Kunden-Magazin der Putzmeister Concrete Pumps GmbH 75

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Kunden-Magazin der Putzmeister Concrete Pumps GmbH 75
Kunden-Magazin der Putzmeister Concrete Pumps GmbH
75
Frankfurts OpernTurm wächst –
mit Betonpumpen und „Klettermast“
Mit EPS gelassen gepumpt –
Luftporenbeton für Lawinenschutz
PM 4114
Französischer Pumpendienst mit
modernem Maschinenpark und
zusätzlichen Geschäftsfeldern
Inhalt
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Vorwort
Momentane Wirtschaftskrise als Chance
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Titelstory
Frankfurts OpernTurm wächst
mit Betonpumpen und Klettermast
4
Hintergrund
Kein bisschen seekrank
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12
Einsatz
Französischer Pumpendienst mit modernem
Maschinenpark und zusätzlichen Geschäftsfeldern
12
Pumpeinsatz auf historischem Boden
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Rotor pumpt fließfähigen Zementestrich –
nach einer Stunde begehbar
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Mit EPS gelassen gepumpt –
Luftporenbeton für Lawinenschutz
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BSA mit Raupenfahrwerk bei der Bohrpfahlgründung
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Betonpumpen im Ziel
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Praxis-Tipp
Zuviel Zug?
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Schulung
Intensives Training am „echten“ Modell
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PM 4114
Vorwort
Momentane
Wirtschaftskrise
als Chance
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Seit Monaten erschüttert die weltweite
Finanzkrise die Grundfeste des internationalen Banken- und Finanzsystems. Die
Schieflage vieler Kreditinstitute hat zu einer
restriktiven Finanzierungspolitik geführt,
die sowohl unsere Kunden als auch wir spüren.
Auch in der Realwirtschaft sind die Auswirkungen der Finanzkrise angekommen.
Besonders betroffen ist die Bauindustrie, die
vor allem in den führenden Industrienationen empfindliche Rückgänge verbuchen musste. Die Rezession in den USA und
einigen weiteren wichtigen Märkten ist
auch an unserem Geschäft nicht vorübergegangen und hat zu erheblichen konjunkturbedingten Anpassungen in der weltweiten
Organisation geführt.
Neben der negativen Wirtschaftsentwicklung ist das Jahr 2008 durch die unmittelbare Ansiedlung unserer chinesischen
Mitbewerber in Europa geprägt. Dies wird
uns in die Lage versetzen, uns durch neue
Technologien hervorzutun und im direkten
Vergleich unsere Überlegenheit in Technik
und Service unter Beweis zu stellen.
Impressum
■ Herausgeber:
Putzmeister Concrete Pumps GmbH,
Max-Eyth-Straße 10,
72631 Aichtal / Deutschland
■ Redaktion: Jürgen Kronenberg,
Grafik: Friedrich Pippich,
Putzmeister Concrete Pumps GmbH,
Max-Eyth-Straße 10,
72631 Aichtal / Deutschland
■ Druck: Druckerei Mack,
Siemensstraße 15,
71101 Schönaich / Deutschland
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Mit der Verwirklichung des weltweiten
Regionenkonzepts ist Putzmeister gut aufgestellt, die neuen Herausforderungen anzunehmen: Durch die forcierte Umsetzung des
weltweiten Regionenkonzepts für Vertrieb &
Service verwirklichen wir eine noch größere
Nähe zu den globalen Märkten und unseren
Kunden. Das weltweite Produktionskonzept
ermöglicht einen optimierten Produktionsablauf, der sich an den Erfordernissen der
jeweiligen Märkte orientiert. Als dritte
Säule fungiert das weltweite Logistikkonzept als Basis zur Koordinierung der weltweiten Produktionsprozesse.
Zweifelsohne erfordert die derzeitige Situation noch mehr Anstrengungen von uns
allen. Nur durch ein gemeinsames Umdenken unserer Mitarbeiter, Partner und
Kunden wird es gelingen, erfolgreich neue
Wege zu bestreiten. Dazu müssen wir noch
mehr als in der Vergangenheit zusammenrücken; gemeinsam werden wir die neue
Situation meistern.
Insgesamt sollten wir die derzeitige
Wirtschaftskrise nicht als Bedrohung, sondern als Chance sehen. Oft werden
Potentiale im Hinblick auf neue Märkte und
Technologien in Zeiten guter Konjunktur
nicht optimal ausgenutzt. Jetzt bietet sich
uns die Gelegenheit, unser Augenmerk vermehrt auf diese Bereiche zu lenken, um
gestärkt aus der gegenwärtigen Krise hervorzugehen - auch wenn uns diese noch
einige Zeit beschäftigen wird.
Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien
ein frohes Weihnachtsfest und einen guten
Rutsch ins neue Jahr.
Dipl.-Ing. Felix Selinger
Geschäftsführer
Putzmeister Concrete Pumps GmbH
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Titelstory
Frankfurts OpernTurm wächst
mit Betonpumpen und „Klettermast“
In atemberaubendem Tempo errichtet die Ed.Züblin AG mit dem OpernTurm zurzeit ein
imposantes Hochhausprojekt im Zentrum von Frankfurt/M. Rund 55.000 m3 Beton
werden in den 170 m aufragenden Turm einschließlich Bodenplatte eingebaut. Am
zügigen Baufortschritt wesentlich beteiligt sind u.a. Europas größte Autobetonpumpe
M 63-5, eine stationäre Hochdruck-Betonpumpe BSA 2109 HD sowie ein stationärer
Verteilermast MX-32-4 auf neuentwickelter Rohrsäule mit Klettersystem.
Der Neubau von Turmgebäude und vorgelagertem Podium befindet sich genau gegenüber der traditionsreichen Frankfurter Alten
Oper und passt sich nach Fertigstellung harmonisch der umgebenden Architektur an. In
den drei Untergeschossen verfügt der Opern
Turm über 580 PKW-Stellplätze, in den 42
oberen Etagen werden ca. 67.000 m2 Büround Geschäftsfläche vermietet. Projektent-
wickler ist die US-Immobilienfirma Tishman
Speyer, die bereits mit dem Bau des
Frankfurter MesseTurms in der Mainmetropole markante Akzente gesetzt hat. Als
Generalunternehmer ist die Ed. Züblin AG
mit der schlüsselfertigen Bauausführung
betraut. Baubeginn war der Sommer 2007,
die Fertigstellung ist für Ende 2009 vorgesehen.
Massive Bodenplatte mit 5.660 m3 in 72
Stunden betoniert
Den Auftrag für die Betonförderung sowohl
bei der Bodenplatte als auch beim Bau des
eigentlichen Gebäudes mit 46 Geschossen
erhielt der Betonpumpendienst „Die Pumas“.
Nach aufwändigen Gründungsarbeiten
durch die Ed. Züblin Spezialtiefbau GmbH
(in Arbeitsgemeinschaft) übernahmen im
Juli 2007 drei Autobetonpumpen des
Lorscher Pumpendienstes mit 42-, 52- und
63-Meter-Masten die Betonförderung für die
3,0 bis 4,5 m mächtige Bodenplatte.
Aufgrund der stark eingeschränkten Platzverhältnisse gestaltete sich das Aufstellen
Nach 72 Stunden haben die drei Autobetonpumpen die bis zu 4,5 m mächtige Bodenplatte fertig betoniert (Abb.: Die Pumas)
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Titelstory
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der Großmast-Betonpumpen nicht gerade
einfach: Während M 42-5 und M 63-5
schmal abgestützt noch Platz auf einer provisorische Rampe bzw. auf der stark befahrenen Bockenheimer Landstraße fanden,
erfolgte der Aufbau der dritten Maschine auf
einem speziell errichteten Schwerlastgerüst.
