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Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg // Nr. 100_September 2004
E rw e i t e r u n g d o r fz e n t r u m
–
B E RG L A NDWIRTS C H A FT
–
JA H R E S R E C H NUNG 2 0 0 3
–
FATH E R DOMINI C
Der letzte Dorfspiegel ist in einer neu gestalteten
lich. Auf eine Umfrage bezüglich der Erstellung
Aufmachung erschienen. Ich hoffe, dass er An-
der grösstenteils unterirdisch gelegenen Halle im
klang gefunden hat und von den Leserinnen und
Baurecht haben sich einige Interessenten gemel-
Lesern als interessantes Magazin in zeitgemä-
det, mit welchen nun Gespräche geführt werden.
sser und ansprechender Form gesehen wird. Der
Dorfspiegel soll, so wie es der Name andeutet, das
Auch im kirchlichen Bereich ist eine wichtige Ent-
Geschehen im Dorf spiegeln. Mit den Berichter-
scheidung gefällt worden: Im Hinblick auf die Pen-
stattungen aus dem Rathaus, den Informationen
sionierung von Pfarrer Max Butz hat der Gemein-
über laufende und geplante Gemeindeprojekte,
derat auf 1. Oktober 2004 Johannes Schwarz aus
mit dem Festhalten des vielfältigen Geschehens
Oberösterreich als vorläufig teilzeitbeschäftigten
im Dorf und auch mit unterhaltsamen Beiträgen
Kaplan angestellt.
über Leute und Dorfvereine soll der Dorfspiegel
ein Informationsmedium und zugleich ein Zeitdo-
Dass in Triesenberg den Sommer über auch gesell-
kument sein, das die Entwicklung der Gemeinde
schaftlich einiges los war, macht die Rubrik «Aus
und das Leben im Dorf in Wort und Bild festhält.
dem Dorfgeschehen» deutlich. Die Tour de Suisse
mit Etappenziel Malbun, das nach langem Un-
Seit dem Erscheinen des letzten Dorfspiegels sind
terbruch wieder einmal durchgeführte Gemein-
wieder vier Monate vergangen. In dieser Zeit hat
desportfest und das erste Dorffest auf Üenaboda
sich am «Bärg» einiges getan. Die Friedhoferwei-
unter Mitwirkung praktisch aller Vereine und mit
terung, der Bau des Trainingsplatzes, der Ausbau
dem Nostalgieumzug aus Anlass des 100-Jahr-
der Strasse Halda-Müli und der dritten Etappe der
Jubiläums der Harmoniemusik waren sicherlich
Strasse Hag-Gufer-Rossboda gehen planmässig
die Höhepunkte aller Anlässe. Natürlich trugen
W E RTE E INWO H N E R VON TRI E S E N B E RG
voran. Die Alphütte im Alpelti ist fertig renoviert,
aber auch all die anderen grösseren und kleine-
und auf der Allmeina ob Rotenboden konnte im
ren Anlässe zum regen Dorfleben bei, wie etwa
Zuge der Landstrassensanierung der ungünstige
die 150-Jahr-Feier und die traditionelle «Theoduls-
Einlenker ausgeweitet und damit die Zufahrt we-
Messe» auf Masescha, die Einweihung des Wal-
sentlich verbessert werden. Auch hinter den Kulis-
sertores vor dem Bärensaal, die Firmung und die
sen sind verschiedene Aufgaben weiterbearbeitet
Erstkommunion, das Minifestival der klassischen
und Entscheidungen getroffen worden. Die Erwei-
Musik, Vereinsanlässe und Weilerfeste. Auf das
terung des Dorfzentrums mit Pflegewohnheim,
eine oder andere Thema gehen wir in diesem
Verwaltungsgebäude und Vereinslokal war dabei
Dorfspiegel ein.
eines der Hauptthemen. Hier sind wir nun soweit,
dass im kommenden Winter ein entsprechender
Ich wünsche Ihnen einen informativen Lesespass.
Projektwettbewerb durchgeführt werden kann.
Daneben wurden auch die Planungsarbeiten für
die «Samina»-Überbauung weiter vorangetrieben, und betreffend die Nutzung des südlichen
Teils des früheren Deponieareals Leitawis ist eine
Hubert Sele
Studie erstellt worden. Gemäss dieser Studie wä-
Gemeindevorsteher
ren unter dem Platzniveau des Trainingsplatzes
eine gewerblich nutzbare Halle und darüber der
Festplatz und ein späteres Feuerwehrdepot mög-
I n halt
September_04
4
8
16
Im Blickpunkt: Das Projekt Erweiterung des Dorfzentrums . . . . . . . . . . . . 4
Das Interview: Gemeinderat Klaus Schädler «Berglandwirtschaft» . . . . . . 8
Rathaus-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-17
40
Gemeinderechnung 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Gemeinderat persönlich: Anton Frommelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Aus dem Dorfgeschehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-35
Das Vereinsportrait: Zivilschutzgruppe Triesenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Ünschi Gschicht: Walsertreffen 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Das Portrait: Father Dominic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Aus dem Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
September 2004 _
Da s P roj e k t
4
E rw e ite r u N G d e s
D o r fz e n tr u m s
Südlich des Dorfzentrums, auf dem Areal des alten Schulhauses,
sollen das Pflegewohnheim und das Verwaltungsgebäude entstehen.
Im Blickpunkt
Auf der Nordseite, dort wo das Haus Nr. 316 steht, angrenzend an den
bestehenden Proberaum, ist als Ersatz für den wegfallenden alten
Gemeindesaal ein Vereinslokal für Harmoniemusik, Guggamusik usw.
geplant. Ein grobes Raumprogramm für diese Vorhaben besteht, und
über den kommenden Winter wird der Projektwettbewerb durchgeführt werden.
Zentrale Lage für Pflegewohnheim und
es hat nicht einmal Platz für einen Lehrling.
Für die Fachleute,
Das gleiche gilt für das Baubüro, das separat
wie den Geschäftsführer der Liechtensteini-
in dem ursprünglich als Wohnung gebauten
schen Alters- und Krankenhilfe, den Heimlei-
ersten Stock des Bankgebäudes unterge-
ter und den Pflegedienstleiter des Hauses St.
bracht ist. Schon seit Jahren steht deshalb
Mamertus in Triesen sowie die Kommission
immer wieder der Bau eines Verwaltungsge-
für Familie, Alter und Gesundheit steht fest,
bäudes zur Diskussion. Als Standort ist dafür
dass das Areal des alten Schulhauses die ide-
ebenfalls das Areal des alten Schulhauses
ale Lage für ein Pflegewohnheim ist. Hier ist
mitten im Dorfkern ideal. Zu diesem Schluss
das Pflegewohnheim leicht erreichbar und
kam vor ein paar Jahren auch eine Architek-
zentral gelegen. Die Bewohner sind an einem
tengruppe, die in ihrer Diplomarbeit vier
Ort, wo sie sich in die Privatsphäre ihrer Zim-
Standorte untersucht hatte.
Verwaltungsgebäude
Das Haus Nr. 316 könnte abgeris-
sen und nördlich des bestehenden
Proberaumes ein Vereinslokal
gebaut werden.
mer zurückziehen können, auf der anderen
Seite aber am Dorfgeschehen teilnehmen
Das Areal ist begrenzt
Heute sind auf
und vieles beobachten können. Umgekehrt
dem Areal des alten Schulhauses ein Kin-
ist es für Verwandte und Bekannte, die im
dergarten, der alte Gemeindesaal, wo unter
Dorfzentrum etwas zu besorgen haben, eine
anderem die Harmoniemusik und die Gug-
Gelegenheit, gerade noch einen Besuch ab-
gamusik proben, ein Gemeindearchiv im un-
zustatten.
tersten Stock sowie das alte Musikzimmer
untergebracht, welches auch als Senioren-
Die Platzverhältnisse im Rathaus sind für
treff genutzt wird. Die Auswertung von Di-
Kanzlei, Kasse und Gemeinderat sehr beengt.
plomarbeiten der Fachhochschule und eine
Es mangelt an Lager- und Archivräumen, und
Machbarkeitsstudie haben ergeben, dass das
5 _September 2004
Areal zu klein ist, um nebst Pflegewohnheim
und Verwaltungsgebäude all diese Funktionen platzieren zu können, weshalb anderswo
Ersatz geschaffen werden muss.
Bau eines neuen Vereinslokals Für den Bau
eines Vereinslokales, in welchem Harmoniemusik und Guggamusik proben und ihre Instrumente und Materialien lagern können,
bietet sich die Fläche nördlich direkt angrenzend an den Vereinsproberaum im Dorfzentrum an. Das sehr sanierungsbedürftige Haus
Nr. 316 könnte abgerissen und auf dem Niveau des bestehenden Proberaumes ein Vereinslokal angebaut werden, auf welches ein
Aufbau möglich ist.
Künftiger Seniorentreff im Pflegewohnheim Für den Seniorentreff wäre der Ge-
meinschaftsraum im Pflegewohnheim ein
geeigneter Raum für die Zusammenkünfte.
sah das damalige Gesamtkonzept den späte-
Küche und weitere vorteilhafte Einrichtun-
ren Bau eines Kindergartens an diesem Platz
gen wären dort vorhanden, und auch die Be-
vor. Da ein neuer Kindergarten gebaut wer-
wohner des Heimes könnten an den Treffen
den muss, bevor das alte Schulhaus auf Üen-
teilnehmen.
aboda abgebrochen wird, will die Gemeinde
die Möglichkeit eines Kindergartenbaues
Der geeignete Standort für einen Kindergarten
Wegen des Standortes für einen
oberhalb der Sportanlagen zügig weiterverfolgen.
neuen Kindergarten wurde eine Analyse der
heutigen Kindergartenstandorte vorgenom-
Erhalt oder Abbruch des Archivs Die alten
men. Daraus ergab sich, dass der baulich
Urkunden, Akten, Bilder und verschiedene
gute Kindergarten im Obergufer langfristig
Materialien waren wegen Platzmangels im
den oberen Teil des Siedlungsgebietes abde-
Rathaus lange Zeit im Kirchturm aufbewahrt.
cken wird. Durch die Nähe der Kindergärten
Die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnis-
auf dem Rietli und im Zentrum ergibt sich
se waren für das Archivgut aber alles andere
eine «Überversorgung» im Zentrumsgebiet.
als gut. Da deshalb dringender Handlungsbe-
Es wäre im Sinne der Schulwegdistanzen wie
darf bestand, entschied sich der Gemeinderat
auch -sicherheit zielführend, einen Kinder-
am 17.9.1996, das unterste Geschoss des 1954
garten ungefähr im Gebiet Täscherloch und
erbauten Schulhauses zu sanieren und dort
später einen neuen Kindergarten im Bereich
das Archiv einzurichten. Die Kosten beliefen
Rietli/Gschind/Egga vorzusehen. Die Ge-
sich damals, ohne Abzug der Subvention, auf
meinde verfügt oberhalb der Sportanlagen
brutto 1 080 000 Franken.
Leitawis, talseits der Strasse Täscherloch-Hega-Litzi, über Baulandreserven. Bereits beim
Es stellt sich nun die Frage, ob im Zuge der
Bau der Sportanlagen vor gut dreissig Jahren
Neubebauung der Liegenschaft das Archiv
Das Areal des alten Schulhauses
ist die ideale Lage für das ge-
plante Pflegewohnheim und ein
Verwaltungsgebäude.
September 2004 _
6
den müssten (Fundation, Stahlbetondecke,
Stützen usw.). Zudem ist durch die Lage des
Archivs die Planung der neuen Überbauung
wesentlich eingeschränkt. Die weiteren Abklärungen und der Projektwettbewerb werden zeigen, was letztlich die sinnvollste und
zweckmässigste Lösung ist.
Die künftige Nutzung des heutigen Rathauses Das heutige Rathaus, 1768 als Pfarr-
haus erbaut, ist ein markantes, unter Denkmalschutz stehendes, einmaliges Gebäude
mitten auf Üenaboda. Die bisherigen Diskussionen im Gemeinderat und der Ortsplanungskommission führten zum Schluss, dass
das Gebäude auch in Zukunft eine besondere
Bereits beim Bau der Sportanlage
Leitawis wurde 1972 im Täscherloch
ein Kindergarten vorgesehen.
bestehen bleiben oder abgerissen und durch
Bedeutung haben soll. Deshalb ist gedacht,
einen neuen Raum ersetzt werden soll. Auf
das Gebäude weiterhin als Rathaus zu nut-
den ersten Blick scheint es logisch, dass in
zen, wo unter anderem der Gemeinderat
Anbetracht der getätigten Investitionen das
tagt, die Kommissionen, Vereins- und Genos-
Archivgeschoss (unterstes Geschoss) erhal-
senschaftsvorstände ihre Sitzungen abhal-
ten werden sollte. Eine Überprüfung aus sta-
ten und das repräsentative Dachgeschoss
tischer Sicht hat aber ergeben, dass für einen
für verschiedene Empfangs- oder Tagungs-
mehrstöckigen Aufbau auf das Archiv zusätz-
anlässe genutzt werden kann. Damit könnte
liche bauliche Massnahmen mit geschätzten
bestehende Bausubstanz sinnvoll genutzt
Kosten von 450 000 Franken getätigt wer-
Das 1952 erbaute Schulhaus
wird wahrscheinlich der neuen
Dorfzentrumsüberbauung Platz
machen müssen.
7 _September 2004
und im Verwaltungsgebäude müsste kein
Gemeinderatszimmer eingeplant werden.
Geschätzte Investition und Finanzierung
Die geplante Erweiterung des Dorfzentrums
wird gemäss Kostenschätzung rund 15 Mio.
Franken kosten. Mit dieser Summe handelt
es sich um ein sogenanntes Grossprojekt im
Sinne des Subventionsgesetzes, womit nebst
der jährlichen Pauschalsubvention, welche
das Land an die Gemeinden ausrichtet, für
das Pflegewohnheim, das Verwaltungsgebäude und das Vereinslokal mit einer gesonderten Subvention von 30 % zu rechnen
ist. Die Gemeinde hat vor kurzem ein entsprechendes Subventionsgesuch an die Regierung gerichtet. Aufgrund der derzeitigen
Finanzreserven und der Finanzplanung ist
davon auszugehen, dass bei sorgfältiger Budgetplanung und entsprechender Zurückhaltung bei Tiefbauten und anderen Hochbauten die Überbauung ohne in Verschuldung
Projektwettbewerb
zu geraten realisiert werden kann. Zudem
Für die Erweiterung des Dorfzentrums auf der Südseite mit einem Pflege-
steht der Gemeinde aus einer Schenkung
wohnheim und einem Verwaltungsgebäude und auf der Nordseite mit ei-
ein Betrag von 1 Mio. Franken für den Bau des
nem Vereinslokal soll über den kommenden Winter ein Projektwettbewerb
Pflegewohnheimes zur Verfügung.
durchgeführt werden.
Der grobe Zeitplan Wenn der Projektwett-
Für die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs hat der Gemein-
bewerb im Frühjahr abgeschlossen wird, so
derat – inklusive der bisherigen Aufwendungen für Sondierbohrungen,
ist der Rest des nächsten Jahres und das Jahr
Studien usw. – am 17.8.2004 einen Verpflichtungskredit von 390 000 Fran-
2006 vorwiegend als Planungsphase zu seh-
ken bewilligt. Die Aufwendungen bestehen vor allem aus den Kosten für
en. Der Bau des Pflegewohnheimes und des
Plangrundlagen, Modelle, Wettbewerbsprogramm, Digitalisierung der Pläne
Verwaltungsgebäudes würde dann in den
bestehender Bauten im Dorfzentrum, Expertentätigkeit und Preisgelder für
Jahren 2007 und 2008 erfolgen. Das Vereins-
die Wettbewerbsteilnehmer. Wenn alles planmässig läuft, sollte im nächs-
lokal auf der Nordseite müsste etwas früher,
ten Frühjahr der Wettbewerb abgeschlossen sein und das auszuführende
nämlich 2006/2007, gebaut werden. Auch der
Projekt feststehen.
