Ausgabe 1/ 2002 - Deutsche SauerstoffLiga LOT eV

Transcrição

Ausgabe 1/ 2002 - Deutsche SauerstoffLiga LOT eV
Report
O
2
Nr. 1/2002 – IX. Ausgabe
Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V.
Die Lungentransplantation im Brennpunkt
Erfolgreicher Patientenkongress für Sauerstoff-Langzeit-Therapie in Bad Reichenhall
BAD REICHENHALL – Die
Lunge stand im Mittelpunkt
des bereits zum fünften Mal in
Bad Reichenhall ausgetragenen Patientenkongresses. Zu
Hunderten kamen Patienten
aus ganz Deutschland und
Österreich mit ihren Angehörigen angereist, um an der
hochkarätigen Veranstaltung
teilnehmen zu können. Noch
vor wenigen Jahren wäre es
diesen Patienten nicht möglich gewesen, die Strapazen
einer weiten Reise auf sich zu
nehmen. Erst die Entwicklung
von neuen mobilen Sauerstofftanks, die im Rucksack oder in
einem kleinen Handwagen
mitgeführt werden können,
ermöglichte ihnen die Teilnahme an dieser bundesweit einmaligen Veranstaltung.
Das Thema Lungentransplantation ist für Patienten, die rund um
die Uhr auf Sauerstoff angewiesen
sind, ständig gegenwärtig. Die
Kernfrage stellt sich für alle:
Wann ist der richtige Zeitpunkt
gekommen, um sich für eine Lungentransplantation zu entscheiden. Das „therapeutische Fenster“,
also die Phase, in der eine Lungentransplantation möglich und
geboten ist, muss sowohl vom Arzt
als auch vom Patienten zum richtigen Zeitpunkt geöffnet werden.
Die Kongressteilnehmer wurden
vom 2. Bürgermeister der Stadt
Bad Reichenhall, Rudolf Schamberger, stellvertretend für den
verhinderten Oberbürgermeister
Wolfgang Heitmeier begrüßt. Er
stellte in seiner Ansprache heraus,
dass Bad Reichenhall als die „Wiege der Sauerstofftherapie“ gilt und
auf diesem Gebiet einen hervorra-
genden internationalen Ruf besitzt. So wurde im Städtischen
Krankenhaus Bad Reichenhall
bundesweit der erste Patient mit
Flüssigsauerstoff versorgt.
Der Privatdozent Dr. Jürgen Behr,
Mitglied der Lungen-Transplantationsgruppe der Ludwig-Maximilians-Universität München und des
Universitätsklinikums Großhadern, referierte anschließend umfassend über die Indikation, die
Risiken und die Organisationswege von Lungentransplantationen.
Die Zuhörer erfuhren auch viel
Wissenswertes über neue Verfahren, die diese Operation nach über
zehnjähriger Erfahrung relativ
sicher macht.
Der Referent verwies aber auch
darauf, dass auf Grund immer
geringer werdender Organspenden vorwiegend nur noch sogenannte Einzellungen transplantiert werden. Auch die Wartezeiten haben sich deutlich verlängert und betragen derzeit ungefähr 15 Monate durchschnittlich.
30 % der Patienten versterben
daher wegen ihrer schweren Erkrankung während der Wartezeit.
Für viele Patienten ermutigend
war der anschließende Vortrag von
Dr. Birgit Krause-Michel, Oberärztin am Städtischen Krankenhaus Bad Reichenhall. Sie stellte
vier Patienten vor, die den Schritt
zur Lungentransplantation bereits
gewagt hatten. In einer großflächigen Powerpoint-Präsentation zeigte sie die Patienten vor und nach
der lebensrettenden Operation.
Über Jahre hinweg hatte die Ärztin „ihre“ Patienten begleitet. Man
spürte an ihren bewegten Worten,
wie sie an dem schweren Schicksa
dieser Patienten beteiligt war. Das
Unsere Themen:
Patientenkongress 2001 . . . . . 1
Gedächtnistraining . . . . . . . . . 2
Frau Dr. Krause-Michel mit
Karl-Heinz Böhm in Äthiopien 6
Innovation – neue Produkte . . 12
Neues aus der Medizin: Autogene
Drainage von Heike Linz . . . . .14
Sauerstoff und seine
Geschichte von Prof. Dr. med.
Dietrich Nolte . . . . . . . . . . . . . 16
Leitlinien O2 LTOT . . . . . . . . . 17
Reiseversorgung . . . . . . . . . . . 21
LOT-Infos, Berichte, Adressen,
Termine, Berichte aus den
Stützpunkten . . . . . . . . . . . . . 32
Ergebnis der Befragung war eindeutig: Keiner bereute den Entschluss zur Transplantation, alle
zeigten sich begeistert von dem
neu geschenkten Leben.
In der anschließenden, lebhaften
Diskussion meldeten sich viele
unmittelbar Betroffene zu Wort.
Alle Fragen konnten von der Referentin und den vier Patienten
umfassend und sachkundig beantwortet werden. Letztere versäumten es nicht, Dr. Krause-Michel
einen Blumenstrauß zu überreichen als kleines Dankeschön für
die Betreuung während der letzten Jahre. Am folgenden Vormittag wurde der Kongress für Sauerstoff-Langzeit-Therapie in Bad
Reichenhall mit einem zünftigen
Weißwurst-Essen abgeschlossen.
Auch dabei hatten die Patienten
noch einmal Gelegenheit, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen. Viele gaben sich das Versprechen: „Bis zum nächsten Jahr
in Bad Reichenhall.“
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Verkaufen – verschenken – verleihen – suchen
(für angebotene Artikel und Produkte übernimmt die LOT-Gruppe keine Garantie,
Angebote sind in der alleinigen Verantwortung des jeweiligen Anbieters.)
Hinweis: Nicht rein privat gekaufte Hilfsmittel sind Eigentum des Kostenträgers
und dürfen nur mit dessen Erlaubnis abgegeben werden!
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Langzeit – Therapie (LOT) e. V., von der Einhaltung des Datenschutzgesetzes!
überweisen.
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Titel/z.H./Institut/Klinik:
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Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Verein:
O
2
Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff – Lanzeit – Therapie (LOT) e. V.
1. Vorstand: Hans Dirmeier Brunhuberstr. 23 · D – 83512 Wasserburg
Telefon: 08071 / 9225961 · Fax: 08071 / 95508
eMail: [email protected]
Internet: www.selbsthilfe-lot.de
Bitte hier ausschneiden und an Hans Dirmeier · Brunhuberstr. 23 · D-83512 Wasserburg schicken
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Teilnahme am Selbsthilfemarkt
in Nürnberg – 01.08.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
10.08.2002
6. Patiententagung des Stützpunktes am 28.08.2002 im Golden Tulip Transmar EVENT
Hotel in Erlangen Tennenlohe
(nähere Information mit Einladung )
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
04.09.2001
Teilnahme am „Deutschen Lungentag“ – 28.09.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
2.10.2002
Patientenkongress Bad Reichenhall – 05.10-06.10.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“ Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
06.11.2002
Jahresabschluss- u. Nikolausfeier im Inselrestaurant „Valzner
Wei-her“, Valzner-Weiher-Str.
111, 90480 Nürnberg – 11. 12.
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Jahresprogramm der LOT-Regionalgruppe Rhein-Ruhr
Hallo liebe Leute,
Euch allen wünsche ich ein gutes
und gesundes Jahr 2002.
Bedanken möchte ich mich für
Eure rege Teilnahme an unseren
Aktivitäten und Reisen. Ich hoffe
auch im neuen Jahr werden wir
viel gemeinsam erleben.
Leider hatte das alte Jahr auch
ein paar traurige Anlässe und
wir hatten einige Trauerfälle zu
verarbeiten.
Erwähnen möchte ich da
besonders:
Herrn Kosmala (der Schwimmer), Frau Schlösser und meinen Mann Herrn Nieland
Alle, auch die nicht genannten,
werden wir nicht vergessen.
Trotzdem können wir sagen, dass
das alte Jahr äußerst erfolgreich
war. Hier möchte ich unbedingt
an unsere gemeinsame Fahrt
nach Bad Reichenhall mit dem
Patientenkongress
erinnern.
Einen besonderen Dank der
Firma Heimox-Linde ohne ihre
problemlose Sauerstoffversorgung sind unsere Fahrten nicht
möglich.
Leider musste unsere Fahrt nach
Bad Lippspringe ausfallen, auch
einen Theaterabend konnte ich
nicht mehr in die Wege leiten.
Auch in diesem Jahr werden wir
unsere traditionellen Fahrten
fortsetzen.
Los geht es im Sommer mit der
großen Donau-Kreuzfahrt. Und
im Herbst wieder Bad Reichenhall.
In Planung für das kommende
Jahr sind nicht nur unsere regelmäßigen Treffen im SchlegelKrug, sondern auch eine regelmäßige Patientenschulung im
Josef-Hospital in GelsenkirchenHorst. Bei der Patienten-Schulung sollen die Meinungen von
Fachärzten und Pflegepersonal,
sowie die medizinischen Möglichkeiten zur Behandlung von
Atemwegserkrankungen kennen
gelernt werden. Auch wollen wir
die Vertreter der Krankenkassen
zu einem Besuch überreden.
Hier also unsere Jahrestermine 2002:
Mo., 18.02.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug
März: Patienten Schulung in
Gelsenkirchen-Horst
Mo., 15.04.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug „Tanz in
den Mai“
Mai: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst
17.06.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug
Juli: Patienten Schulung in Gelsenkirchen-Horst
Di., 30.07.-06.08.2002:
Donau-Kreuzfahrt
Mo., 19.08.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug
September: Patienten Schulung
in Gelsenkirchen-Horst
Mo., 30.09.-07.10. 2002:
Patienten-Kongress in Bad Reichenhall
Mo., 21.10.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug
November: Patienten Schulung
in Gelsenkirchen-Horst
Mo., 16.12.2002, 16:00 Uhr:
Treff im Schlegel-Krug „Weihnachtsfeier
Ich hoffe die genauen Termin für
unsere Patienten-Schulung bei
unserem Treffen im Februar
bekannt geben zu können.
Einladungen zu den regelmäßigen Treffen ergehen nicht
gesondert! Bei Problemen mit
der Anfahrt zu den einzelnen
Veranstaltungen bitte Rücksprache mit mir.
Erwähnen möchte ich auch unsere Zusammenarbeit mit dem
Bund Silikoseerkrankter e.V. Da
»Der Bund« über Jahrzehnte
lange Erfahrung verfügt, hoffe
ich das unsere Zusammenarbeit
auch für uns vorteilhaft sein
wird.
Ich hoffe, unsere Jahresplanung
findet Eure Zustimmung. Kritik
wird gerne angenommen.
Eure U. Nieland
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Bericht des Stützpunktes Franken
Die im letzten O2-Report angekündigten Aktivitäten konnten
alle durchgeführt werden. Zusätzlich waren wir mit einem
Messestand vom 5-6. Oktober an
der Interpneu in Nürnberg u. am
6.10.01 von 10-14 Uhr am Selbsthilfemarkt in Erlangen. Bedingt
durch die Terminüberschneidung
waren wir zum ersten mal mit
zwei Teams an einem Wochenende im Einsatz. Hier gilt mein
Dank der Familie Standfest die
in Erlangen am Selbsthilfemarkt
federführend in Aktion waren.
Ein voller Erfolg war auch unsere Nikolaus und Jahresabschlußfeier. Die Begrüßung und ein
kurzer Jahresrückblick durch A.
Seger leitete den Nachmittag
ein. Mit dem Vorlesen ein Weihnachtsgeschichte im nürnberger
Dialekt durch Heidi Plöger
begann der etwas besinnlichere
Teil der Veranstaltung. Im Anschluss wurden durch die Glükksfeen die Lose einer Tombola
verteilt. Hier möchte ich mich bei
allen Spendern für die schönen
Preise bedanken. Heidi las dann
noch ein paar heitere Mundartgedichte. Bei der Preisverteilung
steuerte unser Schatzmeister zu jedem Gewinn einen
lustigen Kommentar bei. Für das
leibliche Wohl war natürlich
auch gesorgt. Bei Kaffee, Weihnachtstee, Glühwein und Weihnachtsgebäck war die Feier viel zu
schnell zu Ende.
Für das Jahr 2002 wünsche ich
mir weiterhin so großes Interesse an unseren Veranstaltungen,
dass der Mitgliederstand stetig
wächst und das der Kreis der
sich aktiv an der Gestaltung unserer Maßnahmen beteiligt größer wird. Hervorragend wäre es
wenn sich eine Person herauskristallisieren würde die mir ständig zur Hand geht.
Ich möchte auch noch darauf
hinweisen, dass wir im Laufe des
Jahres endlich im Rahmen einer
Studie mit einer Lungensportgruppe für Sauerstoff-LangzeitTherapie-Patienten beginnen
werden.
Interessenten die sich noch
anschließen möchten können
sich bei mir informieren.
Zum Schluss möchte ich mich,
auch in Namen meiner Frau für
die zahlreiche Glückwünsche
und Geschenke anlässlich unserer Hochzeit recht herzlich bedanken.
Alfred Seger
Leitung Stützpunkt Franken
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
06. 03. 02
Terminplan 2002
Grillnachmittag bei Heike Linz –
19.07.02 – 26.07.02 Ausweichtermin
Stammtisch im Terrassenkaffee
Behr Bingstrasse 30, 90480
Nürnberg – 09. 01. 2002
Stammtisch im Terrassenkaffee
Behr Bingstrasse 30, 90480
Nürnberg – 13. 02. 2002
Frau Heidrun Plöger
beim Vortragen ihrer Mundartgedichte
5. Patiententagung des Stützpunktes am 27.03.2002 im Golden Tulip Transmar EVENT
Hotel in Erlangen Tennenlohe
(Nähere Information mit Einladung)
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
03.04.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
08.05.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
05.06.2002
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner-Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
03.07.2002
Gesundheitsmarkt
13.07.2002
Nürnberg –
Stammtisch im Inselrestaurant
„Valzner-Weiher“, Valzner Weiher-Str. 111, 90480 Nürnberg –
07.08.2002
Gebannt verfolgten die Teilnehmer
die Weihnachtsgeschichte
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von HADI (Hans Dirmeier)
Einen herzlichen Dank an H. O.
Oberwetter, der seit 1997 bis
2001 stellv. Vorstand, Schriftführer und Chefredakteur des O2REPORTES war. Wir wünschen
ihm alles Gute und eine Konsolidierung seiner Restgesundheit.
Halt die Ohren steif Hans und
danke für all die Arbeit die du für
die LOT-Gruppe geleistet hast !!!
O2-REPORT erscheint alle 6
Monate (März und September)
Tipps und Tricke in der LangzeitSauerstoff-Therapie
Notfallausweis
Bitte bei Anforderungen steht’s
einen leeren Briefumschlag DIN
A4 mit Briefmarke (3.00DM oder
1,52 ¤ )und ihrer Anschrift beilegen, damit schnell geantwortet
werden kann..
Geschäftsstelle:
Termin: nächster Patientenkongress am 05. und 06.Oktober 2002 im alten Kurhaus
in Bad Reichenhall
Achtung, neue Telefonnummer: Hans Dirmeier, Telefon: 08071/922 59 61
Sprechzeiten: Montag - Freitag von 9.00 - 12.00 und 13.00 16.00 Uhr
Es gibt Zeiten, da bin ich für die
LOT-Gruppe unterwegs und
nicht im Büro. Ein Anrufbeantworter teilt dies mit. Bitte am
nächsten Tag anrufen.
Während der Schulferien in Bayern, ist das Büro nicht besetzt.
Rufen sie bitte die im O2REPORT angeführten Vertreter
des Vorstandes oder die Stützpunkte an.
O2 REPORT
Unsere Zeitung wird ab sofort
vom 1. Vorsitzenden Hans Dirmeier als Redakteur erstellt.
