Ghana-Forum-2012_Broschuere - Ghana Forum NRW

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Ghana-Forum-2012_Broschuere - Ghana Forum NRW
Nordrhein-Westfalen – Ghana
Eine gewachsene Partnerschaft
Das
GHANA
FORUM
NRW
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Das Ghana Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Ghana Council NRW e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
action medeor e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Die AFOS-Stiftung für unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit . . . 11
africa action / Deutschland e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Aktion Friedensdorf – Kinder in Not e.V. Mönchengladbach . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Bistumspartnerschaft Münster – Nordghana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Kommunale Nord-Süd-Partnerschaft Mönchengladbach/Offinso . . . . . . . . . . 21
Maaka e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Opportunity International Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Verein Partnerschaft Bonn-Cape Coast e. V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Partnerschaftsvereinbarung Ghana – NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Herausgegeben vom Ghana Forum NRW, 2012
Auflage 2000, Redaktion und verantwortlich: Bernd Bader
Layout: studiofuergestaltung.net
gedruckt auf 100% Recyclingpapier
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Das Erscheinen dieser Broschüre wurde gefördert durch die
Vorwort
Das Land Nordrhein-Westfalen
und die westafrikanische Republik
Ghana verbindet seit Jahrzehnten
eine freundschaftliche Beziehung.
Im Jahr 2007 wurde durch das unterzeichnete Partnerschaftsabkommen eine neue
Grundlage hierfür geschaffen. Die Zusammenarbeit besteht aus den Feldern Gesundheit, Bildung und Wissenschaft.
Gemeinsam mit den Partnern der Entwicklungszusammenarbeit, wie dem
Ghana Forum NRW und dem Ghana Council NRW, fördert die Landesregierung Entwicklungsprojekte in diesen Bereichen und
zunehmend werden auch Projekte im Energiesektor durchgeführt. So wurde beispielsweise im Jahr 2011 der Aufbau einer
Solar-Fachwerkstatt gefördert. Die Solar­
versorgung soll für eine stabile Energieversorgung in den Gesundheitsstationen
sorgen. Des Weiteren konnten das Projekt­
„Regenerative Energieversorgung“ in
Busunu ausgebaut und weitere Haushalte
an die Stromversorgung angeschlossen werden.
Die Landesregierung unterstützt die vielen Vereine, NGOs und Initiativen aus Nordrhein-Westfalen sowie die große Diaspora
in unserem Bundesland. In Bezug auf eine
wirtschaftliche Entwicklung in Westafrika
bietet Ghana für kleine und mittlere Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen einen
interessanten Markt und eröffnet so die
Möglichkeit für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Besonders erfreulich sind auch die kommunalen Nord-Süd-Partnerschaften zwischen
Mönchengladbach und Offinso sowie Bonn
und Cape Coast. Diese führten bereits zu
verschiedenen Projekten und Begegnungsmöglichkeiten für die Menschen aus beiden
Ländern.
Diese Broschüre informiert über die Partnerschaft zwischen Ghana und Nordrhein-Westfalen sowie die verschiedenen
Entwicklungsprojekte. Ich wünsche allen
Leserinnen und Lesern dabei eine anregende
Lektüre.
Dr. Angelica Schwall-Düren,
Ministerin für Bundesangelgenheiten,
Europa und Medien des
Landes Nordrhein-Westfalen
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Das Ghana Forum
Das Ghana Forum NRW ist ein
Zusammenschluss von bürgerschaftlichen Organisationen, Institutionen und Einzelpersönlichkeiten aus
Nordrhein-Westfalen, die sich gemeinsam
mit und für Menschen in und aus Ghana
engagieren. Ziel des Ghana Forums ist die
Stärkung und Weiterentwicklung der seit
Jahrzehnten bestehenden partnerschaftlichen Beziehungen zu Ghana, die 2007 in die
offizielle Landespartnerschaft zwischen dem
Land Nordrhein-Westfalen und der Republik Ghana geführt haben. Das Ghana Forum
wurde 2008 offiziell gegründet und ist aus
einer bereits seit Ende der 1990er Jahre
bestehenden Arbeitsgemeinschaft hervorgegangen.
Über 50 Jahre
Partnerschaftsgeschichte –
die Kirchen als Vorreiter
1959 wurde bereits die erste offizielle Partnerschaft zwischen dem CVJM Westbund
und dem YMCA Ghana geschlossen. Damals
wurde der junge CVJM-Sekretär Fritz Pawelzik in das erst seit zwei Jahren unabhängige Ghana entsandt, um beim Aufbau des
YMCA-Ghana beratend mitzuwirken. Diese
Partnerschaft ist in über 50 Jahren gewachsen. Heute haben 20 CVJM-Ortsvereine eine
Partnerschaft mit einem entsprechenden
Ortsverein in Ghana und unzählige Besuche
und Gegenbesuche haben seither stattgefunden und finden weiterhin statt.
Das Bistum Münster pflegt seit 1982 eine
Partnerschaft mit den zunächst drei, heute
fünf katholischen Bistümern in Nordghana. Vom Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster initiiert, wird die
Arbeit bis heute ehrenamtlich von Laiengremien getragen. Inzwischen sind 30 Kirchengemeinden in Ghana und im Bistum
Münster Partnerschaften eingegangen,
innerhalb derer auch verschiedene kirchliche Gruppen und Verbände aktiv sind. In
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jedem Jahr finden zahlreiche Delegationsreisen in beide Richtungen und mit Begegnungen auf Augenhöhe statt, immer unter dem
Motto: „Partnerschaft braucht ein Gesicht“.
Bemerkenswert ist, dass sich seit Jahren
auch immer wieder junge Menschen dafür
entscheiden, im Rahmen der Partnerschaft
für einen längeren Zeitraum nach Ghana zu
gehen, um sich dort zu engagieren und das
Leben der Freunde dort zu teilen.
In der Lippischen Landeskirche gibt es ebenfalls ein breites Partnerschaftsnetzwerk
mit Ghana. Die Lippische Landeskirche ist
Mitträgerin der 1836 gegründeten Norddeutschen Mission, zu der heute auch die
Evangelisch-Presbyterianische Kirche in
Ghana gehört. Aus der Missionstätigkeit im
heute zu Ghana gehörenden Westteil des
früheren deutschen Kolonialgebietes Togoland ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe
geworden.
Zahlreiche Kontakte mit einem bis in die
Kolonialzeit zurückreichenden Hintergrund
gibt es unter anderem auch über die katholischen Ordensgemeinschaften der Steyler Missionare und der „Weißen Väter“,
deren Gemeinschaften heute aber mehrheitlich einheimische Mitglieder haben und
die allenfalls durch die Farbe ihrer weißen
Gewänder noch an die ursprüngliche Bedeutung der Farbenbezeichnung erinnern.
Daneben gibt es zahlreiche Partnerschaften
zwischen einzelnen Kirchengemeinden, von
denen hier beispielhaft die seit 1982 bestehende der Pfarrei Johannes der Täufer in
Meckenheim mit St. Paul in Kumasi zu nennen ist.
Breites bürgerschaftliches
Engagement
Die „africa action/Deutschland e.V.“ (vormals Ghana Aktion) ist ein hervorragendes
Beispiel dafür, wie sich aus einem ursprünglich kirchlichen Einsatz ein breites bürger-
der Mutter-Kind-Gesundheit realisiert. Zu
nennen ist auch Opportunity International
Deutschland (OID), eine Hilfsorganisation,
die vor allem in der Mikrofinanzierung „auf
Graswurzelebene“ tätig ist, Kleinkredite an
arme, aber unternehmerisch tätige Personen vergibt und begleitend Schulungen zu
Gesundheitsfragen oder zur Unternehmensführung organisiert.
Martin Wilde auf
dem Länderforum
in Mönchengladbach am 16. 5. 2009
schaftliches Engagement entwickelt hat.
Aus der 1980 begonnenen Unterstützung
für die erste Optikerwerkstatt in Ghana
hat sich ein Hilfswerk – u.a. für die Arbeit
mit und für Behinderte – in Ghana und
inzwischen auch anderen Ländern Afrikas entwickelt. Die Arbeit wird nach wie vor
ehrenamtlich in zahlreichen Aktionsgruppen
und einem breiten Netzwerk von kooperierenden Organisationen geleistet. Vorbildlich in dieser Arbeit ist auch die bereits sehr
frühe Einbeziehung von in Deutschland
lebenden Ghanaern in die Arbeit, wie sie
heute für die im Ghana Forum NRW zusammengeschlossenen Organisationen selbstverständlich ist. „Weiter sehen“ ist eine
Stiftung in der Treuhandschaft der africa
action. Zweck der Stiftung ist die Hilfe für
Augenkranke und Behinderte in Afrika und
die Ausbildung einheimischer Fachkräfte zur
Vorsorge, Behandlung und Rehabilitation
blinder und anderer behinderter Menschen
im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit.
Zu den institutionellen Mitgliedern des
Ghana Forums zählen auch gewichtige
Akteure wie action medeor e.V., das größte
Medikamenten-Hilfswerk Europas, das auch
in Ghana in Kooperation mit einheimischen
Partnern Gesundheitsstationen unterstützt
und beispielsweise Projekte zur Verbesserung der Basisgesundheitsversorgung und
Aber auch kleine, doch mit großem Elan
und Engagement geführte Vereine finden
sich im Ghana Forum, so der deutsch-ghanaische Verein Maaka e.V., der überschaubare Projekte im Bulsa-Gebiet in Nordghana
verantwortet. Der Name Maaka ist dabei
Programm, denn Maaka bedeutet in der
Sprache der Bulsa „Helfen“. Und diese Hilfe
erfolgt nicht nach überlebten paternalistischen Mustern, sondern entfaltet sich im
ghanaisch-deutschen Miteinander im Bulsaland wie in NRW.