Bau des Kindergartens oberhalb der Sportanlagen müsste vorgezogen werden und in den
Jahren 2006/2007 erfolgen.
Informationsveranstaltung und Abstimmung Sobald weitere Abklärungen getrof-
fen sind und das Wettbewerbsprogramm
steht, wird eine öffentliche Informationsveranstaltung stattfinden. Über die Realisierung
des Bauvorhabens wird schliesslich eine Gemeindeabstimmung entscheiden.  
September 2004 _
8
G e m e i n d e r at K l au s S c h ä d l e r zu m th e m a
« B e r g l a n dw i rts c h a f t »
Die Landwirtschaftskommission Triesenberg hat im Jahr 2003/2004 die nach
ihrer Ansicht wünschenswerte Entwick-
Ein wichtiges Beispiel ist nun das Leitbild
sere Freizeit verbringen müssten.
für die Landwirtschaft zur Sicherung der
Berglandwirtschaft und zum Erhalt der
lung der Triesenberger Berglandwirt-
Das ursprüngliche, generelle Leitbild
prächtigen und für unsere Gesellschaft
Gemeinderat hat das Leitbild zur Kennt-
«Ünscha Bärg», das 1993/94 erarbeitet
wichtigen Kulturlandschaft.
wurde, ist sehr breit abgestützt. Das
schaft in einem Leitbild formuliert. Der
Das Interview
dern im Wald wohnen und auch dort un-
nis genommen und unterstützt die da-
rin vorgeschlagenen Zielsetzungen. Wir
haben mit dem Vorsitzenden der Landwirtschaftskommission,
Gemeinderat
Klaus Schädler, über die Zukunft der
Berglandwirschaft in Triesenberg gesprochen.
Leitbilder und Konzepte verkommen
etwas spezifischere Leitbild für unsere
Berglandwirtschaft basiert auf dem vor
zehn Jahren von der Triesenberger Bevölkerung erarbeiteten Projekt «Ünscha
Wie soll denn laut der Landwirschafts-
kommission die Berglandwirtschaft in
Triesenberg in 15 Jahren aussehen?
Im Jahr 2020 sollen am Triesenberg im-
Bärg». Damit ist das damalige umfas-
mer noch 10 bis 15 Vollerwerbs-Bergbau-
sende Leitbild nicht in der Schublade
ern und zahlreiche Hobbybauern unsere
«verkommen», sondern benötigt für die
Landschaft ökologisch bewirtschaften
Umsetzung eben etwas Zeit.
und pflegen. Die bis dahin nachrückenden Jungbauern sind gut ausgebildet,
schnell zu leblosen «Papiertigern». War-
Erste Priorität hatte gemäss Leitbild 1994
denken nachhaltig und ökologisch und
um soll es beim Leitbild der Landwirt-
die Zonenplanung. In einer Gemeinde-
veredeln das bei uns wachsende Grün-
schaftskommission anders sein?
abstimmung wurde die Zonenplanung
futter zu gesunden Lebensmitteln, zu
Weil uns sonst die Bergbauern ausster-
im Jahr 2000 dann realisiert. Nach und
gefragtem Bio-Fleisch und zu wertvol-
ben und wir in wenigen Jahren keine
nach werden nun weitere Schwerpunkte
len Bio-Milchprodukten. Die Landschaft
offenen Grünflächen mehr hätten, son-
aus dem damaligen Leitbild umgesetzt.
ist dann – ähnlich wie Milch und Fleisch
– ein von den Bauern bewirtschaftetes
«Produkt», dessen Pflege und Erhalt von
allgemeinem Interesse ist. Daher wird
im Jahr 2020 der Aufwand der Bauern
für die Landschaftspflege auch von der
Allgemeinheit
als
selbstverständlich
anerkannt und geschätzt und entsprechend entschädigt.
Gibt es bis dahin überhaupt noch genügend Bauern-Nachwuchs?
Das Image des Bergbauern und das Einkommen aus der Berglandwirtschaft
muss in Zukunft so sein, dass naturliebende junge Burschen und Mädchen
motiviert sind, einen Berglandwirtschaftsbetrieb zu führen. Ich bin optimistisch. Ich hoffe auf unternehmeri-
9 _September 2004
sche, ökologisch denkende Bergbauern,
der Landschaftspflege ist für die Bauern
alle Bauern am Triesenberg biologisch
welche die rund 350 Hektar offener
heute schon ein wichtiges Standbein.
und nachhaltig denken und handeln
Grünflächen zwischen der Erla und dem
Seit der Einführung der Direktzahlun-
lernen. Das benötigt jedoch sicher noch
Sareiserjoch extensiv und zum Wohl von
gen, Förder- und Erschwernisbeiträge
etwas Zeit, sagen wir 10-15 Jahre. Der
uns allen langfristig und verantwor-
im Jahr 1996 fliessen für diese Leistung
«biodynamischen» Berglandwirtschaft
tungsvoll bewirtschaften.
jährlich zwei Millionen Schweizerfran-
gehört die Zukunft. Falsche Wege rächen
ken an Fördermitteln in die Triesenbeger
sich, auch und vor allem in der Natur.
Im Leitbild heisst es: «Die Berglandwirt-
Landwirtschaftsbetriebe. Rund 60% des
spiel einer intakten und ökologisch aus-
te schon aus Mitteln der öffentlichen
schaft in Triesenberg soll ein Musterbei-
bäuerlichen Einkommens stammt heu-
gerichteten Berglandwirtschaft sein.»
Hand.
steht es mit der Ökonomie, der Wirt-
Wirtschaftlich ist in meinen Augen et-
und wahrscheinlich eher unmotivierte
schaftlichkeit?
was, was unter dem Strich eine Rendite
staatliche Landschaftspfleger wertvolles
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach.
abwirft. Die Rendite aus der Arbeit der
Grünfutter vernichten, tut wahrschein-
Die Bauern, insbesondere die Bergbau-
Bergbauern ist unsere Lebensqualität.
lich vielen weh. Aus ökologischer und
Ökologisch tönt immer gut, aber wie
ern, werden in Zukunft für
ihre tatsächlich geleistete
Arbeit bezahlt, also für die
Bewirtschaftung und den
Erhalt des Lebens- und
Wäre es dann nicht sinnvoller, wenn man
die Bergbauern als vom Staat bezahlte
Landschaftspfleger einsetzen würde?
Beim Gedanken, dass lieblos arbeitende
« E i n n e u e s V e r stä n d n i s
bäu e r l i c h e r A r b e i t »
ökonomischer Sicht sind gut
ausgebildete und motivierte
Bergbauern sicher die bessere Lösung.
Auch die Landwirtschaftskommission
Naherholungsraumes. Dass über diese
Profiteure sind in erster Linie wir, die
landschaftspflegerische Arbeit zudem
Nichtbauern. Wenn wir also beim Thema
gesunde Lebensmittel produziert wer-
Berglandwirtschaft über «Ökonomie»
den, die eines Tages begehrter sind als
reden, dann müssen wir über unsere
Billigstlebensmittel, davon bin ich über-
Nasenlänge hinausdenken. Das tue ich
zeugt. Eine Gesellschaft, die immer krän-
in diesem Fall und bin sicher, dass jenem
ker wird, ist volkswirtschaftlich gesehen
Bauer die Zukunft gehört, der mit «Herz
zung bäuerlicher Arbeit steigt, dann gibt
nicht sehr «ökonomisch».
und Verstand » arbeitet.
es auch Bauern-Nachwuchs. Das «Not-
verwendet im Leitbild den Modebegriff
«Image» (Ansehen). Wie ist es denn um
das Ansehen der Bergbauern bestellt?
Ist hier Handlungsbedarf gegeben?
Wenn das Ansehen, also die Wertschät-
wendige» geschieht aber leider oft nur,
Weil die industrielle Massenproduktion
von Milch und Fleisch den Preis drückt,
wird bei uns und auch anderswo die Produktion von Milch und Fleisch usw. seit
Jahrzehnten vom Staat direkt und indirekt unterstützt. Ohne diese Unterstützungsmassnahmen gäbe es schon lange
keine Bergbauern mehr. Auch die Pflege
der Kulturlandschaft ist ein «Produkt»
bäuerlicher Arbeit. Die Kulturlandschaft,
also unser Lebensraum, wird durch die
Bauern für uns alle erhalten und ge-
Das bedeutet also, dass die Bergbauern
wenn die «Not» es «wendet». Ich hoffe
ventionen abhängig sein werden. Man
sondern, dass die Politiker noch recht-
topf des Staates. Für einen marktwirt-
die uns gut ausgebildeten Bauernnach-
doch so der Reiz, überhaupt in diesen
wusstes Handeln bringt. Ein von mir
denn zu investieren. Und ein bereits tä-
«Wir haben immer zwei Möglichkeiten:
und sucht nach neuen Ideen.
Weg des Leidens ». Ich würde lieber den
auch in Zukunft hauptsächlich von Sub-
sehr, dass wir die «Not» nicht abwarten,
hängt als Bauer weiterhin am Finanz-
zeitig jene Voraussetzungen schaffen,
schaftlich denkenden Jungbauer fehlt
wuchs und damit verantwortungsbe-
Berufszweig einzusteigen, geschweige
sehr geschätzter Arzt sagte mir kürzlich:
tiger Bauer wird doch so nicht innovativ
«Den Weg der Erkenntnis – oder – den
Wir brauchen eigentlich gar keine neuen
ersteren wählen.  
pflegt. Die Bewirtschaftung der Land-
Ideen, wir brauchen ein neues Verständ-
schaft ist zudem unabhängig vom Pro-
nis der bäuerlichen Arbeit. Meine per-
dukte-Weltmarkt. Das Einkommen aus
sönliche Wunschvorstellung ist die, dass
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
September 2004 _
10
Neuer Kaplan Johannes Schwarz
Diakon Johannes Schwarz wird am 1. Oktober 2004 die Stelle als Kaplan in Triesen-
lichkeiten von Diakon Johannes Schwarz
der neue Kaplan mit einem Teilzeitpensum von ca. 50-60 % angestellt.
auch den Vorstellungen der Gemeinde
berg antreten. Dies hat der Gemeinderat Ende Juni 2004 beschlossen. Vorerst wird
in einem Schreiben wie folgt: «Wenn es
entspricht, kann Herr Schwarz bei dem
Nach der Kündigung durch Kaplan Franz
Erzbistum Vaduz in einer persönlichen
in Aussicht stehenden Pfarrerwechsel
Brei hat der Gemeinderat am 2. Septem-
Unterredung zugesichert, dass der Ge-
Kaplan bleiben und so für eine gewisse
ber 2003 bei der Besprechung von Er-
meinde bei einer Anstellung von Johan-
Kontinuität sorgen. Andererseits wäre
satzlösungen beschlossen, die Personal-
nes Schwarz als Kaplan im kommenden
auch vorstellbar, dass er nach einem
situation in der Pfarrei Triesenberg erst
Jahr sämtliche Möglichkeiten offen ste-
Kaplansjahr Triesenberg zum Weiter-
mit der Pensionierung von Pfarrer Max
hen. Wenn sich der neue Kaplan in der
studium verlassen würde. Eine weitere
Butz im Sommer 2005 neu zu regeln
Zeit bis zur Pensionierung des Pfarrers
Möglichkeit ist, dass er, wenn es sich als
und solange die bisherige Kaplanstelle
gut einarbeiten und bewähren würde,
gute Lösung herausstellen sollte, auch
nicht zu besetzen.
könne er auf Wunsch der Gemeinde als
Pfarradministrator und zu gegebener
Kaplan oder als Pfarradministrator in
Zeit Pfarrer von Triesenberg werden
Im Mai 2004 machte das Erzbistum Va-
Triesenberg bleiben. Andernfalls wäre es
kann.»
duz der Gemeinde Triesenberg den Vor-
auf Wunsch der Gemeinde auch mög-
schlag, auf Herbst 2004 Diakon Johannes
lich, dass Kaplan Johannes Schwarz nach
Wir heissen Kaplan Johannes Schwarz
Schwarz als Kaplan anzustellen. Damit
Ablauf eines Jahres Triesenberg wieder
herzlich willkommen und wünschen
könne im Hinblick auf die Pensionierung
verlassen würde.
ihm, dass er sich in der Gemeinde Trie-
von Pfarrer Max Butz ein reibungsloser
Übergang gewährleistet werden.
senberg wohl fühlt und ihm seine seelDiakon Johannes Schwarz Der Ge-
sorgerischen Aufgaben viel Freude und
meinderat hatte am 9. Juni 2004 Gele-
Erfüllung bereiten.  
Verschiedene Möglichkeiten offen
genheit, Diakon Johannes Schwarz per-
Der Gemeindevorstehung wurde vom
sönlich kennen zu lernen. Nach diesem
Gespräch beschloss der Gemeinderat in
der Sitzung vom 26. Juni einstimmig, Jo-
Neuer Schulrat
hannes Schwarz als Seelsorger für Trie-
Aufgrund der Abänderung des Schul­
senberg anzustellen.
gesetzes hat die Schul- und Kindergartenleitung ab 1.8.2004 nur noch bera­
Diakon Schwarz ist 26jährig und stammt
tende Stimme im Schulrat. Es waren
aus Puchenau in Oberösterreich. Das
somit zwei ordentliche Mitglieder zu
Theologiestudium absolvierte er in Ga-
ersetzen.
ming und in Lugano. Am 22. August 2004
wurde er nun in Vaduz zum Priester ge-
Am 22.6.2004 bestimmte der Gemein-
weiht. Er wird die Stelle als Triesenberger
derat den neuen Schulrat:
Kaplan am 1. Oktober 2004 antreten und
vorerst mit einem Beschäftigungsgrad
Luzia Büchel, Gemeinderätin, (Präsiden-
von 50 bis 60 % tätig sein.
tin); Pfarrer Max Butz, Ludwig Frommelt
(Elternverein.) Dagmar Bühler-Nigsch,
Am 22. August 2004 wurde Diakon Johan-
Bestätigung des Erzbistums Das Erz-
Vaduz von Erzbischof Wolfgang Haas zum
meinderates die mündlich gemachte
Beratend: Roland Beck, Schulleitung; Iris
Zusage bezüglich der Entwicklungsmög-
Kleboth, Kindergärtnerin  
nes Schwarz (rechts) in der Kathedrale von
Priester geweiht.
Brigitte Gassner.
bistum bestätigte auf Wunsch des Ge-
11 _September 2004
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
Triesenberg erhält eine Kindertagesstätte
die Einrichtung einer Kindertagesstätte
Am 1. Oktober 2004 wird in Triesenberg
Sicht der Arbeitsgruppe sprechen neben
in Triesenber am 6. April 2004 einstim-
Damit wird auch in Triesenberg den
den heutigen gesellschaftlichen Rah-
mig befürwortete.
menbedingungen folgende Gründe für
die erste Kindertagesstätte eröffnet.
heutigen gesellschaftlichen Rahmenbe-
eine professionelle Kinderbetreuung in
Gemeinde stellt Räumlichkeiten zur
Triesenberg: Triesenberg wird als Wohn-
Verfügung Die Führung der Kinderta-
und Arbeitsgemeinde attraktiver und fa-
gesstätte in Triesenberg wurde an den
milienfreundlicher. Die Schaffung eines
Verein Kindertagesstätten Liechtenstein
Mittagstisches bedeutet Entlastung für
übergeben. Dieser ist für die gesamte
Im Juni 2003 setzte der Gemeinderat
Familien in abgelegenen Weilern (z.B.
