Schornsteinfeger Zeitung - Zentralverband Deutscher

Transcrição

Schornsteinfeger Zeitung - Zentralverband Deutscher
02.13
SCHORNSTEIN
Fachzeitschrift des Zentralverbandes Deutscher Schornsteinfeger e.V.
Gewerkschaftlicher Fachverband
Fracking – Risiko oder Zukunft?
Der Schornsteinfegerverlag GmbH, Konrad-Zuse-Str. 19, 99099 Erfurt,
PVSt F 2306, Entgeld bezahlt DPAG
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Leitartikel
3
SCHORNSTEINFEGER 02.13
Was geht das den ZDS an?
Umso erschreckender ist es, auf welche Ignoranz der ZDS bei
Teilen der Arbeitgeberseite trifft, wie unlängst anlässlich eines
Termins in der Hauptstadtinnung, als es z.B. um die Umsetzung der neuen Ausbildungsordnung oder die Betreuung von
Auszubildenden ging.
Da arbeiten die Sozialpartner ZDS und ZIV auf Bundesebene
hervorragend bei der Neuordnung der Ausbildungsordnung zusammen, ein gemeinsamer Tarifvertrag für die Auszubildenden
wird geschlossen, eine gemeinsame Ausbildungskasse geschaffen, gemeinsam um die Anerkennung der Allgemeinverbindlichkeit der Kasse gekämpft, in gemeinsamen Arbeitskreisen auf Bundesebene Ausbildungsinhalte und Lehrpläne abgestimmt, Landesinnungsmeister und ZDS-Vorsitzende unterschreiben eine gemeinsame Vereinbarung, und trotzdem
werden elementare Aufgaben des ZDS durch fragwürdige Unwissenheit in Frage gestellt.
Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber die stets geforderte „gute Zusammenarbeit“ der Verbände ist auf dieser Basis
wirklich nur mit viel Demut unsererseits zu ertragen. Als stolzer
Verband mit einer über 100-jährigen Tradition sollten wir nicht
in Demut verfallen, wenn überhaupt, dann aus Verantwortung
für unsere Kolleginnen und Kollegen, für unsere Auszubildenden und unsere mittlerweile mehr als 1.000 Fördermitglieder.
Aber auch gegenüber den Arbeitgebervertretern, die gemeinsam mit dem ZDS das Schornsteinfegerhandwerk unter nicht
immer einfachen Rahmenbedingungen weiterentwickeln.
Ein Blick auf die derzeitige Agenda von ZDS und ZIV macht
deutlich, wie viele gemeinsame Aufgaben wieder vor uns liegen: Die Bundes-Kehr- und Überprüfungsordnung ist bereits
auf der Ziellinie, eine Artikelgesetzänderung des Schornsteinfegerhandwerksgesetzes soll noch im ersten Halbjahr dieses
Jahres finalisiert werden, die Novellierung der Meisterprüfungsordnung wird gerade auf den Weg gebracht. Ich bin überzeugt, auch hier werden beide Verbände auf Bundesebene verantwortungsbewusst an bestmöglichen Lösungen arbeiten.
Die eingangs gestellte Frage verdeutlicht, dass wir weiter gemeinsam für heutzutage selbstverständlich gehaltene Arbeitnehmerbeteiligung einstehen müssen. Zu oft wird diese durch
den einen oder anderen Arbeitgebervertreter bewusst in Frage
gestellt, darunter leider auch solche, die die Vereinbarung zwischen
ZDS und ZIV selbst unterzeichnet
haben. Aber nur wenn diese Vereinbarung auch von den Unterzeichnern gelebt wird, hat sie einen
Wert! Wenn allerdings einige Unterzeichner nicht einmal Wert auf eine
ZDS-Mitgliedschaft ihrer eigenen
Mitarbeiter legen, den Zugang zu
Berufsschulen behindern oder gar
verweigern und Anträge zur Auflösung von Kehrbezirken stellen,
dann muss man die Ernsthaftigkeit dieser Willenserklärung in Frage stellen.
Bild: © Dagmar Siegel
Mit dieser Frage ist sicher schon fast jede Kollegin und jeder
Kollege konfrontiert worden, ich selbst nicht ausgenommen.
Die vielfältigen Ziele und Aufgaben des ZDS sind in der Satzung
festgeschrieben und umfassen weit mehr als das Erreichen
der Vollbeschäftigung oder eine Verbesserung von Einkommen
und Arbeitsbedingungen durch den Abschluss von Tarifverträgen. Seit jeher nimmt der ZDS Einfluss bei der Gestaltung von
berufsrechtlichen Vorschriften, unterstützt die Gesellenausschüsse und wirkt bei der Bildungs- und Schulungsarbeit mit
und das alles mit dem Ziel, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland bestmöglich zu
vertreten.
Es wird eine Richtungsentscheidung werden, wenn beide Verbände sich in den kommenden Monaten intensiv zum Thema „Tarifvertrag und Mindestlohn“ positionieren müssen. Persönlich
habe ich große Hoffnung, dass die Vertreter unseres Sozialpartners auf Bundesebene sich ihrer Verantwortung hierzu
sehr bewusst und faire Verhandlungen möglich sind. Große
Skepsis, auch aufgrund der Erfahrungen früherer Tarifverhandlungen, ist aber bei einigen Ländervertretern angebracht. Man
denke nur an die Verhandlungen, bei denen einige wenige Ländervertreter eine Blockadehaltung eingenommen und sogar
gedroht hatten, Verbandsstrukturen auf Arbeitgeberseite zu
zerschlagen. Man kann nur hoffen, dass diese Vertreter sich ihrer Verantwortung für das Gesamthandwerk bewusst werden
und ihr „Kirchturmdenken“ einstellen.
Im Vertrauen, dass vernünftige Menschen auch zu vernünftigen Lösungen fähig sind
Euer/Ihr
Torsten Litschke, Regionalsekretär
Regionalverband Nord
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Impressum
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64. Jahrgang, Heft 02/2013 – ISSN 0940-6964 –
Herausgeber
Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e.V.
– Gewerkschaftlicher Fachverband –
Eingetragen im:
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Inhalt
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
Wissen
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Fracking – Energiequelle der Zukunft?
Neue VDI-Richtlinie 4208 Blatt 1
Bayerische Versorgungskammer: Daniel Just neuer Vorstandsvorsitzender
Aus den Verbänden
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ZDS-Funktionsträger tagen in Jena
Ausbildungskostenausgleichskasse ebnet den Weg in die Zukunft
Aus der Industrie
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Grenzwerte für Luftschadstoffe häufig überschritten
Elektroheizung nur selten ein Gewinn
Oekofen Pelletsakademie: Maßgeschneiderte Fortbildungen für Schornsteinfeger
Kutzner + Weber: Feinstaubmessungen mit mobilem Gerät
Service
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Der Arbeitnehmerservice informiert: Wartezeiten beim Versicherungsschutz
Die BBK informiert: Neue Lehrgänge 2013
Stellenmarkt
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Stellengesuche/Stellenangebote
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Wissen
Fracking ‒ Energiequelle der Zukunft?
Die USA sind in den letzten Jahren zum Gasproduzenten
Nr. 1 in der Welt aufgestiegen und erleben momentan einen
wahren Gas-Rausch. Grund ist der Ausbau von Förderstätten, die die sogenannten unkonventionellen Gaslagerstätten ausbeuten. Das Zauberwort und die Technik, die dahinter
steht, heißt Fracking (Hydraulic Fracturing). Nun sind natürlich auch andere Länder wie Großbritannien oder Deutschland an dieser Technik interessiert, um sich ein Stück weit
unabhängiger von Gasimporten aus dem Ausland zu machen. Aber das Fracking-Verfahren ist umstritten.
(siehe Grafik). Bis zu 10 Mio. Liter Bohrgemisch werden bei
einer Bohrung in die Gesteinsschicht gedrückt.
Das Gemisch besteht bis zu 5 % aus Chemikalien, die den
Transport des Sandes unterstützen, also Reibung verringern, Bakterienbefall und somit die Entstehung von Faulgasen verhindern und die aufgebrochenen Stellen offen halten.
Das eingepresste Gemisch wird bis auf den Sand und die
Chemikalienreste anschließend wieder abgepumpt. Das Gas
kann nun durch den Sand, der die künstlichen Risse offen
hält, zum Bohrloch strömen und abgepumpt werden.
Was ist Fracking und wie funktioniert es?
Welche wirtschaftlichen Vorteile hat Fracking?
Schätzungen zufolge könnten in Deutschland bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter Erdgas durch Fracking gewonnen werden,
was die Erdgasreserven aus konventionellem Erdgasvorkommen hier in Deutschland um ein Vielfaches übersteigt. Die Reserven aus Schiefergasvorkommen könnten demnach ca. 13
Jahre den Gesamtgasverbrauch Deutschlands decken. Eine
Förderung würde die Abhängigkeit Deutschlands von Gasimporten senken. Derzeit deckt Deutschland durch heimische
Quellen ca. 15 Prozent des in Deutschland verbrauchten Gases ab, ein Drittel des benötigten Erdgases kommt aus Russland und etwa die Hälfte aus den Niederlanden und Norwegen.
