schafft - body LIFE

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31.03.2008
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Tanning & Market
Ausbildung
Wissen
schafft
Qualität
Mitarbeiter sind das
Einzige, das Ihnen der
Wettbewerb nicht
nachmachen kann.
Mitarbeiter sind es, die
die Qualität eines
Dienstleisters gegenüber
den Kunden verkörpern,
und sie sind der
Schlüssel zur
Zertifizierung. In der
Sonnenbranche gibt
es viele Möglichkeiten,
das Studiopersonal –
und durchaus auch
manchen Betreiber – so
zu schulen und
auszubilden, dass sie
den Unternehmenserfolg
verbessern können.
Wir haben bei der AfB
und beim sunCollege
nachgefragt, woher sie
kommen und wohin ihr
Weg geht. Wohin es
darüber hinaus gehen
kann, zeigt das Beispiel
Sun Island.
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TAN*BIZ 2/2008
Ausbildung und Schulung
für die Sonnenbranche
ie Akademie für Besonnung (AfB) ist die offizielle Ausund Fortbildungsinstitution der Solarienbranche und
ihrer Verbände. Sie ist die einzige Branchenausbildungsstätte, deren Abschlüsse im Sinne des RTS-Zertifizierungsverfahrens für Sonnenstudiobetriebe anerkannt werden
und die als Ausbildungsstätte vom
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) akkreditiert sind.
D
Die Akademie
für Besonnung
Die AfB wird getragen von den Branchenfachverbänden der Hersteller (SLS) und
der Anwender/Dienstleister (PhotomedVerband). TAN*BIZ hat den Geschäftsführer der AfB, Rechtsanwalt
Jürgen Bock, zur Entstehung der AfB, zu ihrer aktuellen Position und
ihrer Ausrichtung für die Zukunft befragt.
왎 Wie ist die Akademie für Besonnung entstanden?
Jürgen Bock: Die AfB wurde 1992 gegründet. Zwischenzeitlich
haben ca. 8.300 Personen, also ca. 26% der Beschäftigten der Branche, den Bildungsweg erfolgreich durchlaufen.
Vorangegangen waren langfristige Bemühungen der Branchenverbände, eine Berufsausbildung auf der Basis eines Lehrberufes zu
installieren. Bildungspolitische Hindernisse (Prognose zu geringer
Ausbildungszahlen, Überschneidungen der Lerninhalte mit schon
vorhandenen anerkannten Lehrberufen usw.) führten in den Verhandlungen nicht zum Erfolg.
In der Überzeugung, dass eine gewerbliche Tätigkeit ohne das erforderliche Fachwissen von kurzer Lebensdauer und außerdem mit
hohen Haftungsrisiken belegt ist, haben die Berufsverbände die AfB
gegründet – und damit ein wirtschaftseigenes, qualifiziertes und produktneutrales Ausbildungsangebot geschaffen.
Inhaltlich hält dieses Angebot einen Vergleich mit den Inhalten von
Ausbildungsverordnungen anerkannter Berufe durchaus stand. Ein
Beleg dafür ist letztlich die Akkreditierung der AfB-Ausbildung durch
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das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundes-Umweltministerium als einzige Ausbildungsform, die den Qualitätsansprüchen des
Zertifizierungsverfahrens „Geprüftes Sonnenstudio“ entspricht.
Jürgen Bock: Die Unabhängigkeit ist durch die Trägerschaft der beiden Berufsverbände in der Branche SLS und Photomed gewährleistet. Diese sind Brancheninteressen gegenüber verantwortlich, nicht
aber gegenüber einzelnen Firmeninteressen.
Wem das nicht reicht: Die staatliche Akkreditierung der AfB beruht
auf öffentlich-rechtlichen Vertragsgrundlagen, die diese Unabhängigkeit dokumentieren und die einer Überprüfung durch das BfS und
das Bundesministerium unterliegen.
Arbeitsprogramm eingeschlossen. Im Grunde ist das gesamte Anforderungsprofil der sogenannten UV-Fibel abgedeckt, die ja wiederum
das erforderliche Grundlagenwissen im Rahmen der Studiozertifizierung repräsentiert.