Für den Einbau der insgesamt 5.660 m3
Beton (Festigkeitsklasse C 30/35 ) hatte
man drei aufeinander folgende Tage und
Nächte vorgesehen. Von der Gesamtmenge
förderte allein die Putzmeister M 63-5, die
größte Autobetonpumpe Europas, innerhalb
von 24 Stunden rund 2.000 m3 störungsfrei.
Mit Rücksicht auf Veranstaltungen in der
benachbarten Alten Oper, wurde während
der mehrtägigen Betonage sogar eine 20stündige Unterbrechung akzeptiert. Einer
fein abgestimmten Betonierlogistik war es
zu verdanken, dass der Betontransport mit
Fahrmischern durch den dichten Innenstadtverkehr ohne Behinderungen erfolgte.
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Der M 63-5 arbeitet schmal abgestützt vom Straßenrand aus (Abb. Die Pumas)
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Eine kleine Rampe reicht aus zum Aufstellen des M 42-5 (Abb. Die Pumas)
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Titelstory
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Betonpumpendienst hat auch stationäre
Maste und Pumpen für Großprojekte
Betonverteilermast steht ohne seitliche
Führung 16 m frei auf Rohrsäule
Der Pumpendienst „Die Pumas“ verfügt
neben einer großen Flotte an Autobetonpumpen (33 Maschinen) aber auch über 5
stationäre Betonpumpen und 7 stationäre
Verteilermaste. Damit ist das Unternehmen
bestens aufgestellt, um auch bei anspruchsvollen Hochbauprojekten die Betonförderung zu übernehmen. Erstmals setzen „Die
Pumas“ am Frankfurter OpernTurm das
neue Putzmeister Rohrsäulensystem RS 850
mit vereinfachter, automatisierter Klettervorrichtung ein, das den stationären Betonverteilermast mit 32 m Reichweite trägt.
Beim Bau des OpernTurms klettert der
Stationärmast – entsprechend dem Baufortschritt – nicht in einem der Gebäudeschächte, sondern zwischen den beiden Kernen
durch Deckenöffnungen hindurch in die
Höhe. Installiert wurden Rohrsäule und
Mast nach Fertigstellung der dritten Decke,
d.h. in Höhe von Level „0“ (Erdgeschoss).
Seitdem steht der Betonverteilermast – übrigens ohne Gegenballast – 16 m frei über der
letzten Deckenführung auf einer Rohrsäule.
Aufgrund der erhöhten Position erreicht der
Mast nicht nur jeden Punkt der jeweils
1800 m2 großen Geschossflächen, sondern
auch die drei Level höher gelegenen Schalungen der Gebäudekerne. Der Stationärmast ist über eine etwa 80 m lange Bodenleitung (DN 125) mit der stationären Betonpumpe verbunden. Die Bodenleitung wurde
später mit wachsender Gebäudehöhe als
Steigleitung bis in 170 m Höhe fortgeführt.
Zentrale Bauteile des OpernTurms sind zwei
Gebäudekerne, die nach Fertigstellung die
Treppenhäuser, Fahrstuhlschächte und Versorgungsleitungen aufnehmen. Während
der Bauphase haben die beiden Kerne vor
den Geschossdecken immer einen Vorlauf
von zwei bis drei Etagen. Sowohl die beiden
Kerne wie auch die Geschossdecken, beste-
„Die Pumas“-Gesellschafter Ingo Melzer
hen aus Beton der Festigkeitsklasse C50/60
mit 16 mm Größtkorn. Die von drei Mischwerken angelieferten Betonchargen werden
auf der Baustelle von einem Labor regelmäßig überwacht.
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Überwachung der Betonchargen
auf der Baustelle
Dicht stehende Bewehrung (Abb.: Tishmann Speyer/Fotograf: Klaus Helbig)
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Die BSA 2109 H D ist über eine 80 m lange horiz
Steigleitung verbunden
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Titelstory
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Von erhöhter Position aus verteilt der PM Stationärmast den Beton auch in schwer
erreichbare Abschnitte der Deckenschalung
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Neues Rohrsäulensystem automatisiert
das Klettern von Betonverteilermasten
Der MX-Mast steht frei und ohne Gegenballastierung auf der 16 m hohen Rohrsäule
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zontale Förderleitung mit der 170 hohen
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Gehalten wird die Mastrohrsäule in zwei
Etagen von jeweils vier leichten Deckeneckführungen. Bei einem Gewicht von je ca.
35 kg lassen sich diese Führungen nach
dem Klettervorgang bequem von Hand in
die jeweils übernächste Etage tragen –
schwere Deckenrahmen sind bei diesem
System also kein Thema. Die sonst üblichen
Kletterzylinder und Absteckbolzen werden
beim PM Rohrsäulensystem RS 850 durch
integrierte Ausschubfüße und die an der
Rohrsäule befestigte, mitsteigende Klettervorrichtung ersetzt. Bei dem neuen Rohrsäulensystem wird die Betonförderleitung
auch nicht mehr seitlich an der Säule
geführt, sondern ist in die Rohrsäule integriert. Beim Durchstoßen der Decke ist deshalb nur noch eine quadratische Öffnung
erforderlich. Den Verteilermast eine Etage
klettern lassen, Einschalen, Bewehrung setzen, Betonieren und nach 12 Stunden
Ausschalen – durchschnittlich alle vier Tage
ist ein Stockwerk fertig gestellt.
Leicht umzusetzende Deckenführungen
geben der Mastrohrsäule seitlichen Halt
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Titelstory
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Das RS 850 System –
durchdacht bis ins Detail
Neue Rohrsäulen
Das Rohrsäulensystem RS 850 hat standardmäßig 3 m, 6 m oder 9 m Säulen mit Standard Rohrleitungslängen. Unterschiedliche
Rohrsäulen zum Aufbau des Mastbockes
und Armpaketes werden nicht benötigt. Das
Doppel-M Rohrsäulenprofil benötigt nur
eine einfache quadratische Aussparung
(1 m x 1 m) in den Decken. Durch Verwendung eines Adapters können bereits vorhandene Maste mit der RS 850 Rohrsäule
weiterbenutzt werden.
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Automatischer Klettervorgang
Die im Profil der Rohrsäule integrierte Klettereinrichtung ermöglicht es automatisch
im Gebäude zu klettern. Nach Abschluss des
Klettervorgangs wird der Kletterzylinder
mit Hilfe einer Seilwinde an der Kletterschiene entlang nach oben gezogen.
Einfache Säulenverbindung
Anstelle des bisher üblichen Verfahrens, bei
dem die Rohrsäulen umständlich miteinander verschraubt werden mussten, werden
beim RS 850 System jetzt wieder verwendbare Bolzen verwendet. Diese werden von
Hand einfach eingesteckt und gesichert.
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Titelstory
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Für den Einbau der durchschnittlich 100 bis
120 m3 Beton in die Deckenschalungen,
benötigen die Betonarbeiter etwa drei Stunden, für die Betonage eines Kerns (30 bis 50
m3) rund ein bis eineinhalb Stunden.
Bedient wird die stationäre Betonpumpe am
Fuße des OpernTurms von Matheo Placido,
einem der erfahrensten „PUMA“-Maschinisten. Oben auf der Schalung übernimmt ein
speziell geschulter Baustellenmitarbeiter
die Steuerung des MX-Stationärmasts per
Funkfernbedienung. Über Walky-Talky stehen die beiden Maschinenführer direkt in
Kontakt, sodass die Pumpmenge sofort
angepasst werden kann. Auch das weitestgehend automatisierte Klettern von Mast
und Rohrsäule übernimmt das Baustellenpersonal. Der eigentliche Klettervorgang
von Stockwerk zu Stockwerk, einschließlich
des Versetzens der Eckführungen, dauert
etwa 1,5 Stunden.