Bild: © dpa-infografik GmbH
Fracking ist die Abkürzung für „Hydraulic Fracturing“. Bei
diesem Verfahren werden gasreiche Schiefergesteinsschichten, sogenannte unkonventionelle Lagerstätten, in
bis zu 5.000 m Tiefe angebohrt. Bei der gewünschten
Schicht angekommen, wird die Bohrung dort weiter horizontal durch die Gesteinsschicht getrieben. Dann werden Mithilfe eines Bohrgemischs aus Wasser, Quarzsand und Chemikalien (Frack Fluid), das unter gewaltigem Druck steht, tiefe
Risse in das Gestein gepresst. Dadurch kann nun das im
Stein gebundene Gas zu einem Bohrloch gelangen und von
dort nach oben gefördert werden. Diese Risse können sich
horizontal bis zu 100 m und vertikal bis zu 10 m ausdehnen
Bild: © ExxonMobil
Wissen
Das größte Problem stellt das eingesetzte, auf Wasser basierende Frack-Fluid-Gemisch dar, mit dem die Risse in die
Gesteinschichten gesprengt werden. Zwar besteht Frack
Fluid nur zu ca. 2 bis 5 Prozent aus Chemikalien, aber diese
haben es teilweise in sich. Aus einer Risikostudie für das
Land Nordrein-Westfalen geht hervor, dass selbst neuere
Fracking-Zusätze krebserregende und erbgutverändernde
Eigenschaften aufweisen. Außerdem sei die Entsorgung der
Lagerstättenwässer und Rückstände noch ungeklärt. In
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sich bereits
Bürgerinitiativen gegen Fracking gebildet, die unter anderem eine Verseuchung des Trinkwassers durch die giftigen
Chemikalien befürchten.
Wenn man bedenkt, dass bei einer Fracking-Bohrung bis zu
10 Mio. Liter Frack Fluid eingesetzt werden, bedeutet das
20.000 bis 50.000 Liter Chemikalien, die ins Erdreich gepumpt werden. Zwar wird der Großteil der Chemikalien wieder
abgepumpt, aber niemand weiß, ob und in welcher Menge Chemikalien durch Unfälle oder lecke Lagertanks in den Boden
bzw. ins Grundwasser gelangen können.
Darüber hinaus könnte aus der Gesteinsschicht befreites Gas durch Risse und undichte Bohrleitungen unkontrolliert ins
Erdreich und Grundwasser gelangen, was
starke Erdbeben auslösen und große
Schäden anrichten würde. Nicht zuletzt
geht es auch um die Folgen, die jede Rohstoffgewinnung mit sich bringt: Schwere
Technik rückt an, das Landschaftsbild
wird verändert und Lärmbelästigungen
sind nicht auszuschließen.
Wie groß ist die Gefahr tatsächlich?
Theoretisch sind Verunreinigungen des
Grundwassers nicht möglich, da sich zum
einen die Schiefergaslagerstätten mehrere hundert Meter unter dem Grundwas-
SCHORNSTEINFEGER 02.13
serspiegel befinden und zum anderen bilden die Schichten zwischen
Grundwasser und Schiefergasgesteinsschicht geologische Sperrschichten. Zusätzlich werden alle
Bohrungen in der Zone, die durch das
Grundwasser führt, durch Beton ummantelte Stahlrohre nach außen abgeschottet. Der Flüssigkeitskreislauf
ist zudem an der Oberfläche als geschlossenes System ausgelegt, so
dass es eigentlich keine Verunreinigungen durch Chemikalien geben
dürfte.
Leider zeigen die Erfahrungen aus
den USA, dass sehr wohl manches schief gehen kann, seien es
oberirdische Verunreinigungen durch Lecks im System oder
durch undichte Schutzhüllen der Bohrungen in der Grundwasserzone. Der berühmteste Mythos aus den USA, wonach man
das Wasser aus dem Wasserhahn anzünden kann, weil angeblich Schiefergas ins Grundwasser gedrückt wird, wie es z.B. in
diversen You-Tube-Videos zu sehen ist, ist mittlerweile als
Fehleinschätzung entlarvt. Tatsächlich handelte es sich um
Methan, das von Bakterien nahe der Erdoberfläche produziert
wurde.
Deutsche Firmen, die den neuen Rohstoff fördern wollen,
argumentieren mit den strengeren Umweltgesetzen in
Deutschland, ihrer Sorgfalt und Erfahrung, denn in Deutschland wird das Fracking-Verfahren schon seit knapp 50 Jahren bei anderen Lagerstättentypen eingesetzt.
Insgesamt ist das Fracking-Verfahren bereits 300mal
zum Einsatz gekommen, bis jetzt ohne größere Zwischenfälle. Zudem werden nach Angaben einer Sprecherin des Konzerns ExxonMobil momentan Frac-Flüssigkeiten entwickelt,
die speziell für die geologischen Verhältnisse in Deutschland
konzipiert sind und keinerlei giftige oder umweltschädigen-
Bild: © Umweltbundesamt
Wo liegen die Gefahren und warum ist das Verfahren umstritten?
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
8
Wissen
den Stoffe mehr enthalten sollen. Diese könnten bereits in
diesem Jahr für Praxistests zur Verfügung stehen.
Zu den Risiken der Schiefergasgewinnung in Deutschland
sind im Jahr 2012 zwei größere Gutachten erschienen. Ein
von Exxon Mobil beauftragter Expertenkreis hält die Förderung für beherrschbar, wenn bestimmte Voraussetzungen
erfüllt sind. Dazu gehört, nicht in Wasserschutzgebieten zu
fracken, ebenso wenig dort, wo der Untergrund unter tektonischer Spannung steht. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, soll die Erkundung fortgesetzt werden und einzelne
Demonstrationsprojekte gestartet werden. Auch eine Studie,
die für das Umweltbundesamt erstellt wurde, weist auf weiteren Forschungsbedarf zu möglichen Umweltschäden hin.
Gleichwohl kommt es ebenfalls zu dem Schluss, dass die
Schiefergasförderung unter strengen Auflagen ermöglicht
werden soll.
Meik Gebhard, Stellvertreter Technik/Bildung
Regionalverband West
Quellen: Die Zeit, ExxonMobil, Umweltbundesamt
Neue VDI-Richtlinie 4208 Blatt 1
Die neue VDI-Richtlinie 4208 Blatt 1 behandelt die
„Anforderungen an Stellen bei der Überwachung der Emissionen an Kleinfeuerungsanlagen - Stellen für die Ermittlung
der Emissionen“.
Mit Beginn des Jahres 2013 haben sich bekanntlich die
Rahmenbedingungen für das Schornsteinfegerhandwerk
grundlegend geändert. Alle Betriebe, die mit dem Schornsteinfegerhandwerk in die Handwerksrolle eingetragen sind
oder die Voraussetzungen nach §§ 7 bis 9 der EU/EWR-Handwerksordnung erfüllen, können Schornsteinfegerarbeiten
ausführen. Die handwerksrechtliche Genehmigung zur Ausübung der Tätigkeiten erteilt die zuständige Handwerkskammer, wenn die fachliche Eignung nachgewiesen wurde. Die
gesetzliche Grundlage zur Ausübung von Schornsteinfegertätigkeiten ist im neuen Schornsteinfegerhandwerksgesetz
(SchfHwG) verpflichtend aufgeführt. Die VDI-Richtlinie legt
als anerkannte Regel der Technik Anforderungen an Emissionsprüfstellen fest, die Emissionsmessungen und Überwachungen nach der 1.BImSchV oder der Kehr- und Überprüfungsordnung vornehmen. In der Richtlinie sind die Anforderungen an den „fachlich Verantwortlichen“ (i.d.R. der Betriebsinhaber) sowie die Anforderungen an das „fachliche
Personal“ (i.d.R. das ausführende Personal) aufgeführt.
Der Entwurf der Richtlinie vom Februar 2012 wurde mit
Ankündigung im Bundesanzeiger einem öffentlichen Einspruchsverfahren unterworfen. Die Version der Richtlinie
wurde am 03.01.2013 von der Kommission Reinhaltung der
Luft im VDI und DIN – Normenausschuss KRdL veröffentlicht.
Die Richtlinie legt im Abschnitt 3 die organisatorischen Anforderungen, im Abschnitt 4 die technischen Anforderungen
und im Abschnitt 5 die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem fest. Neben den gesetzlichen Grundlagen
gemäß SchfHwG § 2 Abs. 1, die besagen, dass die Mindestqualifikation zur Durchführung von Schornsteinfegertätigkeiten die Gesellenprüfung im Schornsteinfegerhandwerk
ist, legt die Richtlinie erstmals auch berufsbezogene Fertigkeiten und Kenntnisse fest, welche nachgewiesen werden
müssen, wenn eine vergleichbare Qualifikation nach der
EU/EWR-Handwerksverordnung anerkannt werden soll.
Die schon im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)
genannten Grundsätze in Bezug auf die Unabhängigkeit und
Neutralität, also die Grundlage des behördlichen Handelns,
werden in der Richtlinie ebenfalls anhand von konkreten Beispielen und Vorgaben benannt:
„Unabhängigkeit und Neutralität setzen in der Regel voraus, dass die Stelle keiner personellen, finanziellen oder
sonstigen geschäftlichen Verflechtung unterliegt, die faktisch eine Einflussnahme auf die Aufgabenerfüllung der Stelle mit sich bringen kann.
Emissionsprüfstellen dürfen insbesondere keine Messungen und Überwachungstätigkeiten an Anlagen durchführen,
die von ihnen selbst geplant, verkauft, errichtet oder repariert wurden.
Wartungsarbeiten an der Anlage dürfen nur in dem für den
Betreiber vorgesehenen und in der Bedienungsanleitung beschriebenen Umfang vorgenommen werden.“
Auch die zur Führung des Kehrbuches nach SchfHwG §19
erforderlichen Daten werden dort beschrieben und sind vom
fachlich Verantwortlichen ordnungsgemäß zu übermitteln:
• Arbeitsaufträge unter Berücksichtigung des Personaleinsatzes (Jahresarbeitsplan) zu planen und zu organisieren
Wissen
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
„Der fachlich Verantwortliche und das weitere fachkundige Personal müssen sich regelmäßig fortbilden, insbesondere hinsichtlich neuer Messund Anlagentechnik sowie relevanter technischer und immissionsschutzrechtlicher Vorschriften.“
• Arbeitsplanung unter Berücksichtigung von Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rationeller Energieverwendung durchzuführen
• technische Arbeitspläne, technische Zeichnungen und Skizzen
zu erstellen und in einer Arbeitsplanung zu berücksichtigen
Alle Vorgänge der Emissionsprüfstelle, die in der VDI-Richtlinie 4208
Blatt 1 beschrieben werden, haben
sich einem Qualitätsmanagementsystem zu unterziehen, damit die Einhaltung der Anforderungen der Richtlinie
sichergestellt wird.
