Was kann die Naturmedizin für unsere Lymphe

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Was kann die Naturmedizin für unsere Lymphe
A U S G A B E 18
0 2 / 2 014
DAS PATIENTENMAGAZIN
DES VEREINS LYMPHOLOGICUM
Was kann die
Naturmedizin für
unsere Lymphe tun?
Ostheopathie und Kinesiologie
beim Lymphödem
Marnitz-Therapie bei
Bewegungsschmerz
Lymphtaping
Lymphtherapie aus Fernost
Yoga mit Lymphödem
Mineralien und Kräutertherapie
04
INHALT
05
WISSEN
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Schulmedizin versus Naturheilverfahren
Unsere Themen im Sommer
THERAPIE
09 Osteopathische Behandlungen
bei einem Lympödem
Sanftes Lösen von Blockaden
12-13 Die Komplexe Physikalische Entstauungs therapie sinnvoll unterstützt
Lymphtaping mit elastischem Tape
14-15 Schmerz- und Bewegungsbehandlung für
Ödempatienten
Die Marnitz-Therapie
17 Mit dem Kopf durch die Beine?
Yoga für Ödempatienten?
LYMPHOLIFE
02 Coming soon...
Der Patientenservice des Lymphologicum
18-19 Lymphtherapie aus Fernost
Die Traditionelle Chinesische Medizin
Dies
&Das
LITFASS-SÄULE
2
2-23 Dies & Das
Tipps – Natürlich durch den Sommer
Der Wunsch möglichst bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähig zu bleiben und sich aktiv vor Krankheiten zu schützen, ist kein neuzeitlicher Trend, sondern schon lange in unserer Gesellschaft verankert.
Fühlen wir uns krank oder möchten Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen entgegenwirken, gehen wir zum Arzt und bedienen uns an dem Repertoire der klassischen Schulmedizin. Doch seit einigen
Jahren haben auch alternative Heilmethoden Einzug in die Behandlungszimmer genommen. Damit wird
den immer wieder keimenden Diskussionen über die Gefährlichkeit medikamentöser Nebenwirkungen
sowie mangelnder Ganzheitlichkeit der Schulmedizin und fehlender wissenschaftlicher Wirksamkeit alternativer Naturheilverfahren neuer Nährboden verschafft. Hinzu kommt die Tatsache, dass es bei dem
heutigen Überangebot von „natürlichen“ und „alternativen“ Heilverfahren schwer fällt, den Überblick zu
behalten und vielerorts den alternativen Therapien großes Misstrauen entgegengebracht wird. Andererseits werden viele Patienten von Homöopathen und Naturheilkundlern aufgefangen, vor allem dann,
wenn das Minutengespräch mit dem Fachmediziner zu mehr Irritationen als zu helfender Gesundheitsberatung geführt hat. Letzteres betrifft allerdings weniger die Frage der medizinischen Qualität unserer
Fachmediziner, sondern stellt vielmehr ein gesundheitsökonomisches Dilemma dar. Dieser, wie auch
nachfolgende Artikel stellen keinen Diskurs über das Pro und Contra von Schulmedizin oder Naturheilverfahren dar. Es geht vielmehr um die Differenzierung, Abgrenzungen aber auch Gemeinsamkeiten der
einzelnen Disziplinen.
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Schulmedizin und Naturheilkunde – ein unüberbrückbarer Gegensatz?
03 Bio und Natur sind mehr als nur Synonyme für
ökologische Landwirtschaft
Naturheilkunde in der Ödemtherapie
16LymphLEXIKON
K wie Kompression, Kompressionsdruck,
Kompressionsverlauf
Hauptsache pflanzlich?
WISSEN
05-08 Schulmedizin versus Naturheilverfahren
Hauptsache pflanzlich?
10-11
Hinter den Kulissen von Schmerz und Symptom
Die verdeckte Störung als mögliche Ursache –
Diagnostik über den Muskeltest mit Professional
Applied Kinesiology
20-21 Tipps und Tricks für die heiße Jahreszeit
Die Kompressionstherapie ist besonders wichtig
im Sommer
24-27 Die Ernährungsserie in LymphoLIFE!
Gesunde Ernährung & mehr – Natürlich heilen mit
Pflanzen und Mineralien
Wenn man von klassischer Schulmedizin spricht, ist von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen die Rede, die an
Universitäten und Medizinischen Hochschulen nach wissenschaftlichen Grundsätzen gelehrt und entwickelt werden. Der
behandelnde Mediziner ist somit ein Arzt mit abgeschlossenem
Studium der Humanmedizin, der sich mit der Vorbeugung
(Prävention), Erkennung (Diagnose), Behandlung (Therapie) und
Nachsorge von Krankheiten und Verletzungen beschäftigt. Die
Vielfalt der Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten haben zu einer Aufspaltung der Humanmedizin in eine große Anzahl
von Fachgebieten und Subspezialisierungen geführt. Das Ursache-Wirkungsprinzip von Diagnose und Therapie ist dabei durch
wissenschaftliche Methoden objektiv nachweisbar (bspw. in Form
von Laborwerten) und stellt vom Denkansatz her die Krankheitsursache selbst im Rahmen des Behandlungskonzeptes in
den Vordergrund. Obwohl in der Schulmedizin der Mensch inzwischen auch als vernetztes System verstanden wird, spricht man
dennoch primär von krankheitsorientierter Medizin.
In der Naturheilkunde hingegen wird die Gesamtheit von Körper,
Geist und Seele mit einer ganzheitlichen Strategie betrachtet,
denn es werden keine isolierten Faktoren der Krankheitsursache
untersucht, sondern der Mensch als vernetzter Organismus gesehen. Die Naturheilkunde greift dabei auf ein Spektrum verschiedener Methoden zurück, die der Anregung der körpereigenen
Fähigkeiten zur Selbstheilung, der Wiederherstellung des inneren
Gleichgewichts oder der Vorbeugung von Gesundheitsstörungen
dienen sollen. Im Gegensatz zur Schulmedizin spricht man in der
Naturheilkunde von gesundheitsorientierter Behandlung. Dennoch gibt es auch hier einige Unterscheidungen zu beachten, die
nicht zuletzt wegen der fehlenden therapeutischen Nachvollzieh-
barkeit der Behandlungsergebnisse in der Vergangenheit häufig
zu Konflikten zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde geführt
haben. Hinzu kommt, dass man unterschiedlichen Begriffen wie
beispielsweise Naturmedizin, Naturheilverfahren, Nicht-Schulmedizin oder Alternativmedizin begegnet, die allesamt der Naturheilkunde nicht gleichzusetzen sind und dabei auch äußerst
umstrittene Verfahren einbeziehen. In diesem Zusammenhang
erscheint in einem ersten Schritt die Unterscheidung zwischen
Naturheilverfahren und naturheilkundlichen Verfahren der
Alternativmedizin, auch als Komplementärmedizin bekannt,
am sinnvollsten. Während die Methoden der Naturheilverfahren
(Tab. 1) teilweise als sichere und wirksame Behandlungsmaßnahmen gelten, sind die Verfahren der Alternativmedizin (Tab. 2)
bislang den Nachweis eines positiven Effektes weitestgehend
schuldig geblieben. Hinzukommen hier die sogenannten alternativen Heilweisen, die bei rationaler Betrachtung der Tabelle
die Schlussfolgerung zulassen, dass keine wissenschaftlich fundierten Erklärungsmodelle geliefert werden können, sondern sich
deren Behandlungskonzepte eher am Glauben der Patienten orientieren (Tab. 3).
Methoden der Naturheilverfahren (Auszug):
Hydrotherapie (Wasseranwendungen)
Balneotherapie (Anwendung mit Heilbädern)
Phytotherapie (Behandlung mit Heilpflanzen)
Ernährungstherapie (gesunde Ernährung und Diätetik)
Physiotherapie und Bewegungstherapie
Massagetechniken
Elektrotherapie
Tab.1
06
WISSEN
WISSEN
LymphoLIFE 18
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Methodenbeschreibung einzelner Verfahren (Auszug)
Hydrotherapie
Reiztherapie, bei der das Wasser nur äußerlich zur Anwendung kommt. Sie umfasst ungefähr einhundert verschiedene
Variationsmöglichkeiten für die Anwendung von Wasser. Dazu
gehören Waschungen, Dampfanwendungen, Abreibungen,
Sauna, Wickel, Auflagen sowie medizinische Bäder mit verschiedensten Zusätzen, Güsse, Trockenbürsten, Arm- und
Fußbäder, Sitzbäder, Tau treten und Wassertreten.
Balneotherapie
Therapeutische Behandlungsform mit Wasser aus Heilquellen
insbesondere mit höherem Gehalt von gelösten Stoffen, z.B.
an Mineralstoffen. Der Unterschied zur Hydrotherapie liegt im
höheren Gehalt der im juvenilen Wasser gelösten Stoffe. Neben medizinischen Bädern gehören zur Balneotherapie auch
innere Anwendungen wie Trinkkuren und Inhalationen. Eine
spezielle Form der Balneotherapie ist die Thalasso-Therapie.
Phytotherapie
Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe von
Heilpflanzen. Dabei werden die Heilpflanzen in Form von Salben, Tees, Kapseln, Tinkturen oder Tropfen verabreicht.
Ernährungstherapie und Diätetik
Ernährungstherapie wendet sich an Kranke in Form eines therapeutischen Gesamtkonzepts bei ernährungsabhängigen Erkrankungen und krankheitsbedingten Ernährungsproblemen.