Die Betonförderung bis in die oberste Etage
erfolgt durch eine insgesamt rund 250 m
lange ZX-Rohrleitung, die in dieser Ausführung für Drücke bis 130 bar zugelassen
ist. Tatsächlich benötigt die Putzmeister BSA
2109 H D am Frankfurter OpernTurm im
stangenseitigen Betrieb „nur“ etwa 90 bar
Betondruck bei gleichzeitiger Fördermenge
von 35 bis 40 m3/h.
Bei der Betonage der Geschosse werden hoch über Frankfurt ca. 100 bis 120 m3
Beton in drei Stunden eingebaut
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Technische Daten zur BSA 2109 H D
Motor:
6-Zylinder Deutz
Antriebsleistung:
Hub:
200 kW
2.100 mm
Förderzylinder Ø:
200 mm
Max. Förderdruck
(bodenseitig):
91 bar
Max. Fördermenge
(bodenseitig):
Übersetzungsverhältnis
(bodenseitig):
95 m3/h
i = 2,3
Max. Förderdruck
(stangenseitig):
152 bar
Max. Fördermenge
(stangenseitig):
57 m3/h
Übersetzungsverhältnis
(stangenseitig):
i = 3,8
Über Sprechfunk steht Betonpumpenmaschinist Matheo Placido mit dem Mastführer
oben auf der Decke in Verbindung
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Hintergrund
Kein bisschen seekrank
Seit dem 22. August 2008 befindet sich die erste M 70-5 Großmast-Betonpumpe auf
dem amerikanischen Kontinent. Vorausgegangen war eine sorgfältige Planung und
routinemäßige Abwicklung durch den PM Versand, die Überführung auf eigener Achse
nach Bremerhaven und eine 3-wöchige Seereise. Inzwischen steht der zweite M 70-5
bei Putzmeister in Aichtal kurz vor der Auslieferung. Er geht ebenfalls an einen amerikanischen Betonpumpendienst.
Fast alle Überführungen von Autobetonpumpen an Kunden im Ausland wickelt
Putzmeister mit der Unterstützung von
zwei, drei renommierten Speditionen ab.
Diese Transportunternehmen verfügen über
beste Kontakte zu den Zollstellen, haben
Verbindungsbüros in den Bestimmungsländern und garantieren mit ihrem erfahrenen
Personal eine zuverlässige Übergabe der
Maschinen. Mit der Überstellung des M 70-5
beauftragte der PM Versand beispielsweise
die Spedition Alfons Köster & Co. GmbH
(Hauptsitz Hamburg). Bei nicht alltäglichen
Frachtaufgaben arbeiten die großen Logistikunternehmen gelegentlich mit spezialisierten Partnern zusammen.
So auch bei der Überführung des M 70-5
vom PM Werk in Aichtal zum Roll-on- / Rolloff-Terminal (RoRo) von Bremerhaven.
Diesen Teil der Strecke übernahm die
Spedition Gerber Transfer und Logistik
GmbH (München). Einige ihrer Fahrer sind
speziell für den Schwerlasttransport auf der
Straße ausgebildet. Denn eines dürfte klar
sein: Eine Autobetonpumpe mit 52-MeterMast und 48 t Gesamtgewicht fährt (und
bremst) sich anders als eine fast 80 t wiegende Maschine mit 70-Meter-Mast. Fahrer
Hans Ott nahm es dennoch gelassen: Mit
Jahrzehnte langer Berufserfahrung im
Schwerlastverkehr und Fahrzeug-Gesamtgewichten von über 300 t besaß er mehr als
ausreichende Routine.
straßen benutzen. Über Kassel und
Hannover erreichte die M 70-Großmastpumpe nach 816 km und 14 Stunden Fahrtzeit
die Pier in Bremerhaven.
16.000 km langer Seeweg
„Ob der mit 370 kW nicht gerade übermotorisierte Kenworth C500B (10 x 6/4) als
Zugmaschine nicht zu langsam war?“, fragten wir Fahrer Hans Ott. „Nein“, lautete die
Antwort, „auch in den Kasseler Bergen mit
ihren steilen, langgezogenen Anstiegen
kamen wir mit mindestens 30 bis 40 km/h
voran.“ Umstellen musste sich der erfahrene
Speditionsfahrer wohl bei den Talfahrten:
Während europäische Hersteller ihre LKW
in dieser Gewichtsklasse längst serienmäßig mit Wirbelstrombremse oder Retarder
als Dauerbremse ausstatten, verfügt der
Kenworth noch über die traditionelle Motorbremse zum Halten der Geschwindigkeit bei
längeren Talfahrten (Prinzip „Drosselklappe“).
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Auf der anschließenden dreiwöchigen
Seereise mit der „Cepheus Leader“ war die
M 70-5 Großmastpumpe sich selbst überlassen. Mit Kurs Südwest überquerte das riesige Transportschiff den Atlantik und steuerte an der amerikanischen Ostküste zunächst
den Hafen von Jacksonville (Florida) an. Der
zivile Teil des Hafengeländes von Jacksonville gilt als wichtigster Umschlagshafen für
Autos in den USA. Nach kurzem Zwischenstopp ging die Fahrt weiter durch die
Karibik, und Mitte August passierte der
M 70-5 an Bord des Transportschiffs den
fast 82 km langen Panama-Kanal mit seinen
drei Schleusenanlagen. Nach insgesamt
8.635 Seemeilen (ca. 16.000 km) rollte dann
am 22. August die weltweit größte Autobetonpumpe im Hafen von San Diego
(Kalifornien) auf eigener Achse völlig unspektakulär und ohne Anzeichen von Seekrankheit von Bord: Welcome to America!
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Anderes Fahr- und Bremsverhalten
Da der M 70-5 für den amerikanischen
Markt bestimmt war, benötigte die Maschine u.a. aufgrund der besonderen Achskonfiguration für die Überführungsfahrt eine
behördliche Ausnahmegenehmigung. In ihr
war der Streckenverlauf ebenso festgelegt,
wie die Sperrzeiten, in denen die Fahrt
unterbrochen werden musste (6.00 bis 8.30
Uhr und 15.30 bis 18.00 Uhr). Hinter der
10-achsigen Sattelbetonpumpe folgte mit 50
Metern Abstand ein Begleitfahrzeug. Eine
Polizeieskorte war nicht erforderlich.
Die Fahrtstrecke verlief auf direktem Weg
nach Norden. Lediglich auf einem AutobahnBrückenabschnitt zwischen Würzburg und
Fulda, der für den Schwerverkehr über 44 t
gesperrt ist, musste der Sattelzug Bundes-
Zur Verschiffung auf die „Cepheus Leader“,
ein Fahrzeugtransporter von 200 m Länge,
32 m Breite und einer Kapazität von 62.600
BRT, fuhr die Sattel-Betonpumpe rückwärts
über eine Laderampe an Bord. Dabei zeigt
sich einmal mehr, dass die Kombination aus
Sattelzug und luftgefedertem Auflieger auch
bei unterschiedlichem Niveau der Verkehrsflächen voll manövrierbar ist.
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Auf der Verladerampe passt sich die
Sattelzug-Betonpumpe den unterschiedlichen Höhenniveaus an (Abb. Köster)
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Spezialist für außergewöhnliche Überführungen: Fahrer Hans Ott
Blick in das Kenworth-Fahrerhaus
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Hintergrund
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Auch auf Landstraßen ist der M 70-5 zügig unterwegs
(Abb: L. Franke / Köster)
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Nach 16.000 km Seereise der erste Auftritt im Hafen von San Diego
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Einsatz
Französischer Pumpendienst
mit modernem Maschinenpark und
zusätzlichen Geschäftsfeldern
In der nordfranzösischen Kleinstadt Hazebrouck, ca. 40 km südlich von Dünkirchen, errichtet das Bauunternehmen Eifrage TP Nord
(Wattignies/Lille) zurzeit ein 10.000 m3 fassendes Regenwasser-Rückhaltebecken. Auftraggeber ist die Stadtverwaltung der
21.000 Einwohner zählenden Gemeinde. Das 12 m tief in den Boden eingelassene Bassin hat einen Durchmesser von ca. 35 m und
wird nach heftigen Regenfällen die städtische Kanalisation entlasten. Nur Autobetonpumpen mit großem Arbeitsbereich und flexibler Masttechnik können hier sinnvoll eingesetzt werden.
