Coverstory - Lufthansa Magazin

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Coverstory - Lufthansa Magazin
Coverstory:
Spitzenköche
Sterne? Gerne!
Die Lust und Last der
Helden am Herd
Gespräch PorscheChef Matthias Müller
über neue Modelle
und alte Werte
Computerspiele
Das zweite Leben,
leicht gemacht
Für unsere HON Circle Member, Senatoren und Frequent Traveller
Neues aus der Welt von Miles & More finden Sie ab Seite 69
03/11 lufthansa.com
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3
Mit den leisesten Acoustic Noise Cancelling® Headphones von Bose
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Ihrer Musik oder Ihren Filmen.
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erwarten, setzen die QC® 15
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20 Jahren haben unsere Ingenieure stetig weiter geforscht.
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und außen an jeder Hörmuschel, um noch mehr unerwünschten
Lärm zu messen und zu reduzieren. Die neuen Materialien der
von uns entwickelten Ohrpolster sorgen für einen noch besseren
Lärmschutz und bieten einen besonders hohen Tragekomfort.
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Das spezielle Design vom ovalen Kopfhörerring ist ein Trademark der Bose Corporation.
Foto: Jürgen Mai
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Titel: Astrid Thienhaus
Bose QuietComfort 15
Unternehmen werden heute nicht
mehr nur nach ihrem wirtschaftlichen Erfolg beurteilt. Entscheidend
ist neben der ökologischen auch die
soziale Bilanz, besonders mit Blick
auf die Mitarbeiter. Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und sozialer Verantwortung ist sich Lufthansa auch
während der jüngsten wirtschaftlichen Turbulenzen treu geblieben.
Wie schon während der Krisen der
letzten Jahrzehnte haben wir trotz
der dramatischen Ertragseinbrüche
nach „Lehman“ und diverser anderer Turbulenzen, wo immer möglich,
massiven Arbeitsplatzabbau oder
betriebsbedingte Kündigungen vermieden. Flexible Arbeitszeitformen,
Kurzarbeit und ein ganzer Katalog
sozialverträglicher Maßnahmen haben uns dabei geholfen. Bei anziehender Nachfrage konnten wir personell wieder aufstocken und werden in diesem Jahr sogar 4000 neue Mitarbeiter
einstellen. Unser Ziel bleibt, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an unseren Mitarbeitern festzuhalten und deren
Know-how im Unternehmen zu halten. Das ist betrieblich sinnvoll und sichert langfristig Perspektiven – für die Mitarbeiter und für das Unternehmen.
Derzeit arbeiten weltweit mehr als 117 000 Menschen im Lufthansa Konzern. Sie sind Kern unseres unternehmerischen
Erfolgs und Visitenkarte unseres Unternehmens. Der Erfolg von Lufthansa steht und fällt mit ihrer Leistungsfähigkeit,
ihrer Qualifikation und ihrem Engagement. Bei allen Veränderungen in unserer Industrie und im globalen Geschehen
sind es neben Innovationen auch die Traditionen, die Lufthansa prägen. Dazu gehört auch die Pflege einer Unternehmenskultur, die auf der Wertschätzung jedes einzelnen Mitarbeiters und einem fairen Umgang miteinander beruht.
Der Erfolg unserer Unternehmensphilosophie gibt uns recht: Lufthansa rangiert heute unter den Top Ten der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland. Mit unserer nachhaltigen Personalpolitik wollen wir aber auch sicherstellen, dass
Sie, liebe Kunden, umfassend, gut und kompetent betreut werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allzeit gute Reise
an Bord von Lufthansa. Bleiben Sie uns gewogen!
Christoph Franz,
Vorsitzender des Vorstands Deutsche Lufthansa AG
Lufthansa Exclusive 03/11
BERLIN
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KaDeWe, tel. +49 - 30 – 21 01 65 80
Hotel Adlon, tel. +49 - 30 – 20 45 52 88
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Contents 03/11
6
Cover Story
Hongkong: Eine
hellwache Stadt
Stories from a
Chinese city that
never sleeps
Rasanter Ersatz:
Spairliners
The A380’s supplier
of spare parts
Interview: Daniel
Brühl über die
Magie des Kickens
German actor Daniel
Brühl and his
passion for soccer
52
Browsergames
Unterhaltungsprogramm ab Seite 79
Entertainment program starting on page 79
03/11 lufthansa.com
Im Lufthansa Magazin
lesen Sie in der MärzAusgabe an Bord:
Hongkong: Feine Ansichtssache – elf Hongkonger über ihre Stadt
• Schnelle Hilfe: Wie
Ersatzteile schnell zur
A380 kommen • Daniel
Brühl: Der Schauspieler
als Fußballfan
Sterneköche
Aviation
3 Welcome Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstandes Deutsche
Lufthansa AG, über soziale Verantwortung in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten
8 Lufthansa Flugzeugmodelle: Ein
Airbus vom Schreiner • Triebwerkstechnik: Mehr Schub, weniger Durst
• Genuss: Ein US-Starchef mit Stars
and Stripes
69
• Sichern Sie sich 20 Prozent zusätzliche Meilen beim Meilenkauf
• Gewinnen bei Sol Meliá und
viele zusätzliche Prämienmeilen
sammeln bei Telekom, Taj Hotels
Resorts & Palaces und Kempinski
Hotels
Lufthansa Exclusive 03/11
34
Matthias Müller
Lifestyle
14 Essentials Run aufs Rad: Neue
Bike-Modelle und Accessoires für
stilvolle Pedaleros
18 Genuss Michelin-Sterne lassen die
Augen der Küchenchefs leuchten –
und werden später oft zur Bürde für
die Ausgezeichneten. Einige spielen
bloß mit dem Gedanken an Rückzug, andere wagen schon den radikalen Kurswechsel
28 Maßarbeit Mailand ist für seine
Designerboutiquen bekannt, doch
die wahren Kenner wissen, dass hier
auch feine Mode nach Maß gefertigt
wird
58 Doppelbegabungen Erst vor der
Kamera, dann dahinter: Einige
Hollywood-Stars beweisen ein überraschendes Talent als Fotokünstler
Inspirations
34 Interview Der neue Porsche-Chef
Matthias Müller über die Gratwanderung zwischen Produktionssteigerung und Exklusivität der Marke
40 Cebit Die Bescherung findet schon
im März statt, zumindest für TechnikFans. Wir zeigen eine Auslese von
Neuheiten der digitalen Welt, frisch
von der Messe
44 Landlust Mit dem iPhone in die
Eifel: Dank schneller DSL- und Mobilfunkverbindungen können sich
Unternehmer und Freiberufler den
Traum vom Dasein auf dem Dorfe
erfüllen
52 Computerspiele Kostenlose
Browsergames sind zum Milliardengeschäft geworden – und deutsche
Spielehersteller spielen im internationalen Wettbewerb weit vorne mit
66 Hab & Gut Immobilien-Investments
haben etwas Beruhigendes –
bisweilen aber trügt die Ruhe sehr
Fotos: B. Schmalenberger; Chr. O. Bruch, Poisonville/BIGPOINT
18
Aviation Lufthansa
9
Fotos: Gaby Gerster; Jens Görlich (2)
8
Lufthansa Exclusive 03/11
Im Lufthansa Test Center in
Frankfurt nehmen Techniker alles
für die Kabine unter die Lupe
Schreinermeister Armin Hubl hat in seiner Werkstatt im hessischen
Florstadt schon viele Flugzeugkabinen gebaut – vom Lufthansa
Flaggschiff A380 bis zu den Jets der Airbus A320-Familie. Hubl
zimmert seit mehr als 30 Jahren im Auftrag von Lufthansa. Er
baut sogenannte Mock-ups, maßstabsgetreue Holzmodelle der
Kabinen. Mit ihnen prüfen Lufthansa Mitarbeiter in einem Testcenter in Frankfurt alles, was später einmal fliegen soll, darunter
auch Kabinen für zukünftige Großraumflugzeuge wie der neue
Superjumbo Boeing 747-8, der voraussichtlich im kommenden
Jahr zur Flotte stoßen soll. Im Focus der Tests: die Sitze, wie im
Bild oben die der neuen Kontinentalkabine. Aber auch die Anordnung der Bordküchen oder die Ausstattung von Toiletten und
Waschräumen werden in den millimetergenau nachgebauten
Holzkabinen geprüft. Alles ist so realistisch wie möglich: So verläuft der Boden in der Boeing 747-8 leicht schräg nach oben, um
eine Kabine im Reiseflug zu simulieren. In großen Höhen liegt
das Flugzeug nicht waagerecht in der Luft, sondern mit der Nase
leicht schräg nach oben. Damit die Passagiere trotzdem waagerecht schlafen können, stellen Lufthansa Techniker in den Modellkabinen die Sitze entsprechend ein. Fast alles ist möglich in
den handgemachten Kabinen. Nur fliegen können sie nicht.
10
Aviation Wine & Food
Weinprobe
in der Lufthansa Lounge
Markus Del Monego, Master of Wine und Weltmeister-Sommelier, stellt Ihnen jeden Monat
einen neuen Wein vor, der für eine Lufthansa
Lounge ausgewählt wurde
Amerikanisches Multitalent
Spitzenkoch, Buchautor, Unternehmer: Der Amerikaner
David Burke ist auf vielen Gebieten erfolgreich. In der Feinschmeckerszene zählt der 49-Jährige zu den Pionieren der
neueren amerikanischen Kochkunst. Während seiner Zeit
im New Yorker River Café experimentierte er in den Neunzigern mit neuen Techniken und Zutaten und entwickelte
Gerichte wie Lachs-Pastrami oder Thunfisch-Tartar. Im Jahr
2003 eröffnete er das David Burke Townhouse, weitere
Restaurants sowie zwei Kochbücher folgten und festigten
seinen Ruf als herausragender Küchenchef. In den Genuss
seiner Gerichte können Lufthansa Fluggäste im März und
April kommen. Dann komponiert David Burke als Star Chef
die Bordmenüs auf der Langstrecke ab Deutschland für die
First und die Business Class. Nicht entgehen lassen sollte
man sich seine Desserts, in der Business Class etwa drei
Cheesecake Lollipops: einer auf Biskuit, einer mit Kokos
und einer mit Schokoladenwelle. In der First Class können
Fluggäste neben dem Cheesecake Lollipop Tree auch
weitere Leckereien wie seine Bubblegum-Sahne kosten.
Aus einem der bedeutendsten Anbaugebiete in
Spanien, der Region Rioja, stammt dieser Rioja
Bordón Reserva von 2004. Aus Rioja kommen
heute nicht nur traditionelle Weine, die mit Reife
und Eleganz überzeugen und sich jahrzehntelang weiterentwickelt haben, sondern auch moderne Varianten mit kraftvollem Alkohol und intensiven Holznoten. Der Bordón Reserva, eine
Cuvée der Rebsorten Tempranillo, Garnacha
und Mazuelo, zählt zu den traditionellen Vertretern der Region, dessen besonderer Reiz in der
langen Ausbauzeit in Barriques aus amerikanischer Weißeiche liegt. Denn nur so werden die
eleganten Fruchtaromen, die an getrocknete
Feigen und Pflaumen sowie reife Brombeeren
erinnern, mit den aus dem Holz stammenden
Anklängen von Karamell, Vanille und Kokosnuss
zusammengeführt. Ergänzt wird dieses spannende Aromenspiel durch milde Gewürz- und
Ledernoten. Ein Wein, der zeigt, dass auch ein
traditioneller Stil noch eine echte Entdeckung
sein kann – und den Lufthansa Premiumfluggäste in diesem Monat in allen Senator Lounges
genießen können.
Bezug: Karstadt
Preis: ca. 14 Euro
Kulinarische Klassiker
Tradition an Bord: Für Fluggäste der Lufthansa First
und Business Class bereichern die „Lufthansa Classics“ die Speisekarte auf Langstreckenflügen aus
Deutschland. In diesem Rahmen bietet die Airline im
monatlichen Wechsel ein traditionell zubereitetes klassisches Gericht der internationalen Küche an. Im März
wird Wiener Schnitzel mit Wildpreiselbeeren und Kartoffelsalat in der First Class serviert; Gäste der Business Class können sich an Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln erfreuen.
Lufthansa Exclusive 03/11
Luftiges Kaffeekränzchen
Süß und stimmungsvoll: Lufthansa lädt Fluggäste in der First Class in diesem Monat auf
ausgesuchten Flügen zu einer traditionellen
deutschen Kaffeetafel ein. Zur Auswahl stehen Frankfurter Kranz, Schokoladen-SahneTorte, feine Obsttörtchen und Zitronenbiskuitrolle sowie Apfelstreuselkuchen,
Bienenstich und Butterkuchen. Auf Wunsch
serviert Lufthansa dazu einen Eierlikör.
Innovation „Frische-Kosmetik“
Die Kraft aus dem Brokkoli in einer Anti-Müdigkeitspflege,um Zeichen von Müdigkeit sichtbar zu mildern.
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1
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DIE ANTI-MÜDIGKEITS-KRAFT
Der Extract aus jungen Brokkoli-Trieben ist ein
kraftvoller Aktivstoff, der hilft, das Abwehrsystem der
Haut zu stimulieren und die Haut widerstandsfähiger gegen Müdigkeit zu machen. Zum ersten Mal
gelingt es Biotherm, ihn in eine Pflege zu integrieren.
2
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Konzentriert in seiner reinen Form (Frische-Pulver) und in einer Frische-Kapsel geschützt, wird
die Kraft des Brokkolis erst kurz vor der ersten
Anwendung mit einem Handgriff (Klick!) einmalig
freigesetzt und mit der Formel vermischt. Maximale
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2004 Rioja Bordón Reserva, Bodegas
Franco-Españolas
12
Aviation Lufthansa
13
Redaktion
Lufthansa Exclusive,
Stubbenhuk 10, D-20459 Hamburg,
Tel.: 040/37 03-50 11,
Fax: 040/37 03-50 99
[email protected]
Chefredakteur: Christian Krug; Redaktionsleiter: Helge
Hopp; Chefin vom Dienst: Sandra Schülke; Textchef:
Michael Schophaus; Art Direction: Jürgen Kaffer, Maja
Nieveler (stellv.), Grafik: Astrid Thienhaus; Textredaktion:
Tim Cappelmann, Jürgen Drommert, Gunnar Herbst,
Angelika Janßen, Nele Justus, Sibylle Poell; Beratung
Aviation: Cord Becker; Bildredaktion: Michael Nielsen (Ltg.),
Zita Rothmund-Zinn; Dokumentation: Christian Schwan;
Redaktionelle Technik: Klaus Stock
Viel Power,
weniger Verbrauch
Menschen bei Lufthansa
Spagat zwischen Himmel und
Erde: Flugbegleiterin Dragana
Jovanovic ist Vizeweltmeisterin
im Kickboxen
Lufthansa Exclusive 03/11
Eine Gruppe neuer Lufthansa Flugzeuge
vom Typ A320 und A321 wird mit Triebwerken der nächsten Generation des Herstellers
CFM ausgerüstet. Die Turbinen verbrauchen
weniger Kerosin und sind wesentlich leiser
als herkömmliche Antriebe. Die Airline hat
im vergangenen Jahr 23 Flieger der
A320/321-Familie für rund 300 Millionen
Dollar Listenpreis bei Airbus bestellt. Ab
2013 sollen sie nach und nach in die Flotte
eingegliedert werden.
Miles & More
Miles & More International GmbH,
D – 63263 Neu-Isenburg, Carsten Schaeffer
(verantwortlich) Susanne Darbritz ( Koordination) ;
Service-Tel. 018 05/5959
Herstellung: Helge Voss (Ltg.), Sören Hohmann
Litho: p.r.o. medien Produktion, Hamburg
Druck: MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der Lufthansa. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Bilder übernimmt die Redaktion keine
Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der
Auffassung der Redaktion übereinstimmen.
Kurz & gut
Cargo: Neues Ziel
in Brasilien
Familienfreundlich: Lufthansa
Frequent Traveller haben nun die
Möglichkeit, ihre Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr, zu
einem reduzierten Preis mit in Lufthansa Business Lounges (oben) zu
nehmen. Das Angebot kostet 15 Euro
und ist in Deutschland, den USA und
am Pariser Airport Charles de Gaulle
gültig.
Lufthansa Cargo hat ihr Streckennetz in Südamerika ausgeweitet. Die Luftfracht-Tochter fliegt nun
zweimal wöchentlich ab Frankfurt nach Manaus
im Nordwesten Brasiliens. Mit den neuen Flügen
ist Lufthansa Cargo die einzige Frachtairline mit
einer direkten Verbindung zwischen Europa und
der brasilianischen Metropole.
