Ausgabe 1/ 2002 - Deutsche SauerstoffLiga LOT eV
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Ausgabe 1/ 2002 - Deutsche SauerstoffLiga LOT eV
Report O 2 Nr. 1/2002 – IX. Ausgabe Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V. Die Lungentransplantation im Brennpunkt Erfolgreicher Patientenkongress für Sauerstoff-Langzeit-Therapie in Bad Reichenhall BAD REICHENHALL – Die Lunge stand im Mittelpunkt des bereits zum fünften Mal in Bad Reichenhall ausgetragenen Patientenkongresses. Zu Hunderten kamen Patienten aus ganz Deutschland und Österreich mit ihren Angehörigen angereist, um an der hochkarätigen Veranstaltung teilnehmen zu können. Noch vor wenigen Jahren wäre es diesen Patienten nicht möglich gewesen, die Strapazen einer weiten Reise auf sich zu nehmen. Erst die Entwicklung von neuen mobilen Sauerstofftanks, die im Rucksack oder in einem kleinen Handwagen mitgeführt werden können, ermöglichte ihnen die Teilnahme an dieser bundesweit einmaligen Veranstaltung. Das Thema Lungentransplantation ist für Patienten, die rund um die Uhr auf Sauerstoff angewiesen sind, ständig gegenwärtig. Die Kernfrage stellt sich für alle: Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich für eine Lungentransplantation zu entscheiden. Das „therapeutische Fenster“, also die Phase, in der eine Lungentransplantation möglich und geboten ist, muss sowohl vom Arzt als auch vom Patienten zum richtigen Zeitpunkt geöffnet werden. Die Kongressteilnehmer wurden vom 2. Bürgermeister der Stadt Bad Reichenhall, Rudolf Schamberger, stellvertretend für den verhinderten Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier begrüßt. Er stellte in seiner Ansprache heraus, dass Bad Reichenhall als die „Wiege der Sauerstofftherapie“ gilt und auf diesem Gebiet einen hervorra- genden internationalen Ruf besitzt. So wurde im Städtischen Krankenhaus Bad Reichenhall bundesweit der erste Patient mit Flüssigsauerstoff versorgt. Der Privatdozent Dr. Jürgen Behr, Mitglied der Lungen-Transplantationsgruppe der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Universitätsklinikums Großhadern, referierte anschließend umfassend über die Indikation, die Risiken und die Organisationswege von Lungentransplantationen. Die Zuhörer erfuhren auch viel Wissenswertes über neue Verfahren, die diese Operation nach über zehnjähriger Erfahrung relativ sicher macht. Der Referent verwies aber auch darauf, dass auf Grund immer geringer werdender Organspenden vorwiegend nur noch sogenannte Einzellungen transplantiert werden. Auch die Wartezeiten haben sich deutlich verlängert und betragen derzeit ungefähr 15 Monate durchschnittlich. 30 % der Patienten versterben daher wegen ihrer schweren Erkrankung während der Wartezeit. Für viele Patienten ermutigend war der anschließende Vortrag von Dr. Birgit Krause-Michel, Oberärztin am Städtischen Krankenhaus Bad Reichenhall. Sie stellte vier Patienten vor, die den Schritt zur Lungentransplantation bereits gewagt hatten. In einer großflächigen Powerpoint-Präsentation zeigte sie die Patienten vor und nach der lebensrettenden Operation. Über Jahre hinweg hatte die Ärztin „ihre“ Patienten begleitet. Man spürte an ihren bewegten Worten, wie sie an dem schweren Schicksa dieser Patienten beteiligt war. Das Unsere Themen: Patientenkongress 2001 . . . . . 1 Gedächtnistraining . . . . . . . . . 2 Frau Dr. Krause-Michel mit Karl-Heinz Böhm in Äthiopien 6 Innovation – neue Produkte . . 12 Neues aus der Medizin: Autogene Drainage von Heike Linz . . . . .14 Sauerstoff und seine Geschichte von Prof. Dr. med. Dietrich Nolte . . . . . . . . . . . . . 16 Leitlinien O2 LTOT . . . . . . . . . 17 Reiseversorgung . . . . . . . . . . . 21 LOT-Infos, Berichte, Adressen, Termine, Berichte aus den Stützpunkten . . . . . . . . . . . . . 32 Ergebnis der Befragung war eindeutig: Keiner bereute den Entschluss zur Transplantation, alle zeigten sich begeistert von dem neu geschenkten Leben. In der anschließenden, lebhaften Diskussion meldeten sich viele unmittelbar Betroffene zu Wort. Alle Fragen konnten von der Referentin und den vier Patienten umfassend und sachkundig beantwortet werden. Letztere versäumten es nicht, Dr. Krause-Michel einen Blumenstrauß zu überreichen als kleines Dankeschön für die Betreuung während der letzten Jahre. Am folgenden Vormittag wurde der Kongress für Sauerstoff-Langzeit-Therapie in Bad Reichenhall mit einem zünftigen Weißwurst-Essen abgeschlossen. Auch dabei hatten die Patienten noch einmal Gelegenheit, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen. Viele gaben sich das Versprechen: „Bis zum nächsten Jahr in Bad Reichenhall.“ O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 27 Verkaufen – verschenken – verleihen – suchen (für angebotene Artikel und Produkte übernimmt die LOT-Gruppe keine Garantie, Angebote sind in der alleinigen Verantwortung des jeweiligen Anbieters.) Hinweis: Nicht rein privat gekaufte Hilfsmittel sind Eigentum des Kostenträgers und dürfen nur mit dessen Erlaubnis abgegeben werden! KOSTENLOSE ANZEIGEN: Suchen ich bin auf der Suche nach (gebraucht oder generalüberholt) günstigem Pulsoxymeter – Fahrrad-Ergometer (drosselbar bis 5 Watt, mögl. Kardiomed. Cycle) Eine Notiz im O2-Report, bzw. eingehende Offerten an Sie, könnten mir vielleicht weiterhelfen. Inge Mayerhofer, Lisztstr. 18, 81677 München, Tel. 089/474226 email: maying @ web.de maying@ freenet.de Verkauf Topmodische Sauerstoffbrille Kickkinger/Dirmeier Marke „Freudenhans Felix“ für zierliche Trägerin für 200,– Euro und 1 gebrauchten SauerstoffRucksack O2 HADI kostenlos abzugeben. Anfragen bei: G. Deeg, Sedlmayrstr. 21, 80634 München, Telefon: 089/165904. Sauerstoffkonzentrator im Koffer O-zwei-mobil (Fa. air - be - c) Sauerstoffkonzentrator O-zwei mobil mit Atemsensor im Samsonite-Koffer, Gewicht: 13,5 kg, Stromaufnahme: 120 Watt, O2-Konzentration: 94% bei 2l/min, völlig neuwertig. Dieses Gerät hat Ende letzten Jahres DM 5790,00 gekostet. Das Gerät biete ich für ¤ 1400,00 an! Bitte melden sie sich bei Interesse an: Gerhard Wittwer Hubertusstr. 32, D - 76532 Baden-Baden Tel.: 07221/65602 Neuwertiges Oxytron 3, Fa. Weinmann/Hamburg komplett in Tragetasche mit insgesamt 2 O2-Flaschen, günstig zu verkaufen. Preisvorstellung: 350,00 EUR Anfragen bei Frau Vera Nehls, Tel.: 0511/52 83 38 Gebrauchten Sauerstoffkonzentrator Marke O-zwei mobil von der Firma air-be-c Beatmungstechnik zum Verkauf anzubieten. Da mein Vater dieses Gerät erst im August diesen Jahres kaufte und dieses nur ca. drei Wochen in Betrieb war, ist der Sauerstoffkonzentrator fast wie neu. Der Betriebsstundenzähler weist eine Stundenzahl von 174 auf. Als Sonderzubehör gehört ein Spannungswandler für das KFZ dazu. Der Neupreis des Gerätes mit Spannungswandler betrug DM 5.800,–. Als Verkaufspreis habe ich mir DM 3.900,– vorgestellt. Wenn Sie noch Fragen haben, so stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. 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Angabe): Einzugsermächtigung für Jahresbeitrag in Höhe von hiermit erteilt. Handy: eMail: bar bezahlt! Fax: Telefon: habe ich : PLZ/Ort: Straße: Als Mitglied werde ich, einen Jahresbeitrag, in Höhe von Zuname: Vorname: Der Jahresmindestbeitrag zur Mitgliedschaft beträgt: 5,00 Inland (10,00 Europa) und gilt als untere Beitragsgrenze. H here Beitr ge sind nat rlich m glich. Titel/z.H./Institut/Klinik: Anrede: Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Verein: O 2 Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff – Lanzeit – Therapie (LOT) e. V. 1. Vorstand: Hans Dirmeier Brunhuberstr. 23 · D – 83512 Wasserburg Telefon: 08071 / 9225961 · Fax: 08071 / 95508 eMail: [email protected] Internet: www.selbsthilfe-lot.de Bitte hier ausschneiden und an Hans Dirmeier · Brunhuberstr. 23 · D-83512 Wasserburg schicken 38 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Teilnahme am Selbsthilfemarkt in Nürnberg – 01.08.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 10.08.2002 6. Patiententagung des Stützpunktes am 28.08.2002 im Golden Tulip Transmar EVENT Hotel in Erlangen Tennenlohe (nähere Information mit Einladung ) Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 04.09.2001 Teilnahme am „Deutschen Lungentag“ – 28.09.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 2.10.2002 Patientenkongress Bad Reichenhall – 05.10-06.10.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“ Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 06.11.2002 Jahresabschluss- u. Nikolausfeier im Inselrestaurant „Valzner Wei-her“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 11. 12. Unser Video ist fertig Es kann, gegen Berechnung, mit einem kundenspezifischem Vorund/oder Nachspann versehen werden. Zu Bestellen, zum Preis von nur 19,95 DM zuzüglich Versandkosten bei: Herrn Ernst I. von Chaulin – Waltenbergstr. 15, D-3471 Berchtesgaden – Tel: 0 86 52 / 39 32 Jahresprogramm der LOT-Regionalgruppe Rhein-Ruhr Hallo liebe Leute, Euch allen wünsche ich ein gutes und gesundes Jahr 2002. Bedanken möchte ich mich für Eure rege Teilnahme an unseren Aktivitäten und Reisen. Ich hoffe auch im neuen Jahr werden wir viel gemeinsam erleben. Leider hatte das alte Jahr auch ein paar traurige Anlässe und wir hatten einige Trauerfälle zu verarbeiten. Erwähnen möchte ich da besonders: Herrn Kosmala (der Schwimmer), Frau Schlösser und meinen Mann Herrn Nieland Alle, auch die nicht genannten, werden wir nicht vergessen. Trotzdem können wir sagen, dass das alte Jahr äußerst erfolgreich war. Hier möchte ich unbedingt an unsere gemeinsame Fahrt nach Bad Reichenhall mit dem Patientenkongress erinnern. Einen besonderen Dank der Firma Heimox-Linde ohne ihre problemlose Sauerstoffversorgung sind unsere Fahrten nicht möglich. Leider musste unsere Fahrt nach Bad Lippspringe ausfallen, auch einen Theaterabend konnte ich nicht mehr in die Wege leiten. Auch in diesem Jahr werden wir unsere traditionellen Fahrten fortsetzen. Los geht es im Sommer mit der großen Donau-Kreuzfahrt. Und im Herbst wieder Bad Reichenhall. In Planung für das kommende Jahr sind nicht nur unsere regelmäßigen Treffen im SchlegelKrug, sondern auch eine regelmäßige Patientenschulung im Josef-Hospital in GelsenkirchenHorst. Bei der Patienten-Schulung sollen die Meinungen von Fachärzten und Pflegepersonal, sowie die medizinischen Möglichkeiten zur Behandlung von Atemwegserkrankungen kennen gelernt werden. Auch wollen wir die Vertreter der Krankenkassen zu einem Besuch überreden. Hier also unsere Jahrestermine 2002: Mo., 18.02.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug März: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst Mo., 15.04.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug „Tanz in den Mai“ Mai: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst 17.06.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug Juli: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst Di., 30.07.-06.08.2002: Donau-Kreuzfahrt Mo., 19.08.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug September: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst Mo., 30.09.-07.10. 2002: Patienten-Kongress in Bad Reichenhall Mo., 21.10.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug November: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst Mo., 16.12.2002, 16:00 Uhr: Treff im Schlegel-Krug „Weihnachtsfeier Ich hoffe die genauen Termin für unsere Patienten-Schulung bei unserem Treffen im Februar bekannt geben zu können. Einladungen zu den regelmäßigen Treffen ergehen nicht gesondert! Bei Problemen mit der Anfahrt zu den einzelnen Veranstaltungen bitte Rücksprache mit mir. Erwähnen möchte ich auch unsere Zusammenarbeit mit dem Bund Silikoseerkrankter e.V. Da »Der Bund« über Jahrzehnte lange Erfahrung verfügt, hoffe ich das unsere Zusammenarbeit auch für uns vorteilhaft sein wird. Ich hoffe, unsere Jahresplanung findet Eure Zustimmung. Kritik wird gerne angenommen. Eure U. Nieland 36 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Bericht des Stützpunktes Franken Die im letzten O2-Report angekündigten Aktivitäten konnten alle durchgeführt werden. Zusätzlich waren wir mit einem Messestand vom 5-6. Oktober an der Interpneu in Nürnberg u. am 6.10.01 von 10-14 Uhr am Selbsthilfemarkt in Erlangen. Bedingt durch die Terminüberschneidung waren wir zum ersten mal mit zwei Teams an einem Wochenende im Einsatz. Hier gilt mein Dank der Familie Standfest die in Erlangen am Selbsthilfemarkt federführend in Aktion waren. Ein voller Erfolg war auch unsere Nikolaus und Jahresabschlußfeier. Die Begrüßung und ein kurzer Jahresrückblick durch A. Seger leitete den Nachmittag ein. Mit dem Vorlesen ein Weihnachtsgeschichte im nürnberger Dialekt durch Heidi Plöger begann der etwas besinnlichere Teil der Veranstaltung. Im Anschluss wurden durch die Glükksfeen die Lose einer Tombola verteilt. Hier möchte ich mich bei allen Spendern für die schönen Preise bedanken. Heidi las dann noch ein paar heitere Mundartgedichte. Bei der Preisverteilung steuerte unser Schatzmeister zu jedem Gewinn einen lustigen Kommentar bei. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt. Bei Kaffee, Weihnachtstee, Glühwein und Weihnachtsgebäck war die Feier viel zu schnell zu Ende. Für das Jahr 2002 wünsche ich mir weiterhin so großes Interesse an unseren Veranstaltungen, dass der Mitgliederstand stetig wächst und das der Kreis der sich aktiv an der Gestaltung unserer Maßnahmen beteiligt größer wird. Hervorragend wäre es wenn sich eine Person herauskristallisieren würde die mir ständig zur Hand geht. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass wir im Laufe des Jahres endlich im Rahmen einer Studie mit einer Lungensportgruppe für Sauerstoff-LangzeitTherapie-Patienten beginnen werden. Interessenten die sich noch anschließen möchten können sich bei mir informieren. Zum Schluss möchte ich mich, auch in Namen meiner Frau für die zahlreiche Glückwünsche und Geschenke anlässlich unserer Hochzeit recht herzlich bedanken. Alfred Seger Leitung Stützpunkt Franken Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 06. 03. 02 Terminplan 2002 Grillnachmittag bei Heike Linz – 19.07.02 – 26.07.02 Ausweichtermin Stammtisch im Terrassenkaffee Behr Bingstrasse 30, 90480 Nürnberg – 09. 01. 2002 Stammtisch im Terrassenkaffee Behr Bingstrasse 30, 90480 Nürnberg – 13. 02. 2002 Frau Heidrun Plöger beim Vortragen ihrer Mundartgedichte 5. Patiententagung des Stützpunktes am 27.03.2002 im Golden Tulip Transmar EVENT Hotel in Erlangen Tennenlohe (Nähere Information mit Einladung) Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 03.04.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 08.05.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 05.06.2002 Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 03.07.2002 Gesundheitsmarkt 13.07.2002 Nürnberg – Stammtisch im Inselrestaurant „Valzner-Weiher“, Valzner Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg – 07.08.2002 Gebannt verfolgten die Teilnehmer die Weihnachtsgeschichte 34 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 von HADI (Hans Dirmeier) Einen herzlichen Dank an H. O. Oberwetter, der seit 1997 bis 2001 stellv. Vorstand, Schriftführer und Chefredakteur des O2REPORTES war. Wir wünschen ihm alles Gute und eine Konsolidierung seiner Restgesundheit. Halt die Ohren steif Hans und danke für all die Arbeit die du für die LOT-Gruppe geleistet hast !!! O2-REPORT erscheint alle 6 Monate (März und September) Tipps und Tricke in der LangzeitSauerstoff-Therapie Notfallausweis Bitte bei Anforderungen steht’s einen leeren Briefumschlag DIN A4 mit Briefmarke (3.00DM oder 1,52 ¤ )und ihrer Anschrift beilegen, damit schnell geantwortet werden kann.. Geschäftsstelle: Termin: nächster Patientenkongress am 05. und 06.Oktober 2002 im alten Kurhaus in Bad Reichenhall Achtung, neue Telefonnummer: Hans Dirmeier, Telefon: 08071/922 59 61 Sprechzeiten: Montag - Freitag von 9.00 - 12.00 und 13.00 16.00 Uhr Es gibt Zeiten, da bin ich für die LOT-Gruppe unterwegs und nicht im Büro. Ein Anrufbeantworter teilt dies mit. Bitte am nächsten Tag anrufen. Während der Schulferien in Bayern, ist das Büro nicht besetzt. Rufen sie bitte die im O2REPORT angeführten Vertreter des Vorstandes oder die Stützpunkte an. O2 REPORT Unsere Zeitung wird ab sofort vom 1. Vorsitzenden Hans Dirmeier als Redakteur erstellt. Neue Besen usw. das kennt man ja. Wir werden steht’s am O2 REPORT feilen um ihn zu verbessern und der Zeit anzupassen. Deswegen sein neues Aussehen und Design, in der Hoffnung er gefällt. (Zimmerbestellung bei der Kur GmbH, Bad Reichenhall, Telefon: 08651-606-155 (vorm.) oder 08651-606-156 FAX: 08651-606154). Hotel mit Preislachlass für Mitglieder und Sauerstoff im Hotel bitte bei 1. Vorstand anfragen !! Die Neuen: Alfred Seger, Schatzmeister Die LOT-Gruppe im Internet: www.selbsthilfe-lot.de Besucht unsere Seiten. Dank an den Webmaster Michael Steffan. In und durch Krankheit zusammengefunden: Ernst Kahlau stellv. Vorstand Die Spende: Grossen Dank an Heike Linz, für den Spendenscheck, Bild vorherige Seite (liebe Heike weiter sooooo). Loxy’s was ist das? Übrigens liebe Leser, unser Kurzname als O2-Patienten mit LOT lautet schon seit Jahren Loxy’s. Ein zwar treffenderer Name wäre ja „Oxy’s, von Oxygenium = Sauerstoff, aber ich glaube mancher würde dabei zu sehr an das Tierreich denken. Publikationen: Die neue Protokollführerin Marion Seger, geb. Wiesner bei ihrer Hochzeit mit Alfred Seger am 12.12.2001 um 12 min. vor 12.00 Uhr in Wasserburg am Inn. Michael Steffan stellv. Vorstand O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 28. Dezember 2000: Atemcenter Bad Reichenhall Patientenschulung 15. Januar 2001: Atemcenter Bad Reichenhall Patientenschulung 2. - 4. Februar 2001: Konsensuskonferenz in Kassel 23. Februar 2001: Rehaklinik Prinz Luitpold Patientenschulung Anschließend Gespräche bei Linde Austria wegen Gründung LOT Austria März 2001: O2 - Report ausgeliefert 5. April 2001: Salzburg Medizinmesse wegen LOT Austria Gründung 12. April 2001: Primarius Dr. Wurzinger Gespräch wegen LOT Austria Gründung 23. April 2001: Rundfunktermin in Salzburg für Rupertigau Sender 30. April 2001: Bad Reichenhall Patientenschulungsprogramm 16. - 17. Juni: Bad Reichenhaller Kolloquium 15. Juni: Hauptversammlung der Atemwegsliga 11. Juli: Atemcenter Bad Reichenhall Patientenschulung 13. Juli: Wangen Ärzteschulung O2-Technik und Leben 21. Juli: Rüdiger Tobehn Beerdigung 26. Juli: Atemcenter Erlangen Neugründung September 2001: O2-Report ausgeliefert 12. - 14. Oktober: 5. Deutscher Patientenkongress mit Jahreshauptversammlung der LOT Bericht des Schatzmeisters Detaillierter Kassenbericht: (siehe Anhang) Der Revisor Herr Dr. Kerschl hatte keine Beanstandungen an der Kassenführung. 33 Fotos: Dirmeier – der neue Vorstand der LOT, v. l.: A. Seger, M. Seger, H. Dirmeier, M. Steffan, E. Kahlau Kongressbesucher Entlastung des Vorstandes Die Entlastung des Vorstandes wurde beantragt und durch die anwesenden Mitglieder per Akklamation bei einer Enthaltung erteilt. DM auf 5,00 Euro wurde einstimmig angenommen. Der Mindestjahresbeitrag ist somit auf 5,00 Euro festgelegt Neuwahlen des Vorstandes und der Beisitzer / innen: neue Vorstandsliste im REPORT ausgedruckt Verschiedenes, Wünsche und Anträge Umstellung auf den EURO. Die Umstellung des Mindestjahresbeitrag von 10,00 DM auf 5,00 Euro wurde per Akklamation vorgenommen. Der Vorschlag des Vorstandes von 10,00 DM auf 5,00 Euro umzustellen wurde einstimmig angenommen. Weitere Vorschläge erfolgten nicht. Beschluß: Die Umstellung des Mindestjahresbeitrag von 10,00 Heike Linz bei Schecküberreichung mit A. Seger u. H. Dirmeier Vorschlag zu den Wahlen: Die Stimmzettel vorher am Eingang austeilen. Infomaterial an Ärzte in Kroatien senden? Nach Zusendung der jeweiligen Adresse möglich. Wo bekommt man den Notfallausweis gemacht? Nach An-forderung durch den jeweiligen Arzt. Schulung von Notärzten? Wir werden der Sache nachgehen und berichten. Genaue Besucherzahl dieses Kongresses: Registriert wurden 127 davon 87 Mitglieder. Nach dem Schlußwort des 1. Vorsitzenden wurde die Hauptversammlung 2001 geschlossen. In eigener Sache Weißwurstfrühstück am Sonntag O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 32 O 2 Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff - Langzeit - Therapie (LOT) e. V. 1. Vorstand: Hans Dirmeier, Brunhuberstr. 23, D - 83512 Wasserburg Telefon: 08071-9225961, Fax: 08071-95508 eMail: [email protected], Internet: www.selbsthilfe-lot.de an alle Mitglieder der Deutschen Selbsthilfegruppe für Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT), an alle Mitglieder des wissenschaftlichen, med. pharm., und techn. Beirates, an alle Förderer und Sponsoren der „LOT“, an alle die sich für die Sauerstoff - Langzeit - Therapie (LOT) interessieren !! an alle Förderer und Gönner der Deutschen Selbsthilfegruppe für Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT Neuigkeiten aus der SHG - LOT: Mitgliederstand z.Z. ca. 1000 mit stark ansteigender Tendenz. Herzlichen Dank, an alle die unsere SHG - LOT im Jahr 2001 unterstützt und gefördert haben. Ganz besonderer Dank an die Deutsche Atemwegsliga e.V. und an die Bad Reichenhaller Forschungsanstalt für Erkrankungen der Atmungsorgane e.V. Vergessen wollen wir auch nicht unsere Industrie und Medizinfachbetriebe Termine/Aktivitäten: Februar/März: Auslieferung vom O2 - REPORT Nr.: 1/2002 13. - 17. März 2002 Kongress Pneumologie in Bochum 2002 22. Juni - 25. Juni 2002 Bad Reichenhall – 33. Kolloquium Dt. - SHG - LOT e. V. mit eigenem Werbestand anwesend (3 Tage) Workshop der Deutschen Selbsthilfegruppe Sauerstoff - Langzeit - Therapie (LOT) e. V. Thema – Lebensqualität und Lebensverlängerung unter LOT (Auswertung unserer Fragebogenaktion) Ich habe keinen Tag bereut ! Ein Betroffener berichtet über jahrelange Erfahrungen mit der Langzeit - Sauerstoff - Therapie September 2002 Auslieferung vom O2 - REPORT Nr.: 2/2002 Oktober 2002 05. - 06. Oktober 2002 6. Deutscher Patientenkongress mit Jahreshauptversammlung der SHG - LOT (Einladung im O2 - Report für alle Mitglieder und Interessierte) Industrieausstellung von Sauerstoff und Atemgeräten. Gemeinnützigkeit und Steuerabsetzungen: Das Finanzamt Traunstein hat uns, mit Freistellungsbescheid vom 29. Juni 2000, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuerbefreiung erteilt, sowie als gemeinnützige Körperschaft, wegen Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege, anerkannt, unter nachfolgender Steuernummer: Steuernummer - 186/30367 somit sind wir zur Ausstellung von Zuwendungsbescheinigungen (Spendenquittungen) befugt! Der Mitgliedsbeitrag zur Dt. Selbsthilfegruppe Sauerstoff Langzeit - Therapie e. V. ist bei der Einkommensteuererklärung absetzbar !! Jahreshauptversammlung 13.10.2001 Hauptversammlung am 13. Oktober 2001 im alten Kurhaus Bad Reichenhall Eröffnung der Jahreshauptversammlung durch den 1. Vorsitzenden Hans Dirmeier Begrüßung der anwesenden Mitglieder und Verlesung der nachfolgenden Tagesordnung: 1. Begrüßung und Eröffnung 2. Beschlußfassung der Tagesordnung 3. Berichte des 1. Vorsitzenden (Hans Dirmeier) 4. Bericht des Schatzmeisters (Herrn Seger) 5. Aussprache zu den Berichten 6. Entlastung der Vorstandschaft Pause ca. 10 Minuten 7. Neuwahl des Vorstandes und der Beiräte 8. Verschiedenes, Wünsche und Anträge 9. Schlußwort des 1. Vorsitzenden Die Tagesordnung wurde zur Abstimmung gestellt und per Akklamation einstimmig angenommen. Bericht des 1. Vorsitzenden: Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Mitgliederstand: z.Z. ca. 950 (Stand 10/2001) mit stark ansteigender Tendenz. Termine/ Aktivitäten 2000 - 2001 21. - 22. Oktober 2000: 5. Deutscher Patientenkongreß mit Jahreshauptversammlung der SHG - LOT (Einladung im O2 - Report für alle Mitglieder und Interessierte) 25. November 2000: Stützpunkt Franken Referat O2 21. November 2000: Notartermin in Wasserburg Eintragung des Vorstandes (Schatzmeister) 30 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Der Vorstand der LOT (gewählt Oktober 2001 - 2005) Funktion Vorname Name Strasse L Plz. Ort Telefon Fax 1. Vorstand: Hans Dirmeier Brunhuberstr. 23 D 83512 Wasserburg 08071-9225961 08071-95508 stellv. Vorstand: Ernst Kahlau Ritschermoor 22 D 21706 Drochtersen 04148-5281 04148-5281 stellv. Vorstand: Michael Steffan Denekamper Str. 110 D 48529 Nordhorn 05921-16629 05921-990383 Schatzmeister: Alfred Seger Nyköpinger Str.2 D 91207 Lauf a. d. Peg. 09123-964870 09123—964871 Schriftführerin: Marion Seger Nyköpinger Str.2 D 91207 Lauf a. d. Peg. 09123-964870 09123—964871 Beisitzer Martin Götz Wilhelm-Busch-Weg 1 D 86368 Gersthofen 0821-473357 0821-473357 Beisitzerinnen Ilka Kaupp Schölemerstr. 1 D 66606 St. Wendel 06851-907334 06851-907334 Beisitzer Dr. Johannes Kerschl Reha-Klinik Prinzregent Luitpold D 83435 Bad Reichenhall 08651-774-0 08651-774-416 Beisitzerinnen Dr. Birgit Krause-Michel Städt. Krankenhaus D 83435 Bad Reichenhall 08651-772-0 08651-67379 Beisitzerinnen Sonja Lorum-Mayer Zillertal Str. 36 A 5020 Salzburg 0043-662-435854 0043-662-435857 Beisitzerinnen Christa Neermann Angerstr. 14 D 94130 Obernzell 08591-1237 08591-1237 Beisitzerinnen Ursula Nieland Stühmeyer Str. 42 D 44787 Bochum 0234-3387430 0234-3387431 Sämtliche Mitglieder des Vorstandes sind Ansprechpartner für Fragen und leiten Fragen bei Bedarf an die richtige Stelle zur Beantwortung weiter !!! Ansprechpartner/innen für Reisen unter O2 siehe O2-REPORT unter Reisen. Regionale Gruppen, Stützpunkte u. Ansprechpartner der LOT in Deutschland für Sauerstoff - Langzeit - Therapie: Anrede Vorname Name Strasse L PLZ Ort Bundesland/gebiet/PLZ Telefon Fax Frau Ingrid Breun Bunsenstr. 20 D München Alpha1 München 089-676891 089-676891 Herrn Dr. med. Hans Georg Brückner Gletschersteinstr. 47 D 04299 Leipzig Leipzig/Umgebung 0341-8617766 Frau Bärbel Forster Isarstr. 61 D 93057 Regensburg Niederbayern/Oberpfalz 0941-48431 Herrn Joachim Gaumnitz Lindenstraße 52 D 08315 Bernsbach Chemnitz/Stadt/ Landkreis 03774-34505 Herrn Hans Geißler Warburghof 12 D 30627 Hannover PLZ-Breich 3000 0511-5499060 0511-5499090 Herrn Dr. Michael Hillebrand Luciagasse 7 D 45894 Gelsenkirchen Rheinland/Ruhrgebiet 0209-37352 0209-377579 Herrn Heinz Höfers Am Münster Wald 10 D 65779 Kelkheim Raum Frankfurt 06195-2870 06195-2870 81735 03774-34505 Herrn Ernst Kahlau Ritschermoor 22 D 21706 Drochtersen Hamburg-Stade-Holstein 04148-5281 04148-5281 Frau Ilka Kaupp Schölemerstr. 1 D 66606 St. Wendel Saarland 06851-907334 06851-907334 Herrn Wilfried Kreft Mathilde-Kaiser-Str. 18 D 45138 Essen Essen und Umgebung 0201-277792 Frau Lu Krüger Leutstettener Str. 6 D 82319 Starnberg Apha1 Oberbayern 08151-29498 08151-28888 Frau Sonja Lorum-Mayer Zillertal Str. 36 A 5020 Salzburg Österreich 0043-662-435854 0043-662-433857 Herrn Reiner Lüttel Ringstr. 17 D 53474 Heimersheim Apha1 Bundesgebiet 02641-79459 02641-79885 Herrn Dr. Jürgen Mayer Reha-Klinik St. Blasien, D Muchenländerstr. 