Neue Besen usw. das kennt man
ja. Wir werden steht’s am O2
REPORT feilen um ihn zu verbessern und der Zeit anzupassen. Deswegen sein neues Aussehen und Design, in der Hoffnung
er gefällt.
(Zimmerbestellung bei der Kur
GmbH, Bad Reichenhall, Telefon:
08651-606-155 (vorm.) oder
08651-606-156 FAX: 08651-606154). Hotel mit Preislachlass für
Mitglieder und Sauerstoff im
Hotel bitte bei 1. Vorstand anfragen !!
Die Neuen:
Alfred Seger, Schatzmeister
Die LOT-Gruppe im
Internet:
www.selbsthilfe-lot.de
Besucht unsere Seiten. Dank an
den Webmaster Michael Steffan.
In und durch Krankheit
zusammengefunden:
Ernst Kahlau stellv. Vorstand
Die Spende:
Grossen Dank an Heike Linz, für
den Spendenscheck, Bild vorherige Seite (liebe Heike weiter
sooooo).
Loxy’s was ist das?
Übrigens liebe Leser, unser Kurzname als O2-Patienten mit LOT
lautet schon seit Jahren Loxy’s.
Ein zwar treffenderer Name
wäre ja „Oxy’s, von Oxygenium =
Sauerstoff, aber ich glaube mancher würde dabei zu sehr an das
Tierreich denken.
Publikationen:
Die neue Protokollführerin
Marion Seger, geb. Wiesner bei
ihrer Hochzeit mit Alfred Seger
am 12.12.2001 um 12 min. vor
12.00 Uhr in Wasserburg am
Inn.
Michael Steffan stellv. Vorstand
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28. Dezember 2000:
Atemcenter Bad Reichenhall
Patientenschulung
15. Januar 2001:
Atemcenter Bad Reichenhall
Patientenschulung
2. - 4. Februar 2001:
Konsensuskonferenz in Kassel
23. Februar 2001:
Rehaklinik Prinz Luitpold
Patientenschulung
Anschließend Gespräche bei
Linde Austria wegen Gründung
LOT Austria
März 2001:
O2 - Report ausgeliefert
5. April 2001:
Salzburg Medizinmesse wegen
LOT Austria Gründung
12. April 2001:
Primarius Dr. Wurzinger
Gespräch wegen LOT Austria
Gründung
23. April 2001:
Rundfunktermin in Salzburg für
Rupertigau Sender
30. April 2001:
Bad Reichenhall Patientenschulungsprogramm
16. - 17. Juni:
Bad Reichenhaller Kolloquium
15. Juni:
Hauptversammlung der Atemwegsliga
11. Juli:
Atemcenter Bad Reichenhall
Patientenschulung
13. Juli:
Wangen Ärzteschulung O2-Technik und Leben
21. Juli:
Rüdiger Tobehn Beerdigung
26. Juli:
Atemcenter Erlangen Neugründung
September 2001:
O2-Report ausgeliefert
12. - 14. Oktober:
5. Deutscher Patientenkongress
mit Jahreshauptversammlung
der LOT
Bericht des Schatzmeisters
Detaillierter
Kassenbericht:
(siehe Anhang)
Der Revisor Herr Dr. Kerschl
hatte keine Beanstandungen an
der Kassenführung.
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Fotos: Dirmeier – der neue Vorstand der LOT, v. l.: A. Seger,
M. Seger, H. Dirmeier,
M. Steffan, E. Kahlau
Kongressbesucher
Entlastung des Vorstandes
Die Entlastung des Vorstandes
wurde beantragt und durch die
anwesenden Mitglieder per Akklamation bei einer Enthaltung
erteilt.
DM auf 5,00 Euro wurde einstimmig angenommen.
Der Mindestjahresbeitrag ist
somit auf 5,00 Euro festgelegt
Neuwahlen des Vorstandes
und der Beisitzer / innen:
neue Vorstandsliste im REPORT ausgedruckt
Verschiedenes, Wünsche und
Anträge
Umstellung auf den EURO.
Die Umstellung des Mindestjahresbeitrag von 10,00 DM auf 5,00
Euro wurde per Akklamation
vorgenommen.
Der Vorschlag des Vorstandes
von 10,00 DM auf 5,00 Euro umzustellen wurde einstimmig
angenommen.
Weitere Vorschläge erfolgten
nicht.
Beschluß: Die Umstellung des
Mindestjahresbeitrag von 10,00
Heike Linz bei
Schecküberreichung mit
A. Seger u. H. Dirmeier
Vorschlag zu den Wahlen: Die
Stimmzettel vorher am Eingang
austeilen.
Infomaterial an Ärzte in Kroatien senden? Nach Zusendung
der jeweiligen Adresse möglich.
Wo bekommt man den Notfallausweis gemacht? Nach
An-forderung durch den jeweiligen Arzt.
Schulung von Notärzten? Wir
werden der Sache nachgehen
und berichten.
Genaue Besucherzahl dieses
Kongresses: Registriert wurden 127 davon 87 Mitglieder.
Nach dem Schlußwort des 1. Vorsitzenden wurde die Hauptversammlung 2001 geschlossen.
In eigener Sache
Weißwurstfrühstück
am Sonntag
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Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff - Langzeit - Therapie (LOT) e. V.
1. Vorstand: Hans Dirmeier, Brunhuberstr. 23, D - 83512 Wasserburg
Telefon: 08071-9225961, Fax: 08071-95508
eMail: [email protected], Internet: www.selbsthilfe-lot.de
an alle Mitglieder der Deutschen Selbsthilfegruppe für Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT),
an alle Mitglieder des wissenschaftlichen, med. pharm., und techn. Beirates,
an alle Förderer und Sponsoren der „LOT“,
an alle die sich für die Sauerstoff - Langzeit - Therapie (LOT) interessieren !!
an alle Förderer und Gönner der Deutschen Selbsthilfegruppe für Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT
Neuigkeiten
aus der SHG - LOT:
Mitgliederstand z.Z. ca. 1000 mit
stark ansteigender Tendenz.
Herzlichen Dank, an alle die
unsere SHG - LOT im Jahr
2001 unterstützt und gefördert haben. Ganz besonderer
Dank an die Deutsche Atemwegsliga e.V. und an die Bad
Reichenhaller Forschungsanstalt für Erkrankungen der
Atmungsorgane e.V.
Vergessen wollen wir auch
nicht unsere Industrie und
Medizinfachbetriebe
Termine/Aktivitäten:
Februar/März:
Auslieferung vom O2 - REPORT
Nr.: 1/2002
13. - 17. März 2002
Kongress Pneumologie in
Bochum 2002
22. Juni - 25. Juni 2002
Bad Reichenhall – 33. Kolloquium
Dt. - SHG - LOT e. V. mit eigenem Werbestand anwesend (3
Tage)
Workshop der Deutschen Selbsthilfegruppe Sauerstoff - Langzeit
- Therapie (LOT) e. V.
Thema – Lebensqualität und
Lebensverlängerung unter LOT
(Auswertung unserer Fragebogenaktion)
Ich habe keinen Tag bereut ! Ein
Betroffener berichtet über jahrelange Erfahrungen mit der Langzeit - Sauerstoff - Therapie
September 2002
Auslieferung vom O2 - REPORT
Nr.: 2/2002
Oktober 2002
05. - 06. Oktober 2002
6. Deutscher Patientenkongress
mit Jahreshauptversammlung
der SHG - LOT (Einladung im
O2 - Report für alle Mitglieder
und Interessierte)
Industrieausstellung von Sauerstoff und Atemgeräten.
Gemeinnützigkeit
und Steuerabsetzungen:
Das Finanzamt Traunstein hat
uns, mit Freistellungsbescheid
vom 29. Juni 2000, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuerbefreiung erteilt, sowie als
gemeinnützige Körperschaft, wegen Förderung der öffentlichen
Gesundheitspflege, anerkannt,
unter nachfolgender Steuernummer:
Steuernummer - 186/30367
somit sind wir zur Ausstellung
von Zuwendungsbescheinigungen (Spendenquittungen) befugt!
Der Mitgliedsbeitrag zur Dt.
Selbsthilfegruppe Sauerstoff Langzeit - Therapie e. V. ist bei
der Einkommensteuererklärung
absetzbar !!
Jahreshauptversammlung 13.10.2001
Hauptversammlung am 13.
Oktober 2001 im alten Kurhaus Bad Reichenhall
Eröffnung der Jahreshauptversammlung durch den 1. Vorsitzenden Hans Dirmeier
Begrüßung der anwesenden Mitglieder und Verlesung der nachfolgenden Tagesordnung:
1. Begrüßung und Eröffnung
2. Beschlußfassung der Tagesordnung
3. Berichte des 1. Vorsitzenden
(Hans Dirmeier)
4. Bericht des Schatzmeisters
(Herrn Seger)
5. Aussprache zu den Berichten
6. Entlastung der Vorstandschaft
Pause ca. 10 Minuten
7. Neuwahl des Vorstandes und
der Beiräte
8. Verschiedenes, Wünsche und
Anträge
9. Schlußwort des 1. Vorsitzenden
Die Tagesordnung wurde zur Abstimmung gestellt und per Akklamation einstimmig angenommen.
Bericht des 1. Vorsitzenden:
Gedenken an die verstorbenen
Mitglieder
Mitgliederstand: z.Z. ca. 950
(Stand 10/2001) mit stark ansteigender Tendenz.
Termine/ Aktivitäten
2000 - 2001
21. - 22. Oktober 2000:
5. Deutscher Patientenkongreß mit Jahreshauptversammlung der SHG - LOT
(Einladung im O2 - Report für
alle Mitglieder und Interessierte)
25. November 2000:
Stützpunkt Franken Referat O2
21. November 2000:
Notartermin in Wasserburg Eintragung des Vorstandes (Schatzmeister)
30
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Der Vorstand der LOT (gewählt Oktober 2001 - 2005)
Funktion
Vorname
Name
Strasse
L Plz.
Ort
Telefon
Fax
1. Vorstand:
Hans
Dirmeier
Brunhuberstr. 23
D
83512
Wasserburg
08071-9225961
08071-95508
stellv. Vorstand:
Ernst
Kahlau
Ritschermoor 22
D
21706
Drochtersen
04148-5281
04148-5281
stellv. Vorstand:
Michael
Steffan
Denekamper Str. 110
D
48529
Nordhorn
05921-16629
05921-990383
Schatzmeister:
Alfred
Seger
Nyköpinger Str.2
D
91207
Lauf a. d. Peg.
09123-964870
09123—964871
Schriftführerin:
Marion
Seger
Nyköpinger Str.2
D
91207
Lauf a. d. Peg.
09123-964870
09123—964871
Beisitzer
Martin
Götz
Wilhelm-Busch-Weg 1
D
86368
Gersthofen
0821-473357
0821-473357
Beisitzerinnen
Ilka
Kaupp
Schölemerstr. 1
D
66606
St. Wendel
06851-907334
06851-907334
Beisitzer
Dr. Johannes
Kerschl
Reha-Klinik Prinzregent Luitpold
D
83435
Bad Reichenhall
08651-774-0
08651-774-416
Beisitzerinnen
Dr. Birgit
Krause-Michel
Städt. Krankenhaus
D
83435
Bad Reichenhall
08651-772-0
08651-67379
Beisitzerinnen
Sonja
Lorum-Mayer
Zillertal Str. 36
A
5020
Salzburg
0043-662-435854
0043-662-435857
Beisitzerinnen
Christa
Neermann
Angerstr. 14
D
94130
Obernzell
08591-1237
08591-1237
Beisitzerinnen
Ursula
Nieland
Stühmeyer Str. 42
D
44787
Bochum
0234-3387430
0234-3387431
Sämtliche Mitglieder des Vorstandes sind Ansprechpartner für Fragen und leiten Fragen bei Bedarf an die richtige Stelle zur Beantwortung weiter !!!
Ansprechpartner/innen für Reisen unter O2 siehe O2-REPORT unter Reisen.
Regionale Gruppen, Stützpunkte u. Ansprechpartner der LOT in Deutschland
für Sauerstoff - Langzeit - Therapie:
Anrede
Vorname
Name
Strasse
L PLZ
Ort
Bundesland/gebiet/PLZ
Telefon
Fax
Frau
Ingrid
Breun
Bunsenstr. 20
D
München
Alpha1 München
089-676891
089-676891
Herrn
Dr. med.
Hans Georg
Brückner
Gletschersteinstr. 47
D
04299
Leipzig
Leipzig/Umgebung
0341-8617766
Frau
Bärbel
Forster
Isarstr. 61
D
93057
Regensburg
Niederbayern/Oberpfalz
0941-48431
Herrn
Joachim
Gaumnitz
Lindenstraße 52
D
08315
Bernsbach
Chemnitz/Stadt/ Landkreis
03774-34505
Herrn
Hans
Geißler
Warburghof 12
D
30627
Hannover
PLZ-Breich 3000
0511-5499060
0511-5499090
Herrn
Dr. Michael
Hillebrand
Luciagasse 7
D
45894
Gelsenkirchen
Rheinland/Ruhrgebiet
0209-37352
0209-377579
Herrn
Heinz
Höfers
Am Münster Wald 10
D
65779
Kelkheim
Raum Frankfurt
06195-2870
06195-2870
81735
03774-34505
Herrn
Ernst
Kahlau
Ritschermoor 22
D
21706
Drochtersen
Hamburg-Stade-Holstein
04148-5281
04148-5281
Frau
Ilka
Kaupp
Schölemerstr. 1
D
66606
St. Wendel
Saarland
06851-907334
06851-907334
Herrn
Wilfried
Kreft
Mathilde-Kaiser-Str. 18
D
45138
Essen
Essen und Umgebung
0201-277792
Frau
Lu
Krüger
Leutstettener Str. 6
D
82319
Starnberg
Apha1 Oberbayern
08151-29498
08151-28888
Frau
Sonja
Lorum-Mayer
Zillertal Str. 36
A
5020
Salzburg
Österreich
0043-662-435854
0043-662-433857
Herrn
Reiner
Lüttel
Ringstr. 17
D
53474
Heimersheim
Apha1 Bundesgebiet
02641-79459
02641-79885
Herrn
Dr. Jürgen
Mayer
Reha-Klinik St. Blasien, D
Muchenländerstr. 4a
79837
St. Blasien
Baden-Württemberg
07672-487-0
Frau
Christa
Neermann
Angerstr. 14
D
94130
Obernzell
Raum Passau
08591-1237
08591-1237
Frau
Ursula
Nieland
Stühmeyer Str. 42
D
44787
Bochum
Rheinland/Ruhrgebiet
0234-3387430
0234-3387431
Herrn
Alfred
Seger
Nyköpinger Str. 2
D
91207
Lauf a. d. Pegnitz
Franken PLZ 90-91
09123-964870
09123-964871
Frau
Petra
SilbermannSchulz
Karl-Hansen-Klinik,
Antoniusstr. 19
D
33175
Bad Lippspringe
PLZ-Bereich 30-33,37,59
05252-954058
11.30-12.30 Uhr
05252-954006
05921-990383
Herrn
Michael
Steffan
Denekamper Str. 110
D
48529
Nordhorn
PLZ-Bereich 2,48,49
05921-16629
Frau
Maria
Triendl
Kästrich 53
D
55116
Mainz
Mainz/Umgebung
06131-52385
Herrn
Rolf
Ulbricht
Karener Str. 35
D
03058
Kiekebusch
Bundesland Brandenburg
0355-525157
0355-525157
Herrn
Helmut
Valtin
Am Bahnhof 3
D
67294
Morschheim
Osthofen/Rhein
06352-789805
06352-789805
Frau
Anna-Maria
Weik
Karl-Blessing-Str. 13
D
75305
NeuenburgWaldrennach
SH Alpha-1-PI-Mangel
07082-940763
07082-1346
Selbsthilfegruppen mit ähnlicher Thematik.
