Der Esel
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Der Esel
Der Esel - Equus asinus asinus Die Esel sind eine eigene Art aus der Gattung der Pferde. Allgemein gilt der Esel als sturr und dumm. Doch stimmt dieses Vorurteil? Ist ein Esel wirklich nur ein Pferd mit langen Ohren, das I-A macht? Geschichte: Wie auch beim Pferd muss man zwischen echten Wildeseln und verwilderten Hauseseln unterscheiden. In mehreren Unterarten war der Afrikanische Esel einst über Nordafrika und Vorderasien verbreitet, heute leben nur mehr wenige hundert Tiere im nordöstlichen Afrika (Äthiopien, Eritrea ,Somalia und Sudan). Verwilderte Hausesel gibt es dagegen in vielen Regionen der Welt. Zu ihrem Verbreitungsgebiet gehören auch die Länder, in denen echte Wildesel beheimatet sind, was Anlass zur Sorge gibt, dass sich beide Bestände vermischen und die genetische Reinheit der Wildesel zerstören könnten. Anderthalb Millionen verwilderte Hausesel durchstreifen das Innere Australiens Im Südwesten der USA leben etwa 6.000 verwilderte Esel, die hier Burros (spanisch für „Esel“) genannt werden. Als historisches Symbol werden diese Burros geschützt; dies ist aber umstritten, da sie durch Konkurrenz bei Nahrungs- und Wassersuche einen Rückgang der einheimischen Dickhornschafe verursacht haben sollen Eine der wenigen Populationen verwilderter Esel in Europa kommt im Norden der Mittelmeerinsel Zypern auf der Halbinsel Karpas vor. Sie sind dunkelbraun bis schwarz und wesentlich größer als ihreursprünglich ausgewilderten. Oft besitzen sie Zebrastreifen an den Beinen. DNA-Untersuchungen bestätigen, dass alle heutigen Hausesel vom Afrikanischen Esel abstammen und mit diesem auch fertil kreuzbar sind. Esel wurden viel früher als Pferde domestiziert und stellen damit das erste den Menschen zur Verfügung stehende Lasttier dar. Schon 4000 v. Chr. hat man im Niltal Ägyptens den Nubischen Wildesel zum Haustier gemacht. In Mesopotamien erfolgte die Domestikation kurz darauf. Zur Herstellung von Pergament hielt man im Mittelalter Eselhaut für besonders geeignet. Schon vor dem klassischen Altertum gelangten Esel nach Europa. Die Etrusker hatten Hausesel, die vermutlich aus Kleinasien stammen. Nach Griechenland gelangten Hausesel etwa 1000 v. Chr. Nördlich der Alpen kommen Esel erst seit der römischen Zeit vor. Als domestiziertes Haustier wurden 2005 von der FAO weltweit 40,9 Millionen Esel gezählt. (im Vergleich dazu: 58,8 Mio Pferde und 12,2 Mio Mulis). Von diesen leben 635.000 in Europa. Das „Esel- reichste“ Land der EU ist Bulgarien, gefolgt von Spanien, Portugal, Albanien, Griechenland und Rumänien. Andere bekannte Eselländer wie Frankreich und Italien liegen in dieser Erhebung bereits unter 20.000 Individuen (2004). Der Rückgang der Eselpopulation in den Ländern Europas war in den letzten Jahrzehnten dramatisch und hält noch immer an. Nach Informationen über das Institut für Veterinärmedizin an der Aristoteles Universität von Thessaloniki, dürfte die Eselpopulation im Urlaubsland Griechenland gegenüber der FAO Erhebung im Jahre 2005 von 48.800 auf 18.173 (2007) mit weiter stark fallender Tendenz geschrumpft sein.In Österreich gibt es derzeit keine anerkannte Zuchtorganisation, die ein Ursprungs - oder ein Filialherdbuch