- Putzmeister Gruppe

Transcrição

- Putzmeister Gruppe
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Das Magazin für unsere Kunden und Freunde
PM 3723
Inhalt
Ak tu e lle s
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Ak t u e l l e s
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Teilnehmer-Rekord
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Auf einen neuen Rekord an externen
Seminarteilnehmern der Schulungssaison
2005 freut sich die Putzmeister-Akademie
im Dezember. Innerhalb eines Jahres werden sich dann über 1.100 PM-Gäste aus
allen Kontinenten in 61 Kundenseminaren
weiterqualifiziert haben. Die ein- bis fünftägigen Schulungen finden entweder am
PM-Standort Aichtal oder aber direkt beim
Kunden statt. Die Inhalte richten sich
sowohl an die Bediener von Betonpumpen
als auch an das Wartungspersonal (Mechaniker, Werkstattleiter) der Maschinen.
Teilnehmer-Rekord
Der VDMA informiert
Gigantische Hangars für Riesenvögel
Ti t e l s t o r y
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Kraftwerksbau in Kanadas Wildnis
Hi n t e rg run d
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Mit neuem Maschinenpark für den
Wettbewerb bestens gerüstet
Hohe Qualitätsansprüche
auch im Betonpumpen-Modellbau
Zehn auf einen Streich
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Sa n i e ru ng
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Gar nicht so einfach –
Sanierung der Diamantmühle
NEU!
Te c h n i k
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Flexibler 20-Meter-“Vierling“ –
Universelle Autobetonpumpe
mit nur 3,9 m Ausfalthöhe
Der VDMA informiert
Die chinesische STATE DEVELOPMENT
& INVESTMENT CORP. plant, ca. 17,3
Milliarden US $ in den Bau von sechs
Wasserkraftwerken am Oberlauf des
Yangtze (Provinz Sichuan) zu investieren.
Eines der Projekte sei bereits durch die
zuständigen Behörden genehmigt worden
und soll bis zum Jahre 2012 an Netz gehen.
„Fünfling“ passt sich an
Zwischen Sonne und Meer
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Gro ß b a u s t e l l e
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Zahlreiche Betonpumpen
auf Deutschlands größter Baustelle
So n d e rb et o n
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Betoneinbau auf 109 m hohen
Förderturm
Großmast-Betonpumpen verpressen
Bügelbauten
An w e n d u n g
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Betonieren auf dem Wasser
Auch für die Seminarsaison 2006 hat die
Putzmeister-Akademie ihr Schulungsangebot wieder erweitert. Weiterführende
Informationen sowie die Möglichkeit zur
Online-Seminaranmeldung finden
Interessenten unter:
www.pm-akademie.de
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Ho c h b a u
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Um möglichst viele der Teilnehmer in ihrer
jeweiligen Muttersprache zu erreichen, bieten die Referenten der PM-Akademie die
einzelnen Kurse nicht nur in Deutsch und
Englisch, sondern auch in Französisch und
Spanisch an. In weitere Sprachen wie
Arabisch, Russisch, Chinesisch etc. wird –
je nach Zusammensetzung der Teilnehmergruppe – von qualifizierten Dolmetschern
vor Ort übersetzt.
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Gigantische Hangars
für Riesenvögel
Der Dubai International Airport, das
Luftkreuz der Vereinigten Arabischen
Emirate, wird seit 2002 mit Investitionen in
Höhe von 4,1 Milliarden US $ erweitert.
Die Arbeiten betreffen u.a. den Bau eines
dritten Passagierterminals, zweier
Verbindungshallen sowie eines riesigen
Luftfracht-Centers. Nach Fertigstellung
wird sich die Jahreskapazität des Flughafens von 22 Millionen auf 60 Millionen
Passagiere fast verdreifachen. Notwendig
wird diese Kapazitätserweiterung u.a.
durch den Einsatz moderner Großraumflugzeuge.
Gegenüber den Start- und Landebahnen
des Dubai International Airport befindet
sich z.Z. das „Emirates Engineering Centre“
im Bau. Gearbeitet wird hier an einem
gigantischen Hallenkomplex, in dem
später an sämtlichen Flugzeugtypen der
schnell wachsenden Flotte von EMIRATES
AIRLNE und ihrer Vertragspartner selbst
anspruchsvolle Servicearbeiten durchgeführt werden können. Die Hangars sind so
dimensioniert, dass in ihnen auch Großraumflugzeuge des Typs AIRBUS A 380
mit einer Spannweite von fast 80 m Platz
finden. Von diesem Supervogel, der bis zu
850 Passagiere befördert, hat EMIRATES
AIRLINE bereits 45 Maschinen bestellt.
Zum neuen „Emirates Engineering Center“
gehören u.a. acht Hangars, Werkstätten, ein
Waschplatz, eine Flugzeug-Lackieranlage,
Bürogebäude, zwei Rollbahnen, eine
Moschee und ein Kraftwerk. Bei den
umfangreichen Betonarbeiten wird auch
die unten abgebildete Putzmeister
BSF 42.16 H eingesetzt.
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Mit dem Bau der Messina-Brücke, einem
der größten italienischen Infrastrukturprojekte, wird vermutlich bereits im
Frühjahr 2006 begonnen. Den Auftrag zur
Errichtung der 3,3 km langen Hängebrücke
über die Straße von Messina erhielt ein
Konsortium unter Führung des italienischen Bauunternehmens IMPREGILO.
Dem Konsortium gehören u.a. die japanische ISHIKAWAJIMA HARIMA HEAVY
INDUSTRIES, die spanische SACYR
VALEHERMOSO sowie weitere italienische Baufirmen an. Die zwei Türme der
Brücke werden mit jeweils 383 m höher
sein als der Eiffelturm. Die Kosten der für
den Straßen- und Schienenverkehr ausgelegten Brücke werden mit 3,88 Milliarden
EURO angegeben.
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Kraftwerksbau
in Kanadas Wildnis –
1200 km bis
zum nächsten
Servicestützpunkt
Im Auftrag des kanadischen Elektrizitätsversorgers HYDRO-QUÉBEC lässt die
Betreibergesellschaft SEBJ (Société
d’énergie de la Baie James) im Bundesstaat Québec das Wasserkraftwerk
Eastmain-1 errichten. Das Kraftwerk mit
einer geplanten Nettoleistung von 480 MW
sowie die dazugehörigen Bauten sind Teil
eines zwei Milliarden CAN $ schweren
Investitionsprogramms zur Stromge-
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Das gewaltige Projekt befindet sich am
Eastmain River nahe der James Bay, weit
abgelegen in einer fast wegelosen Region
nordwestlich von Québec. Es umfasst den
Bau eines Turbinenhauses, eines Hauptdammes zum Aufstauen des Eastmain
River, einer Überlaufrinne auf dem rechten
Flussufer sowie 33 Nebendämme, die das
Wasserreservoir einfassen. Der Auftrag für
das Gesamtprojekt wurde in fünf größere
Lose aufgeteilt, die öffentlich ausgeschrieben und vergeben wurden.
winnung aus Wasserkraft.
Vorausgegangen waren umfangreiche
Verhandlungen mit den in der Region
ansässigen Stämmen der Cree-Indianer.
Eine Vielzahl unterschiedlicher
Putzmeister-Maschinen arbeitet hier in
der kanadischen Wildnis – weit ab von
jedem Servicestützpunkt.
Beim größten Bauwerk von Eastmain-1
handelt es sich um die 50 m hohe, 125 m
lange und 55 m breite Turbinenhalle, in der
später drei riesige Generatoren Strom
erzeugen werden. Das Gebäude wird oberirdisch auf der linken Flussseite in den Fels
gebaut. Wenn später das Wasser in den
Auslaufstollen strömt, wird es zuvor 60 m
tief aus dem Zulaufstollen gestürzt sein.
Dabei erzeugt das Gefälle zusammen mit
der Strömung eine enorme kinetische
Energie, mit der die Turbinen angetrieben
werden und Strom erzeugt wird.
Ken Chryssolor, Projektmanager von
AECON HOCHTIEF, meint dazu: „Seit
über 30 Jahren arbeite ich auf großen
Baustellen an der James Bay. Ich weiß
also, wie schwer sich dieser Granit pumpen
lässt, den man hier als Betonzuschlag verwendet. Als wir nun HochleistungsBetonpumpen brauchten, um diese äußerst
steifen, verschleißintensiven Betonmischungen fördern zu können, haben wir
uns komplett für Putzmeister-Produkte
entschieden.“
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Die Schraubkupplung ZX-S ist vor allem für die
schnelle Montage von Förderleitungen
geeignet, die selten oder nie verlegt werden.
Verkürzte Maste für dickere Leitungen
Im Frühjahr 2004 begannen unter Leitung
des kanadischen Bauunternehmens
AECON HOCHTIEF die Arbeiten am
108 Mill. CAN $ teuren Turbinenhaus,
den Druckleitungen und den Zulaufstollen.
Die AECON-Gruppe gilt als Kanadas größtes börsennotiertes Bauunternehmen.
49 % der Anteile gehören dem deutschen
HOCHTIEF-Konzern. Bis zur Fertigstellung im Jahre 2006 wird AECON
HOCHTIEF über 46.000 m3 Beton auf diesen Bauabschnitten gepumpt haben. Das
entspricht etwa zwei Dritteln des gesamten
Volumens von 68.000 m3, die für das
Projekt benötigt werden.
Zuschläge aus Granit, wenig Wasser
und geringer Zementgehalt
Um neben der effizienten Betonherstellung
auch einen möglichst wirtschaftlichen
Betoneinbau zu gewährleisten, ist die
Bauleitung auf eine zuverlässige
Maschinenausstattung zwingend angewiesen. Denn der Ausfall von Maschinen
würde in dieser entlegenen Gegend extrem
hohe Kosten verursachen – Montreal, die
nächst größere Stadt, ist immerhin über
1.200 km entfernt. Aus diesem Grund hat
sich AECON HOCHTIEF für die kanadische PM-Vertretung POMPACTION, Inc.
aus Pointe-Claire entschieden. Sie liefert
praktisch die gesamte Betoniereinrichtung
auf die abgelegene Baustelle im äußerst
dünn besiedelten Nordosten des Landes.