Führung, Organisation und Administ-
eine Arbeitsgruppe ein, um den Bedarf
Frommenhaus) oder im Alpengebiet.
ration der Kindertagesstätte zuständig.
nach einer professionellen Kinderbe-
Der Spagat zwischen Beruf und Fami-
Seitens der Gemeinde mussten für die
treuung
abzuklären.
lie ist für erwerbstätige Eltern weniger
endgültige Realisierung nur noch ent-
Die Arbeitsgruppe «Kinderbetreuung»
schwierig. Frauen absolvieren dieselben
sprechende Räumlichkeiten zur Verfü-
führte im Herbst 2003 eine Umfrage
langjährigen Berufsausbildungen wie
gung gestellt werden. Auch dieses Pro-
zu diesem Thema durch. Dabei wurde
Männer und haben das Recht und den
blem konnte schnell behoben werden.
festgestellt, dass der Bedarf für eine au-
Wunsch, nach der Geburt eines Kindes
Am 8. Juni 2004 hat der Gemeinderat
sserhäusliche Kinderbetreuung besteht
ihren Beruf weiterhin auszuüben. Väter
auf Antrag der Arbeitsgruppe «Kinder-
und eine Gruppe mit ca. 10 Kindern re-
und Mütter tragen die gleiche Verant-
betreuung» beschlossen, das Haus Nr.
alistisch wäre. Insbesondere kam bei der
wortung. Mit einem professionellen
434 auf dem Hofi ab 1. August 2004 zu
Umfrage ein Bedarf nach einem betreu-
Betreuungsangebot
werden Arbeits-
einem monatlichen Mietzins von 1 900
ten Mittagstisch zum Ausdruck.
plätze bzw. Lehrstellen in der Gemeinde
Franken exkl. Nebenkosten für die Füh-
geschaffen. Ein Franken in die Kinderbe-
rung der Kindertagesstätte zu mieten. 
dingungen Rechnung getragen. Geführt
wird die Tagesstätte vom Verein Kindertagesstätten Liechtenstein.
in Triesenberg
Projekt zügig vorangetrieben Das
treuung investiert, ergibt 3-4 Franken an
Projekt Kindertagesstätte wurde von der
die Gesellschaft. Diese Argumente über-
Arbeitsgruppe zügig vorangetrieben. Aus
zeugten auch den Gemeinderat, welcher
Im Haus Nr. 434 auf dem Hofi wird am 1.
Oktober die Kindertagesstätte eröffnet.
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
September 2004 _
12
«In einem Zug» auf die
Allmeina
Die Zufahrt mit Motorfahrzeugen auf
die Allmeina ob Rotenboden war bisher nur mit Rangierkünsten oder einem
Umweg möglich. Im Zuge des Ausbaus
der Rotenbodenstrasse konnte auch die
Situation beim Einlenker Allmeina verbessert werden.
In diesem Sommer wurde die Rotenbodenstrasse, Abschnitt Kurt Sele bis
Tobelbach, durch das Tiefbauamt ausgebaut. Die Gemeinde hat dabei die
Wasserleitung und die Strassenbeleuchtung erweitert. Bei dieser Gelegenheit
konnte auf Wunsch der Anwohner der
genden Betonkonstruktion ist nun das
Allmeina belaufen sich auf rund 85 000
Allmeina auch der Einmündungsbereich
Einfahren auf die Allmeina unter einmal
Franken.  
verbessert werden. Dank einer auskra-
möglich. Die Kosten für den Einlenker
Familienchronik soll durch eine «Stiftung»
betreut werden
Für die Betreuung der FamilienchronikDaten soll die Stiftung «Ahnenforschung
und Familienchronik» errichtet werden.
Dies beschloss der Gemeinderat am 17.
August 2004.
einer gemeinnützigen Stiftung. Dies vor
allem deshalb, da bei einer Stiftung die
Organe an den Stifterwillen gebunden
sind. Die Gemeinde hat damit als Stif-
dieser Frage wurde auch ein Rechtsan-
terin einen grösseren Einfluss auf die
walt beigezogen.
Tätigkeit der Stiftung. Bei einem Verein
würde eine Mehrheit der Mitglieder
Stiftung die sinnvollste Lösung Die
entscheiden, was den ursprünglichen
Abklärungen ergaben, dass es sinnvoll
Absichten der Gemeinde nicht gerecht
ist, die Weiterführung und Herausgabe
werden könnte.
Am 27. Januar 2004 beschloss der Ge-
der Familienchronik aus dem Aufgaben-
meinderat, die von Alexander Sele digita-
bereich der Gemeinde herauszunehmen
Stiftungskapital von 30 000 Franken
lisierte Familienchronik zu erwerben. Er
und mit der Verwaltung und Betreuung
Die Stiftung soll mit einem Kapital von
beauftragte die Arbeitsgruppe «Famili-
eine juristische Person in Form eines
30 000 Franken dotiert werden. Der Stif-
enchronik» abzuklären, wie diese Daten-
Vereins oder einer Stiftung zu betrau-
tungsrat wird vom Gemeinderat auf eine
bank künftig verwaltet, weitergeführt
en. Dieses Vorgehen wurde auch vom
Dauer von vier Jahren bestellt. Sobald die
und gegebenenfalls der Allgemeinheit
Datenschutzbeauftragten des Landes
Statuten und die weiteren Gründungs-
zugänglich werden soll. Dabei stand vor
empfohlen.
dokumente überarbeitet sind und die
allem die Frage im Mittelpunkt, ob die
Arbeitsgruppe einen Vorschlag für die
Familienchronik durch einen Verein, eine
Der beigezogene Rechtsanwalt und die
Besetzung des Stiftungsrates erarbeitet
Stiftung oder durch die Gemeinde selbst
Arbeitsgruppe Familienchronik emp-
hat, wird der Gemeinderat die Errichtung
weitergeführt werden soll. Zur Klärung
fehlen dem Gemeinderat die Errichtung
der Stiftung definitiv beschliessen.  
13 _September 2004
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
Neues Rüstfahrzeug für die Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Triesenberg
dul usw.) sind auf Rollwagen installiert,
Der Gemeinderat Triesenberg setzte für
entnommen werden können. Mit
soll ein neues Rüstfahrzeug erhalten.
die Anschaffung eine Kreditlimite von
450 000 Franken fest. Das Land wird die
Anschaffung mit einer Subvention von
30 Prozent unterstützen.
welche unabhängig voneinander
diesem Container-System könnten somit mehrere Schadensplätze beliefert werden. So könnte z.B.
im Falle eines Lawinenunglückes
ein Helikopter das Beleuchtungs-
Bereits seit längerer Zeit besteht seitens
modul direkt zum Schadensort flie-
der Feuerwehr der Bedarf zur Anschaf-
gen und die Rettungsmannschaft vor
fung eines Rüstfahrzeuges. Dabei han-
Ort hätte die Möglichkeit, den ganzen
delt es sich um ein Materialfahrzeug,
Lawinenkegel auszuleuchten.
zum Betrag von max. 450 000 Franken zu.
ausgestattet ist. Bis heute musste von
Preisfrage Im Gemeinderat war anläss-
von 30 Prozent ausrichtet. Aus Sicht des
der Feuerwehr immer wieder Materi-
lich der Sitzung vom 29. Juni 2004 die
Gemeinderates bestehen bei den ver-
al mit Privatautos auf den Brand- oder
Anschaffung eines zweckmässigen Rüst-
schiedenen Container-Elementen Ein-
Schadensplatz
fahrzeuges grundsätzlich unbestritten.
sparungsmöglichkeiten, wenn vorerst
Zu Diskussionen Anlass gab hingegen
auf einzelne Spezial-Module verzichtet
der Preis. Die Anschaffungskommission
wird. Vor diesem Hintergrund stimmte
Mit der Anschaf-
der Feuerwehr hatte eine Richtofferte
der Gemeinderat der Anschaffung eines
fung eines Rüstfahrzeuges vom Typ «RW
für das Rüstfahrzeug «RW 2» eingeholt,
Rüstfahrzeuges zum maximalen Preis
2» werden solche Privattransporte der
welche bei rund 570 000 Franken liegt.
von 450 000 Franken zu. Die Feuerwehr-
Vergangenheit angehören. Das Rüst-
Dieser Preis wurde vom Gemeinderat
und
fahrzeug «RW 2» ist mit einem Contai-
als zu hoch angesehen. Dies vor allem
beauftragt, in Zusammenarbeit mit der
ner-System ausgestattet. Das heisst,
auch deshalb, weil das Land für eine
Gemeindeverwaltung und dem Amt für
die einzelnen Elemente (z.B. Beleuch-
solche Anschaffung nur bis zum Betrag
Zivilschutz entsprechende Offerten ein-
tungsmodul, Chemie- und Ölwehrmo-
von 450 000 Franken eine Subvention
zuholen.  
Der Gemeinderat stimmte der Anschaffung
eines Rüstfahrzeuges vom Typ «RW 2» bis
das für die verschiedensten Einsätze
transportiert
werden,
was nicht optimal ist.
Container-System
Brandschutzkommission
wurde
Bürgschaft für Sesselbahn wurde
verlängert
Neue Schätzungs­
kommission
Für den Bau der Vierer-Sesselbahn Mal-
bahnen Mal­bun AG» als Darlehensneh-
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung
bun-Sareis musste die Malbun-Bahn
merin getreten. Die Darlehensschuld der
vom 25. Mai 2004 die Schätzungs­
AG im Jahre 1993 ein Darlehen von 1.5
Bergbahnen Malbun AG hat sich seither
kommission der Mandatsperiode 2004-
Millionen Franken aufnehmen. Der
auf 800 000 Franken reduziert. Der Ge-
2007 wie folgt gewählt:
Gemeinderat beschloss damals, sei-
meinderat hat an der Sitzung vom 25.
tens der Gemeinde die Bürgschaft zu
Mai 2004 beschlossen, die Solidarbürg-
Franz Schädler, Gufer 508 (bisher);
übernehmen. Seither hat die Gemein-
schaft für die restliche Darlehensschuld
Georg Schädler, Leiter Unterhalt (bisher).
de diese Solidarbürgschaft mehrmals
der Bergbahnen Malbun AG in der Höhe
Ersatz: Hans Burkhard, Leiter Tiefbau
verlängert. Inzwischen ist anstelle der
von 800  000 Franken bis 1. Mai 2005 zu
(bisher); Hanspeter Gassner, Gemeinde-
früheren Malbun-Bahn AG die «Berg-
verlängern.  
rat (neu).  
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
September 2004 _
14
Weitere gedeckte Bushaltestelle
Nach den beiden Bushaltestellen beim
Dorfeingang im Täscherloch und im
Steinord entsteht derzeit bei der berg-
seitigen Haltestelle auf dem Rütelti
(Abzweigung Rüteltiüberbauung) eine
weitere gedeckte Wartekabine.
Diese neuen Wartekabinen, eine Me­
tallkonstruktionen mit Verglasung) gehen auf einen Grundsatzbeschluss des
Gemeinderates vor zwei Jahren zurück.
Der Vorteil dieser neuen Art von Wartekabinen ist, dass der Fahrgast das herannahende Postauto besser als in den
früheren Holzhäuschen sieht. Zudem
der Postautochauffeur frühzei-
Die neue gedeckte Bushaltestelle auf
tall-Glas-Kabine, die Bodenpflästerung
tig er­kennen, ob eine Person zusteigen
dem Rütelti entspricht einem langen
und die mit Bruchsteinen verkleidete
möchte. Er­fahrungen zeigen, dass es ­bei
Wunsch der Anwohner. Der Gemeinde-
Stützmauer. Die Kosten sind vor allem
dieser neuen Konstruktion ­weniger Be-
rat bewilligte für diese Haltestelle einen
aufgrund des Hanganschnittes höher
schädigungen und Schmierereien gibt.
Kredit von 80 000 Franken für die Me-
als bei vergleichbaren Objekten.  
kann
Wörterbuch «bärgerisch-deutsch» geplant
Der Walserdialekt ist zweifelsfrei das
in hohem Masse Sprachkultur. Herbert
ken gerechnet werden. Nicht eingerech-
gers. Doch leider verschwinden zuneh-
Hilbe hat ein Konzept für eine Publika-
net ist in diesen Kosten eine allfällige
tion «Wörtersammlung der Triesenber-
Illustration des Werkes. Die Druckvorstu-
ger Mundart» erarbeitet und darin die
fe, den Druck und den Vertrieb könnte
Ausgangslage, die Idee, die Art der Aus-
ein Verlag übernehmen.
wichtigste Merkmale eines Triesenbermend alte Ausdrücke und der Triesen-
berger Dialekt verändert sich allmählich.
Die Gemeinde plant deshalb die Herausgabe eines Triesenberger Mundartwörterbuchs.
Schon seit längerem besteht die Idee, ein
führung, den geschätzten Zeitaufwand
und die damit verbundenen Kosten von
Gemeinderat für ausführliche Vari-
72 000 Franken dargestellt. Die Realisie-
ante Der Gemeinderat spricht sich
rung des Wörterbuches wird rund drei
grundsätzlich für die Schaffung des
Jahre in Anspruch nehmen.
Wörterbuches in der ausführlichen Art
Triesenberger Mundartwörterbuch her-
aus. Betreffend die Kosten soll ein An-
auszugeben. Nun hat die Kulturkommis-
Bezüglich der Ausführung schlägt Her-
trag für eine Mitbeteiligung an den Kul-
sion einen neuen Anlauf gestartet und
bert Hilbe zwei Varianten vor: Eine in-
turbeirat der Regierung gestellt werden.
einen entsprechenden Antrag an den
tensive (ausführliche) und eine exten-
Sobald diese Entscheidung bekannt ist,
Gemeinderat gestellt. Für die Kommissi-
sive (nur Wort, Wortbedeutung). Für die
wird sich der Gemeinderat mit der de-
on ist die Erstellung eines solchen Wer-
ausführliche Variante muss mit Bearbei-
finitiven Kreditgenehmigung und der
kes ein wichtiger Beitrag zur Förderung
tungskosten von 72 000 Franken und für
Auftragserteilung befassen.   
der Sprachkultur. Und Walserkultur sei
die extensive Variante mit 36 000 Fran-
15 _September 2004
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
Alphütte im «Alpelti» saniert und umgebaut
Die Alphütte im Alpelti ist umfassend
saniert und den heutigen Anforderun-
gen entsprechend umgebaut worden.
Die Kosten für die Sanierung werden im
Rahmen des Kostenvoranschlages von
etwa 430 000 Franken liegen. Davon
hat die Gemeinde Triesenberg 40 Prozent zu tragen. Zudem wurde der Vorplatz betoniert.
Die Alphütte hatte eine Sanierung dringend nötig, denn die Bausubstanz befand sich in einem schlechten Zustand.
Zudem fehlte es in der Alphütte an den
heute üblichen sanitären Einrichtungen wie Dusche und WC sowie an einer
Wascheinrichtung für Melk- und Milchgeschirr. Die Küche und die Zimmer
waren nicht besonders wohnlich. Eine
Wasserzu- und eine Abwasserableitung
waren nicht vorhanden. Der unbefestigte Vorplatz zwischen der Alphütte und
tierungs- und Bauleitungskosten über-
dem Alpstall verwandelte sich bei Re-
nimmt das Land zu 100 Prozent.
genwetter geradezu in einen Schlammplatz.
