Jahresbericht 2014
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Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014 Jahresbericht 2014 Jahresbericht 2014 Weltmuseum Wien KHM-Museumsverband Herausgegeben von Sabine Haag Inhalt Impressum Medieninhaber und Herausgeber Generaldirektorin Dr. Sabine Haag Redaktion Nikolaus Putnik, Jeannette Severyns Lektorat Elisabeth Herrmann Art-Direktion Nikolaus Putnik Bildbearbeitung Michael Aumüller Thomas Ritter Fotos Christian Mendez Thomas Ritter Alexander Rosoli Andreas Uldrich Fotonachweis ©, falls nicht anders angegeben: KHM-Museumsverband Sammlungen und Wissenschaft 10 Konservierung/Restaurierung 22 Marketing/Kommunikation/Publikum 26 Museum NEU 28 Weltmuseum Wien Friends 32 Grafische Gestaltung Paul Khittl Druck Druckerei Walla GmbH © KHM-Museumsverband 2015 Alle Rechte vorbehalten. Ausstellungen/Publikationen/ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 33 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Zum zweiten Mal darf ich Sie als Direktor des Weltmuseums Wien in unserem Jahresbericht begrüßen und auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Es ist vieles geschehen, seitdem ich Ihnen in der vergangenen Ausgabe von der Umbenennung des ehemaligen Museums für Völkerkunde und den ehrgeizigen Zukunftsplänen unseres Hauses berichten durfte. Auf einer Pressekonferenz am 17. April 2013 erteilte Dr. Claudia Schmied – die damals amtierende Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur – den Startschuss für die Neueinrichtung. Seither arbeiten die Belegschaft des Weltmuseums Wien, das Team des Architekten-Konsortiums Ralph Appelbaum Associates und Gareth Hoskins Architects sowie eine Vielzahl von Fachplanern und externen Beraterinnen und Beratern auf Hochtouren an der Umsetzung der im Ministerium genehmigten Pläne. Nach einem arbeitsintensiven Jahr, in dem wir im Rahmen des strengen Zeitplans bis zur geplanten Neueröffnung des Weltmuseums Wien bereits viele wichtige Meilensteine umsetzen konnten, erfolgte nun vor einigen Wochen ein völlig unerwarteter Paukenschlag, der diesem Prozess eine neue Richtung gegeben hat. Bundesminister Dr. Josef Ostermayer sprach sich für eine inhaltliche, räumliche sowie budgetäre Anpassung bzw. „Redimensionierung“ des Projektes aus. Trotzdem haben wir gute Signale erhalten, dass das neue Weltmuseum Wien 2015 auf den Weg gebracht werden kann, um den geplanten Eröffnungstermin 2017 einhalten zu können. Sehr gerne möchte ich Ihnen aber auf den nächsten Seiten einen Eindruck davon vermitteln, was in der Zwischenzeit bereits geleistet wurde. Abseits des Projektes der Neueinrichtung konnten wir in diesem Jahr zahlreiche positive Ereignisse feiern, so zum Beispiel die Eröffnung der Ausstellung Franz Is Here!, welche die Weltreise des Thronfolgers Franz Ferdinand von Österreich-Este 1892/93 beleuchtete; die Ausrichtung von großartigen Veranstaltungen wie mehrerer internationaler Konferenzen, eines spannenden TEDx Abends oder einer mutigen Podiumsdiskussion über die Zukunft ethnografischer Museen; gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern aus der mexikanischen Community Wiens die fulminante Feier des Día del museo muerto anlässlich der Schließung des Museums; und nicht zu vergessen die Zusage für ein großes internationales EU-Projekt mit dem Titel SWICH, das wir in den kommenden Jahren mit neun Partnermuseen aus ganz Europa umsetzen werden. Sie sehen: Es tut sich einiges bei uns im Weltmuseum Wien. Nach wie vor planen wir, während unserer Schließzeit mit mehreren Projekten in den öffentlichen Raum hinauszuwachsen und gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern das Museum für Sie erlebbar zu machen – selbst wenn unsere Türen geschlossen sind. Ich freue mich, wenn Sie uns auf diesem Weg begleiten, und hoffe, Ihnen im nächsten Jahresbericht einen konkreten und gesicherten Ausblick auf die Zukunft unseres traditionsreichen und lebendigen Hauses geben zu können. So wünsche ich Ihnen viel Freude mit den folgenden Seiten. Herzlichst, Dr. Steven Engelsman Direktor Weltmuseum Wien Wien, im Dezember 2014 V. l. n. r.: Sarah Chlebowski, Tina-Maria Seyfried, Steven Engelsman, Michael Bamberger, Astrid Böhacker, Tamara Gabriel 8 9 Sammlungen und Wissenschaft Afrika südlich der Sahara Nordafrika, Vorder-, Zentralasien und Sibirien Ozeanien und Australien Ostasien: China, Korea, Japan Nord- und Mittelamerika 10 Süd-, SO-Asien, Himalaya Fotosammlung Insulares Südostasien Bibliothek 11 Südamerika Archiv Finsch, Lehrpulte Axel Steinmann, Ildikó Cazan-Simányi, Gabriele Weiss, Jani Kuhnt-Saptodewo, Gerard van Bussel, Stefan Bauer, Christian Schicklgruber, Manfred Kaufmann, Barbara Plankensteiner, Claudia Augustat, Elisabeth Reicher, Heinz Gratzer, Nadja Haumberger, Reinhard Blumauer, Cécile Bründlmayer Ausstellen Das Jahr 2014 stand gänzlich im Zeichen der Planungen für die Neueinrichtung der Schausammlung. Aus diesem Grund wurde das Ausstellungsprogramm drastisch reduziert und auf die große Sonderausstellung Franz Is Here! konzentriert. So konnten die Ressourcen in die wissenschaftliche Vorbereitung und Ausarbeitung der Konzepte fließen. Hier ist viel geschehen: In zahlreichen Workshops mit den Ausstellungsarchitekten von Ralph Applebaum Associates verfeinerte man die Konzepte, Gestaltungsvorschläge wurden mehrfach umgearbeitet und die Inhalte entlang der Design-Entwürfe strukturiert. Der Entwurf für die Schauräume wurde abgeschlossen und die Detailplanung hat bereits begonnen. Für die 16 geplanten Themenräume fixierte man schon die Objektauswahl und bis Mitte Dezember wurde die Anordnung der Ausstellungsstücke in den Vitrinen festgelegt. Manche Kollegen haben sogar schon damit begonnen, an den Ausstellungstexten zu arbeiten. Mit großem Enthusiasmus und viel Vorfreude auf das zukünftige Museum haben die Kuratorinnen und Kuratoren diese intensive Zeit durchlebt, bis Ende November die Mitteilung des Kulturministers kam, dass das zukünftige Weltmuseum Wien zu „redimensionieren“ sei. Forschen Drei Tagungen haben Fachleute aus aller Welt zu uns nach Wien geführt. Diese wichtigen Momente haben wir genutzt, um unsere Pläne vorzustellen und mit der internationalen Fachwelt zu diskutieren, wobei wir äußerst positive 12 Rückmeldungen erhalten haben, die uns auf unserem Weg bestärkten. Im Mai ermöglichte es uns die großzügige Unterstützung der Honorarkonsulin für Österreich in Osaka, Frau Toshiko Ueno, eine von Bettina Zorn organisierte Tagung zum Daimyō-Hausmodell zu veranstalten, deren Ergebnisse demnächst in unserer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert werden. Ende September fand die Generalversammlung des Asia-Europe Museum Network (ASEMUS) mit dem Titel Exploring Borders bei uns statt, sie wurde von Jani Kuhnt-Saptodewo großartig organisiert. 102 registrierte Teilnehmer aus Europa und Asien, darunter Direktoren der großen Museen in Delhi, Singapur, Manila und Seoul, diskutierten, wie Grenzen über Kulturen hinweg durch vielschichtige Zusammenarbeit, aber auch durch innovative Projekte durchbrochen werden können. Ende Oktober fand die Tagung Vermitteln Auch zu den Veranstaltungen haben unsere Abteilung und ihre bewährten Kooperationspartner in diesem Jahr wieder viel beigetragen. Hier nur einige Beispiele: In Zusammenarbeit mit der brasilianischen Botschaft konnten in Finsch, Malangaan/Neuirland Vitrinenabwicklung für die Südsee-Schausammlung. (©: RAA) VO_84288 VO_27864 VO_90155 VO_90251 VO_90265 VO_90117 VO_28339 VB_429 VO_27652 VO_27649 VB_430 VB_458 VB_425 VB_431 VB_422 VO_90257 VO_90035 VO_90409 VO_28338 VO_27887 VO_28116 VO_90465 VO_27639 VO_90190 VO_28104 VO_27594 VO_28390 VO_27614 VO_28415 VO_90334 VO_90252 VO_27784 VO_90308 VO_28393 VO_28398VO_27792 VO_27742 VO_90132 VO_90337 VO_90341 VO_27569 VO_90270 VO_90134VO_90140 VO_90273 VO_28165 VO_27617 VO_27644 VB_428 VO_27601 VO_28420 VB_414 VB_416 VB_424 VO_28274 VO_28272 VB_421 VB_426 VO_90064 VO_27570 VO_91948 VO_90107 VO_90605 VO_83823 VO_90208 VO_27640 VO_25723 VO_28089 VO_90187 VO_90045 VO_28257 VO_90236 VB_449 VB_415 VB_432 VO_27968 VO_27761 VO_27783 VB_420 VO_28331 VO_28070 VO_90296 VO_28328 3.50 2.70 VO_28425 6 VO_27858 VO_27866 VB_454 VO_28424 VO_25727 VO_905743 74 der Arbeitsgruppe Museum der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde bei uns statt, an der mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland teilgenommen und bei der sie neue Positionen in unserer Museumslandschaft reflektiert haben. Eine abendliche Podiumsdiskussion füllte die Säulenhalle und regte lebhafte Diskussionen an. