- Evang. Kirchengemeinde Stetten auf den Fildern

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- Evang. Kirchengemeinde Stetten auf den Fildern
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75 Jahre
evangelische Kirche
Stetten/Filder
1934 – 2009
75 jahre
www.ev-kirche-stetten.de
nahe bei
gott nah
bei den menschen
jetzt erst recht
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Inhalt · 75 Jahre Evangelische Kirche Stetten
75 Jahre Evangelische Kirche Stetten · Sponsoren
Wir danken folgenden Firmen, die uns aus Anlass
des Jubiläums mit einer Spende unterstützt haben:
Autohaus Steck
Bärenhof-Lädle, Gudrun Vohl-Grözinger
Beinschrodt GmbH
Bestattungsinstitut Schmauder
Dagmar Reutter Immobilien
Energie- und Renovierungsberatung Trost
Frühstückspension Holzwurm
Gärtnerei Steckroth GbR
Halden-Apotheke, Dorothea und Dr. Harald Paulsen
Inhalt
S. 2
Heizungsbau Fritzsch
Editorial
S. 3
Kreissparkasse Esslingen Filiale Stetten
Grußworte
S. 4
Unser Profil 2009
S. 6
Stettener Köpfe
S. 14
Metzgerei Vohl
Communität Selbitz
S. 19
Mietpark Schäfer GmbH
Aus der Geschichte
S. 20
Kroemer Kommunikationstechnik GmbH
Landwirtschaftliche Arbeiten Theo Vohl
75 Jahre evang. Kirche Stetten
Fritz von Graevenitz
S. 32
Kontakte und Adressen
S. 34
Dank für Unterstützung S. 35
Müller und Vohl GmbH
Reiner Stäbler Steinmetz und Steinbildhauerei
Schreinerei Hansjörg Burkhardt
Schützenhaus Stetten, Familie Zeimpekoglou
Sportgaststätte Weidacher Höhe, Familie Caleta
SRS Haus + Handwerk Roland Schöttle
Steck, Spielwaren Haushalt und Geschenke
Stuckateur Acker
Veit Steuerberatungsgesellschaft mbH
Impressum
HERAUSGEBER
Evang. Kirchengemeinde Stetten/Filder
Weidacher Steige 15
70771 Leinfelden-Echterdingen
Tel.: 0711 - 9 02 29 40
Fax.: 0711 - 9 02 29 41
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.ev-kirche-stetten.de
Lutro Luft- und Trockentechnik GmbH
Volksbank Filder eG
REDAKTION
Dorothea Göritz
Sabine Haas
Christopher Haigis
Helmut Häußler
Stefan Ruppert
Hans Martin Saecker
Klaus Zöller
BANKVERBINDUNG
Volksbank Filder
BLZ 611 616 96
KtoNr. 260 212 008
DRUCK
Druckhaus Weber,
Althengstett
Fotos
Titel, Rückseite, S. 6-13 Chris Sigel und privat
S. 14, 16, 18: privat; S. 15: Liselotte Kaper, 1948; S. 20-30: Albrecht Koch
„Meinungen“ Sabine Haas
Herzlichen Dank auch all denen, die nicht namentlich genannt werden wollten.
Wir freuen uns auch weiterhin über Spenden für unser
Jubiläum oder aber für unsere Kirchengemeinde.
Bankverbindung:
Volksbank Filder, BLZ 611 616 96, Kto.Nr. 260212008.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Editorial
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Nahe bei Gott – nahe bei den Menschen
Liebe Leserin und lieber Leser dieser Jubiläumsausgabe,
mit großer Dankbarkeit feiern wir dieses Jubiläum ‚75 Jahre
Evangelische Kirche Stetten / Filder’. Mit Hochachtung stellen wir uns
vor Augen, wie unsere Vorfahren dieses Gebäude verwirklicht haben.
Mit Verwunderung erkennen wir, wie Gott seine Hände durch die
Zeiten im Spiel hatte und immer wieder Menschen in die Nachfolge
rief.
Wir freuen uns sehr an Vielem, das geworden ist durch diese 75 Jahre
hindurch.
Gleichzeitig ist uns klar, dass wir nicht im Rückblick verharren dürfen.
Die Herausforderungen der Gegenwart wollen angenommen werden.
Wir sind es, die sie annehmen sollen. So wie unsere Vorfahren
damals die Herausforderungen angenommen haben.
Tradition ist gut – Traditionalismus ist schlecht. Beides liegt oft nahe
beieinander. Aus der Tradition heraus die Gegenwart bestehen, das
wollen wir. Der lebendige Glaube der Väter und Mütter soll uns
Vorbild sein und uns immer wieder inspirieren. Aber Glaube ist nicht
konservierbar. Glaube in der Konservendose wäre toter Glaube.
Wir lassen uns in diesen Jahren leiten von dem Wort: ‚Nahe bei Gott –
nahe bei den Menschen’. Jesus hat es uns vorgelebt. Er lebte in einer
engen Gemeinschaft mit dem Vater. Und er war ganz Mensch. So wollen auch wir die Gemeinschaft mit dem Vater suchen. Immer wieder
neu. Als einzelne und als Gemeinde. Und wir wollen die Nähe zu den
Menschen suchen, mit denen wir hier leben.
Unsere Herausforderung ist, Kirche so zu leben, dass Menschen heute begreifen, wer Jesus für sie ist. Dabei wird es unvermeidbar sein,
dass Kirche sich bewegt.
Diese Jubiläumsschrift ist ein Ausdruck dieser Bewegung, in der wir
uns als Gemeinde befinden. Wir mussten auswählen. Nicht alles
konnte genannt oder beschrieben werden, obwohl es sehr wertvoll
ist.
Der Dank gilt allen, die mit viel Kreativität und Sorgfalt zum Gelingen
dieser Jubiläumsausgabe beigetragen haben.
Ich wünsche Ihnen viele gute Entdeckungen bei der Lektüre.
Tradition ist der
lebendige Glaube der
Toten (derer, die bei
Gott sind) –
Traditionalismus ist
der tote Glaube der
Lebenden.
Wer will, dass die
Kirche bleibt, wie sie
ist, will nicht, dass sie
bleibt.
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Grußworte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Was gehört unbedingt in das Leben einer Kirchengemeinde, die sich leiten lassen
will von dem Ziel, ‚Nahe bei den Menschen’ zu sein?
Rainer Kiess, Dekan:
Unbedingt gehören die Besuche dazu. Wenn die Menschen nicht zu
uns kommen können oder wollen, sollen sie dennoch erfahren: wir
werden wahrgenommen. Das kann der Besuch zum Geburtstag, der
Besuch am Krankenbett, der Erstbesuch bei Neuzugezogenen sein.
Es gibt viele Anlässe, miteinander in Verbindung zu kommen. Jesus
wird einmal die Besuche würdigen gerade bei denen, die in schwierigen Lebenslagen waren - Hungrige, Durstige, Fremde, Arme, Kranke,
Gefangene. „Ihr habt mich besucht“, wird er sagen. Das will für heute
übersetzt sein. Diakonie und Seelsorge sind Lebensäußerungen auch
der Stettener Kirchengemeinde.
Pastor Traugott Holzwarth, Vorsitzender der ACK:
Wir, die Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen
(ACK) in Leinfelden-Echterdingen, freuen uns mit über den Grund
Ihres Festes. Beim Bau der Kirche war diese mitten im Ort und nahe
bei den Menschen von Stetten. Das war ihr Zweck und soll dies auch
bleiben. Doch an welchen Indikatoren ist ablesbar, dass die
Kirchengemeinde nahe bei den Menschen ist?
• Die Kirchengemeinde soll und kann die Menschen lieben, weil Gott
die Menschen liebt.
• Sie soll identisch sein = Glauben leben – sowohl spirituell als auch
sozial-diakonisch. Das soll sie tun und sie soll auch darüber reden,
was sie Gutes tut.
• Sie soll eine Sprache sprechen, die trotz aller Differenzierung jedermann / jedefrau versteht. Ganz nach M. Luthers Anleitung: Den
Leuten aufs Maul schauen, aber nicht nach dem Mund reden, denn
sie ist dem Wort Gottes verpflichtet.
• Die Kirchengemeinde soll die Menschen in ihrem Alltag im Blick
haben, denn Glauben ist keine Sonntagsangelegenheit.
• Kirche ist Kirche im Sinne Jesu, wenn sie Salz und Licht der Welt
bleibt.
• Kirche soll Brücken bauen: zwischen jung und alt, zwischen
Einheimischen und Zugezogenen, zwischen Vereinen und
Interessengruppen, …
Fazit:
• Nur wenn die Kirche nahe bei Gott ist und bleibt, kann sie nahe
beim Menschen sein, ohne sich selbst zu verlieren.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Grußworte
Was gehört unbedingt in das Leben einer Kirchengemeinde, die sich leiten lassen
will von dem Ziel, ‚Nahe bei Gott’ zu sein?
Roland Klenk, Oberbürgermeister:
Keine leichte Frage und kaum in kurze Worte zu fassen.
Ratsam erscheint mir aber auf alle Fälle, Gott und sein Wort zum
Mittelpunkt, zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens einer
Kirchengemeinde zu machen, zu Maß und Richtschnur des eigenen
Tuns. Vermittelt in vielfältiger Form in Gespräch, Gruppe, Unterricht
und vor allem im Gottesdienst.