Die Absolventen der AfB-Ausbildung wählen letztlich zwischen
zwei Abschlussmöglichkeiten und Zertifikaten: dem Ausbildungszertifikat der AfB selbst, das für die Anerkennung des Ausbildungsnachweises im Rahmen der Zertifizierung erforderlich ist, und dem
Zertifikat der Akademie des TÜV-Rheinland auf der Basis einer
internationalen Norm; ebenfalls mit Anerkennung für die Zertifizierung. Die TÜV-Prüfung wird alternativ zu den AfB-Prüfungsterminen
angeboten.
왎 Es gab Bestrebungen, für die Besonnungsbranche einen
왎 Reicht eine Schulung mit bestandener Prüfung für eine
anerkannten Ausbildungsberuf über die Industrie- und Han-
gute Performance im Studio aus?
delskammern zu etablieren. Gibt es sie noch?
Jürgen Bock: Eine solche Ausbildung reicht nicht nur aus, sondern
ist eigentlich Voraussetzung für eine gewerblich erfolgreiche
Tätigkeit. Die denkbaren Haftungsprobleme in diesem Zusammenhang sind nur in den Griff zu bekommen, wenn das notwendige
und erforderliche Fachwissen gewährleistet ist. Der Kunde
erwartet neben der Qualität im Betrieb insbesondere die Fachkunde
des Personals. Beides bietet dem Kunden Sicherheit und Vertrauen
– gibt es eine bessere Performance im Studio?
왎 Wie wird die Unabhängigkeit der AfB gewährleistet?
Jürgen Bock: Zunächst einmal: Anerkannte Lehrberufe werden nicht
von den IHKs initiiert. Grundlage sind staatliche Verordnungen als
Ergebnis von Übereinkünften der betroffenen Behörden. Konkret
bedeutet dies für unsere Branche ein Zusammenspiel von Bundeswirtschafts-, Bundesumwelt- und Bundesgesundheitsministerium in
Absprache mit den Gewerkschaften und den Berufsverbänden. Hinzu kämen die Kulturministerkonferenz der Länder und das Bundesinstitut für Berufsbildung. Diesen Weg hat die Branche, wie ich
eingangs erwähnte, nicht geschafft. Als Folge wird auch aus der AfB
keine Art Berufsschule gemacht werden können, denn diese Form
der theoretischen Fachausbildung ist nur im dualen System anerkannter Lehrberufe möglich.
Wir bleiben natürlich nicht auf bewährten Wegen stehen und arbeiten ständig an Verbesserungen der Ausbildungsangebote. In laufenden Verhandlungen mit den IHKs in Deutschland zeichnet sich ein
kommendes, weiterführendes Bildungsangebot mit dem Abschluss
„Fachkraft für Solarien“ durch die IHK ab. Parallel hierzu sind Verhandlungen über das Bundesinstitut für Berufsbildung in Vorbereitung, die eine staatlich sanktionierte, weiterführende Ausbildung für
die Besonnungsindustrie, eingebettet in den Gesamtbereich Wellness, zum Ziel hat.
왎 Wie ist der Ablauf einer AfB-Ausbildung und welches sind
die wesentlichen Inhalte? Welche Zertifikate können Absolventen erwerben?
Jürgen Bock: Die AfB-Ausbildung ist geteilt in ein Fernstudium und
die Unterweisung in Seminaren. Mit der Anmeldebestätigung erhält
der Teilnehmer die Lernunterlagen, die er im Selbststudium erarbeitet. Die AfB bietet ganzjährig und über Deutschland verteilt Seminarveranstaltungen an. Die Teilnehmer können hier ihre Wissenslücken
schließen und Unverständliches mit den Referenten aufklären. Nach
dem jeweiligen Seminarende finden die schriftlichen Prüfungen
statt, zu denen sich der Teilnehmer nach Selbstentscheid anmeldet.
Diese Form der Ausbildung hat den Vorteil, dass der Teilnehmer die
erforderliche Zeit seinen beruflichen und persönlichen Gegebenheiten anpassen kann.
Die Ausbildungsinhalte sind strikt produktneutral. Sie beziehen sich
auf die Bereiche Gerätetechnik (Betrieb, Wartung, Qualität), Dosierung und Begrenzung von UV-Hautexpositionen, Hygiene im Studio,
den Bereich Kundengespräche und Beratung, Erste Hilfe usw. Physikalische und medizinische Grundlagen, soweit notwendig, sind im
왎 Welche Zusatzangebote hat die AfB?
Jürgen Bock: Die AfB fokussiert sich augenblicklich auf die Grundlagenausbildung in der Branche. Sie ist finanziell und personell entsprechend strukturiert.