Spitzenreiterin: Die Leser des Geschäftsreisemagazins Business Traveller Deutschland haben Lufthansa
bei einer jährlichen Umfrage zweimal
auf den ersten Platz gewählt. Bestnoten bekam die Airline in der Kategorie „Beste Business Class im
Deutschland- und Europaverkehr“
sowie für die „Beste Airline-Website
für Geschäftsreisende“.
Vielflieger: Im vergangenen Jahr
sind deutlich mehr Passagiere mit
Lufthansa gereist als im Vorjahr. Insgesamt beförderten die Airlines des
Konzerns rund 90,2 Millionen Fluggäste im Jahr 2010. Dies entspricht
einer Steigerung von 17,2 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr.
Foto: Alamy / mauritius
„In meiner Volksschule
gab es früher einen
Burschen, der mich immer verprügelt hat“, erzählt die Österreicherin
Dragana Jovanovic. Als
ihr Vater davon erfährt,
meldet er die 9-Jährige
in einem TaekwondoVerein an. Dragana
macht rasch Fortschritte in der koreanischen Kampfsportart.
Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit
dem Klassenrüpel hören die Prügeleien auf.
„Zum Glück war das
bis heute mein einziger
ernsthafter Kampf“,
sagt Jovanovic und
lacht. Auf Turnieren legt
die 24-Jährige aber
noch reihenweise Gegner auf die Matte: Die
Lufthansa Flugbegleiterin wurde vergangenes Jahr in Alicante Vizeweltmeisterin im
Kickboxen des Verbands ISKA. „Obwohl ich das Finale verloren habe, war ich
überglücklich“, sagt sie. Mit 18 Jahren fand Jovanovic nach zwei Knieoperationen
in ihrem alten Verein keinen Anschluss mehr und wechselte ins Lager der Kickboxer – wo sie auf einige skeptische Männer traf. „Ich habe mir den Respekt erarbeitet“, sagt sie. Anfangs mit Kopfschmerzen als Folge, denn „die Jungs wussten
manchmal nicht, wie sie ihre Kraft einteilen sollen“. Mittlerweile trägt Jovanovic den
1. Dan und trainiert die Damen und Kinder in einem Kampfsportcenter in ihrer Heimat südlich von Wien. Wenn sie für Lufthansa an Bord geht, pendelt sie nach München. Der Spagat zwischen Fliegerei und Leistungssport klappt, obwohl sie in Spitzenzeiten an sechs Tagen pro Woche bis zu vier Stunden trainiert. „Eine Frage der
Disziplin“, sagt Jovanovic, „unterwegs arbeite ich in den Fitnessstudios der Hotels
und bleibe vor Wettkämpfen im deutschen Zeitrhythmus. Ich stehe dann mitten in
der Nacht auf, um zu trainieren.“ Ihr Coach könne ihr zwar technisch nicht mehr viel
beibringen, mental aber schon. „Es ist dabei sehr wichtig für mich, jemanden zu
haben, der mir mal in den Hintern tritt und mich motiviert“, sagt sie mit leichtem
Grinsen. Der Kampfsport hilft ihr auch bei der Arbeit: „Ich bin selbstbewusster geworden und kann schwierige Situationen mit Fluggästen gut deeskalieren.“ In diesem Jahr hat Jovanovic ein großes Ziel: die Europameisterschaft in Wien im September. Ob ihr der Schläger von früher noch mal begegnet ist? „Nein“, sagt sie,
„aber ich habe zufällig in der Zeitung über ihn gelesen: Er sitzt im Gefängnis.“
Herausgeber
Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6,
D-50679 Köln; Objektverantwortung: Dirk Schwarze;
Koordination: Jens Polkowski;
Lufthansa Exclusive erscheint monatlich bei der G+J
Corporate Editors GmbH, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg.
Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Peter Haenchen, Julia
Jäkel; Objektleitung: Dörte Hoppe, Tel. 040/37 03-50 13,
Fax: 040/37 03-50 10,
www.corporate-editors.com
1 300 000 000 000 …
… Fliegen hat Lufthansa Cargo Anfang der
neunziger Jahre im Auftrag der Ernährungsund Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen von Mexiko nach Libyen
gebracht. Das Ziel: eine Fliegenplage in
dem nordafrikanischen Land zu beenden.
Zuvor waren die jungen Brummer im mexi-
kanischen Tuxtla mithilfe radioaktiver Strahlung unfruchtbar gemacht worden. Dann
wurden sie in Libyen in so großer Zahl ausgesetzt, dass sie die heimischen männlichen fruchtbaren Fliegen verdrängten. Das
Ergebnis: Nach eineinhalb Jahren war die
Fliegenplage in Libyen gestoppt.
Papier
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„Blauen Engel“; zu 100 % FSC Recycled Paper.
Anzeigenverkauf
G+J Media Sales, Anzeigenabteilung Lufthansa Magazin,
Brieffach 12, 20444 Hamburg; [email protected]; Preisliste
Nr. 18, gültig ab 1. Januar 2011; Gesamtanzeigenleiter:
Heiko Hager, Tel. 040/37 03-53 00; Stellv. Anzeigenleiter:
Jan-Eric Korte, Tel. 040/37 03-53 10; Anzeigendisposition:
Alexandra Kolatzek (Ausland), Tel. 040/37 03-53 08, AnnaUlrike Soldat (Inland), Tel. 040/37 03-53 04; Anzeigenverkauf: Elke Miersen, Tel. 040/37 03-53 07, Hannelore Ernst,
Tel. 040/37 03-55 01
G+J-Repräsentanten
Asien, außer Japan (Hongkong): Godfrey Wu,
Tel. 852/25 91 10 77; Korea (Seoul): Jeong Gwon Seo,
Tel. 2/37 02 17 42; Belgien, Luxemburg, Niederlande (Gent):
Kathy Rosseel, Tel. 9/235 02 10; Canada (Mississauga):
Richard Brown, Tel. 905/625-9631; Frankreich (Paris):
Maud Gobron, Tel. 1/73 05 65 32; Großbritannien, Irland
(London): Sibel Üner, Tel. 20/74 37 43 77; Italien (Mailand):
Stefanie Meierfrankenfeld, Tel. 2/20 52 67 20; Japan
(Tokio): Hiroshi Iwai, Tel. 3/32 22 78 12; Österreich und
Südtirol (Wien): Erwin W. Luthwig, Tel. 1/51 25 64 70;
Portugal (Lissabon): Paulo Andrade, Tel. 213/85 35 45;
Spanien (Madrid): Gema Arcas, Tel. 91/586 36 31;
Dänemark und Skandinavien:Mark Hjortkilde, Tel. 45/46
91 00; Schweiz (Zürich):Hans H. Otto, Tel. 44/269 70 70;
Türkei (Istanbul): Dr. RehaBilge, Tel. 0090-212/275 51 52;
USA Ostküste: Dustin K.Guzowski, Tel. 212/268 33 44; USA
Westküste: RalphLockwood, Tel. 408/879 66 66; Indien
(Mumbai): Marzban Patel, Tel. 22/22 04 88 90
14
Lifestyle Fahrrad
A Futuristisch
B Elektrisch
C Klassisch
D Nostalgisch
Schön gerädert. Wer diese Saison glänzen will,
schwingt sich aufs Rad. Passend muss es aber
schon sein: vier Bikes für den gelungenen Auftritt
A
LDN
B
S2 Cross
C
R5ca
D
Topas Deluxe
Ein Fahrrad soll toll
fahren können. Das
machen die Räder der
dänischen Marke Biomega auch. Vor allem
sehen sie so klasse
aus, dass man sie
gleich mit dem Loch
im Carbonrahmen an
die Wand hängen
möchte, um sie dauerhaft zu schonen. Ist ja
nicht gesagt, dass
man damit auch fahren
muss. Ca. 4600 Euro.
Die Berge kommen
Sie damit locker rauf,
der Gegenwind kann
Ihnen nichts mehr anhaben. Auf dem Weg
ins Büro bringt Sie
nichts mehr ins
Schwitzen. Trotzdem
sehen Sie mit dem S2
Cross sehr sportlich
aus! Nur der Weg in
den Fahrradkeller
könnte bei 22,2 Kilogramm etwas hart werden. Ca. 2279 Euro.
Leichter geht’s wohl
nimmer: Der Rahmen
des R5ca wiegt knapp
700 Gramm, weniger
als jedes andere Rennrad, das in Serie gefertigt wird. Jahrelang
haben sich Ingenieure
in Kalifornien über
Material und Bauweise
den Kopf zerbrochen,
damit Sie besser den
Pass erklettern. Die
Mühe hat sich gelohnt.
Ca. 8500 Euro.
Ein Rad für Nostalgiker. Deutschlands
ältester Fahrradhersteller Diamant setzt
auf Tradition und baut
Räder wie vor 100 Jahren: mit Schwanenhalsform und Chromscheinwerfern im
Retrolook. Fehlen nur
noch Sonne, gute Laune und Picknickkorb:
Schon geht es, wie
einst, gemütlich ins
Grüne. Ca. 549 Euro.
Biomega
www.biomega.dk
Lufthansa Exclusive 03/11
Winora
www.winora.de
Cervélo
www.cervelo.com
Diamant
www.diamantrad.com
16
Lifestyle Fahrrad
B.iCycle
B67 und
B15 Swallow Chrom
Valley Development
über iTunes-Store
Brooks England
www.brooksengland.com
Wer sein Hinterteil stilvoll auflegen will, sollte
einen Sattel von Brooks nehmen. Die englische
Marke gibt es seit fast 150 Jahren. Experten
schwören auf komfortablen Sitz, Design und die
lange Haltbarkeit. B67 85 Euro, B15 290 Euro.
Viva-Helm
Viva
über www.bbf-bike.de
Was mitmuss. Am Anfang ist das
Rad. Aber erst die richtige
Ausrüstung bringt Sie nach vorn
B.iCycle errechnet die
Durchschnittsgeschwindigkeit und die
Länge der Strecke,
und zeigt Ihnen immer,
wo genau Sie sich
befinden. 7,99 Euro.
Typisch: Unseren Kindern sagen wir immer, sie
sollen einen Helm aufsetzen – nur selber halten
wir uns nicht dran. Dabei kann er sogar richtig
schick aussehen. Der Fahrradhelm von Viva ist
ideal für alle Helmmuffel, die sich um ihr Aussehen sorgen. Im vergangenen Jahr gewann er den
Red Dot Design Award. Geht doch: Ca. 130 Euro.
Moobix
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Die Gratis-App errechnet die richtige Größe
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Tretlager befestigt, die Batterie kommt in den
Rucksack. Und dann wird kräftig Gas gegeben.
Bis zu 70 km/h schafft der Motor. 2222 Euro.
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Keine Sorge, die
PowerLED ist ein
kleines Energiebündel.
Die Helmleuchte ist um
400 Prozent heller als
ihr Vorgängermodell
und bringt jeden sicher
durch die Nacht. Set
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NL 2011-1-1602
Sigma
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18
Lifestyle Genuss
19
CHRISTIAN RACH
führt seit mehr als zwei
Jahrzehnten eines der
besten Häuser Hamburgs:
September macht er
Schluss. Dann hängt der
Sternekoch seine Schürze
an den Nagel. Bis dahin
herrscht jedoch in seiner
Küche weiterhin das
oberste Gebot: Disziplin!
Lufthansa Exclusive 03/11
Foto:Christian O. Bruch/laif
das Tafelhaus. Aber im
Schatten am Sternenhimmel
Sterne sind für Köche ein Segen.
Aber sie können auch zum
Fluch werden. Wenn der Druck
zu hoch wird. Wenn man immer
der Beste sein muss. Viele
Könner sind daher froh, ihn wieder loszuwerden – und genießen
ihre neue Freiheit am Herd
Text Nele Justus
20
Lifestyle Genuss
21
D
b
ie Ringe unter seinen Augen
sind tief und schwarz. In über
zwei Jahrzehnten haben sie
sich in die dünne Haut eingegraben. In 23 Jahren, um genau zu sein.
So lange hat Christian Rach sein Tafelhaus; so lange arbeitet er schon 80 Stunden die Woche.
CORNELIA POLETTO
hat sich mit ihrer italienischen Gourmetküche
im Restaurant Poletto
in Hamburg-Eppendorf
einen Namen gemacht.
Jetzt wirft sie das Konzept über Bord. In ihrem
neuen Bistro soll es bald
Lufthansa Exclusive 03/11
zugehen wie auf einem
Marktplatz: laut, quirlig
und voller Leben
„Viele Menschen
erwarten etwas
anderes als die
etwas steife
Atmosphäre der
Gourmetküche“
Fotos:
Fotos:
SuseLambert
Walczak,
Merx,
B. Jonkmanns,
© VG Bild-Kunst,
Chr. O.Bonn
Bruch/laif
2011
Er hat Weihnachten und Silvester immer
in der Küche gestanden, während andere
bei ihren Familien waren. Er hat mit Banken
gekämpft und gegen die Wirtschaftskrise
angekocht. Hat sich und sein Team ständig
zu neuen Höchstleistungen getrieben. Nur
die beste Qualität und der beste Service
waren ihm gut genug. Jedes Gericht sollte
perfekt sein, ein einzigartiges Geschmackserlebnis für seine Gäste. Sein Ehrgeiz und
Perfektionismus brachten ihm Ruhm und
Ehre, volle Auftragsbücher und eine der
höchsten Auszeichnungen, die ein Koch
erhalten kann: einen Stern des Restaurantführers „Guide Michelin“.
Doch damit ist jetzt Schluss. Im September gibt Christian Rach seinen Gourmettempel in Hamburg mit Blick auf die
Elbe auf. Und damit auch seinen Stern, für
den er so hart gearbeitet hat. Vor 19 Jahren
bekam er ihn zum ersten Mal verliehen, den
Oscar der Kochbranche. Seitdem hat er
ihn jedes Jahr mit viel Schweiß und Kraft
verteidigt. „Es war wunderbar, ich möchte
keinen Tag missen“, sagt Christian Rach,
„aber diesen ewigen Druck muss ich nicht
mehr haben.“
Küchenchefs wie Christian Rach haben die Spitzengastronomie geprägt. Wie
Leistungssportler haben sie sich zu immer
neuen Bestleistungen gepusht. Nur sind
sie eben keine Athleten, sondern Kreative,
die Sinnlichkeit produzieren. Doch das
System der Sternegastronomie raubt ihnen
exakt den Raum, den sie dazu brauchen.
Das System ist unprofitabel und abgehoben. Es ist nervenaufreibend und unsagbar
stressig. Denn nur wer nach den strengen
Regeln spielt, kommt weiter: Das bedeutet
ständig Stress von neun Uhr morgens bis
weit nach Mitternacht. Freiheit und Selbstbestimmtheit bleiben dabei auf der Stecke.
Deswegen wenden sich immer mehr
Sternekoch, TV-Star und Unternehmer Christian Rach über wirtschaftlichen Druck, seine Entscheidung zum Rückzug – und
warum ein Schwarzbrot das
höchste der Gefühle sein kann
Herr Rach, viele Ihrer Kollegen empfinden den Job des Sternekochs als sehr
stressig. Können Sie das bestätigen?
Die Qual besteht darin, die wirtschaftliche
Existenz zu sichern. Da ist es egal, ob
Stern oder nicht. In diesem Winter haben
nicht nur die Fluggesellschaften unter fehlenden Räumfahrzeugen und Enteisungsmitteln gelitten, sondern auch die Restaurants am Ausbleiben der Gäste.
Selbst so ein gut besuchtes Haus wie
das Ihre? Ja, selbst das Tafelhaus. Normalerweise sind allein mittags 50 Plätze
reserviert. Kaum schneit es, kommen nur
noch zehn Gäste. Am Ende des Monats
muss ich trotzdem meine Leute bezahlen.
Das sind Mamas und Papas.
Hilft der Stern dabei? Ja, die Reputation
ist wunderbar. Aber die allgemeine Mär,
damit sei die wirtschaftliche Existenz gesichert, ist völliger Quatsch.
Wieso das denn? Sie können auch mit
der höchsten Leistung am Publikum
vorbeikochen. Wenn beispielsweise das
Ambiente nicht stimmt. Es gab eine Zeit,
da durfte man im Restaurant keinen Pups
lassen. Man hat zwar auf Sterneniveau gegessen, wurde aber stocksteif bedient und
konnte sich nur im Flüsterton unterhalten.
Doch das ändert sich zum Glück jetzt endlich wieder.
Wird nicht genau diese Atmosphäre von
einem Sternerestaurant erwartet?
Nein! Es gibt wunderbare Beispiele von
2-Sterne-Lokalen, die ihren einfachen Stil
beibehalten haben. Das Le Moissonnier in
Köln zum Beispiel. Das ist trotz der Auszeichnungen seinem Bistrostil treu geblieben. Dann gibt es andere, die als Landgasthof drei Sterne bekommen haben.
Heute schmücken dort goldene Wasserhähne das Klo. Die Frage ist doch, ob die
Gäste das tatsächlich verlangen. Ich kann
mir vorstellen, dass es eine Klientel gibt,
die genau das nicht möchte.
