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Impressum
Herausgeber:
St. Jacobi Schützenbruderschaft
Nienberge von 1626
Text- und
Bildauswahl
Stefan Bexten
Hubert Döme
Hermann Feldmann
Klaus-Dieter Helmchen
Josef Krevert
Willi van Bevern
Bild Umschlagrückseite:
Motiv auf der Vereinsfahne
„Sankt Jacobus mit Jäger und Bauern“
Fotos:
Privat
Foto Köster
Quellen:
Kassenbuch
Chronik von Nienberge
Pfarrblättken
Zeitungsberichte von WN und MZ
Satz:
Stefan Bexten
Klaus-Dieter Helmchen
Herstellung:
Druckerei Hermann Kleyer
Münster-Roxel
2
Grußworte
4
Jubiläums – Festprogramm
14
Gedenken an die Toten
16
Von den Anfängen
17
Das Kassenbuch von 1886
35
Standorte der Vogelstange
78
Gebet
79
Plattdeutsches Gedicht
80
Gespräch mit Heinrich u. Alberta Schürmann
95
Die Königspaare seit 1949
98
Gespräch mit unserem Kaiser Walter Mersmann
136
Glückwunsch des Musikzuges Nienberge e.V
140
Erhalt des Festplatzes
141
Die Runkelmutt
143
Impressionen vom Jungschützenfest
147
Totenehrung am Mahnmahl
168
Projekt Arcoverde
170
Vorstand und Offiziere
172
Die Nachwuchs-Fahnenschläger
181
Impressionen vom Schützenfest
182
Danke
201
Verzeichnis der Inserenten
202
Gedicht zum Jubiläum 1976
205
204
„Jeder Fortschritt in neue Zeiten braucht auch feste Bindung
an die echten Werte der Vergangenheit“
aus: Grußwort Präses Carl Neuendorff, 1976
3
Liebe Schützenbrüder,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste!
Im Namen des Vorstandes der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626
möchte ich Sie zum Jubelfest aus Anlass des 375-jährigen Bestehens herzlich willkommen heißen.
Möge sich auch dieses Jubiläum ähnlich wie die Jubelfeiern 1926 und 1976
zu einem Volksfest entfalten, bei dem jeder mit Freude mitfeiern kann.
Wenn die St. Jacobi Schützenbruderschaft im Volksmund noch als der
„Bauernverein“ bezeichnet wird, so hat sich die Bruderschaft zwischenzeitlich doch zu einem allgemeinen „ Bürgerverein“ weiterentwickelt.
So können wir stolz darauf sein, dass unsere Mitglieder nicht nur aus allen
Nienberger Bauernschaften, sondern vor allem auch aus „Nienberge Dorf“
stammen und dass im Verein alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind.
Trotz dieses Wandels ist die Pflege der bewährten Tradition und die Förderung des Gemeinsinns bis zum heutigen Tag ein wesentliches Merkmal
geblieben.
Dies haben wir in der Vereinsgeschichte vielen Menschen zu verdanken, die
sich immer wieder und häufig über Jahre hin in den Dienst der Bruderschaft
gestellt haben.
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Sie haben für die Beständigkeit inmitten der Veränderungen unserer Zeit
gesorgt.
Unseren Königinnen und Königen gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank!
Für die Zukunft ist es auch weiterhin das Bestreben des Vorstandes, dass
jeder Schützenbruder, der es möchte, König werden kann. Es soll auch
weiterhin Freude machen, in unserer Schützenbruderschaft zu sein, wo das
Alter keine Rolle spielt und keiner fragt, wer du bist oder was du hast.
In diesem Sinne wünsche ich allen Schützenbrüdern und deren Familien
und allen Besuchern von nah und fern einen frohen und unbeschwerten
Festverlauf.
Gebe Gott, dass wir auch zukünftig noch manches gute Schützenfest mit der
St. Jacobi Schützenbruderschaft feiern können.
Norbert Bexten
1. Vorsitzender
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Der Oberbürgermeister der Stadt Münster
Die Schützenvereine in Münster gehören von jeher zu den traditionellen,
historisch geprägten Zusammenschlüssen von Münsteranern, die sich um
die Heimatpflege in unserer Stadt kümmern. Sie sind ein unverzichtbarer
Bestandteil unserer Stadtkultur.
Sie sind jedoch auch vor allem Förderer der vielfältigen Stadtteilkultur . Die
Stadtteile Münsters, die Stadtviertel haben es in den letzten Jahrzehnten
trotz der Eingemeindung und der sich ständig vergrößernden Stadtbevölkerung geschafft, ihre Identität, ihren Charakter zu erhalten, ihre historischen
Wurzeln zu pflegen. Die Münsteraner Stadtteile sind die viel beschworenen
kleinen Lebenskreise, in denen sich Menschen wohlfühlen, in denen man
sich kennt, in denen man sich hilft. Dies gilt in besonderem Maße auch für
Nienberge. Münster ist keine anonyme Großstadt und das ist vor allem auf
die ausgeprägten Identitäten unserer Stadtteile zurückzuführen.
Dass dies so ist, haben wir vor allen Dingen den vielen Vereinen und Verbänden zu verdanken, die sich intensiv mit „ihren“ Stadtteilen beschäftigen,
auch ihre historischen Wurzeln pflegen, aber auch das gegenwärtige gesellschaftliche Leben mitbestimmen. Eine besonders herausragende Rolle spielen die vielen Schützenvereine. Das zeigt in besonders vorbildlicher Weise
das Beispiel der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626.
6
Sie hat sich in diesem Sinne insbesondere um Nienberge verdient gemacht.
Sie fördert das Zusammenleben, den Zusammenhalt in diesem Stadtteil, sie
prägt das Gesicht dieses Stadtteils, sie hilft Neuzugezogenen sich schnell in
Nienberge einzugewöhnen, denjenigen, die schon länger dort wohnen,
bietet sie ein reges Vereinsleben.
Doch trotz dieser tiefen Verwurzelung in ihrem Stadtteil blicken die Nienberger Schützenbrüder auch weit über den örtlichen „ Tellerrand“ hinaus, in
dem sie das Projekt Arcoverde in Brasilien unterstützen. Ein Beispiel von
aktiver Entwicklungshilfe, über das ich mich wegen meiner vielen persönlichen Kontakte nach Brasilien sehr freue.
Ich beglückwünsche daher die St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626 zu
seinem 375-jährigen Jubiläum. Mein Dank gilt insbesondere denjenigen, die
in der langen Geschichte der Schützenbruderschaft mit ihrer ehrenamtlichen
Arbeit dazu beigetragen haben, die Bruderschaft zunächst aufzubauen und
ständig weiter zu entwickeln. Ein reges Vereinsleben bedeutet immer viel
Arbeit insbesondere für den Vereinsvorstand. Diese Arbeit wird ehrenamtlich, freiwillig, neben dem Beruf geleistet und verdient nicht nur den Dank
der Vereinsmitglieder, sondern auch der Stadt. Ich wünsche der Schützenbruderschaft St. Jacobi von 1626 ein schönes Jubiläumsjahr und mindestens
375 weitere erfolgreiche Jahre.