Betonvorplatz ohne BGS-Subvention
erneuert
Wegen der Sanierung des
Die Gemeinde und das Land (Fachgrup-
Vorplatzes waren sich die Gemeinde
pe Berggebietssanierung BGS) sahen
und das Land nicht einig. Trotz intensi-
die Notwendigkeit zur umfassenden
vem Bemühen der Gemeinde wurde die
Sanierung und für den zweckmässigen
Erstellung einer Betonplatte auf dem
Ausbau der Hütte und liessen ein ent-
Vorplatz vom Land nicht mit 60 % sub-
sprechendes Projekt erarbeiten. Der Ge-
ventioniert. Dies mit der Begründung,
meinderat Triesenberg hatte bereits am
dass das Alpelti nicht als vorrangige
24. April 2002 dieses Projekt mit einem
Kuhalpe 1, sondern als Kuhalpe 2 einge-
Kostenvoranschlag von 482 000 Fran-
stuft sei und eine Befestigung des Vor-
ken genehmigt. Das Projekt wurde dann
platzes mit einer Betonplatte nicht nötig
aber nochmals überarbeitet, womit
sei. Ein Kiesplatz sei ausreichend. Dieser
der Kostenvoranschlag auf ca. 430 000
Argumentation konnte die Gemeinde
Franken (ohne Betonvorplatz) gesenkt
nichts abgewinnen und beschloss, dass
werden konnte. Von diesen Baukosten
der Vorplatz – ob nun Kuhalpe «1» oder
trägt das Land gemäss BGS-Verordnung
Kuhalpe «2» – als dauerhafte Lösung
60 Prozent. Der Gemeinde verbleiben
mit einer Betonplatte versehen werden
die restlichen 40 Prozent. Die Projek-
muss.  
Am 1. August 2004 nahmen im Alpelti
rund 150 Interessierte an der Einsegnung
des neuen Alpkreuzes teil. Die Freiwillige
Feuerwehr zeichnete traditionsgemäss ­für
die Organisation der Alpbegehung
verantwortlich.
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
September 2004 _
Postive Gemeinderechnung 2003
Die Gemeinderechnung zeigt ein erfreuliches Ergebnis und schliesst mit ei-
nem Deckungsüberschuss von 63 313.77
16
und Mehrausgaben bei einzelen Investitionsprojekten realisierbar war.
kehrs (ohne Abschreibungen auf das
Verwaltungsvermögen)
schliesst
die
Finanzausgleich
zurückgegangen
Verwaltungsrechnung der Gemeinde
Der Ertrag der Laufenden Rechnung ist
Triesenberg bei Gesamtausgaben von
um 146 744.27 Franken (0.79 %) höher
21.2 Millionen, Abschreibungen auf Fi-
ausgefallen als budgetiert. Dieser Mehr-
nanzvermögen von 0.36 Millionen und
ertrag ist hauptsächlich bei den Vermö-
einem Einnahmenergebnis von 21,6
gens- und Erwerbssteuern mit 861 900
Millionen mit einem Überschuss von
erfolgt. Hingegen sind der Finanzaus-
Entgegen dem Voranschlag 2003, wel-
63 313.77 Franken ab. Der Aufwand der
gleich um 642 000 und der Grund-
cher noch ein Fehlbetrag von 875 000
Laufenden Rechnung ist um 99 461.35
stückgewinnsteuer-Anteil um 168 000
Franken vorsah, konnte die Rechnung
Franken (0,88 %) höher als im Budget
zurückgegangen. Der Ertrag der Investi-
2003 mit einem Deckungsüberschuss
vorgesehen. Dieser Mehraufwand ist
tionsrechnung ist um 949 447 Franken
von 63 313.77 Franken abgeschlossen
durch bewilligte Nachtragskredite ge-
(47.74 %) höher als vorgesehen und ist
werden. Dieser Deckungsüberschuss be-
deckt.
auf den Anteil Hotel Kulm bei der Sanie-
Franken. Dies zeigt, dass die Gemeindeverwaltung rasch auf den Rückgang bei
den Einnahmen reagiert und die richtigen Massnahmen eingeleitet hat.
legt, dass alle Ausgaben in der Betriebs-
rung des Ortszentrums, welcher in das
rechnung als auch diejenigen für die In-
Investitionsbudget fast erfüllt Der
Finanzvermögen übertragen werden
vestitionen aus den Einnahmen bezahlt
Minderaufwand bei der Investitions-
muss, sowie auch auf Subventionen bei
werden konnten. Dieses Resultat war
rechnung beträgt 303 069.50 Franken
Verbandsanlagen zurückzuführen.
nur möglich indem in der Gemeinde
(2.98 %), was eine nahezu hundertpro-
Triesenberg grossen Wert auf die Bud-
zentige Erfüllung des Investitionsbud-
Prioritäten setzen Damit die Gemein-
getierung gelegt wird und auch darauf
gets bedeutet. Innerhalb der Verwal-
de Triesenberg auch weiterhin positive
geachtet wird, dass das Budget einge-
tungszweige sind grosse Abweichungen
Rechnungen präsentieren kann, müssen
halten wird.
gegenüber dem Budget festzustellen.
noch stärker Prioritäten gesetzt werden.
Es sind bei verschiedenen Investitionen
Das heisst, dass sich die Investitionen an
Aufwand nur 0.88 Prozent über Bud-
Verzögerungen eingetreten, sodass die
den Einnahmen orientieren müssen. So-
get In der Zusammenfassung des lau-
grösstmögliche Erfüllung des Investi-
mit wird es auch in Zukunft wichtig sein,
fenden und investiven Haushaltsver-
tionsbudgets nur durch Ersatzprojekte
dass man Projekte nach ihrer Dringlich-
Aufwand Laufende Rechnung (nach Bereichen)
Cash-flow (in Millionen Franken)
Aufwand Laufende Rechnung
nach Bereichen
Cash-flow
(in Mio. Fr.)
Soziale
Wohlfahrt
Volkswirtschaft
11%
Verkehr
7%
12%
13,0
10,9
Finanze, Steuern
3%
Öffentliche Sicherheit
2%
1 % Gesundheit
8,9
6,8
14%
Umwelt,
Raumordnung
21%
14%
Kultur, Freizeit,
Kirche
15%
allgemeine,
Verwaltung
Bildung
7,6 6,9
9,6
9,8
7,3
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
17 _September 2004
R AT H AU S - N A C H R I C H T E N
Investitionen
Investitionennetto
(in Millionen Franken)
(in Mio. Fr.)
4,0
1996
1997
5,7
1998
8,0
1999
6,2
2000
8,3
6,4 5,7 6,9
2001
2002
2003
Sorgenkind Finanzausgleich Ein Sor-
Steuereinnahmen, Aufgaben und beson-
genkind für die Gemeinde Triesenberg
deren Gegebenheiten gegenüberstellt,
ist der Finanzausgleich des Landes. Seit
so kommt man zum Schluss, dass die
dem Jahr 2000 ist der Finanzausgleich
Verteilung der Steuereinnahmen und
für Triesenberg um 3.1 Millionen Franken
der Finanzausgleich dringend überprüft
zurückgegangen, was doch beträchtlich
und auf eine neue Basis gestellt werden
ist. Der Finanzausgleich hat zum Ziel,
müssen.  
dass die Gemeinden, welche zuwenig
eigene Einnahmen haben, einen Ausgleich erhalten, damit sie ihre Aufgaben
Der komplette Rechnungs-
keit auswählt und weniger notwendige
erfüllen können. Das heutige System
­bericht für das Jahr 2003 kann
auf später verschiebt. Zudem wird es
des Finanzausgleichs wurde in der Ver-
sicher auch nötig sein, dass man die In-
gangenheit ab und zu angepasst. Wenn
unter www.triesenberg.li als
vestitionen (z.B. Bauvorhaben) auf das
man aber heute die Finanzreserven der
Prädikat «zweckmässig» reduziert.
einzelnen Gemeinden vergleicht, die
Friedhoferweiterung
Personalwesen der Gemeinde
Die Bauarbeiten bei der Friedhoferwei-
Dienstjubiläen
terung schreiten planmässig voran. Bis
PDF eingesehen und herunter­
geladen werden.
Wir gratulieren zum Dienstjubiläum und danken für die Mitarbeit:
Allerheiligen 2004 werden die Roharbei-
20Dienstjahre
Bertram Beck, Wassermeister (15.5.1984)
ten abgeschlossen sein.
10 Dienstjahre
Karl-Heinz Sele, Hauswart Primarschule (1.5.1994)
5 Dienstjahre
Markus Loretz, Mitarbeiter Bauunterhaltsgruppe (1.7.1999)
5 Dienstjahre
Cornelia Schädler, Verwaltungsangestellte (1.7.1999)
In der Sitzung vom 29. Juni 2004 besichtigte der Gemeinderat die Friedhof­
baustelle und besprach die Gestaltungs­
vorschläge
der
Bildhauer
für
das
Austritt
Jasmin Tescari hat ihre Teilzeitanstellung als Schulsekretärin anfangs Juni
Ge­mein­schaftsgrab, in welchem nach
beendet. Wir gratulieren Jasmin und Anton ganz herzlich zur Geburt ihres
der obligaten Grabesruhe die Asche der
Sohnes Gianluca und wünschen Jasmin für die Zukunft alles Gute!
Verstorbenen aufbewahrt werden wird.
Der Gemeinderat beschloss, den von
Eintritte
Als Ersatz für Jasmin Tescari
Bildhauer Eckehard Wollwage gemach-
hat Marlis Bargetze, Im Ried 167,
ten Vorschlag, das Gemeinschaftsgrab
am 17.8. 2004 die Stelle als
mit einem symbolischen «Lebensbrun-
Schulsekretärin angetreten.
nen» und dem ebenfalls in Stein gehauenen «Vater unser» zu realisieren.
Edi Beck, Wangerberg 194,
ist seit 1. Mai 2004
Damit sich die hohen Beton-Mauern
als Mitarbeiter der
im steilen Gelände optimal in die Land-
Bauunterhaltsgruppe angestellt.
schaft integrieren, werden sie mit Triesenberger Quarzsand-Bruchsteinen ver-
Wir wünschen Marlis und Edi viel Freude
kleidet.  
und Erfolg bei ihren neuen Aufgaben!  
September 2004 _
A n to n F ro m m e lt
18
« Au c h m it X- m i l l i o n e n
würde ich hier leben»
Gemeinderat persönlich
Er macht jeden Tag für seine Familie das Frühstück, würde gerne
einmal mit einem Heissluftballon über Liechtenstein fliegen und
Lotto-Millionen würden ihn nicht in Verlegenheit bringen.
Die Rede ist von Gemeinderat Anton Frommelt.
Anton, du bist jetzt seit gut einem Jahr im
Leider können viele Wünsche nicht oder nur
Triesenberger Gemeinderat. Was hat sich in
langfristig erfüllt werden.
Für die Sitzungen des Gemeinderates und
Du bist Vorsitzender der Forst- und Rüfekom-
dieser Zeit für dich persönlich verändert?
von Kommissionen und deren Vorbereitungen benötige ich ca. zwei bis drei Abende pro
Woche. Ein neuer Gemeinderat muss sich
mission. Ein wenig ungewöhnlich für einen
Lehrer.
Ich habe an den Universitäten Fribourg und
in viele Themen einlesen. Er soll z. B. Kennt-
Basel umfangreiche naturwissenschaftliche
nisse haben über die gültigen Zonenpläne
Kenntnisse erworben. In den vergangenen
und Bauordnungen von Triesenberg, Steg
Jahren habe ich mich häufig mit der Geologie
und Malbun. Auch müssen für Triesenberg
Liechtensteins befasst. Ich habe auch mehre-
wichtige Landesgesetzblätter, wie das Sub-
re Wanderungen mit Prof. Dr. Franz Allemann,
ventionsgesetz oder das Gesetz über das öf-
der die Geologie Liechtensteins nach meiner
fentliche Auftragswesen (Arbeitsvergaben)
Meinung am besten kennt, unternommen.
durchgelesen werden.
Ich interessiere mich vor allem für naturwissenschaftliche und kulturelle Fragestellun-
Du weisst jetzt, wie es ist als Gemeinderat
gen.
sind die Unterschiede?
Du vertrittst die Fortschrittliche Bürgerpartei
täglich einen Spaziergang oder eine Wan-
eine Rolle spielt die Parteipolitik im Gemein-
und als «normaler» Gemeindebürger. Wo
Nach Möglichkeit unternehme ich wie früher
derung mit meinem Hund. Im Gegensatz
zu früher beginnen viele Einwohner ein Ge-
im Gemeinderat, also die Opposition. Was für
derat und wie äussert sich das?
Es freut mich, dass im Gemeinderat eine kon-
spräch über die Dorfpolitik, was mich sehr
struktive Sachpolitik und nicht Parteipolitik
freut. Es werden Wünsche und Anregungen
betrieben wird. Alle drei Parteien setzen sich
an mich gebracht, die ich gerne weiterleite.
zum Wohle der Gemeinde ein und es herrscht
19 _September 2004
eine sehr gute Gesprächskultur. Abstimmun-
ren für rund eine Million Franken zu einem
gen enden in der Regel eindeutig entweder
Gemeindearchiv umgebaut worden ist.
Steckbrief
Wenn du das Rad der Zeit in Triesenberg zu-
Geburtsdatum
24.12.1954
rückdrehen könntest, welche Weichen hättest du anders gestellt?
Sternzeichen
Steinbock
Vor der Melioration hatte Triesenberg ein gro-
Beruf
Gymnasiallehrer mit den
Fächern Geographie und
Mathematik
mit 10 :1 oder 11 : 0. Auch bei Personalanstellungen fielen bisher keine parteipolitischen
Entscheidungen. Ich möchte Vorsteher Hubert Sele sehr loben, dass er auf Anregungen
und Kritik der Opposition eingeht und sich
von Argumenten überzeugen lässt.
sses Fusswegnetz. Leider wurden die vielen
Gassen bei der Melioration aufgehoben. Nun
Wenn du die Möglichkeit hättest in der Ge-
wären wir froh, wenn wir für die Schulwege
ändern, was würdest Du machen?
würde heute sicherlich nicht gleich durchge-
meinde Triesenberg über Nacht etwas zu ver-
noch solche Gassen hätten. Die Melioration
Zahlreiche Strassen unserer Gemeinde sind
führt werden wie damals.
in einem schlechten Zustand. Ich würde deshalb alle Strassen mit einer neuen Kofferung,
neuen Werkleitungen und einem neuen Teerbelag umgestalten.
Nun werden wir ein wenig persönlicher. Was
erledigst du im Haushalt selbst?
Ich bereite täglich um 6.30 Uhr das Frühstück
für die Familie vor. Wenn ich Zeit habe, koche
Auch würde ich im Malbun die geplanten
ich gerne. Ich habe schon mehrere Kochkurse
Sesselbahnen, Beschneiungsanlagen und die
besucht.
anderen Infrastruktureinrichtungen sofort
bauen und Malbun als Naherholungsgebiet
für die liechtensteinische Bevölkerung sichern. Als Dank würde ich erwarten, dass die
Wovon bekommst du Gänsehaut?
Ich verzichte gerne auf Tätigkeiten mit einem
Adrenalinkick wie z. B. Bungee Jumping.
