Van Laack - Textination GmbH

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Van Laack - Textination GmbH
TEXTINATION NEWSLINE
V AN L AACK : D IE V ISION
18.09.2012
VOM BESTEN
H EMD
Hemden und Blusen von van Laack gibt es in Berlin ebenso zu kaufen wie in Paris, New
York, Moskau, Sydney oder Dubai. Statt auf Werbung konzentriert sich das Unternehmen auf
die Qualität der Produkte. Weitere Firmenzukäufe sind geplant.
„Der Star auf unserer Bühne ist unser Produkt.
Unsere Kernprodukte sind Hemden und Blusen.
Dafür stehen wir, damit sind wir glaubhaft“, sagt
Sebastian Potyka, Geschäftsführer von van
Laack.
Hochwertige Materialien, sorgfältige Verarbeitung, exakte Passformen und ein unverkennbarer, individueller Stil seien es, die van Laack erfolgreich machten. Mit der Vision „das beste
Hemd der Welt“ zu fertigen, startete schon Firmengründer Heinrich van Laack im Jahr 1881. Als
sich in den 1920er Jahren elegante und luxuriöse Herrenhemden zum „Must have“ des gepflegten
Herren entwickelten, profitierte davon auch die van-Laack-Wäsche-Fabrik in Berlin. Das Label entwickelte sich zu einem der ersten Markenartikel im Bekleidungsbereich. Nach dem zweiten Weltkrieg
erwarb Heinrich Hoffmann die Marke
van Laack und verlegte 1953 die Produktionsstätte von Berlin nach Mönchengladbach. Heute ist der Sitz der
Firmenzentrale noch immer in Mönchengladbach, wo 2006 pünktlich zum
125-jährigen Bestehen des Unternehmens die neue Firmenzentrale im
Nordpark bezogen wurde. 2002 kaufte
der Textilunternehmer Christian von
Daniels das Unternehmen. Als passionierter Hemdenfabrikant sieht er es
auch als sein Ziel an, die Exklusivität der
Marke van Laack weiter zu steigern. Christian von Daniels hält 51 Prozent der Firmenanteile, die
restlichen 49 Prozent gehören dem privaten Investor Tre AG aus der Schweiz.
Rund 280 Mitarbeiter sind in Mönchengladbach beschäftigt, 1.200 arbeiten an
den in eigener Regie betriebenen Produktionsstandorten in Indonesien,
Vietnam und Tunesien. „Wir kennen unsere Produktionsstätten genau, weil wir
selber vor Ort sind“, erklärt Sebastian Potyka. Besonders stolz ist er auf das
Headquarter in Hanoi, Vietnam, das vom selben Architekten geplant wurde, wie
die Mönchengladbacher Firmenzentrale und einen eigenen Kindergarten unterhält, in dem etwa 40 Kinder von Mitarbeitern betreut werden. Die
Arbeitsbedingungen in den eigenen Werken seien mit denen in Deutschland
vergleichbar. „Wir brauchen Näherinnen, die im Idealfall 40 Jahre bei uns
© Textination GmbH
© Fotos: Van Laack GmbH
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beschäftigt sind. Die werden nämlich mit jedem Tag in ihrer Arbeit besser“, so Sebastian Potyka,
der selbst seit 1996 im Unternehmen ist. In firmeneigenen Trainingscentern können sich die Arbeiter zu Bekleidungsnähern und Bekleidungsingenieuren ausbilden lassen. Betriebsräte sorgen vor
Ort dafür, dass Arbeitsvorschriften eingehalten werden.
Seit einigen Jahren fertigt van Laack
neben klassischen Herrenhemden und
Damenblusen auch Polo-Shirts, Krawatten, Anzüge und Damenblazer.
Kernprodukte sind jedoch nach wie
vor Hemden und Blusen. 1,4 Millionen
Teile werden pro Jahr gefertigt. Auf
Werbung wird weitestgehend verzichtet, dafür viel Geld in das Produkt investiert. „Der typische Dreilochknopf
wird aus dem Perlmutt der Trochacea
Tiefseeschnecke gefertigt und auf Stil
genäht, was ihm eine besondere Festigkeit verleiht“, nennt Sebastian Potyka ein Beispiel.
Rund 139 Euro kostet ein Herrenhemd, das günstigste 99 Euro, für eine Maßanfertigung zahlt der
Kunde bis zu 500 Euro. „Der größte Teil der Wertschöpfungskette bleibt in Deutschland“, erläutert
Sebastian Potyka und rechnet vor, dass bei einem Hemd, das im Laden 139 Euro kostet, 25 Euro
auf Stoffe und Zutaten sowie Lohn- und
Produktionskosten im Ausland entfallen
und sich die restlichen 114 Euro auf Transport, Steuern und Abgaben, Einzelhandelsmargen, Mehrwertsteuer und Kosten der
Muttergesellschaft verteilen und so-mit in
Deutschland oder Europa bleiben. Damit
weist er Kritik zurück, van Laack wolle
durch hohe Verkaufskosten bei niedrigen
Ausgaben für die Produktion im Ausland
viel Geld verdienen. Im Geschäftsjahr
2011/12 lag der Umsatz bei 63,5 Millionen
Euro. Rund 40 Prozent vom Gesamtumsatz entfallen dabei auf das Geschäft in Deutschland. Für
das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 73 Millionen Euro,bei einem
operativen Gewinn von 9,5 Millionen Euro.
Verkauft wird van Laack über rund 1.500
Fachhandelskunden sowie in rund 35 eigenen Stores in Städten wie Berlin, Düsseldorf, München, Zürich, Paris und New
York. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen rund 35 Stores mit Partnern, unter anderem in Frankfurt, Budapest, Moskau, Wien und Jeddah. Außerdem verkauft van Laack seine Produktpalette ü© Textination GmbH
© Fotos: Van Laack GmbH
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ber Store in Stores im Berliner KaDeWe, der französischen Kaufhauskette Galerie Lafayette und
bei Harrods in London.
Wachstum sieht das Unternehmen neben der Expansion über Stores auch durch Übernahmen im
Ausland, wie in Australien. Dort übernahm van
Laack 2009 die Hemdenmarke Herringbone. Ein
weiterer Markenzukauf in Australien ist geplant,
Einzelheiten dazu will das Unternehmen demnächst bekannt geben.
Susanne Schaper
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© Fotos: Van Laack GmbH
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