Ernährungstherapie verfolgt ein individuelles Therapieziel und
basiert auf einem individuellen Therapieplan. Sie setzt eine längerfristige Führung und Betreuung des Patienten voraus.
Bewegungstherapie
Die Bewegungstherapie steht als Oberbegriff für alle therapeutischen Verfahren, welche auf Bewegungslehre, körperlicher
Bewegung und Bewegungsübungen aufbauen. Sie ist Hauptbestandteil der Physiotherapie. Ein gezieltes und an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasstes Übungs- und
Behandlungsprogramm hat zum Ziel, die Selbständigkeit der
Person in ihrem sozialen Umfeld nach einer Erkrankung oder
Verletzung wieder aufzubauen beziehungsweise zu erhalten.
Massagetherapie
Die Massage gilt als eines der ältesten Therapieverfahren. Der
Masseur ertastet den Befund mit seinen Händen und behandelt mit bestimmten Grifftechniken. Nach Behandlungszielen
und Anwendungsformen unterscheidet man u.a. folgende
therapeutische Massageverfahren: Klassische Massage, Reflexzonentherapie, Unterwasserdruckstrahlmassage, Manuelle
Lymphdrainage, Marnitz-Therapie.
Elektrotherapie
Elektrotherapie nutzt die Kraft elektrischer Ströme oder Stromimpulse, um die natürlichen Heilungsvorgänge im Körper zu
aktivieren und zu unterstützen. Die Elektrotherapie nutzt je
nach Anwendungsgebiet nieder-, mittel oder hochfrequente
Stromformen.
LymphoLIFE 18
Behandlungsfehler-Begutachtung 2013
Medizinische Fachgebiete mit der höchsten Anzahl an Vorwürfen
Verfahren der Alternativmedizin (Auszug):
AkupunkturAromatherapie
Orthopädie und Unfallchirurgie
ChiropraktikEnzymtherapie
Chirurgie
HomöopathieNeuraltherapie
SchamanismusAyurveda
Osteopathie
07
Zahnmedizin
Tibetanische Medizin
Tab.2
Innere Medizin
Gynäkologie und Geburtshilfen
Umstrittene Verfahren (Auszug):
Pflege
BioresonanztherapieEdelsteintherapie
FrischzellentherapieHanddiagnosen
Neurochirurgie
IrisdiagnosenKirlian-Fotografie
Augenheilkunde
Reiki
Bioenergetische Diagnosen
GeistheilenHildegard-Medizin
Tab.3
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Urologie
0
500 1.000 1.5002.0002.5003.000 3.5004.000 4.500
Behandlungsfehler nicht bestätigt
Die wechselseitige Ausgrenzung von Schulmedizin auf der einen
und Naturheilverfahren auf der anderen Seite führt immer wieder
zu erheblicher Verunsicherung bei den Patienten. In den Medien
wird die Schulmedizin häufig der unpersönlichen Apparatemedizin, angetrieben von Herstellern pharmazeutischer Substanzen,
gleichgesetzt und mit der allseits beliebten Naturheilkunde und
dem Einsatz nichtchemischer Heilmittel verglichen. Ein wahrlich
unwissenschaftlicher Diskurs mit der Folge, dass das Vertrauen der Patienten in die Wirksamkeit längst belegter Verfahren
schwindet oder auf lebensnotwendige Behandlungen verzichtet
wird, da es kaum mehr möglich ist zwischen seriösen und unseriösen, gelegentlich sogar verschlechternden Gesundheitsangeboten zu unterscheiden. Da in der deutschen Gesundheitswelt die Medizintechnik und wirtschaftliche Therapieoptimierung
oberste Priorität haben, fragen sich zudem Patienten häufig zu
Recht, ob sie gut behandelt worden sind. Der Vergleich „Behandlung“ lohnt sich hier im wahrsten Sinne des Wortes. Sanfte,
nebenwirkungsarme, aber dennoch wirkungsvolle und vor allem
kostengünstige Präparate gehören nur noch selten zum Programm des sozialen Krankenkassensystems. Auch für den Blick
des gesamten Menschen in seiner Ganzheitlichkeit bleibt aus
wirtschaftlichen Gründen kaum mehr Zeit - von wochen- und
monatelangen Wartezeiten auf einen Arzttermin ganz zu schweigen. Naturheilkundlich qualifizierte Ärzte und Heilpraktiker propagieren, dass sie diese Werte nicht vergessen haben. Dazu gehört
neben einem angemessenen Medikament oder einer Therapie
auch die Betrachtung der persönlichen Lebenssituation des Patienten, seines Umfeldes, Empfehlungen in Ernährungsfragen,
tröstende Worte und viele weitere Kleinigkeiten.
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Wussten Sie schon?
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) hat im Mai 2014 eine Behandlungsfehlerbegutachtung für das Jahr 2013 vorgelegt. Statistisch erfasst wurden dabei Fehler aus dem ärztlichen (schulmedizinischen) Bereich
und der Pflege. Demnach erstellte der Medizinische Dienst der
Krankenversicherung (MDK) Gutachten in rund 14.600 Behandlungsfällen aufgrund eines Verdachts auf medizinische Behandlungsfehler, der bei 3.700 Fällen bestätigt werden konnte. Die
Zahlen sind erschreckend und alarmieren uns. Dennoch gut zu
wissen, dass sie im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind.
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„Wer heilt, hat Recht?“
Die Behandlung mit Naturheilverfahren, im Besonderen die Behandlung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern, gehört
in jedem Falle in die Hand erfahrener Experten unabhängig davon, ob es sich bei den angewandten Heilverfahren um Methoden der Schulmedizin oder der Naturheilkunde handelt. Zudem
sollten naturheilkundliche Verfahren als ergänzende Maßnahmen
angesehen werden, die den Einsatz lebensnotwendiger Verfahren der Schulmedizin nicht ersetzen können. Hier sind die Ärzte
und Behandler gefordert, das jeweils Richtige für ihre Patienten zu
tun, denn auch eine Nichtwirkung impliziert unter Umständen eine
Verschlechterung der Erkrankung.
Bei dem Überangebot von Gesundheitsleistungen aller Art fällt es
schwer den Überblick zu behalten. Wie soll man bei der Vielzahl
von Anbietern einen seriösen Naturheilkundler identifizieren? Als
Patient kann man hier ganz unterschiedlichen Ansätzen nachgehen. Einerseits könnte man auf die positiven Erfahrungsberichte
und Empfehlungen aus der Nachbarschaft vertrauen, andererseits hat man als aufgeklärter Patient durchaus ein Gespür für
Scharlatanerie oder sogenannte Wunderheiler. Zudem geben
seriöse Fachgesellschaften gerne Auskunft und informieren über
fachkundige und zugelassene Naturheilkundler in gewünschter
Umgebung.
Behandlungsfehler bestätigt
Für den „Schnell-Check“ sollte man im Patienten-Behandler-Gespräch auf folgende seriöse Kriterien achten: Der Behandler...
• ...verlangt nicht den Verzicht der schulmedizinischen
Diagnostik und Therapie
• ...fordert nicht Medikamente abzusetzen, ohne dies vorher mit
dem behandelnden Arzt abzuklären
• ...weist auf die Einschränkungen, Grenzen und Risiken der
betreffenden Methode hin
• ...gibt keine Heilversprechen ab
• ...beendet den Heilversuch, wenn sich kein Erfolg einstellt
• ...lässt sich nicht im Voraus bezahlen und verlangt keine
Fantasiehonorare
• ...gehört einem seriösen Berufsverband an
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Ärzte und „Behandler“
Ein weiterer Punkt, der häufig für Verunsicherung sorgt, ist die
Verwendung unterschiedlicher Begriffe für die Behandler. Zusatzbezeichnungen wie Homöopath, Kinesiologe etc. sind unüblich
und beschreiben lediglich die Therapien, die zur Anwendung
kommen und nur von Ärzten oder Heilpraktikern ausgeübt werden dürfen. In Deutschland gibt es lediglich zwei selbstständig
und eigenverantwortlich tätige Heilberufe: Der approbierte Arzt
und der zugelassene Heilpraktiker. Heilpraktiker darf sich nur
nennen, wer bei den zuständigen Gesundheitsbehörden eine
entsprechende Prüfung ablegt hat. Physiotherapeuten, Masseure
und andere Therapeuten dürfen weder Diagnosen stellen, noch
Behandlungen eigenständig ausüben und benötigen die Weisung
durch den Arzt oder den zugelassenen Heilpraktiker. Dem Heilpraktiker sind bei der Behandlung von Patienten gegenüber dem
Arzt gewisse Grenzen gesetzt.
08
WISSEN
THERAPIE
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Osteopathische Behandlungen bei einem Lymphödem?
Ausbildungsbedingungen für Ärzte und Heilpraktiker
Arzt für Naturheilverfahren
Heilpraktiker
Ausbildungsvoraussetzungen/
Vorbedingungen
- Hochschulstudium der Medizin von
mindestens sechs Jahren
- Ausbildung in Erster Hilfe
- Krankenpflegedienst von drei Monaten
- Ärztliches Praktikum von vier
Monaten und Zwischenprüfungen
- Facharztanerkennung
nicht vorgeschrieben
Art, Umfang und Dauer
der Ausbildung
in der Naturheilkunde
- 3 Monate Weiterbildung bei einem
Weiterbildungsbefugten gemäß § 5
Abs. 1 Satz 2 oder auch ersetzbar
durch 2 Fallseminare je 40 Unterrichtseinheiten einschließlich Supervision
- 160 Stunden Kurs-Weiterbildung
gemäß § 4 Abs. 8 in Naturheilverfahren
nicht vorgeschrieben
Wer als Arzt die Bezeichnungen Naturheilverfahren, Chirotherapie oder Homöopathie auf seinem Praxisschild führt, darf dies
nur, wenn er gegenüber der zuständigen
Ärztekammer eine vorgeschriebene theoretische und praktische Zusatzausbildung
nachgewiesen hat.
schriftlich und mündlich beim Amtsarzt
keine
- keine Behandlung meldepflichtiger
Erkrankungen nach dem Infektionsschutzgesetz
- keine Verschreibung von Betäubungsmitteln oder verschreibungspflichtiger
Medikamente
- daraus resultieren u.a. Einschränkungen bei der Neuraltherapie etc.