Bevölkerung Triesenbergs zehn Jahre lang die
Skisportanlagen gratis benutzen könnte.
Welcher Entscheid des Gemeinderates war
Welches ist die wichtigste Lektion, die dich
das Leben gelehrt hat?
Früher trieb ich keinen Sport. Erst mit ca. 45
Zivilstand
Verheiratet, zwei Töchter
und ein Sohn
Politische Schwerpunkte
Alle bisher im Gemeinderat
behandelten Traktanden waren
notwendig
Kommissionen
Forst- und Rüfekommission, Kulturkommission, Arbeitsgruppe
Familienchronik
Politisches Vorbild
Regierungschef Otmar Hasler
Lieblingsspeise
Cordon Bleu
Lieblingsfilm
Catch Me If You Can
Bestes Buch
Der kleine Prinz von Antoine
de Saint Exupéry
nach deiner Meinung der schwierigste?
Jahren merkte ich, dass mir Sport mehr Le-
Anfangs April hatte der Gemeinderat eine
bensqualität bringt. Seither verbringe ich viel
ganztägige Sitzung, an der die mittelfristig
Zeit mit Wandern, Velo fahren, Schwimmen
notwendigen Bauten und Anlagen unse-
oder Langlauf.
Liebste Internetseite
www.google.de
Du gewinnst 10 Millionen Franken im Lotto.
Lebensmotto
Ärgere dich nicht über Dinge,
die du nicht ändern kannst
rer Gemeinde diskutiert wurden. An diesem
Tag hatten wir lange Diskussionen über
den Standort eines neuen Altersheimes. Wir
mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Ge-
Was machst du damit?
Einen Drittel der Summe würde ich sozialen
meinde in Zentrumsnähe keine grösseren
Institutionen wie z. B. der Familienhilfe, dem
Grundstücke besitzt. Am Schluss entschieden
Samariterverein und dem LED spenden. Ein
wir einstimmig, dass das ehemalige Schul-
weiteres Drittel würde ich in Grundstücke in
haus im Zentrum abgebrochen und durch ein
Liechtenstein investieren und das restliche
neues Gebäude ersetzt wird, in dem das Al-
Drittel würde ich in Aktien mit hohem Risiko
tersheim und die Gemeindeverwaltung plat-
anlegen. Meine bisherige Lebensweise wür-
ziert sein werden. Der Entscheid fiel mir und
de ich nicht ändern. Ich würde auch nicht an
den anderen Gemeinderäten nicht leicht, da
ein südliches Meer auswandern, sondern in
das unterste Geschoss erst vor ca. sechs Jah-
Triesenberg bleiben.  
Lieblingsmusik
Sie hängt von der Situation ab
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
20
Tour de Suisse 2004 auf Besuch
Am Freitag, den 18. Juni 2004, stand die
Leadertrikot des Deutschen Jan Ullrich
125 Fahrkilometern die letzten zwölf be-
Tour de Suisse in Malbun im Rampen-
übernehmen konnte. Das Wetter spielte
schwerlichen, bis zu 14 Prozent Steigung
prächtig mit, und die Zuschauer erleb-
aufweisenden Kilometer von Vaduz nach
ten entlang der Strecke hautnah, wie
Malbun bewältigten.  
Zielankunft der drittletzten Etappe der
licht des internationalen Sportgeschehens. Entlang der Strecke Vaduz-Triesenberg-Malbun säumten hunderte von
Zuschauern den steilen Aufstieg zum
Etappenziel auf 1600 Meter über Meer.
Die seit 1933 durchgeführte Tour de Suisse war damit bereits zum neunten Mal
in Liechtenstein. Etappensieger in Malbun wurde der Österreicher Georg Totschnig vor dem Schweizer Fabian Jenker,
der damit als Etappenzweiter das gelbe
die in Linthal gestarteten Fahrer nach
21 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
Gemeindesportfest 2004 und Ehrung erfolgreicher Spitzensportler
Am Samstag, 19. Juni 2004, fand auf der
Sportanlage Leitawis wieder einmal ein
Triesenberger Gemeindesportfest statt.
Nach einem sportlichen Tag, an dem vor
allem die Kinder viel Spass hatten, wurden als Höhepunkt des Festes verdiente
und nunmehr zurückgetretene Triesenberger Spitzen-Sportler geehrt.
Lange Jahre war es still geworden um
das früher einmal beliebte Triesenberger
Gemeindesportfest. Heuer nahm nun
die Kommission «Bärg on Tour» die Sache in die Hand und stellte zusammen
mit einigen Vereinen und der Schule ein
attraktives Programm zusammen.
Nach der Stärkung beim «Familia-
Franz Gassner war für die Ehrung und
Zmoorgat» kämpften am Vormittag die
Verabschiedung der zurücktretenden
Primarschüler in verschiedenen Leicht-
Spitzensportler verantwortlich. Als «Bärg
athletikdisziplinen um Bestmarken. Im
on Tour»-Vorsitzender wartete er im gut
Plauschparcours mischten später Eltern
besetzten Festzelt mit interessanten
und weitere Erwachsene mit und hatten
Informationen über die zurückgetrete-
beim Sackhüpfen, Torwandschiessen,
nen Spitzensportler auf und zeigte über
Eierlauf usw. viel Spass. Eine besondere
grossflächige Bildschirme tolle Fotos der
Attraktion war das grosse «Kuh-Lotto».
vier ganz unterschiedlichen Sportlerkar-
Gemeindeweibel Baptist Beck hatte den
rieren.
richtigen «Riecher» und tippte genau jenes Feld, in welches die Kuh von Stefan
Als Spitzensportler geehrt und verab-
Arpagaus ihren Fladen platzierte. Beim
schiedet wurden die Skifahrer Tamara
«Human-Table-Soccer» ging in der Kate-
Schädler und Markus Ganahl, Langläu-
gorie Jugend die Mannschaft des Rodel-
fer Stefan Kunz und FIFA-Schiedsrichter
clubs als Sieger hervor. Beim Erwachsen-
Roland Beck. Auch Gemeindevorsteher
enturnier schwangen die «Wildmanndli»
Hubert Sele liess es sich nicht nehmen,
obenauf. Der Gemeinderat musste zum
den vorbildlichen Sportlern im Namen
Festabschluss auf dem durch den Regen
der Gemeinde zu gratulieren, zu danken
nass gewordenen Kunststofffeld einse-
und ein Präsent zu übergeben.  
hen, dass das Promiteam mit Ralph Loose, Marco Büchel, Markus Ganahl, Sarah
Schädler, Stefan Kunz, Kurt Feger, Mario
Gassner und FIFA-Schiri Roland Beck ihm
in dieser Disziplin eine klare Nasenlänge
voraus war.
Die erfolgreichen, nunmehr zurück­
getretenen Triesenberger Spitzensportler
Markus Ganahl (Ski), Roland Beck
(FIFA-SR), Tamara Schädler (Ski) und
Stefan Kunz (Langlauf), flankiert vom
Moderator und «Bärg on Tour»-Vor­
sitzenden Franz Gassner (links) und
Gemeindevorsteher Hubert Sele (rechts).
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
22
Zehn Jahre «Verein Hüpfparadies Triesenberg»
Auf der Triesenberger Sportanlage Lei-
polsterten Kunststoffparadiesen auch
das Jubiläum «10 Jahre Verein Hüpf-
und bei den Kindern gut ankommt, das
tawis wurde am Samstag, 8. Mai 2004,
paradies Triesenberg» gefeiert. Gross
und vor allem Klein erfreuten sich beim
nach zehn Jahren immer noch ein Hit ist
bewies auch das Jubiläumsfest.
Hüpfen, beim Saltos-Machen oder beim
Thomas Beck ist nach dem leider all zu
luftgepolsterten Vergnügungsparadie-
ten Wolfgang Bühler und nach Peter
Plauschen mit Kollegen in den drei
sen.
früh verstorbenen GründungspräsidenLampert der dritte Vereinspräsident. Seine «Ritterknaben» sind allzeit bereit, die
Gegründet wurde der «Verein Hüpfpa-
drei Hüpfparadiese dort aufzustellen,
radies Triesenberg» 1994 mit dem Ziel,
wo gerade ein Hüpf-Gaudi gewünscht
bei gesellschaftlichen Anlässen, bei Fa-
wird. In den vergangenen zehn Jahren
milienfeiern, Vereinsanlässen, Firmen-
bereicherten die bunten Hüpfschlösser
jubiläen, Ausstellungen, Messen usw.
jährlich zwischen 30 und 40 Anlässe.
für Gross und Klein ein Spielgerät zur
Der Verein lässt es sich denn auch nicht
Verfügung zu stellen, das auf kleinstem
nehmen, jeweils einen Teil der Einnah-
Platz grösstmögliches Gaudi ermöglicht.
men einer wohltätigen Institution zu-
Und, dass das «Hüpfen» in den luftge-
kommen zu lassen.   
Alpe Sücka: Gesamte Käseproduktion vernichtet
Goldene Hochzeit
Auf der Alpe Sücka musste Mitte August
hat aus der Situation die nötigen Kon-
Am 2. Juni 1953 gaben sich in der Pfarrkir-
die Käseproduktion eingestellt und auf
sequenzen gezogen und die Käse in der
che Triesenberg Josef und Elsa Beck-Beck
Anweisung des Amtes für Lebensmittel-
KVA Buchs verbrennen lassen. Die Infra-
das Ja-Wort. Im Juni 2003 konnten sie
kontrolle gar die gesamte Käseproduk-
struktur auf der Sücka ist sehr gut und
das Fest der Goldenen Hochzeit feiern.
tion des Alpsommers 2004 vernichtet
die Voraussetzungen zur Produktion von
Die Gemeinde gratuliert im nachhinein
werden.
Qualitätsprodukten ist vorhanden. Die
recht herzlich.  
Alpkommission wird zusammen mit den
Die Gemeinde als Alpbesitzerin bedau-
Pächtern die Probleme analysieren und
ert, dass es offensichtlich wegen Hygie-
gemeinsam mit den Bauern Massnah-
nemängeln zu diesem grossen Schaden
men treffen, die auf der Sücka die Pro-
für die Bauern und zur Imageschädi-
duktion von erstklassigen Alpprodukten
gung der Alpe Sücka gekommen ist. Die
gewährleisten.  
Alpgenossenschaft Sücka als Pächterin
23 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
150 Jahre Gottesdienste auf Masescha
Am Sonntag, 2. Mai 2004, wurde mit
einem Festgottesdienst und anschliessendem gemütlichen Beisammensein
auf Masescha das Jubiläum «150 Jahre
Gottesdienste auf Masescha» gefeiert.
Pfarrer Max Butz konnte in der Bergkapelle und im Festzelt, wohin der Gottesdienst übertragen wurde, etwa 200
Teilnehmer begrüssen. Rund 50 von ihnen waren in einer Prozession zu Fuss
vom Dorfzentrum über Balischguad und
das Waldi zum Kirchlein nach Masescha
gepilgert. Aus Anlass des Jubiläums hatte die Gemeinde eine kleine Festschrift
mit der Geschichte dieser für die Wal­
Die Gemeinde und die Kommission
vor der frischen Brise in der von der Zivil-
sersiedlung Triesenberg bedeutenden
«Bärg on Tour» hatten an alles gedacht,
schutzgruppe bestens betreuten Fest-
Bergkapelle verfasst und allen Haushal-
sodass die Gäste nach dem Gottesdienst
wirtschaft einige gemütliche Stunden
ten zugestellt. Darin sind die wichtigs-
unter bewölktem Himmel und geschützt
geniessen konnten.  
ten Jahrzahlen und Begebenheiten rund
um die Theoduls-Kapelle festgehalten.
«Es ist wichtig und richtig, dass wir hier
heute zusammenkommen», sagte Pfar-
Geschichte der Theodulskapelle auf Masescha
rer Josef Lampert, Triesenberger Bürger
ca. 1280Einwanderung der Walser. Bau des Bildstöckchens.
und Geistlicher Sohn von Prälat Engel-
Das Kirchlein auf Masescha wird erster religiöser Mittelpunkt.
bert Bucher, der mit seinen über 90 Jah-
1465
Erste urkundliche Erwähnung als «Unser Lieben Frauen-Kapelle
ren ebenfalls am Festgottesdienst dabei
auf Misöschen».
war. «Das Historische, das kennen wir,
1595
Drei Altäre und 3 Kelche. Patronat des hl. Theodul erstmals
das können wir nachlesen. Anno 1854
urkundlich aufgeführt.
wurde der Beschluss gefasst, dieses
1629
Schreckliches Pestjahr. Restauration.
Kirchlein in einem würdigen Zustand zu
Von nun an Wallfahrtskirche zu St. Sebastian und St. Rochus.
erhalten. Heute sind die Pfarrkirche und
1661
Altar St. Magdalena.
alle unsere Bergkapellen in einem sehr
1768
Verlegung der Pastoration in die erste Pfarrkirche nach Triesenberg.
guten, würdigen Zustand.» Heute gehe
87 Jahre keine Gottesdienste mehr auf Masescha.
es weniger um den Erhalt der Gebäude,
1854
Renovation unter Pfarrer Simon Balzer. Weihe.
sagte Pfarrer Josef Lampert, die heuti-
1900
Renovation unter Pfarrer Matthäus Müller.
ge Frage sei eine andere: «Die Frage ist
1904
Stiftung des neuen Theodulbildes von S.D. Fürst Johann II.
heute einfach – in welchem Zustand – in
1944
Kirchlein unter Denkmalschutz gestellt.
welcher Verfassung – sind wir? Es geht
1950
Renovation unter Pfarrer Engelbert Bucher.
auch um die lebendige Gemeinschaft,
1986
Aussenrenovation unter Pfarrer Th. Schnider.
um die Pfarreien und Gemeinden, die
2004
Jubiläums-Feier «150 Jahre Gottesdienste auf Masescha».
aus Christenmenschen bestehen...». 
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
24
Walsertor feierlich eingesegnet
Mit einer interessanten Präsentation im
grenz­überschreitenden Kunst-Projektes,
in Vorarlberg oder wo auch immer –
durch Pfarrer Max Butz fand am Sonn-
das sich mit den Walsern in Übersaxen,
stand für die Walser wieder ein Tor offen
in Feldkirch und Triesenberg befasst.
– ein Tor, durch das sie sinnbildlich gehen
Künstler Herbert Fritsch setzt sich mit
konnten, das ihnen den Weg frei gab in
dem Projekt «Walsertor» vor allem mit
ein neues Leben, in eine harte, aber hoff-
der Faszination jener Zeichen und Kerb-
nungsvolle Zukunft.
Dorfsaal und der feierlichen Einsegnung
tag, 6. Juni 2004, das vom Vorarlberger
Künstler Herbert Fritsch geschaffene
«Walsertor» auf dem Vorplatz des Dorfsaales einen würdigen Platz.
Das von Dr. Peter Monauni der Gemein-
schnitte auseinander, die an Geräten, an
Wänden, an Toren usw. von den Walsern
Wir haben die Freiheit, Selbstbewusst-
hinterlassen wurden.
sein und Zusammengehörigkeitsgefühl
de Triesenberg als Dauerleihgabe überlassene «Walsertor» ist ein Teil eines
zu demonstrieren, stolz zu sein auf unDie zahlreichen Gäste erfuhren vom
sere Abstammung, unsere Traditionen
Künstler viel Wissenswertes über die
und Eigenarten, wie zum Beispiel den
Entstehung des «Walsertores», und Mu­
eigentümlichen Dialekt. Wir haben die
seumsleiter Josef Eberle vermittelte auf
Freiheit, unsere Heimat zu schätzen und
anschauliche Weise die damalige Be-
zu estimieren, was unser Vorfahren in
deutung der Triesenbeger Hauszeichen.
harter Arbeit errungen haben.