Städtepartnerschaften als
neue Stufe der Partnerschaft
Mönchengladbach und Offinso haben mit
der ersten offiziellen Städtepartnerschaft
zweier Städte aus NRW und Ghana einen
Meilenstein gesetzt. Aus dem 1991 begonnen bürgerschaftlichen Engagement der
„Aktion Friedensdorf – Kinder in Not” ist
über das Mitwirken des Eine-Welt-Forums
Mönchengladbach nun die offizielle Zusammenarbeit der beiden Kommunen erwachsen, die sich in Partnerschaften zwischen
Schulen und auch in der Zusammenarbeit
bei der lokalen Energieversorgung konkretisiert.
Einen ähnlichen Weg von der bürgerschaftlichen Initiative zur offiziellen Städtepartnerschaft ist man in Bonn gegangen.
Angestoßen von der offiziellen Landespartnerschaft wurde 2008 von Deutschen
und Ghanaern gemeinsam ein Verein zur
Begründung einer Partnerschaft mit Cape
5
Das Ghana Forum
Coast ins Leben gerufen. Inzwischen ist die
offizielle Städtepartnerschaft realisiert und
hat auch schon zur Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg
und der Universität Cape Coast geführt.
Seitens des Bundesministeriums für wirt-
und deshalb arbeitet das Ghana Forum eng
mit dem Ghana Council zusammen, in dem
sich die mit uns lebenden und aus Ghana
stämmigen Mitbürger und ihre Organisationen zusammengeschlossen haben.
Der Geist der Partnerschaft lebt natürlich
von den Kontakten zu den jeweiligen Partnern in Ghana, aber ebenso bereichernd ist
das gemeinsame Miteinander hier bei uns
Zuhause.
Fazit
Die Website des
Ghana Forums:
ghanaforumnrw.
wordpress.com/
schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird eine Zusammenarbeit der
beiden Kommunen zur ökologischen und
touristischen Rehabilitation der Lagune in
Cape Coast gefördert. Es ist die erste Förderung eines solchen Projektes in einer neuen
Initiative des BMZ zur Unterstützung kommunaler Entwicklungszusammenarbeit.
Zusammenarbeit mit Ghanaern
in NRW
Von Anfang an waren die mit uns in NRW
lebenden und aus Ghana stammenden Mitbürger Teil der Zusammenarbeit im Ghana
Forum. Ohne ihre Mitwirkung geht es nicht
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Die Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Ghana blüht. Es gibt eine enorme
Vielfalt vor allem im kirchlichen und bürgerschaftlichen Engagement, das über mehr
als fünf Jahrzehnte gewachsen ist. Die offizielle Partnerschaft des Landes NordrheinWestfalen mit der Republik Ghana steht auf
diesem Fundament aus unzähligen persönlichen Kontakten und Beziehungen, „adelt“
dieses langjährige Engagement, ermutigt
und unterstützt es. Dass dieses Engagement
jetzt auch von der Bundesregierung gefördert wird, ist außerordentlich erfreulich. Das
Erfolgsrezept heißt auch hier Zusammenarbeit. Wenn wir Bürgerinnen und Bürger
uns für und mit unseren Partnern in und aus
Ghana einsetzen, dies in Kommunen, Land
und Bund anerkannt und wertgeschätzt
wird, dann ist der Humusboden vorhanden, auf dem die Partnerschaft auch in den
nächsten 50 Jahren wachsen und gedeihen
kann.
Martin Wilde,
Vorsitzender des Ghana-Forums NRW e.V.
Der Vorstand des Ghana Forums v.l.n.r.: Bernhard Erkelenz, Christina Skoeries, Michael Arntz, Hildegard
Luhmann, Martin J. Wilde, Margret Lariba Arnheim, Bernd Bader, Anke Luckja, Dr. Kajo Schukalla (Koordinator), Lucy Russell (Geschäftsstelle)
Der Vorstand des Ghana-Forums
Martin J. Wilde
Vorsitzender (AFOS-Stiftung)
Margaret Lariba Arnheim
(Maaka e.V.)
James-Nana Nketia
stellvertretender Vorsitzender
Michael Arntz
(africa action e.V.)
Bernd Bader
stellvertretender Vorsitzender
(Eine-Welt-Forum Mönchengladbach e.V.)
Bernhard Erkelenz
Anke Luckja
Schatzmeisterin
(Opportunity International)
Hildegard Luhmann
Schriftführerin
(Diözesankomitee Münster/
Arbeitskreis Ghana)
Anni Fortkamp
(Ghana-Kreis Rotthausen) Christina Skoeries
Jörg Decher
assoziiertes Mitglied
(CVJM)
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Ghana Council NRW e.V.
Projekte wie die Jugendbegegnung NRW–
GHANA und „ANOPA“, das Jugendprojekt in
Cape Coast in Zusammenarbeit mit der Landessportsjugend NRW, der DJK und dem
Fußballverein Mittelrhein sind dadurch entstanden.
Das Ghana Council NRW wurde
als Vertretung der in NordrheinWestfalen lebenden Ghanaer 2008
gegründet und 2009 als eingetragener Verein konstituiert. Es formierte sich gleichzeitig zu der offiziellen Partnerschaft zwischen
NRW und der Republik Ghana. Mitglieder
des Ghana Councils NRW sind ghanaische
Vereine, Verbände, kirchliche Institutionen,
ghanaische Geschäftsleute, Selbsthilfeorganisation und an der Arbeit interessierte,
noch nicht organisierte Ghanaer in NRW.
Erstes Ziel des Vereins ist die Vernetzung der
ghanaischen Vereine, Assoziationen, Institutionen und Einzelpersonen der ghanaischen
Diaspora in unserem Bundesland.
Zu den Aufgaben des Councils zählen auch
die Arbeitskontakte zur Landesregierung
und zur ghanaischen Botschaft in Berlin. Der Koordinator des Ghana Councils, der als
Fachkoordinator auch dem Eine Welt Netz
angehört, ist zuständig für die Vernetzung
und den Informationsaustausch der Mitgliedsorganisationen, für die Kontakte zum
Ghana Forum NRW und für die allgemeine
Öffentlichkeitsarbeit.
Institutionell ist das Ghana Council noch
unzureichend ausgestattet, so fehlt ein eigenes Büro als organisatorisches Zentrum. Zu
den längerfristigen Projekten zählen der
Aufbau von Jugendbetreuungs- und Beratungsstellen in den Großstädten des Bundeslandes, Frauen- und Familienprojekte
hierzulande sowie Schul- und Städtepartnerschaften zwischen NRW und Ghana.
Ghana Council NRW e.V.
Ernest Ampadu, Koordinator
Postfach 320407
40419 Düsseldorf
Das Ghana Council bemüht sich auf verschiedenen Ebenen um die Förderung ghanaischer Kultur in NRW, koordiniert und
unterstützt die sozialen und wirtschaftspolitischen Aktivitäten der angeschlossenen
Organisationen und Gruppen und begleitet
die Integrationsarbeit.
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mobil 0172 2027695 Tel.: 0211 5142011
1. Vorsitzender William Nketia
2. Vorsitzender Herr Alex Kofi Appiah
action medeor e.V.
Verbesserte Gesundheitsversorgung
in der Volta Region
Das Gesundheitshilfswerk action
medeor e.V. leistet seit 1964 weltweite Medikamentenhilfe, pharmazeutische Fachberatung, Not- und
Katastrophenhilfe und führt Projekte in den
Bereichen Basisgesundheitsversorgung,
Prävention und Behandlung von HIV/Aids,
Malaria, Tuberkulose sowie sexuelle und
reproduktive Gesundheit durch.
Mit verschiedenen lokalen Organisationen in
Ghana entstand in den letzten Jahren eine
enge Partnerschaft, in deren Rahmen Projekte zur Verbesserung der Basisgesundheitsversorgung, der Mutter-Kind-Gesundheit und
im Bereich pharmazeutische Fachberatung
entwickelt und realisiert werden.
Von links: action medeor Mitarbeiterin Susanne Schmitz, Mitglied des
lokalen Gesundheits-Komitees Samuel Addae, Direktor von The African
Challenge John Adza, leitende Hebamme des Leklebi-Gesundheitszentrums Margret Yaodea
Standorte. Die Müttersterblichkeit ist mit
350 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten sehr hoch (in Deutschland ca. sieben). Die
Kindersterblichkeit unter fünf Jahren liegt bei
50 pro 1.000 Lebendgeburten.