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war die Zusage für ein großes, vom EU-Programm Creative Europe gefördertes Kooperationsprojekt: SWICH Sharing a World of Inclusion, Creativity and Heritage. Ethnography Museums of World Culture and New Citizenship in Europe. Das von Anfang Oktober bis Ende September 2018 laufende und mit 2 Millionen Euro geförderte Kooperationsprojekt befasst sich mit der zentralen Rolle ethnographischer Museen in einer durch Globalisierung und Migration geprägten europäischen Gesellschaft. Mit ihren reichhaltigen Sammlungen, die die kulturelle Vielfalt der Welt dokumentieren, etablieren sich diese zunehmend als kulturelle Zentren und Foren für die diversifizierte Gesellschaft. Das Weltmuseum Wien hat mit Barbara Plankensteiner die Projektleitung inne; an dem Projekt wirken neun weitere europäische Museen mit, darunter die Weltkulturen-Museen in den Niederlanden und in Schweden, das MuCEM in Marseille und das Anthropologisch-Archäologische Museum in Cambridge. Im Rahmen von Konferenzen, Workshops, Residenzen und kooperativen Ausstellungen werden Konzepte für eine zukunftsweisende Museumspraxis erarbeitet. Dabei geht es um zukünftige Sammlungsstrategien, die Rolle ethnographischer Objekte als Knotenpunkt in Netzwerken zwischen Herkunftsgesellschaften und lokalen Diaspora-Kommunitäten sowie den Stellenwert neuer digitaler Technologien als Werkzeug und Plattform für kulturübergreifende Zusammenarbeit. SWICH setzt sich ferner das Ziel, die Sichtbarkeit der WeltkulturenMuseen in Europa zu erhöhen, und positioniert sie als wichtige Museen der Gegenwart. VO_28027 Sammlungen und Wissenschaft VO_90224 VO_27641 Stellprobe einer Vitrineneinrichtung im Depot mit Harry Haucke von RAA. (© RAA) Pressekonferenz SWICH, v. l. n. r. Barbara Plankensteiner, Wayne Modest (National Museum of World Cultures Netherlands), Mikaël Mohamed (MuCEM Marseille). der Säulenhalle, u. a. mit dem weltberühmten Pianisten João Carlos Assis Brasil, zwei Konzerte des Projekts Musica na Museu stattfinden. Des Weiteren gab es bei uns in Kooperation mit dem Brasilianisch-Österreichischen Bildungsverein Papagaio im Oktober das 2. Brasilianische Kulturfest. Im September unterwanderte das Interventionsprojekt der WIENWOCHE moving museum unter der Leitung von Barbara Staudinger bei uns die Ausstellungen Götterbilder und Franz Is Here!. Objekte verließen ihren Platz, Texte wechselten die Perspektive und erzählten von einer anderen Vergangenheit: ein innovatives Projekt, 13 das Bewegung in die offizielle (Wissens-)Ordnung brachte. Besonders freut es uns auch, dass mit dem ETHNOCINECA Filmklub die visuelle Anthropologie ihren festen Platz in unserem Veranstaltungskalender gefunden hat. Bewahren In diesem Jahr standen der Abteilung kaum Mittel für Ankäufe zur Verfügung. Wir danken daher an dieser Stelle allen Schenkenden, die zur Erweiterung der Sammlungen beigetragen haben und uns helfen, Zeugnisse kultureller Vielfalt zu bewahren. Sammlungen und Wissenschaft Inv. Nr. 190.325 Japanisches Lacktablett-Set (Slg. Unbekannt) Inv. Nrn. 190.326 und 190.327 Kopien zweier Armee-Figuren der Qin-Dynastie aus Terrakotta (Slg. YUAN Hong-Chien) Süd- und Südostasien, Himalaya Sammlungszugänge Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien SCHENKUNGEN Inv. Nrn. 190.311–190.317 7 ethnographische, in Agadir, Marokko, erworbene Objekte (Slg. Christa Schäfer Hering und Helmut Hering) Inv. Nrn. 190.376–190.398 23 Originaldruckplatten mit Darstellungen von der deutsch-österreichischen Militärmission im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkrieges, Zink auf Holz montiert, sign. Robert Hofmann, datiert 1917, z. T. originalverpackt und mit Zustandsdrucken „als Etikett“ versehen (Slg. Dorothea Nahler, geb. Latscher-Lauendorf) Bereich der Ethnologie bzw. der Kultur- und Sozialanthropologie suchen. Interessierte können die mit einem Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem Umfang kostenlos nutzen. Inv. Nr. 190.328 Perücke aus Menschenhaar, Huli-Tribe, Koroba, Southern Highlands Province, Papua New Guinea, 1974 (Slg. Mary-Clare Adam) Inv. Nrn. 190.401–190.408 Kappen mit Indianer-Ikonographie, USA (Slg. Gerard van Bussel) NOCH NICHT INVENTARISIERTE SCHENKUNGEN 5.800 Dias aus den Ländern/Regionen Himalaya, Tibet, China, Mongolei, Burma, Usbekistan, Mauretanien, Sahara, Mali, Israel mit umfangreicher Dokumentation (Slg. DSA Prof. Ursula Bauer) Im Jahr 2014 erweiterte sich der Bestand der Bibliothek auf 149.445 Medien (Bücher, Zeitschriften, Atlanten, DVDs und CD-ROMs), 2.312 Medien wurden insgesamt neu aufgenommen. Zu den Neuerwerbungen zählt beispielsweise ein Gesamtverzeichnis über das zwischen 1816 und 1831 in Brasilien entstandene Œuvre des französischen Malers Jean-Baptiste Debret, Debret e o Brasil. Obra completa 1816–1831 (Julio Bandeira e Pedro Corrêa do Lago, 2013). Erweitert wurde der Bestand darüber hinaus durch zahlreiche großzügige Schenkungen, unter anderem um 726 Werke aus dem Besitz des ehemaligen Direktors HR Dr. Peter Kann und um 331 Bücher aus der Sammlung des – ebenfalls im Museum tätigen – früheren Kurators und interimistischen Direktors Univ.-Prof. Dr. Armand Duchâteau. Das Projekt der Digitalisierung historischer Bestände wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung TMS (The Museum System) auch im Jahr 2014 weitergeführt; digitalisiert wurden unter anderem der Band Kupfer und Karten zum 1ten Band der Reise Sr. Durchl. des Prinzen Maximilian von Neuwied nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817, Frankfurt a. M., [1819], Inv. Nr. VK 827 Hist/fol. Inv. Nr. 190.360 Thangka: Guru Rinpoche, Bhutan, 21. Jh., Synthetik, H. 78 cm (Slg. Christian Schicklgruber) Inv. Nr. 190.342 Tragnetz, Dani, Baliem-Tal, Westpapua, 1996 (Slg. Margit und Gerhard Kirisch) Insulares Südostasien SCHENKUNGEN Inv. Nr. 190.352 Kalkbehälter von den Batak (Slg. Günther Jontes) Inv. Nrn. 190.353 und 190.354 Textilien von den Batak (Slg. Heide Flick) Inv. Nrn. 190.355 und 190.356 Ritualtücher aus Bali (Slg. Bulantrisna Djelantik) SCHENKUNGEN Inv. Nrn. 190.308–190.310 3 Gewänder bzw. Sets aus der Kollektion 2013 des koreanischen Modeschöpfers LEE Sang Bong (Slg. LEE Sang Bong) Inv. Nrn. 190.361–190.375 Pfeile der Ayta, von den Philippinen (Slg. Johann Stockinger) NACHINVENTARISIERUNGEN Inv. Nrn. 190.006–190.307 302 Objekte aus der Volksrepublik China (Slg. Helmut Opletal) ANKÄUFE Inv. Nrn. 97.143–97.221 Dias aus Iran, Pakistan und Indien (Slg. Christoph Krüger) Inv. Nrn. 190.329–190.331 3 Halsketten aus Bambusstücken und geräucherten Vogel- und Flughundknochen, Kukukuku-Tribe, Marawaka, Eastern Highlands Province, Papua New Guinea, 1975 (Slg. Mary-Claire Adam) Ostasien Inv. Nrn. 190.326 und 190.327 2 Objekte aus der Volksrepublik China (Slg. YUAN Honmg-Chien) ANKÄUFE Inv. Nrn. 190.318–190.324 María de Guadalupe, Miscellanea, Mexiko (Slg. Peter Kloser) SCHENKUNGEN Inv. Nr. 190.359 Milarepa (tib. mi la ras pa), Nepal, 21. Jh., Bronze, H. 27 cm (Slg. Günther Jontes) Inv. Nrn. 190.357 und 190.358 Christliche Figuren von den Philippinen (Slg. Ana Maria Labrador) Inv. Nr. 190.325 1 Objekt aus Japan (Slg. Watanabe) Inv. Nr. 189.995 Siebdruck Blurred Line, Tonga und Neuseeland, Künstlerin: Dagmar Dyck, 2013 (Slg. Gabriele Weiss) Ozeanien und Australien SCHENKUNGEN Inv. Nr. 189.991 Speerschleuder, Westliches Australien, 1954 (Slg. Anton Hager) Inv. Nr. 189.992 poi-Tanzball, Maori, Neuseeland, 1954 (Slg. Anton Hager) 14 Inv. Nrn. 190.343–190.350 8 geflochtene Armreifen in unterschiedlicher Musterung und Färbung, Dani, Baliem-Tal, Westpapua (Slg. Margit und Gerhard Kirisch) Nord- und Mittelamerika SCHENKUNGEN Inv. Nrn. 189.993 und 189.994 Pferd- und Rinderkopfdarstellung, Tulbing, USA (Slg. Anton Hager) Inv. Nr. 189.996 Mohawk Flag, USA/Kanada (Slg. Gerard van Bussel) Südamerika ANKÄUFE Inv. Nrn. 190.409–190.427 19 ethnographische Gegenstände von den Shibipo-Conibo und den Shuar aus Peru (Slg. Richard Gippelhauser) Inv. Nrn. 190.428–190.430 3 präkolumbische Textilien, Peru (Slg. Donat) Fotosammlung SCHENKUNGEN Inv. Nrn. 103.369–103.570 202 Dias aus Iran, Pakistan und Indien (Slg. Christoph Krüger) Inv. Nrn. 99.748–103.367 3620 Dias und Negative aus Indonesien und Ghana (Slg. Heide Leigh-Theisen, ehemalige Kuratorin für Insulares Südost-Asien) NACHINVENTARISIERUNGEN Inv. Nrn. 97.222–99.747 2526 Dias (Slg. Sarac) Inv. Nrn. 1.401–1.466 66 Postkarten (Slg. Wiesler) Des Weiteren wurden ca. 10.000 Dias und ca. 2.500 Negative gescannt sowie ca. 8.000 Abzüge in säurefreie Hüllen umgelagert und ca. 4500 Dias gerahmt. Bibliothek Seit seiner Gründung im Jahr 1928 ist dem heutigen Weltmuseum Wien eine öffentlich zugängliche Bibliothek angeschlossen. Sie dient insbesondere der wissenschaftlichen Recherche, steht jedoch auch allen Personen offen, die außerhalb davon Informationen aus dem Inv. Nrn. 190.004 und 190.005 T-Shirts, María de Guadalupe, Mexiko (Slg. Peter Kloser) 23 Originaldruckplatten, Inv. Nrn. 190.376– 190.398 (Slg. Dorothea Nahler) Inv. Nrn. 190.332–190.341 Baseball, Lacrosse Miscellanea u. a., USA und Österreich (Slg. Katharina Prochazka) Die hier gezeigte Auswahl an Druckplatten stammt aus dem Nachlass des österreichischen k. u. k. Offiziers Friedrich Johann Latscher-Lauendorf (1884–1964); er war der Sohn des österreichischen Kriegsministers (1906–1907) Julius Latscher-Lauendorf (1846–1909). Friedrich war von 1916 bis 1917 bei der 4. osmanischen Armee unter Ahmed Cemal Pascha im Großraum Syrien − Palästina eingesetzt und hielt sich bis 1818 zur Vorbereitung einer österreichischen Etappenkommission in Aleppo und Damaskus auf. Inv. Nr. 190.399 The Anishinaabe Myth of the Thunder People, Lac Seul First Nation, Kanada, Zeichnung auf Papier (Slg. Ahmoo Angeconeb) Inv. Nr. 190.400 Landschaft mit Indianerzelten, Alfred Oliver, Innsbruck, England/Nordamerika, Gemälde (Slg. Dr. Hermann Graus) 15 Sammlungen und Wissenschaft Statue von Milarepa, Inv. Nr. 190.359 (Slg. Günther Jontes) Detailaufnahme Damenkostüm: Corsage und Rock, Korea, um 2013, Inv. Nr. 190.308 ab (Slg. LEE Sang Bong) Detailaufnahme Die Figur aus Bronze zeigt den tibetischen Yogi und Heiligen Milarepa (mi la ras pa). Milarepa wurde von Marpa nach harten Prüfungen als Schüler angenommen und erhielt von ihm nach langen Lehrjahren die tantrischen Einweihungen. Milarepa ist eine der bedeutendsten Figuren der Kagyüpa-Schule des tibetischen Buddhismus, wird aber auch von Anhängern anderer Schulen verehrt. Seine Hunderttausend Lieder (tib. mgur ‘bum) beschreiben dichterisch innere Erfahrungen und sein Erleuchtungswissen, sie zählen zu den bedeutendsten Schriften des tibetischen Buddhismus. Damenkleid und Mantel, Korea, um 2013, Inv. Nr. 190.310 ab (Slg. LEE Sang Bong) Thangka (Rollbild) mit Guru Rinpoche, Inv. Nr. 190.360 (Slg. Christian Schicklgruber) Damenkleid, Korea, um 2013, Inv. Nr. 190.309 (Slg. LEE Sang Bong) 16 Im Zentrum sitzt Guru Rinpoche in entspannter Haltung auf einem Lotusthron; in der ausgestreckten rechten Hand hält er einen Vajra, in der abgewinkelten linken eine Schädelschale, an der linken Schulter lehnt ein Khatvanga. Direkt über der zentralen Figur ist der Bodhisattva Avalokiteshvara dargestellt, darüber mit roter Körperfarbe Buddha Amithaba. Links von diesen beiden Figuren erscheint der Adibuddha Vajradhara, rechts davon Buddha Shakyamuni. Um die zentrale Darstellung reihen sich die acht Manifestationen des Guru Rinpoche – im Uhrzeigersinn Loden Chogse, Shakya Senge, Dorje Drolö, Guru Nyima Öser, Pemasambha, Guru Senge Dadog, Tzokye Dorje und Padma Gyalpo. 