Prüfungsnachweis
Gesetzliche Einschränkungen
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Resümee – Empfehlung für Patienten
Der Begriff der Schulmedizin wird von ihren Gegnern häufig abgewertet, um die Fixierung der Medizin auf eingefahrene Strukturen zu suggerieren. Die Schulmedizin bedient sich jedoch im
Gegensatz zur Naturheilkunde und Alternativmedizin einer wissenschaftlichen Methodik mit nachweisbaren therapeutischen
Effekten, denn an den Universitäten gilt der Vorrang der Wissenschaftlichkeit. Ihr Einsatz führt nicht zwangsläufig zu eindeutigen
oder unumstrittenen Ergebnissen, sie bietet dennoch den Vorteil
der Nachvollziehbarkeit und der statistischen Relevanz ihrer Er-
gebnisse. Dies bedeutet nicht, dass die Nicht-Schulmedizin keine Wirkung hat, sondern lediglich, dass diese Wirkung schwer
oder nicht kalkulierbar und die Methodik der Komplementär- und
Alternativmedizin wenig oder gar nicht wissenschaftlich erforscht
und belegt ist. Dennoch nimmt die Naturheilkunde in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein, da die Erkenntnis, dass Gesundheit und Wohlbefinden weder selbstverständlich
sind noch von der Medizin garantiert werden können, seit einigen
Jahren in hohem Maße gewachsen ist. Es ist die Aufgabe einer
seriösen naturheilkundlichen Beratung, interessierten Patienten
einen unvoreingenommenen, wissenschaftlich-orientierten Überblick über die ethisch vertretbaren naturheilkundlichen Heilverfahren zu geben. Dazu gehört auch den Weg in eine professionelle
schulmedizinische Behandlung zu vermitteln, wenn sich verunsicherte Patienten aufgrund negativer Erfahrungen von der Schulmedizin abgewandt haben.
SH - Redaktion
Leben ist Bewegung, doch manchmal stockt der Energiefluss im Körper und es entstehen Störungen
und/oder Blockaden, die zu Erkrankungen führen können. Mit sanften Handgriffen kann der Osteopath
diese Blockaden und Störungen lösen. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert
und die Energie im Körper kann wieder fließen. Osteopathie kommt vor allem bei orthopädischen und
chronischen Problemen wie zum Beispiel bei chronischen Schmerzen zum Einsatz und verzeichnet gute
bis sehr gute Erfolge. Ist die Osteopathie auch bei der Behandlung von Lymphödemen eine sinnvolle
Behandlungsmöglichkeit?
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Osteopathie - wie sie wirkt!
Vergleich der Ausbildungsmodalitäten
Schamanen, Heiler, Geistheiler, Reiki-Praktizierende u.v.m praktizieren mit Auramassagen, Edelsteintherapien, Magnetismus oder
orientieren ihre Heilweisen nach dem Mondkalender. Für die Ausübung solcher „Therapien“ gibt es weder vorgeschriebene Ausbildungen noch staatlich anerkannte Prüfungskommissionen. Die
Wirksamkeit solcher Verfahren ist wissenschaftlich nicht belegt
und rein esoterisch-spiritueller Natur. Zudem stehen die Methoden im Verdacht, willkürlich und manipulativ vorzugehen.
Sanftes Lösen von Blockaden
Die Osteopathie ist eine aus den Vereinigten Staaten kommende manuelle Behandlungsmethode, die sich an einem
ganzheitlichen funktionellen Konzept orientiert. Der Entwickler Andrew Taylor Still
(1828 – 1917) war durch intensive Naturbeobachtungen und Anatomiestudien zu
der Erkenntnis gelangt, dass sich die Gesundheit des Körper durch Bewegungen
und durch das perfekte Zusammenspiel
von Organen, Knochen und Muskeln zeige. Da diese wie in einem Netzwerk miteinander verknüpft seien, könnten Bewegungseinschränkungen und Störungen
vor allem der Gelenke und Faszien (bindegewebige Umhüllungen von Muskeln
und Muskelgruppen) auch an anderen
Organen und Körperregionen Symptome
auslösen. Still entdeckte, dass man diese
Blockaden – er sprach von einer „Grundspannung“ – durch feinfühliges Ertasten,
leichten Druck mit den Fingerspitzen und
gezielten Handgriffen lösen kann. So werden Muskeln und Bindegewebe gelockert,
die Nerven aktiviert oder der Durchfluss in
Venen, Arterien und Lymphbahnen verbessert. Die Hände des Osteopathen sind
dabei sein einziges Instrument.
Durch das Lösen der Bewegungseinschränkungen kann der Körper Funktionsstörungen selbst beheben. Gerade für
chronische Leiden kann die Osteopathie
einen ganz neuen Ansatz bieten und wirkt
dank ihrer sanften Methodik entspannend
und schmerzreduzierend. Der Begriff
Osteopath ist in Deutschland nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich theoretisch jeder Osteopath nennen kann. Gute
Therapeuten können eine Ausbildung
vorweisen, die ein berufsbegleitendes
5-6-jähriges Studium und eine abschließende vom BAO anerkannte Prüfung umfasst. Die Weiterbildung zum Osteopathen
können Personen machen, die „eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde nach
der bestehenden Gesetzeslage für die
BRD“ haben (vgl. Curriculum BAO), also
bspw. Physiotherapeuten, Heilpraktiker
und Ärzte.
.
•••
Osteopathie bei Lymphödemen
Eine osteopathische Behandlung kann
alleine keine vollständige Entstauung gewährleisten. Das bedeutet, dass eine
osteopathische Behandlung eine KPE
mit Manueller Lymphdrainage, Kompressions- und Bewegungstherapie nicht
ersetzen kann! Das heißt aber nicht im
Umkehrschluss, dass die Osteopathie
bei Lymphödemen keinen Sinn macht.
Ganz im Gegenteil. Die praktische Erfahrung zeigt, dass osteopathische Behandlungstechniken eine sinnvolle Ergänzung
zur KPE sein können. Zu Beginn der osteopathischen Behandlung steht eine
umfangreiche Befundung, um genau zu
klären, wo die Probleme sitzen, die den
Lymphabfluss hemmen und durch den
Osteopathen beeinflusst werden können.
Bei einem sekundären Lymphödem können beispielsweise Bewegungsstörungen
aufgrund operativer Eingriffe wie bspw.
durch eine Mamma Ablatio (Brustamputation) sein. Diese Operation geht meist
mit einer großen OP Narbe einher, die aufgrund des queren Verlaufs zu Abflussstörungen führt. Auch ist die Beweglichkeit
des Schultergelenks und das Zusammenspiel dieses Gelenkabschnitts aufgrund
der Erkrankung und der Operation empfindlich gestört. Derartige Störungen
können auch bei anderen Operationen
entstehen. Vor allem operative Eingriffe
im Bauchbereich sind mit folgenreichen
Störungen, die den Lymphabfluss empfindlich beeinträchtigen können, zu beobachten.
Der Osteopath erkennt aufgrund der umfangreichen Befundaufnahme die Störstelle und kann somit einerseits durch gezielte Techniken, bspw. durch Faszientechniken (tiefe Massagetechniken, die
Verklebungen lösen), Narbenbehandlung
(Massage der Narben) und Mobilisation (Bewegung des Gelenks, Bewegung
bspw. des Zwerchfells mit der Atembewegung, Dehnungen) den Gelenkkomplex behandeln, aber auch durch globale
thorakale (im Brustwirbeksäulenbereich)
oder globale abdominale (im Bauchbereich) Techniken den Lymphabfluss positiv beeinflussen und unterstützen. Hier sei
besonders die Behandlung bzw. Mobilisation des Zwerchfells genannt, die durch
einen gesteigerten Energiefluss bzw.
durch eine verbesserte Atemfunktion das
Lymphsystem positiv beeinflusst. Auch
bei primären Lymphödemen kann die Anwendung von osteopathischen Techniken
die Ödemtherapie sinnvoll unterstützen.