• Vorgehensweise bei einer Fehler- und Funktionsstörungssuche zu dokumentieren,
Fehler und Mängel festzustellen und Vorschläge zu
deren Behebung zu erarbeiten und dabei folgende Punkte zu berücksichtigen:
➢ Mängelaufzeichnung, Mängelmeldung, Dokumentation, Statistik
➢ Stellungnahmen, Begutachtungen
➢ Skizzen, Arbeitsunterlagen, Formblätter
Der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e.V. ‒ gewerkschaftlicher Fachverband ‒ war durch die Abteilung Technik/Bildung an der
Entstehung der Richtlinie beteiligt.
Die VDI-Richtlinie 4208 Blatt 1 ist zu beziehen beim Beuth
Verlag GmbH unter www.beuth.de.
• Möglichkeiten der Datensicherung und Maßnahmen
zum Datenschutz zu beschreiben
(sl)
In Abschnitt 3.4 wird die erforderliche Bereitschaft zur
stetigen Fort- und Weiterbildung dokumentiert:
Quelle: Verein Deutscher Ingenieure e.V., Düsseldorf
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Wissen
Wechsel an der Spitze der Bayerischen Versorgungskammer
München – Am Freitag, den 25.01.2013 wurde Lothar Panzer nach 10 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Versorgungskammer in der Residenz München feierlich von Innenminister Joachim Hermann
in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig begrüßte der Innenminister Daniel
Just, der zuvor stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für den
Bereich Kapitalanlagen war, als neuen
Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen
Versorgungskammer. Gerhard Raukuttis,
bisher Vorstandsmitglied für den Bereich
berufsständische Versorgungswerke (ohne Ärzteversorgung und betriebliche Altersversorgung, ohne kommunale und
kirchliche Zusatzversorgung) wurde als
neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender eingeführt. André Heimrich, zuvor
stellvertretender Bereichsleiter Kapitalanlagen, wurde als neues Vorstandsmitglied für den Bereich Kapitalanlagen beV.li.n.re.: André Heimrich, Lothar Panzer, Daniel Just, Gerhard Raukuttis
grüßt.
Lothar Panzer begann seine berufliche Karriere 1975 bei
der Regierung von Oberfranken. Nach weiteren Stationen in
der Staatskanzlei, am Landratsamt Bayreuth und im Innenministerium führte ihn sein Weg1997 schließlich zur Bayerischen Versorgungskammer. Dort wurde er im Jahr 2000 in
den Vorstand berufen und übernahm 2003 den Vorstandsvorsitz.
Joachim Hermann würdigte besonders den großen Gestaltungswillen, das Engagement und vor allem die Leidenschaft, mit der sich Lothar
Panzer für die Belange der
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Bayerischen Versorgungskammer eingesetzt hat.
Panzer selbst blickte in
seiner Rede nicht nur auf
die eigene berufliche Laufbahn zurück, sondern
auch auf die teilweise
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Geschichte der BayeriSSchornsteinzugproblemen
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schen Versorgungskammer, wie die Gründung des
Bayerischen Versorgungsverbands während des 1.
Weltkrieges, die Währungsreform nach dem 2.
Weltkrieg oder die Aufgabe
des Wohnungsbaus im zerstörten München. Aus dieser Tradition könne sein
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Deutschland
eutschland
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Bild: © Rolf Poss
Daniel Just neuer Vorstandsvorsitzender
Nachfolger Daniel Just Kraft und Zuversicht für die bevorstehenden Aufgaben schöpfen, so Lothar Panzer.
Daniel Just studierte Betriebswirtschaftslehre in München und Lissabon und begann 1985 seine Karriere bei der
Dresdner Bank. Er wechselte 1993 zur damaligen Bayerischen Vereinsbank und kam schließlich im Juni 1998 zur
Bayerischen Versorgungskammer. Im Mai 2001 wurde er
Vorstandsmitglied und 2006 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Daniel Just betonte in seiner Rede vor allem
die Besonnenheit und die Bodenständigkeit, die seinen Vorgänger Lothar Panzer auszeichneten. „Sie waren nicht nur
Boss, sondern auch Vertrauter und Kollege. Ich glaube, es
gibt nur wenige Manager, die so bodenständig und geerdet
geblieben sind wie Sie“, so der neue Vorstandsvorsitzende.
Joachim Hermann würdigte Daniel Just: „Er ist genau der
Richtige für den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Wir
brauchen hier eine erfahrene Persönlichkeit mit hoher fachlicher wie sozialer Kompetenz, die besonderen Mut und viel
Kraft zur Weiterentwicklung und Neuerung mitbringt. Ich
wünsche Daniel Just für sein neues Amt alles Gute, viel Kraft
und Erfolg."
Zur offiziellen Verabschiedung und Neueinführung in der
Residenz München waren insgesamt 260 Vertreterinnen
und Vertreter aus Politik, Gremien und Verbänden, Geschäftspartner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bayerischen Versorgungskammer geladen.
Quelle: BVK
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Aus den Verbänden
Große Tagung in Thüringen war voller Erfolg
ZDS-Funktionsträger tagen in Jena
Bild: © Andreas Kramer
Bild: © Andreas Kramer
Jena – Erstmals fand in Jena am 1. und 2. Februar 2013 eine offene erweiterte Zentralvorstandssitzung statt, bei der die BG- und LG-Vorsitzenden
wie auch die Stellv. Finanzen/Verwaltung und
Technik/Bildung zusammenkamen, um sich in ihren jeweiligen Abteilungen auszutauschen, Neuerungen zu diskutieren und einen einheitlichen
Fahrplan für die nächsten Monate festzulegen.
Dieses höchste beschlussfassende Gremium außerhalb
der Zentralverbandstage hatte sich auf seiner letzten Sitzung im Dezember darauf verständigt, künftig zusätzlich mit
allen Bezirksgruppenvorsitzenden gemeinsam zu tagen. Ein
Mehr an Transparenz soll diese Öffnung mit sich bringen. Zudem erhoffte man sich einen breiteren Dialog untereinander
sowie eine Bereicherung der Diskussionen und eine Förderung des Teamgeistes. Die Premiere in Jena kann durchaus
als Erfolg gewertet werden!
Weber mit Ausblick auf die nächsten Monate
Traditionell eröffnete der 1. Vorsitzende des ZDS, Frank
Weber, die Tagung. Er gab einen Einblick in die aktuelle berufspolitische ZDS-Arbeit, vor allem auch hinsichtlich der
nächsten Monate und Jahre. Gerade das große allgemeinpolitische Thema der Energiewende bietet unserem Handwerk
neben Ängsten auch viele Chancen. Wir müssen vor allem
den Bereich Erneuerbare Energien noch mehr in den Fokus
nehmen, um hinsichtlich Ausbildung und Fachkräfte mit interessanten und zukunftsweisenden Perspektiven aufwarten zu können.
In seiner Funktion als umweltpolitischer Sprecher der SPDLandtagfraktion Thüringens hat Frank Weber nicht nur die
Möglichkeit, als Handwerksvertreter Ideen einzubringen, er
kann diese auch maßgeblich mitgestalten, so geschehen
beim Thüringer Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (ThEEWärmeG), das als Mustervorlage für den Bund und andere
Länder dienen könnte. Ziel des Gesetzesentwurfes ist, den
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung zu steigern sowie vermehrt Innovationsförderung und Haushaltsunabhängige
Förderinstrumente anzubieten. Gerade bei den Beratungsund Nachweispflichten sieht dieser Entwurf das Schornsteinfegerhandwerk als wichtiges Bindemitglied. Es bietet
unserem Gewerk die Chance, sich nachhaltig in einem großen Zukunftsmarkt zu etablieren.
Kritik am Bund der Energieverbraucher
Offen kritisierte unser 1. Vorsitzender den Bund der Energieverbraucher, der das faire Spielfeld schon lange verlassen habe. Dieser eingetragene Verein platziert sich immer
wieder als Sprecher der Energieverbraucher, ohne eine wirkliche Legitimation hierfür zu haben. Vor allem diverse
Falschaussagen bezüglich des Wegfalls des Schornsteinfeger-Monopols haben Weber sehr verärgert.
Auch aktuelle Themen wie die kartellrechtliche Auseinandersetzung des liberalisierten Schornsteinfegerhandwerks
oder die Nichtausschreibung freier Kehrbezirke in Hamburg
und Sachsen-Anhalt waren Gegenstand von Webers Ausführungen.
Start der Ausbildungskampagne mit ZIV
Erfreut zeigte sich Frank Weber über die gemeinsame Initiative mit dem ZIV, dem Fachkräftemangel entgegenzutre-
Aus den Verbänden
ten. Man hat sich darauf verständigt, pro Landkreis mindestens 1 Ausbildungsplatz zu schaffen, insbesondere für
strukturschwache Regionen ist dieses Ziel überlebenswichtig.
Großes Thema Tarifwesen
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Die Säulen des ZDS
Der aktuelle Stand unserer Säulen Arbeitnehmerservice,
SIB-Service GmbH, BBK oder Feuerdepot wurde bei allen Tagungen offen dargestellt und aufgezeigt, wie gut und breit
man als Verband mittlerweile aufgestellt ist.