17 Sammlungen und Wissenschaft Biertopf, Shibipo-Conibo, Peru, um 1980, Keramik, H. 53 cm, Inv. Nr. 190.409 (Slg. Gippelhauser) Detailaufnahme Halskette, Papua-Neuguinea, Bambusröhren, Knochenteile, Baststoff, L. 46 cm, Inv. Nr. 190.330 (Slg. Adam) Ritualtuch, Bali, Indonesien, Samt, bestickt mit Perlen, H. 78 cm, Inv. Nr. 190.356 (Slg. Djelantik) Eine Familie der Botocudos auf der Reise. Aus Inv. Nr. VK 827 Hist/fol. The Anishinaabe Myth of the Thunder People, Inv. Nr. 190.399 (Slg. Ahmoo Angeconeb) 18 19 Sammlungen und Wissenschaft Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Barbara Plankensteiner AUSSTELLUNGEN Schausammlung (Arbeitstitel): Benin und Aethiopia; Kunstgeschichten; Im Schatten des Kolonialismus; Die Wiener Schule für Völkerkunde; Korridor des Staunens. PUBLIKATIONEN Vom Raritätenkabinett zum Weltmuseum. Die bewegte Geschichte eines Museums von Welt. In: Imageheft 1 Weltmuseum Wien 2014: S. 4–8. Weltmuseum Wien. In: Expeditionen ins Afrikanische Österreich (Walter Sauer, Hg. Wien 2014), 90–91. Redaktion von Archiv Weltmuseum Wien Bd. 63/64, 2013–2014 (gemeinsam mit Christian Schicklgruber und Axel Steinmann). VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 19.–22. 3. Geladener Vortrag A Historic Collection Revisited. The representation of Africa at the Weltmuseum Wien, und Panel-Diskutantin Objects and Stories: Exploring Colonial Contexts, New York, Brooklyn Museum, ACASA (Arts Council of the African Studies Association) Triennial. 4.–5. 4. Geladener Vortrag African Lace. Eine österreichisch-nigerianische Textilgeschichte, Salzburg, Universität, Tagung Kleiderfragen: Mode und/oder Tracht?. 5.–6. 5. Panelleitung, Wien, Weltmuseum Wien, International conference about the Daimyō residence-model in Vienna. 23.–24. 5. Marburg, Jahrestagung der InstitutsleiterInnen deutschsprachiger Ethnologieinstitute, als Vertreterin der Direktorenkonferenz deutscher ethnologischer Museen. 16.–17. 6. Geladener Vortrag Benin – Kings and Rituals: Court Arts from Nigeria. Impact and Aftermath, Paris, EHESS, Kolloquium Eine „histoire croisée“ der Ethnologie: nationale und transnationale Annäherungen an die Geschichte der Ethnologie. 26.–27. 9. Vortrag zum Konzept des neuen Weltmuseums Wien, Panelleitung, Wien, Weltmuseum Wien, 6th General Conference Asia-Europe Museum Network ASEMUS Exploring Borders. 23.–24. 10. Vortrag Grundideen zur Neukonzeption der Schausammlung des WMW, Wien, Weltmuseum Wien, Tagung der AG Museum der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Leitung und Organisation (gemeinsam mit Dr. Larissa Förster). 23. 10. Organisatorin und Moderatorin, Wien, Weltmuseum Wien, Podiumsdiskussion Wo liegt die Zukunft für Ethnographische Museen?. 13. 11. Geladene Keynote Lecture The Weltmuseum Wien. History, Vision and Challenges, Wien, Klausurtagung des Institutes für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1.–2. 12. Geladenes Impulsreferat Die Bedeutung ethnographischer Dokumentationen zur Herkunftsbestimmung materieller Kultur in ethnographischen Museen, Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Tagung Das Ethnographische Archiv. LEHRTÄTIGKEIT WS 2013/14 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte und Stilareale, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung. SS 2014 Museum?, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Seminar (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Thomas Fillitz). SONSTIGES SWICH. Sharing a World of Inclusion, Creativity and Heritage. Ethnography, World Culture Museums and New Citizenship in Europe, Kooperationsprojekt von 10 ethnographischen Museen, gefördert vom Creative Europe Programm der EU von 2014 bis 2018: Projekteinreichung und -leitung. ACASA (Arts Council of the African Studies Association): Mitglied des Board of Directors. DGV (Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde): Stellvertretende Sprecherin der AG Museum. ICME (International Committee for Museums of Ethnography): Mitglied des Board. Verein der AbsolventInnen des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien: Vorstandsmitglied. 20 Dr. Claudia Augustat AUSSTELLUNGEN Schausammlung (Arbeitstitel): Ein österreichisches Mosaik Brasiliens; Im Schatten des Kolonialismus; Die Wiener Schule für Völkerkunde; Korridor des Staunens; Outreach: Neue Welten. PUBLIKATIONEN Redaktion des Beitrags Sammlungen und Wissenschaft für den Jahresbericht 2013. In the Shadow of Johann Natterer. Johann Emanuel Pohlʼs Ethnographic Collection. In: Archiv Weltmuseum Wien Bd. 63/64, 2013–2014: 96–107. Material Culture and Cultural Memory: The Makushí Case. In: Archiv Weltmuseum Wien 63 /64, 2013–2014: 262–269. Brazil in the Weltmuseum Wien. In: Archiv Weltmuseum Wien 63/64, 2013–2014: 290–296 (gemeinsam mit Christian Feest). FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Zurück ins Leben von Dr. Wolfgang Kapfhammer, Universität Marburg, beim FWF: Mitantragstellerin des Projekts. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 26.–29. 6. Organisation des Panels Ethnographic collections from the Amazon in the 21st century: Meanings and challenge. Part II, Göteborg, School of Economics, SALSA-Tagung (gemeinsam mit Adriana Muñoz vom Museum of Worldcultures in Göteborg). 1.–2. 8. Geladener Vortrag From a European Point of View: Indigenous Amazonian Societies in Ethnographic Museums, Natal, Brasilien, Pré-Evento 29a. Reunião Brasileira de Antropologia, Dos „Museus Etnográficos“ ás Etnografias dos Museus: o lugar da Antropologia na Contemporaneidade. 4. 8. Koordination des Workshops Coleções Etnográficas e Curadorias Compartilhadas, Natal, Brasilien, Universidade da Rio Grande do Norte, 29a. Reunião Brasileira de Antropologia (gemeinsam mit Renato Athias, NEPE/UFPE). 2. 10. Round Table As Coleções Etnográficas em Espaços Museais, Recife, Brasilien, Universidade Federal de Pernambuco (gemeinsam mit Renato Athias; Moderation: Peter Schröder, beide UFPE). 14.–16. 10. Geladener Vortrag Pictures of two exhibitions, Rio de Janeiro, Museu Histórico Nacional, Seminário Internacional D. Leopoldina e seu tempo: Sociedade, política, ciência e arte no século XIX. 23.–24. 10. Impulsreferat zum Thema Dekolonia- lisierung, Wien, Weltmuseum Wien, Zwischentagung der AG Museum der DGV: Präsentation des Brasilien-Saals. 4. 12. Podiumsdiskussion Mundurukânia, Wien, Residenz des brasilianischen Botschafters (gemeinsam mit Daniel Munduruku und Wolfgang Kapfhammer). LEHRTÄTIGKEIT WS 2013/14 Die Brasilianischen Sammlungen am Weltmuseum Wien. Geschichte und Praxis, Marburg, Universität, Institut für Vergleichende Kulturforschung, Fachgebiet Kultur- und Sozialanthropologie, Seminar. SONSTIGES Weltmuseum Wien Friends: 2. Vizepräsidentin. EMLAAK Ethnomedizinischer-Lateinamerika-Arbeitskreis: Vorstandsmitglied. WMW Friends: Organisation des Veranstaltungsprogramms. KSA-Tagung 2014 und 2015: Mitglied des Organisationskomitees. CHAGS 2015: Mitglied des lokalen Organisationskomitees. Humboldt-Forum Berlin: Mitglied des Advisory Board. Mag. Ildikó Cazan-Simányi AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Transkriptionen und Recherchen zum Archivmaterial der Weltreise von Franz Ferdinand für die Einführung. Schausammlung: allgemeine Recherchen. FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Umfangreiche Recherchen zu folgenden Bereichen: chinesische Rezepturen der Sammlung Buschmann; jüdische Mäzene ethnologischer Sammlungen; Nachlass Ludwig von Höhnel. Archivrecherchen zur Slg. Andreas Reischek im Biologiezentrum Linz-Dornach. Bearbeitung der Direktionsakten der 1960er Jahre und Beginn der Bearbeitung der Konvolute zur Bergung der ethnologischen Sammlung während der Zeit des Nationalsozialismus. Mag. Nadja Haumberger AUSSTELLUNGEN Schausammlung (Arbeitstitel): Wiener Schule für Völkerkunde; Kunstgeschichten; Im Schatten des Kolonialismus; Benin und Aethiopia. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 26.–27.9. Wien, Weltmuseum Wien, 6th General Conference Asia-Europe Museum Network ASEMUS Exploring Borders. 27. 9. Linz, Symposium der Stadtwerkstatt Linz Afropea Now!. 23.–24. 