Die Kraft der frühen Christengemeinden floss aus ihrer Stärke im
Glauben – und dessen gelebtem Inhalt. Beklagen wir nicht häufig,
dass Wort und Tat auseinanderklaffen? Zum Beispiel und gerade in
der Politik – Gott nahe sein heißt, seine Worte zu hören, zu verkünden
und zu befolgen.
Von allen Weltreligionen stellt nur das Christentum die Liebe, die
Nächstenliebe, so sehr in den Mittelpunkt. Leben wir sie, sind wir
Gott nahe – in der Kirchengemeinde ebenso wie in der bürgerlichen.
Der Evangelischen Kirchengemeinde Stetten wünsche ich zum
75-jährigen Bestehen ihrer Kirche, dass sie ihren Weg nahe zu Gott
finden möge.
Irmgard Quelle, Vorsitzende Vereinsring Stetten:
Jeden Sonntag rufen die Kirchenglocken alle Gläubigen zum
Gottesdienst, die Christen, die der Einladung folgen, sind in der
Kirche nahe bei Gott – es sei denn, der Predigttext gäbe manchem
Grund, an Gottes Liebe zu zweifeln. Diesen Menschen zu helfen, mit
dem für sie Unverständlichen zurechtzukommen, ist eine wichtige
Aufgabe der Kirchengemeinde.
In letzter Zeit haben wir von der Gefährdung derjenigen erfahren, die
kein Gegenüber haben, mit dem sie ihre Probleme besprechen können. In unserer Gemeinde gibt es viele Veranstaltungen mit dem Ziel:
Nahe bei Gott sein, aber durch persönliche Gespräche ist mehr zu
erreichen als durch gedruckte Aufrufe. Zeit für Gespräche ist das
Wichtigste im Leben einer Gemeinde.
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Profil 2009 · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Evangelische Kirchengemeinde
Stetten / Filder
Unser Profil im Jahr 2009
Nahe bei Gott – Nahe bei den Menschen
Ein Motto fordert heraus
Nahe bei den Menschen
Wir sind davon überzeugt, dass die Zugänge
von uns Menschen zu Gott sehr unterschiedlich sind und dass Gott ganz verschiedene
Wege mit jedem und jeder geht. Wenn wir lernen, die Einzigartigkeit eines jeden Menschen
zu sehen, dann entdecken wir den Reichtum
des Reiches Gottes.
In unserer Kirchengemeinde findet sich eine
überdurchschnittliche Vielfalt von Frömmigkeitsformen wieder. Von evangelikal geprägten Christen über charismatisch ausgerichtete und
volkskirchlich orientierte Gläubige
bis hin zu sozial-politisch profilierten Christen ist alles vertreten.
Das Besondere: alle fühlen sich
dieser Gemeinde zugehörig. Wir
versuchen, die Unterschiede
fruchtbar zu machen.
(1. Tim 2,1). Das Gebet hat Vorrang und ist
wesentlicher Bestandteil der Arbeit im Reich
Gottes und damit auch unserer Gemeindearbeit. Es gibt viel zu tun, beten wir es an …
Lobpreislieder
Seit einigen Jahren gibt es in unserer
Gemeinde neben dem traditionellen Liedgut
auch so genannte Lobpreislieder. Sie kommen
eher aus dem charismatischen Bereich,
haben aber auch bei uns vielfach Einzug
gehalten: im Gottesdienst, in den Hauskreisen, in der Jugend … In diesen Liedern
wird die Größe Gottes besonders betont.
Konkrete Ansätze:
Friedensdekade
In Stetten findet seit über 20 Jahren im Herbst die Friedensdekade
statt. In Zusammenarbeit und für
die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in LeinfeldenEchterdingen wird hier den Themen von Gerechtigkeit und Frieden und Bewahrung der Schöpfung über das
Alltägliche hinaus Raum gegeben.
Gebetsgruppen
‚Vor allen Dingen tue man Bitte, Gebet,
Fürbitte und Danksagung für alle Menschen’
Unser Projektchor
Ökumenischer Frauengesprächskreis
Seit vielen Jahren treffen sich Frauen unterschiedlicher Konfessionen einmal im Monat.
Themen aus Ökumene und Politik, aus Theologie und Lebensalltag werden in Schwesterlichkeit bearbeitet.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Profil 2009
Ja zur Volkskirche
Wir sagen Ja zur Volkskirche und sind überzeugt davon, dass auch dieses System von
Gott gebraucht wird, damit sein Reich wachse. Wir sehen die Volkskirche nicht als allein
selig machende Gemeindeform, aber sie hat
ihren Platz und ihre besonderen Chancen.
Gottesdienst im Theater unter den Kuppeln
Kirche für das Volk – Kirche für Stetten.
Wir fragen uns immer wieder, welche Beiträge wir leisten können, damit die Menschen
hier in Stetten gut zusammenleben können.
Was ist unsere Aufgabe als Christen im Ort?
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Diakonie Filder / Krankenpflegeverein
Wir unterstützen die Arbeit der Sozialstation
Diakonie Filder, durch die pflegebedürftige
Menschen versorgt werden. Auf diese Weise
kommt Gott zu den Menschen. Der Krankenpflegeverein unterstützt die Arbeit unseres
Besuchsdienstes und die Diakonie Filder.
Fröbelkindergarten
Wir sind Träger des zweigruppigen Fröbelkindergartens. Das
verstehen wir als Beitrag zum
Gemeinwohl. Wir übernehmen
Verantwortung im Bereich Kinder
und Familien und wollen, dass
Kinder gesund heranwachsen
und stark werden und Familien in
ihren Herausforderungen Unterstützung erfahren. Wir bringen
unsere Überzeugung und unseren Glauben ein, dass auch die
familiäre Gemeinschaft im Horizont Gottes Hilfe und Stärkung
erfährt.
Agape - Seniorenheim
Jeden Mittwoch findet ein Kurzgottesdienst im
Haus Agape statt. Oft sind es 20 bis 25 der
insgesamt rund 50 Heimbewohner, die daran
teilnehmen. Darüber hinaus besuchen Mitglieder des Besuchsdienstes regelmäßig einzelne Bewohner. Auch das verstehen wir als
eine Möglichkeit, ‚nahe bei den Menschen zu
sein’.
Besuchsdienst
Jährlich werden etwa 500 Besuche in unserer
Gemeinde gemacht. Neben Diakon und
Pfarrer sind es vor allem 12 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Besuchsdienstes, die in
großer Treue zu Menschen gehen, um diese
zu trösten und zu ermutigen.
Spielplatz im Fröbelkindergarten
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Profil 2009 · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Gemeindebrief und Homepage
Ab 2010 erscheint unser Gemeindebrief jährlich viermal. Für viele Gemeindeglieder ist er
die einzige Verbindung zur Kirchengemeinde.
Wir sind froh, dass viele diese Informationen
und Impulse wahrnehmen. 2008 haben wir
die Homepage überarbeitet:
www.ev-kirche-stetten.de.
Seniorennachmittag und 55 Pluss
Unsere Gesellschaft wird älter, davon reden
alle. Wir laden seit vielen Jahren alle 14 Tage
montags zum Seniorennachmittag ein. Ältere
Menschen begegnen sich bei Kaffee und
Hefezopf und einem interessanten Thema.
Das „jüngste Kind“ ist 55 Pluss (positiv-lebendig-unternehmend-Stettener-Senioren).
Einmal im Monat trifft sich ein Kreis interessierter „Jungsenioren“ und des älteren
Mittelalters.
Vernetzung mit Vereinen
Es ist uns wichtig, dass wir mit den ortsansässigen Vereinen zusammenarbeiten und
uns in einer gemeinsamen Verantwortung für
unseren Ort wissen. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch Mitglied in
einem Verein, bei der Feuerwehr, in der
Bücherei oder im Theater unter den Kuppeln
Ausflug des Seniorennachmittags
oder ... Das ist gut so und wird von uns sehr
befürwortet. Wir sind dankbar für das
Engagement der Vereine und Institutionen.
Das kommt dem Gemeinwohl zugute.
Gott bei den Menschen finden
Es gehört zu unserer Erfahrung, dass gerade
dort, wo wir uns wirklich auf Menschen und
ihre Sorgen und Nöte, ihre Freuden und
Wünsche einlassen, wir Gott begegnen und
selbst zu Beschenkten werden.
Nahe bei Gott
Begegnungen mit Gott sind nicht machbar.
Aber wir können Räume schaffen, in denen
wir von Gott gefunden werden.
Bei ihm ist die Quelle, aus der wir leben und
zu der wir andere gerne führen wollen.
Beispiele:
Das von Graevenitzsche Kruzifix
Wer die Stettener Kirche zum ersten Mal
betritt, dem fällt der überlebensgroße
Christus auf. Er ist beinahe ein wenig übermächtig. Dieser Christus wurde von Fritz von
Graevenitz 1934 gestaltet.
Wir nehmen dieses Kruzifix als Ausdruck dessen, dass Christus die Mitte unserer
Gemeinde ist. Ihn suchen wir, seine
Gegenwart, seine Gnade, seine
Zuwendung und den Weg hinter ihm
her.
Auszeit
Seit 2006 gibt es in den drei
Wochen vor Ostern in unserer
Gemeinde die sogenannte ,Auszeit’.
