Umweltbericht des UKM - Universitätsklinikum Münster
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Umweltbericht des UKM - Universitätsklinikum Münster
Umweltbericht des Universitätsklinikums Münster Impressum Herausgeber Universitätsklinikum Münster Stabsstelle Unternehmenskommunikation Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude D5, 48149 Münster T +49 251 83-55866 F +49 251 83-57873 Redaktion Silvia Hermes Umweltbeauftragte Grafik und Layout Unternehmenskommunikation des UKM Druck Hausdruckerei Stand Februar 2013 1. Auflage Inhaltsverzeichnis Vorwort Das Universitätsklinikum in Zahlen und Fakten 4-5 6 Umweltleitlinien und Umweltorganisation 7-10 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz 11 – Dachbegrünung 12 – Energie- und Wassersparmaßnahmen 14-17 – Wäschereimodernisierung 18 – Erweiterung Abklinganlage für radioaktives Abwasser 19 – Abfallvermeidungs- und verwertungsmaßnahmen 20-21 – Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 22-23 – Einhaltung umweltrechtlicher Gesetze und Verordnungen 24-25 Ausblick und zukünftige Maßnahmen 26-27 3 Vorwort Liebe Patientinnen, liebe Patienten, liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, Das Universitätsklinikum Münster ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung für die Nachhaltigkeit beim Betrieb eines Klinikums der Maximalversorgung sehr bewusst. Deshalb heißt es in der Präambel zu unseren Umweltleitlinien „Für uns gehört der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Umwelt als ganzheitliche Aufgabe zum vorbeugenden Gesundheitsschutz für Patienten und Mitarbeiter und ist deshalb Bestandteil unserer Unternehmenspolitik.“ Dass diese Grundsätze hier von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelebt werden, wollen wir in diesem 1. Umweltbericht darstellen. Er beschreibt die aktuelle Situation in Bezug auf den Umgang mit den Ressourcen und beinhaltet die weiteren Schritte, die wir zur Verbesserung der Umwelt und für eine zukunftsorientierte Entwicklung noch gehen wollen. Ausgehend von den Anforderungen zum Thema Umweltschutz bei der Erstzertifizierung des Qualitätsmanagementsystems KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) im März 2010, haben wir diese zur Rezertifizierung im kommenden Jahr noch deutlich gesteigert. Es wurden Umweltleitlinien verabschiedet und im Leitbild des Universitätsklinikums verankert. Als geeignetes Mittel zur weiteren Umsetzung von ökologischen Zielen wurde eine Umweltarbeitsgruppe eingerichtet, die mit Teilnehmern aus den verschiedensten Berufsgruppen am Universitätsklinikum besetzt ist. Dadurch optimieren wir eine Bündelung der verschiedenen Ideen und erreichen, dass alle Mitarbeiter dasselbe Verständnis für die gesteckten Ziele entwickeln. Auch die Erstellung dieses Umweltberichtes gehört zu diesen Zielen. 4 Vorwort Umweltschutz, Klimaschutz und sparsamer Umgang mit den Energieressourcen sind angesichts der zunehmenden Umweltprobleme und der deutlichen Kostensteigerung im Energiesektor allgegenwärtige Themen, die jedermann im Bewusstsein und stets sicht- und fühlbar sind. Deshalb ist das Engagement jedes Einzelnen notwendig um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu erzielen. Wir laden Sie herzlich ein, diesen Umweltbericht zu lesen und ermuntern Sie, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess teilzunehmen, damit auch das Universitätsklinikum seinen Beitrag zum Umweltschutz in Münster, der lebenswertesten Stadt der Welt, leistet. Dr. rer. pol. Christoph Hoppenheit Kaufmännischer Direktor 5 Das Universitätsklinikum Münster Hochleistungsmedizin und Menschlichkeit – viele meinen, das schließt sich aus. Wir meinen, beides gehört zusammen und treten dafür tagtäglich mit unseren mehr als 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Beweis an. Unsere Patientinnen und Patienten sollen sich nicht nur medizinisch optimal versorgt wissen, sie sollen sich auch in unserem Haus gut aufgehoben fühlen. Deshalb gehören ein respektvoller Umgang miteinander und die medizinische Qualität am Universitätsklinikum Münster (UKM) zusammen. Um eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten zu können, bieten wir in 43 verschiedene Kliniken, ein kompetentes Spezialwissen. Dieses ist vernetzt mit 34 Instituten. Dadurch garantieren wir einen ständigen Wissenstransfer zwischen Patientenversorgung und Forschung und Lehre. Unsere Leistungsdaten in 2011 Bettenkapazität: 