Allein zum Bau des Turbinenhauses und
der Wasserzulaufstollen werden zwei stationäre Hochdruck-Betonpumpen
BSA 2109 H-D, ein 5 m3 fassender
Betonmischtrog JT 5000 sowie zwei stationäre Betonverteilermaste MX 30 Z-150
benötigt. Bei den beiden PM-Stationärmasten auf Gittersäule handelte es sich
ursprünglich um serienmäßige Maste des
Typs MX 34 Z-125, die Putzmeister speziell für diese Baustelle modifiziert hat.
Durch Verkürzen der Maste auf 30 m
Reichweite konnte das Lastmoment ausgeglichen werden, das durch den Anbau einer
Förderleitung mit 150 mm Durchmesser
entstand (Serie: 125 mm).
Konsequent verlegte man auf der Baustelle
durchgehend 150 mm Pumpleitungen, die
aus hochwertigen Putzmeister ZX-Rohren
und -Kupplungen bestehen. Gefördert wird
über Entfernungen bis 150 m.
Augenzeugen berichten von „brutalen
Mischungen“: So enthalten die Betonchargen gebrochene Granitzuschläge, die
bis zu 38 mm x 100 mm Kantenlänge messen. Hinzu kommt, dass bei generell niedrigen Wasser/Zement-Werten die Betone für
viele Bauteile praktisch kaum noch über
freies Wasser verfügen und der Zementgehalt oft erheblich reduziert wird, um die
Hydrationswärme zu verringern.
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Blick auf den Staudamm des Wasserkraftwerks Eastmain-1im Nordosten Kanadas.
Links im Bild der Auslaufstollen (Foto: SEBJ)
Drei Varianten des ZX-Kupplungssystems
führt Putzmeister im Programm:
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Die Knebelkupplung ZX-K empfiehlt PM für die
schnelle Montage von Förderleitungen,
die öfter verlegt werden müssen.
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Die Keilkupplung ZX-W wurde
entwickelt, um Förderleitungen blitzschnell öffnen
zu können, beispielsweise an Entleerungsstellen
oder Reinigungsanschlüssen.
Besonders strapazierfähige
ZX-Förderleitungen
„Wir haben Förderleitungen und Kupplungen gebraucht, die extrem hoch beanspruchbar sind und möglichst lange halten.
Die speziellen Putzmeister ZX-Förderrohre
und Kupplungen sind absolut dicht und
hochdruckfest. Sie sind definitiv langlebiger als die üblichen Förderleitungen und
absolut unerlässlich für diesen Einsatz,“
bemerkt Ken Chryssolor dazu.
Die beiden PM-Betonpumpen des Typs
BSA 2109 H-D wurden für diese Baustelle
vor allem aufgrund ihrer S-Rohrweiche
ausgewählt. Und zwar weil sich in der
Vergangenheit unter ähnlichen Bedingungen
mehrfach gezeigt hat, dass das Rohrweichensystem der BSA-Pumpen selbst bei
extrem steifen Betonen noch durchschaltet.
Die Maschinen sind in dieser Version für
Pumpdrücke bis 152 bar ausgelegt. Unter
anderem wegen der 2.100 mm langen, hartverchromten Förderzylinder können die
Verschleißkosten minimal gehalten werden.
Ohne einen festgelegten Ablauf ist das
Pumpen des Betons auch auf dieser
Baustelle nur mit Unterbrechungen möglich. So liegt die Einbaumenge zwischen
20 und 60 m3/h. Dabei wird die Betoniergeschwindigkeit vor allem bestimmt von
der Art der Bewehrung und der Lage der
Schalung, nicht jedoch vom Leistungsvermögen der eingesetzten Maschinen.
Der Beton enthält Zuschläge
mit bis zu 100 mm Kantenlänge
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Von den beiden Stationärpumpen dient eine
BSA 2109 H-D als Hauptpumpe. Sie wird
von einem Putzmeister „Jumbo“-Mischtrog
JT 5000 mit Beton versorgt, der direkt am
Pumpentrichter angeschlossen ist. Der 5 m3
Beton fassende Jumbo-Mischtrog dient als
Zwischenspeicher und erlaubt ein schnelles
und vollständiges Entladen der Fahrmischer.
Durch die Pufferfunktion des Mischtrogs
ist es darüber hinaus möglich, die Hauptpumpe (max. Förderleistung 95 m3/h) kontinuierlich mit Beton zu versorgen.
Die Betonarbeiten am Turbinenhaus dauerten von April bis November 2004. Dazu
wurden zwei je 24 m hohe Gittertürme für
die Betonverteilermaste in genau ausgewiesenen Standflächen mit Bolzen verankert,
so dass auch hier keine „cold joints“ im
Bereich des Wasserzulaufs entstehen
konnten.
Da am Turbinenhaus so genannte „cold
joints“ – das sind unerwünschte Arbeitsfugen, die z.B. bei Arbeitsunterbrechungen
entstehen – in der Bodenplatte bzw. in den
Decken- und Wandschalungen die Gebäudestruktur schwächen würden, ist ein Betoneinbau nass-in-nass zwingend vorgeschrieben. Sollte einmal an der BSA 2109 H-D
ein Schaden auftreten, würde die zweite
stationäre PM-Pumpe die Betonage zu
Ende führen.
Projektmanager Chryssolor meint dazu:
„Wegen unserer weit abgelegenen Baustellen müssen wir grundsätzlich die
Maschinen und Geräte doppelt vorhalten.
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Bei 600 Mann Personal hier im Camp können wir uns einfach keine Ausfallzeiten
leisten. Zum Glück gab es bis jetzt keine
größeren Probleme, und die Zuverlässigkeit
der Ausrüstung entspricht unseren hohen
Erwartungen!“
Betonmischtrog auch als „Puffer“
„Z“-Falter zeigen ihre Stärken
unterm Dach
Die beiden Stationärmaste übernahmen
zunächst die Betonage der Wandschalungen
innerhalb des Turbinenhauses und anschließend das Betonieren der Gebäudestruktur.
Dabei wurde die maximale horizontale
Reichweite der Maste von 30 m immer
wieder benötigt.
Projektmanager Ken Chryssolor
(Foto: AECON HOCHTIEF)
Im November 2004 erfolgte dann das
Umsetzen der beiden Verteilermaste, um
mit dem Betoneinbau im Einlaufbauwerk
zu beginnen. In diesem Bauabschnitt stütz-
ten sich die Rohrsäulen auf 1,2 m mächtigen und 4,5 m x 4,5 m großen Betonmatten
ab. Der Arbeitsbereich der Stationärmaste
MX 30-Z reichte auch hier völlig aus.
Bemerkenswert ist bei diesen Einsätzen
immer wieder die besonders baustellentaugliche Mastkinematik der Betonverteilermaste. Denn aufgrund ihrer „Z“Faltung sind sie unter dem niedrigen Dach
einer provisorischen Stahlkonstruktion ausgesprochen flexibel. Die Überdachung
ermöglichte das Arbeiten auch während der
bitterkalten Wintermonate.
AECON HOCHTIEF hat auch den Auftrag
zum Betonieren der horizontal geführten
Abschnitte der Druckleitungen. Bei den
drei riesigen Druckstollen handelt es sich
um Tunnel, die durch den Fels getrieben
und mit Beton ausgekleidet werden. In
ihnen wird das Wasser vom höher gelegenen
Speicherbecken zu den Turbinen geführt.
Sie sind so angeordnet, dass sie das maximale Gefälle nutzen können. Eine der beiden BSA 2109 H-D fördert den Beton zum
Auskleiden dieser jeweils 107 m langen
Druckleitungen. Sie weisen eine Wandstärke zwischen 0,3 m und 1,2 m auf und
messen im Durchmesser 7,6 m.
Die beiden PM-Stationärmaste MX 30 sind auf 24 m hohen Gittertürmen aufgebaut (Foto: POMPACTION)
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A Stationäre Betonpumpe BSA 2109 H-D
B „Jumbo“-Mischtrog JT 5000
C ZX-Förderleitung
B
A
C
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Ein MX 30 beim Betoneinbau im Turbinenhaus. Im Hintergrund einer der Einlaufstollen (Foto: SEBJ)
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Wichtig: Zuverlässige Maschinen
u n d guter Service
Neben der geforderten Zuverlässigkeit und
der nötigen Leistungsreserven der Ausrüstung spielte vor allem der Service eine
wichtige Rolle, als sich AECON HOCHTIEF für die PM-Vertretung POMPACTION
als Ausrüster und Partner entschied.
Beispielsweise unterstützte POMPACTION
die Baustelle bei der Spezifizierung der
geeigneten Maschinenausstattung, half bei
der Schulung des Bedienungspersonals und
fragt vorausschauend immer wieder telefonisch an, ob Bedarf an Wartungsarbeiten
besteht.
Aber diese Serviceangebote umzusetzen,
ist nicht gerade einfach. Denn weil sich die
Baustelle in einem geschlossenen Areal
befindet, ist nur auf Einladung von SEBJ
der Zugang zum Camp möglich, und zwar
am bequemsten und schnellsten mit einem
Flugzeug der AIR CREEBEC. Oder man
nimmt von Montreal aus eine 15-stündige
Autofahrt auf sich.
In Spitzenzeiten wie im Sommer 2004
waren fast 2.400 Mitarbeiter in der Baustellensiedlung untergebracht. Gearbeitet
wird in wechselnden Schichten, 42 Tage
lang. Dann gibt es zehn Tage frei. Ähnlich
einer kleinen Stadt befinden sich im Camp
die unterschiedlichsten Geschäfte. Es fehlen weder Cafeteria, Friseur oder Supermarkt, noch Postamt, Bücherei oder Angebote zur Freizeitgestaltung. Wenn die Arbeiten am Projekt abgeschlossen sind, wird
das etwa 1,3 km2 große Camp abgebaut
und zu einer anderen Baustelle transportiert.