Eine Erweiterung des Bildungsangebotes ist
jederzeit möglich – muss aber mit Bedarf und
Nachfrage übereinstimmen.
Die Felder einer möglichen Ausweitung des
Angebotes sind umrissen. Eine Umsetzung
ist allein aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen –noch – nicht erfolgt. Wir bieten
aus branchenstrukturellen Gründen das
gegenwärtige Programm zu einem im Vergleich mit gleichgelagerten Angeboten anderer Branchen geradezu sensationellen Preis
an. Die Erweiterung des AfB-Angebotes geht
zu Lasten dieser Kalkulation und dies ist zz.
nicht im Visier des AfB-Vorstandes.
Jürgen Bock
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왎 Es gibt mehrere Schulungsangebote für die Besonnungsbranche, die die AfB-Ausbildung ergänzen – oder ergänzen
können. Welche Weiterbildungsangebote sind grundsätzlich
zu empfehlen?
Jürgen Bock: Die AfB-Ausbildung ist die einzige vom BfS und
Bundesumweltministerium im Rahmen der Studiozertifizierung
anerkannte Ausbildung. Die AfB selbst ist insoweit akkreditiert.
Alle anderen Schulungsangebote in der Branche sind gut, qualitativ
hochstehend und als Zusatz bzw. Weiterführung Teil des
Gesamtangebotes, das im Interesse einer möglichst breiten Ausbildung auch genutzt werden sollte.
Natürlich ist auch eine Aktualisierung eines einmal erlangten Fachwissens erforderlich; optimal wäre alle drei Jahre.
Im Übrigen sei hier nochmals auf die laufenden Verhandlungen mit
den IHKs hingewiesen. Interessenten sollten die Branchen-
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Linda Gamper
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Ausbildung
veröffentlichungen insoweit verfolgen bzw. sich über die
Verbände informieren.
왎 Gibt bzw. gab es Bestrebungen, das Ausbildungsmonopol (nach RTS) für die Besonnungsbranche zu
lösen? Wenn ja, warum – wenn nein, warum nicht?
Jürgen Bock: Abgesprochen war im RTS, dass neben der
AfB auch die dermatologischen Organisationen eine Ausbildung anbieten – naturgemäß mit Schwerpunkt Medizin.
Dies ist nicht geschehen, so dass die AfB eine Alleinstellung
nach den Zertifizierungskriterien erlangte.
Es gibt immer wieder Versuche, wesentliche Inhalte der urheberrechtlich geschützten Lehrmittel der AfB in sonstige
Ausbildungsangebote in der Branche zu übernehmen. Die
AfB ist diesen Interessen nachgekommen und bietet sogenannte Firmenseminare an. Hierbei handelt es sich um eine AfB-Ausbildung in Kooperation mit interessierten Firmen – eine gute Symbiose von produktneutraler Ausbildung und einzelnen Firmeninteressen.
Grundsätzlich ist auch in Sachen Ausbildung ein Wettbewerb von Bedeutung. Andererseits sollte bedacht werden,
dass die Branche mit ca. 32.000 Beschäftigten sehr klein ist
und insoweit eine Konzentration auf eine Bildungseinrichtung mit entsprechender Aktualität und Qualität durchaus
verträgt. Eine zu starke Differenzierung hat bei der besonderen Branchensituation mehr Nach- als Vorteile.
Denkbar wäre natürlich eine Vernetzung verschiedener Angebote im Sinne einer guten Strukturierung des Gesamtangebotes.
왎 Welche Perspektiven hat die AfB für die nahe Zukunft? Sind Änderungen geplant – personell, strukturell oder inhaltlich? Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?
Jürgen Bock: Sie erfüllt ihren Bildungsauftrag und ist von
zentraler Bedeutung für die Studiozertifizierung. Die Nachfrage nach der AfB-Ausbildung ist augenblicklich als Folge
der gestiegenen Zertifizierungsbemühungen in der Branche
sehr hoch. Auch hat sich die Qualität dieses Bildungsangebotes mittlerweile durchgesetzt.
Verbesserungsbedürftig ist mit Sicherheit noch die Gewichtung der AfB in der Branche als zentrale Ausbildungseinrichtung. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass
wir hier auf dem richtigen Wege sind.