Den Auftrag zum Pumpen der ca. 1.100 m3
Beton für Beckenwand, Bodenplatte und für
die acht Säulen im Bassin – sie tragen später die Abdeckung des Speichers – erhielt
der Betonpumpenbetreiber Transports Samyn
aus dem 20 km entfernten Arques. Seine
erst wenige Monate alte PM Autobetonpumpe M 47-5 bringt beste Voraussetzung mit
für das Arbeiten im Tiefbau, nämlich ausreichende Reichweite und eine äußerst flexible Kinematik des 5-armigen Mastes.
M 47-5 bei Tiefbauarbeiten mit EBCMastdämpfung
Die Maschine steht korrekt abgestützt unmittelbar vor dem Betonring, der das Regenwasser-Rückhaltebecken umfasst und wird
heute den Anschluss der Bodenplatte an die
Beckenwand betonieren (52 m3). Dazu muss
Maschinist Bernard Battel in 12 m Tiefe mit
der Mastspitze einen Kreisbogen von 35 m
Durchmesser fahren. Dabei befindet sich
der Endschlauch entweder innerhalb der
Armierung oder konstant in etwa 20 cm
Höhe über der Bewehrung. Da der M 47-5
mit EBC-Maststeuerung ausgerüstet ist,
kann Fahrer Battel über die Funkfernbedienung eine zusätzliche Dämpfung des
Verteilermastes einschalten
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Pumpenfahrer Bernard Battel
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Weit, tief und über Pfeiler hinweg – der M 47 „Fünfling“ passt sich auch bei diesem
Regenwasser-Rückhaltebecken flexibel den Baustellenverhältnissen an
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Einsatz
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100 m Förderleitung an Bord – mit EPS
lässt sich Betondruck begrenzen
Die Pritsche des M 47-5 bietet reichlich
Platz für zusätzliche Förderrohre
Aber die Maschine ist auch auf Baustellen
von ganz anderer Größenordnung zu Hause.
Das wird an einigen Spezifikationen deutlich, die kundenseitig vorgenommen wurden. Beispielsweise hat man in Frankreich
den 4-Achser (DB 4144) von 35 t auf 41 t
zulässiges Gesamtgewicht aufgelastet und
zusätzliche Halterungen sowie Ablagen für
weitere Förderrohre angebracht. Insgesamt
kann der M 47-5 von Transports Samyn
jetzt bis zu 100 m Rohrleitung (DN 100) an
Bord mitführen. Um beim Pumpen den
Betondruck, in der am Boden verlegten
Förderleitung, nicht zu hoch zu fahren,
kommt dem Maschinist die rechnergestützte elektronische Pumpsteuerung zu gute.
Denn das EPS-System bietet gegenüber konventionellen Steuerungen nicht nur ein
deutlich ruhigeres Pumpverhalten mit entsprechend geringerem Kraftstoffverbrauch,
sondern auch die Möglichkeit der Förderdruckbegrenzung. Dazu wird mittels Drehwahlschalter an der Funkfernsteuerung der
gewünschte maximale Druck vorgegeben.
Dieser Wert wird auch auf dem Display
angezeigt und lässt sich jederzeit ändern.
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Einsatz
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Seit 25 Jahren Beton und andere
Baustoffe
Sicherheit ernst genommen
Vorbildlich ist, wie ernst man bei Transports
Samyn das Thema Sicherheit und Schulung
der Mitarbeiter nimmt. Bevor beispielsweise
ein neuer Betonpumpenfahrer seine Maschine übernimmt, begleitet ihn ein erfahrener
Kollege über mehrere Wochen hinweg auf
die Baustellen. Dabei wird nicht nur in der
Theorie, sondern auch in der Praxis die
PUMI® bzw. Autobetonpumpe sicher abgestützt, gelernt, den erforderlichen Abstand
zu Stromleitungen einzuhalten. Natürlich
wird auch die Reinigung von Förderleitung
und Pumpe „am Objekt“ trainiert. Mit
Francois Gruwe verfügt Transports Samyn
darüber hinaus über einen Mitarbeiter, der
sich neben den alltäglichen Büro- und
Lagerarbeiten vor allem um die Einhaltung
der sicherheitsrelevanten Aspekte in der
Firma, der Fahrzeuge und auf den Baustellen kümmert.
Das Unternehmen Transports Samyn besteht seit 25 Jahren. Gegründet wurde die
Firma von Patrick Samyn, der im Norden
Frankreichs als Transportunternehmen für
Beton und andere Baumaterialien schnell
einen guten Name erwarb und schon bald
einen eigenen Betonpumpendienst aufbaute. Im Jahr 2001 übernahm Damien Cousin
die Firma, einschließlich aller Mitarbeiter.
Inzwischen ist die Belegschaft auf 47
Personen gewachsen, auch Ehefrau Aurelie
arbeitet mit.
Fast verdoppelt hat sich die Fahrzeugflotte
in den vergangenen sieben Jahren. Neben
anderen LKW zählen heute 15 Fahrmischer,
12 PUMI® Fahrmischer-Betonpumpen und
13 Autobetonpumpen zum Transportunternehmen Samyn. Eine Besonderheit zeichnet
die Firma aus. Denn einige der Samyn Fahrmischer, PUMI® wie auch Autobetonpumpen
können ohne Maschinisten angemietet und
stattdessen mit eigenem Personal gefahren
werden.
Das Haupteinzugsgebiet von Transports
Samyn sieht Monsieur Cousin im Umkreis
von etwa zwei Autostunden rund um den
Firmensitz in Arques. Oft kommen die
Fahrer deshalb am Abend nicht mehr auf’s
Betriebsgelände zurück, sondern nehmen
die Betonpumpen mit zu ihrem Wohnsitz.
Das spart nicht nur Zeit, sondern auch
Kraftstoff. Gereinigt werden die Maschinen
dann auf dem Gelände eines der Betonwerke, mit denen Transports Samyn zusammenarbeitet.
Damien Cousin, der „Patron“ von
Transports Samyn
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Schnelle Teilelieferung
Die üblichen Wartungsarbeiten und Reparaturen lässt Damien Cousin in der eigenen,
gut ausgestatteten Werkstatt erledigen.
Werden für die PM Betonpumpen einmal
Verschleißteile benötigt, die am eigenen
Lager nicht vorrätig sind, funktioniert die
Versorgung schnell. „Der Teile-Transport
vom Putzmeister France Zentrallager im
Süden von Paris bis zu uns dauert nur etwa
drei Stunden – damit kann ich leben“, so
Monsieur Cousin in einem Gespräch. Neben
dem schnell reagierenden Kundenservice
bewertet der Unternehmer vor allem das
ständig erweiterte PM Angebot an technischen Innovationen positiv – aktuell z.B. die
„Follow Me“-Maststeuerung durch Auslenken des Endschlauchs.
Die kleineren Baustellen bedient Monsieur Cousin mit seinen FahrmischerBetonpumpen, wie hier mit einer Rotor-PUMI® 24.67 Q
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Einsatz
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Pumpeinsatz auf historischem Boden
Das Mount Washington Hotel, bekannt geworden 1944 als Tagungsort der Konferenz von Bretton Woods, wird zur Zeit um
einen Wellnessbereich erweitert. Bei den Bauarbeiten übernimmt die Betonförderung der einzelnen Schalungsabschnitte eine
Putzmeister BSF 36.16 H.