•••
Fazit
Die Osteopathie bietet eine sanfte zusätzliche Behandlungsmöglichkeit von
Lymphödemen, die einerseits bei der Ursachenbehandlung des Lymphödems ansetzt, andererseits den Lymphabfluss unterstützt, aber auch die Folgeschäden wie
eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes oder Bewegungseinschränkungen
von Lymphödemen mindert. Osteopathische Behandlungen sind in der Regel eine
Privatleistung, die selbst getragen werden muss. Allerdings übernehmen immer
mehr gesetzliche Krankenkasse anteilig
osteopathische Behandlungen. Bitte fragen Sie hierzu direkt bei Ihrer Krankenkasse nach. Osteopathen finden Sie auf
Therapeutenlisten auf den Seiten der Osteopathieverbände unter
http://www.osteopathie.de/oder
http://www.bv-osteopathie.de/de-therapeutenliste.html
KWR - Redaktion
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WISSEN
WISSEN
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Hinter den Kulissen von Schmerz und Symptom
Die verdeckte Störung als mögliche
Ursache – Diagnostik über den Muskeltest
mit Professional Applied Kinesiology
Das Lymphödem in den verschiedensten Erscheinungsformen, mit den verschiedensten Ursachen stellt
uns Fachleute immer wieder vor besondere Herausforderungen. Sicher liegt es daran, dass es Störungen
gibt, die mit „normaler“ medizinischer Behandlung nicht gebessert werden können, dass Beschwerden
trotz hervorragender operativer Leistungen bestehen bleiben, was sich niemand erklären kann. Mit der
Applied Kinesiology wird uns Ärzten und Therapeuten ein diagnostisches Werkzeug in die Hände gegeben, das vom Ansatz her auf die Wechselbeziehungen von mechanischen Einschränkungen oder
chemischen Unverträglichkeiten und emotionalen Störungen des menschlichen Körpers gerichtet ist und
dabei gezielte Strategien zum Einsatz bringt.
•••
Die Kombination von Schulund Alternativmedizin ist kein
Widerspruch
Als Ärztin für Chirurgie war ich langjährig auf
der Suche nach weiteren therapeutischen
Möglichkeiten für meine Patienten mit
Lymph- und Venenerkrankungen. Begonnen hat alles mit der Manuellen Medizin.
Hier konnte Erstaunliches erreicht werden
– nur mit den Händen. Die Sichtweise der
chinesischen Medizin auf die Zusammenhänge des Organismus, die 5 Elemente
und ihr Zusammenwirken erweiterten meinen Blick sehr und therapeutische Erfolge
bei manchen, sonst operativ behandelten
Störungen, machten Mut. Auch homöopathisch zu arbeiten steht nicht im Widerspruch zum operativen Fach. Überzeugt
vom therapeutischen Benefit durch die
Kombination schulmedizinischer und alternativer Behandlungsstrategien arbeite ich
seit 2007 in meiner eigenen Praxis nach
einem ganzheitlichen Konzept. Das heißt,
schulmedizinisch mit moderner Ultraschalldiagnostik und im Bereich operativer Verfahren bei phlebologischen Erkrankungen
minimalinvasiv und möglichst schonend
– alternativmedizinisch mit Traditioneller
chinesischer Medizin (TCM), Applied Kinesiology (AK), Homöopathie und tibetischen
Arzneimitteln. Ganzheitlich heißt für mich,
den ganzen Menschen in seiner Individualität zu betrachten, nicht nur das Lymphödem, das Lipödem oder die Krampfadern,
wo auch immer sie lokalisiert sind. Denn
am Lymphödem „hängt“ ja eine einzigartige Persönlichkeit.
•••
Was ist die “Professional Applied Kinesiology” (PAK)?
Die PAK verbindet die einzelnen Methoden,
weil jedem Therapeuten die Behandlungsmöglichkeiten entsprechend seiner Erfahrung und seiner Kernkompetenz offenstehen. Die PAK nutzt standardisierte manuelle
Tests einzelner Muskeln und deren Stärkeänderung, um Funktionsstörungen des Organismus aufzudecken. Diese Funktionsstörungen sind oftmals mit den apparativen
diagnostischen Möglichkeiten nicht erfassbar. Es ist somit möglich, auch verdeckte
oder übergeordnete Störungen zu finden,
die im weitesten Sinne körperlichen und
emotionalen Stress verursachen und die
normale Funktionsfähigkeit auf verschiedenen Ebenen (Struktur/Skelett, Stoffwechsel/Chemie, Psyche/Emotion) des
Menschen beeinträchtigen können.
•••
Der Muskeltest
In einem ausgeglichenen System ist ein
Testmuskel normoreaktiv, was bedeutet,
dass sich der Muskel gegen einen Widerstand anspannen kann und sich über einen sogenannten Sedierpunkt (Akupunkturpunkt), den der Behandler stimuliert,
abschalten lässt. Eine gestörte Muskelreaktion ist Hinweis auf eine gestörte Muskelfunktion und kann sich auch in Haltungsveränderungen und Störungen des
Gangbildes manifestieren. Daher gehört
eine Haltungsanalyse zur primären Diagnostik. Bei Haltungsasymmetrien erfolgen
gezielte Muskeltests.
Störungen des Muskeltests können sein:
- Hyporeaktion (der Muskel kann dem Widerstand nicht standhalten = schwach)
-Hyperreaktion (der Muskel kann nicht
abgeschaltet werden = hyperreaktiv)
Verändert sich die Muskelreaktion während der Einwirkung eines Reizes (z.B. Stimulierung einer Narbe oder einer Region
durch Reibung, Medikamentengabe auf
die Zunge), ist dies ein Hinweis auf den
Einfluss des Reizes auf den Organismus. In
Verbindung zur chinesischen Medizin sind
jedem Funktionskreis spezifische Kennmuskeln zugeordnet, was für die Behandlung von großer Bedeutung ist.
•••
Das Behandlungskonzept
Innerhalb der AK hat sich bei der Behandlung chronischer Gesundheitsstörungen
die erweiterte Injury-Recall-Technik nach
Becker und Brunck bewährt. Hierbei wird
davon ausgegangen, dass Verletzungen
unmittelbar einen Fluchtreflex auslösen,
bei dem es zur Anspannung bestimmter
Muskelgruppen kommt. In einigen Fällen
bleibt der Fluchtreflex unterschwellig bestehen und führt zu einer Reaktion des
Gesamtorganismus auf allen Ebenen:
strukturell (Bewegungsapparat), biochemisch (Stresshormone und Aktivierung
des Sympathikus, Störung der Hormonfunktion) und emotional (psychische Störungen).
Der Verdacht auf das Vorliegen eines solchen noch bestehenden Fluchtreflexes
erfordert die Suche nach einer bestimm-
ten Region, die eine gestörte Muskelreaktion im Muskeltest aufhebt (z.B. Narben,
ehemalige Prellungen oder ähnliches). Ist
diese Region identifiziert, erfolgt die Behandlung in einem Stufenkonzept unter
Nutzung des Akupunktursystems. Ist der
Stress infolge des persistierenden (andauernden) Fluchtreflexes aufgelöst, kommt
der Körper wieder in die Möglichkeit der
Selbstregulation und kann Selbstheilungskräfte aktivieren. Unbedingt erforderlich
sind unterstützende Maßnahmen wie Ernährungsumstellung (nach AK-Testung),
Bewegung/Sport, Atemübungen, Achtsamkeit und Eigenaktivität.
•••
Kopplungsstörungen bei
Lip- und Lymphödem
Im weitesten Sinne ist hier der Feuchtigkeitshaushalt gestört, aus chinesischer
Sicht handelt es sich um eine Störung der
Mitte: Feuchtigkeit, Schwere sammeln
sich, daher ist keine Bewegung möglich,
die Leitbahnen und auch die Transportwege sind gestört, gleichzeitig kommt es
auch zu einer Starre im Denken, Fühlen
und Handeln. Ursachen können Operationen (z.B. Kaiserschnitt, Gebärmutterentfernung), Unfälle, Verletzungen oder
andere traumatisierende Ereignisse sein.
Hierbei muss nicht zwangsläufig eine direkte Beteiligung/Schädigung unmittelbar
anliegender Lymphbahnen erfolgt sein.
Auch entfernte Lokalisationen sind möglich (ein gefrorener Fluchtreflex). Über die
PAK gelingt es, die übergeordnete Störung
zu finden, die Dysfunktion zu beheben und
damit Bewegung in das erstarrte System
zu bringen, damit wieder Eigenregulation
stattfinden kann.
Fallbeispiel 1
Weibliche Patientin, 52 Jahre,
Lymphödem der Beine, beidseits
Symptome:
• Schmerzen beim Laufen
• Schwitzen
• Schlafstörungen
• Unruhe und Reizbarkeit
Bisherige Behandlung:
• Manuelle Lymphdrainage (ohne Erfolg
im Hinblick auf Ödemreduktion und
Schmerzreduktion)
Erweiterte Behandlung: 
• 4 Sitzungen Akupunktur
• Chinesische Heilkräutermischung mit
Rhemannia und Angelica nach
entsprechender Testung über den
AK-Muskeltest
Ergebnis:
• seitdem ödem- und symptomfrei
•••
Fazit
Fallbeispiel 2
Weibliche Patientin, 32 Jahre,
Lymphödem linkes Bein
Zustand nach Verkehrsunfall mit 25 Jahren
und dabei Prellung der linken Körperhälfte
und Schädel, ausgedehntes Hämatom
am linken äußeren Oberschenkel
Herkunft des Ödems:
• plötzlich aufgetreten nach sportlicher
Betätigung
Symptom:
• Schmerzen beim Laufen und Lymph ödem des gesamten linken Beines
Bisherige Behandlung:
• Manuelle Lymphdrainage
Erweitere Behandlung:
• 3 Sitzungen Alternativer Behandlungen
unter Einbindung des kinesiologischen
Muskeltests und der erweiterten Injury
Recalltechnik, wobei als Auslöser die
alte Verletzung nach Verkehrsunfall
identifiziert wurde, Therapie nach dem
entsprechenden Stufenkonzept
Ergebnis:
• Rückbildung des Ödems,
Beschwerdefreiheit
Beate Schwendler
Fachärztin für Chirurgie
Ganzheitliche Venenpraxis Gotha
Bertha-Schneyer-Str. 10
99867 Gotha
Tel. 03621 / 21 92 80
[email protected]


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

 


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Verdeckte Störungen können auch unabhängig von ihrem Ursprung und ihrer Lage
das Zusammenspiel zwischen Struktur,
Chemie und Psyche stören. Mit der Professional Applied Kinesiology ist eine übergeordnete Störung identifizierbar und mit
der erweiterten Injury Recalltechnik nach
Becker Brunck behandelbar. Im Ergebnis
wird das Gleichgewicht innerhalb des Organismus wiederhergestellt und die Regulationsfähigkeit wiedererlangt, was unter
anderem auch dazu führt, dass Ödemneigungen verringert und Lymphabflussstörungen erheblich verbessert werden
können. Die PAK sieht sich als Verbindung
zwischen Schulmedizin und ganzheitlicher
Medizin und erweitert so den diagnostischen und therapeutischen Blickwinkel.
