backen mit Power
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backen mit Power
Te c h n o l o g i e Backen mit Power Die Wiesheu GmbH, Affalterbach, hat zusammen mit dem Institut für Getreideverarbeitung (IGV), Bergholz-Rehbrücke, den Prototyp DIBAS Power entwickelt. Der Ladenbackofen arbeitet mit einer Mischung aus Heißluft und Mikrowellen. Damit wird beim Backen Energie gespart und die Backzeit verkürzt. Die Vorserieneinführung des neuen Ofens ist für 2008 geplant. 26 Der DIBAS Power, den Wiesheu zusammen mit dem IGV entwickelt hat, ist ein Heißluftofen mit einer neuen Erwärmungstechnologie. Durch eine Kombination aus konventioneller Heizung und Mikrowellentechnik wird das Innere von Gebäcken rascher erwärmt. Die Backzeitverkürzung liegt bei Brötchen bei bis zu 40%. Beim Auftauen und Backen von vorgebackenen Teiglingen sogar bei rund 50%. Eine weitere Stärke des Ofens liegt in seiner Sparsamkeit. Er verbraucht zwischen 15 und 20% weniger Energie als vergleichbare Geräte. Beim Backen von 60 Teiglingen pro Charge à 60 g pro Teigling wurden mit folgenden Backzeiten gute Brötchenqualitäten erzielt: brot und backwaren 4/2007 Teiglinge 26 °C Backzeiten traditionell: 18 min; Energieverbrauch 1,5 kWh Backzeiten mit Mikrowellen: 13 min; Energieverbrauch 1,25 kWh Teiglinge 10 °C Backzeiten traditionell: 21 min; Energieverbrauch 1,65 kWh Backzeiten mit Mikrowellen: 14 min; Energieverbrauch 1,3 kWh Wärmeübertragung Nach 3 min Backzeit im traditionellen Ladenbackofen mit Heißluftumwälzung erreicht der Teigling im Krumenkern durchschnittlich eine Temperatur von 49 °C. Durch den zusätzlichen Einsatz der Mikrowellenstrahlung erhöht sich die Kerntemperatur in 3 min bereits auf 92 °C. So hat sich der Krumenkern nach 3 min Backzeit mit Mikrowellenbehandlung bereits verfestigt. Der gleiche Zustand wird ohne Mikrowellenzuschaltung erst nach 5 bis 6 min erreicht. Im weiteren Backverlauf wird durch eine Mikrowellentaktung eine beschleunigte Wasserverdampfung aus der Oberfläche erreicht. Die Bräunungsprozesse setzen schneller ein. Beim Backen mit Mikrowellen dringen die Strahlen bis zu 30 mm in den Teigling ein, ergaben Messungen des IGV. Die Backwaren erwärmen sich nicht nur schneller, es kommt auch zu einem raschen Ofentrieb. Ein Vorteil besonders bei Brötchen, denn der Ausbund entwickelt sich besser als bei Brötchen, die mit Heißluftumwälzung gebacken wurden, da die Wärmeübertragung auf die Teiglinge im Backofen mit Heißluftumwälzung in erster Linie durch die Heißluftströmung erfolgt. Die Unterhitze (Wärmeübertragung durch Wärmeleitung), wie sie im Etagenbackofen vorhanden ist, fehlt im Heißluftofen. Dies führt bei Brötchen, die im Heißluftofen gebacken wurden, im Vergleich zu denen aus dem Etagenbackofen zu einem geringeren Volumen sowie zu einer verminderten Ausbundbildung. Durch den Einsatz von Mikrowellenenergie kommt es nun im Heißluftofen zu einer Verbesserung der Ausbundbildung der Teiglinge bzw. der Brötchen. Backversuche beim IGV ergaben, dass sich das Innere der Teiglinge schneller entwickelt. Zu sehen ist ein Teiglingsanschnitt nach 3 min Backzeit, links ohne und rechts mit Mikrowelle. Backzeitverkürzung Bisher war beim traditionellen Backprozess eine Backzeit von mindestens 18 min bei Brötchen erforderlich, um sicherzustellen, dass die Krume vollständig durchgebacken ist und die Krumenstruktur die gewünschte Elastizität aufweist. Durch die frühzeitige Verfestigung