Im großzügig angelegten Camp von Eastmain-1 gibt es
alle Annehmlichkeiten einer Kleinstadt (FOTO: SEBJ)
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Selbst die DYNAJET-Hochdruckreiniger
fehlten nicht auf Eastmain-1. NEILSON
CONSTRUCTION aus Quebéc arbeitete
mit den Geräten über einen Zeitraum von
sechs Monaten. Zwei Maschinen des Typs
DYNAJET 500 th reinigten in unmittelbarer Nähe des Hauptdamms mit 500 bar
Wasserdruck die Felsoberflächen, bevor an
diesen Stellen mit dem Betonieren begonnen werden konnte.
Mit dem TELEBELT wurden auf der
Großbaustelle Schotter, Sand,
gebrochnes Felsgestein
und auch Beton gefördert.
Francis Gagnier, Vertriebsleiter und Mitinhaber von POMPACTION fasst zusammen:
„Wir haben an verschiedene Baufirmen, die
an diesem riesigen und anspruchsvollen
Projekt beteiligt sind, ganz unterschiedliche
Maschinen und Geräte von Putzmeister
geliefert. Das allein ist schon bemerkenswert und unterstreicht die Zuverlässigkeit
der Ausrüstung, mit der auf so abgelegenen
Baustellen gearbeitet wird.“
Breites Spektrum
Außer am Turbinenhaus, das einen erheblichen Teil des Betons verschlingt, arbeitet
man mit verschiedenen anderen
Putzmeister-Maschinen auch auf weiteren
Bauabschnitten. Das führt auf Eastmain-1
fast zu einer Alleinstellung von PM-Pumpen
und Geräten. Dazu zählt beispielsweise
eine elektrisch angetriebene Stationärpumpe BSA 1409 E, die vom Konsortium
NORASCON-HEBERT eingesetzt wird.
Mit dieser BSA erfolgt z.B. das Betonieren
der steigend verlaufenden Abschnitte in
den Druckleitungen.
Darüber hinaus übernahm ein TELEBELTTeleskopförderer TB 105 den Betoneinbau
am Hauptdamm des Eastmain River.
Dabei kam dem Bauunternehmen HAMEL
CONSTRUCTION die Fähigkeit des
TELEBELT zugute, neben ungewöhnlich
schwierigen und steifen Betonmischungen
auch andere Materialien wie Sand, Schotter
und gebrochenes Felsgestein mühelos fördern und einbauen zu können.
Beim Bau der zahlreichen Dämme wurden
außerdem mehrere kleine PM-Anhängerbetonpumpen der THOM-KATT-Baureihe
eingesetzt. Die Bauunternehmen NORASCON-HEBERT und EDM CONSTRUCTION benutzen die Maschinen beispielsweise zum Betonnassspritzen. Und die Firma
EBC Inc. arbeitete mit einer Putzmeister
P 11 Schneckenpumpe, um Mörtel und
Fugenmaterial zu verpressen.
Im Frühjahr 2005 war das Eastmain-1Projekt zu zwei Dritteln fertig gestellt. Die
Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks ist
für Ende 2006 geplant.
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Selbstbewusste Ureinwohner
Das Volk der Cree gehört heute zu den
größten Indianernationen Nordamerikas.
Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich im
Norden der USA und im südlichen Kanada
von den Rocky Mountains bis zur Atlantikküste. Die Cree gehören der AlgonkinSprachgruppe an und verfügen über eine
eigene Schriftsprache.
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Danach erhalten die Cree über einen Zeitraum von 50 Jahren insgesamt 3,4 Mrd.
kanadische Dollar (ca. 2,4 Mrd. EURO) als
Entschädigung für den Bau von Stauwerken am Eastmain- und Ruppert-Fluss
und als Ausgleich für die überfluteten
Gebiete. Die Cree wollen das Geld zum
Aufbau der Wirtschaft, der Infrastruktur
und von Wohnraum einsetzen. Der ausgehandelte Kompromiss war vor allem unter
der Stammesjugend stark umstritten.
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Mit einem DYNAJET-Hochdruckreiniger
und bis zu 500 bar Wasserdruck löst ein Arbeiter
das lockere Gestein von der Felsoberfläche.
Wir danken POMPACTION, PM-Amerika
und Sheila Eden für die Mithilfe bei diesem
Beitrag.
Nach jahrelangem Streit um die Staudammprojekte in ihrem Reservat an der
James Bay haben mehrere Stämme der
kanadischen Cree-Indianer, wie die
Mistissini, Nemaska, Waskganish u.a. im
Februar 2002 nach einer Abstimmung unter
den Stammesmitgliedern in den neun
Dörfern des Reservats einem Verhandlungskompromiss zwischen der Provinzregierung von Québec und ihren Häuptlingen
zugestimmt.
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Heute zählen etwa 1 Mio. Menschen zu
den „First Nations“ bzw. zu den „Inuit“,
also zu den Nachfahren der Ureinwohner.
Die ersten Bewohner Kanadas kamen ver-
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mutlich über eine Landbrücke aus
Sibirien nach Alaska. Zu einem ersten
Kontakt zwischen Europäern und Ureinwohnern kam es vor rund 1.000 Jahren,
als Wikinger vorübergehend in Neufundland siedelten.
Aufgrund reicher Öl- und Gasvorkommen
gehört Kanada heute zu den führenden
Energieexporteuren der Welt. Dennoch
werden riesige Summen aufgewendet, um
im eigenen Land die natürlichen Energieressourcen zu nutzen. Das Land zählt heute
31,5 Mio. Einwohner (Deutschland: 81,5
Mio.) und bedeckt eine Fläche von ca.
10 Mio. km2 (Deutschland: 0,357 Mio. km2).
Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa
3 Menschen pro km2 (Deutschland: 231
Einwohner je km2).
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Mit neuem Maschinenpark
für den Wettbewerb bestens gerüstet
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Erst seit 2004 im Geschäft ist AUSTRIAN
ARABIAN READY MIX CONCRETE.
Mit zwei neuen Betonmischanlagen,
50 Fahrmischern und sechs Putzmeister
Autobetonpumpen, die alle erst vor wenigen Monaten importiert wurden, ist der
Betonhersteller mit angeschlossenem
Pumpendienst mit seinem modernen
Maschinenpark bestens aufgestellt für
den harten Wettbewerb in den Vereinigten
Arabischen Emiraten.
Als strategisch günstigen Standort hat sich
AUSTRIAN ARABIAN für ein weitläufiges
Areal in Jabel Ali entschieden, ca. 25 km
südwestlich von Dubai. Hier in der Nähe
wird noch in diesem Jahr mit dem Bau eines
neuen Flughafens begonnen, und bis zur
projektierten Inselwelt von Palm Jumeirah
vor der Küste ist es auch nicht weit.
Gepumpt wird in zwei Schichten
Die neuen Mischanlagen produzieren zurzeit täglich etwa 2.000 bis 3.000 m3 Beton
und liegen damit noch unter ihrer maximalen Kapazitätsgrenze. Rund 50 % der
Betonproduktion wird momentan mit den
eigenen Autobetonpumpen eingebaut. Die
Pumpenflotte besteht aus zwei Maschinen
des Typs BSF 36.16 H und vier BSF 42.16 H.
Die Autobetonpumpen werden jeweils von
zwei Fahrern bedient, die sich im 2-SchichtBetrieb abwechseln, ähnlich wie ihre
Kollegen bei den meisten anderen Pumpendiensten in VAE.
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Khaled Ahmed Abu Shaeerah und Najeeb M. Ashour (rechts)
vor einer Karte der zukünftigen Inselwelt von Palm Jumeirah
Zurzeit ist AUSTERIAN ARABIAN stark
am Baugeschehen auf Palm Jumeirah
beteiligt, z.B. mit Betonagen an der
Autobahnbrücke, die den Palmenstamm
mit dem Festland verbindet. Darüber hinaus liefert und pumpt AUSTRIAN ARABIAN größere Betonmengen auf sechs weitere Baustellen von Büro- und Appartementtürmen. Speziell für die Hochförderung ist demnächst der Kauf von jeweils
zwei Stationärpumpen und Stationärmasten
geplant. Seit September ‘05 gehört das
Unternehmen zur ARABTECH-Gruppe.
Kundenschulung vor Ort gewünscht
Großen Wert legt Dahoud Y. Kousayeh,
Anlagenleiter von AUSTRIAN ARABIAN
in Dubai, auf die Qualifizierung seiner
Mitarbeiter. Das betrifft vor allem die
Betonpumpenfahrer, die ja nicht nur für
wertvolle Maschinen verantwortlich sind,
sondern auf den Baustellen im Umgang mit
den Pumpen und Verteilermasten auch ein
hohes Maß an Verantwortung tragen.
„So gern unsere Mitarbeiter nach
Deutschland zum Training fahren – am
liebsten wäre es uns, wenn Putzmeister die
Schulungen hier vor Ort durchführen könnte“, bemerkt Dahoud Kousayeh. Denn die
Baustellen muss AUSTRIAN ARABIAN
weiterbeliefern, von „Winterpause“ oder
Arbeitsunterbrechung aufgrund von
„Schlechtwetterperioden“ ist hier in VAE
nie die Rede. Bei der PM-Akademie stößt
Anlagenleiter Kousayeh mit seinem
Vorschlag nach Kundenschulung im Land
übrigens offene Türen auf: Voraussichtlich
ab Mitte November werden in VAE in
Zusammenarbeit mit der PM-Vertretung
GERMAN GULF 2-tägige Seminare zu
den Themen Technik, Steuerung und
Sicherheit bei Betonpumpen, sowie
Schulungen zum Umgang mit stationären
Pumpen angeboten.
