über 5 Jahre
T€
T€
124.956
(135.120)
10.364
(15.120)
21.500
(21.500)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
22.700
(17.020)
22.700
(17.020)
0
(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
304.051
(68.757)
304.051
(68.757)
0
(0)
15.220
(15.180)
15.220
(180)
0
(0)
24.975
(70.207)
14.945
(60.177)
10.000
(10.000)
491.902
(306.284)
367.280
(161.254)
31.500
(31.500)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 4.750 (Vorjahr: T€ 4.909) durch Grundschulden
gesichert.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Liefer- und Leistungsverpflichtungen gegenüber Gesellschaftern in Höhe von T€ 2.377 (Vorjahr: T€ 1.309). Im Vorjahr wurden in diesem Bilanzposten auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen innerhalb des SWM-Konzernverbundes in Höhe von T€ 2.894 ausgewiesen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten des Vorjahres war ein kurzfristiges Darlehen der Gesellschafterin SWM Gasbeteiligungs GmbH & Co. KG in Höhe von T€ 36.700 enthalten.
90
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
ERLÄUTERUNGEN ZUR
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
Aufgrund der im Geschäftsjahr 2014 eingetretenen Veränderung der Geschäftstätigkeit der Bayerngas GmbH mit dem
Übergang auf reine Holdingaktivitäten werden in den Umsatzerlösen die Entgelte für erbrachte Dienstleistungen an
Tochterunternehmen im Bayerngas-Teilkonzern sowie Erlöse aus dem Abverkauf von Arbeitsgas aus dem Speicher Wolfersberg gezeigt. Als Gasbezugsaufwendungen werden dementsprechend ausschließlich die Veränderungen der Gasbestände im Speicher Wolfersberg ausgewiesen.
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse betreffen im Geschäftsjahr ausschließlich Erlöse aus Dienstleistungsverträgen mit Tochterunternehmen.
Sonstige betriebliche Erträge
Der Posten enthält im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus dem Gasgeschäft in Höhe von T€ 26.792 sowie Erträge
aus der Auflösung von Rückstellungen und Kostenweiterverrechnungen.
Personalaufwand
Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 79 (Vorjahr: 106) Angestellte beschäftigt.
Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr nicht vorgenommen. Der Vorjahreswert enthält außerplanmäßige Abschreibungen auf die Speicheranlagen in Wolfersberg sowie auf die Erdgasförderanlagen in Assing von zusammen T€ 4.563.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen fallen im Wesentlichen für periodenfremde Aufwendungen aus dem Gasgeschäft in
Höhe von T€ 20.333, für die Zuführung zur Drohverlustrückstellung aus schwebenden Geschäften in Höhe von T€ 4.126
und sonstigen bezogenen Leistungen aus dem Gasgeschäft sowie für Dienst- und Beratungsleistungen, für Marketing
und Kommunikation, für Beratungsleistungen, für Versicherungen und Beiträge, für Gebäudekosten, für Wartung und
Reparaturen der Betriebs- und Geschäftsausstattung und für Personalnebenkosten an.
Finanzergebnis
Entsprechend den Regelungen im Ergebnisabführungsvertrag vom 27.06.2007 zwischen der Bayerngas GmbH und
der bayernets GmbH (verbundenes Unternehmen) – geändert und neu gefasst zum 18.12.2012 aufgrund einer Auflage
der Bundesnetzagentur im Rahmen des Verwaltungsverfahrens zur Zertifizierung der bayernets GmbH – wurde der im
Geschäftsjahr erwirtschaftete Gewinn in Höhe von T€ 23.939 (Vorjahr: T€ 26.058) an die Muttergesellschaft abgeführt.
Der Ergebnisabführungsvertrag vom 22.12.2010 mit der Bayerngas Energy Trading GmbH (verbundenes Unternehmen)
wurde aufgrund steuerrechtlich notwendiger Anpassungen am 23.12.2013 geändert. Die Eintragung des geänderten
Vertrages in das Handelsregister erfolgte am 30.01.2014. Entsprechend den Regelungen im Ergebnisabführungsvertrag
wurde der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Verlust in Höhe von T€ 7.736 (Vorjahr: Gewinn T€ 3.192) von der Muttergesellschaft übernommen.