Dr. Berthold Tillmann
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Grußwort zum 375-jährigen Jubiläum der Jacobi-Schützen
In Nienberge wird die Ökumene groß geschrieben.
Und ich wurde als evangelische Pastorin genauso wie mein katholischer
Kollege gebeten, Ihnen ein Grußwort zu sagen zu Ihrem 375-jährigen Jubiläum.
Das ist ein schönes Zeichen der Ökumene und darum komme ich auch Ihrem Wunsch gerne nach.
Meine erste Begegnung mit einem Schützenverein habe ich nicht erst hier in
Nienberge gemacht, sondern in einem kleinen Ort in der Nähe von Osnabrück: in Bohmte.
Mein Vater gehörte damals zum dortigen Schützenverein, und als ich fünf
Jahre alt war, wurde er Schützenkönig.
Welch eine Ehre für ein kleines Mädchen, in der Kutsche beim Vater zu
sitzen und durch den Ort gefahren zu werden.
Überhaupt waren für mich die jährlichen Schützenfeste immer ein großes
Vergnügen, gab es dort ein Karussell und allerlei andere Kinderbelustigung.
So ist mir das „ Schützenleben“ also nicht ganz fremd.
Und hier im Pfarrhaus erlebe ich es ja mehrmals im Jahr auch „ hautnah“
mit.
Es geht nicht nur um`s Schießen, es geht auch um`s Feiern.
Jahr für Jahr kommen viele Menschen auf dem Festplatz zusammen, große
und kleine, um miteinander zu feiern.
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Das Schießen, das zu Gründungszeiten einen sehr ernsten Hintergrund hatte, nämlich der Verteidigung zu dienen, ist inzwischen zum Sport geworden. Und mit diesem Sport verbindet sich viel Geselligkeit.
In Ihrer Satzung von 1980 heißt es:“ Der Verein verfolgt ausschließlich die
Pflege der Tradition und der Geselligkeit.“
Es geht wohl darum, das Gute aus der Vergangenheit zu bewahren und über
die unruhigen Zeiten zu retten (Traditionspflege) und dies mit Spaß und
Gemeinschaft zu verbinden (Geselligkeitspflege).
An einem solchen Jubiläum wie dem Ihren ist es sicher gut, in die Vergangenheit zu schauen und diese auch kritisch zu beleuchten, um eben wirklich
nur das „ Gute“ zu tradieren. Irrungen und Wirrungen der Vergangenheit
sollte man nicht wiederholen, aber tradierte Werte wollen durch manche
Zeiterscheinungen gerettet werden.
Aber natürlich wendet man bei einem Jubiläum auch den Blick nach vorn.
Wie soll es weitergehen?
So wie unsere Kirchen manche Mühen damit haben, ihre „Mitglieder“ immer wieder auf`s Neue anzusprechen und zu motivieren, so haben dies viele
Vereine auch . Und ich denke, im Schützenverein ist die Rekrutierung des
Nachwuchses manchmal ein Problem.
Wer will sich heute noch binden? Wer ist bereit, Aufgaben zu übernehmen,
die „Pflege der Tradition und der Geselligkeit“ zu verantworten? Wer stellt
seine Freizeit zur Verfügung?
Es braucht sehr viel Kreativität und Einsatz, um alle „bei der Stange“ zu
halten.
Da sitzen Sie mit uns Kirchen sozusagen in einem Boot... .
Aber gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Vereinsamung
leiden, ist es gut, die Gemeinschaft zu pflegen, miteinander in Kontakt zu
kommen, gemeinsam zu feiern.
Ein Jubiläum ist immer ein besonders schöner Grund zum Feiern. Und so
wünsche ich Ihnen ein ganz besonders schönes Schützenfest in diesem Jahr
und für die Zukunft Ihres Vereins alles Gute.
Ihre
Jutta Neumann, Pastorin
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Liebe Mitglieder der Jakobus-Schützenbruderschaft,
Mein erster Pfarrer während meiner Kaplanszeit kam als Bauernsohn
von einem großen landwirtschaftlichen Betrieb. Der ansonsten sehr
resolute Mann flüchtete vor persönlichen Jubiläen. Geburtstage fanden
am liebsten „in aller Stille“ statt. Von seiner Mutter zitierte er bei solchen Gelegenheiten den Satz, den er sich sehr zu Eigen gemacht hatte:
„Junge, nimm dich in Acht. Jubiläen sind in Wahrheit Alterserscheinungen.“
Nun wird die Schützenbruderschaft St. Jakobus 375 Jahre alt. Sicher ist
das auch eine Art Alterserscheinung. Aber wenn Sie dieses Jubiläum
eben nicht „in aller Stille“ vorüber gehen lassen, sondern festlich begehen, so bringen Sie damit zum Ausdruck, dass es etwas Bedeutsames
und Schönes ist, in einer so langen Tradition zu stehen und zu bestehen.
Wir leben eben - nicht nur in einer Schützenbruderschaft - auf dem Rükken unserer Vorfahren, auf dem was sie geschaffen oder verteidigt haben. In einer so schnelllebigen und von Vergesslichkeit geprägten Zeit
kann die Besinnung auf die Tradition, in der wir stehen, uns auch bescheiden machen. Wir stehen in einer Geschichte mit Menschen, die vor
uns gelebt haben. Und nach uns werden Menschen dasein, für die wir
Vergangenheit sein werden.
Bruderschaften waren einmal das, was wir heute vielleicht eher als Bürgerinitiativen bezeichnen würden. Menschen schlossen sich zusammen,
solidarisierten sich in der Verfolgung sozialer Belange. Die ursprünglichen Zielstellungen können sich erledigen und haben sich im Falle der
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Bruderschaften auch erledigt. Aber die Frage bleibt, was motiviert uns
heute, die Bruderschaftsidee aufrecht zu halten und zu pflegen. Wenn
sich eine Bruderschaft dieser Frage nicht stellt, kann sie leicht zur leeren
Traditionspflege verkommen. Sie feiert dann nur noch die Jahre, auf die
sie zurückblicken kann, und nicht mehr das, was sie zusammenhält und
ihr Sinn macht.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Jubiläumsfest, bei dem Sie etwas davon
spüren, dass es Sinn macht, in dieser Gemeinschaft in unserer Zeit zusammen zu sein und zu feiern.
Ihr
Reinhold Waltermann, Pfarrer
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Die Zeit überschlägt sich.
Soll heißen: Was gestern modern war, ist heute ein alter Hut. Ein Ereignis
jagt das andere: was uns heute erregt, ist morgen vergessen. Nicht mehr
Spinnstube, Herdfeuer oder der Frühschoppen nach dem Hochamt sind
unsere Informationsquellen, sondern die Zeitung, das Fernsehen oder das
Internet.