Ganz schön ausgekocht: In der Branche nennen
sie ihn den „Gastro-Intellektuellen“: Christian
Rach studierte Mathematik und Philosophie,
bevor er sich vollends den Kochtöpfen widmete
Im September dieses Jahres schließen
Sie Ihr Tafelhaus. Warum? Das ist eine
einfache Rechnung: 23 Jahre Tafelhaus
mit 80 Stunden in der Woche, das sind gefühlte 46 Jahre mit 40 Stunden. Wenn ich
dann noch impliziere: Personalsorgen, finanzielle Sorgen, Kämpfe mit den Banken,
Eisregen, Qualitätsanspruch …
Was werden Sie nun tun? Ich werde keine Rosen züchten. Ich werde weiterhin
kreativ arbeiten, solange es mir Spaß
macht. Aber statt 80 dann 60 Stunden die
Woche – und die selbstbestimmt.
Heißt das, Sie hören mit dem Kochen
auf? Nach 23 Jahren ist das erst mal vorbei.
Was machen Sie stattdessen? Ich habe
mein Leben immer über andere Firmen
finanziert und nicht über das Tafelhaus.
Aber das habe ich nie an die große Glocke gehängt. Das macht kein seriöser Unternehmer. Das Kerngeschäft ist öffentlich,
und alle Nebengeschäfte sind Dinge, die
der geistigen Kapazität und Kreativität dienen. Und da bin ich längst noch nicht am
Ende angekommen.
Was fangen Sie mit Ihrer neu gewonnenen Freizeit an? Mal zu Hause sein,
abends ein Schwarzbrot essen mit einem
kleinen Gürkchen dazu und ein Bier trinken. Das kenne ich gar nicht. Der letzte
aktuelle Film, den ich im Kino gesehen habe, war „Der mit dem Wolf tanzt“.
Das war 1990! Man vergisst das eben immer wieder. Wenn ihr Freizeit habt, dann
geht ihr aus. Oder fläzt euch auf dem Sofa
rum. Oder ihr diskutiert oder streitet euch.
All das fehlt mir.
Interview: Nele Justus und Christian Krug
www.kia.de
22
Lifestyle Genuss
TIM RAUE
Er weiß, wie man kochen muss,
um die Michelin-Inspektoren zu
As awarded by The Chicago Athenaeum :
Museum of Architecture and Design
begeistern: Tim Raue erkochte
sich im Restaurant Ma im Hotel
Adlon in Berlin den ersten
Stern und war Anwärter auf
einen zweiten – dann wagte er
den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit seiner Frau MarieAnne eröffnete er im September 2010 sein erstes eigenes
Restaurant in Berlin-Kreuzberg.
Den Testern schmeckte es.
Den ersten Stern haben sie ihm
dafür schon verliehen – nun
arbeitet er am zweiten
Lufthansa Exclusive 03/11
Spitzengastronomen davon ab – und entscheiden sich für mehr Leben. Christian
Rach ist in bester Gesellschaft. Der spanische Spitzenkoch und Erfinder der Molekularküche, Ferran Adrià, macht sein Restaurant im nächsten Jahr dicht. Um neue
Energie zu tanken, wie er sagt. Vor gerade
mal zwei Jahren schloss Olivier Roellinger
sein 3-Sterne-Restaurant in der Bretagne.
Ausgelaugt fühle er sich, er wolle seine
Leidenschaft mit mehr Menschen teilen als
mit denen, die viele Hundert Euro fürs Essen bezahlen können.
„Ich wünsche mir ein Lokal, in dem
die Gäste über die Tische miteinander ins
Gespräch kommen“, sagt Cornelia Poletto.
Auch sie hat sich von ihrem Sternekonzept
verabschiedet. Zum Jahresende 2010, als
der Mietvertrag auslief, hatte sie ein letztes
Mal Freunde und Stammgäste in ihr Hamburger Restaurant eingeladen. Sie hatte
Gänseleberwürfel, Jakobsmuscheln und
Eislachsmeerforelle serviert, zum Hauptgang Nordseesteinbutt sowie Filet vom Limousin-Rind. Um Mitternacht stießen sie
und ihre Gäste mit Champagner aufs neue
Jahr an – und den Neuanfang. Dann
schloss sie für immer die Türen ab.
Im April eröffnet Poletto einen GroßstadtItaliener. Eine Art Bistro, in dem man
Schinken, Käse und andere italienische
Spezialitäten bekommt, oder man eben
mal einen kleinen Happen und ein komplettes Menü essen kann. „Aber die Qualität muss stimmen, da bin ich kompromisslos.“ Warum sie ihr Konzept geändert hat?
„Die Nachfrage hat sich verändert“, sagt
sie. Viele Menschen kennen sie inzwischen
aus dem Fernsehen. Die erwarten etwas
anderes als die etwas steife Atmosphäre
der gediegenen Gourmetküche. Auch sie
selbst habe sich verändert, meint sie. Sie
wolle nun lieber mittendrin sein, eine gute
Gastgeberin, die mit ihren Gästen über Italien und gutes Essen diskutiert, statt Referate über eine Seezunge zu halten.
Der Glanz der Sterne beginnt zu verblassen. Doch neben dem permanenten
Leistungsdruck wiegt die finanzielle Last,
die ein Stern mit sich bringt, fast noch
schwerer. Der Aufwand für Tischdekoration, Waren und geschultes Personal ist
immens. Dazu kommen die Kosten für
Miete, feinstes Besteck und Porzellan. Wer
seinen Stern halten will, kauft nur die
edelsten Waren und keine Billigteller.
Das einzigartige Design von Kia - weltweit anerkannt
Ausgezeichnet mit internationalen Designpreisen
Sportage – iF(Germany / 2011), Good Design(USA / 2010), Good Design(Korea / 2010)
Foto: Herrmann/Eventpress
„Durch einen
zweiten Stern
generiert man
internationales
Publikum. Es
gibt Gäste, die
eine Flasche
Wein für 150
Euro bestellen.
Weil es für sie
dazugehört“
za
©2011 Dell Inc. All rights reserved.
24
Lifestyle Genuss
WOLFGANG PADE
geht es in Zukunft entspannter
an. 4-Gänge-Menüs gibt es
bei ihm nicht mehr. Stattdessen
leckere Gerichte mit den
besten Zutaten aus der Region
um Verden, einer Kleinstadt in
Niedersachsen
„Ich bin nicht
angetreten, um
einen Stern zu
erkochen. Ich will
ein Restaurant
führen, das gut
läuft“
Lufthansa Exclusive 03/11
Einer hat sich diesem Druck gerade entzogen. 17 Jahre leuchtete Wolfgang Pades
Stern über der Kleinstadt Verden, südöstlich
von Bremen gelegen. Das brachte ihm
Werbung und überregionales Publikum.
„Klar, ich habe davon profitiert“, sagt er.
Doch die Kosten wurden immer erdrückender. „Der Personalaufwand und insbesondere der Wareneinsatz für den Betrieb eines Sternerestaurants in Verden
sind zu hoch geworden“, bilanziert er. In
Hamburg und Berlin könne man 50 Euro
für einen Hauptgang verlangen, aber nicht
in der Provinz. Bei ihm bekam man dafür
das gesamte 4-Gänge-Menü.
Wolfgang Pade nahm Abschied von
seinem Stern und dem ganzen Zirkus der
dekorierten Küche. Bei ihm werden die
Gäste in Zukunft genauso die einfache, frische Linsensuppe wie das Seezungenfilet
auf der Speisekarte finden. Aber den
wahnsinnigen Wareneinsatz, der durch die
vielgängigen Menüs entsteht, macht er
nicht mehr mit. Jetzt ist er zwar von seiner
Kostenlast befreit, doch prompt quält Pade
eine weitere Sorge. Er bangt um das Personal: „Nicht nur die Gäste haben wegen
des Sterns den Weg auf sich genommen,
auch die Mitarbeiter“, sagt er. „Wen zieht
es denn sonst beruflich nach Verden?“
237 Sternerestaurants gibt es derzeit
in Deutschland. Davon können sich nur
wenige alleine tragen, sagen Branchenkenner. Die anderen sind entweder Luxushotels angegliedert oder werden von
Mäzenen großzügig unterstützt. Stahlunternehmer und RWE-Vorstandsvorsitzender Jürgen Großmann gehört zu diesen
Kulinarik-Fans. Er gönnt sich das La Vie in
der Osnabrücker Altstadt und hat dafür
den hochgelobten Küchenchef Thomas
Bühner engagiert, einen der wenigen
deutschen Hoffnungsträger auf einen dritten Michelin-Stern.
Aber das Kochen an der Spitze ist
teuer. Über 1,5 Millionen Euro Minus soll
Großmann das schmackhafte Hobby jährlich bescheren, heißt es in der Branche.
Dabei sind die Plätze sowohl mittags als
auch abends häufig ausgebucht. Den Luxus leistet sich Großmann gern – und das
kann er auch. 2009 rangierte er mit einem
Vermögen von 700 Millionen Euro auf Platz
125 der Liste der reichsten Deutschen. Er
liebt die gute Küche seines Edelrestaurants und nutzt sie gern für Einladungen
Ich will
neue Applikationen einführen und
weltweit individuelle IT-Lösungen
bereitstellen.
mehr Produktivität
Dell hilft durch maßgeschneiderte Applikationen,
technischen Support und kundenspezifische
Services in über 80 Ländern, die Produktivität
von Stefans weltweitem IT-Team zu verbessern.
Mehr Infos: dell.de/mehr
26
Lifestyle Genuss
A
R
E
N
O
S
A
I
L
TE
Test the best!
Jedes Jahr im November ist die Aufregung
groß: Dann erscheint die neue Ausgabe des
Y
E
K
R
TU
„Guide Michelin“, in der die besten Restaurants und Spitzenköche beschrieben und mit
Michelin-Sternen ausgezeichnet werden. Wer
ist drin, wer draußen? Wer hat sich verbessert,
wer ist abgestiegen? Über die Jahrzehnte hat
Um bei den Michelin-Testern zu
sich der Restaurant- und Hotelführer des fran-
bestehen, muss jedes Gericht
zösischen Reifenherstellers Michelin zum
perfekt sein, das die Küche ver-
wichtigsten Wegweiser für Feinschmecker und
lässt. Qualität, fachgerechte
die Branche insgesamt entwickelt. Bis zu drei
Zubereitung, Geschmack – und
Sterne pro Restaurant vergibt die Michelin-
die persönliche Note des Kochs
Redaktion. Wer mit einem ausgezeichnet wird,
zählen zum Kriterienkatalog
kocht hervorragend. Zwei Sterne sind sensa-
der Tester, die etwa 250 Essen
tionell. Wer den dritten Stern bekommt, ist in
im Jahr begutachten
A
R
E
N
O
S
A
I
L
TE
den Koch-Olymp aufgestiegen.
Etwa 90 Inspektoren sendet die Redaktion für ihre Bewertungen aus. Allein für
Deutschland sind es 13, alle selber in der europäischen Spitzengastronomie ausgebildet.
Sie kommen stets anonym, ihre Identität soll
geheim gehalten werden, um Unabhängigkeit
einem Jahr wechselt jeder Tester die Region
und besucht sie frühestens nach zehn Jahren
wieder. Ein Inspektor testet etwa 250 Essen
pro Jahr. Dabei beurteilt er die Qualität der
Produkte und deren Frische, er kontrolliert
auch, ob der Garpunkt eingehalten wurde. Er
bewertet die persönliche und kreative Note
des Kochs und das Niveau. Das Wichtigste
bei der Beurteilung ist und bleibt aber der Geschmack. In den Sterne-Konferenzen setzen
sich die Inspektoren mit der Redaktion zusammen. Dann wird über jedes einzelne Restaurant diskutiert. Hat der Koch klare Fortschritte
gemacht? Oder
womöglich nachgelassen? Ist
man sich bei einer Bewertung
nicht einig, wird
ein weiterer Inspektor hingeschickt. Wieder
heimlich, versteht
sich. Das macht
schließlich den
Mythos des roten
Büchleins aus.
Lufthansa Exclusive 03/11
an die Mächtigen aus Politik und Wirschaft.
Mit Kanzlerin Angela Merkel hat er schon
beim Amuse bouche gesessen, auch der
Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche und Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn
ließen es sich im La Vie schmecken.
Wer keinen Konzern oder Mäzen im
Rücken hat, kann Zuverdienste aus Fernsehen und Werbung gut brauchen. „Da
reden wir von ganz anderen monetären
Margen“, sagt Spitzengastronom Tim Raue,
„beim Fernsehen verdient man an einem
Tag, wofür ein Küchenchef sonst einen
Monat lang arbeitet.“ Er muss es wissen.
Sechs Wochen hat er im vergangenen
Sommer „Deutschlands Meisterkoch“ gedreht. Das verdiente Geld investierte er in
sein erstes eigenes Restaurant in Berlin.
Im September feierte er die Eröffnung.
September, das ist auch der letzte Monat,
um es in den Michelin-Führer zu schaffen.
Denn am 30.9. ist Redak tionsschluss. Wer
bis dahin keinen Besuch von den Inspektoren erhalten hat, muss wieder ein Jahr
warten: auf die Chance, in der nächsten
Ausgabe eine positive Bewertung zu erhalten, verbunden mit der Berichterstattung in
zig anderen Medien, in denen die Bestenli-
ste abgedruckt wird. „Wir haben extra
alles auf diesen Termin zugeschnitten“,
sagt Tim Raue. Denn ein Stern im Michelin
ist der Wegweiser für zahlungskräftiges
Publikum, der bringt bares Geld. „Der
macht eine Umsatzsteigerung von 30 bis
40 Prozent aus“, sagt Raue aus Erfahrung.
Der 36-Jährige zählt zu den Ausnahmetalenten seiner Generation. Bereits in
seinem letzten Restaurant, dem Ma im
Berliner Hotel Adlon, hatte er sich einen
Stern erkocht und war mit dem Espoir ausgezeichnet worden. Damit deklariert die
Michelin-Redaktion die Anwärter auf einen
zweiten Stern. Auf den hofft Tim Raue nun
im kommenden Jahr – der würde ihn in der
internationalen Liga ganz weit nach vorn
katapultieren. „Durch einen zweiten Stern
generiert man auch internationales Publikum. Und es kommen Gäste, die anders
konsumieren. Die einen Wein für 150 Euro
bestellen, weil das für sie dazugehört.“
Doch was ist mit dem Druck? Den
16-Stunden-Tagen? „Ach, Kochen ist eine
Passion“, sagt Raue, „das ist wie beim
Hochleistungssport. Ein innerer Antrieb,
der einen immer weitermachen lässt.“ Die
Stunden zählt man dabei nicht.“
“TeliaSonera has been a leading investor in Turkey's telecommunications
sector since 1993. Turkey has served as a platform for expanding our
presence and transferring know-how and best practices into neighboring
countries. Our operations in this region continue to contribute
significantly to TeliaSonera's bottom line.”
Tero KIVISAARI, president of TeliaSonera Eurasia
Fotos: W. Schardt/Jahreszeiten Verlag; Chr. O. Bruch/laif
und Unbestechlichkeit zu gewährleisten. Nach
• A population of 73 million, half of which is under
the age of 28.8
• Approximately 450,000 students graduated from
around 150 universities and other higher education
institutions in 2009
• Over 25 million young, well-educated and motivated
labor force
• Highly competitive investment conditions
• A country that offers 100% and more tax deductions
on R&D expenditures
• Access to Europe, Caucasus, Central Asia, the Middle
East and North Africa
• 16th largest economy of the world and the 6th largest
economy as compared to the EU countries in 2009
(IMF-WEO)
• 15th most attractive FDI destination for 2008-2010
(UNCTAD World Investment Prospects Survey)
• Fastest growing economy in Europe in 2010
28
Lifestyle Maßarbeit
29
Luxus fürs Leben Was Sie hier sehen,
ist schön. Auch schön teuer. Ein Traum
aus Saum hat schließlich seinen Preis.
Doch wer Mode nach Maß aus Mailand
will, der weiß ihren Wert zu schätzen:
Sie ist klassisch, nie anzüglich und hält
eine kleine Ewigkeit
Text Patricia Engelhorn
Fotos Alessandro Grassani
Bei ihm kaufen die Berühmten und die Mächtigen: Luigi Ballini
(rechts) ist der Inhaber
der Hemdenschneiderei
Truzzi. Schon Filmbeau
Clark Gable liebte seine
Hemden. Truzzi steht
für Stil, Qualität und die
Liebe zum Detail – wie
etwa die Perlmuttknöpfe
oder die Manschetten
mit abgeschrägter Kante
(unten rechts)
Lufthansa Exclusive 03/11
30
Lifestyle Maßarbeit
Mit Nadel und Faden:
die besten Adressen
Camiceria Truzzi
Via Sant’ Eufemia 21,
Tel. +39-02/86 67 29
Luigi Ballini beschäftigt sechs Näherinnen, die auch alte Truzzi-Hemden
aufarbeiten und sie frisch gewaschen
und wie neu an den Besitzer zurückschicken – stets mit zwei Erstazmanschetten und Stoff für einen neuen
Kragen.
