t05/03 Reise - AOK
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t05/03 Reise - AOK
Ausgabe 05 / 20.05.2003 Reise und Reisemedizin Inhalt Mit Kindern auf Tour gehen Ein erholsamer Urlaub braucht gute Vorbereitung 2 psg Grafik Reiseapotheke nicht vergessen 5 Tropenmediziner Prof. Dr. Gerd-Dieter Burchard: Gefährliche Erkrankungen im Urlaub sind eine Ausnahme 6 Vor dem Start in die Ferien: Rechtzeitig an den Impfschutz denken 9 Auf Auslandsreisen auch an die Gesundheit denken: Wo Montezumas Rache und die Moskitos lauern AOK-Radio-Service Ab Mittwoch, 21. Mai 2003, finden Sie beim AOK-Radio-Service im Internet einen Beitrag zum Thema: „Schimmel auf Lebensmitteln: Verdorbenes sofort wegwerfen.“ Außerdem neu: Ein gesundheitspolitischer Beitrag zum Streit um die Liberalisierung der Medikamentenversorgung. Der direkte Klick: http://www.aok-bv.de/presse/radio/index.html Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich), Claudia Schmid, Annegret Himrich, Fanny Hagel (Grafik) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de 11 presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 /20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de Mit Kindern auf Tour gehen Ein erholsamer Urlaub braucht gute Vorbereitung 20.05.03 (psg). Die schönsten Wochen des Jahres stehen bevor – endlich Urlaub. „Wer mit Kindern verreisen möchte, sollte sich vor allem für ein kindgerechtes Reiseziel entscheiden“, rät Dr. Michael Held, Arzt beim AOK-Bundesverband. „Das Inland und Länder wie Frankreich, Österreich oder Italien sind für den Familienurlaub besser geeignet als exotische Reiseziele. Sie haben ein angenehmes Klima und sind gut zu erreichen“. Der Verband Deutscher Kinder- und Jugendärzte rät von Reisen in tropische Regionen mit Kindern unter fünf Jahren ab. Die extrem hohe Sonneneinstrahlung, das feucht-warme Klima mit hohen Temperaturen und nicht zuletzt gefährliche Tropenkrankheiten wie Malaria können die Gesundheit der Kleinen gefährden. „Am wohlsten fühlen sich die meisten Kinder bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Auch moderate Höhenlagen bis etwa 1.000 Meter werden in der Regel von allen gut vertragen“, sagt der AOK-Experte. Regelmäßig Pausen machen Ist das Reiseziel nicht allzu weit entfernt, bevorzugen die meisten Eltern nach wie vor das Auto als Transportmittel. Die Hauptprobleme bei den Autoreisen sind für den Nachwuchs das lange Stillsitzen und die Langeweile. Wichtig sind deshalb regelmäßige Pausen, spätestens nach zwei Stunden Fahrt.„Für größere Kinder bieten sich Hörspiel- oder Musikkassetten zum Zeitvertreib an. Auch Bücher und Ratespiele lenken ab. Die Kuscheldecke und das Lieblingsstofftier helfen den Kleineren, sich zu beschäftigen“, sagt Dr. Michael Held.Während der Pausen sollten die Eltern den Kindern die Möglichkeit zum Toben und Laufen geben. Die Erwachsenen sollten auch für ausreichend Reiseproviant sorgen: Tee, Saft und Mineralwasser löschen auf gesunde Weise den Durst; Obst, Zwieback und belegte Brote mit Käse oder magerer Wurst sind leicht bekömmlich und gut geeignet als Imbiss zwischendurch. Grundsätzlich sind mit Kindern ab dem siebten Lebensmonat auch Flugreisen möglich.