der Gebäckkrume durch Mikrowelleneinwirkung und früher einsetzender Bräunung können die Backzeiten deutlich verringert werden. So liegt die Backzeitverkürzung beim Backen von Brötchen bei 30 – 40%, beim Auftauen und Backen von vorgebackenen Teiglingen bei ca. 50%, ergaben Backversuche des IGV. TK-Teiglinge (gegart) traditionell: Backzeit 26...28 min Te c h n o l o g i e Macht Augen groß und größer … mit Mikrowellenzuschaltung: Backzeit 13...14 min > Bis zu 50% Backzeitverkürzung Teiglinge (normal gegart/ohne TK) traditionell: Backzeit 18...22 min mit Mikrowellenzuschaltung: Backzeit 12...14 min > bis zu 35% Backzeitverkürzung Backwarenvielfalt Dipl.-Ing. Olaf Bauermann, Bereichsleiter Bäckereitechnologie beim IGV erklärte, dass sein Team bis jetzt Untersuchungen für verschiedene Kleingebäcke wie Schnittbrötchen, Kaiserbrötchen, Mehrkornbrötchen, Croissants und Plunderstücke erfolgreich durchgeführt hat. „Alternativ kann davon ausgegangen werden, dass die Zuschaltung der Mikrowellentechnik auch für verschiedene Feingebäcke wie z.B. Blechkuchen zu Backzeitverkürzungen führen wird, hierzu werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch weitere Untersuchungen durchgeführt“, erklärte Bauermann. Der bisher getestete Gewichtsbereich bei Kleingebäcken liegezwischen 60 und 100 g Teiglingsgewicht. Aber auch im Brotbereich unter Zuschaltung der Mikrowellentechnik eine Backzeitverkürzung möglich. Brote mit einem Gewicht bis zu 500 g wie z.B. Baguette oder Ciabatta seien am besten geeignet. Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen genau wie Licht oder Radiowellen, nur mit einer anderen Frequenz. Sie schließen sich im Wellenlängenbereich hinter der IRStrahlung an. Wie in den Haushaltsmikrowellengeräten wird auch beim Dibas Power eine Mikrowellenfrequenz von 2.45 GHz angewendet. „Der neue Ladenbackofen wird sich optisch kaum von einem konventionellen Ofen unterscheiden“, erklärte Lutz Adam, Leiter Kommunikation von Wiesheu. Maximal könne sich die Ofentiefe durch den Einbau der Mikrowellenbauteile um 3 cm vergrößern. Die Mikrowellen-Antennen seien versteckt und beeinträchtigten nicht das Handling beim Beschicken und Entnehmen der Backbleche aus dem Backofen. So könnten alle marktüblichen Backbleche verwendet werden. „Die Mikrowellenzuschaltung ist eine zusätzliche Option zum Ziel der Backzeitverkürzung. Es kann mit dem DIBAS-Power auch ohne Zuschaltung der Mikrowelle gebacken werden nach traditionellen Backprogrammen“, erklärte Adam. Die Anschlusswerte des Ofens änderten sich nicht und so gebe es keine Änderungen zu Standard-Ofentypen (Anschlusswert: 380 V/Absicherung: 16 A). Mediterrane Brotkultur dank sonnengereiftem Durum und Madre, dem klassischen Vorteig: Schapfen PanaDurum Backergebnisse SchapfenMühle GmbH & Co. KG 89081 Ulm-Jungingen „Die Qualität der Gebäcke wird beim Backverfahren mit Mikrowellenzuschaltung nicht beeinträchtigt“, erklärt Olaf Bauermann. Die Mikrowellenzuschaltung während des Backens wirkt sich nach Auskunft des Forschers vorteilhaft auf die Volumenausbildung aus und trägt auch zu einem besseren Ausbund der Gebäcke bei. Das gilt insbesondere für Croissants. Bräunung, Gebäckaroma und Krustenrösche bleiben gegenüber dem traditionellen Backen unverändert. Die Vorserieneinführung für den neuen Ofen ist 2008 geplant. N Fordern Sie unseren Außendienst! Telefon 07 31 / 9 67 46-28 Telefax 07 31 / 9 67 46-56 www.schapfenmuehle.de