4a 79837 St. Blasien Baden-Württemberg 07672-487-0 Frau Christa Neermann Angerstr. 14 D 94130 Obernzell Raum Passau 08591-1237 08591-1237 Frau Ursula Nieland Stühmeyer Str. 42 D 44787 Bochum Rheinland/Ruhrgebiet 0234-3387430 0234-3387431 Herrn Alfred Seger Nyköpinger Str. 2 D 91207 Lauf a. d. Pegnitz Franken PLZ 90-91 09123-964870 09123-964871 Frau Petra SilbermannSchulz Karl-Hansen-Klinik, Antoniusstr. 19 D 33175 Bad Lippspringe PLZ-Bereich 30-33,37,59 05252-954058 11.30-12.30 Uhr 05252-954006 05921-990383 Herrn Michael Steffan Denekamper Str. 110 D 48529 Nordhorn PLZ-Bereich 2,48,49 05921-16629 Frau Maria Triendl Kästrich 53 D 55116 Mainz Mainz/Umgebung 06131-52385 Herrn Rolf Ulbricht Karener Str. 35 D 03058 Kiekebusch Bundesland Brandenburg 0355-525157 0355-525157 Herrn Helmut Valtin Am Bahnhof 3 D 67294 Morschheim Osthofen/Rhein 06352-789805 06352-789805 Frau Anna-Maria Weik Karl-Blessing-Str. 13 D 75305 NeuenburgWaldrennach SH Alpha-1-PI-Mangel 07082-940763 07082-1346 Selbsthilfegruppen mit ähnlicher Thematik. Adressen und Nachfragen sind bei „NAKOS“ (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbshilfegruppen der DAG SHG e.V.) möglich unter dem Titel „GRÜNE ADRESSEN 2000/2001“ kann eine Informationsbroschüre angefordert werden ! Bezugsquelle: NAKOS Albrecht-Achilles-Str. 65 D - 10709 Berlin Tel.:030-891 40 19 Fax:030-893 40 14 Impressum: Herausgeber und Anzeigen: Deutsche - Selbsthilfegruppe - Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT) e. V. 1. Vorsitzender: Hans Dirmeier, Brunhuberstrasse 23, D - 82512 Wasserburg a. Inn Verantwortlicher Redakteur: Hans Dirmeier, Brunhuberstrasse 23, D - 82512 Wasserburg a. Inn Druck: Druckerei Weigand, Wambach und Peiker GmbH, 83523 Wasserburg a. Inn, Dr.-Fritz-Huber-Str. 12 Tel.: 08071/3904 Alle Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Für unverlangte Manuskripte und Fotos, wird keine Haftung übernommen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. 28 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 „Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff- Langzeit- Therapie (LOT)“ Wer sind wir? Am 27. September 1997 wurde in Bad Reichenhall, anläßlich unseres 1. Patientenkongresses die Selbsthilfegruppe gegründet. Namhafte Persönlichkeiten aus der Medizin, der Wissenschaft und der medizinischen Industrie gehören zu unseren Gründungsmitgliedern und stehen dem Vorstand zur Unterstützung und als Berater zur Verfügung. Was wollen Wir? Wir wollen Betroffenen und Ihren pflegenden Angehörigen unter anderem durch gemeinsame Gespräche, Mut machen, wieder in die und an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie sollen nicht im Glauben leben von der Gesellschaft vergessen oder ausgeschlossen zu sein. Wir wollen Hilfe anbieten in allen Fragen der Sauerstoff – Therapie und der dazugehörigen Medizintechnik. Bei Schwierigkeiten mit Kostenträgern, Behörden und Versorgungsämtern wollen wir helfend vermitteln. Wir verstehen uns als Partner von Ärzteschaft und Kostenträgern, sowie aufgrund unserer mehr als 15-jährigen Erfahrung in der Sauerstoff - Langzeit - Therapie auch als Ratgeber für Gutachter, Behörden, Kostenträgern und vor allem für Patienten. Selbst Ärzte, Angestellte und Beamte der Kostenträger und Versicherungen haben Probleme sich in die Psyche eines Atemwegserkrankten hineinzuversetzen. Deshalb, so finden wir, ist es höchste Zeit, die Öffentlichkeit auf uns und unsere Sorgen aufmerksam zu machen. Was machen wir? Kontaktpflege! Hilfe zur Selbsthilfe! Erfahrungsaustausch! Miteinander reden bei Treffen und Ausflügen! Hilfe bei der Suche nach Ärzten und Therapeuten mit Fachkenntnissen in der O2 - Therapie! Hilfe und Unterstützung mit Ratschlägen für die Reise! (Bahn, Schiff, Auto und Flugzeug) Telefonische Beratung bei allen Alltagsproblemen, die mit der Erkrankung und der O2 - Therapie anstehen! Ein - bis zweimaliges Erscheinen unserer Zeitung, mit Berichten und Produktvorstellungen! Tips und Tricks zur O2 - Therapie! (Geräte, Schläuche, Kupplungen, Nasenpflege, steriles Wasser usw) Ausgabe eines Noffallausweises für die O2 - Therapiepatienten! Teilnahme an Kongressen und Symposien, die Sauerstofflherapie zum Thema haben! Zusammenarbeit mit allen Gremien, Stiftungen, Forschungsanstalten, Gesellschaften und natürlich der 263 Deutschen Atemwegsliga unter deren Schutzdach wir uns satzungsgemäß gestellt haben! Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige ich die Deutsche Selbsthilfegruppe für Sauerstoff – Langzeit – Therapie (LOT) e. V. den Jahresbeitrag in Höhe von ¤ Konto Nr.: jeweils für ein Jahr von meinem bei der Bank: Bankleitzahl (BLZ): bei Fälligkeit einzuziehen. Kontoinhaber: (Name und Adresse): Datum, Unterschrift ACHTUNG NEUE BANKVERBINDUNG Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg am Inn, Konto Nr. 35 600, Bankleitzahl 711 526 80 Bankeinzug der Mitgliedsbeiträge ab sofort möglich!!!!!! Um die Finanzverwaltung zu vereinfachen (Erinnerungen kosten auch Porto und Verwaltungsaufwand) bitten wir alle Mitglieder uns die Abbuchung des Jahresbeitrages zu ermöglichen. Bitte füllen Sie obige Einzugsermächtigung aus und schicken sie an unseren Schatzmeister Herrn Alfred Seger – Nyköpinger Str. 2 – D-91207 Lauf a. d. Pegnitz 26 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Reiseversorgung Österreich Air Liquide Austria GmbH Sendnergasse 3O, A-2320 Schwechat Tel: 0043-1-70109-288 Fax: 0043-1-70109-318 Die Patienten für die Urlaubsländer beraten, Urlaubsversorgungen organisieren. Es ist in unserer Organisation nicht notwendig daß Patienten direkt im Urlaubsland etwas zu organisieren haben, alles wird bereits im Heimatland von der lokalen Organisation gemanagt! Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt Italien VIVISOL Deutschland Büro Krefeld / NRW Herr Jochen Faschina Tel. 02151 / 958165 Fax 02151 /958222 Preis: Aufstellungsgebühr: 230,00 Euro (einmalig) Tagespauschale (incl. Verbrauchsmaterial) 9,50 Euro Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt Firma Gastec srl Frau Marcella Sparzzadeschi (spricht Deutsch) Via T. Tasso, 29 20010 Pogliano Milanese Uff. Comm. e Contabilita; Tel. 0039/0293282391 Fax: 0039 / 0293255176 eMail: marcella.spazzadeschi @ medicair.it Internet: www.medicair.it Terminabeprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt Kroatien – Istrien Ein Dank an Alle die mir geholfen haben!! Nach vier Wochen hervorragender Betreuung im Städt. Krankenhaus Bad Reichenhall, bin ich jetzt wieder in meiner zweiten Heimat Istrien – Croatien, als Langzeitpatient zurückgekehrt. Wir wohnen in einem kleinen Dorf am Ende des Linki-Fjords, nicht weit von Rovinij Porec - Pula, enffernt. Als O2-Patient kann ich dieses Klima sehr empfehlen und habe mir zur Aufgabe gemacht, die Urlaubsbetreuung gleicher Patienten zu organisieren. Auch hier gibt es einen guten Facharzt (Internist, spricht Deutsch) der euch mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Sauerstoffversorgung wird von mir übernommen und die Adria – Meeresbrise von der Natur. Für kulinarische Genüsse empfehlen sich viele preiswerte Gasthäuser. Auch schöne Boots- und Ausflugsfahrten können organisiert werden. Auf Euren Anruf oder Fax freut sich: Herrn Herrmann Kastner (spricht Deutsch) Brajkovici 8 52352 Kanfanar Kroatien Tel. / Fax 0038552/848371 Spanien – Balearen Kanarische Inseln TSI-Reisecenter Herr Thorsten Stening Cranger Str. 313 · 45891 Gelsenkirchen-Buer Tel. 0209/787870 Fax 0209/75246 eMail: thorsten.stening @ arcormail.de Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt EU- Raum und International VitalAire Frau Wollgast David-Ricardo-Str.14 28832 Achim Tel: 0421 - 4863 -108 Fax: 0421 4863 - 101 eMail: [email protected] Internet: www.vitalaire.de Die Patienten für die Urlaubsländer beraten, Urlaubsversorgungen organisieren. Es ist in unserer Organisation nicht notwendig daß Patienten direkt im Urlaubsland etwas zu organisieren haben, alles wird bereits im Heimatland von der lokalen Organisation gemanagt! Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt CRIO Medizintechnik Herr Dirk Eisenbach Tel. 07231 / 9491-0 Fax 07231 /482368 Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt Dräger HomeCare Herr Michael Remmers Tel. 06122 / 938-923 Fax 06122 / 938-999 Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt Reisebüro am Marienplatz Frau Jutta Mauritz oder Frau Fichtl – Huber Marienplatz 25 D-83512 Wasserburg Tel. 08071 / 40628 Fax: 08071 / 8150 eMail: [email protected] Internet: www.reisebuero-ammarienplatz.de Terminabsprache mindestens vier Wochen vor Reiseantritt VITA GLOBAL TEAM MALLORCA SERVICE - BETREUUNG PFLEGE Deutsche Sozialstation Mallorca, S. L. Plaza Mayor 3 C 07002 Palma de Mallorca CIF: BO7911191/IK: 20080085 Tel: 971-229079 Fax: 971-728576 E-Mail: [email protected] Intern: www.vitagold.de Repräsentanz Deutschland VITAGLOBAL e. K. Bernhard Seng Gneisenaustraße 13 30175 Hannover Telefon (0049) 511-606.999-0 Telefon (0049) 511-606.999-10 E.-Mai: [email protected] 12 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Neues aus der Medizintechnik (Technik in Lauerstellung) Tief durchatmen MPO GmbH in Aschau auf Innovationskurs Der Einsatz von Brennstoffzellen in der Medizintechnik Einfacher geht es nicht mehr. Der Prototyp MPO2 ease funktioniert nach dem Motto „plug & play“: Netzstecker in die Steckdose, blauen Deckel aufschrauben, destilliertes Wasser einfüllen, Deckel wieder schließen, Na-senbrille aufsetzen – und tief durchatmen. Wohltuender Sauerstoff füllt die Lungen von Patienten, die aufgrund von Erkrankungen der Atemwege, des Herzens, aber auch der Niere und der Leber unter akutem oder chronischem Luftmangel leiden. Kein Vergleich zu den herkömmlichen Sauerstoffkonzentratoren. Sie sind voluminös, schwer und laut und entsprechend umständlich zu transportieren, auszuliefern und zu bedienen. ease ist kaum größer als ein tragbares Radio, leicht per Kurier zu verschicken und vom Patienten einfach unter den Arm zu nehmen. Ein intelligentes Sauerstoffsparsystem sorgt dafür, dass der begehrte O2 nicht pausenlos, sondern nur fallweise erzeugt wird. MPO2 ease Der Sauerstoffkonzentrator aus Oberbayern ist somit das erste medizintechnische Gerät, das Brennstoffzellen kommerziell nutzt. Weltweit steckt die Industrie derzeit hohe Summen in die Entwicklung der neuen Technologie, die als Energiequelle der Zukunft gilt. Brennstoffzellen sind hocheffiziente und umweltfreundliche Systeme zur Wärme- Technische Spezifikationen MPO2 ease „Bei uns steht das Wohl des Patienten im Vordergrund“, unterstreicht MPO-Chef KarlHeinz Hecker und begann mit Hilfe einer ganz neuen Technologie eine viel komfortablere und intelligente Mini-Version zu entwickeln. Er ersetzte die gängige, großvolumige Molekulartechnologie zur Filterung des Sauerstoffs aus der Luft durch die Brennstoffzellentechnologie. Dabei funktioniert die Brennstoffzelle als Elektrolyseur, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoffionen zu zerlegen. Die so genannte Optimierte Elektrolysezelle (OEZ) hilft Platz und Energie zu sparen. Der MPO2 쐌 Bis zu 0,75 L/min 쐌 Sauerstoff 쐌 50 ML pro Atemzug 쐌 300 W 쐌 H2O-Verbrauch 쐌 ca. 1,5 - 2 L/Woche 쐌 Schallpegel ≈ 30 dbA 쐌 Volumen < 8 L 쐌 Gewicht < 6 kg und Stromerzeugung, die sich vor allem für kleine und kleinste Anlagen eignen. Sie lassen ein beträchtliches Marktpotential im Verkehrssektor (Autos, Busse, Boote, Flugzeuge), in der Energiewirtschaft (Heizkraftwerke, Heizgeräte) und bei tragbaren elektrischen Kleingeräten (Notebooks und Handys) erwarten. Vorteile von MPO2 ease Für den Patienten – reduzierte Wartezeiten, da – das Gerät per UPS ver– schickt werden kann – klein und leise – keine Vibrationen – geringes Eigengewicht – niedriger Energieverbrauch – kann in der Wohnung leicht – transportiert werden – Mitnahme im Auto und in – den Urlaub möglich – Wasser kann im Super– markt gekauft werden – 100 % Sauerstoff – (kein Argon) – gerät folgt dem Atemmuster – des Patienten – „auto adjust“ sowie „smooth – ramp“ up Funktion 16 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Die Entdecker des Sauerstoffs: lieber ins Exil als unter die Guillotine Prof. Dr. Dietrich Nolte, Städtisches Krankenhaus Bad Reichenhall Der Sauerstoff, unser Lebenselexier, ist erst im Jahre 1771 entdeckt worden – und zwar unabhängig voneinander durch den Engländer Priestley und den Franzosen Lavoisier. Joseph Priestley (1733 - 1804) war eigentlich ein Hobbychemiker und hauptberuflich als Pfarrer tätig. So war er anfangs auch mehr dem Glauben als der Gewissheit zugeneigt. Vielleicht verfiel er deshalb besonders leicht dem Sauerstoff-PlaceboEffekt, der bis heute bei den paramedizinischen Anwendungen des Sauerstoffs eine so große Rolle spielt. Nach mehreren Versuchen an Mäusen riskierte er selbst eine Prise von dem neuentdeckten Gas und hatte den Eindruck, daß seine Brust „felt peculiarly light and easy for some time afterwards“. Er hatte bereits erkannt, daß Pflanzen offenbar in der Lage waren, „pure air“ (reine Luft) selbst zu erzeugen: Er beobachtete, daß eine Kerze in einem abgeschlossenen Glasgefäß sehr viel länger brennen konnte, wenn durch chlorophyllhaltige Minzenblättern unter dem Einfluß des Sonnenlichts Sauerstoff produziert wurde. Im Oktober 1774 besuchte Priestley in Paris seinen berühmten Chemiekollegen Antoine Laurent Lavoisier (1743 1794). Er hatte zu gleicher Zeit wie Priestley durch Erhitzen von trockenem Silbercarbonat zum ersten Mal Sauerstoff hergestellt und ihm den bis heute weltweit geläufigen Namen „Oxygen“ (Säurebildner) gegeben. Im Gegensatz zu Priestley hatte er eine grundlegende naturwissenschaftliche Ausbildung erhalten und konnte in einem ausgeklügelten Experiment nachweisen, daß ein Meerschweinchen den von ihm neu entdeckten Sauerstoff aufnahm und in der gleichen Zeit CO2 produzierte. Auf irgendeine Weise mußte somit im Körper ein Verbrennungsvorgang stattfinden, bei dem O2 in CO2 umgewandelt wird. Lavoisier war ein unbestechlicher Wissenschaftler. Er hatte das Unglück, ausgerechnet mit dem Halbmediziner Jaques Paul Marat aneinanderzugeraten, der als Präsident des Jakobinerclubs einer der radikalsten Führer der Französischen Revolution war – einem Anhänger des obskuren Biomagnetismus von Franz Anton Mesmer, der mit seinen Pa- riser Magnetzubern einen mystischen Magnetismus von Mensch zu Mensch übertragen wollte. Lavoisier hielt die „Zuber“ zurecht für „faulen Zauber“ und mußte dafür bitter büßen. Marat brachte ihn „posthum“ am 8. Mai 1794 unter die Guillotine. Zu diesem Zeitpunkt war Marat selbst nämlich schon Opfer eines Attentats durch die Royalistin Charlotte Corday geworden, die danach ihrerseits unter der Guillotine starb. Priestley hat Lavoisier um 10 Jahre überlebt, weil er so vernünftig war, politischen Anfeindungen aus dem Wege zu gehen. Er bekam als Anhänger der französischen und amerikanischen Revolution erhebliche Probleme mit den englischen „Authorities“ und mit dem antirevolutionären „Mob“ und ging als spontane Reaktion auf die mutwillige Verwüstung seines Labors noch im gleichen Jahr, als Lavoisier starb, in die Vereinigten Staaten ins Exil. Er verbrachte in einem winzigen Ort in Northumberland noch einige ruhige Jahre und ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Sein Heim ist heute ein Museum. 