Kopfschmerzen und Migräne

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Kopfschmerzen und Migräne
Kopfschmerzen
Unter Kopfschmerzen versteht man Schmerzen in einem oder verschiedenen Bereichen
des Kopfes. Diese können in ihrer Stärke leicht bis schwerwiegend sein. Es gibt viele
verschiedene Formen und Ursachen von Kopfschmerz. In den meisten Fällen liegt keine
ernsthafte Erkrankung vor.
Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens gelegentlich an Kopfschmerzen. Treten
diese nur selten auf, dauern sie nur kurz an und sind von erträglicher Dauer, so muss kein
Arzt konsultiert werden. Treten sie hingegen plötzlich und sehr heftig auf oder sind sie von
Fieber, Nackensteife oder Bewusstseinsstörungen begleitet, sollte eine Untersuchung durch
den Arzt erfolgen.
Mögliche Ursachen für Kopfschmerzen
Kopfschmerzen können als Symptom bei vielen Erkrankungen auftreten:
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Infektionskrankheiten (Virusinfektionen, bakterielle Infektionen)
Lokale Entzündungen (Zähne, Nasennebenhöhlen, Ohren)
Hirnhautentzündung
Hirntumore
Nebenwirkungen von Medikamenten
Kopfschmerzen können aber auch eine eigenständige Krankheit sein:
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Migräne
Cluster – Kopfschmerz (Halbseiten – Kopfschmerz)
Spannungskopfschmerz
Trigeminusneuralgie (Entzündung des fünften Gehirnnervs)
Untypischer Gesichtskopfschmerz
Man kennt heute 165 unterschiedliche Kopfschmerzformen. Die Wichtigsten sind die
Migräne, der Cluster – Kopfschmerz und der Spannungskopfschmerz. Sie alle haben
typische Symptome und können deshalb voneinander abgegrenzt werden.
Die wichtigsten Kopfschmerzarten
Spannungskopfschmerz
Migräne
Cluster – Kopfschmerz
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Schmerzhäufigkeit
15mal monatlich
und mehr
wechselnd 1 – 6
mal pro Woche
Anfälle treten in „Haufen“
(Clustern) von einigen
Wochen bis Monaten auf
Schmerzdauer
ganzer Tag
4 – 72 Stunden
20 Minuten bis 2 Stunden
Schmerzort
beidseitig
einseitig oder
Beidseitig
immer streng einseitig
Schmerzstärke
weniger stark
schwer
sehr heftig
Schmerzcharakter
dumpf drückend
pochend,
hämmernd,
pulsierend
bohrend und hämmernd
Übelkeit, Brechreiz,
Empfindlichkeit
auf Lärm und Licht
Sehstörungen
Gesichtsrötung, verstopfte
Nase, hängen des
gleichseitigen Augenlides,
Rötung dieses Auges,
Tränenfluss
Alkohol, Stress,
Hormone,
Nahrungsmittel,
Schlaf, Wetter,
Reize
bei einigen Patienten gibt
es Auslöser, z. B. Alkohol
Begleitsymptome
Mögliche Auslöser
Stress und andere
psychologische
Ursachen
Spannungskopfschmerz
Wird hervorgerufen durch eine Verengung der Hirngefässe und anschliessende
Erweiterung, was dann zu den Schmerzen führt. Der Spannungskopfschmerz ist die
häufigste Kopfschmerzform. Er tritt vereinzelt oder chronisch auf. Der Schmerz wird
empfunden, wie wenn der Kopf eingedrückt würde.
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Häufige Auslöser von Spannungskopfschmerzen
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Belastende Wetterlage bei wetterfühligen Menschen (Föhn)
Stress, Probleme oder Erholungsphasen nach Stress (z. B. Urlaubsbeginn)
Schlafmangel
Nikotin- und Alkoholmissbrauch
Hormonelle Schwankungen (z. B. vor oder während der Menstruation)
Verspannungen im Schulter – und Nackenbereich
Niedriger Blutdruck
Aufenthalt in grosser Höhe (Urlaub in den Bergen)
Migräne
Migräne ist eine organische Erkrankung. Sie ist kein psychisches oder psychisch bedingtes
Leiden. Bei der Entstehung einer Migräne spielen viele Faktoren eine Rolle. Dazu zählen
die Erbanlagen ebenso wie der Hormonzyklus, das Alter und die regelmässige Einnahme
bestimmter Medikamente. In Verbindung mit Auslösern (Triggern) wie bestimmten
Nahrungsmitteln oder Stress, kann es zu einem Migräneanfall kommen. Bis heute ist
allerdings nicht eindeutig geklärt, wie eine Migräne entsteht. Es gibt verschiedene Theorien.