1457 Auslastung: Belegungstage: Stationäre Fälle Somatik: Casemix- Index (CMI): 82,9 % 440.857 48.359 1,76 Mittlere Verweildauer somatischer Fälle: Fälle ambulant: Mitarbeiter (Vollzeit): 7,47 Tage 414.453 6.252 6 Umweltleitlinien und Umweltorganisation Die Umweltleitlinien des Universitätsklinikums Münster Präambel Für uns gehört der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Umwelt als ganzheitliche Aufgabe zum vorbeugenden Gesundheitsschutz für Patienten und Mitarbeiter und ist deshalb Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Ziel ist es, den Umweltschutz aktiv in Forschung, Lehre, Pflege und Diagnostik zu integrieren und innovativ umzusetzen. Unsere Leitlinien sind sowohl Orientierung als auch Motivation für unsere Mitarbeiter zur aktiven Beteiligung an diesem Projekt. Die Vereinbarung von wirtschaftlichen Grundsätzen mit ökologischen Anforderungen stellt hierbei für uns eine besondere Herausforderung dar. Aus dieser Verantwortung leiten sich konkrete Handlungsgrundsätze, Ziele und Maßnahmen ab. 1. Die Verantwortung für den Umweltschutz beginnt bei der Krankenhausleitung. Diese legt die Umweltpolitik fest und unterstützt zum Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung aktiv deren Einhaltung. Ein Mitglied des Vorstandes vertritt verantwort- lich das UKM in diesem Bereich. 2. Einer der Grundsätze zur Führung eines Krankenhauses im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist die Berücksichtigung des Umweltschutzes bei der Verfolgung der an deren Unternehmensziele. Umweltbezogene Aspekte werden daher in die Entschei- dungs- und Handlungsstruktur des UKM integriert. 3. In regelmäßigen Abständen legen wir unsere Umweltziele und –maßnahmen fest. Die Umsetzung in den zuständigen Bereichen erfolgt in Abstimmung mit und unter stützt durch die Umweltbeauftragte. Um den Erfolg und die Wirksamkeit unseres betrieblichen Umweltschutzes zu sichern, überprüfen wir regelmäßig die Umset- zung der Ziele und Maßnahmen durch geeignete Methoden. Dabei stellen wir gleich zeitig sicher, dass die umweltrechtlichen Anforderungen eingehalten werden. 4. Umweltschutz ist eine wesentliche Führungsaufgabe. Die Vorgesetzten nehmen eine entscheidende Vorbildfunktion wahr. Umweltschutz verlangt von allen Mitarbeitern verantwortungsbewusstes Handeln. Wir wollen bei allen Mitarbeitern das Bewusst- sein für die Umwelt heben und sie zu entsprechendem Handeln motivieren. Dazu informieren wir die Mitarbeiter über Umweltschutzmaßnahmen am UKM und mo tivieren sie im Rahmen ihrer Tätigkeiten zu Eigenverantwortung und umweltbe wusstem Verhalten an ihrem Arbeitsplatz. 7 Umweltleitlinien und Umweltorganisation Die Umweltleitlinien des Universitätsklinikums Münster 5. Für umweltrelevante Tätigkeiten und Verfahren erarbeiten wir, wo erforderlich, Notfallpläne und stimmen sie mit den Behörden ab. Es werden notwendige organi- satorische und technische Maßnahmen ergriffen, um eine unfallbedingte Freiset- zung von schädlichen Stoffen zu verhindern. 6. Die Fortschritte im betrieblichen Umweltschutz sollen regelmäßig und möglichst in quantifizierter Form bewertet werden. Die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umgebung werden laufend beurteilt und überwacht. 7. Durch die Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten in allen Prozessen verbes sern wir die Umweltverträglichkeit unserer Dienstleistungen. Wir bevorzugen lang- lebige, reparaturfähige Güter, bei deren Herstellung auf sparsame Verwendung der Ressourcen geachtet wird, die im Betrieb für die Umwelt schonend sind und die nach Gebrauch wiederverwendet oder weiterverwendet werden oder einer Wieder- verwertung zugeführt werden können. 8. Durch technische und organisatorische Maßnahmen reduzieren wir den Energie- aufwand, das Auf kommen an Abfall und Reststoffen, an umweltbelastenden Emissionen und Abwässern auf ein Mindestmaß. 9. Wir beziehen unsere Lieferanten und Dienstleister in unsere Bestrebungen für ei- nen verbesserten Umweltschutz ein. Es werden Vorkehrungen dafür getroffen, dass die auf dem Gelände des UKM arbeitenden Auftragnehmer die gleichen Vorgaben zum Schutz der Umwelt einhalten wie wir. Bei der Beschaffung von Ge- und Ver- brauchsgütern sowie bei der Beauftragung von Dienstleistungen berücksichtigen wir neben qualitativen und ökonomischen Grundsätzen auch ökologische Kriterien. 