14 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Atemtherapie von Heike Linz – Fortsetzung Die „Autogene Drainage“ – eine Selbsthilfetechnik zur Entfernung von Schleim aus den Atemwegen Husten Sie Ihren Schleim nicht hoch – atmen Sie diesen nach oben! Wie soll das funktionieren? Natürlich mit der richtigen AtemTechnik, der „Autogenen Drainage“! Diese Selbsthilfetechnik wurde in Belgien von den Ärzten Prof. Alexandre und Dr. Dab sowie von den Physiotherapeuten J. Chevaillier entwickelt. In Deutschland ist sie auch unter den Namen „Modifizierte Autogene Drainage“ bekannt. Ursprünglich wurde diese Therapieform fast ausschließlich bei Mukoviszedosepatienten angewendet. Der aktive Arbeitskreis der Physiotherapeuten Mukoviszidose e. V. und Prof. Lindemann hat die Technik auch in Deutschland etabliert. Zunehmend findet die „Autogene Drainage“ Anwendung bei anderen Krankheitsbildern und ist für Sauerstoffpatienten mit großen Mengen Schleim bestens geeignet. Herr Chevaillier hat sich besonders mit der Atemphysiologie der Lunge beschäftigt. Das Prinzip der „Autogenen Drainage“ ist sehr einfach. Langsame kombinierte Brust- und Bauchein-atmung durch die Nase; Atem-pause für 2 - 3 Sekunden; Ausatmung durch die Nase, die offene Lippenbremse oder den halb geöffneten Mund. Zuerst erfolgt eine passive Ausatmung (Rückstellkräfte der Lunge) danach eine Aktive mit sanften Einsatz der Ausatemmuskeln (schräge Bauchmuskeln, Zwischenrippenmuskeln). Perfekt – doch so simpel wie es auf den ersten Blick scheint ist es nicht! Sie müssen lernen zu spüren und zu hören ob der Schleim in den großen oder kleinen Atemwegen sitzt. Entsprechend nehmen Sie lange oder kurze Einatemphasen vor. Bei der Ausatmung spielen Sie mit den oben genannten Ausatmungsvarianten um eine optimale Strömungsgeschwindigkeit und ein langes weithalten der Bronchien zu erzielen. (Der Luftstrom befördert nämlich ihr Sekret in den Atemwegen und schert es von der Bronchialwand ab). Gleichzeitig nutzen Sie die physiologischen Weitenschwankun-gen der Bronchien bei der Ein- und Ausatmung. Das Sekret wird von den kleinen Atemwegen in die großen Atemwege gedrükkt und mit Hilfe des Luftstroms Richtung Mund transportiert. Mit einem kräftigen Hustenstoß oder Räuspern kann es dann abgegeben werden. Die „Autogene Drainage“ sollte vor den Mahlzeiten und am besten kurz nach der Inhalation oder bei geübten Patienten auch während dieser angewendet werden. Die Therapiedauer richtet sich nach Konsistenz und Menge des Sekretes, Kraft der Atemmuskulatur, Empfindlichkeit des Bronchialsystems und individuelles Befinden des Patienten. Sie beträgt zwischen 20 Minuten und einer Stunde. SchwerbehindertenParkplätze Wer oft ins Ausland fährt, für den könnte der neue „EUPARKAUSWEIS“ für Menschen mit Behinderung interessant sein. Er ist ab 1. Januar erstmals in allen EUMitgliedsländern gültig und muß gut sichtbar im Auto ausgelegt werden. Bei Auslandsreisen müssen aber immer die landesspezifischen Vorschriften beachtet werden. Der Ausweis kann in den Gemeindeverwaltungen beantragt werden, hierbei wird ein Lichtbild benötigt. TIPPS und TRICKS Tipps und Tricks sind als Broschüre erhältlich. Bitte einen an Euch selbst mit 3,– DM adressierten DIN A 5-Umschlag an: Hans Dirmeier Brunhuberstr. 23 D-83512 Wasserburg schicken. Telefonische Bestellungen oder per Fax können aus zeitlichen Gründen nicht bearbeitet werden. Medizinische Lehrbuchreihe Medizinische Lehrbücher können bei folgender Adresse bestellt werden: UNI-MED Verlag AG Kurfürstenallee 130 D-28211 Bremen Tel.: 0421 - 2041 - 300 Fax: 0421 - 2041 - 4444 eMall: [email protected] Intern.: http://www.uni-med.de Diese kräftesparende Methode kann mehrmals täglich angewendet werden. Alle Physiotherapeuten mit zusätzlicher Ausbildung als Mukoviszidosetherapeut/ in können diese Technik vermitteln und in regelmäßigen Abständen kontollieren. Sauerstoff - Langzeit - Therapie bei Krankheiten der Atmungsorgane Prof. Dr. med. Wolfgang Petro Medicus Verlag ISBN 3.333-01007-0 Preis: 29,90 DM Viel Spaß bei der „Autogenen Drainage“! ASTHMA Prof. Dr. med. Dietrich Nolte Georg Thieme Verlag ISBN 3-89-373-311-6 Preis: 24,80 DM Euere Heike Linz 10 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Frau Dr. Krause-Michel bei den Kindern Es fällt uns schwer, das Erer-Tal zu verlassen. Zu sehr hat uns diese herbschöne Gegend in ihren Bann gezogen, zu innig waren die Begegnungen mit den Menschen, zu stimmungsvoll die Abende auf der „schönsten Terrasse der Welt“, wie es Karlheinz Böhm formuliert. Aber wir sind neugierig und wollen noch andere Projekte sehen. Schließlich hat die Stiftung Menschen für Menschen in insgesamt 4 Projektgebieten tausende von Einzelmaßnahmen verwirklicht! Krankenhäuser, Schulen, Waisenhäuser, Mädchenheime, Kindergärten, Deiche, Brücken, Strassen, Brunnen, Erosionsschutz – in fast allen humanitären, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen ist Karlheinz Böhm über seine Stiftung aktiv geworden. So wurden bisher 729 Brunnen und Wasserstellen geschaffen, 63 Schulen entweder neu errichtet oder bestehende umfassend renoviert und 55 Krankenhäuser oder Krankenstationen mit einem Einzugsgebiet von fast 2 Millionen Menschen errichtet. Besonders stolz ist Karlheinz Böhm auf das aus Indochina eingeführte Vetivergras zur Bodenstabilisierung. Damit konnte die bedrohliche Erosion von Berghängen, die jeglichen Ackerbau in den betroffenen Gebieten unmöglich machte, weitestgehend ge-stoppt werden. 20 000 km Vetivergras – auch „Karlsgras“ genannt – wurde bisher verpflanzt. Wir fliegen über Addis Abeba nach Westen in Richtung Sudan in den Bezirk Illubabor. Die Propellermaschine landet in Jima; mit dem Geländewagen erreichen wir nach etwas 5 Stunden Fahrt die Stadt Mettu. Auch hier besitzt Karlheinz Böhm ein idyllisches, kleines Häuschen innerhalb eines Compounds, das er alleine nutzen kann. Wir fühlen uns im Vergleich zum Erer-Tal in eine paradiesische Landschaft versetzt. Grüne Wiesen, dichte Wälder, üppige subtropische Vegetation und eine hinreißende Blumenpracht. Aber die Idylle trügt. Ringsum bitterste Armut auf Schritt und Tritt. Die steinige, ungeteerte Hauptstrasse kann man nur im Schritttempo befahren. Verwahrloste Hütten wo man hinschaut. Vier Männer tragen eine Bahre, auf der, bis über den Kopf zugedeckt, ein Kranker liegt. „Die Angehörigen müssen manchmal 4 bis 5 Tagen mit ihren Kranken zu Fuß gehen, um ärztliche Betreuung zu erhalten“ sagt Karlheinz mit ernster Miene. Wahrscheinlich hat er auch deshalb sein größtes Projekt, das Mettu-Karl-Hospital, in dieser Region gebaut. Fast 7 Millionen Euro hat dieses 166-Betten-Hospital gekostet, das im ländlichen PavillonStil errichtet wurde. 200 Pflegekräfte, fünf Allgemeinärzte und vier Spezialisten gewährleisten eine umfassende Versorgung. In vier Operationsräumen kann der deutsche Chirurg Dr. Johannes Ignea mit einem qualifizierten Team seiner Arbeit nachgehen „Wenn ich nicht Schauspieler geworden wäre, hätte ich mich bestimmt zum Arzt ausbilden lassen“ sagt uns Karlheinz Böhm. Bei einer „Visite“ auf der Kinderabteilung erkundigt er sich eingehend nach der Krankengeschichte jedes einzelnen Patienten, spricht beruhigend mit ihnen, streichelt über die Köpfe. Ein etwa 5jähriges Mädchen, das rechte Auge dick mit Pflaster verklebt, weint herzzerreissend. „Es hat ein Tumor im Auge“ stellt sachlich Dr. Ignea fest „morgen wird das Auge entfernt“. Erst später erzählt er uns, dass diesem Mädchen erst vor einem Jahr wegen dieses Tumors bereits das linke Auge entfernt worden war. Am Abend des nächsten Tages sehen wir das Mädchen noch einmal. Es tastet mit seinen Händen verschiedene Gegenstände ab und versucht, diese zu erfühlen. Schweigend und sichtlich erschüttert geht Karlheinz Böhm aus dem Krankenzimmer. „Man ist immer wieder so schrecklich hilflos“ sagt er . In Äthiopien kommen auf einen Arzt 32 500 Patienten (in Deutschland 380). Der staatliche Gesundheitsetat beträgt pro Jahr und Einwohner etwa 20 Cent – in Deutschland etwa 3200 Euro. Ist angesichts dieser deprimierenden Zahlen die Arbeit von Karlheinz Böhm nur der berühmte Tropfen auf einen heissen Stein? „Ich hasse dieses unsinnige Schlagwort“ schimpft er sogleich recht ungehalten, „wenn Menschenleben gerettet oder Kranke geheilt werden, kann sich diese Frage wahrlich nicht stellen!“ Wie recht er hat. Mit der Fertigstellung des MetuKrankenhauses sind aber noch lange Bild U. Krause: Frau Almaz, K.H.Böhm, Frank Elstner (v.l.) nicht alle Probleme gelöst. Es fallen jährlich hohe Unterhaltungskosten an, die ständige Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter muss gewährleistet sein und ist sehr kostenintensiv, Medikamente sind oft nur schwer zu beschaffen. Das Krankenhaus wurde letztes Jahr an das staatliche Oromiya Health Bureau übergeben. Bis zum Jahr 2003 unterstützt Menschen für Menschen das Krankenhaus mit etwa 155 000 Euro jährlich. Nach diesem Zeitpunkt ist das Hospital ausschließlich auf staatliche Hilfe angewiesen. Ob dann die Geldmittel weiterhin in ausreichendem Umfang fliessen werden, weiss heute noch niemand. Es ist nur zu hoffen, dass dieses grandiose Projekt nicht irgend wann in der Zukunft wegen fehlender Geldmittel gefährdet ist. Nach dem üblichen 10-Stunden Tag wirkt Karlheinz Böhm müde. Aber auch beim gemeinsamen Abendessen dreht sich alles um „seine“ Arbeit. Er grübelt viel, diskutiert sehr wortgewandt, ist witzig, geistreich und schlagfertig. Vor allem über die Politik kann er sich ereifern. Die Produzenten von Waffen hält er für „die schwersten Verbrecher“, die es in der Geschichte der Menschheit gegeben hat. Seine Worte sind bei diesem Thema von einer ungewohnten Radikalität. Bis spät in die Nacht diskutieren wir. Wieder stellen wir die Frage, warum er sich diese Strapazen antue. Diesmal gibt er die Antwort. „Ich muss es tun. Wenn ich es nicht mache, wer dann? Es ist so viel in den letzten 20 Jahren geschehen. Aber es liegt noch so viel vor mir, dass ich nicht einfach abtreten kann. Die Menschen hier brauchen mich. Mein Vater, der Dirigent Karl Böhm, hat bis zu seinem 85. Lebensjahr hart gearbeitet. Was hindert mich daran, es genauso zu machen. Meine Frau Almaz, später vielleicht auch mein Sohn Nici, werden meine Arbeit irgendwann fortsetzen. Aber solange mein Körper mitmacht und der Kopf es zulässt, werde ich weitermachen.“ Welch eine Kraft steckt in diesem Mann. Welch eine Sicherheit, den richtigen Weg gegangen zu sein und immer noch zu gehen. Aber welch eine Befriedigung muss es auch sein, auf das Erreichte zurück blicken zu können. Und welch eine Wut muss in ihm sein, wenn er noch so viel verändern will. Stiftung Menschen für Menschen Brienner Str. 46, München Tel. 089-38 39 79-0, Fax 089-38 39 79-70 Spendenkonto: Stadtsparkasse München BLZ 701 500 00 Konto-Nr. 18 18 00 18 8 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 im Erer-Tal. Nur wenige Kilometer entfernt gibt es Löwen und Elefanten, erklärt er uns. Bauern bringen eine aus 40 bis 50 Tieren bestehende Dromedarherde in die sicheren Stallungen. Die tiefroten Strahlen der untergehenden Sonne lassen das Erer-Tal in einem mystischem Licht erstrahlen. Es wirkt fast unwirklich, biblisch. „Spätestens bei Sonnenuntergang müssen wir ins Haus“ warnt uns Karlheinz, „bei Dunkelheit fliegen die Anophelesfliegen, deren Stiche zu einer Malariainfektion führen können“. Er selbst hat schon mehrfach Malaria, Amöbenruhr, und Fieber der schlimmsten Art gehabt. Warum er sich das eigentlich antut? Die Frage bleibt heute unbeantwortet.