10. Wien, Weltmuseum Wien, Tagung der AG Museum der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Gerard van Bussel AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Kuratierung des Teilbereichs Nordamerika. Schausammlung (Arbeitstitel): In eine Neue Welt; Platz der Drei Kulturen; Korridor des Staunens: Klingende Welten; Vorbereitung Ausstellungsbereich Mexiko für das geplante ZOOM Kindermuseum im Weltmuseum Wien. PUBLIKATIONEN Inkognito in Nordamerika. In: Ausstellungskatalog Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde (Christian Schicklgruber, Axel Steinmann, Hgg. Wien: Weltmuseum Wien 2014), 196–227. Von Indianern und Bischöfen. In: Die Furche 16.–17.4. 2014: 18. Redaktion von Friends! 2. und 3. Newsletter der Weltmuseum Wien Friends Februar und Mai 2014; Setzten sie doch ein Zeichen? In: Friends! 3. Newsletter der Weltmuseum Wien Friends Juli 2014. 5. 6. Führung zum Thema Quellenstudium für Studenten der Geschichte mit Schwerpunkt Wissenschaftsgeschichte im Seminar von Univ.-Prof. Mag. Dr. Marianne Klemun, Universität Wien. 25. 6. Ethnographisches Kabinett Einblicke in den Teilnachlass zur Weltreise von Franz Ferdinand, Wien, Weltmuseum Wien. 4.–6. 11. Wien, Bundeskanzleramt, Konferenz Bergung von Kulturgut im Nationalsozialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, veranstaltet von der Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. SONSTIGES ETHNOCINECA – Ethnographic and Documentary Filmfest Vienna: Konzeption und Programmierung, stellvertretende Obfrau. Mag. Manfred Kaufmann Chinesische Rezepturen aus der Sammlung Bernhard Buschmann, Buschmann VAR Restitution 3.12. Restitution einer Holzmaske aus Neuguinea und eines Paddels aus Tubuai an die Erben nach Friedrich Wolff-Knize. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 13. 3. Wien, Uni Campus Altes AKH, Symposion Exilforschung Leistungen, Defizite & Perspektiven. 21 AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Fotorecherchen. Schausammlung: allgemeine Recherchen. PUBLIKATIONEN Selbst hier ein Schnellfotograf. In: Ausstellungskatalog Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde (Christian Schicklgruber, Axel Steinmann, Hgg. Wien: Weltmuseum Wien 2014), 253–265. Sammlungen und Wissenschaft FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Identifizierung von Nitro-Zellulose-Negativen. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 12.–13. 6. Museumsakademie Joanneum in Zusammenarbeit mit Wien Museum Alles offen, alles frei. Open Data in Kultureinrichtungen. 11. 9. Vortrag Fotosammlung Weltmuseum Wien: Sammeln, Bewahren, Verschenken?, Wien, Photoinstitut Bonartes. 28.11.–1. 12. Leiden, Niederlande, Tagung Imagined Selves: Photography, Self-Fashioning and the Archive. Künstlich gehauene Felsengräber der Toraja, Sulawesi, Indonesien (1976), VF 100118 (Slg. Leigh-Theisen). Dr. habil. Jani Kuhnt-Saptodewo AUSSTELLUNGEN Schausammlung (Arbeitstitel): Indonesien: Drehscheibe und Begehrlichkeiten; Wiener Schule für Völkerkunde; Welt in Bewegung; Korridor des Staunens; Outreach: Neue Welten. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 20.–21. 2. Bregenz, Museumsakademie, Tagung Migration sammeln. Pluralität ausstellen. 26.–27. 9. Vortrag Museum and the „Dance Community“, Public lab in co-operation with ImPulsTanz Festival, Wien, Weltmuseum Wien, 6th General Conference Asia-Europe Museum Network ASEMUS Exploring Borders; Organisation der Tagung (gemeinsam mit Stefan Bauer und Xaver Dopplinger). 23.–24. 10. Wien, Weltmuseum Wien, Zwischentagung der AG Museum der DGV. Passionsfeiern zu Aschura in Lahore, Pakistan (1961), VF 97157 (Slg. Krüger). Die Schiiten gedenken des Todes von Imam Husain in der Schlacht von Kerbela. Ihre Rituale umfassen Erzählungen, Prozessionen in Trauerkleidung und wie in diesem Bild Selbstgeißelung. LEHRTÄTIGKEIT Betreuung von Diplomanden und Doktoranden des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. SONSTIGES Zahlreiche Führungen im Depot und in der Ausstellung Getanzte Schöpfung. Dr. Christian Schicklgruber Reisterrassen bei Mas, Bali, Indonesien (1976), VF 98202 (Slg. Sarac). AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Kuratierung (gemeinsam mit Axel Steinmann). Schausammlung (Arbeitstitel): Ein Dorf in den Bergen; Kavalierstouren und Sammlerwahn; Korridor des Staunens: Menschenbilder. 22 PUBLIKATIONEN Herausgabe und Redaktion von Ausstellungskatalog Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien: Weltmuseum Wien 2014 (gemeinsam mit Axel Steinmann); Franz Ferdinand: von Colombo bis Kalkutta. In: ebenda, 81–113. Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde. In: neues museum. Die österreichische Museumszeitschrift. Graz: Museumsbund Österreich 14–2/3 Juni 2014, 12–15 (gemeinsam mit Axel Steinmann). Redaktion von Archiv Weltmuseum Wien Bd. 63/64, 2013–2014 (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und Axel Steinmann). VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 10.–14. 2. New Delhi, Kolkata, National Council of Science Museums, Strategic Transformations: Museums in the 21st Century. 26. 9. Vortrag The Tower of Trongsa: Museum, Temple – or Both?, Wien, Weltmuseum Wien. 26.–27. 9. Wien, Weltmuseum Wien, 6th General Conference Asia-Europe Museum Network ASEMUS Exploring Borders. 23.–24. 10. Wien, Weltmuseum Wien, Zwischentagung der AG Museum der DGV. LEHRTÄTIGKEIT SS 2014 Gestaltung von Ausstellungen in ethnologischen Museen, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsseminar. Dr. Axel Steinmann AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Kuratierung (gemeinsam mit Christian Schicklgruber). Schausammlung (Arbeitstitel): Orientalia; Kalvalierstouren und Sammlerwahn; Wiener Schule für Völkerkunde; Korridor des Staunens: Klingende Welten. PUBLIKATIONEN Herausgabe und Redaktion des Ausstellungskatalogs Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde. Wien: Weltmuseum Wien 2014 (gemeinsam mit Christian Schicklgruber); Franz Is Here!. In: ebenda, 17–37; Auf hoher See. In: ebenda, 41–53. Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde. In: neues museum. Die österreichische Museumszeitschrift. Graz: Museumsbund Österreich 14–2/3 Juni 2014, 12–15 (gemeinsam mit Christian Schicklgruber). Redaktion von Archiv Weltmuseum Wien Bd. 63/64, 2013–2014 (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und Christian Schicklgruber). FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Fortsetzung der Objekt- und Dokumentationsrecherchen zu den künftigen Schausammlungen Orientalia – Wien-Orient und Kavalierstouren und Sammlerwahn. Fortsetzung der quellenkundlichen Aufarbeitung der Zentralasienbestände. Weiterführende Recherchen zu einzelnen Sammlerpersönlichkeiten und zu bestimmten Objektgruppen sowie Bearbeitung des dazugehörigen Aktenbestandes. Überprüfung und Abgleich der Einträge in den Inventarbänden und der elektronischen Datenbank TMS zum Sammlungsbestand im Hinblick auf Inkohärenzen sowie Aktualisierung der Fotodatenbank in TMS (gemeinsam mit Christina Abzieher und Peter Kloser). VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 17.9. Vortrag Franz Is Here! A Temporary Exhibition at the Weltmuseum Wien, Wien, Weltmuseum Wien, International Conference on Oriental Carpets (ICOC) 2014 Vienna – Budapest. LEHRTÄTIGKEIT Betreuung von Diplomanden/Diplomandinnen des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien sowie der Akademie der bildenden Künste Wien (Bereich Objektrestaurierung) bei ihren Recherchen und Archivstudien. HR Prof. Dr. Gabriele Weiss AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Kuratierung des Teilbereiches Südsee. Schausammlung (Arbeitstitel): Südsee: Traum und Wirklichkeit; Im Schatten des Kolonialismus; Kavalierstouren und Sammlerwahn; Korridor des Staunens: Weltkochshow. PUBLIKATIONEN In pazifischen Gewässern: Thursday Island, Australien, Neukaledonien und Salomonen. In: Ausstellungskatalog Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde (Christian Schicklgruber, Axel Steinmann, Hgg. Wien: Weltmuseum Wien 2014), 135–162. Museale Gegenstände: Wertschätzung, Verantwortung und Verpflichtung. In: Rundbrief, Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 95, 2014: 52–55. Auf der Jagd nach Abenteuern und exotischen Gegenständen. In: Rundbrief, Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 96, 2014: 53–56. Skizzen und Momentaufnahmen aus Ozeanien. In: Rundbrief, Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 97, 2014: 53–55. FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Archivrecherchen zur Slg. Andreas Reischek im Biologiezentrum Linz-Dornach. Objektrecherchen zu den Neuseelandsammlungen des Weltmuseums Wien. Betreuung von James L. Flexner, Postdoctoral Fellow, School of Archaeology and Anthropology an der Australian National University, zum Thema Early encounters and missionary influences in Vanuatu, Februar 2014. Zusammenarbeit mit Rhonda Paku, Senior Curator Matauranga Maori, Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa, Wellington: Rückgabe menschlicher Überreste nach Neuseeland sowie Konzeptbesprechungen und Einrichtung von Vitrinen mit Maori-Artefakten für die neuen Schausammlungen im Weltmuseum Wien, November 2014. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 14.–16. 2. Berlin, Pacific Networking, Macht und Politik in den pazifischen Inselstaaten. 