10. Bei der Planung und Einführung neuer Tätigkeiten, Verfahren, Methoden und The- rapien orientieren wir uns, soweit wirtschaftlich vertretbar, an der besten verfüg- baren Technik. Über entsprechende Maßnahmen und Projekte werden kontinuier- liche Verbesserungen des betrieblichen Umweltschutzes angestrebt. 11. Die Zusammenarbeit mit Behörden und der Öffentlichkeit in Fragen des Umwelt schutzes gestalten wir vertrauensvoll und offen. Alle Informationen, die zum Ver- ständnis der Umweltauswirkungen unseres Krankenhauses notwendig sind, stehen zur Verfügung. Wir werden unsere Patienten über die Umweltauswirkungen unseres Handelns informieren, z.B. in Form eines Umweltberichts. 8 Umweltorganisation am UKM Umweltbeauftragte und Umweltarbeitsgruppe Der Vorstand des Universitätsklinikums Seit Ende 2012 gibt es eine Umweltar- hat Ende 2010 eine Umweltbeauftragte beitsgruppe am Universitätsklinikum. für das Universitätsklinikum benannt, Diese Arbeitsgruppe erarbeitet entschei- damit die durchgeführten Maßnahmen dungsreife ökologische Konzepte für den zum Umweltschutz strukturiert und ge- Vorstand und führt nach Umsetzung der bündelt werden. Es gibt bei genauerer Be- geplanten Maßnahmen ein entsprechen- trachtung eine erstaunliche Anzahl und des Umsetzungscontrolling durch. Um die Breite an ökologischen Entwicklungen am notwendige Sensibilisierung für das The- UKM. Diese Entwicklung war nicht in der ma Umweltschutz im gesamten Klinikum gesamten Ausprägung bemerkt worden, zu erreichen, ist diese Arbeitsgruppe mit weil sie intransparent und unzusammen- Mitgliedern aus den verschiedensten Be- hängend stattfand. Die Umweltbeauftrag- rufsgruppen besetzt und tagt regelmäßig te ist gleichzeitig auch Betriebsbeauftragte ca. 4 mal pro Jahr. für Abfall. Eine Verpflichtung zur Benennung ergibt sich für Krankenhäuser aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz. 9 Umweltorganisation am UKM Umweltbeauftragte und Umweltarbeitsgruppe Zusammensetzung der Umweltarbeitsgruppe: – Leitung: Umweltbeauftragte – Geschäftsbereich Einkauf/Wirtschaftsbetriebe – Geschäftsbereich Zentrale Dienstleistungen (aus den Sachgruppen Logistik und Entsorgungsmanagement) – Unternehmenskommunikation – Vertreter der Ärzteschaft – Pflegedirektion – UKM IM GmbH (Infrastrukturmanagement GmbH) – UKM GM GmbH (Gebäudemanagement GmbH) – Institut für Hygiene – AMSD (Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst) – Apotheke obere R. v. l.: Jörg Barnitzke (UKM Gebäudemanagement GmbH), Dietmar Glinka (GB Zentrale Dienstleistungen Abt. Logstik), Marion Dreischer (Unternehmenskommunikation), Maria Gasljevic (GB Einkauf/Wirtschaftsbetriebe), Hedwig Brands (Institut für Hygiene), Thomas Kipp (Arbeismedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst), Maria Bultbrüne (Apotheke), Eugenie Rottmann (Pflegedirektion) untere R. v. l. (sitzend): Klara Schlatt (UKM Infrastruktur Management GmbH), Silvia Hermes (Umweltbeauftragte) 10 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Dachbegrünung In den letzten 5 Jahren sind ca. 45 % der insgesamt 30.000 m² als begrünte Dachflächen im Universitätsklinikum Münster angelegt worden. Dachbegrünungen haben positive Effekte für Gebäude, Mensch und Umwelt und stellen damit eine nachhaltige Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie dar. Nackte oder bekieste Flachdächer haben nur eine maximale Lebensdauer von 15 – 25 Jahren, weil sie extremen Umweltbedingungen (z.B. Temperaturschwankungen von bis zu 60 °C im Tagesverlauf) ausgesetzt sind. Hinzu kommt die starke UV-Einstrahlung. Ein begrüntes Dach dagegen bietet eine Hitzeabschirmung im Sommer und eine Wärmedämmung im Winter, also eine maximale Temperaturschwankung von 15 °C im Tagesverlauf. Zusätzlich wird eine mechanische Beschädigung der Dachhaut durch Hagelschlag oder Windsog verhindert. Dadurch kann die Lebensdauer des Daches ohne weiteres verdoppelt werden. Ebenfalls mindert die Dachbegrünung die Schallreflexion der Dachoberfläche um bis zu 3 dB und sorgt für eine Schalldämmung innerhalb des Gebäudes von bis zu 8 dB. Des Weiteren kann Dachbegrünung die Energiebilanz eines Gebäudes nachhaltig verbessern, insbesondere schlecht gedämmte Altbauten können damit auf aktuell gesetzlich geforderte Wärmedämmwerte verbessert werden. Pro Jahr lassen sich 1 – 2 l Heizöl/m² Dachfläche einsparen. Damit trägt eine begrünte Dachfläche aktiv zum Klimaschutz bei (CO2 – Ersparnis im UKM= 96.000 kg/Jahr) und spart außerdem Energiekosten. Darüber hinaus leisten Dachbegrünungen einen