Einzelpersonen und Gruppen sind
eingeladen, die sonst üblichen
Aktivitäten einmal sein zu lassen
und diese Zeit vor Gott zu verbringen. Wir legen Dinge aus der Hand,
um Neues oder Altes neu von Gott
zu empfangen.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Profil 2009
Die Kirche ist wochentags von 7:00 Uhr bis
20:00 Uhr geöffnet – als Raum der Stille.
Bibelgespräch
Im Winterhalbjahr trifft sich eine Gruppe von
ca. 25 Menschen zum gemeinsamen Lesen
von biblischen Texten. Das Wort Gottes ist
wichtig. So wie es im Gottesdienst eine zentrale Stellung in der Predigt hat, so wollen wir
auch lernen, es in unseren Alltag hineinzunehmen, um unseren Weg gut zu finden.
Exerzitien
In der Adventszeit laden wir ein zu Exerzitien.
Auf einem Weg über sechs Wochen hinweg
treffen sich Menschen in einer kleinen
Gruppe, um Glaubenswege einzuüben.
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Gottesdienst
Der Gottesdienst ist das ‚Herzstück’ unserer
Gemeinde. Dort suchen wir Gott in ganz
besonderer Weise. Wir sprechen von unseren
Gottesdiensten als Raum der Gnade und verbinden damit die Vorstellung und den
Wunsch, dass Er selber in diesen Gottesdiensten gegenwärtig ist und uns dient. Gott
dient uns, damit wir wiederum in der Lage
sind, den Gottesdienst im Alltag zu leben und
anderen zu dienen. Wir gestalten diese
Gottesdienste auf ganz unterschiedliche
Weise, musikalisch und kreativ, mit einem
Liturgenteam und dem Kirchenjahr folgend.
Für Erwachsene findet der Gottesdienst um
10:00 Uhr in der Kirche statt.
Der Gottesdienst für Kinder von vier bis 13
Jahren findet ebenfalls um 10:00 Uhr im
Gemeindehaus statt.
Gottesdienst: Herzstück der Gemeinde
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Profil 2009 · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Nahe bei den Menschen Nahe bei Gott Kirchengemeinde als
Beteiligungskirche
Beteiligungskirche bedeutet,
dass die Mitglieder einer
Kirchengemeinde nicht in
erster Linie ‚betreut’ und ‚versorgt’ werden, sondern dass
möglichst viele an der
Gestaltung des Gemeindelebens ‚beteiligt’ werden.
Je mehr dies gelingt, desto
mehr Leben trägt die
Gemeinde in sich. Wir sind
davon überzeugt: Der Reichtum
und die Kraft einer Gemeinde
wird durch jene verkörpert, die sich einbringen und damit auf den Ruf Jesu in die
Nachfolge antworten.
Beispiele aus unserem Gemeindeleben:
Bodelschwinghkreis
50 behinderte und nicht behinderte
Menschen kommen monatlich an einem
Samstag zusammen, um miteinander
Kinderkirch-Weihnachtsfeier
Gemeinschaft zu erleben. Die Leitung liegt in
Händen eines ehrenamtlich arbeitenden
Ehepaares, das mit Kompetenz und
Begabung diese Gruppe in Absprache und
Begleitung durch den Diakon leitet.
Eltern-Kind-Kreise
Bis zu vier Eltern-Kind-Kreise treffen sich an
den Wochentagen im Gemeindehaus. Die
Leitung der einzelnen Kreise und die
Koordination dieses Arbeitsbereiches liegt
ganz in den Händen
Ehrenamtlicher.
Feste und Bazar
Eine ganze Reihe von Festen
und der zweijährig stattfindende Bazar am Samstag vor dem
ersten Advent werden zum
allergrößten Teil eigenständig
von einem Team vorbereitet.
Viele Helferinnen und Helfer
werden dann gesucht und
gebraucht, aber ein Team muss
die Koordination und Leitung in
Händen halten.
Bodelschwinghkreis in Bewegung
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Profil 2009
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Hauskreise
In zur Zeit sieben Hauskreisen treffen sich
regelmäßig Gemeindeglieder unter der
Leitung von Ehrenamtlichen.
zweimal jährlich zum Leitungskreis dazu
kommt.
Ansonsten ist dieser wichtige Bereich ganz in
Händen von Ehrenamtlichen!
Jugendarbeit
Mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind zur Zeit im Bereich unserer Jugendarbeit
tätig. Vier Mädchenjungscharen und vier
Jungs-Jungscharen, drei Teenie-Kreise und ein
junger Erwachsenenhauskreis gehören zu
diesem für uns zentralen Arbeitszweig.
Die Jugendarbeit wird von einem Leitungskreis verantwortet. Die sechs Mitglieder des
Leitungskreises arbeiten alle ehrenamtlich.
Sie werden begleitet durch den Bezirksjugendreferenten. Die Verbindung wird durch
einen Kirchengemeinderat gehalten, der zum
Leitungskreis gehört und dem Pfarrer, der
Kirchengemeinderat und
Verantwortlichenkreis
Wir versuchen in die Tat umzusetzen, was die
Kirchengemeindeordnung schreibt: ‚Kirchengemeinderat und Pfarrer leiten gemeinsam
die Gemeinde’.
Der Kirchengemeinderat ist kein Verwaltungs-,
sondern Leitungsgremium. Wir nehmen uns
immer Zeit, um innezuhalten und auf Gott zu
hören. So bereiten wir grundlegende
Entscheidungen vor.
Im Verantwortlichenkreis treffen sich zweimal
jährlich diejenigen, die für die einzelnen
Arbeitsbereiche unserer Gemeinde verant-
Einer unserer Teeniekreise
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Profil 2009 · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
wortlich sind. Dort werden Entscheidungen des
Kirchengemeinderates
vermittelt und gegebenenfalls überdacht.
Mitarbeitende sind
der Schatz der
Gemeinde
Bei all dem ist es uns
ein Anliegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in ihrer Leitungskompetenz zu fördern und
mitzuhelfen, dass sie
entsprechend ihrer Gaben in unserer Gemeinde Verantwortung übernehmen können. Die
mehr als 200 ehrenamtlichen Mitarbeitenden
sind der Reichtum der Gemeinde.
Seniorengymnastik
Am Dienstagnachmittag halten sich die
Senioren fit durch Gymnastik. Angeleitet werden sie seit vielen Jahren von einer
Ehrenamtlichen.
Kleinkindergottesdienst in der Kirche
Seniorengymnastik
Kleinkindergottesdienst
Jährlich drei Kleinkindergottesdienste am
Sonntagnachmittag um 16:00 Uhr und ein
Kleinkinder- und Familiengottesdienst am
Heiligen Abend werden von einem Team vorbereitet und durchgeführt. Einmal jährlich
trifft sich das Team zur Planung und Auswertung mit dem Pfarrer. Ansonsten wird hier
ein hohes Maß an
Eigenverantwortlichkeit
gelebt.
Konfirmandenarbeit
Das Besondere an
unserer Konfirmandenarbeit besteht darin,
dass sie wirklich ganz
‚Sache der ganzen
Gemeinde’ ist. So wird
z. B. der Unterricht am
Mittwochnachmittag
nicht nur vom Pfarrer,
sondern auch von einer
ehrenamtlichen
Mitarbeiterin gestaltet.
Die Konfirmandenfreizeit in den Herbstferien
wird von einem ca.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Profil 2009
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Fackelkreuz bei der Konfisfreizeit
zehnköpfigen Team vorbereitet und durchgeführt. Die Durchführung einer ganze Reihe
von Projekten, einschließlich des
Gemeindepraktikums, liegt in Händen von
Ehrenamtlichen.
Weltgebetstag (der Frauen)
Der ökumenische Weltgebetstag der Frauen
findet immer am ersten Freitagabend im März
statt. Er wird seit vielen Jahren eigenständig
von einem Team vorbereitet und durchgeführt.
Herausforderungen
Nahe bei Gott und nahe bei den Menschen –
dieses anspruchsvolles Anliegen wollen wir
mit aller Kraft umsetzen. Dabei sehen wir der
Tatsache ins Auge, dass Christsein nicht ‚in’
ist und dass die Kirche sich auf dem Markt
der religiösen Sinnanbieter neu positionieren
und ihren Platz finden muss. Wenn immer
wieder von wachsender Kirche in unserer Zeit
die Rede ist, dann verstehen wir es vor allem
als ein Wachsen auf Gott hin und zu den
Menschen hin. Wir glauben, dass dies auch
die Bewegung Jesu war: zu Gott und zu den
Menschen. Er war Gott und Mensch zugleich
und verkörpert diese doppelte Bewegung in
sich.
Das Geld wird knapper werden, aber Gottes
Möglichkeiten nicht. Deshalb sehen wir den
Herausforderungen der Zukunft zuversichtlich, ja gespannt entgegen.
Helmut Häußler und Stefan Ruppert
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Stettener Köpfe · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Stettener Köpfe
Gotthelf Gugel
Unermüdlich und beharrlich
Wenn ein Bläser in eine Gemeinde zieht, wo es noch keinen Posaunenchor gibt, dann gründet er einen. Das war
in Württemberg mal eine unumstößliche Devise. Und so
geschah es auch 1956, ein knappes Jahr, nachdem
Gotthelf Gugel mit seiner Familie in die Erlachsiedlung in
Stetten gezogen war. Der Posaunenchor begann mit vier
Mann. Die Konkurrenz war nicht klein, denn den
Musikverein gab es längst. Aber einige von dort bliesen
durch beharrliches Werben von Gotthelf Gugel im Laufe
der Jahrzehnte bis zuletzt auch immer wieder „bei der
Kirche“ mit.