Entsprechend den Regelungen im Ergebnisabführungsvertrag vom 23.12.2013 zwischen der Bayerngas GmbH und der
Bayerngas Vertrieb GmbH (verbundenes Unternehmen) wurde der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Gewinn in Höhe von
T€ 11.177 (Vorjahr: kein Ergebnisabführungsvertrag) an die Muttergesellschaft abgeführt.
91
Entsprechend den Regelungen im Ergebnisabführungsvertrag vom 23.12.2013 zwischen der Bayerngas GmbH und
der bayernugs GmbH (verbundenes Unternehmen) wurde der im Geschäftsjahr erwirtschaftete Verlust in Höhe von
T€ 12.967 (Vorjahr: T€ 0) von der Muttergesellschaft übernommen.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten laufende Steueraufwendungen für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer.
Latente Steuern
Temporäre Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen bei den Beteiligungen, den Erdgasvorräten, den Pensionsverpflichtungen und den sonstigen Rückstellungen führen zu aktiven Steuerlatenzen, die in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert wurden.
92
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
SONSTIGE ANGABEN
Haftungsverhältnisse
Die Bayerngas GmbH hat im Rahmen der Nutzung von Transportkapazitäten und sonstiger Anlagen zur Aufbereitung
von Erdgas-Fördermengen für das Tochterunternehmen Bayerngas Norge AS drei unbefristete und wertmäßig unbegrenzte Garantieerklärungen abgegeben. Die in Vorjahren ausgereichten zwei Garantieerklärungen zugunsten des norwegischen und des dänischen Staates wurden im Geschäftsjahr zurückgegeben.
An Counterparts der Handelstochter Bayerngas Energy Trading GmbH waren zum Bilanzstichtag sechs Patronatserklärungen mit einem Haftungsvolumen zum Stichtag von rund 5 Mio. € (Vorjahr: 7 Mio. €) sowie zwei Vertragserfüllungsgarantien im Gesamtumfang von 21 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €) ausgereicht.
Ferner wurden mit sieben Kunden des Tochterunternehmens Bayerngas Vertrieb GmbH physische Vertragserfüllungsgarantien abgeschlossen. Aufgrund der Marktpreisentwicklung bestanden zum Bilanzstichtag hieraus keine finanziellen
Verpflichtungen.
Risiken der Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen sind bei Bilanz­erstellung nicht erkennbar.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen von T€ 25.477 (Vorjahr: T€ 24.653) betreffen laufende Dienstleistungsverträge,
Miet- und Leasingverträge und die noch nicht eingeforderten Einlagen bei der Bayerngas Vertrieb GmbH (vormals novogate GmbH), der GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co.
Kommanditgesellschaft, der bayernSERVICES GmbH sowie der Bayerngas International GmbH & Co KG. Auf verbundene Unternehmen entfallen davon sonstige Verpflichtungen in Höhe von insgesamt T€ 17.470 (Vorjahr: T€ 18.261).
Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen und assoziierten Unternehmen
(Angabe nach § 6 b Abs. 2 EnWG)
Die Geschäftsbeziehungen mit den Tochterunternehmen bayernets GmbH und Bayerngas Energy Trading GmbH in 2014
im Gasbereich betreffen Absatz-, Bezugs- und Fremdleistungsgeschäfte im Rahmen der mit der Bayerngas Vertrieb
GmbH getroffenen Kommissionsvereinbarung.
Mit dem verbundenen Unternehmen bayernets GmbH wurden im Geschäftsjahr Erlöse aus Lastflusszusagen in Höhe
von insgesamt T€ 1.721 (Vorjahr: T€ 2.519) generiert. Ferner wurden Transportkosten in Höhe von insgesamt T€ 1.135
(Vorjahr: T€ 13.062) aufgewendet.