wichtigen Beitrag bei der Rückhaltung von Niederschlagswasser. Je nach Bauart und Substratmaterial können 50 – 90 % der Niederschläge auf den Dachflächen zurückgehalten werden. Ein Großteil des Wassers wird durch die Transpiration der Pflanzen und die Verdunstung aus der Substratschicht auf kurzem Weg in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Dadurch bleiben bis zu 700 l Niederschlagswasser pro m² Dachfläche der Kanalisation und der angeschlossenen Kläranlage erspart. Diese nicht eingeleiteten Abwassermengen können in der Stadt Münster auch bei der Berechnung der Abwassergebühren abgezogen werden und führen daher zu einer weiteren Einsparung. 11 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Dachbegrünung Zudem leisten die begrünten Dachflächen, insbesondere pflegearme Extensivbegrünungen, einen nicht zu unterschätzenden Beitrag als Ersatzlebensraum für Flora und Fauna, besonders in Bereichen, die dicht besiedelt sind. Begrünte Dachflächen bilden sich nach geraumer Zeit zu einem eigenständigen Ökosystem aus, in dem sogar gefährdete Arten einen neuen Lebensraum finden. Aufgrund dieser zahlreichen Vorteile wird bei jeder weiteren Sanierungs- und Baumaßnahme im UKM geprüft, ob eine Dachbegrünung möglich ist. Um sowohl andere Krankenhäuser als auch die eigenen Mitarbeiter im privaten Umfeld die ökologischen und ökonomischen Vorteile von Dachbegrünungen näher zu bringen, erstellte die Umweltbeauftragte gemeinsam mit der Stabsstelle für Unternehmenskommunikation ein Poster zur Dachbegrünung. Damit gewann das UKM 2010 den 3. Platz beim Umweltwettbewerb der KGNW. 12 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Dachbegrünung Dachbegrünung: ökologisch und ökonomisch Positive Effekte für Gebäude, Mensch und Umwelt. 30.000 m² Dachbegrünung am Universitätsklinikum Münster: – Verdopplung der Lebensdauer des Daches auf 30 bis 50 Jahre – Verbesserung der Energiebilanz des UKM, Verhinderung von 96.000 kg CO2 pro Jahr – Rückhaltung von 50 - 90 % der Niederschläge auf den Dachflächen – Einsparung der Abwassergebühren für bis zu 21.000 m³ Niederschlagswasser – Ersatzlebensraum für Flora und Fauna 13 – Ausbildung eines eigenständigen Ökosystems, neuer Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten – Abkühlung und Anfeuchtung der trockenen heißen Luft im Sommer bewirkt für die dort lebenden Menschen eine Steigerung der Lebensqualität und die Verbesserung der Gesundheit Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Energie- und Wassersparmaßnahmen Am Universitätsklinikum sind im Zentralklinikum im Rahmen eines Energiespar-Contractings die Lüftungsanlagen erneuert worden. Dabei wurden Anlagen nach neuestem technischem Standard verwendet, die mit einer Wärmerückgewinnungsanlage gekoppelt sind. Weiterhin wurden Luftmengenuntersuchungen durchgeführt und Luftmengen reduziert, sowie Dampfleitungen zusammengefasst und Dampfmengen reduziert. Die Baumaßnahmen sind Mitte des Jahres 2011 abgeschlossen worden. Es ergaben beziehungsweise ergeben sich folgende Einsparungen: 2011 2012 * 2011/2012 Strom: 1.588 MWh 2.964 MWh 2.686 Mg CO2 Fernwärme: 4.000 MWh 11.534 MWh 1.709 Mg CO2 Dampf: 6.000 MWh 15.241 MWh Klimakaltwasser: 5.111 MWh 3.461 MWh *geschätzte Werte, da abschließende Auswertungen für 2012 bei Drucklegung noch nicht vorlagen Zusätzlich wurde ein weiteres Energiespar - Contracting - Verfahren für 6 zusätzliche Gebäude EU weit ausgeschrieben. Derzeit werden die Einsparpotentiale von verschiedenen Firmen errechnet. Eine Umsetzung der Maßnahmen soll im Jahr 2013/2014 erfolgen. Einzelheiten zu den Maßnahmen dieses Energiesparcontractings konnten bei der Erstellung dieses Berichts noch nicht berücksichtigt werden. Eine detailliertere Beschreibung erfolgt im nächsten Umweltbericht. 14 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Energie- und Wassersparmaßnahmen Aufgrund der komplexen Gebäudestruktur des Universitätsklinikums (zahlreiche alte Gebäude, z.T. unter Denkmalschutz stehend) waren Messeinrichtungen zum Energieverbrauch nur sporadisch vorhanden. Diese Messeinrichtungen sind inzwischen an verschiedensten Stellen installiert, so dass die verschiedenen Verbräuche gemessen und kontinuierlich IT-gestützt dokumentiert werden können. Auch ist geplant, die Zähler für das Versorgungszentrum und später auch für andere Bereiche des Klinikums auf ein Zählermanagementsystem aufzuschalten. Die bisherigen Ergebnisse werden in einem