Geboren ist Gotthelf Gugel 1920 in Sinning (heute Hsin-ning) „mitten
in China“ als jüngstes Kind Liebenzeller Missionare. Als die Familie
nach Deutschland zurückkehrte, war er fünf und konnte damals – die
Erfahrung vieler Missionarsfamilien lehrt es – besser Chinesisch sprechen als seine Eltern. In Deutschland, „zu Hause“, kam er sofort in
die Schule und machte über mehrere Stationen „Schulkarriere“ bis
hin zum Abitur am Karlsgymnasium in Stuttgart. Das war 1938. Das
Dritte Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht faszinierte damals
nicht nur junge Menschen. Der Pfarrer von Plieningen bot
Orientierung und Gegengewicht. Es folgten Arbeitsdienst und Krieg
und Verwundungen und Gefangenschaft in Frankreich, nach der
Rückkehr Heirat und ein Mathematikstudium, am Ende eine
Anstellung in der Allgemeinen Rentenanstalt Stuttgart als EDVFachmann und 1955 der Umzug nach Stetten, wo zu den drei schon
vorhandenen Kindern noch zwei weitere geboren wurden.
In Stetten brachte er sich ein, im Posaunenchor, im Kirchenchor und
auch im Kirchengemeinderat. Gradlinig war er, vorurteilslos, aber
gedanklich scharf und mit fester Meinung. Er engagierte sich gegen
den Flughafenausbau und für die Friedensbewegung. Beides gefiel
nicht jedem. Unermüdlich und beharrlich warb er um Mitglieder für
den Posaunenchor und für den Familienkreis und bis zu seinem Tod
2001 immer für eine „offene Kirche“.
Klaus Zöller
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Stettener Köpfe
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Stettener Köpfe
Theophil Wurm
Der Namensgeber
Lange ist im Kirchengemeinderat darüber nachgedacht worden, ob das neue Gemeindehaus
einen Namen haben sollte oder nicht, und wenn
ja, nach wem es benannt werden sollte. Das war
kein einfacher Entscheidungsprozess. Am
Anfang stand der Name des Dichterpfarrers
Albrecht Goes. Das Thema war mehrfach auf der
Tagesordnung und wurde immer wieder vertagt.
Irgendwann war damit Schluss. Am 22. Juli 1980
vermeldet das KGR-Protokoll unter Punkt 3.
„Name des Gemeindehauses. Folgende Namen
sind vorgeschlagen: Albrecht Goes, Theophil
Wurm, Paul Gerhard, Martin Luther. Nach einer
lebhaften Debatte ergehen … folgende
Beschlüsse: 1. Das ev. Gemeindehaus bekommt gleich einen Namen
(d.h. keine weitere Vertagung der Entscheidung mehr). 2. Die Person
soll einen Bezug zur Gemeinde haben. 3. Das neue Gemeindehaus
soll Theophil-Wurm-Gemeindehaus heißen.“ Und so geschah es.
Wer war dieser Mann? Theophil Wurm wurde 1868 in Basel, wo sein
Vater theologischer Lehrer am Missionsseminar war, geboren. Seine
kirchliche Laufbahn begann 1892 in Echterdingen als Parochialvikar
für Stetten. Nach verschiedenen Aufgaben in der württembergischen
Kirche wurde er 1927 Prälat in Heilbronn und zwei Jahre später mit 61
Jahren zum Kirchenpräsidenten gewählt. Dieses Amt wurde 1933 in
„Landesbischof“ umbenannt. Wurm übte dieses Amt bis 1948 aus.
Da war er 80 Jahre alt und hatte die Landeskirche mit Mut und
Geschick durch die Wirren der Nazizeit und des Krieges geführt. Als
erster Bischof hatte er 1940 gegen das Euthanasieprogramm protestiert und 1943 auch gegen die Judenverfolgung. Nach dem Krieg
gehörte er zu den Initiatoren des „Stuttgarter Schuldbekenntnisses“
und er war Mitbegründer der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er
starb 1953.
M E I N U N G E N
Welche Eigenschaftsworte oder welche
Farbe würden Sie mit
der Kirchengemeinde
Stetten in Verbindung
bringen?
Bunt.
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist
Ihnen in Erinnerung
geblieben?
Die Gemeindefreizeit
2008 in Selbitz.
Sein Bezug zur Gemeinde Stetten: 1934 weihte er die Kirche ein. Und
der Bodelschwingh-Kreis trägt sein Eintreten für behinderte
Menschen während des Dritten Reiches weiter.
Klaus Zöller
Kooki Kramme
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Stettener Köpfe · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Stettener Köpfe
Albrecht Goes
Vikar, Spendenwerber, Dichter
Vikare kommen und gehen. Denn sie sind
jung und stehen noch am Anfang ihrer
jeweiligen kirchlichen Laufbahnen, die in
ganz anderen Gemeinden enden. Manche
Namen haben sich ins Gedächtnis eingeschrieben, andere weniger. Vikare waren
früher jünger als heute und blieben nicht so
lange wie heute. Das liegt an den veränderten Zeiten und Umständen.
Albrecht Goes war 22 Jahre alt, als er im
Laufe des Jahres 1930 nach Echterdingen
eingewiesen wurde. Und er blieb nur ein
Jahr, um danach Stadtvikar an der
Stuttgarter Martinskirche zu werden. Aber
dieses eine Jahr in Echterdingen war entscheidend. Für Stetten. Denn
der Vikar hatte hier in Stetten, Hof und Weidach sozusagen seinen
eigenen „Seelsorgebezirk“. Und den nahm er sehr ernst. Gottesdienste fanden im ehemaligen Rathaus, der damaligen Schule, statt. Dazu kam der Vikar zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Einmal, heißt es, sei
er an der Schule vorbeigeradelt, weil er im Kopf mit einem Problem
befasst gewesen war.
Die Gottesdienste in den Schulbänken waren kein Zustand. Der Oberkirchenrat in Stuttgart hatte einen Kirchbau genehmigt unter der
Maßgabe, dass Stetten einen Eigenbeitrag von 8.000 Mark aufbringen müsse.
Hier warf sich der Vikar Goes ins Zeug und startete im Februar 1931
in der Beilage zum Ev. Gemeindeblatt eine Spendenwerbeaktion.
Zunächst stellte er fest, dass mehr als die Hälfte der erforderlichen
Summe durch jahrelanges Sammeln schon zusammengekommen
war. Aber: „Wir kommen bis in einem Jahrzehnt nicht zum Ziel, wenn
wir so, heut einen Schritt, morgen einen, weitertrotteln. Wir kommen
nur so weiter, daß sich alle, ich will einmal sagen, alle Zwanzig- und
Mehrjährigen ganz persönlich in einer aufrichtigen Stunde fragen:
was habe ich für den Kirchbau getan? was will ich führ ihn tun? Wir
haben – rechnet mit! – über 500 Wahlberechtigte, wir haben über
180 Haushalte. Wir brauchen 3500 M. Wie kann diese Summe gesammelt werden? Nicht markweise: das merken wir an der Kirchensteuer, daß das schwer geht, und da können wir keine zweite Auflage
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Stettener Köpfe
machen. Aber zehnpfennigweise… Ich mache folgenden Vorschlag:
jeder Verdienende richtet sich ein Kästchen; eine Zündholzschachtel
tut’s auch; von jedem Zahltag tut er Freitag abends einen Zehner
oder zwei hinein. Das sind vier Zigaretten oder ein Glas Bier weniger.
Das spürt er gar nicht. Höchstens daran, daß er an dem Abend einen
feinen hellen Kopf und die unverrauchte Stube und Lunge behält!
Aber die Zündholzschachtel spürt’s und die Kirchbausache auch, und
zwar wohltuend. Wer tut da mit? Oder, ich frage lieber: wer tut nicht
mit? wer traut sich das nicht?... Wenn kein Haus versagt (es geht auf
1½ oder 2 Jahre, das Versprechen ist also nur für die nächste Zeit),
so kann 1933 schon fröhlich in die Stettener Kirche gegangen werden… Jedes Haus einen Kirchstein! Dann ist’s nachher wahrhaftig
unsere Kirche…“
Das schrieb ein knapp 23-Jähriger mit seiner ganzen Autorität: „Euer
Vikar Goes.“ Genial. Kein professioneller Spendenwerber heute könnte das besser machen. Ein Jahr nach seiner Prognose wurde die
Kirche eingeweiht, 1934.
In dieser Zeit hat er auch Gedichte gemacht. Ein erstes Bändchen
erschien 1932 unter dem Titel „Verse“ im Selbstverlag. Es ist hier
nicht der Ort, den weiteren Lebensweg des Pfarrers und Dichters
Albrecht Goes und seine Bedeutung für die deutsche Sprache, seine
tiefgründige Aufarbeitung deutscher Schuld den Juden gegenüber,
seinen politischen Einsatz gegen Aufrüstung und für Frieden zu würdigen. Jahrzehntelang hat er in der Nachbarschaft in Stuttgart-Rohr
gewohnt, wo er im Jahr 2000 hoch betagt gestorben ist.