27.v8. Expertenführung Franz Is Here! Objektgeschichten aus Ozeanien. Wien, Weltmuseum Wien. Dr. Bettina Zorn AUSSTELLUNGEN Ausstellung Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde, Wien (Weltmuseum Wien), 9. April bis 2. November: Kuratierung des Teilbereichs Ostasien. Schausammlung (Arbeitstitel): Japan kommt nach Europa; Made in China; Korridor des Staunens: Die Welt im Kleinen. PUBLIKATIONEN Städtetouren in Ostasien. In: Ausstellungskatalog Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die 23 Erde (Christian Schicklgruber, Axel Steinmann, Hgg. Wien: Weltmuseum Wien 2014), 167–228. FORSCHUNGSPROJEKTE, FORSCHUNGEN Forschungsprojekt in Hinblick auf konservatorische und kulturhistorische Fragen zum Modell einer Daimyō-Residenz aus den Beständen der Sammlung Ostasien, Kooperation mit der TU Wien und wissenschaftlichen Institutionen wie dem Kyoto Institute of Technology (KIT) Japan; Einholung der Drittmittelgenehmigung für die Restaurierung durch den Expo Fund, Japan. VORTRÄGE, TEILNAHME AN TAGUNGEN 10.–13. 2. Vortrag Siebold’s Vision of Japan – as represented in Japan-related collections in the West, Bochum, Ruhr-Universität Bochum. 5.–6. 5. Vortrag The history of the Daimyō house-model in the collection of the Weltmuseum Wien and its traces in Vienna, Wien, Weltmuseum Wien, International Conference about the Daimyō residence-model in Vienna; Organisation der Tagung. 26.–27. 9. Vortrag und Workshopmoderation, Wien, Weltmuseum Wien, 6th General Conference Asia-Europe Museum Network ASEMUS Exploring Borders. 23.–24. 10. Präsentation des Japan-Saals, Wien, Weltmuseum Wien, Zwischentagung der AG Museum der DGV. 8.–18. 11. Vortrag beim Workshop Preservation and Utilization of Japanese Original Architectural Cultural Property in Overseas Collections, Kyoto, Japan, organisiert vom Kyoto Institute of Technology (KIT). 19.–20. 11. Einladung durch Rev. Shindo Kondo in die Präfektur Gifu, Workshop zur Restaurierung von traditioneller Architektur. 27. 11. Vortrag beim Symposium Dance & Museums working together, London, Horniman Museum & Gardens. Konservierung V. l. n. r.: Hannah Groß, Stefan Braith, Florian Rainer, Barbara Pönighaus-Matuella, Roswitha Zobl, Bernhard Estermann, Renée Riedler, Julian Seppele Beispiel einer Restaurierung für das Neue Weltmuseum: Straußenei mit Ritzzeichnung, Eischale, Gras, Inv. Nr. 85.679 (Slg. Rudolf Pöch). Die Klebung konnte mit Aceton getrennt werden. Abteilung für Konservierung und Restaurierung Neben der üblichen Sammlungspflege in Ausstellungsbereichen und Depots bildete den Schwerpunkt unserer Arbeit das Renovierungsund Einrichtungsprojekt Weltmuseum Wien. Dafür wurden bereits umfangreiche konservatorische Tätigkeiten und Restaurierungen geleistet bzw. projektiert und vergeben. Hunderte von Arbeitsstunden wurden von allen Mitarbeiterinnen der Abteilung Konservierung aufgebracht – für die Erstellung und Abstimmung konservatorischer Planungsgrundlagen, die Kontrolle von Vorentwürfen und Entwürfen geplanter Vitrinen im Hinblick auf Objektmaße, Klimavorgaben, Montagemöglichkeiten und Beleuchtung, und nicht zuletzt für unzählige Besprechungen und Objektbegehungen mit den KustodInnen und dem Architektenteam. Die wichtigsten Konservierungsprojekte, die bereits im Jahr 2014 für das Neue Weltmuseum in Angriff genommen wurden, waren folgende: -> Die Konservierung/Restaurierung eines großen dreiteiligen chinesischen Schnitzlack-Stellschirms ist fast zur Gänze abgeschlossen. -> Die Arbeiten am Modell einer Daimyō-Residenz aus dem Kontext der Wiener Weltausstellung als zentrales Schaustück im Saal „Japan kommt nach Europa“ sind weit fortgeschritten. In Vorbereitung für die Ausstellung und begleitend zur Restaurierung fand im April eine internationale Konferenz statt. Im November hatten die Kustodin und zwei Konservatoren Gelegenheit, bei einer Reise nach Japan Werkstoff- und Technologiekenntnisse für dieses Projekt zu erwerben. -> Die umfangreiche Konservierung und Restaurierung eines Kimonos für das Nō-Theater (18. Jh., Slg. Siebold) ist weit fortgeschritten. Trotz des „Entlehnungsstopps“ war für die Abteilung die konservatorische Betreuung von mehr als 2.700 Objekten für zahlreiche Ausstellungen und Leihgaben auf nationaler und internationaler Bühne zu bewältigen. Hierfür wurden die Objekte mit Zustandsprotokollen dokumentiert, gereinigt und, wenn nötig, auch restauriert. Für Ausstellungen wurden die notwendigen Klimaund Lichtbedingungen bestimmt, für Leihgaben 24 wurden Verpackungs- und Transportmodalitäten festgelegt. Außerdem wurde das Fotografieren vieler Objekte zu Publikationszwecken mitbetreut, Werkstattführungen wurden veranstaltet und Gäste bei Objektrecherchen in den Depots unterstützt. Das Datenbanksystem TMS wurde mit Texten und Bildern beliefert und im ganzen Haus wurde ein giftfreies Insektenpräventionsund -kontrollsystem (IPM) angewendet. Zur Bewältigung dieser Aufgaben waren im Jahr 2014 neben 7 fest angestellten Kolleginnen (Voll- oder Teilzeit) und 2 Sammlungstechnikern auch 30 Kolleginnen mit Werkverträgen, 7 Praktikantinnen und 5 Volontärinnen in der Abteilung für Konservierung tätig. Nach fast 10 Jahren Mitarbeit in der Textilkonservierung mussten wir uns von Dipl. Rest. Elisabeth Tarawneh verabschieden, die ihre Tätigkeit am Schweizerischen Landesmuseum in Zürich fortsetzt. Ihr folgte ab März Mag. Julia Zeindl nach. Von unserem Sammlungstechniker Selim Denizkiran mussten wir uns nach 1½ Jahren ebenfalls verabschieden. Das Objekt wurde offensichtlich bereits einmal restauriert und war mit vergilbtem Nitrozelluloseklebstoff schlecht geklebt. Neuverklebung und Ergänzung mit eingefärbtem Epoxidharz. Übersicht aller konservatorisch betreuten Objekte im Jahr 2014 TerminOrt 15.1. 17.1. 23.1. 26.1. 3.2. 14.2. 26.2. 3.3. 3.3. 4.3. 8.3. 28.3. 9.4. 21.4. 12.5. Ausstellung Anzahl TerminOrt Bregenz, Vorarlberg MuseumAfrican Lace139 Graz, Joanneum Schuhe14 Wien, Außenministerium Büroausstattung4 Paris, Branly retour Kanak8 Frankfurt am Main, Städel Dürer3 Weltmuseum Wien Schmuseum2 Berlin, Bundeskunsthalle Irokesen5 Wien, Theatermuseum Kirschblüten9 Weltmuseum Wien Elisabeth Tambwe15 Museum of New Zealand Tal timu, tal pan6 Weltmuseum Wien La Philosophie Banane16 Wien, Jüdisches Museum 1. Weltkrieg36 Weltmuseum Wien Franz Is Here!931 Wien, Theatermuseum Mit diesen meinen zwei Händen…1 Wien, MAK Design Labor11 Ausstellung Anzahl 14.5. Wien Museum Experiment Metropole3 18.5. Halle a. d. Saale Mysteriöse Steinzeittote2 15.6. New York, Smithsonian Anishinaabe7 7.9. Paris, branly Indiens des Plaines2 12.9. Weltmuseum Wien Moving Museum9 15.9. Wien, ZOOM Museum Druckerwerkstatt1 16.9. Prag, Náprstek Age of Discovery6 1.10. Wien, Kunsthalle Blue Times2 10.10. Bremen, Überseemuseum Kultur der Kulturrevolution651 17.10. Weltmuseum Wien Brasilien Kulturfestival13 4.11. Weltmuseum Wien Jenseits von Brasilien Teil 255 4.11. Weltmuseum Wien Getanzte Schöpfung800 4.11. Weltmuseum Wien Penacho10 15.12. Zürich, Rietberg Kosmos4 Total 2.765 25 Marketing Kommunikation Publikum Marketing Kommunikation Publikum Sperrzone Um die bevorstehende Schließung des Museums am 3.11.2014 impactstark zu bewerben, wurde das ganze Haus zur künftigen Sperrzone erklärt. Outreach V. l. n. r.: Thomas Gregorc, Nikolaus Putnik, Nina Gruber, Christine Kaufmann, Kaja & Kimi, Viktoria Hruza, Jeannette Severyns, Bianca Figl Ausstellungen & Rahmenprogramme Der kommunikative Fokus 2014 wurde auf zwei Ausstellungen gelegt: einerseits die Fortführung und Verlängerung von Getanzte Schöpfung. Asien zwischen den Welten – wöchentliche Tanzworkshops, monatliche Tanzperformances und regelmäßige Überblicksführungen ergaben ein spannendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Andererseits wurde im April Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde eröffnet. Zusätzlich zu einer breit angelegten Plakatkampagne im öffentlichen Raum sowie zahlreichen Aktivitäten über die ganze Bandbreite des kommunikativen Spektrums wurde ein ganzjähriges Rahmenprogramm konzipiert und in sämtlichen Werbemitteln mit Franz Is Here!-Buttons beworben, darunter eine akustische Kooperation mit der Wiener Tschuschenkapelle, eine multimediale und äußerst gelungene Performance des Vereins Wean hean, ein sehr gut besuchter Schreibworkshop-Zyklus, ein ganzjähriges Kinderprogramm inklusive Ferienspiel, ein K&K-Poetry-Slam, diverse Ethnografische Kabinette, verschiedene Filmreihen im Rahmen unserer Ethnocineca-Kooperation, eine Lesung von Ilija Trojanow u. v. m. Schmuseum Episode 3 – Ein Fest der Triebe Zur Zeit der Frühlingstriebe im April wurden im letzten Teil der Trilogie menschliche Triebe – vor allem im Zusammenhang mit der Eröffnung von Franz Is Here! – inszeniert: Jagdtrieb, Reisetrieb, Selbstinszenierungstrieb usw. Veranstaltungshöhepunkte TEDx Vienna Konferenz Im September 2014 wurde im Weltmuseum Wien bereits zum zweiten Mal eine TEDx Vienna Konferenz abgehalten. TEDx steht für Technology, Entertainment und Design und gibt Communities, Organisationen und Privatpersonen die Möglichkeit, Ideen und Themen weltweit via Internet (insbesondere YouTube) zu teilen. Die Besonderheit diesmal: TEDx Vienna wurde mit unserem ASEMUS-Kongress verknüpft, um die beiden Zielgruppen für das jeweils andere Thema zu begeistern. Steven Engelsman war einer der Keynote-Speaker. Schmuseum Episode 2 – Ein Fest der Diebe Nach Episode 1 – Ein Fest der Liebe zu Weihnachten 2013 wurde zum Valentinstag 2014 der zweite Teil der Trilogie veranstaltet, bei dem geraubter Atem, gestohlene Küsse sowie themenbezogene Führungen durch unsere Kuratoren und Vermittler im Zentrum standen. Das Thema Diebe und Liebe war der konzeptionelle Leitfaden für spannende Geschichten in den unterschiedlichsten Kulturen. Día del museo muerto Bereits zum dritten Mal fand in der Säulenhalle das mexikanische Fest der Toten (Día de los muertos) statt, es war auch diesmal wieder ein fulminanter Erfolg. Anlässlich der Schließung unseres Hauses am 3.11.2014 für Umbauarbeiten bis 2017 wurde aus dem Día de los muertos jedoch kurzerhand der Día del museo muerto, um den Tod und die Wiederauferstehung des Museums zu inszenieren. 