Auch Vorsteher Hubert Sele hatte sich
Gedanken zu diesem Kunstwerk ge-
Wir Walser haben aber auch die Frei-
macht und und sagte, dass Triesenberg
heit, selbstbewusst den Weg weiter zu
mit dem «Walsertor» um ein sympathi-
gehen, Offenheit und Aufgeschlossen-
sches, symbolträchtiges Kunstwerk rei-
heit an den Tag zu legen, auch Leuten
cher geworden sei.
gegenüber, die heute Fremde sind in
unserem Land. Wir haben die Freiheit,
Er habe sich überlegt, so der Vorsteher,
unsere Heimat so weiter zu entwickeln
was wohl so ein Tor für die Walser für
und den Gemeinschaftssinn zu stärken,
eine Bedeutung haben könnte. Aus sei-
dass auch in vielen Jahren unsere Kinder
ner Ansprache zitieren wir nachstehend
sich noch richtig daheim fühlen, dort,
einige Gedanken.
wo sich einst den Vorfahren das Tor geöffnet hatte.
«Was ist ein Tor überhaupt? Was kann
ein Tor für eine symbolische Bedeutung
Das geöffnete Tor gibt uns den Blick
haben – eine Bedeutung gerade für die
frei in die Vergangenheit und macht
Walser?
uns den Weg offen in eine fruchtbare
Zukunft, die zugleich geprägt ist von
Ein Tor öffnete sich zum Beispiel unse-
Aufgeschlossenheit, Fortschrittlichkeit,
ren Vorfahren, den Walsern, als sie im 13.
Menschlichkeit, Traditionsbewusstsein
Jahrhundert im Oberwallis auswander-
und Gemeinschaftssinn der Walser.
ten, ihre Heimat verlassen mussten. Das
Tor stand offen.
Museumsleiter Josef Eberle zusammen mit
Dr. Peter Monauni, Künstler Herbert Fritsch
und Gemeindevorsteher Hubert Sele.
Ich meine, das Walsertor von Herbert
Fritsch kann dieses geöffnete Tor in die
In der Fremde – ob südlich des Monte
Vergangenheit und in die Zukunft ver-
Rosa, im Bündner Land, am Triesenberg,
sinnbildlichen.»  
25 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
Fotowettbewerb «Wasser»
Beim Fotowettbewerb der Kommissi-
durchwegs sehr schönen Aufnahmen
Dorfzentrum aus. Die ersten drei Klas-
on «Natur und Umwelt» wurden zum
nach den Kriterien «Originalität» und
sierten erhielten je einen schönen Preis,
Thema «Wasser» insgesamt 33 Aufnah-
«Bezug zu Triesenberg» und stellte die
alle weiteren Teilnehmer einen kleinen
men eingereicht. Eine Jury beurteilte die
eingereichten Fotos beim Dorffest im
Trostpreis.   
1. Preis: «Giesskannen-Parade»
Berta Beck, Gufer 498
2. Preis: «Brunnen in der Bünda»
Hans Gassner, Café Guflina
3. Preis: «Erfrischung am Brunnen auf Silum»
Matthäus Gassner 36
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
26
Waldbegehung 2004
Die traditionelle Waldbegehung führte
am 29. August zu den Bärgwald-Quellen
der Brunnengenossenschaft LavadinaSteinord, zum neuen Gemeindewasserreservoir Lavadina und über das Hirschbad im Guggerbodawald hinunter zum
Teufibach und zum Spielplatz im Sütigerwis.   
Grosses Interesse am Kompostieren
Am 19. April 2004 kamen auf Einladung
Obstabfälle, Eierschalen, Kaffeesatz, Tee-
Die Gemeinde unterstützte die Aktion,
über 50 Interessierte in den Bärensaal,
beutel, Holzasche, Mist von nicht fleisch-
sodass an diesem Abend entsprechende
fressenden Kleintieren, Rasenschnitt,
Kompostbehälter und anderes Zubehör
abgeschnittene Blumen und Zierpflan-
kostengünstig bestellt werden konnte.
der Kommission für Natur und Umwelt
um mehr über fachgerechtes Kompostieren zu erfahren. Josef Schädler begrüsste als Kommissionsvorsitzender
die vielen Gäste und die Referenten
Walburga Matt und Norbert Marxer,
beide vom Obst- und Gartenbauverein
Mauren.
zen, Laub, Stauden, Hecken- und zerkleinertes Baumschnittmaterial, das alles
Das Herstellen von wertvollstem, ge-
verwandelt sich bei sachgemässer Be-
ruchlosem Humus ist ein echter Um-
lüftung und der richtigen Feuchtigkeit
weltschutz-Beitrag, entlastet die Ver-
in wertvollsten Humus.
brennungsanlagen und trägt erst noch
dazu bei, dass im Garten auf Kunstdün-
Damit die organischen Abfälle unter
ger verzichtet werden kann. Die Natur
Mehr als ein Viertel des Abfalles, den wir
idealen Bedingungen verrotten und von
kennt keinen Abfall. Keimen, wachsen,
wöchentlich in die Verbrennung nach
den Kleinlebewesen zu wertvollem Bo-
blühen, Früchte tragen, welken, abster-
Buchs bringen lassen, könnte vermieden
denverbesserer «verarbeitet» werden
ben, verrotten und wieder Nahrung bil-
werden, wenn wir die wertvollen organi-
können, gibt es entsprechende Kom-
den für neues Leben. So wird der Kreis-
schen Abfälle aus Haushalt und Garten
postbehälter, Drahtgitter oder eigens
lauf der Natur immer und immer wieder
kompostieren würden. Gemüse- und
dafür konstruierte Kunststoff-Behälter.
geschlossen.  
27 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
Styropor kann man wiederverwerten
Styropor (EPS) ist zu 100 Prozent wieder-
packung im Geschäft zurück, gibt sie
stellen. Durch die Abgabe des Styropor-
den Abfallsack. Aus diesem Grund hat
dem Lieferanten wieder mit, oder führt
Materials bei der Altstoffsammelstelle
das Styropor der Wiederverwertung zu.
wird das Volumen des eigenen Kehrichts
verwertbar und gehört deshalb nicht in
die Gemeinde auf Antrag der Kommis-
stark reduziert. Der Einzelne kann damit
sion für Natur und Umwelt einen Sty-
Abgabe bei der Sammelstelle gra-
stelle «Guferwald» angeschafft.
Recycling-Kreislauf zuzuführen, hat die
Was ist EPS? EPS kennt eigentlich jeder,
Gemeinde für die Altstoffsammelstel-
aber eher unter den Namen Sagex, Sty-
Kauft man einen Computer, einen Fern-
le Guferwald einen Styropor-Shredder
ropor usw. Alle diese Materialien haben
seher, eine Kaffeemaschine oder ein an-
angeschafft. Dort können seit diesem
etwas gemeinsam: Sie sind Expandier-
deres Elektrogerät, es bleibt nach dem
Frühling Private und das Triesenberger
ter Polystyrol-Hartschaum (EPS). EPS ist
Aus­packen neben dem Karton meist
Gewerbe ihr Styropor gratis entsorgen.
grundsätzlich weiss und besteht zu 98
auch eine grosse Menge Styropor (EPS)
Das Material ist in den dafür bereitge-
Prozent aus Luft. Diese 98 Prozent Luft
zurück. Benötigt wird dieses Material
stellten Behälter zu legen. Der Shredder
sind in 2 Prozent Polystyrol eingeschlos-
nach dem Auspacken nicht. Als Konsu­
selbst wird ausschliesslich durch das
sen. Das ideale an diesem Material ist,
ment hat man hier zwei sinnvolle Mög-
Sammelstellenpersonal
dass es zu 100 Prozent wiederverwert-
lichkeiten: Entweder man lässt die Ver-
eine optimale Sortenreinheit sicherzu-
ropor-Shredder für die Altstoffsammel-
tis Um das Styropor noch besser dem
Neue Beflaggung im Dorfzentrum
Um bei festlichen Anlässen das Dorfzentrum gebührend schmücken zu können, wurden im Sommer 2004 auf alle
im Dorfzentrum und an der Haupstrasse
stehenden Strassenlampen Flaggenbefestigungsvorrichtungen
angebracht.
Beim Staatsfeiertag 2004 und beim
Dorffest wurden die Flaggen dann erstmals aufgehängt. Zwischen der gelb/
blauen Gemeinde- und der rot/blauen
Landesflagge weht nun auch, je nach
Anlass, die weisse Flagge mit dem Signet der Internationalen Walservereinigung. Mit dem schmucken «W» auf dem
Boden des Dorfplatzes, dem «Walsertor»
vor dem Dorfsaal und der neuen «W»Flagge sollen Triesenberg-Besucher spüren, dass sich hier dereinst Walser niederliessen, dass Triesenberg zu seinen
Wurzeln steht und das Walserbewusstsein pflegen und stärken will.  
sogar Geld sparen.
bedient,
um
bar ist.  
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
28
Neues Samariterfahrzeug
«Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam das neue Samariterfahrzeug
einsegnen könnnen», sagte am Samstag, 3. Juli 2004 auf dem Pausenplatz der
Primarschule Obergufer Samaritervereinspräsident Daniel Beck zu den zahlreichen Gästen und Vereinsmitgliedern,
welche zur feierlichen Einsegnung und
Inbetriebnahme des neuen Fahrzeuges
gekommen waren. Nach zweijähriger
Planung und intensiver Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma konnte das
massgeschneiderte Samariterfahrzeug
eingesegnet und dem Betrieb übergeben werden.
Das alte, 1987 in Betrieb genommene,
erste Samariterfahrzeug war mit seinen
17 Jahren nicht mehr das Jüngste und
musste ersetzt werden. Der Samariter-
Fahrzeug ist in den Gemeindefarben
und Gönner des Samaritervereins leiste-
verein kaufte nun aber nicht einfach ein
Gelb-Blau gehalten und rundum als
ten zudem grosszügige finanzielle Un-
Samariterauto ab der Stange, sondern
«Triesenberger Samariterfahrzeug» er-
terstützung. Der Samariterverein ist mit
stimmte mit der Herstellerfirma den
kennbar. An die Kosten von insgesamt
dem neuen Fahrzeug für die nächsten
Aufbau, die Ausrüstung sowie auch das
rund 220 000 Franken zahlte das Land
Jahre wieder bestens ausgerüstet und
Erscheinungsbild des neuen Fahrzeuges
45 000 Franken und die Gemeinde Trie-
motiviert, im Ernstfall schnell und kom-
bis ins kleinste Detail ab. Das schmucke
senberg 96 000 Franken. Viele Freunde
petent Hilfe zu leisten.  
Wegbilder
Plattaspitz und über das Sebi bis zum
«Wegbilder» durften ausschliesslich in
Im Rahmen des Jubiläums «50 Jahre
Bargälla-Sattel neu gestaltet. 30 Archi-
der Natur vorhandene Materialien ver-
Liechtensteiner Bergrettung» wurde im
tektur-Studenten der Fachhochschule
wendet werden, also vornehmlich Holz
Frühsommer 2004 der Wanderweg vom
Liechtenstein hatten sich zuvor wäh-
und Steine.
Wiissfläcka über den Silumer Kulm, den
rend eines Semesters mit dem Thema
«Schutzraum in der alpinen Natur» be-
Die Ausstellung wurde am 1. Juli 2004
fasst und im Frühsommer entlang des
mit einer Vernissage und der Auszeich-
Weges an acht ausgesuchten Stellen
nung der Wettbewerbsgewinner eröff-
architektonische Kunstwerke aus Holz
net. Die vielfältigen Holzkonstruktionen
realisiert. Diese sollten durch die Konst-
mit interessanten und markanten For-
ruktion und den Ausdruck den Standort
men können entlang des Wanderweges
und den entsprechenden Wegabschnitt
Silum-Plattaspitz-Bargälla noch bis zum
interpretieren. Zur Verwirklichung der
Herbst 2004 besichtigt werden.  
29 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
LED: Im Dienst des Nächsten
Mit Johanna und Markus Forster-Sele
leisten in den nächsten drei Jahren wieder junge Menschen aus Triesenberg
wertvolle Hilfe für bedürftige Menschen
in Afrika. Johanna und Markus reisten
Ende Juli 2004 nach Tansania, wo sie in
Mwanza am Victoriasee in der HIV/Aidsprävention für Jugendliche tätig sein
werden. Nach einem Intensivkurs in der
ostafrikanischen Sprache Suaheli werden sie ihre neue Arbeitsstelle antreten.
Als ausgebildete Kindergärtnerin wird
Johanna das Adilisha-Team und Lehrpersonen pädagogisch beraten und in
der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Eltern- und Jugendarbeit tätig sein. Markus Forster, gelernter Schreiner und So-
einzudämmen. Zudem wird Markus im
zialpädagoge, wird Aidskranke betreuen
fachlichen und methodischen Bereich
und mit der Organisation «Aids Outre-
die kirchliche Organisation in der Wei-
ach» versuchen, die HIV-Infektionen
terbildung beraten.  
Erstkommunion
Firmung
Am Sonntag, 16. Mai 2004, traten 28 Trie-
28 Buben und Mädchen wurden heuer
appellierte an alle, in ihrem zukünftigen
senberger Kinder, 11 Buben und 17 Mäd-
von Erzbischof Wolfgang Haas gefirmt.
Leben ihre Meinung zu vertreten, keine
chen, in der Pfarrkirche erstmals an den
Bevor die Kinder den Heiligen Geist emp-
Drückeberger zu sein und mutig für ihre
Altar des Herrn.  
fingen, gab ihnen der Erzbischof ei­ni­ge
Wertvorstellungen einzustehen.  
Johanna und Markus Forster-Sele bei der
Verabschiedung durch LED-Präsidentin
Marie-Louise Eberle (rechts) und Vorsteher
Hubert Sele.
Ratschläge mit auf den Lebensweg. Er
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
September 2004 _
30
Minifestival der klassischen Musik
Am Wochenende vom 30. April auf den
mehr für perfekte Klänge und grossar-
sischen Musik» bietet Musikliebhabern
2. Mai sorgten das Amati Quartett und
tige Unterhaltung der Liebhaber klas-
die Möglichkeit, das Sinnliche und die
Flötist Hieronymus Schädler beim «Trie-
sischer Musik. Das zum neunten Mal
Freude an der Musik hautnah zu erle-
senberger Frühling» im Dorfsaal einmal
durchgeführte «Mini-Festival der klas-
ben.
Das Mini-Festival 2004 war, wie jedes
Jahr, ein grossartiges Ereignis. Hieronymus Schädler und das Amati Quartett
mit den Geigern Willi Zimmermann
und Anahit Kurtikian, dem Bratschisten
Nicolas Corti und dem Cellisten Claudius Herrmann glänzten mit Perfektion.
Nach den beiden Konzertabenden vom
Freitag und Samstag verwöhnten am
Sonntagmorgen die Musiker die zahlreichen Gäste mit Schuberts Streichquartett «Rosamunde» und das Kulm-Team
die Gäste kulinarisch mit einem reichhaltigen Brunch.  