DÄGAK Deutsche Ärztegesellschaft für
Applied Kinesiology,
Internet: www.ak-seminare.com;
www.DAEGAK.de
Email: [email protected]
Literatur
Brunck, M., D. Becker, Maack,S. (2014): Die Behandlung des
Fasciensystems im Rahmen der erweiterten Injury-Recall-Technique
Brunck M, Becker D.: The Extended Injury and Injury Recall
Technique, overview and treatment procedure
Callahan R.J.: Five Minutes Phobia Cure
Gallo F.: Energetische Psychologie
Garten H., Weiss G.: Systemische Störungen, Problemfälle
lösen mit Applied Kinesiology
Garten H.: Lehrbuch der Applied Kinesiology
Ginter A., Schnider P. et al. (2008): Injury Recall Technique
(IRT)
Schmitt, W.H.: A neurological rational for injury recall technique. Proceedings of the Annual Meeting of the ICAK-USA
(1999-2000)
Schmitt, W.H.: Injury recall technique
Weiss G.: Mechanorezeptoren-Challenge (Reiben) als adäquater Reiz zur Muskelfazilitierung und Differentialdiagnose einer
Muskeldysfunktion.
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THERAPIE
THERAPIE
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Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie sinnvoll unterstützt
Lymphtaping mit
elastischem Tape
Vor etwa 10 Jahren hat mich Hauke Mommsen (heute Professor an der Fachhochschule in Kiel für Physiotherapie, Orthopäde und Unfallchirurg) gebeten einen Workshop über Lymphtaping abzuhalten. Ich
hatte ein paar Jahre zuvor Fortbildungen im Kinesio-Taping gemacht. Durch unsere gemeinsame Arbeit
in der Sport-REHA-Kiel wusste Herr Mommsen von meinen Bemühungen, die Manuelle Lymphdrainage (MLD) mit anderen Therapien zu ergänzen, so auch mit dem elastischen Tapen. Dadurch entstand
eine „Erweiterung“ der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE), die auf der Erfahrung in
der therapeutischen Arbeit mit Ödemen aus dem onkologischen Bereich, der orthopädisch-traumatologischen Reha und der Betreuung von Spitzensportlern beruht.
•••
Ein Band mit hautähnlicher Elastizität
Das Tape wurde in den 70er Jahren von dem japanischen Chirotherapeuten und Kinesiologen Kenzo Kase entwickelt. Nach
mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Materialien hat sich
ein Tape Material mit hautähnlicher Elastizität als am erfolgreichsten herausgestellt. Mit der Anwendung bei der japanischen Volleyballnationalmannschft begann der „Siegeszug“ des Tapes um
die Welt. Es gibt leider nur wenig belastbare wissenschaftliche
Arbeiten über die Wirkung und den Erfolg des elastischen Tapes, aber die Empirik (Erfahrungswissenschaft) zeigt uns Tape
Anwendern (Therapeuten und Ärzten), wie erfolgreich mit dem
Tape gearbeitet oder eine andere Therapie ergänzt werden kann.
•Das Material besteht aus einem hochwertigen, wasserfesten
und latexfreien Baumwollstoff.
•Es ist mit einem hypoallergenen 100%igen Acrylatkleber ver sehen, der durch Wärme (Reibung/ Körperwärme) aktiviert wird.
• Das Tape ist von einer Beschaffenheit, welches Wasser, Wasser dampf, Schweiß und Luft durchlässt.
• Es ist mit einer ca.10% Vordehnung auf dem Papierträger auf-
getragen.
• Das Tape kann 7-10 Tage getragen werden und ist leicht von
von der Haut zu entfernen.
•••
Welche Wirkung hat Taping auf die Lymphe?
Das Tape, das zum Lymphtaping benutzt wird, kann durch seine
Längselastizität auf unterschiedliche Arten zur Ödemreduktion
eingesetzt werden. Die Wirkung des Tapes beruht auf der Verschiebung und der Kompression der Haut sowie der darunter
liegenden Gewebestrukturen. Die Reaktion der Rezeptoren und
der oberflächlichen Gefäße (Blut- und Lymphgefäße) auf die Tape-Anwendung stellen die Therapie oder eine Therapieergänzung dar. Die Diagnostik bestimmt die Anlagetechnik, je nach
Beschwerdebild hat man verschiedene Tapeanlagetechniken
zur Verfügung. Instabilität eines Gelenkes, Muskelprobleme oder
Ödeme erfordern grundsätzlich unterschiedliche Techniken und
werden entsprechend in das Therapiekonzept eingebaut. Die
Instabilität eines Gelenkes wird mit einer sogenannten Ligament-Technik stabilisiert, Muskelspannungsprobleme werden mit
Muskeltapetechniken positiv beeinflusst.
Die hellen Streifen auf der Haut waren mit schmalen Lymphtapes überklebt.
Unter dem Tape entsteht eine höhere Lymphdynamik.
Die sorgfältige Tape-Anlage ist Voraussetzung für ein positives
Ergebnis. Ebenso ist es unumgänglich, dass man das richtige
Material verwendet, welches folgende Voraussetzungen hat:
•Das Tape sollte auf mindestens 140% (also mindestens um
40%) dehnbar sein, ähnlich der maximalen Dehnfähigkeit der
Haut.
• Es ist nur in Längsrichtung dehnbar.
Lymphtaping nach Entfernung eines malignen Melanoms und vieler Leisten- und Bauchraumlymphknoten. Erkennbar sind das Ableiten im lokalen Bereich und das Erschließen
von Ersatzabflussgebieten über lymphatische Wasserscheiden. Der Bereich über den entfernten Lymphknoten wird zur möglichen Situationsverbesserung überklebt.
Man kann nie die Transportmenge an lymphpflichtigen Lasten
pro Zeiteinheit eines guten Lymphdrainagetherapeuten erreichen, dafür wirkt/arbeitet jedoch das Lymphtape 24 Stunden am
Tag! Dehnt man das Tape komplett oder auch nur teilweise, bekommt man eine mehr oder minder starke Kompression. Bei dieser Tape-Anwendung kommt der Vorpositionierung/Vordehnung
des Gewebes eine besondere Rolle zu. Hier ist die Erfahrung des
Anwenders sehr gefragt. Durch eine falsche Positionierung kann
es zu einer sehr hohen Belastung der Haut kommen. Eine Schädigung der Haut von Ödempatienten darf jedoch auf keinen Fall
in Kauf genommen werden. Die Haut der Ödem-Patienten stellt
durch die schlechtere Ver- und Entsorgungslage ein Problem dar,
kann aber durch ein gut angelegtes Tape und entsprechender
Paralleltherapie (Mittelfrequente Elektrotherapie/ MET, Faszientechniken, u.a.) deutlich verbessert werden.
Drei unterschiedliche Ansätze nutze ich bei meinen Bemühungen
das elastische Tape in die Ödemtherapie einfließen zu lassen:
1.Die lokale Kompression mit Stretch im Tape
2.Die lokale dynamische Anwendung ohne Stretch im Tape
3.Die Erschließung von Ersatzabflussgebieten über die lymphatischen Wasserscheiden bei Beachtung der Engpassprobleme
durch Entfernung von Lymphknoten (z.B. im achsilären oder inguinalen Bereich)
Ödeme werden mit dynamischen Lymphtapetechniken und mit
mehr oder minder starken Kompressionstechniken bzw. mit einer Kombination aus diesen beiden Techniken therapiert. Die
richtige Wahl der Tape-Technik entscheidet über eine höhere
Effizienz des elastischen Tapes. Bei der dynamischen Form des
Lymphtaping wird die Dehnung komplett aus dem Tape genommen. Das betroffene, zu beklebende Gewebe wird aktiv (über
die Positionierung), passiv (über manuelle Dehnung) oder auch
beides in Vordehnung gebracht. Hierbei kommt es zu intensiven
Verschiebungen der Haut durch das Tape, ähnlich einer manuellen Lymphdrainage.
•••
Unterschiedliche Tapes nicht kombinieren!
Die Tapes verschiedener Firmen haben häufig verschieden
starke Elastizitäten. Manchmal kommt es aber schon bei Tapes
von ein und derselben Firma und unterschiedlichen Farben zu
verändertem Stretchverhalten. Die Rückstellkräfte der einzelnen
Tapestreifen könnten ungleich sein. Das Kombinieren solch differierender Tapes ist zu vermeiden, auch wenn es manchmal
besser aussieht. Ähnlich dem Zug bei der Kompression sollte
die Dehnung beim Taping konstant in dem entsprechenden Therapiegebiet angewandt werden. Beachtet man diese Regularien
nicht, könnten möglicherweise „Fensterödeme“ entstehen.