„Ab dem Kindergartenalter finden die meisten Sprösslinge eine Flugreise wesentlich spannender als lange Autofahrten. Die Kin- 2 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 / 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de der sollten aber vor dem Flug eine leichte Mahlzeit verzehren, das beugt der Reiseübelkeit vor. Außerdem müssen sie gerade während längerer Flüge ausreichend trinken“, so Dr. Michael Held. Gegen den Druck auf den Ohren, der während des Fliegens vor allem beim Starten und Landen entsteht, hilft Kauen, Schlucken oder Gähnen. Durch Kaugummi kauen kann ein Druckausgleich geschaffen werden. Wer einen Schnupfen hat, sollte vor Reiseantritt Nasentropfen nehmen, damit die Schleimhäute abschwellen. „Wer nicht an die Schulferien gebunden ist, verreist besser außerhalb der Ferienzeiten. So vermeidet man Staus, überfüllte Flughäfen und überlaufene Urlaubsquartiere“, empfiehlt der Mediziner. Nicht nur der Zeitpunkt der Reise, auch das Quartier ist entscheidend dafür, ob es ein erholsamer Urlaub wird.„ Ferienhäuser oder -appartements sind meist besser geeignet als kleine Hotelzimmer. Dort besteht die Gefahr, dass sich alle in kürzester Zeit auf die Nerven gehen – vor allem bei Regenwetter“, erklärt der AOK-Experte. Auf sichere Unterkunft achten Gerade bei Reisen mit Kleinkindern müssen in der Unterkunft bestimmte Sicherheitskriterien erfüllt sein. „Nicht gesicherte Steckdosen, fehlende Herdgitter oder die Hauptverkehrsstraße vor der Haustür oder der leicht zugängliche Swimmingpool ohne Aufsicht machen den Urlaub zur Nervenprobe für die Eltern und sind gefährlich für Kinder. Solche Quartiere sind für Familienurlaube nicht geeignet“, sagt Dr. Michael Held. Diese Punkte sollten die Eltern mit dem Reiseveranstalter oder dem Vermieter klären, bevor sie reservieren. Ehe die Fahrt losgeht, muss dann nur noch gepackt werden. Außer Badehosen und Badeanzug gehören auch Regenzeug und ein warmer Pullover für kühlere Tage in den Koffer. Auch Sonnenschutzmittel und Sonnenbrille für die Kleinsten müssen ins Reisegepäck. „Bei Sonnencremes für Kinder sollte man einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 nehmen“, rät AOK-Experte Held. Außerdem wichtig: Bei Sonnenbrillen darauf achten, dass sie einen UV-Schutz haben. Resieapotheke nicht vergessen Wer mit Kindern wegfährt, sollte bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke an geeignete Arzneimittel denken. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Nicht nur die Dosierungen, sondern auch die Medikamente selbst müssen für Kinder geeignet sein“, betont Mediziner Held. Darüber hinaus gehören auf jeden Fall ein Fieberthermometer, Verbandma- 3 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 / 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de terial (Mullbinde und -kompresse, Pflaster, elastische Binde) Wund-Desinfektionsmittel und Gels gegen Insektenstiche und Sonnenbrand in die Reiseapotheke für die ganze Familie. Vervollständigt wird die Reiseapotheke durch Medikamente gegen Durchfall und Verstopfung, gegen leichte Schmerzen und Fieber und (bei Bedarf) gegen Reisekrankheit.Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte daran denken, sie in ausreichender Menge mitzunehmen. (abö) Unter www.aok.de gibt es im Internet unter der Rubrik „Reisen und Medizin“ ausführliche Informationen und Tipps zum Thema. Auch über die Straßenverkehrslage können sich die Eltern vor Antritt der Reise informieren. Die AOK bietet zusammen mit dem ADAC auch eine telefonische Informations-Hotline zum Thema Urlaubsreisen an. Eine Auflistung familiengerechter Autobahnraststätten finden Eltern unter www.tank.rast.de oder kostenlos als Broschüre an Raststätten. 