Am Palmsonntag im April des Jahres 1982 hat der „alte Vikar“ zum
letzten Mal in der Stettener Kirche, für deren Baufinanzierung er vor
Jahrzehnten Spenden eingeworben hatte, gepredigt. Die Kirche war
rammelvoll.
Klaus Zöller
MEINUNGEN
Was fällt Ihnen ein, wenn Sie „Kirchengemeinde
Stetten“ hören?
Dass unsere Kirchengemeinde unglaublich lebendig ist. Hier gibt es eine große Vielfalt ganz
unterschiedlicher Menschen, die gut zusammenarbeiten und harmonisch miteinander
leben.
Conny Sigel
17
M E I N U N G E N
Regina Kappes
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist
Ihnen in Erinnerung
geblieben?
Die Feiern unserer
Diamantenen und
Goldenen Hochzeit in
der Kirche, wo wir
uns in der Gemeinde
von vielen Freunden
und Bekannten begleitet wussten.
Wo wird Jesus in dieser Gemeinde erfahrbar?
Für mich wird Jesus
vor allem im Gottesdienst erfahrbar, wo
wir als Gemeinde im
Gebet, in Fürbitte und
Lobpreis vor Gott stehen.
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18
Stettener Köpfe · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Stettener Köpfe
Margot Dalferth
Zupackend und durchsetzungsfähig
Der Begriff „burn out syndrom“ war vor 40 Jahren noch
nicht geläufig. Doch das, was er ausdrückt, gab es damals
schon längst: dass Menschen durch Überforderung krank
wurden. Mütter vor allem. Nicht selten auf Bauernhöfen,
wo neben der Landwirtschaft und der Fürsorge für die
Kinder die Frauen zu kurz kamen. Margot Dalferth, selbst
Mutter von „vier Buben“, sah das, griff ein, organisierte
Nachbarschaftshilfe, vermittelte Kuren in Mütterkurheimen. Anschließend gingen die Frauen dann in ihren
Mütterkreis, dankbar, zum Erfahrungsaustausch, zum
Auftanken. Der Kreis hatte über Jahrzehnte Bestand.
Margot Dalferth, geb. Kneißler, 1924 in Stuttgart geboren, war von
Beruf Kinderkrankenschwester im Karl-Olga-Krankenhaus, dem vom
Volksmund so genannten „Olgäle“. Im Jahr 1955 zog sie mit ihrer jungen Familie in die Erlachsiedlung. Das war damals der Rand von
Stetten mit einer vielseitigen Bevölkerung unterschiedlichster
Herkunft, die mit sich und mit den Alteingesessenen Beziehungen
aufbauen musste. Für Frau Dalferth war das eine Herausforderung.
Sie war jung und dynamisch. Sie engagierte sich, wo immer sie eine
Notwendigkeit sah. Dadurch hat sie zeitweise auch die Kirchengemeinde ganz schön durcheinander gewirbelt. Mit ihren Aktivitäten. In
der Seniorenarbeit. In der Arbeit mit behinderten Menschen im
Bodelschwingh-Kreis. Im Kirchengemeinderat, in den sie immer wieder mit hoher Stimmenzahl hinein gewählt wurde. Im Engagement
für den Fröbel-Kindergarten und das Gemeindehaus.
Sicherlich war sie keine einfache Frau. Aber hätte sie sonst so viel
bewegt und bewirkt? Sie hat manche Auszeichnung erhalten, u.a.
das Kronenkreuz in Gold der Diakonie und das Bundesverdienstkreuz.
Nach der Genesung von einem Schlaganfall gab sie ihren
Führerschein zurück. Margot Dalferth starb im Jahr 2006 und wurde
auf dem Stettener Waldfriedhof beigesetzt.
Klaus Zöller
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Communität Selbitz
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Communität Selbitz Evangelische Kirchengemeinde Stetten
Seit fünf Jahren bestehen nun schon die wechselseitigen Kontakte
der Kirchengemeinde Stetten mit der Communität der Christusbruderschaft in Selbitz. In diesen Jahren haben wir auf vielfache Weise
mit den Schwestern, gute und wertvolle Erfahrungen gemacht. Wir
sind reich beschenkt worden.
Auf den Kirchengemeinderatsklausuren bekamen wir z. B. den
Impuls, ein Leitbild und ein Motto zu entwickeln. So entstand 2008
das Motto: „Nahe bei Gott, nahe bei den Menschen.“
Zwei große Gemeindefreizeiten – 2006 und 2008 – haben Jung und
Alt, Familien und Singles, Glaubende und Fragende im Gästehaus der
Communität zusammengebracht. Neue Anregungen für das Leben
und Christsein wurde jedem Einzelnen geschenkt. Die Atmosphäre
des Hauses und die Gastfreundschaft haben uns dazu inspiriert, auch
anderen Menschen in unserer Gemeinde die Türen zu öffnen. Im
Herbst entstand so aus den Eltern-Kindgruppen die Initiative des
„Offenen Adventskalender“, den Familien in der Adventszeit 2008
angeboten haben.
Die dreiwöchige Auszeit – mit dem Angebot der Stille und der
Meditation - wurde für viele Menschen in Stetten zu einer Oase in der
Passionszeit. Auf einer weiteren Tagung entstanden die Exerzitien –
ein Glaubensübungsweg in der Adventszeit, die wir seit fünf Jahren
anbieten.
Und bei mehreren Jugendklausuren war eine Schwester vom Hof
Birkensee als Referentin und Gesprächspartnerin zu Gast, und hat
sich auf diesen Wochenenden engagiert.
Nicht zu vergessen sind die Fürbitte und die Gebete, die uns mit der
Communität verbinden.
In diesen fünf Jahren wurden wir durch die Begegnungen mit der
Communität in Selbitz reich beschenkt. Das hat uns in unserer
Gemeinde bereichert und neue Wege wurden entdeckt und ausprobiert. Dafür danken wir den Schwestern und der Communität sehr
herzlich.
M E I N U N G E N
Welches Bild sehe
ich vor mir, wenn
ich an unsere Kirchengemeinde
denke?
Wenn ich an unsere
Kirchengemeinde
denke, sehe ich
viele Menschen vor
mir, die sich miteinander verbunden fühlen – durch
Gott!
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist
Dir in Erinnerung
geblieben?
Besonders gern erinnere ich mich an
die vielen tollen
Ausflüge mit der
KiKi und das Beisammensein in den
Gottesdiensten.
Aus diesem Grunde hat der Kirchengemeinderat beschlossen, die
Beziehungen weiter aufrecht zu erhalten. Das Kirchengemeinderatsund Verantwortlichwochenende ist für April 2010 und eine weitere
Gemeindefreizeit für Juni 2010 geplant.
Paul-Heinrich Fuchs
Jessica Dast
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Stetten auf den Fildern
1229 wird Stetten das erste mal in einer Papsturkunde und in einem
Rodungsauftrag des Klosters Salem erwähnt.
1296 erste Nennung von Weidach „ Widach“.
1383 erste Nennung von Hof „ ze dem Hof“.
Stetten (sdeda), 8. November 1238 in predio de Stetin (auf dem Gut /
Besitz von Stetten)
1. April 1267 apud Steten in pago qui dicitur uf Vildern (bei Stetten
im Gau der genannt wird „auf Fildern“.
M E I N U N G E N
Was bedeutet Ihnen
die Kirchengemeinde Stetten?
Für mich steht der
Gottesdienst im
Mittelpunkt als Ort
der Besinnung, der
eigenen Orientierung und Vergewisserung.
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist
Ihnen in Erinnerung
geblieben?
Sehr beeindruckt
hat mich der Besuch von Bischof
Finney aus Großbritannien in unserer
Gemeinde, seine
interessanten Beiträge und unkonventionellen
Schlussfolgerungen.
sdeda mittelhochdeutsch stat (Ort / Stelle). Der Ortsname weist auf
eine besondere Stätte hin.
Die Gegenwart bestätigt diese alte Beschreibung. Ausgrabungen in
den Holder- und Zeiläckern brachten neue Überraschungen zutage.
Man hatte die alten Berichte und Funde aus dem 19. Jahrhundert
schon fast vergessen, aber heute wissen wir, dass unser Ort tatsächlich eine Bedeutung hat. Wenn wir über die noch unverbauten Äcker
blicken, haben wir einen der fruchtbarsten Böden der Filderebene vor
uns und in seinem Schoß liegt der Reichtum einer über sechs
Jahrtausende alten Kultur: Der ersten Ackerbauern, Kelten, Römer,
Alamannen und Merowinger.
All diese Erkenntnisse der Vergangenheit stärken unser Stettener
Selbstbewußtsein und wir sind stolz, einen bedeuteten Teil der
Geschichte der Filder in unser heutiges Gemeinwesen einzubringen.
Geschichte und Geschichten zur Stettener Kirche.
Schon bei der Landesvisitation des Jahres 1589 reichten „die zum
Hof, Stetten und Weidach“ folgende Klage ein:
Obwohl sie nur eine ganz kleine Herde seien, seien sie doch an verschiedene Orte pfärrig und haben weit zu gehen, sonderlich die zum
Hof und zu Stetten, die nach Bernhausen gehören während
Echterdingen näher liege. Weidach gehöre nach Echterdingen.