für eine betreute Eselrasse führt. Innerhalb der EU führen Zuchtverbände in neun Mitgliedsstaaten insgesamt 24 solcher Herdbücher, Es gibt insgesamt 58 Eselrassenbzw. –Varietäten in 24 Ländern Europas, wovon 20 als eigenständige, aber gefährdete Rasse gelten können. Der Esel ist in Österreich vertreten durch den: Hausesel, es gibt ihn in allen Farbschlägen und Größen Der Österreich-Ungarischen Barockesel Der Amiata Esel aus Italien Der Grand Noir du Berry aus Frankreich Der Povencealischen Esel aus Frankreich Der Amerikanischen Miniesel, Der Catalane aus Spanien Das Maultier und verschiedene Hauseselkreuzungen in allen Größen und Farbschlägen. Albino-Esel sind keine Rasse, sondern ein genetischer Ausrutscher und dies kann immer wieder einmal passieren. Es gibt viele verschiedene Eselrassen, Esel, die einer Rasse angehören, sind sehr, sehr selten. Hier lassen sich manche Eselverkäufer gerne mal Phantasienamen einfallen, oder ordnen die Esel aufgrund ihrer Farbe einfach einer Rasse zu. Da werden z.Bsp. weiße Großesel als "Andalusier", oder schwarze Großesel als "Katalanen" bezeichnet und alles was ein Zottelfell hat, ist ein Poitou. Einer Rasse gehört ein Tier nur an, wenn es das Papier eines offiziellen Stutbuchs hat. Solche Papiere werden niemals nachträglich ausgestellt. Und auch bei einer belegbaren Rassezugehörigkeit sollte der zukünftige Besitzer die Qualität des einzelnen Tieres, wie auch bei Eseln unbekannter Herkunft, genau unter die Lupe nehmen und sich nicht von dem Schein des "Besonderen, weil Selten "blenden lassen. Unterschied Esel zu Pferd: Neben den rein äußerlichen Unterschieden zu Pferden verfügen Esel über einige Besonderheiten, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Im Gegensatz zu Pferden besitzen Esel fünf statt sechs Lendenwirbel. Esel verfügen über 31 Chromosomenpaare, Pferde haben 32. Die Körpertemperatur ist bei Eseln etwas niedriger, sie beträgt durchschnittlich 37 °C statt 37,5 bis 38,2 °C. Die Tragzeit ist bei Eseln länger als bei Pferden. Im Durchschnitt beträgt sie 365 bis 370 Tage gegenüber 330 Tagen beim Pferd. Die Ohren der Esel sind viel größer als die der Pferdeohren. Pferde neigen in Stresssituationen zur Flucht, Esel bleiben oft wie angewurzelt stehen. Viel länger als ein Pferd kann ein Esel ohne Wasser und Nahrung auskommen Der Esel und seine Bezeichnung: Ein Eselstall, Zuchthof oder Gestüt wird als Asinerie bezeichnet, (nach dem lateinischen Namen asinus). Esel könne bis zu 40 Jahre alt werden. Der weibliche Esel heißt Eselstute, Der männliche Esel heißt Eselhengst, Jungtiere nennt man Eselfohlen. Kastrierte männliche Esel nennt man Eselwallach. Maulesel – Ist eine Kreuzung eines Pferdehengstes und einer Eselstute Maultier – Ist eine Kreuzung eines Eselhengstes und einer Pferdestute Der Zesel – Ist eine Kreuzung eines Zebrahengstes und einer Eselstute, ist ganz selten und meist ungeplant Solche Hybride aus zwei Arten sind nicht fortpflanzungsfähig, .da die Chromosomenzahlen der Elterntiere nicht übereinstimmen Grösseneinteilung Stockmaß: Zwergesel : bis 1,05 m Normalesel : bis 1,30 m Grossesel: ab 1,31m Farbe: Die Fellfarbe ist grau oder braun bis schwarz, manchmal rötlich. Daneben gibt es auch gescheckte Esel. Sehr selten