Zu den Großbaustellen auf Palm Jumeirah zählen auch
die Auf- und Abfahrten des Autobahnzubringers vom Festland, die AUSTRIAN ARABIAN mit Beton beliefert und
auf denen das Unternehmen seine Betonpumpen einsetzt
Najeeb M. Ashour vor einer der neuen
AUSTRIAN ARABIAN-Autbetonpumpen
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Moderne Mischanlagen auch für anspruchsvolle Betonrezepturen
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Sa n i e ru n g
Sa n ie ru n g
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Gar nicht so einfach –
Sanierung der Diamantmühle
bis 112 bar ausgelegt ist (max./theor.).
Damit ist die SANIMA auch für große
Förderweiten bestens gerüstet.
125 mm Förderleitung
auf 65 mm reduziert
Bei der angeschlossenen Förderleitung
handelte sich um eine Putzmeister ZXHochdruckleitung, die einem Betondruck
von 250 bar standhält. Der Beton wurde an
der Außenwand zunächst 30 m hoch gepumpt und dann auf dem Silodach ca. 30
bis 40 m gefördert. Am Ende der jetzt horizontal liegenden Leitung hatten TBGMitarbeiter einen flexiblen Förderschlauch
angebracht, der je nach Bedarf von Hand
abwechselnd auf eine der drei zu den
Silozellen führenden Fallleitungen (Länge
jeweils ca. 30 m) umgeschlagen wurde.
Über die gesamte Strecke wurde die
Förderleitung von DN 125 auf schließlich
DN 65 im Querschnitt reduziert. Über
einen mechanischen Schlagschieber in der
ebenerdig liegenden Rohrleitung ließ sich
die Steigleitung leicht verschließen.
Thomas Göllner: „Diese mehrmalige
Reduzierung des Leitungsdurchmessers
war eine besondere Herausforderung für
uns, denn gerade an den Verjüngungsstellen bestand die Gefahr von Betonstopfern, und das sollte bei einer Leitung
dieser Länge möglichst nicht passieren!“
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Manchmal ist es gar nicht so einfach,
Beton dorthin zu bekommen, wo er gebraucht wird. Bei der Sanierung der fast
70 Jahre alten Diamantmühle in
Hamburg-Wilhelmsburg musste beispielsweise der Beton erst einmal einen Weg
von rund 110 m zurücklegen, bis er in der
Gleitschalung ankam. Eine echte
Herausforderung für das Team vom TBG
Pumpendienst Nord aus Bad Oldesloe, das
sich dabei auf eine Putzmeister-Betonpumpe der SANIMA-Baureihe und eine
hochdruckfeste Förderleitung verließ.
Die Betonagen der 15 Silos im Rahmen der
Diamantmühlen-Sanierung fanden zwischen
Februar und September 2005 im Inneren
des Gebäudes statt. Pro Einsatz wurden
dabei die Gleitschalungen in jeweils drei
Silozellen ca. 80 bis 90 Stunden lang kontinuierlich mit Beton beschickt. Bei jedem
der insgesamt fünf Bauabschnitte wurden
etwa 300 m3 Beton verbaut. Die relativ
lange Förderweite und der enge Zeitrahmen, den die Hubgeschwindigkeit des
Gleitgerüsts vorgab, stellten dabei besondere Ansprüche an den Beton. Denn einerseits sollte das Material gut pumpfähig
sein, anderseits musste es schnell abbinden.
Da die Betonagen sowohl im Winter als
auch in den warmen Sommermonaten stattfanden, passte der Betonlieferant ROBA
die Betonrezeptur außerdem jeweils an die
Jahreszeit an.
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Zum leichteren Beschicken durch Fahrmischer ist der 20-Meter-Mast der SANIMA leicht angehoben. Die Betonförderung
erfolgt auf dieser Sanierbaustelle durch eine am Trichter angeschlossene Steigleitung (Foto: TBG Pumpendienst Nord)
Sorgfältig wurde die senkrecht geführte Förderleitung an der Wand befestigt (Foto: TBG Pumpendienst Nord)
Durchgeführt wurde die Sanierung der
Mühlensilos unter Federführung des Bauunternehmens WASSMANN + SÖHNE,
Burgdorf.
Die Fertigstellung ist für Ende Dezember
2005 geplant.
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20-Meter-SANIMA-Mast auch gern als
Rohrbrücke genutzt und die fehlende
Reichweite durch angekuppelte Rohrleitungen oder Förderschläuche kompensiert.
Diese zusätzlichen Schläuche und Rohrleitungen hat die SANIMA in speziellen
Magazinen meist komplett an Bord. Bei
den Staukästen sind mehrere Varianten
wählbar, die SANIMA des TBG-Betonpumpendienst Nord z.B. hat bis 150 m
Schlauchleitung DN 65 dabei.
SANIMA
fördert direkt in die Steigleitung
Nicht alltäglich an dieser Baustelle ist die
Entfernung, die der Beton bis in die Gleitschalung zurücklegen musste. Denn die
Gesamtlänge aller drei mit Beton zu
beschickenden Leitungen betrug 230 m.
Die Betonpumpe, eine Putzmeister
SANIMA 20.09 S, benutzte deshalb nicht
die Förderleitung am Mast, sondern pumpte
den Transportbeton direkt aus dem Trichter
in eine angeschlossene Steigleitung.
„Diese Förderleitung“, so Thomas Göllner,
Geschäftsführer des TBG Pumpendienst
Nord, „wurde von uns speziell für dieses
Objekt angepasst und an den Außenwänden
des zu sanierenden Silogebäudes fest montiert.“
Eine weitere typische Anwendung zeigen
die Sanierungsarbeiten an der Hamburger
Diamantmühle. Hier kommen dem
Pumpendienst die charakteristischen
SANIMA-Vorteile zugute. So begnügt sich
die kompakte Autobetonpumpe mit einer
minimalen Abstützbreite von lediglich 3,9 m
vorn, hinten bleibt sie mit 2,3 m innerhalb
der Fahrzeugabmessungen. Darüber hinaus
verfügt die Maschine über ein starkes
Pumpaggregat, das für einen Betondruck
Der Bauablauf verlangte eine enge
Kooperation aller Beteiligten. Denn innerhalb eines jeden Bauabschnitts mussten
alle Prozesse in einem definierten Zeitraum
reibungslos ineinander greifen. Für den
TBG Pumpendienst Nord ist diese Baustelle daher auch ein Beispiel dafür, wie
Spezialisten gemeinsam eine technisch
anspruchsvolle Aufgabe erfolgreich lösen.
Wir danken dem TBG Betonpumpendienst
Nord und Heidelberg Cement für ihre
Unterstützung.
35
36
Mit der SANIMA 20.09 S lässt sich
besonders bei Sanierungsvorhaben ausgesprochen flexibel arbeiten. So verfügt die
auf 2-Achs-Chassis aufgebaute Maschine
über einen 20 m hoch reichenden
Verteilermast mit drei Armsegmenten in
„Z“-Faltung, dessen Arbeitsbereich bei
kleineren Baustellen oft ausreicht. Ist der
Einsatz einer größeren Autobetonpumpe
erforderlich, jedoch aufgrund der begrenzten Stellfläche nicht möglich, wird der
150 m Förderschlauch (DN 65)
hat diese SANIMA 20.09 S mit an Bord
Die ZX-Hochdruckleitung ist mit Kanthölzern im Bereich des Schlagschiebers unterlegt
(Foto: TBG Pumpendienst Nord)
13
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Te c h n i k
Ho c h b a u
38
Flexibler 20-Meter-„Vierling“ –
Universelle Autobetonpumpe
mit nur 3,9 m Ausfalthöhe
Mit dem neuen Typ M 20-4 ZR ergänzt
die Putzmeister AG ihr Angebot an kompakten Autobetonpumpen, die sich selbst
auf engstem Raum noch einsetzen lassen.
Besonders auffallend an der Maschine ist
der 4-fach gefaltete Betonverteilermast
nach dem „Z-Roll“–Prinzip. Bisher wurde
diese Mastfaltungsart nur bei größeren
Autobetonpumpen realisiert, z.B. beim
Typ M 24-4 ZR.
Das Prinzip der Mastfaltung und die geringe Fahrzeughöhe von nur 3,33 m lässt leicht
erkennen, für welche Betonieraufgaben der
neue M 20-4 „Z-Roll“-Falter konzipiert
wurde. Es sind in erster Linien Baustellen,
die bisher mit herkömmlichen Autobetonpumpen nicht bedient werden konnten.
Beispielsweise enge Hinterhöfe von Wohnund Gewerbegebieten sowie Räume mit
weniger als 4 m Höhe. Und es sind Bauund Sanierungsvorhaben in niedrigen
Hallen, Tunneln oder Unterführungen.
„Fünfling“ passt sich an
Eine Großmastpumpe mit besonders flexiblem Verteilermast war beim Rohbau des
neuen Einkaufzentrums von EL CORTES
INGLES im spanischen Castellón gefragt.
Eine großflächige und tief liegende Bodenplatte mit fünf Untergeschossen musste
ebenso betoniert werden wie die lang gezogene Tiefgaragenzufahrt und die weitläufigen Geschossflächen. Aufgrund der
beengten Platzverhältnisse am Rande der
Altstadt wollte die Position zum Aufstellen
der Maschine genau überlegt sein. Den
Auftrag für den Betoneinbau erhielt der
Pumpendienst GRUPO TELEBOMBEO,
der über mehrere Wochen hinweg auf dieser Baustelle immer wieder seine neue
Putzmeister BSF 52.16 H einsetzte.
Selbstverständlich lassen sich genauso gut
auch „normale“ Baustellen bedienen. Denn
bei Betonagen im Hochbau eignet sich der
20-Meter-Mast hervorragend als Rohrbrücke, der sich – praktisch ohne Verlust an
Reichhöhe – bis ins 6. Stockwerk (übliche
Geschosshöhe ca. 2,7 m) horizontal abwinkeln und durch Fenster oder sonstige,
selbst kleinste Mauerwerksöffnungen einfädeln lässt.