internen Benchmarking mit den Vorjahren verglichen und ausgewertet. Transport von Bauteilen der Wärmerückgewinnungsanlage für die neue Lüftungszentrale des UKM 15 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Energie- und Wassersparmaßnahmen Eine erhebliche Wassereinsparung wur- Bisher noch eine etwas geringere Ein- de durch die Erneuerung der zentralen sparung konnte durch die Abschaltung Druckluftanlage erzielt. Einer einmaligen bestimmter ungenutzter Bereiche in den Investition von 325.000 € steht eine jährli- Nachtstunden generiert werden. Diese che Einsparung von 55.000 € gegenüber. Maßnahme und die weitere Verbreitung von Bewegungsmeldern werden jedoch in Zukunft deutlich höhere Einsparungen Auch im Bereich der Beleuchtung wurden ergeben. erhebliche Anstrengungen unternommen, um sowohl Energie- als auch Kostenein- Weitere Energieeinsparpotenziale gilt es sparungen zu erzielen. durch das Nutzerverhalten zu generieren. Das Nutzerverhalten hängt sehr stark Aus dem Ersatz herkömmlicher Glühbir- von den Kenntnissen und der Motivation nen durch Energiesparleuchten resultiert der Handelnden ab. Deshalb sollte ein eine jährliche Einsparung von 14 MWh. Schwerpunkt der Umweltarbeitsgruppe Weitere 20 MWh wurden durch die Um- unbedingt in der Information und Motiva- stellung auf effizientere Leuchtstofflam- tion der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pen erreicht. Dies sind 20,06 Mg CO2. dahingehend liegen. 16 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Wassersparmaßnahmen Bereits im Kapitel über die Dachbegrünung ist das Einsparpotenzial beim Abwasser des Universitätsklinikums deutlich geworden. Zusätzlich ersparen wir der münsterschen Kläranlage jährlich ca. 77.000 m³ Abwasser, das wir durch Garten- und Teichpflege, Rückkühlwerke und durch weitere Maßnahmen verregnen bzw. verbrauchen und somit nicht in die Kläranlage einleiten. Weiterhin haben wir inzwischen flächendeckend Wassersparperlatoren in die Wasserhähne des UKM eingebaut. Momentan liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten im UKM noch nicht auf dem Themengebiet Wasser/Abwasser. Es könnte aber zukünftig ein Schwerpunktthema der Umweltarbeitsgruppe werden. 17 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Modernisierung Wäscherei Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung zur Modernisierung der Wäscherei wurden ökologische Aspekte, wie die Einsparung der eingesetzten Reinigungsmittel, von Wasser und Energie bereits bei der Planung berücksichtigt. Das gesamte Energiemanagement wurde im Rahmen eines „Energie-Management-Systems“ (EMS) geplant und umgesetzt. Ebenso gab es Vorgaben für die maximale Lärmimmission. Bei den Trocknern, Mangeln und Tunnelfinishern wurde anstelle der ineffizienten Beschickung mit Dampf, der bisher über eine 5 km lange Leitung herangeführt werden musste, mit einer direkten Gasbefeuerung gearbeitet. Die energiereiche Abluft wird seither über Wärmetauscher geleitet und zur Wärmerückgewinnung genutzt. Einen weiteren erheblichen Vorteil zur Reduktion des Wasserverbrauchs bietet die Speicherung des vorgewärmten Straßenwassers in einem 4000 l Tank für das Hauptwaschen und die Pressenwasserrückgewinnung aus den Waschstraßen in einem 4000 l Tank für das Einwaschen von Wäsche. Anstelle von Hochdruckdampf wird für die Waschstraßen I und II und für die Wasch-Schleudermaschinen I, II und III Mitteldruckdampf verwendet, so dass eine deutliche Reduzierung der Energieeinspeisung die Folge ist. Dadurch ergibt sich eine Senkung des durchschnittlichen Wasserverbrauchs über alle Maschinen von 12,3 l/kg Wäsche auf 8,8 l /kg Wäsche (-3,5 l; -29 %) und eine Senkung des Energieverbrauchs von 1,39 kWh/kg Wäsche auf 1,10 kWh/kg Wäsche (-0,29 kWh/ kg; -21 %). Damit erreichte das Universitätsklinikum nicht nur eine geschätzte jährliche Einsparung von ca. 200.000 € für die Energiekosten (Dampf, Wasser, Strom), sondern für den Umweltschutz eine geschätzte Einsparung von 7.350 m³ Trinkwasser jährlich. 