Kurzfristig wird zu prüfen sein, inwieweit Erfordernisse aus
den sich abzeichnenden gesetzlichen Regelungen für die Besonnungsindustrie Anpassungen des Ausbildungsangebotes oder Erweiterungen notwendig machen. Abzusehen ist,
dass die gesetzlichen Regelungen den Nachweis von Ausbildung und Fachwissen für alle Betriebe der Branche zum Inhalt haben werden. Damit sind u.U. Zulassungsvoraussetzungen angesprochen, zu deren Realisierung die AfB als
staatlich akkreditierte Ausbildungsstätte in besonderem
Maße beitragen kann.
Alle Informationen zu Schulungen der AfB bekommen Sie in der
Geschäftsstelle, Tel.: 07642 40272, [email protected]
oder unter www.akademie-fuer-besonnung.de
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eit Mai 2006 steht das sunCollege der Sonnenbranche als Ausund Weiterbildungsinstitution zur Verfügung. Die Basis- und Spezialseminare finden in der Regel im Firmensitz des Initiators KBL
megaSun in Dernbach statt. Wir haben uns bei der sunCollege-Koordinatorin im Hause megaSun, Linda Gamper, nach den Ursprüngen und Ambitionen des sunCollege erkundigt.
S
왎 Welche Idee oder Begebenheit gab den Impuls zur Gründung des
sunCollege?
Linda Gamper: Die Erkenntnis, dass sich in der Sonnenbranche etwas ändern
muss. Jahrelang wurden Preisnachlässe als das einzige Marketingtool zur
Kundengewinnung und -bindung betrachtet, Sonnen wurde immer preiswerter, die Gewinne gingen nach unten und es musste gespart werden – vor allem an Marketing und Personal. Es gab in der Branche einfach keine Besinnung mehr auf ihre Alleinstellungsmerkmale. Das lag zum großen Teil an der
Unkenntnis im Umgang mit Mitteln zur Verkaufsförderung oder der Bedeutung der eigenen Corporate Identity. Die Nutzung von Solarien bedeutet so
viel Gutes für Körper und Seele! Diese positiven, ja essenziellen Eigenschaften müssen kommuniziert werden – nicht nur durch die Medien, sondern
auch über das Personal.
왎 Wie ist die Idee zur Schulungsinitiative sunCollege entstanden
und welche Entwicklung hat sie genommen?
Linda Gamper: Service- bzw. Verkaufsschulungen gab es schon geraume Zeit
bevor sunCollege 2006 auf den Weg gebracht wurde. Somit war es nur folgerichtig, auch dem Partner, also Studiobetreiber für seine Belange relevante
Schulungen anzubieten. Speziell dafür wurden umfassende aktuelle Inhalte
zusammengestellt.
Schnell wurde klar, dass eine solche Schulungsinitiative nur mit professionellen Referenten und starken Partnern gemeinsam erfolgversprechend sein würde. Schließlich konnte der Initiator megaSun die Akademie für Besonnung e. V.,
den Photomed Verband sowie die Unternehmen Heraeus, LightTech und Fiji
Blend als aktive Sponsoren gewinnen. Qualität und Information sind das Wichtigste für die Initiative, daher sollten auch die Seminare einem hohen Anspruch
entsprechen. So kam es zu der professionellen Aufstellung des sunCollege.
왎 Welches sind die wesentlichen Inhalte und wie läuft eine Schulung
im sunCollege ab?
Linda Gamper: Zu den Themen Haut und Gesundheit, Qualität und Zertifizierung, Personal und Motivation, Marketing und PR und Buchhaltung/Finanzen
erfährt der Teilnehmer bereits im Basisseminar die wichtigsten Grundlagen.
Dieses kostenlose Basisseminar findet mehrmals im Jahr jeweils an einem
Freitag und Samstag statt. Jeder Teilnehmer erhält umfangreiche Schulungsunterlagen und hat die Möglichkeit, sich mit anderen Branchen-Insidern auszutauschen. Für das Basisseminar fallen dennoch keine Kosten an; lediglich
Reisekosten entstehen für die Teilnehmer. Die Dozenten haben alle eine akademische Ausbildung, langjährige Berufserfahrung und – was sehr wichtig
ist – sie kennen die Branche.
Angeboten werden ferner Spezialseminare zu diesen Inhalten, die sich jeweils
über zwei Tage erstrecken. Die Kosten dafür belaufen sich auf lediglich 199
Euro netto pro Spezialseminar.

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