Dieses Personal-
Obwohl sich die wirtschaftliche Gesamtsituation in Ghana in den letzten Jahren deutlich
ist stark renovierungsbedürftig und verbessert hat, gehört Ghana immer noch
zu den ärmsten Ländern der Welt. Besonbraucht dringend
einen fachgerech- ders betroffen sind die entlegenen ländliten Anschluss ans chen Gebiete. Die wirtschaftliche Situation
spiegelt sich auch in der GesundheitsverStromnetz.
sorgung wieder. In der Volta Region leidet
die Bevölkerung immer noch unter den Folgen unzureichender Gesundheitsaufklärung,
schlecht ausgestatteten Gesundheitseinrichtungen und der Abwanderung von qualifiziertem Gesundheitspersonal an attraktivere
quartier in Leklebi
Um der Bevölkerung der Leklebi-Gemeinden
(ca. 6.000 Menschen) den Zugang zu einer
verbesserten medizinischen Grundversorgung und Gesundheitsaufklärung zu ermöglichen, startete action medeor und die
lokale Partnerorganisation The African Challenge mit finanzieller Unterstützung durch
die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen im
Dezember 2011 ein neues Gesundheitsprojekt in Ghana. Im Rahmen des Projektes wird
ein bereits existierendes und vom staatlichen Gesundheitsdienst (Ghana Health
Service – GHS) betriebenes Gesundheitszentrum inklusive Geburtsstation und Personalquartieren umfassend renoviert und mit
Wasser, Elektrizität und Sanitäreinrichtun-
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action medeor e.V.
gen ausgestattet. Neben den Renovierungsarbeiten beinhaltet das Projekt Schulungen
für das Personal und Aufklärungskampagnen in den sechs umliegenden Gemeinden.
Durch die Renovierung der beiden Personalquartiere wird der abgelegene Standort für
qualifiziertes medizinisches Personal wieder attraktiv, welches ansonsten nur sehr
schwer für den Dienst in einer ländlichen
Region gewonnen werden kann.
Traditionelle Heb-
Neben der Organisation The African Challenge arbeitet action medeor mit weiteren
Projektpartnern in der Volta Region zusammen. Mit der Partnerorganisation Care Net
Ghana errichtete action medeor 2007 eine
ammen während
der Fortbildung bei
ATBAWA.
den staatlichen Gesundheitsbehörden und
trägt ­erheblich zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den traditionellen
Geburtshelferinnen i den Gemeinden und
dem staatlichen Gesundheitspersonal bei.
Anknüpfend an die Erfolge vergangener­
Jahre sollen 2012 weitere vierzig Geburtshelferinnen geschult werden. Jede Geburtshelferin betreut jährlich zwischen 25 und
120 Schwangere und Mütter. So können
durch die Fortbildung von 40 Geburtshelferinnen weitere 1.000 bis 4.800 Frauen und
Kinder erreicht werden.
Installation der
neuen Wassertanks Gesundheitsstation in Ave-Afiadenyigba, die
2011 ein eigenes Bohrloch erhielt, um die
heitsstation in Ave- Wasserversorgung der Gesundheitsstation
und der angrenzenden Gemeinde nachhalAfiadenyigba.
tig zu verbessern.
für die Gesund-
Weitere Projekte führte die Partnerorganisation Akpafu Traditional Birth Attendants
Women‘s Association (ATBAWA) mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und action medeor durch.
2010 und 2011 konnten 80 traditionelle
Geburtshelferinnen in Geburtshilfe und der
Behandlung von Malaria- und Durchfallerkrankungen fortgebildet werden. Auch diese
Partnerorganisation kooperiert sehr eng mit
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Alle in den letzten Jahren durchgeführten
und geplanten Projekte leisten einen wertvollen Beitrag zur verbesserten Gesundheitsversorgung in der Volta Region Ghanas
und speziell zur verbesserten Versorgung
von Müttern und Kindern.
action medeor e.V.
Miriam Speh
Projektreferentin
[email protected]
www.medeor.de
Die AFOS-Stiftung für unternehmerische
Entwicklungszusammenarbeit
Die AFOS-Stiftung für unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit steht dem Bund Katholischer
Unternehmer (BKU) nahe. Sie wurde 2003 als
selbständige Stiftung privaten Rechts in Köln
von Mitgliedern des BKU mit dessen Unterstützung errichtet und von den zuständigen
Behörden als gemeinnützig anerkannt.
Mit der Zielsetzung der Armutsbekämpfung
unterstützt sie Kleinunternehmer/innen in
Entwicklungs- und Schwellenländern durch
den Aufbau von Mikrofinanz-Institutionen, die Förderung beruflicher Bildung, die
Selbst­organisation der Zielgruppe in Kammern und Verbänden und die Verbreitung
der Ordnungsidee der Sozialen Marktwirtschaft auf Grundlage der Katholischen Soziallehre.
Ihren Kleinkredit investierten diese beiden Frauen in einen kleinen
Lagerschuppen. Nun können sie ihren Pfeffer trocken lagern und
müssen ihn nicht gleich nach der Ernte an Zwischenhändler verkaufen
und erzielen so bessere Preise.
In Ghana unterstützt die AFOS-Stiftung derzeit zwei Mikrofinanzinitiativen von Frauen
in der Brong-Ahafo Region: die Women Consultative Committee (WCC) of Newmont
mining area und die Drobo Diligent Women
Association (DDWA).
Women Consultative Committee
(WCC)
Mit dem Kauf eines alten Containers wurde
aus einer „fliegenden Händlerin“ eine stolze
Kioskbesitzerin.
WCC kümmert sich um die Interessen und
Belange der Frauen gegenüber der dort
ansässigen Minengesellschaft. Sie hat ein
Mitglieder-Komitee, das 85 Frauen umfasst.
Bestandteil der Initiative ist ein Mikrofinanzfonds, den die Mitglieder zunächst aus ihren
Ersparnissen finanziert haben. Dieser Fonds
soll es den Frauen ermöglichen, die Einkommenssituation für sie und die ganze Familie
durch den Auf- bzw. Ausbau einer geschäftlichen Tätigkeit zu ermöglichen, die sie
meistens zusätzlich zu einer Angestelltentätigkeit ausüben.
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Die AFOS-Stiftung für unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit
In Drobo sind die alten Traditionen lebendig:
Einzug der Chiefs zu einem Festival.
Drobo Diligent Women‘s
Association (DDWA)
DDWA ist ein Verband von Frauen auf dem
Land, die hauptsächlich in der Landwirtschaft und im Handel tätig sind. Dabei verfolgen sie neben der Unterstützung ihrer
Mitglieder durch soziale Aktivitäten und
durch die Hilfe, ein eigenes Geschäft aufzubauen auch das Ziel der politischen Interessensvertretung. Zudem unterstützen
sie dabei, dass ihre Mitglieder Zugang zu
Finanzdienstleistungen der Geschäftsbanken bekommen.
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DDWA hat eine Filiale in Drobo und drei
in anderen umliegenden Dörfern. Mit der
Unterstützung von AFOS an die beiden Mikrofinanzinitiativen werden einerseits Mittel
für die Kleinstkreditvergabe zur Verfügung
gestellt, andererseits Trainings für neue Kreditnehmerinnen finanziert. Bei WCC konnten 52 zusätzliche Kundinnen dadurch ihren
ersten Kredit erhalten, bei DDWA waren es
30. Trainings wurden zu Buchhaltung, Wissen über Finanzdienstleistungen und Fondsmanagement durchgeführt.
Die AFOS-Stiftung für unternehmerische
Entwicklungszusammenarbeit
Martin J. Wilde
AFOS-Stiftung für unternehmerische Entwicklungszussammenarbeit
c/o BKU
Georgstr. 18
50676 Köln
Tel.: 0221/272 370
Fax: 0221/272 37 27
africa action / Deutschland e.V. – Hilfen für Ghana
Unter dem Motto „Blindheit verhüten – Behinderten helfen“ unterstützen wir seit vielen Jahren
Projekte der Blindheitsverhütung und Behindertenhilfe, der Armutsbekämpfung durch
Bildung und Ausbildung sowie der Gesundheitsfürsorge und Fachkräfteversorgung in
zahlreichen afrikanischen Ländern. Ghana als
unser Pilotland nimmt dabei auch weiterhin
eine besondere Rolle ein.
Was macht diese Arbeit aus? Wir prüfen die
Anträge unserer lokalen Partner, beraten bei
Änderungsbedarfen, helfen für Finanzierungen, unterstützen bei der Durchführung
und bieten Nachsorge in Form einer langfristigen Begleitung. Der persönliche­und
freundschaftliche Bezug zu unseren Projektpartnern ist beiden Seiten sehr wichtig, und
wie wir glauben, die Basis des Erfolges und
der Nachhaltigkeit unserer gemeinsamen
Projekte.
nen Land selbst herzustellen. In Folge haben
wir in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, dem Westfälischen Kinderdorf und dem Ghana Health Service eine
staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für
Optiktechniker in Oyoko aufgebaut. Hier
werden inzwischen auch Optiktechniker für
andere afrikanische Länder ausgebildet.
Armutsvermeidung durch
Ausbildung
Die aa/D unterstützt ebenfalls seit vielen
Jahren die Errichtung bzw. den Ausbau meh-
Blindheitsverhütung und Aufbau
von Optikwerkstätten
Die africa action/Deutschland (aa/D) war
eine der ersten Organisationen, die in
Ghana bei der Blindheitsverhütung unterstützt haben. Inzwischen konnten wir mit
Hilfe unserer Mitglieder, Aktionsgruppen
und Spender den Aufbau mehrerer über
das Land verteilter Augenkliniken mit angeschlossenen Optikwerkstätten unterstützen.
Über Zuschüsse zu Augenoperationen und
Behandlungen wurde motiviert, möglichst
viele Menschen zu behandeln. Inzwischen
gibt es in Ghana eine Krankenversicherung,
die einen Teil der medizinischen Versorgung
abdeckt. Hier ist es wichtig, dass wir unser
Vorgehen an die geänderte Situation anpassen und die Aufrechterhaltung der Qualität und den gleichberechtigten Zugang der
augenmedizinischen Versorgung sicherstellen.
