Dementia Care Mapping

Transcrição

Dementia Care Mapping
DCM
Dementia Care Mapping
"Menschen mit Demenz eine Stimme geben"
2
Warum Dementia Care Mapping?
Rund 30.000 neue Erkrankungen pro Jahr1.
Derzeit leiden in Österreich zwischen 100.000 bis 160.000 Menschen an Demenz. Bis zum
Jahr 2030 wird ein Anstieg von rund 60% (ca. 250.000 ÖsterreicherInnen) erwartet. Der
jährliche Zuwachs wird dabei von 25.000 auf 60.000 prognostiziert. Dies entspricht der
Einwohnerzahl einer mittleren Kleinstadt wie St.Pölten oder Wels.
Demenzerkrankungen sind der häufigste Grund für eine Heimunterbringung.
Etwa 40% der mittelschwer und schwer demenzkranken Menschen mit einem hohen
Bedarf an grundpflegerischen Maßnahmen werden in Pflegeheimen betreut. Entsprechend
hoch ist ihr Anteil bei den HeimbewohnerInnen. Er liegt zurzeit bei rund 60%. Es ist zu
erwarten, dass dieser Anteil in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird2. Diesem
Trend steht die Tatsache entgegen, dass viele Pflegeeinrichtungen für diesen
Personenkreis weder baulich noch fachlich entsprechend ausgerichtet sind. 3
Die Pflege Demenzkranker ist eine der „anspruchsvollsten Aufgaben, die diese
Gesellschaft zu vergeben hat".4
Diese Einschätzung Tom Kitwoods gründet in der Erkenntnis, dass Menschen mit Demenz
aufgrund ihrer Erkrankung in besonderem Maße auf eine Umwelt angewiesen sind, die
ihnen Geborgenheit und Halt gibt und sie in ihrem "So-Sein" akzeptiert.
Zusammenleben (soziale Interaktion) schützt vor Demenz.5
Laut einer schwedischen Langzeitstudie schützt Zusammenleben und soziale Interaktion
vor Demenz. Auch unsere Erfahrung in stationären Einrichtungen zeigt deutlich, dass
entsprechend angepasste Betreuung und Pflege sowie ein unterstützendes räumliches
und soziales Umfeld ein Fortschreiten der Demenz deutlich positiv beeinflussen und dabei
teilweise auch außerordentlich rehabilitativ wirken kann.
DCM unterstützt Organisationen bei der Adaption von Abläufen und Strukturen.
DCM macht transparent, welche Möglichkeiten in Ihrer Organisation und Ihren Teams
bestehen, um das Wohlbefinden von BewohnerInnen und Mitarbeiterinnen deutlich zu
verbessern. Verbesserte Abläufe und ein höheres Wohlbefinden schlagen sich nicht
zuletzt auch wirtschaftlich positiv zu Buche.
1
Wancata, Johannes (2002): Die Epidemiologie der Demenzen; in: Wiener Medizinische Wochenschrift, Vol. 152(3-4), 5.52-56
2
vgl. Deutscher Bundestag (Hg.) (2002): Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Risiken, Lebensqualität und
Versorgung Hochaltriger - unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen. Berlin.
3
vgl. Klie, T.; Schmidt, R. (2002): Begleitung von Menschen mit Demenz. In-. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 35.2002.3: 199-209.
4
Kitwood, T. (2000): Demenz. Der personenzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen.
5
Krister Hakansson Stockholmer Karolinska-Institut
3
Was ist Dementia Care Mapping?
Dementia Care Mapping (DCM) gibt Menschen mit Demenz eine Stimme
Dementia Care Mapping (DCM) ist ein Beobachtungsverfahren, mit dem gezielt das
Befinden von Menschen mit Demenz erfasst und sichtbar gemacht wird und in der
Folge verbessert werden kann. Es wurde Anfang der Neunzigerjahre vom britischen
Soziologen Tom Kitwood an der Universität Bradford in England entwickelt.
DCM dient zur Optimierung der Pflege von Menschen, die an Demenz erkrankt sind
und selbst keine adäquaten verbalen Rückmeldungen mehr geben können, mit
d e n en
sie
ihre
Zufriedenheit,
Ängste
und
Befürchtungen
usw.
ausdrücken
können.
Dementia
… eine andere Art in der Welt zu sein
Care
… sich kümmern um...