Ferdinando Caraceni
Via San Marco 22A, Tel. +3902/655 42 84, www.caracenisartoria.net
Bereits mit 16 Jahren arbeitete Firmengründer Ferdinando Caraceni als
Schneider. Seine Tochter Nicoletta, die
heute den Laden führt, ist eine würdige
Nachfolgerin: Sie stand jahrelang neben ihm am Schneidertisch und weiß
genau, wie ein Anzug entsteht.
Stivaleria Savoia
Via Petrarca 7, Tel. +39-02/46 34 24,
www.stivaleriasavoia.it
Treffpunkt für elegante Mailänder, die
für ihr Wochenende auf dem Land das
passende Schuhwerk suchen. Wer
einmal seinen Leisten hinterlassen hat,
kann telefonisch nachbestellen.
31
D
b
er elegante Herr geht sehr gesittet. Gerade eben verlässt er
das Haus Nr. 21 in der Via
Sant’ Eufemia mit ein paar duftige weiße Päckchen in den Händen. Es
sind Hemden darin, die edelsten und wohl
auch teuersten, die es derzeit in Italien zu
kaufen gibt. Er trägt sie, als seien sie zerbrechlich. Langsam, Schritt für Schritt, verschwindet er in der stillen Seitenstraße
des Corso Italia, gut zehn Fußminuten vom
Mailänder Domplatz entfernt.
Luigi Ballini, 80, steht in der Tür und
schaut dem Mann lächelnd hinterher.
Ballini ist klein, freundlich und sehr gesprächig: „Kommen Sie, kommen Sie“,
fordert er seinen Besucher auf und begleitet
ihn in ein winziges Büro, das zwischen
vollgestopften Regalen nur noch genug
Platz für zwei Stühle und einen Holztisch
bietet. „Bitte, nehmen Sie Platz“, sagt Ballini, rückt einen Stuhl zurecht und schiebt
sich selber hinter den Tisch auf den anderen, einen ledergepolsterten Drehhocker,
der offensichtlich schon ziemlich alt ist.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragt er mit
freundlicher Neugier, obwohl die Antwort
darauf fast immer dieselbe ist: ein paar
Hemden. Was sonst?
Seine Hemden sind Klassiker. Toscanini habe sie beim Dirigieren und Clark Gable zur Premiere von „Vom Winde verweht“
getragen, sagt Ballini. Unter 450 Euro sind
seine Hemden nicht zu haben, Stil hat nun
mal seinen Preis. Die Kunden, die es sich
leisten, sind meist mächtig, häufig prominent und fast immer wohlhabend. Das war
schon immer so, denn die Schneiderei
Truzzi hat eine lange Tradition, seit sich Ballinis Großmutter, Luigia Truzzi, 1890 als
Hemdenschneiderin selbstständig machte.
Ihr Name steht noch heute für beste
Qualität, die man ganz besonders an den
Details erkennt. An den nicht nachgesteppten und somit fast unsichtbaren Nähten, die
es so sonst nirgends auf der Welt gibt. An
den Knöpfen, fünf Millimeter hoch, reines
Perlmutt, nur für Truzzi in Milano gefertigt.
Oder an den Manschetten mit abgeschrägter Kante, die mehr Arbeit erfordern, weil
die Näherin sie nicht einfach durchnähen
kann, sondern immer wieder stoppen und
ein paar Stiche per Hand ausführen muss.
Mailand ist weltweit bekannt für seine
Designer-Boutiquen. Doch Kenner wissen,
wo sich die wirklichen Perlen befinden: die
kleinen Ateliers der großen Könner, weit
weg von den lauten Shopping-Boulevards.
Im malerischen Viertel Brera bei Ferdinando Caraceni zum Beispiel bekommen die
Kunden Luxus vom Feinsten. Politiker,
Schauspieler, Aristokraten und ganz normale Geschäftsleute lassen sich hier ihre
Anzüge anfertigen – und wie bei Truzzi
wird auch hier alles individuell abgestimmt.
Der Kunde wählt den Stoff und ein Schneider nimmt Maß. Bei bis zu drei Anproben
Wer etwas auf sich
hält, lässt hier seine
Stiefel schustern:
Die Stivaleria Savoia
fertigt seit über
100 Jahren feinstes
Schuhwerk
Lufthansa Exclusive 03/11
Die Wiederentdeckung der Langsamkeit: Gute Dinge
brauchen ihre Zeit.
Die nimmt man sich
in der Stivaleria
Savoia. Jede Leiste
wird per Hand geschnitzt und gefeilt –
alles wie früher
eduard-dressler.com
32
Lifestyle Maßarbeit
Nimia
Piazza 24 Maggio,
Tel. +39-02/890 573 32, www.nimia.it
Kaschmirpullis nach Maß und individuell angefertigte Mützen aus VicuñaWolle, selbst Wollsocken können als
Einzelanfertigung bestellt werden – ein
teures Vergnügen für Leute, die schon
alles haben.
Santolmo
Via Olmetto 8/a,
Tel. +39-02/864 536 64
Ein historisches Mailänder Schneideratelier, das sich seit der Gründung
kaum verändert hat. Produziert werden
hochwertige Herrenhemden, Schlafanzüge, Boxershorts, Nachthemden,
Blusen und Kinderkleidung.
Silvano Lattanzi
Via Gesù 11, Tel. +39-02/760 284 99
und Via Borgospesso 25,
Tel. +39-02/763 177 11,
www.silvanolattanzi.com
Es heißt, Bill Clinton und Arnold
Schwarzenegger hätten dort Maß nehmen und sich Schuhe anfertigen
lassen, die nicht unter 2000 Euro zu
haben sind. Es gibt außerdem handgenähte „Prêt-à-porter-Schuhe“,
ebenfalls sehr schön – und auch zu
gehobenen Preisen.
werden Korrekturen ausgeführt, bis der
fertige Anzug nach ein paar Wochen geliefert wird. Das hat wahrlich Stil.
„Bei uns gibt es keine vorgefertigten
Teile“, sagt Nicoletta Caraceni, 52, die Leiterin des Ateliers. „Wir arbeiten so wie früher, jedes Stück wird einzeln und per
Hand angefertigt.“ Ihr Vater hatte die Sartoria 1967 gegründet, nachdem er jahrzehntelang bei großen Schneidermeistern
gearbeitet und gelernt hatte. Seinem Credo
folgt man bis heute: Wenige, aber hoch
qualifizierte Mitarbeiter produzieren nicht
mehr als 400 Kleidungsstücke im Jahr.
Denn alles andere wäre „Industrie“, und
das ist bei Caraceni ein Schimpfwort.
Die steigende Nachfrage nach maßgeschneidertem Luxus bedienen andere.
Renommierte Herrenausstatter wie Zegna
oder Brioni haben gut zu tun, auch die
großen Luxuslabels wie Gucci, Prada oder
Giorgio Armani haben dieses Geschäft für
sich entdeckt, allerdings in abgespeckter
Form. Zwar wird auch bei Armanis Kunden
Maß genommen, werden Material, Silhouette, Reversform, Taschen, Knöpfe und
Futter individuell ausgewählt. Doch dann
kommen vorgefertigte Grundformen zum
Einsatz, die nur noch an die Kundenmaße
angepasst werden. Etwa 3000 Euro kostet
solch ein Anzug von Armani. Wer es noch
exklusiver mag, muss etwas mehr drauflegen. Ab 4000 Euro bereits wird einem die
volle Kunst der kleinen Ateliers zuteil –
vom Knopfloch bis zum Saum wird alles
mit bestem Handwerk gefertigt.
Die passenden Schuhe gibt es in der
Stivaleria Savoia. Das Maßschuhatelier hat
eine lange Geschichte, die noch heute in
den Verkaufsräumen zu spüren ist: Die
mächtigen Arbeitstische sind aus dem vorletzten Jahrhundert, ebenso die hohen Regale, aus denen halb fertiges Schuhwerk
ragt, vor allem Stiefel, für die der Betrieb
berühmt ist. Die Stivaleria wurde 1870 gegründet, da war Italien erst seit neun Jahren unter Viktor Emanuel II. vereinigt, und
die Soldaten des königlichen Regiments
brauchten jede Menge Stiefel. Damals waren handgefertigte Schuhe nichts Besonderes, doch niemand wusste so elegante
Stiefel zu produzieren wie die Schuster der
Stivaleria Savoia.
Heute gehören Atelier und Laden dem
neapolitanischen Krawattenmacher Marinella, was jedoch nichts an der Arbeitsweise und am Konzept der Stivaleria geändert
hat: „Wir sind nach wie vor für unsere Stiefel bekannt“, sagt Silvia Somaini, 47, die
seit über 20 Jahren hier Maß nimmt. „Zu
unseren Kunden gehören viele berühmte
Reiter.“ Doch der Laden ist auch bei Bergsteigern, Jägern und Anhängern des ländlichen Stils beliebt, die sich für rund 1500
Euro ein Paar Boots anfertigen lassen. Die
halten länger als ein Leben. Viel länger.
Sie sind für die Ewigkeit.
Sie sind klassisch,
edel und passen
perfekt: Bei den
Anzügen aus der
Schneiderei
Ferdinando Caraceni
sitzt jeder Stich,
Qualität ist das oberste Gebot. Selbst
Italiens Ministerpräsident Silvio
Berlusconi lässt hier
Maß nehmen – wo
auch sonst?
Lufthansa Exclusive 03/11
34
Interview Matthias Müller
35
Matthias Müller:
II Die Autoindustrie ist kein
Mädchenpensionat II Der neue
Porsche-Chef über den Nimbus
der Marke, neue Modellreihen
und die Gratwanderung zwischen
höheren Stückzahlen und
Exklusivität
Text Jürgen Pander und Jürgen Drommert
Lufthansa Exclusive: Herr Müller, Sie sind
seit einem halben Jahr Porsche-Chef. An
was haben Sie sich im neuen Job noch
immer nicht gewöhnt?
Matthias Müller: Das ist eine interessante
Frage. Klar, das eine oder andere ist
schon neu, wenn man wie ich von Wolfsburg nach Zuffenhausen wechselt, von
einem Konzern mit 400 000 zu einem Unternehmen mit 12 000 Mitarbeitern. Aber
ich denke, ich kann mich ganz gut auf
neue Situationen einstellen. Und falls Sie
auf die schwäbische Mentalität anspielen,
mit der komme ich sehr gut zurecht. Kurzum, ich fühle mich hier pudelwohl.
Lufthansa Exclusive: Das klingt einfach
zu harmonisch. Ging das denn wirklich
alles so glatt?
Lufthansa Exclusive 03/11
Müller: Der wirklich große Schritt für mich
war, dass ich auf einmal im Rampenlicht
stand. Als Porsche-Chef repräsentiert man
als Einzelner ja sehr stark das Unternehmen. Im VW-Konzern hatte ich als oberster
Produktstratege zwar einen hohen Stellenwert, doch von außerhalb hat sich niemand
für mich interessiert. Plötzlich war das vollkommen anders. Meinen ersten Arbeitstag
als Porsche-Chef hatte ich auf dem Autosalon in Paris – Journalisten, Kameraleute,
Fotografen sind regelrecht über mich hergefallen. Das war neu und fast ein bisschen befremdlich. Inzwischen habe ich
mich daran gewöhnt und denke, ich habe
mich in dieser Rolle ganz gut eingefunden.
Lufthansa Exclusive: Zu Ihrer neuen Rolle gehört sicher ein neuer Dienstwagen.
Fotos Boris Schmalenberger
Ist die Vermutung richtig, dass es sich um
einen Porsche Panamera handelt?
Müller: Wenn Sie meinen Dienstwagen
ansprechen, in dem ich gefahren werde,
dann ja. Mein persönlicher Dienstwagen,
mit dem ich täglich zur Arbeit fahre, ist
allerdings ein 911 Carrera Turbo S.
Lufthansa Exclusive: Was für ein Autofahrer-Typ sind Sie?
Müller: Ich würde sagen, ich fahre zügig
bis forsch. Draufgängerisch ginge zu weit,
aber ich nutze die Möglichkeiten des Carrera schon ab und an aus.
Lufthansa Exclusive: Kann man daraus
auf Ihren Management-Stil schließen?
Müller: Es ist schwierig, den eigenen Stil
zu beschreiben, da müsste man eigentlich
die Kollegen und Mitarbeiter fragen.
Interview Matthias Müller
Aber ich denke, ich bin durchaus ein eher
forscher, vielleicht auch kantiger Typ, der
die Dinge klar und deutlich anspricht.
Mein Credo lautet: Betroffene zu Beteiligten machen.
Lufthansa Exclusive: Trifft das Wort
„aggressiv“ auf Sie zu?
Müller: Mit 57 Jahren sollte man allmählich genug Erfahrung gesammelt haben,
um zu wissen, dass Aggressivität kein
Lösungsweg ist. Klar, ein- oder zweimal
im Jahr gehen auch mit mir die Emotionen
durch. Speziell die Autoindustrie ist ja
auch kein Mädchenpensionat, da geht es
schon richtig zur Sache.
Lufthansa Exclusive: Sie sagen, Porsche
sei einer der profitabelsten Autohersteller
der Welt. Erklären Sie uns bitte das Geheimnis des Erfolgs.
Müller: Zunächst mal ist Porsche ein
schlank organisiertes Unternehmen, in
dem jeder Euro, bevor er ausgegeben
wird, zweimal umgedreht wird. Das ist mir
übrigens alles andere als unangenehm,
denn ich bin im Grunde ein sparsamer
Mensch. Dann sind da natürlich die
schlicht begehrenswerten Autos, und dazu kommt noch der spezielle Nimbus der
Marke. In der Summe spiegelt sich das im
Premium-Preisniveau wider – und führt
unterm Strich zu einem sehr, sehr guten
betriebswirtschaftlichen Ergebnis.
Lufthansa Exclusive: Was tun Sie, um
dieses Niveau zu halten oder gar noch zu
steigern?
Müller: Wir richten unsere Unternehmensstrategie gerade neu aus. Es wird neue
Produkte geben, mit denen wird das Volumen steigen. Also sind neue Produktionsund Vertriebskapazitäten erforderlich. So
gibt es in China momentan 31 PorscheHändler; in den nächsten drei Jahren soll
das Händlernetz dort auf 80 bis 100 Betriebe ausgebaut werden. Alles in allem
wird dieser Strukturwandel eine große
Aufgabe für dieses vergleichsweise kleine
Unternehmen.
Lufthansa Exclusive: Lässt sich das
Porsche-Modellangebot denn so einfach
erweitern?
Müller: Es ist eine Gratwanderung. Denn
auf der einen Seite ist Porsche eine
waschechte Sportwagenmarke, auf der
Umwelttechnologie mit Speed
Sauber: 2010 hat Porsche das Hybridzeitalter auf
der Rennstrecke eingeläutet. Der neue 918 RSR
ist eine Synthese aus den erfolgreichen Hybridkonzepten des vergangenen Jahres. Bei dem
Mittelmotor-Coupé steuern zusätzlich zum V-8Motor Elektromotoren an den Vorderrädern insgesamt 150 Kilowatt zur Antriebsleistung bei.
Stark: Das Direkteinspritzer-Triebwerk des 918
RSR kommt zusammen mit den Elektromotoren
auf eine Spitzenleistung von 767 PS.
Ausgezeichnet: Anlässlich der Präsentation
des 918 RSR auf der diesjährigen Detroit Motor
Show konnte Porsche-Chef Matthias Müller den
renommierten „Best in Show – AutoWeek
Editors’ Choice Award 2011“ entgegennehmen.
Die „AutoWeek“-Jury wählte den Porsche 918
RSR damit zur besten Messeneuheit.
anderen Seite aber könnte das Unternehmen mit Sportwagen allein nicht überleben. Deshalb gibt es ja den Geländewagen Cayenne und die Limousine
Panamera. Bei künftigen Modellreihen ist
entscheidend, dass die Autos in ihrem
Segment jeweils das sportlichste Angebot
sein müssen. Unsere Ikone jedoch, also
der Markenkern von Porsche, ist und
bleibt der Porsche 911 Carrera.
Lufthansa Exclusive: Weil Sie gerade
vom 911er sprechen: In wenigen Monaten
kommt das neue Modell auf den Markt.
Was wird dieses Auto besser können als
der bisherige Typ?
Müller: Ich könnte es mir leicht machen
und sagen: alles. Wenn ich mir aber überlege, wie die Kunden das neue Auto erle-
ben werden, wird das Design die entscheidende Rolle spielen. Die Form des
Autos ist der Kaufgrund Nummer eins.