Merkwürdig ist nur, dass wir uns dabei nicht ganz wohl fühlen: je schneller
sich die Zeitläufe ändern, je größer ist der Wunsch nach Beständigkeit.
Wir haben plötzlich die Nostalgie entdeckt, das sehnliche Verlangen nach
der alten Zeit, nach vergessenen Sitten und Bräuchen, nach Tradition und
Geschichte.
Da kommt uns das Jubiläum unserer Schützenbruderschaft wie gerufen.
Wer einmal Gelegenheit hat, das älteste Schild unserer Königskette zu berühren, der fühlt sich versetzt in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wo
man sich „brüderlich“ zusammenschloss um sich gegenseitig zu „schützen“:
die Frauen und Kinder, Haus und Hof und die Heimat. Wo man einen Patron erkor und sein Vor-Bild auf die Fahne heftete.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich viel geändert.
Mancher wundert sich, dass es diese Vereine, Bruderschaften und Gilden
überhaupt noch gibt.
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Zwar wird noch immer geschossen – aber nur auf hölzerne Vögel. Es wird
marschiert, aber nicht um den bösen Feind zu jagen, sondern locker und
fröhlich als Polonaise durch die Gemeinde. Noch immer gibt es einen König und eine Königin , deren fröhliche Herrschaft sich manche unserer Ahnen gewünscht hätten.
Noch immer sind unsere Feste die gesellschaftlichen Höhepunkte in unserer
Gemeinde. Die alten Nienberger haben ihren Kreis längst geöffnet für die,
die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder jene, die Nienberge gesucht
haben, um sich hier eine Wohnstätte zu errichten.
Man kann sicher sein, dass wir alle nur ein Glied in einer langen Kette sind.
Wir wollen dafür sorgen, dass jedes Glied stark und kräftig ist. So stark und
kräftig, dass nach 375 Jahren die Kette nicht zu Ende geht, sondern noch
manches neue Glied angeschmiedet werden kann.
Dies ist unser Jubiläumswunsch.
Er gilt für unsere Tage.
Er gilt in besonderer Weise denen, die nach uns kommen.
Walter Mersmann
Ehrenvorsitzender
seit 1983
Josef Krevert
Ehrenvorsitzender
seit 1996
13
Jubiläums – Festprogramm:
Sonntag, 01. Juli 2001
11.00 Uhr
Familiengottesdienst der Gemeinde auf dem
Hof Bexten, anschl. Familientag
Freitag, 06. Juli 2001
19.00 Uhr
Kommersabend
Einzug des amtierenden Königs-u.
Kaiserpaares sowie der ehemaligen
Königspaare u. Königinnen
Samstag, 07. Juli 2001
13.00 Uhr
Antreten am Festplatz
14.30 Uhr
Königsschießen in Hofkampsbusch
20.00 Uhr
Königsball im Festzelt
20.30 Uhr
Einzug des Königspaares
anschließend Königsproklamation und
Fahnenschlag
Sonntag, 08. Juli 2001
13.30 Uhr
Sternmarsch zum Schulhof
der geladenen Vereine ab:
Hof Mersmann
Parkplatz Nientied
Clubheim Sportverein
Zelt am Festplatz
15.00 Uhr
14
Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden
Festansprache d. Bürgermeisters
Herrn Fritz Krüger
16.00 Uhr
gemeinsamer Marsch zum Festzelt
Entgegennahme der Glückwünsche der
Gastvereine
Vogelschießen der Gastvereine
Aufspielen der Gast-Musikzüge
Ausklang im Festzelt mit dem
Musikzug Nienberge
Montag, 09. Juli 2001
9.00 Uhr Bruderschaftsamt in der Kirche mit
Weihbischof Ostermann
10.00 Uhr Frühschoppen im Festzelt
11.00 Uhr Kaiserschießen am Festzelt
anschl. Proklamation des Kaiserpaares
19.00 Uhr Polonaise mit Fahnenschlag und
Festansprache auf dem Schulhof
Kaiser- und Königsball im Festzelt
Dienstag, 10. Juli 2001
17.00 Uhr Jungschützenfest
Ausklang bei Luis Gonzales
15
Allen gefallenen und
verstorbenen Mitgliedern
der
St. Jacobi Schützenbruderschaft
von 1626
ein ehrendes Gedenken
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Von den Anfängen
Von den Anfängen der St. Jacobi Schützenbruderschaft ist nur wenig
überliefert worden.
Im Jahre 1896 wollte man zunächst ein 300-jähriges Jubiläum feiern
und damit das Jahr 1596 als Gründungsdatum zu Grunde legen.
Doch dann entschied man sich aufgrund der Tatsache, dass die
älteste noch erhaltene Königsplakette das Jahr 1626 ausweist, für
ein 270-jähriges Jubiläum (siehe auch „Das Kassenbuch von 1886).
Das Gründungsjahr wurde 1983 im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Chronik von Nienberge von Karl Moritz zunächst noch angezweifelt, da man auf der erwähnten Plakette aus der Zahl 1626
auch die Jahreszahl 1696 deuten konnte.
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Mit Hilfe einer elektromikroskopischen Untersuchung in einem Institut der Universität Münster wurde die Jahreszahl 1626 eindeutig
festgestellt, so dass auch Karl Moritz dieses Datum für die Gründung
der St. Jacobi Schützenbruderschaft herangezogen hat.
Dagegen erwähnte Adolf Risse 1976 in seinem Beitrag für die Zeitschrift anlässlich des 350-jährigen Jubiläums eine Eintragung im
Kassenbuch des Jahres 1896, wo nach mündlicher Überlieferung
und ziemlich bestimmtem Aussagen die „St. Jacobi Schützengesellschaft“ schon weit älter sei, als dass dies die Plakette von 1626 dokumentiert.
Die weiterführenden Betrachtungen von Adolf Risse fasste Karl Moritz in der oben erwähnten Chronik wie folgt zusammen:
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Da die Plakette als der sichtbare Beweis für den Bestand der St.
Jacobi Schützenbruderschaft gilt, wird das Jahr 1626 bis zum heutigen Tage als Gründungsjahr angesehen.
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Schützengesellschaft um 1900 vor dem Vereinslokal Baumberger Hof
Das Kassenbuch von 1886
Das im Jahre 1886 angelegte Kassenbuch ist das älteste Dokument
im Archivbestand der St. Jacobi Schützenbruderschaft und wird bis
in die heutige Zeit hinein chronologisch fortgeführt.