Lediglich 3,9 m beträgt beim neuen
„Vierlings“ M 20 ZR die Ausfalthöhe.
Neben dem speziell entwickelten Verteilermast berücksichtigt auch der neu konzipierte Unterbau die neuesten Erkenntnisse
beim gewichtsoptimierten Stahlbau. Bei
einer vorderen Abstützbreite von nur 3,2 m
(hinten innerhalb der Fahrzeugbreite von
2,5 m), lässt sich die kompakte Autobetonpumpe sogar in schmalen Durchfahrten
abstützen und ausfalten. Kurz – der Platzbedarf zum Abstützen des M 20-4 ist nicht
größer als die Fläche, die die Maschine bei
geöffneter Fahrerhaustür einnimmt.
Unser Foto zeigt die Maschine beim
Betonverteilen auf der fünften Etage, nachdem Pumpenfahrer Alfredo Muñoz wenige
Stunden zuvor noch im Bereich der
Tiefgarage des zukünftigen Einkaufszentrums 100 m3 Beton eingebaut hatte.
Gut zu erkennen ist, wie sich der Mast des
M 52 „Fünfling“ an die Gebäudestruktur
anpassen kann ohne Reichweite zu verschenken: So wird zunächst mit dem
„A“- und „B“-Arm die erforderliche
Bauwerkshöhe bewältigt.
Die Länge der Arme „C“, „D“ und „E“
steht jetzt noch als horizontaler Arbeitsbereich zur Verfügung.
40
37
2,5 m
3,2 m
Unsere Abbildung zeigt deutlich, unter welch beengten
Platzverhältnissen (Durchfahrten, Hinterhöfe etc.) man
mit dem Verteilermast M 20-4 arbeiten kann.
Der äußerst flexible Betonverteilermast
verfügt serienmäßig über eine 125 mm
Förderleitung in besonders verschleißfester,
2-lagiger Ausführung. Als Kernpumpe
empfiehlt Putzmeister ein Aggregat mit
1.400 mm Hub und 230 mm Förderzylinder-Ø, das für Fördermengen bis 90 m3/h
bzw. Pumpdrücke bis 78 bar ausgelegt ist.
Die Auslieferung beginnt im Frühjahr 2006.
Der kurze Radstand von nur 4,5 m sorgt
für einen äußerst kleinen Wendekreis. Bei
einem zulässigen Gesamtgewicht des
2-Achs-Chassis von unter 18 t und einem
tatsächlichen Leergewicht von ca. 15 t
(fahrzeugabhängig), verfügt der M 20-4
noch über erhebliche Gewichtsreserven.
Das ermöglicht dem kleinen „Vierling“ das
Mitführen von zusätzlichen Schläuchen
und Rohren, so dass der Arbeitsbereich der
Maschine noch deutlich erweitert wird.
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Reichweite 16,1 m
Reichhöhe 19,5 m
Ausfalthöhe
3,9 m
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Gro ß b a u s te l l e
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Zahlreiche Betonpumpen
auf Deutschlands
größter Baustelle
In faszinierendem Tempo entsteht südlich
der baden-württembergischen Landeshauptstadt seit September 2004 zwischen
der Autobahn A8, der Bundesstraße B 27
mit direkten Zufahrtsstraßen sowie der in
Sichtweite gelegene internationale
Stuttgarter Flughafen.
zentral.
Den Auftrag für den Bau der Messehallen,
des Kongresszentrums und der Tiefgarage
erhielt die ARGE Rohbau Landesmesse aus
MAX BÖGL und LEONHARD WEISS.
Die beiden Partner haben sich ebenfalls zur
Arbeitsgemeinschaft Ingenieurbau zusammengeschlossen, die zwei Entlastungstunnels – der eine im Bereich des
Flughafens, der andere auf der Nordseite
der A8 – sowie eine Brücke erstellt.
Bis zur Eröffnung im Frühjahr 2007 werden
hier auf einer Fläche von 83 Hektar u.a.
sieben Standardhallen mit jeweils 10.000 m2
Ausstellungsfläche, eine 25.000 m2 große
Hochhalle (lichte Höhe 14 bis 24 m), ein
Internationales Kongresszentrum sowie ein
großzügig angelegter Messeplatz errichtet.
Für eine optimale Verkehrsanbindung sorgt
ein geplanter ICE-Fern- und Regionalbahnhof, eine Tiefgarage unter dem Messeplatz,
das neue Parkhaus über der Autobahn A8
Eine andere ARGE aus den Firmen
WAYSS & FREYTAG INGENIEURBAU,
BARESEL und DONGES STAHLBAU hat
die Fertigstellung des neuen Parkhauses
übernommen, das die Autobahn A8 und
eine geplante ICE-Neubaustrecke auf einer
Länge von 440 m überspannt. Die Gesamtinvestitionen für die Neue Messe Stuttgart
werden auf 806 Mio. EURO veranschlagt.
Das Projekt gilt z.Z. als Deutschlands
größte Baustelle.
und dem Flughafen die Neue Messe
Stuttgart. Mehrere Betonpumpendienste
haben hier fast täglich ihre Maschinen im
Einsatz. Um einen möglichst reibungslosen Betoneinbau zu gewährleisten, erfolgt
die Disposition der vielen Betonpumpen
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Die Parkdecks der Neuen Messe
Stuttgart befinden sich über der
Autobahn A8 – hier eine Modellansicht
(Abb.: Projektgesellschaft Neue Messe)
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Eine Putzmeister Großmastpumpe M 52-5 bei der Fundamentbetonage
Foto: AOP Luftaufnahme
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Bis vor kurzem noch wurden die Äcker, auf denen jetzt das neue Messegelände errichtet wird,
intensiv für den Anbau des Filderkrauts – eine Spezialität der Region – genutzt
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Gro ß b a u s te l l e
46
48
Bis zu 1.500 Arbeiter sind auf dem weitläufigen Areal beschäftigt. In Hochzeiten
heben 60 Kräne auf den verschiedenen
Abschnitten die unterschiedlichsten Lasten.
In einer eigenen Produktionsanlage werden
vorgefertigte Stahlteile angeliefert, die
erforderlichen Schweiß- und Korrosionsschutzarbeiten erfolgen vor Ort.
Zwei Betonpumpen-Zentralen
sorgen für reibungslosen Einbau von
270.000 m3 Beton
Um die Selbstversorgung mit Beton sicherzustellen, hat man auf dem Gelände zwei
Mischanlagen errichtet. Eine MAX BÖGL
eigene Anlage beliefert die ARGE Rohbau
mit ca. 250.000 m3 Beton, die Produktion
des anderen Mischwerks wird für den Bau
des Parkhauses (ca. 20.000 m3) benötigt
und deckt zusätzlich die Bedarfsspitzen der
ARGE Rohbau ab. Selbstverdichtende
Betone werden von den Mischwerken
ebenso hergestellt wie Normbetone der
Festigkeitsklasse C40/50.
struktur eine wichtige Rolle, entsprechend
unterbrechungsfrei muss gepumpt werden.
Dazu setzt BRM Autobetonpumpen jeder
Größenordnung ein – vom Saniermobil bis
zur Großmastpumpe. Mit disponiert werden
auch die Maschinen von TB Göppingen
bzw. BP Schwaben.
Für die Betonagen rund um das Parkhaus
steuert der zu CEMEX gehörende
Pumpendienst SAUSSELE (Besigheim)
den Einsatz von Betonpumpen. Auch hier
sind es in der Regel die gepflegten
Maschinen aus der eigenen Flotte, die auf
beiden Seiten der Autobahn aufgestellt
sind. Mit zunehmenden Innenausbau der
Parkhausebenen werden vor allem die
gelenkigen „Hallenmeister“ mit 4-fach
gefaltetem 24-Meter-Mast gefragt sein. Bei
Bedarf stellen auch andere Betonpumpendienste wie UNION-BETON (Ludwigsburg) und GODEL-BETON (Stuttgart) ihre
Maschinen zur Verfügung.
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Nach Auskunft von Projektleiter Dipl.Ing.
Michael Frey funktioniert die Abstimmung
mit der zentralen Pumpendisposition unter
Berücksichtigung der großen Betonmengen
und der Vielzahl an Baulosen praktisch reibungslos. Dass sich seine ARGE nur mit
einer Betonpumpendisposition abstimmen
muss, sieht er als großen Vorteil an: „Von
unseren zehn Polieren arbeitet jeder mit
seinen Leuten auf einem Bauabschnitt.
Oft brauchen alle am Nachmittag Beton.
Eine zentrale Disposition ist schon sehr
hilfreich, wenn wir unsere Betonmischanlage
gleichmäßig auslasten und die Pumpen mit
der erforderlichen Mastreichweite termingerecht auf den einzelnen Losen einsetzen
wollen!“
Projektleiter Dipl.Ing. Michael Frey
Eine PM-Autobetonpumpe M 36
beim Verfüllen einer Wandschalung
Die Betonpumpendisposition für die
Bauabschnitte von MAX BÖGL und
LEONHARD WEISS liegt beim Betonpumpendienst Rhein-Main (BRM), Lorsch.
Die Bandbreite der Betonarbeiten ist
beachtlich: lang gezogene Streifenfundamente, mächtige Bodenplatten, Decken,
Träger und Rundstützen, Außen- und
Zwischenwände, etc. Vor allem beim
Innenausbau spielt der Sichtbeton
mit seiner natürlichen Oberflächen-
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50
Dieser M 36 vom Betonpumpendienst BRM ist heute
auf mehreren Abschnitten der weitläufigen
Messebaustelle anzutreffen
BRM-Maschinist
Werner Mann.
Seit 13 Jahren
fährt er Betonpumpen
51
Unser Bild zeigt eine BSF 52.16 H von BP Schwaben
auf Feld 2 beim Einbau von 280 m3 Beton. Sobald die
Bodenplatte fertig betoniert ist, wird die Maschine um
wenige hundert Meter versetzt, um 400 m3 Beton in eine
Deckenschalung zu pumpen.