Man wird das neue Modell, die Baureihe
991, sofort als Carrera erkennen; man
wird aber auch die Evolution dieses Archetypus sofort sehen. Gleiches gilt für
das Fahrerlebnis. Auf dem Nürburgring ist
der neue Wagen noch einmal ein paar Sekunden schneller als das jetzige Modell.
Lufthansa Exclusive: Bislang galt beim
Porsche 911 ein Sechszylinder-Boxermotor als gesetzt. Wird das angesichts des
zunehmenden Sparzwangs beim Kraftstoff
auch so bleiben?
Müller: Zunächst möchte ich festhalten,
dass das neue Auto in Sachen Sparsamkeit und CO2-Ausstoß besser sein wird als
das aktuelle Modell. Ebenso gilt, dass sich
Porsche dem gesellschaftlichen Wandel,
was die Einstellung zur Mobilität anlangt,
natürlich nicht verschließt. Beim Porsche
911 handelt es sich um unsere Ikone, insofern ist ein Sechszylindermotor vorläufig
gesetzt.
Lufthansa Exclusive: Werden Sie einen
Vierzylindermotor entwickeln?
Müller: Für die Nachfolgemodelle der
Baureihen Boxster und Cayman laufen
derzeit die Arbeiten an einem Vierzylindermotor – der übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Boxermotor sein wird.
Lufthansa Exclusive: Gibt es weitere Antriebsalternativen, um die Porsche-Modelle der Zukunft ökologisch verträglicher zu
machen?
Müller: Wir arbeiten intensiv an Hybridkonzepten, und wir setzen solche Antriebe
auch im Rennsport ein. Porsche hat den
Anspruch, auf diesem Gebiet Vorreiter zu
sein, denn auch der Rennsport kann sich
der skizzierten allgemeinen Entwicklung
nicht verschließen.
Lufthansa Exclusive: Andererseits lebt
gerade die Marke Porsche von der Faszination, die Leistung und Geschwindigkeit
ausüben. Wie soll freiwillige Selbstbeschränkung da funktionieren?
Müller: Entscheidend ist, was der Kunde
will. Und diesem Kunden, der sicher gern
sehr sportlich unterwegs ist, wollen wir
eben auch ein ökologisches Argument
liefern. Damit er weiter einen Porsche
Sprachen lernen?
Betrachten Sie es
als ein Kinderspiel.
Erinnern Sie sich daran, wie Sie als Kind ihre Muttersprache
erlernt haben. Die Welt war Ihr Klassenzimmer, aber es gab
keine Schulstunden. Sie haben auf eine spielerische Weise,
aktiv am Lernprozess teilgenommen. Es war ein Kinderspiel.
Das ist das Geheimnis von Rosetta Stone®. Wir fördern
Ihre natürliche Fähigkeit, eine Sprache zu erlernen. Unsere
Dynamic Immersion™ Methode hilft ihnen von Anfang
an in der neuen Sprache zu denken, nämlich ganz ohne
Übersetzungen und lästiges Auswendiglernen von Vokabeln.
Sie haben Spass und finden es leicht ihre Sprachlernziele
zu verwirklichen.
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Foto: Porsche
36
Lufthansa Exclusive 03/11
©2010 Rosetta Stone Ltd. Alle Rechte vorbehalten. Schutzrechte angemeldet. Das Angebot kann nicht mit anderen Angeboten kombiniert werden. Sechs-Monate-Geld-zurück-Garantie gilt nur wenn Produkte direkt bei Rosetta Stone erworben worden sind. Voraussetzung für die
Erstattung des Kaufpreises ist, daß alle Bestandteile bei der Rücksendung intakt sind (Anwendungs-CD, Sprach-CD, Bedienungsanleitung, und Lehrplan mit Ausnahme von Paschtu). Der Versand innerhalb von Deutschland ist kostenlos. Die Kosten für Rücksendungen werden nicht
übernommen. *Gegenüber dem Einzelkauf von Stufe 1, Stufe 2 und Stufe 3.
38
Interview Matthias Müller
kaufen und fahren kann, ohne in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden.
Lufthansa Exclusive: VW-Konzernchef
Martin Winterkorn prognostizierte kürzlich,
Porsche werde 2015 rund 150 000 Autos
pro Jahr verkaufen. Teilen Sie diesen Optimismus?
Müller: Ich gehe sogar noch weiter. Mein
Ziel ist es, dass Porsche spätestens im
Jahr 2018 weltweit 200 000 Autos plus x
verkaufen wird. Darauf fokussiert die
schon erwähnte neue Unternehmensstrategie. Wenn man sich genauer mit dem
Thema Volumen befasst, stellt man fest,
dass in unserem Geschäft dafür drei Dinge ausschlaggebend sind: die Verschiebung von Märkten und Segmenten, die
Optimierung des Vertriebs und natürlich
auch neue Modelle. Warum, als Beispiel,
sollte es neben dem Carrera Targa nicht
auch einen Boxster Targa geben?
Lufthansa Exclusive: Die Idee klingt gut,
doch wegen eines Boxster Targa werden
sich die Porsche-Absatzzahlen bis 2018
sicher nicht verdoppeln. Was also planen
Sie noch?
Müller: Dass wir einen kompakten SUV
unterhalb des Cayenne anbieten werden,
ist bekannt. Das Auto soll in rund drei Jahren auf den Markt kommen. Außerdem
arbeiten wir intensiv an einem Sportwagen
unterhalb des Cayman. Die endgültige
Entscheidung, ob ein solches Modell gebaut wird, ist aber noch nicht getroffen.
Zudem werden wir die Produktpalette
nicht nur nach unten erweitern, sondern
auch nach oben. Der vor einem Jahr präsentierte Hybrid-Supersportwagen 918
Spyder wird demnächst das obere Ende
unseres Angebots markieren. Aber zwischen diesem Modell und dem neuen
Carrera gibt es noch reichlich Platz für ein
weiteres Fahrzeug, etwa im Preisspektrum
von 300 000 bis 400 000 Euro.
Lufthansa Exclusive: Wie weit lässt sich
das Produktportfolio wohl dehnen, ohne
dass die Marke Porsche Schaden nimmt?
Müller: Ich würde da gern noch einmal
auf das Thema Volumen zu sprechen
kommen. Denn eigentlich ist es nicht entscheidend, ob es nun 150 000, 180 000
oder 200 000 verkaufte Porsche werden.
Was wir wollen, ist qualitatives ErgebnisLufthansa Exclusive 03/11
Matthias Müller, geboren 1953 in Chemnitz,
wuchs in Bayern auf und begann nach dem Abitur eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei
Audi in Ingolstadt. Anschließend studierte er Informatik in München und kehrte danach wieder
zu Audi zurück, wo er zunächst als EDV-Fachmann, später als Projektmanager des Kompaktmodells A3 und zuletzt als Produktmanager für
die Marken Audi, Seat und Lamborghini wirkte.
2007 wechselte er auf den Posten des obersten
Produktstrategen des Volkswagen-Konzerns
nach Wolfsburg. Seit 1. Oktober 2010 ist Müller
Vorstandsvorsitzender der Porsche AG in Stuttgart. Er gilt als Manager mit klaren Prinzipien und
einem bisweilen rauen, stets aber der Sache verpflichteten Umgangston.
wachstum. Da spielen der Verkaufspreis,
die Kosten, die Investitionen eine Rolle –
und als ein Parameter eben auch das Volumen. Zugleich ist klar, dass Porsche niemals eine Volumenmarke wie etwa VW
oder Audi werden wird.
Lufthansa Exclusive: Dennoch muss
auch Porsche zulegen. Damit werden die
Überschneidungen mit anderen Autos aus
dem VW-Konzern zwangsläufig mehr.
Wächst so nicht die latente Gefahr der Beliebigkeit?
Müller: Ich glaube, dass es sehr wohl
möglich ist, Produkte in einem Konzern so
zu positionieren, dass sie der jeweiligen
Markenidentität entsprechen. Gleichwohl
sind wir uns bei Porsche mit VW einig,
dass wir in dieser Hinsicht keine Kompromisse eingehen werden. Wenn bei Por-
sche das Zündschloss links des Lenkrads
positioniert ist, dann ist das so, und dann
bleibt das auch so. Das Zündschloss als
solches allerdings kann selbstverständlich
ein Bauteil sein, das auch in Fahrzeugen
des VW-Konzerns Verwendung findet.
Lufthansa Exclusive: Welche anderen
Porsche-Eigenheiten stehen ebenso wenig zur Disposition?
Müller: In erster Linie natürlich der Antrieb, speziell das Antriebskonzept. Man
kann ja lange diskutieren, ob sich der
Heckantrieb des Carrera überlebt hat;
ganz sicher aber ist dieses Konzept einzigartig und sollte dem 911er vorbehalten
bleiben. Porschetypisch ist darüber hinaus
die Abstimmung des Fahrwerks, der
Bremsen, der Lenkung und außerdem das
wichtige Thema Räder und Reifen.
Lufthansa Exclusive: Welche Rolle spielt
der Motorsport in der schon mehrfach angesprochenen neuen Unternehmensstrategie? Kehrt Porsche in die Formel 1 oder
nach Le Mans zurück?
Müller: Wir sind natürlich im Motorsport
präsent, vor allem im Kundenmotorsport,
mit dem wir übrigens auch gutes Geld
verdienen. Die Öffentlichkeit ist aber vor
allem an Spitzenmotorsport interessiert.
Dort ist ein Engagement jedoch sehr teuer, und der Effekt ist zweifelhaft. Denn
man muss in diesen viel beachteten Serien gewinnen. Wer Zweiter wird, ist der
erste Verlierer.
Lufthansa Exclusive: Stimmt die Einschätzung, dass man als Chef von
Porsche in seiner Freizeit eher an der
Nordschleifen-Bestzeit als an seinem
Golf-Handicap arbeitet?
Müller: Zum Golf habe ich keine Beziehung. Da arbeite ich schon eher an meiner
Nürburgring-Bestzeit, vielmehr an der
Rundenzeit auf unserer hauseigenen Teststrecke in Weissach. Um fit zu bleiben, betreibe ich Rudern, Mountainbiking, Bergwandern und Skifahren im Winter.
Lufthansa Exclusive: Was war Ihr bislang
höchstes Tempo am Steuer eines Autos?
Müller: Auf einer unserer Erprobungsstrecken bin ich mal knapp über 300 Stundenkilometer gefahren. Da wird die Straße
dann schon sehr schmal. Ehrlich gesagt,
ich muss das nicht jeden Tag haben.
40
Inspirations Cebit
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Frisch fürs Netz
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07
01
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Vom 1. bis 5. März findet in Hannover die weltgrößte Computermesse Cebit statt – Grund genug für eine feine Auswahl von
Neuheiten, mit denen man noch besser filmen, sehen und
Text Karl-Gerhard Haas
arbeiten kann
01 Sony Vaio SB-Serie
Pünktlich zur Cebit bringt Sony die
Vaio-SB-Familie in die Läden. Die
in Schwarz oder Weiß erhältlichen
Mobilcomputer sind mit 33,8-Zentimeter-Bildschirm in diversen Varianten ab 1000 Euro zu haben.
Ihre Markenzeichen: eine Tastatur
mit Hintergrundbeleuchtung, deren Buchstaben sich auch im Dunkeln gut erkennen lassen, sowie
aktuelle Intel-Prozessoren der
Core-i5-Serie. Mit 1,69 Kilogramm
Gewicht sollen die SB-Vaios tragbar bleiben. Einige empfindliche
Teile des Gehäuses sind aus Magnesium gefertigt – das macht die
Notebooks leicht und dennoch angenehm robust. Neben Lesern für
den hauseigenen Memory-Stick
gibt’s auch solche für SD-Cards.
Der USB-Kontakt kennt schon die
aktuelle Variante 3.0. www.sony.de
Lufthansa Exclusive 03/11
02 Sony Ericsson Xperia Arc
Viel Ausstattung und Rechenleistung packt Sony Ericsson ins neueste Smartphone des Hauses. Das
Arc wartet in seiner schicken
Schale mit einer 8,1-MegapixelKamera und 10,7-Zentimeter-Bildschirm (854 mal 480 Bildpunkte)
auf. Per GSM funkt es auf allen
vier weltweit gebräuchlichen Frequenzen, ebenso im UMTS-HSPAModus. Das eingebaute UKW-Radio unterhält den Nutzer ebenso
wie der MP3-Spieler. Per HDMIKontakt lassen sich Bilder auf modernen Flach-TVs zeigen. Bei diesem Modell setzt Sony Ericsson
auf Googles Betriebssystem Android in der aktuellen Version 2.3.
Das Arc ist voraussichtlich ab Ende des Monats für 600 Euro (ohne
Vertrag) im Handel erhältlich.
www.sonyericsson.com
03 JVC GS-TD 1
Die dritte Dimension in voller
Schärfe verspricht dieser 1800 Euro
teure Camcorder von JVC. Hintergrund: Bisherige 3-D-Camcorder
quetschen die Informationen für
linkes und rechtes Auge in ein 2-DBild – pro Auge bleiben so gerade
mal 960 mal 1080 Pixel übrig. Der
GS-TD 1 hingegen speichert für
jedes Auge 1920 mal 1080 Bildpunkte, also volle HDTV-Auflösung. Bei 3-D-Camcordern bislang
ebenfalls nicht ganz selbstverständlich: ein fünffacher optischer
Zoom. Der Bord-Bildschirm (8,8
Zentimeter Diagonale) zeigt die
3-D-Videos, ohne dass eine Brille
benutzt werden muss. Die räumlichen Filme archiviert der Camcorder in seinem internen Speicher
(64 GB) oder auf SD-, SDHC- oder
SDXC-Karten. www.jvc.de
08
04 Samsung 900 X 3 A
Samsung greift Apple, den Design-Platzhirsch der IT, direkt an –
mit dem elegant gestalteten Notebook 900 X 3 A (1600 Euro). Der
Mobil-PC mit Duraluminium-Gehäuse ist an der schmalsten Stelle
nur 16 Millimeter hoch. Er offeriert
128 GB Festspeicher, kommt also
ohne mechanische Festplatte aus.
Als Arbeitsspeicher sind vier GB
an Bord. Der 33,8-Zentimeter-Bildschirm wird von stromsparenden
Leuchtdioden erhellt – eine AkkuLadung reicht laut Hersteller für bis
zu sieben Stunden. Mit einer Helligkeit von 400 Candela/Quadratmeter sollen sich Texte auch bei
Tageslicht gut lesen lassen. Das
900 X 3 A wiegt 1,35 Kilogramm
und hat Intels Core-i5-2520-Prozessor an Bord.
www.samsung.de
05 Dell Streak 7
Voraussichtlich ab April soll Dells
neuer Tablet-PC Streak 7 erhältlich
sein. Mit seinem 17,8-ZentimeterBerührungsbildschirm ist er groß
genug für elektronische Bücher,
ebenso für Videos und Digitalfotos. Dell setzt auf Googles Betriebssystem Android. Die Technik
für den Datenfunk via WLAN, Bluetooth und das 4G-Mobilfunknetz
ist dabei. Apropos 4G: In den USA
vertreibt Dell das Streak 7 mit TMobile als Partner, in Deutschland
wird es voraussichtlich auf dem
freien Markt angeboten werden.
