Download, PDF, 16 MB
Transcrição
Download, PDF, 16 MB
Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg // Nr. 100_September 2004 E rw e i t e r u n g d o r fz e n t r u m – B E RG L A NDWIRTS C H A FT – JA H R E S R E C H NUNG 2 0 0 3 – FATH E R DOMINI C Der letzte Dorfspiegel ist in einer neu gestalteten lich. Auf eine Umfrage bezüglich der Erstellung Aufmachung erschienen. Ich hoffe, dass er An- der grösstenteils unterirdisch gelegenen Halle im klang gefunden hat und von den Leserinnen und Baurecht haben sich einige Interessenten gemel- Lesern als interessantes Magazin in zeitgemä- det, mit welchen nun Gespräche geführt werden. sser und ansprechender Form gesehen wird. Der Dorfspiegel soll, so wie es der Name andeutet, das Auch im kirchlichen Bereich ist eine wichtige Ent- Geschehen im Dorf spiegeln. Mit den Berichter- scheidung gefällt worden: Im Hinblick auf die Pen- stattungen aus dem Rathaus, den Informationen sionierung von Pfarrer Max Butz hat der Gemein- über laufende und geplante Gemeindeprojekte, derat auf 1. Oktober 2004 Johannes Schwarz aus mit dem Festhalten des vielfältigen Geschehens Oberösterreich als vorläufig teilzeitbeschäftigten im Dorf und auch mit unterhaltsamen Beiträgen Kaplan angestellt. über Leute und Dorfvereine soll der Dorfspiegel ein Informationsmedium und zugleich ein Zeitdo- Dass in Triesenberg den Sommer über auch gesell- kument sein, das die Entwicklung der Gemeinde schaftlich einiges los war, macht die Rubrik «Aus und das Leben im Dorf in Wort und Bild festhält. dem Dorfgeschehen» deutlich. Die Tour de Suisse mit Etappenziel Malbun, das nach langem Un- Seit dem Erscheinen des letzten Dorfspiegels sind terbruch wieder einmal durchgeführte Gemein- wieder vier Monate vergangen. In dieser Zeit hat desportfest und das erste Dorffest auf Üenaboda sich am «Bärg» einiges getan. Die Friedhoferwei- unter Mitwirkung praktisch aller Vereine und mit terung, der Bau des Trainingsplatzes, der Ausbau dem Nostalgieumzug aus Anlass des 100-Jahr- der Strasse Halda-Müli und der dritten Etappe der Jubiläums der Harmoniemusik waren sicherlich Strasse Hag-Gufer-Rossboda gehen planmässig die Höhepunkte aller Anlässe. Natürlich trugen W E RTE E INWO H N E R VON TRI E S E N B E RG voran. Die Alphütte im Alpelti ist fertig renoviert, aber auch all die anderen grösseren und kleine- und auf der Allmeina ob Rotenboden konnte im ren Anlässe zum regen Dorfleben bei, wie etwa Zuge der Landstrassensanierung der ungünstige die 150-Jahr-Feier und die traditionelle «Theoduls- Einlenker ausgeweitet und damit die Zufahrt we- Messe» auf Masescha, die Einweihung des Wal- sentlich verbessert werden. Auch hinter den Kulis- sertores vor dem Bärensaal, die Firmung und die sen sind verschiedene Aufgaben weiterbearbeitet Erstkommunion, das Minifestival der klassischen und Entscheidungen getroffen worden. Die Erwei- Musik, Vereinsanlässe und Weilerfeste. Auf das terung des Dorfzentrums mit Pflegewohnheim, eine oder andere Thema gehen wir in diesem Verwaltungsgebäude und Vereinslokal war dabei Dorfspiegel ein. eines der Hauptthemen. Hier sind wir nun soweit, dass im kommenden Winter ein entsprechender Ich wünsche Ihnen einen informativen Lesespass. Projektwettbewerb durchgeführt werden kann. Daneben wurden auch die Planungsarbeiten für die «Samina»-Überbauung weiter vorangetrieben, und betreffend die Nutzung des südlichen Teils des früheren Deponieareals Leitawis ist eine Hubert Sele Studie erstellt worden. Gemäss dieser Studie wä- Gemeindevorsteher ren unter dem Platzniveau des Trainingsplatzes eine gewerblich nutzbare Halle und darüber der Festplatz und ein späteres Feuerwehrdepot mög- I n halt September_04 4 8 16 Im Blickpunkt: Das Projekt Erweiterung des Dorfzentrums . . . . . . . . . . . . 4 Das Interview: Gemeinderat Klaus Schädler «Berglandwirtschaft» . . . . . . 8 Rathaus-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-17 40 Gemeinderechnung 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Gemeinderat persönlich: Anton Frommelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Aus dem Dorfgeschehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-35 Das Vereinsportrait: Zivilschutzgruppe Triesenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Ünschi Gschicht: Walsertreffen 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Das Portrait: Father Dominic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Aus dem Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 September 2004 _ Da s P roj e k t 4 E rw e ite r u N G d e s D o r fz e n tr u m s Südlich des Dorfzentrums, auf dem Areal des alten Schulhauses, sollen das Pflegewohnheim und das Verwaltungsgebäude entstehen. Im Blickpunkt Auf der Nordseite, dort wo das Haus Nr. 316 steht, angrenzend an den bestehenden Proberaum, ist als Ersatz für den wegfallenden alten Gemeindesaal ein Vereinslokal für Harmoniemusik, Guggamusik usw. geplant. Ein grobes Raumprogramm für diese Vorhaben besteht, und über den kommenden Winter wird der Projektwettbewerb durchgeführt werden. Zentrale Lage für Pflegewohnheim und es hat nicht einmal Platz für einen Lehrling. Für die Fachleute, Das gleiche gilt für das Baubüro, das separat wie den Geschäftsführer der Liechtensteini- in dem ursprünglich als Wohnung gebauten schen Alters- und Krankenhilfe, den Heimlei- ersten Stock des Bankgebäudes unterge- ter und den Pflegedienstleiter des Hauses St. bracht ist. Schon seit Jahren steht deshalb Mamertus in Triesen sowie die Kommission immer wieder der Bau eines Verwaltungsge- für Familie, Alter und Gesundheit steht fest, bäudes zur Diskussion. Als Standort ist dafür dass das Areal des alten Schulhauses die ide- ebenfalls das Areal des alten Schulhauses ale Lage für ein Pflegewohnheim ist. Hier ist mitten im Dorfkern ideal. Zu diesem Schluss das Pflegewohnheim leicht erreichbar und kam vor ein paar Jahren auch eine Architek- zentral gelegen. Die Bewohner sind an einem tengruppe, die in ihrer Diplomarbeit vier Ort, wo sie sich in die Privatsphäre ihrer Zim- Standorte untersucht hatte. Verwaltungsgebäude Das Haus Nr. 316 könnte abgeris- sen und nördlich des bestehenden Proberaumes ein Vereinslokal gebaut werden. mer zurückziehen können, auf der anderen Seite aber am Dorfgeschehen teilnehmen Das Areal ist begrenzt Heute sind auf und vieles beobachten können. Umgekehrt dem Areal des alten Schulhauses ein Kin- ist es für Verwandte und Bekannte, die im dergarten, der alte Gemeindesaal, wo unter Dorfzentrum etwas zu besorgen haben, eine anderem die Harmoniemusik und die Gug- Gelegenheit, gerade noch einen Besuch ab- gamusik proben, ein Gemeindearchiv im un- zustatten. tersten Stock sowie das alte Musikzimmer untergebracht, welches auch als Senioren- Die Platzverhältnisse im Rathaus sind für treff genutzt wird. Die Auswertung von Di- Kanzlei, Kasse und Gemeinderat sehr beengt. plomarbeiten der Fachhochschule und eine Es mangelt an Lager- und Archivräumen, und Machbarkeitsstudie haben ergeben, dass das 5 _September 2004 Areal zu klein ist, um nebst Pflegewohnheim und Verwaltungsgebäude all diese Funktionen platzieren zu können, weshalb anderswo Ersatz geschaffen werden muss. Bau eines neuen Vereinslokals Für den Bau eines Vereinslokales, in welchem Harmoniemusik und Guggamusik proben und ihre Instrumente und Materialien lagern können, bietet sich die Fläche nördlich direkt angrenzend an den Vereinsproberaum im Dorfzentrum an. Das sehr sanierungsbedürftige Haus Nr. 316 könnte abgerissen und auf dem Niveau des bestehenden Proberaumes ein Vereinslokal angebaut werden, auf welches ein Aufbau möglich ist. Künftiger Seniorentreff im Pflegewohnheim Für den Seniorentreff wäre der Ge- meinschaftsraum im Pflegewohnheim ein geeigneter Raum für die Zusammenkünfte. sah das damalige Gesamtkonzept den späte- Küche und weitere vorteilhafte Einrichtun- ren Bau eines Kindergartens an diesem Platz gen wären dort vorhanden, und auch die Be- vor. Da ein neuer Kindergarten gebaut wer- wohner des Heimes könnten an den Treffen den muss, bevor das alte Schulhaus auf Üen- teilnehmen. aboda abgebrochen wird, will die Gemeinde die Möglichkeit eines Kindergartenbaues Der geeignete Standort für einen Kindergarten Wegen des Standortes für einen oberhalb der Sportanlagen zügig weiterverfolgen. neuen Kindergarten wurde eine Analyse der heutigen Kindergartenstandorte vorgenom- Erhalt oder Abbruch des Archivs Die alten men. Daraus ergab sich, dass der baulich Urkunden, Akten, Bilder und verschiedene gute Kindergarten im Obergufer langfristig Materialien waren wegen Platzmangels im den oberen Teil des Siedlungsgebietes abde- Rathaus lange Zeit im Kirchturm aufbewahrt. cken wird. Durch die Nähe der Kindergärten Die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnis- auf dem Rietli und im Zentrum ergibt sich se waren für das Archivgut aber alles andere eine «Überversorgung» im Zentrumsgebiet. als gut. Da deshalb dringender Handlungsbe- Es wäre im Sinne der Schulwegdistanzen wie darf bestand, entschied sich der Gemeinderat auch -sicherheit zielführend, einen Kinder- am 17.9.1996, das unterste Geschoss des 1954 garten ungefähr im Gebiet Täscherloch und erbauten Schulhauses zu sanieren und dort später einen neuen Kindergarten im Bereich das Archiv einzurichten. Die Kosten beliefen Rietli/Gschind/Egga vorzusehen. Die Ge- sich damals, ohne Abzug der Subvention, auf meinde verfügt oberhalb der Sportanlagen brutto 1 080 000 Franken. Leitawis, talseits der Strasse Täscherloch-Hega-Litzi, über Baulandreserven. Bereits beim Es stellt sich nun die Frage, ob im Zuge der Bau der Sportanlagen vor gut dreissig Jahren Neubebauung der Liegenschaft das Archiv Das Areal des alten Schulhauses ist die ideale Lage für das ge- plante Pflegewohnheim und ein Verwaltungsgebäude. September 2004 _ 6 den müssten (Fundation, Stahlbetondecke, Stützen usw.). Zudem ist durch die Lage des Archivs die Planung der neuen Überbauung wesentlich eingeschränkt. Die weiteren Abklärungen und der Projektwettbewerb werden zeigen, was letztlich die sinnvollste und zweckmässigste Lösung ist. Die künftige Nutzung des heutigen Rathauses Das heutige Rathaus, 1768 als Pfarr- haus erbaut, ist ein markantes, unter Denkmalschutz stehendes, einmaliges Gebäude mitten auf Üenaboda. Die bisherigen Diskussionen im Gemeinderat und der Ortsplanungskommission führten zum Schluss, dass das Gebäude auch in Zukunft eine besondere Bereits beim Bau der Sportanlage Leitawis wurde 1972 im Täscherloch ein Kindergarten vorgesehen. bestehen bleiben oder abgerissen und durch Bedeutung haben soll. Deshalb ist gedacht, einen neuen Raum ersetzt werden soll. Auf das Gebäude weiterhin als Rathaus zu nut- den ersten Blick scheint es logisch, dass in zen, wo unter anderem der Gemeinderat Anbetracht der getätigten Investitionen das tagt, die Kommissionen, Vereins- und Genos- Archivgeschoss (unterstes Geschoss) erhal- senschaftsvorstände ihre Sitzungen abhal- ten werden sollte. Eine Überprüfung aus sta- ten und das repräsentative Dachgeschoss tischer Sicht hat aber ergeben, dass für einen für verschiedene Empfangs- oder Tagungs- mehrstöckigen Aufbau auf das Archiv zusätz- anlässe genutzt werden kann. Damit könnte liche bauliche Massnahmen mit geschätzten bestehende Bausubstanz sinnvoll genutzt Kosten von 450 000 Franken getätigt wer- Das 1952 erbaute Schulhaus wird wahrscheinlich der neuen Dorfzentrumsüberbauung Platz machen müssen. 