Mit der Entwicklung Ghanas wurde der
Bedarf und Wunsch stärker, Brillen im eige-
rerer Schulen für geistig behinderte Kinder
und Jugendliche. Derzeit wird beispielsweise der Bau eines Werkstattgebäudes für
die Twin City Special School in Secondi fertig
gestellt. Hier sollen die Kinder und Jugendlichen eine vorberufliche Orientierung
erhalten. Neben der inhaltlichen und organisatorischen Beratung sowie der Unterstützung für die Infrastruktur und Ausstattung
der verschiedenen Schulen konnte ein jährliches Nationales Musikfestival für Kinder
und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung ins Leben gerufen werden. Zusätz-
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africa action / Deutschland e.V.
der Einrichtung beraten und unterstützt.
Auch in der Nachbetreuung gibt es noch
großen Bedarf.
Eine ähnliche Einrichtung unterstützen wir
mit der Baobab School for Trades and Traditional Arts für benachteiligte Kinder und
Jugendliche in Kissi, die im vergangenen
Jahr zum großen Teil abgebrannt war. Hier
konnten wir, dank unserer Spender, Hilfe
zum Wiederaufbau leisten.
Die Stiftung WEITER SEHEN
Beratungsgespräche im Rahmen der lich vermitteln wir Praktika für Studenten
gemeindenahen
der Sozial- und Sonderpädagogik.
Gesundheitsversorgung.
Beratung und gemeindenahe
Gesundheitsversorgung
Auf Anfrage der Selbsthilfegruppe Care and
Concern Action Group Sokode unterstützen wir den Aufbau und die laufenden Aktivitäten einer Hilfe- und Beratungsstelle für
Eltern behinderter Kinder. Außerdem führen sie ein sogenanntes „Outreach-Program“ durch. Sie fahren über Land, um
Kinder, deren Eltern und die Gemeinden
zur adäquaten behindertenspezifischen
Versorgung und Inklusion in Familie und
Gemeinde zu beraten. Ihr neustes Projekt
ist die Krankenversicherung von behinderten Kindern. Hier erstellen sie gerade eine
Liste betroffener und bedürftiger Kinder. Wir
suchen dann nach Finanzierungsmöglichkeiten.
Auf Anfrage der Diözese Secondi Takoradi
unterstützen wir eine Heim-Berufsschule für
Jugendliche mit Körperbehinderungen und
anderen Benachteiligungen in Eikwe. Inzwischen werden dort ca. 40 Lehrlinge in fünf
Berufszweigen ausgebildet. Nach Abschluss
der Ausbildung erhalten sie ein anerkanntes Zertifikat und ein Starterkit. Wir haben
hier bei der Marktforschung zu Ausbildungsbedarfen, bei der Erarbeitung eines
anerkannten Lehrplanes sowie bei der infrastrukturellen Erweiterung und Ausstattung
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Mit der Stiftung WEITER SEHEN in der Treuhandschaft der aa/D wird seit 2004 die Ausund Weiterbildung einheimischer Fachkräfte
im medizinischen, therapeutischen und sonderpädagogischen Bereichen gefördert.
Hierüber konnte inzwischen auch die Ausbildung von verschiedenen ghanaischen Fachkräften unterstützt werden.
In Eikwe werden
Seit 1994 erhalten wir jährlich das DZI-Siegel. Über die Ehrenamtlichkeit stellen wir
sicher, dass die Spenden in den Projekten
ankommen.
africa action / Deutschland e.V.
Südwest-Str. 8
50126 Bergheim
Telefon: 02271/767540
[email protected]
www.africa-action.de
Jugendliche in fünf
Berufen ausgebildet.
Aktion Friedensdorf – Kinder in Not e.V.
Mönchengladbach
Hilfe aus Mönchengladbach, die
ankommt. Seit 4 Jahrzehnten
Bis ins Jahr 1991 reichen die
Anfänge der Partnerschaft der
Aktion Friedensdorf– Kinder in Not
e.V. Mönchengladbach mit dem Verein der
Menschen mit körperlicher Behinderung des
Distrikts Offinso in Ghana zurück.
Seitdem hat sich die Situation von Menschen
mit Behinderungen enorm verbessert: Mehr
als 250 Kinder und Jugendliche wurden operiert. Weit über 300 Jugendliche wurden in
einer von Aktion Friedensdorf errichteten
Werkstatt in Nkenkaasu zum Schuster oder
Schreiner, zur Schneiderin oder Friseurin ausgebildet und haben sich in Kleinbetrieben
selbstständig gemacht. Viele von ihnen sind
mittlerweile selbst Arbeitgeber für eine stattliche Reihe von Angestellten.
Seit 2007 unterstützt Aktion Friedensdorf
den Aufbau des ersten integrativen Schulzentrums im Distrikt z.B. durch den Bau
zweier Schlafsäle für die etwa 30 Jungen
und Mädchen mit einer Körperbehinderung,
die aus abgelegenen Dörfern stammen und
nicht jeden Tag hin und her gefahren werden können. Außerdem finanzierte Aktion
Friedensdorf die Einrichtung einer Physiotherapiestation in dieser von Ordensschwestern geleiteten Schule in Namong.
Mit finanzieller Unterstützung von Aktion
Friedensdorf betreut ein junger Mann geistig- und mehrfachbehinderte Kinder und
Jugendliche in ihren Familien.
Der behinderte
Die Menschen mit Behinderung, die damals
noch als verhext und verflucht galten, sind
heute angesehene Mitglieder der dörflichen
Gemeinschaft. Viele haben mit einem Partner oder einer Partnerin ohne Behinderung
eine Familie gegründet.
Schuster Josef
Sarpong (weißes
Hemd) hat neben
seiner Schusterwerkstatt auch
einen Druck- und
Kopiershop aufge-
Diese Erfolge machen Mut.
Aber es gibt noch viel zu tun.
baut.
♦♦ Hunderte Kinder und Jugendliche mit Behinderung warten noch auf eine Operation und
auf die Chance zum Schulbesuch und zu einer
Berufsausbildung.
♦♦ Die Schule wird weiterhin Unterstützung
brauchen, etwa bei der Einrichtung eines Speisesaals.
♦♦ Viele Schwerstbehinderte benötigen dauerhafte Betreuung.
Aktion Friedensdorf – Kinder in Not e.V.
Helmut Göbels
Erzbergerstr. 84, 41061 Mönchengladbach
[email protected]
Kinder der integra-
www.aktion-friedensdorf-mg.de
tiven Grundschule
Tel. 02161/442 24
in Namong
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Bistumspartnerschaft Münster – Nordghana
Partnerschaft braucht Gesichter
30 Jahre Partnerschaft
Bistum Münster/Nordghana
Traditionelle Herstellung von Shea-
Im Jahr 2012 feiert die von den
­Laien im Bistum Münster – dem
Diözesankomitee der Katholiken
– begründete Bistumspartnerschaft Münster/Nordghana ihr 30jähriges Bestehen.
1982 hat der heutige Sachausschuss Weltkirche in Abstimmung mit der Bistumsleitung
den Bischöfen der nordghanaischen Kirchenprovinz eine Partnerschaft angeboten mit
der Zielsetzung einer Zusammenarbeit, als
Christen und Menschen unterschiedlicher
Kontinente voneinander zu lernen und sich
gegenseitig in Liebe und Respekt vor dem
menschlichen Leben, der Kultur und Religiosität anzunehmen. Das Angebot hat die ghanaischen Bischöfe überrascht, wurde intensiv
diskutiert und schließlich angenommen.
Butter in Wa.
1983 wurde die Partnerschaft dann durch
die Gründung eines Partnerschaftskomitees
in Nordghana gefestigt und erste gegenseitige Kontakte wurden geknüpft.
Eine diözesane Delegation besuchte im
Januar 1986 erstmals Nordghana und gab
so der Partnerschaft ein erstes Gesicht. Seitdem hat sich eine innige, freundschaftliche
Verbundenheit zwischen Menschen, Pfarreien und Diözesen entwickelt.
Heute haben 30 Gemeinden, einige Schulen
und Krankenhäuser, die Katholische Fakultät der Universität Münster mit Professoren und die Katholische Studierenden- und
Hochschulgemeinde (KSHG), Priester und
Bischöfe feste Kontakte und Verbindungen
miteinander geknüpft, die durch regelmäßige gegenseitige Besuche gefestigt werden.
Es gab und gibt materielle Hilfen für den
Aufbau von Bistums- und Gemeindestrukturen, für Schulen, Kirchen, Internate und
Bildungszentren. Es gibt Förderungen für
Lehrer, Schüler, Studenten und angehende
Priester.
Die Bistumspartnerschaft Münster/Nordghana ist heute weit über das Bistum Münster hinaus bekannt. Die Menschen im
Bistum Münster wissen, dass die katholische Kirchenprovinz Nordghana eine junge
christliche Ortskirche ist, die vor gar nicht so
langer Zeit erst ihre 100jährige Christianisierung gefeiert hat. Es ist bekannt, dass Ghana
eine junge Demokratie ist, die 2007 ihre
50jährige Unabhängigkeit festlich begangen
hat, und dass Ghana als Modellfall der jüngeren Politikgeschichte für ganz Afrika angesehen wird.