Ehrungen in der Trachtengruppe Triesenberg
The Active Generation
An der Jahresversammlung der Trach-
Für Jugendliche unter 18 Jahren bestehe
tengruppe Triesenbeg konnten im April
die Möglichkeit den Jugendtreff Pipoltr
2004 drei Mitglieder für ihre langjährige
zu besuchen, sagt der neu gegründete
Treue geehrt werden. Donath Sele für
Verein «The Active Generation». Für die
20 Jahre, Gottlieb Schädler für 25 Jahre
«über 18-jährigen» fehle aber in Trie-
und Josef Wenaweser für 30 Jahre. Der
senberg ein entsprechendes Angebot.
vormals langjährige Vereinspräsident,
Deshalb möchte der neue Verein für die
Tanzleiter und Ehrenmitglied der Liech-
«über 18-jährigen» ein vergleichbares
tensteiner Trachtenvereinigung, «Jösy»
Angebot schaffen. «The Active Generati-
Wenaweser, wurde zudem von der Ge-
on» möchte einen Treffpunkt aufbauen
meinde für seine Verdienste um den Ver-
und entsprechende Aktivitäten entwi-
ein mit der silbenen Verdienstmedaille
ckeln. Auf Ansuchen hin hat der Gemein-
ausgezeichnet.  
derat eine Starthilfe von 1 000 Franken
Jösy Wenaweser mit Vizevorsteher Franz
zugesichert. Über die Festsetzung eines
Dank der Gemeinde überbrachte.
schieden, wenn der erste Jahresbericht
Beck, der ihm die Glückwünsche und den
allfälligen Jahresbeitrages wird erst entund die Jahresrechnung vorliegen.  
31 _September 2004
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
100 Jahre Harmonie­m usik Triesenberg
Die 1904 von acht Triesenbergern ge-
gestalteten, 164 Seiten umfassenden,
gründete Harmoniemusik Triesenberg
Festschrift ist die Geschichte der Har-
feiert heuer mit verschiedensten Fest-
moniemusik Triesenberg übersichtlich
anlässen ihr hundertjähriges Bestehen.
und mit interessanten Texten, Daten
und Fotos festgehalten. Die von Josef
Am Samstag, 24. April 2004, konnte
Eberle verfasste und von Franz Gassner
im Dorfsaal die Festschrift «100 Jahre
gestaltete Schrift wurde im Rahmen ei-
Harmoniemusik Triesenberg» feierlich
nes Konzertes der Liechtensteiner Jung-
präsentiert werden. In der sehr schön
musikanten präsentiert.  
MGV-Kirchenchor Triesenberg: Über 70 Goldkehlen
Josef Eberle und Franz Gassner mit den
OK-Mitgliedern für das Jubiläums­jahr,
Fritz Bühler, Louis Gassner sowie
Harmoniemusik-Präsident Hans Gassner.
ger Frauenchores – einstudiert worden
war. «Ich weiss nicht, was soll es bedeu-
«Wir freuen uns, dass es uns gelungen
Mels, Vilters und Wangs, der katholische
ten» – oder etwa «Des Sommers letzte
ist, über 70 Goldkehlen hier auf die Büh-
Kirchenchor Sevelen sowie der gastge-
Rose» – waren Lieder, welche der MGV
ne des Triesenberger Dorfsaales zu brin-
bende MGV Kirchenchor Triesenberg
und die vereinigten Chöre gemeinsam
gen – und dazu noch vereint in gleichen
gestalteten dieses ganz besondere Pas-
und vor vollbesetztem Dorfsaal zum Bes-
Liedern», sagte bei der Begrüssung zum
sivkonzert gemeinsam. «Das Lieben
ten gaben und damit beim Publikum viel
Passivkonzert
MGV-Kirchenchor
bringt gross’ Freud’» war der Titel des
Applaus ernteten. Karl Schädler, langjäh-
Triesenberg am 8. Mai Präsident Helmut
Liederabends, der unter der versierten
riger früherer Dirigent des MGV, wurde
Gassner. Das Konzert war ein Novum
Leitung von MGV-Dirigentin Corinne
an diesem Abend für 35 Jahre Chorzu-
in der Triesenbeger Chorgeschichte.
Grendelmeier-Nipp und ihrem Ehemann
gehörigkeit geehrt. Er erfreute zur Feier
Der Frauengesangverein Triesenberg,
Thomas Nipp, seines Zeichens unter
des Tages das Publikum mit einem Solo
der evangelische Kirchenchor Sargans,
anderem auch Dirigent des Triesenber-
mit Klavierbegleitung.  
des
AU S D E M D O R F G E S C H E H E N
Impressionen des
Dorffestes 2004
Das erstmals durchgeführte Dorffest
wurde ein schöner Erfolg. Die Kommission «Bärg on Tour» – oder wie die «Alternativ-Tafel» meint «Bäärg uf Wäg» – und
die Vereine machten engagiert mit. Das
erste Dorffest wurde trotz Regenwetter
ein schöner Anlass. Unsere Bilder geben
einen Einblick in den Nostalgieumzug
der Dorfvereine, der vom Café Guflina
ins Dorfzentrum führte.
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33 _September 2004
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September 2004 _
Zi v i ls c h utzg r u pp e Tr i e s e n b e r g
36
z i v i ls c h ütz e r – h e l f e r
i m k ata stro p h e n fa l l
Der Zivilschutz ist eine jener Organisationen, die in Friedenszeiten
Das Vereinsportrait
kaum von sich reden lassen. Man weiss zwar, dass es ihn gibt, dass sich
die Vereinsmitglieder regelmässig zu ihren Übungen treffen, und dass
für die Bevölkerung Notunterkünfte im Katastrophenfall zur Verfügung
stehen. Eher unbekannt aber sind die Aufgaben, welche die Zivilschutzgruppen zu erfüllen haben.
War es in der Zeit des Kalten Krieges die
eignisse, die trotz technischer Schutzbauten
Atombombe, die wie ein Damokles-Schwert
in den vergangenen Jahren vermehrt beob-
über dem Sicherheitsgefühl der Menschen
achtet werden. Und doch, so würde es wohl
schwebte, verunsichern uns heute immer
jede Umfrage in Liechtenstein zeigen, fühlen
mehr
Giftgasan-
sich die Einwohner bei uns recht sicher. Was
schläge, Giftgasunfälle und Flugzeugkatas-
bedeutet dies für die Arbeit der Zivilschutz-
Die Mitglieder der Zivilschutz-
trophen. Sie gelten zunehmend als grösste
gruppe Triesenberg?
tin Renate Hanselmann (hinten,
auch
Terroranschläge,
gruppe Triesenberg mit Präsiden-
Be­­drohung in unserer hochentwickel­ten
vierte von links).
Zi­­vi­­li­sation. Nicht zu unterschätzen sind in
Zufluchtsorte im Katastrophenfall «Die
unseren Bergregionen ausserdem Naturer-
Zivilschutzgruppe Triesenberg ist ein Verein
mit 20 Mitgliedern, die für das reibungslose
Funktionieren der Schutzräume im Katastrophenfall im Gemeindegebiet zuständig ist»,
so definiert Renate Hanselmann die Aufgabe
des Vereins, dem sie seit 1999 als Präsidentin
vorsteht. Ihr Anliegen ist es, die Bevölkerung
verstärkt für die Notwendigkeit des Unterhaltes von Zivilschutzräumen zu sensibilisieren. In Zeiten des Wohlstandes und des
Friedens ein nicht immer leichtes Unterfangen. Beispielsweise haben die jüngsten Naturkatastrophen – Lawinenniedergang mit
anschliessender Evakuierung des ganzen
Malbuntales (1999) sowie der Rüfenniedergang im Wangerberg 1995 – gezeigt, dass
37 _September 2004
der Wunsch zum Bezug von Unterkünften in
Schutzräumen gerade auch durch die grosse
Bereitschaft der Bevölkerung zur Nachbars­
hilfe eher hinten ansteht. Beim Lawinenniedergang in Malbun konnten die evakuierten
Personen dank effizienter Zusammenarbeit
zwischen Krisenstab, der Bergrettung, den
Tourismusorganisationen sowie der rheintalseitigen Hotels optimal versorgt werden.
Die Unterbringung in den Hotels klappte
aber nur deshalb, weil die Hotelbelegung
in dieser Zeit sehr schwach war. «Eine völlig
andere Situation», davon sind Leo Beck, Vizepräsident, und Gaudenz Sele, Aktuar der Zivilschutzgruppe, überzeugt, «ergäbe sich bei
einer Katastrophe, bei der grössere Gebiete
betroffen wären und für einen breiten Anteil
ergeben. Zivilschutzräume sind für die Lage-
der Bevölkerung innert kürzester Zeit sichere
rung gewisser Materialien aus hygienischen
Unterkünfte gebraucht würden».
Gründen oder für den Fall einer raschen Räumung nicht geeignet.
Freiwilliger Verein Die Zivilschutzgruppe
Triesenberg untersteht in seiner Funktion der
direkten Kontrolle durch die Gemeinde und
ist als Hilfsorganisation im Katastrophenschutz des Landes dem Amt für Zivil­schutz
senberg auf Landesebene an der Spitze.
Interview mit der Präsidentin
Renate Hanselmann:
Eine beachtliche Summe wird in den Bau von
Die Zivilschutzräume müssen innert 24 Stun-
Gibt es Schwachstellen im Triesenberger
Aktivmitglieder
20
Zivil­schutz?
Mangelndes Interesse der Bevölkerung. Zu
wenig Mitglieder.
Wo liegen die Stärken?
Für 90 % der Bevölkerung stehen Zivilschutz-
Gibt es Synergien, die gemeinsam mit ande-
cke genutzt werden. Was ist positiv/negativ?
Als positiv erachte ich einerseits die Nutzung
ren Organisationen verstärkt genutzt werden könnten?
Ja. Beispielsweise mit der Polizei, der Feuerwehr, mit Vertretern des Gesundheitswesens.
durch andere Organisationen. Beispielsweise bietet der Zivilschutzraum im Gemeindezentrum Parkplätze. Andererseits können
sich aus der Doppelnutzung auch Probleme
für 480 Personen.
Zivilschutzgruppe
Triesenberg
Menschen finden in den Zivilschutzräumen
Die Räumlichkeiten können für andere Zwe-
werden und bietet dann Platz
den bezugsbereit sein.
plätze zur Verfügung.
in Notzeiten eine sichere Zuflucht.
Zivilschutzraum umfunktioniert
berger Zivilschutzgruppe hat für dich:
Zivilschutzräumen investiert. Worin liegt für
dich die Rechtfertigung?
kann in 24 Stunden zu einem
Höchste Priorität in der Tätigkeit der Triesen-
zugeteilt. Mit 2 228 Schlafstellen in Schutzräumen (für 90 % der Bevölkerung) liegt Trie-
Die Parkgarage im Dorfzentrum
Deine Wünsche an die Zukunft des Vereines
Ein gutes Weiterbestehen des Vereines sowie
viele Neumitglieder.   
Aktivitäten
Vier Übungen im vergangenen
Jahr. Laufende Aus- und Weiterbildung in FL + CH.
Plätze in Zivilschutzräumen
Dorfzentrum
480
Schulhaus
600
Werkhof Guferwald
1 000
Jugendhaus Malbun 48
(Gemeinde Vaduz)
Private Schutzräume
100
Vorstand
Hanselmann Renate, Präsidentin; Beck Leo, Vize-Präsident;
Sele Gaudenz, Aktuar; HeebOehri Elisabeth, Kassierin; Beck
Andreas, Schutzraum-Betreuer;
Sele Karl-Heinz, SchutzraumBetreuer; Tescari Antonio
Schutzraum-Betreuer
September 2004 _
wa ls e rt r e ff e n 2 0 0 4
38
g a lt ü r – D i e H e i m at
d e r wa ls e r i n Ti ro l
Die östlichste und gleichzeitig die einzige Walsersiedlung Tirols
führte vom 10. bis 12. September 2004 das nächste Internationale
Ünschi Gschicht
Walser­treffen durch. Aus unserer Gemeinde nahmen der Gemeinderat,
die Kulturkommission, die Kommission «Bärg on Tour», die Harmoniemusik und die Trachtengruppe als offizielle Delegationen teil.
Mit diesem kurzen Beitrag möchten wir un-
Schlag das Leben der rund 700 Einwohner.
seren Blick nochmals nach Galtür richten.
Um 16 Uhr ging knapp unterhalb des Gipfels
Von den Schnee- und Eisbergen der Ver-
des 2754 Meter hohen Grieskogels eine riesi-
wall- und Silvrettagruppe umrahmt, liegt
ge Lawine ab. Einer unvorstellbaren Flutwel-
das Walserdorf im innersten Paznauntal auf
le gleich donnerten die Schneemassen über
Auf der dem Dorf zugewandten
1583 m ü. M.
den Berghang in den Talboden, mitten in den
turzentrum bekannt gewordene
Der 23. Februar 1999 brachte dem Ort trau-
ten Ortskern des Dorfes und hinterliessen
rige Berühmtheit und veränderte mit einem
eine Spur der Vernichtung und des Todes. 31
Wer am Fusse der bis 19 m hohen
Schutzmauer steht, ist überwältigt vom imposanten Bauwerk.
Seite ist das mittlerweile als KulAlpinarium integriert.
seit Jahrhunderten von Lawinen verschon-
Menschen – 6 Galtürer und 25 Gäste – starben innert kurzer Zeit. In einer beispielhaften
Rettungsaktion konnten 22 Verschüttete bewusstlos, aber lebend geborgen werden.
Die Katastrophe hat das Dorf verändert. Die
Galtürer handelten rasch. Bereits im Juli 1999,
nicht einmal ein halbes Jahr nach dem Lawinenunglück, wurde mit dem Bau einer riesigen Schutzmauer begonnen. Die Mauer ist
368 m lang, bis zu 19 m hoch und hält einem
Druck von 11 Tonnen/m stand. Das Bauwerk
bietet aber nicht nur Schutz für den Ortsteil
Winkl. Auf der dem Dorf zugewandten Seite
entstand ein multifunktionales Gebäude mit
dem zum Begriff gewordenen Alpinarium
Galtür, das Seminar- und Ausstellungsräume,
39 _September 2004
ein Café, die Internet-Lounge, die Archiv- und
Interessante Geschichte – das «eigensin-
Dokumentationsstelle, eine Kletterwand und
nigste Feriendorf Österreichs» Die Galtü-
weitere kommunale Einrichtungen enthält
rer Walser sind erstmals 1320 im Rechnungs-
und sich zu einem einmaligen Informations-,
buch Heinrichs von Tirol erwähnt, in welchem
Dokumentations- und Kulturzentrum der Re-
ihnen im Kompetenzbereich des Gerichtes
gion entwickelt hat.
Nauders der neue Bodenzins von 12 Pfund
jährlich vorgeschrieben wird. Die Walsersied-
Ausstellung «Die Lawine» In Gedenken an
lergruppe dürfte über das Zeinisjoch vom
das Unglück von 1999 wurde am 19. Juni 2004
Montafon her in das hinterste Paznauntal
im Alpinarium Galtür die Ausstellung «Die
gekommen sein. «Der grösste Reichtum von
Lawine» eröffnet. Sie zeigt eine eindrückliche
Galtür sind die Steine», sagt ein altes Sprich-
Dokumentation der Ereignisse des Lawinen-
wort. Das begann sich gründlich zu ändern,
winters mit allgemeinen Themen wie Entste-
als Ende des 19. Jahrhunderts der Tourismus
hung von Lawinen, Medien, Leben in Galtür
Einzug hielt. Heute nennt sich Galtür «das ei-
und Prävention. Die Ausstellung wie auch
gensinnigste Feriendorf Österreichs».
das Alpinarium in seiner architektonischen
Qualität sind bei den Teilnehmerinnen und
«Dr. Max Waibel – Das Walser Wanderbuch»
Teilnehmern am Walsertreffen auf grosses
ist im Verkehrsbüro Triesenberg erhältlich.  