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Die Aufzeichnungen beginnen mit einem Verzeichnis aller Könige ab
1626:
1626
1627
1680
1686
1682
1714
1721
1724
1729
1763
1765
1767
1770
1773
1774
1775
1776
1779
1781
1782
1783
1785
1787
1788
1789
1791
1793
1794
1795
1796
1799
36
Joan Slotmann
Franz Meyer-Haus Uhlenbrock
Ludwig Osterhoff, Receptor
Hermann Wesseling
Heinrich Wiedemann
Martin Richard v. Schonebeck
Joan Henrich Wermeling
Jürgen Henrich Wenning
Phillip Ketteler
Schulte Kalthoff
August v. Schonebeck, Platzmajor Münster
August v. Schonebeck, Platzmajor Münster
Joannes Hermann Vorberg
Joan Albert Schulte Relau
Joan Henrich Schulze Hannasch
Joan Melchior Schulte Langenhorst
Joan Hinrich Sestrup
Ernst Theodor Wesseling, jetzt Schulze Kalthoff
Joannes Bernardus Wittober,Provisor
Georgius Henrikus Twent jun.
Christian Vorberg
Georgius Henrich Twent
Georgius Henrich Twent
Georgius Henrich Twent
Joannes Hermanus Sessendrup
Theodorus Greiwe, gnt. Degender
J.W. Dreier
Friedrich Bogener
Joannes Wilhelm Wiedau
Henrikus Schulte Kalthoff
Joannes Henrikus Sestrup
1804
1809
1811
1814
1815
1816
1818
1820
1821
1822
1823
1824
1827
1828
1829
1831
1831
1832
1833
1834
1835
1836
1837
1838
1845
1850
1852
1853
1854
1855
1857
1858
1859
1860
1861
1862
1863
1864
1865
Joannes Kasparus Langenhorst
Joannes Kaspar Große Lohmann
J. Hermann Hunnebeck
Johann Evert Weling
Joann Hermann Schulte Relau
Johann Evert Weling
Kaspar Glose
Wilhelm Elbers
Engelbert Engberding
Wilhelm Alberding, Provisor
Henrikus Schulte Kalthoff
Theodor Schulze Hannasch
B.W.Bußmann
Joseph Wilhelm Grotholtmann
Joseph Roesmann
W.H. Große Deitermann
Wilhelm Engberding
Melchior Twent, gnt. Flothmann
J.B. Farwick Uhlenbrock
Joannes Wilhelm Curnei
J.H. Holling, gnt. Schulte Langenhorst
J.H. Holling, gnt. Schulte Langenhorst
J.B. Farwick Uhlenbrock
J.B. Farwick Uhlenbrock
Joannes Farwick z. Hagen
Joannes Wilhelm Curnei
Franz Hartmann
Ferdinand Erdmann
Bernhard Schmiemann
Bernhard Schmiemann
Bernhard Schmiemann
Heinrich Weßeling
Heinrich Weßeling
Heinrich Weßeling
H. Hülsmann
A. Rohling
Heinrich Bußmann
F. Elbers
Wilhelm Wiedau
37
1865
1867
1868
1869
1872
1873
1874
1878
1879
1880
1881
1883
1884
1885
1886
1887
1888
1889
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
1898
1899
1900
Heinrich Wißing
Heinrich Sessendrup
Franz Hartmann
Bernard Wesseling
Bernard Niehaus
Franz Flothmann
Wilhelm Wißing
Heinrich Wißing
Heinrich Engberding
H. Halsband
August Wißing
Franz Hölken
Franz Henrichmann
Melchior Wiedau
Heinrich Engberding
Melchior Wiedau
Hermann Henrichmann
Heinrich Engberding
Franz Schulze Wermeling
F. Overbeck
Joseph Schleithoff
Heinrich Große Wiedemann
Wilhelm Wiedau, gnt. Borgmann
Joseph Schleithoff
Hermann Fischer
Franz Hölken
Bernard Kinnebrock
Bernard Hölken
Königsplakette
1855
Bernhard
Schmiemann
38
1901
Bernard Weßeling
1902
Joseph Sporkmann
1903
Heinrich Thiering
1905
Heinrich Sendhoff
1906
Heinrich Wiemeler
1907
Joseph Kock
1908
Heinrich Schürmann
1909
Joseph Wiedau
1910
Wilhelm Wittover
1911
Wilhelm Wannigmann
1912
Franz Berning
1913
Theodor Thiering
1914
Johann Berkemeier
1920
Josef Arlinghaus
1921
Philipp Kinnebrock
1922
Bernhard Pohlmann
1923
Alfons Hölken
1924
Heinrich Pohlmann
1925
Heinrich Möllmann
1926
Heinrich Lutte
1927
Anton Middendorf
1928
Josef Oeing
1929
Anton Feldmann
1930
Anton Pohlmann
1931
Heinrich Brinkmann
1932
Hermann Rölver
1933
Franz Bullermann
1934
Alfons Hölken
1935
Pfarrer v.d. Becke
1936
Wilhelm Wannigmann jun.
1937
Heinrich Reckfort
1938
Gerhard Beuker
1939-1949 Professor Schulte Kemminghausen
1949
Bernhard Böhr
39
1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
40
Heinrich Schürmann
Heinz Lutte-Scheltrup
Heinrich Hundebeck - Risse
Bernhard Brirup
Wilhelm Brirup
Bernhard Hundebeck Sessendrup
Heinrich Leising
Heinrich Hülsmann
Bernhard Rölver
Bernhard Hundebeck jun.
Theo Schulze -Relau
Heinrich Große Wiedemann
Paul Lutte - Wannigmann
Wilhelm Große Dahlmann
Paul Inkmann
August Böhr
Paul Siegel
Alfons Entrup-Lödde
Fritz Wissing
Josef Krevert
Franz Bleker
Heinrich Bertling
Peter Gottschalk
Josef Geßmann
Walter Mersmann
Bernhard Fehmer
Anton Feldmann
Aloys Kreuzheck
Willi van Bevern
Anton Suttrup
Günter Berger
Willi Duwenig
Ludger Dahlhaus
Josef Westhues
Karl-Heinz Suttrup
Friedhelm Berger
Hubert Döme
Antonius Rickert
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Karl Berger
Franz-Josef Andrasch
Hermann Feldmann
Alfred Schnieders
Manfred Daut
Berni Riemann
Rudolf Stenner
Franz-Josef Suttrup
Bernhard Hundebeck
Ewald Rüschoff
Franz-Josef Schäper
Markus Krevert
Luis Gonzales
Abschreiten der Front durch
Franz-Josef Suttrup u. Rudolf Stenner
1996
41
42
Peter Gottschalk, Günter Berger, Antonius Rickert, Willi van Bevern, Josef Geßmann, Luis Gonzales,
Markus Krevert, Bernhard Fehmer, Josef Westhues, Willi Duwenig, Ewald Rüschoff, Karl-Heinz Suttrup,
Franz-Josef Andrasch, Herman Feldmann, Franz-Josef Schäper, Berni Riemann, Rudolf Stenner
Anton Feldmann, Alfred Schnieders, Karl Berger, Franz-Josef Suttrup, Friedhelm Berger
Christian Riemann, Matthias Rölver,
2. Reihe von Links
3.Reihe von Links
Links Fahnenschläger
Rechts Fahnenschläger Christian Recker, Fabian Rölver
Hubert Döme, Aloys Kreuzheck, Alfons Entrup-Lödde, August Bruland, Heinz Lutte-Scheltrup,
Heinrich Schürmann, Walter Mersmann, Josef Krevert, Ludger Dahlhaus, Anton Suttrup
1.Reihe von Links
Könige von 1950-2000
Im Kassenbuch geht weiterhin aus den Eintragungen für das Jahr
1886 hervor, dass eine in der Gemeinde abgehaltene Sammlung zur
Anschaffung von Schützenfestsachen einen Gesamtbetrag von
90,96 Mark erbrachte. Der damalige Festwirt Kinnebrock erließ rückständige Schulden aus früheren Jahren und der Kassenbestand
betrug letztendlich 7,96 Mark.