7 _September 2004 und im Verwaltungsgebäude müsste kein Gemeinderatszimmer eingeplant werden. Geschätzte Investition und Finanzierung Die geplante Erweiterung des Dorfzentrums wird gemäss Kostenschätzung rund 15 Mio. Franken kosten. Mit dieser Summe handelt es sich um ein sogenanntes Grossprojekt im Sinne des Subventionsgesetzes, womit nebst der jährlichen Pauschalsubvention, welche das Land an die Gemeinden ausrichtet, für das Pflegewohnheim, das Verwaltungsgebäude und das Vereinslokal mit einer gesonderten Subvention von 30 % zu rechnen ist. Die Gemeinde hat vor kurzem ein entsprechendes Subventionsgesuch an die Regierung gerichtet. Aufgrund der derzeitigen Finanzreserven und der Finanzplanung ist davon auszugehen, dass bei sorgfältiger Budgetplanung und entsprechender Zurückhaltung bei Tiefbauten und anderen Hochbauten die Überbauung ohne in Verschuldung Projektwettbewerb zu geraten realisiert werden kann. Zudem Für die Erweiterung des Dorfzentrums auf der Südseite mit einem Pflege- steht der Gemeinde aus einer Schenkung wohnheim und einem Verwaltungsgebäude und auf der Nordseite mit ei- ein Betrag von 1 Mio. Franken für den Bau des nem Vereinslokal soll über den kommenden Winter ein Projektwettbewerb Pflegewohnheimes zur Verfügung. durchgeführt werden. Der grobe Zeitplan Wenn der Projektwett- Für die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs hat der Gemein- bewerb im Frühjahr abgeschlossen wird, so derat – inklusive der bisherigen Aufwendungen für Sondierbohrungen, ist der Rest des nächsten Jahres und das Jahr Studien usw. – am 17.8.2004 einen Verpflichtungskredit von 390 000 Fran- 2006 vorwiegend als Planungsphase zu seh- ken bewilligt. Die Aufwendungen bestehen vor allem aus den Kosten für en. Der Bau des Pflegewohnheimes und des Plangrundlagen, Modelle, Wettbewerbsprogramm, Digitalisierung der Pläne Verwaltungsgebäudes würde dann in den bestehender Bauten im Dorfzentrum, Expertentätigkeit und Preisgelder für Jahren 2007 und 2008 erfolgen. Das Vereins- die Wettbewerbsteilnehmer. Wenn alles planmässig läuft, sollte im nächs- lokal auf der Nordseite müsste etwas früher, ten Frühjahr der Wettbewerb abgeschlossen sein und das auszuführende nämlich 2006/2007, gebaut werden. Auch der Projekt feststehen. Bau des Kindergartens oberhalb der Sportanlagen müsste vorgezogen werden und in den Jahren 2006/2007 erfolgen. Informationsveranstaltung und Abstimmung Sobald weitere Abklärungen getrof- fen sind und das Wettbewerbsprogramm steht, wird eine öffentliche Informationsveranstaltung stattfinden. Über die Realisierung des Bauvorhabens wird schliesslich eine Gemeindeabstimmung entscheiden. September 2004 _ 8 G e m e i n d e r at K l au s S c h ä d l e r zu m th e m a « B e r g l a n dw i rts c h a f t » Die Landwirtschaftskommission Triesenberg hat im Jahr 2003/2004 die nach ihrer Ansicht wünschenswerte Entwick- Ein wichtiges Beispiel ist nun das Leitbild sere Freizeit verbringen müssten. für die Landwirtschaft zur Sicherung der Berglandwirtschaft und zum Erhalt der lung der Triesenberger Berglandwirt- Das ursprüngliche, generelle Leitbild prächtigen und für unsere Gesellschaft Gemeinderat hat das Leitbild zur Kennt- «Ünscha Bärg», das 1993/94 erarbeitet wichtigen Kulturlandschaft. wurde, ist sehr breit abgestützt. Das schaft in einem Leitbild formuliert. Der Das Interview dern im Wald wohnen und auch dort un- nis genommen und unterstützt die da- rin vorgeschlagenen Zielsetzungen. Wir haben mit dem Vorsitzenden der Landwirtschaftskommission, Gemeinderat Klaus Schädler, über die Zukunft der Berglandwirschaft in Triesenberg gesprochen. Leitbilder und Konzepte verkommen etwas spezifischere Leitbild für unsere Berglandwirtschaft basiert auf dem vor zehn Jahren von der Triesenberger Bevölkerung erarbeiteten Projekt «Ünscha Wie soll denn laut der Landwirschafts- kommission die Berglandwirtschaft in Triesenberg in 15 Jahren aussehen? Im Jahr 2020 sollen am Triesenberg im- Bärg». Damit ist das damalige umfas- mer noch 10 bis 15 Vollerwerbs-Bergbau- sende Leitbild nicht in der Schublade ern und zahlreiche Hobbybauern unsere «verkommen», sondern benötigt für die Landschaft ökologisch bewirtschaften Umsetzung eben etwas Zeit. und pflegen. Die bis dahin nachrückenden Jungbauern sind gut ausgebildet, schnell zu leblosen «Papiertigern». War- Erste Priorität hatte gemäss Leitbild 1994 denken nachhaltig und ökologisch und um soll es beim Leitbild der Landwirt- die Zonenplanung. In einer Gemeinde- veredeln das bei uns wachsende Grün- schaftskommission anders sein? abstimmung wurde die Zonenplanung futter zu gesunden Lebensmitteln, zu Weil uns sonst die Bergbauern ausster- im Jahr 2000 dann realisiert. Nach und gefragtem Bio-Fleisch und zu wertvol- ben und wir in wenigen Jahren keine nach werden nun weitere Schwerpunkte len Bio-Milchprodukten. Die Landschaft offenen Grünflächen mehr hätten, son- aus dem damaligen Leitbild umgesetzt. ist dann – ähnlich wie Milch und Fleisch – ein von den Bauern bewirtschaftetes «Produkt», dessen Pflege und Erhalt von allgemeinem Interesse ist. Daher wird im Jahr 2020 der Aufwand der Bauern für die Landschaftspflege auch von der Allgemeinheit als selbstverständlich anerkannt und geschätzt und entsprechend entschädigt. Gibt es bis dahin überhaupt noch genügend Bauern-Nachwuchs? Das Image des Bergbauern und das Einkommen aus der Berglandwirtschaft muss in Zukunft so sein, dass naturliebende junge Burschen und Mädchen motiviert sind, einen Berglandwirtschaftsbetrieb zu führen. Ich bin optimistisch. Ich hoffe auf unternehmeri- 9 _September 2004 sche, ökologisch denkende Bergbauern, der Landschaftspflege ist für die Bauern alle Bauern am Triesenberg biologisch welche die rund 350 Hektar offener heute schon ein wichtiges Standbein. und nachhaltig denken und handeln Grünflächen zwischen der Erla und dem Seit der Einführung der Direktzahlun- lernen. Das benötigt jedoch sicher noch Sareiserjoch extensiv und zum Wohl von gen, Förder- und Erschwernisbeiträge etwas Zeit, sagen wir 10-15 Jahre. Der uns allen langfristig und verantwor- im Jahr 1996 fliessen für diese Leistung «biodynamischen» Berglandwirtschaft tungsvoll bewirtschaften. jährlich zwei Millionen Schweizerfran- gehört die Zukunft. Falsche Wege rächen ken an Fördermitteln in die Triesenbeger sich, auch und vor allem in der Natur. Im Leitbild heisst es: «Die Berglandwirt- Landwirtschaftsbetriebe. Rund 60% des spiel einer intakten und ökologisch aus- te schon aus Mitteln der öffentlichen schaft in Triesenberg soll ein Musterbei- bäuerlichen Einkommens stammt heu- gerichteten Berglandwirtschaft sein.» Hand. steht es mit der Ökonomie, der Wirt- Wirtschaftlich ist in meinen Augen et- und wahrscheinlich eher unmotivierte schaftlichkeit? was, was unter dem Strich eine Rendite staatliche Landschaftspfleger wertvolles Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. abwirft. Die Rendite aus der Arbeit der Grünfutter vernichten, tut wahrschein- Die Bauern, insbesondere die Bergbau- Bergbauern ist unsere Lebensqualität. lich vielen weh. Aus ökologischer und Ökologisch tönt immer gut, aber wie ern, werden in Zukunft für ihre tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt, also für die Bewirtschaftung und den Erhalt des Lebens- und Wäre es dann nicht sinnvoller, wenn man die Bergbauern als vom Staat bezahlte Landschaftspfleger einsetzen würde? Beim Gedanken, dass lieblos arbeitende « E i n n e u e s V e r stä n d n i s bäu e r l i c h e r A r b e i t » ökonomischer Sicht sind gut ausgebildete und motivierte Bergbauern sicher die bessere Lösung. Auch die Landwirtschaftskommission Naherholungsraumes. Dass über diese Profiteure sind in erster Linie wir, die landschaftspflegerische Arbeit zudem Nichtbauern. Wenn wir also beim Thema gesunde Lebensmittel produziert wer- Berglandwirtschaft über «Ökonomie» den, die eines Tages begehrter sind als reden, dann müssen wir über unsere Billigstlebensmittel, davon bin ich über- Nasenlänge hinausdenken. Das tue ich zeugt. Eine Gesellschaft, die immer krän- in diesem Fall und bin sicher, dass jenem ker wird, ist volkswirtschaftlich gesehen Bauer die Zukunft gehört, der mit «Herz zung bäuerlicher Arbeit steigt, dann gibt nicht sehr «ökonomisch». und Verstand » arbeitet. es auch Bauern-Nachwuchs. Das «Not- verwendet im Leitbild den Modebegriff «Image» (Ansehen). Wie ist es denn um das Ansehen der Bergbauern bestellt? Ist hier Handlungsbedarf gegeben? Wenn das Ansehen, also die Wertschät- wendige» geschieht aber leider oft nur, Weil die industrielle Massenproduktion von Milch und Fleisch den Preis drückt, wird bei uns und auch anderswo die Produktion von Milch und Fleisch usw. seit Jahrzehnten vom Staat direkt und indirekt unterstützt. Ohne diese Unterstützungsmassnahmen gäbe es schon lange keine Bergbauern mehr. Auch die Pflege der Kulturlandschaft ist ein «Produkt» bäuerlicher Arbeit. Die Kulturlandschaft, also unser Lebensraum, wird durch die Bauern für uns alle erhalten und ge- Das bedeutet also, dass die Bergbauern wenn die «Not» es «wendet». Ich hoffe ventionen abhängig sein werden. Man sondern, dass die Politiker noch recht- topf des Staates. Für einen marktwirt- die uns gut ausgebildeten Bauernnach- doch so der Reiz, überhaupt in diesen wusstes Handeln bringt. Ein von mir denn zu investieren. Und ein bereits tä- «Wir haben immer zwei Möglichkeiten: und sucht nach neuen Ideen. Weg des Leidens ». Ich würde lieber den auch in Zukunft hauptsächlich von Sub- sehr, dass wir die «Not» nicht abwarten, hängt als Bauer weiterhin am Finanz- zeitig jene Voraussetzungen schaffen, schaftlich denkenden Jungbauer fehlt wuchs und damit verantwortungsbe- Berufszweig einzusteigen, geschweige sehr geschätzter Arzt sagte mir kürzlich: tiger Bauer wird doch so nicht innovativ «Den Weg der Erkenntnis – oder – den Wir brauchen eigentlich gar keine neuen ersteren wählen. pflegt. Die Bewirtschaftung der Land- Ideen, wir brauchen ein neues Verständ- schaft ist zudem unabhängig vom Pro- nis der bäuerlichen Arbeit. Meine per- dukte-Weltmarkt. Das Einkommen aus sönliche Wunschvorstellung ist die, dass R AT H AU S - N A C H R I C H T E N September 2004 _ 10 Neuer Kaplan Johannes Schwarz Diakon Johannes Schwarz wird am 1. Oktober 2004 die Stelle als Kaplan in Triesen- lichkeiten von Diakon Johannes Schwarz der neue Kaplan mit einem Teilzeitpensum von ca. 50-60 % angestellt. auch den Vorstellungen der Gemeinde berg antreten. Dies hat der Gemeinderat Ende Juni 2004 beschlossen. Vorerst wird in einem Schreiben wie folgt: «Wenn es entspricht, kann Herr Schwarz bei dem Nach der Kündigung durch Kaplan Franz Erzbistum Vaduz in einer persönlichen in Aussicht stehenden Pfarrerwechsel Brei hat der Gemeinderat am 2. Septem- Unterredung zugesichert, dass der Ge- Kaplan bleiben und so für eine gewisse ber 2003 bei der Besprechung von Er- meinde bei einer Anstellung von Johan- Kontinuität sorgen. Andererseits wäre satzlösungen beschlossen, die Personal- nes Schwarz als Kaplan im kommenden auch vorstellbar, dass er nach einem situation in der Pfarrei Triesenberg erst Jahr sämtliche Möglichkeiten offen ste- Kaplansjahr Triesenberg zum Weiter- mit der Pensionierung von Pfarrer Max hen. Wenn sich der neue Kaplan in der studium verlassen würde. Eine weitere Butz im Sommer 2005 neu zu regeln Zeit bis zur Pensionierung des Pfarrers Möglichkeit ist, dass er, wenn es sich als und solange die bisherige Kaplanstelle gut einarbeiten und bewähren würde, gute Lösung herausstellen sollte, auch nicht zu besetzen. könne er auf Wunsch der Gemeinde als Pfarradministrator und zu gegebener Kaplan oder als Pfarradministrator in Zeit Pfarrer von Triesenberg werden Im Mai 2004 machte das Erzbistum Va- Triesenberg bleiben. Andernfalls wäre es kann.» duz der Gemeinde Triesenberg den Vor- auf Wunsch der Gemeinde auch mög- schlag, auf Herbst 2004 Diakon Johannes lich, dass Kaplan Johannes Schwarz nach Wir heissen Kaplan Johannes Schwarz Schwarz als Kaplan anzustellen. Damit Ablauf eines Jahres Triesenberg wieder herzlich willkommen und wünschen könne im Hinblick auf die Pensionierung verlassen würde. ihm, dass er sich in der Gemeinde Trie- von Pfarrer Max Butz ein reibungsloser Übergang gewährleistet werden. senberg wohl fühlt und ihm seine seelDiakon Johannes Schwarz Der Ge- sorgerischen Aufgaben viel Freude und meinderat hatte am 9. Juni 2004 Gele- Erfüllung bereiten. Verschiedene Möglichkeiten offen genheit, Diakon Johannes Schwarz per- Der Gemeindevorstehung wurde vom sönlich kennen zu lernen. Nach diesem Gespräch beschloss der Gemeinderat in der Sitzung vom 26. Juni einstimmig, Jo- Neuer Schulrat hannes Schwarz als Seelsorger für Trie- Aufgrund der Abänderung des Schul senberg anzustellen. gesetzes hat die Schul- und Kindergartenleitung ab 1.8.2004 nur noch bera Diakon Schwarz ist 26jährig und stammt tende Stimme im Schulrat. Es waren aus Puchenau in Oberösterreich. Das somit zwei ordentliche Mitglieder zu Theologiestudium absolvierte er in Ga- ersetzen. ming und in Lugano. Am 22. August 2004 wurde er nun in Vaduz zum Priester ge- Am 22.6.2004 bestimmte der Gemein- weiht. Er wird die Stelle als Triesenberger derat den neuen Schulrat: Kaplan am 1. Oktober 2004 antreten und vorerst mit einem Beschäftigungsgrad Luzia Büchel, Gemeinderätin, (Präsiden- von 50 bis 60 % tätig sein. tin); Pfarrer Max Butz, Ludwig Frommelt (Elternverein.) Dagmar Bühler-Nigsch, Am 22. August 2004 wurde Diakon Johan- Bestätigung des Erzbistums Das Erz- Vaduz von Erzbischof Wolfgang Haas zum meinderates die mündlich gemachte Beratend: Roland Beck, Schulleitung; Iris Zusage bezüglich der Entwicklungsmög- Kleboth, Kindergärtnerin nes Schwarz (rechts) in der Kathedrale von Priester geweiht. Brigitte Gassner. bistum bestätigte auf Wunsch des Ge- 11 _September 2004 R AT H AU S - N A C H R