Einen wesentlichen Teil der Sitzung nahm natürlich das
Tarifwesen ein. Weber berichtete über den erfolgreichen Abschluss des Tarifvertrags über die berufliche Förderung im
Schornsteinfegerhandwerk (TFbA), den aktuellen Stand rund
um die Allgemeinverbindlicherklärung sowie über den nachfolgenden Antrag zur Allgemeinverbindlicherklärung des
Mindestlohnes. Dieser Antrag soll noch im Frühjahr gemeinsam mit dem ZIV beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales eingereicht werden.
Bild: © Andreas Kramer
Es folgte eine ausführliche Diskussion über die Strategie
zu den anstehenden Tarifverhandlungen um den Bundestarifvertrag. Der ZDS hat die lange Vorlaufzeit genutzt, um zu
einer absoluten Mitgestaltungsgewerkschaft zu werden, sei
es bei der Arbeit des Arbeitskreises Tarif, bei der online-Mitgliederbefragung oder den zahlreichen Meinungsfindungen
auf Tagungen und Sitzungen. Selten zuvor war ein finales
Forderungspaket so breit abgestimmt, wie zu den Verhandlungen 2013.
Weber machte deutlich, dass unser Ziel ein ordentlicher
Tarifvertrag ist. „Dieser muss natürlich den berechtigten
Forderungen unserer Mitglieder Rechnung tragen. Und genau hier ist der ZIV gefordert“, so Weber.
Felix Nottensteiner von der Feuerdepot GmbH
Arbeitsrechtsschulung mit RA Manfred Brauch
Bild: © Andreas Kramer
Ein Baustein der Serviceleistungen des ZDS ist die Betreuung
in arbeitsrechtlichen Fragen. Um hierfür gerade die LG-/BG-Vorsitzenden zu schulen, ist es unabdingbar, regelmäßige Fachseminare in die ZDS-Tagungen zu integrieren. In Jena beleuchtete Manfred Brauch, Fachanwalt für Arbeitsrecht, das Thema
Ausschlussfristen und sensibilisierte seine Zuhörer für die unterschiedlichsten Szenarien.
Manfred Brauch, Fachanwalt für Arbeitsrecht
Kehrbezirksvergabeverfahren
Markus Wanck berichtete über die letzten Neuerungen in
und um die einzelnen Kehrbezirksvergabeverfahren. So wurden zum 01.01.2013 in einigen Bundesländern (z.B. Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen) kleinere Änderungen
in den Vergabesystemen durchgeführt. Einen tollen Erfolg
konnten wir in Thüringen erzielen. Wenn sich ein bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger in Thüringen bei einer
Umbewerbung (Kehrbezirkswechsel) einer freiwilligen Qualitätskontrolle unterzieht und diese ohne Beanstandungen
verläuft, erhält er einen Punktebonus von 10 %. Bewirbt er
sich um seinen bisher verwalteten Kehrbezirk, erhält er
nach erfolgreicher Kontrolle sogar einen Bonus von 20 %. Bei
der Qualitätskontrolle wird das Kehrbuch digital von einem
paritätisch (Neubewerber/Wiederbewerber) besetzten
Sachkundigengremium geprüft. Da der Gesellenausschuss
ein Organ der Innung ist, scheidet dieser als Vertreter der
Neubewerber aus. Die Prüfung bezieht sich insbesondere
auf die fristgerechte und flächendeckende Ausführung der
Feuerstättenschau, der Abnahmetätigkeiten und der Erstellung der Feuerstättenbescheide.
SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Aus den Verbänden
Nach Wanck trägt das System in Thüringen nachhaltig dazu bei, dass alle hoheitlichen Tätigkeiten ordnungsgemäß
und fristgerecht durchgeführt werden. Wir hoffen, dass wir
ähnliche Systeme auch in anderen Bundesländern etablieren können, da sie durch die paritätische Besetzung bei allen Bewerbergruppen akzeptiert werden, eine deutliche Sozialkomponente beinhalten ohne dabei Pauschalpunkte zu
vergeben und das Schornsteinfegerhandwerk insgesamt sichern.
Die Möglichkeit, mehrere Kehrbezirke in einem Pool auszuschreiben (Poolverfahren) wird noch immer vom BMWi
rechtlich geprüft. Nach dem Urteil des Landesverwaltungsgerichts in Bayern ist das Beamtenrecht auf Bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger nicht anwendbar. Daher sind
viele grundlegende Fragen noch zu klären.
Auch die Tagung der Abteilung Technik/Bildung war reich
an Inhalten und hochkarätigen Gastreferenten, u.a. Hartmut
Müller, der als Leitender Regierungsschuldirektor im Novellierungsverfahren zur neuen Ausbildungsordnung federführend für den schulischen Rahmenlehrplan verantwortlich
zeichnete. Die Umsetzung der einzelnen Lernfelder erfordert
auch von den Berufsschullehrern eine intensive Einarbeitung in die neuen Ausbildungsinhalte. Die Ausgestaltung der
Lernfelder obliegt den berufsbildenden Schulen und erfordert die Umsetzung eines völlig neuen Berufsschulunterrichtes für die Auszubildenden. Die anwesenden Stellvertreter Technik/Bildung konnten somit wertvolle Informationen
für die Auszubildenden und die anstehenden Gespräche mit
den Berufsschulen mitnehmen.
Bild: © Andreas Kramer
Tagung Abteilung Technik/Bildung mich hochkarätigen Gästen
Arne Steffen von der BBK GmbH
bäuden ist im Hinblick auf die Energiewende ein neues umfassendes Betätigungsfeld, welches neue Aufgaben und Bereiche für die Schornsteinfeger bietet.
Ausgiebig erörtert und diskutiert wurden auch die aktuellen Themen der Abteilung Technik/Bildung, wie z.B. das bevorstehende Inkrafttreten der Kehr- und Überprüfungsordnung sowie die Sachlage um die neue VDI-Richtlinie 4208
Blatt 1.
Neue Lehrgänge der HANDWERKSSCHULE e.V.
Bild: © Andreas Kramer
Die HANDWERKSSCHULE e.V. hat ihr Angebot im Bereich
des e-learning erweitert. Der Lehrgang mit qualifiziertem Abschluss „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im
Schornsteinfegerhandwerk“ wurde in Kooperation mit der
Handwerkskammer Erfurt neu erstellt und wird ab Mitte
2013 angeboten werden.
Studie zur Entwicklung neuer Tätigkeitsfelder
Vom Bremer Energieinstitut konnten wir Herrn Dr. Ing.
Klaus-Dieter Clausnitzer begrüßen, der eine Studie zur Entwicklung neuer Tätigkeitsfelder im Schornsteinfegerhandwerk vorstellte. Die energetische Betrachtung von Wohnge-
Abteilung Finanzen/Verwaltung mit Basisthemen
gegen hohe Fluktuation
Die hohen Bestellungsquoten zum Jahreswechsel und der
anhaltende Fachkräftemangel sind nicht spurlos an unserem Verband vorübergegangen was das Ehrenamt betrifft.
Ein Großteil der Tagungsteilnehmer war relativ neu im Amt,
auch in der Abteilung Finanzen/Verwaltung. Gerade hier ist
ein ständiger Ämterwechsel problematisch, sind die buchhalterischen Aufgaben doch nicht innerhalb kürzester Zeit
zu erlernen, bis ein wirklich reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Natürlich steht hier der ZDS-Bundesverband mit Rat
Aus den Verbänden
und Tat zur Seite und versucht die Gliederungen aktiv bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen. Gerade deshalb
sind die Tagungen so immens wichtig. Viele Basisthemen
wurden im Vorfeld auf die Agenda gesetzt und während der
beiden Sitzungstage rege diskutiert. Allen voran haben wir
mit Tim Schröder (Stellvertreter Finanzen/Verwaltung, RV
Nord) einen sehr guten Referenten gefunden, der die Buchhaltung von Grund auf erklärte.
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
nach der Auftragserteilung weitere Neuerungen und veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die in das Programm mit aufgenommen werden müssen. Zum aktuellen
Stand hierüber berichtete Daniel Fürst und nahm die Anregungen und Ideen der Funktionsträger, die sich in der Diskussionsrunde ergaben, für die Weiterentwicklung des Programmes dankbar mit auf.
Bild: © Andreas Kramer
Weitere wichtige Themen, wie z.B. die
Änderung der Minijobs, die Zuarbeit für
die Steuererklärung, das Meldeverfahren
für Mitglieder und Einzelheiten der Steuer- und Reisekostenrichtlinie des ZDS
folgten im Anschluss. Im Dialog mit den
Kolleginnen und Kollegen ergaben sich
Vereinfachungen mancher Abläufe und
auch konkrete Verbesserungsvorschläge. Es liegt nun an uns, nach der Selektion zu prüfen, ob eine Umsetzung in Frage
kommt oder nicht.
Die Pausen nutzten viele, um mit Tim und anderen „älteren“ Kollegen Lösungen für Einzelprobleme in der jeweiligen
Gliederung zu diskutieren, sich Anregung für Neues zu holen
oder einfach zu hören, wie die Dinge in anderen Teilen
Deutschlands gehandhabt werden.
Ein weiteres großes Thema, das uns beschäftigt, ist die
Neuausrichtung des innerverbandlichen Finanzflusses.
Während auf der einen Seite die meisten Untergliederungen
des ZDS, trotz des Fachkräftemangels und einiger Austritte
aufgrund der jüngsten Bestellungen, immer stärker werden,
haben wir auf der anderen Seite auch Untergliederungen, die
vom momentanen Wandel sehr in Mitleidenschaft gezogen
werden. Als Solidargemeinschaft sind wir daher stets bestrebt, erkennbare Unverhältnismäßigkeiten zu beheben.