4 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05/20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de psg Grafik Reiseapotheke nicht vergessen Grafik: AOK-Mediendienst Wer in Urlaub fährt, sollte immer auch eine kleine Reiseapotheke einpacken. Wer mit Kindern verreist, muss bei der Zusammenstellung an geeignete Arzneimittel denken. „Nicht nur die Dosierungen, sondern auch die Medikamente selbst müssen für Kinder geeignet sein“, erklärt Michael Held, Arzt beim AOKBundesverband. Darüber hinaus gehören auf jeden Fall ein Fieberthermometer, Verbandmaterial (Mullbinde und -kompresse, Pflaster, elastische Binde) Wund-Desinfektionsmittel und Gels gegen Insektenstiche und Sonnenbrand in die Reiseapotheke für die ganze Familie. Vervollständigt wird die Reiseapotheke durch Medikamente gegen Durchfall und Verstopfung, gegen leichte Schmerzen und Fieber und (bei Bedarf) gegen Reisekrankheit. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte daran denken, sie in ausreichender Menge mitzunehmen. Und nicht vergessen: Arzneimittel immer kühl und trocken lagern. Grafik: AOK-Mediendienst Die Grafik kann bei Quellenangabe „AOK-Mediendienst“ kostenfrei verwendet oder aus dem Internet heruntergeladen werden. Die Adresse: www.aok-presse.de („Bilderservice“ / Auswahlmenü: Presseservice Gesundheit / Ratgeber-Ausgabe) Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de 5 presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05/ 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de Tropenmediziner Prof. Dr. Gerd-Dieter Burchard: Gefährliche Erkrankungen im Urlaub sind eine Ausnahme 20.05.03 (psg). Malaria, Hepatitis, SARS... Die Angst, sich in einem fernen Land mit einer ernsten Krankheit anzustecken, nimmt vielen Menschen die Reiselust. Professor Gerd-Dieter Burchard ist Leiter der Klinischen Abteilung des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg. Er erklärt, wie groß die Ansteckungsgefahr im Urlaub tatsächlich ist und wie man sich vor Krankheiten schützen kann. Professor Gerd-Dieter Burchard psg: Wie groß ist das Risiko, sich während einer Fernreise mit einer ernsthaften Krankheit, wie zum Beispiel Malaria oder SARS, zu infizieren? Burchard: Die Gefahr einer Malaria-Infektion ist sicher viel größer als das Risiko, an SARS zu erkranken. Aber auch ganz grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, sich im Urlaub mit einer gefürchteten Krankheit zu infizieren, minimal. Zum Vergleich: Auf 100.000 Reisende kommt durchschnittlich ein Todesfall. Und auch dann ist in etwa 70 Prozent der Fälle eine bereits vorher bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung die Todesursache. Bei weiteren 25 Prozent ist ein Unfall im Urlaubsland der Grund. Eine tödlich endende Erkrankung durch eine Ansteckung im Urlaubsland ist dagegen sehr selten. Das gilt auch für Malaria und erst recht für SARS. psg: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für einige Länder eine SARS-Warnung ausgesprochen. Welche Konsequenzen hat das? Burchard: Die WHO-Warnung ist eine unverbindliche Empfehlung. Wer sich trotzdem in einem dieser Länder mit SARS anstecken sollte, dem entstehen deshalb keine Nachteile. Niemand muss zum Beispiel Angst haben, dass seine Auslandskrankenversicherung wegen der bestehenden WHO-Warnung die Behandlungskosten nicht übernimmt. 6 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05/20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de psg: Wie werden Viren und andere Krankheiten aus tropischen und fernen Ländern häufig übertragen? Burchard: Die häufigste Urlaubskrankheit ist die so genannte Reisediarrhöe, also Durchfall. Sie entsteht meistens durch den Verzehr von Obst, Gemüse oder rohem Fleisch. Deshalb sollte man diese Lebensmittel unbedingt gut durchkochen, braten oder schälen bevor man sie isst. Auch Typhus und Hepatitis A entstehen durch den Kontakt mit verdorbenen Lebensmitteln oder verschmutztem Wasser. Andere Krankheiten, wie zum Beispiel Malaria oder das tropische DengueFieber, werden durch Mückenstiche übertragen. Hier kann ein