•••
Ergänzung statt Ersatz
Die Tapestreifen des dynamischen Lymphtapes folgen den Ablaufrichtungen der oberflächlichen Lymphgefäße, entsprechend
der Griffabfolge der Therapiegriffe bei der MLD. Die Topographie der Lymphgefäße (anatomische Zuordnung) bestimmt die
Anlagerichtung. In der Praxis/Klinik liegt der Erfolg des Taping
meist an dem Engagement der Anwender. Ein Lymphtape kann
die KPE nicht ersetzen. Beschäftigt man sich mit dem Thema Lymphabflussstörung und nutzt das Tape zusätzlich, stellt
sich meist ein besseres Ergebnis ein. Es gibt Kliniken, die unter der Kompressionsbandagierung Lymphtapes anlegen, um
über Nacht (ohne Kompression) die Lymphdynamik des Tapes
zu nutzen. Die Therapeuten beschreiben eine Entlastung der
Ödemsituation durch diese Maßnahme. Das Lymphtape kann
beispielsweise auch zur Abschwellungsverbesserung nach Prostata-Operationen mit Lymphknotenentfernung angewandt werden. Die Verheilzeit nach operativen Eingriffen wird durch die
Beschleunigung des Abflusses lymphpflichtiger Lasten und der
damit verbundenen besseren Ver- und Entsorgung der verletzten
Strukturen verkürzt.
Uwe Brandenburg
Geschäftsführer
Masseur und med. Bademeister
Lymphdrainagetherapeut, Sportphysiotherapeut
Therapeut des THW Kiel (Handball-Bundesliga)
Sport-REHA Kiel GmbH, Schönberger Str. 5-11, 24148 Kiel
www.sport-reha-kiel.de
Das Anwendungsspektrum mit elastischem Tape ist außergewöhnlich breit.
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THERAPIE
THERAPIE
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Lymphtherapie aus Fernost
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Mit Akupunktur die Ödemtherapie verbessern
Die Traditionelle
Chinesische Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder chinesische Medizin hat sich in China seit mehr als
2000 Jahren entwickelt. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst den ostasiatischen Raum, insbesondere Vietnam, Korea und Japan. Während die westliche Medizin eine naturwissenschaftlich orientierte und auf den menschlichen Körper bezogene Wissenschaft darstellt, ist die TCM eine funktionale
Wissenschaft. Bei ihr stehen die Lebensfunktionen, die energetische Harmonie und die Gesamtheit des
Menschen im Vordergrund. Aus Sicht der TCM ist das Auftreten eines Lymphödems die Folge einer
Störung des sogenannten Qi- und Säfte-Flusses, welches wiederrum als Ursache für spezifische Stauungszustände und einer verminderten Organfunktion von Lunge, Milz und Niere gilt.
Arznei
Akupunktur/
Moxibustion
TuinaTherapie
Qigong
Behandlung mit
pflanzl. Stoffen,
manchmal auch
mit Substanzen
tierischen oder
mineralischen
Ursprungs.
Auf Meridianen
liegende Punkte
werden mit z.B.
feinen Nadeln oder
dem Annähern
von glühenden
Kräutern stimuliert.
Beinhaltet
Elemente der
Bindegewebsund Reflexzonenmassage sowie
Akupressur,
Chirotherapie
und Osteopathie.
Krankeitsprävention durch
konzentrativmeditative Atemund Bewegungsübungen.
Ernährungsprogramm,
basierend auf den
Grundlagen der
chinesischen
Medizin, den fünf
Wandlungsphasen,
Yin und Yang.
natürlich
vital
aktiv
harmonisch
gesund
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Die 5 Säulen der TCM
Die TCM ist als alternativ- oder komplementärmedizinisches Verfahren zu verstehen. Ihre therapeutischen Methoden basieren
auf fünf Säulen, die zunächst etwas befremdlich erscheinen, bei
genauerer Betrachtung aber gar nicht so fremd sind.
Viele Patienten haben sicherlich schon die Akupunktur durchführen lassen, eine Reflexzonenmassage genossen oder die Wirkungen der Osteopathie ausprobiert ohne zu wissen, welchen
Ursprung sie haben oder welcher Methodik sie folgen. Auch
wenn die TCM nach europäischen wissenschaftlichen Kriterien
nur wenig erforscht und mit Wirksamkeitsnachweisen belegt ist,
haben sich ihre Verfahren in der westlichen Medizin fest etabliert.
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Ernährung
Die Therapie kombiniert die klassische Akupunktur in einer 10erBehandlungsserie mit der Einnahme von Heilkräutern in Form
von Tee oder Granulaten. Von allen Therapieverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin hat sich die Akupunktur am
weitesten im westlichen Gesundheitssystem durchgesetzt und
weiterentwickelt. Ihr besonderer Vorteil: Sie ist nicht nur wirkungsvoll, sondern weitgehend frei von Nebenwirkungen. Bei
der Akupunktur spricht nichts dagegen auch die ödematisierten
Areale zu akupunktieren. Allerdings besteht theoretisch immer
die Gefahr, dass sich in den Bereichen der Einstiche Hautentzündungen entwickeln können. Die Komposition der Heilkräuter
wird im gesamten Zeitraum zweimal täglich eingenommen. Die
speziell ausgewählten Kräuter haben zur Folge, dass der Funktionskreislauf in Gang gesetzt wird und die „gestauten Säfte“ ausgeleitet werden. Um eines der Heilkräuter beim Namen zu benennen, kann „Speichelkrautwurzelstock“ (Atractylodis rhizoma)
vorgestellt werden. Es hat die Eigenschaft Nässe zu eliminieren
und die Milz zu stärken.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass durch die begleitende Anwendung der kombinierten Therapie während der Entstauungsphase die Anzahl von Lymphdrainagen pro Woche reduziert werden
kann. Dieser Verlauf wird natürlich durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise die Kompressionstherapie
mit Kompressionsware oder ödem-begünstigende Medikamente
und weitere Begleiterkrankungen. Interessant ist, dass vor allem
auch der Milz-Funktionskreis (Verdauungsbereich) bei einer Störung zu Nässe-Ansammlung im Gewebe führt. Dies bedeutet,
dass Verdauungsstörungen aus Sicht der TCM behandelt werden müssen, da sie oft im Sinne der chinesischen Säfte-Lehre zu
Ödemen unterschiedlicher Art führen. Ein übermäßiger Verzehr
von Milchprodukten und fetten Speisen kann die Milz überlasten;
auch giftige Säfte (Feuer-Toxine) im Sinne einer Entzündung bei
Furunkeln oder Ulcera verhindern den Abfluss von Säften und
können zu Ödemen führen.
•••
Fazit
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Verwendung der TCM in der Ödemtherapie eine weitere sinnvolle
Ergänzung und/ oder Unterstützung der klassichen komplexen
Physikalischen Entstauungstherapie darstellt. Durch die Verwendung der TCM sind auf sanftem Weg weitere Therapieerfolge zu
verzeichnen.
Dr. Stefan Hager, Ärztlicher Direktor
TCM-Klinik Bad Kötzting, Erste Deutsche Klinik für
Traditionelle Chinesische Medizin GmbH
Ludwigstraße 2, 93444 Bad Kötzting, Deutschland
Tel. 0 99 41-60 90, e-mail: [email protected]
•••
Was macht die TCM für Ödempatienten
besonders interessant?
Um diese Frage zu beantworten, erscheint der Blick auf das „Qi“
als sinnvoller Lösungsansatz. „Qi“ (sprich: Tschi) wird als harmonischer Fluss der Lebensenergie bezeichnet, der durch den
menschlichen Körper fließt wie Flüsse durch eine Landschaft.
Die TCM meint damit ganz konkret das energetische Potential
eines gesamten Körpers, denn dieses „Qi“ fließt auf definierten
Bahnen, den sogenannten Leitbahnen oder Meridianen, durch
den Körper und versorgt alle relevanten Funktionskreise und Organe. Ist das „Qi“ gestört oder vermindert leistungsfähig, kann es
Beschwerden und Krankheiten auslösen und dadurch zu einem
Säftestau (Ödemstau) führen. Werden gestörte Funktionskreise
durch Anwendung von Akupunktur und vor allem kompetenter
chinesischer Heilkräutertherapie angegangen, zeigen sich immer
wieder bei auch sehr chronifizierten Fällen des Lymphödems erfreuliche Verbesserungen. Für Lymphödempatienten empfehlen
wir die Anwendung einer kombinierten Therapie über einen Zeitraum von ca. 6-8 Wochen.
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LITFASS-SÄULE
LymphoLIFE 18
• Deutsche Ärztegesellschaft für
Akupunktur e.V. (DÄGfA)
• Fachverband
Deutscher Heilpraktiker e.V.
• Zentralverband der Ärzte für
Naturheilverfahren und
Regulationsmedizin e.V.
Den gesetzlichen Krankenkassen ist es nach einem
Urteil des Bundessozialgerichtes von 2005 erlaubt,
neben den durch den Gesetzgeber vorgeschriebenen
Pflichtleistungen auch sogenannte Satzungsleistungen
anzubieten. Hierzu zählt unter anderem die Kostenübernahme von alternativen Heilmethoden. Es liegt
jedoch im Ermessen der jeweiligen Krankenkassen,
ob verschiedene Therapien bezuschusst oder sogar
ganz übernommen werden. Homöopathische Behandlungen werden häufig übernommen und Akupunktur ist
bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen zur Regelleistung der Kassen geworden. Manche gesetzlichen
Kassen bieten eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren an.