Mapping
… persönliche "Landkarte" erstellen
Der Nutzen von DCM
Das DCM-Verfahren hat die Steigerung des Wohlbefindens von Menschen mit
Demenz zum Ziel.
•
Die Pflege erhält in kürzester Zeit ein qualifiziertes Feedback.
•
DCM zeigt die Perspektive derer, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen.
•
DCM ist ein wirksames Instrument zur Verbesserung der Pflege.
•
DCM berührt alle und alles und dient dazu, Veränderung auf allen Ebenen zu
bewirken.
•
Die DCM-Methode hat einen personzentrierten Ansatz.
•
DCM unterstützt die MitarbeiterInnen bei der Auseinandersetzung mit der eigenen
Einstellung und Haltung.
DCM besch äft igt sich unmitt elbar mit der L ebensqualit ät von M en sch en mit
Demenz - und mit dem Pflegeprozess - auf einer detaillierten Ebene.
"Funktionierende" Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz stellt keine
Garantie dafür dar, dass Pflege personzentriert ist oder auch dafür, dass die
Menschen mit Demenz tatsächlich eine gute Lebensqualität erfahren. Um diese Dinge
herauszufinden, ist es notwendig, im Detail zu erforschen, wie jedes Individuum
tatsächlich lebt - von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.
4
Die Methode
Bei der DCM-Beobachtung werden vier Erhebungsraster miteinander verbunden:
Zunächst geht es darum, die aktuellen Daten zu sammeln. Die Verhaltenskategorien (BBC) und das Wohlbefinden/Unwohlsein (WIB-Wert)
der/s BewohnerIn/s mit Demenz werden mit Zahlen codiert.
1. Das Verhalten
-
Was macht die Person mit Demenz?
Die Beobachtung des Verhaltens der einzelnen Personen mit Demenz im
öffentlichen Bereich einer Einrichtung anhand von 24 Verhaltenskategorien
(Behaviour Category Coding / BCC). Die Kodierung erfolgt in 5 Minuten-Takten.
2.
Das relative Wohlbefinden
-
Wie geht es der Person mit Demenz dabei?
Die parallel zum Kodieren der Verhaltenskategorien erfolgende Einschätzung des
relativen Wohlbefindens (well- or ill-being / WIB) der einzelnen Personen mit
Demenz. Hier stehen sechs Stufen von +5 bis -5 (+5 +3 +1 -1 -3 -5) zur
Verfügung. Kodiert wird gemeinsam mit den Verhaltenskategorien im 5-Minuten
Takt.
5
Übersicht über die DCM-Verhaltenskategorien
6
Durch
das
Kodieren
anhand
der
24
Verhaltenskategorien
wird
das
Spektrum
möglichen Verhaltens bei der beobachteten Person mit Demenz abgebildet.
Es entsteht ein Überblick ("Landkarte = MAP") darüber, wie eine Person mit Demenz
ihre Zeit verbracht hat und welche Angebote der Pflege und Betreuung es gegeben
hat.
Interessen werden deutlich und das Erleben verschiedener TeilnehmerInnen kann
verglichen werden. So kann auch festgehalten werden, ob stille und zurückgezogene
Personen mit Demenz in gleichem Maße in Beschäftigungen eingebunden werden,
wie eher fordernde und extrovertierte Menschen.
Die Skala des Wohlergehens / Nicht Wohlergehens Æ WIB (Well III Being)
Die Werte werden vom Beobachter (Mapper) alle 5 Minuten festgehalten.
Das Kodieren der Verhaltenskategorien beurteilt nicht die Pflege direkt es werden lediglich die Konsequenzen im Leben der BewohnerInnen
beobachtet.
7
3.
Positive Ergebnisse
Positive Ereignisse werden als qualitative Beobachtung aufgezeichnet, wenn sie
auftreten. Positive Ereignisse (PEs) halten einen wertschätzenden Kontakt im Sinne
des personzentrierten Ansatzes fest und belegen damit die positiven Potenziale der
betreuenden Personen.
Die positiven Ereignisse werden im Feedback wiedergegeben, um durch diese
positiven Beispiele konkrete Ansätze der Entwicklung personzentrierter Pflege
aufzuzeigen. Der positive Ergebnisbericht bietet die Möglichkeit, Beispiele von
positiver Arbeit an der Person mit Demenz zu erfassen.
4.