Interesse gestossen.
Blick auf das Dorf Galtür, das sich
seit dem Lawinenunglück 1999
verändert hat. Die 368 m lange
Schutzmauer ist neuer Bestandteil des Dorfes geworden.
September 2004 _
Fat h e r D o m i n iC
40
Das Portrait
« I c h w e r d e i n ta ns a n i a
e i n e L i e c hte nste i n f l agg e au f h ä ng e n »
Rund ein Jahr stand Father Dominic in Triesenberg als Aushilfspriester
im Einsatz. Er hat im Juli 2004 an der IAP (Internationale Akademie
für Philosophie) sein Philosophie-Zusatzstudium abgeschlossen.
Anfang September 2004 ist er wieder in seine Heimat Tansania nach
Ostafrika zurückgekehrt.
Das ostafrikanische Land Tansania ist weltbe-
mitten in Tansania gelegen, wo es 7-8 Mona-
kannt durch den grossen, 5892 Meter hohen
te im Jahr ganz trocken ist.
Kilimandjaro und den Serengetipark, in welchem eine phantastische Tierwelt anzutreffen ist. Dominic kam dort am 20. Juni 1970
in einem 3 000 Seelen-Dorf zur Welt, im Dorf
Stellen Sie uns doch bitte kurz ihre
Familie vor.
Ich bin der zweitälteste Sohn der Familie und
Mundindi, in dem es auch heute noch keinen
wuchs mit fünf Brüdern und einer Schwester
elektrischen Strom gibt. Wir wollten von ihm
auf. Wir haben keine Häuser im Dorf, keine
vor seiner Rückreise nach Afrika mehr erfah-
Häuser so wie hier. Alles ist auf dem Erdbo-
ren und haben uns deshalb mit ihm zusam-
den. Es gibt keinen Keller oder einen ersten
mengesetzt.
oder zweiten Stock. Viele Leute haben nur
zwei Zimmer. Ein Wohnzimmer und ein Zim-
Erzählen Sie uns etwas über ihr Land
mer zum Schlafen.
Mit Liechtenstein kann ich das grössenmä-
Wovon lebt man im Dorf Mundindi?
Tansania!
ssig nicht gut vergleichen. Wenn ich Tansa-
Rund 90% der Bevölkerung ist in der Land-
nia mit Deutschland vergleiche heisst das,
wirtschaft oder im Ackerbau tätig. Auch wir
dass Tansania etwa drei Mal so gross ist wie
lebten in erster Linie vom Ertrag aus unserem
Deutschland. Wir haben Gebirge und Ebenen,
Garten. Besonders viel Mais haben wir ge-
ein Hochland und den höchsten Berg Afrikas,
gessen, in verschiedensten Variationen. Dann
den Kilimanjaro. Wir haben keine richtige
waren auch Bananen und Bohnen sehr wich-
Wüste in Tansania, aber es gibt eine Trocken-
tig. In den grossen Städten gibt es in Tansa-
region um die heutige Hauptstadt Dodoma,
nia auch heute schon Supermärkte, wo man
41 _September 2004
wie hier alles kaufen kann. Aber die meisten
ausmachen. Die Priester leisten viel wertvolle
Menschen können das nicht kaufen, weil sie
Arbeit, ohne Lohn, sie helfen den Menschen
kein Geld haben. In unserem Dorf gibt es aber
bei ihren Problemen usw.
bis heute keinen Lebensmittelladen. Alle sind
Selbstversorger und leben vom Ertrag aus ih-
Dann gingen wir ins Knabenseminar – das
rem Garten oder Acker.
liegt rund 180 Kilometer von unserem Dorf
Mundindi entfernt, also zwei Tage Fuss-
Wie ist das mit den Religionen und
marsch. Nach vier Jahren schloss ich dort mit
dem Glauben in Tansania?
der Matura ab.
richtungen, alle leben friedlich nebenein-
Dann kamen weitere zwei Jahre Hochschule
ander. Unser erster Staatspräsident, Mwal.
in Mafinga und dann ein Jahr Wehrdienst.
Julius Kamborage Nyerere, war ein sehr
Von 1991 bis 2000 studierte ich 9 Jahre lang
intelligenter Mann. Er hat eine Regierung
im Benediktiner-Priesterseminar in Peramiho.
aus Menschen verschiedenster Religionen
Drei Jahre studierte ich dort Philosophie und
zusammengestellt und eine Verfassung ge-
6 Jahre Theologie. Nach dem erfolgreichen
macht, welche die Religionsfreiheit achtet.
Studienabschluss ging es zurück in meine
Ob Christen, Muslime oder andere Glaubens-
Diözese. Am 15. Juni 2000 empfing ich dort
Ähnlich ist es auch bei den Sprachen. Wir
in meinem Heimatdorf Mundindi die Pries-
haben in Tansania rund 120 verschiedene
terweihe.
Stämme, 120 verschiedene Muttersprachen.
Heute sprechen fast alle Menschen in Tansania «Swahili» und haben zudem noch ihre
eigene Sprache, ihre Muttersprache.
Wie wurde das Studium finanziert? Gymnasium und Studium kosten doch sicher viel
Geld?
Meine Mutter und mein Vater arbeiteten zuIrgendwann hatte der kleine Dominic ja die
sammen mit meinen Geschwistern und mir
Wie kam das?
nen und Mais und andere Sachen, aber wir
Idee oder den Wunsch, Priester zu werden.
auf dem Feld. Wir verkauften ein wenig Boh-
Das ist eine grosse Geschichte, aber ich kann
hatten fast kein Geld und konnten uns ge-
das in Kürze erzählen. Als kleiner Bub habe
rade das Knabenseminar leisten. Dann kam
ich gesehen, wie die Priester mit dem Motor-
das Studium an der Universität. Verschiede-
rad, mit dem Auto oder auch mit dem Fahr-
ne Organisationen und Vereine in Europa un-
rad in die Dörfer kamen. Dort zelebrierten sie
terstützen junge Männer, die Priester werden
in sehr schönen Priestergewändern den Got-
möchten. Der Bischof schickte dann ein Foto
tesdienst. Als Bub sagte ich mir, ich möchte
und eine Beschreibung an die möglichen För-
auch solche Priestergewänder tragen. Ich
derer. Bei mir war es eine ältere Frau in Italien,
ging dann – zusammen mit 6-7 weiteren
die mir das Studium ermöglichte.
Buben – zu unserem Priester und wir sagten
ihm, dass wir alle Priester werden möchten.
Er sagte uns, «ja-ja ..., ist ok, aber du musst zuerst ministrieren in der Kirche ». – Das haben
Wie kamen Sie auf die Idee, in Europa ein
Philosophie-Studium zu machen?
Mein alter Bischof Raimund Mwanyika sag-
wir dann auch gemacht. Das hat sehr gross-
te mir eines Tages, dass er mich nach Europa
en Spass gemacht. Im Laufe der Zeit habe ich
schicken kann. «Europa ...?, muss ich wirklich
aber gesehen, dass es nicht nur Motorräder
nach Europa gehen ...» fragte ich ihn. «Ja, Ja ...»,
und schöne Gewänder sind, die einen Priester
sagte er, «du musst nach Europa gehen und
Auch bei der Hl. Firmung mit
Erzbischof Wolfgang Haas und
Pfarrer Max Butz wirkte Father
Dominic mit Freude mit.
September 2004 _
42
Baccalaureus der Philosophie kann man fast
nicht machen in nur einem Jahr. Das dauert
sonst mindestens zwei Jahre. Nun habe ich
das Zeugnis bereits zuhause. Wenn ich nach
Tansania zurückkehre, zeige ich dieses Zeugnis meinem Bischof. Ich habe das «Summa
cum laude» in Liechtenstein gemacht, werde
ich ihm sagen.
Gibt es Unterschiede zwischen einer Messfeier in Tansania und hier in Liechtenstein?
Bei uns in Tansania kommen viele Menschen
in die Kirche. Die Menschen singen und tanzen und der Priester muss warten, bis er mit
der Messfeier weitermachen kann. Hier in
Liechtenstein muss ich die Messe in einer
Stunde machen. Die Leute sagen, eine Stunde ist genug. Sie haben noch andere Sachen
dort weiter studieren.» Zahlreiche Priester
zu machen. Sie haben alles fixiert, alles wird
aus unserer Diözese machen ein Zusatzstu-
mit Plan gemacht. Bei uns in Tansania haben
dium in Europa, in Italien, Holland usw. Mein
die Menschen nicht so viel zu erledigen wie
Bischof schickte auch mich, also musste ich
hier. Sie können zwei bis drei Stunden in der
gehen.
Kirche bleiben. Sie haben Zeit. Auch die Kommunion dauert dort lange, und fast alle ge-
Europa konnte ich mir gar nicht vorstellen. Ich
hen dort zur Kommunion.
hatte die Idee, dass das wohl wie im Himmel
sein müsste. Im September 2002 flog ich dann
nach Deutschland. Dort habe ich Deutsch gelernt, deutsche Zertifikate gemacht und mich
Wie sehen Sie heute dieses Europa und die
Menschen hier?
Wunderbar. Alle Menschen sind hier sehr
erkundigt, ob ich in Deutschland ein Philo-
freundlich. Alle sind hilfsbereit. Die Men-
sophiestudium machen kann. Wenn es die
schen hier haben schon früher eine gute Er-
Möglichkeit gäbe, das Philosophiestudium
ziehung gehabt über die Menschenwürde.
in Englisch und Deutsch zu machen, dann
Hier in Liechtenstein hat jede Person eine
könnte ich das sicher machen, dachte ich,
Menschenwürde. Das ist sehr wichtig. Jeder
und suchte eine solche Möglichkeit. Dabei
Mensch wird hier respektiert. Ich könnte hier
stiess ich auf die IAP in Liechtenstein, die In-
noch viele Jahre leben. Aber mein Bischof
ternationale Akademie für Philosophie.
will, dass ich nach Hause zurückkomme. Also
gehe ich bald wieder zurück. Ich habe aber
In Liechtenstein habe ich an der IAP das
eine Fahne von Liechtenstein gekauft und
«Bachelor of Philosophy» gemacht, das Bac-
werde sie zuhause in Tansania aufhängen.
calaureus der Philosophie, in nur einem
Ich habe in Liechtenstein nur positive Erfah-
Jahr. Es war eine sehr schwere Prüfung. Ich
rungen gemacht.  
glaube, Gott hat mir sehr viel geholfen. Das
43 _September 2004
«Quiz»
Au s d e m L e b e n
Viel Glück den Jungvermählten
23.04.2004
09.06.2004
30.06.2004
30.07.2004
04.08.2004
13.08.2004
Martin und Iris Ziörjen geb. Nägele, Gschind 81
Jakob und Tina Heidegger geb. Müller, Steg
Helmuth und Claudia Hoch geb. Beck, Rotenboden 228
Ronny und Andrea Leu geb. Beck, Steg
Andreas und Eliane Schädler geb. Amann, Gufer 849
Reto und Bernadette Eberle geb. Bühler, Gufer 28
Wir gratulieren zum Nachwuchs
27.04.2004
05.05.2004
17.05.2004
19.05.2004
23.05.2004
28.05.2004
07.06.2004
08.06.2004
22.06.2004
29.06.2004
30.06.2004
16.07.2004
27.07.2004
30.07.2004
Helena der Barbara Bühler, Steg
Paulina der Barbara Schädler, Steinest 821B
Isabel des Edwin und der Andrea Eberle, Leitawis 807
Janik des Karlheinz und der Sandra Frick, Chalberrüti 839
Florian des Martin und der Yvonne Nipp, Gschind 867
Seraina des Uwe und der Maria Möhr, Lavadina 155
Vanessa des Thomas und der Yvonne Foser, Rütelti 861
Lorian des Halil und der Feime Ajvazi, Gschind 77
Tobias der Elke Lampert, Egga 845
Gianluca des Anton und der Jasmin Tescari, Spenni 140
Julia des Frank und der Karina Wilke, Obergufer 349A
Andrin des Thomas und der Elsbeth Tarnutzer, Litzi 825
Claire des Siegbert und der Anne-Sophie Lampert, Litzi 887
Noemi des Markus und der Caroline Gassner, Hofi 875
Herzliche Geburtstagswünsche
zum 80. Geburtstag
05.06.1924
Beck Sabina, Rütelti 386
28.06.1924
Schädler Viktoria, Hag 321
1 5.08.1924
Eberle Theresia, Leitawis 254
22.08.1924
Beck Maria, Täscherloch 341
zum 85. Geburtstag
26.06.1919
Eberle Hedwig, Wangerb. 217
0 6.07.1919
Sele Josef, Rotenboden 119
zum 89. Geburtstag
1 7.0 7. 1 9 1 5 Schädler Maria, ehem. Jonab. 7
Gassner Hans, Leitawis 50
Schädler Anton, Hofi 408
Arpagaus Ida, Leitawis 611
1 Wann genehmigte der Gemeinde-
rat den Verpflichtungskredit für
die Vorbereitung und Durchführung des Projektwettbewerbs zur
Erweiterung des Dorfzentrums?
3 In welchem Ort wuchs der neue
Triesenberger Kaplan J. Schwarz auf?
4 In welchem Jahr wurde das Kirch-
lein auf Masescha unter Denkmalschutz gestellt?
Bitte senden Sie die Antworten bis 30.
September 2004 an: Dorfspiegel-Quiz,
Rathaus, 9497 Triesenberg oder an
[email protected]. Zu gewinnen gibt
es einen Gutschein im Dorflada im
Wert von 150 Franken.
Die Auflösungen zum «Quiz» Nr. 99:
1. Wann erschien die erste «Orientierung» (heutiger Dorfspiegel)?
Antwort: Juli 1968
2. Zu wie vielen Prozent soll das
Gemeindevermögen in japanischen
Yen angelegt werden?
Antwort: 3 %
3. Wie lange braucht Gemeinderat
Walter Schädler mit dem Rennvelo für
die Strecke Meierhof-Malbun?
Antwort: ca. 65 Minuten
Wir nehmen Abschied †
09.05.2004
23.05.2004
20.06.2004
Haben Sie den Dorfspiegel aufmerksam gelesen? Dann sollte es kein Problem sein, die folgenden Fragen
zu beantworten:
13.07.2004
16.07.2004
Beck Adelheid, Lavadina 157
Murati Semir, Rütelti 475
4. Wie hoch ist die durchschnittliche
Frequentierung des Jugend-Treffs
«Pipoltr» pro Tag?
Antwort: 20 Jungs und 5 Mädchen
5. Was kostete in den 30iger Jahren
die Vollpension in der «Samina»?
Antwort: 6.50 Franken
Gewonnen hat Sophie Tercka, Im Boda
575. Sie darf sich über einen Gutschein
im Wert von 150 Franken in einem Triesenberger Restaurant freuen.
Herausgeber
Verantwortlich für den Inhalt
Redaktionskonzept
Gestaltung und Umsetzung
Gemeinde Triesenberg
Gemeindevorsteher Hubert Sele
Event Factory AG, Vaduz
screenlounge AG, Vaduz
Koordination
Patrik Schädler (Event Factory AG)
Ursula Schlegel, Hubert Sele
Textbeiträge
Josef Eberle, Klaus Schädler, Patrik Schädler,
Korrektorat
wsh werkstatt hilbe, Triesen
Druck
BVD Druck + Verlag AG, Schaan
Fotos
Klaus Schädler, Sven Beham, Gemeindearchiv,

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