“ Einmal wurde ich von einer schwarzen Viper gebissen. Eigentlich tödlich. Meine Frau weinte und betete, ich legte mich hin und wartete auf mein Ende. Es geschah aber nichts. Die Schlange hatte wohl kurz vorher ihr Gift an ein anderes Opfer verspritzt.“ Unsere Gespräche gehen immer wieder um die Menschen in Äthiopien. Es kann doch nicht sein, dass Millionen von Menschen einfach verhungern, fast unbemerkt vom anderen Teil der Menschheit, empört er sich. Dies weckt in ihm auch heute noch diese unendliche „Wut“ über die Ungerechtigkeiten in dieser Welt. Wir schweigen und schämen uns. Was haben wir eigentlich getan? Natürlich hat jeder Mitleid mit diesem leidgeprüften Volk. Wir alle Karlheinz Böhm, Frau Dr. Krause-Michel in der Schule kennen diese schrecklichen Bilder von halbverhungerten, sterbenden Kindern. Karlheinz Böhm setzt dieses Mitleid in aktive Hilfe um. Und das unterscheidet ihn von uns. Er ist wohl ein ganz Grosser unserer Zeit. „Du bist reif für den Friedensnobelpreis“ sagen wir tief beeindruckt. Er lacht.. „Ich bin vielleicht der schlimmste Bettler der Gegenwart!“ sagt er lakonisch. Und was für ein Bettler! Er erzählt uns von den neuesten Informationen aus seinem Münchner Büro: Über 15 Millionen Euro hat er in Deutschland, Österreich und der Schweiz allein im Jahr 2001 „erbettelt“. Seine unvermindert anhaltende Publizität verschafft ihm den Spielraum, den Ärmsten unter den Armen zu helfen. Jeder Fernsehbericht, jedes Interview und jeder Zeitungsartikel hilft ihm bei seiner Arbeit. „Die Menschen müssen immer wieder aus den Medien hören, dass fast jeder gespendete Euro der Äthiopienhilfe zufließt.“ Die notwendige Verwaltung benötigt weniger als 6 % des Spendenaufkommens – ein im Vergleich zu anderen Hilfsorganisatoren extrem niedriger Wert! Vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen in Berlin erhält die Stiftung Menschen für Menschen daher Jahr für Jahr das begehrte grüne DZI-Spendensiegel verliehen. Ein bisschen Stolz sei er schon darauf, sagt er uns. Zu recht. Die Dunkelheit hat sich inzwischen wie ein schwarzes Tuch über das ErerTal gelegt. Wir müssen ins Haus. „Es gab Zeiten, da wollte ich alles hinschmeissen“ sagt er beim Aufbrechen. Im Mai 1996 fuhr ein Geländewagen mit drei Mitarbeitern von Menschen für Menschen, vier Bauern und drei Kindern, die kurz zuvor auf den Wagen gesprungen waren, auf eine Tellermine und flog in die Luft. Alle waren sofort tot. Ob dieser Anschlag ihm galt, weiß er bis heute nicht. Möglich kann es aber sein. Vielleicht stand er den damaligen Unabhängigkeitskämpfern, wie sie sich nannten, im Wege. Jedenfalls wollte er zum Zeitpunkt der verhängnisvollen Explosion die Strecke mit seinem Geländefahrzeug selbst befahren, hatte sich aber verspätet. Was wäre wohl geschehen, wenn . . . ?“ Zu dem Ort des Anschlags fahren wir am nächsten Tag zusammen mit dem Fernsehteam von Frank Elstner. Ein Interview mit Karlheinz Böhm wird gedreht. Man spürt, wie nahe ihm der Tod dieser unschuldigen Menschen noch heute geht. Es fällt ihm schwer, in die laufende Kamera zu sprechen. Seine Augen wirken müde und traurig. Er hat dieses schreckliche Erlebnis bis heute nicht überwunden. Fast erleichtert umarmt und küsst er nach dem Interview mit Frank Elstner liebevoll eine ältere, verhärmt aussehende Frau. Es ist die Mutter eines der bei dem Anschlag getöteten Kinder. Nagaya – sein Dorf im Erer-Tal. 20 Jahre „Menschen für Menschen“ wird gefeiert. Im Geländewagen fahren wir auf den Dorfplatz. Eine große Menschenmenge empfängt uns – oder richtig Karlheinz Böhm – unter grossem Jubel. Kaum ist er ausgestiegen, findet die Begeisterung keine Grenzen mehr. Tanzend, singend und klatschend feiern die buntgekleideteten Menschen ihren „Mr. Karl“. Er küsst und umarmt jung und alt, begrüsst überschwänglich alte Freunde, tanzt behende im Rhythmus der Musik und lacht dazu wie ein kleiner Junge, erschrickt über die Messer, die über seinem Kopf geschwungen werden, nicht wissend, dass diese ihm später zum Geschenk gemacht werden sollten. Es ist unter dem tiefblauen Him- mel ein so farbenprächtiges, burleskes, ungestümes und doch so heiteres Schauspiel, dass man darüber die Sorgen und Nöte dieser Menschen fast vergessen kann. Es ist ein Karneval der Lebensfreude – und der Dankbarkeit. In solchen Momenten weiss er, so sagt er uns später, warum er sich die jahrelangen Strapazen angetan hat. Spätestens jetzt haben wir ihn verstanden. Die tiefe Dankbarkeit dieser Menschen, die sie ihm – nicht nur – an diesem Tage in überschäumender Freude entgegengebracht haben, ist der Kraftstoff für den Motor Karlheinz Böhm. Seine Energiequelle. Es sind für ihn Momente des tiefempfundenen Glücks. Als sich der große Wirbel etwas gelegt hat, spricht er an „seine Familie“ in englisch, Berhanu übersetzt ins Amharische. Neben herzlichem Dank und vielen Zukunftsvisionen übt er aber auch Kritik. „Alle eure Kinder müssen in die Schule gehen. Wenn ihr sieben Kinder habt und nur zwei die Schule besuchen, dann macht ihr etwas falsch!“ Er erntet lautstarke Zustimmung „Eure Zukunft ist erst dann gesichert, wenn alle Kinder eine anständige Ausbildung haben. Das verlange ich von euch!“ Keine Schönwetterrede. Der ständige Kampf um die Zukunft dieser Menschen macht bei ihm auch nicht vor solchen Jubelfesten halt. Das ist Karlheinz Böhm wie er leibt und lebt. Besessen von seiner Aufgabe, ehrlich in seinen Worten, konsequent im Handeln für diese Menschen. Sehen so die Helden unserer Zeit aus? Zu Fuss gehen wir nach den Turbulenzen des Festes in Nagaya zum Compound zurück. Die Sonne ist bereits hinter den Bergen untergegangen; nach der Hitze des Tages und der langen Feier empfinden wir die Abendkühle als wohltuend. Einige Mädchen aus verschiedenen Dörfern des ErrerTales begleiten uns. Sie singen in ständiger Wiederholung ein einfaches, fast monoton klingendes äthiopisches Kinderlied. Almaz, die Ehefrau von Karlheinz Böhm, summt zunächst dieses Lied, das sie wohl aus eigenen Kindertagen kennt, nur fröhlich lachend mit. Die Melodie, der Rhythmus, die samtene abendliche Stimmung – bald hat sich Almaz bei den Mädchen untergehakt und singt das Kinderlied aus ganzem Herzen mit. Diese wundersame, berührende Melodie, diese unbeschwert singenden Kinder und eine Almaz, die wohl selbst wieder eine unschuldig-kindliche Fröhlichkeit in sich verspürt: welch ein elementarer Zauber umgibt uns! Während der aufsteigende Vollmond das Errer-Tal in eine silbrige Zauberlandschaft verwandelt, hört man aus der Ferne immer noch die lachenden und fröhlich singenden Mädchen aus Nagaya. 6 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Frau Dr. Birgitt Krause - Michel (Vorstandsmitglied der LOT e.V.), bei kleinen Patienten in Äthiopien. Karlheinz Böhm: „Ich habe immer noch diese Wut im Bauch!“ Die Bad Reichenhaller Ärztin Dr. Birgit Krause-Michel begleitete den ehemaligen Schauspieler und Stiftungsgründer Karlheinz Böhm über 14 Tage nach Äthiopien, um Projekte der von ihm ins Leben gerufenen Organisation Menschen für Menschen zu besichtigen. Seit der denkwürdigen Wette vor 21 Jahren bei Frank Elstners „Wetten dass . . .“ hat Karlheinz Böhm rund 180 Millionen Euro gesammelt und in Äthiopien investiert, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Auch Frank Elstner war zur gleichen Zeit mit einem Filmteam vor Ort, um über die Auswirkungen der damaligen Wette zu berichten. Das Ergebnis seiner Recherchen wird am 2. 3. 2002 im SDR zu sehen sein. Nur kurze Zeit später, am 24. 3. 2002 veranstaltet das ZDF unter Mitwirkung von sehr viel Prominenz eine große Gala zu Ehren von Karlheinz Böhm unter dem Titel „Dankeschön – Karlheinz Böhm“. Die Veranstalter gehen von einem Spendenaufkommen in Millionenhöhe aus. Der Reichenhaller Rechtsanwalt Udo Krause und seine Ehefrau Birgit Krause-Michel, Oberärztin im Städtischen Krankenhaus, berichten über ihre Erlebnisse mit Karlheinz Böhm in Äthiopien. Bild U. Krause: Frau Dr. Krause-Michel, K.H.Böhm Hier hat alles angefangen. Das ErerTal – etwa 600 km östlich von Adis Abbeba. Es war ein verlorenes Land ohne jede Hoffnung, von Halbnomaden bewohnt, die unter erbärmlichen Verhältnissen lebten. Hungersnöte, Epidemien und chronischer Wassermangel machten dieses wildromantische Tal zu einem der ärmsten Gebiete Äthi-opiens. „Ich wusste sofort, hier muss sich was ändern!“ sagt Karleinz Böhm heute. Die ersten Brunnen wurden gebaut, vier Dörfer für mehrere hundert Menschen im landestypischen Stil errichtet. Sein Lieblingsdorf ist Nagaya – zu deutsch Frieden. Er selbst hat den Namen ausgesucht und ist stolz darauf. Die ehemaligen Halbnomaden können heute ihre Felder bestellen und vom Ertrag leben. Selbstbewußt erzählen sie von dem neuen, fünfeinhalb Kilometer langen Bewässerungskanal, den sie vor kurzem ohne die Hilfe von „Mr. Karl“ gebaut haben. Genau diese Entwikklung wollte er von Anfang an, erklärt uns Karlheinz Böhm. „Hilfe zur Selbsthilfe“ heisst seit über 20 Jahren sein Motto. Die Menschen im Erer-Tal hätten verstanden, auf was es ihm immer angekommen sei: ein menschenwürdiges Leben selbst zu organisieren und den Kindern die Chance einer angemessenen Ausbildung zu bieten! Leicht ist dies allerdings nicht immer gewesen. Viele Vorurteile bei der Bevölkerung mussten ausgeräumt werden, die ständige Wasserknappheit drohte alle begonnenen Projekte zu gefährden. Trotz vieler Widrigkeiten hat er es geschafft, neben anderen Projekten im Erer-Tal eine kleine Krankenstation und eine Schule einzurichten. Täglich stehen 30 bis 40 Menschen vor dem „Health-Center“ und warten geduldig auf ärztliche Behandlung. Die Medikamente sind knapp. Die hygienischen Verhältnisse eher bescheiden. Aber die Menschen sind dankbar, überhaupt Hilfe zu bekommen. Karlheinz Böhm hat für sich selbst ein kleines, bescheidenes Häuschen mit ca. 60 qm Wohnfläche gebaut, um von dort aus seine zahlreichen Projekte betreuen zu können. Hier lebt er, wenn er das Erer-Tal besucht und jeden Tag mit dem Geländewagen von Ort zu Ort fährt. „Ich muss einfach wissen, wie alles läuft.“ erklärt der fast 74-jährige, während er am Steuer des Toyota-Geländewagens schier unbefahrbare Strassen bewältigt. Es ist Mittag und sengend heiss. Frank Elstner und sein Fernsehteam haben im Schatten einer Strohhütte die Kamera aufgebaut. Eine Windhose wirbelt den roten Sand auf und formt ihn zu einer lebendigen Säule. Karlheinz Böhm steht mitten auf dem Dorfplatz, umgeben von den Dorfältesten. Er spricht über die bessere Nutzung des Wassers, über die Renovie- Bild U. Krause: K.H.Böhm, Frau Dr. Krause-Michel im Krankenhaus rung der von ihm gebauten kleinen Schule und über die „verdammte“ Verpflichtung, alle Kinder zur Schule zu schicken. Berhanu, sein Freund und Mitarbeiter der ersten Stunde, übersetzt in die amharische Sprache. Die Bauern nicken und klatschen. Sie lieben ihren „Mr. Karl“, der so viel bei ihnen bewirkt hat. Sie umarmen ihn, danken ihm für seine Hilfe. Aber die Menschen wirken trotz der aufmunternden Worte müde und kraftlos. Zu hart ist der tägliche Kampf ums Überleben Die nächste Wasserstelle ist 15 km entfernt. Tag für Tag müssen die Frauen das wertvolle Nass für die Familie und das Vieh heranschaffen. Auf dem Kopf oder mit Hilfe von Tragetieren werden die Wasserkanister transportiert – maximal 20 l dürfen mitgenommen werden. Von dieser Menge muss die ganze Familie leben, auch das Vieh. „Ihr müsst wissen, ich bin einer von euch. Ich lebe mit euch, ich kämpfe und leide mit euch!“ ruft Karlheinz Böhm in die Männerrunde und sie nicken. Letztlich bleibt ihnen nur der Glaube an eine bessere Zukunft. Das jahrhundertealte Problem der Wasserknappheit ist aus ihrer Sicht fast nicht lösbar. Später fahren wir in ein Nachbartal, in dem ausreichend Wasserreserven vorhanden sein sollen. Karlheinz Böhm plant, eine mehrere kilometerlange Wasserleitung in dieses Dorf zu bauen und zu finanzieren, um die sogar noch zunehmende Wasserknappheit zu bekämpfen. „Fragt erst die Einheimischen, wo die ergiebigsten Wasservorräte sind und dann erst die Geologen“ sagt er fast streng zu seinen emsig mitschreibenden äthiopischen Helfern. Er nennt dies Basisarbeit. Abends sitzen wir auf der strohgedeckten Rundterrasse seines Hauses 24 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 tinuous or nocturnal oxygen therapy in hypoxaemic chronic obstructive lung disease. Ann Intern Med 1980; 93: 391-398 8 Medical Research Council Working Party. 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Quality of life in severe chronic obstructive pulmonary O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 gungen durch speziell geschultes Personal („respiratory physicist“). Dokumentatorisch Aufgrund der offenen Fragen und der erheblichen Kosten, welche die Langzeit-Sauerstofftherapie nach sich zieht, ist eine Dokumentation sinnvoll, um den Patienten zur notwendigen Therapie zu verhelfen und überflüssige Maßnahmen zu vermeiden. Zudem könnten Fragen der Gesundheitsökonomie und Lebensqualität beantwortet werden. Abbildung 2 zeigt, was ein solcher Dokumentationsbogen beinhalten könnte. Analyse der Literatur Effekt auf Mortalität und pulmonale Hämodynamik Crockett und Mitarbeiter analysierten durch das Cochrane-Verfahren die vorhandene Literatur bezüglich der Mortalität und der pulmonalen Hämodynamik [55]. 