Wichtig: Gesetzliche Krankenkasse dürfen nur die
Kosten für Leistungen von Ärzte mit entsprechender
Zusatzausbildung übernehmen, darunter fallen nicht
die Leistungen von Heilpraktikern! Verschiedene Private
Versicherungen erstatten aber zum Teil auch diese
Leistungen.
Hinweis: Wenn Sie eine Therapie der Naturheilkunde
für sich in Erwägung ziehen, sollten Sie im Vorfeld mit
Ihrer Krankenkasse abklären, ob und in welcher Höhe
die Kosten übernommen werden.
• Schutzkleidung z.B. Handschuhe
• geeignetes Schuhwerk
• Insektenabwehrmittel und lange leichte Kleidung
• Nägel besser feilen statt schneiden
(ggf. Podologe aufsuchen)
• Elektrische Rasierer den Klingen vorziehen
Gefahr von Ödemverschlechterung durch:
Schutzmaßnahmen u.a.:
• Körperliche Belastungen
• Weite Wanderungen
• Lange Auto-, Bus- oder Flugreisen
• Städtereisen
• Kraft- und Ausdauersport
• Dosierte Anstrengung (Pausen einplanen)
• Sitzplatz mit Beinfreiheit (z.B. Notausgang)
wählen, oft aufstehen oder Füße hochlegen
• Reisegepäck nicht an gefährdeter Seite tragen
• Sport IMMER in der Kompression
Gefahr von sekundärem Lymphödem durch:
Schutzmaßnahmen u.a.:
• Borreliose. Sie entsteht, wenn Borrelien durch
einen Parasiten (vorrangig der Zecke) oder
durch direkten Blutkontakt mit einem infizierten
Lebewesen, in die Blutbahn gelangen.
• Gefährdete Gebiete meiden bzw. dort lange
Kleidung tragen.
• Immer konsequent nach Zecken absuchen und
entfernen, ggf. Arzt aufsuchen
Gefahr der Ödemverschlechterung durch:
Schutzmaßnahmen u.a.:
• Orte mit starken Hitze- oder Kälteschwankungen
• Ausgiebige Sonnenbäder
• Schwimmen gehen in kalten Gewässern
• Urlaubsorte mit ausgeglichenem Klima wählen
• Klimaanlagen nicht übermäßig herunter kühlen
• Keine direkte Sonne (vor allem Ödembereich
schützen) / Aufenthalt im Schatten
• Wassertemperatur idealerweise zwischen
28 und 30 °C
Infektion
Schutzmaßnahmen u.a.:
• Gartenarbeit
• Barfußlaufen
• Insektenstiche
• Schneiden der Finger- und Fußnägel
• Rasur der betroffenen Region
(Gesicht, Achselhöhle, Beine)
Überlastung
Übernehmen unsere Krankenkassen
die Kosten für Naturheilkunde?
Gefahr der Wundrose (Erysipel) durch:
Zeckenzeit
Der
Behandlungskatalog
von GK V und PK V
Den richtigen Arzt oder Heilpraktiker
finden Sie bei den verschiedenen
Verbänden. Unter anderem hier…
LymphoLIFE 18
Dies
!!!
& Das
Gefahrenquellen
& Schutzmaßnahmen
Natürlich durch den Sommer
Gut zu wissen.
LITFASS-SÄULE
Hitze und Kälte
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23
24
Wissen
Wissen
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Die Ernährungsserie in LymphoLIFE!
Gesunde Ernährung
& mehr - Natürlich heilen
mit Pflanzen und Mineralien
Lebensmittel sind kleine Kraftwerke und unverzichtbar für unseren Körper. Sie versorgen den Organismus
mit Makronährstoffen und sind somit elementarer Bestandteil des alltäglichen Lebens. In unserer letzten
Ausgabe haben wir die wichtigsten Energielieferanten vorgestellt. Doch unsere Lebensmittel aus Supermarkt und heimischen Garten haben durchaus „mehr drauf“ als nur eine sättigende Wirkung zu entfalten.
So ist der Apfel mit seinem Inhaltsstoff Pektin als Darmsanierer bekannt, Knoblauch als Cholesterinkiller
oder Thymian als Retter bei Heiserkeit und Husten. Neben Fisch und Fleischprodukten mit ihren wesentlichen Nährstoffen sind auch Kräuter und Pflanzen für ihre gesunde und heilende Wirkung bekannt. Sich
bei Magendrücken und Bauchbeschwerden einen Kamillen- oder Fencheltee zu kochen, ist für die meisten
Menschen die natürlichste Sache der Welt.
Nicht gegen jede Krankheit mag im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen sein, aber natürliche
Heilmethoden sowie die gezielte Aufnahme von Nährstoffen können neben der modernen Medizin unsere
Gesundheit fördern und klassische Behandlungsstrategien sinnvoll ergänzen. Passend zum Hauptthema
dieser Ausgabe „Naturheilkunde“ soll im Rahmen der Ernährungsserie ein kleiner Einblick in die Fähigkeiten
und Wirkungen unserer alltäglichen Lebensmittel, Kräuter, Pflanzen und ihren bekannten Darreichungsformen wie beispielsweise Schüssler-Salze, Bachblüten und Globuli genommen werden.
•••
Mineraltherapie mit Schüssler-Salzen
Mineralstoffe gehören zu den so genannten essenziellen (lebensnotwendigen) Bestandteilen aller lebenden Zellen. Sie sind wichtig
für einen gesunden Stoffwechsel und für viele weitere Funktionen
unseres Körpers. Der Mineralstoffgehalt von verschiedenen Lebensmitteln hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Mineralstoffe
in den Böden vorhanden sind, auf dem das Nahrungsmittel wächst
oder wie viel Mineralstoffe in der zugeführten Nahrung vorhanden sind, dass das Tier zu fressen bekommt, was uns später als
Fleisch auf dem Tisch liegt.
Basierend auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein
durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und
könnten durch Gaben von Mineralien geheilt werden, entwickelte
Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler vor gut 140 Jahren eine homöopathische Methode mit 12 sogenannten Heilsalzen, die eine Vielzahl von Alltagsbeschwerden heilen oder lindern soll. Die heute
unter der Bezeichnung Schüssler-Salze bekannten homöopathischen Funktionsmittel gelten als Mineraltherapie unter anderem bei
Schlaflosigkeit, als Nerven- oder Entschlackungsmittel. Vereinzelt
finden sich sogar Empfehlungen für den Einsatz in der Ödemtherapie. Allerdings lässt sich zum Wirksamkeitsnachweis von Schüssler-Salzen keine einzige Studie zu irgendeiner Erkrankung finden.
Fragen Sie also Ihren Arzt, wie sinnvoll Schüssler-Salze Ihre Bewhandlung unterstützen können.
Quelle: Homöopathisches Laboratorium A. Pflüger GmbH & Co. KG
Folgende Schüssler-Salze werden innerlich gegen Ödeme eingesetzt:
Basissalze
Nr. 8: Natrium chloratum D6 (Natriumchlorid – Kochsalz)
Nr. 10: Natrium sulfuricum D 6 (Natriumsulfat)
Ergänzungssalze
Nr. 13: Kalium arsenicosum D6 (Kaliumarsenit)
Nr. 15: Kalium jodatum D6 (Kaliumiodid)
Die 12 Basissalze in Form von Salben:
Neben den Schüssler-Salze Tabletten gibt es auch die Basissalze
(1-12), die in Form von Salben äußerlich auf die Haut angewendet
werden können. Diese Anwendung empfiehlt sich vor allem für Beschwerden, die sich im Hautbild zeigen, wie zum Beispiel Ausschläge, Verbrennungen und Blutergüsse. Für Ödempatienten eignen
sich die Salben in dieser Therapieform wahrscheinlich am geeignetsten, da die Salbe beim Einreiben einen Effekt auf das Lymphgefäßsystem haben kann.
25
•••
Heilende Fähigkeiten von Pflanzen und Kräuter
Pflanzen können sich nicht durch Weglaufen vor Fressfeinden
schützen. Sie besitzen auch kein eigenes Immunsystem zur
Abwehr von Bakterien, Parasiten oder Pilzen. Dennoch können
sie sich wehren. Pflanzen produzieren sogenannte Abwehrstoffe
(Bitterstoffe, Gerbstoffe, Aminosäuren…) die unteranderem verhindern, dass Wurzeln, Blätter und Blüten von Insekten gefressen werden und die Bakterien und Parasiten wirksam bekämpfen.
Die Heilwirkung antimikrobieller Substanzen bei Menschen ist eine
unbeabsichtigte „Nebenwirkung“ der Schutzwirkung für die Pflanzen. Es sind diese pharmakologisch definierten Arzneistoffe in
den Pflanzen, die Beschwerden lindern, wie etwa die Hypericine
im Johanniskraut oder die Valepotriate im Baldrian. Die pharmazeutische Chemie (Die Wissenschaft von Arzneistoffen und Arzneimitteln) spricht von der Pflanze als »verunreinigte Chemikalie«
und sieht es als die Aufgabe der Pharmaindustrie, die »Verunreinigung«, also alles, was die Pflanze sonst noch ausmacht, zu
entsorgen und den einzelnen Wirkstoff zu gewinnen. In der Naturmedizin verwendet man Pflanzen als Teile oder als Ganzes zur
Zubereitung der Arznei.
Bachblüten
So finden in der Therapie nach Dr. Edward Bach (1886 – 1936)
Blüten und andere Pflanzenteile, die zur höchsten Blütezeit und
an bestimmten Plätzen gesammelt werden ihre Verwendung. Diese werden in Quellwasser gelegt und der Sonne ausgesetzt. Laut
Bach überträgt sich so die Energie der Blüten auf das Wasser.