16
Schule für
Straßenkinder in
Tamale
Das Verwaltungsgebäude der
Primary School in
Chöre beim Partner-
Tamale
schaftsgottesdienst in
Tamale
Die drei Ebenen unserer
Partnerschaft
Die Bistumspartnerschaft Münster/Nordghana besteht aus verschiedenen Ebenen. Da
ist zum einen die Ebene der Bistümer. Diese
Ebene wird in Münster vertreten durch den
Sachausschuss Weltkirche und den Arbeitskreis Ghana, der die Partnerschaftsarbeit
begleitet, steuert und koordiniert.
Die zweite Ebene ist die der Gemeindepartnerschaften mit ihren pfarrlichen Partnerschaftskomitees, die in Eigenverantwortung
die Zusammenarbeit in solidarischer Verbundenheit mit den Menschen vor Ort
suchen.
und finanziellen Situation von Frauen und
ihren Familien auf dem Lande im Blick.
Freundschaft schafft Frieden! Wir wollen
Anwalt für Gerechtigkeit und Frieden sein.
Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig, setzen uns dafür ein, dass Konflikte
friedlich gelöst werden und Korruption in
unseren Gesellschaften bekämpft wird.
Diözesankomitee der Katholiken
im Bistum Münster
Auf einer dritten Ebene fördert und unterstützt die Eyerund-Stiftung seit 2002 in
der Kirchenprovinz Tamale im Norden Ghanas soziale, kulturelle und kirchliche Projekte. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei
der politischen Bildung und Projekten zur
Förderung von Kleingewerbe in verschiedenen Regionen im Norden Ghanas. Dabei ist
besonders die Stärkung der wirtschaftlichen
Rosenstr. 17
48135 Münster
Tel.: 0251/495-563/4
Fax: 0251/495-561
[email protected]
[email protected]
www.dioezesankomitee.de
www.eyerund-stiftung.de
17
CVJM (Christlicher Verein junger Menschen)
Von der Dachverbandspartnerschaft
zur Ortsvereinsbeziehung:
Die Partnerschaft(en) des CVJMWestbundes mit dem YMCA Ghana
Nach den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges erhielt der deutsche CVJM (Christlicher Verein
junger Menschen) aus der YMCA-Weltgemeinschaft (Young Men’s Christian Association), die heute Verbände in 126 Nationen
umfasst, substantielle Wiederaufbauhilfe,
ganz besonders durch die YMCA in den USA
und Schweden. Bereits weniger als fünfzehn
Jahre nach dem Krieg hat dann der deutsche
CVJM seinerseits begonnen, ausländischen
Nationalverbänden Hilfe anzubieten, durch
seinen Arbeitszweig, den CVJM-Weltdienst.
Die Partnerschaft zwischen dem YMCA
Ghana und dem CVJM-Westbund, einem
Regionalverband des deutschen CVJM,
begann 1959. Damals wurde der CVJMWestbund gebeten, einen deutschen CVJMSekretär nach Ghana zu entsenden. Fritz
Pawelzik arbeitete dort von 1959 bis 1966.
Ehrenamtlich
Während dieser Zeit gelang es mit Hilfe ­
des Evangelischen Entwicklungsdienstes
ein Berufsausbildungszentrum für Schreiner­
und Maurer mit eigener Schreinerwerkstatt,
einem Hostel, einer Kantine, Büros ­­­und ­
Mitarbeiterwohnungen zu errichten. Diese
Infra­struktur ist bis heute das Rückgrat
der Arbeit des YMCA Ghana in fünf Regionen und ca. fünfzig Orten des Landes. Das
Berufsausbildungszentrum war damals das
erste seiner Art in Ghana. Inzwischen sind
die Ausbildungsgänge zum Elektriker und
Bauzeichner hinzugekommen.
Mitarbeitende des
YMCA Koforidua
(Fotos der Doppelseite von Eckard M.
Geisler)
Von 1972 bis 1977 wurde ein zweiter CVJMSekretär in den YMCA Ghana entsandt. Er
half beim Aufbau von Schüler- und Studenten-YMCAs an weiterbildenden Schulen und
bildete ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende aus.
Berufsausbildungszentrum Accra:
Ausbildung zum
Bauzeichner
Ausbildung zum
Beim CVJM-
Maurer.
KOMMT Festival
18
Bis dahin blieb die Partnerschaft zwischen
beiden Verbänden auf die Dachverbands­
ebene beschränkt und auf die verlässliche
finanzielle Unterstützung des Berufsausbildungszentrums und der Aktivitäten des
Nationalverbandes in Accra.
Direktpartnerschaften schaffen persönliche gemeinsame Erfahrungen
Mitte der achtziger Jahre entstanden darüber hinaus Direktpartnerschaften zwischen
Ortsvereinen im CVJM-Westbund und dem
YMCA Ghana. Derzeit sind sechzehn aktiv
und bilden ein komplexes Erfahrungs- und
Lernfeld für alle Beteiligten.
In den örtlichen YMCAs in Ghana treffen
sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Sport, Spiel, Andachten, geistliche Gemeinschaft und Sozialeinsätze im Gemeinwesen
Berufsausbildungs-
bestimmen die Programme. Vor allem vom zentrum Accra,
YMCA-Regionalzentrum in Koforidua und
Ausbildung zum
jungen Erwachsenen in der Großstadtregion Elektriker
Accra gehen wertvolle Impulse für die Jungendarbeit aus.
Durch die Vereinspartnerschaften und das
Fundraising der deutschen CVJM (Martin-Luther-Singen, Einsammeln von Weihnachtsbäumen, CVJM-Cafés, Basare etc.)
wurde es einer ganzen Reihe von Vereinen
in Ghana möglich, ihre eigenen Häuser zu
Partnerschaften
Projekte
CVJM Büschergrund – YMCA Konongo
Community Centre, Kindergarten, Hostel
CVJM Deilinghofen – YMCA Wawase
Kindergarten, Gesundheitsstation
CVJM Dreis-Tiefenbach – YMCA Nnudu
Kindergarten, Bibliothek, Stipendien
CVJM Duisburg – YMCA Asamankese
Kindergarten
CVJM Eisern – YMCA Ho
Hostel
CVJM Frohnhausen – YMCA Anfoeta Tsebi
Kindergarten
CVJM Hilchenbach – YMCA Mampong/Akwapim
Internet Café
CVJM Hilchenbach – YMCA Akim Oda
Kindergarten
CVJM Hülscheid-Heedfeld – YMCA Tema
Community Centre
CVJM Lüttringhausen – YMCA Donkorkrom
Kindergarten
CVJM Nierstein – YMCA Hlefi
Kindergarten
CVJM Rechtenbach – YMCA Bawaleshie
Community Centre
CVJM Schnathorst-Tengern – YMCA Bassa
Kindergarten
CVJM Stapelage – YMCA Morso
Kindergarten
CVJM Stapelage – YMCA Jumapo
Kindergarten
CVJM Steinhagen – YMCA Akyem Hemang
Kirchenglocken, Vereinsbegleitung
19
CVJM
Gemeinsames
Workcamp 2011
im Rahmen der
Partnerschaft des
CVJM HülscheidHeedfeld mit dem
YMCA Tema (Bild:
Lia Benninghaus)
bauen und darin Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen und Hostels zu betreiben. Alle zwei Jahre besuchen diese Vereine
ihre Partner in Deutschland oder umgekehrt. Neben diesen offiziellen Besuchen
gibt es ein intensives Kommen und Gehen
von CVJM- und YMCA-Mitgliedern, die
sich gegenseitig besuchen und das jeweilige Land bereisen. Es wurden persönliche
Freundschaften geschlossen. Man besucht
sich privat zu Familienfeiern.
ausbildungsstätten sowie die Schulung
und Begleitung von ehrenamtlich Mitarbeitenden im YMCA. Der YMCA bildet in
verschiedenen Zentren Schreiner, Maurer,
Bauzeichner, Schneiderinnen und Hauswirtschafterinnen aus.
1994 lud der CVJM-Westbund einen Sekretär
des YMCA Ghana ein, zwei Jahre in Deutschland mitzuarbeiten.
Dem CVJM-Westbund ist diese vielgestaltige Partnerschaft mit dem YMCA Ghana
sehr wertvoll, weil sie viele Ortsvereine und
deren Mitglieder und Mitarbeitende auch
über die Direktpartnerschaften hinaus einbezieht und so ein intensives interkulturelles und ökumenisches Lern- und Praxisfeld
ist. In ihm nimmt das neutestamentliche
Wort Gestalt an: „Dient einander, ein jeder
mit der Gabe, die er empfangen hat, als die
guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes!“ (1. Petrus 4, 10)
Der CVJM-Westbund unterstützt durch
seinen CVJM-Weltdienst Kinder- und
Jugendarbeit, Kindergärten, Schulen, Berufs-
Eckard M. Geisler
Bundessekretär für Weltdienst
und Internationale Beziehungen
In Koforidua wurde für die Central Region
des YMCA die Errichtung eines großen multifunktionellen Regionalzentrum finanziert.
20
Kommunale Nord-Süd-Partnerschaft
Mönchengladbach/Offinso
Zur Vorgeschichte
Auf dem UN-Gipfel im Jahre 2000
verabschiedeten 189 Staats- und
Regierungschefs in New York die Millenniums-Entwicklungsziele, einen konkreten Plan für eine gerechtere Welt. „While our
goals are global, they can most effectively be
achieved through action at the local level“,
mit diesen Worten beschrieb der ehemalige
UN-Generalsekretär Kofi Annan die besondere Rolle der Kommunen bei der Verwirklichung der vereinbarten Ziele.