Adressen und Nachfragen sind bei „NAKOS“ (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von
Selbshilfegruppen der DAG SHG e.V.) möglich unter dem Titel „GRÜNE ADRESSEN 2000/2001“ kann eine
Informationsbroschüre angefordert werden !
Bezugsquelle:
NAKOS Albrecht-Achilles-Str. 65 D - 10709 Berlin Tel.:030-891 40 19 Fax:030-893 40 14
Impressum:
Herausgeber und Anzeigen: Deutsche - Selbsthilfegruppe - Sauerstoff - Langzeittherapie (LOT) e. V.
1. Vorsitzender: Hans Dirmeier, Brunhuberstrasse 23, D - 82512 Wasserburg a. Inn
Verantwortlicher Redakteur: Hans Dirmeier, Brunhuberstrasse 23, D - 82512 Wasserburg a. Inn
Druck: Druckerei Weigand, Wambach und Peiker GmbH, 83523 Wasserburg a. Inn, Dr.-Fritz-Huber-Str. 12 Tel.: 08071/3904
Alle Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. Für unverlangte Manuskripte und Fotos, wird keine Haftung
übernommen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.
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O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
„Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff- Langzeit- Therapie (LOT)“
Wer sind wir?
Am 27. September 1997 wurde in
Bad Reichenhall, anläßlich unseres
1. Patientenkongresses die Selbsthilfegruppe gegründet.
Namhafte Persönlichkeiten aus der
Medizin, der Wissenschaft und der
medizinischen Industrie gehören zu
unseren Gründungsmitgliedern
und stehen dem Vorstand zur
Unterstützung und als Berater zur
Verfügung.
Was wollen Wir?
Wir wollen Betroffenen und Ihren
pflegenden Angehörigen unter
anderem durch gemeinsame
Gespräche, Mut machen, wieder in
die und an die Öffentlichkeit zu
gehen. Sie sollen nicht im Glauben
leben von der Gesellschaft
vergessen oder
ausgeschlossen zu sein.
Wir wollen Hilfe anbieten in allen
Fragen der Sauerstoff – Therapie
und der dazugehörigen
Medizintechnik.
Bei Schwierigkeiten mit
Kostenträgern, Behörden und
Versorgungsämtern wollen wir
helfend vermitteln.
Wir verstehen uns als Partner von
Ärzteschaft und Kostenträgern,
sowie aufgrund unserer mehr als
15-jährigen Erfahrung in der
Sauerstoff - Langzeit - Therapie
auch als Ratgeber für Gutachter,
Behörden, Kostenträgern und vor
allem für Patienten.
Selbst Ärzte, Angestellte und
Beamte der Kostenträger und Versicherungen haben Probleme sich
in die Psyche
eines Atemwegserkrankten hineinzuversetzen.
Deshalb, so finden wir, ist es höchste Zeit, die Öffentlichkeit auf uns
und unsere Sorgen aufmerksam zu
machen.
Was machen wir?
Kontaktpflege!
Hilfe zur Selbsthilfe!
Erfahrungsaustausch!
Miteinander reden bei Treffen und
Ausflügen!
Hilfe bei der Suche nach Ärzten
und Therapeuten mit Fachkenntnissen in der O2 - Therapie!
Hilfe und Unterstützung mit Ratschlägen für die Reise!
(Bahn, Schiff, Auto und Flugzeug)
Telefonische Beratung bei allen
Alltagsproblemen, die mit der
Erkrankung und der O2 - Therapie
anstehen!
Ein - bis zweimaliges Erscheinen
unserer Zeitung, mit Berichten und
Produktvorstellungen!
Tips und Tricks zur O2 - Therapie!
(Geräte, Schläuche, Kupplungen,
Nasenpflege, steriles Wasser usw)
Ausgabe eines Noffallausweises
für die O2 - Therapiepatienten!
Teilnahme an Kongressen und
Symposien, die Sauerstofflherapie
zum Thema haben!
Zusammenarbeit mit allen
Gremien, Stiftungen, Forschungsanstalten, Gesellschaften und
natürlich der
263 Deutschen Atemwegsliga
unter deren Schutzdach wir uns
satzungsgemäß gestellt haben!
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich die Deutsche Selbsthilfegruppe für Sauerstoff – Langzeit – Therapie (LOT) e. V.
den Jahresbeitrag in Höhe von ¤
Konto Nr.:
jeweils für ein Jahr von meinem
bei der Bank:
Bankleitzahl (BLZ):
bei Fälligkeit einzuziehen.
Kontoinhaber: (Name und Adresse):
Datum, Unterschrift
ACHTUNG NEUE BANKVERBINDUNG
Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg am Inn, Konto Nr. 35 600, Bankleitzahl 711 526 80
Bankeinzug der Mitgliedsbeiträge ab sofort möglich!!!!!!
Um die Finanzverwaltung zu vereinfachen (Erinnerungen kosten auch Porto und Verwaltungsaufwand) bitten wir alle Mitglieder uns die Abbuchung des Jahresbeitrages zu ermöglichen. Bitte füllen Sie obige Einzugsermächtigung aus und schicken sie
an unseren Schatzmeister Herrn Alfred Seger – Nyköpinger Str. 2 – D-91207 Lauf a. d. Pegnitz
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O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Reiseversorgung
Österreich
Air Liquide Austria GmbH
Sendnergasse 3O,
A-2320 Schwechat
Tel: 0043-1-70109-288
Fax: 0043-1-70109-318
Die Patienten für die Urlaubsländer
beraten, Urlaubsversorgungen organisieren. Es ist in unserer Organisation nicht notwendig daß Patienten
direkt im Urlaubsland etwas zu
organisieren haben, alles wird bereits im Heimatland von der lokalen
Organisation gemanagt!
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
Italien
VIVISOL Deutschland
Büro Krefeld / NRW
Herr Jochen Faschina
Tel. 02151 / 958165
Fax 02151 /958222
Preis:
Aufstellungsgebühr: 230,00 Euro
(einmalig)
Tagespauschale
(incl. Verbrauchsmaterial) 9,50 Euro
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
Firma Gastec srl
Frau Marcella Sparzzadeschi
(spricht Deutsch)
Via T. Tasso, 29
20010 Pogliano Milanese
Uff. Comm. e Contabilita;
Tel. 0039/0293282391
Fax: 0039 / 0293255176
eMail:
marcella.spazzadeschi @ medicair.it
Internet: www.medicair.it
Terminabeprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
Kroatien – Istrien
Ein Dank an Alle die mir geholfen
haben!! Nach vier Wochen hervorragender Betreuung im Städt. Krankenhaus Bad Reichenhall, bin ich
jetzt wieder in meiner zweiten Heimat Istrien – Croatien, als Langzeitpatient zurückgekehrt. Wir wohnen
in einem kleinen Dorf am Ende des
Linki-Fjords, nicht weit von Rovinij
Porec - Pula, enffernt. Als O2-Patient
kann ich dieses Klima sehr empfehlen und habe mir zur Aufgabe
gemacht, die Urlaubsbetreuung
gleicher Patienten zu organisieren.
Auch hier gibt es einen guten Facharzt (Internist, spricht Deutsch) der
euch mit Rat und Tat zur Seite steht.
Die Sauerstoffversorgung wird von
mir übernommen und die Adria –
Meeresbrise von der Natur. Für kulinarische Genüsse empfehlen sich
viele preiswerte Gasthäuser. Auch
schöne Boots- und Ausflugsfahrten
können organisiert werden.
Auf Euren Anruf oder Fax freut
sich:
Herrn Herrmann Kastner
(spricht Deutsch)
Brajkovici 8
52352 Kanfanar Kroatien
Tel. / Fax 0038552/848371
Spanien – Balearen
Kanarische Inseln
TSI-Reisecenter
Herr Thorsten Stening Cranger Str.
313 · 45891 Gelsenkirchen-Buer
Tel. 0209/787870 Fax 0209/75246
eMail: thorsten.stening @ arcormail.de
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
EU- Raum
und International
VitalAire
Frau Wollgast
David-Ricardo-Str.14 28832 Achim
Tel: 0421 - 4863 -108 Fax: 0421 4863 - 101
eMail: [email protected]
Internet: www.vitalaire.de
Die Patienten für die Urlaubsländer
beraten, Urlaubsversorgungen organisieren. Es ist in unserer Organisation nicht notwendig daß Patienten
direkt im Urlaubsland etwas zu
organisieren haben, alles wird
bereits im Heimatland von der lokalen Organisation gemanagt!
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
CRIO Medizintechnik
Herr Dirk Eisenbach
Tel. 07231 / 9491-0
Fax 07231 /482368
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
Dräger HomeCare
Herr Michael Remmers
Tel. 06122 / 938-923
Fax 06122 / 938-999
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
Reisebüro am
Marienplatz
Frau Jutta Mauritz
oder
Frau Fichtl – Huber
Marienplatz 25
D-83512 Wasserburg
Tel. 08071 / 40628
Fax: 08071 / 8150
eMail: [email protected]
Internet:
www.reisebuero-ammarienplatz.de
Terminabsprache mindestens
vier Wochen vor Reiseantritt
VITA GLOBAL
TEAM MALLORCA
SERVICE - BETREUUNG PFLEGE
Deutsche Sozialstation
Mallorca, S. L.
Plaza Mayor 3 C
07002 Palma de Mallorca
CIF: BO7911191/IK: 20080085
Tel: 971-229079
Fax: 971-728576
E-Mail: [email protected]
Intern: www.vitagold.de
Repräsentanz Deutschland
VITAGLOBAL e. K.
Bernhard Seng
Gneisenaustraße 13
30175 Hannover
Telefon (0049) 511-606.999-0
Telefon (0049) 511-606.999-10
E.-Mai: [email protected]
12
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Neues aus der Medizintechnik (Technik in Lauerstellung)
Tief durchatmen
MPO GmbH in Aschau auf Innovationskurs
Der Einsatz von Brennstoffzellen in der Medizintechnik
Einfacher geht es nicht mehr.
Der Prototyp MPO2 ease funktioniert nach dem Motto „plug &
play“: Netzstecker in die Steckdose, blauen Deckel aufschrauben, destilliertes Wasser einfüllen, Deckel wieder schließen,
Na-senbrille aufsetzen – und tief
durchatmen. Wohltuender Sauerstoff füllt die Lungen von Patienten, die aufgrund von Erkrankungen der Atemwege, des
Herzens, aber auch der Niere
und der Leber unter akutem oder
chronischem Luftmangel leiden.
Kein Vergleich zu den herkömmlichen Sauerstoffkonzentratoren.
Sie sind voluminös, schwer und
laut und entsprechend umständlich zu transportieren, auszuliefern und zu bedienen.
ease ist kaum größer als ein tragbares Radio, leicht
per Kurier zu verschicken und vom
Patienten einfach
unter den Arm zu
nehmen. Ein intelligentes Sauerstoffsparsystem
sorgt dafür, dass
der begehrte O2
nicht pausenlos,
sondern nur fallweise
erzeugt
wird.
MPO2 ease
Der Sauerstoffkonzentrator aus
Oberbayern ist somit das erste
medizintechnische Gerät, das
Brennstoffzellen kommerziell
nutzt. Weltweit steckt die Industrie derzeit hohe Summen in
die Entwicklung der neuen Technologie, die als Energiequelle der
Zukunft gilt. Brennstoffzellen
sind hocheffiziente und umweltfreundliche Systeme zur Wärme-
Technische
Spezifikationen
MPO2 ease
„Bei uns steht das Wohl des
Patienten im Vordergrund“,
unterstreicht MPO-Chef KarlHeinz Hecker und begann mit
Hilfe einer ganz neuen Technologie eine viel komfortablere und
intelligente Mini-Version zu entwickeln. Er ersetzte die gängige,
großvolumige Molekulartechnologie zur Filterung des Sauerstoffs aus der Luft durch die
Brennstoffzellentechnologie.
Dabei funktioniert die Brennstoffzelle als Elektrolyseur, um
Wasser in Sauerstoff und Wasserstoffionen zu zerlegen. Die so
genannte Optimierte Elektrolysezelle (OEZ) hilft Platz und
Energie zu sparen. Der MPO2
쐌 Bis zu 0,75 L/min
쐌 Sauerstoff
쐌 50 ML pro Atemzug
쐌 300 W
쐌 H2O-Verbrauch
쐌 ca. 1,5 - 2 L/Woche
쐌 Schallpegel ≈ 30 dbA
쐌 Volumen < 8 L
쐌 Gewicht < 6 kg
und Stromerzeugung, die sich
vor allem für kleine und kleinste
Anlagen eignen. Sie lassen ein
beträchtliches Marktpotential im
Verkehrssektor (Autos, Busse,
Boote, Flugzeuge), in der Energiewirtschaft (Heizkraftwerke,
Heizgeräte) und bei tragbaren
elektrischen Kleingeräten (Notebooks und Handys) erwarten.
Vorteile von MPO2 ease
Für den Patienten
– reduzierte Wartezeiten, da
– das Gerät per UPS ver– schickt werden kann
– klein und leise
– keine Vibrationen
– geringes Eigengewicht
– niedriger Energieverbrauch
– kann in der Wohnung leicht
– transportiert werden
– Mitnahme im Auto und in
– den Urlaub möglich
– Wasser kann im Super– markt gekauft werden
– 100 % Sauerstoff
– (kein Argon)
– gerät folgt dem Atemmuster
– des Patienten
– „auto adjust“ sowie „smooth
– ramp“ up Funktion
16
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Die Entdecker des Sauerstoffs:
lieber ins Exil als unter die Guillotine
Prof. Dr. Dietrich Nolte, Städtisches Krankenhaus Bad Reichenhall
Der Sauerstoff, unser Lebenselexier, ist erst im Jahre 1771
entdeckt worden – und zwar
unabhängig voneinander durch
den Engländer Priestley und den
Franzosen Lavoisier.
Joseph Priestley (1733 - 1804)
war eigentlich ein Hobbychemiker und hauptberuflich als
Pfarrer tätig. So war er anfangs
auch mehr dem Glauben als der
Gewissheit zugeneigt. Vielleicht
verfiel er deshalb besonders
leicht dem Sauerstoff-PlaceboEffekt, der bis heute bei den paramedizinischen Anwendungen
des Sauerstoffs eine so große
Rolle spielt. Nach mehreren Versuchen an Mäusen riskierte er
selbst eine Prise von dem neuentdeckten Gas und hatte den
Eindruck, daß seine Brust „felt
peculiarly light and easy for
some time afterwards“. Er hatte
bereits erkannt, daß Pflanzen
offenbar in der Lage waren,
„pure air“ (reine Luft) selbst zu
erzeugen: Er beobachtete, daß
eine Kerze in einem abgeschlossenen Glasgefäß sehr viel länger
brennen konnte, wenn durch
chlorophyllhaltige Minzenblättern unter dem Einfluß des Sonnenlichts Sauerstoff produziert
wurde.
Im Oktober 1774 besuchte
Priestley in Paris seinen berühmten Chemiekollegen Antoine Laurent Lavoisier (1743 1794). Er hatte zu gleicher Zeit
wie Priestley durch Erhitzen von
trockenem Silbercarbonat zum
ersten Mal Sauerstoff hergestellt
und ihm den bis heute weltweit
geläufigen Namen „Oxygen“
(Säurebildner) gegeben. Im Gegensatz zu Priestley hatte er eine
grundlegende
naturwissenschaftliche Ausbildung erhalten
und konnte in einem ausgeklügelten Experiment nachweisen,
daß ein Meerschweinchen den
von ihm neu entdeckten Sauerstoff aufnahm und in der gleichen Zeit CO2 produzierte. Auf
irgendeine Weise mußte somit im
Körper ein Verbrennungsvorgang stattfinden, bei dem O2 in
CO2 umgewandelt wird.