28 Aktionen Vier Beispiele für zahlreiche Aktionen, die im Jahr 2014 umgesetzt wurden: Montag ist Freitag Unter diesem Motto wurde bis Ende März 2014 der Gratis-Montag beworben. Die Aktion wurde sehr gut aufgenommen, sodass die Besucher-Statistik im Aktionszeitraum einen signifikanten Zuwachs verzeichnen konnte. Monat der Frauen Der ganze März – und nicht nur der 8. des Monats – wurde den Frauen gewidmet. Beispiele für erfolgreiche Veranstaltungen waren: Hina Matsuri – Das japanische Puppenfest, ein Dance for Health-Seminar, eine Mini-Ausstellung der franko-kongolesischen Künstlerin Elisabeth Tambwe (La Philosophie Banane), des Weiteren Konturen der Revolte, eine Konferenz über geschlechterkritische Perspektiven in der arabischen Welt, u. v. m. Hitzefrei Juli und August standen unter dem Motto Hitzefrei. In der Aktion wurde das kühle Museum als Ort der Entspannung und Kontemplation beworben – und dies wirkungsvoll mit einer Hängematte inmitten der Säulenhalle. Im April 2014 wurde mit der Konkretisierung des Outreach-Projekts begonnen. Es wird voraussichtlich im Frühling 2015 starten und hat zwei Ziele, beide vor dem Hintergrund der umbaubedingten Schließung. Einerseits gilt es, aus dem Blickwinkel unserer musealen Identität im öffentlichen Raum unsere Mission des kulturellen Austauschs und der kulturellen Begegnung zu verbreiten. Andererseits soll aus Marketingperspektive die junge Marke Weltmuseum Wien in den Köpfen und Herzen der Menschen weiter verankert werden. Das Projekt ruht vorläufig auf zwei Säulen. Mit Neue Welten schicken wir einen Container durch die Stadt, der bei bestimmten Kooperationspartnern Halt macht (z. B. Brunnenpassage, UNO etc.), um dort Geschichten und Objekte von Menschen zu sammeln und so die kritische Auseinandersetzung mit der kulturellen Identität anzuregen. Der Plan sieht vor, dass die Reise des Containers in eine diskursive Sonderausstellung im neu eröffneten Weltmuseum Wien mündet. Die Kooperation mit ImPulsTanz ist der zweite große Outreach-Schwerpunkt. Dabei wird an die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit 2013 (Occupy the Museum und East meets West) angeknüpft. Das Konzept ist gerade in Arbeit und wird wieder eine performativ-kritische Auseinandersetzung diverser internationaler Künstler im musealen Kontext bringen. Sponsoring Mit Mag. Elisabeth Edhofer, bis Sommer 2014 Leiterin der Abteilung Sponsoring, Veranstaltungsmanagement und internationale Beziehungen in der ÖNB, konnte eine erfahrene und mit den Agenden des internationalen Sponsoring/Fundraising bestens vertraute Director of Development gewonnen werden. Gemeinsam mit der Direktion und der Marketingabteilung ist sie als externe Expertin dafür verantwortlich, dass bis 2017 die vereinbarte Sponsoring-Summe eingebracht wird. Personalia Publikum – Kulturvermittlung Für Schulen 1. bis 13. Schulstufe, Kindertagesheime und Kulturgruppen (Kindergarten ab 3 Jahre und Kinderhorte, Interessensgruppen) • Interaktive Führungen zu den Ausstellungen • Führungen in Englisch, Französisch und Rumänisch • Führungen mit thematischen Schwerpunkten – Ausstellungsgespräche • Erstellung und Vermittlung von Projekten für Schulen und Kindertagesheime, die inhaltlich dem Schulunterricht angepasst sind und die die Inhalte der jeweiligen Ausstellungen ergänzen; Schwerpunkt des Jahres: modulare Oberstufe. • Workshops mit Besuch der Ausstellung (zum Thema passende Bereiche) und Präsentation im Mit-Mach-Saal mit Objekten aus der pädagogischen Sammlung und den Depots. (Atelierbetrieb mit künstlerischer, handwerklicher und spielerischer Tätigkeit; Schwerpunkte des Jahres: Kindertanzworkshops, Masken- und Kostümbau nach Vorbildern der Ausstellung Getanzte Schöpfung.) • Museum auf Besuch für Sozialpädagogische Zentren und Heilstättenschulen: • für Schulen, denen ein Besuch des Museums aufgrund von Kindern mit gesundheitlichen oder sozial-psychischen Problemen nicht möglich ist. • Begreifen erlaubt: Programme, bei denen Objekte aus dem Depot oder der pädagogischen Sammlung miteinbezogen werden, speziell, aber nicht ausschließlich für Blinde und Sehschwache. • Sonderführungen für Deutschkurse-Gruppen der Volkshochschulen und des BFI. • Internetplattform: Wisdom Kids – Buddhismus macht Schule: Insbesondere Schulen aus den Bundesländern wird damit ein Zugang zu einem Thema und zu Objekten geboten, der bislang nur durch einen Besuch im Museum möglich war. Durch exakte Detailaufnahmen und deren Bearbeitung wird z. B. der Zugang zu symbolischen Darstellungen erleichtert. Betreuung der Schulklassen bei projektbezogenen Wien-Besuchen. Per September 2014 verließ uns MMag. Elisabeth Seyerl für ein Jahr in Richtung Bildungskarenz. Ihre Nachfolgerin ist Jeannette Severyns, BA BA. 29 Für Multiplikatoren • 4 Lehrerführungen durch die Sonderausstellungen Getanzte Schöpfung, Penacho und Franz Is Here! • 2 Tagesseminare für Studenten der Pädagogischen Hochschule zu allgemeinen Methoden der Museumsvermittlung • 2 Wochenendseminare für Lehrer (Oberstufe und Berufsbildende höhere Schulen) zu Einsatzmöglichkeiten der Ausstellung Franz Is Here! • 1 Workshop für Schulleiter zu Einsatzmöglichkeiten der allgemeinen Museumsangebote im Projektunterricht • 5 Workshops für Kindergartenpädagogen Für Freizeitkinder und Familien • In Kooperation mit kinderaktiv/wienXtra/ Magistrat: 1 x monatlich Aktionstage für Ethno-Kids: • Ferienspiele • Familientage zu bestimmten jahreszeitlichen Festen (Ostern, japanisches Frühlingsfest, japanisches Sommerfest, Lichterfeste) Für Senioren • Bei Kaffee und (zum Thema passenden) Kuchen wurden anhand ausgewählter Objekte aus dem Depot oder der pädagogischen Sammlung die jeweiligen Sujets besprochen. Wegen der großen Nachfrage wurden jeweils 2 Termine pro Monat durchgeführt. Für Einzelbesucher • Allgemeine Überblicksführungen in den Ausstellungen • Kinderführungen (jeweils mittwochs) zu wechselnden Themen • Ausstellungsgespräche: monatliche Termine zu wechselnden Themen; ab April Auf den Spuren Franz Ferdinands Museum NEU Zurück an den Start? Eine Rückschau auf das ereignisreiche Jahr 2014 Die Neueinrichtung des Museums: Was bisher geschah … Vor etwas mehr als einem Jahr begann unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem aus Ralph Appelbaum Associates (Ausstellungsgestaltung), Gareth Hoskins Architects (Architektur) sowie Vasko & Partner (technische Gebäudeausrüstung) bestehenden Konsortium. Wir durften in diesen Monaten viele engagierte Menschen kennenlernen, die uns Schritt für Schritt auf dem Weg zu einem neuen, zeitgemäßen Weltmuseum Wien begleitet haben. Es gab einiges zu tun. Um die seit Jahren leerstehenden historischen Räumlichkeiten des ehemaligen Museums für Völkerkunde einzurichten, braucht es Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Ohne die Bausubstanz unnötig anzugreifen, soll ein modernes Museum entstehen, das unseren Besucherinnen und Besuchern mehr bietet als eine rein ästhetische Objektpräsentation. Vielmehr bilden unsere großartigen Sammlungen den Ausgangs- und Anknüpfungspunkt für die Darstellung der Beziehung Österreichs mit der ganzen Welt und den Menschen, die in ihr leben. Wir wollen ein lebendiger Ort sein, an dem alle sich zu Hause und willkommen fühlen. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es vieler inhaltlicher und gestalterischer Überlegungen und akribischer Planung. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Konzepte erstellt, weiterentwickelt, überarbeitet, verworfen und neu gedacht, bis wir am jetzigen Stand der Dinge angekommen waren. Anfang November hat das Museum seine Pforten für die Öffentlichkeit geschlossen, um sich auf die Bauphase vorbereiten zu können. Ende des Jahres 2014 wurde vom BKA eine Redimensionierung des Projektes gewünscht. Sicher ist offenbar, dass die Kooperation mit dem ZOOM Kindermuseum nicht in der geplanten Form eines eigenen Kindermuseums im Weltmuseum Wien stattfinden wird können. Wir sehen die Kulturvermittlung jedoch weiterhin als einen wesentlichen Pfeiler unserer Museumsarbeit und unseres Bildungsauftrages als Bundesmuseum an, weshalb wir im neuen Weltmuseum Wien nicht auf ein abwechslungsreiches Angebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche verzichten wollen. Aus diesem Grund möchten wir die Zusammenarbeit mit dem ZOOM Kindermuseum in jedem Fall, wenngleich in einer anderen Form, fortsetzen. Was schließlich möglich sein wird, das können wir erst am Beginn des Jahres 2015 abschätzen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Pläne für das Weltmuseum Wien waren bereits fertiggestellt. Wie viel von ihnen auch tatsächlich umgesetzt werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt (Dezember 2014) noch ungewiss. Wir sind sehr stolz auf die Arbeit, die von allen Beteiligten innerhalb eines Jahres geleistet wurde. Überzeugen Sie sich auf den folgenden Seiten selbst davon … lenken. Zugleich soll ein Ort geschaffen werden, der vielseitig nutzbar ist und die historische Fläche, die derzeit als Parkplatz fungiert, insgesamt aufwertet. Gareth