1887 wurde die Anzahl der Schützen mit 36 Mann angegeben.
An Einnahmen für einen Ehrentanz wurden 1890 von 4 Personen a
10 Pf = 40 Pf verbucht. Die Schützenbrüder hatten ein Schützengeld
von 50 Pf pro Person zu entrichten und auf der Vorversammlung
wurde beschlossen, dem König ein Königsgeld in Höhe von 10 Mark
zu zahlen.
Im Jahre 1896 wurde auf einer Versammlung zunächst beschlossen,
ein 300-jähriges Vereinsjubiläum zu feiern.
Da aber das Schild des Königs „Joan Slotmann, genand Timan“
(heute Hof Thoring) als der erste gesicherte Beweis für den Beginn
der Schützenbruderschaft galt, wurde dann ein 270-jähriges Jubiläum gefeiert.
Anlässlich des Jubiläums wurde am 15. Juli 1896 morgens um
10 Uhr ein feierliches Hochamt zelebriert. Unter der Vogelstange
wurde dann auf Beschluss der Generalversammlung folgende Bekanntmachung verlesen:
„Mitschießen können nur ansässige Einwohner der Gemeinde Nienberge und deren direkte Familienmitglieder.
Andere, die in Dienstverhältnissen sich befinden und nicht direkte
Familienmitglieder der ansässigen Gemeindemitglieder sind, können
nur dann mitschießen, wenn sie schriftlich oder mündliche Erlaubnis
des Dienstherren selber beibringen; woraus hervorgeht, dass ihre
Herrschaft, falls jener den Vogel abschießt und im folgendem Jahre
sich nicht mehr in der Gemeinde befindet, in dem Jahre die alte Königswürde wenn nötig selbst übernimmt und auch die Sachen zu
geben sich verpflichtet.“
An dem Schießen nahmen 56 Mann teil; König wurde Joseph
Schleithoff. Der König hatte wie gehabt für ein Schild an der Königskette zu sorgen, einen neuen Vogel für das nächste Schützenfest
erstellen zu lassen und das übliche Bier zu spendieren. Im Rahmen
der Feierlichkeiten wurden auch Böllerschüsse abgegeben und ein
Feuerwerk veranstaltet.
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Der damalige Chronist notierte:
„Größte Festfreude und höchste Einigkeit herrschten bis zum folgenden Morgen. Es wurde ebenfalls nach alter Sitte der Königshut wieder gebraucht, der seit 50 Jahren nicht mehr benutzt wurde.“
1897 wurden die im Vorjahr wahrscheinlich aufgrund von üblen Erfahrungen erlassenen Bestimmungen hinsichtlich der Bestätigung
von Königen erstmals angewandt, in dem Hermann Fischer mit Genehmigung des Kolon (Dienstherrn) Farwick – Uhlenbrock König
wurde.
Ein Kassenbestand von 62,10 Mark wurde bei der Darlehnskasse
Nienberge verzinslich angelegt.
Die Vorversammlung im Jahr 1903 beschloss, dass Oberst, Adjutant
und Vorstand den Bauernschaften nach abwechselnd gewählten
werden sollten.
Da im Jahre 1904 in Nienberge eine Mission abgehalten worden
war, fiel das Schützenfest aus.
Das Kassenbuch führte ab 1905 Rudolf Mersmann. In den Vorjahren
wurde Hermann Henrichmann als Schriftführer und Kassenwart erwähnt.
Die Versammlung beschloss, ab jetzt eine Prämie für das Abschießen des rechten Flügels von 4 Mark und für das Abschießen des
linken Flügels 2 Mark an den Schützen auszuzahlen. Im nächsten
Jahr wurde diese Prämienregelung noch erweitert um 1 Mark für den
abgeschossenen Schwanz.
45 Schützen beteiligten sich 1906 am Vogelschießen und der Königsschuss erfolgte mit dem 59. Schuss. Zum Kassenbestand in
Höhe von 56,55 Mark wurde vom Kassierer vermerkt, dass 56 Mark
bei der Darlehnskasse eingezahlt wurden und die übriggebliebenen
55 Pfennig von ihm bis 1907 verwahrt und dann dem Geld „beigezählt“ wurde, weil die Darlehnskasse nur ganze Mark annahm.
Im Jahre 1908 wurde das Königsgeld auf 20 Mark erhöht. Zahlten in
diesem Jahr noch 42 Schützen ein Schützengeld in Höhe von 50
Pfennig, so wurde im Jahr 1909 von 160 Mitgliedern ein Beitrag in
Höhe von 1 Mark entrichtet. Der Vorstand wurde nun für die Dauer
von 3 Jahren gewählt.
Die Mitgliederzahl verringerte sich 1914 auf 93 Schützen; Schützenkönig wurde Johann Berkemeyer bei Schulte Hullern mit Königin
Änne Pelzer.
Von 1914 – 1919 fielen die Schützenfeste kriegsbedingt aus.
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Hatte sich bis vor dem 1. Weltkrieg der Vorstand ausschließlich aus
den jeweiligen Bauernschaftsvertretern zusammengesetzt, so wurde
im Jahr 1920 mit Rudolf Mersmann erstmalig ein 1. Vorsitzender von
der Generalversammlung gewählt. Rudolf Mersmann war der Vater
des heute noch aktiven Ehrenvorsitzenden Walter Mersmann.
Theodor Thiering übernahm das Amt des Schriftführers und Kassenwartes. 172 Mitglieder zahlten jeweils einen Beitrag von 3 Mark.
1922 wurde dieser Beitrag auf 15 Mark erhöht und von insgesamt
206 Mitgliedern entrichtet. Das Königsgeld wurde in Höhe von 200
Mark ausgezahlt.
Weiterhin wurde von der Versammlung beschlossen, für Fehlschüsse 3 Mark zu kassieren.