Mittel zur Insektenabwehr einer Ansteckung vorbeugen, bei Malaria kommt dann noch die Prophylaxe durch Medikamente dazu. SARS dagegen wird durch Tröpfchen übertragen, also beispielsweise durch Husten oder Niesen. psg: Viele Menschen haben Angst vor dem Fliegen. Können sich Krankheiten schon durch die Klimaanlage im Flugzeug oder den Kontakt zu Passagieren aus einem Risikoland verbreiten? Burchard: Das Flugzeug ist nach wie vor ein sicheres Verkehrsmittel. Dass eine Krankheit durch die Klimaanlage im Flugzeug übertragen wird, kann man ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit, sich während einer Zugfahrt mit einer Krankheit anzustecken, ist sicher viel größer. Bei SARS oder auch bei Tuberkulose ist eine Übertragung im Flugzeug nur dann möglich, wenn ein anderer Passagier bereits mit der Krankheit infiziert ist. Dann kann er Mitreisende, die in seiner Nähe sitzen, durch Husten oder Niesen anstecken. psg: Wie kann man sich vor und nach einer Reise wirkungsvoll vor Krankheiten schützen? Burchard: Wenn gegen eine Krankheit geimpft werden kann, sollte man diese Möglichkeit auf jeden Fall nutzen. Bei einer Reise in die Tropen ist zum Beispiel eine Impfung gegen Hepatitis A und gegen Typhus sehr wichtig. Optimal ist es, etwa vier Wochen vor Beginn einer Reise mit den Impfungen zu beginnen. Manche Impfungen wirken schnell und bereits bei einmaliger Gabe, so dass sich auch LastMinute-Reisende impfen lassen können. Gegen Malaria gibt es keinen Impfstoff. Hier muss die Prophylaxe mit Tabletten eine Woche vor der Reise beginnen und – je nach Präparat – noch ein bis vier Wochen danach weitergeführt werden. 7 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05/20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de psg: An wen kann man sich wenden, wenn nach der Rückkehr Krankheitssymptome auftreten? Burchard: Wer nach einer Reise unter Krankheitssymptomen, besonders Fieber, Durchfall oder Hautausschlag leidet, sollte unbedingt zum Hausarzt oder einem niedergelassenen Tropenmediziner gehen. In so einem Fall ist es wichtig, den Arzt über die zurückliegende Reise zu informieren, damit er Krankheiten, die im Urlaubsland auftreten, nicht von vornherein ausschließt. Erste Symptome können übrigens auch erst Wochen danach auftreten. psg: Wo gibt es vor einer Fernreise zuverlässige Informationen über Gesundheitsrisiken im Urlaubsland? Burchard: Auf jeden Fall bei den Tropeninstituten, zum Beispiel in Hamburg, Berlin, München oder Tübingen aber auch bei niedergelassenen Tropenärzten und im Internet. Das Reisemedizinische Zentrum des Bernhard-Nocht-Instituts bietet auf seiner Webseite eine Fülle von Informationen zum Thema. Hinzu kommt die Möglichkeit, bei Fragen über Telefon oder E-Mail Kontakt aufzunehmen. Mehr Informationen unter: www.gesundes-reisen.de www.aok.de (Button „Reisen & Medizin“) 8 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 /20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de Vor dem Start in die Ferien: Rechtzeitig an den Impfschutz denken 20.05.03 (psg). Eine Urlaubsreise in ein fernes Land oder einen anderen Kontinent ist immer ein kleines Abenteuer. Zudem treten in einigen Ländern Infektionskrankheiten auf, mit denen sich auch Touristen anstecken können. „Gegen einige dieser Krankheiten kann eine Impfung Schutz bieten“, sagt Ruth Konrads, Apothekerin beim AOK-Bundesverband. Über die Risiken im Reiseland und die nötigen Impfungen sollten sich Urlauber rechtzeitig vor der Abreise informieren. AOK-Expertin Ruth Konrads: „Das sollte spätestens sechs Wochen vor der geplanten Reise geschehen, da einige Impfstoffe ihre Wirkung erst nach mehreren Tagen oder Wochen entfalten.