Anschließend werden diese Urtinkturen 1:1 mit Alkohol versetzt
und nach homöopathischen Prinzipien verdünnt (potenziert). Für
Dr. Edward Bach lagen die Ursachen für viele körperliche Erkrankungen in einer „seelischen Disharmonie“ und „negativen Gemütszuständen“. Er beschrieb 38 Seelenzustände und ordnete
jedem eine Pflanze zu, deren „Essenz“ dem Menschen helfen
könne, die negativen Verhaltensmuster aufzugeben. Der harmonisierende Einfluss der Bachblüten soll Krankheiten vorbeugen und
so den Heilungsprozess bei bereits bestehenden Beschwerden
unterstützen.
Eine von Dr. Bach zusammengestellte Kombination aus fünf verschiedenen Bach-Blüten, die Notfalltropfen, gehört zu den bekanntesten seiner Essenzen. Sie sollen, wie schon der Name
sagt, bei allen kleinen und größeren Lebenskrisen helfen.
Kräuter
Lange bevor Antibiotika, Schmerzmittel und Co. die Regale der
Apotheken eroberten, waren die Kräuter die uneingeschränkten
Herrscher der Heilmittel. Man vermutet, dass bereits die Urmenschen um die heilende Kraft mancher Pflanzenteile wussten und
diese auch gezielt einsetzten. Um hier nur ein paar zu nennen:
Risiken und Nebenwirkungen
Da Pflanzen auch toxisch (giftig) wirkende Inhaltsstoffe haben
oder allergische Reaktionen auslösen können sollte die Kräuterheilkunde nie ohne fundierte Kenntnisse der pharmazeutischen
Wirkungen praktiziert werden. Außerdem müssen etwaige Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
beachtet werden. Wer Heilkräuter selbst sammeln möchte, sollte
Vorsicht walten lassen und sich das nötige Wissen aneignen. Heilkräuter können mit Umweltgiften belastet sein oder von Schädlingen oder Pilzen befallen sein. Da es hunderte Heilpflanzen gibt,
besteht auch die Gefahr von Verwechslungen. Auf Nummer Sicher geht man mit Pflanzenpräparaten aus der Apotheke.
Phytotherapie
Sogenannte Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel, werden aus frischen oder getrockneten Pflanzen gewonnen. Verwendet werden Blätter, Blüten, Früchte/Samen, Wurzeln oder die ganze Pflanze. Draus werden Tees, Salben, Öle, Extrakte, Tabletten,
Kaltauszüge, Wundauflagen oder Tinkturen herstellt.
In den letzten 30 Jahren hat sich die Pflanzenheilkunde in zwei
Richtungen entwickelt: die traditionelle und die rationale Phytotherapie. Während die traditionelle Phytotherapie sich auf langjährige
Erfahrungen beruft, arbeitet die rationale nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Ihr Ziel ist die Verwendung von pflanzlichen
Substanzen, die auch vor dem Arzneimittelgesetz bestehen können.
Anis
• verdauungsfördernd
• blähungstreibend
Bockshornklee • entzündungshemmend
• gut für Haut und Haare
Fenchel • kreislaufanregend
• entzündungshemmend und harntreibend
Ingwer • kräftigend
• immunsystemsteigernd
Liebstöckel • Bei Bronchitis
• Mandelentzündung
• Blasenleiden
• Menstruationsbeschwerden
• Heiserkeit
Pfefferminze • galletreibend
• bei Magenerkrankungen auf
nervöser Grundlage
• geschlechtstriebfördernd
Rosmarin • hebt Blutdruck
• durchblutungsfördernd
Safran • antidepressiv
• stimmungsaufhellend
• „Gute Laune“ Gewürz
Schnittlauch • verdauungsfördernd
• appetitanregend
• blutdrucksenkend
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Wissen
IMPRESSUM
LymphoLIFE 18
LymphoLIFE 18
Nachfolgend finden Sie einige Heilpflanzen, die auch als Lymphpflanzen bekannt sind. (Quelle: PASCOE Naturmedizin)
Der Löwenzahn – Der Reinigende
Familie: Korbblütengewächse
• hilft bei Erkältung mit Unruhe
• zur Unterstützung des Leber-Galle-Systems
Die Knotige Braunwurz –
Die Bewegerin der Lymphe
Familie: Braunwurzgewächse
• unterstützt bei angeschwollenen Halslymphknoten beim Infekt
• fördert so das lokale Lymphsystem
• stärkt bei körperlicher Schwäche bei Infekten
Der Keulen-Bärlapp – Der Stärkende
Familie: Bärlappgewächse
• hilft bei Entzündungen der Atemwege
• unterstützt das Leber-Galle-System
Aber auch ohne diese Mittel aus der Apotheke oder von Ihrem
Arzt können Sie Ihrer Gesundheit „natürlich“ auf die Sprünge helfen. Der Begriff „gesunde Ernährung“ ist in aller Munde und meint
im Eigentlichen damit die ausgewogene, gemüsereiche, fett- und
zuckerarme tägliche Nahrungsaufnahme.
•••
Fazit
Natürlichen, alternativen und auch pflanzlichen Heilmitteln wird
eine sanfte Wirkung nachgesagt. Doch was eine Wirkung hat,
kann auch Nebenwirkungen haben. Und genau vor diesem Hintergrund ist der Blick eines Fachmannes auf den Einsatz von alternativen Heilmitteln bei Ihrem Krankheitsbild unumgänglich. Sollten
Sie den Ausflug in die Naturheilkunde wagen, beziehen Sie bitte
Ihr bisheriges Behandlungsteam ein! Machen Sie sich bewusst,
dass Sie Ihr Wohlbefinden, Ihre Lebensdynamik und inneres
Gleichgewicht, Nebenwirkungen der Behandlungen oder auch
Begleiterkrankungen durch den Einsatz alternativer Heilmittel und
Behandlungsmethoden positiv beeinflussen können, diese aber
Ihre Standardbehandlung nicht ersetzen kann.
SH - Redaktion
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Der gefleckte Schierling – Der Auflösende
Familie: Doldenblütengewächse
• lindert schmerzhaft angeschwollene Hals- Lymphdrüsen
Die Ringelblume – Die Wundheilende
Familie: Korbblütengewächse
• unterstützt die Wundheilung
• unterstützt bei großer Empfindlichkeit mit Erkältungsneigung
Der schmalblättige (blasse) Sonnenhut
– Der Immunstärkende
Familie: Korbblütengewächse
• unterstützt bei fieberhaften Infekten
•s teigert die Abwehrkräfte
Die Kermesbeere – Die Fließende
Familie: Kermesbeerengewächse
• unterstützt bei Schleimhautentzündungen, insbesondere der Atemwege
• hilft bei hochfieberhaften Infekten
• lindert Mandelentzündungen bei Erkältung
Die thematische Aufbereitung dieser Heftausgabe war für uns als
Redaktion eine spannende, interessante aber auch herausfordernde Aufgabe. Es fiel uns nicht leicht aus einem schier unerschöpflichen und bisweilen unüberblickbaren Angebot an naturheilkundlichen und alternativen Therapiemethoden ödemrelevante
und seriöse Behandlungsergänzungen zu differenzieren und aufzuarbeiten. Sehen Sie deshalb das hier dargestellte Repertoire als
Auszug an möglichen Heilmaßnahmen an, welches Sie für sich
selbst gerne weiter entdecken und erforschen dürfen.
Natürlich hat die Naturheilkunde therapeutische Grenzen, dennoch ist sie wesentlich mehr als nur ein Rettungsanker, wenn uns
die Schulmedizin nicht mehr weiterbringt. Ihr ganzheitlicher Blick
auf den Menschen, sein Umfeld und seine persönliche Lebenssituation spiegelt die Bedürfnisse der Patienten nach persönlicher
Zuwendung, Verständnis und Zuspruch wider. Immer mehr Schulmediziner erkennen die Bedürfnisse ihrer Patienten nach Ganzheitlichkeit und bilden sich in alternativen und naturheilkundlichen
Verfahren fort.
Ihnen an die Hand geben möchten wir aber den dringenden Hinweis, dass alternative und naturheilkundliche Behandlungsformen
Ihre klassische-schulmedizinische Ödemtherapie nicht ersetzen
können. Wenn Sie den Wunsch nach ergänzenden und ganzheitlichen Behandlungsstrategien haben, ist es erforderlich das
bestehende Behandlungsteam in Ihre Planungen einzubeziehen,
um das Potenzial und die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen für Ihren
individuellen Krankheitsfall beurteilen zu lassen. Passen Sie gut auf
sich auf!
Die Redaktion
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DAS PATIENTENMAGAZIN
DES VEREINS LYMPHOLOGICUM
Deutsches Netzwerk Lymphologie e. V.
06. Jahrgang, Nr. 18, Juni 2014
erscheint alle drei Monate bundesweit
Herausgeber
LYMPHOLOGICUM®
Deutsches Netzwerk Lymphologie e.V.,
Nordring 29, 65719 Hofheim
[email protected]
www.lymphologicum.de
T +49 (0)6192 97597-31
F +49 (0)6192 97597-41
Verantwortlich (V.i.S.d.P.)
Prof. Dr. med. Rafael Adam
Redaktion
(SH) Sandra Hahn
(KWR) Kerstin Waldvogel-Röcker
Verlag
CYCLOMED® GmbH
Nordring 29, 65719 Hofheim
[email protected]
www.cyclomed.de
ISSN 1869-1455
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