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Eine BSF 28.16 H mit Sanierausstattung
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Hi n t e rg ru n d
Hin te rg ru n d
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Hohe Qualitätsansprüche
auch im Betonpumpen-Modellbau
Sie zählen zu den Geschenken, mit denen
man Geschäftspartnern eine besondere
Freude bereiten kann. So manch einer
hat seine Exponate z.T. über Jahre hinweg mit erheblichem – vor allem finanziellem – Einsatz gesammelt. Die Rede ist
von Baumaschinen im Kleinformat, die
von hoch spezialisierten Herstellern wie
der CONRAD GmbH (Kalchreuth) maßstabsgerecht gefertigt werden.
Auch Putzmeister bezieht seit den 70er
Jahren die unterschiedlichsten Typen seiner
Autobetonpumpen aber auch den
TELEBELT-Teleskopförderer als Modell
im Maßstab 1:50 von dem fränkischen
Spezialisten. Bei den PM-Verputzmaschinen
und -Estrichförderern wird mit 1:35 ein
größeres Modellmaß gewählt – die Maschinen sind in natura ja auch deutlich kleiner.
Die Entscheidung, beispielsweise eine
Betonpumpe mit neuem Verteilermast als
Modell in Auftrag zu geben, will gut überlegt sein. Denn neben den späteren Stückkosten müssen die Auftraggeber oft auch
die Kosten für das Handmodell – also für
den Prototyp – sowie für den Formenbau
übernehmen.
Vor der Produktion der neuen Modelle ist
die Herstellung eines detailgenauen Handmusters erforderlich. Dabei werden die
Abmessungen des Originals maßstabsge-
52
In Barren wird das Zink-Rohmaterial
beim Modellbauer CONRAD angeliefert
55
recht umgesetzt, die erforderlichen
Materialstärken berechnet und die Funktionsbeweglichkeit – z.B. das Zusammenlegen eines mehrteiligen Betonverteilermastes – simuliert. Das Handmodell dient
gleichzeitig als Muster für die Modellkonstruktion und den anschließenden
Formenbau. Für das Übertragen der feinen
Konturen spielen moderne CAD/CAMComputersysteme und CNC-Fräsmaschinen eine wichtige Rolle.
Wie bei den „richtigen“ Baumaschinen verwendet CONRAD für seine Modelle
Metall (Zink) und hochwertige Kunststoffe.
Das relativ schwere Zink lässt sich in flüssiger Form nicht nur gut verarbeiten, sondern vermittelt beim fertigen Modell durch
sein Gewicht auch einen Teil der
„Wertigkeit“ und der „Masse“ des tatsächlichen Originals. Sowohl der Kunststoff als
auch das Zink werden in Spritzgussformen
gepresst, in denen die jeweiligen Komponenten ihre spätere, oft filigrane Struktur
erhalten. Dabei werden mehrere Bauteile
von einem Formträger gehalten. Gepresst
wird das Zink mit einem Druck von bis zu
150 t/cm2.
Auch die neuesten PM-Modelle
werden mit Liebe zum Detail hergestellt.
Im Bild das Betonnassspritzgerät SIKA-PM 500 sowie
die Hochdruck-Betonpumpe BSA 14000 HP-D
Gegründet wurde die Firma CONRAD im
Jahr 1956, die Fertigung der detailgetreuen
Modellfahrzeuge begann 1971. Heute präsentiert sich das Unternehmen mit modernem Muster- und Formenbau, Druckgießerei, Kunststoffspritzerei, einer
umweltfreundlichen Lackieranlage und
einer Abteilung für Siebdruck als führender
Hersteller von Modellfahrzeugen.
Aufgrund der guten Zusammenarbeit über
Jahrzehnte hinweg lässt die Putzmeister AG
auch ihre neuen Modelle wie die Betonpumpe BSA 14000 HP sowie das
Spritzbetongerät SIKA-PM 500 bei der
CONRAD GmbH fertigen.
Nach dem automatischen Ausstoßen der
Formträger aus den Druckgussmaschinen
überprüfen CONRAD-Mitarbeiter sorgfältig die einzelnen Teile. Das Entgraten der
Kanten erfolgt maschinell, das Schleifen
und Polieren hingegen ist oft noch Handarbeit. Der gesamte Produktionsablauf ist
bis ins Detail durchorganisiert.
Wie beim Original spielt auch im Modellbau der optische Eindruck des Produkts
eine wichtige Rolle. Dazu zählt die glatte,
kerbenfreie Oberfläche ebenso wie eine
sorgfältige Lackierung. Bei CONRAD verwendet man übrigens die gleichen Grundund Decklacke wie im Automobilbau. Sie
werden in bis zu sechs Arbeitsgängen aufgetragen. Da der Farbton der aus unterschiedlichen Materialien bestehenden
Bauteile einheitlich sein muss, sind für die
Farbgebung der Kunststoffkomponenten
andere Lackzusammensetzungen erforderlich als für die Zinkgussteile.
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53
Ein CONRAD-Mitarbeiter an der Spritzgussmaschine
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Formträger mit Teilen des Stationärpumpen-Modells
Die beiden Hälften einer Spritzgussform vom BSA-Modell
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Pumpen von Sonderbeton
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Die ZX-Förderleitung verläuft im Gitterturm
des Krans zur Gleitschalung
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Neue Platin-Mine
in Südafrika:
Betoneinbau auf 109 m
hohen Förderturm
Platin und sein aufwändiger Abbau
Platin ist zurzeit etwa doppelt so teuer wie
Gold und erheblich härter. Weltweit werden
jährlich nur ca. 200 Tonnen dieses Edelmetalls gefördert, 90 % der Produktion
stammen aus südafrikanischen Minen.
Benötigt wird Platin beispielsweise in der
Automobilindustrie für die Produktion von
Katalysatoren, in der Zahnmedizin, in der
Raumfahrt sowie für die Schmuckherstellung. Um 15 Gramm reines Platin zu
gewinnen, müssen bis zu fünf Tonnen
Gestein gesprengt, gefördert, zermahlen
und chemisch behandelt werden.
Die Aufbereitung erfolgt übertage in Hochsicherheitsbereichen. Die Platinfundstätten
um die Region Rustenburg werden in
einem etwa 400 km langen Gebietsstreifen
abgebaut. Unter härtesten Bedingungen
arbeiten hier 27.000 Bergleute bis in
Tiefen von ca. 2.000 m. Bei 90 % Luftfeuchtigkeit herrschen dort Temperaturen
bis 50 °C. Entdeckt wurden die Platinvorkommen 1924 vom deutschen Geologen Hans Merensky. Die Landrechte um
Rustenburg gehören dem Stamm der
Bafokeng, an die der Konzern IMPALA
PLATINUM jährlich 5 % seines Gewinns
als Nutzungsrecht abtritt.
Im südafrikanischen Rustenburg investiert
die Minengesellschaft IMPALA PLATI-
Die 0,95 m bis 0,55 m starken Wände des
Förderturms wurden im Gleitschalungsverfahren errichtet. Dabei passte sich die
Schalung flexibel dem sich nach oben hin
verjüngenden Wanddurchmesser an. Den
Auftrag für die Betonförderung erhielten die
Spezialisten von MURRAY & ROBERTS
CONSTRUCTION, die übrigens seit
Jahren mit Putzmeister-Pumpen arbeiten.
NUM LTD beachtliche Summen in den
Abbau des Edelmetalls Platin. Inzwischen
wird an der Fertigstellung des 16. Schachts
gearbeitet. Bereits vor der Inbetriebnahme
wurden hier Putzmeister-Pumpen eingesetzt, allerdings nicht für das Verpumpen
von Rückständen aus der Erzaufbereitung
(tailings), sondern zur Betonhoch-
Insgesamt wurden für den Rohbau des
Förderturms 7.000 m3 Beton benötigt.
Dabei handelte es sich um eine speziell
entwickelte Rezeptur. Sie enthielt u.a.
Zuschläge von max. 19 mm Größtkorn
(davon 50 % Schlackeanteil), Flusssand,
Steinmehl sowie verschiedene Zusatzmittel. Die weiteren Details der Betonzusammensetzung gelten als vertraulich.
Bei anderen Baumaßnahmen im Rahmen
des Projekts wurden weitere 14.000 m3
Beton verbaut.
förderung.
Neben dem Abteufen des Schachts und der
Anbindung eines neuen Abbaufeldes an
bereits vorhandene gehört zur Erschließung
eines neuen Bergwerks auch die Installation
eines Förderturms. An seiner Spitze läuft
über eine große Seilscheibe der Trumm,
d.h. das Förderseil, an dem die Förderskips
zum Heraufbringen des abgebauten
Materials sowie die Körbe für den
Personentransport angeschlagen sind. Um
möglichst große Lasten zu bewegen bzw.
um kurze Umlaufzeiten zu erreichen,
benötigt der Förderturm eine gewisse
Höhe. Auf der 16. Schachtanlage von
IMPALA in Rustenburg ist der Turm mit
Sicherheit nicht unterdimensioniert: Mit
einer Grundfläche von 21 m x 20 m und
einer Seilscheibe auf dem rekordverdächtigem Niveau von 109 m ist das neue Bergwerk für außergewöhnliche Förderkapazitäten ausgelegt.
59
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63
Die Arbeiten am Förderturm mit mehreren
eingezogenen Betondecken begannen im
Bereich des Schachtkopfs in ca. 25 m Tiefe.
Als Generalunternehmen ist RENNIKS
CONSTRUCTION mit den Baumaßnahmen
betraut. Das Projekt in Höhe von 80 Mio.
Rand (ca. 10 Mio. EURO) umfasst zusätzlich noch den Bau des Hauptventilationsschachts, mehrerer Zugangsstollen, der
Fundamente der Förderanlage sowie verschiedene Erdarbeiten. Die Fertigstellung
ist für Mai 2006 geplant.