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Geplant ist, das weitläufige Areal mit
moderner Badelandschaft zum Jahreswechsel 2008/2009 in Betrieb zu nehmen.
In den Wintermonaten besuchen vor allem
Skilangläufer und Abfahrtssportler die Umgebung von Bretton Woods. In der wärmeren Jahreszeit steht bei den Gästen des
Mount Washington Hotels vor allem das
weitläufige und gepflegte Golfgelände im
Mittelpunkt des Interesses.
Während der Name der rund 700 Einwohner zählenden Ortschaft Carroll im USBundesstaat New Hamshire kaum bekannt
ist, hat der südöstlich gelegene Stadtbezirk
Bretton Woods mit seinem Mount
Washington Hotel international längst
Geschichte geschrieben. Denn das imposante, 1902 erbaute Hotel war Tagungsort der
Bretton-Woods-Konferenz (1.-23. Juli 1944).
Die hier gefassten Beschlüsse führten wenig
später zur Gründung der Weltbank und des
Internationalen Währungsfonds. Institutionen also, die zum einen auch heute noch
im internationalen Weltwirtschaftssystem
eine wichtige Rolle spielen, zum anderen
aber auch in der Kritik von Globalisierungsgegnern stehen.
M 36-4 bei Betonierarbeiten in Bretton Woods (Abb. Brinkmann)
PM 4114
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Einsatz
Rotor pumpt fließfähigen Zementestrich
– nach 1 Stunde begehbar
Dass Rotorpumpen nicht nur Beton, sondern auch Fließestrich fördern, ist vielen Pumpenbetreibern vermutlich bekannt. Vor allem
in Frankreich ist Fließestrich auf Anhydritbasis (d.h. Gips haltig) wegen seiner einfachen Verarbeitbarkeit zum Fußbodenaufbau im
Wohnungs- und Industriebau weit verbreitet. Inzwischen wird aber auch der für den Außen- und Nassbereich geeignete Zementestrich – wohlgemerkt: in fließfähiger Form – von Autobetonpumpen mit Rotorsystem gefördert.
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Eine dafür typische Baustellensituation zeigen diese Aufnahmen aus einem Pariser
Vorort. Hier setzt der landesweit arbeitende
Betonpumpendienst Inter Service Pompe
(ISP) eine Putzmeister Autobetonpumpe
BQF 28-4.80 aus seiner Flotte ein, um die
gemeinsame Terrasse im Innenhof eines
Zweifamilienhauses aus Zementfließestrich
zu gießen. Mit ihrem 4-armigen 28-MeterMast ist die Maschine für solche Einsätze
völlig ausreichend dimensioniert. Insgesamt
werden für den etwa 90 m3 großen Außenbereich 16 m3 Material benötigt. Die Unterkonstruktion besteht aus der Betondecke
einer Tiefgarage.
Nachdem die 8 m3-Charge des ersten Fahrmischers zügig in den Innenhof der Doppelhausbaustelle gepumpt ist, stocken die
Arbeiten. Der zweite Fahrmischer steht
offensichtlich im Stau und kommt erst nach
einer halben Stunde an. Inzwischen hat der
Betonpumpen-Maschinisten den Mast zurückgeschwenkt und damit begonnen, den
Zementfließstrich – Endschlauch über dem
eigenen Trichter – im Kreis zu pumpen.
Denn er kennt die Rezeptur, die u.a. 8 mm
Größtkorn, 300 kg/m3 Zement und Abbindebeschleuniger enthält: Obwohl das Material
völlig unspektakulär aussieht (Konsistenz:
„Erbsensuppe“), muss es sehr schnell verarbeitet werden – bereits nach einer Stunde
hat der Estrich abgebunden und der Boden
ist begehbar.
Die Putzmeister BQF 28-4.80 ist mit einer
Rotorpumpe ausgestattet. Das Fördersystem
entspricht weitestgehend dem Rotor, wie er
von der Rotor- PUMI® her bekannt ist. Mit
einer Fördermenge von 80 m3/h (max./theor.)
ist das Rotoraggregat der Autobetonpumpe
allerdings deutlich leistungsfähiger als bei
der PUMI®.
Von der Straße aus über den 2-geschossigen Neubau hinweg – mit dem 28-MeterMast verfügt die BQF-Rotobetonpumpe über einen beachtlichen Arbeitsbereich
16
PM 4114
Einsatz
38
Estricharten im Überblick
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Estrichen auf Zement- und Anhydritbasis, die jeweils in unterschiedlichen Güteklassen angeboten werden.
Während der traditionelle Estrich (Zement- oder Gips- [d.h. Anhydrit-] gebunden) wegen seiner steifen und
mageren Konsistenz nicht gepumpt,
sondern nur mit Druckluftunterstützung
gefördert werden kann (Putzmeister
Mixokret-System), ist Fließestrich auf
Anhydrit- und Zementbasis gut pumpbar und leicht zu verarbeiten. Aufgrund
ihrer besonders gleichmäßigen Pumpcharakteristik werden zur Förderung
vor allem Schneckenpumpen und auch
Rotorpumpen eingesetzt.
Wenn kein Fahrmischer kommt und der Beton schnell abzubinden droht,
hilft nur eins: im Kreis pumpen (sprich: in den eigenen Trichter)
Die Maschine verfügt jedoch über all die Vorteile, die eine Schlauchpumpe auszeichnen:
■ sehr leise im Betrieb
■ kontinuierliche, unterbrechungsfreie
Förderung
■ auch kleinste Betonmengen lassen sich
noch pumpen
■ Pumpensystem und Betontrichter lassen
sich am Ende des Einsatzes fast vollständig leeren – es gibt also kaum
Restbeton zu entsorgen
■ einfache Reinigung
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Aber Anhydrit-Fließestrich mit Gips als
Bindemittel hat nicht nur Vorteile. Beispielsweise ist das Material weder für
außen liegende Bauwerksteile (Balkone,
Terrassen, Garagen), noch für Räume
mit hoher Luftfeuchtigkeit (Badezimmer,
Duschräume, Schwimmbadbereich) geeignet. Bedingt durch den relativ hohen
Wassergehalt sind Böden mit AnhydritFließestrich auch erst deutlich später
bezugsfertig und belastbar, als ein Bodenaufbau aus traditionellem Zementestrich.
Als Alternative für den Fußbodenaufbau im Außen- und Nassbereich bietet
sich deshalb der zementgebunden Fließestrich an. Er enthält Portlandzement
als Bindemittel und wird ebenso wie
Kunstharz-Zementestrich (Bindemittel:
kunstharzvergütete Spezialzemente)
schwimmend bzw. gleitend verlegt.
PM 4114
17
Einsatz
Mit EPS gelassen gepumpt –
Luftporenbeton für Lawinenschutz
Im Auftrag der Rhätischen Bahn errichtet die Bauunternehmung Vetsch Klosters im
Schweizer Kanton Graubünden eine Lawinenschutzgalerie in 1800 m Höhe. Beim zu
fördernden Luftporenbeton kommt dem Maschinisten die serienmäßige EPS-Ausstattung der stationären Betonpumpe BSA 1003 D zugute, mit welcher der maximale
Förderdruck exakt begrenzt werden kann. Trotz der häufigen Betonagen gelingt es, auf
der Strecke Klosters-Davos Störungen im Zugverkehr zu vermeiden.