Hoskins Architects haben in Abstimmung mit den zuständigen Behörden letztlich einen überzeugenden Entwurf abgegeben: In Zukunft soll ein begrünter Vorplatz mit einem multifunktionalen Kubus, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, die Besucherinnen und Besucher willkommen heißen. Darüber hinaus sollen neu gestaltete Servicebereiche wie ein ansprechender Museumsshop, die Bibliothek mit einem gemütlichen Lesesaal, ein moderner Veranstaltungsbereich und ein Museumsrestaurant den Besuch im Weltmuseum Wien zu einem Erlebnis für alle Sinne werden lassen. (Planungsstand Ende 2014) Eingang und Vorplatz Weltmuseum Wien. (© ARGE RA|GH) Das Weltmuseum Wien: Ein (Vor-) Platz zum sich Wohlfühlen Begibt man sich heute auf die Suche nach dem Weltmuseum Wien, so übersieht man es häufig. Der Grund dafür ist seine unscheinbare Fassade und die wenig hervorstechende Lage am ansonsten so prominenten Heldenplatz. Deshalb war es uns wichtig, bereits am Eingang die Aufmerksamkeit auf die Inhalte des Museums zu 30 31 Museum NEU Unsere Schausammlung: Eine Perlenkette von Geschichten und ein Korridor des Staunens „ZOOM Kindermuseum im Weltmuseum Wien“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) Die Sammlungen des Weltmuseums Wien sind so vielfältig und einzigartig, wie es die Kulturen dieser Welt sind. Viele Objekte sind bereits hunderte Jahre alt, andere wiederum wurden erst vor einigen Monaten oder Jahren erworben. Gemeinsam ist ihnen, dass sie alle auf dem einen oder anderen Weg ins Museum gelangt sind und eine Geschichte erzählen können. Nicht immer hat diese ein „Happy End“. In allen ethnologischen Museen dieser Welt finden sich auch Überreste des Kolonialismus: gewaltsam geraubte Kunstund Alltagsgegenstände, die gleichzeitig von der Auslöschung jener Menschen berichten, denen sie einst gehörten. Über andere Menschen zu sprechen und ihr Kulturgut auszustellen, ohne sie um ihre Meinung zu fragen – das gehört jedoch schon lange der Vergangenheit an. Das Weltmuseum Wien will seinen Besucherinnen und Besuchern deshalb in der zukünftigen Schausammlung nicht einfach nur schöne Objekte zeigen. Den Kuratorinnen und Kuratoren ist es ebenso wichtig, die Entstehung des Museums zu thematisieren und die Sammlungsgeschichte sowie ihre eigene Position heute als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (selbst)kritisch zu reflektieren. Zugleich sollen verschiedene andere Stimmen und Perspektiven mit einbezogen werden. Das Kindermuseum: Ein Traum? Ein besonderes Anliegen ist uns die Entwicklung und Umsetzung eines innovativen und fundierten Kinderprogrammes. Um unsere Mission – deren Kern die Wertschätzung von und die Begeisterung für kulturelle Vielfalt bildet – erfüllen und vermitteln zu können, müssen wir schon bei der jüngeren Generation ansetzen. Gemeinsam mit dem ZOOM Kindermuseum wurden Pläne für eine einzigartige Kooperation geschmiedet: für ein zweites Kindermuseum in Wien – im Herzen des Weltmuseums Wien –, in dem speziell auf die Inhalte des Museums zugeschnittene Ausstellungs- und Aktionsprogramme für Kinder stattfinden sollten. Vermutlich wird dieser Traum den Redimensionierungsplänen zum Opfer fallen, aber dennoch soll es im Museum zukünftig ein lebendiges Programm für unsere jüngsten Besucherinnen und Besucher geben. Die Basisausstattung des Kindermuseums war in jedem Fall bereits fertig geplant. „ZOOM Kindermuseum im Weltmuseum Wien“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) „Im Schatten des Kolonialismus“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) 32 Wir haben uns dazu entschlossen, vom Gewohnten abzugehen und keine regionale Aufstellung vorzusehen, sondern wie Perlen an einer Kette ganz unterschiedliche Geschichten aneinanderzureihen. Es wird weiterhin Säle mit einem regionalen Schwerpunkt geben („Japan“); andere befassen sich mit einem bestimmten Thema („Wiener Schule“) oder aktuellen Diskursen („Migration“). Das Museum lebt von seinem starken Gegenwartsbezug: Erst die Zusammenarbeit mit Menschen aus aller Welt macht uns zu dem, was wir sind. Deshalb soll den Veranstaltungen und Kooperationsprojekten mit Künstlerinnen und Künstlern sowie mit Source Communities genügend Raum gegeben werden. Im sogenannten „Korridor des Staunens“ soll schließlich die Fülle unserer Sammlungen erlebbar werden. Zwar können wir Ihnen an dieser Stelle leider nicht alle Säle vorstellen, doch wollen wir zumindest anhand einiger ausgewählter Beispiele aus den von Ralph Appelbaum Associates angefertigten Renderings der Ausstellungssäle einen Ausblick auf das zukünftige Weltmuseum Wien geben. (Planungsstand Ende 2014) Wir hoffen, im nächsten Jahresbericht schon von einem erfolgreichen Baubeginn berichten zu können. Bis dahin heißt es für uns alle: Bitte warten. „Südsee – Traum und Wirklichkeit“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) 33 „1873 – Japan kommt nach Europa“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) „Korridor des Staunens“. (© ARGE RA|GH) „Die Wiener Schule und der ethnologische Gottesbeweis“ (Arbeitstitel). (© ARGE RA|GH) Verein Anhang Der Vorstand des Vereins v. l. n. r. 1. Reihe: Gerhard Widmayer (bis 31.12.2014), Erwin Melchardt, Sita Treytl, Margit Wagner 2. Reihe: Norbert Mylius, John Marshall, Steven Engelsman, Christian Schicklgruber, Claudia Augustat, Paul Erhart, Manfred Orange (ab 1.1.2015). Nicht anwesend waren: Susi Graczol und Thomas Fillitz Ausgewählte Vereinsveranstaltungen 2014 Weltmuseum Wien Friends 15.1. The Brazilian Tropical Violins (Konzert) Unser Jahresprogramm 2014 umfasste 23 interessante Veranstaltungen, darunter auch eine gemeinsame Fahrt zur Ausstellung INKA – Könige der Anden im Lokschuppen Rosenheim und als Nachlese dazu einen Vortrag der Direktorin des Linden-Museums Stuttgart Frau Dr. Inés de Castro. Sie berichtete uns über die Hintergründe und das Werden dieser packenden Ausstellung (siehe Newsletter Nr. 4). Der sehr erfolgreiche Abend wurde von der peruanischen Botschaft dankenswerter Weise mit der Verpflichtung der Folklore-Gruppe Raices Peruanas von Frau Bethy de la Cruz und einem peruanischen Buffet unterstützt. Wir konnten auch drei Publikationen herausbringen: im Februar den zweiten Newsletter über das Textildepot, spezielle Feiertags-Veranstaltungen im Museum und das Holi-Fest; im Juli dann den dritten Newsletter zu Franz Ferdinand, und schließlich den Band 63/64 der ARCHIV-Reihe, der sich ganz Johann Natterer und Brasilien widmete. An dieser Stelle möchte sich der Vorstand bei Christine Kaufmann, Sita Treytl und Gerard van Bussel für die unermüdliche Tätigkeit für unsere Newsletter und Christian Feest und seinen KoAutoren für den Archiv-Band herzlich bedanken. Mehrere Veranstaltungen wie z. B. die Ethnografischen Kabinette brachten uns Details zu den Objekten der umfangreichen Sammlung von Franz Ferdinands Weltreise 1892/93 näher. Zu guter Letzt möchten wir den Mitgliederfolder erwähnen, der in kompakter Form alle Informationen für Interessenten beinhaltet. Ein Schatten fiel auf das ausgehende Jahr: BM Dr. Josef Ostermayer verlangte unter Hinweis auf „zu hohe Kosten“ eine „Redimensionierung“ des Plans zur Neugestaltung des Museums und gleichzeitig die Einbeziehung eines „Museums für die neuere Geschichte Österreichs“. Wir haben dazu einen offenen Brief an den Minister gerichtet und hoffen, auch auf Grund vieler ähnlicher Reaktionen aus anderen Museen und Universitäten, auf einen Sinneswandel. 21.2. Vom Körper und vom Wissen, Gabriele Herzog-Schröder (Vortrag) 26.2. The Mongolian Collections, Nina Lang und Stefan Bauer (Buchpräsentation, Vortrag) 2.4. „Die Hitze ist wieder kolossal…“ . Gesandter Rudolf Agstner (Lesung) Ausstellungen Publikationen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 16.4. „Franz Is Here!“, Axel Steinmann, Christian Schicklgruber (Kuratorenführung) 7.5. Franz Ferdinand über den Niedergang fremder Reiche, Jean Claude Brunner (Vortrag) 11.6. Der Weltensammler, Ilija Trojanow (Lesung) 21.8. Controversies and challenges in Buddhist art of Mongolia, Uranchimeg Tsultem (Vortrag) 11.10. Vereinsausflug nach Rosenheim 22.10. Inka – Könige der Anden, Inés de Castro (Vortrag) 5.11. Das neue Museum, Steven Engelsman (Vortrag) 4.12. Mundurukânia, Daniel Munduruku, Wolfgang Kapfhammer und Claudia Augustat (Podiumsdiskussion) 10.12. De zwarte Piet, Anne Goletz (Vortrag), Jahreshauptversammlung 34 35 Ausstellungen Franz Is Here! 36 La Philosophie Banane 37 Sydney, 26. Mai 1893: „Nach einem herzlichen Empfang geleitete mich der Minister nach einer großen Wiese in einem der öffentlichen Gärten, wo mir das Boomerangund Speerewerfen der Eingeborenen produciert werden sollte.