1. Neurovaskuläre Theorie
Hier geht man von einer gestörten Wechselbeziehung zwischen dem Nervensystem und
den Blutgefässen aus: die Fasern des fünften Hirnnervs (Nervus trigeminus) enden zum
Teil an grösseren Blutgefässen des Gehirns.
Reizt man diesen Nerv, kann es zu einer Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen
kommen.
Diese Botenstoffe bewirken eine Erweiterung sowie eine erhöhte Durchlässigkeit der
Arterien. Dadurch kann wenig Blutflüssigkeit (Plasma) vorübergehend in die Umgebung
austreten. Es kommt zu einer kurzzeitigen Schwellung und Entzündung des Hirngewebes.
Schmerzimpulse werden ausgesandt und bewirken den Migränekopfschmerz.
2. Vaskuläre Theorie
Diese Theorie geht davon aus, dass sich während einer Migräneattacke die Gefässe im
Gehirn verengen. Die betroffene Hirnregion wird schlechter durchblutet. Anschliessend
erweitern sich die Blutgefässe. Diese Gefässdehnung verursacht dann die
migränetypischen Schmerzen.
3. Neurogene Theorie
Es wird vermutet, dass der Migräneanfall im Gehirn selbst ausgelöst wird. Verschiedene
Reize erregen den Hypothalamus. Diese Region im Gehirn koordiniert wichtige Vorgänge in
unserem Körper wie den Wach- und Schlafrhythmus, den Blutdruck, die Atmung oder das
Schmerzkontrollsystem. Eine Reizung des Hypothalamus löst eine Verengung der
Hirngefässe aus. Zusätzlich kann das Schmerzkontrollsystem gehemmt werden. Die
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Schmerzimpulse erreichen dann ungehindert den Hypothalamus und äussern sich im
migränetypischen Kopfschmerz.
4. Serotoninerge Theorie
Serotonin ist ein körpereigener Botenstoff mit vielen Aufgaben im Körper. Serotonin wird in
speziellen Zellen gebildet, im Gehirn gespeichert und bei Bedarf in die Blutbahn freigesetzt.
Serotonin bewirkt im Körper eine Dämpfung der Schmerzempfindung. Es verengt
schmerzhaft erweiterte Gefässe und wirkt entzündungshemmend. Ein Serotoninmangel
wird für die Entstehung einer Migräne verantwortlich gemacht.
Symptome der Migräne
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Aura wie Augenflimmern, Schwindel etc.
Erst halbseitiger Schmerz, heftig, pulsierend
Dann dumpfer, nicht pulsierender Schmerz
z.T. mehrmals monatlich
Die Auslöser einer Migräne
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Emotional
-Starke Gefühle
-Entspannung am Wochenende
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Körperlich
-Schlaf: zuwenig oder ungewohnt viel
-Stress
- Müdigkeit
- Hormone (Menstruation)
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Physikalisch
- Wetterlage
-Lichtverhältnisse
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Stofflich
- Nahrungsmittel
- Histamin
- Gerüche
- Medikamente
Histamin ist ein Nerven – Botenstoff, der in gewissen Lebensmitteln enthalten ist oder durch
Lebensmittel freigesetzt werden kann. Untersuchungen haben gezeigt, dass kleinste
Mengen Histamin eine Migräne auslösen können. Alkohol verstärkt die Wirkung dieser
„biogenen Amine“.
Potentiell Migräne auslösende Lebensmittel mit Histamin
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Geräucherte Fischprodukte
Frischer Lachs und Thon
Geräuchertes Fleisch
Wurstwaren
Käse
Joghurt
Erdnüsse
Soja / Soja – Lezithin
(Bindemittel in vielen Fertigprodukten)
• Koffein
• Kakao
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Tomaten
Bananen
Johannisbeere
Wassermelone
Alkohol
Hefe -Extrakt
èEine Liste mit Histaminhaltigen Lebensmitteln erhalten Sie in Ihrer Drogerie.