Bis zum Redaktionsschluss stand
noch keine Preisempfehlung fest;
sie dürfte aber über der für das
kleinere Schwestermodell Streak 5
(um 550 Euro) liegen.
www.dell.de
06 Canon Legria HF M 46
Brillante Aufnahmen auch bei wenig Licht verspricht Canons neuer
Camcorder HF M 46. Dafür verzichtete Canon bei diesem Modell
auf extrem hochauflösende Bildwandler. Die machen sich im Prospekt gut, um mit zig Megapixeln
für digitale Fotos protzen zu können, die vielen Bildpunkte schlucken beim Filmen aber Licht. So
hat der CMOS-Sensor des HF M
46 nur so viele Pixel, wie man für
hochauflösendes Video braucht,
nämlich 1920 mal 1080 (zwei Megapixel). Ein optischer Bildstabilisator verspricht auch beim Einsatz
des Zehnfach-Zooms zitterfreie
Bilder ohne Stativ. Der 700 Euro
teure Camcorder zeichnet auf 16
GB internem Speicher oder zwei
SDXC-Karten auf.
www.canon.de
07 Philips HomeRun FC 9910
Genügsamer als eine Putzfrau ist
Philips’ Roboterstaubsauger FC
9910 mit dem Beinamen „Home
Run“. Der ursprüngliche BaseballBegriff steht hier für die Regelmäßigkeit, mit der der Roboter die
Böden nach Staub und Schmutz
absucht. Laut Hersteller schafft der
700 Euro teure Sauger 40 Quadratmeter Fläche pro Stunde, der
Akku soll für gut eineinhalb Stunden reichen. Dank Kamera und Infrarotsensoren bewegt sich das
Helferlein verblüffend effizient
durch den Raum und weicht dabei
geschickt Hindernissen aus. Per
Schaltuhr kann die Putzarbeit auch
auf eine Zeit gelegt werden, in der
niemand zu Hause ist. Zum Ende
rollt der HomeRun dann brav auf
seine Ladestation.
www.philips.de
08 Fujitsu Esprimo Q 900
Die PCs der generalüberholten
Fujitsu-Esprimo-Q-900-Serie
empfehlen sich als besonders
platzsparende Schreibtischrechner
ebenso wie als kompaktes MediaCenter fürs Wohnzimmer. Zu haben sind die Computer mit den Intel-Prozessoren Core i5-2520 M
oder Celeron B 810 und bis zu vier
GB Arbeitsspeicher. Die WindowsVariante 7 wird auf Wunsch vorinstalliert, Windows XP und Vista sowie Suse Linux werden ebenfalls
unterstützt. Auf Wunsch gibt’s den
Q 900 auch mit drahtlosem Netzwerk und DVD-Laufwerk. Die
USB-Kontakte unterstützen schon
den schnellen Standard 3.0, für
den Bildschirm gibt’s DVI und Display Port. Ab März für voraussichtlich ab 750 Euro erhältlich.
http://de.fujitsu.com
42
Inspirations Cebit
11
09
10
Schnell zur Hand mit einem Android-2.3-Handy ist Google – das
Nexus S soll mit Erscheinen dieser
Ausgabe von Lufthansa Exclusive
im Handel sein. Sein 10,2-Zentimeter-Bildschirm arbeitet mit organischen Leuchtdioden – Hersteller
Samsung nennt sie Amoled. Mit
800 mal 480 Bildpunkten ist er
auch für Videos und Fotos scharf
genug. Apropos Fotografie: Die
Bordkamera schießt Bilder mit fünf
Megapixel Auflösung, eine zweite
Kamera dient für Videokonferenzen. Das Nexus S unterstützt
UMTS-HSDPA (7,2 Megabit pro
Sekunde) und bucht sich in drahtlose PC-Netze ein. Über die kann
es auch VoIP-Telefongespräche
führen. Ganz klassisch unterhält es
auch per UKW-Radio. Der Preis:
650 Euro. www.google.com/nexus
10 Asus Eee Pad Transformer
Apple hat die Produktgruppe der
elektronischen Schiefertafeln nicht
erfunden, aber massiv belebt und
neu definiert. Zu meckern gibt es
am iPad aus Cupertino einiges –
kein Wunder, dass sich die Konkurrenz gute Chancen ausrechnet.
Ab April hält Asus mit dem Eee
Pad Transformer dagegen. Der
Kompaktcomputer mit 25,4-Zentimeter-Berührungsbildschirm wartet mit Googles Android-Betriebssystem in der Version 3.0 und dem
NVidia-Tegra-2-Chipsatz auf –
das soll auch für leistungshungrige Anwendungen wie HD- oder
Flash-Videos reichen. Eine steckbare Tastatur verwandelt den
Transformer laut Hersteller in ein
vollwertiges Netbook mit 16 Stunden Akku-Laufzeit.
www.asus.de
11 LG LW 650 S
3-D-TVs sind keine Neuheit mehr –
dieser hier schon: Der LW 650 S
des koreanischen Herstellers LG
Electronics kommt mit billigen Polfilterbrillen aus. Alle bislang verfügbaren 3-D-Fernseher benötigen
teure Verschlussbrillen, Stückpreis
um 100 Euro. Ärgerlich nur, wenn
sich die Kinder draufsetzen; aber
LG sieht den Haupteinsatzort des
TV ohnehin in Kneipen – der Zahlkanal Sky überträgt Fußball vermehrt in 3 D. Auch wer gern
Freunde zum Fernsehabend einlädt oder schlicht eine große Familie hat, wird mit diesem TV gern zur
3-D-Brille greifen. Ein Nachteil der
Technik sei nicht verschwiegen:
Das Bild ist nicht so scharf wie auf
3-D-TVs mit Shutterbrille. Ab März
mit 1,06, 1,19 und 1,40 Meter Bilddiagonale. www.lg.de
12 Fujifilm Finepix S 4000
Beeindruckende Weitsicht beweist
diese Kompaktkamera von Fujifilm. Dank ihres 30-fach-Zoomobjektivs holt sie auch entfernte Objekte formatfüllend ins Bild.
Umgerechnet auf Kleinbildverhältnisse entspricht die Brennweite
der Linsengruppe 24 bis 720 Millimetern – also vom respektablen
Weitwinkel- bis zum extremen Teleobjektiv. Ihre Schnappschüsse
löst der Bildsensor in 14 Megapixeln auf, die Fotos speichert die
250 Euro teure Kamera auf SDoder SDHC-Speicherkarten. Auf
Wunsch dreht die Kamera auch Videos mit bis zu 1280 mal 720 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde.
Videos und Fotos lassen sich per
HDMI-Kontakt auf modernen
Flach-TVs zeigen.
www.finepix.de
Fotos: Lambert Merx, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
09 Google Nexus S
12
N 1 / ' k ' : 2 ' 4 + ' 0 & ' k / 7 5 + & $ . k ' 0 & 1 7 0 6 ' 4 5
% ' 6 9 ' ' 0 k \ 4 + ' 0 6 k g k \ & & + A ' 0 6 k
9 9 9 / 7 5 + - ( ' 5 6 5 2 + ' . ' & 1 /k k k k
The Dresden Music Festival is an official institution of the State
Capital City of Dresden and is subsidized by the Saxon State
Ministry for Higher Education, Research and the Fine Arts.
Lufthansa Exclusive 03/11
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Inspirations Landlust
45
Blackberry mit Brombeersträuchern Die gute Nachricht: Das iPhone funktioniert
auch in der Provinz. Kein
Wunder also, dass so mancher
Kreativarbeiter große Lust
aufs Land bekommt und der
Stadt den Rücken kehrt:
Scheune statt Loft, Apfelbaum
statt Ampel-Chaos. Schnelles
Internet, Cloud Computing
und soziale Netzwerke machen
den lässigen Umzug möglich
Text Judith-Maria Gillies Fotos Sabine Bungert
IT-Berater Malte Jäger hat sich
mit seiner Firma Brand’s Mill
am Rand des Teutoburger
Waldes niedergelassen – und
seine Familie finden das Leben
in der Provinz cool
Lufthansa Exclusive 03/11
46
Inspirations Landlust
47
E
b
s gibt Tage, da geht ein bisschen
das Pferd mit ihm durch. Dann
führt Malte Jäger wichtige Telefonate über wichtige Projekte einfach mal vom Rücken eines Zossen aus.
Manchmal verrät dann das Klack-KlackKlack der Hufe seinen Gesprächpartnern,
dass der IT-Berater zur gleichen Zeit über
eine asphaltierte Straße reitet.
Aber ertappt fühlt sich Jäger dabei keineswegs. Er arbeitet schließlich auf dem
Land, da gehören Pferde einfach dazu.
Auch für einen Softwarespezialisten wie
ihn, findet er. Seine IT-Strategien entwickelt
der Diplom-Betriebswirt mit sieben freiberuflichen Mitarbeitern in seiner Firma
Brand’s Mill im kleinen Örtchen Lipperreihe
am Teutoburger Wald.
Drei Hektar Wald und Wiese gehören
zum Grundstück, Pferde, Schafe, Hühner,
eine Ziege. Landleben und Cloud Computing passen für Jäger perfekt zusammen.
„In meinem Job nützt mir die Stadt als
Standort gar nichts. Ich bin ja kein Bäcker“,
sagt er. „Die Frage lautet heutzutage nur,
von wo aus der Nomade loszieht.“ Fest
steht: Von Lipperreihe ist der 46-Jährige
schneller in Hamburg, Frankfurt, Köln oder
Stuttgart als von Berlin aus.
Nicht nur ihn zieht es zum Arbeiten in
die Provinz. Die kreative Klasse entdeckt
derzeit immer häufiger das Arbeiten auf
dem Dorf. Sie spürt, dass es zur Coffeeshop-Kultur der Großstädte auch noch
einen Kontrapunkt geben muss und geben
darf. Dass frische Ideen auch dann entstehen können, wenn draußen statt der
Straßenbahn der Traktor vorbeidonnert.
Und dass der Dorfplatz ein ebenso
gutes Arbeitsumfeld bieten kann wie der
Potsdamer Platz. Mindestens.
Glockengeläut statt Großstadthektik.
Vogelgezwitscher statt Verkehrslärm. Stallgeruch statt Starbucks. Country-Magazine
überschwemmen derzeit die Zeitschriftenregale: Landlust, Liebes Land und Landle-
Lufthansa Exclusive 03/11
ben, Mein schönes Land, Landpartie und
Landspiegel, Country, Hörzu Heimat und
Landhaus Living. Die Sehnsucht nach der
vermeintlich heilen Welt kennt kein Ende.
Selbst der große Karl Lagerfeld präsentierte die Frühjahrskollektion 2010 für Chanel vor einer Scheune.
Hierzulande werben erste Kreativschmieden stolz mit dem „Land“-Label.
Jenko Sternberg Design in Apelnstedt zum
Beispiel ist unter www.dorfdesigner.eu
im Internet zu erreichen. Das Gestaltungsbüro Provinzglück im hessischen Gladenbach beschreibt seine Arbeit als „Synthese
aus Professionalität und sauberer Luft“.
Und die Kommunikationsagentur Gruppe
Drei mit Standorten im Schwarzwald und
in der Bodenseeregion findet auf ihrer
Website, dass der Spruch „Ich hab ’ne
Agentur aus München“ heute „mindestens
so kitschig klingt“ wie „Ich hab eine aus
Hamburg“.
Der geografische Wandel ist eindeutig:
Coolness und Country gelten nicht länger
als Gegensätze. Auch nicht Landlust und
Laptop, ganz im Gegenteil. „Durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten verliert
das Landleben den Fluch der Einöde“,
sagt Klaus Burmeister, Gründer und MitGeschäftsführer von Z_punkt, einem Beratungsunternehmen für strategische Zukunftsfragen in Köln. „Der Metropolenblick,
der die Großstadt als Nabel der Welt sieht,
muss rasch neu überdacht werden“, sagt
Burmeister. Der Blackberry funktioniert
auch zwischen Brombeersträuchern. Und
das iPhone in der Eifel genauso wie in Eisenach oder Idaho. Kreativarbeiter können
also endlich fast komplett ortsunabhängig
arbeiten: Kopf und Kommunikationstools
funktionieren schließlich überall.
Sie funktionieren auch rund um die
Uhr – was den Fluchtinstinkt aus der virtuellen Welt zuweilen übermächtig werden
lässt. „Landlust ist der Gegentrend zur Virtualisierung“, sagt Trendforscher Professor
Peter Wippermann. „In der virtuellen Welt
sind wir emotional unterfordert. Das
Die Mode von Studiorundholz
ist in Paris, New York oder
Hongkong zu haben, doch das
Atelier ist weniger mondän
gelegen: Kreativdirektor
Carsten Rundholz arbeitet in
einem 200 Jahre alten Gehöft
am Niederrhein
crbasel
48
Inspirations Landlust
„Die Welt ist heute praktisch eins
zu eins im Internet“, befand Modemacher Carsten Rundholz – und
etablierte das Atelier mit seinen 27
Mitarbeitern weitab vom Schuss
Landleben aber steht in der Vorstellung
der Menschen für pures Offline-Leben.“
Wippermann prophezeit, dass die kreative
Klasse mit ihrer Arbeitsplatzwahl einen
nachhaltigen Trend setzt. „Andere Bevölkerungsschichten werden aufs Land folgen – zumal mehr und mehr Menschen
mobil arbeiten werden.“
Auf dem Dorf lockt eine scheinbar
heile Welt. Eine Welt mit frischer Luft, die
aus blassen Nerds rotwangige Naturburschen macht. Eine Welt, in der man vom
Bürofenster aus Rehe und Eichhörnchen
beobachten kann und nach der Arbeit zum
Work-out nicht ins Fitnessstudio geht, sondern in den Stall zum Ausmisten.
Diese Welt hat Malte Jäger in Lipperreihe tatsächlich gefunden. „Hier lebe ich
mit der Arbeit – nicht für die Arbeit“, sagt
er. Seine Arbeitszeiten werden nicht immer
nur von Kunden bestimmt, sondern auch
von der Natur. Im Winter ackert er viel am
Rechner, im Sommer mehr auf dem Hof.
„Auf dem Land denkt man langfristiger“,
sagt er, „vermutlich hat das mit dem
Rhythmus aus Säen und Ernten zu tun –
selbst wenn man vor dem Computer sitzt.“
Jäger kennt auch die andere Arbeitswelt, die der Großstadt. Früher, zu NewEconomy-Zeiten, hatte er eine Firma in
Bielefeld. Mit mehr Trubel, mehr Hektik,
mehr Stress. Hier auf dem Hof aber hat er
das Gefühl, wesentlich produktiver zu arbeiten. Das könnte an der neu gewonnenen
Fähigkeit zum Loslassen liegen, vermutet
Jäger. Früher wälzte er stundenlang Probleme. Heute geht er stattdessen einfach
mal raus an die frische Luft. „Vom Rücken
eines Pferdes oder vom Fahrersitz eines
Treckers aus gewinnt man Abstand und
neue Blickwinkel.“
Diesen Perspektivwechsel liebt auch Literaturagentin Petra Hermanns. Als Mitinhaberin bei der Medienagentur Scripts
for Sale (Hauptsitz in Hamburg) lebt sie
„zwei Tempi“: Zwei Drittel ihrer Arbeitszeit
verbringt die 44-Jährige in ihrem Büro in
Lufthansa Exclusive 03/11
Frankfurt am Main. „In der hochgetakteten
Welt dort bin ich ein tough cookie“, sagt
sie. Bestsellerautoren wie Michael Mittermeier („Achtung Baby!“), Kerstin Gier
(„Rubinrot“, „Smaragdgrün“) oder Michael
Tsokos („Der Totenleser“) stehen bei ihr
unter Vertrag. Eine ruhige Minute findet sie
kaum an ihrem Großstadtarbeitsplatz.
Dort trifft sie sich häufig mit Lektoren, Justiziaren und Programmleitern, verhandelt
Autorenhonorare, telefoniert über Lizenzvergütungen, diskutiert unermütlich Coverund Titelvorschläge.
Aber da ist noch ihr anderer Arbeitsplatz,
„der Gegenpol zur Großstadtwelt“, wie
Hermanns sagt. Er liegt eine Dreiviertelstunde weiter Richtung Norden, in einem
alten Fachwerkhaus in der Wetterau. 5753
Menschen leben hier im hessischen Städtchen Münzenberg. Hermanns ist hier Dörflerin, eine von ihnen. Wenn sie mit dem Auto in den Steinweg einbiegt, ist sie „im Ruhe
rhythmus angekommen“, wie sie sagt, „hier
ist die Welt von Kirchenglocken und Pferdegetrappel geprägt“. Für sie bedeutet das
eine optimale Arbeitsatmosphäre.
Wobei der Job hier völlig anders definiert ist als in Frankfurt. Am Schreibtisch
sitzt sie in Münzenberg nicht, der dient ihr
nur als Ablage. Gearbeitet wird auf einem
grünen Sofa aus Samtvelours. Wenn sie
dort sitzt, taucht sie völlig ein in die Welt
der Manuskripte, entwickelt die Stoffe
dramaturgisch weiter. Um sie herum
Bücher wände, Familienfotos, Drucke und
Porträts. „Zwischen den Büchern und
Manuskripten bin ich ganz old school.
Da lasse ich selbst das Telefon nicht
rein“, sagt sie. Praktisch, dass gerade auf
dem Sofa der Handyempfang des Öfteren
gestört ist. Sie freut sich und schmunzelt.
Den Spagat zwischen Dorf- und Metropolenleben beherrscht auch Carsten
Rundholz. Als Kreativdirektor der Modefirma Studiorundholz ist er zusammen mit
seiner Frau Lenka in der ganzen Welt unterwegs, auf Geschäftsreisen in Düssel-
Cornèrcard bietet für alle und alles
die passende Kreditkarte.
50
Inspirations Landlust
dorf, München, Paris und New York, in
Hongkong, Dubai und Moskau. 700 Boutiquen von Radebeul bis Mauritius führen
die schlichte und edle Mode. Seinen
Hauptsitz hat das Atelier mit 27 Mitarbeitern
aber in Wankum am Niederrhein, einem
durch und durch deutschen Örtchen mit
Freiwilliger Feuerwehr, Kirchenchor und
Katholischer Landjugend.