Mit der Erstellung einer Galerie auf einem
weiteren Gleisabschnitt beseitigt die
Rhätische Bahn eine mögliche Gefahrenquelle, die in manchen Alpenregionen nach
heftigen Niederschlägen immer wieder zu
Unglücken durch Geröll- und Schneelawinen führen kann. Die Baustelle zum Schutz
der Eisenbahntrasse befindet sich nur wenige Kilometer nördlich der beliebten Urlaubsorte Davos und Klosters. Die Baukosten betragen ca. 2,7 Mio. CHF (ca. 1,8 Mio. €).
Für den Bau der 90 m langen Lawinengalerie Seehorn (Breite 7 m, Höhe 8 m) werden
sämtliche Bauteile mit einer Betonpumpe
betoniert, auch die 61 zweiseitig geneigten
Betonstützen werden vor Ort hergestellt. Die
Galerie weist ein Längsgefälle von 2,5 % und
– aufgrund des kleinen Kurvenradius – ein
Quergefälle von 6,4 % auf. Wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse und der im 20Minuten-Takt verkehrenden Züge, ist bei der
Logistik der Baustelle besondere Umsicht
erforderlich.
Luftporenbeton im Mischtrog homogen
aufbereitet
Zur Baustelleneinrichtung unmittelbar neben
der Eisenbahntrasse gehört eine kleine Betonmisch- und Pumpstation. Die bereits vorgemischten Kieskomponenten (0 – 32 mm)
werden per LKW angeliefert und mit einer
Kippmulde in einen Zwangsmischer übergeben. In diesem Mischer erfolgt auch die
exakte Zugabe von Zement, Fließmittel und
Luftporenbildner. Mit dem Luftporenbildner
erreicht die Baustelle ein Porenvolumen von
ca. 4,3 % im Beton. Die winzigen Luftporen
sind erforderlich, um im Zementleim zahlreiche kleine Luftkammern zu bilden, die
bei winterlichen Temperaturen dem gefrierenden Wasser als Ausweichräume zur
Verfügung stehen. Dadurch erhöht sich die
40
Blick auf die Baustelleneinrichtung: Die Kippmulde (rechts) übergibt in senkrechter Position die Kieszuschläge in einen Zwangsmischer (hier von Folie verdeckt), in dem die Gesteinskörnung mit Wasser, Zement, Fließmittel und Luftporenbildner zu Beton aufbereitet wird. Darunter befindet sich ein doppelwelliger Nachmischer, der die Betonchargen in den Trichter der BSA 1003 D übergibt.
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PM 4114
Einsatz
42
Frostbeständigkeit des Bauteils. Nach einer
Mischzeit im Zwangsmischer von 90 Sekunden, erfolgt ein weiteres intensives Homogenisieren des Betons und seiner Zusatzmittel
in einem 3 m3 fassenden, doppelwelligen
Vormischtrog, der den Beton gleichmäßig dosiert in den Pumpentrichter der BSA 1003 D
übergibt.
Förderdruck immer unter Kontrolle
Während das Fördern von Luftporenbeton
mit einer Rotorpumpe als problemlos gilt
(systembedingt kann mit maximal 25 bar
Druck gefahren werden), ist beim Einsatz
einer Kolbenpumpe wie der BSA 1003 D
Vorsicht geboten. Beispielsweise würden bei
höherem Förderdruck (möglich sind bei diesem Pumpentyp bis zu 80 bar) die Luftporen
im Beton komprimiert und damit zerstört.
Die Folge wäre, dass der Beton die geforderte Frostbeständigkeit nicht mehr erfüllen
würde und das Bauteil wieder abgerissen
werden müsste. Stationäre Putzmeister
Betonpumpen haben hier aufgrund ihrer
elektronischen Pumpensteuerung (EPS) eindeutige Vorteile: denn mit EPS lässt sich der
gewünschte maximale Druck exakt einstellen. Praktisch ist dies übrigens nicht nur
beim Pumpen von Beton mit Luftporen, sondern auch, wenn Ungewissheit über die
Wandstärke der Rohrleitung (d.h. der Druckfestigkeit) besteht.
Während der insgesamt 62 Betonagen zwischen Juli und Oktober 2008 förderte die
Das Galeriebauwerk ist in Längs- und Querrichtung ebenso geneigt wie die 61
Betonpfeiler auf der Talseite
44
BSA 1003 D mit Drücken zwischen 19 und
24 bar eine Pumpmenge von 15 m3/h. Hergestellt wurden Fundamente, Leitmauern,
Rückwand, Stützen und Decken der Galerie
in Betonierabschnitten von 15 bis 150 m3.
Die Länge der Förderleitung (DN 125)
erreichte dabei bis zu 130 m. An zwei
Stellen musste die Rohrleitung unter
Beachtung der strengen Auflagen durch den
Bauherrn den Bahndamm unterqueren.
Insgesamt förderte die BSA 1003 D für die
Lawinengalerie Seehorn 1.900 m3 Luftporenbeton (C25/30, Expositionsklasse: XF4)
mit 36-40 cm Ausbreitmaß und einem relativ niedrigen W/Zeq-Wert von 0,42.
Messgerät zum Ermitteln des
Luftporengehalts
41
Infos zu Rhätischen Bahn
Die Rhätische Bahn (RhB) ist eine
Schmalspur-Bahngesellschaft im Schweizer Kanton Graubünden, deren Gründung
43
Der Zugverkehr wird durch die Arbeiten
nicht behindert
PM 4114
bis ins Jahr 1888 zurückreicht. Die RhB
verfügt über ein insgesamt 384 km
langes Schienennetz mit 1.000 mm Spurweite, das aus acht regulären Zugstrecken und einer Autozug-Verbindung besteht. Jährlich transportiert die Rhätische
Bahn 9,7 Mio. Passagiere. Zum rollenden
Material der RhB gehören 80 Lokomotiven, 391 Personen- und 743 Güterwaggons. Mit 1.270 Mitarbeitern erwirtschaftet die Gesellschaft einen Umsatz
von ca. 296 Mio. CHF (ca. 197 Mio. € –
alle Zahlen von 2007). Ein großer Teil
des Unternehmensgewinns wird zur
Sicherung und Sanierung der Trassen
einschließlich der 582 Brücken und 114
Tunnel aufgewendet sowie in die
Modernisierung des Maschinenparks
investiert. Im Sommer 2008 wurde die
technische und landschaftlich spektakuläre RhB-Bahn-Strecke zwischen Thusis
und Tirano (Albula/Bernina) als UNESCOWelterbe aufgenommen.
19
45
Praxis-Tipp
Zuviel Zug?
tigung der Förderrohre. Denn die Spannbandschlösser reagieren äußerst sensibel
auf zu hohe Anzugsmomente. Im Extremfall
kann es sogar zum Riss der Bänder kommen. Hinzu kommen die dynamischen
Belastungen des Verteilermastes, durch die
weitere Kräfte auf die Spannbänder wirken.
Rohrhalterungen an Verteilermasten
haben eine „tragende Rolle“, denn sie
verbinden bei Stationärmasten und
Autobetonpumpen die Förderleitung mit
dem Ausleger. Doch Vorsicht bei zu fest
angezogenen Rohrhalter-Spannbändern!
Seit Jahren hat sich bei Putzmeister eine
Rohrhalterkonstruktion bewährt, bei der die
Förderrohre in der Regel vor und nach einer
Kupplung von einer Schelle umfasst und
gehalten werden. Die Halterung besteht aus
einem flexiblen Stahlspannband und einer
stählernen Rohrauflage als Gegenstück. Die
eigentlichen Haltekräfte werden bei dieser
Bauweise, mittels eines fest mit der Rohrauflage verschweißten Rohrhalterohrs, in den
Mast eingeleitet.