Neuralgie
Neuralgien sind Schmerzen im Ausbreitungsgebiet eines bestimmten Nervs. Die
Schmerzen haben in der Regel einen intensiv reissenden und bohrenden Charakter. Im
Gesicht ist die Trigeminusneuralgie häufig, die durch (zum Teil altersbedingte)
Schädigungen des Trigeminus-Nervs verursacht wird. Dabei kommt es zu blitzartigen, sehr
intensiven Schmerzattacken, hauptsächlich im Ober- und Unterkieferbereich.
Nach längerer Krankheitsdauer können die Schmerzen auch länger anhalten. Oft werden
die Schmerzen durch Kauen, Sprechen oder Berührung bestimmter Punkte im Gesichts –
oder Mundbereich ausgelöst.
Wirkstoffe in schmerzlindernden Präparaten
Acetylsalicylsäure (ASS)
Wirkungen
• Schmerzlindernd
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Entzündungswidrig
Entzündungswidrig bei Rheuma
Hemmt die Blutgerinnung
Acetysalicylsäure sollte bevorzugt bei schmerz – und fieberhaften Erkrankungen mit stark
entzündlicher Komponente eingesetzt werden.
Dosierung von ASS
• Zur Behandlung von mittelstarken Schmerzen und zur Fiebersenkung reicht eine
Tagesdosis von 4g; die Einzeldosis von max. 500 mg sollte nicht überschritten
werden. Der Abstand zwischen den Einnahmen sollte ca. 4 Stunden betragen.
Nebenwirkungen der ASS
• Störungen im Magen sind die häufigsten Nebenwirkungen.
• Hohe ASS – Konzentrationen führen zu einer Übersäuerung des Magens und
können Funktionsstörungen und das Absterben von Zellen im Magen auslösen.
Wechselwirkungen der ASS
•
Alkohol
Alkohol verstärkt die Gefahr der Schädigungen auf den Schleimhäuten des Magen –
Darm – Traktes.
•
Blutgerinnungshemmer
Salicylate verlängern die Blutungszeit. Bei gleichzeitiger Gabe von Blutverdünnern
wird diese Wirkung verstärkt.
Kontraindikationen von ASS
• Überempfindlichkeit auf Salicylate
• Therapie mit Blutverdünnern
• Schwere Nierenfunktionsstörungen
• Asthmatiker
• Schwangerschaft
Präparate mit ASS
• Aspirin, Aspro, Alka – Seltzer, Contra Schmerz etc.
• Aspegic und Alcacyl instant enthalten Lysini acetylsalicylas.
• Alca C und Alcacyl enthalten Carbasalatum Calcicum.
è beide Wirkstoffe entsprechen der ASS.
Paracetamol
Wirkungen
• Wie die ASS hemmt Paracetamol die Bildung der Prostaglandine (schmerz – und
entzündungsauslösende, körpereigene Stoffe).
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Da Paracetamol hauptsächlich im Hirn wirkt, hat es gegenüber Entzündungen, die in
der Regel ausserhalb des Hirns lokalisiert sind, kaum eine Wirkung. Umso stärker ist
seine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung.
Wegen der offenbar geringsten Nebenwirkungen ist Paracetamol das Mittel der
ersten Wahl bei Schmerzen und Fieber, vor allem auch für Kinder und Jugendliche.
Dosierung von Paracetamol
• Einzeldosis beim Erwachsenen 500mg
Tagesdosis von 4 g sollte nicht überschritten werden.
• Für Kinder unter 1 Jahr 60 mg rektal.
• Für Kinder von 1 bis 5 Jahren: 60 – 120 mg oral; 250 mg rektal.
• Kinder von 6 bis 12 Jahren: 250 mg oral; 500 mg rektal.
• Die Wirkungsdauer beträgt 3 bis 4 Stunden. Die Einzeldosis kann bis 3 mal täglich
verabreicht werden.
Nebenwirkungen von Paracetamol
• Gegenüber ASS weist Paracetamol den Vorteil auf, dass die Wirkungen auf den
Magen – Darm – Trakt sowie die Nebenwirkungen auf die Nieren wesentlich
schwächer sind oder fehlen.
• Beim Paracetamol steht eindeutig die Toxikologie im Vordergrund. Bei massiver
Überdosierung (200 – 250mg / kg Körpergewicht) kann die Leber geschädigt werden.
• Achtung: der Inhalt einer Originalpackung mit 20 Tabletten à 500 mg = 10g, kann
bereits tödlich sein.
• Seltene Nebenwirkungen sind Hautrötungen und allergische Reaktionen.
Wechselwirkungen von Paracetamol
• Alkohol: die Lebertoxizität von Paracetamol kann durch gleichzeitige Einnahme von
Alkohol gesteigert werden.