Personale Detraktionen (personale Missachtung)
Neben den Verhaltenskategorien und positiven Ereignissen werden noch so genannte
"Personale Detraktionen" (PD) beobachtet und notiert. Hierbei handelt es sich um
die Umgangsweisen, das Verhalten von Mitarbeitenden, von Ehrenamtlichen oder
von Angehörigen mit Menschen mit Demenz, die das Personsein nicht respektieren
und sich eher negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Zur Kodierung der
personalen Detraktionen stehen 17 Kategorien in je vier Schweregraden zur
Verfügung.
Bei den PDs handelt es sich um Verhaltensweisen, die in der Regel nicht willentlich
in negativer Absicht ausgeübt werden. Oft sind es Verhaltensroutinen, die nicht
mehr reflektiert werden. Hier bietet DCM eine Chance zur Veränderung, weil durch
die Beobachtung der Automatismus offen gelegt wird.
Beispiel: Eine Betreuende besteht - gegen den Willen der Bewohnerin - darauf, ihr
das Haar zu bürsten. Sie führt das Bürsten grob durch und unterhält sich dabei mit
einem andern Mitarbeiter. Die Bewohnerin ist im offenbaren Distress. Mindestens
zwei PD-Typen kommen hier vor (Zwingen und Ignorieren).
8
Der Ablauf
Die Vorbereitung
Vor
einem
DCM-Mapping
wird
mit
den
Mitarbeiterinnen
eine
ausführliche
Vorinformation durchgeführt:
•
wie funktioniert DCM
•
welche Rolle hat der Mapper
•
die Daten gehören dem Team
Das Mappen
Der lizenzierte Mapper befindet sich im Wohn-/Aufenthaltbereich.
Die Mitarbeiterinnen gehen ihrer Tätigkeit nach, wie an jedem anderen Arbeitstag.
Für 6-8 Bewohnerinnen werden im 5-Minuten Rhythmus zwei Werte dokumentiert:
1. Verhalten (Was macht der/die Bewohnerin?)
2. Befindlichkeitseinstufung (Wie geht es dem/der Bewohnerin dabei?)
sowie
•
•
positiv wirkende Ereignisse (PEs = positiver Ergebnisbericht) und
negativ wirkende Ereignisse (PDs = personale Detraktionen)
von allen Personen, welche mit den Bewohnerinnen in Interaktion treten.
Die Dokumentation erfolgt wie oben bereits beschrieben durch standardisierte
Codes.
Das Ergebnis gehört dem Team.
Nach der Auswertung wird das Ergebnis mit dem Team besprochen. Das Team
entscheidet, welche Informationen im Sinne des Auftrages weitergegeben werden.
DCM ist keine "geheime" Beobachtung.
Das DCM-Mapping dauert ca. 6-8 Stunden (an einem Tag). Bei einem Mapping
können 6 -8 Bewohnerinnen beobachtet und dokumentiert werden.
In Intimsituationen (z.B. WC, Einlagenwechsel) werden die Bewohnerinnen nicht
beobachtet.
9
Das Rohdatenblatt
9
Name
Fr. Maier
Fr. Müller
Fr. Wohlmut
Fr. Guter
Fr. Fröhlich
Fr. Sonne
Fr. Falter
Zeit Æ
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
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5
10
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A
A
A
A
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B
B
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+1
BCC Æ
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5
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N
B
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N
N
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B
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K
K
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J
K
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L
L
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P
P
M
N
N
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14
Name
Fr. Maier
Fr. Müller
Fr. Wohlmut
Fr. Guter
Fr. Fröhlich
Fr. Sonne
Fr. Falter
Zeit Æ
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15
20
25
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45
50
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17
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F
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E
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BCC Æ
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+1
10
WIP
TP
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42
78
36
80
46
54
54
46
50
72
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58
44
488
316
Das Verstehen (Auswerten)
Die Ergebnisse werden in einer detaillierten Ergebnismappe zusammengefasst und
dem Team übergeben. Diese Daten gehören dem Team!
Das DCM-Verfahren bildet den Ausgangs- und Schwerpunkt eines umfassenden
Entwicklungsprozesses, der durch weitere Interventionen ergänzt und unterstützt
werden kann.
Zu den Interventionen, die im Folgenden skizziert werden, gehören daher
•
die DCM-Beobachtung
•
Teambezogene Fortbildungen,
•
Maßnahmen der Milieugestaltung und
•
Supervision/Coaching durch externe BeraterInnen.