Der Vorschlag, eine Partnerschaft auf der
Grundlage der UN-Beschlüsse aufzubauen,
stieß in Offinso auf ein großes Interesse.
Nana Osei Sarpong, der erste Ansprechpartner vor Ort, konnte weitere Bürgerinnen
und Bürger Offinsos zur Mitarbeit gewinnen. Sie gründeten die Offinso-Mönchengladbach Cooperation for Development, eine
in Ghana staatlich anerkannte und eingetragenen Nichtregierungsorganisation. Dieses Gremium organisiert den Prozess der
Partnerschaft in Offinso, überwacht die
Durchführung der Projekte und sorgt für die
erforderliche Transparenz.
Im Oktober 2003 rief das Eine-Welt-Forum
Mönchengladbach dazu auf, eine kommunale Nord-Süd-Partnerschaft mit einer Stadt
in Asien, Afrika oder Lateinamerika anzubahnen. Daraufhin bildete sich unter dem Dach
des Forums ein Initiativkreis interessierter
und engagierter Bürgerinnen und Bürger.
Nach eingehender Diskussion wurde Einvernehmen darüber erzielt, eine Nord-Süd-Partnerschaft zwischen Mönchengladbach und
dem Distrikt Offinso/Ghana zu beginnen.
Dabei wurde allerdings nicht an eine Partnerschaft gedacht, wie sie in Europa nach
dem 2. Weltkrieg in großer Zahl verwirklicht
worden waren. Es gab auch keine Absicht,
den Rat oder die Stadtverwaltung aufzufordern, aktiv zu werden. Es ging zunächst nur
um ein bürgerschaftliches Engagement.
Besuch der
Der Entschluss, eine Nord-­Süd-Partnerschaft
mit Offinso aufzunehmen, beruhte darauf, dass die Aktion Friedensdorf Kinder in
Not e.V. (vgl. S.15), ein Mitglied des EineWelt-Forums, dort schon über Jahrzehnte
die medizinische Betreuung und berufliche
Ausbildung behinderter Jugendlicher mit
erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt
hatte. Darüber hinaus bestanden enge Kontakte zum Erzbischof von Kumasi und zu
dessen Bruder, der als traditioneller Chief in
einem der Dörfer Offinsos fungiert. Diese
Kontakte wurden genutzt, auf eine breitere
Basis gestellt und zu einer Nord-Süd-Partnerschaft ausgebaut.
Grundlagen der Partnerschaft
Namong Senior
Technical High
In einem beiderseitigen AbstimmungsproSchool, Offinso
zess wurden die Grundlagen der Partner­
schaft festgelegt. Dazu gehörte auch die
Übereinkunft, dass es nicht in erster Linie
darum gehen sollte, Geld- oder Sachmittel
zu transferieren. Vielmehr wurde vereinbart,
in einem Dialog auf Augenhöhe Erfahrungen auszutauschen, Handlungskonzepte zu
entwickeln und Hilfe vor allem zur Selbsthilfe anzubieten. Als Kooperationsfelder, die
für beide Seiten von Interesse sind, wurden
die Bereiche Gesundheit, Bildung und Kultur,
Gender, Arbeit und Energie benannt.
21
Kommunale Nord-Süd-Partnerschaft Mönchengladbach/Offinso
Als wichtige Argumentationshilfen für das
Eine-Welt-Forum erwies sich im kommu­
nalen Raum die Verabschiedung der
Leitlinien für die Entwicklungszusammen­
arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen im
August 2007 und der Abschluss der Part­
nerschaftsvereinbarung zwischen Ghana
und Nordrhein-Westfalen im November
2007. Der Rat der Stadt Mönchengladbach
hat dann in seiner Sitzung vom 24. September 2008 in einem einstimmig gefassten
Beschluss jede Form des bürgerschaftlichen
Engagements zur Erweiterung der zivilgesellschaftlichen Basis und Verwirklichung
einer Entwicklungszusammenarbeit mit
dem Partnerland Ghana begrüßt und alle
Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Vereine und Verbände zur Mitarbeit ermuntert.
Kooperationspartner
Das Eine-Welt-Forum, das nur über geringfügige Eigenmittel verfügt, hat starke örtliche Kooperationspartner, mit denen es
Projekte in Offinso verwirklicht und für die
Partnerschaft in Mönchengladbach wirbt.
Zu nennen sind hier in erster Linie das Gymnasium Am Geroweiher, das Gymnasium
Rheindahlen und das Franz-Meyers-Gymnasium, die Partnerschaften mit Schulen
in Offinso pflegen. Mehrere Service-Clubs
(Rotary, Soroptimistinnen u.a.) unterstützen unsere Arbeit finanziell. Die Sternsinger
der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt
machen sich jedes Jahr auf den Weg, um
Geld für die Schulverpflegung ärmster Kinder zu sammeln. Der lokale Wasserversorger NEW arbeit mit Schulen zusammen, um
Wasserprojekte in Offinso umzusetzen. Er
hat jetzt ein Energieprogramm für den ländlichen Bereich des Distrikts vorgelegt.
Auf dem Gebiet des Gesundheitswesens
unterstützt die action medeor (vgl. S. 9)
immer wieder die Partnerschaft. Gemeinsam mit Light of Africa NRW, einem von afrikanischen Migranten gegründeten Verein,
wurden eine Krankenstation mit einer Foto-
22
Eine in Mön-
voltaikanlage ausgerüstet und eine Entbindungsstation gebaut. Für mehrere Projekte
erhielt das Eine-Welt-Forum über die GIZ
(vormals InWEnt) Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen. Großzügige Einzelspenden sorgten dafür, dass die jeweils
erforderlichen Eigenanteile aufgebracht
werden konnten.
Projekte
Mit den Geldern aus Sponsorenläufen und
anderen Aktivitäten der Gymnasien konnten Schulgebäude in Offinso grundlegend
saniert, Toiletten gebaut, Schulgeldbeihilfen
für bedürftige Kinder gezahlt und ein Schulspeisungsprogramm finanziert werden.
Kürzlich wurden ein Schlafsaal für 120 Schülerinnen und Schüler und zwei Duschhäuser
fertiggestellt. Das Land NRW und der örtliche Wasserversorger beteiligten sich an den
Baukosten.
chengladbach
hergestellte
Palmkernölpresse
wird einsatzbereit
gemacht.
Begegnungen
Begegnungen, die bereits mehrfach hier wie
dort stattgefunden haben, sind ein wich­
tiger Bestandteil des Partnerschaftsprozesses. Bei diesen Gelegenheiten werden nicht
nur grundlegende Themen besprochen, Pro-
Wasser ist Leben –
ein neuer Brunnen Als besonders wirkungsvoll hat sich auch
für Offinso
die Vergabe von Kleinkrediten an über 70
Frauen in Offinso erwiesen. Mit finanzieller Unterstützung der Mönchengladbacher
Rotarier und des Landes NRW ist eine kleine
Ölfabrik errichtet worden.
Schülerinnen aus
In einigen Dörfern konnten Brunnen gebaut
werden, die seitdem Tausende in der Umgebung mit sauberem Trinkwasser versorgen.
Jetzt sollen drei Prototypen solargestützter
Straßenlaternen über längere Zeit in Offinso
erprobt werden.
Partnerschaft
begreifen: Auf dem
Niedrigparcours in
Mönchengladbach.
Kommunale Nord-Süd-Partnerschaft
Mönchengladbach/Offinso
Bernd Bader
Pongser Str. 291
jekte besucht und Anstöße für die weitere Offinso besuchen
Zusam­menarbeit gegeben. Die persönlichen Mönchengladbach
Kontakte führen auch dazu, dass die bereits
Aktiven ihr Engagement verstärken, dass die
lokalen Kooperationspartner, insbesondere
die Schulen, aus erster Hand über die Situation in Ghana und den Stand der Partnerschaft informiert werden, dass sich aber vor
allem weitere Bürgerinnen und Bürger zur
Mitarbeit bereitfinden.
Eine Begegnung ganz besonderer Art fand
im Juni 2011 am Rande der Frauenfußballweltmeisterschaft statt: Zehn Schülerinnen
aus Offinso kamen für drei Wochen nach
Mönchengladbach und besuchten auch ihre
Partnerschulen. Auf Einladung des Oberbürgermeisters hielt sich der stellvertretende
Verwaltungsdirektor von Offinso Ende 2011
vier Wochen lang in Mönchengladbach auf,
um sich über die lokalen Versorgungs-, Entsorgungs- und Umweltkonzepte zu informieren.
41239 Mönchengladbach
[email protected]; [email protected]
23
Maaka e.V.
Maaka, dies ist der Name eines in
Deutschland neu gegründeten Vereins. Wir, eine Gruppe befreundeter
Ghanaer und Deutscher, Männer und Frauen,
haben ihn gegründet und in das Vereinsregister eintragen lassen. Auch der Antrag auf
Gemeinnützigkeit beim Amtsgericht ist positiv entschieden worden.
Die meisten Gründungsmitglieder arbeiten
schon seit Jahren in Privatinitiativen mit den
Menschen und für die Menschen im Gebiet
der Bulsa (Nordghana), mit einem Schwerpunkt bei den Bulsa. Sie wollen die Lebensumstände für Kinder, Familien und andere
Gruppen durch tatkräftige Hilfe verbessern. Nach mehrjähriger Tätigkeit erschien
es uns ratsam, nun auch unsere Arbeit in
einem eingetragenen Verein fortzusetzen.