Mit dem verbundenen Unternehmen Bayerngas Energy Trading GmbH wurden Geschäfte in Höhe von T€ 440.733 für
Gasbezüge (Vorjahr: T€ 803.879 für Gasbezüge zzgl. T€ 6.049 für Marktanalysen, Gasbeschaffungs- und Portfolio-Beratungsleistungen) getätigt. Erlöse aus dem Gasverkauf wurden in Höhe von T€ 140.326 (Vorjahr: T€ 245.234) erzielt. Daneben sind noch Mietzahlungen und Erlöse aus erbrachten Dienstleistungen vereinnahmt worden.
Die Geschäftsbeziehung mit dem verbundenen Unternehmen Bayerngas Vertrieb GmbH (vormals novogate GmbH) bestand im Geschäftsjahr überwiegend aus der Abwicklung der im Rahmen des Kommissionsvertrages getätigten Gasabsatz- und Gasbezugsgeschäfte (Vorjahr: Gasverkauf T€ 269.705 und Gasbezug T€ 6.860). Ferner wurde zum 01.01.2014
das Arbeitsgas in den Speichern Schmidhausen, Bierwang, Puchkirchen, Haiming und Uelsen an die Bayerngas Vertrieb
GmbH verkauft. Daneben sind noch Dienst-, Beratungs- und Serviceleistungen an das Tochterunternehmen erbracht
worden.
Mit dem seit 03.01.2014 verbundenen Unternehmen bayernugs GmbH wurden Geschäfte in Höhe von T€ 9.726 (Vorjahr:
T€ 0) getätigt, die überwiegend aus der Abwicklung von Leistungsbezügen für Speicherbetriebs- und Speichernutzungskosten im Rahmen des bestehenden Kommissionsverhältnisses resultieren. Daneben sind noch Dienst-, Beratungs- und
Serviceleistungen an das Tochterunternehmen erbracht worden.
93
Mit dem verbundenen Unternehmen Stadtwerke München GmbH wurden Erlöse aus dem Gasverkauf von T€ 93.620
(Vorjahr: T€ 199.621) erzielt, denen Gasbezugsaufwendungen von T€ 94.149 (Vorjahr: T€ 143.335) gegenüberstehen.
Außerdem waren nicht benötigte Rückstellungsbeträge für Gaslieferungen 2013 von T€ 74 (Vorjahr: T€ 0) aufzulösen.
Gegenüber dem verbundenen Unternehmen Stadtwerke München Versorgung GmbH sind Gasverkaufserlöse von
T€ –8.802 (Vorjahr: T€ 4.220) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von T€ 479 (Vorjahr: T€ 0) angefallen.
Von dem verbundenen Unternehmen Stadtwerke München Infra GmbH wurden Speicherleistungen von T€ 722 (Vorjahr: T€ 1.299) und vom verbundenen Unternehmen Stadtwerke München Infra Region GmbH Transportleistungen von
T€ 334 (Vorjahr: T€ 332) abgerechnet.
Gegenüber dem verbundenen Unternehmen Stadtwerke München Services GmbH sind außerdem im Vorjahr Erträge
aus Kostenverrechnungen von T€ 148 angefallen.
Die Gesellschaft hat für alle Leistungsbeziehungen entsprechende Verträge abgeschlossen. Mit assoziierten Unternehmen gab es keine nennenswerten Geschäfte im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Derivative Finanzinstrumente
Kategorie/Art
Umfang
Beizulegender Zeitwert
31.12.2014 Bewertungsmethode
T€ (positiv) T€ (negativ)
Zinsbezogene Geschäfte
Swap
1,0 Mio. €
0
Modell: DCF-Methode
Einflussgrößen: Geldmarkt-3M85 Curve bzw. Geldmarkt-6M-Curve
Bildung von Bewertungseinheiten
Bayerngas hat zum 31.12.2014 keine Bewertungseinheiten mehr gebildet. Die Zinssicherung eines variabel verzinsten
Kredites ist zum Jahresende ausgelaufen. Die Darlehensverlängerung erfolgte ohne Zinssicherung.