Der Kassenwart notierte für 1923 an Einnahmen und Ausgaben folgende Beträge:
203 Mitglieder a 5.000 Mark Beitrag
Einnahmen vom Festwirt
Insgesamt
1.015.000 Mark
25.000 Mark
1.040.000 Mark
Ausgaben:
Versicherungsprämie
für den König
für den alten König
Prämie r. Flügel
Königswagen
Reparaturen
150 Patronen
Bekanntmachung
Musik
Nachforderungen
Insgesamt
44.000 Mark
205.000 Mark
75.000 Mark
10.000 Mark
30.000 Mark
20.760 Mark
75.000 Mark
700 Mark
480.000 Mark
100.800 Mark
1.041.260 Mark
Eintritt für Nichtmitglieder zum Tanz
Fehlbetrag 1923
10.000 Mark
1.260 Mark
Im Jahre 1924 konnten wieder „normale“ Beträge aufgeführt werden,
so zahlten 182 Mitglieder jeweils einen Beitrag von 1,50 Mark; dem
König wurden 40 Mark ausgezahlt.
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Es wurde 1925 beschlossen, dass Neueingepfarrte von Nienberge
(Uppenberg) ebenfalls am Vogelschießen teilnehmen konnten.
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Das 300-jährige Jubiläum wurde 1926 mit hohem Aufwand gefeiert.
Am Sonntag, den 11. Juli 1926 nachmittags um 3 Uhr wurden die
eingeladenen 12 Nachbarvereine an den Empfangsbögen abgeholt
und mit Musik zu den ihnen zugewiesenen Lokalen geleitet.
Der langjährige Schriftführer und Kassierer Theodor Thiering notierte
dazu folgendes:
„ Unter dem Klange sämtlicher Kapellen ging es durch das mit vielem Fleiße schön ausgeschmückte und reichlich beflaggte Dorf. Den
ca. 600 Schützen folgte ein endloser Zug Zuschauer, und es war ein
wundervoller Anblick, als auf der ansteigenden Chaussee zum Festplatz 15 Fahnen im leichten Winde flatterten, wobei die Sonne nach
dem Dauerregen am Vortag den ca. 800 m langen Zug herrlich beleuchtete.“
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In der von Dr. Karl Moritz im Jahre 1983 verfassten Chronik von
Nienberge werden die umfangreichen Aufzeichnungen des Kassenbuches wie folgt zusammengefasst:
„Der Bauer Lutte-Scheltrup (heute Westfleisch) hatte die Festwiese
zur Verfügung gestellt, auf der Festredner, Gesangverein und Fahnenschläger den Auftakt bildeten. Darauf folgte der große Festzug
durch alle Dorfstraßen, Totengedenken, Zapfenstreich und Feuerwerk. Am folgenden Tage, Montag, dem 12. Juli, nahmen alle Schützen zunächst am Gottesdienst teil, stärkten sich darauf beim Frühschoppen und marschierten dann zur Vogelstange, wo der Jubiläumsvogel von Lutte-Scheltrup heruntergeschossen wurde. Seine
Frau wurde als Königin feierlich eingeholt, worauf sich der Festzug
erneut in Bewegung setzte. Mittagessen und Kaffee mit Kuchen
wurden im Vereinslokal „Baumberger Hof“ eingenommen und mit
Reden und Musik gewürzt. Darauf schwang man das Tanzbein bis in
die frühen Morgenstunden. – Die Gemeinde spendierte dem Verein
500 RM, „was besonders anerkannt wurde“.
Es bleibt noch nachzutragen, dass der Fähnrich Landwirt Heinrich
Egger sein 25-jähriges Fähnrichsjubiläum feierte und auf der Festwiese bei Lutte einen „historischen Fahnenschlag“ aufführte.
Im Jubeljahr zahlten 205 Mitglieder einen Beitrag von 2 Mark. Der
König erhielt ein Königsgeld in Höhe von 80 Mark.
Nach diesem Jubeljahr folgten zunächst ganz „normale“ Schützenfeste, nur für das Jahr 1930 wurde die Verleihung je einer „Hindenburgmedaille“ an den König und an die Schützen des rechten und
linken Flügels sowie des Schwanzes vermerkt.
1932 nahm die St. Jacobi Schützenbruderschaft mit einer Fahnenabordnung an der Fahnenweihe des DJK Nienberge teil. Das Königsgeld wurde zwischenzeitlich auf 100 Mark erhöht.
Im Jahre 1934 lehnte Theodor Thiering seine Wiederwahl als Schriftführer und Kassierer ab; an seiner Stelle wurde Hermann Milskemper durch Stimmzettel mit Mehrheit gewählt.
Im Folgenden ein Orginalauszug des Kassen- und Schriftführerberichtes aus dem Jahre 1935:
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Nach 38-jähriger Tätigkeit als Fähnrich wurde Anton Egger zum Ehrenmitglied ernannt; sein Nachfolger wurde der Schuhmachermeister Bernhard Hakenes.
Das herausragende Ereignis war im Jahr 1935 der Königsschuss
von Pastor von der Becke, dessen Königswürde im Jahr 1999 von
Schützenbruder Reinhold Klumpe im Pfarrblättken wie folgt dokumentiert wurde:
Pastor tat den Königsschuss
Die Folge davon war: ‚kien Rüen bleew in`n Huse‘,
Nienberge .. Das war eine echte Sensation Anno 1935 als der Pfarrer in der bäuerlichen Traditionsbruderschaft St.Jacobi regierte. Der
Fall war einmalig nicht nur in der Chronik der seit 1626 nachweisbaren Schützengilde. Wenn auch in den Jahren nach dem Kriege hier
und dort, zuletzt noch in Nordwalde nicht selten der Pfarrer auch als
Schützenkönig amtierte, so war dieses Ereignis vor dem Kriege jedoch eine Einmaligkeit. Sie wurde schon damals als solche in den
Zeitungsartikeln heraus gestellt, und selbst die Essener Nationalzeitung schrieb in jenen Jahren zu diesem Falle: „Ein Pfarrer nach dem
Herzen des Volkes.“ Dies war Pastor Anton von der Becke in der
Tat. Unnachahmlich, auf der Kanzel wie auch im Gespräch von
Mann zu Mann auf der Straße, war sein populärer Ton, der immer
ankam. Zumal in jenen nicht immer leichten Tagen vor dem letzten
Kriege wußte er stets das Herz auf dem richtigen Fleck zu tragen.
Ihm gehörte daher die Sympatie aller, als dieser aufrechte Mann, der
auch die Kirche ein vorbildlicher Seelsorger war, auf dem
sommerlichen Jahreshauptfest der bäuerlichen Festgemeinschaft als
Schützenkönig auch „Held des Tages“ wurde. Voll des Verständnisses für derlei dörfliche Belange gab ihm auch sofort Clemens
August Graf von Galen, der bald darauf in Nienberge herzlichst
empfangen wurde, das bischöfliche Einverständnis.