“ Dies ist beispielsweise bei der Gelbfieber-Impfung der Fall. Die Erkrankung wird in tropischen Ländern Afrikas und Südamerikas durch Moskitos übertragen. Ein fast 100-prozentiger Schutz gegen Gelbfieber ist zehn Tage nach der Impfung gewährleistet. Bei der Einreise in bestimmte Länder ist die Impfung vorgeschrieben. „Gelbfieber-Impfungen dürfen aber nur staatlich zugelassene Stellen wie Gesundheitsämter und Tropeninstitute vornehmen“, so Apothekerin Konrads. Infektion über Nahrung, Getränke und Wasser Wer seinen Urlaub unter einfachen Lebensbedingungen und in Ländern mit unzureichender Hygiene oder Trinkwasserversorgung verbringt, für den kann eine Impfung gegen Hepatitis A sinnvoll sein. Die Viruserkrankung ist auch als Gelbsucht bekannt und verbreitet sich unter schlechten hygienischen Bedingungen über Nahrung, Getränke und Wasser. Infektionsgefahr droht zum Beispiel durch virusverseuchte Speisen wie Muscheln, Salat, ungeschältes Obst oder verunreinigtes Wasser, das zum Zähneputzen oder zur Bereitung von Speiseeis und Eiswürfeln verwendet wird. Wasser wird zum Überträger des Hepatitis A-Virus, wenn es durch Exkremente verschmutzt ist. Die Hepatitis A-Impfung sollte etwa zwei Wochen vor Reisebeginn erfolgen. Für einen langfristigen Schutz sollte sie nach einem halben bis einem Jahr aufgefrischt werden. „Seit einigen Jahren steht auch ein Kom- 9 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 / 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de binationswirkstoff gegen Hepatitis A und B zur Verfügung“, ergänzt die AOK-Expertin. „Hepatitis B wird vor allem durch Blutkontakt und Geschlechtsverkehr übertragen, kann aber im Gegensatz zu Hepatitis A in ein chronisches Stadium übergehen und auch zum Tod führen.“ Reisenden, die längere Zeit und unter einfachen Bedingungen in ein Entwicklungsland oder in die Türkei reisen, empfiehlt das Robert-Koch-Institut eine Impfung gegen Typhus. Eine Infektion erfolgt ähnlich wie bei Hepatitis A über verschmutzte Lebensmittel und Wasser. Die Wirksamkeit einer Typhus-Impfung beträgt etwa 60 bis 80 Prozent. Masern, Cholera, Kinderlähmung Je nachdem, welche Situation im Reiseland herrscht und unter welchen Bedingungen man seinen Urlaub verbringt, können weitere Impfungen notwendig sein. Reisende sollten sich deshalb rechtzeitig über zusätzliche Krankheitsrisiken wie Masern, Cholera, Kinderlähmung,Tollwut oder Gefährdung durch Zeckenbisse informieren.„Auch über eine Malaria-Prophylaxe sollten Sie sich beraten lassen“, so die AOK-Expertin. Vor einer Reise sollte man immer auch prüfen, ob die allgemein empfohlenen Schutzimpfungen gegen Tetanus, Kinderlähmung und Diphtherie noch wirken oder aufgefrischt werden müssen. Weil in Deutschland viele gefährliche Infektionskrankheiten nur noch selten auftreten, vernachlässigen immer mehr Menschen diese Impfungen. „Grundsätzlich alle zehn Jahre sollte die kombinierte Schutzimpfung gegen Diphtherie und Tetanus im Erwachsenenalter erneuert werden“, rät Apothekerin Ruth Konrads. Weitere Informationen finden Reisende unter: www.rki.de (Button „Gesundheit und Krankheiten“, Stichwort „Impfen“) www.gesundes-reisen.de (Reisemedizinisches Zentrum der Klinischen Abteilung des Hamburger Tropeninstitutes) www.tropenmedizin.de (Tropen- und Reisemedizinische Beratung Freiburg) 10 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 /20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de Auf Auslandsreisen auch an die Gesundheit denken: Wo Montezumas Rache und die Moskitos lauern 20.05.03 (psg) Auch im Urlaub gibt es keine Garantie gesund zu bleiben. „Wer seine Ferien frühzeitig plant, kann