“ (Foto: Clemens Radauer) Ausstellungen Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde Am 28. Juni 2014 jährte sich das Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajewo, das in der Folge zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führen sollte, zum 100. Mal. Während man sich vielerorts auf seinen Tod und die fatalen Konsequenzen konzentrierte, verlagerte das Weltmuseum Wien in seiner Ausstellung den Fokus auf einen wichtigen Lebensabschnitt des Thronfolgers – seine 10-monatige Reise um den Globus in den Jahren 1892/93 – und gab damit neue Einblicke in die Welt eines facettenreichen und polarisierenden Menschen. Seine Weltreise führte Franz Ferdinand von Österreich-Este von Pola über Suez, Aden, Sri Lanka, Indien, Nepal, Südostasien, Ozeanien, Australien, China und Japan bis in die Vereinigten Staaten. Der Thronfolger kehrte mit einer beeindruckend großen Jagdbeute und über 14.000 Objekten zurück, von denen noch immer an die 10.000 im Weltmuseum Wien verwahrt werden. Unmittelbar nach seiner Rückkehr stellte Franz Ferdinand seine Weltreisesammlung in einem eigenen Museum aus. Getrieben vom Wunsch, seine monarchischen Qualitäten herauszustreichen und sich als „Erzieher des Volkes“ darzustellen, wollte er seinen künftigen Untertanen die Vielfalt der Dinge des Lebens vor Augen führen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr erschien auch sein zweibändiges Tagebuch dieser Reise um die Erde, in welchem er in einem sehr persönlichen Duktus und geprägt vom Denken seiner Zeit über seine Eindrücke und Erlebnisse, über Bekanntschaften mit Fürsten, Kaisern und Maharadschas berichtet; Ausführungen, die letztendlich ein Schlaglicht auf seinen vielschichtigen Charakter werfen. Die Ausstellung verstand sich als visualisiertes Tagebuch Franz Ferdinands. Nach einem einführenden Prolog und vor einem abschließenden Epilog erfolgte die Betextung ausschließlich durch Zitate aus den Tagebüchern, illustriert von Dingen aus seinem Nachlass, seien es Ethnographica, Photographien, Archivalien oder zeitgenössische Zeitungsberichte. Die Aussagen des Thronfolgers wurden unkommentiert wiedergegeben. Auf diese Weise sollten die Besucher die Freiheit erhalten, der Person Franz Ferdinands ganz neue, überraschende Perspektiven abzugewinnen. Die Ausstellung war keine ethnographisch-wissenschaftliche; sie thematisierte vielmehr anhand der museumseigenen Bestände „nur“ die Reise des Thronfolgers und seine Sicht der Welt sowie die Vorgeschichte der Sammlungen unseres Hauses. Für das Weltmuseum Wien ist Franz Ferdinand von besonderer Bedeutung, da es sich in den Räumlichkeiten jenes Privatmuseums befindet, welches Franz Ferdinand in den Jahren von 1909 bis 1912 seinen Vorstellungen gemäß für die Präsentation seiner Weltreisesammlung einrichten ließ. 38 Ausstellungsdaten 9. April bis 2. November 2014 Konzept und Geamtleitung Axel Steinmann, Christian Schicklgruber Kuratoren Gerard van Bussel, Ildikó Cazan-Simányi, Ursula Brandl-Straka, Gabriele Weiss, Bettina Zorn Ausstellungsgestaltung Michael Embacher, Itai Margula Ausstellungsmanagement Christian Hölzl, Marianne Hergovich BesucherInnen 33.735 39 Dardschiling, 6. Februar 1893: „Hier, in Sikkim, hausen Volksstämme, die, wiewohl mit indischem Blute vermischt und von indischer Cultur beeinflusst, doch im Typus und in der Sprache den Tibetanern nahestehen.“ (Foto: Clemens Radauer) Ausstellungen Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde Singapur 8. April 1893: „Zunächst unterzog ich vormittags eine Sammlung ethnographischer Gegenstände aus Neu-Guinea, Sumatra, Nias und Borneo […] einer eingehenden Besichtigung, welche nach langem Handeln mit dem Ankaufe der ganzen Sammlung endete.“ (Foto: Clemens Radauer) Benâres, 10. Februar 1893: „Wer aus der majestätischen Ruhe der Alpenwelt unmittelbar nach Benâres gelangt, glaubt sich in ein Tollhaus versetzt.“ (Foto: Clemens Radauer) 40 41 Ausstellungen Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde „H. I. & R. H. & Suite, with Capt. Pirie A.D.C. Mr. Murray & Mr. Ivers“. In: „His Imperial and Royal Highness Archduke Franz Ferdinand of Austria-Este in Ceylon, January 1893. “ (Foto: WMW, Fotosammlung, Inv. Nr. VF 14.809) 42 43 Ausstellungen Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde Franz Is Here??? Rio de Janeiro, September 2014. (Foto: Claudia Augustat) 44 45 Ausstellungen Foto: Mougin La Philosophie Banane Anlässlich des Frauenmonats März zeigte das Weltmuseum Wien in Kooperation mit dem VIDC/kulturen in bewegung die von der Künstlerin Elisabeth Bakambamba Tambwe kreierte Installation La Philosophie Banane. Die in Frankreich aufgewachsene afrikanische Künstlerin formulierte mit ihrer Arbeit einen emanzipierten Gegenentwurf zur eurozentrischen Geschichtsschreibung und ein starkes politisches Statement gegen Unterdrückung. Bewaffnet mit der Ironie der Philosophie Banane schrieb die Künstlerin die aus dem kollektiven Gedächtnis verschwundenen Seiten der Geschichte neu und drückte so ihre Kampfansage an das intellektuelle Elend aus. Die Ausstellung stellte vor dem Hintergrund eines fröhlichen und positiven Gedenkens auf humorvolle Weise die Frage nach der Geschichtsschreibung. Entgegen der gängigen europäischen Kulturgeschichte gab die Künstlerin Beispiele von Menschen, deren afrikanische Herkunft kaum mehr im kollektiven Gedächtnis präsent ist. So konnten die AusstellungsbesucherInnen sich beispielsweise in der Haut des Schriftstellers Alexandre Dumas oder etwa der ersten schwarzen Oscar-Gewinnerin Hattie MacDaniel wiederfinden. Schon mit der Performance bei der Eröffnung versuchte La Philosophie Banane, historische Legenden zu entzaubern. Dabei sollte die anachronistische Assoziation zwischen Philosophie und Banane Gelegenheit bieten, den eigenen Bezug zur Geschichte zu hinterfragen. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung umfasste außerdem einen Vortrag mit Diskussion zum Thema Konturen der Revolte – Geschlechterkritische Perspektiven aus der arabischen Welt mit internationalen TeilnehmerInnen. 46 Ausstellungsdaten 7. März bis 8. April 2014 Ausstellungsgestaltung Elisabeth Bakambamba Tambwe Ausstellungsorganisation Gregory Crapet, Bianca Figl, Sedjro Mensah, Tina-Maria Seyfried, Cosima Sindlhofer BesucherInnen 3.683 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Publikationen WELTMUSEUM WIEN Direktion Dr. Steven ENGELSMAN, Direktor Dr. Barbara PLANKENSTEINER, stv. Direktorin ADir. Michael BAMBERGER Mag. Astrid BÖHACKER Mag. Sarah CHLEBOWSKI Mag. Tamara GABRIEL Rita MAIER (karenziert) Afrika südlich der Sahara Dr. Barbara PLANKENSTEINER Mag. Nadja HAUMBERGER VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Kirsten SCHOWALTER (19.5.–11.7.) Teresa ULLERAM (17.2.–15.6.) Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien Dr. Axel STEINMANN Ostasien Dr. Bettina ZORN Süd- und Südostasien, Himalaya Dr. Christian SCHICKLGRUBER Insulares Südostasien Dr. habil. Jani KUHNT-SAPTODEWO VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Xaver DOPPLINGER (August, September) Franz Is Here! Franz Ferdinands Reise um die Erde Archiv 63-64 Hg. Barbara Plankensteiner, Christian Schicklgruber und Axel Steinmann LIT Verlag: Wien 2014, 296 S. ISBN 978-3-643-99824-8 Hg. Christian Schicklgruber und Axel Steinmann Weltmuseum Wien: Wien 2014, 272 S. ISBN 978-3-99020-065-0 Ozeanien und Australien HR. Prof. Dr. Gabriele WEISS VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Mag. Lukas HUSA (11.8.–12.9.) Nord- und Mittelamerika Gerard VAN BUSSEL Südamerika Dr. Claudia AUGUSTAT VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Ronja PANHOLZER Lucille LANGLOIS Lisa ZALUD (ab 22.10.) Fotosammlung Mag. Manfred KAUFMANN Eva HACKL Mag. BEATRÍZ TORRES-INSÚA (ab Dezember) VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Manfred ORANGE Lisa ZALUD (ab 22.10.) 48 Bibliothek Heinz GRATZER Elisabeth REICHER Mag. Stefan BAUER Archiv Mag. lldikó CAZAN-SIMANYI VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Mag. Heidemarie BREZINA Friedl NEEB Bestandsverwaltung Mag. Reinhard BLUMAUER (Januar, Februar) Eva HACKL Mag. Manfred KAUFMANN Reinhard MAURER Mag. Clemens RADAUER Mag. Clara URBAN (März bis August) Konservierung Mag. Florian RAINER Stefan BRAITH Bernhard ESTERMANN Selim DENIZKIRAN (bis April) Sophie FÜRNKRANZ Mag. Christiane JORDAN (karenziert) Reinhard MAURER Mag. Susanne MENDEZ (karenziert) Mag. Nicole MILTNER (ab März) Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA MMag. Renée RIEDLER Markus SCHEUHAMMER Julian SEPPELE Dipl.-Rest. Elisabeth TARAWNEH (bis März) Wolfgang WEILAND Mag. Julia ZEINDL (ab März) Mag. Roswitha ZOBL Werkverträge Konservierung Theresa BEDENIKOVIC Jonathan DEBIK Elina EDER Mag. Elisabeth FISCHER Imogen GRÖNNINGER Hannah GROß Juliane HOFER Mag. Regina HÖLLINGER Manuela Gabriele JANSCHITZ Dipl.-Rest. (FH) Regina KLEE Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN Dr. Richard MIKLIN Mag. Silvia MIKLIN-KNIEFACZ Mag. Nicole MILTNER (bis März) Mag. Sheyda NIKJOU Julia PERNAK Sophie RABITSCH Bernhard RAFTL Ida RUPP Reka SARFFY 49 Mag. Eva SCHANTL Sophie SCHNEIDER Mag. Amelie SCHWARK Mag. Emily SCHWERDERSKY Mag. Hilde SEIDL Philippa STELE Mag. Petra SÜß Mag. Agnes SZÖKRÖN-MICHL Mag. Henriette WILTSCHEK Mag. Nina ZANGERL VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Theresa ABENSPERG-TRAUN Burgl BAUSTÄDTER Johanna CRETNIK Hannah GROß Ava HERMANN Sandra HOFFMANN Debik JONATHAN Mag. Liselotte KNOLL Eva RICHTER Kerstin RIEPENHAUSEN Reka SARFFY Maria ZWERGER Ausstellungsmanagement Tina-Maria SEYFRIED Marketing / Kommunikation / Publikum Nikolaus PUTNIK Bianca FIGL, MA MMag. Elisabeth SEYERL (Bildungskarenz) Thomas GREGORC Jeannette SEVERYNS, BA BA (ab 18.8.) Christine KAUFMANN Werkverträge Kulturvermittlung Nina GRUBER, BA Mag. Christian MOSER Doris MOSER Oliviu MOISEANU Mirjam GUTSCHE VolontärInnen/ehrenamtliche MitarbeiterInnen Jeannette SEVERYNS, BA BA (1.2.–30.4.) Elisabeth WARTELSTEINER (11.8.–5.9.) Stefanie WILD (1.4.–15.7.) Helen ZAMUDIO DE WEGSCHEIDER (2.7.–29.9.) Beratung/Projekte Dr. Claudia HAAS Mag. Reinhard BLUMAUER Mag. Cécile BRÜNDLMAYER Dr. Nina LANG Mag. Clemens RADAUER Mag. Clara URBAN (März bis August) Zentrale Dienste: siehe Jahresbericht des Kunsthistorischen Museums Wien www.weltmuseumwien.at