I C H T E N Triesenberg erhält eine Kindertagesstätte die Einrichtung einer Kindertagesstätte Am 1. Oktober 2004 wird in Triesenberg Sicht der Arbeitsgruppe sprechen neben in Triesenber am 6. April 2004 einstim- Damit wird auch in Triesenberg den den heutigen gesellschaftlichen Rah- mig befürwortete. menbedingungen folgende Gründe für die erste Kindertagesstätte eröffnet. heutigen gesellschaftlichen Rahmenbe- eine professionelle Kinderbetreuung in Gemeinde stellt Räumlichkeiten zur Triesenberg: Triesenberg wird als Wohn- Verfügung Die Führung der Kinderta- und Arbeitsgemeinde attraktiver und fa- gesstätte in Triesenberg wurde an den milienfreundlicher. Die Schaffung eines Verein Kindertagesstätten Liechtenstein Mittagstisches bedeutet Entlastung für übergeben. Dieser ist für die gesamte Im Juni 2003 setzte der Gemeinderat Familien in abgelegenen Weilern (z.B. Führung, Organisation und Administ- eine Arbeitsgruppe ein, um den Bedarf Frommenhaus) oder im Alpengebiet. ration der Kindertagesstätte zuständig. nach einer professionellen Kinderbe- Der Spagat zwischen Beruf und Fami- Seitens der Gemeinde mussten für die treuung abzuklären. lie ist für erwerbstätige Eltern weniger endgültige Realisierung nur noch ent- Die Arbeitsgruppe «Kinderbetreuung» schwierig. Frauen absolvieren dieselben sprechende Räumlichkeiten zur Verfü- führte im Herbst 2003 eine Umfrage langjährigen Berufsausbildungen wie gung gestellt werden. Auch dieses Pro- zu diesem Thema durch. Dabei wurde Männer und haben das Recht und den blem konnte schnell behoben werden. festgestellt, dass der Bedarf für eine au- Wunsch, nach der Geburt eines Kindes Am 8. Juni 2004 hat der Gemeinderat sserhäusliche Kinderbetreuung besteht ihren Beruf weiterhin auszuüben. Väter auf Antrag der Arbeitsgruppe «Kinder- und eine Gruppe mit ca. 10 Kindern re- und Mütter tragen die gleiche Verant- betreuung» beschlossen, das Haus Nr. alistisch wäre. Insbesondere kam bei der wortung. Mit einem professionellen 434 auf dem Hofi ab 1. August 2004 zu Umfrage ein Bedarf nach einem betreu- Betreuungsangebot werden Arbeits- einem monatlichen Mietzins von 1 900 ten Mittagstisch zum Ausdruck. plätze bzw. Lehrstellen in der Gemeinde Franken exkl. Nebenkosten für die Füh- geschaffen. Ein Franken in die Kinderbe- rung der Kindertagesstätte zu mieten. dingungen Rechnung getragen. Geführt wird die Tagesstätte vom Verein Kindertagesstätten Liechtenstein. in Triesenberg Projekt zügig vorangetrieben Das treuung investiert, ergibt 3-4 Franken an Projekt Kindertagesstätte wurde von der die Gesellschaft. Diese Argumente über- Arbeitsgruppe zügig vorangetrieben. Aus zeugten auch den Gemeinderat, welcher Im Haus Nr. 434 auf dem Hofi wird am 1. Oktober die Kindertagesstätte eröffnet. R AT H AU S - N A C H R I C H T E N September 2004 _ 12 «In einem Zug» auf die Allmeina Die Zufahrt mit Motorfahrzeugen auf die Allmeina ob Rotenboden war bisher nur mit Rangierkünsten oder einem Umweg möglich. Im Zuge des Ausbaus der Rotenbodenstrasse konnte auch die Situation beim Einlenker Allmeina verbessert werden. In diesem Sommer wurde die Rotenbodenstrasse, Abschnitt Kurt Sele bis Tobelbach, durch das Tiefbauamt ausgebaut. Die Gemeinde hat dabei die Wasserleitung und die Strassenbeleuchtung erweitert. Bei dieser Gelegenheit konnte auf Wunsch der Anwohner der genden Betonkonstruktion ist nun das Allmeina belaufen sich auf rund 85 000 Allmeina auch der Einmündungsbereich Einfahren auf die Allmeina unter einmal Franken. verbessert werden. Dank einer auskra- möglich. Die Kosten für den Einlenker Familienchronik soll durch eine «Stiftung» betreut werden Für die Betreuung der FamilienchronikDaten soll die Stiftung «Ahnenforschung und Familienchronik» errichtet werden. Dies beschloss der Gemeinderat am 17. August 2004. einer gemeinnützigen Stiftung. Dies vor allem deshalb, da bei einer Stiftung die Organe an den Stifterwillen gebunden sind. Die Gemeinde hat damit als Stif- dieser Frage wurde auch ein Rechtsan- terin einen grösseren Einfluss auf die walt beigezogen. Tätigkeit der Stiftung. Bei einem Verein würde eine Mehrheit der Mitglieder Stiftung die sinnvollste Lösung Die entscheiden, was den ursprünglichen Abklärungen ergaben, dass es sinnvoll Absichten der Gemeinde nicht gerecht ist, die Weiterführung und Herausgabe werden könnte. Am 27. Januar 2004 beschloss der Ge- der Familienchronik aus dem Aufgaben- meinderat, die von Alexander Sele digita- bereich der Gemeinde herauszunehmen Stiftungskapital von 30 000 Franken lisierte Familienchronik zu erwerben. Er und mit der Verwaltung und Betreuung Die Stiftung soll mit einem Kapital von beauftragte die Arbeitsgruppe «Famili- eine juristische Person in Form eines 30 000 Franken dotiert werden. Der Stif- enchronik» abzuklären, wie diese Daten- Vereins oder einer Stiftung zu betrau- tungsrat wird vom Gemeinderat auf eine bank künftig verwaltet, weitergeführt en. Dieses Vorgehen wurde auch vom Dauer von vier Jahren bestellt. Sobald die und gegebenenfalls der Allgemeinheit Datenschutzbeauftragten des Landes Statuten und die weiteren Gründungs- zugänglich werden soll. Dabei stand vor empfohlen. dokumente überarbeitet sind und die allem die Frage im Mittelpunkt, ob die Arbeitsgruppe einen Vorschlag für die Familienchronik durch einen Verein, eine Der beigezogene Rechtsanwalt und die Besetzung des Stiftungsrates erarbeitet Stiftung oder durch die Gemeinde selbst Arbeitsgruppe Familienchronik emp- hat, wird der Gemeinderat die Errichtung weitergeführt werden soll. Zur Klärung fehlen dem Gemeinderat die Errichtung der Stiftung definitiv beschliessen. 13 _September 2004 R AT H AU S - N A C H R I C H T E N Neues Rüstfahrzeug für die Feuerwehr Die Freiwillige Feuerwehr Triesenberg dul usw.) sind auf Rollwagen installiert, Der Gemeinderat Triesenberg setzte für entnommen werden können. Mit soll ein neues Rüstfahrzeug erhalten. die Anschaffung eine Kreditlimite von 450 000 Franken fest. Das Land wird die Anschaffung mit einer Subvention von 30 Prozent unterstützen. welche unabhängig voneinander diesem Container-System könnten somit mehrere Schadensplätze beliefert werden. So könnte z.B. im Falle eines Lawinenunglückes ein Helikopter das Beleuchtungs- Bereits seit längerer Zeit besteht seitens modul direkt zum Schadensort flie- der Feuerwehr der Bedarf zur Anschaf- gen und die Rettungsmannschaft vor fung eines Rüstfahrzeuges. Dabei han- Ort hätte die Möglichkeit, den ganzen delt es sich um ein Materialfahrzeug, Lawinenkegel auszuleuchten. zum Betrag von max. 450 000 Franken zu. ausgestattet ist. Bis heute musste von Preisfrage Im Gemeinderat war anläss- von 30 Prozent ausrichtet. Aus Sicht des der Feuerwehr immer wieder Materi- lich der Sitzung vom 29. Juni 2004 die Gemeinderates bestehen bei den ver- al mit Privatautos auf den Brand- oder Anschaffung eines zweckmässigen Rüst- schiedenen Container-Elementen Ein- Schadensplatz fahrzeuges grundsätzlich unbestritten. sparungsmöglichkeiten, wenn vorerst Zu Diskussionen Anlass gab hingegen auf einzelne Spezial-Module verzichtet der Preis. Die Anschaffungskommission wird. Vor diesem Hintergrund stimmte Mit der Anschaf- der Feuerwehr hatte eine Richtofferte der Gemeinderat der Anschaffung eines fung eines Rüstfahrzeuges vom Typ «RW für das Rüstfahrzeug «RW 2» eingeholt, Rüstfahrzeuges zum maximalen Preis 2» werden solche Privattransporte der welche bei rund 570 000 Franken liegt. von 450 000 Franken zu. Die Feuerwehr- Vergangenheit angehören. Das Rüst- Dieser Preis wurde vom Gemeinderat und fahrzeug «RW 2» ist mit einem Contai- als zu hoch angesehen. Dies vor allem beauftragt, in Zusammenarbeit mit der ner-System ausgestattet. Das heisst, auch deshalb, weil das Land für eine Gemeindeverwaltung und dem Amt für die einzelnen Elemente (z.B. Beleuch- solche Anschaffung nur bis zum Betrag Zivilschutz entsprechende Offerten ein- tungsmodul, Chemie- und Ölwehrmo- von 450 000 Franken eine Subvention zuholen. Der Gemeinderat stimmte der Anschaffung eines Rüstfahrzeuges vom Typ «RW 2» bis das für die verschiedensten Einsätze transportiert werden, was nicht optimal ist. Container-System Brandschutzkommission wurde Bürgschaft für Sesselbahn wurde verlängert Neue Schätzungs kommission Für den Bau der Vierer-Sesselbahn Mal- bahnen Malbun AG» als Darlehensneh- Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung bun-Sareis musste die Malbun-Bahn merin getreten. Die Darlehensschuld der vom 25. Mai 2004 die Schätzungs AG im Jahre 1993 ein Darlehen von 1.5 Bergbahnen Malbun AG hat sich seither kommission der Mandatsperiode 2004- Millionen Franken aufnehmen. Der auf 800 000 Franken reduziert. Der Ge- 2007 wie folgt gewählt: Gemeinderat beschloss damals, sei- meinderat hat an der Sitzung vom 25. tens der Gemeinde die Bürgschaft zu Mai 2004 beschlossen, die Solidarbürg- Franz Schädler, Gufer 508 (bisher); übernehmen. Seither hat die Gemein- schaft für die restliche Darlehensschuld Georg Schädler, Leiter Unterhalt (bisher). de diese Solidarbürgschaft mehrmals der Bergbahnen Malbun AG in der Höhe Ersatz: Hans Burkhard, Leiter Tiefbau verlängert. Inzwischen ist anstelle der von 800 000 Franken bis 1. Mai 2005 zu (bisher); Hanspeter Gassner, Gemeinde- früheren Malbun-Bahn AG die «Berg- verlängern. rat (neu). R AT H AU S - N A C H R I C H T E N September 2004 _ 14 Weitere gedeckte Bushaltestelle Nach den beiden Bushaltestellen beim Dorfeingang im Täscherloch und im Steinord entsteht derzeit bei der berg- seitigen Haltestelle auf dem Rütelti (Abzweigung Rüteltiüberbauung) eine weitere gedeckte Wartekabine. Diese neuen Wartekabinen, eine Me tallkonstruktionen mit Verglasung) gehen auf einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates vor zwei Jahren zurück. Der Vorteil dieser neuen Art von Wartekabinen ist, dass der Fahrgast das herannahende Postauto besser als in den früheren Holzhäuschen sieht. Zudem der Postautochauffeur frühzei- Die neue gedeckte Bushaltestelle auf tall-Glas-Kabine, die Bodenpflästerung tig erkennen, ob eine Person zusteigen dem Rütelti entspricht einem langen und die mit Bruchsteinen verkleidete möchte. Erfahrungen zeigen, dass es bei Wunsch der Anwohner. Der Gemeinde- Stützmauer. Die Kosten sind vor allem dieser neuen Konstruktion weniger Be- rat bewilligte für diese Haltestelle einen aufgrund des Hanganschnittes höher schädigungen und Schmierereien gibt. Kredit von 80 000 Franken für die Me- als bei vergleichbaren Objekten. kann Wörterbuch «bärgerisch-deutsch» geplant Der Walserdialekt ist zweifelsfrei das in hohem Masse Sprachkultur. Herbert ken gerechnet werden. Nicht eingerech- gers. Doch leider verschwinden zuneh- Hilbe hat ein Konzept für eine Publika- net ist in diesen Kosten eine allfällige tion «Wörtersammlung der Triesenber- Illustration des Werkes. Die Druckvorstu- ger Mundart» erarbeitet und darin die fe, den Druck und den Vertrieb könnte Ausgangslage, die Idee, die Art der Aus- ein Verlag übernehmen. wichtigste Merkmale eines Triesenbermend alte Ausdrücke und der Triesen- berger Dialekt verändert sich allmählich. Die Gemeinde plant deshalb die Herausgabe eines Triesenberger Mundartwörterbuchs. Schon seit längerem besteht die Idee, ein führung, den geschätzten Zeitaufwand und die damit verbundenen Kosten von Gemeinderat für ausführliche Vari- 72 000 Franken dargestellt. Die Realisie- ante Der Gemeinderat spricht sich rung des Wörterbuches wird rund drei grundsätzlich für die Schaffung des Jahre in Anspruch nehmen. Wörterbuches in der ausführlichen Art Triesenberger Mundartwörterbuch her- aus. Betreffend die Kosten soll ein An- auszugeben. Nun hat die Kulturkommis- Bezüglich der Ausführung schlägt Her- trag für eine Mitbeteiligung an den Kul- sion einen neuen Anlauf gestartet und bert Hilbe zwei Varianten vor: Eine in- turbeirat der Regierung gestellt werden. einen entsprechenden Antrag an den tensive (ausführliche) und eine exten- Sobald diese Entscheidung bekannt ist, Gemeinderat gestellt. Für die Kommissi- sive (nur Wort, Wortbedeutung). Für die wird sich der Gemeinderat mit der de- on ist die Erstellung eines solchen Wer- ausführliche Variante muss mit Bearbei- finitiven Kreditgenehmigung und der kes ein wichtiger Beitrag zur Förderung tungskosten von 72 000 Franken und für Auftragserteilung befassen. der Sprachkultur. Und Walserkultur sei die extensive Variante mit 36 000 Fran- 15 _September 2004 R AT H AU S - N A C H R I C H T E N Alphütte im «Alpelti» saniert und umgebaut Die Alphütte im Alpelti ist umfassend saniert und den heutigen Anforderun- gen entsprechend umgebaut worden. Die Kosten für die Sanierung werden im Rahmen