Wie im folgenden Schaubild verdeutlicht, steht der Mensch mit Demenz in einem
DCM-gestützten Entwicklungsprozess im Zentrum der Betrachtung und vermittelt stellvertretend
durch
den
Mapper
-
Hinweise
Anpassungsbedarf der Institution.
Quelle:
Qualitätsentwicklung in Pflegeeinrichtungen durch Dementia Care Mapping
Von André Henning, Christine Riesner, Ruth Schlichting, Maria Zörkler
11
auf
Entwicklungs-
und
Feedback
Zeitnah nach dem Mapping werden die kompletten Beobachtungsdaten dem
Pflegeteam im Feedback übermittelt. Dies geschieht zum einen in Form einer
ausführlichen schriftlichen Ausarbeitung, zum anderen durch eine mündliche Rückmeldung.
Das Feedbackgespräch wird vom Beobachter (Mapper) so gestaltet, dass den
vorhandenen Kompetenzen ein breiter Raum gewidmet wird. Bei den Informationen
über die BBC- und WIB-Daten, über die positiven Ereignisse und personalen
Detraktionen, ist das Einfühlungsvermögen des Mappers gefragt. Denn insbesondere
die Offenlegung von PDs ist für das Pflegeteam anfangs gewöhnungsbedürftig und
angstbesetzt.
Ideen und Maßnahmen für Veränderungen bzw. Verbesserungen werden gemeinsam
erarbeitet. Die sich daraus ergebenden nächsten Entwicklungsschritte sind vom
Team in einem konkreten Handlungsplan festzuhalten, der Schwerpunkte des
Vorgehens erkennen lässt.
Eine Hauptaufgabe besteht darin, mit dem Pflegeteam auf solche Art und Weise
zusammenzuarbeiten, dass sie den Abbildungsprozess ohne übermäßige Ängste
akzeptieren können und sich eher verpflichtet und eingeladen fühlen, vom Prozess
zu lernen.
Die entwicklungsbezogene Evaluation durch DCM hat bei den Mitarbeiterinnen drei
Konsequenzen:
•
Die Aufmerksamkeit wächst.
•
Die praktischen Fähigkeiten nehmen zu.
•
Das Bewusstsein von Verantwortlichkeit und Verpflichtung vergrößert sich.
12
Honorar und zeitlicher Aufwand
Inhalt und Ablauf
•
Vorbereitung im Rahmen eines Workshops mit Leitung und Team des
Hauses
•
Vor-Ort-Erhebung im öffentlichen Wohnbereich (6-8 Stunden für 6-8
BewohnerInnen)
•
Auswertung der Erhebung mit Berichtserstellung
•
Besprechung des Berichtes mit dem betroffenen Team möglichst zeitnah
nach der Erhebung
Dauer
Beratertage vor Ort: 3 Tage.
Honorar
Für die vorstehenden Leistungen wird ein Pauschalhonorar von € 3.180,00
zzgl. USt in Rechnung gestellt. (Dies entspricht rund € 380.-/BewohnerIn.)
Als Fahrzeit- und Fahrkostenvergütung wird zusätzlich das amtliche
Kilometergeld zzgl. USt verrechnet.
Handlungsplan und Follow up
Bei Bedarf unterstützen wir Sie auch gerne bei der Erarbeitung der
Handlungspläne sowie der weiteren Umsetzung. Dies wird, entsprechend
des benötigten Bedarfes, gesondert kalkuliert und angeboten.
Nachevaluation
Es empfiehlt sich, nach ca. 4 bis 6 Monaten ein weiteres Mapping zur
Evaluation der Veränderungen und Fortschritte durchzuführen. Sollte diese
Evaluation im Rahmen der Ersterhebung mitgebucht werden, wird ein
Rabatt von 20% auf die zweite Erhebung gegeben.
Als Fahrzeit- und Fahrkostenvergütung wird zusätzlich das amtliche
Kilometergeld zzgl. USt verrechnet.
13
Das Fazit
Dementia Care Mapping erhöht das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz
Dabei können die Ursachen für die Zunahme vielfältig sein. Das bedeutet,
dass nicht linear nachgewiesen werden kann, welche einzelne Intervention
eine Wohlbefindenssteigerung bewirkt. Es sind mehrere, aufeinander
bezogene und ausgerichtete Interventionen, die zu positiven
Veränderungen führen.
Dementia Care Mapping unterstützt die MitarbeiterInnen...
... bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Einstellung und Haltung
und erweist sich als hochgradig effektiv, wenn es um eine systematische
Sensibilisierung der MitarbeiterInnen geht. Darüber hinaus bringt DCM
MitarbeiterInnen in die Rolle von verantwortlich handelnden Personen.
Personzentrierte Pflege lässt sich nicht „verordnen", sondern zeichnet sich
durch eine „innere Haltung" der MitarbeiterInnen aus, die es durch
geeignete institutionelle Strukturen zu ermöglichen und zu erhalten gilt.
Reflexion und Fortbildung fördern persönliche und fachliche Kompetenz,
beugen dem Burn Out-Syndrom vor und wirken potenziell emanzipatorisch.
Dementia Care Mapping initiiert einen Qualitätsentwicklungsprozess...
... in kleinen Schritten. Der alle und alles berührt. Es ist ein Lernprozess,
der die Leitungs- und Mitarbeiterebene gleichermaßen betrifft.
Veränderungswille und Offenheit sind entscheidende Voraussetzungen
dafür, dass ein solcher Prozess gelingen kann.
Das Dementia Care Mapping Verfahren benötigt visionäre Führungskräfte,
die Vertrauen in die Lernfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen haben und bereit
sind, sich auf einen längeren Entwicklungsprozess einzulassen. Die Leitung
muss nah beim Team sein, es in seiner alltäglichen praktischen Arbeit
unterstützen und wertschätzen. Zugleich tragen die Leitungskräfte die
Gesamtverantwortung für den Veränderungsprozess auf der strukturellen
Ebene.
14
Das omigo – Team
DGKS Monika Sonnweber
Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, Pflegeexpertin;
mehrjährige Heim- und Pflegedienstleitung; Maßgeblich beteiligt an der
Entwicklung und Konzeption des "Wohngruppenmodells" in der Altenpflege;
Unternehmungsberatung und Sanierung versch. Einrichtungen im Bereich
Altenpflege; Fachkoordinatorin für den Wiedereinstieg für diplomiertes
Personal (Connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege gem. GmbH.);
Ausbildung zum "Evaluator" des Dementia Care Mapping (DCM) Verfahrens
in der personenzentrierten Pflege und Abbildung in der Demenzpflege der
Universität Bradford; Ausbildung zur Lebens- und Trauerbegleiterin (Jorgos
Canacakis);
Mario Gonner
selbständiger Trainer und Coach im Bereich Persönlichkeitsentwicklung,
Zeitmanagement, Fitness; staatl. geprüfter Sporttrainer, Nordic-Walking
Instruktor; Ausbildung Rhetorik-Akademie WIFI Dornbirn; MentalcoachAusbildung Mentalcollege Bregenz; Ausbildung und Fortbildung in
Zeitmanagement, Rhetorik, Mind Map; Ausbildung zum "Basic User" des
Dementia Care Mapping (DCM) Verfahrens in der personenzentrierten
Pflege und Abbildung in der Demenzpflege der Universität Bradford
15
Wer ist omigo?
Unsere Kunden kommen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen.
Gemeinsam mit ihnen arbeiten wir an einer kontinuierlichen und
nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität für PatientInnen und
BewohnerInnen.
omigo GnbR. begleitet und betreut seit Jahren Pflege- und
Senioreneinrichtungen auf ihrem Weg, Dienstleistungen zu entwickeln, zu
verändern, zu verbessern und Ressourcen bestmöglich einzusetzen.
Veränderung gerade im Pflegebereich bedeutet einen Balanceakt zwischen
Bewahren und Erneuern. Indem wir alle Beteiligten und ihre individuellen
Einstellungen, ihre Ziele und ihr Know How in Veränderungsprozesse
einbinden, aktivieren wir die vorhandenen Potenziale in Organisationen
und Menschen, sich ziel- und ergebnisorientiert zu verändern und
weiterzuentwickeln.
Um die Bereitschaft zu dieser Veränderung zu schaffen, bedarf es eines
Balanceaktes zwischen Veränderungs- und Bewahrungsprinzipien.
Wir achten auf dieses Gleichgewicht: Gutes bewahren oder verbessern,
Notwendiges verändern, Altes und Neues kombinieren oder ganz neue
Wege gehen.
Wir wollen…
…mit Ihnen Aufgaben definieren, mit Ihnen Kreise ziehen, die für Sie
Handlungsspielraum und Entwicklungschancen bieten und in denen Sie sich
weiter entwickeln können.