Die Voraussetzungen für die Bildung von Makrobewertungseinheiten für die Commodities Gas und Öl in der Bayerngas GmbH sind mit der im Abschnitt „Allgemeine Angaben“ beschriebenen Übertragung der Vertriebsaktivitäten auf
die Bayerngas Vertrieb GmbH entfallen. Die im Vorjahr gebildete Rückstellung für Bewertungseinheiten in Höhe von
8,2 Mio. € wurde in 2014 erfolgswirksam aufgelöst.
Bezüge für aktive und ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene sowie Aufsichtsräte des Mutterunternehmens
Pensionszahlungen an ehemalige Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von T€ 232 (Vorjahr:
T€ 228) geleistet. Die Rückstellung hierfür beträgt zum Bilanzstichtag T€ 3.118 (Vorjahr: T€ 3.070).
Die Angaben über die Gesamtbezüge der aktiven Geschäftsführung gemäß § 285 Ziffer 9 a HGB unterbleiben in Anwendung von § 286 Abs. 4 HGB.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf T€ 69 (Vorjahr: T€ 70).
94
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
Einbeziehung in den Konzernabschluss der Stadtwerke München GmbH
Die Stadtwerke München GmbH, München, (HRB 121920) ist zum 31.12.2014 an der Bayerngas GmbH mittelbar zu
56,3 % (Vorjahr: 56,3 %) beteiligt und erstellt auf diesen Stichtag einen Konzernabschluss, in den die Bayerngas GmbH
sowie ihre Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB miteinbezogen werden. Der Konzernabschluss der Stadtwerke München GmbH wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und bekannt gemacht werden.
Honorare des Abschlussprüfers
Die Angaben zu den für das Geschäftsjahr 2014 berechneten Gesamthonoraren unseres Abschlussprüfers der Deloitte
& Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erfolgen im Rahmen des Konzernabschlusses der Bayerngas GmbH.
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns
Die Geschäftsführung schlägt vor, vom Bilanzgewinn 2014 in Höhe von T€ 21.643 einen Betrag von T€ 11.790 an die Gesellschafter auszuschütten, T€ 9.000 den Gewinnrücklagen zuzuführen und den verbleibenden Restbetrag von T€ 853
(Vorjahr: T€ 282) auf neue Rechnung vorzutragen.
München, den 22. Mai 2015
Der Geschäftsführer
Günter Bauer
95
BESTÄTIGUNGSVERMERK
DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Bayerngas GmbH, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2014 geprüft. Nach § 6 b Abs. 5 EnWG umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten zur
Rechnungslegung nach § 6 b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6 b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu
führen und Tätigkeitsabschlüsse aufzustellen sind. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie die Einhaltung der Pflichten nach § 6 b Abs. 3 EnWG
liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über
den Lagebericht sowie über die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6 b Abs. 3 EnWG abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und
dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten nach § 6 b Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen
Belangen erfüllt sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie für die Einhaltung der
Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6 b Abs. 3 EnWG überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten nach § 6 b Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar
erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der
Bayerngas GmbH, München, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6 b Abs. 3 EnWG, wonach für Tätigkeiten nach
§ 6 b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen und Tätigkeitsabschlüsse aufzustellen sind, hat zu keinen Einwendungen geführt.
München, den 27. Mai 2015
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Dorn)(Götz)
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
96
Bayerngas
Geschäftsbericht 2014
GmbH
Jahresabschluss
97
IMPRESSUM
Herausgeber:
Bayerngas GmbH
Poccistraße 9
80336 München
Tel.: +49 (0)89 7200-0
Fax: +49 (0)89 7200-428
E-Mail: [email protected]
www.bayerngas.de
Redaktion:
Dirk Barz, Unternehmenskommunikation Bayerngas
Verena Schöttl, Unternehmenskommunikation Bayerngas
Konzept und Gestaltung:
MWIMMERDESIGN
Botschaften. Bilder. Bewegung.
München
Druck und Bindung:
Dinauer GmbH, Druckerei
München
98
Besuchen Sie uns im Internet:
> www.bayerngas.de

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