des Kostenvoranschlages von etwa 430 000 Franken liegen. Davon hat die Gemeinde Triesenberg 40 Prozent zu tragen. Zudem wurde der Vorplatz betoniert. Die Alphütte hatte eine Sanierung dringend nötig, denn die Bausubstanz befand sich in einem schlechten Zustand. Zudem fehlte es in der Alphütte an den heute üblichen sanitären Einrichtungen wie Dusche und WC sowie an einer Wascheinrichtung für Melk- und Milchgeschirr. Die Küche und die Zimmer waren nicht besonders wohnlich. Eine Wasserzu- und eine Abwasserableitung waren nicht vorhanden. Der unbefestigte Vorplatz zwischen der Alphütte und tierungs- und Bauleitungskosten über- dem Alpstall verwandelte sich bei Re- nimmt das Land zu 100 Prozent. genwetter geradezu in einen Schlammplatz. Betonvorplatz ohne BGS-Subvention erneuert Wegen der Sanierung des Die Gemeinde und das Land (Fachgrup- Vorplatzes waren sich die Gemeinde pe Berggebietssanierung BGS) sahen und das Land nicht einig. Trotz intensi- die Notwendigkeit zur umfassenden vem Bemühen der Gemeinde wurde die Sanierung und für den zweckmässigen Erstellung einer Betonplatte auf dem Ausbau der Hütte und liessen ein ent- Vorplatz vom Land nicht mit 60 % sub- sprechendes Projekt erarbeiten. Der Ge- ventioniert. Dies mit der Begründung, meinderat Triesenberg hatte bereits am dass das Alpelti nicht als vorrangige 24. April 2002 dieses Projekt mit einem Kuhalpe 1, sondern als Kuhalpe 2 einge- Kostenvoranschlag von 482 000 Fran- stuft sei und eine Befestigung des Vor- ken genehmigt. Das Projekt wurde dann platzes mit einer Betonplatte nicht nötig aber nochmals überarbeitet, womit sei. Ein Kiesplatz sei ausreichend. Dieser der Kostenvoranschlag auf ca. 430 000 Argumentation konnte die Gemeinde Franken (ohne Betonvorplatz) gesenkt nichts abgewinnen und beschloss, dass werden konnte. Von diesen Baukosten der Vorplatz – ob nun Kuhalpe «1» oder trägt das Land gemäss BGS-Verordnung Kuhalpe «2» – als dauerhafte Lösung 60 Prozent. Der Gemeinde verbleiben mit einer Betonplatte versehen werden die restlichen 40 Prozent. Die Projek- muss. Am 1. August 2004 nahmen im Alpelti rund 150 Interessierte an der Einsegnung des neuen Alpkreuzes teil. Die Freiwillige Feuerwehr zeichnete traditionsgemäss für die Organisation der Alpbegehung verantwortlich. R AT H AU S - N A C H R I C H T E N September 2004 _ Postive Gemeinderechnung 2003 Die Gemeinderechnung zeigt ein erfreuliches Ergebnis und schliesst mit ei- nem Deckungsüberschuss von 63 313.77 16 und Mehrausgaben bei einzelen Investitionsprojekten realisierbar war. kehrs (ohne Abschreibungen auf das Verwaltungsvermögen) schliesst die Finanzausgleich zurückgegangen Verwaltungsrechnung der Gemeinde Der Ertrag der Laufenden Rechnung ist Triesenberg bei Gesamtausgaben von um 146 744.27 Franken (0.79 %) höher 21.2 Millionen, Abschreibungen auf Fi- ausgefallen als budgetiert. Dieser Mehr- nanzvermögen von 0.36 Millionen und ertrag ist hauptsächlich bei den Vermö- einem Einnahmenergebnis von 21,6 gens- und Erwerbssteuern mit 861 900 Millionen mit einem Überschuss von erfolgt. Hingegen sind der Finanzaus- Entgegen dem Voranschlag 2003, wel- 63 313.77 Franken ab. Der Aufwand der gleich um 642 000 und der Grund- cher noch ein Fehlbetrag von 875 000 Laufenden Rechnung ist um 99 461.35 stückgewinnsteuer-Anteil um 168 000 Franken vorsah, konnte die Rechnung Franken (0,88 %) höher als im Budget zurückgegangen. Der Ertrag der Investi- 2003 mit einem Deckungsüberschuss vorgesehen. Dieser Mehraufwand ist tionsrechnung ist um 949 447 Franken von 63 313.77 Franken abgeschlossen durch bewilligte Nachtragskredite ge- (47.74 %) höher als vorgesehen und ist werden. Dieser Deckungsüberschuss be- deckt. auf den Anteil Hotel Kulm bei der Sanie- Franken. Dies zeigt, dass die Gemeindeverwaltung rasch auf den Rückgang bei den Einnahmen reagiert und die richtigen Massnahmen eingeleitet hat. legt, dass alle Ausgaben in der Betriebs- rung des Ortszentrums, welcher in das rechnung als auch diejenigen für die In- Investitionsbudget fast erfüllt Der Finanzvermögen übertragen werden vestitionen aus den Einnahmen bezahlt Minderaufwand bei der Investitions- muss, sowie auch auf Subventionen bei werden konnten. Dieses Resultat war rechnung beträgt 303 069.50 Franken Verbandsanlagen zurückzuführen. nur möglich indem in der Gemeinde (2.98 %), was eine nahezu hundertpro- Triesenberg grossen Wert auf die Bud- zentige Erfüllung des Investitionsbud- Prioritäten setzen Damit die Gemein- getierung gelegt wird und auch darauf gets bedeutet. Innerhalb der Verwal- de Triesenberg auch weiterhin positive geachtet wird, dass das Budget einge- tungszweige sind grosse Abweichungen Rechnungen präsentieren kann, müssen halten wird. gegenüber dem Budget festzustellen. noch stärker Prioritäten gesetzt werden. Es sind bei verschiedenen Investitionen Das heisst, dass sich die Investitionen an Aufwand nur 0.88 Prozent über Bud- Verzögerungen eingetreten, sodass die den Einnahmen orientieren müssen. So- get In der Zusammenfassung des lau- grösstmögliche Erfüllung des Investi- mit wird es auch in Zukunft wichtig sein, fenden und investiven Haushaltsver- tionsbudgets nur durch Ersatzprojekte dass man Projekte nach ihrer Dringlich- Aufwand Laufende Rechnung (nach Bereichen) Cash-flow (in Millionen Franken) Aufwand Laufende Rechnung nach Bereichen Cash-flow (in Mio. Fr.) Soziale Wohlfahrt Volkswirtschaft 11% Verkehr 7% 12% 13,0 10,9 Finanze, Steuern 3% Öffentliche Sicherheit 2% 1 % Gesundheit 8,9 6,8 14% Umwelt, Raumordnung 21% 14% Kultur, Freizeit, Kirche 15% allgemeine, Verwaltung Bildung 7,6 6,9 9,6 9,8 7,3 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 17 _September 2004 R AT H AU S - N A C H R I C H T E N Investitionen Investitionennetto (in Millionen Franken) (in Mio. Fr.) 4,0 1996 1997 5,7 1998 8,0 1999 6,2 2000 8,3 6,4 5,7 6,9 2001 2002 2003 Sorgenkind Finanzausgleich Ein Sor- Steuereinnahmen, Aufgaben und beson- genkind für die Gemeinde Triesenberg deren Gegebenheiten gegenüberstellt, ist der Finanzausgleich des Landes. Seit so kommt man zum Schluss, dass die dem Jahr 2000 ist der Finanzausgleich Verteilung der Steuereinnahmen und für Triesenberg um 3.1 Millionen Franken der Finanzausgleich dringend überprüft zurückgegangen, was doch beträchtlich und auf eine neue Basis gestellt werden ist. Der Finanzausgleich hat zum Ziel, müssen. dass die Gemeinden, welche zuwenig eigene Einnahmen haben, einen Ausgleich erhalten, damit sie ihre Aufgaben Der komplette Rechnungs- keit auswählt und weniger notwendige erfüllen können. Das heutige System bericht für das Jahr 2003 kann auf später verschiebt. Zudem wird es des Finanzausgleichs wurde in der Ver- sicher auch nötig sein, dass man die In- gangenheit ab und zu angepasst. Wenn unter www.triesenberg.li als vestitionen (z.B. Bauvorhaben) auf das man aber heute die Finanzreserven der Prädikat «zweckmässig» reduziert. einzelnen Gemeinden vergleicht, die Friedhoferweiterung Personalwesen der Gemeinde Die Bauarbeiten bei der Friedhoferwei- Dienstjubiläen terung schreiten planmässig voran. Bis PDF eingesehen und herunter geladen werden. Wir gratulieren zum Dienstjubiläum und danken für die Mitarbeit: Allerheiligen 2004 werden die Roharbei- 20Dienstjahre Bertram Beck, Wassermeister (15.5.1984) ten abgeschlossen sein. 10 Dienstjahre Karl-Heinz Sele, Hauswart Primarschule (1.5.1994) 5 Dienstjahre Markus Loretz, Mitarbeiter Bauunterhaltsgruppe (1.7.1999) 5 Dienstjahre Cornelia Schädler, Verwaltungsangestellte (1.7.1999) In der Sitzung vom 29. Juni 2004 besichtigte der Gemeinderat die Friedhof baustelle und besprach die Gestaltungs vorschläge der Bildhauer für das Austritt Jasmin Tescari hat ihre Teilzeitanstellung als Schulsekretärin anfangs Juni Gemeinschaftsgrab, in welchem nach beendet. Wir gratulieren Jasmin und Anton ganz herzlich zur Geburt ihres der obligaten Grabesruhe die Asche der Sohnes Gianluca und wünschen Jasmin für die Zukunft alles Gute! Verstorbenen aufbewahrt werden wird. Der Gemeinderat beschloss, den von Eintritte Als Ersatz für Jasmin Tescari Bildhauer Eckehard Wollwage gemach- hat Marlis Bargetze, Im Ried 167, ten Vorschlag, das Gemeinschaftsgrab am 17.8. 2004 die Stelle als mit einem symbolischen «Lebensbrun- Schulsekretärin angetreten. nen» und dem ebenfalls in Stein gehauenen «Vater unser» zu realisieren. Edi Beck, Wangerberg 194, ist seit 1. Mai 2004 Damit sich die hohen Beton-Mauern als Mitarbeiter der im steilen Gelände optimal in die Land- Bauunterhaltsgruppe angestellt. schaft integrieren, werden sie mit Triesenberger Quarzsand-Bruchsteinen ver- Wir wünschen Marlis und Edi viel Freude kleidet. und Erfolg bei ihren neuen Aufgaben! September 2004 _ A n to n F ro m m e lt 18 « Au c h m it X- m i l l i o n e n würde ich hier leben» Gemeinderat persönlich Er macht jeden Tag für seine Familie das Frühstück, würde gerne einmal mit einem Heissluftballon über Liechtenstein fliegen und Lotto-Millionen würden ihn nicht in Verlegenheit bringen. Die Rede ist von Gemeinderat Anton Frommelt. Anton, du bist jetzt seit gut einem Jahr im Leider können viele Wünsche nicht oder nur Triesenberger Gemeinderat. Was hat sich in langfristig erfüllt werden. Für die Sitzungen des Gemeinderates und Du bist Vorsitzender der Forst- und Rüfekom- dieser Zeit für dich persönlich verändert? von Kommissionen und deren Vorbereitungen benötige ich ca. zwei bis drei Abende pro Woche. Ein neuer Gemeinderat muss sich mission. Ein wenig ungewöhnlich für einen Lehrer. Ich habe an den Universitäten Fribourg und in viele Themen einlesen. Er soll z. B. Kennt- Basel umfangreiche naturwissenschaftliche nisse haben über die gültigen Zonenpläne Kenntnisse erworben. In den vergangenen und Bauordnungen von Triesenberg, Steg Jahren habe ich mich häufig mit der Geologie und Malbun. Auch müssen für Triesenberg Liechtensteins befasst. Ich habe auch mehre- wichtige Landesgesetzblätter, wie das Sub- re Wanderungen mit Prof. Dr. Franz Allemann, ventionsgesetz oder das Gesetz über das öf- der die Geologie Liechtensteins nach meiner fentliche Auftragswesen (Arbeitsvergaben) Meinung am besten kennt, unternommen. durchgelesen werden. Ich interessiere mich vor allem für naturwissenschaftliche und kulturelle Fragestellun- Du weisst jetzt, wie es ist als Gemeinderat gen. sind die Unterschiede? Du vertrittst die Fortschrittliche Bürgerpartei täglich einen Spaziergang oder eine Wan- eine Rolle spielt die Parteipolitik im Gemein- und als «normaler» Gemeindebürger. Wo Nach Möglichkeit unternehme ich wie früher derung mit meinem Hund. Im Gegensatz zu früher beginnen viele Einwohner ein Ge- im Gemeinderat, also die Opposition. Was für derat und wie äussert sich das? Es freut mich, dass im Gemeinderat eine kon- spräch über die Dorfpolitik, was mich sehr struktive Sachpolitik und nicht Parteipolitik freut. Es werden Wünsche und Anregungen betrieben wird. Alle drei Parteien setzen sich an mich gebracht, die ich gerne weiterleite. zum Wohle der Gemeinde ein und es herrscht 19 _September 2004 eine sehr gute Gesprächskultur. Abstimmun- ren für rund eine Million Franken zu einem gen enden in der Regel eindeutig entweder Gemeindearchiv umgebaut worden ist. Steckbrief Wenn du das Rad der Zeit in Triesenberg zu- Geburtsdatum 24.12.1954 rückdrehen könntest, welche Weichen hättest du anders gestellt? Sternzeichen Steinbock Vor der Melioration hatte Triesenberg ein gro- Beruf Gymnasiallehrer mit den Fächern Geographie und Mathematik mit 10 :1 oder 11 : 0. Auch bei Personalanstellungen fielen bisher keine parteipolitischen Entscheidungen. Ich möchte Vorsteher Hubert Sele sehr loben, dass er auf Anregungen und Kritik der Opposition eingeht und sich von Argumenten überzeugen lässt. sses Fusswegnetz. Leider wurden die vielen Gassen bei der Melioration aufgehoben. Nun Wenn du die Möglichkeit hättest in der Ge- wären wir froh, wenn wir für die Schulwege ändern, was würdest Du machen? würde heute sicherlich nicht gleich durchge- meinde Triesenberg über Nacht etwas zu ver- noch solche Gassen hätten. Die Melioration Zahlreiche Strassen unserer Gemeinde sind führt werden wie damals. in einem schlechten Zustand. Ich würde deshalb alle Strassen mit einer neuen Kofferung, neuen Werkleitungen und einem neuen Teerbelag umgestalten. Nun werden wir ein wenig persönlicher. Was erledigst du im Haushalt selbst? Ich bereite täglich um 6.30 Uhr das Frühstück für die Familie vor. Wenn ich Zeit habe, koche Auch würde ich im Malbun die geplanten ich gerne. Ich habe schon mehrere Kochkurse Sesselbahnen, Beschneiungsanlagen und die besucht. anderen Infrastruktureinrichtungen sofort bauen und Malbun als Naherholungsgebiet für die liechtensteinische Bevölkerung sichern. Als Dank würde ich erwarten, dass die Wovon bekommst du Gänsehaut? Ich verzichte gerne auf Tätigkeiten mit einem Adrenalinkick wie z. B. Bungee Jumping. Bevölkerung Triesenbergs zehn Jahre lang die Skisportanlagen gratis benutzen könnte. Welcher Entscheid des Gemeinderates war Welches ist die wichtigste Lektion, die dich das Leben gelehrt hat? Früher trieb ich keinen Sport. Erst mit ca. 45 Zivilstand Verheiratet, zwei Töchter und ein Sohn Politische Schwerpunkte Alle bisher im Gemeinderat behandelten Traktanden waren notwendig Kommissionen Forst- und Rüfekommission, Kulturkommission, Arbeitsgruppe Familienchronik Politisches Vorbild Regierungschef Otmar Hasler Lieblingsspeise Cordon Bleu Lieblingsfilm Catch Me If You Can Bestes Buch Der kleine Prinz von Antoine de Saint Exupéry nach deiner Meinung der schwierigste? Jahren merkte ich, dass mir Sport mehr Le- Anfangs April hatte der Gemeinderat eine bensqualität bringt. Seither verbringe ich viel ganztägige Sitzung, an der die mittelfristig Zeit mit Wandern, Velo fahren, Schwimmen notwendigen Bauten und Anlagen unse- oder Langlauf. Liebste Internetseite www.google.de Du gewinnst 10 Millionen Franken im Lotto. Lebensmotto Ärgere dich nicht über Dinge, die du nicht ändern kannst rer Gemeinde diskutiert wurden. An diesem Tag hatten wir lange Diskussionen über den Standort eines neuen Altersheimes. Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Ge- Was machst du damit? Einen Drittel der Summe würde ich sozialen meinde in Zentrumsnähe keine grösseren Institutionen wie z. B. der Familienhilfe, dem Grundstücke besitzt. Am Schluss entschieden Samariterverein und dem LED spenden. Ein wir einstimmig, dass das ehemalige Schul- weiteres Drittel würde ich in Grundstücke in haus im Zentrum abgebrochen und durch ein Liechtenstein investieren und das restliche neues Gebäude ersetzt wird, in dem das Al- Drittel würde ich in Aktien mit hohem Risiko tersheim und die Gemeindeverwaltung plat- anlegen. Meine bisherige Lebensweise wür- ziert sein werden. Der Entscheid fiel mir und de ich nicht ändern. Ich würde auch nicht an den anderen Gemeinderäten nicht leicht, da ein südliches Meer auswandern, sondern in das unterste Geschoss erst vor ca. sechs Jah- Triesenberg bleiben. Lieblingsmusik Sie hängt von der Situation ab AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 20 Tour de Suisse 2004 auf Besuch Am Freitag, den 18. Juni 2004, stand die Leadertrikot des Deutschen Jan Ullrich 125 Fahrkilometern die letzten zwölf be- Tour de Suisse in Malbun im Rampen- übernehmen konnte. Das Wetter spielte schwerlichen, bis zu 14 Prozent Steigung prächtig mit, und die Zuschauer erleb- aufweisenden Kilometer von Vaduz nach ten entlang der Strecke hautnah, wie Malbun bewältigten. Zielankunft der drittletzten Etappe der licht des internationalen Sportgeschehens. Entlang der Strecke Vaduz-Triesenberg-Malbun säumten hunderte von Zuschauern den steilen Aufstieg zum Etappenziel auf 1600 Meter über Meer. Die seit 1933 durchgeführte Tour de Suisse war damit bereits zum neunten Mal in Liechtenstein. Etappensieger in Malbun wurde der Österreicher Georg Totschnig vor dem Schweizer Fabian Jenker, der damit als Etappenzweiter das gelbe die in Linthal gestarteten Fahrer nach 21 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N Gemeindesportfest 2004 und Ehrung erfolgreicher Spitzensportler Am Samstag, 19. Juni 2004, fand auf der Sportanlage Leitawis wieder einmal ein Triesenberger Gemeindesportfest statt. Nach einem sportlichen Tag, an dem vor allem die Kinder viel Spass hatten, wurden als Höhepunkt des Festes verdiente und nunmehr zurückgetretene Triesenberger Spitzen-Sportler geehrt. Lange Jahre war es still geworden um das früher einmal beliebte Triesenberger Gemeindesportfest. Heuer nahm nun die Kommission «Bärg on Tour» die Sache in die Hand und stellte zusammen mit einigen Vereinen und der Schule ein attraktives Programm zusammen. Nach der Stärkung beim «Familia- Franz Gassner war für die Ehrung und Zmoorgat» kämpften am Vormittag die Verabschiedung der zurücktretenden Primarschüler in verschiedenen Leicht- Spitzensportler verantwortlich. Als «Bärg athletikdisziplinen um Bestmarken. Im on Tour»-Vorsitzender wartete er im gut Plauschparcours mischten später Eltern besetzten Festzelt mit interessanten und weitere Erwachsene mit und hatten Informationen über die zurückgetrete- beim Sackhüpfen, Torwandschiessen, nen Spitzensportler auf und zeigte über Eierlauf usw. viel Spass. Eine besondere grossflächige Bildschirme tolle Fotos der Attraktion war das grosse «Kuh-Lotto». vier ganz unterschiedlichen Sportlerkar- Gemeindeweibel Baptist Beck hatte den rieren. richtigen «Riecher» und tippte genau jenes Feld, in welches die Kuh von Stefan Als Spitzensportler geehrt und verab- Arpagaus ihren Fladen platzierte. Beim schiedet wurden die Skifahrer Tamara «Human-Table-Soccer» ging in der Kate- Schädler und Markus Ganahl, Langläu- gorie Jugend die Mannschaft des Rodel- fer Stefan Kunz und FIFA-Schiedsrichter clubs als Sieger hervor. Beim Erwachsen- Roland Beck. Auch Gemeindevorsteher enturnier schwangen die «Wildmanndli» Hubert Sele liess es sich nicht nehmen, obenauf. Der Gemeinderat musste zum den vorbildlichen Sportlern im Namen Festabschluss auf dem durch den Regen der Gemeinde zu gratulieren, zu danken nass gewordenen Kunststofffeld einse- und ein Präsent zu übergeben. hen, dass das Promiteam mit Ralph Loose, Marco Büchel, Markus Ganahl, Sarah Schädler, Stefan Kunz, Kurt Feger, Mario Gassner und FIFA-Schiri Roland Beck ihm in dieser Disziplin eine klare Nasenlänge voraus war. Die erfolgreichen, nunmehr zurück getretenen Triesenberger Spitzensportler Markus Ganahl (Ski), Roland Beck (FIFA-SR), Tamara Schädler (Ski) und Stefan Kunz (Langlauf), flankiert vom Moderator und «Bärg on Tour»-Vor sitzenden Franz Gassner (links) und Gemeindevorsteher Hubert Sele (rechts). AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 22 Zehn Jahre «Verein Hüpfparadies Triesenberg» Auf der Triesenberger Sportanlage Lei- polsterten Kunststoffparadiesen auch das Jubiläum «10 Jahre Verein Hüpf- und bei den Kindern gut ankommt, das tawis wurde am Samstag, 8. Mai 2004, paradies Triesenberg» gefeiert. Gross und vor allem Klein erfreuten sich beim nach zehn Jahren immer noch ein Hit ist bewies auch das Jubiläumsfest. Hüpfen, beim Saltos-Machen oder beim Thomas Beck ist nach dem leider all zu luftgepolsterten Vergnügungsparadie- ten Wolfgang Bühler und nach Peter Plauschen mit Kollegen in den drei sen. früh verstorbenen GründungspräsidenLampert der dritte Vereinspräsident. Seine «Ritterknaben» sind allzeit bereit, die Gegründet wurde der «Verein Hüpfpa- drei Hüpfparadiese dort aufzustellen, radies Triesenberg» 1994 mit dem Ziel, wo gerade ein Hüpf-Gaudi gewünscht bei gesellschaftlichen Anlässen, bei Fa- wird. In den vergangenen zehn Jahren milienfeiern, Vereinsanlässen, Firmen- bereicherten die bunten Hüpfschlösser jubiläen, Ausstellungen, Messen usw. jährlich zwischen 30 und 40 Anlässe. für Gross und Klein ein Spielgerät zur Der Verein lässt es sich denn auch nicht Verfügung zu stellen, das auf kleinstem nehmen, jeweils einen Teil der Einnah- Platz grösstmögliches Gaudi ermöglicht. men einer wohltätigen Institution zu- Und, dass das «Hüpfen» in den luftge- kommen zu lassen. Alpe Sücka: Gesamte Käseproduktion vernichtet Goldene Hochzeit Auf der Alpe Sücka musste Mitte August hat aus der Situation die nötigen Kon- Am 2. Juni 1953 gaben sich in der Pfarrkir- die Käseproduktion eingestellt und auf sequenzen gezogen und die Käse in der che Triesenberg Josef und Elsa Beck-Beck Anweisung des Amtes für Lebensmittel- KVA Buchs verbrennen lassen. Die Infra- das Ja-Wort. Im Juni 2003 konnten sie kontrolle gar die gesamte Käseproduk- struktur auf der Sücka ist sehr gut und das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. tion des Alpsommers 2004 vernichtet die Voraussetzungen zur Produktion von Die Gemeinde gratuliert im nachhinein werden. Qualitätsprodukten ist vorhanden. Die recht herzlich. Alpkommission wird zusammen mit den Die Gemeinde als Alpbesitzerin bedau- Pächtern die Probleme analysieren und ert, dass es offensichtlich wegen Hygie- gemeinsam mit den Bauern Massnah- nemängeln zu diesem grossen Schaden men treffen, die auf der Sücka die Pro- für die Bauern und zur Imageschädi- duktion von erstklassigen Alpprodukten gung der Alpe Sücka gekommen ist. Die gewährleisten. Alpgenossenschaft Sücka als Pächterin 23 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N 150 Jahre Gottesdienste auf Masescha Am Sonntag, 2. Mai 2004, wurde mit einem Festgottesdienst und anschliessendem gemütlichen Beisammensein auf Masescha das Jubiläum «150 Jahre Gottesdienste auf Masescha» gefeiert. Pfarrer Max Butz konnte in der Bergkapelle und im Festzelt, wohin der Gottesdienst übertragen wurde, etwa 200 Teilnehmer begrüssen. Rund 50 von ihnen waren in einer Prozession zu Fuss vom Dorfzentrum über Balischguad und das Waldi zum Kirchlein nach Masescha gepilgert. Aus Anlass des Jubiläums hatte die Gemeinde eine kleine Festschrift mit der Geschichte dieser für die Wal Die Gemeinde und die Kommission vor der frischen Brise in der von der Zivil- sersiedlung Triesenberg bedeutenden «Bärg on Tour» hatten an alles gedacht, schutzgruppe bestens betreuten Fest- Bergkapelle verfasst und allen Haushal- sodass die Gäste nach dem Gottesdienst wirtschaft einige gemütliche Stunden ten zugestellt. Darin sind die wichtigs- unter bewölktem Himmel und geschützt geniessen konnten. ten Jahrzahlen und Begebenheiten rund um die Theoduls-Kapelle festgehalten. «Es ist wichtig und richtig, dass wir hier heute zusammenkommen», sagte Pfar- Geschichte der Theodulskapelle auf Masescha rer Josef Lampert, Triesenberger Bürger ca. 1280Einwanderung der Walser. Bau des Bildstöckchens. und Geistlicher Sohn von Prälat Engel- Das Kirchlein auf Masescha wird erster religiöser Mittelpunkt. bert Bucher, der mit seinen über 90 Jah- 1465 Erste urkundliche Erwähnung als «Unser Lieben Frauen-Kapelle ren ebenfalls am Festgottesdienst dabei auf Misöschen». war. «Das Historische, das kennen wir, 1595 Drei Altäre und 3 Kelche. Patronat des hl. Theodul erstmals das können wir nachlesen. Anno 1854 urkundlich aufgeführt. wurde der Beschluss gefasst, dieses 1629 Schreckliches Pestjahr. Restauration. Kirchlein in einem würdigen Zustand zu Von nun an Wallfahrtskirche zu St. Sebastian und St. Rochus. erhalten. Heute sind die Pfarrkirche und 1661 Altar St. Magdalena. alle unsere Bergkapellen in einem sehr 1768 Verlegung der Pastoration in die erste Pfarrkirche nach Triesenberg. guten, würdigen Zustand.» Heute gehe 87 Jahre keine Gottesdienste mehr auf Masescha. es weniger um den Erhalt der Gebäude, 1854 Renovation unter Pfarrer Simon Balzer. Weihe. sagte Pfarrer Josef Lampert, die heuti- 1900 Renovation unter Pfarrer Matthäus Müller. ge Frage sei eine andere: «Die Frage ist 1904 Stiftung des neuen Theodulbildes von S.D. Fürst Johann II. heute einfach – in welchem Zustand – in 1944 Kirchlein unter Denkmalschutz gestellt. welcher Verfassung – sind wir? Es geht 1950 Renovation unter Pfarrer Engelbert Bucher. auch um die lebendige Gemeinschaft, 1986 Aussenrenovation unter Pfarrer Th. Schnider. um die Pfarreien und Gemeinden, die 2004 Jubiläums-Feier «150 Jahre Gottesdienste auf Masescha». aus Christenmenschen bestehen...». AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 24 Walsertor feierlich eingesegnet Mit einer interessanten Präsentation im grenzüberschreitenden Kunst-Projektes, in Vorarlberg oder wo auch immer – durch Pfarrer Max Butz fand am Sonn- das sich mit den Walsern in Übersaxen, stand für die Walser wieder ein Tor offen in Feldkirch und Triesenberg befasst. – ein Tor, durch das sie sinnbildlich gehen Künstler Herbert Fritsch setzt sich mit konnten, das ihnen den Weg frei gab in dem Projekt «Walsertor» vor allem mit ein neues Leben, in eine harte, aber hoff- der Faszination jener Zeichen und Kerb- nungsvolle Zukunft. Dorfsaal und der feierlichen Einsegnung tag, 6. Juni 2004, das vom Vorarlberger Künstler Herbert Fritsch geschaffene «Walsertor» auf dem Vorplatz des Dorfsaales einen würdigen Platz. Das von Dr. Peter Monauni der Gemein- schnitte auseinander, die an Geräten, an Wänden, an Toren usw. von den Walsern Wir haben die Freiheit, Selbstbewusst- hinterlassen wurden. sein und Zusammengehörigkeitsgefühl de Triesenberg als Dauerleihgabe überlassene «Walsertor» ist ein Teil eines zu demonstrieren, stolz zu sein auf unDie