16
omigo - Schulungen / Workshops / Seminare
Weitere Informationen unter www.omigo.at
Vom "Objekt der Pflege" zum "Subjekt der Begegnung" – Umgang mit
Menschen mit Demenz
"Die Pflege Demenzkranker ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben, die diese
Tom Kitwood
Gesellschaft zu vergeben hat"
Dieses Seminar richtet sich an Einrichtungen und Pflegepersonal, die mit
der Betreuung und Pflege demenzkranker Menschen beschäftigt sind
und/oder die sich vertiefend mit dieser Thematik auseinandersetzen
wollen.
Ziele:
• Erhöhung der Lebensqualität für BewohnerInnen mit Demenz
• Entspannung im Pflegealltag für MitarbeiterInnen und BewohnerInnen
• Orientierung an den Bedürfnissen dementiell erkrankter Menschen
• Vermeidung von personellen Detraktionen
• Professionelle Umgang mit Kontaktmomenten zu BewohnerInnen
• Erlernen von konkreten Coping-Strategien im Betreuungs- und
Pflegealltag bei Menschen mit Demenz
Trennung und Trauer – Wenn der Schmerz unerträglich wird
"Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon." Jean de La Fontaine, frz. Dichter
Das Seminar richtet sich an direkt betroffene Personen, Angehörige und
Menschen, die im pflegerischen, pädagogischen, sozialen oder
therapeutischen Bereich involviert sind.
Ziele:
• Die Trauerfähigkeit als Lebensressource so weit entwickeln, dass die
Auseinandersetzung mit dem "Werden und Vergehen" gelingen kann
• Ein bewusster Umgang mit der eigenen Geschichte und Neuorientierung
in der Gegenwart
• Auswege aus lähmendem Schmerz und unmenschlicher Angst finden, die
die Lebensqualität stark einschränken können
17
Lifestyle – Gesunde Bewegung – die Erfolgsformel für Ihre Gesundheit
"In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu
erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit
Voltaire, frz. Philosoph u. Schriftsteller
wiederzuerlangen."
Dieses Seminar bietet die Gelegenheit, sich bewusst Zeit zu nehmen zur
kreativen, kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Umgang mit
Stress und damit zum Entwickeln von individuell passenden
Bewältigungsstrategien.
Sie erfahren in kurzer prägnanter Form, so einfach und klar wie möglich,
ohne Wesentliches zu unterschlagen, wie Wege zu einem gesünderen
Leben leicht zu verwirklichen sind und neue Perspektiven zu schaffen
sind. Einsteigen in dieses „Ganzheitliche Bewegungsprogramm" kann
jeder. Wir zeigen Ihnen, wie es funktioniert – Schritt für Schritt.
Work-Life-Balance. Aus Stress Ressourcen entwickeln
"Wenn die Uhren so schnell zu laufen scheinen, dass die Konturen der Zeiger
verschwimmen, ist es an der Zeit, zu entstressen." Christa Schuboll, Journalistin
Dieser Workshop bietet die Gelegenheit, sich bewusst Zeit zu nehmen
zur kreativen, kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Umgang
mit Stress und damit zum Entwickeln von individuell passenden
Bewältigungsstrategien.
Dabei geht es um das Erkennen von typischen Verhaltensmustern und
den daraus entstehenden Chancen und Hindernissen.
Rhetorik – Basiswissen
"Der Redener regiert den Hauffen."
Georg Rollenhagen, dt. Satiriker
Der Kurs richtet sich an Einsteiger/innen und Interessierte, die entweder
noch nicht so oft vor Publikum sprechen mussten oder diese Situationen
besonders scheuen.
Ziele:
Wir üben einen bewussten Einsatz unserer rhetorischen Fertigkeiten, von
grundlegenden Auftrittsübungen ohne Angst und Scheu, bis hin zu
heiklen Situationen, die wir gemeinsam mit Rollenspielen bewältigen
lernen.
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Leben pflegen. Pflege leben.
Wer die Reihenfolge wechselt, verändert ihre Bedeutung. Gewichtet das eine mehr als das
andere. Wir stellen beides auf eine Ebene, bringen es auf einen gemeinsamen Nenner.
Weil das Leben professionelle Pflege braucht – in vielen Situationen und Phasen. Und weil die
Pflege ehrlich gelebt werden soll – aus reinster Überzeugung und mit viel zwischenmenschlicher
Wärme.
Das ist unser Leben.
omigo
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