aber durch eine gezielte Vorbereitung das Risiko, krank zu werden, deutlich mindern“, sagt Dr. Katja Matthias, Ärztin beim AOK Bundesverband. Der nächste Schritt: möglichst entspannt losfahren und sich genügend Zeit nehmen für die Umstellung auf die neue Umgebung. Durchfall, bekannt als „Montezumas Rache“, ist eines der häufigsten Probleme auf Reisen. Gerade in Hotels fühlen sich viele Touristen relativ sicher vor Magen-Darm-Infektionen. Sie essen unbekümmert, was ihnen serviert wird. Im Ausland ist es jedoch besser, nur durchgegarte Speisen zu essen und ausschließlich abgekochtes Leitungswasser oder Mineralwasser zu trinken. Im Restaurant sollten Urlauber unbedingt darauf achten, dass die Flaschen erst am Tisch geöffnet werden.„Auch für das Zähneputzen gilt: abgekochtes oder Mineralwasser verwenden. Außerdem sollte man nur eigenhändig geschältes Obst und gekochtes Gemüse verzehren“, rät die Ärztin. Es gilt der Merksatz: „Schäl` es, koch` es oder vergiss` es“. Auf Speiseeis und offene Fruchtsäfte, Eiswürfel oder Kostproben an Straßenständen sollten Touristen deshalb ebenfalls verzichten. Hat „Montezumas Rache“ den Urlauber dann doch erwischt, muss schnell die verlorene Flüssigkeit ersetzt werden. Spezielle Trinklösung „Am besten dafür geeignet ist eine spezielle Trinklösung. Ein halber Teelöffel Salz und zwei gehäufte Esslöffel Zucker werden in einem Liter abgekochtem Wasser oder dünnem schwarzen Tee aufgelöst und in kleinen Schlucken getrunken“ erklärt Dr. Katja Matthias.„Hält der Durchfall aber länger als zwei Tage an oder kommt Fieber hinzu, muss noch am Ferienort ein Arzt aufgesucht werden. Säuglinge und Kleinkinder müssen, wegen der größeren Gefahr auszutrocknen, am besten sofort zu einem Arzt.“ Manchmal ist während einer längeren Flug- oder Busreise eine Toilette nur schlecht erreichbar.„Diese Zeit kann der Urlauber kurzfristig mit einem entsprechenden Medikament aus der Reiseapotheke überbrücken, das den Durchfall stoppt“, empfiehlt Dr. Katja Matthias. 11 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 / 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de Manche Urlauber leiden unter Reiseübelkeit. Besser bekannt ist diese lästige Befindlichkeitsstörung als „Seekrankheit“. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit bis hin zum Erbrechen sind dafür typische Anzeichen. Auch hier kann man vorbeugen: Eine leichte Mahlzeit vor Antritt der Fahrt, bestehend aus Obst, Zwieback, Keksen oder Gemüse, mildert die schlimmsten Beschwerden. Ingwer gegen Seekrankheit „Wer mit dem Schiff verreist, sollte sich möglichst an Deck in der Mitte des Schiffs aufhalten. Hier sind die Schaukelbewegungen am wenigsten zu spüren“, rät Dr. Katja Matthias. „Außerdem hilft es, in die Ferne zu schauen und den Horizont zu fixieren.“ Im Flugzeug ist die Reise auf einem Platz im Mittelgang über den Tragflächen für „Seekranke“ am besten auszuhalten. Bus- und Bahnreisende sollten in Fahrtrichtung sitzen, für Frischluft sorgen und sich möglichst ablenken. Präparate aus Ingwerwurzel-Extrakt können hilfreich sein. Tröstlich ist auch: Normalerweise verschwinden die Beschwerden nach der Ankunft auch ohne Behandlung. Gerade in tropischen Ländern lauern oft Gefahren ganz besonderer Art, zum Beispiel beim Schwimmen. In Binnengewässern, wie Seen und Teichen, leben Parasiten und Krankheitserreger, die gefährliche Erkrankungen hervorrufen können. Wichtig bei Reisen in tropische Länder sind der Schutz vor der intensiven Sonnenstrahlung durch Sonneschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor und effektive Maßnahmen gegen Stechmücken. „Vor allem gehören langärmelige T-Shirts und