zahlreichen Gäste erfuhren vom sere Abstammung, unsere Traditionen Künstler viel Wissenswertes über die und Eigenarten, wie zum Beispiel den Entstehung des «Walsertores», und Mu eigentümlichen Dialekt. Wir haben die seumsleiter Josef Eberle vermittelte auf Freiheit, unsere Heimat zu schätzen und anschauliche Weise die damalige Be- zu estimieren, was unser Vorfahren in deutung der Triesenbeger Hauszeichen. harter Arbeit errungen haben. Auch Vorsteher Hubert Sele hatte sich Gedanken zu diesem Kunstwerk ge- Wir Walser haben aber auch die Frei- macht und und sagte, dass Triesenberg heit, selbstbewusst den Weg weiter zu mit dem «Walsertor» um ein sympathi- gehen, Offenheit und Aufgeschlossen- sches, symbolträchtiges Kunstwerk rei- heit an den Tag zu legen, auch Leuten cher geworden sei. gegenüber, die heute Fremde sind in unserem Land. Wir haben die Freiheit, Er habe sich überlegt, so der Vorsteher, unsere Heimat so weiter zu entwickeln was wohl so ein Tor für die Walser für und den Gemeinschaftssinn zu stärken, eine Bedeutung haben könnte. Aus sei- dass auch in vielen Jahren unsere Kinder ner Ansprache zitieren wir nachstehend sich noch richtig daheim fühlen, dort, einige Gedanken. wo sich einst den Vorfahren das Tor geöffnet hatte. «Was ist ein Tor überhaupt? Was kann ein Tor für eine symbolische Bedeutung Das geöffnete Tor gibt uns den Blick haben – eine Bedeutung gerade für die frei in die Vergangenheit und macht Walser? uns den Weg offen in eine fruchtbare Zukunft, die zugleich geprägt ist von Ein Tor öffnete sich zum Beispiel unse- Aufgeschlossenheit, Fortschrittlichkeit, ren Vorfahren, den Walsern, als sie im 13. Menschlichkeit, Traditionsbewusstsein Jahrhundert im Oberwallis auswander- und Gemeinschaftssinn der Walser. ten, ihre Heimat verlassen mussten. Das Tor stand offen. Museumsleiter Josef Eberle zusammen mit Dr. Peter Monauni, Künstler Herbert Fritsch und Gemeindevorsteher Hubert Sele. Ich meine, das Walsertor von Herbert Fritsch kann dieses geöffnete Tor in die In der Fremde – ob südlich des Monte Vergangenheit und in die Zukunft ver- Rosa, im Bündner Land, am Triesenberg, sinnbildlichen.» 25 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N Fotowettbewerb «Wasser» Beim Fotowettbewerb der Kommissi- durchwegs sehr schönen Aufnahmen Dorfzentrum aus. Die ersten drei Klas- on «Natur und Umwelt» wurden zum nach den Kriterien «Originalität» und sierten erhielten je einen schönen Preis, Thema «Wasser» insgesamt 33 Aufnah- «Bezug zu Triesenberg» und stellte die alle weiteren Teilnehmer einen kleinen men eingereicht. Eine Jury beurteilte die eingereichten Fotos beim Dorffest im Trostpreis. 1. Preis: «Giesskannen-Parade» Berta Beck, Gufer 498 2. Preis: «Brunnen in der Bünda» Hans Gassner, Café Guflina 3. Preis: «Erfrischung am Brunnen auf Silum» Matthäus Gassner 36 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 26 Waldbegehung 2004 Die traditionelle Waldbegehung führte am 29. August zu den Bärgwald-Quellen der Brunnengenossenschaft LavadinaSteinord, zum neuen Gemeindewasserreservoir Lavadina und über das Hirschbad im Guggerbodawald hinunter zum Teufibach und zum Spielplatz im Sütigerwis. Grosses Interesse am Kompostieren Am 19. April 2004 kamen auf Einladung Obstabfälle, Eierschalen, Kaffeesatz, Tee- Die Gemeinde unterstützte die Aktion, über 50 Interessierte in den Bärensaal, beutel, Holzasche, Mist von nicht fleisch- sodass an diesem Abend entsprechende fressenden Kleintieren, Rasenschnitt, Kompostbehälter und anderes Zubehör abgeschnittene Blumen und Zierpflan- kostengünstig bestellt werden konnte. der Kommission für Natur und Umwelt um mehr über fachgerechtes Kompostieren zu erfahren. Josef Schädler begrüsste als Kommissionsvorsitzender die vielen Gäste und die Referenten Walburga Matt und Norbert Marxer, beide vom Obst- und Gartenbauverein Mauren. zen, Laub, Stauden, Hecken- und zerkleinertes Baumschnittmaterial, das alles Das Herstellen von wertvollstem, ge- verwandelt sich bei sachgemässer Be- ruchlosem Humus ist ein echter Um- lüftung und der richtigen Feuchtigkeit weltschutz-Beitrag, entlastet die Ver- in wertvollsten Humus. brennungsanlagen und trägt erst noch dazu bei, dass im Garten auf Kunstdün- Damit die organischen Abfälle unter ger verzichtet werden kann. Die Natur Mehr als ein Viertel des Abfalles, den wir idealen Bedingungen verrotten und von kennt keinen Abfall. Keimen, wachsen, wöchentlich in die Verbrennung nach den Kleinlebewesen zu wertvollem Bo- blühen, Früchte tragen, welken, abster- Buchs bringen lassen, könnte vermieden denverbesserer «verarbeitet» werden ben, verrotten und wieder Nahrung bil- werden, wenn wir die wertvollen organi- können, gibt es entsprechende Kom- den für neues Leben. So wird der Kreis- schen Abfälle aus Haushalt und Garten postbehälter, Drahtgitter oder eigens lauf der Natur immer und immer wieder kompostieren würden. Gemüse- und dafür konstruierte Kunststoff-Behälter. geschlossen. 27 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N Styropor kann man wiederverwerten Styropor (EPS) ist zu 100 Prozent wieder- packung im Geschäft zurück, gibt sie stellen. Durch die Abgabe des Styropor- den Abfallsack. Aus diesem Grund hat dem Lieferanten wieder mit, oder führt Materials bei der Altstoffsammelstelle das Styropor der Wiederverwertung zu. wird das Volumen des eigenen Kehrichts verwertbar und gehört deshalb nicht in die Gemeinde auf Antrag der Kommis- stark reduziert. Der Einzelne kann damit sion für Natur und Umwelt einen Sty- Abgabe bei der Sammelstelle gra- stelle «Guferwald» angeschafft. Recycling-Kreislauf zuzuführen, hat die Was ist EPS? EPS kennt eigentlich jeder, Gemeinde für die Altstoffsammelstel- aber eher unter den Namen Sagex, Sty- Kauft man einen Computer, einen Fern- le Guferwald einen Styropor-Shredder ropor usw. Alle diese Materialien haben seher, eine Kaffeemaschine oder ein an- angeschafft. Dort können seit diesem etwas gemeinsam: Sie sind Expandier- deres Elektrogerät, es bleibt nach dem Frühling Private und das Triesenberger ter Polystyrol-Hartschaum (EPS). EPS ist Auspacken neben dem Karton meist Gewerbe ihr Styropor gratis entsorgen. grundsätzlich weiss und besteht zu 98 auch eine grosse Menge Styropor (EPS) Das Material ist in den dafür bereitge- Prozent aus Luft. Diese 98 Prozent Luft zurück. Benötigt wird dieses Material stellten Behälter zu legen. Der Shredder sind in 2 Prozent Polystyrol eingeschlos- nach dem Auspacken nicht. Als Konsu selbst wird ausschliesslich durch das sen. Das ideale an diesem Material ist, ment hat man hier zwei sinnvolle Mög- Sammelstellenpersonal dass es zu 100 Prozent wiederverwert- lichkeiten: Entweder man lässt die Ver- eine optimale Sortenreinheit sicherzu- ropor-Shredder für die Altstoffsammel- tis Um das Styropor noch besser dem Neue Beflaggung im Dorfzentrum Um bei festlichen Anlässen das Dorfzentrum gebührend schmücken zu können, wurden im Sommer 2004 auf alle im Dorfzentrum und an der Haupstrasse stehenden Strassenlampen Flaggenbefestigungsvorrichtungen angebracht. Beim Staatsfeiertag 2004 und beim Dorffest wurden die Flaggen dann erstmals aufgehängt. Zwischen der gelb/ blauen Gemeinde- und der rot/blauen Landesflagge weht nun auch, je nach Anlass, die weisse Flagge mit dem Signet der Internationalen Walservereinigung. Mit dem schmucken «W» auf dem Boden des Dorfplatzes, dem «Walsertor» vor dem Dorfsaal und der neuen «W»Flagge sollen Triesenberg-Besucher spüren, dass sich hier dereinst Walser niederliessen, dass Triesenberg zu seinen Wurzeln steht und das Walserbewusstsein pflegen und stärken will. sogar Geld sparen. bedient, um bar ist. AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 28 Neues Samariterfahrzeug «Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam das neue Samariterfahrzeug einsegnen könnnen», sagte am Samstag, 3. Juli 2004 auf dem Pausenplatz der Primarschule Obergufer Samaritervereinspräsident Daniel Beck zu den zahlreichen Gästen und Vereinsmitgliedern, welche zur feierlichen Einsegnung und Inbetriebnahme des neuen Fahrzeuges gekommen waren. Nach zweijähriger Planung und intensiver Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma konnte das massgeschneiderte Samariterfahrzeug eingesegnet und dem Betrieb übergeben werden. Das alte, 1987 in Betrieb genommene, erste Samariterfahrzeug war mit seinen 17 Jahren nicht mehr das Jüngste und musste ersetzt werden. Der Samariter- Fahrzeug ist in den Gemeindefarben und Gönner des Samaritervereins leiste- verein kaufte nun aber nicht einfach ein Gelb-Blau gehalten und rundum als ten zudem grosszügige finanzielle Un- Samariterauto ab der Stange, sondern «Triesenberger Samariterfahrzeug» er- terstützung. Der Samariterverein ist mit stimmte mit der Herstellerfirma den kennbar. An die Kosten von insgesamt dem neuen Fahrzeug für die nächsten Aufbau, die Ausrüstung sowie auch das rund 220 000 Franken zahlte das Land Jahre wieder bestens ausgerüstet und Erscheinungsbild des neuen Fahrzeuges 45 000 Franken und die Gemeinde Trie- motiviert, im Ernstfall schnell und kom- bis ins kleinste Detail ab. Das schmucke senberg 96 000 Franken. Viele Freunde petent Hilfe zu leisten. Wegbilder Plattaspitz und über das Sebi bis zum «Wegbilder» durften ausschliesslich in Im Rahmen des Jubiläums «50 Jahre Bargälla-Sattel neu gestaltet. 30 Archi- der Natur vorhandene Materialien ver- Liechtensteiner Bergrettung» wurde im tektur-Studenten der Fachhochschule wendet werden, also vornehmlich Holz Frühsommer 2004 der Wanderweg vom Liechtenstein hatten sich zuvor wäh- und Steine. Wiissfläcka über den Silumer Kulm, den rend eines Semesters mit dem Thema «Schutzraum in der alpinen Natur» be- Die Ausstellung wurde am 1. Juli 2004 fasst und im Frühsommer entlang des mit einer Vernissage und der Auszeich- Weges an acht ausgesuchten Stellen nung der Wettbewerbsgewinner eröff- architektonische Kunstwerke aus Holz net. Die vielfältigen Holzkonstruktionen realisiert. Diese sollten durch die Konst- mit interessanten und markanten For- ruktion und den Ausdruck den Standort men können entlang des Wanderweges und den entsprechenden Wegabschnitt Silum-Plattaspitz-Bargälla noch bis zum interpretieren. Zur Verwirklichung der Herbst 2004 besichtigt werden. 29 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N LED: Im Dienst des Nächsten Mit Johanna und Markus Forster-Sele leisten in den nächsten drei Jahren wieder junge Menschen aus Triesenberg wertvolle Hilfe für bedürftige Menschen in Afrika. Johanna und Markus reisten Ende Juli 2004 nach Tansania, wo sie in Mwanza am Victoriasee in der HIV/Aidsprävention für Jugendliche tätig sein werden. Nach einem Intensivkurs in der ostafrikanischen Sprache Suaheli werden sie ihre neue Arbeitsstelle antreten. Als ausgebildete Kindergärtnerin wird Johanna das Adilisha-Team und Lehrpersonen pädagogisch beraten und in der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Eltern- und Jugendarbeit tätig sein. Markus Forster, gelernter Schreiner und So- einzudämmen. Zudem wird Markus im zialpädagoge, wird Aidskranke betreuen fachlichen und methodischen Bereich und mit der Organisation «Aids Outre- die kirchliche Organisation in der Wei- ach» versuchen, die HIV-Infektionen terbildung beraten. Erstkommunion Firmung Am Sonntag, 16. Mai 2004, traten 28 Trie- 28 Buben und Mädchen wurden heuer appellierte an alle, in ihrem zukünftigen senberger Kinder, 11 Buben und 17 Mäd- von Erzbischof Wolfgang Haas gefirmt. Leben ihre Meinung zu vertreten, keine chen, in der Pfarrkirche erstmals an den Bevor die Kinder den Heiligen Geist emp- Drückeberger zu sein und mutig für ihre Altar des Herrn. fingen, gab ihnen der Erzbischof einige Wertvorstellungen einzustehen. Johanna und Markus Forster-Sele bei der Verabschiedung durch LED-Präsidentin Marie-Louise Eberle (rechts) und Vorsteher Hubert Sele. Ratschläge mit auf den Lebensweg. Er AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 30 Minifestival der klassischen Musik Am Wochenende vom 30. April auf den mehr für perfekte Klänge und grossar- sischen Musik» bietet Musikliebhabern 2. Mai sorgten das Amati Quartett und tige Unterhaltung der Liebhaber klas- die Möglichkeit, das Sinnliche und die Flötist Hieronymus Schädler beim «Trie- sischer Musik. Das zum neunten Mal Freude an der Musik hautnah zu erle- senberger Frühling» im Dorfsaal einmal durchgeführte «Mini-Festival der klas- ben. Das Mini-Festival 2004 war, wie jedes Jahr, ein grossartiges Ereignis. Hieronymus Schädler und das Amati Quartett mit den Geigern Willi Zimmermann und Anahit Kurtikian, dem Bratschisten Nicolas Corti und dem Cellisten Claudius Herrmann glänzten mit Perfektion. Nach den beiden Konzertabenden vom Freitag und Samstag verwöhnten am Sonntagmorgen die Musiker die zahlreichen Gäste mit Schuberts Streichquartett «Rosamunde» und das Kulm-Team die Gäste kulinarisch mit einem reichhaltigen Brunch. Ehrungen in der Trachtengruppe Triesenberg The Active Generation An der Jahresversammlung der Trach- Für Jugendliche unter 18 Jahren bestehe tengruppe Triesenbeg konnten im April die Möglichkeit den Jugendtreff Pipoltr 2004 drei Mitglieder für ihre langjährige zu besuchen, sagt der neu gegründete Treue geehrt werden. Donath Sele für Verein «The Active Generation». Für die 20 Jahre, Gottlieb Schädler für 25 Jahre «über 18-jährigen» fehle aber in Trie- und Josef Wenaweser für 30 Jahre. Der senberg ein entsprechendes Angebot. vormals langjährige Vereinspräsident, Deshalb möchte der neue Verein für die Tanzleiter und Ehrenmitglied der Liech- «über 18-jährigen» ein vergleichbares tensteiner Trachtenvereinigung, «Jösy» Angebot schaffen. «The Active Generati- Wenaweser, wurde zudem von der Ge- on» möchte einen Treffpunkt aufbauen meinde für seine Verdienste um den Ver- und entsprechende Aktivitäten entwi- ein mit der silbenen Verdienstmedaille ckeln. Auf Ansuchen hin hat der Gemein- ausgezeichnet. derat eine Starthilfe von 1 000 Franken Jösy Wenaweser mit Vizevorsteher Franz zugesichert. Über die Festsetzung eines Dank der Gemeinde überbrachte. schieden, wenn der erste Jahresbericht Beck, der ihm die Glückwünsche und den allfälligen Jahresbeitrages wird erst entund die Jahresrechnung vorliegen. 