Die Gattin des Nienberger Bürgermeisters und Patronatsherren von
St.Sebastian, Frau Gertha Mersmann, wurde seine Königin. Die
Königskutsche, die zuvor als „Eilexpreß“ mit Pastor und Bauernkönig
von Nienberge zum Bischöflichen Palais nach Münster gerollt war,
saßen hernach beide Majestäten. Und auf die ungewöhnlich, großer
Schar huldigender Untertanen beiderseits der Straßen weisend, sagte in seiner köstlichen scherzhaften Art der Pfarrer: „Kien Rüen is
in`n Huse bliewen!“ Um Mitternacht, Schlag Zwölf, übergab der Pfarrer Königskette und Insignien und die weitere Amtsbürde seinem
Bruder, dem Apotheker von der Becke, der aus seinem schlesischen
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Domezil just auf Heimaturlaub nach Nienberge gekommen war. Das
Fest des Jahres 1935 war auch für den Wirt und die gesamte Bruderschaft kein schlechtes gewesen. Beide, König und Königin, deckt
der Rasen des Friedhofs von St. Sebastian. Pfarrer von der Becke,
der noch 1938 auf besonderen Wunsch von Bischof von Galen die
einen starken Mann brauchende Pfarrei St. Ewaldi zu Duisburg-Laar
übernommen hatte, um dann auch Denfinitor des dortigen Dekanates zu werden, kam bald als ein vom Tode Gezeichneter nach Nienberge zurück. Im Hanseller Pastorat starb er in den letzten Monaten
des Krieges, als Kirche und Pastorat zu Duisburg längst schon bombardiert am Boden lagen. Weder damals noch hernach konnte seiner
gebührend gedacht werden.
Die Erinnerung an den aus örtlichen Priestertum gekommenen Bauernkönig gibt auch die selten schön gearbeitet Königsplakette. Das
von einem münsterschen Goldschmied gefertigte Schild zeigt auf der
Vorderseite den Patron der Pfarrkirche St.Sebastian und auf der
Rückseite den Text:
„Pfr.v.d.Beck-König / Frau Mersmann Königin 1935.“
Im Jahr danach 1936 begann der amtierende Schützenkönig der
Jakobianer Pfarrer von der Becke das Schützenfest mit einem Gottesdienst. Damals feierte man das Schützenfest nur am Montag.
Dieser noch heute übliche Beginn des Montagmorgens mit einem
Gottesdienst war damals eine Besonderheit. Daher notierte die Bru51
derschaftchronik „Auf Anregung unseres Pastors von der Becke
wurde am Montag des Schützentages eine hl. Messe für die Verstorbenen der Jacobibruderschaft gelesen.“
Jacobi Schützenfest 1935
König von der Becke mit seiner Königin Frau Mersmann
rechts das alte Königspaar Alfons und Maria Hölken
Nach 31-jähriger verantwortungsvoller Tätigkeit im Vorstand wurde
1937 Rudolf Mersmann zum Ehrenmitglied ernannt. Seit 1920 hatte
er das Amt des 1. Vorsitzenden ausgeübt; sein Nachfolger wurde
Wilhelm Wannigmann jun..
Franz Brirup übernahm das Amt des Schriftführers.
Von der Versammlung wurden die neuen Richtlinien des Deutschen
Schützenverbandes (Gauschützenverband) angenommen. Zum
ersten Mal wurde eine Nachfeier mit Preisschießen und Preiskegeln
im Vereinslokal veranstaltet.
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Für das Jahr 1938 wurden u. a. folgende Ausgaben notiert:
Verkauf der Abzeichen WHW (Winterhilfswerk)
Rechnung Güthmann Gaststätte – Schießstand
Anschaffung Bundesfahne
Gauschützenverband
Zeitungsgeld Schützenwarte
2,50 Mark
7,50 Mark
40,00 Mark
24,11 Mark
4,08 Mark
Im Jahre 1939 wurde bei den Ausgaben u. a. die Position „Feldpostpäckchen an 17 Mitglieder – 32,06 Mark“ aufgeführt. In diesem Jahr
errang der Kustos von Haus Rüschhaus, Herr Prof. Karl Schulte
Kemminghausen die Königswürde; gleichzeitig war er auch der erste
evangelische König der Schützenbruderschaft.
Von 1940 bis 1948 wurden wiederum kriegsbedingt keine Schützenfeste gefeiert.
Auf der Generalversammlung am 29. Juni 1949 wurde nochmals
Rudolf Mersmann als Nachfolger für den gefallenen 1. Vorsitzenden
Wilhelm Wanningmann einstimmig gewählt.
Das Amt des Schriftführers übernahm für den gefallenen Franz Brirup der heutige Ehrenvorsitzende Walter Mersmann. Als Fähnrich
wurde erneut Johannes Averesch gewählt.
Das Schießen erfolgte mit der Armbrust und König wurde Bernhard
Böhr; zur Königin wählte er Fräulein Maria Brirup.
158 Mitglieder zahlten einen Beitrag in Höhe von 3 DM und das Königsgeld betrug 150 DM.
WN Juli 1950
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1950 übernahm Martin Rölver das Amt des Kassierers von Hermann
Milskemper.
An Prämien wurden für Kopf und Hals 5 DM, für den rechten Flügel 4
DM und für den linken Flügel 3 DM ausgezahlt.
Auf den Vogel wurde mit dem Luftgewehr geschossen. Der heute
noch lebende König Heinrich Schürmann sen. hat seine damalige
„Königsabrechnung“ noch aufbewahrt und für die Festzeitschrift zur
Verfügung gestellt:
Das von Walter Mersmann verfasste Protokoll des Jahres 1951 folgt
nun im Wortlaut:
„Generalversammlung am 20.5.1951 16 Uhr im Vereinslokal.
Das Schützenfest wurde am 9. Juli‘ 51 gefeiert.
8.30 Uhr Antreten, Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, 9 Uhr hl.
Messe, anschließend gemeinsames Frühstück beim Festwirt. 10.45
Uhr Antreten, 11 Uhr Abmarsch zur Vogelstange. 13 Uhr
gemeinsames Mittagessen an der Vogelstange.Der Mitgliedsbeitrag
erhöht sich auf 4,- DM. Dafür hat jedes Mitglied das Frühstück und
Mittagessen frei. Nichtmitglieder auch 4,- DM. Damen 1,- DM.
Herr Rudolf Mersmann trat als 1. Vorsitzender zurück. An seiner
Stelle trat Herr Theodor Schulze Relau. Herr Rudolf Mersmann wurde als Ehrenvorsitzender ernannt.
Als Oberst wurde Herr August Hundebeck – Sessendrup gewählt.
Als sein Adjutant Herr Otto Leising. Als Fähnrich Herr Johannes
Averesch. Als Fahnenunteroffiziere wählte der Fähnrich die Herren
Felix Everhard und Fritz Reckfort – Wissing.