5 Studien entsprachen dem Evidenztyp Ib und sind in der Tabelle 3 zusammengefasst. Die Begründung für den fehlenden Effekt auf die Mortalität in den Studien von Gorecka et al. [17], Fletcher et al. [36] und Chaouat et al. [18] liegt in der zu geringen täglichen Anwendungszeit und der nicht ausreichend ausgeprägten Hypoxämie. Die Studien eignen sich nicht für eine Metaanalyse, da die Behandlungsform (z.B. Therapiezeit in Stunden) und die Patientenkriterien (z.B. vorbestehendes Ausmaß der Hypoxämie) zu unterschiedlich waren. 5 weitere Studien wiesen eine Evidenz von 3 auf. Diese Studien ermöglichen statistische Analysen an größeren Patientengruppen (ca.24.000, [21]), die an pulmonalen Erkrankungen unterschiedlicher Ätiologie leiden. Die Daten zeigen, dass der Nutzen der Sauerstofflangzeittherapie bei denjenigen Patienten überwiegt, die einen Anstieg der PaCO2-Werte unter Sauerstoffgabe zeigen [23, 21, 22, 37]. In einer retrospektiven Studie [56] wurden Patienten mit einem PaO2-Ausgangswert von ≥ 60 mmHg in bezug auf das Überleben gegen Patienten mit einem PaO2 55-60 mmHg verglichen. Es ergab sich für keine der beiden gewählten Untergruppen ein Überlebensvorteil. Zusammenfassend zeigen die verfügbaren Daten, dass bei der COPD die Mortalität nur dann sinkt, wenn die Therapie ab einem PaO2 ≤ 55 mmHg erfolgt und diese mindestens 16 Stunden am Tag eingesetzt wird. Für andere Erkrankungen als die COPD, die aufgrund der chronischen Hypoxämie eine Langzeit-Sauerstofftherapie benötigen, steht der Nachweis des gewünschten Effektes auf Morbidität und Mortalität durch ran- domisierte und kontrollierte Studien noch aus. Effekt auf die körperliche Leistungsfähigkeit Verschiedene Studien [32, 39, 40, 41] untersuchten den Parameter „körperliche Leistungsfähigkeit“, ohne die Auswirkung auf Morbidität oder Mortalität darzustellen. Da unterschiedliche Belastungsuntersuchungen mit entsprechenden Erfolgskriterien in den Studien eingesetzt wurden, lassen sich die einzelnen Ergebnisse nicht vergleichen. Leach et al. [32] zeigte z.B. bei der 6Minuten- und der Endurance-Gehstrecke eine signifikante Zunahme der Endurance und Abnahme der Dyspnoe auf der visuellen Analogskala. Bei 2 l Sauerstoff-Applikation verbesserte sich die mittlere Endurance um 38% (bei 4 l: 68%, bei 6 l: 85%). Harris-Eze et al. [40,41] belastete seine Patienten auf dem Fahr-radergometer und fand unter Sauerstoff eine Zunahme der Endurance von 17%. Vergleichbare Studien wurden ebenfalls bei Patienten mit COPD durchgeführt. Dean et al. [28] fand unter Sauerstoffapplikation während der Fahrradergometrie eine Zunahme der Endurance um 40 %. Die Studien eignen sich aufgrund der unterschiedlichen Methoden nicht zur Metaanalyse. Zusammenfassend führt bei COPD und Lungengerüsterkrankungen die Sauerstoffgabe während Belastung zu einer signifikanten Zunahme der Leistungsfähigkeit. Effekt auf die Kosten Die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem sind häufige Erkrankungen mit einer zunehmenden Tendenz. Daten über eine Kostenanalyse oder zur Kosteneffizienz der Langzeit-Sauerstofftherapie, insbesondere in Deutschland, sind nicht vorhanden. In Ländern wie z.B. Frankreich und Schweiz, in denen eine zentrale Patienten-Erfassung besteht, sind vergleichende Untersuchungen vorhanden. In Frankreich wurden retrospektiv die Daten von 234 Patienten [57] ausgewertet, die zwischen 1985 und 1994 unterschiedliche Applikationsformen einer Sauerstofflangzeittherapie er-hielten. Die jeweiligen Kosten wurden verglichen, ohne dass klare Schlussfolgerungen gezogen werden konnten. In Dänemark wurde der Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebensqualität und die Kosten zwischen der Therapie mit Flüssigsauerstoff oder einem Sauerstoffkon-zentrator verglichen [58]. Der positive Effekt von Flüssigsauerstoff auf die Lebensqualität war mit deutlich höheren Kosten verbunden als die 23 Nutzung des Konzentrators. In keiner der Studien werden definitive Zahlen genannt, die sich auf das gesamte Patienten-kollektiv, welches eine Langzeit-Sauerstofftherapie erhält, beziehen. Es werden nur die Kosten für einen einzelnen Patienten dargestellt. Aussagen zur Kosteneffizienz können nicht gemacht werden. Effekt auf die Lebensqualität Die COPD geht in Abhängigkeit vom Schweregrad mit einer verminderten Lebensqualität einher [4]. Die Lebensqualität wurde in verschiedenen Studien mit krankheitsspezifischen Messinstrumenten objektiviert [4, 59, 60, 61, 62, 63]. Es existieren jedoch keine prospektiven plazebokontrollierten, randomisierten Studien, die den Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebensqualität bei vergleichbarem Krankheitsstadium (z.B. Ausmaß der FEV1-Erniedrigung) darstellt, so daß ein eindeutiger Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebensqualität nicht bewiesen wurde. In einer kontrollierten Untersuchung [4] wurden Patienten verglichen, die eine oder keine Langzeit-Sauerstofftherapie erhielten. Die Kontrollgruppe hatte jedoch höhere FEV1- und PaO2-Werte, so daß ein schweregradbezogener Vergleich nicht möglich ist. Die verfügbaren Daten und die Meinung von Experten (Evidenzgrad C) lassen jedoch erwarten, dass die Langzeit-Sauerstofftherapie die Lebensqualität verbessert. Danksagung Die Autoren bedanken sich herzlich bei Frau Dr. med. I.E. Zühlke für die umfassende Vorbereitung und Ausarbeitung der Leitlinie und für die hilfreiche Unterstützung von Herrn Dr. med. C. Taube und Herrn H. J. Baumann (alle Krankenhaus Großhansdorf). Literatur Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Erarbeitung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie. Methodische Empfehlungen. Abrufbar unter http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/ AWMF 2 Steinkamp G. Sauerstofflangzeittherapie – für wen und wie? Pneumologie 2000; 54: 309-311 3 McSweeny AJ, Grant I, Heaton RK, Adams KM, Timms RM. Life quality of patients with chronic obstructive pulmonary disease. Arch Intern Med 1982; 142: 473-478 4 Okubadejo AA, Paul EA, Jones PW, Wed-zicha JA. Quality of life in patients with chronic obstructive pulmonary disease and severe hypoxaemia. Thorax 1996; 51: 44-47 5 Cotes JE, Gilson JC. Effect of oxygen on exercise ability in chronic respiratory insufficiency. Lancet 1956; 11: 872-876 6 Burrows D, Earle RH. Course and prognosis of chronic obstructive lung disease: A prospective study in 200 patients. N Eng J Med 1969; 280: 397-404 7 Nocturnal Oxygen Therapy Trial Group. Con1 22 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 – Schweregrad der Hypoxämie und Hyperkapnie – Sauerstoffluss zum Erreichen eines PaO2 ≥ 60 mmHg (8 kPa) oder Anstieg um mindestens 10 mmHg – Mobilität des Patienten – Persönliche Präferenz für das Applikationssystems Jede Indikationsstellung ist zu begründen und zu dokumentieren (siehe Abb. 2). Kontrolluntersuchungen Die Kontrolle der Patienten unter Langzeit-Sauerstofftherapie soll im stabilen Zustand alle 6 Monate durch einen Pneumologen erfolgen. Exazerbationen der Grunderkrankungen müssen ursächlich abgeklärt werden und bedingen wegen der therapeutischen Konsequenz häufigere Kontrollen. Bei jeder Kontrolle ist – der klinische Zustand des Patienten zu dokumentieren – Nebenwirkungen zu erfragen und zu minimieren – die Therapie zu optimieren – ein mögliches Fehlverhalten (z.B. Inhalationsrauchen) zu korrigieren – die Nutzung des Gerätes zu prüfen. Offene Fragen Die Langzeit-Sauerstofftherapie ist eine bewährte Maßnahme, dennoch sind zahlreiche medizinische, technische und organisatorische Fragen nicht mit ausreichender Sicherheit beantwortet. Abb. 2 Beispielhafter Dokumentationsbogen zur Verordnung einer Langzeit-Sauerstofftherapie. sche Vorteile und fördern die Compliance. Eine Alternative kann ein transtrachealer Katheter sein, der neben dem Vorteil der für Außenstehende unsichtbaren Sauerstoffgabe die Totraumventilation vermindert und in kritischen Fällen zu besseren Sauerstoffkonzentrationen führen kann [54]. Nachteilig sind die Notwendigkeit eines Eingriffs, die Gefahr einer Obstruktion der Trachea durch Schleimpfropfen am Katheter oder durch Infektion sowie der erhöhte Pflegebedarf mit täglichem Kathe-terwechsel. Verordnung der Langzeit-Sauerstofftherapie Die Verordnung einer Langzeit-Sauerstofftherapie hat zu berücksichtigen: – Diagnose Medizinisch – Bedeutung der normokapnischen Hypoxämie auf Morbidität und Mortalität – Bedeutung der nicht-invasiven Beatmung versus Langzeit-Sauerstofftherapie bei hy-perkapnischer Hypoxämie bei Patienten mit COPD unterschiedlichen Schweregrades – Bedeutung der Langzeit-Sauerstofftherapie bei Belastung versus Ruhe und Belastung bei Ruhe PaO2 ≥ 55 mmHg) 7, 3 kPa) – Bedeutung der intermittierenden Langzeit-Sauerstofftherapie bei der Cheyne-Stokes-Atmung. Technisch – Anpassung der Sauerstofftherapie an Belastungssituationen – Flüssig-Sauerstoffsysteme versus Kombination von Konzentrator mit mobiler Einheit. Organisatorisch – Koordination der Untersuchung des Patienten und des Gerätes – Untersuchung des Patienten und Gerätes unter häuslichen Bedin- O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Tab. 4 Einfkuss der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die körperliche Belastbarkeit und Mortalität bei verschiedenen Erkrankungen. Einteilung in Grade der Evidenz geeigneter Analysatoren gemessen. Die täglichen Eichungen sind durch Protokolle zu belegen. Die alleinige Messung der Sauerstoffsättigung mittels Oxymetrie reicht zur Indikationsstellung einer Langzeit-Sauerstofftherapie nicht aus. In Deutschland wird unter nichtintensivmedizinischen Bedingungen das Blut für die Blutgasanalyse aus dem hyperämisierten (arterialisierten) Ohrläppchen entnommen. Die Korrelation der Messergebnisse aus dem Kapillarblut zur arteriellen Punktion ist ausreichend, um dieses schonende Verfahren zu rechtfertigen [50]. Der PaO2 kann bei Hyperventilation (erniedrigter PaCO2, z.B. bei Patienten mit Lungenfibrose) auf Standardbedingungen rechnerisch korrigiert werden: Standard PaO2 (mmHg) = PaO2 gemessen (mmHg) – 1,66 x (40 – PaCO2 gemessen [mmHg]). Blutgasanalyse in Ruhe Die Messung sollte nach einer Ruhezeit von ≥ 15 Minuten erfolgen. Ist der PaO2 ≤ 55mmHg (7,3 kPa), sollte durch die Gabe von zunächst 2 l O2/min über eine Nasensonde die Änderung des PaO2 nach ≥ 5 Minuten bestimmt werden. Die Sauerstoffgabe sollte zu einem PaO2 ≥ 60 mmHg (8 kPa) führen oder um mindestens 10 mmHg ansteigen. Blutgasanalyse unter Belastung Die intermittierende Sauerstoffgabe kann bei Dyspnoe und belastungsinduzierter Hypoxämie sinnvoll sein [25, 26, 27, 28, 39, 32, 40, 41]. Ein Ruhe-PaO2 ≤ 60 mmHg (8 kPa) sollte zur Belastungsuntersuchung führen. Diese kann mittels standardisierter ergometrischer Verfahren erfolgen oder (empfehlenswert) die täglichen Aktivitäten simulieren (6 Minuten Gehtest [29, 30], shuttle walk test [31]). Um das Ausmaß der Verbesserung der Belastbarkeit zu ermitteln, sollte der Sauerstofffluß ausreichend hoch gewählt werden (in der Regel 5 6 l). Ein signifikanter Abfall des PaO2 unter ergometrischer Belastung > 5 mmHg (0,7 kPa) unter 55 mmHg (7,3 kPa) bzw. eine relevante Zunahme der Leistungsfähigkeit rechtfertigt die Verschreibung einer mobilen Sauerstoffgabe zur Korrektur der belastungsindizierten Hypoxämie. Der positive Effekt der Sauerstoffgabe muss für jeden Patienten in einem standardisierten Belastungstest dokumentiert werden. Nächtliche Sauerstoffmessung bei Normoxämie unter Tagesbedingungen Ein nächtliche Messung kann aus diagnostischem Gründen sinnvoll sein. Die Korrektur von alleinigen nächtlichen Hypoxien ist vermutlich ohne nachweisbaren Effekt auf Morbidität, Lebensqualität und Mortalität [18, 36]. Anwendungszeit der LangzeitSauerstofftherapie Empfohlen wird eine möglichst lange Anwendung. Es sind 24 Stunden pro Tag anzustreben, die Mindestdauer sollte 16 Stunden pro Tag betragen. Der Hauptanteil der Sauerstoffapplikation kann dabei während der Nacht erfolgen. Systeme für die Langzeit-Sauerstofftherapie Für die häusliche und mobile Sauerstofftherapie stehen als Quellen Sauerstoffkonzentratoren, Flüssig-Sauerstoff-Systeme und Sauerstoff-Druckflaschen zur Verfügung. Sauerstoffkonzentratoren Sauerstoffkonzentratoren absorbieren mittels Kompressor fortlaufend Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Die Geräte sind großvolumig und mit ihrem Gewicht von ca. 18-30 kg und der Notwendigkeit der Stromzufuhr (120-450 W) prinzipiell stationäre Geräte. Der Aktionsradius des Patienten ist an das Gerät gebunden. Die zusätzlichen Stromkosten und die Geräuschentwicklung (38-50 Dezibel) der Geräte sind nachteilig. Gerade entwickelt wurden Sauerstoffkonzentratoren, die es erlauben, den produzierten Sauerstoff in Flaschen abzufüllen. Flüssig-Sauerstoff-Systeme Die Basis der Flüssig-Sauerstoff- 21 Systeme stellt ein häusliches Standgerät als Reservoir dar, das vom Anbieter direkt mit flüssigem Sauerstoff befüllt wird, wobei ein Liter flüssiger Sauerstoff ca. 853 Liter (bei 15° C, 1 bar) gasförmigem Sauerstoff entspricht. Aus dem häuslichen Vorrat kann der Patient einen portablen Behälter befüllen. Das Gewicht der gefüllten Sauerstoff-Behälter beträgt je nach Volumen 1,5 bis 4,3 kg zuzüglich der Transportsysteme. Bei einem Flow von 2 L/min reicht eine solche Flasche von 4,25-8,5 Stunden. Der Aktionsradius der Patienten wird verbessert, und kann durch elektronische Sparventile bzw. getriggerte DemandSysteme zusätzlich vergrößert werden. Transportsysteme in Form einer Rückentragehilfe oder Caddy haben sich bewährt. Flüssig-Sauerstoff-Systeme eignen sich besonders gut für Patienten mit belastungsinduzierter Hypoxämie. Sauerstoffdruckflaschen Sauerstoffdruckflaschen sind in unterschiedlichen