Daher soll bis zum Zentralverbandstag 2014 mit allen Untergliederungen gemeinsam ein Vorschlag erarbeitet werden,
der einen Gleichklang der Mitgliedsleistungen gewährleistet, und hierbei darf es keine Rolle spielen, ob das ZDS-Mitglied in Nord-, Süd-, Ost- oder Westdeutschland wohnt.
Bild: © Andreas Kramer
ZDS plant neuen innerverbandlichen Finanzfluss
Die große Tagung aller Abteilungen des ZDS war auch dieses Jahr wieder eine erfolgreiche Veranstaltung. Viele fleißige, ehrenamtliche Funktionsträger haben an diesem Wochenende ihre Freizeit eingebracht, um gemeinsam mit ihren Erfahrungen und Ideen die Arbeitsweise des ZDS zu optimieren, um so die Leistung für unsere Mitglieder weiter zu
steigern. Das umfangreiche Schulungsmaterial wurde im
Nachgang jedem Teilnehmer zur Verfügung gestellt, so dass
die Informationen in den nächsten Wochen bis in jede ZDSKreisgruppe transportiert werden können.
Online-Mitgliederverwaltung
Die Einführung einer bundesweit einheitlichen Mitgliederverwaltung beschäftigt den ZDS schon seit mehreren Monaten. Nachdem im Rahmen des 36. Zentralverbandstages in
Rostock der Startschuss für die Entwicklungsarbeiten eines
solchen Verwaltungsprogrammes gegeben wurde, gab es
Allen Beteiligten danken wir hiermit nochmals für die offene und konstruktive Mitarbeit!
(akra, df, sl)
SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Aus den Verbänden
Ausbildungskostenausgleichskasse ebnet
den Weg in die Zukunft
Bundesweit 1.000 neue Ausbildungsplätze als Ziel
Sankt Augustin/Erfurt – Bundesweit 1.000 neue Ausbildungsplätze schaffen – so lautet eines der Ziele, das sich
der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV)
e.V. gemeinsam mit dem Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDS) e.V. auf seine Fahne geschrieben hat. Damit haben Frank Weber, 1. Vorsitzender des ZDS, und HansGünther Beyerstedt, Präsident des ZIV, eine erste Marge gesetzt, die es nun zu erreichen gilt.
In Folge der immer lauter werdenden Klagen über einen
Fachkräftemangel sieht sich eine steigende Anzahl an Wirtschaftsbereichen vor der Herausforderung, diesem mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Davon ist auch der Bereich der Berufsausbildung betroffen. Eine Berufsausbildung zieht sich über mehrere Jahre hinweg. Dies führt dazu,
dass ein Fachkräftemangel oft erst mit einer zeitlichen Verzögerung zu einer Erhöhung der Zahl der benötigten Arbeitnehmer mit geforderter Qualifikation führt. Immer noch gibt
es in Deutschland viele Regionen, die trotz des akuten Fachkräftemangels keine Ausbildungsplätze anbieten.
Bild: © Gina Sanders – Fotolia.com
„Die Ausbildung in unserem Handwerk zu fördern und auf
diesem Wege den Nachwuchs für diesen Wirtschaftszweig
zu sichern, ist im Sinne aller Berufsangehörigen. In Zeiten
des demographischen Wandels geben wir jungen Menschen
eine Chance zur Ausbildung und schaffen eine Grundlage für
deren Zukunft“, sind sich Hans-Günther Beyerstedt und
Frank Weber sicher.
Um dieses Ziel zu erreichen und die Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk auf Dauer zu sichern, gründeten der
Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) e.V.
und der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDS)
e.V. Ende vergangenen Jahres eine Ausbildungskasse (AKS).
Mit der Allgemeinverbindlicherklärung der AKS durch den Tarifausschuss der Spitzenorganisationen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) haben die Initiatoren die Weichen gestellt, die Berufsausbildung im Schornsteinfegerhandwerk für die Zukunft zu sichern und so einem
möglichen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Gründung einer Ausbildungskostenausgleichskasse
war jedoch nur ein erster Schritt zur Sicherung der Fachkräfte im Schornsteinfegerhandwerk. Ein weiteres Projekt, das
von den beiden Verbänden intensiv vorangetrieben wird, ist
die bundesweite Kampagne, dass in jedem Landkreis der
Bundesrepublik ein oder mehrere Ausbildungsplätze im
Schornsteinfegerhandwerk angeboten werden.
Auf Grundlage des Tarifvertrages zahlen die Schornsteinfegerbetriebe kalenderjährlich einen Beitrag von 4,4 % der
Summe der Bruttolöhne aller in ihrem Betrieb beschäftigten
gewerblichen Arbeitnehmer, die mit der Ausübung von
Schornsteinfegertätigkeiten betraut sind, an die AKS. Der
Beitrag zur AKS orientiert sich an den gezahlten Bruttolöhnen der Betriebe, um die Leistungsfähigkeit der Betriebe zu
berücksichtigen. Der Verpflichtung der Betriebe zur Einzahlung in die Ausbildungskostenausgleichskasse steht der Anspruch jedes Betriebes auf Ausbildungskostenausgleich gegenüber. Die Vertragspartner sind sich sicher, dass die Ausbildungskostenausgleichskasse die Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk sichert und ein Garant für die Zukunft
ist.
„In Deutschland gibt es in unseren 16 Bundesländern insgesamt 295 (Land-)Kreise. Wir bauen auf eine konstruktive
Zusammenarbeit mit unseren Landes-Innungsverbänden
und Innungen und sind zuversichtlich, unser Projekt gemeinsam erfolgreich umsetzen zu können“, freuen sich
Frank Weber und Hans-Günther Beyerstedt auf die Herausforderung, zukünftig jedem Landkreis im Bundesgebiet mindestens ein Ausbildungsplatzangebot im Schornsteinfegerhandwerk unterbreiten zu können.
Quelle: ZIV, ZDS
Aus der Industrie
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
Umweltbundesamt: Feinstaubbelastung nimmt leicht ab
Grenzwerte für Luftschadstoffe dennoch
häufig überschritten
Dessau-Roßlau – Stickstoffdioxid und Feinstaub beeinträchtigen nach wie vor die Luftqualität in Deutschland. Das
belegen vorläufige Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes für das Jahr 2012. Beim Stickstoffdioxid blieb
die Belastung gegenüber den Vorjahren unverändert hoch.
Die mittleren Konzentrationen von Feinstaub – gemessen in
PM10 – lagen im Jahr 2012 in Deutschland auf dem Niveau
des Jahres 2008 und damit deutlich unter dem der vorangegangenen drei Jahre. Vor allem in Städten und Ballungsräumen werden in direkter Nähe zu Straßen die Grenzwerte für
Feinstaub und Stickstoffdioxid noch zu häufig überschritten.
UBA-Präsident Flasbarth: „Die neuen Zahlen zur Luftqualität
in Deutschland zeigen, dass wir den Ausstoß von Schadstoffen in die Luft unbedingt weiter verringern müssen. Das gerade begonnene europäische Jahr der Luft 2013 wurde nicht
zuletzt auch deshalb von der Europäischen Kommission
ausgerufen, weil die menschliche Gesundheit und unsere
Ökosysteme nach wie vor nicht ausreichend geschützt sind.
Erfolgreiche Luftreinhaltung darf sich nicht länger auf Industrie und Verkehr beschränken. Nachdem in diesen Bereichen
viele Minderungsmaßnahmen gegriffen haben oder zu greifen beginnen, tragen mittlerweile Emissionen aus Kleinfeuerungsanlagen wesentlich zur Luftbelastung bei. Auch die Intensivviehhaltung erhöht aufgrund der wachsenden Ammoniak-Freisetzung großräumig die Feinstaubwerte, was sich
auch in den Ballungsräumen bemerkbar macht.“
52 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen überschritten den erlaubten Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, μg/m3.
Dagegen wurde der PM10-Jahresmittelgrenzwert für Feinstaub, der ebenfalls bei 40 μg/m3 liegt, im Jahr 2012
deutschlandweit eingehalten. Die Belastung der Luft mit
Feinstaub war im letzten Jahr eine der niedrigsten seit Beginn der Messungen. Zu Überschreitungen des Tagesmittelwertes kam es vor allem wieder an verkehrsnahen Messstationen. Selbst unter den günstigen Witterungsverhältnissen
im vergangenen Jahr lagen die Messwerte an nahezu 10
Prozent der verkehrsnahen Stationen aber über dem Feinstaub-Tagesgrenzwert. Dieser ist überschritten, wenn an
mehr als 35 Tagen im Jahr mehr als 50 μg/m3 Feinstaub
festgestellt werden.
Bild: © http://de.wikipedia.org
Logo: © Umweltbundesamt
Noch immer verringert die Feinstaubbelastung in Mitteleuropa die durchschnittliche Lebenserwartung um fast ein
halbes Jahr. Obwohl sich die Luftbelastung in Deutschland
seit 1990 deutlich verringert hat, bedarf es also weiterer Anstrengungen. Im Fokus stehen vor allem Feinstaub und
Stickstoffoxide. Sie entstehen aus Autoabgasen aber auch
bei Verbrennungsprozessen in
Industrie und Haushalten, vor
allem bei der Energie- und
Wärmeerzeugung. Die zunehmende Zahl von Kaminöfen
trägt mittlerweile nachweislich zur Feinstaubbelastung
während der Wintermonate
bei. Studien weisen auf einen
Anstieg von bis zu fünf Überschreitungen der Tageswerte
hin. Zudem wird mehrfach der EU-Zielwert von Benzo(a)pyren überschritten. Dieser liegt bei 1 Nanogramm pro Kubikmeter, ng/m3. Der Stoff – ein polyaromatischer Kohlenwasserstoff (PAK) – entsteht unter anderem bei der Verbrennung von Holz. Die Länder erfassen die Luftqualität derzeit
bundesweit an 643 Messstationen.