Sie hätten einen feinen Zehnten, über 40 Ehen und viel jung Gesinde
und bitten um einen Beitrag, um ein kleines Kirchle zu bauen damit
ihre Jugend besser unterrichtet würde.
Allein aus dem Kirchbau wurde nichts, weil die meisten „ wegen der
teuren Zeit“ nichts zu den Baukosten beitragen konnten.
Reinhard Koppe
Die Kapelle befand sich an der Ecke Siebenmühlenstraße (früher
Leinfelder Straße) / Solweg und wurde 1938 wegen Baufälligkeit
abgerissen. Bereits für das Jahr 1304 ist sie urkundlich bezeugt als
Wallfahrts-Kapelle; ihr Altar war der Heiligen Maria, dem Heiligen
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
Nikolaus und der Heiligen Katharina
geweiht. Zitat aus der „Filder-Scholle“:
Ihre Glocke soll einen besonders schönen Klang gehabt haben. Man soll früher erzählt haben, dass sie beim
Aufzug von Gewittern geläutet worden
sei, um sie von Weidachs Fluren hinwegzutreiben. Die Gewitter sollen tatsächlich auch meistens in östlicher
Richtung abgezogen sein. Die
Neuhäuser, die oft von heftigen
Gewittern heimgesucht worden seien,
sollen die Schuld dem Glöckchen zugeschoben und versucht haben, es in
ihren Besitz zu bringen. Nach langen
Verhandlungen und durch viel Geld sei
ihnen dies auch gelungen. Als nun wieder ein Gewitter aufgezogen sei, hätten sie so stark geläutet, dass das
Glöckchen zersprungen sei und seine
Wunderkraft verloren habe. Der Ton
der Glocke lautet der Sage nach:
„Hanna Susanna dohanna muscht hanga,dorthanna muscht bleiba, muscht
d´Wetter vertreiba.“ Sie wurde im
Sommer um 20.00 Uhr und im Winter
um 17.00 Uhr durch den Postboten
Johannes Stierle geläutet.
Kapelle in Weidach, um 1934
In der Beschreibung
„Das Land Baden Württemberg von 1978“ steht:
„die kirchliche Zugehörigkeit von Stetten wechselte mehrfach, 1304
bestand eine Kapelle, Filial von Echterdingen. 1468 ist eine Kaplanei
in der Pfarrkirche genannt (Patronat Bernhausen). Später war Stetten
Filial von Bernhausen, seit 1816 wieder von Echterdingen. Hof in älterer Zeit von Bernhausen, dann von Musberg, seit 1816 ebenfalls von
Echterdingen“.
Der Begräbnisplatz war von nun an für die drei Weiler Echterdingen.
Nach dem Zusammenschluss der drei Weiler Stetten, Hof und
Weidach bat man im Jahr 1810 den König, eine Kirche bauen zu dürfen. Dies wurde jedoch abschlägig beschieden.
1851 wurde in Stetten ein Friedhof errichtet, die Toten konnten nun
im Ort begraben werden. Konfirmationen, Taufen und Trauungen fanden weiterhin in der Echterdinger Kirche statt.
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
1892 nahm der Wille der Bürger konkrete Formen an, es wurde ein
Kirchbau-Fond geschaffen. Es war das Jahr, in dem Theophil Wurm,
der spätere Landesbischof, zuständiger Vikar für Stetten war. Krieg
und Inflation machten aber alles zunichte.
Gang zur Kirche nach Echterdingen
Ende der 20er Jahre bekam die Gemeindeschwester Anna Früh die
Nachricht, dass die Vikarstelle für Stetten gestrichen werden sollte.
Das haben meine beiden Urgroßväter Hans Georg Vohl und Ludwig
Groß als Kirchenälteste nicht hingenommen. Deshalb machten sie
sich mit dem Lehrer Otto Held auf den Weg nach Stuttgart zum
Oberkirchenrat.
Dort brachten sie ihr Anliegen vor. Das Gespräch war zunächst
erfolglos, doch Ludwig Groß nahm das so nicht hin. Er betrat noch
einmal den Gesprächsraum, in dem die Herren saßen und sagte
ihnen mit großem Ernst: „Ihr Herren, das könnt ihr einmal nicht verantworten vor unserem Herrgott!“ Er drehte sich um und ging, eine
Antwort wartete er nicht ab. Aber dieser Satz wirkte, denn der Vikar
durfte bleiben.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
Erntedank in der 1881 erbauten Schule
Dichter-Pfarrer Albrecht Goes, 1930 bis 1931 Vikar in Stetten, erinnert sich: „In einem bescheidenen Schulsaal hatte ich, gerade 22
Jahre alt geworden, am 26. März 1930 meine erste Predigt zu halten.
Eine große, treu zuverlässige Gemeinde drückte sich in die engen
Schulbänke.“ Wenn der Vikar in Stetten zu predigen hatte, ging er
meist zu Fuß von Echterdingen aus dahin. So auch Albrecht Goes. Oft
hat er dabei die zu haltende Predigt auf dem Weg neu überdacht.
Albrecht Goes war an einem Sonntagmorgen mit seiner Predigt noch
nicht ganz fertig und bemerkte nicht, dass er schon an der Schule
vorbei war und ein gutes Stück in der „Langengass“, einem Feldweg,
im Dreck stand. Die Hosen und die Stiefel dreckig, so wurde er von
der Diakonisse Anna Früh an der Schule empfangen. Schnell hat sie
ihn gesäubert und ihm in den Talar geholfen, mit Verzögerung konnte
dann der Gottesdienst beginnen.
Stellvertretend für viele Vikare, die in unserer Gemeinde treu den
Dienst versahen, schreibt Albrecht Goes in der Ortsbeilage des
Evang. Gemeindeblattes am 8. Juni 1931: „Vielleicht ist es die letzte
Chronik, die ich euch schreiben darf, da meine Versetzung bevorsteht.
Die Diener am Wort wandern, aber das Wort bleibt. Und wo dieses
Wort bleibt und am Leben ist, da hat´s keine Not. Euch allen danke
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
ich für viel Vertrauen und liebe Einkehr, die ich in manchen von euren
Häusern gefunden habe und die mir ein Stück Heimat geworden ist.
Gott befohlen! Euer Vikar Albrecht Goes.“
Im Jahre 1932 wandten sich die drei
Kirchengemeinderäte von Stetten, Friedrich
Groß, Georg Bösch und Ludwig Klein zusammen mit Vikar Pfetsch in einem Brief an den
Oberkirchenrat mit der Bitte, die Kirchenleitung
möge für die Stettener den Bau einer Kirche
genehmigen. Der Brief schloss mit dem Satz:
„Die Gemeinde erwartet ja nicht, dass prächtich und hochfahrend gebaut wird - schlicht
und einfach soll es sein.“ Dieses Schreiben
brachte den Stein ins Rollen. Haussammlungen
wurden durchgeführt, trotz großer
Arbeitslosigkeit wurde viel gespendet. Im
Frühjahr 1933 kam aus Stuttgart die
Zustimmung zum Vorhaben der Gemeinde.
Unsere Kirche wurde der letzte Kirchenbau in
der Landeskirche vor dem beginnenden Dritten
Reich. Die bürgerliche Gemeinde schenkte ein
Grundstück gleich oberhalb des Friedhofes.
Nun konnte aus dem Friedhof mit der neuen
Kirche zusammen ein Kirchhof werden.
Grundsteinlegung am 15. Oktober 1933
Die Architekten Klatte und Weigle haben
zusammen mit den Baumeistern Johannes
Koch und Fritz Vohl und den örtlichen
Handwerkern in zehn Monaten die Kirche
erbaut.
Die Zeit war reif für dieses Werk, ein lang
ersehnter Wunsch ging in Erfüllung.
Pfarrer Ott schreibt den Stettenern:
Hätten wir zur Grundsteinlegung einen schöneren Tag finden können
als den Kirchweihsonntag, der uns an den Herrn der Kirche erinnert,
und den Ehrentag des Handwerks, der uns zum Dienst untereinander
aufruft? Die Grundsteinlegung brachte uns das Wort nahe: „ Einen
anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Am Schluss der Feier wurde eine Urkunde
verlesen, die mit einigen anderen Andenken an unsere Zeit in einer
kupfernen Kapsel verwahrt eingemauert wurde. Ihr Inhalt (der
Urkunde, d. Verf.) war folgender: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit!“
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
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Richtfest am 10. November 1933
Das Richtfest legte man auf den 450. Geburtstag Martin Luthers, den
10. November. Nach einem Schulgottesdienst zog man kurz nach 11
Uhr von der Schule herüber zum Bau, sang mit der Gemeinde und
hörte eine Sprechmotette. Vikar Enßlin hielt die Ansprache. Wilhelm
Veit sprach den Richtspruch. Auf dem Foto kann man die 36 Bauleute
erkennen. Die große Schar von Kindern und Erwachsenen zeigt die
Freude am aufstrebenden Bau.