Lavoisier war ein unbestechlicher Wissenschaftler. Er hatte
das Unglück, ausgerechnet mit
dem Halbmediziner Jaques Paul
Marat aneinanderzugeraten, der
als Präsident des Jakobinerclubs
einer der radikalsten Führer der
Französischen Revolution war –
einem Anhänger des obskuren
Biomagnetismus von Franz Anton Mesmer, der mit seinen Pa-
riser Magnetzubern einen mystischen Magnetismus von Mensch
zu Mensch übertragen wollte.
Lavoisier hielt die „Zuber“ zurecht für „faulen Zauber“ und
mußte dafür bitter büßen. Marat
brachte ihn „posthum“ am 8. Mai
1794 unter die Guillotine. Zu diesem Zeitpunkt war Marat selbst
nämlich schon Opfer eines Attentats durch die Royalistin Charlotte Corday geworden, die danach ihrerseits unter der Guillotine starb.
Priestley hat Lavoisier um 10
Jahre überlebt, weil er so vernünftig war, politischen Anfeindungen aus dem Wege zu gehen.
Er bekam als Anhänger der französischen und amerikanischen
Revolution erhebliche Probleme
mit den englischen „Authorities“
und mit dem antirevolutionären
„Mob“ und ging als spontane
Reaktion auf die mutwillige Verwüstung seines Labors noch im
gleichen Jahr, als Lavoisier
starb, in die Vereinigten Staaten
ins Exil. Er verbrachte in einem
winzigen Ort in Northumberland
noch einige ruhige Jahre und ist
im Alter von 71 Jahren gestorben. Sein Heim ist heute ein
Museum.
14
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Atemtherapie von Heike Linz – Fortsetzung
Die „Autogene Drainage“ –
eine Selbsthilfetechnik zur Entfernung
von Schleim aus den Atemwegen
Husten Sie Ihren Schleim nicht
hoch – atmen Sie diesen nach
oben!
Wie soll das funktionieren? Natürlich mit der richtigen AtemTechnik, der „Autogenen Drainage“!
Diese Selbsthilfetechnik wurde
in Belgien von den Ärzten Prof.
Alexandre und Dr. Dab sowie von
den Physiotherapeuten J. Chevaillier entwickelt. In Deutschland ist sie auch unter den
Namen „Modifizierte Autogene
Drainage“ bekannt.
Ursprünglich wurde diese Therapieform fast ausschließlich bei
Mukoviszedosepatienten angewendet. Der aktive Arbeitskreis
der Physiotherapeuten Mukoviszidose e. V. und Prof. Lindemann
hat die Technik auch in Deutschland etabliert.
Zunehmend findet die „Autogene
Drainage“ Anwendung bei anderen Krankheitsbildern und ist
für Sauerstoffpatienten mit großen Mengen Schleim bestens
geeignet.
Herr Chevaillier hat sich
besonders mit der Atemphysiologie der Lunge beschäftigt. Das
Prinzip der „Autogenen Drainage“ ist sehr einfach. Langsame
kombinierte Brust- und Bauchein-atmung durch die Nase;
Atem-pause für 2 - 3 Sekunden;
Ausatmung durch die Nase, die
offene Lippenbremse oder den
halb geöffneten Mund.
Zuerst erfolgt eine passive Ausatmung (Rückstellkräfte der
Lunge) danach eine Aktive mit
sanften Einsatz der Ausatemmuskeln (schräge Bauchmuskeln, Zwischenrippenmuskeln).
Perfekt – doch so simpel wie es
auf den ersten Blick scheint ist
es nicht! Sie müssen lernen zu
spüren und zu hören ob der
Schleim in den großen oder kleinen Atemwegen sitzt.
Entsprechend nehmen Sie lange
oder kurze Einatemphasen vor.
Bei der Ausatmung spielen Sie
mit den oben genannten Ausatmungsvarianten um eine optimale Strömungsgeschwindigkeit
und ein langes weithalten der
Bronchien zu erzielen. (Der Luftstrom befördert nämlich ihr
Sekret in den Atemwegen und
schert es von der Bronchialwand
ab).
Gleichzeitig nutzen Sie die
physiologischen Weitenschwankun-gen der Bronchien bei der
Ein- und Ausatmung. Das Sekret
wird von den kleinen Atemwegen
in die großen Atemwege gedrükkt und mit Hilfe des Luftstroms
Richtung Mund transportiert.
Mit einem kräftigen Hustenstoß
oder Räuspern kann es dann
abgegeben werden.
Die „Autogene Drainage“ sollte
vor den Mahlzeiten und am besten kurz nach der Inhalation
oder bei geübten Patienten auch
während dieser angewendet werden.
Die Therapiedauer richtet sich
nach Konsistenz und Menge des
Sekretes, Kraft der Atemmuskulatur, Empfindlichkeit des
Bronchialsystems und individuelles Befinden des Patienten.
Sie beträgt zwischen 20 Minuten
und einer Stunde.
SchwerbehindertenParkplätze
Wer oft ins Ausland fährt, für
den könnte der neue „EUPARKAUSWEIS“ für Menschen mit Behinderung interessant sein. Er ist ab 1.
Januar erstmals in allen EUMitgliedsländern gültig und
muß gut sichtbar im Auto
ausgelegt werden. Bei Auslandsreisen müssen aber immer die landesspezifischen
Vorschriften beachtet werden.
Der Ausweis kann in den
Gemeindeverwaltungen beantragt werden, hierbei wird
ein Lichtbild benötigt.
TIPPS und TRICKS
Tipps und Tricks sind als Broschüre erhältlich.
Bitte einen an Euch selbst
mit 3,– DM adressierten DIN
A 5-Umschlag an:
Hans Dirmeier
Brunhuberstr. 23
D-83512 Wasserburg
schicken. Telefonische Bestellungen oder per Fax können
aus zeitlichen Gründen nicht
bearbeitet werden.
Medizinische
Lehrbuchreihe
Medizinische
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können bei folgender Adresse
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UNI-MED Verlag AG
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Diese kräftesparende Methode
kann mehrmals täglich angewendet werden. Alle Physiotherapeuten mit zusätzlicher Ausbildung als Mukoviszidosetherapeut/ in können diese Technik
vermitteln und in regelmäßigen
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Frau Dr. Krause-Michel
bei den Kindern
Es fällt uns schwer, das Erer-Tal zu
verlassen. Zu sehr hat uns diese herbschöne Gegend in ihren Bann gezogen,
zu innig waren die Begegnungen mit
den Menschen, zu stimmungsvoll die
Abende auf der „schönsten Terrasse
der Welt“, wie es Karlheinz Böhm formuliert. Aber wir sind neugierig und
wollen noch andere Projekte sehen.
Schließlich hat die Stiftung Menschen
für Menschen in insgesamt 4 Projektgebieten tausende von Einzelmaßnahmen verwirklicht! Krankenhäuser,
Schulen, Waisenhäuser, Mädchenheime, Kindergärten, Deiche, Brücken,
Strassen, Brunnen, Erosionsschutz –
in fast allen humanitären, sozialen
und wirtschaftlichen Bereichen ist
Karlheinz Böhm über seine Stiftung
aktiv geworden. So wurden bisher 729
Brunnen und Wasserstellen geschaffen, 63 Schulen entweder neu errichtet oder bestehende umfassend renoviert und 55 Krankenhäuser oder
Krankenstationen mit einem Einzugsgebiet von fast 2 Millionen Menschen
errichtet. Besonders stolz ist Karlheinz Böhm auf das aus Indochina
eingeführte Vetivergras zur Bodenstabilisierung. Damit konnte die bedrohliche Erosion von Berghängen, die
jeglichen Ackerbau in den betroffenen
Gebieten unmöglich machte, weitestgehend ge-stoppt werden. 20 000 km
Vetivergras – auch „Karlsgras“ genannt – wurde bisher verpflanzt.
Wir fliegen über Addis Abeba nach
Westen in Richtung Sudan in den
Bezirk Illubabor. Die Propellermaschine landet in Jima; mit dem Geländewagen erreichen wir nach etwas 5
Stunden Fahrt die Stadt Mettu. Auch
hier besitzt Karlheinz Böhm ein idyllisches, kleines Häuschen innerhalb
eines Compounds, das er alleine nutzen kann. Wir fühlen uns im Vergleich
zum Erer-Tal in eine paradiesische
Landschaft versetzt. Grüne Wiesen,
dichte Wälder, üppige subtropische
Vegetation und eine hinreißende Blumenpracht. Aber die Idylle trügt.
Ringsum bitterste Armut auf Schritt
und Tritt. Die steinige, ungeteerte
Hauptstrasse kann man nur im
Schritttempo befahren. Verwahrloste
Hütten wo man hinschaut. Vier Männer tragen eine Bahre, auf der, bis
über den Kopf zugedeckt, ein Kranker
liegt. „Die Angehörigen müssen
manchmal 4 bis 5 Tagen mit ihren
Kranken zu Fuß gehen, um ärztliche
Betreuung zu erhalten“ sagt Karlheinz mit ernster Miene. Wahrscheinlich hat er auch deshalb sein größtes
Projekt, das Mettu-Karl-Hospital, in
dieser Region gebaut. Fast 7 Millionen
Euro hat dieses 166-Betten-Hospital
gekostet, das im ländlichen PavillonStil errichtet wurde. 200 Pflegekräfte,
fünf Allgemeinärzte und vier Spezialisten gewährleisten eine umfassende
Versorgung. In vier Operationsräumen kann der deutsche Chirurg Dr.
Johannes Ignea mit einem qualifizierten Team seiner Arbeit nachgehen
„Wenn ich nicht Schauspieler geworden wäre, hätte ich mich bestimmt
zum Arzt ausbilden lassen“ sagt uns
Karlheinz Böhm. Bei einer „Visite“ auf
der Kinderabteilung erkundigt er sich
eingehend nach der Krankengeschichte jedes einzelnen Patienten, spricht
beruhigend mit ihnen, streichelt über
die Köpfe. Ein etwa 5jähriges Mädchen, das rechte Auge dick mit Pflaster verklebt, weint herzzerreissend.
„Es hat ein Tumor im Auge“ stellt
sachlich Dr. Ignea fest „morgen wird
das Auge entfernt“. Erst später erzählt er uns, dass diesem Mädchen
erst vor einem Jahr wegen dieses
Tumors bereits das linke Auge entfernt worden war. Am Abend des nächsten Tages sehen wir das Mädchen
noch einmal. Es tastet mit seinen
Händen verschiedene Gegenstände ab
und versucht, diese zu erfühlen.
Schweigend und sichtlich erschüttert
geht Karlheinz Böhm aus dem Krankenzimmer. „Man ist immer wieder so
schrecklich hilflos“ sagt er . In Äthiopien kommen auf einen Arzt 32 500
Patienten (in Deutschland 380). Der
staatliche Gesundheitsetat beträgt
pro Jahr und Einwohner etwa 20 Cent
– in Deutschland etwa 3200 Euro. Ist
angesichts dieser deprimierenden
Zahlen die Arbeit von Karlheinz Böhm
nur der berühmte Tropfen auf einen
heissen Stein? „Ich hasse dieses unsinnige Schlagwort“ schimpft er sogleich recht ungehalten, „wenn Menschenleben gerettet oder Kranke
geheilt werden, kann sich diese Frage
wahrlich nicht stellen!“ Wie recht er
hat. Mit der Fertigstellung des MetuKrankenhauses sind aber noch lange
Bild U. Krause: Frau Almaz,
K.H.Böhm, Frank Elstner (v.l.)
nicht alle Probleme gelöst. Es fallen
jährlich hohe Unterhaltungskosten
an, die ständige Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter muss gewährleistet sein und ist sehr kostenintensiv, Medikamente sind oft nur schwer
zu beschaffen. Das Krankenhaus
wurde letztes Jahr an das staatliche
Oromiya Health Bureau übergeben.
Bis zum Jahr 2003 unterstützt Menschen für Menschen das Krankenhaus
mit etwa 155 000 Euro jährlich. Nach
diesem Zeitpunkt ist das Hospital ausschließlich auf staatliche Hilfe angewiesen. Ob dann die Geldmittel
weiterhin in ausreichendem Umfang
fliessen werden, weiss heute noch niemand. Es ist nur zu hoffen, dass dieses grandiose Projekt nicht irgend
wann in der Zukunft wegen fehlender
Geldmittel gefährdet ist.
Nach dem üblichen 10-Stunden Tag
wirkt Karlheinz Böhm müde. Aber
auch beim gemeinsamen Abendessen
dreht sich alles um „seine“ Arbeit. Er
grübelt viel, diskutiert sehr wortgewandt, ist witzig, geistreich und
schlagfertig. Vor allem über die Politik
kann er sich ereifern. Die Produzenten von Waffen hält er für „die schwersten Verbrecher“, die es in der Geschichte der Menschheit gegeben hat.
Seine Worte sind bei diesem Thema
von einer ungewohnten Radikalität.
Bis spät in die Nacht diskutieren wir.
Wieder stellen wir die Frage, warum
er sich diese Strapazen antue. Diesmal gibt er die Antwort. „Ich muss es
tun. Wenn ich es nicht mache, wer
dann? Es ist so viel in den letzten 20
Jahren geschehen. Aber es liegt noch
so viel vor mir, dass ich nicht einfach
abtreten kann. Die Menschen hier
brauchen mich. Mein Vater, der Dirigent Karl Böhm, hat bis zu seinem 85.
Lebensjahr hart gearbeitet. Was hindert mich daran, es genauso zu machen. Meine Frau Almaz, später vielleicht auch mein Sohn Nici, werden
meine Arbeit irgendwann fortsetzen.
Aber solange mein Körper mitmacht
und der Kopf es zulässt, werde ich
weitermachen.“
Welch eine Kraft steckt in diesem
Mann. Welch eine Sicherheit, den
richtigen Weg gegangen zu sein und
immer noch zu gehen. Aber welch eine
Befriedigung muss es auch sein, auf
das Erreichte zurück blicken zu können. Und welch eine Wut muss in ihm
sein, wenn er noch so viel verändern
will.
Stiftung Menschen für Menschen
Brienner Str. 46, München
Tel. 089-38 39 79-0,
Fax 089-38 39 79-70
Spendenkonto:
Stadtsparkasse München
BLZ 701 500 00
Konto-Nr. 18 18 00 18
8
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im Erer-Tal. Nur wenige Kilometer
entfernt gibt es Löwen und Elefanten,
erklärt er uns. Bauern bringen eine
aus 40 bis 50 Tieren bestehende Dromedarherde in die sicheren Stallungen. Die tiefroten Strahlen der untergehenden Sonne lassen das Erer-Tal
in einem mystischem Licht erstrahlen. Es wirkt fast unwirklich, biblisch. „Spätestens bei Sonnenuntergang müssen wir ins Haus“ warnt uns
Karlheinz, „bei Dunkelheit fliegen die
Anophelesfliegen, deren Stiche zu
einer Malariainfektion führen können“. Er selbst hat schon mehrfach
Malaria, Amöbenruhr, und Fieber der
schlimmsten Art gehabt. Warum er
sich das eigentlich antut? Die Frage
bleibt heute unbeantwortet.“ Einmal
wurde ich von einer schwarzen Viper
gebissen. Eigentlich tödlich. Meine
Frau weinte und betete, ich legte mich
hin und wartete auf mein Ende. Es
geschah aber nichts. Die Schlange
hatte wohl kurz vorher ihr Gift an ein
anderes Opfer verspritzt.“ Unsere Gespräche gehen immer wieder um die
Menschen in Äthiopien. Es kann doch
nicht sein, dass Millionen von Menschen einfach verhungern, fast unbemerkt vom anderen Teil der Menschheit, empört er sich. Dies weckt in ihm
auch heute noch diese unendliche
„Wut“ über die Ungerechtigkeiten in
dieser Welt. Wir schweigen und schämen uns. Was haben wir eigentlich
getan? Natürlich hat jeder Mitleid mit
diesem leidgeprüften Volk. Wir alle
Karlheinz Böhm, Frau
Dr. Krause-Michel in der Schule
kennen diese schrecklichen Bilder von
halbverhungerten, sterbenden Kindern. Karlheinz Böhm setzt dieses
Mitleid in aktive Hilfe um. Und das
unterscheidet ihn von uns. Er ist wohl
ein ganz Grosser unserer Zeit. „Du
bist reif für den Friedensnobelpreis“
sagen wir tief beeindruckt. Er lacht..