Das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt)
SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Aus der Industrie
„Die Entwicklung weg von der Fernwärme hin zu mehr dezentralen Kleinfeuerungsanlagen in Haushalt und Gewerbe
darf nicht zu einer höheren Staubbelastung führen, als sie
durch heutige Großkraftwerke erfolgt. Hier hat Deutschland
mit verschärften Regeln für Kleinfeuerungsanlagen einen
Weiterführende Informationen
Vorläufige Auswertung der Luftqualitätswerte des Jahres 2012:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4421.html
Das UBA wird eine abschließende Bewertung der Luftqualität in Deutschland vornehmen, sobald die validierten und ergänzten Daten aus den Luftmessnetzen von Bund und Ländern vorliegen.
Jahr der Luft 2013:
http://www.umweltbundesamt.de/luft/jahr-der-luft-2013.htm
Aktuelle Luftqualitätsdaten:
http://www.env-it.de/umweltbundesamt/luftdaten/index.html
UBA-Internetseiten „Luft und Luftreinhaltung“:
http://www.umweltbundesamt.de/luft/index.htm
Broschüre „Heizen mit Holz“:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3151.html
wichtigen Schritt getan“, so Flasbarth. Wie sich die Emissionen speziell bei holzbefeuerten Kleinfeuerungsanlagen verringern lassen, erklärt das Umweltbundesamt in seiner Broschüre „Heizen mit Holz“.
Weiterer Handlungsbedarf besteht da, wo die Atemluft
vieler Menschen mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet
ist: in den Städten und Ballungsräumen. Dort lassen sich die
Verkehrsemissionen durch Umweltzonen reduzieren. Werden sie mit wenigen Ausnahmeregeln und konsequent mit
Stufe 3 umgesetzt, die nur eine Einfahrt mit grüner Plakette
erlaubt, wirken sie sich nachweislich positiv auf die Luftqualität aus. Da mittlerweile über 80 Prozent der Pkw und 50 –
60 Prozent der Nutzfahrzeuge eine grüne Plakette erhalten,
bewirken Umweltzonen, die sich immer noch mit einer gelben Plakette zufrieden geben, keine wesentliche Verbesserung.
Damit sich die Luft in Ballungsräumen weiter verbessern
kann, ist es notwendig, die großräumigen Belastungen aus
der Landwirtschaft zu verringern. Das UBA setzt hier sowohl
auf eine Überarbeitung der Genehmigungsgrundlagen für Intensivhaltungen als auch auf die Umsetzung der guten landwirtschaftlichen Praxis, wozu unter anderem die schnelle
Einarbeitung von Wirtschaftsdünger gehört.
Quelle: Umweltbundesamt
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Aus der Industrie
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
Energieberatung der Verbraucherzentrale warnt vor
Kostenexplosion
Elektroheizung nur selten ein Gewinn
Berlin – Mit Beginn der Heizsaison taucht sie in den Werbeanzeigen wieder überall auf: die Elektroheizung. Die Anbieter versprechen neben niedrigen Heizkosten auch hohen
Komfort und sogar ein gutes Gewissen dank CO2-Reduktion.
Peter Kafke, Energiereferent der Verbraucherzentrale,
warnt jedoch vor bösen Überraschungen. „Statt zu sparen,
treibt eine Stromheizung die Energiekosten oft in ungeahnte
Höhen, besonders, wenn das Haus schlecht gedämmt ist“,
erklärt der Fachmann. Immer wieder, so der Energiereferent,
sitzen in unseren Beratungen Verbraucher, die sich ihre astronomische Stromrechnung nicht erklären können.
Besonders teuer sind Heizungen, die tagsüber Strom verbrauchen, wie z.B. die massiv beworbenen Infrarot-Flächenheizungen. Im Gegensatz zum etwas günstigeren Nachtstrom, für ca. 17 Cent pro kWh, kostet Strom tagsüber durchschnittlich nämlich 27 Cent pro kWh.
Mehr Informationen gibt es auch auf
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400
(kostenfrei). Die Energieberatung der
Verbraucherzentrale wird gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie.
Quelle: Verbraucherzentrale
Bundesverband e.V.
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Zum Vergleich: Für Gas fallen für jede kWh rund sieben, für
Heizöl umgerechnet etwa neun und für Holzpellets fünf Cent
an. Damit sind die Energiekosten einer Elektroheizung zweibis dreimal so hoch wie bei anderen Energieträgern. „Einsparungen, die Anbieter auf Grund vergleichsweise niedriger Investitionskosten versprechen, sind damit in kurzer Zeit wieder aufgezehrt“, erklärt der Experte.
Und auch für den Klimaschutz ist die Elektroheizung lediglich unter bestimmten Voraussetzungen ein Gewinn: Emissionen können nur gesenkt werden, wenn der Strom konsequent über einen zertifizierten Ökostromtarif bezogen wird.
Den gibt es allerdings nicht als Nachtstromtarif. Bei den
meisten Angeboten verursacht Heizen mit Strom wegen der
Verluste bei Stromerzeugung und -transport also deutlich
höhere CO2-Emissionen als andere Energieträger.
Logos: © BMWI, Verbraucherzentrale
Verbraucher, die eine größere Investition planen, sollten
sich deshalb unbedingt anbieterunabhängigen Rat einholen, empfiehlt Peter Kafke. „Bei einer neutralen Bewertung
der individuellen Situation wird meist schnell klar, welches
Heizsystem für den jeweiligen Verbraucher das Beste ist.“
Die Energieberater der Verbraucherzentrale helfen bei allen Fragen zum Energieverbrauch: online, telefonisch oder
mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis
sind die Beratungsangebote kostenfrei.
Matthias Steiner
Olympiasieger, Zentralheizungsbauer & Gas-Wasser-Installateur
Einfach stark:
Staubmessgerät STM 225
von AFRISO.
www.afriso.de/stm
ISH Halle 10.2 Stand B25
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Aus der Industrie
ÖkoFEN Pelletsakademie 2013:
Maßgeschneiderte Fortbildungen für
Schornsteinfeger
Mickhausen – Auch in diesem Jahr bietet ÖkoFEN wieder
seine beliebten Seminare speziell für Schornsteinfeger an.
Die kostenlosen, eintägigen Fortbildungen der „Pelletsakademie“ finden unter der Leitung von langjährig erfahrenen
Experten statt und sind sehr praxisnah ausgelegt. Vier verschiedene Schulungsorte stehen dabei zur Auswahl. Auf
Wunsch kann die Veranstaltung auf 1,5 Tage ausgedehnt
und mit der Besichtigung einer Pellets-Produktionsstätte
kombiniert werden.
Das Seminarpaket beinhaltet aktuelle Hintergründe zu
Energiemarkt und Rohstoffen sowie der Entwicklung des
Pelletsmarkts im Speziellen. Es werden nicht nur technische
Grundlagen und Potentiale der Pelletsheizung erläutert,
sondern auch Informationen zu Fördermöglichkeiten und
Wirtschaftlichkeit sowie gesetzliche Rahmenbedingen aufgezeigt. Generelle Argumentationen pro Pelletsheizung als
Unterstützung für eine fundierte Beratung im täglichen Kundenkontakt und Praxismessungen am Kessel runden die
Fortbildungsveranstaltung ab.
Das Schornsteinfegerseminar der ÖkoFEN
Pelletsakademie kann an vier festen Schulungsstandorten im Bundesgebiet besucht werden: Mickhausen (Bayern), Bühl (Baden-Württemberg), Hagen (NRW) und Überherrn (Saarland) – weitere Veranstaltungsorte sind auf Anfrage ebenfalls möglich.
Das komplette Schulungsprogramm der ÖkoFEN Pelletsakademie inklusive aller Termine für
das Jahr 2013 steht unter www.oekofen.de
zum Download oder ist unter 08204 2980-0 telefonisch bestellbar.
Die nächsten Termine für das Schornsteinfegerseminar der ÖkoFEN Pelletsakademie:
Mickhausen
Bühl
Hagen
Überherrn
25.04.2013
17.07.2013
26.09.2013
26.04.2013
18.10.2013
07.06.2013
Bild: © ÖkoFEN, Mickhausen
Das ÖkoFEN-Fachseminar speziell für Schornsteinfeger bietet auch 2013 wieder eine fundierte Fortbildung zu allen relevanten Punkten
rund um die Pelletsheizung. Neben vier festen
Schulungsstandorten sind auf Anfrage auch zusätzliche Veranstaltungsorte möglich.
ÖkoFEN Pelletsakademie 2013: Maßgeschneiderte Fortbildungen für Schornsteinfeger
Quelle: ÖkoFEN, Mickhausen
Aus der Industrie
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Neu bei Kutzner + Weber
Feinstaubmessungen mit mobilem Gerät
Maisach – Eine präzise Feinstaubmessung vor Ort durchführen und auswerten ist nun
kein Problem mehr: In Kooperation mit der Vereta GmbH aus Einbeck vertreibt Kutzner + Weber zukünftig die kompakten Feinstaub-Messkoffer aus der niedersächsischen Technologieschmiede. Als Spezialist bei thermischen Sensor-Systemlösungen ist die vielfach ausgezeichnete Vereta GmbH seit Jahren verlässlicher Partner für den Abgastechnikprofi aus Maisach. Entwicklungstechnische Kompetenz sowie innovative Produkte einerseits und Vertriebswissen sowie Kundennähe andererseits sind die Garanten für eine ideale
Partnerschaft.