31 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N 100 Jahre Harmoniem usik Triesenberg Die 1904 von acht Triesenbergern ge- gestalteten, 164 Seiten umfassenden, gründete Harmoniemusik Triesenberg Festschrift ist die Geschichte der Har- feiert heuer mit verschiedensten Fest- moniemusik Triesenberg übersichtlich anlässen ihr hundertjähriges Bestehen. und mit interessanten Texten, Daten und Fotos festgehalten. Die von Josef Am Samstag, 24. April 2004, konnte Eberle verfasste und von Franz Gassner im Dorfsaal die Festschrift «100 Jahre gestaltete Schrift wurde im Rahmen ei- Harmoniemusik Triesenberg» feierlich nes Konzertes der Liechtensteiner Jung- präsentiert werden. In der sehr schön musikanten präsentiert. MGV-Kirchenchor Triesenberg: Über 70 Goldkehlen Josef Eberle und Franz Gassner mit den OK-Mitgliedern für das Jubiläumsjahr, Fritz Bühler, Louis Gassner sowie Harmoniemusik-Präsident Hans Gassner. ger Frauenchores – einstudiert worden war. «Ich weiss nicht, was soll es bedeu- «Wir freuen uns, dass es uns gelungen Mels, Vilters und Wangs, der katholische ten» – oder etwa «Des Sommers letzte ist, über 70 Goldkehlen hier auf die Büh- Kirchenchor Sevelen sowie der gastge- Rose» – waren Lieder, welche der MGV ne des Triesenberger Dorfsaales zu brin- bende MGV Kirchenchor Triesenberg und die vereinigten Chöre gemeinsam gen – und dazu noch vereint in gleichen gestalteten dieses ganz besondere Pas- und vor vollbesetztem Dorfsaal zum Bes- Liedern», sagte bei der Begrüssung zum sivkonzert gemeinsam. «Das Lieben ten gaben und damit beim Publikum viel Passivkonzert MGV-Kirchenchor bringt gross’ Freud’» war der Titel des Applaus ernteten. Karl Schädler, langjäh- Triesenberg am 8. Mai Präsident Helmut Liederabends, der unter der versierten riger früherer Dirigent des MGV, wurde Gassner. Das Konzert war ein Novum Leitung von MGV-Dirigentin Corinne an diesem Abend für 35 Jahre Chorzu- in der Triesenbeger Chorgeschichte. Grendelmeier-Nipp und ihrem Ehemann gehörigkeit geehrt. Er erfreute zur Feier Der Frauengesangverein Triesenberg, Thomas Nipp, seines Zeichens unter des Tages das Publikum mit einem Solo der evangelische Kirchenchor Sargans, anderem auch Dirigent des Triesenber- mit Klavierbegleitung. des AU S D E M D O R F G E S C H E H E N Impressionen des Dorffestes 2004 Das erstmals durchgeführte Dorffest wurde ein schöner Erfolg. Die Kommission «Bärg on Tour» – oder wie die «Alternativ-Tafel» meint «Bäärg uf Wäg» – und die Vereine machten engagiert mit. Das erste Dorffest wurde trotz Regenwetter ein schöner Anlass. Unsere Bilder geben einen Einblick in den Nostalgieumzug der Dorfvereine, der vom Café Guflina ins Dorfzentrum führte. September 2004 _ 32 33 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ 34 35 _September 2004 AU S D E M D O R F G E S C H E H E N September 2004 _ Zi v i ls c h utzg r u pp e Tr i e s e n b e r g 36 z i v i ls c h ütz e r – h e l f e r i m k ata stro p h e n fa l l Der Zivilschutz ist eine jener Organisationen, die in Friedenszeiten Das Vereinsportrait kaum von sich reden lassen. Man weiss zwar, dass es ihn gibt, dass sich die Vereinsmitglieder regelmässig zu ihren Übungen treffen, und dass für die Bevölkerung Notunterkünfte im Katastrophenfall zur Verfügung stehen. Eher unbekannt aber sind die Aufgaben, welche die Zivilschutzgruppen zu erfüllen haben. War es in der Zeit des Kalten Krieges die eignisse, die trotz technischer Schutzbauten Atombombe, die wie ein Damokles-Schwert in den vergangenen Jahren vermehrt beob- über dem Sicherheitsgefühl der Menschen achtet werden. Und doch, so würde es wohl schwebte, verunsichern uns heute immer jede Umfrage in Liechtenstein zeigen, fühlen mehr Giftgasan- sich die Einwohner bei uns recht sicher. Was schläge, Giftgasunfälle und Flugzeugkatas- bedeutet dies für die Arbeit der Zivilschutz- Die Mitglieder der Zivilschutz- trophen. Sie gelten zunehmend als grösste gruppe Triesenberg? tin Renate Hanselmann (hinten, auch Terroranschläge, gruppe Triesenberg mit Präsiden- Bedrohung in unserer hochentwickelten vierte von links). Zivilisation. Nicht zu unterschätzen sind in Zufluchtsorte im Katastrophenfall «Die unseren Bergregionen ausserdem Naturer- Zivilschutzgruppe Triesenberg ist ein Verein mit 20 Mitgliedern, die für das reibungslose Funktionieren der Schutzräume im Katastrophenfall im Gemeindegebiet zuständig ist», so definiert Renate Hanselmann die Aufgabe des Vereins, dem sie seit 1999 als Präsidentin vorsteht. Ihr Anliegen ist es, die Bevölkerung verstärkt für die Notwendigkeit des Unterhaltes von Zivilschutzräumen zu sensibilisieren. In Zeiten des Wohlstandes und des Friedens ein nicht immer leichtes Unterfangen. Beispielsweise haben die jüngsten Naturkatastrophen – Lawinenniedergang mit anschliessender Evakuierung des ganzen Malbuntales (1999) sowie der Rüfenniedergang im Wangerberg 1995 – gezeigt, dass 37 _September 2004 der Wunsch zum Bezug von Unterkünften in Schutzräumen gerade auch durch die grosse Bereitschaft der Bevölkerung zur Nachbars hilfe eher hinten ansteht. Beim Lawinenniedergang in Malbun konnten die evakuierten Personen dank effizienter Zusammenarbeit zwischen Krisenstab, der Bergrettung, den Tourismusorganisationen sowie der rheintalseitigen Hotels optimal versorgt werden. Die Unterbringung in den Hotels klappte aber nur deshalb, weil die Hotelbelegung in dieser Zeit sehr schwach war. «Eine völlig andere Situation», davon sind Leo Beck, Vizepräsident, und Gaudenz Sele, Aktuar der Zivilschutzgruppe, überzeugt, «ergäbe sich bei einer Katastrophe, bei der grössere Gebiete betroffen wären und für einen breiten Anteil ergeben. Zivilschutzräume sind für die Lage- der Bevölkerung innert kürzester Zeit sichere rung gewisser Materialien aus hygienischen Unterkünfte gebraucht würden». Gründen oder für den Fall einer raschen Räumung nicht geeignet. Freiwilliger Verein Die Zivilschutzgruppe Triesenberg untersteht in seiner Funktion der direkten Kontrolle durch die Gemeinde und ist als Hilfsorganisation im Katastrophenschutz des Landes dem Amt für Zivilschutz senberg auf Landesebene an der Spitze. Interview mit der Präsidentin Renate Hanselmann: Eine beachtliche Summe wird in den Bau von Die Zivilschutzräume müssen innert 24 Stun- Gibt es Schwachstellen im Triesenberger Aktivmitglieder 20 Zivilschutz? Mangelndes Interesse der Bevölkerung. Zu wenig Mitglieder. Wo liegen die Stärken? Für 90 % der Bevölkerung stehen Zivilschutz- Gibt es Synergien, die gemeinsam mit ande- cke genutzt werden. Was ist positiv/negativ? Als positiv erachte ich einerseits die Nutzung ren Organisationen verstärkt genutzt werden könnten? Ja. Beispielsweise mit der Polizei, der Feuerwehr, mit Vertretern des Gesundheitswesens. durch andere Organisationen. Beispielsweise bietet der Zivilschutzraum im Gemeindezentrum Parkplätze. Andererseits können sich aus der Doppelnutzung auch Probleme für 480 Personen. Zivilschutzgruppe Triesenberg Menschen finden in den Zivilschutzräumen Die Räumlichkeiten können für andere Zwe- werden und bietet dann Platz den bezugsbereit sein. plätze zur Verfügung. in Notzeiten eine sichere Zuflucht. Zivilschutzraum umfunktioniert berger Zivilschutzgruppe hat für dich: Zivilschutzräumen investiert. Worin liegt für dich die Rechtfertigung? kann in 24 Stunden zu einem Höchste Priorität in der Tätigkeit der Triesen- zugeteilt. Mit 2 228 Schlafstellen in Schutzräumen (für 90 % der Bevölkerung) liegt Trie- Die Parkgarage im Dorfzentrum Deine Wünsche an die Zukunft des Vereines Ein gutes Weiterbestehen des Vereines sowie viele Neumitglieder. Aktivitäten Vier Übungen im vergangenen Jahr. Laufende Aus- und Weiterbildung in FL + CH. Plätze in Zivilschutzräumen Dorfzentrum 480 Schulhaus 600 Werkhof Guferwald 1 000 Jugendhaus Malbun 48 (Gemeinde Vaduz) Private Schutzräume 100 Vorstand Hanselmann Renate, Präsidentin; Beck Leo, Vize-Präsident; Sele Gaudenz, Aktuar; HeebOehri Elisabeth, Kassierin; Beck Andreas, Schutzraum-Betreuer; Sele Karl-Heinz, SchutzraumBetreuer; Tescari Antonio Schutzraum-Betreuer September 2004 _ wa ls e rt r e ff e n 2 0 0 4 38 g a lt ü r – D i e H e i m at d e r wa ls e r i n Ti ro l Die östlichste und gleichzeitig die einzige Walsersiedlung Tirols führte vom 10. bis 12. September 2004 das nächste Internationale Ünschi Gschicht Walsertreffen durch. Aus unserer Gemeinde nahmen der Gemeinderat, die Kulturkommission, die Kommission «Bärg on Tour», die Harmoniemusik und die Trachtengruppe als offizielle Delegationen teil. Mit diesem kurzen Beitrag möchten wir un- Schlag das Leben der rund 700 Einwohner. seren Blick nochmals nach Galtür richten. Um 16 Uhr ging knapp unterhalb des Gipfels Von den Schnee- und Eisbergen der Ver- des 2754 Meter hohen Grieskogels eine riesi- wall- und Silvrettagruppe umrahmt, liegt ge Lawine ab. Einer unvorstellbaren Flutwel- das Walserdorf im innersten Paznauntal auf le gleich donnerten die Schneemassen über Auf der dem Dorf zugewandten 1583 m ü. M. den Berghang in den Talboden, mitten in den turzentrum bekannt gewordene Der 23. Februar 1999 brachte dem Ort trau- ten Ortskern des Dorfes und hinterliessen rige Berühmtheit und veränderte mit einem eine Spur der Vernichtung und des Todes. 