Literaturagentin Petra Hermanns
ist bloß zu einem Drittel Landfrau,
zwei Drittel ihrer Arbeitszeit
verbringt sie in Frankfurt/Main. Doch
nur im Fachwerk-Idyll der
Wetterau schaltet sie in ihren durchaus nützlichen „Ruherhythmus“
„Anfangs war uns das hier alles zu sehr
country“, erzählt Rundholz. Als Atelier
hatte er ursprünglich ein modernes Loft
gesucht. Heute ist der Modemacher aber
froh, auf dem Land in einem 200 Jahre alten Bauernhof zu arbeiten. „Wenn wir von
unseren Geschäftsreisen zurückkommen,
ist Wankum ein super Kontrastprogramm.“
Um die passende Mode für Großstädterinnen zu entwerfen, muss er nicht zwingend in der Stadt leben. „Die Innenstädte
sind heute austauschbar“, sagt Rundholz,
„die brauche ich nicht als Inspiration.“
Dank Internet, UPS und Warenwirtschaftsprogrammen ist der Designer heute
ortsunabhängig. „Die Welt ist heute praktisch eins zu eins im Internet.“
So viel Welt-Präsenz am eigenen
Schreibtisch mag allerdings manch einen
Wissensarbeiter auch abschrecken. Aktuelle Selbsterfahrungsbücher wie „Ich bin
dann mal offline“ von Christoph Koch oder
„Ohne Netz“ von Alex Rühle belegen die
Sehnsucht nach der – zumindest zeitweiligen – Flucht aus der virtuellen Welt, das
Verlangen nach dem echten Leben. „Jottwede“ scheint als Ort dieser wiederkehrenden Sehnsüchte wie geschaffen.
„Das Landleben bietet die Möglichkeit,
sich je nach Bedarf abschotten oder andocken zu können“, sagt Burmeister. Community, so beobachtet der Trendforscher,
findet man heute auch auf der Scholle „in
the middle of nowhere“: einerseits in der
Dorfgemeinschaft, anderer-seits im virtuellen Netzwerk. „Die Sehnsüchte nach
Rückzug und nach Teilhabe lassen sich
auf diese Weise gut miteinander verbinden.“
Ruhe ist überall auf dem Land. Wer Anschluss sucht, geht in die Dorfkneipe oder
ins Internet.
Demnächst geht er womöglich auch in
Social Hubs. Das sind dezentrale Netzwerke, in denen sich Wissensarbeiter auch
physisch treffen wie heute schon in den
Kaffeebars und Lounges der Großstädte.
Der Wirtschaftsingenieur Holger Eggerichs
prophezeit den Trend zu solchen Social
Hubs. Er arbeitet als Country Manager für
Großbritannien und Irland für die Sparte
Business ByDesign bei der Softwareschmiede SAP. Seine These: Wenn Wissensarbeiter nicht mehr alle in den Ballungsräumen arbeiten, sondern verteilt über das
ganze Land hinweg, braucht es neue Formen der Begegnung. Darauf stellt sich auch
SAP ein. Eggerichs berichtet von einem
Umdenken bei Softwareherstellern, Kommunikationsanbietern und anderen
Geschäftspartnern der Wissensarbeiter. Im
Dezember 2010 stellte Eggerichs ein Pilotprojekt auf die Beine: das Café Cloudsters
in Lübeck. Auf mehr als 1200 Quadratmetern können hier Wissensarbeiter klönen,
netzwerken und konzentriert arbeiten.
Hubs in ländlichen Regionen sollen folgen.
Das Besondere daran: Cloudsters ist ein
firmenunabhängiges Netzwerk. Nicht
große Konzerne installieren die Hubs, sondern die kreative Klasse selbst. „Sie entwickelt ein neues Wir-Gefühl und einen
Anspruch, diese Umgebung selbst aufzubauen, selbst weiterzuentwickeln und letztendlich auch kollektiv zu besitzen“, sagt
Eggerichs. „Worklife of the we-Generation“
lautet der Slogan von Cloudsters.
Auch Malte Jäger hat von dem Konzept gehört, er fühlt sich als Teil der Zielgruppe. Wenn er heute zwanglos gleich
gesinnte Wissensarbeiter treffen will, muss
er noch immer in die Stadt fahren, zu Starbucks. Nicht wegen des Kaffees. „Den
haben wir hier auch“, sagt er lachend,
„aber der große Vorteil von Coffeeshops
ist, dass die W-LAN haben.“
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52
Inspirations Computerspiele
53
Pi
Pirat,
Pira
Fußballer oder Bauer. Viele Menschen führen ein
Doppelleben und erschaffen sich im Internet ihr eigenes
kleines Reich der Fantasie. Oft sogar kostenlos.
Trotzdem verdienen Anbieter von Browsergames Millionen.
Deutsche Unternehmen spielen dabei kräftig mit
Text Ingmar Höhmann
D
b
ort, wo früher wohl Federvieh
auf der Weide schnatterte, wird
bald ein neues Feld entstehen.
Eines, auf dem vor allem Ideen
wachsen sollen: für den Weltmarkt der
Computerspiele, deren Umsätze rasant in
die Höhe schießen. Am Hamburger Gänsemarkt nimmt die Software-Schmiede Bigpoint ab Mai ihren Sitz.
01 02
03 04
05 06
Lufthansa Exclusive 03/11
01 „OGame“ von Gameforge
SciFi-Fans können in den geheimnisvollen Tiefen des Alls
Kolonien gründen – und nebenher natürlich auch fiese Aliens
vaporisieren
02 „Die Siedler“ von Ubisoft
Die Siedler sind umgezogen,
von der Festplatte ins Web. Und
auch „Die Siedler Online“ ist
für den Hersteller zum Erfolg
geworden
03 „Wild Guns“ von Gameforge In einer Einöde unter sengender Sonne ein florierendes
Westernstädtchen gründen, das
ist schon eine Herausforderung.
Und dann stehen auch noch
immer diese Indianer im Weg
04 „Farmerama“ von Bigpoint
Das eigene Gehöft bauen und
Meisterfarmer werden – und
das alles ganz ohne Dioxin im
Futtermittel
05 „FarmVille“ von Zynga Millionen von Spielern beschäftigen sich hier hingebungsvoll
damit, Grünzeug großzuziehen
06 „CityVille“ von Zynga
Auch Paris wurde nicht an
einem Tag gebaut, und so können virtuelle Stadtentwickler bei
diesem Spiel auch Wochen und
Monate am Bildschirm werkeln
Von dort aus will Heiko Hubertz sein Unternehmen zum Global Player machen,
und zwar im rasanten Stil: Fast 11 000
Quadratmeter hat Bigpoint sich gesichert,
eine der größten Vermietungen seit vielen
Jahren in der City. Das Unternehmen
denkt schon lange sehr global, es erwirtschaftet mehr als 80 Prozent der Erlöse im
Ausland. Auch Firmenchef Hubertz selbst
ist nur noch selten zu Besuch in Hamburg.
Der 34-Jährige ist nach Kalifornien gezogen, um von dort aus die Expansion in
den USA voranzutreiben. Der Umsatz liege
bereits im dreistelligen Millionenbereich,
sagt er, das Potenzial sei schlichtweg „gigantisch“. Die Branche ballert und boomt,
was der Bildschirm hergibt.
Deutschland ist auf der Weltkarte der
Computerspiele schon lange kein weißer
Fleck mehr: Waren früher die großen Hersteller vor allem in Japan und den USA zu
Hause, mischt nun eine Riege junger deutscher Firmen den Markt auf. Ihre Stärke
sind sogenannte Browsergames, die mittels gängiger Internetsoftware wie Firefox
oder Explorer funktionieren. Ganz weit vorne sind neben der US-Firma Zynga die
deutschen Unternehmen Bigpoint aus
Hamburg und Gameforge aus Karlsruhe.
„Bei Browsergames liegen die deutschen
Unternehmen weltweit an der Spitze“, sagt
Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU).
Längst ist die ehemals kleine Nische
zum Milliardenmarkt geworden. Viele
Menschen verbringen täglich Stunden damit, virtuelle Bauernhöfe, Städte oder gewaltige Reiche auf den Servern der
Browsergames-Produzenten aufzubauen.
Rund zehn Millionen Deutsche führen ein
Zweitleben als Pirat, Bauer oder Fußballtrainer in einem Browsergame, schätzt der
BIU. Mehr als fünf Prozent des Weltmarkts
für Computerspiele entfallen auf dieses
Genre, das entspricht fast drei Milliarden
Euro; und dieser Anteil nimmt rapide zu.
Welche Bedeutung Investoren dem
Segment beimessen, zeigt eine Berechnung von Sharespost, einer Handelsplattform für nicht börsennotierte Unternehmen.
Der zufolge ist Zynga, das mit dem Spiel
„FarmVille“ zum Marktführer aufgestiegen
ist, heute rund vier Milliarden Euro wert.
Mehr als 1200 Mitarbeiter hat das aus San
Francisco stammende Unternehmen inzwischen, der Jahresumsatz soll bei rund
einer halben Milliarde Euro liegen.
Der Erfolg beruht auf der Kooperation
mit dem sozialen Netzwerk Facebook: Die
Plattform bewirbt die Spiele und verschafft
Zynga so ständig neue Kunden. So meldeten sich Anfang Dezember 2010 erschienenen Städtebau-Simulation „CityVille“ innerhalb weniger Wochen mehr als
70 Millionen Nutzer an. Zynga-Gründer
Mark Pincus ist der Star der Branche –
und hat große Ambitionen: So wie Googeln zum Synonym fürs Suchen geworden
sei, solle Zynga künftig das Wort „spielen“
54
Inspirations Computerspiele
g ing
g ing
g ne.
Before our world is
Ralf Adam, Gameforge
orge
Mark Pincus, Zynga
Heiko Hubertz, Bigpoint
Lufthansa Exclusive 03/11
heim bleibt die genaue Nutzerzahl beim
Rivalen Gameforge, der sich jedoch
selbstbewusst als „weltweit größter unabhängiger Anbieter von browser- und clientbasierten Onlinespielen“ bezeichnet. Beim
Wachstum können die Karlsruher mit den
Konkurrenten aus Hamburg ganz gut mithalten: 2009 überstieg der Umsatz 100
Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter
liegt inzwischen bei über 400.
Hiesige Software-Talente bleiben mittlerweile auch schon mal in Deutschland,
statt möglichst schnell einen Job in den
USA anzustreben. Einer von ihnen ist Ralf
Adam, Vice President of Publishing bei
Gameforge. Der 39-Jährige ist seit 18 Jahren in der Branche. Bereits in seiner Jugend schuf er eigene Fantasiewelten am
Computer, darunter ein Weltraumtaxi-Spiel
und ein Rollenspiel-Labyrinth. Zuletzt arbeitete er sechs Jahre lang als Berater, unter anderen für den Spielekonzern Ubisoft
und den Unterhaltungsriesen Disney. Doch
statt sich für ein Großunternehmen zu entscheiden, ging er 2009 zu Gameforge.
Weil er dort die größten Entwicklungschancen sieht. „Für diesen Markt braucht
es viel Know-how“, sagt er, „vor einem
Jahr haben die etablierten Hersteller noch
erzählt, mit Browsergames lasse sich kein
Geld verdienen. Jetzt drängen sie selbst in
den Markt.“
Tatsächlich arbeiten die großen Unterhaltungskonzerne fieberhaft an eigenen
Browsergames oder kaufen sich bei Spezialisten ein. Electronic Arts hat den USEntwickler Playfish für etwa 275 Millionen
Dollar übernommen, Disney legte für Playdom sogar 563 Millionen Dollar auf den
Die Spielregeln
Ohne Browser läuft nichts.
Während für klassische Computerspiele spezielle Software
installiert werden muss, begnügen sich Browserspiele mit Internet Explorer, Firefox, Chrome
oder anderen gängigen Guckkästen ins World Wide Web.
Wie läuft das?
Die Rechenleistung, die virtuelle Welten entstehen lässt, wird
entweder auf dem PC des Spielers oder auf dem Server des
Anbieters bereitgestellt. Nur im
zweiten Fall ist eine permanente
Verbindung ins Internet nötig –
und nur bei solchen serverbasierten Browsergames ist die
Interaktion mit Hunderttausenden von Mitspielern möglich.
Und all das kostet nichts!
Im Prinzip wenigstens nicht.
Aber vielleicht soll’s ja mal eine
Rüstung der Premiumklasse
sein. Oder eine neue, schier
übermenschliche Fähigkeit.
Oder gleich ein runderneuerter
Charakter. Und schon kommt
echtes Geld ins Spiel; das geben viele Nutzer gern her, um
sich Spielvorteile oder schlicht
Prestige zu erkaufen – ganz wie
im richtigen Leben.
Foto: NY Times/Redux/laif
ersetzen, verkündete er jüngst der britischen
Zeitung „The Telegraph“. Der Vergleich
zeugt vom Selbstbewusstsein eines Unternehmens, das die Geschäftsmodelle einer
ganzen Branche auf den Kopf gestellt hat.
Browsergames schalten zum einen den
Einzelhandel aus, weil der Kunde sich direkt über das Internet anmeldet – das
bringt höhere Margen für die Hersteller.
Zum anderen punkten sie auch mit einem
unschlagbaren Argument: Mitspielen kostet nichts. Geld machen die Anbieter vor
allem mit dem Verkauf von Gütern, die eigentlich gar nicht existieren. Für Beträge,
die meist im Cent-Bereich liegen, kaufen
die Spieler virtuelle Drinks in virtuellen Casinos, virtuelle Traktoren für virtuelle Farmen oder virtuelle Brunnen für virtuelle
Städte. „Item-Selling“ heißt das im Branchenjargon.
Die Hersteller zeigen sich erfinderisch, wenn es um das Erschließen neuer
Erlösquellen geht. Der eine Spielefan rüstet seinen Online-Helden für wenige Euro
mit einem schicken Schwert aus, ein anderer lässt sich kostenpflichtig seinen Porsche in der Autorennensimulation tieferlegen. Das erhöht zwar nicht unbedingt die
Erfolgschancen im Spiel selbst, dafür jedoch die Identifikation mit der zweiten Realität im Internet. Zwar gibt nur etwa jeder
zehnte Spieler nach BIU-Schätzungen tatsächlich Geld in Browsergames aus. Doch
wer einmal damit angefangen hat, kommt
nur schwer davon los. Mehr als 100 Euro
überweist ein zahlungswilliger Kunde im
Schnitt pro Jahr für sein Browsergame.
Die Masse macht’s. Allein bei den
über 60 Spielen von Bigpoint sind mehr
als 160 Millionen Nutzer angemeldet. Ge-
Help the environment by bidding
on one-of-a-kind fashion and life
experiences at bidtosavetheearth.org
56
Inspirations Computerspiele
Tisch. Außerdem soll sich Google mit 100
bis 200 Millionen Dollar an Zynga beteiligt
haben. Auch die deutschen Hersteller geraten in den Fokus: Bigpoint gehört zu 70
Prozent dem Medienhaus NBC Universal
sowie dem Finanzinvestor GMT, den Rest
hält Firmenchef Hubertz.
Der Vorteil der etablierten Anbieter sind
ihre starke Marken, mit denen sie bisher
den Computerspielemarkt dominiert haben. So hat Electronic Arts mit „Need for
Speed“ eines der erfolgreichsten Autorennspiele überhaupt als Browsergame
auf den Markt gebracht, der französische
Anbieter Ubisoft eine Version seiner populären Simulation „Die Siedler“, die in
Deutschland von der Tochter Blue Byte
entwickelt wurde. Auch dort baut der Spieler seine eigene Stadt auf, wobei er sich
mit kostenpflichtigen Gegenständen Spielvorteile sichern kann. Der Suchtfaktor hält
die Kunden im Netz bei der Stange: „Die
Motivation ist die gleiche wie bei einer Modelleisenbahn“, sagt Christopher Schmitz,
der verantwortliche Produzent von „Die
Siedler Online“ bei Ubisoft, „wer viele Wochen in seine Stadt investiert hat, fühlt sich
wie ein Bürgermeister und will das Erreichte nicht mehr aufgeben.“
Um sich gegen die großen Computerspielmarken zu wehren, expandieren die
Browser-Spezialisten jetzt selbst. Gameforge hat gerade die Rechte an der USSerie „Star Trek“ erworben. Nun entwickelt
das Unternehmen gemeinsam mit dem
Frankfurter Studio Keen Games Browserspiele, in denen die Teilnehmer Raumschiffe durch die Galaxis steuern können,
die den TV-Vorbildern nachempfunden
Lufthansa Exclusive 03/11
sind. Um möglichst nah an der Serie zu
bleiben, engagierten die Karlsruher sogar
einen der Drehbuchautoren. Das Spiel soll
noch 2011 auf den Markt kommen.