„Ich bin vielleicht der schlimmste
Bettler der Gegenwart!“ sagt er lakonisch. Und was für ein Bettler! Er
erzählt uns von den neuesten Informationen aus seinem Münchner Büro:
Über 15 Millionen Euro hat er in
Deutschland, Österreich und der
Schweiz allein im Jahr 2001 „erbettelt“. Seine unvermindert anhaltende
Publizität verschafft ihm den Spielraum, den Ärmsten unter den Armen
zu helfen. Jeder Fernsehbericht, jedes
Interview und jeder Zeitungsartikel
hilft ihm bei seiner Arbeit. „Die Menschen müssen immer wieder aus den
Medien hören, dass fast jeder gespendete Euro der Äthiopienhilfe zufließt.“
Die notwendige Verwaltung benötigt
weniger als 6 % des Spendenaufkommens – ein im Vergleich zu anderen
Hilfsorganisatoren extrem niedriger
Wert! Vom Deutschen Zentralinstitut
für Soziale Fragen in Berlin erhält die
Stiftung Menschen für Menschen
daher Jahr für Jahr das begehrte
grüne DZI-Spendensiegel verliehen.
Ein bisschen Stolz sei er schon darauf,
sagt er uns. Zu recht.
Die Dunkelheit hat sich inzwischen
wie ein schwarzes Tuch über das ErerTal gelegt. Wir müssen ins Haus. „Es
gab Zeiten, da wollte ich alles hinschmeissen“ sagt er beim Aufbrechen.
Im Mai 1996 fuhr ein Geländewagen
mit drei Mitarbeitern von Menschen
für Menschen, vier Bauern und drei
Kindern, die kurz zuvor auf den
Wagen gesprungen waren, auf eine
Tellermine und flog in die Luft. Alle
waren sofort tot. Ob dieser Anschlag
ihm galt, weiß er bis heute nicht. Möglich kann es aber sein. Vielleicht stand
er den damaligen Unabhängigkeitskämpfern, wie sie sich nannten, im
Wege. Jedenfalls wollte er zum Zeitpunkt der verhängnisvollen Explosion
die Strecke mit seinem Geländefahrzeug selbst befahren, hatte sich aber
verspätet. Was wäre wohl geschehen,
wenn . . . ?“
Zu dem Ort des Anschlags fahren wir
am nächsten Tag zusammen mit dem
Fernsehteam von Frank Elstner. Ein
Interview mit Karlheinz Böhm wird
gedreht. Man spürt, wie nahe ihm der
Tod dieser unschuldigen Menschen
noch heute geht. Es fällt ihm schwer,
in die laufende Kamera zu sprechen.
Seine Augen wirken müde und traurig. Er hat dieses schreckliche Erlebnis bis heute nicht überwunden. Fast
erleichtert umarmt und küsst er nach
dem Interview mit Frank Elstner liebevoll eine ältere, verhärmt aussehende Frau. Es ist die Mutter eines der
bei dem Anschlag getöteten Kinder.
Nagaya – sein Dorf im Erer-Tal. 20
Jahre „Menschen für Menschen“ wird
gefeiert. Im Geländewagen fahren wir
auf den Dorfplatz. Eine große Menschenmenge empfängt uns – oder richtig Karlheinz Böhm – unter grossem
Jubel. Kaum ist er ausgestiegen, findet die Begeisterung keine Grenzen
mehr. Tanzend, singend und klatschend feiern die buntgekleideteten
Menschen ihren „Mr. Karl“. Er küsst
und umarmt jung und alt, begrüsst
überschwänglich alte Freunde, tanzt
behende im Rhythmus der Musik und
lacht dazu wie ein kleiner Junge,
erschrickt über die Messer, die über
seinem Kopf geschwungen werden,
nicht wissend, dass diese ihm später
zum Geschenk gemacht werden sollten. Es ist unter dem tiefblauen Him-
mel ein so farbenprächtiges, burleskes, ungestümes und doch so heiteres Schauspiel, dass man darüber die
Sorgen und Nöte dieser Menschen fast
vergessen kann. Es ist ein Karneval
der Lebensfreude – und der Dankbarkeit. In solchen Momenten weiss er, so
sagt er uns später, warum er sich die
jahrelangen Strapazen angetan hat.
Spätestens jetzt haben wir ihn verstanden. Die tiefe Dankbarkeit dieser
Menschen, die sie ihm – nicht nur – an
diesem Tage in überschäumender
Freude entgegengebracht haben, ist
der Kraftstoff für den Motor Karlheinz
Böhm. Seine Energiequelle. Es sind
für ihn Momente des tiefempfundenen
Glücks.
Als sich der große Wirbel etwas gelegt
hat, spricht er an „seine Familie“ in
englisch, Berhanu übersetzt ins
Amharische. Neben herzlichem Dank
und vielen Zukunftsvisionen übt er
aber auch Kritik. „Alle eure Kinder
müssen in die Schule gehen. Wenn ihr
sieben Kinder habt und nur zwei die
Schule besuchen, dann macht ihr
etwas falsch!“ Er erntet lautstarke
Zustimmung „Eure Zukunft ist erst
dann gesichert, wenn alle Kinder eine
anständige Ausbildung haben. Das
verlange ich von euch!“ Keine Schönwetterrede. Der ständige Kampf um
die Zukunft dieser Menschen macht
bei ihm auch nicht vor solchen Jubelfesten halt. Das ist Karlheinz Böhm
wie er leibt und lebt. Besessen von seiner Aufgabe, ehrlich in seinen Worten,
konsequent im Handeln für diese
Menschen. Sehen so die Helden unserer Zeit aus?
Zu Fuss gehen wir nach den Turbulenzen des Festes in Nagaya zum Compound zurück. Die Sonne ist bereits
hinter den Bergen untergegangen;
nach der Hitze des Tages und der langen Feier empfinden wir die Abendkühle als wohltuend. Einige Mädchen
aus verschiedenen Dörfern des ErrerTales begleiten uns. Sie singen in
ständiger Wiederholung ein einfaches,
fast monoton klingendes äthiopisches
Kinderlied. Almaz, die Ehefrau von
Karlheinz Böhm, summt zunächst dieses Lied, das sie wohl aus eigenen
Kindertagen kennt, nur fröhlich lachend mit. Die Melodie, der Rhythmus, die samtene abendliche Stimmung – bald hat sich Almaz bei den
Mädchen untergehakt und singt das
Kinderlied aus ganzem Herzen mit.
Diese wundersame, berührende Melodie, diese unbeschwert singenden Kinder und eine Almaz, die wohl selbst
wieder eine unschuldig-kindliche
Fröhlichkeit in sich verspürt: welch
ein elementarer Zauber umgibt uns!
Während der aufsteigende Vollmond
das Errer-Tal in eine silbrige Zauberlandschaft verwandelt, hört man aus
der Ferne immer noch die lachenden
und fröhlich singenden Mädchen aus
Nagaya.
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Frau Dr. Birgitt Krause - Michel (Vorstandsmitglied der LOT e.V.),
bei kleinen Patienten in Äthiopien.
Karlheinz Böhm:
„Ich habe immer noch diese Wut im Bauch!“
Die Bad Reichenhaller Ärztin Dr.
Birgit Krause-Michel begleitete
den ehemaligen Schauspieler und
Stiftungsgründer Karlheinz Böhm
über 14 Tage nach Äthiopien, um
Projekte der von ihm ins Leben
gerufenen Organisation Menschen für Menschen zu besichtigen. Seit der denkwürdigen Wette
vor 21 Jahren bei Frank Elstners
„Wetten dass . . .“ hat Karlheinz
Böhm rund 180 Millionen Euro
gesammelt und in Äthiopien investiert, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Auch Frank
Elstner war zur gleichen Zeit mit
einem Filmteam vor Ort, um über
die Auswirkungen der damaligen
Wette zu berichten. Das Ergebnis
seiner Recherchen wird am 2. 3.
2002 im SDR zu sehen sein. Nur
kurze Zeit später, am 24. 3. 2002
veranstaltet das ZDF unter Mitwirkung von sehr viel Prominenz
eine große Gala zu Ehren von
Karlheinz Böhm unter dem Titel
„Dankeschön – Karlheinz Böhm“.
Die Veranstalter gehen von einem
Spendenaufkommen in Millionenhöhe aus.
Der Reichenhaller Rechtsanwalt
Udo Krause und seine Ehefrau
Birgit Krause-Michel, Oberärztin
im Städtischen Krankenhaus, berichten über ihre Erlebnisse mit
Karlheinz Böhm in Äthiopien.
Bild U. Krause:
Frau Dr. Krause-Michel, K.H.Böhm
Hier hat alles angefangen. Das ErerTal – etwa 600 km östlich von Adis
Abbeba. Es war ein verlorenes Land
ohne jede Hoffnung, von Halbnomaden bewohnt, die unter erbärmlichen
Verhältnissen lebten. Hungersnöte,
Epidemien und chronischer Wassermangel machten dieses wildromantische Tal zu einem der ärmsten Gebiete Äthi-opiens. „Ich wusste sofort, hier
muss sich was ändern!“ sagt Karleinz
Böhm heute. Die ersten Brunnen wurden gebaut, vier Dörfer für mehrere
hundert Menschen im landestypischen Stil errichtet. Sein Lieblingsdorf ist Nagaya – zu deutsch Frieden.
Er selbst hat den Namen ausgesucht
und ist stolz darauf. Die ehemaligen
Halbnomaden können heute ihre Felder bestellen und vom Ertrag leben.
Selbstbewußt erzählen sie von dem
neuen, fünfeinhalb Kilometer langen
Bewässerungskanal, den sie vor kurzem ohne die Hilfe von „Mr. Karl“
gebaut haben. Genau diese Entwikklung wollte er von Anfang an, erklärt
uns Karlheinz Böhm. „Hilfe zur
Selbsthilfe“ heisst seit über 20 Jahren
sein Motto. Die Menschen im Erer-Tal
hätten verstanden, auf was es ihm
immer angekommen sei: ein menschenwürdiges Leben selbst zu organisieren und den Kindern die Chance
einer angemessenen Ausbildung zu
bieten! Leicht ist dies allerdings nicht
immer gewesen. Viele Vorurteile bei
der Bevölkerung mussten ausgeräumt
werden, die ständige Wasserknappheit drohte alle begonnenen Projekte
zu gefährden. Trotz vieler Widrigkeiten hat er es geschafft, neben anderen
Projekten im Erer-Tal eine kleine
Krankenstation und eine Schule einzurichten. Täglich stehen 30 bis 40
Menschen vor dem „Health-Center“
und warten geduldig auf ärztliche
Behandlung. Die Medikamente sind
knapp. Die hygienischen Verhältnisse
eher bescheiden. Aber die Menschen
sind dankbar, überhaupt Hilfe zu
bekommen.
Karlheinz Böhm hat für sich selbst ein
kleines, bescheidenes Häuschen mit
ca. 60 qm Wohnfläche gebaut, um von
dort aus seine zahlreichen Projekte
betreuen zu können. Hier lebt er,
wenn er das Erer-Tal besucht und
jeden Tag mit dem Geländewagen von
Ort zu Ort fährt. „Ich muss einfach
wissen, wie alles läuft.“ erklärt der
fast 74-jährige, während er am Steuer
des Toyota-Geländewagens schier
unbefahrbare Strassen bewältigt.
Es ist Mittag und sengend heiss.
Frank Elstner und sein Fernsehteam
haben im Schatten einer Strohhütte
die Kamera aufgebaut. Eine Windhose
wirbelt den roten Sand auf und formt
ihn zu einer lebendigen Säule. Karlheinz Böhm steht mitten auf dem
Dorfplatz, umgeben von den Dorfältesten. Er spricht über die bessere Nutzung des Wassers, über die Renovie-
Bild U. Krause: K.H.Böhm,
Frau Dr. Krause-Michel
im Krankenhaus
rung der von ihm gebauten kleinen
Schule und über die „verdammte“ Verpflichtung, alle Kinder zur Schule zu
schicken. Berhanu, sein Freund und
Mitarbeiter der ersten Stunde, übersetzt in die amharische Sprache. Die
Bauern nicken und klatschen. Sie lieben ihren „Mr. Karl“, der so viel bei
ihnen bewirkt hat. Sie umarmen ihn,
danken ihm für seine Hilfe. Aber die
Menschen wirken trotz der aufmunternden Worte müde und kraftlos. Zu
hart ist der tägliche Kampf ums Überleben Die nächste Wasserstelle ist 15
km entfernt. Tag für Tag müssen die
Frauen das wertvolle Nass für die
Familie und das Vieh heranschaffen.
Auf dem Kopf oder mit Hilfe von Tragetieren werden die Wasserkanister
transportiert – maximal 20 l dürfen
mitgenommen werden. Von dieser
Menge muss die ganze Familie leben,
auch das Vieh. „Ihr müsst wissen, ich
bin einer von euch. Ich lebe mit euch,
ich kämpfe und leide mit euch!“ ruft
Karlheinz Böhm in die Männerrunde
und sie nicken. Letztlich bleibt ihnen
nur der Glaube an eine bessere Zukunft. Das jahrhundertealte Problem
der Wasserknappheit ist aus ihrer
Sicht fast nicht lösbar. Später fahren
wir in ein Nachbartal, in dem ausreichend Wasserreserven vorhanden sein
sollen. Karlheinz Böhm plant, eine
mehrere kilometerlange Wasserleitung in dieses Dorf zu bauen und zu
finanzieren, um die sogar noch zunehmende Wasserknappheit zu bekämpfen. „Fragt erst die Einheimischen, wo
die ergiebigsten Wasservorräte sind
und dann erst die Geologen“ sagt er
fast streng zu seinen emsig mitschreibenden äthiopischen Helfern. Er
nennt dies Basisarbeit.
Abends sitzen wir auf der strohgedeckten Rundterrasse seines Hauses
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Personal („respiratory physicist“).
Dokumentatorisch
Aufgrund der offenen Fragen und der
erheblichen Kosten, welche die Langzeit-Sauerstofftherapie nach sich
zieht, ist eine Dokumentation sinnvoll, um den Patienten zur notwendigen Therapie zu verhelfen und überflüssige Maßnahmen zu vermeiden.
Zudem könnten Fragen der Gesundheitsökonomie und Lebensqualität
beantwortet werden. Abbildung 2
zeigt, was ein solcher Dokumentationsbogen beinhalten könnte.
Analyse der Literatur
Effekt auf Mortalität und
pulmonale Hämodynamik
Crockett und Mitarbeiter analysierten
durch das Cochrane-Verfahren die
vorhandene Literatur bezüglich der
Mortalität und der pulmonalen Hämodynamik [55]. 5 Studien entsprachen
dem Evidenztyp Ib und sind in der Tabelle 3 zusammengefasst.
Die Begründung für den fehlenden
Effekt auf die Mortalität in den Studien von Gorecka et al. [17], Fletcher
et al. [36] und Chaouat et al. [18] liegt
in der zu geringen täglichen Anwendungszeit und der nicht ausreichend
ausgeprägten Hypoxämie. Die Studien eignen sich nicht für eine Metaanalyse, da die Behandlungsform (z.B.
Therapiezeit in Stunden) und die
Patientenkriterien (z.B. vorbestehendes Ausmaß der Hypoxämie) zu unterschiedlich waren.