Spannungsverlauf im Bereich des
Rohrhalters bei einem stark angezogenen Spannband
Die in den letzten Jahren zu beobachtende
Tendenz hin zu immer größeren Mastlängen, zu reduzierten Materialstärken (im
Interesse der Gewichtsersparnis) und zu
durchschnittlich immer höheren Betondrücken, erfordern inzwischen eine erhöhte
Aufmerksamkeit im Hinblick auf die Befes-
46
Ein zu hohes Schraubenanzugsmoment hat
aber auch nachteilige Auswirkungen auf die
verschleiß- und gewichtsoptimierten Zweilagenrohre (TWIN PIPES). Diese doppelwandigen Förderrohre gehören bei den meisten
PM Autobetonpumpen inzwischen zur
Erstausstattung und verblüffen Betonpumpenbetreiber immer wieder durch ihre
Langlebigkeit. So verschleißfest TWIN
PIPES auch sind – wird das Spannband zu
stark angezogen, können Risse im Innenrohr auftreten. Risse in Zweilagenrohren
sind in der Regel zwar harmlos, wird das
innere Rohr jedoch so stark deformiert, dass
Spalte entstehen, werden an dieser Stelle
die Risse ausgewaschen, und es entsteht ein
erhöhter Verschleiß.
Putzmeister empfiehlt deshalb eine Reduzierung des Schraubenanzugsmoments der
Spannbänder, um Rohrhalter und Förderrohre zu entlasten. Bei reduziertem Spannband Anzugsmoment ist die Fixierung des
Rohres im Halter deutlich flexibler als bisher, da minimale Rohrbewegungen im
Halter ohne allzu großen Widerstand möglich sind. Dadurch werden Zwängungen vermieden und Spannbänder, Förderrohre und
Rohrhalter entlastet.
In der Praxis bedeutet dies, dass das
Anzugsmoment bis auf 15 Nm bei der Erstmontage einer neuen Verrohrung (einschließlich neuer Spannbänder!) zurückgenommen werden kann. Sollte kein Drehmomentschlüssel zur Hand sein, empfiehlt sich
folgende Vorgehensweise:
1. Die Spannbandschrauben ohne erhöhten
Kraftaufwand so weit anziehen, bis das
Spannband am Rohr anliegt und beim
Drehen des Schraubenschlüssels ein merklich erhöhter Widerstand spürbar ist.
2. Um das erforderliche Schraubenanzugsmoment von etwa 15 Nm zu erreichen, ist
die Mutter bei leichtgängigem Gewinde um
eine Umdrehung (also 360°) weiterzudrehen. Bei schwergängigem Gewinde werden
1,5 Umdrehungen (540°) empfohlen.
Ein reduziertes Spannband-Anzugsmoment entlastet Spannbänder, Förderrohre und
Rohrhalter
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PM 4114
Einsatz
BSA mit Raupenfahrwerk
bei der Bohrpfahlgründung
Deutlich früher als geplant beendete Ende September die ARGE Spezialtiefbau (Ed.
Züblin AG und Bilfinger Berger AG) die vertraglichen Gründungsarbeiten für die
zukünftige Rhein-Galerie in Ludwigshafen. Einen erheblichen Anteil am zügigen Baufortschritt hatte dabei eine PM Betonpumpe auf Raupenfahrwerk, mit der Hunderte
von Bohrpfählen im Schneckenortbeton-Verfahren (SOB) hergestellt wurden.
47
ausgestattet, um dem kettengetriebenen,
schweren Bohrpfahlgerät auch in unbefestigtem Terrain folgen zu können. Die beiden
Maschinen waren über eine ca. 22 m lange
Schlauchleitung verbunden, die am Bohrgerät an eine Rohrleitung mit flexiblen Verbindungsschläuchen (DN 125) angeschlossen war. Das Umsetzen der Fahrbefehle,
Lenkung und Bedienung der Betonpumpen
erfolgte per Funkfernsteuerung. Die relativ
hohe Förderleistung (max. 120 m3/h) wurde
beim Betonieren der Bohrpfähle zwar nicht
im Dauerbetrieb benötigt, war jedoch während der ersten Phase der Bohrloch-Verfüllung immer wieder von Vorteil, wenn es
galt, schnell relativ große Betonmengen einzubauen.
Viele Tiefbauer bevorzugen inzwischen aus
guten Gründen die selbst fahrenden Baustellenbetonpumpen zum Verfüllen der
Bohrpfähle. Denn im Gegensatz zu Autobetonpumpen muss eine Raupen-BSA nicht
abgestützt werden und sie lässt sich innerhalb kürzester Zeit zum nächsten Bohrloch
umsetzen. Darüber hinaus ist bei der Bohrpfahlgründung das Betonieren mit dieser
Maschine wesentlich sicherer, denn es
bedarf nicht einer so extrem genauen
Koordination der Bewegungen der beiden
Maschinen: Auch ist die Gefahr des plötzlichen Zerrens am Endschlauch und damit
am Verteilermast durch das Bohrgerät ausgeschlossen (Folge: Kippen der Autobetonpumpe). Und im Vergleich zum Betonieren
mit Schüttrohr liegt die Einbauleistung mit
einer Betonpumpe deutlich höher.
Wie das schwere Bohrpfahlgerät auf Kettenfahrwerk ist auch die RaupenBetonpumpe „off-road“ voll einsatzfähig. Eine Schlauchleitung stellt die Verbindung
zwischen beiden Maschinen her.
Von den insgesamt 580 Betonpfählen stellte
die ARGE-Spezialtiefbau 510 Pfeiler (Durchmesser 90 bzw. 120 cm) aus Schneckenortbeton her. Die Tagesleistung lag durchschnittlich bei 12 bis 13 SOB-Pfählen. Das
Betonieren der übrigen 70 Pfähle erfolgte
konventionell mit Schüttrohr. Insgesamt
wurden rund 9.000 m3 Beton (C25/30) für
die Pfahlgründung der Rhein-Galerie benötigt.
48
Das neue Einkaufszentrum mit später einmal 120 Ladengeschäften entsteht in
Ludwigshafen auf einem 10 Hektar großen
Areal des ehemaligen Winterhafens, der
1957 zugeschüttet wurde. Damit die geplante Rhein-Galerie auf sicherem Grund steht,
wird ihre 400 m x 80 m große Bodenplatte
auf zahlreichen Stahlbetonpfählen errichtet,
die in exaktem Rasterabstand gesetzt sind.
Bevor die 15,5 bis 21 m tiefen Bohrlöcher
niedergebracht wurden, hatte man vorhandene Hindernisse im Baugrund durch Zertrümmerungsbohrungen beseitigt. Zum
Herstellen der SOB-Pfähle schraubte ein
PM 4114
schweres Bohrgerät eine Hohlbohrschnecke
in den so vorbereiteten Baugrund. Nach
Erreichen der Solltiefe erfolgte die Betonförderung unter Druck durch die Seele der
Endlosschnecke in das Bohrloch. Dabei zog
das Bohrgerät die Schnecke ohne Drehung
nach oben. Sobald die Bohrschnecke und
das an der Oberfläche angehäufte Bohrgut
entfernt war, wurde ein Bewehrungskorb in
den frisch betonierten Pfahl gerüttelt.
Das Verfüllen der Bohrlöcher mit Beton
übernahm eine Putzmeister Pumpe BSA
1412 D RF auf Raupenfahrwerk. Die Maschine ist mit geländegängigem Chassis
Der Maschinist steuert die selbstfahrende Betonpumpe
21
Einsatz
49
Betonpumpen im Ziel
Unmittelbar an der Start- und Zielgeraden des Nürburgrings wird seit Januar 2008 ein
weitläufiger Gebäudekomplex errichtet. Bei den Betonagen gut zu beobachten, sind
immer wieder verschiedene Putzmeister Autobetonpumpen wie die populären Typen
M 24-4 und M 36-4, die kompakten M 46-5 und M 52-5 oder die imposanten M 58-5
und M 62-6. Mit ihren 5- und 6-armigen Auslegern erreichen die Großmastpumpen –
über Wände hinweg reichend – selbst ungünstig gelegene Schalungsabschnitte.