18 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Erweiterung der Abklinganlage für radioaktive Abwässer aus der Therapiestation Seit 1984 betreibt das Universitätsklinikum eine Abklinganlage für radioaktive Abwässer aus der Therapiestation. Die ursprünglich 10 Behälter wurden im Jahr 2009 auf 18 Behälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von ca. 300 m³ erweitert. Nachdem die Abwässer in einem ruhenden Behälter den Freigabegrenzwert von 50 Becquerel unterschritten hat, kann das Abwasser in die städtische Kanalisation abgegeben werden. Durch die Erweiterung kann dieser Grenzwert inzwischen deutlich unterschritten werden, im Durchschnitt auf < 25 Bq/l. Diese Anlage wird selbstverständlich arbeitstäglich kontrolliert und unterliegt zusätzlich einer regelmäßigen Abnahme durch den TÜV. In 2008 wurde bereits eine Generalüberholung der Steuer- und Regeleinheit durchgeführt, dadurch wurde eine Reduzierung des Aktivitätseintrags auf ein Hundertstel der vorherigen Aktivität erreicht. Zusätzlich wurde in diesem Jahr eine Anbindung an die zentrale Druckluft und eine Notstromversorgung installiert. Dadurch konnte die zusätzliche Zugabe von Säuren und Laugen über eine Neutralisationsanlage komplett ersetzt werden. Die Neutralisationsanlage und die restlichen Säure- und Laugevorräte wurden demontiert bzw. ordnungsgemäß entsorgt 20092010 2011 522 m³ 513 m³ 576 m³ 22,01 kBq/m³ 11,40 kBq/m³ 15,35 kBq/m³ 19 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Abfallvermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen Wie in vielen medizinischen Einrichtungen wurde auch am UKM schon sehr früh mit ersten zaghaften Maßnahmen zur Abfall- und Wertstofftrennung begonnen. Schon bevor 1991 erstmalig die Stelle der Betriebsbeauftragten für Abfall in Verbindung mit der Einrichtung einer Sachgruppe Abfallwirtschaft mit einer Ingenieurin des Fachbereichs Umweltschutz besetzt wurde, gab es schon punktuell getrennte Sammlungen von Restabfall, Papier und Glas. Nachdem 1993 auch noch die Sammlung der Verpackungsabfälle (Grüner Punkt) eingeführt wurde und die Stadt Münster sämtliche Gewerbebetriebe im Stadtgebiet auch per Satzung zu einer getrennten Sammlung der oben genannten Wertstoffe verpflichtete, musste zunächst ein aufwändiger und kostenintensiver Umbau in der Abfallzentrale im Versorgungszentrum durchgeführt werden. Andernfalls wäre es technisch gar nicht möglich gewesen, mit der Automatischen Warentransportanlage Wertstoffe getrennt aus dem Zentralklinikum zu versenden. Auch sämtliche Außenkliniken und Institute wurden danach umgehend mit entsprechenden Containerstellflächen ausgerüstet. Die getrennt gesammelten Wertstoffmengen sind in den ersten Jahren nach der Einführung kontinuierlich angestiegen und bewegen sich seit einigen Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Von den insgesamt 35 getrennt gesammelten Abfall- bzw. Wertstoffen waren gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung 18 Abfallarten als „gefährliche Abfälle“ einzustufen. Dabei fielen besonders große Mengen Lösemittelgemische (20,11 t), die sich jedoch zurzeit nicht reduzieren lässt und Elektroschrott (42,6 t) an. Der Umfang des angefallenen Elektroschrotts ist derart hoch, weil in den letzten Jahren kontinuierlich Röhrenmonitore durch Flachbildschirme getauscht wurden und insgesamt eine deutliche Zunahme elektronischer Geräte zu verzeichnen ist. Die Ursache für die recht große Menge Lösemittelgemische ist die intensive Verwendung im Forschungsbereich, insbesondere im Institut für Pathologie. Durch eine intensivierte Beratung zum Thema „Infektiöse Abfälle“ konnte seit 2011 eine Reduzierung der Gesamtmenge von bisher 37 t auf ca. 32 t erreicht werden, dies 20 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Abfallvermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen sind bereits - 13,5 %. Allerdings scheint hier ein noch größeres Potenzial verborgen, so dass die gezielte Beratung nicht nur beibehalten sondern durch die Einbeziehung in die Grundschulungen der Mitarbeiter, noch weiter intensiviert werden sollen. Eine weitestgehend optimale Abfall- und Wertstofftrennung kann nur dauerhaft erreicht werden, indem die Beratung und Motivation kontinuierlich erfolgt. Die Restabfallmengen sind allerdings ebenfalls leicht gestiegen, sicherlich auch aufgrund steigender Patientenzahlen. Möglicherweise aber auch durch einige, aus hygienischer Sicht zwingend erforderlicher Umstellungen von Mehrwegmaterialien auf Einwegsets. Diese Entwicklung lässt sich unter den hygienischen Aspekten sicherlich nicht gänzlich vermeiden. Darüber hinaus ist eine umfassende Ökobilanz unter Einbeziehung aller Reinigungs- und Sterilisationsprozesse und den dabei anfallenden Belastungen im Abwasser und den entstehenden Emissionen bei der Energieerzeugung nur sehr schwer zu erstellen. Um trotzdem eine Optimierung zwischen