5 weitere Studien wiesen eine Evidenz
von 3 auf. Diese Studien ermöglichen
statistische Analysen an größeren
Patientengruppen (ca.24.000, [21]),
die an pulmonalen Erkrankungen
unterschiedlicher Ätiologie leiden. Die
Daten zeigen, dass der Nutzen der
Sauerstofflangzeittherapie bei denjenigen Patienten überwiegt, die einen
Anstieg der PaCO2-Werte unter Sauerstoffgabe zeigen [23, 21, 22, 37]. In
einer retrospektiven Studie [56] wurden Patienten mit einem PaO2-Ausgangswert von ≥ 60 mmHg in bezug
auf das Überleben gegen Patienten
mit einem PaO2 55-60 mmHg verglichen. Es ergab sich für keine der
beiden gewählten Untergruppen ein
Überlebensvorteil.
Zusammenfassend zeigen die verfügbaren Daten, dass bei der COPD die
Mortalität nur dann sinkt, wenn die
Therapie ab einem PaO2 ≤ 55 mmHg
erfolgt und diese mindestens 16 Stunden am Tag eingesetzt wird.
Für andere Erkrankungen als die
COPD, die aufgrund der chronischen
Hypoxämie eine Langzeit-Sauerstofftherapie benötigen, steht der Nachweis des gewünschten Effektes auf
Morbidität und Mortalität durch ran-
domisierte und kontrollierte Studien
noch aus.
Effekt auf die körperliche Leistungsfähigkeit
Verschiedene Studien [32, 39, 40, 41]
untersuchten den Parameter „körperliche Leistungsfähigkeit“, ohne die
Auswirkung auf Morbidität oder Mortalität darzustellen.
Da unterschiedliche Belastungsuntersuchungen mit entsprechenden Erfolgskriterien in den Studien eingesetzt wurden, lassen sich die einzelnen Ergebnisse nicht vergleichen.
Leach et al. [32] zeigte z.B. bei der 6Minuten- und der Endurance-Gehstrecke eine signifikante Zunahme der
Endurance und Abnahme der Dyspnoe
auf der visuellen Analogskala. Bei 2 l
Sauerstoff-Applikation verbesserte
sich die mittlere Endurance um 38%
(bei 4 l: 68%, bei 6 l: 85%). Harris-Eze
et al. [40,41] belastete seine Patienten
auf dem Fahr-radergometer und fand
unter Sauerstoff eine Zunahme der
Endurance von 17%.
Vergleichbare Studien wurden ebenfalls bei Patienten mit COPD durchgeführt. Dean et al. [28] fand unter Sauerstoffapplikation
während
der
Fahrradergometrie eine Zunahme der
Endurance um 40 %. Die Studien eignen sich aufgrund der unterschiedlichen Methoden nicht zur Metaanalyse.
Zusammenfassend führt bei COPD
und Lungengerüsterkrankungen die
Sauerstoffgabe während Belastung zu
einer signifikanten Zunahme der Leistungsfähigkeit.
Effekt auf die Kosten
Die chronisch obstruktive Bronchitis
und das Lungenemphysem sind häufige Erkrankungen mit einer zunehmenden Tendenz. Daten über eine Kostenanalyse oder zur Kosteneffizienz
der Langzeit-Sauerstofftherapie, insbesondere in Deutschland, sind nicht
vorhanden.
In Ländern wie z.B. Frankreich und
Schweiz, in denen eine zentrale
Patienten-Erfassung besteht, sind
vergleichende Untersuchungen vorhanden. In Frankreich wurden retrospektiv die Daten von 234 Patienten
[57] ausgewertet, die zwischen 1985
und 1994 unterschiedliche Applikationsformen einer Sauerstofflangzeittherapie er-hielten. Die jeweiligen
Kosten wurden verglichen, ohne dass
klare Schlussfolgerungen gezogen
werden konnten. In Dänemark wurde
der Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebensqualität und die
Kosten zwischen der Therapie mit
Flüssigsauerstoff oder einem Sauerstoffkon-zentrator verglichen [58]. Der
positive Effekt von Flüssigsauerstoff
auf die Lebensqualität war mit deutlich höheren Kosten verbunden als die
23
Nutzung des Konzentrators.
In keiner der Studien werden definitive Zahlen genannt, die sich auf das
gesamte Patienten-kollektiv, welches
eine Langzeit-Sauerstofftherapie erhält, beziehen. Es werden nur die Kosten für einen einzelnen Patienten
dargestellt. Aussagen zur Kosteneffizienz können nicht gemacht werden.
Effekt auf die Lebensqualität
Die COPD geht in Abhängigkeit vom
Schweregrad mit einer verminderten
Lebensqualität einher [4]. Die Lebensqualität wurde in verschiedenen Studien mit krankheitsspezifischen Messinstrumenten objektiviert [4, 59, 60,
61, 62, 63]. Es existieren jedoch keine
prospektiven plazebokontrollierten,
randomisierten Studien, die den
Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die Lebensqualität bei vergleichbarem Krankheitsstadium (z.B.
Ausmaß der FEV1-Erniedrigung) darstellt, so daß ein eindeutiger Effekt
der Langzeit-Sauerstofftherapie auf
die Lebensqualität nicht bewiesen
wurde.
In einer kontrollierten Untersuchung
[4] wurden Patienten verglichen, die
eine oder keine Langzeit-Sauerstofftherapie erhielten. Die Kontrollgruppe hatte jedoch höhere FEV1- und
PaO2-Werte, so daß ein schweregradbezogener Vergleich nicht möglich ist.
Die verfügbaren Daten und die Meinung von Experten (Evidenzgrad C)
lassen jedoch erwarten, dass die Langzeit-Sauerstofftherapie die Lebensqualität verbessert.
Danksagung
Die Autoren bedanken sich herzlich
bei Frau Dr. med. I.E. Zühlke für die
umfassende Vorbereitung und Ausarbeitung der Leitlinie und für die hilfreiche Unterstützung von Herrn Dr.
med. C. Taube und Herrn H. J. Baumann (alle Krankenhaus Großhansdorf).
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unter http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/
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22
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
– Schweregrad der Hypoxämie und
Hyperkapnie
– Sauerstoffluss zum Erreichen eines
PaO2 ≥ 60 mmHg (8 kPa) oder Anstieg um mindestens 10 mmHg
– Mobilität des Patienten
– Persönliche Präferenz für das Applikationssystems
Jede Indikationsstellung ist zu begründen und zu dokumentieren (siehe
Abb. 2).
Kontrolluntersuchungen
Die Kontrolle der Patienten unter
Langzeit-Sauerstofftherapie soll im
stabilen Zustand alle 6 Monate durch
einen Pneumologen erfolgen.
Exazerbationen der Grunderkrankungen müssen ursächlich abgeklärt werden und bedingen wegen der therapeutischen Konsequenz häufigere
Kontrollen.
Bei jeder Kontrolle ist
– der klinische Zustand des Patienten
zu dokumentieren
– Nebenwirkungen zu erfragen und
zu minimieren
– die Therapie zu optimieren
– ein mögliches Fehlverhalten (z.B.
Inhalationsrauchen) zu korrigieren
– die Nutzung des Gerätes zu prüfen.
Offene Fragen
Die Langzeit-Sauerstofftherapie ist
eine bewährte Maßnahme, dennoch
sind zahlreiche medizinische, technische und organisatorische Fragen
nicht mit ausreichender Sicherheit
beantwortet.
Abb. 2 Beispielhafter Dokumentationsbogen zur Verordnung einer
Langzeit-Sauerstofftherapie.
sche Vorteile und fördern die Compliance. Eine Alternative kann ein transtrachealer Katheter sein, der neben
dem Vorteil der für Außenstehende
unsichtbaren Sauerstoffgabe die Totraumventilation vermindert und in
kritischen Fällen zu besseren Sauerstoffkonzentrationen führen kann
[54]. Nachteilig sind die Notwendigkeit eines Eingriffs, die Gefahr einer
Obstruktion der Trachea durch
Schleimpfropfen am Katheter oder
durch Infektion sowie der erhöhte
Pflegebedarf mit täglichem Kathe-terwechsel.
Verordnung der Langzeit-Sauerstofftherapie
Die Verordnung einer Langzeit-Sauerstofftherapie hat zu berücksichtigen:
– Diagnose
Medizinisch
– Bedeutung der normokapnischen
Hypoxämie auf Morbidität und
Mortalität
– Bedeutung der nicht-invasiven Beatmung versus Langzeit-Sauerstofftherapie bei hy-perkapnischer
Hypoxämie bei Patienten mit
COPD unterschiedlichen Schweregrades
– Bedeutung der Langzeit-Sauerstofftherapie bei Belastung versus
Ruhe und Belastung bei Ruhe PaO2
≥ 55 mmHg) 7, 3 kPa)
– Bedeutung der intermittierenden
Langzeit-Sauerstofftherapie bei der
Cheyne-Stokes-Atmung.
Technisch
– Anpassung der Sauerstofftherapie
an Belastungssituationen
– Flüssig-Sauerstoffsysteme versus
Kombination von Konzentrator mit
mobiler Einheit.
Organisatorisch
– Koordination der Untersuchung des
Patienten und des Gerätes
– Untersuchung des Patienten und
Gerätes unter häuslichen Bedin-
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Tab. 4 Einfkuss
der Langzeit-Sauerstofftherapie auf die
körperliche Belastbarkeit und Mortalität bei verschiedenen Erkrankungen.
Einteilung in Grade
der Evidenz
geeigneter Analysatoren gemessen.
Die täglichen Eichungen sind durch
Protokolle zu belegen. Die alleinige
Messung der Sauerstoffsättigung
mittels Oxymetrie reicht zur Indikationsstellung einer Langzeit-Sauerstofftherapie nicht aus.
In Deutschland wird unter nichtintensivmedizinischen Bedingungen das
Blut für die Blutgasanalyse aus dem
hyperämisierten
(arterialisierten)
Ohrläppchen entnommen. Die Korrelation der Messergebnisse aus dem
Kapillarblut zur arteriellen Punktion
ist ausreichend, um dieses schonende
Verfahren zu rechtfertigen [50].
Der PaO2 kann bei Hyperventilation
(erniedrigter PaCO2, z.B. bei Patienten mit Lungenfibrose) auf Standardbedingungen rechnerisch korrigiert
werden:
Standard PaO2 (mmHg) = PaO2 gemessen (mmHg) – 1,66 x (40 – PaCO2
gemessen [mmHg]).
Blutgasanalyse in Ruhe
Die Messung sollte nach einer Ruhezeit von ≥ 15 Minuten erfolgen. Ist der
PaO2 ≤ 55mmHg (7,3 kPa), sollte
durch die Gabe von zunächst 2 l
O2/min über eine Nasensonde die
Änderung des PaO2 nach ≥ 5 Minuten
bestimmt werden. Die Sauerstoffgabe
sollte zu einem PaO2 ≥ 60 mmHg
(8 kPa) führen oder um mindestens 10
mmHg ansteigen.
Blutgasanalyse unter Belastung
Die intermittierende Sauerstoffgabe
kann bei Dyspnoe und belastungsinduzierter Hypoxämie sinnvoll sein
[25, 26, 27, 28, 39, 32, 40, 41]. Ein
Ruhe-PaO2 ≤ 60 mmHg (8 kPa) sollte
zur Belastungsuntersuchung führen.
Diese kann mittels standardisierter
ergometrischer Verfahren erfolgen
oder (empfehlenswert) die täglichen
Aktivitäten simulieren (6 Minuten
Gehtest [29, 30], shuttle walk test
[31]). Um das Ausmaß der Verbesserung der Belastbarkeit zu ermitteln,
sollte der Sauerstofffluß ausreichend
hoch gewählt werden (in der Regel 5 6 l). Ein signifikanter Abfall des PaO2
unter ergometrischer Belastung > 5
mmHg (0,7 kPa) unter 55 mmHg (7,3
kPa) bzw. eine relevante Zunahme der
Leistungsfähigkeit rechtfertigt die
Verschreibung einer mobilen Sauerstoffgabe zur Korrektur der belastungsindizierten Hypoxämie. Der
positive Effekt der Sauerstoffgabe
muss für jeden Patienten in einem
standardisierten Belastungstest dokumentiert werden.
Nächtliche Sauerstoffmessung bei
Normoxämie unter Tagesbedingungen
Ein nächtliche Messung kann aus diagnostischem Gründen sinnvoll sein.
Die Korrektur von alleinigen nächtlichen Hypoxien ist vermutlich ohne
nachweisbaren Effekt auf Morbidität,
Lebensqualität und Mortalität [18,
36].
Anwendungszeit der LangzeitSauerstofftherapie
Empfohlen wird eine möglichst lange
Anwendung. Es sind 24 Stunden pro
Tag anzustreben, die Mindestdauer
sollte 16 Stunden pro Tag betragen.
Der Hauptanteil der Sauerstoffapplikation kann dabei während der Nacht
erfolgen.
Systeme für die Langzeit-Sauerstofftherapie
Für die häusliche und mobile Sauerstofftherapie stehen als Quellen Sauerstoffkonzentratoren, Flüssig-Sauerstoff-Systeme und Sauerstoff-Druckflaschen zur Verfügung.
Sauerstoffkonzentratoren
Sauerstoffkonzentratoren absorbieren
mittels Kompressor fortlaufend Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Die
Geräte sind großvolumig und mit
ihrem Gewicht von ca. 18-30 kg und
der Notwendigkeit der Stromzufuhr
(120-450 W) prinzipiell stationäre
Geräte. Der Aktionsradius des Patienten ist an das Gerät gebunden. Die
zusätzlichen Stromkosten und die
Geräuschentwicklung (38-50 Dezibel)
der Geräte sind nachteilig. Gerade
entwickelt wurden Sauerstoffkonzentratoren, die es erlauben, den produzierten Sauerstoff in Flaschen abzufüllen.
Flüssig-Sauerstoff-Systeme
Die Basis der Flüssig-Sauerstoff-
21
Systeme stellt ein häusliches Standgerät als Reservoir dar, das vom Anbieter direkt mit flüssigem Sauerstoff
befüllt wird, wobei ein Liter flüssiger
Sauerstoff ca. 853 Liter (bei 15° C, 1
bar) gasförmigem Sauerstoff entspricht. Aus dem häuslichen Vorrat
kann der Patient einen portablen
Behälter befüllen. Das Gewicht der
gefüllten Sauerstoff-Behälter beträgt
je nach Volumen 1,5 bis 4,3 kg zuzüglich der Transportsysteme. Bei einem
Flow von 2 L/min reicht eine solche
Flasche von 4,25-8,5 Stunden. Der
Aktionsradius der Patienten wird verbessert, und kann durch elektronische
Sparventile bzw. getriggerte DemandSysteme zusätzlich vergrößert werden. Transportsysteme in Form einer
Rückentragehilfe oder Caddy haben
sich bewährt. Flüssig-Sauerstoff-Systeme eignen sich besonders gut für
Patienten mit belastungsinduzierter
Hypoxämie.
Sauerstoffdruckflaschen
Sauerstoffdruckflaschen sind in unterschiedlichen Größen verfügbar. Der
Nachteil liegt in dem großen Gewicht
und der Logistik. Sie sind kaum für
die alleinige häusliche Versorgung geeignet, höchstens bei akuten Exazerbationen mit passagerer Hypoxämie
können sie eine Alternative darstellen. Kleine Sauerstoffflaschen können
ein Volumen von 0,8 bis 2 Liter gasförmigen Sauerstoffs aufnehmen und
haben ein Gewicht von 4 bis 6,4 kg.
Meist werden sie mit einem häuslichen Konzentrator kombiniert verwendet. Die Kapazität von SauerstoffDruckflaschen ist gering (z.B. bei 200
bar Füllungsdruck 400 Liter Sauerstoff), so dass sie dem Patienten eine
Sauerstoffapplikation für nur eine
Zeit von ca. 2,5 Stunden erlauben. Für
die portablen Systeme gibt es Tragehilfen in Form von einem Caddy oder
einer Rückentragehilfe. Die Nutzungsdauer kann durch elektronische
Sparventile bzw. Demand-Systeme in
Abhängigkeit von der Atemfrequenz
auf 12-19 Stunden verlängert werden.