31 Wer am Fusse der bis 19 m hohen Schutzmauer steht, ist überwältigt vom imposanten Bauwerk. Seite ist das mittlerweile als KulAlpinarium integriert. seit Jahrhunderten von Lawinen verschon- Menschen – 6 Galtürer und 25 Gäste – starben innert kurzer Zeit. In einer beispielhaften Rettungsaktion konnten 22 Verschüttete bewusstlos, aber lebend geborgen werden. Die Katastrophe hat das Dorf verändert. Die Galtürer handelten rasch. Bereits im Juli 1999, nicht einmal ein halbes Jahr nach dem Lawinenunglück, wurde mit dem Bau einer riesigen Schutzmauer begonnen. Die Mauer ist 368 m lang, bis zu 19 m hoch und hält einem Druck von 11 Tonnen/m stand. Das Bauwerk bietet aber nicht nur Schutz für den Ortsteil Winkl. Auf der dem Dorf zugewandten Seite entstand ein multifunktionales Gebäude mit dem zum Begriff gewordenen Alpinarium Galtür, das Seminar- und Ausstellungsräume, 39 _September 2004 ein Café, die Internet-Lounge, die Archiv- und Interessante Geschichte – das «eigensin- Dokumentationsstelle, eine Kletterwand und nigste Feriendorf Österreichs» Die Galtü- weitere kommunale Einrichtungen enthält rer Walser sind erstmals 1320 im Rechnungs- und sich zu einem einmaligen Informations-, buch Heinrichs von Tirol erwähnt, in welchem Dokumentations- und Kulturzentrum der Re- ihnen im Kompetenzbereich des Gerichtes gion entwickelt hat. Nauders der neue Bodenzins von 12 Pfund jährlich vorgeschrieben wird. Die Walsersied- Ausstellung «Die Lawine» In Gedenken an lergruppe dürfte über das Zeinisjoch vom das Unglück von 1999 wurde am 19. Juni 2004 Montafon her in das hinterste Paznauntal im Alpinarium Galtür die Ausstellung «Die gekommen sein. «Der grösste Reichtum von Lawine» eröffnet. Sie zeigt eine eindrückliche Galtür sind die Steine», sagt ein altes Sprich- Dokumentation der Ereignisse des Lawinen- wort. Das begann sich gründlich zu ändern, winters mit allgemeinen Themen wie Entste- als Ende des 19. Jahrhunderts der Tourismus hung von Lawinen, Medien, Leben in Galtür Einzug hielt. Heute nennt sich Galtür «das ei- und Prävention. Die Ausstellung wie auch gensinnigste Feriendorf Österreichs». das Alpinarium in seiner architektonischen Qualität sind bei den Teilnehmerinnen und «Dr. Max Waibel – Das Walser Wanderbuch» Teilnehmern am Walsertreffen auf grosses ist im Verkehrsbüro Triesenberg erhältlich. Interesse gestossen. Blick auf das Dorf Galtür, das sich seit dem Lawinenunglück 1999 verändert hat. Die 368 m lange Schutzmauer ist neuer Bestandteil des Dorfes geworden. September 2004 _ Fat h e r D o m i n iC 40 Das Portrait « I c h w e r d e i n ta ns a n i a e i n e L i e c hte nste i n f l agg e au f h ä ng e n » Rund ein Jahr stand Father Dominic in Triesenberg als Aushilfspriester im Einsatz. Er hat im Juli 2004 an der IAP (Internationale Akademie für Philosophie) sein Philosophie-Zusatzstudium abgeschlossen. Anfang September 2004 ist er wieder in seine Heimat Tansania nach Ostafrika zurückgekehrt. Das ostafrikanische Land Tansania ist weltbe- mitten in Tansania gelegen, wo es 7-8 Mona- kannt durch den grossen, 5892 Meter hohen te im Jahr ganz trocken ist. Kilimandjaro und den Serengetipark, in welchem eine phantastische Tierwelt anzutreffen ist. Dominic kam dort am 20. Juni 1970 in einem 3 000 Seelen-Dorf zur Welt, im Dorf Stellen Sie uns doch bitte kurz ihre Familie vor. Ich bin der zweitälteste Sohn der Familie und Mundindi, in dem es auch heute noch keinen wuchs mit fünf Brüdern und einer Schwester elektrischen Strom gibt. Wir wollten von ihm auf. Wir haben keine Häuser im Dorf, keine vor seiner Rückreise nach Afrika mehr erfah- Häuser so wie hier. Alles ist auf dem Erdbo- ren und haben uns deshalb mit ihm zusam- den. Es gibt keinen Keller oder einen ersten mengesetzt. oder zweiten Stock. Viele Leute haben nur zwei Zimmer. Ein Wohnzimmer und ein Zim- Erzählen Sie uns etwas über ihr Land mer zum Schlafen. Mit Liechtenstein kann ich das grössenmä- Wovon lebt man im Dorf Mundindi? Tansania! ssig nicht gut vergleichen. Wenn ich Tansa- Rund 90% der Bevölkerung ist in der Land- nia mit Deutschland vergleiche heisst das, wirtschaft oder im Ackerbau tätig. Auch wir dass Tansania etwa drei Mal so gross ist wie lebten in erster Linie vom Ertrag aus unserem Deutschland. Wir haben Gebirge und Ebenen, Garten. Besonders viel Mais haben wir ge- ein Hochland und den höchsten Berg Afrikas, gessen, in verschiedensten Variationen. Dann den Kilimanjaro. Wir haben keine richtige waren auch Bananen und Bohnen sehr wich- Wüste in Tansania, aber es gibt eine Trocken- tig. In den grossen Städten gibt es in Tansa- region um die heutige Hauptstadt Dodoma, nia auch heute schon Supermärkte, wo man 41 _September 2004 wie hier alles kaufen kann. Aber die meisten ausmachen. Die Priester leisten viel wertvolle Menschen können das nicht kaufen, weil sie Arbeit, ohne Lohn, sie helfen den Menschen kein Geld haben. In unserem Dorf gibt es aber bei ihren Problemen usw. bis heute keinen Lebensmittelladen. Alle sind Selbstversorger und leben vom Ertrag aus ih- Dann gingen wir ins Knabenseminar – das rem Garten oder Acker. liegt rund 180 Kilometer von unserem Dorf Mundindi entfernt, also zwei Tage Fuss- Wie ist das mit den Religionen und marsch. Nach vier Jahren schloss ich dort mit dem Glauben in Tansania? der Matura ab. richtungen, alle leben friedlich nebenein- Dann kamen weitere zwei Jahre Hochschule ander. Unser erster Staatspräsident, Mwal. in Mafinga und dann ein Jahr Wehrdienst. Julius Kamborage Nyerere, war ein sehr Von 1991 bis 2000 studierte ich 9 Jahre lang intelligenter Mann. Er hat eine Regierung im Benediktiner-Priesterseminar in Peramiho. aus Menschen verschiedenster Religionen Drei Jahre studierte ich dort Philosophie und zusammengestellt und eine Verfassung ge- 6 Jahre Theologie. Nach dem erfolgreichen macht, welche die Religionsfreiheit achtet. Studienabschluss ging es zurück in meine Ob Christen, Muslime oder andere Glaubens- Diözese. Am 15. Juni 2000 empfing ich dort Ähnlich ist es auch bei den Sprachen. Wir in meinem Heimatdorf Mundindi die Pries- haben in Tansania rund 120 verschiedene terweihe. Stämme, 120 verschiedene Muttersprachen. Heute sprechen fast alle Menschen in Tansania «Swahili» und haben zudem noch ihre eigene Sprache, ihre Muttersprache. Wie wurde das Studium finanziert? Gymnasium und Studium kosten doch sicher viel Geld? Meine Mutter und mein Vater arbeiteten zuIrgendwann hatte der kleine Dominic ja die sammen mit meinen Geschwistern und mir Wie kam das? nen und Mais und andere Sachen, aber wir Idee oder den Wunsch, Priester zu werden. auf dem Feld. Wir verkauften ein wenig Boh- Das ist eine grosse Geschichte, aber ich kann hatten fast kein Geld und konnten uns ge- das in Kürze erzählen. Als kleiner Bub habe rade das Knabenseminar leisten. Dann kam ich gesehen, wie die Priester mit dem Motor- das Studium an der Universität. Verschiede- rad, mit dem Auto oder auch mit dem Fahr- ne Organisationen und Vereine in Europa un- rad in die Dörfer kamen. Dort zelebrierten sie terstützen junge Männer, die Priester werden in sehr schönen Priestergewändern den Got- möchten. Der Bischof schickte dann ein Foto tesdienst. Als Bub sagte ich mir, ich möchte und eine Beschreibung an die möglichen För- auch solche Priestergewänder tragen. Ich derer. Bei mir war es eine ältere Frau in Italien, ging dann – zusammen mit 6-7 weiteren die mir das Studium ermöglichte. Buben – zu unserem Priester und wir sagten ihm, dass wir alle Priester werden möchten. Er sagte uns, «ja-ja ..., ist ok, aber du musst zuerst ministrieren in der Kirche ». – Das haben Wie kamen Sie auf die Idee, in Europa ein Philosophie-Studium zu machen? Mein alter Bischof Raimund Mwanyika sag- wir dann auch gemacht. Das hat sehr gross- te mir eines Tages, dass er mich nach Europa en Spass gemacht. Im Laufe der Zeit habe ich schicken kann. «Europa ...?, muss ich wirklich aber gesehen, dass es nicht nur Motorräder nach Europa gehen ...» fragte ich ihn. «Ja, Ja ...», und schöne Gewänder sind, die einen Priester sagte er, «du musst nach Europa gehen und Auch bei der Hl. Firmung mit Erzbischof Wolfgang Haas und Pfarrer Max Butz wirkte Father Dominic mit Freude mit. September 2004 _ 42 Baccalaureus der Philosophie kann man fast nicht machen in nur einem Jahr. Das dauert sonst mindestens zwei Jahre. Nun habe ich das Zeugnis bereits zuhause. Wenn ich nach Tansania zurückkehre, zeige ich dieses Zeugnis meinem Bischof. Ich habe das «Summa cum laude» in Liechtenstein gemacht, werde ich ihm sagen. Gibt es Unterschiede zwischen einer Messfeier in Tansania und hier in Liechtenstein? Bei uns in Tansania kommen viele Menschen in die Kirche. Die Menschen singen und tanzen und der Priester muss warten, bis er mit der Messfeier weitermachen kann. Hier in Liechtenstein muss ich die Messe in einer Stunde machen. Die Leute sagen, eine Stunde ist genug. Sie haben noch andere Sachen dort weiter studieren.» Zahlreiche Priester zu machen. Sie haben alles fixiert, alles wird aus unserer Diözese machen ein Zusatzstu- mit Plan gemacht. Bei uns in Tansania haben dium in Europa, in Italien, Holland usw. Mein die Menschen nicht so viel zu erledigen wie Bischof schickte auch mich, also musste ich hier. Sie können zwei bis drei Stunden in der gehen. Kirche bleiben. Sie haben Zeit. Auch die Kommunion dauert dort lange, und fast alle ge- Europa konnte ich mir gar nicht vorstellen. Ich hen dort zur Kommunion. hatte die Idee, dass das wohl wie im Himmel sein müsste. Im September 2002 flog ich dann nach Deutschland. Dort habe ich Deutsch gelernt, deutsche Zertifikate gemacht und mich Wie sehen Sie heute dieses Europa und die Menschen hier? Wunderbar. Alle Menschen sind hier sehr erkundigt, ob ich in Deutschland ein Philo- freundlich. Alle sind hilfsbereit. Die Men- sophiestudium machen kann. Wenn es die schen hier haben schon früher eine gute Er- Möglichkeit gäbe, das Philosophiestudium ziehung gehabt über die Menschenwürde. in Englisch und Deutsch zu machen, dann Hier in Liechtenstein hat jede Person eine könnte ich das sicher machen, dachte ich, Menschenwürde. Das ist sehr wichtig. Jeder und suchte eine solche Möglichkeit. Dabei Mensch wird hier respektiert. Ich könnte hier stiess ich auf die IAP in Liechtenstein, die In- noch viele Jahre leben. Aber mein Bischof ternationale Akademie für Philosophie. will, dass ich nach Hause zurückkomme. Also gehe ich bald wieder zurück. Ich habe aber In Liechtenstein habe ich an der IAP das eine Fahne von Liechtenstein gekauft und «Bachelor of Philosophy» gemacht, das Bac- werde sie zuhause in Tansania aufhängen. calaureus der Philosophie, in nur einem Ich habe in Liechtenstein nur positive Erfah- Jahr. Es war eine sehr schwere Prüfung. Ich rungen gemacht. glaube, Gott hat mir sehr viel geholfen. Das 43 _September 2004 «Quiz» Au s d e m L e b e n Viel Glück den Jungvermählten 23.04.2004 09.06.2004 30.06.2004 30.07.2004 04.08.2004 13.08.2004 Martin und Iris Ziörjen geb. Nägele, Gschind 81 Jakob und Tina Heidegger geb. Müller, Steg Helmuth und Claudia Hoch geb. Beck, Rotenboden 228 Ronny und Andrea Leu geb. Beck, Steg Andreas und Eliane Schädler geb. Amann, Gufer 849 Reto und Bernadette Eberle geb. Bühler, Gufer 28 Wir gratulieren zum Nachwuchs 27.04.2004 05.05.2004 17.05.2004 19.05.2004 23.05.2004 28.05.2004 07.06.2004 08.06.2004 22.06.2004 29.06.2004 30.06.2004 16.07.2004 27.07.2004 30.07.2004 Helena der Barbara Bühler, Steg Paulina der Barbara Schädler, Steinest 821B Isabel des Edwin und der Andrea Eberle, Leitawis 807 Janik des Karlheinz und der Sandra Frick, Chalberrüti 839 Florian des Martin und der Yvonne Nipp, Gschind 867 Seraina des Uwe und der Maria Möhr, Lavadina 155 Vanessa des Thomas und der Yvonne Foser, Rütelti 861 Lorian des Halil und der Feime Ajvazi, Gschind 77 Tobias der Elke Lampert, Egga 845 Gianluca des Anton und der Jasmin Tescari, Spenni 140 Julia des Frank und der Karina Wilke, Obergufer 349A Andrin des Thomas und der Elsbeth Tarnutzer, Litzi 825 Claire des Siegbert und der Anne-Sophie Lampert, Litzi 887 Noemi des Markus und der Caroline Gassner, Hofi 875 Herzliche Geburtstagswünsche zum 80. Geburtstag 05.06.1924 Beck Sabina, Rütelti 386 28.06.1924 Schädler Viktoria, Hag 321 1 5.08.1924 Eberle Theresia, Leitawis 254 22.08.1924 Beck Maria, Täscherloch 341 zum 85. Geburtstag 26.06.1919 Eberle Hedwig, Wangerb. 217 0 6.07.1919 Sele Josef, Rotenboden 119 zum 89. Geburtstag 1 7.0 7. 1 9 1 5 Schädler Maria, ehem. Jonab. 7 Gassner Hans, Leitawis 50 Schädler Anton, Hofi 408 Arpagaus Ida, Leitawis 611 1 Wann genehmigte der Gemeinde- rat den Verpflichtungskredit für die Vorbereitung und Durchführung des Projektwettbewerbs zur Erweiterung des Dorfzentrums? 3 In welchem Ort wuchs der neue Triesenberger Kaplan J. Schwarz auf? 4 In welchem Jahr wurde das Kirch- lein auf Masescha unter Denkmalschutz gestellt? Bitte senden Sie die Antworten bis 30. September 2004 an: Dorfspiegel-Quiz, Rathaus, 9497 Triesenberg oder an [email protected]. Zu gewinnen gibt es einen Gutschein im Dorflada im Wert von 150 Franken. Die Auflösungen zum «Quiz» Nr. 99: 1. Wann erschien die erste «Orientierung» (heutiger Dorfspiegel)? Antwort: Juli 1968 2. Zu wie vielen Prozent soll das Gemeindevermögen in japanischen Yen angelegt werden? Antwort: 3 % 3. Wie lange braucht Gemeinderat Walter Schädler mit dem Rennvelo für die Strecke Meierhof-Malbun? Antwort: ca. 65 Minuten Wir nehmen Abschied † 09.05.2004 23.05.2004 20.06.2004 Haben Sie den Dorfspiegel aufmerksam gelesen? Dann sollte es kein Problem sein, die folgenden Fragen zu beantworten: 13.07.2004 16.07.2004 Beck Adelheid, Lavadina 157 Murati Semir, Rütelti 475 4. Wie hoch ist die durchschnittliche Frequentierung des Jugend-Treffs «Pipoltr» pro Tag? Antwort: 20 Jungs und 5 Mädchen 5. Was kostete in den 30iger Jahren die Vollpension in der «Samina»? Antwort: 6.50 Franken Gewonnen hat Sophie Tercka, Im Boda 575. Sie darf sich über einen Gutschein im Wert von 150 Franken in einem Triesenberger Restaurant freuen. Herausgeber Verantwortlich für den Inhalt Redaktionskonzept Gestaltung und Umsetzung Gemeinde Triesenberg Gemeindevorsteher Hubert Sele Event Factory AG, Vaduz screenlounge AG, Vaduz Koordination Patrik Schädler (Event Factory AG) Ursula Schlegel, Hubert Sele Textbeiträge Josef Eberle, Klaus Schädler, Patrik Schädler, Korrektorat wsh werkstatt hilbe, Triesen Druck BVD Druck + Verlag AG, Schaan Fotos Klaus Schädler, Sven Beham, Gemeindearchiv,