50
Vom Standort jenseits der 350 m langen Mauer aus, erreicht die PM Großmastpumpe M 62-6 bequem die Schalungsabschnitte
der neuen „Erlebniswelt“ am Nürburgring
Für rund 25,5 Mio. € wird an der legendären
Rennstrecke in der Hocheifel, gegenüber der
Zuschauertribüne, der Rohbau einer so
genannten „Erlebniswelt“ errichtet. Das
Projekt umfasst u.a. eine Tiefgarage (700
Stellplätze), einen „Boulevard“, auf dem sich
Automobilhersteller und Zubehöranbieter
präsentieren, eine Arena für 3.500 Gäste,
eine 1.800 Personen fassende „Eventhalle“
und das „Welcome-Center“. Eine Kart- und
Achterbahn ergänzen das Freizeitangebot.
Hinzu kommt der Neubau einer modernen
Haupttribüne mit 5.000 überdachten Sitzplätzen und einer „Business-Lounge“ für 600
Gäste. Den Auftrag für den 350 m langen
Gebäudekomplexes erhielt die ARGE
Nürburgring (Ed. Züblin AG, Max Bögl
Bauunternehmen GmbH & Co.KG und Fritz
Meyer GmbH).
22
Rund 60.000 m3 Transportbeton liefern die
Mischwerke von Kann-Beton GmbH & Co.
KG, Beton Union Rhein-Ahr GmbH & Co. KG
sowie CityMix GmbH für das Großprojekt.
Bei den eingesetzten Autobetonpumpen
kann die Liefergemeinschaft teilweise auf
ihre eigene Flotte zurückgreifen. So stellt
Beton Union immer wieder ihre 21-MeterPUMI® und Autobetonpumpen mit 27-, 28und 34-Meter-Mast, Kann-Beton eine 24-Meter-PUMI®, einen M 24-4 und einen M 36-4
zur Verfügung. Und CityMix beordert ihren
M 36-4 sowie den neuen M 46-5 zum
Nürburgring. Ist jedoch noch mehr an Reichweite und Mastflexibilität gefragt, werden
die Großmastpumpen M 52-5, M 58-5 und
M 62-6 des BEKA Betonpumpen-Service
GmbH auf die Baustelle bestellt.
Praktisch alle Maschinen sind auch beim
Bau des benachbarten „Congress & Motorsporthotel Nürburgring“ immer wieder im
Einsatz. Zusätzliche 20.000 m3 Beton sind
hier zu fördern. Die Arbeiten am neuen 4Sterne-Hotel begannen praktisch zeitgleich
mit der Grundsteinlegung für die „Erlebniswelt“ entlang der Start-/Zielgeraden. Nach
Fertigstellung wird die noble 160-ZimmerHerberge auch über einen Hubschrauberlandeplatz und direkten Zugang zur Zuschauertribüne verfügen.
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Einsatz
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Attraktiver
Rennzirkus
Der 1927 fertig gestellte Nürburgring
mit 89 Links- und 85 Rechtskurven,
Steigungen bis zu 27 % und einer
Länge von fast 23 km war bis 1977
regelmäßiger Austragungsort für das
Formel-1-Rennen „Großer Preis von
Deutschland“. Nach mehreren schweren Unfällen wurde die Strecke jedoch
für den Grand-Prix-Sport gesperrt.
Nach einem ersten Umbau (1983) mit
Berücksichtigung
umfangreicher
Sicherheitsmaßnahmen wird der
Ring, gelegen in einer faszinierenden
Landschaft, seit 1984 wieder für den
Motorrennsport genutzt.
Dieser M 36-4 betoniert die Bodenplatte des benachbarten „Congress &
Motorsporthotel Nürburgring“
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Inzwischen ist aus der Legende Nürburgring ein Markenartikel geworden. Mehr als 300 Rennen, Freizeit-,
Incentive- und Musikveranstaltungen
werden hier pro Jahr professionell
durchgeführt. Eine NürburgringRennfahrerschule gehören ebenso
zum Rundkurs wie das Angebot zum
Fahrsicherheitstraining. Etwa zwei
Millionen Menschen besuchen jedes
Jahr die zahlreichen Veranstaltungen
oder nutzen das Freizeitangebot rund
um die berühmte Rennstrecke. Aufgrund des steigenden Interesses wird
das Angebot nun ab kommendem Jahr
erweitert. Dann nämlich soll das insgesamt 215-Mio.-€-Projekt „Freizeitund Businesszentrum Nürburgring
2009“ in Betrieb genommen werden.
Training für den 5. Lauf der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring
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Putzmeister Concrete Pumps GmbH, Max-Eyth-Str. 10, 72631 Aichtal
PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 60458
Schulung
Intensives Training
am „echten“ Modell
Mit einem attraktiven Programmangebot
ist die Putzmeister Akademie in die
Schulungssaison 2008/2009 gestartet.
Die zahlreichen Kurse haben unterschiedliche Schwerpunkte und wenden
sich u.a. an Betonpumpenfahrer mit
noch wenig Berufspraxis, an erfahrene
Maschinisten, die ihre Kenntnisse auffrischen oder vertiefen wollen, aber auch
an Betriebsleiter, Disponenten und
Werkstattmeister.
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Da die PM Trainer nicht nur Theorie vermitteln, sondern mit den Seminarteilnehmern
„am lebenden Objekt“ auch praktisch arbeiten wollen, hat Putzmeister in den Schulungsräumen zwei komplette Trainingspumpen installiert. Dabei handelt es sich
um „echte“ Autobetonpumpen ohne LKWChassis, die von einem Elektromotor angetrieben werden. Durch das praxisnahe
Arbeiten an den voll funktionstüchtigen
Modellen können z.B. alle erforderlichen
Einstellarbeiten vorgenommen und die
direkte Fehlersuche trainiert werden.
Die beiden Trainingsbetonpumpen sind darüber hinaus noch mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet. Damit werden alle für den
Betonpumpenbetrieb wichtigen Angaben,
wie Hauptpumpen-Hochdruck, Niederdruck,
Speisedruck, Steuerdruck, Speicherdruck
und Durchflussmenge sowie der elektrische
Regelstrom der Pumpensteuerung, erfasst.
Die Weitergabe dieser Daten erfolgt über ein
CAN-Bussystem an einen PC. Der Rechner
visualisiert die gewonnenen Messwerte und
stellt die Informationen als virtuelle Manometeranzeigen exakt dar. Diese Anzeigen
werden als Bildprojektion – für alle Seminarteilnehmer nachvollziehbar und deutlich
zu sehen – großformatig dargestellt. Durch
die didaktisch aufbereitete Visualisierung
veranschaulichen die Seminarleiter selbst
komplexe Abläufe und Zusammenhänge im
Hydrauliksystem der PM Betonpumpen.
Eine der „echten“ Betonpumpen mit Bildprojektion aller wichtigen Parameter –
ein Beispiel für die praxisnahen Schulungen der PM Akademie
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Inzwischen sind die Praxis-Themenblöcke,
sowohl an den Trainingspumpen wie auch
an „richtigen“ Autobetonpumpen, fester
Bestandteil eines jeden Betonpumpen Maschinisten- und Mechanikerkurses in der
PM Akademie. Weitere Informationen unter
Tel. +49 (0) 7127 599-586.
Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten · Die Abbildungen zeigen teilweise Sonderausführungen der Maschinen und Momentaufnahmen der Baustellenpraxis, die
nicht immer den Vorschriften der Berufsgenossenschaft entsprechen · © 2008 by Putzmeister Concrete Pumps GmbH · Printed in Germany (30812Ma)
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