Größen verfügbar. Der Nachteil liegt in dem großen Gewicht und der Logistik. Sie sind kaum für die alleinige häusliche Versorgung geeignet, höchstens bei akuten Exazerbationen mit passagerer Hypoxämie können sie eine Alternative darstellen. Kleine Sauerstoffflaschen können ein Volumen von 0,8 bis 2 Liter gasförmigen Sauerstoffs aufnehmen und haben ein Gewicht von 4 bis 6,4 kg. Meist werden sie mit einem häuslichen Konzentrator kombiniert verwendet. Die Kapazität von SauerstoffDruckflaschen ist gering (z.B. bei 200 bar Füllungsdruck 400 Liter Sauerstoff), so dass sie dem Patienten eine Sauerstoffapplikation für nur eine Zeit von ca. 2,5 Stunden erlauben. Für die portablen Systeme gibt es Tragehilfen in Form von einem Caddy oder einer Rückentragehilfe. Die Nutzungsdauer kann durch elektronische Sparventile bzw. Demand-Systeme in Abhängigkeit von der Atemfrequenz auf 12-19 Stunden verlängert werden. Befeuchtung Bei Sauerstoffapplikationen > 2 L/min wird zur Verhinderung von Schleimhautläsionen infolge Austrocknung eine Befeuchtung empfohlen. Die Verwendung von abgekochtem Wasser ist hygienisch vertretbar (Stellungnahme von dem „Nationalen Referenzzentrum NRZ für Krankenhaushygiene, [51]), jedoch unter Alltagsbedingungen oftmals nicht praktikabel. Applikationssysteme Die gebräuchlichsten und von den Patienten am besten akzeptierten Systeme sind die Nasenbrille, oder u. U. auch die Nasensonde oder oronasale Sonde [52, 53]. In Brillengestelle zu integrierende Systeme haben kosmeti- 20 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Tab. 3 Effekte einer Sauerstoff-Langzeittherapie auf Mortalität und pulmonale Hämodynamik bei Patienten mit COPD. Es sind nur Studien aufgeführt, die kontrolliert und randomisiert durchgeführt wurden (Evidenzgrad A/1a) benötigen Patienten mit Lungengerüsterkrankung bei nachgewiesenem entsprechenden Aktionsradius ein mobiles Sauerstoffgerät mit ggf. höherer Leistung (5-6 L/min). Zystische Fibrose Bei Patienten mit zystischer Fibrose (CF) kann eine Hypoxämie auftreten. Die nächtliche Sauerstofftherapie bei Patienten mit CF mit einem Ruhe PaO2 von ≤ 65 mmHg (8,7 kPa) zeigte innerhalb eines 2-jährigen Beobachtungszeitraumes keinen Effekt auf Mortalität, Krankheitsverlauf oder Anzahl der Krankenhauseinweisungen [42]. Neuere Ergebnisse zeigen, dass bei Patienten mit CF der pulmonalarterielle Druck von dem Schweregrad der Hypoxämie abhängt und ein erhöhter pulmonalarterieller Druck mit einer erhöhten Mortalität einhergeht [43]. Daher ist bei Patienten mit CF und einer schweren Hypoxämie (PaO2 < 55 mmHg (7,3 kPa) eine Langzeit-Sauerstofftherapie sinnvoll. Unter körperlicher Belastung führt die Gabe von Sauerstoff zu einer Zunahme der Leistungsfähigkeit [44] und zu einer Abnahme der ventilatorischen und kardiovaskulären Arbeit [45]. Bei zusätzlich auftretender Hyperkapnie sollte bei Patienten mit CF eine nicht-invasive Beatmungstherapie in Betracht gezogen werden. Neuromuskuläre und Thoraxwanderkrankungen Erkrankungen der Thoraxwand und Brustwirbelsäule wie die Torsionsskoliose, das Post-Tuberkulose-Syndrom, das Post-Polio-Syndrom sowie die neuromuskulären Erkrankungen können zu einer Hypoventilation aufgrund eines sekundären bzw. primären Versagens der Atemmuskulatur führen. Die alleinige Sauerstofftherapie kann in frühen Krankheitsstadien eine symptomatische Besserung bewirken [46, 47]. Die Therapie der Wahl ist jedoch die nicht-invasive Beatmung [10]. Eine weiterbestehende Hypoxämie unter der Beatmungstherapie kann eine Indikation zur zusätzlichen Langzeit-Sauerstofftherapie sein. Ein Einfluß auf Mortalität oder Morbidität ist bisher nicht gesichert. ist. Weitere Krankheitsbilder Nach Expertenmeinung der Autorenschaft liegt auch bei weiteren Erkrankungen, die mit schwerer chronischer Hypoxämie (PaO2 < 55 mmHg [7,3 kPa]) einhergehen, eine Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie vor. Beispielhaft sind zu nennen: die pulmonale Hypertonie, die Herzinsuffizienz mit Cheyne-Stokes-Atmung und das Bronchialkarzinom. Das Ziel der Diagnostik vor bzw. bei Einleitung einer Langzeit-Sauerstofftherapie ist: – die Objektivierung der Hypoxämie in Ruhe und unter Belastung, – die Festlegung des Sauerstoffflusses, der notwendig ist, einen PaO2 ≥ 60 mmHg (8 kPa) zu erreichen und das entsprechende Ausmaß einer eventuell eintretenden Hyperkapnie zu ermitteln, – die Objektivierung der Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit durch Sauerstoff bei Verordnung von mobilen Sauerstoffsystemen bei einem PaO2 ≥ 55 mm Hg in Ruhe. Ausnahmesituation durch Exazerbation Das Auftreten einer Hypoxämie während einer akuten Exazerbation der Grunderkrankung stellt eine Indikation zur Sauerstoffgabe dar. Es sollte jedoch stets geprüft werden, ob nach der erfolgreichen Behandlung der Exazerbation die Notwendigkeit der Langzeit-Sauerstofftherapie gegeben Einfluss der Langzeit-Sauerstofftherapie auf körperliche Belastbarkeit und Mortalität Zusammenfassend muss bei Patienten mit in Tabelle 4 dargestellten Erkrankungen eine Langzeit-Sauerstofftherapie in Betracht gezogen werden, wenn eine chronische Hypoxämie nachgewiesen wurde. Grad der Evidenz (EBM Grad) A bedeutet das Zugrundeliegen mindestens einer randomisierten, kontrollierten Untersuchung, während der Grad C Expertenmeinungen widerspiegelt [48, 49]. Diagnostik Blutgasanalyse PaO2, PaCO2 und pH werden mittels O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 19 Abb. 1 Algorithmus zur Langzeit-Sauerstofftherapie. Der Begriff „Langzeit-Sauerstofftherapie“ umfaßt sowohl die tägliche Sauerstoffapplikation über mindestens 16 Stunden als auch die tägliche Therapie unter Belastung über einen langen (Monate, Jahre) Zeitraum. (z.B. 6-Minuten Gehtest [29, 30], shuttle walk test [31]). Zur Korrektur der belastungsinduzierten Hypoxämien eignen sich mobile Sauerstoffversorgungssysteme, die ggf. hohe Leistung (5-6 L/min) erbringen müssen [32]. Das alleinige Vorliegen einer belastungsinduzierten Hypoxämie, bei PaO2 Werten > 55 mmHg (7,3 kPa) in Ruhe, erfordert keine LangzeitSauerstofftherapie unter Ruhebedingungen, aber eine Sauerstoffgabe bei Belastung. Bei Patienten mit COPD können nächtliche Hypoxämien durch Hypoventilationsphasen auftreten. Das Ausmaß der nächtlichen Hypoxämie kann mit der tagsüber auftretenden arteriellen Hypoxämie verbunden sein [33, 34, 35]. Eine randomisierte, kontrollierte Untersuchung bei Patien- ten mit COPD mit nächtlicher Hypoxämie, die tagsüber einen PaO2 von mehr als 60 mmHg (8 kPa) aufwiesen, zeigte keinen Einfluß einer nächtlichen Sauerstofftherapie auf die Mortalität [36]. Die Autoren empfehlen jedoch die nächtliche Sauerstofftherapie, da bei den Patienten im Mittel eine geringe Abnahme des mittleren pulmonalarteriellen Druckes (iPAP = 3,7 mmHg) nachweisbar war. Neuere Daten zeigen jedoch, dass diese Maßnahme keinen Einfluß auf die pulmonale Hämodynamik und das Überleben innerhalb eines 2-jährigen Beobachtungszeitraumes hat [18] (Tab. 3). Lungengerüsterkrankungen Daten zur Langzeit-Sauerstofftherapie bei Lungengerüsterkrankungen sind nur begrenzt verfügbar, insbeson- dere ist der Einfluß einer LangzeitSauerstofftherapie auf die Mortalität nicht bekannt. Aufgrund der Wirksamkeit einer Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD (s.o.), sollte Patienten mit schwerer Hypoxämie (PaO2 < 55 mmHg (7,3 kPa)) anderer Genese die Langzeit-Sauerstofftherapie aber nicht vorenthalten werden. Prognosefaktor für das Überleben unter Langzeit-Sauerstofftherapie ist neben der Art der Grunderkrankung [37] besonders der PaCO2. Ein PaCO2 unter 41 mmHg (5,5 kPa) ist dabei mit einer erhöhten Mortalität verbunden [38]. Die Gabe von Sauerstoff unter Belastung führt zu einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und einer Abnahme der Atemnot unter Belastung [39, 32, 40, 41]. Daher 18 Tab. 2 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Nationale und internationale Empfehlungen zur Lanbgzeit-Sauerstofftherapie stens dreimal) ≤ 55 mmHg (7,3 kPa) war. Bei Patienten mit COPD ist die Langzeit-Sauerstofftherapie auch bei PaO2-Werten zwischen 55-60 mmHg (7,3 - 8 kPa) indiziert, sofern eine sekundäre Polyglobulie und/oder ein Cor pulmonale mit und ohne Rechtsherzinsuffizienz vorliegt. In Tabelle 2 sind die bisher publizierten Empfehlungen zur Langzeit-Sauerstofftherapie zusammengefaßt. Die Empfehlungen der American Thoracic Society [12], der European Respiratory Society [13], der British Thoracic Society [11], der Canadian Thoracic Society [14] und der Deutschen Atemwegsliga [15] beziehen sich dabei nur auf Patienten mit dem Krankheitsbild COPD, während die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie [16] unabhängig vom dem zugrundeliegenden Krankheitsbild sind. Die Definition der Dauer der stabilen Krankheitsphase und die Häufigkeit der Blutgasanalyse spiegelt Expertenmeinungen wider und ist nicht das Ergebnis kontrollierter klinischer Studien. Die Reduktion der Mortalität bei Patienten mit COPD, deren PaO2 größer ist als 55 mmHg (7,3 kPa) bei gleichzeitiger Polyglobulie und/oder Cor pulmonale, durch die LangzeitSauerstofftherapie ist nicht eindeutig belegt [7, 8]. Dennoch ist nach Expertenmeinungen die Indikation für eine Langzeit-Sauerstofftherapie gegeben [11-13]. Die Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD und einem PaO2 zwischen 56-65 mmHg (7,4-8,7 kPa) ohne Polyglobulie und/ oder Cor pulmonale hat keinen Einfluß auf das Überleben [17, 18] und die pulmonale Hämodynamik [18]. Eine deutsche Leitlinie zur häuslichen Heimbeatmungs- und Langzeit-Sau- erstofftherapie erklärt die pathophysiologischen Grundlagen und gibt Hilfe zur Differentialdiagnose [19]. Die Krankheitsbilder Chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem (COPD) Die COPD geht häufig mit einer chronischen Hypoxämie einher. Bei diesen Patienten entwickelt sich oft eine zusätzliche Hyperkapnie, die eine alveoläre Hypoventilation anzeigt. In Tabelle 3 sind alle prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studien („Evidence-based medicine“ Grad A [20]) über die Effekte einer Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD zusammengestellt. Die bedeutsamsten Untersuchungen zur Wirkung der Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD [7, 8] zeigten einen signifikanten Vorteil der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebenserwartung besonders bei denjenigen Patienten, die im Vergleich unter O2-Applikation eine zusätzliche Hyperkapnie aufwiesen. Diese wichtige Beobachtung wurde in späteren Untersuchungen bei Patienten mit COPD mehrfach bestätigt [21, 22, 23]. Die Interpretation dieser Befunde geht am ehesten mit der Annahme einher, dass die Langzeit-Sauerstofftherapie den hypoxischen Atemstimulus verringert, so dass daraus eine Abnahme der Lungenbelüftung resultiert. Die Abnahme der Lungenbelüftung (alveoläre Hypoventilation fi Anstieg des PaCO2) ist gleichbedeutend mit einer Abnahme der Atemarbeit und führt damit zu einer Entlastung der Atemmuskulatur, um sie vor einer drohenden Erschöpfung zu schützen. Die Richtigkeit dieser Überlegung würde bedeuten, dass der Nutzen der Langzeit-Sauerstofftherapie nicht auf eine Korrektur der chronischen Hypoxämie zurückzuführen ist, sondern nur auf eine Entlastung der Atemmuskulatur. Da Patienten mit COPD bei Vorliegen einer mäßigen chronischen Hypoxämie (PaO2 > 55 mmHg) nicht von einer Langzeit-Sauerstofftherapie profitieren [17], und bei schwerer Hypoxämie (PaO2 ≤ 55 mmHg) der Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie von der gleichzeitigen Hyperkapnie abhängt [7], muss der Einsatz der Langzeit-Sauerstofftherapie gegen die nicht-invasive Beatmung [24], welche die zur Zeit wirksamste Therapie zur Entlastung der chronisch überforderten Atemmuskulatur darstellt [10], abgewogen werden. Körperliche Belastung führt bei vielen Patienten mit COPD zu einer Verschlechterung der bereits in Ruhe vorhandenen Hypoxämie oder bei Vorliegen eines normalen PaO2 in Ruhe zu einer belastungsinduzierten Hypoxämie. Es ist bisher nicht gesichert, ob die Vermeidung derartig belastungsinduzierter Hypoxämien bei PaO2 Werten unter Ruhebedingungen > 55 mmHg (7,3 kPa) die Lebensqualität und/oder die Prognose verbessert. Bislang gibt es keine Studien, die sich dieser Fragestellung gewidmet haben. Liegt der Ruhe PaO2 > 55 mmHg (7,3 kPa) und kommt es bei Belastung zu Dyspnoe und zu einer weiteren Verschlechterung des Gasaustausches, kann eine Sauerstoffapplikation bei Belastung das Dyspnoeempfinden vermindern und die Leistungsfähigkeit verbessern [25, 26, 27, 28]. Die belastungsinduzierte Hypoxämie sollte in Belastungstests dokumentiert werden O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 17 Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie Deutsche Gesellschaft für Pneumologie Wissenschaftliche Sektion: Klinische Pneumologie Federführend: H. Magnussen; unter Mitarbeit von: G. Goeckenjan1, D. Köhler2, H. Matthys3, H. Morr4, H. Worth5, H. Wuthe6 Methodische Vorbemerkungen Die Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie sind entsprechend den methodischen Empfehlungen zur Erarbeitung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) [1] erstellt worden. Eine repräsentativ zusammengesetzte Expertengruppe aus den wissenschaftlichen Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (Klinische Pneumologie, Kardiorespiratorische Interaktion, Nächtliche AtmungsKreislaufstörungen, Pathophysiologie der Atmung sowie der