ökonomischen, hygienischen und ökologischen Aspekten zu erzielen, wurde eine Verfahrensanweisung zum ökologischen Einkauf erarbeitet, die zukünftig bei allen Einkaufsprozessen Berücksichtigung findet. Darüberhinaus versuchen wir, soweit möglich, Lieferanten zu verpflichten die Waren auf Europaletten zu liefern und Großgebinde, wie z.B. die Fässer von Desinfektionsmitteln aus der Wäscherei, einer Zweitnutzung zuzuführen. Aktuell werden diese Behältnisse von einem unserer Entsorgungspartner kostenlos abgenommen und zur Verpackung von anderen chemischen Flüssigkeiten betriebsintern wieder eingesetzt. Mengenbilanz 2009 ‐ 2012 infektiöse Abfälle 40 Mengenbilanz 2009 - 2012 Restabfall/Papier 2.500 2.255 2.231 2.110 2.000 1.972 Infektiöse Abfälle Abfallmenge in t Abfallmenge in t 35 1.500 Restabfall Papier 1.000 30 500 2009 2010 2011 369 311 311 310 25 0 2012 2009 Kalenderjahr 2010 2011 Kalenderjahr 21 2012 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Zur nachhaltigen Förderung des betrieblichen Umweltschutzes, werden wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie in den letzten Jahren für das Thema Abfallentsorgung bereits geschehen, interessante und zielgruppenorientierte Informationen über die Intranetseiten des UKM und themenbezogene Flyer zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird die Umweltarbeitsgruppe mit besonderen Aktionen auf Umweltschutzthemen aufmerksam machen. Dadurch erreichen wir die selbstverständliche Einbeziehung des Umweltschutzgedankens in das tägliche Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Umgang mit den Behörden schaffen wir eine gute Vertrauensbasis auf beiden Seiten. Durch eine medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit erreichen wir nicht nur einen Imagewinn, der im optimalen Fall sogar mit wirtschaftlichen Vorteilen einhergeht, sondern können als Universitätsklinikum und Krankenhaus der Maximalversorgung Ideengeber für andere Häuser sein. Die Informationsseiten zum Themenbereich „Abfallentsorgung“ wurden bereits in 2012 auf den Themenkomplex Umweltschutz ausgeweitet und sollen nach und nach durch die Umweltarbeitsgruppe mit allgemeinen und jeweils aktuellen Themen zum Umweltschutz gefüllt werden. Bereits seit vielen Jahren ist die Umweltbeauftragte des UKM regional und überregional in verschiedenen Arbeitskreisen vernetzt: – Arbeitskreis der Umweltbeauftragten der Krankenhäuser in Münster (seit 1992) – Arbeitskreis der Umweltbeauftragten der Krankenhäuser in NRW (seit 2000 auch im Sprechergremium) – Berufenes Mitglied in der Umweltkommission bei der Krankenhausgesellschaft NRW (seit 2002) 22 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Durch die Vernetzung auf verschiedenen Ebenen erfolgt ein kontinuierlicher und effizienter Erfahrungsaustausch durch Best-Practice-Beispiele. Man erhält neue Ideen zum Umweltschutz, die zum Teil bereits in anderen Häusern erprobt wurden. Die dabei gewonnenen Erfahrungswerte helfen, Fehler zu vermeiden. Durch die Mitgliedschaft in der Umweltkommission der KGNW (Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen) besteht die Möglichkeit, sehr rechtzeitig an rechtlichen Entwicklungen beteiligt zu werden, nämlich bereits in der Anhörungsphase zu Gesetzesvorhaben. Durch das in dieser Kommission außerordentlich breitgefächerte Fachwissen aus den Bereichen Arbeitsschutz, Hygiene, Umweltschutz und Verwaltungsleitung, können der KGNW hilfreiche Hinweise für Stellungnahmen an Ministerien gegeben werden. 23 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Einhaltung umweltrechtlicher Gesetze und Verordnungen Die verschiedenen Beauftragten, die für schließlich mit den im UKM anfallenden das Universitätsklinikum benannt sind, „Gefährlichen Abfällen“ beladen wird. achten in allen Bereichen auf die Ein- Damit wird eine erhebliche Anzahl von haltung der gesetzlichen Vorgaben. Im Transporten auf der Straße vermieden. Zuständigkeitsbereich der Betriebsbeauftragten für Abfall gibt es z.B. verschiedene Im gleichen Gebäude befindet sich noch Notfallszenarien, um bei Störfällen ent- ein Abklinglager für schwach radioaktive sprechend vorbereitet zu sein und Um- Abfälle, die eine Halbwertszeit unter 100 weltgefährdungen vermeiden zu können. Tagen haben. Diese Abfälle werden nach dem ordnungsgemäßen Abklingen, wenn Dazu gehört ebenfalls der ordnungsge- also keine Gefahr durch Radioaktivität mäße Betrieb eines vollausgestatteten mehr besteht, als