Der Feinstaub-Messkoffer wurde nach den Anforderungen der neuen Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) entwickelt. Mit ihm lassen sich exakte Partikelmessungen im
Abgas von Festbrennstofffeuerstätten während des laufenden Heizbetriebs vornehmen. Er
ist bereits nach drei Minuten einsatzbereit. Bei der Messung kann auf voreingestellte Parameter zurückgegriffen werden; Messdauer und Bestückungsart sind definierbar.
Generell sind zwei unterschiedliche Messmethoden möglich: Entweder nach den Anforderungen der neuen BImSchV oder manuell. Die Bekanntgabe der Eignungsprüfung für die
Grenzwerte der 1. Stufe der BImSchV ist bereits erfolgt. Noch im Februar 2013 wird die Erweiterung der Bekanntgabe auf die 2. Stufe und alle Festbrennstoffe wie z.B. Stückholz, Pellets,
Hackschnitzel, Getreide und sogar Kohle erfolgen.
Dank der USB-Schnittstelle können die Ergebnisse direkt an einen PC übermittelt, ausgedruckt sowie als anschauliche Diagramme dargestellt werden. Da zahlreiche Messparameter mit aufgenommen werden, ist eine detaillierte Auswertung möglich. Aufgrund seiner hohen Messgenauigkeit eignet sich der kompakte Feinstaub-Messkoffer nicht nur für das
Handwerk, sondern auch für Labore und Prüfinstitute.
Weitere Informationen zum Feinstaub-Messkoffer sind unter
www.feinstaub-messkoffer.de zu finden.
Bild: © Kutzner + Weber GmbH, Maisach
Quelle: PR-Last, Kutzner & Weber
Dank des mobilen Feinstaub-Messkoffers können exakte Partikelmessungen nun besonders einfach und schnell durchgeführt werden.
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Service
Der Arbeitnehmerservice informiert:
Wartezeiten beim Versicherungsschutz
gen wird.
Bei der privaten Krankenversicherung sind die Wartezeiten vor allem bei Zusatzversicherungen die Regel. Diese betragen oft acht Monate für Zahnersatz, Psychotherapien
oder Entbindungen, für übrige Leistungen drei Monate. Schadensfälle, die in diesem Zeitraum auftreten, fallen nicht unter den Versicherungsschutz, Ausnahme: Unfälle.
Je nach Rechtsgebiet gelten bei der Rechtsschutzversicherung Wartezeiten von 1-3 Monaten. Darunter fallen Versicherungsfälle aus dem Arbeitsrecht, dem Mietrecht oder allgemeine Vertragsstreitigkeiten. Hiervon ausgenommen ist
der Fall, wenn es unmittelbar vor dem Versicherungsabschluss einen gleichwertigen Vertrag bei einer anderen Versicherungsgesellschaft gab, so dass der Schutz nach dem
Anbieterwechsel nahtlos weiterläuft. In diesem Fall verzichten viele Versicherungen auf die Wartezeit.
Vor Abschluss einer Versicherung ist deshalb dringend zu
empfehlen, die Versicherungsbedingungen genau durchzulesen, um die entsprechenden Wartezeiten und die dadurch
eingeschränkten Leistungen zu kennen. Die Wartezeiten
können jedoch umgangen werden, indem man bei der
Rechtsschutzversicherung frühzeitig abklärt, ob die neue
Versicherung die Versicherungszeiten beim Vorgänger anerkennt. Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung
kann man die Wartezeit durch eine ärztliche Untersuchung
umgehen.
Lebensversicherung im Mittel nur mit 3,6 % verzinst
Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Lebensversicherungen in diesem Jahr nur noch mit durchschnittlich
3,6% verzinst werden, was gegenüber dem Vorjahr eine weitere Absenkung bedeutet (2012: 3,9%). Anfang 2012 sank
der Garantiezins für neu abgeschlossene Verträge schon
von 2,25% auf 1,75%, die Gesamtverzinsung liegt nun mit der
garantierten Überschussbeteiligung bei 3,6%. Zum Vergleich: 2004 lag die Gesamtverzinsung noch bei 4,4%. Berücksichtigt man dazu noch die zu zahlenden Abschluss-,
Verwaltungs- und Risikokosten, so fällt die Rendite deutlich
niedriger aus, weil die Verzinsung nur auf den tatsächlichen
Guthabenanteil angerechnet wird.
Wie die Stiftung Warentest unter Berufung auf eine Befragung der Ratingagentur Assekurata berichtet, haben 87 %
der Versicherer ihre Gesamtverzinsung erneut gesenkt (z.B.
Allianz von 4 % auf 3,6 % oder Ergo von 3,8 % auf 3,2 %) und
nur bei 13 % der Unternehmen bleibt die Gesamtverzinsung
stabil.
Bestandskunden, die ihren Vertrag vor Juni 2000 abgeschlossen haben, sind von der Senkung des Garantiezinses
(damals 4 %) nicht betroffen, 1995 lag die Gesamtverzinsung für sie noch bei durchschnittlich 7,4 %. Und genau das
ist laut Stiftung Warentest auch der Grund für Zinssenkung
bei Neuverträgen, da die Versicherer das Geld für die Altverträge erwirtschaften müssen.
Die Verbraucherschützer weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kunden von Kapitallebensversicherungen zudem mit weiteren Leistungskürzungen rechnen
müssen wie z.B. die Verringerung der Kundenbeteiligung an
den Bewertungsreserven. Als starke Geldanlage kann man
die Kapitallebensversicherung der Stiftung Warentest zufolge deshalb nicht mehr bezeichnen.
Stiftung Warentest warnt vor Netto-Versicherungen
Die Stiftung Warentest warnt vor Lebensversicherungen,
bei denen der Vertreter für Abschluss- und Vertriebskosten
eine separate Rechnung vorlegt. Üblich ist, dass Abschlussund Vertriebskosten in den Versicherungsbeitrag einfließen,
bei manchen Policen werden diese Kosten jedoch nicht nur
separat aufgelistet, sondern über zwei Verträge abgeschlossen. Dies ist z.B. bei den Policen von PrismaLife und Atlanticlux der Fall.
Für den Kunden bedeutet dies, dass er die Abschluss- und
Vertriebskosten in jedem Fall zahlen muss, auch dann, wenn
er den Versicherungsvertrag vorzeitig kündigt. Laut Gesetz
darf eine Kündigung jedoch keine weiteren Kosten mehr nach
sich ziehen. Deshalb entschied das Landgericht Rostock auch
zugunsten eines Kunden, der Honorar in Höhe von 8500 Euro
zahlen sollte, obwohl er schon nach drei Monaten den Versicherungsvertrag gekündigt hatte (Az.: 10 O 137/10). Gegen
das Urteil wurde Berufung eingelegt.
Johannes Szwerinski
Leitung Arbeitnehmerservice
Logo: © ANS
Beim Abschluss eines Versicherungsverages sollte man daran denken, dass der
ersicherungsschutz nicht automatisch sot und in vollem Umfang besteht. Wartezeibestehen insbesondere bei Kranken- und
sschutzversicherungen, um zu vermeiden,
rträge abgeschlossen werden, weil aktuell
barer Zeit ein Schaden vorliegt bzw. vorlie-
Service
Die BBK informiert:
Neue Lehrgänge 2013
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
E M I S S I O N S MESSTECHNIK
Sei
fair zur Umwelt
ABGASANALYSE
DER SPITZENKLASSE
Kiel – Das Handwerk hat sich während der letzten vier Jahre der Übergangszeit ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Auch das magische Jahr 2013 änderte an dieser Situation wenig. Obwohl es mancherorts bereits im Laufe des vergangenen Jahres zu einigen Auswüchsen auf dem freien Markt gekommen war, scheint der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger nach wie vor der erste Ansprechpartner vor Ort zu sein. Selbst Eigentümer oder Verwalter
großer Liegenschaften warten in der Regel erst einmal ab, wie sich der neue Markt entwickelt
bzw. stellen fest, dass ein niedrigerer Preis nicht so leicht zu erzielen ist.
SPECTRA
plus
Die neue
MRU-MESSGERÄTE
GENERATION
Gegenwärtig setzen sich nur wenige Betriebe mit einer Neuausrichtung oder Umstrukturierung der eigenen Arbeitsabläufe auseinander. Das Denken in Gebührenwerten für Tätigkeiten, die mittlerweile dem freien Wettbewerb unterliegen, ist zwar nachvollziehbar, betriebswirtschaftlich jedoch schlichtweg falsch. Die Betriebe müssen sich nun ihrer eigenen
Stärken und ihres spezifischen Umfelds bewusst werden und sich an die geänderte Situation anpassen. Die internen und externen Bedürfnisse dieses Prozesses sind ganz und gar
individuell und können nicht pauschal beantwortet werden.
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Um die Veränderungen am Markt gezielt angehen zu können, haben wir gemeinsam mit
der HANDWERKSSCHULE e.V. unser bewährtes und praxisorientiertes Schulungsangebot erweitert. Wir empfehlen allen Betrieben, sich mit den Themen „Effektives Büro- und Softwaremanagement“, „Kooperation“ und „Kalkulation“ intensiv zu beschäftigen.
Am ersten Tag werden die Grundlagen für ein modernes Selbst- und Büromanagement
gelegt und deren Auswirkungen auf die betriebliche Praxis aufgezeigt. Am zweiten Tag wird
die praktische Umsetzung mit der eigenen Schornsteinfegersoftware vermittelt.