PM 3723
Das gut pumpbare Material förderte
MURRAY & ROBERTS mit einer
Putzmeister BSA 1408 E durch eine ZXHochdruckleitung, die an einem Turmdrehkran befestigt war. Mit einem hydraulisch
betätigten Absperrschieber konnte der
Betonfluss in der Rohrleitung unterbrochen
werden, beispielsweise bei Reinigungsarbeiten an der Stationärpumpe. Eine zweite
BSA wurde als Standby-Pumpe bereit
gehalten. Der Kran war etwa drei Meter
vom Rohbau entfernt aufgestellt und mit
Traversen am kontinuierlich in die Höhe
wachsenden Bauwerk befestigt. Das obere
Ende der Steigleitung hatte man mit einer
flexiblen Schlauchleitung (DN 125) verbunden, so dass jederzeit im 90°-Bogen
eine Verbindung zum RV 10-Rundverteiler
auf der Gleitschalung hergestellt werden
konnte. Dabei handelte es sich übrigens um
ein Gerät, das von der PMTochtergesellschaft in Südafrika hergestellt
worden war. Im Interesse eines möglichst
ungehinderten Schwenkbereichs hatte der
Bautrupp die vier Stützbeine des
Deckenverteilers um ca. 5 m aufgeständert.
Servicetechniker jederzeit erreichbar
Während der Rohbauphase waren Mitarbeiter von Putzmeister Südafrika mindestens
einmal pro Woche vor Ort. Sie übernahmen
die Einweisung der Betonpumpen-Maschinisten, gaben Tipps zur Reinigung und
Wartung der BSA und klärten die ein oder
andere Servicefrage. Darüber hinaus war
der Notdienst von PMSA über eine Hotline
rund um die Uhr, sieben Tage die Woche
erreichbar. Bei Bedarf wäre ein Servicetechniker innerhalb von 2 Stunden auf der
Baustelle gewesen.
Gleitschalung passt sich
unterschiedlichen Wandstärken an
22
BSA und Rundverteiler arbeiten im Team
Insgesamt werden ca. 21.000 m3 Beton am Förderturm
verarbeitet
62
Fahrmischer beschicken die BSA 1408 E mit einem Spezialbeton
Der PM-Sperrschieber wird über den Hydraulikkreislauf der Stationärpumpe betätigt
Der „chief operator“ hat seine PutzmeisterStationärpumpe voll im Griff.
Links die Kabelfernsteuerung der BSA 1408 E
Mit zunehmendem Baufortschritt wurden
weitere Rohrstücke zwischen Steigleitung
und Förderschlauch eingesetzt. Im Durchschnitt wuchs der Förderturm pro Tag um
4,5 m in die Höhe, die beste Tagesleistung
lag sogar bei 6 m. Mit 109 m ereichte die
BSA 1408-E auf der neuen IMPALA
Schachtanlage ihre größte Pumphöhe.
23
PM 3723
Hintergrund
Hochbau
64
Zehn
auf einen
Streich
Seit Jahrzehnten werden im technikverwöhnten Japan Beton-, Mörtel- und
Dickstoffpumpen aus PutzmeisterFertigung eingesetzt. Die Überführung
der Maschinen nach Fernost dauert
naturgemäß etwas länger, und die
Transportabwicklung ist für den PMVersand mit einem deutlich höheren
Aufwand verbunden. Dass Ende Oktober
gleich zehn Autobetonpumpen auf die
21.000 km lange Seereise in Richtung
Tokio geschickt wurden, ist eher die
Ausnahme und war gleichzeitig ein faszinierendes Beispiel für umsichtige
riesigen Schiff verschwinden und – abhängig vom Bestimmungshafen – auf unterschiedliche Decks gefahren werden, sind
die Mannschaften an anderer Stelle noch
mit dem Löschen der für Bremerhaven
bestimmten Fracht beschäftigt.
Gegen 7.30 Uhr beginnt das Verladen der
PM-Autobetonpumpen. In Zweier- und
Dreiergruppen werden sie vom 600 m entfernten Bereitstellungsplatz über eine relativ
flache Bugrampe auf das Hauptdeck der
„Hual Tokyo“ gefahren. Die Fahrer scheinen alles bewegen zu können, was mehr als
vier Räder hat: 200-Tonnen Mining Trucks
für Tagebaue, schwere Mobilkräne,
Straßenfräsen, Kettenfahrzeuge oder auch
Autobetonpumpen – alles muss auf engstem
Raum positioniert und sicher verzurrt werden. Die insgesamt etwa 150 LKW und
schweren Nutzfahrzeuge sind relativ
schnell an Bord untergebracht, das Verladen der fast 2.500 PKW zieht sich bis in
den Abend hin. Gegen 23 Uhr legt die
„Hual Tokyo ab. Die Fahrt wird über
Southampton und Le Havre durchs Mittelmeer in den Suezkanal gehen. Nach Stopps
in Singapur, Hongkong und Taichung
(Taiwan) wird der schwimmende Autotransporter am 28. November im Hafen von
Toyohashi (Nähe Tokio) erwartet.
Planung und reibungslose Kooperation
zwischen allen Beteiligten.
24. Oktober: Ab 15.30 Uhr stehen sechs
Autobetonpumpen M 28 und vier Maschinen des Typs M 36 in zwei 5er Reihen
abfahrbereit auf dem PM-Firmengelände.
Die Fahrer von GERBER Transfer und
Logistik, die im Auftrag der Spedition
FR.MEYERS’S SOHN INTERNATIONAL LOGISTICS GmbH die zehn
Autobetonpumpen – alles Rechtslenker –
nach Bremerhaven überführen, sind startklar, nachdem sich jeder von ihnen überzeugt hat, dass Reifendruck sowie Öl- und
Kühlwasserstand der anvertrauten Fahrzeuge in Ordnung sind. Im Konvoi setzen
sich die Dreiachser in Richtung Norden in
Bewegung, gut 700 km Autobahn bzw.
neun Stunden reine Fahrzeit liegen vor
ihnen. Am nächsten Morgen übergeben die
Überführungsfahrer die Betonpumpen an
die BLG Automobile Logistics GmbH, ein
Unternehmen, das sich in Bremerhaven auf
das Be- und Entladen von Frachtschiffen
spezialisiert hat.
Zwischen Sonne und Meer
Langer Seeweg nach Japan
Die 2004 in Dienst gestellte „Hual
Tokyo“ ist als Ro/Ro-Frachter konzipiert, d.h. das Schiff nimmt nur selbstfahrende Fracht an Bord („roll on /
roll off“). Das Schiff mit einer Verdrängung von 57.280 Bruttoregistertonnen fährt unter norwegischer Flagge
und misst ca. 32 m in der Breite und
199 m in der Länge. Auf zwölf Decks
verfügt die „Hual Tokyo“ über eine
Fläche von ca. 54.300 m2, Platz genug
für 6.100 PKW. Die 24-köpfige Besatzung ist in Einzelkabinen untergebracht und besteht überwiegend aus
Filipinos.
Die einen nennen sie „Urlaubsfabrik“, die
anderen sind froh, das es noch Feriendomizile gibt, in denen zu relativ günstigen Konditionen ganze Familien ihren
Urlaub verbringen können. Gemeint ist
die spanische Tourismushochburg
Benidorm an der Costa Blanca.
Wegen des milden Klimas ist das ganze
Jahr über Saison. Seit über 40 Jahren lebt
der ehemalige Fischerort Benidorm im
großen Stil für und vom Tourismus. 130
Hotels mit fast 40.000 Betten zählt die
Stadt, hinzu kommen rund 200.000 FerienAppartments. Auf 18 km2 stehen hier 150
Hochhäuser, darunter vier der zehn höchsten Gebäude Spaniens.
Der direkte Seeweg von Bremerhaven
ins japanische Toyohashi beträgt ca.
11.400 Seemeilen, das entspricht rund
21.100 km. Aufgrund der fünf
Zwischenstopps verlängert sich der
Transportweg entsprechend. Dennoch
benötigt die „Hual Tokyo“ kaum mehr
als vier Wochen Fahrzeit. Bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von
20 Knoten (37 km/h) liegt der Kraftstoffverbrauch (Schweröl) bei etwa
60.000 l pro Tag (2.500 l/Stunde). Die
Frachtkosten für eine Autobetonpumpe der 30-Meter-Klasse werden
mit ca. 7.000 EURO angegeben.
Wie unsere Aufnahme zeigt, wird weiter
gebaut. Zurzeit errichtet das Unternehmen
EDIFESA zwei Appartment-Hochäuser und
vier Tiefgaragen. Im Vergleich zum 210 m
hohen Gran Hotel Bali (52 Etagen) passen
sich die modernen Wohntürme mit „nur“
20 Stockwerken schon fast der Umgebung
an. Wie in Spanien üblich, benötigt man für
das Ausgießen der Decken aufgrund der
Bauweise mit Hohlraumsteinen nur relativ
wenig Beton. Auf dieser Baustelle beispielsweise sind nur gut 100 m3 je
Stockwerk erforderlich. Dabei handelt es
sich um einen C30 mit Zuschlägen aus
gebrochenem Material und maximal 12 mm
Korn. Die Förderung erfolgt mit einer stationären Putzmeister Betonpumpe
BSA 2109 H-D durch 2-lagige Rohrleitungen. Die korrekte Zusammensetzung
der Betonchargen überwacht auf der
Baustelle Señora Claudia Fernandez.
Eine BSA 2109 H-D bei der Betonhochförderung
an der spanischen Mittelmeerküste
66
Sechs M 28 und vier M 36 stehen startklar für die
Überführung nach Japan auf dem PM-Firmengelände
65
26. Oktober: Ab 6.30 Uhr beginnt das
Beladen der fast 200 m langen „Hual
Tokyo“. Der speziell für den Autotransport
gebaute Ro-/Ro-Frachter hat erst wenige
Stunden zuvor aus dem englischen
Newcastle kommend am Kai festgemacht.