Es waren vorwiegend ortsansässige Firmen,welche die
Arbeiten ausführten. Den Rohbau erstellte die Firma Johannes Koch und Fritz Vohl. Die
Steine musste man auf dem
Rücken aufs Gerüst tragen. Als
die Kirchentüren an eine günstigere Plieninger Schreinerfirma vergeben werden sollten,
drohten die ortsansässigen
Schreiner, auf jede Mitarbeit zu
verzichten. Nach einem neuen
Angebot von minus 15% bekamen sie die Aufträge.
Kirchenglocken, gegossen von der Firma Kurtz in Stuttgart 1934
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Eine besondere Bewandtnis hatte
es mit unseren Glocken. Auch hier
wollte man zunächst sparen und
die Schulhausglocken in ein neues
Geläut einbeziehen. Die bürgerliche
Gemeinde war auch bereit, Glocke
und Uhr vom Schulhaus der neuen
Kirche zu übereignen.
Der Glockengießer stellte fest, dass
auch das größere der beiden
Schulhausglöckchen viel zu klein
und im Ton zu hoch sei, um selbst
als kleinste Glocke zu einem noch
so bescheidenen Geläute verwendet werden zu können.
Durch eine Art „Bürgerinitiative“
und ganz besonders durch den tatkräftigen Einsatz der Gemeindeschwester Emma Blank, die aus
familiären Quellen einen hohen
Betrag zusammenbrachte, konnte
der Auftrag für den Guss von drei
neuen Kirchenglocken an die Firma
Kurz in Stuttgart erteilt werden.
Glocke A:
Ein feste Burg ist unser Gott.
Glocke C:
Die Liebe höret nimmer auf.
Fenster erstellt von der Kunstglaserei Saile, Stuttgart 1934
Glocke D:
Gottes Wort bleibt in Ewigkeit.
Das Bibelwort Epheser 4, Vers 4,5,6 auf dem Glasfenster im
Altarraum ist die eindeutige Aussage in unserer Gemeinde - ein
Glaubensbekenntnis! „EIN LEIB EIN GEIST EIN HERR EIN GLAUBE EINE
TAUFE EIN GOTT UND VATER ALLER DER DA IST ÜBER EUCH ALLE
UND DURCH EUCH ALLE UND IN EUCH ALLEN“.
Dies war eine besonders mutige und weise Entscheidung von den
Auftraggebern und den Verantwortlichen der Gemeinde in dieser
Zeit.
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
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M E I N U N G E N
Wo wird Jesus in
dieser Gemeinde
für Dich erfahrbar?
Für mich wird Jesus
vor allem im Gottesdienst und in
der Kinderkirche erfahrbar. Dort fühle
ich mich ihm nahe.
Beim Anbringen des Kruzifixus, 1934
Zur Vollendung des schlichten Kirchenbaues wurde der Bildhauer
Prof. Fritz v. Graevenitz beauftragt, einen Kruzifixus zu schaffen. Es
war eines seiner ersten religiösen Werke. Ein überlebensgroßer
Kruzifixus ohne Dornenkrone mit einem besonderen Ausdruck, der
Augen. Er spiegelt die Erfahrung einer Verletzung seiner eigenen
Augen aus dem ersten Weltkrieg wider. Aus Augen und Mund spricht
ein tief inneres, mit dem ganzen Körper empfundenes Leiden.
Was fällt Dir ein,
wenn Du Kirchengemeinde Stetten
hörst?
Ich finde, dass
diese Gemeinde
sehr lebendig ist
und es oft tolle Aktionen gibt, wie
zum Beispiel den
„Farbwechsel“ oder
den „offenen Adventskalender“
letztes Jahr in der
Vorweihnachtszeit.
Karolin Leibiger
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Gäste und Gemeinde am Schulhaus
Die Ehrengäste vor der neuen Kirche,
v.l. Pfr. Ott, Landesbischof Wurm, Dekan Otto, Prälat Schrenk
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
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Musikverein Stetten bei der Kircheneinweihung 1934
In der neu erbauten Kirche gehören alle zusammen:
bürgerliche und kirchliche Gemeinde und alle Vereine
Am 29. Juli 1934 war der Tag der Einweihung - ein großes Fest für die
ganze Gemeinde. Gäste und Gemeinde versammelten sich am
Schulhaus und verabschiedeten sich vom alten Gottesdienstraum.
Unter Glockengeläut zog man – mancher war in Zylinder und Gehrock
erschienen - in die festlich geschmückte Kirche ein. Im Gottesdienst
sprach Dekan Otto das Weihegebet, Prälat Schrenk hielt die
Festpredigt, Landesbischof Wurm grüßte die Gemeinde und Pfarrer
Ott sprach die Fürbitten. Die Kinder hatten ihren eigenen
Gottesdienst und Vikar Enßlin begrüßte dabei auch die Familie von
Graevenitz. Zum Abschluss wurden alle mit einem Gebäck
beschenkt.
Der lithurgische Gottesdienst am Nachmittag wurde von Chören und
weiteren Musikanten gestaltet. Die Festansprache hielt
Prof. D. Karl Fezer.
M E I N U N G E N
Was fällt Ihnen ein,
wenn Sie Kirchengemeinde Stetten
hören?
Wenn mir Chris tin nen aus der
Stet te ner Kir chen ge mein de begegnen, erlebe ich
immer freund liche,
interessierte und
offene Menschen.
Aus den festlichen Reden des Tages, die erhalten sind, seien einige
Zeilen aus dem Gedicht von Martha Strobel zitiert:
Jetzt wensch i, wenn onsre Glocke leutet, fast koas s´Kirchgau mehr
vermeidet, denn Platz hot´s gnuag, denn d´Kirch ist grauß und
wenn´s net langt, sitzt mer anander uf d´Schauß, net daß ema schöna Tag Gras druf wachst, denn jeder braucht`s liab Gotteswort so
nötig als wia`s täglich Brot.
Annemarie Thum
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Aus der Geschichte · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Die Stettener Kirche am Tag der Einweihung
Überblickt man die Geschichte und Geschichten und horcht ein wenig
hinein in die damaligen Zeitumstände, dann können wir sagen: Es
war ein Gemeinschaftswerk in schwerer Zeit, diese Kirche zu bauen.
Das Wort Gottes hat einen schönen würdigen Platz gefunden.
Mehr noch, diese Dorfkirche inmitten der drei Weiler wurde zu einem
Mittelpunkt, von dem aus die kleinste Glocke mit der Inschrift „Gottes
Wort bleibt in Ewigkeit“ uns nun schon75 Jahre ruft und einlädt.
Ich wünsche unserer Kirchengemeinde, dass sie sich ihrer Wurzeln
auch in Zukunft bewusst bleibt.
Albrecht Koch
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Aus der Geschichte
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Weitere Daten aus der Geschichte unserer Gemeinde
13.03. 1942
Zwei Glocken werden für den Krieg abgenommen
14.10. 1945
Orgelweihe
10.07. 1947
Kirchenchor gegründet
Mai
Posaunenchor gegründet
1956
26.09. 1956
Pfarrhaus eingeweiht
Mai
Kindergarten-Förderverein gegründet
1957
01.06. 1957
Parochialvikariat Stetten wird Pfarrei
1957 – 1972
Pfarrer Hermann Schreiber, Wachstum der
Gemeinde von 1800 auf 3100 Gemeindeglieder
03.05. 1959
Weihe der neuen Glocken
30.05. 1965
Evang. Kindergarten Fröbelweg eingeweiht
01.02. 1970
Haldenkindergarten eröffnet
06.06. 1972
Montagegemeindehaus Grundstraße eingeweiht
1972 – 1981
Pfarrer Helmut Koch
1972
28.01. 1973
Innenrenovierung der Kirche
50 Jahre Krankenpflegestation Stetten
1974
Außenrenovierung von Kirche und Pfarrhaus
1974
Bodelschwinghkreis gegründet
05.10. 1980
Theophil-Wurm-Gemeindehaus eingeweiht
01.01. 1981
Stetten kommt zum Kirchenbezirk Bernhausen
28.10. 1984
Jubiläum 50 Jahre Stettener Kirche
1982 - 1999
Pfarrer Winfried Müller
24.03. 1991
Orgelweihe
1999 – 2005
Pfarrer Dr. Andreas Löw
2005
Pfarrer Stefan Ruppert
25. – 26.07.2009 Jubiläum zu 75 Jahre Stettener Kirche
20.09 2009 – 28.02. 2010
Ausstellung im Stadtmuseum Leinf.-Echterd.
75 Jahre Stettener Kirche mit Werken von
Fritz v. Graevenitz
M E I N U N G E N
Wolf Hermann
Wo wird Jesus in dieser Gemeinde für
Dich erfahrbar?
Jesus begegnet mir
am intensivsten auf
den diversen Freizeiten, die ich immer
wieder begleite.
Wenn man Kindern
und Jugendlichen
weit ab vom alltäglichen Trubel von Jesus
und Gott berichtet,
merkt man oft, wie es
ihnen sichtlich Freude
macht, davon zu erfahren.
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist Dir
in Erinnerung geblieben?
Vor allem geprägt hat
mich meine Zeit als
kleiner Junge als ich
noch selbst ein Teilnehmer war und zu
den Mitarbeitern aufgeschaut habe. Diese
Zeit hat meine Arbeit
in der Gemeinde am
meisten geprägt.