sind rein weiße Esel (Asinara auf Sardinien, österr./ungar. Albino- oder Barockesel). Über den Rücken verläuft meistens ein Aalstrich, und die Beine sind manchmal zebraartig gestreift. Der Bauch ist weiß; ebenso der Bereich um das Maul und die Augen. Ganz selten gibt es Hausel ohne Farbabzeichen, bei den Rasse Eseln gibt es welche ohne Schulterkreuz und Aalstrich. Esel haben meist eine Stehmähne und einen in einer großen Quaste endenden Schwanz. Haltung: Eselgruppen in Weidehaltung mit Winteraufstallung. Keine Einzelhaltung der Esel und keine Haltung von Hengstgruppen! Nachzucht: Erste Belegung frühestens nach dem 3. Lebensjahr. Durch die meist sehr kleinen Populationen ist die Qualität der Tiere kritisch zu betrachten, ganz besonders im Bezug auf die Gesundheit. Eine gezielte Zucht, die sich an Gesundheit und Vitalität orientiert, ist der erste Schritt im aktiven Tierschutz! Stall: Befestigter Boden, trockene Einstreu und jederzeit trockene Standfläche mit verschiedenen Bodenbelägen. Größe der Fläche: Tierzahl x (2 x Stockmaß)² aber mindestens 5 m² je Tier Höhe des Unterstandes: 1,5 x Stockmaß aber mindestens 2 m Fütterung: Jederzeit zugänglicher Weidegang mit mindestens 500 m² plus 50 m² pro weiteres Tier. Es ist jedoch zu Beachten, dass unkontrollierte Futteraufnahme auf der Weide dem Esel nur schadet, da sich der Esel auf der Weide ohne „Stopp“ den Bauch vollschlägt und dies besonders im Frühling zu Hufproblemen, Koliken und Überfettung führt. Das kommt daher, da im frischen, grünen Gras zu viele Nährstoffe vorhanden sind. Es wird empfohlen nur Stundenweiße Weidegang zu Verfügung zu stellen und ganzjährig Futter mit hohem Rohfaserbedarf, das Beste wäre spät geschnittenes Heu und auf keinen Fall schimmliges oder verdorbenes Futter zu Füttern. Auch Holz und verholzte Sträucher sind Bestandteil artgemäßer Ernährung. Durch „gut gemeinte“ Überfütterung kann es zu einer Energieüberversorgung kommen. Tränke: Täglich sauberes Wasser. mit großen, gesundheitlichen Problemen Tägliche Beschäftigung mit dem Esel und Tierkontrolle, besonders dass Fell und die Hufe müssen täglich gereinigt werden. 4x jährliche Hufkorrektur durch ausgebildeten Hufschmied, welcher über Eselkenntnisse verfügt, da sich der Eselhuf von denen der Pferde unterscheidet. Mindestens 2x jährliche Behandlung gegen Würmerbefall mit Kotuntersuchung Unerlässlich ist die Tetanusimpfung. Jährliche Zahnkontrolle und bei auftreten von Zahnerkrankungen ist der Tierarzt hinzuzuziehen, welcher Kenntnisse über die Zahnmedizin hat. Esel werden auch als Reittiere, Lastentiere und zum Ziehen von leichten Wagen verwendet. Reiten und Packsättel: Last sollte nicht mehr als 20% vom Körpergewicht des Esels ausmachen. Fahren: Last sollte maximal das Zweifache des Körpergewichts des Esels ausmachen. Nutzung nur mit wirklich gesunden Tieren! Dass man den Esel vor allem als Packtier verwendet, liegt an seiner Zähigkeit. Esel werden auch zur Fleischgewinnung (Salami), als Milchproduzenten (Eselsmilch) und zur Lederherstellung verwendet. Wegen seines Abwehrverhaltens gegen Hundeartige wird er von Schäfern auch als Herdenschutzesel eingesetzt. Auch in der tiergestützten Therapie und der tiergestützten Pädagogik kommt der Esel zunehmend zum Einsatz.