Befeuchtung
Bei Sauerstoffapplikationen > 2 L/min
wird zur Verhinderung von Schleimhautläsionen infolge Austrocknung
eine Befeuchtung empfohlen. Die Verwendung von abgekochtem Wasser ist
hygienisch vertretbar (Stellungnahme
von dem „Nationalen Referenzzentrum NRZ für Krankenhaushygiene,
[51]), jedoch unter Alltagsbedingungen oftmals nicht praktikabel.
Applikationssysteme
Die gebräuchlichsten und von den Patienten am besten akzeptierten Systeme sind die Nasenbrille, oder u. U.
auch die Nasensonde oder oronasale
Sonde [52, 53]. In Brillengestelle zu
integrierende Systeme haben kosmeti-
20
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Tab. 3 Effekte einer Sauerstoff-Langzeittherapie auf Mortalität und pulmonale Hämodynamik bei Patienten mit
COPD. Es sind nur Studien aufgeführt, die kontrolliert und randomisiert durchgeführt wurden (Evidenzgrad A/1a)
benötigen Patienten mit Lungengerüsterkrankung bei nachgewiesenem
entsprechenden Aktionsradius ein mobiles Sauerstoffgerät mit ggf. höherer
Leistung (5-6 L/min).
Zystische Fibrose
Bei Patienten mit zystischer Fibrose
(CF) kann eine Hypoxämie auftreten.
Die nächtliche Sauerstofftherapie bei
Patienten mit CF mit einem Ruhe
PaO2 von ≤ 65 mmHg (8,7 kPa) zeigte
innerhalb eines 2-jährigen Beobachtungszeitraumes keinen Effekt auf
Mortalität, Krankheitsverlauf oder
Anzahl der Krankenhauseinweisungen [42]. Neuere Ergebnisse zeigen,
dass bei Patienten mit CF der pulmonalarterielle Druck von dem Schweregrad der Hypoxämie abhängt und ein
erhöhter pulmonalarterieller Druck
mit einer erhöhten Mortalität einhergeht [43]. Daher ist bei Patienten mit
CF und einer schweren Hypoxämie
(PaO2 < 55 mmHg (7,3 kPa) eine Langzeit-Sauerstofftherapie sinnvoll. Unter körperlicher Belastung führt die
Gabe von Sauerstoff zu einer Zunahme der Leistungsfähigkeit [44] und zu
einer Abnahme der ventilatorischen
und kardiovaskulären Arbeit [45].
Bei zusätzlich auftretender Hyperkapnie sollte bei Patienten mit CF eine
nicht-invasive Beatmungstherapie in
Betracht gezogen werden.
Neuromuskuläre und Thoraxwanderkrankungen
Erkrankungen der Thoraxwand und
Brustwirbelsäule wie die Torsionsskoliose, das Post-Tuberkulose-Syndrom,
das Post-Polio-Syndrom sowie die neuromuskulären Erkrankungen können
zu einer Hypoventilation aufgrund
eines sekundären bzw. primären Versagens der Atemmuskulatur führen.
Die alleinige Sauerstofftherapie kann
in frühen Krankheitsstadien eine
symptomatische Besserung bewirken
[46, 47]. Die Therapie der Wahl ist
jedoch die nicht-invasive Beatmung
[10]. Eine weiterbestehende Hypoxämie unter der Beatmungstherapie
kann eine Indikation zur zusätzlichen
Langzeit-Sauerstofftherapie sein. Ein
Einfluß auf Mortalität oder Morbidität ist bisher nicht gesichert.
ist.
Weitere Krankheitsbilder
Nach Expertenmeinung der Autorenschaft liegt auch bei weiteren Erkrankungen, die mit schwerer chronischer
Hypoxämie (PaO2 < 55 mmHg [7,3
kPa]) einhergehen, eine Indikation
zur Langzeit-Sauerstofftherapie vor.
Beispielhaft sind zu nennen: die pulmonale Hypertonie, die Herzinsuffizienz mit Cheyne-Stokes-Atmung und
das Bronchialkarzinom.
Das Ziel der Diagnostik vor bzw. bei
Einleitung einer Langzeit-Sauerstofftherapie ist:
– die Objektivierung der Hypoxämie
in Ruhe und unter Belastung,
– die Festlegung des Sauerstoffflusses, der notwendig ist, einen PaO2 ≥
60 mmHg (8 kPa) zu erreichen und
das entsprechende Ausmaß einer
eventuell eintretenden Hyperkapnie zu ermitteln,
– die Objektivierung der Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit durch Sauerstoff bei Verordnung von mobilen Sauerstoffsystemen bei einem PaO2 ≥ 55 mm
Hg in Ruhe.
Ausnahmesituation durch Exazerbation
Das Auftreten einer Hypoxämie während einer akuten Exazerbation der
Grunderkrankung stellt eine Indikation zur Sauerstoffgabe dar. Es sollte
jedoch stets geprüft werden, ob nach
der erfolgreichen Behandlung der
Exazerbation die Notwendigkeit der
Langzeit-Sauerstofftherapie gegeben
Einfluss der Langzeit-Sauerstofftherapie auf körperliche
Belastbarkeit und Mortalität
Zusammenfassend muss bei Patienten
mit in Tabelle 4 dargestellten Erkrankungen eine Langzeit-Sauerstofftherapie in Betracht gezogen werden,
wenn eine chronische Hypoxämie
nachgewiesen wurde. Grad der Evidenz (EBM Grad) A bedeutet das
Zugrundeliegen mindestens einer randomisierten, kontrollierten Untersuchung, während der Grad C Expertenmeinungen widerspiegelt [48, 49].
Diagnostik
Blutgasanalyse
PaO2, PaCO2 und pH werden mittels
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
19
Abb. 1 Algorithmus zur Langzeit-Sauerstofftherapie. Der Begriff „Langzeit-Sauerstofftherapie“ umfaßt sowohl die tägliche Sauerstoffapplikation über mindestens 16 Stunden als auch die tägliche Therapie unter Belastung über einen langen
(Monate, Jahre) Zeitraum.
(z.B. 6-Minuten Gehtest [29, 30],
shuttle walk test [31]). Zur Korrektur
der belastungsinduzierten Hypoxämien eignen sich mobile Sauerstoffversorgungssysteme, die ggf. hohe
Leistung (5-6 L/min) erbringen müssen [32]. Das alleinige Vorliegen einer
belastungsinduzierten Hypoxämie,
bei PaO2 Werten > 55 mmHg (7,3 kPa)
in Ruhe, erfordert keine LangzeitSauerstofftherapie unter Ruhebedingungen, aber eine Sauerstoffgabe bei
Belastung.
Bei Patienten mit COPD können
nächtliche Hypoxämien durch Hypoventilationsphasen auftreten. Das
Ausmaß der nächtlichen Hypoxämie
kann mit der tagsüber auftretenden
arteriellen Hypoxämie verbunden sein
[33, 34, 35]. Eine randomisierte, kontrollierte Untersuchung bei Patien-
ten mit COPD mit nächtlicher Hypoxämie, die tagsüber einen PaO2 von
mehr als 60 mmHg (8 kPa) aufwiesen,
zeigte keinen Einfluß einer nächtlichen Sauerstofftherapie auf die Mortalität [36]. Die Autoren empfehlen
jedoch die nächtliche Sauerstofftherapie, da bei den Patienten im Mittel
eine geringe Abnahme des mittleren
pulmonalarteriellen Druckes (iPAP =
3,7 mmHg) nachweisbar war. Neuere
Daten zeigen jedoch, dass diese Maßnahme keinen Einfluß auf die pulmonale Hämodynamik und das Überleben innerhalb eines 2-jährigen Beobachtungszeitraumes hat [18] (Tab. 3).
Lungengerüsterkrankungen
Daten zur Langzeit-Sauerstofftherapie bei Lungengerüsterkrankungen
sind nur begrenzt verfügbar, insbeson-
dere ist der Einfluß einer LangzeitSauerstofftherapie auf die Mortalität
nicht bekannt. Aufgrund der Wirksamkeit einer Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD (s.o.),
sollte Patienten mit schwerer Hypoxämie (PaO2 < 55 mmHg (7,3 kPa)) anderer Genese die Langzeit-Sauerstofftherapie aber nicht vorenthalten
werden. Prognosefaktor für das Überleben unter Langzeit-Sauerstofftherapie ist neben der Art der Grunderkrankung [37] besonders der PaCO2.
Ein PaCO2 unter 41 mmHg (5,5 kPa)
ist dabei mit einer erhöhten Mortalität verbunden [38].
Die Gabe von Sauerstoff unter Belastung führt zu einer Steigerung der
körperlichen Leistungsfähigkeit und
einer Abnahme der Atemnot unter
Belastung [39, 32, 40, 41]. Daher
18
Tab. 2
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Nationale und internationale Empfehlungen zur Lanbgzeit-Sauerstofftherapie
stens dreimal) ≤ 55 mmHg (7,3 kPa)
war. Bei Patienten mit COPD ist die
Langzeit-Sauerstofftherapie auch bei
PaO2-Werten zwischen 55-60 mmHg
(7,3 - 8 kPa) indiziert, sofern eine
sekundäre Polyglobulie und/oder ein
Cor pulmonale mit und ohne Rechtsherzinsuffizienz vorliegt.
In Tabelle 2 sind die bisher publizierten Empfehlungen zur Langzeit-Sauerstofftherapie zusammengefaßt. Die
Empfehlungen der American Thoracic
Society [12], der European Respiratory Society [13], der British Thoracic
Society [11], der Canadian Thoracic
Society [14] und der Deutschen Atemwegsliga [15] beziehen sich dabei nur
auf Patienten mit dem Krankheitsbild
COPD, während die Empfehlungen
der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie [16] unabhängig vom dem zugrundeliegenden Krankheitsbild sind.
Die Definition der Dauer der stabilen
Krankheitsphase und die Häufigkeit
der Blutgasanalyse spiegelt Expertenmeinungen wider und ist nicht das
Ergebnis kontrollierter klinischer Studien. Die Reduktion der Mortalität bei
Patienten mit COPD, deren PaO2 größer ist als 55 mmHg (7,3 kPa) bei
gleichzeitiger Polyglobulie und/oder
Cor pulmonale, durch die LangzeitSauerstofftherapie ist nicht eindeutig
belegt [7, 8]. Dennoch ist nach Expertenmeinungen die Indikation für eine
Langzeit-Sauerstofftherapie gegeben
[11-13]. Die Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD und
einem PaO2 zwischen 56-65 mmHg
(7,4-8,7 kPa) ohne Polyglobulie und/
oder Cor pulmonale hat keinen Einfluß auf das Überleben [17, 18] und
die pulmonale Hämodynamik [18].
Eine deutsche Leitlinie zur häuslichen
Heimbeatmungs- und Langzeit-Sau-
erstofftherapie erklärt die pathophysiologischen Grundlagen und gibt
Hilfe zur Differentialdiagnose [19].
Die Krankheitsbilder
Chronisch-obstruktive Bronchitis und
Lungenemphysem (COPD)
Die COPD geht häufig mit einer chronischen Hypoxämie einher. Bei diesen
Patienten entwickelt sich oft eine
zusätzliche Hyperkapnie, die eine
alveoläre Hypoventilation anzeigt. In
Tabelle 3 sind alle prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studien („Evidence-based medicine“ Grad
A [20]) über die Effekte einer Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten
mit COPD zusammengestellt. Die bedeutsamsten Untersuchungen zur
Wirkung der Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD [7, 8]
zeigten einen signifikanten Vorteil der
Langzeit-Sauerstofftherapie auf die
Lebenserwartung besonders bei denjenigen Patienten, die im Vergleich unter O2-Applikation eine zusätzliche
Hyperkapnie aufwiesen. Diese wichtige Beobachtung wurde in späteren
Untersuchungen bei Patienten mit
COPD mehrfach bestätigt [21, 22, 23].
Die Interpretation dieser Befunde
geht am ehesten mit der Annahme
einher, dass die Langzeit-Sauerstofftherapie den hypoxischen Atemstimulus verringert, so dass daraus eine
Abnahme der Lungenbelüftung resultiert. Die Abnahme der Lungenbelüftung (alveoläre Hypoventilation fi Anstieg des PaCO2) ist gleichbedeutend
mit einer Abnahme der Atemarbeit
und führt damit zu einer Entlastung
der Atemmuskulatur, um sie vor einer
drohenden Erschöpfung zu schützen.
Die Richtigkeit dieser Überlegung
würde bedeuten, dass der Nutzen der
Langzeit-Sauerstofftherapie nicht auf
eine Korrektur der chronischen Hypoxämie zurückzuführen ist, sondern
nur auf eine Entlastung der Atemmuskulatur. Da Patienten mit COPD
bei Vorliegen einer mäßigen chronischen Hypoxämie (PaO2 > 55 mmHg)
nicht von einer Langzeit-Sauerstofftherapie profitieren [17], und bei
schwerer Hypoxämie (PaO2 ≤ 55
mmHg) der Effekt der Langzeit-Sauerstofftherapie von der gleichzeitigen
Hyperkapnie abhängt [7], muss der
Einsatz der Langzeit-Sauerstofftherapie gegen die nicht-invasive Beatmung [24], welche die zur Zeit wirksamste Therapie zur Entlastung der
chronisch überforderten Atemmuskulatur darstellt [10], abgewogen werden.
Körperliche Belastung führt bei vielen
Patienten mit COPD zu einer Verschlechterung der bereits in Ruhe vorhandenen Hypoxämie oder bei Vorliegen eines normalen PaO2 in Ruhe zu
einer belastungsinduzierten Hypoxämie. Es ist bisher nicht gesichert, ob
die Vermeidung derartig belastungsinduzierter Hypoxämien bei PaO2
Werten unter Ruhebedingungen > 55
mmHg (7,3 kPa) die Lebensqualität
und/oder die Prognose verbessert. Bislang gibt es keine Studien, die sich
dieser Fragestellung gewidmet haben.
Liegt der Ruhe PaO2 > 55 mmHg (7,3
kPa) und kommt es bei Belastung zu
Dyspnoe und zu einer weiteren Verschlechterung des Gasaustausches,
kann eine Sauerstoffapplikation bei
Belastung das Dyspnoeempfinden vermindern und die Leistungsfähigkeit
verbessern [25, 26, 27, 28]. Die belastungsinduzierte Hypoxämie sollte in
Belastungstests dokumentiert werden
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
17
Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
Wissenschaftliche Sektion: Klinische Pneumologie
Federführend: H. Magnussen; unter Mitarbeit von: G. Goeckenjan1, D. Köhler2, H. Matthys3, H. Morr4, H. Worth5, H. Wuthe6
Methodische Vorbemerkungen
Die Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie sind entsprechend den
methodischen Empfehlungen zur Erarbeitung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
[1] erstellt worden.
Eine repräsentativ zusammengesetzte
Expertengruppe aus den wissenschaftlichen Sektionen der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie (Klinische Pneumologie, Kardiorespiratorische Interaktion, Nächtliche AtmungsKreislaufstörungen, Pathophysiologie
der Atmung sowie der Arbeitsgruppe
Qualitätssicherung in der Pneumologie) hat im Dezember 1999 in Bochum
im Rahmen eines Gruppenprozesses
den ersten Entwurf der Leitlinien
erarbeitet.
Dieser Entwurf wurde in einer
Diskussionsrunde im Januar 2000 in
Seefeld, Österreich vorgestellt [2].
Analog dem Delphiverfahren wurden
die Leitlinien verschickt und die
Zusatzinfor-mationen durch den
federführenden Autor zusammengefaßt.