Während hochwertige PKW renommierter
Automobilhersteller aus München,
Augsburg und Stuttgart im Dutzend in dem
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PM 3723
Im Morgengrauen rollen die Autobetonpumpen zusammen mit 150 anderen Nutzfahrzeugen
und 2.500 PKW an Bord des Spezialtransporters
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Pumpen von Sonderbeton
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Großmast-Betonpumpen verpressen
Bügelbauten
Berlins erster Hauptbahnhof
Ähnlich wie London und Paris besaß
Berlin in der Vergangenheit nie einen
zentralen Hauptbahnhof. Aufgrund des
sternförmig angelegten Schienennetzes
endeten stattdessen die Bahnlinien am
Rande der Hauptstadt. Ende des
19. Jahrhunderts verband dann ein
S-Bahnring die wichtigsten Fernbahnhöfe der Stadt. Der alte, 1871 eröffnete
Lehrter Bahnhof wurde im Zweiten
Weltkrieg schwer beschädigt, die
Ruinen des ehemaligen Gebäudes Ende
der 50er Jahren gesprengt. Danach
nutzte nur noch die Berliner Stadtbahn
das Areal als Haltepunkt. Nach dem
Fall der Berliner Mauer arbeitete man
intensiv an Plänen für einen zentralen
Verkehrsknotenpunkt der deutschen
Hauptstadt. 1998 wurde mit den
Arbeiten am neuen Bahnhof begonnen.
Ende Mai 2006, kurz vor Beginn der
Fußball-Weltmeisterschaft, soll der
Lehrter Bahnhof als „modernster
Kreuzungsbahnhof Europas“ – so die
DEUTSCHE BAHN AG – eröffnet
werden.
Mit der Fertigstellung der beiden 46 m
hohen Bürotürme begann Ende Juli 2005
der letzte Bauabschnitt des neuen Berliner
Hauptbahnhofs. Das imposante Gebäude
wird auf dem Areal des ehemaligen Lehrter
Bahnhofs errichtet und dient nach Fertigstellung als zentrale Drehscheibe für den
Nord/Süd- und Ost/West-Bahnverkehr der
deutschen Hauptstadt. 300.000 Passagiere
und Besucher werden Prognosen zufolge
pro Tag am Lehrter Bahnhof erwartet.
Mit drei PM-Betonpumpen übernahm der
Pumpendienst LICHTNER das Verpressen der komplizierten Fachwerksstruktur
aus Stahlprofilen mit einem speziell entwickelten Beton sowie das Ausbetonieren
der Geschossdecken.
Der neue Berliner Hauptbahnhof umfasst
im oberirdischen Teil (Ost/West-Richtung)
zehn Meter über dem Straßenniveau vier
Bahnsteiggleise für Fern- und Regionalzüge
sowie zwei für den S-Bahnverkehr. Für die
Nord/Süd-Verbindung werden im 15 m
unter der Erde verlaufenden Teil acht Bahnsteiggleise für Fern- und Regionalzüge
sowie zwei für die U-Bahnlinie U5 eingerichtet. Ein über der Ost-West-Achse installiertes riesiges, 321 m langes Glasdach
dient als Witterungsschutz und sorgt für
Tageslicht auch in den tiefer gelegenen
Geschossen.
Als entscheidender Abschnitt des Projekts
gilt die Fertigstellung der seitlichen Bügelbauten. Dabei handelt es sich um zwei 46 m
hohe Bürogebäude, die die Ost-West-Trasse
im Schnittpunkt des Eisenbahnkreuzes auf
einer Länge von 87 m wie Brücken überspannen. Die beiden zwölfgeschossigen
Bügelbauten wurden zunächst als vier senkrecht stehende Turmhälften errichtet, die
im Sommer 2005 um 90° gekippt und verschweißt wurden. Dieses nicht alltägliche
Verfahren hatte man gewählt, um nicht über
eine längere Bauzeit hinweg den darunter
fließenden Eisenbahnverkehr zu behindern.
Die Rohbauarbeiten für den Massivbau der
Bügelgebäude werden von der WAYSS &
FREYTAG INGENIEURBAU AG durchgeführt.
Hochwirksamer Verflüssiger unterstützt
das Ausbreiten des Betons auch in „toten
Winkeln“
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Die vier Bügelbauten bestehen aus zahlreichen Stahlrohrprofilen, die als tragende
Verbundkonstruktionen ausgebildet sind.
Unter anderem wurden die Pylone, die
Absenken der Bügelbauten über die Ost/West-Trasse des Lehrter Bahnhofs (Foto: DB AG/Reiche)
Bis zu drei Betonpumpen gleichzeitig verpressen die zahlreichen Stahlprofile der Bügelbauten. Im Bild ein M 36.
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Selbst auf engstem Raum lassen sich die
beiden Putzmeister M 42 und M 52 vom
Betonpumpendienst LICHTNER – wie hier zum
Betonieren der Geschossdecken – aufstellen
Außen- und Innstützen der Bügelfüße sowie
die Fachwerkträger der vier jeweils 1.250 t
schweren Bügelhälften mit ihren zahlreichen
Ober-, Mittel- und Untergurten mit Beton
verpresst. Den Auftrag dazu erhielt der
Pumpendienst LICHTNER, Velten, der für
diese Arbeiten über Monate hinweg seine
Putzmeister-Autobetonpumpen BSF 36.16
HLS, BSF 42.16 H und BSF 52.16 H einsetzt.
Die Stahlprofile enthalten eine sehr dicht
stehende Bewehrung und werden bis in
eine Höhe von 10 m in einem Arbeitsgang
mit einem speziell entwickelten Beton der
Festigkeitsklasse C45/55 verpresst. Die
Rezeptur enthält u.a. einen erhöhten Mehlkorngehalt und ein Hochleistungs-Fließmittel auf Basis von Polycarboxylatether
(PCE), das im Vergleich zu den bekannten
Superverflüssigern ein noch höherer Verflüssigungseffekt auszeichnet. Da der
gepumpte Beton praktisch keine
Luftanteile mehr enthält und eine sehr
fließfähige Konsistenz (F5 bis F6) aufweist, kann auf ein zusätzliches Rütteln
verzichtet werden.
Verpressen durch 150 m lange 65er
Förderschläuche
Zu Beginn der Verpressungsarbeiten reichte
die Mastlänge der BSF 36.16 HLS noch
aus. Mit zunehmendem Baufortschritt setzte LICHTNER dann seine Betonpumpen
mit 42 und 52 Meter Reichhöhe ein. Um
auch die zahlreichen weiter entfernt liegenden Befüllstutzen erreichen zu können,
wurde an die Mastspitze der Maschinen
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anstelle eines Endschlauchs eine Reduzierung angeschlossen, die den Leitungsdurchmesser auf 65 mm verringerte. Durch das
Ankoppeln von bis zu 150 m Schlauchleitung erhielt man so einen erheblich vergrößerten Arbeitsbereich. Erwartungsgemäß
stieg der Hydraulikdruck der Pumpen an,
hielt sich jedoch innerhalb vertretbarer
Grenzen.
Das Verfüllen der Stahlprofile erfolgt durch
untenliegende Einfüllstutzen mit Mengen
von 5 bis 6 m3. Durch das langsame Aufsteigen des Betons im Bauteil kann die
vorhandene Luft nach oben entweichen.
Mit Schlagschiebern werden die Einfüllstutzen an den verpressten Stahlprofilen
verschlossen und beim Abschlagen der
Leitung ein Auslaufen des Betons verhindert. Das Verpressen der Bügelbauten
begann im April 2005 und wird voraussichtlich Ende 2005 abgeschlossen sein.
Neben dem Verpressen der Stahlprofile mit
Spezialbeton werden die beiden LICHTNER-Großmastpumpen BSF 42.16 H und
BSF 52.16 H auch zum Ausbetonieren der
Geschossdecken eingesetzt. Aufgrund ihrer
Mastlänge erreichen die Maschinen auch
höher gelegene Etagen der Bügelbauten.
Dazu fördern die Großmastpumpen einen
C 40/50 mit 16 mm Größtkorn, die einzelnen Abschnitte fassen jeweils ca. 120 m3.
Auch für diese Arbeiten wurde an der
Mastspitze der Autobetonpumpen die
Rohrleitung über eine Reduzierung auf
65 mm Durchmesser verringert und eine
bis zu 30 m lange flexible Schlauchleitung
angeschlossen.
Das Betonieren der Geschossdecken erfolgt bei
aufgelegter Mastspitze und mit angeschlossenen 65er
Förderschläuchen
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Mit Schlagschiebern werden die Stahlprofile
nach dem Verpressen verschlossen
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PM 3723
An w e n d u n g
Betonieren
auf dem
Wasser
Impressum:
Herausgeber
Putzmeister AG
Putzmeister AG, Max-Eyth-Str. 10, D-72631 Aichtal
PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 60458
Max-Eyth-Str. 10
D-72631 Aichtal
Tel. (0 71 27) 599-0
Fax 599-520
■ Redaktion:
Jürgen Kronenberg
■ Grafik:
Friedrich Pippich
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Wie man für Unterwasserbetonagen auf
engstem Raum eine effiziente Betoniereinheit aufstellt, möchte dieses Bild zeigen.
Das Maschinen-Sextett bestand aus vier
Fahrmischerwechselaufbauten mit
Separatmotor, einer stationären Betonpumpe und einem stationären Putzmeister
Betonverteilermast MX 24 auf Rohrsäule.
Nicht zu erkennen ist auf unserer Aufnahme der Standort der Stationärpumpe,
die sich zwischen den vier Mischerwechselaufbauten befindet und über Schurren
von den Mischern beschickt wurde. Die
Betonförderung erfolgte über eine kurze
Pumpleitung zum Stationärmast (hier noch
die ältere „Drillings“-Version mit Rollfaltung). Zum Befüllen der jeweils 7 m3
fassenden Mischertrommeln wurde der
Ponton von zwei kleinen Schleppern an die
„kurze Leine“ genommen und zum
Hafenkai gezogen. Dort warteten dann
„richtige“ Fahrmischer auf die Übergabe
des Transportbetons.
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