Auch Heiko Hubertz setzt auf große
Namen: Zum Hollywood-Film „Die Mumie“
und zur Weltraumserie „Battlestar Galactica“ entwickelt seine mit mehr als 600 Mitarbeitern ausgestattete Firma gerade eigene Spiele, die helfen sollen, auch den
US-Markt zu erobern. Die Amerikaner
seien eigentlich Spätzünder, sagt Hubertz,
aber das ändere sich gerade. Allerdings
fragten die Kunden in den USA weniger
nach Strategiespielen, sondern vor allem
nach Action-Games.
Auf sein Gespür kann sich Hubertz
dabei immer verlassen. Er ist einer der
Ersten, die mit dem Browsergames-Konzept Geld verdient haben. Schon vor acht
Jahren programmierte er ein Fußballspiel,
das er mit Freunden über das Internet
spielte. Weil er von ihnen keine Gebühren
verlangen wollte, baute er Extras ein: Fußballschuhe oder Torwarthandschuhe, mit
denen die Teilnehmer für wenig Geld ihre
Erfolgschancen verbessern konnten.
Bis heute folgen die Bigpoint-Produkte dem Prinzip des freiwilligen Bezahlens. Die Einstiegshürde sinke damit fast
auf null, sagt Hubertz: „So melden sich
auch solche Kunden an, die sonst vor dem
Kauf eines Computerspiels zurückschrecken.“ Künftig soll die Verbreitung von Tablet-PCs wie dem iPad von Apple weitere
Kundenkreise erschließen, Hubertz hält
langfristig sogar einen Jahresumsatz von
einer Milliarde Euro für möglich. Die neue
Zentrale am Gänsemarkt würde dann wohl
lange nicht mehr ausreichen.
Top Ten der Browsergames
auf Facebook im Januar 2011
nach Anzahl der aktiven Nutzer
CityVille
FarmVille
Texas HoldEm Poker
FrontierVille
Mafia Wars
Cafe World
Treasure Isle
Millionaire City
Pet Society
Bejeweled Blitz
MindJolt Games
80 Mio
58 Mio
35 Mio
30 Mio
19 Mio
18 Mio
15 Mio
13 Mio
12 Mio
12 Mio
12 Mio
Quelle: Inside Social Media
B O G N E R L E AT H E R
b o g n e r.c o m
58
Lifestyle Fotografie
59
Manche
können mehr
Einige Menschen, sagt man, sind gesegnet – und
besonders bedacht mit Talenten. In Hollywood wechseln
die Kinostars gern auch mal hinter die Fotokamera.
Wir zeigen, bei wem der künstlerische Seitensprung lohnt
Jeff Bridges Hinter
den Kulissen
Die mechanische Widelux-Kamera, die seine
Frau Susan ihm zur Hochzeit schenkte, vergleicht Jeff Bridges mit einer „launischen Geliebten“. Doch gerade das scheinbar Beiläufige, das die bewegliche Kameralinse seinen
Fotos von Dreharbeiten verleiht, sorgt für verblüffende Ausdruckskraft. Ob er seinen Bruder Beau vor dem Spiegel oder Nick Nolte im
Gras ablichtet: Das Hollywood-Urgestein
Bridges überlässt die Panoramafläche den
ungespielten Emotionen. „Aus dem Weg zu
gehen scheint eine meiner Hauptaufgaben
als Künstler zu sein“, sagt der 61-jährige
Oscar-Preisträger, der gerade gesellschaftliche Randfiguren wie den Dude in „The Big
Lebowski“ genial verkörpert.
Lufthansa Exclusive 03/11
Fotos: Jeff Bridges, courtesy Galerie Bugdahn und Kaimer, Düsseldorf; D. Levene/eyevine/picture press
Text Mechthild Bausch
60
Lifestyle Fotografie
61
Leonard Nimoy Das
Spiel der Identitäten
Manche Sammler begreifen erst auf den
zweiten Blick, woher sie das Gesicht dieses
Fotokünstlers eigentlich kennen. Genau:
Commander Spock war die Filmrolle für den
Bostoner, der im März 80 Jahre alt wird. Sein
fotografisches Werk hat Leonard Nimoy bereits vielfach ausgestellt – für seine aktuelle
Serie „Secret Selves“ ließ er Menschen vor
der Kamera ihr „Zweites Ich“ offenbaren. Der
Dichter trat da als Gangster auf, die Chefin
als Schafhirte. Und was ist Nimoys geheimes
zweites Ich? „Als Schauspieler habe ich mir
unzählige Identitäten zugelegt, schreckliche
und schöne, Psychopathen und Aliens. Ich
habe sie alle erschaffen.“
Lufthansa Exclusive 03/11
Fotos: Leonard Nimoy, courtesy R. Michelson Galleries www.RMichelson.com; S. Holmes/interTOPICS
II Wenn ich eine Idee für ein
Fotoprojekt entwickelt habe,
bin ich davon wie besessen.
Ich habe oft mehrere Jahre
damit verbracht, eins dieser
Projekte zu vollenden II
62
Lifestyle Fotografie
Jessica Lange Lust
auf das kleine Solo
Wenn man die wie Schnappschüsse wirkenden Fotos anschaut, möchte man ihre
Geschichte erfahren. Was ist aus dem Liebespaar von Cherry Chill geworden, und warum schlägt das Mädchen die Hand vors Gesicht? „Die Fotografie stellt für mich einen
Kontrapunkt zur Filmarbeit dar, weil ich dabei
ganz auf mich allein gestellt bin“, sagt Jessica Lange. Für ihr Leinwanddebüt im „King
Kong“-Remake wurde die Schöne aus Minnesota 1977 als beste Nachwuchsdarstellerin
mit einem Golden Globe ausgezeichnet, der
erste von zwei Oscars krönte ihre Glanzleistung in ‚Tootsie‘“. 2008 präsentierte die
61-Jährige in New York erstmals ihre
Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die auf Reisen
rund um die Welt entstehen.
Lufthansa Exclusive 03/11
II Sobald man
gewisse
Dinge zurückhält und nur
subtil andeutet,
regt man
die Vorstellungskraft des
Zuschauers
stärker an. Das
gilt für jede
Art von Kunst II
Fotos: Jessica Lange, 50 PHOTOGRAPHS, published by powerHouse Books; B. Lacombe
D
b
oppelbegabungen gibt es, die
erscheinen so unglaublich,
dass man sich wundert, warum
die dazugehörige Biografie
nicht längst verfilmt worden ist. Vor allem
wenn sie unauflöslich zur Geschichte Hollywoods gehört – wie das schillernde Leben der Stummfilmikone Hedy Lamarr.
1942 entwickelte die erfindungsreiche Diva aus Wien eine patentierte Funkfernsteuerung für Torpedos, die später auch für zivile Zwecke genutzt wurde. Der Fall ist
einzig, denkt man. Aber wer ein wenig in
den Annalen Hollywoods stöbert, stößt auf
etliche große Stars, die eine Option auf eine vollkommen andersartige Karriere mit
sich führten wie einen zweiten Pass. Dabei
ist es kein Zufall, dass sich Zirkusartisten
wie Burt Lancaster oder der ehrgeizige
junge Universitätsdozent Richard Widmark
schließlich für den Film entschieden –
und der Film für sie. Denn Neugier, Fantasie und Wandlungsfähigkeit, also Qualitäten, über die beide außer allen anderen,
natürlichen Gaben noch verfügten, zählen
zu den wichtigsten Ressourcen der
Traumfabrik.
Der Klassiker in puncto Mehrfachbegabungen findet sich allerdings auf
G+J Corporate Editors ist einer der führenden Corporate-Publishing-Dienstleister in Deutschland. Als Tochterunternehmen
von Gruner+Jahr stellt G+J Corporate Editors alles, was ein Qualitätsverlag leisten kann, in den Dienst von Unternehmen –
für eine journalistisch geprägte, bedürfnisgerechte und wirksame Kommunikation.
64
lufthansa.com
Lifestyle Fotografie
„Eine Momentaufnahme kann mehr erzählen
als ein Buch oder ein Film“, glaubt der Spanier, der in den Achtzigern durch Auftritte in
den Filmen seines Landmanns Pedro Almodóvar den Sprung nach Hollywood – und in
den Olymp der „sexiest film stars“ – schaffte.
Es überrascht nicht, dass der zum Inbegriff
des Latin Lovers (v)erklärte Antonio Banderas
(50) auch als Fotograf die alte Geschichte
von der Macht des Eros wieder neu in Szene
setzt. Für seine Debütausstellung „Geheimnisse auf Schwarz“, die 2010 in Madrid gezeigt wurde, posieren stolze Frauen und
starke, aber verwundbare Männer – und sorgen für knisternde Theatralik à la Carmen.
Viggo Mortensen Flackernde
Irritation am Wegesrand
Er schreibt Gedichte, spielt Jazz, malt – und fotografiert: Fensterscheiben, in
denen sich das Sonnenlicht spiegelt. Swimmingpools, Pferde, Landschaften.
Immer erweist sich Viggo Mortensen dabei als Anhänger der ungewöhnlichen
Ausschnitte und besonderen Blickwinkel. „Ich finde das Leben so merkwürdig
genug, selbst wenn man nichts daran manipuliert. Ich schieße einfach ein
Foto davon“, erklärt der 52-jährige Sohn eines Dänen und einer Amerikanerin,
der zudem einen eigenen Verlag betreibt. Als Schauspieler ist der Multikünstler
gefragter denn je, seit er als Waldläufer und späterer König Aragorn in der
Literaturverfilmung „Herr der Ringe“ brillierte.
künstlerischem Gebiet. Leidenschaftliche
und fähige Musiker wie der Rapper Will
Smith, der Countrymusiker Kevin Costner,
die Rock’n’Rollerin Juliette Lewis oder der
Crossover-Sänger und Gitarrist Kevin Bacon sind mit ihren schauspielerischen
Leistungen lediglich weit populärer geworden. Ihre Kollegin Jamie Lee Curtis tritt
dagegen als Kinderbuchautorin hervor,
und der studierte Geiger, Maler und Erzähler Armin Mueller-Stahl wurde im Stern-
schnuppenschauer der künstlerischen Begabungen offenbar ganz besonders
großzügig bedacht.
Eindrucksvolle und sehr überraschende Bilder entstehen, wenn tausendfach abgelichtete Stars selbst zur Kamera
greifen und sich als Fotografen zu erkennen geben. Dann wird der Leinwanddarsteller zum verblüffend sensiblen Beobachter, der die Grenzen zwischen
Wirklichkeit und Inszenierung auf ver-
gleichsweise kleiner Fläche beharrlich
auslotet. Zu den bevorzugten künstlerischen Stilmitteln zählt dabei die SchwarzWeiß-Fotografie. Ob auf diese Weise private Einblicke in die Arbeit hinter den
Kulissen eines Filmsets, eigenwillige Porträtserien oder melancholische Reiseimpressionen gelingen: In den magischen
Momentaufnahmen offenbart sich jene
Hingabe, die auch ein doppeltes Talent
erst zum Leben erweckt.
Fotos: Antonio Banderas, courtesy Instituto Cervantes, Madrid; F. Camino/gettyimages; courtesy by Viggo Mortensen; Shooting Star/interTOPICS
Antonio Banderas
Die dunklen Mythen
der Männer
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Damit Sie sich an Bord noch wohler fühlen, setzen wir neue Maßstäbe:
mit neuen Sitzen für mehr Beinfreiheit, einem neuen, hochwertigen
Kabinendesign und einer Vielfalt an neuen Snacks und Menüs. Noch
mehr Neuigkeiten unter lufthansa.com/europakomfort
Lufthansa Exclusive 03/11
Die Umrüstung der Flotte mit neuen Sitzen und neuem Kabinendesign erfolgt sukzessive bis Ende 2011.
Inspirations Hab & Gut
Puzzlestein fürs Portfolio: Immobilien
mmobilien sind eine
ein
Anlageklasse, die man nicht links liegen lassen
sollte, meint Kolumnist Jürgen Drommert
Immobilie = sicher, Aktie = riskant. Einfache Weltbilder haben doch was. Zumindest, bis sie auf die Probe gestellt werden.
Denn mit auf Kante genähten Finanzierungen für selbst bewohnte Immobilien
sind in Deutschland schon weit mehr Anleger untergegangen als mit Aktien-Investments. Was heute so vornehm als „Brüche
in der Biografie“ bezeichnet wird – Krankheit, Jobverlust, Ehescheidung –, das
macht auf Jahrzehnte angelegte Investments zur Zitterpartie, zumindest wenn sie
hochgradig schuldenbasiert sind.
Trotzdem macht sich eine Anlage in
Beton als Ergänzung zu den Klassikern
Aktie und Anleihe gut: Gegen die Volatilität
von Dividendenpapieren wird schwankungsarme Wertentwicklung gesetzt, die
Inflationsrisiken von Bonds werden idealerweise von einem realen Kapitalerhalt
abgefedert. Sogar gegen das Risiko, sich
mit dem Kauf der eigenen vier Wände zu
verheben, gibt es ein Mittel, denn Immobilien lassen sich ja nicht nur im Ganzen,
sondern auch stückchenweise erwerben.
Lufthansa Exclusive 03/11
Über Jahrzehnte galten offene Immobilienfonds in Deutschland als Hort unbedingter Sicherheit. Eine Illusion, denn nun
lernen wir, was kriegs- und hyperinflationsgeplagte Generationen längst vor uns
wussten: Absolute Sicherheit gibt es nicht.
So macht ein Gutteil der hierzulande zugelassenen offenen Immobilienfonds derzeit
seinem Namen nicht gerade Ehre – sie
sind geschlossen, weil die betreffenden
Kapitalanlagegesellschaften ihren Immobilienbestand verramschen müssten, um all
die Anleger auszuzahlen, die aussteigen
möchten. Damit ist ein Konstruktionsfehler
dieses Anlagevehikels akut geworden, der
von jeher bestand: Anteile an Immobilien
lassen sich zwar in kleiner Stückelung
kaufen, Einkaufszentren oder Bürogebäude selbst sind jedoch im Ernstfall nur komplett loszuschlagen. Das wird zum Manko,
wenn der Herdentrieb einsetzt und alles
zum Ausgang drängt. Für die Anteile dieser zeitweilig geschlossenen offenen Immobilienfonds existiert zwar trotzdem ein
liquider Markt, doch an der Börse werden
sie mit saftigen Abschlägen gegenüber
dem Preis gehandelt, den die Investmentgesellschaft angibt. Das tut weh, wenn
man partout sofort an sein Geld will.
Trotz solcher Malaisen beneiden ausstiegswillige Anteilseigner geschlossener
Immobilienfonds all diejenigen, die jammern, weil sie ihre offenen Immobilienfonds derzeit nicht zum erhofften Preis losschlagen können. Denn trotz gegenteiliger
Beteuerungen der Branche existiert für geschlossene Immobilienfonds kein liquider
Zweitmarkt. Da gilt: Wer drin ist, kommt
kaum wieder raus, und das für mindestens
zehn, oft aber auch 15 oder 20 Jahre. Und
wer bei einem geschlossenen Immobilienfonds einsteigt, geht zudem eine unternehmerische Beteiligung ein, also auch das
Risiko des Totalverlustes.
Wenn dann noch die sogenannten
weichen Kosten ins Kalkül gezogen werden, die eine geschlossene Beteiligung
mit sich bringt und die schon mal deutlich
über zehn Prozent der Investitionssumme
betragen, kann man den Einstieg bestenfalls hartgesottenen Privatanlegern anraten. Menschen, die über genug Kompetenz verfügen, um die Ertragschancen des
jeweiligen Immobilienprojekts knallhart
und todsicher beurteilen zu können. Das
dürfte denn doch eine Minderheit sein.
Mit einem geschlossenen Immobilienfonds sitzt der Anleger im Kerker, bei offenen Immobilienfonds klemmt schon mal
die Ausgangstür. Doch wer Aktien von Immobilienunternehmen kauft, ist frei wie ein
Vogel. Ein erhebendes Gefühl beschert
ihm obendrein, dass der Ein- und Ausstieg
zu minimalen Handelskosten möglich und
er vor Kostenschneiderei gefeit ist. Einen
Haken gibt es doch: Im Fall einer Baisse
fallen Dividendenpapiere von Immobiliengesellschaften mit dem allgemeinen Aktienmarkt – nichts ist es mit der erhofften
Diversifikation. Und da ist sie wieder, die
böse Volatilität.
Das ist der Grund, warum es der Kolumnist nach wie vor mit offenen Immobilienfonds hält, trotz ihrer bekannten Mängel und obwohl sie künftig kaum die
Erträge abwerfen werden wie in den guten
alten Zeiten. Aber wer behauptet heute
schon noch, wir lebten in der besten aller
denkbaren Investmentwelten?
Illustration: A. Thienhaus
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Weitere Kooperationspartner:
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• Gran Meliá • Grand Hyatt• Grecotel Hotels & Resorts
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• The Leela Palaces, Hotels and Resorts
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