Termine
18.04.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Osnabrück)
13.05.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Neumünster)
29.05.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Berlin)
13.06.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Mecklenburg-Vorpommern)
03.07.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Innovationszentrum Erfurt)
12.09.2013 Effektives Büro- und Softwaremanagemanet (Hildesheim)
Logo: © BBK
Kalkulation
Hier erhalten Schornsteinfegerbetriebe die Möglichkeit, die Kalkulationsgrundlagen für
den eigenen Betrieb auf der Basis der individuellen Zahlen zu gewinnen. Nach einer Einführung in die historische Kalkulation, liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung der Grundlagen
der Kalkulation und deren individuellen Umsetzung. Die Teilnehmer rechnen mit den eigenen
Betriebskennzahlen und können das Tool zur Kalkulation selbstverständlich mitnehmen und
in ihrem Betrieb verwenden. Abschließend werden weitere Optionen zur Kalkulation und Optimierung aufgezeigt.
Abgasanalyse
(Öl, Gas, Feststoffe u.v.m.)
Gasdetektor
Dichtheitsprüfungen
gem. TRGI
Heizungs-Check
4-Pa Test
Druckmessungen
Temperaturmessungen
30 Sek. Mittelwert
gem. neuer BImSchV
SD-Karte:
2 GB Datenspeicher
Bluetooth: Datentransfer und
Gerätefernsteuerung
USB: Akkuladung und
Datentransfer
IRDA: Druckschnittstelle für
schnelle Ausdrucke
MRU – schon
immer eine
zukunftssichere
Entscheidung
®
seit 1984
An zwei Schulungstagen erhalten Schornsteinfegerbetriebe die Möglichkeit, die produktive
Arbeitszeit des Betriebsinhabers beim Kunden zu erhöhen. Dadurch erreichen sie eine höhere
Kundenbindung und ermöglichen durch mehr fakturierfähige Stunden Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Insbesondere in Betrieben, in denen der Mitarbeiter in den zu leistenden Stunden nicht alle Tätigkeiten abdecken kann, ist ein modernes Büromanagement elementar.
0611
Effektives Büro- und Softwaremanagement
MRU GmbH
74172 Neckarsulm-Obereisesheim
Fon 0 71 32 - 99 62 0 · Fax 0 71 32 - 99 62 20
[email protected] · www.mru.eu
SCHORNSTEINFEGER 02.13
24
Service
Termine
11.03.2013 Kalkulation im Schornsteinfegerbetrieb (Hamburg)
19.04.2013 Kalkulation im Schornsteinfegerbetrieb (Berlin)
14.10.2013 Kalkulation im Schornsteinfegerbetrieb (Warnemünde)
ge der Handwerksschule aus, die selbstverständlich auch 2013 von der Handwerkschule
angeboten werden und für zukünftige Existenzgründer empfehlenswerter denn je sind.
Termine
04.03.2013 Ex.-Lehrgang (Nickenich)
18.03.2013 Ex.-Lehrgang (Bielefeld)
08.04.2013 Ex.-Lehrgang (Warnemünde)
22.04.2013 Ex.-Lehrgang (Düsseldorf)
03.06.2013 Ex.-Lehrgang (Frankfurt)
17.06.2013 Ex.-Lehrgang (Nickenich)
15.07.2013 Ex.-Lehrgang (Beilngries)
02.09.2013 Ex.-Lehrgang (Berlin)
16.09.2013 Ex.-Lehrgang (Nickenich)
04.11.2013 Ex.-Lehrgang (Neumünster)
18.11.2013 Ex.-Lehrgang (Nickenich)
Kooperationen
Schornsteinfegerbetriebe erhalten durch diese Schulung
die Möglichkeit, Kooperationsmodelle für das Handwerk, untereinander und für sich selbst kennen zu lernen. Ziel ist es,
die Grundlagen für geplante Kooperationen bzw. Unternehmenszusammenschlüsse zu schulen. Die Schulung vermittelt
Basiswissen, zeigt praktische Beispiele auf und gibt ausreichend Gelegenheit zur Diskussion. Die BBK GmbH ist als einziger Dienstleister in Deutschland auf dieses Thema spezialisiert und betreut Zusammenschlüsse im Handwerk seit 2009.
Termine
29.04.2013 Kooperation im Schornsteinfegerhandwerk (Güstrow)
25.05.2013 Kooperation im Schornsteinfegerhandwerk (Reutlingen)
30.09.2013 Kooperation im Schornsteinfegerhandwerk (Hamburg)
Existenzgründungslehrgänge
Alle Schulungen bzw. Schulungstage mit Beteiligung der BBK werden ausschließlich von Referenten geleitet, die diese Themen auch in der
Praxis in den Betrieben begleiten und umsetzen:
Stefan Boll, Ralph Kröger, Arne Steffen und Michael Weiß.
Weitere Schulungstermine sind stets unter www.handwerksschule.de einzusehen.
Wo andere reden, vermitteln wir praxiserprobte Erfahrungen.
Dies macht den großen Erfolg der Existenzgründungslehrgän-
Euer Team der BBK
Wir trauern um unseren Kollegen
†
Peter Göbels
* 03.03.1979
† 11.01.2013
Am 11.01.2013 verloren wir unseren Kollegen,
Freund und Wegbegleiter Peter Göbels.
Für uns alle ist sein Verlust immer noch unfassbar.
Wir sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen
unsere tiefste Anteilnahme aus.
Frank Weber
1. Vorsitzender
Andreas Kramer
Regionalsekretär
RV West
Volker Eink
Bezirksgruppenvorsitzender
BG Münster
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Hotel Panorama Turracher Höhe
Sonnenski & Wellness-Spezial
Das Hotel Panorama Turracher Höhe befindet sich in absoluter Toplage, direkt an der Panoramaabfahrt, auf 1763 Meter,
mit Panorama-Rundumblick auf den Turracher See und die Kärntner Nockberge. Das Wintersportgebiet Turracher Höhe
bietet beste Bedingungen für Skifahrer, Carver und Snowboarder: 38 Kilometer Pisten abwechslungsreich und mit
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden • Skischulen für Skifahrer, Carver, Snowboarder und Langläufer • Ausrüstungsverleih • 15 km Langlaufloipen • Nocky-Flitzer – die spektakuläre Alpen-Achterbahn • Eislaufen am Turracher See •
Eisstockschießen • Winterwanderwege (25 km) und vieles mehr.
Die Turracher Höhe zählt zu den schneesichersten Gebieten Österreichs und ist vollflächig beschneibar.
Erleben Sie Sonnenskilaufen bei perfekt präparierten Pisten.
Fotos: Gemeinnütziges Erholungswerk e.V., turracherhoehe.at
Wintersportgebiet Turracher Höhe
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13.04.2013
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Kärnten / Österreich
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statt 2
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Doppelzimmer inkl. Verwöhnhalbpension
n Begrüßungsprosecco
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n täglich Nachmittagsjause
n Obstteller und eine Flasche Wein im Zimmer
n 6 Tage Liftkarte
n täglich Nachmittagsjause
n täglich 3 Stunden Ski-/Snowboardschule
n inklusive Parkplatz
von Mo.– Fr. oder
2 Vollmassagen für Erwachsene
n kostenlose Nutzung der beliebten Wellnessund Fitnesseinrichtungen
n Bademantelverleih während
Attraktive Kinderpreise auf Anfrage
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Stichwort: zds-Dolce Vita Kärnten
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Die Urlaubsprofis
der Schornsteinfeger
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Ihre persönliche Beratung:
Telefon 069 138261-200
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Stellenmarkt
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SCHORNSTEINFEGER 02.13
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Stellenmarkt
Arbeitshilfe für ZDS-Mitglieder
Arbeitshilfe Praxis Modul 14 Reinigen und Überprüfen von Lüftungsanlagen
Zentrale und dezentrale Entlüftung nach DIN 18017 Teil 1 – 3
Die Reinigung und Überprüfung von hygienischen Lüftungsanlagen ist durch den Einigungsvertrag
im Vollzug in den neuen Bundesländern seit Jahren ein wichtiger Bestandteil des Schornsteinfegerhandwerks in vielen Bundesländern. Doch nicht nur in den neuen Bundesländern existieren
Lüftungsanlagen zur Entlüftung von Bädern, Toiletten, Küchen und weiteren Räumen. Die in einigen Systemen abgeführte Feuchtigkeit enthält Stäube, Flusen und Fraßen und erhöht dadurch
die Brandübertragung.
Das Schornsteinfegerhandwerk ist hier ein objektiver Fachmann zur Überprüfung und Reinigung
von Lüftungsanlagen. Erstmals zum 01.01.2010 mussten die Bundesländer eventuelle Tätigkeiten an Lüftungsanlagen durch das Inkrafttreten der Bundes-KÜO über landesspezifische
Verordnungen regeln.
Die vorliegende Arbeitshilfe soll darüber informieren, wie unterschiedliche Systeme aufgebaut sind
und funktionieren.
Auch die Überprüfungs- und Reinigungsverfahren sowie Mängel und Funktionsstörungen der Anlagen sind beschrieben und erläutert.
Weitere Broschüren können Sie bei der Schornsteinfegerverlag GmbH bestellen unter:
www.schornsteinfegerverlag.de
Unsere Geschäftszeiten
Montag bis Donnerstag
Freitag
von 08.00 bis 18.00 Uhr
von 08.00 bis 15.00 Uhr
Bestellen Sie bequem per Telefon während unserer Geschäftszeiten: 03 61 / 789 51 – 50
Besuchen Sie uns vor Ort während unserer Geschäftszeiten: Konrad-Zuse-Str. 19, 99099 Erfurt
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10,70 3 für Nichtmitglieder
5,35 3 für ZDS-Mitglieder.
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DIN EN 14604 & ist VdS geprüft
eine fest eingebaute Batterie
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Einfache Sockel-/Melder-Montage
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VdS anerkannt nach DIN EN 14604
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Klebemontage (VdS anerkannt)
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Schwierige Umgebungsbedingungen wie z.B. frostfreie Keller,
Dachböden und Treppenhäuser
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