Wir haben ihm den Namen Maaka gegeben,
was in Buli, der Sprache der Bulsa, so viel wie
„Hilfe“ bedeutet, die im Sinne der Hilfe zur
Selbsthilfe realisiert werden soll.
Ganz anders als die großen globalen Organisationen (wie das Rote Kreuz, Misereor oder
Terre des Hommes) wird Maaka nicht in der
Lage sein, flächenhaft große oder sehr kostMännerrunde
unter dem kusung- spielige Projekte durchzuführen. Jedoch liegt
der große Vorteil unseres Vereins darin, dass
Schattendach
alle bisherigen Mitglieder ein gutes Wissen
vor einem Bulsaüber die Situation im Bulsaland haben. So
Gehöft.
können sie schnell und ohne großen bürokratischen Aufwand in Notsituationen eingreifen und helfen.
Neben der ganz konkreten Unterstützung
im Bereich Bildung, Lebensunterhalt und
Gesundheit möchte der Verein auch zur
Völkerverständigung beitragen, besonders
zwischen Bewohnern Nordghanas und
Deutschlands. Und was wäre dafür besser
geeignet als eine Schulpartnerschaft zwischen einer Grundschule in Deutschland
und einer afrikanischen Primary School. Eine
solche Partnerschaft zwischen der Peter-Visher-Grundschule und der Gbedema Primary
School ist bereits begründet worden. Die
Schüler haben schon Fotos und Briefe ausgetauscht, und so hoffen wir, dass hier bald
echte Freundschaften entstehen.
Wie schon in der Vergangenheit werden wir
auch in Zukunft die Menschen in Gbedema
und anderen Bulsa-Dörfern besuchen, um
sie auf vielfältige Weise zu unterstützen.
Maaka e.V. Münster
Dahlweg 82, 48153 Münster
Margaret Arnheim, [email protected]
24
Frauen bei täglicher Hausarbeit im
Gehöftinnenhof
Opportunity International Deutschland
Arbeitsschwerpunkte der Organisation
sind soziale Mikrofinanz in insgesamt
zwanzig Ländern weltweit. Opportunity International Deutschland förderte
2011 Mikrofinanzprojekte in Ghana, Uganda,
Ruanda, Indien, Philippinen, der Dominikanischen Republik und Haiti
Opportunity International
DEUTS C HL AND
Soziale Mikrofinanz
Opportunity International hat den Begriff
der „Sozialen Mikrofinanz“ geprägt. Dieser beinhaltet die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen (wie beispielsweise
Kredite, Sparkonten und Versicherungen)
und Schulungen für die in Armut lebenden
Menschen. Unsere Mikrofinanzprogramme
sind so gestaltet, dass die angebotenen
Dienstleistungen allein der Armutsreduktion dienen und nicht dem Ziel, Renditen für
Anleger zu erwirtschaften.
Die Mikrofinanz ist weithin anerkannt als
ein angemessenes und nachhaltiges Mittel zur globalen Armutsbekämpfung und
gehört zu den großen Erfolgsgeschichten
der letzten Jahrzehnte.
Opportunity International ist in allen Regionen Ghanas tätig. Durch die guten Handelsbedingungen in vielen kleineren Städten
sind die Möglichkeiten für Kleinunternehmer vielfältig. Neue Arbeitsplätze entstehen unter anderem als Marktverkäufer für
Lebensmittel, Schmuck oder Kleidung, als
Kooperationspartner vor Ort:
Sinapi Aba Trust, tätig seit 1994
Opportunity International Savings and Loans
(OISL), tätig seit 2006
Opportunity International Deutschland
Poststr. 15
50676 Köln
Telefon: 0221/25 08 16 37
Fax: 0221/25 08 18 39
[email protected]
www.oid.org
Eine unserer Mikro-
Dienstleister, wie zum Beispiel als Schuh­
putzer oder Friseur. Etwa 80 Prozent der
ghanaischen Bevölkerung arbeiten in diesem informellen Sektor.
Schulungen
Neben der Vergabe von Mikrokrediten,
dem Angebot von Sparkonten und dem
Abschluss von Lebens- und Ernteversicherungen, liegt der Schwerpunkt unserer
Arbeit in Ghana auf den Schulungen. Diese
Schulungen beinhalten geschäftliche Themen wie Unternehmensführung, Buchhaltung und einfache Kalkulationen. Die
sozialen und gesundheitlichen Schulungen befassen sich mit Hygiene, Prävention
von Krankheiten wie HIV/AIDS und Malaria, Schwangerschaftsprävention und Ernährung. Umgerechnet 250 Euro bekommen
unsere Klienten in Ghana durchschnittlich
als Erstkredit, den sie in ihr Unternehmen
investieren können. Daraus resultiert eine
Umsatzsteigerung von etwa 10 bis 15 Prozent.
25
kreditnehmerinnen
in der Volta-Region
Opportunity International Deutschland
Erfolgssicherung
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit
ist die Erfolgssicherung für unsere Klienten.
Wir optimieren die äußeren Bedingungen,
die für ihren Geschäftserfolg wichtig sind.
So stellen wir zum Beispiel den Kontakt zu
Unternehmen her, die den Klienten – meistens Kleinbauern – einen stabilen und fairen
Absatzpreis garantieren.
Zudem ist es unser Anliegen, die Bildungsstrukturen des Landes zu verbessern.
Deswegen unterstützen wir besonders Bildungsunternehmer. Das sind Kreditnehmer,
Eine unterstützte
Kleinbäuerin in
Hweehwee
26
die eine sogenannte Microschool aufbauen,
um den Bildungsstand in den ländlichen
Gebieten zu verbessern. Opportunity hat
außerdem ein spezielles Ausbildungsprogramm („YAP“) als Vorstufe zur Mikrofinanz
entwickelt, das jungen arbeitslosen Menschen hilft, durch eine Berufsausbildung die
Armut zu überwinden.
In Ghana haben wir zurzeit über 170.000
Klienten. Wenn man bedenkt, dass ein einzelner Klient für durchschnittlich sechs weitere Familienmitglieder verantwortlich ist,
haben wir somit bereits über einer Million
Menschen im Land geholfen.
Verein Partnerschaft Bonn – Cape Coast e.V.
Der Verein „Partnerschaft BonnCape Coast e.V.“ wurde im November 2008 gegründet. Er hat sich
zum Ziel gesetzt, auf zivilgesellschaftlicher
Ebene vielfältige Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern von Cape Coast und
Bonn zu vermitteln, das gegenseitige Verständnis zu fördern, in Informationsveranstaltungen über Cape Coast und das Land
Ghana zu informieren, Schulpartnerschaften
und Kooperationen zwischen Hochschulen
beider Städte anzuregen, kulturelle Veranstaltungen zu organisieren und Projekte zu
entwickeln, z.B. im Kultur-, im Bildungs- oder
Tourismusbereich.
Besuch in Cape
von Jugendlichen aus Kissi bei Cape Coast.
Der Verein beteiligt sich auch mit Ständen an Veranstaltungen wie dem Bonner
Weihnachtsmarkt oder dem Internationalen Begegnungsfest der Stadt Bonn und war
2011 auch Gastgeber des Ghana-Länderforums des Ghana-Forums NRW.
Coast 2011 bei
Bürgermeister
Aikins (zweiter von
rechts)
Vereinsmitglieder
und Oberbürgermeister Nimptsch
am Tag der dt. Einheit 2011 in Bonn
Bereits 2009 organisierte der Verein eine
große Kulturveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion in der Bonner Brotfabrik; 2010 unterstützte er einen Auftritt der
„Baobab Culture Troupe“, einer Tanzgruppe
Partnerschaft Bonn – Cape Coast e.V.
Adi Eickhoff, Vorsitzender
Brüsseler Straße 13
53117 Bonn
Tel.: (01577) 66 61 998
[email protected]
[email protected]
Blick über die
Partnerstädte Bonn
und Cape Coast.
27
Adressen
Mitglieder des Ghana Forums
action medeor e.V.
Tel. 0251/49 55 63/64
Eyerund-Stiftung
Bernd Pastors
Fax 0251/49 55 61
Rosenstr. 17
St. Töniser Str. 21
48135 Münster
47918 Tönisvorst
CDU NRW
Tel. 02156/978 81 00
Weserstr.6
[email protected]
40213 Düsseldorf
Ghanaaktion der katholischen
[email protected]
Hendrik Wüst
Kirchengemeinde St. Johann
AFOS-Stiftung
Tel. 0211/360 00
Thomas Hellbach
Martin Wilde
[email protected]
Jägerstr. 47
Georgstr. 18
Oliver Wittke
47166 Duisburg
50676 Köln
Tel. 0221/136 00 21
Tel. 0203/759 49 98
Tel. 0172/234 19 22
[email protected]
[email protected]
CDU Rhein-Erft
Ghana-Kreis-Rotthausen e.V.
africa-action Deutschland e.V.
Hermann-Seger-Str. 23
Anni Fortkamp
Südweststr. 8
50226 Frechen
Lisztstr. 5
50126 Bergheim
Hildegard Diekhans
45884 Gelsenkirchen
Michael Arntz
Tel. 02234/18 84 11
Tel. 0209/13 61 29
Tel. 0172/290 79 15
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Marianne Schmitz
Klaus Jahn
Tel. 0176/22 04 04 02
Katholische Studierenden- und
Tel. 02171/76 75 40
[email protected]
Hochschulgemeinde Münster
[email protected]
[email protected]
Sebastian Salaske
CVJM-Westbund
Frauenstr. 3-6
AKiZ – Arbeitskreis für
Bundeshöhe 6
48143 Münster
interkulturelle
42285 Wuppertal
Tel. 0251/ 4130-453
Zusammenarbeite.V.