Arbeitsgruppe Qualitätssicherung in der Pneumologie) hat im Dezember 1999 in Bochum im Rahmen eines Gruppenprozesses den ersten Entwurf der Leitlinien erarbeitet. Dieser Entwurf wurde in einer Diskussionsrunde im Januar 2000 in Seefeld, Österreich vorgestellt [2]. Analog dem Delphiverfahren wurden die Leitlinien verschickt und die Zusatzinfor-mationen durch den federführenden Autor zusammengefaßt. Nach Abschluß dieses Vorgangs wurde am 02./03.02.01 in Kassel unter der Moderation eines unabhängigen Vertreters der AWMF (Dr. H. Sitter) eine Konferenz mit Konsensusverfahren durchgeführt. Alle Beteiligten erhielten zeitgerecht einen Ordner mit der relevanten Literatur. Es erfolgte ein „Nominaler Gruppenprozeß“ im Beisein der Vertreter von PatientenSelbsthilfegruppen (H. Dirmeier), Krankenkassen (Frau Dr. E. Herz), Medizinischem Dienst der Krankenversicherung (Dr. K. Vitt), des Bundesverbandes für Medizintechnologie (W. Welnhofer, G. Hartinger), des DGP und weiteren Experten (Prof. G. Goeckenjan, Dr. H. Hein, Prof. D. Köhler, PD U. Köhler, Prof. H. Mag-nussen, Prof. H. Morr, Prof. D. Nolte, Prof. H. Worth, Prof. H. Wuthe). chenden Vorgaben der „Evidencebased medicine“ (Tab. 1) erarbeitet worden [1]. Die Leitlinie wurde von einer authorisierten Person der AWMF als S3-Leitlinie gewertet. Es wurde eine umfassende, computergestützte Literaturrecherche zum Themengebiet durchgeführt. Als Hauptinformationsquellen dienten dabei: Medline, Cochrane Libary. Es wurde die internationale Literatur von 1955 bis 2000 erfasst. Als Suchwörter wurden „oxygen“, „LTOT“, „COPD“, „costs“, „quality of life“ und „survival“ eingesetzt. Die Bewertung erfolgte durch mehrere Experten unabhängig. Die Analyse der Literatur wird im letzten Abschnitt dieser Leitlinie dargestellt. Die Leitlinie wurde dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zugeleitet, der diese am 07.08.01 angenommen hat und zur Publikation im Organ der Gesellschaft der Zeitschrift „Pneumologie“ empfahl. Eine Aktualisierung der Leitlinie ist alle 3 Jahre geplant und liegt in der Verantwortung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Ziele der Langzeit-Sauerstofftherapie Erkrankungen, die mit einer chronischen Hypoxämie einhergehen, weisen eine verminderte Lebensqualität [3, 4] und Leistungsfähigkeit [5] auf und haben eine erhöhte Morbidität und Mortalität [6]. Die Ziele der Langzeit-Sauerstofftherapie (engl. long term oxygen therapy ( LTOT) sind eine Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sowie eine Reduktion von Morbidität und Mortalität. Die Lebenserwartung wird bei chronisch hypoxämischen Patienten mit chronisch-obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD) durch die Langzeit-Sauerstofftherapie verlängert [7, 8]. Der Nutzen der Langzeit-Sauerstofftherapie bei der chronischen Hypoxämie hängt von der Ätiologie der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Während die Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD sinnvoll sein kann [7-9], bedarf die chronische Hypoxämie durch Hypoventilation (sichtbar an der Hyperkapnie) als Folge eines Versagens der Atempumpe bei z.B. Thoraxwanderkrankungen bevorzugt der nicht invasiven Beatmung und nicht einer Langzeit-Sauerstofftherapie [10]. Die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie setzt daher diagnostische Möglichkeiten voraus, die in der Regel den Pneumologen in Klinik und Praxis zur Verfügung stehen. Die Indikationsstellung sollte in Übereinstimmung mit internationalen Empfehlungen [11] durch den Spezialisten erfolgen. Indikationen zur Langzeit-Sauerstofftherapie Die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie ist gegeben, wenn nach adäquater Therapie und Vermeidung aller inhalativen Noxen eine chronische Hypoxämie nachweisbar ist (Abb. 1: Algorithmus zur LangzeitSauerstofftherapie). Die Kooperation des Patienten sollte gegeben sein. Eine asymptomatische Hyperkapnie unter Langzeit-Sauerstofftherapie stellt keine Kontraindikation dar. Eine behandlungsbedürftige chronische Hypoxämie liegt vor, wenn der arterielle Sauerstoffpartialdruck (PaO2) unter Ruhebedingungen während einer stabilen Krankheitsphase von ca. 4 Wochen mehrfach (minde- Die wissenschaftlichen Grundlagen der Leitlinien sind nach den entspreFachklinik für Lungenerkrankungen, Immenhausen Krankenhaus Kloster Grafschaft, Zentrum 1 für Pneumologie und Allergologie, 1Schmallenberg 3 Medizinische Universitätsklinik Freiburg, 1 Abteilung Pneumologie, Freiburg 4 Pneumologische Klinik, Waldhof 1 Elgershausen, Greifenstein 5 Klinikum Fürth, Medizinische Klinik I, 1 Fürth 6 DRK-Klinikum Mark Brandenburg, 1 Med. Klin., Pneumologisches Zentrum, 1 Berlin 1 1 2 Tab. 1 Bewertung der publizierten Literatur gemäß wissenschaftlicher Aussagekraft nach Evidenztypen und Gewichtung in Empfehlungsgrade [1] 4 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Was Sie sich darunter vorzustellen haben erkläre, ich Ihnen hier. Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit : Um eine Reihe zusammenhangsloser Buchstaben zu lesen oder um Rechenaufgaben im Kopf durchzuführen, benötigt man mehrere Sekunden. Testen Sie selbst, indem Sie die folgenden Buchstaben halblaut oder still lesen G d e ä s h c t t r i a n g i n n i Ebenso ist es bei Rechenaufgaben wie etwa 7 mal 13 = oder 15 mal 17 = Der Grund für diesen Zeitaufwand liegt in unserer begrenzten Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit. Diese Begrenzung ist auch dafür verantwortlich, das wir für das Lesen eines Buches mehrere Stunden oder Tage benötigen. Deshalb ist es einleuchtend, dass wir die Geschwindigkeit zur Verarbeitung von Informationen erhöhen sollten. Wenn es gelingt, unsere Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit um nur 10% zu erhöhen, dann nehmen wir alles deutlich schneller war. Wir denken zügiger, Situationen werden schneller erkannt, wir lesen ein Buch schneller oder wir können Diskussionen anderer besser verfolgen. Sie haben die Vorteile schon erkannt und sehen, dass Sie mit relativ einfachen Mitteln effektiv etwas für Ihre geistige Fitness tun können. Trainieren Sie die Gegenwartsdauer Ihres Gedächtnisses, indem Sie folgenden Satz lesen: „Das Gehirn muss täglich arbeiten.“ Selbst wenn Sie jetzt aus dem Fenster schauen, ist der Satz bei Ihnen noch gegenwärtig. Das Lesen dieses Satzes von Anfang bis Ende hat sicher mehr als eine Sekunde gedauert und trotzdem ist Ihnen der Satz noch im Bewusstsein. Diese Dauer, in der etwas im Bewusstsein bleibt, nennt man Gegenwartsdauer. Die Gegenwartsdauer benutzen wir ständig in unserem Alltag. Sei es beim Lesen, beim Zuhören eines Radiobeitrags oder beim Kopfrechnen vor der Kasse im Supermarkt, wie viel Euro der heutige Einkauf kostet. Die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und die Gegenwartsdauer sind die zwei Komponenten des Kurzspeichers. Trainieren Sie diese Komponenten separat oder direkt mit dem Kurzspeichertraining. Ein guter Kurzspeicher bildet die Voraussetzung für ein gutes Gedächtnis. Trainieren Sie deshalb täglich 5 bis 10 Minuten MAT. So können Sie sich selbst Übungsaufgaben zusammenstellen. Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit: Nehmen Sie eine Zeitung oder kopieren Sie einen Text aus einem Buch. Anschließend nehmen Sie sich eine Spalte in der Zeitung vor und markieren eine beliebige Buchstabenkombination wie ll oder en oder st oder denken Sie sich eine Buchstabenkombination aus. Jetzt suchen Sie in der jeweiligen Spalte nach Ihrer Buchstabenkombination und streichen diese durch. Versuchen Sie dabei so schnell wie möglich vorzugehen. Sie sollten alle Kombinationen anstreichen und möglichst nicht mehr als 2 oder 3 übersehen. Es ist wichtiger, alle Kombinationen zu finden als schnell zu sein. Die Geschwindigkeit, mit der Sie die Kombinationen erkennen, wird sich bei konsequentem Training automatisch erhöhen. Gegenwartsdauer: Notieren Sie sich auf einem Blatt Papier Buchstaben oder Zahlenkombinationen mit jeweils 4 bis 5 Buchstaben oder Zahlen. Bilden Sie 4 Zeilen mit je 5 Kombinationen in der Reihe. Machen Sie jetzt von diesem Blatt eine Kopie und entfernen Sie in jeder Kombination eine n beliebige Ziffer oder einen Buchstaben. Beginnen Sie oben links auf dem Blatt und merken Sie sich die erste Kombination etwa 5 Sekunden. Jetzt nehmen Sie das Blatt auf dem Sie eine Ziffer oder einen Buchstaben entfernt haben und ergänzen den fehlenden Buchstaben oder die Ziffer. Beispiel. Jeweils 1 Zeile oder Spalte fünf Sekunden ansehen, dann zudecken und auf einem neuen Blatt den Inhalt notieren. Dann die nächste Zeile usw. Odle 49387 Le59n Oejtd Btie 32156 49913 45232 =3jg03 Ggjen abr lok cin dok ger bil kar con voe boe nvk lkg Brot Kuchen Wurst Kaffe soe bkl las gie Stadt Fluß Name Wolken Enorm Din Dom Dach Sum Sam Sim Sit 456987 Leider kann der Kurs aus Platzgründen nur ansatzweise im O2 Report durchgeführt werden. Eingehendere Erklärungen und Lektionen finden Sie auf der Homepage www.selbsthilfe-lot. de Einmal Wöchentlich wird eine Gedächtnisaufgabe im Forum angeboten, die dort auch diskutiert werden kann. sbien Viel Spaß beim Üben Ihr Michael Steffan 2 O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2 Liebe Mitglieder der SHG-Lot, nachdem ich mein Vorhaben schon im Forum unserer Homepage www.selbsthilfe-lot.de und in Gespächen beim Patientenkongress im Oktober 2001 vorgestellt habe und es durchweg positive Antworten gab, habe ich mich entschlossen, den Mitgliedern der SHG-Lot die Möglichkeit zu bieten, mit einfachen Mitteln an ihrer geistigen Fitness zu arbeiten. Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Deshalb möchte ich in unserem O2-Report und auf der Homepage der SHG-Lot eine Einführung in das Gedächtnistrainig geben. In diesem Kurs können Sie verschiedene Techniken des Gedächtnistrainings erlernen. Zunächst einmal benötigen wir für unseren Kurs einen Namen. Im Knaur Universal Lexikon ist der Begriff Denkmal als Erinnerungs- oder Gedächtniszeichen definiert. Deshalb werden Sie diesen Kurs in Zukunft unter dem Begriff Denkmal in unserem O2-Report und auf unserer Homepage finden. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hoffe, Sie sind schon ganz neugierig auf die folgenden Lektionen in unserem gemeinsamen Kursus für Gedächtnistraining. Übungsmaterial und Anwendungsbeispiele finden Sie demnächst auf unserer Homepage oder beim VLESS Verlag, Valentingasse 7-9, 85560 Ebersberg. Beginnen möchte ich mit einer Einführung in das Mentale Aktivierungs Training oder auch MAT Gehirn-Jogging genannt. Bevor wir jetzt anfangen, möchte ich noch eine „schlechte“ Nachricht vorweg schicken. Wenn Sie wirklich erfolgreich Ihr Gedächtnis verbessern wollen, müssen Sie auch bereit sein, täglich mindestens 10 Minuten zu üben. Die Arbeit endet nicht gleichzeitig mit diesem Kurs sondern sie fängt nach dessen Beendigung erst an. Sollten Sie weder Zeit noch Interesse daran haben, etwas für Ihre geistige Fitness zu tun, dann können Sie hier aufhören zu lesen. Alle, die an einem besseren Gedächtnis interessiert sind, sollten mir jetzt weiter folgen, um die erstaunlichen Möglichkeiten Ihres Gedächtnisses zu erleben. Das Mentale Aktivierungs Training ist so angelegt, dass Sie es zu jeder Zeit an jedem Ort selbstständig durchführen können. In den fünf- bis zehnminütigen Übungen versetzen Sie Ihr Gehirn zunächst durch leichtere und später durch schwerere Aufgaben in die Lage, geistig wieder voll aktiv zu werden und Ihre Alltagsaufgaben zu meistern und neue Aufgaben anzupacken. Mit MAT trainieren Sie drei wichtige Säulen für ein gutes Gedächtnis. 1. Kurzspeicher 2. Informationsverarbei2. tungsgeschwindigkeit 3. Gegenwartsdauer Der Kurzspeicher ist die wichtigste Größe für unsere geistige Leistungsfähigkeit. Er ist verantwortlich für die Informationsverarbeitung. Vereinfacht gesagt, können Sie den Kurzspeicher mit dem Arbeitsspeicher Ihres Computers vergleichen. Je mehr Informationen Sie in Ihrem Kurzspeicher aufnehmen kön- nen, desto schneller können Sie Informationen vergleichen und verarbeiteten. Ihr Gehirn verarbeitet Informationen wirksamer und effektiver. Nehmen wir uns doch gleich eine kurze Übung als Kurzspeicherdehner vor. Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge das Wort Gedächtnistraining vor und versuchen Sie aus diesem Wort 6 neue Wörter zu bilden wie z. B: Strang, Gehirn, rasten, nächtigen. Versuchen Sie es jetzt. Es gelten nur Wörter aus dem Rechtschreibwörterbuch also keine Eigennamen. Benutzen Sie nur Buchstaben, die auch in dem vorgegebenen Wort vorhanden sind. Das Wort Gasse können Sie z.B. nicht bilden, weil das s als Buchstabe nur einmal in dem Wort Gedächtnistraining vorkommt. Schreiben Sie Ihre Wörter hierher: Wenn Sie diese Übung durchgeführt haben, dann werden Sie folgendes feststellen. ➣ Die Buchstaben und Wörter entstehen vor Ihrem geistigen Auge. Sie sind unmittelbar gegenwärtig also bewusst. ➣ Ihr Kurzspeicher hat ein sehr begrenztes Volumen und kann nur wenige Buchstaben und Wörter verfügbar halten. ➣ Die Bildung neuer Wörter ist anstrengend und verbraucht Energie. Je weiter die Buchstaben, die Sie zur Bildung des neuen Wortes benötigen, in dem Ausgangswort Gedächtnistraining auseinanderliegen, desto mehr strengt Sie die Übung an. Der Kurzspeicher muss die Informationen managen. Es findet also ein Informationsmanagement statt. Die Komponenten des Informationsmanagement sind A) die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit B) die Gegenwartsdauer