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Fritz von Graevenitz · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Fritz von Graevenitz (1892 - 1959)
Bildhauer und Maler
1892
am 16. Mai in Stuttgart geboren
1903-10 Erziehung in Kadettenanstalten in Potsdam und Lichterfelde
Es entstehen erste Plastiken und Zeichnungen, diese
Begabung wird jedoch vom Vater nicht gerne gesehen
M E I N U N G E N
Was bedeutet Ihnen
die Kirchengemeinde Stetten?
Seit 56 Jahren
wohne ich hier in
Stetten. In dieser
langen Zeit ist die
Stettener Kirchengemeinde für mich
zu meiner geistlichen Heimat geworden.
Welches Gefühl
verbinden Sie mit
dieser Gemeinde?
Für mich ist es ein
gutes Gefühl, zur
Stettener Kirchengemeinde zu gehören. Ich fühle mich
hier sehr wohl und
geborgen. Leider
bin ich nicht mehr
so mobil, um am
Gottesdienst teilnehmen zu können.
um 1906 zieht die Familie von Graevenitz in das Kavaliershaus auf
der Solitude, später arbeitet und wohnt Fritz von Graevenitz
dort; nach seiner Heirat 1926 auch mit seiner Frau Jutta und
seinen 4 Töchtern
1914-18 Soldat im 1. Weltkrieg, in den ersten Kriegsmonaten erhebliche Verletzung am rechten Auge, die immer wieder zu
Trübungen führt und ein dreidimensionales Sehen für ihn
fast unmöglich macht
1919
Entschluss trotz der Probleme mit seinen Augen Künstler zu
werden. Er studiert an der Kunst-Akademie in Stuttgart und
am privaten Kunstinstitut von Gustav Britsch in Starnberg
1921
entsteht die Bronze-Skulptur „Äsendes Reh“, die ihm die
ersten Erfolge und Aufträge bringt
1922
Tod des Vaters
1923
Tod seiner innig geliebten Schwester Elisabeth; von
Graevenitz versuchte Elisabeth, vor allem ihr Gesicht, in
seinen Frauenfiguren darzustellen
1934
Entstehung des Christus am Kreuz für die
Ev. Kirche in Stetten / a.d.F.
1936
Ablehnung von Berufungen nach Hamburg und Weimar an
die Kunst-Akademien. Die Solitude bleibt der Mittelpunkt
seines Schaffens
1937
Berufung an die Kunst-Akademie Stuttgart als Professor für
Bildhauerei
ab 1939 Verschlechterung seiner Sehkraft und mehrere
Klinikaufenthalte in Davos (Schweiz) und Höchenschwand
im Schwarzwald. In dieser Zeit konnte er nicht als Bildhauer
arbeiten und wandte sich der Malerei zu, die für ihn ein weitere Möglichkeit des künstlerischen Ausdrucks bot.
1946
Otto Volz
Im Frühjahr Rücktritt als Direktor der Kunst-Akademie
Stuttgart
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75 Jahre evangelische Kirche Stetten · Fritz von Graevenitz
1957
Höhepunkt der Aquarellmalerei
1958
Entstehung des letzen großen Werkes im öffentlichen
Raum: Engel am Kanzelpfeiler in der Stuttgarter Stiftskirche
1959
am 6. Juni stirbt Fritz von Graevenitz; sein Grab befindet
sich auf dem so genannten „Soldatenfriedhof“ der Solitude
Die Lebensgeschichte von Fritz von Graevenitz zieht sich über verschiedene politische Zeiten hinweg.
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M E I N U N G E N
Wer Näheres über ihn, seine Arbeit und politische und kulturhistorische Zusammenhänge erfahren möchte, kann sich an das
Graevenitz-Museum auf der Solitude bei Stuttgart wenden. Das
Museum leistet einen Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte speziell
in Württemberg, in der Zeit von 1921 bis 1959.
Informationen unter www.graevenitz-museum.de oder unter
Telefon 0711 / 6 20 59 13.
Ingrid
Grischtschenko
Welches Erlebnis in
der Gemeinde ist
Ihnen in Erinnerung
geblieben?
Der Abschlussgottesdienst der Waldheimzeit am Uhlbergturm,
wo eine biblische Geschichte gespielt
wird, die ich dann
endlich auch anfange
zu verstehen.
Was fällt Ihnen ein,
wenn Sie Kirchengemeinde Stetten
hören?
Frauenfreundlichkeit,
weil hier Frauen nicht
nur zum Wort, sondern auch zu Wort
kommen.
Welche Eigenschaftsworte, welche Farbe
würden Sie mit der
Kirchengemeinde
Stetten in Verbindung
bringen?
Kurvig und lila, weil
mir das Logo gefällt.
Das von Graevenitzsche Kruzifix in der Stettener Kirche
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Kontakte und Adressen · 75 Jahre evangelische Kirche Stetten
Kontakte und Adressen
Wir haben die Arbeit in unserem
Gemeindebüro zu einem Schwerpunkt
gemacht. Das Gemeindbüro ist immer vormittags besetzt, für die Öffentlichkeit
zugänglich zu folgenden Zeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag
von 9:00 Uhr bis 11:30 Uhr.
Dorothea Göritz begegnet Ihnen gerne
und hilft Ihnen in Ihren Anliegen weiter.
Kirchenpflegerin Helga Schlecht und
Pfarramtssekretärin Dorothea Göritz
Gemeindebüro
Adresse: Weidacher Steige 15
70771 LE-Stetten
Telefon:
0711 / 9 02 29 40
Fax:
0711 / 9 02 29 41
Mail:
stetten@evkifil.de
Homepage:www.ev-kirche-stetten.de
Pfarrer Stefan Ruppert
(gleichzeitig 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderates)
Telefon:
0711 / 9 02 29 40
Email:
[email protected]
Diakon Paul-Heinrich Fuchs
Telefon:
0711 / 9 97 67 40
Email:
[email protected]
Helmut Häußler
(2. Vorsitzender des Kirchengemeinderates)
Email:
[email protected]
Kirchenpflegerin Helga Schlecht
Telefon:
0711 / 79 14 01
Mesnerin Edith Stecher
Telefon:
0711 / 79 14 31
Monia Schneider
(Hausmeisterin im Gemeindehaus)
Telefon:
0711 / 9 07 82 82
Evangelischer Fröbelkindergarten
Leiterin:
Brigitte Fritz
Adresse:
Fröbelweg 1
70771 LE-Stetten
Telefon:
0711 / 79 91 32
Mail:
[email protected]
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Inhalt · 75 Jahre Evangelische Kirche Stetten
75 Jahre Evangelische Kirche Stetten · Sponsoren
Wir danken folgenden Firmen, die uns aus Anlass
des Jubiläums mit einer Spende unterstützt haben:
Autohaus Steck
Bärenhof-Lädle, Gudrun Vohl-Grözinger
Beinschrodt GmbH
Bestattungsinstitut Schmauder
Dagmar Reutter Immobilien
Energie- und Renovierungsberatung Trost
Frühstückspension Holzwurm
Gärtnerei Steckroth GbR
Halden-Apotheke, Dorothea und Dr. Harald Paulsen
Inhalt
S. 2
Heizungsbau Fritzsch
Editorial
S. 3
Kreissparkasse Esslingen Filiale Stetten
Grußworte
S. 4
Unser Profil 2009
S. 6
Stettener Köpfe
S. 14
Metzgerei Vohl
Communität Selbitz
S. 19
Mietpark Schäfer GmbH
Aus der Geschichte
S. 20
Kroemer Kommunikationstechnik GmbH
Landwirtschaftliche Arbeiten Theo Vohl
75 Jahre evang. Kirche Stetten
Fritz von Graevenitz
S. 32
Kontakte und Adressen
S. 34
Dank für Unterstützung S. 35
Müller und Vohl GmbH
Reiner Stäbler Steinmetz und Steinbildhauerei
Schreinerei Hansjörg Burkhardt
Schützenhaus Stetten, Familie Zeimpekoglou
Sportgaststätte Weidacher Höhe, Familie Caleta
SRS Haus + Handwerk Roland Schöttle
Steck, Spielwaren Haushalt und Geschenke
Stuckateur Acker
Veit Steuerberatungsgesellschaft mbH
Impressum
HERAUSGEBER
Evang. Kirchengemeinde Stetten/Filder
Weidacher Steige 15
70771 Leinfelden-Echterdingen
Tel.: 0711 - 9 02 29 40
Fax.: 0711 - 9 02 29 41
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.ev-kirche-stetten.de
Lutro Luft- und Trockentechnik GmbH
Volksbank Filder eG
REDAKTION
Dorothea Göritz
Sabine Haas
Christopher Haigis
Helmut Häußler
Stefan Ruppert
Hans Martin Saecker
Klaus Zöller
BANKVERBINDUNG
Volksbank Filder
BLZ 611 616 96
KtoNr. 260 212 008
DRUCK
Druckhaus Weber,
Althengstett
Fotos
Titel, Rückseite, S. 6-13 Chris Sigel und privat
S. 14, 16, 18: privat; S. 15: Liselotte Kaper, 1948; S. 20-30: Albrecht Koch
„Meinungen“ Sabine Haas
Herzlichen Dank auch all denen, die nicht namentlich genannt werden wollten.
Wir freuen uns auch weiterhin über Spenden für unser
Jubiläum oder aber für unsere Kirchengemeinde.
Bankverbindung:
Volksbank Filder, BLZ 611 616 96, Kto.Nr. 260212008.
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