krankenhausspezifi- Sonderabfalllagers, in dem die nach den scher Abfall entsorgt. Dadurch wird in Umweltgesetzen vorgeschriebene Lage- den Lagerstätten für stärker radioaktive rung von Chemikalienabfällen aus den Abfälle nicht unnötig teure Lagerkapazi- Forschungslaboren und Werkstätten bis tät blockiert. zur Abholung erfolgt. Dabei wurde bereits bei der Planung 1991 darauf geachtet, dass die Lagerkapazitäten die Zwischenlagerung von größtmöglichen Mengen zulassen, so dass möglichst wirtschaftliche Transporteinheiten zusammengestellt werden können. Der jeweils beauftragte Entsorgungsfachbetrieb kann daher bei den durchschnittlich nur 6 mal pro Jahr erforderlichen Entsorgungstouren, mit einem Sattelzug anfahren, der dann aus- 24 Bisherige Maßnahmen zum Umweltschutz Einhaltung umweltrechtlicher Gesetze und Verordnungen Am UKM wird weiterhin regelmäßig ein Verzeichnis zur Lagerung wassergefährdender Stoffe aktualisiert und in Form eines Registers vorgehalten. Der enge Kontakt und Austausch mit den Aufsichtsbehörden ist in all diesen Themenbereichen ausdrücklich gewünscht, um im Notfall gemeinsam handeln zu können. Weitere Mitarbeiter am UKM, die zur Einhaltung gesetzlicher Regelungen erheblich beitragen, sind die Gefahrgutbeauftragte, die mit der Schulung und Beratung von ca. 100 beauftragten Personen, der Beratung des Vorstandes in allen gefahrgutrelevanten Fragen und der Kontrolle der transportierten Gefahrgüter für die umfassende Einhaltung des ADR sorgt sowie auch der AMSD, der insbesondere für die ordnungsgemäße Lagerung und den fachgerechten Umgang mit einer Vielzahl von Gefahrstoffen und beim Arbeitsschutz für die Sicherheit der Mitarbeiter sorgt. 25 Ausblick und zukünftige Maßnahmen Die Aufgabe des Universitätsklinikums Münster ist als Klinikum der Maximalversorgung nicht nur die Gesundung der hier behandelten Menschen, sondern auch die Gesunderhaltung der Patienten, Mitarbeiter und Anwohner. Daher gilt es einzelne Maßnahmen zu bündeln, zu strukturieren und nachhaltig die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes voranzutreiben. Leider wird der Umweltschutz oft nur als Kostenfaktor gesehen. Dabei wird nicht realisiert, dass durch Energie-, Ressourcen- und Abfallmanagement sowohl die Umwelt entlastet, als auch gleichzeitig Kosten gespart und die Effizienz gesteigert werden können. Das UKM ist Ausbildungsstätte für die Führungskräfte zukünftiger Generationen. In diesem Zusammenhang sollten die Absolventen neben einer exzellenten medizinschen Ausbildung aber auch eine Geisteshaltung vermittelt bekommen, mit der sie die geänderten Bedingungen des Alltags (Demografie, Globalisierung, Ressourcenverknappung, etc.) wahrnehmen und adäquate Lösungsansätze und Strategien für eine nachhaltige Zukunft anbieten können. 26 Ausblick und zukünftige Maßnahmen Geplante Maßnahmen: – Wir wollen beim Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit ganz bewusst nicht mit möglichst vielen Maßnahmen Rekorde brechen. Es gilt hier, richtige Verfahren und Strukturen aufzubauen, die möglichst langfristig positive Entwicklungen ermög lichen. Am UKM hat sich Ende 2012 eine Umweltarbeitsgruppe konstituiert, die die hier aufgeführten Maßnahmen möglicherweise noch ergänzen wird: – Fortführung der Dachbegrünung bei neuen Baumaßnahmen – Festschreibung von ökologischen Anforderungen in den Ausschreibungen für Neu- bauten und Sanierungsmaßnahmen, z.B. kompakte Bauweise, ökologisch günstiges A/V-Verhältnis der Gebäudehüllen, Orientierung an Niedrigenergie- bzw. Passivhaus- standard, Dauerhaftigkeit von Materialien, Bauweisen mit natürlicher Belichtung und Belüftung bevorzugen, Verwendung von gesunden Baumaterialien, die schadlos zu entsorgen sind, – Zusätzliche Maßnahmen zum Energie-Contracting, z.B. Einbau von Blockheizkraft- werken, Dämmung von Gebäuden nach EnEV, Prüfung von Solar- und Photovoltaik- installationen, – Verbesserung des Nutzerverhaltens bei der Energieeinsparung durch eine Informationskampagne – Umstellung von Fahrzeugen aus dem Transportdienst auf gasbetriebene Fahrzeuge, Hybrid- oder Elektroantrieb – Weitere und konsequentere Umsetzung des „papierlosen“ Büros durch gezielte Informationskampagnen für die Nutzer. – Testung innovativer Technologien, die umweltfreundlich Abfallentsorgung und Energieerzeugung verbindet. 27 Universitätsklinikum Münster GB Zentrale Dienstleistungen Domagkstraße 14, 48149 Münster T +49 251 83-45950 F +49 251 83-57437