Nach Abschluß dieses Vorgangs wurde
am 02./03.02.01 in Kassel unter der
Moderation eines unabhängigen Vertreters der AWMF (Dr. H. Sitter) eine
Konferenz mit Konsensusverfahren
durchgeführt. Alle Beteiligten erhielten zeitgerecht einen Ordner mit der
relevanten Literatur. Es erfolgte ein
„Nominaler Gruppenprozeß“ im Beisein der Vertreter von PatientenSelbsthilfegruppen (H. Dirmeier),
Krankenkassen (Frau Dr. E. Herz),
Medizinischem Dienst der Krankenversicherung (Dr. K. Vitt), des
Bundesverbandes für Medizintechnologie (W. Welnhofer, G. Hartinger), des
DGP und weiteren Experten (Prof. G.
Goeckenjan, Dr. H. Hein, Prof. D. Köhler, PD U. Köhler, Prof. H. Mag-nussen, Prof. H. Morr, Prof. D. Nolte, Prof.
H. Worth, Prof. H. Wuthe).
chenden Vorgaben der „Evidencebased medicine“ (Tab. 1) erarbeitet
worden [1]. Die Leitlinie wurde von
einer authorisierten Person der
AWMF als S3-Leitlinie gewertet.
Es wurde eine umfassende, computergestützte Literaturrecherche zum
Themengebiet durchgeführt. Als
Hauptinformationsquellen dienten
dabei: Medline, Cochrane Libary. Es
wurde die internationale Literatur
von 1955 bis 2000 erfasst. Als Suchwörter wurden „oxygen“, „LTOT“,
„COPD“, „costs“, „quality of life“ und
„survival“ eingesetzt. Die Bewertung
erfolgte durch mehrere Experten
unabhängig. Die Analyse der Literatur wird im letzten Abschnitt dieser
Leitlinie dargestellt.
Die Leitlinie wurde dem Vorstand der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zugeleitet, der diese am 07.08.01
angenommen hat und zur Publikation
im Organ der Gesellschaft der Zeitschrift „Pneumologie“ empfahl. Eine
Aktualisierung der Leitlinie ist alle 3
Jahre geplant und liegt in der Verantwortung der Deutschen Gesellschaft
für Pneumologie.
Ziele der
Langzeit-Sauerstofftherapie
Erkrankungen, die mit einer chronischen Hypoxämie einhergehen, weisen eine verminderte Lebensqualität
[3, 4] und Leistungsfähigkeit [5] auf
und haben eine erhöhte Morbidität
und Mortalität [6]. Die Ziele der Langzeit-Sauerstofftherapie (engl. long
term oxygen therapy ( LTOT) sind
eine Verbesserung der Lebensqualität
und Leistungsfähigkeit sowie eine Reduktion von Morbidität und Mortalität. Die Lebenserwartung wird bei
chronisch hypoxämischen Patienten
mit chronisch-obstruktiver Bronchitis
und Lungenemphysem (COPD) durch
die Langzeit-Sauerstofftherapie verlängert [7, 8].
Der Nutzen der Langzeit-Sauerstofftherapie bei der chronischen Hypoxämie hängt von der Ätiologie der
zugrundeliegenden Erkrankung ab.
Während die Langzeit-Sauerstofftherapie bei Patienten mit COPD sinnvoll
sein kann [7-9], bedarf die chronische
Hypoxämie durch Hypoventilation
(sichtbar an der Hyperkapnie) als
Folge eines Versagens der Atempumpe
bei z.B. Thoraxwanderkrankungen bevorzugt der nicht invasiven Beatmung
und nicht einer Langzeit-Sauerstofftherapie [10].
Die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie setzt daher diagnostische Möglichkeiten voraus, die in der
Regel den Pneumologen in Klinik und
Praxis zur Verfügung stehen. Die Indikationsstellung sollte in Übereinstimmung mit internationalen Empfehlungen [11] durch den Spezialisten
erfolgen.
Indikationen zur
Langzeit-Sauerstofftherapie
Die Indikation zur Langzeit-Sauerstofftherapie ist gegeben, wenn nach
adäquater Therapie und Vermeidung
aller inhalativen Noxen eine chronische Hypoxämie nachweisbar ist
(Abb. 1: Algorithmus zur LangzeitSauerstofftherapie). Die Kooperation
des Patienten sollte gegeben sein.
Eine asymptomatische Hyperkapnie
unter Langzeit-Sauerstofftherapie
stellt keine Kontraindikation dar.
Eine behandlungsbedürftige chronische Hypoxämie liegt vor, wenn der
arterielle
Sauerstoffpartialdruck
(PaO2) unter Ruhebedingungen während einer stabilen Krankheitsphase
von ca. 4 Wochen mehrfach (minde-
Die wissenschaftlichen Grundlagen
der Leitlinien sind nach den entspreFachklinik für Lungenerkrankungen,
Immenhausen
Krankenhaus Kloster Grafschaft, Zentrum
1
für Pneumologie und Allergologie, 1Schmallenberg
3
Medizinische Universitätsklinik Freiburg,
1
Abteilung Pneumologie, Freiburg
4
Pneumologische Klinik, Waldhof
1
Elgershausen, Greifenstein
5
Klinikum Fürth, Medizinische Klinik I,
1
Fürth
6
DRK-Klinikum Mark Brandenburg,
1
Med. Klin., Pneumologisches Zentrum,
1
Berlin
1
1
2
Tab. 1 Bewertung der publizierten Literatur gemäß wissenschaftlicher Aussagekraft nach Evidenztypen und Gewichtung in Empfehlungsgrade [1]
4
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Was Sie sich darunter vorzustellen haben erkläre, ich Ihnen hier.
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit :
Um eine Reihe zusammenhangsloser Buchstaben zu lesen oder
um Rechenaufgaben im Kopf
durchzuführen, benötigt man
mehrere Sekunden.
Testen Sie selbst, indem Sie die
folgenden Buchstaben halblaut
oder still lesen
G d e ä s h c t t r i a n
g i n n i
Ebenso ist es bei Rechenaufgaben wie etwa 7 mal 13 = oder
15 mal 17 =
Der Grund für diesen Zeitaufwand liegt in unserer begrenzten
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit. Diese Begrenzung ist auch dafür verantwortlich, das wir für das Lesen eines
Buches mehrere Stunden oder
Tage benötigen.
Deshalb ist es einleuchtend, dass
wir die Geschwindigkeit zur Verarbeitung von Informationen
erhöhen sollten. Wenn es gelingt,
unsere Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit um nur
10% zu erhöhen, dann nehmen
wir alles deutlich schneller war.
Wir denken zügiger, Situationen
werden schneller erkannt, wir
lesen ein Buch schneller oder wir
können Diskussionen anderer
besser verfolgen.
Sie haben die Vorteile schon
erkannt und sehen, dass Sie mit
relativ einfachen Mitteln effektiv
etwas für Ihre geistige Fitness
tun können.
Trainieren Sie die Gegenwartsdauer Ihres Gedächtnisses, indem Sie folgenden Satz lesen:
„Das Gehirn muss täglich
arbeiten.“
Selbst wenn Sie jetzt aus dem
Fenster schauen, ist der Satz bei
Ihnen noch gegenwärtig. Das
Lesen dieses Satzes von Anfang
bis Ende hat sicher mehr als eine
Sekunde gedauert und trotzdem
ist Ihnen der Satz noch im Bewusstsein.
Diese Dauer, in der etwas im Bewusstsein bleibt, nennt man
Gegenwartsdauer. Die Gegenwartsdauer benutzen wir ständig
in unserem Alltag. Sei es beim
Lesen, beim Zuhören eines Radiobeitrags oder beim Kopfrechnen vor der Kasse im Supermarkt, wie viel Euro der heutige
Einkauf kostet.
Die
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und die
Gegenwartsdauer sind die
zwei Komponenten des Kurzspeichers. Trainieren Sie diese
Komponenten separat oder direkt mit dem Kurzspeichertraining.
Ein guter Kurzspeicher bildet die
Voraussetzung für ein gutes Gedächtnis. Trainieren Sie deshalb
täglich 5 bis 10 Minuten MAT.
So können Sie sich selbst
Übungsaufgaben zusammenstellen.
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit: Nehmen Sie
eine Zeitung oder kopieren Sie
einen Text aus einem Buch. Anschließend nehmen Sie sich eine
Spalte in der Zeitung vor und
markieren eine beliebige Buchstabenkombination wie ll oder en
oder st oder denken Sie sich eine
Buchstabenkombination
aus.
Jetzt suchen Sie in der jeweiligen
Spalte nach Ihrer Buchstabenkombination und streichen diese
durch. Versuchen Sie dabei so
schnell wie möglich vorzugehen.
Sie sollten alle Kombinationen
anstreichen und möglichst nicht
mehr als 2 oder 3 übersehen. Es
ist wichtiger, alle Kombinationen zu finden als schnell zu sein.
Die Geschwindigkeit, mit der Sie
die Kombinationen erkennen,
wird sich bei konsequentem Training automatisch erhöhen.
Gegenwartsdauer: Notieren Sie
sich auf einem Blatt Papier
Buchstaben oder Zahlenkombinationen mit jeweils 4 bis 5
Buchstaben oder Zahlen. Bilden
Sie 4 Zeilen mit je 5 Kombinationen in der Reihe.
Machen Sie jetzt von diesem
Blatt eine Kopie und entfernen
Sie in jeder Kombination eine n
beliebige Ziffer oder einen Buchstaben.
Beginnen Sie oben links auf dem
Blatt und merken Sie sich die
erste Kombination etwa 5 Sekunden. Jetzt nehmen Sie das
Blatt auf dem Sie eine Ziffer
oder einen Buchstaben entfernt
haben und ergänzen den fehlenden Buchstaben oder die Ziffer.
Beispiel. Jeweils 1 Zeile oder
Spalte fünf Sekunden ansehen,
dann zudecken und auf einem
neuen Blatt den Inhalt notieren.
Dann die nächste Zeile usw.
Odle
49387
Le59n
Oejtd
Btie
32156
49913
45232
=3jg03
Ggjen
abr lok cin dok
ger bil kar con voe boe nvk lkg
Brot Kuchen Wurst Kaffe soe bkl las gie
Stadt Fluß Name Wolken
Enorm Din Dom Dach Sum Sam Sim Sit 456987
Leider kann der Kurs aus Platzgründen nur ansatzweise im O2
Report durchgeführt werden.
Eingehendere Erklärungen und
Lektionen finden Sie auf der
Homepage www.selbsthilfe-lot.
de Einmal Wöchentlich wird
eine Gedächtnisaufgabe im Forum angeboten, die dort auch
diskutiert werden kann.
sbien
Viel Spaß beim Üben
Ihr
Michael Steffan
2
O 2- R E P O R T – A U S G A B E 1 / 2 0 0 2
Liebe Mitglieder
der SHG-Lot,
nachdem ich mein Vorhaben
schon im Forum unserer Homepage www.selbsthilfe-lot.de und
in Gespächen beim Patientenkongress im Oktober 2001 vorgestellt habe und es durchweg positive Antworten gab, habe ich
mich entschlossen, den Mitgliedern der SHG-Lot die Möglichkeit zu bieten, mit einfachen Mitteln an ihrer geistigen Fitness zu
arbeiten. Es ist nie zu spät,
damit anzufangen.
Deshalb möchte ich in unserem
O2-Report und auf der Homepage der SHG-Lot eine Einführung in das Gedächtnistrainig
geben.
In diesem Kurs können Sie verschiedene Techniken des Gedächtnistrainings erlernen.
Zunächst einmal benötigen wir
für unseren Kurs einen Namen.
Im Knaur Universal Lexikon ist
der Begriff Denkmal als Erinnerungs- oder Gedächtniszeichen
definiert.
Deshalb werden Sie diesen Kurs
in Zukunft unter dem Begriff
Denkmal in unserem O2-Report
und auf unserer Homepage finden.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich
hoffe, Sie sind schon ganz neugierig auf die folgenden Lektionen in unserem gemeinsamen
Kursus für Gedächtnistraining.
Übungsmaterial und Anwendungsbeispiele finden Sie demnächst auf unserer Homepage
oder beim VLESS Verlag, Valentingasse 7-9, 85560 Ebersberg.
Beginnen möchte ich mit einer
Einführung in das Mentale Aktivierungs Training oder auch
MAT Gehirn-Jogging genannt.
Bevor wir jetzt anfangen, möchte
ich noch eine „schlechte“ Nachricht vorweg schicken. Wenn Sie
wirklich erfolgreich Ihr Gedächtnis verbessern wollen, müssen
Sie auch bereit sein, täglich mindestens 10 Minuten zu üben. Die
Arbeit endet nicht gleichzeitig
mit diesem Kurs sondern sie
fängt nach dessen Beendigung
erst an. Sollten Sie weder Zeit
noch Interesse daran haben,
etwas für Ihre geistige Fitness zu
tun, dann können Sie hier aufhören zu lesen.
Alle, die an einem besseren
Gedächtnis interessiert sind,
sollten mir jetzt weiter folgen,
um die erstaunlichen Möglichkeiten Ihres Gedächtnisses zu
erleben.
Das Mentale Aktivierungs Training ist so angelegt, dass Sie es
zu jeder Zeit an jedem Ort selbstständig durchführen können. In
den fünf- bis zehnminütigen
Übungen versetzen Sie Ihr Gehirn zunächst durch leichtere
und später durch schwerere Aufgaben in die Lage, geistig wieder
voll aktiv zu werden und Ihre
Alltagsaufgaben zu meistern und
neue Aufgaben anzupacken.
Mit MAT trainieren Sie drei
wichtige Säulen für ein gutes
Gedächtnis.
1. Kurzspeicher
2. Informationsverarbei2. tungsgeschwindigkeit
3. Gegenwartsdauer
Der Kurzspeicher ist die wichtigste Größe für unsere geistige
Leistungsfähigkeit. Er ist verantwortlich für die Informationsverarbeitung. Vereinfacht gesagt, können Sie den Kurzspeicher mit dem Arbeitsspeicher
Ihres Computers vergleichen. Je
mehr Informationen Sie in Ihrem
Kurzspeicher aufnehmen kön-
nen, desto schneller können Sie
Informationen vergleichen und
verarbeiteten.
Ihr Gehirn verarbeitet Informationen wirksamer und effektiver.
Nehmen wir uns doch gleich eine
kurze Übung als Kurzspeicherdehner vor.
Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge das Wort Gedächtnistraining vor und versuchen Sie
aus diesem Wort 6 neue Wörter
zu bilden wie z. B: Strang, Gehirn, rasten, nächtigen.
Versuchen Sie es jetzt. Es gelten
nur Wörter aus dem Rechtschreibwörterbuch also keine
Eigennamen. Benutzen Sie nur
Buchstaben, die auch in dem vorgegebenen Wort vorhanden sind.
Das Wort Gasse können Sie z.B.
nicht bilden, weil das s als Buchstabe nur einmal in dem Wort
Gedächtnistraining vorkommt.
Schreiben Sie Ihre Wörter hierher:
Wenn Sie diese Übung durchgeführt haben, dann werden Sie
folgendes feststellen.
➣ Die Buchstaben und Wörter
entstehen vor Ihrem geistigen
Auge. Sie sind unmittelbar
gegenwärtig also bewusst.
➣ Ihr Kurzspeicher hat ein sehr
begrenztes Volumen und kann
nur wenige Buchstaben und
Wörter verfügbar halten.
➣ Die Bildung neuer Wörter ist
anstrengend und verbraucht
Energie. Je weiter die Buchstaben, die Sie zur Bildung
des neuen Wortes benötigen,
in dem Ausgangswort Gedächtnistraining auseinanderliegen, desto mehr strengt
Sie die Übung an.
Der Kurzspeicher muss die Informationen managen. Es findet
also ein Informationsmanagement statt. Die Komponenten
des Informationsmanagement
sind
A) die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
B) die Gegenwartsdauer