Tel. 02 02/57 42 11
[email protected]
Johannes Grolle-Albermann
Fax 02 02/57 42 42
Langer Weg 45
[email protected]
49497 Mettingen
[email protected]
Kath. Kirchengemeinde St. Urbanus
Wilfried Plemper
Eine-Welt-Forum
Feldstr. 9
Mönchengladbach e.V.
46286 Dorsten
Aktion Friedensdorf – Kinder
Bernd Bader
[email protected]
in Not e.V.
Erzbergerstr. 84
Helmut Göbels
41061 Mönchengladbach
Kath. Pfarramt St. Martinus
Erzbergerstr. 84
[email protected]
Klaus Lunemann
41061 Mönchengladbach
Marktplatz 5
Tel. 02161/442 24
Ev.-ref. Kirchengemeinde
48268 Greven
[email protected]
Vahlheuse
[email protected]
Blomberger Str. 355
Bistumspartnerschaft Münster-
32769 Detmold
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Nordghana
Andreas Wagner
Dr. Kristina Pratsch-Hucko
c/o Diözesankomitee der
Tel. 05231/244 49
Urfelderst. 221
Katholiken im Bistum Münster
[email protected]
50387 Wesseling
Rosenstr. 17
Tel. 02236/707 33 61
48135 Münster
[email protected]
28
Weitere wichtige Kontaktadressen
Lippische Landeskirche
Deutsche Gesellschaft für
Fachstelle Migration und Entwicklung
Andreas Wagner
Internationale Zusammenarbeit
Serge Palasie, Koordinator
Blomberger Str. 385
(GIZ) GmbH
Opferfelder Str. 22
32760 Detmold
Friedrich-Ebert-Str. 40
42719 Solingen
Tel. 05231/244 49
53113 Bonn
Tel. 0212/ 230 79 89
[email protected]
Tel. 02 28/446 00
[email protected]
[email protected]
Maaka e.V. Münster
Ghana Council NRW
Dahlweg 82
GIZ – Regionales Zentrum NRW
Kofi Ernest Ampadu,
48153 Münster
Wallstr. 30
Landeskoordinator NRW
Margaret Arnheim
40213 Düsseldorf
Postfach 320407
[email protected]
Tel. 0211/868 90
40419 Düsseldorf,
Teresia Junker
Tel. 0172/202 76 95
Tel. 0251/77 89 06
Eine Welt Netz NRW e.V.
[email protected]
Achtermannstr. 10-12
[email protected]
48143 Münster
Honorargeneralkonsulat der Repu-
Opportunity International
Tel. 0251/284 66 90
blik Ghana
(OID)
[email protected]
Ziethenstr. 15
Anke Luckja
44141 Dortmund
Poststr.15
Emabssy of the Federal
Tel. 02 31 / 43 60 75
50676 Köln
Republic of Germany
[email protected]
[email protected]
P.O.Box GP 1757 Accra, Ghana
Tel. (00233)30 - 221 10 00
Plattform afrika-nrw.net
bis 221 10 10
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Vereinbarung zwischen der Regierung der Republik Ghana und
der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen über die
Zusammenarbeit und den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen
Die Regierungen der Republik Ghana und
des Landes Nordrhein-Westfalen bekunden auf der Grundlage des Schreibens vom
2. Juli 2007 von Ministerpräsident, Dr. Jürgen Rüttgers, an S. E., den Staatspräsidenten
John Agyekum Kufuor, und des Schreibens
von Außen minister, Akwasi Osei-Adjei, an
Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers vom
17. September 2007 ihre Bereitschaft zur
Zusammenarbeit auf der Basis von Vertrauen, Gleichberechtigung und gegenseitigem Nutzen. Die im
Jahr 2000 in New York beschlossenen Millenniums Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bilden den Rahmen für die
gemeinsamen Aktivitäten.
I.
Die Republik Ghana ist ein Partnerland
Deutschlands. Die Zusammenarbeit
Ghana – NordrheinWestfalen ist daher Teil
der freundschaftlichen und vielseitigen
Beziehungen, die Ghana und Deutschland
verbinden.
Die Zusammenarbeit wird durch gemeinsame Planung und Realisierung modellhafter Vorhaben im Rahmen konkreter Projekte
erfolgen. Sie soll sich vornehmlich auf die
Gebiete wirtschaftliche Zusammenarbeit,
Infrastruktur und Energieerzeugung, Wissenschaft, Bildung, Gender Mainstreaming
und Frauenpolitik, Gesundheit und Pharmazeutika, Jugend, Sport, Tourismus und Kultur
und entwicklungspolitische Bildungsarbeit
erstrecken. Dabei werden die entwicklungspolitischen Vorfeldorganisationen der Bundesregierung, die in Nordrhein-Westfalen
ansässigen Hilfswerke und den im Deutschen
Bundestag vertretenen Parteien nahe stehende Stiftungen thematisch und/oder projektbezogen an der Partnerschaft beteiligt.
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II.
Nordrhein-Westfalen verbindet seit Jahrzehnten eine tiefe Solidarität mit Ghana.
Über einhundert Initiativen, Vereine,
Gemeinden und Stiftungen und einige
Hochschulen arbeiten seit vielen Jahren eng
mit Partnern in Ghana zusammen.
Die Regierung der Republik Ghana und die
Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen
sind der gemeinsamen Überzeugung, dass
die Einbeziehung dieser nicht staatlichen
Organisationen, der Kirchen und privaten
Unternehmen wichtig ist für die erfolgreiche Umsetzung dieser Partnerschaft.
Die Parteien begrüßen jede Form des bürgerschaftlichen Engagements, den gemeinsamen Aufbau von Schulpartnerschaften,
Städtepartnerschaften, Hochschulkooperationen, kirchlichen Gemeindepartnerschaften sowie Austausch und Zusammenarbeit
von Jugend- und Frauenorganisationen und
unterstützen diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
III.
Zum Beginn ihrer Zusammenarbeit werden
sich die beiden Regierungen über die Durchführung von Pilotprojekten in den nachfolgenden Bereichen verständigen:
a.Wirtschaftliche Zusammenarbeit,
b.Infrastruktur und Energieproduktion,
c. Wissenschaft,
d.Bildung,
e.Gender Mainstreaming und Frauenpolitik,
f. Gesundheit und Pharmazeutika,
g.Jugend, Sport, Tourismus, Kultur und
h.Entwicklungspolitische Bildungsarbeit.
Die weitere Konkretisierung kann über fachbezogene Sondervereinbarungen geregelt
werden.
IV.
Die Regierung der Republik Ghana und die
Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen wirken darauf hin, konkrete Kooperationen zwischen nationalen und privaten
Organisationen zur Förderung von industrieller Entwicklung, Ausbau der gegenseitigen
Handelsbeziehungen und wirtschaftlicher
Zusammenarbeit zu etablieren. In Ghana
bezieht sich dies u.a. auf Organisationen wie
Ghana Chamber of Commerce, Association
of Ghana Industries, Ghana Export Promotion Council.
V.
Die Umsetzung dieser Vereinbarung wie
auch der hierin genannten Projekte und Vorhaben ist abhängig von den jeweilig geltenden finanziellen Rahmenbedingungen,
denen die Parteien dieser Vereinbarung
unterliegen.
Soweit nichts anderes vereinbart wird,
kommt jede Partei für ihre eigenen Kosten
in Zusammenhang mit der Umsetzung dieser Vereinbarung einschließlich eventueller Reise-, Unterbringungs- und sonstiger
Nebenkosten auf.
VI.
Die Parteien verpflichten sich, einander hinsichtlich der konkreten Umsetzung von Projekten und Programmen im Rahmen dieser
Vereinbarung zu konsultieren.
Das Ministerium für auswärtige Beziehun-
gen der Republik Ghana und das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und
Integration des Landes Nordrhein-Westfalen dienen als Verbindungsstellen für die
Umsetzung dieser Vereinbarung.
Die Parteien erstellen einen jährlichen Aktionsplan. Die Parteien bewerten auf dieser
Basis einmal jährlich den Stand der Umsetzung der Kooperationsvorhaben; dies erfolgt
über einen Bericht.
VII.
Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung der Vereinbarung werden durch
wechselseitige Konsultation im Geiste einer
erfolgreichen künftigen Zusammenarbeit
zwischen den Parteien beigelegt.
Die Vereinbarung wird auf eine Dauer von
sechs Jahren geschlossen. Vor Ablauf dieser
Frist überprüfen die Parteien die Wirksamkeit der Kooperation und entscheiden über
die Fortführung.
Die Vereinbarung kann im gegenseitigen
Einvernehmen beider Parteien abgeändert
werden.
VIII.
Zur Beurkundung dessen haben die von
ihren Regierungen hierzu gehörig befugten
Unterzeichner diese Vereinbarung in zwei
Urschriften, jede in englischer und deutscher Sprache, unterschrieben und mit ihren
Siegeln versehen.
Geschehen und unterzeichnet zu Bonn am 5. November 2007
Akwasi Osei-Adjei
Außenminister der
Republik Ghana
Dr. Jürgen Rüttgers
Ministerpräsident des Landes
Nordrhein-Westfalen
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Ghana-Koordinator NRW
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