lange Hosen, Sonnenhut und Sonnenbrille in das Urlaubsgepäck. Ein Moskitonetz über dem Bett oder Mückengitter vor den Fenstern sind besonders in Gebieten, in denen Stechmücken die Tropenkrankheit Malaria übertragen, unbedingt notwendig“, betont Dr. Katja Matthias. Malaria-Gefahr in tropischen Regionen Die Malaria ist eine Krankheit, die von der Anopheles-Mücke übertragen wird und vor allem in tropischen und subtropischen Regionen auftritt. Sie ist weltweit eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten. Sie beginnt mit Müdigkeit und Fieber und kann ohne Behandlung tödlich sein. Da es keine Schutzimpfung gegen Malaria gibt, ist der Schutz vor dem Stich der Anopheles-Mücke besonders wichtig. Dr. Katja Matthias: „Die Anophelesmücke wird erst in der Dämmerung aktiv. Ziehen Sie deshalb in Malariagebieten abends lange Hosen und Hemden an. Wenn Sie sich zusätz- 12 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de presseservice gesundheit Mediendienst des AOK-Bundesverbandes psgThema Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 05 / 20.05.2003 Alle Texte dieser Ausgabe finden Sie auch im Internet: www.aok-presse.de lich mit einer Anti-Mückenlotion schützen und unter einem Moskitonetz schlafen, können Sie den gefährlichen Stichen meist entkommen.“ Es gibt auch die Möglichkeit, gegen Malaria vorbeugend Medikamente einzunehmen. Aufgrund der Nebenwirkungen der Arzneimittel und der bestehenden Resistenzen sollten Tropenreisende sich unbedingt frühzeitig über die Möglichkeiten der Vorbeugung beraten lassen. Mit kleinen Kindern sollte man gar nicht in Malariagebiete reisen. Auch Schwangere sollten diese Reiseziele möglichst meiden. Auch nach der Rückkehr wachsam sein Grosse Vorsicht ist auch bei Sexualkontakten mit Urlaubsbekanntschaften geboten. „Vor Krankheiten wie AIDS, Hepatitis C oder Syphilis kann sich jeder durch die Verwendung von Kondomen schützen. Gegen Hepatitis B, die ebenfalls beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, gibt es außerdem eine Impfung “, sagt Dr. Katja Matthias. Häufig machen sich Erkrankungen erst nach der Rückkehr in die Heimat bemerkbar. Deshalb gilt: Auch wenn Wochen oder Monate nach der Rückkehr plötzlich hohes Fieber, grippeartige Symptome oder Entzündungen der Haut auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden.„Er sollte über den zurückliegenden Auslandsaufenthalt genau informiert werden, damit er entsprechend behandeln kann“, erklärt die Medizinerin. Helfen können dann auch niedergelassene Tropenärzte oder die Tropeninstitute zum Beispiel in Hamburg, Berlin, München oder Tübingen. (abö) 13 Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn • Redaktion: AOK-Mediendienst, Postfach 20 06 • 53 136 Bonn • Dr. Barbara Marnach, Susanne Beniers (beide verantwortlich) • E-Mail: [email protected] • Telefon: 0228/8 49 00-13 • Telefax: 0228/8 49 00-20 • Internet: www.aok-presse.de Dialog-Fax: 0228/8 49 00 - 20 Telefon: 0228/8 49 00 - 13 presseservice gesundheit psgThema Redaktion AOK-Mediendienst Presseservice Gesundheit Postfach 20 06 52 Name: Straße: .............................................................................. 53136 Bonn PLZ/Ort: .............................................................................. Telefon: ............................................................................... Fax: .............................................................................. .............................................................................. Redaktion: .............................................................................. 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