• Salicylamid: die gleichzeitige Einnahme von schmerzstillenden Mitteln mit
Salicylamid vermindert die Ausscheidung von Paracetamol aus dem Körper.
Kontraindikationen von Paracetamol
• Bei schweren Leber – und Nierenschäden darf Paracetamol nicht eingenommen
werden.
• Paracetamol sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nur vereinzelt und in
niedriger Dosierung eingesetzt werden.
Präparate mit Paracetamol
• Panadol, Dafalgan, Democyl, Demogripal C, Demogripal, Dialgine, Dolostop,
Gewodin, Kafa, Sanalgin, Saridon, Spalt N.
Vorbeugende Behandlung mit Pestwurz - Extrakt
Wirkstoff
• Petasin (Extrakt aus der Pestwurz)
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Wirkung
• Krampfstillend und schmerzstillend durch Gefässtonisierung.
• Pestwurzextrakt greift in den Entstehungsmechanismus der
Migräne – Anfälle ein.
• Wirkt vorbeugend und anfallmildernd.
• Ist kein Sofort – Mittel, wenn der Anfall schon da ist.
• Kann begleitend zur Unterstützung des Schmerzmittels eingesetzt werden.
Nebenwirkungen
• Da die Schleimproduktion im Magen nicht beeinflusst wird, besteht beim
Pestwurzextrakt eine ausgezeichnete Magenverträglichkeit.
• Es besteht keine Gefahr einer Abhängigkeit.
Anwendung
• 2 mal 2 Kapseln täglich.
• Vorbeugend soll der Pestwurz – Extrakt über längere Zeit eingenommen werden è
mindestens 4 Wochen.
• Evtl. nach 4 Wochen Dosis auf 2 mal 3 oder 3 mal 2 Kapseln erhöhen, falls die
gewünschte Wirkung nicht eintritt.
Produkt
• A. Vogel Petadolor
Homöopathie
Similasan Meteo
Similasan Kopfschmerz und
Migräne
Bei Kopfschmerzen und Migräne ausgelöst durch
Wetterfühligkeit.
Bei seit längerer Zeit bestehenden Kopfschmerzen ist
in der Regel erst nach 4 – 6 Wochen eine Besserung
der Beschwerden zu erwarten.
Für Kinder und Erwachsene geeignet.
Es können sehr viele homöopathische Einzelmittel bei Kopfschmerzen und Migräne
eingesetzt werden. Man muss jedoch die genauen Symptome und Modalitäten abklären.
Spagyrik
Die spagyrische Migräne-Rezeptur ist eines unserer meistverkauften Naturheilmittel. Wir
konnten mit dieser mischung schon vielen Menschen helfen, welche unter schwerden
Migräneattacken litten.
Phytotherapie
Unsere Entspannungs-Kapseln können auch hervorragend bei Migräne eingesetzt werden,
da die Kombination der Heilpflanzen auch entspannend auf die Blutgefässe wirkt.
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Aromatherapie
Unterstützend und praktisch für unterwegs ist unser 15-Kräuteröl!
Was sie selber tun können
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Führen sie ein Migräne – Tagebuch. Notieren sie, wann der Kopfschmerz begonnen
hat und wie langer er dauerte. Schreiben sie auf, was sie gegessen und getrunken
haben, ob und welche Medikamente sie eingenommen haben. Tragen sie ein, ob sie
Stress hatten und wie das Wetter war. Bei Frauen ist die Angabe zum Zyklusstadium
wichtig. Führen Sie ihr Tagebuch über ein bis zwei Monate. So können Sie am
ehesten die Auslöser erkennen und versuchen diese zu meiden.
Eine Vorlage für das Migräne - Tagebuch erhalten Sie bei uns.
Versuchen sie Entspannungsmethoden wie Yoga, Autogenes Training oder
Biofeedback.
Gönnen sie sich öfter eine Massage, vor allem im Bereich Rücken und Schulter.
Durch regelmässigen Schlaf, ausgewogene, regelmässige Mahlzeiten, wenig Alkohol
und Verzicht auf Nikotin vermeiden Sie viele mögliche Ursachen.
Achten sie auf ihre Körperhaltung. Gezieltes Training verspannter Muskelpartien
kann sehr wirksam sein.
Regelmässige Bewegung an der frischen Luft macht einen klaren Kopf.
Wir freuen uns darauf, Sie
beraten zu dürfen !
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