Der Bauer Schlautmann schoss zuerst den Vogel ab. Da er in Trauer
war, wurde auf Beschluss des Vorstandes der Vogel wieder aufgesetzt. Danach tat Herr Heinz Lutte – Scheltrup den Königsschuss. Er
wählte zur Königin Fräulein Maria Leising.“
Erbsensuppeessen vor dem
Vogelschießen 1951
Fahnenschlag anlässig des
Schützenfestes 1951
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Im Jahre 1953 wurde der noch heute als Bauernschaftsvertreter für
das Dorf amtierende Hubert Döme einstimmig gewählt. Damit ist
Hubert Döme im Jubiläumsjahr 48 Jahre ununterbrochen im Vorstand verantwortungsvoll tätig.
Eine neue Vereinsfahne wurde von dem Ehepaar Rossmöller aus
Nienberge angefertigt und von Pastor Clairmont vor der hl. Messe
feierlich eingeweiht. Die Kosten der Fahne in Höhe von 950,- DM
wurde zum größten Teil durch eine Sammlung in Höhe von 696,50
DM gedeckt.
Es wurde weiterhin beschlossen, dass die Fahne bei der Beerdigung
eines verstorbenen Mitglieds mitgeführt wird.
1954 wurden die Statuten dahingehend geändert, dass jeder König
werden kann, der 3 Jahre Mitglied des Vereins ist.
Hubert Döme weiß aus der Erinnerung heraus noch zu erzählen,
dass wegen starker Regenfälle der Vogel auf einer „Holzschleite“
durch das Dach einer Wagenremise des Hofes Lutte Scheltrup geschoben wurde und die Schützen von dem gegenüberliegenden
Tennentor aus den Vogel anvisierten.
Aufgrund des ebenfalls schlechten Wetters im Jahre 1955 wurde das
Vogelschießen in den Anlagen des Festwirtes Ewald Risse abgehalten. 173 Mitglieder zahlten den erhöhten Beitrag von 5,- DM und der
König erhielt 200,- DM. Die Bratwurst kostete damals 1,10 DM und
ein Teller Erbsensuppe 1,30 DM.
Für den verstorbenen Kassierer Martin Rölver wurde 1956 Paul Inkmann gewählt. Während des Schützenfestes fiel der Umzug am
Abend wegen eines Gewitters aus.
Am 15. Juli 1957 wurde das Frühstück zum ersten Mal bei Ketteler
(heute: Gasthof zur Post) eingenommen. Es wurde beschlossen, das
Frühstück in jedem Jahr in einer anderen Gastwirtschaft einzunehmen.
Ein neuer Kugelfang wurde 1958 im Hofkampsbusch gebaut. Das
nötige Holz wurde von den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Aufgrund der Neuanschaffung wurde der Mitgliedsbeitrag auf 6,- DM
festgesetzt.
Die St. Sebastian Schützenbruderschaft beteiligte sich 1959 mit der
Hälfte der Kosten = 178,47 DM an dem neuen Kugelfang.
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Marsch beim Schützenfest 1960
1960 schoss der amtierende 1. Vorsitzende Theodor Schulze Relau
den Vogel ab.
Da Heinz Große Wiedemann 1961 als gewählter Adjutant den Vogel
abschoss, löste Josef Leising ihn in dieser Funktion ab.
Im Jahr 1962 übernahm der heutige Ehrenvorsitzende Josef Krevert
sein erstes Amt in der Schützenbruderschaft als Fahnenunteroffizier.
Die alljährliche Fronleichnamsprozession wurde seit 1963 begleitet
von der Fahnenabordnung und dem König mit mindestens zwei Vorstandsmitgliedern.
Heinrich Egger schied 1964 aus dem Vorstand aus und wurde für
seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
168 Mitglieder zahlten den erhöhten Beitrag von 7,- DM.
Schon 1965 wurde dieser Beitrag auf 10,- DM pro Mitglied angehoben.
Schützenfest 1965
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1966 ließ Ferdi Uhlenbrock den abgeschossenen Vogel wieder aufstecken und zahlte dafür 75,- DM in die Vereinskasse.
Auf der Generalversammlung am 9.6.1968 wurde beschlossen, der
Landjugend für den Kauf von Fahnen für 3 Fahnenschläger einen
Betrag von 40,- DM zu übergeben.
Weiterhin wurde zu den beiden Königspaaren ein Hofstaat, bestehend aus 2 Paaren, eingeführt. Der Vorstand wurde beauftragt, die
Kosten für ein zweitägiges Schützenfest zu prüfen.
Fahnenoffiziere 1969
v.l. Berni Riemann, Ludger Krevert, Heinz Inkmann,
August Böhr, Willi Voß
1969 wurde folgendes Protokoll verfasst:
„Generalversammlung der St. Jacobi Schützenbruderschaft 1626 am
16.3.1969.
Es wurden gewählt Herr Josef Geßmann als Oberst, Herr Bernhard
Hundebeck jun. als Adjutant, Herr Ludger Krevert und Herr Heinz
Inkmann als Fahnenunteroffiziere.
Das Schützenfest wird jetzt zwei Tage gefeiert. Am Sonntag, den 13.
Juli 13.30 Uhr Antreten, anschließend Kranzniederlegung, danach
Abmarsch zur Vogelstange. Mit dem neuen König ca. 16 Uhr zum
Vereinswirt und zunächst Auflösung. 19 Uhr Krönung, 19.30 Uhr
Antreten beim Festwirt, Umzug, Fahnenschlag Kirchplatz, 20 Uhr
öffentlicher Tanz. Am Montag, den 14. Juli 8.40 Uhr Antreten beim
Festwirt, 9 Uhr hl. Messe, danach zurück zum Festwirt.
Frühschoppen mit den Damen bis 12 Uhr; dabei Preisschießen.
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19 Uhr Antreten, Umzug, Fahnenschlag Kirchplatz, 20 Uhr Festball
für Mitglieder. Die Herren Theodor Schulze Relau, Paul Lutte und
Heinz Lutte-Scheltrup wurden wieder in den Vorstand gewählt.
Den Königsschuss erhielt Herr Josef Krevert, Maria Kerkhey erkor er
zur Königin.“
152 Mitglieder zahlten 1970 einen Beitrag in Höhe von 13,- DM. Weiterhin erklärten sich auf der Generalversammlung alle Schützenbrüder bereit, einen Schützenhut anzuschaffen.
1971 wurde beschlossen, am Sonntag keinen Umzug mehr durchzuführen.
Nach 20-jähriger Tätigkeit als Fähnrich trat Johannes Averesch von
diesem Amt zurück.
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Theo Schulze Relau, der seit 1951 das Amt des 1. Vorsitzenden inne
hatte, wurde 1972 von der Generalversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Sein Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Walter Mersmann.
Der Mitgliedsbeitrag wurde 1974 gleich um 7,- DM von 13,- DM auf
20,- DM erhöht. Erstmalig wurde mit Heinz Inkmann ein Jungschützenoberst gewählt. Auf der Generalversammlung wurde die Anregung gegeben, dass alle Schützenbrüder beim Schützenfest weiße
Hosen tragen sollten.
Jubiläumsschützenfest 1976
Marsch zum Hofkampsbusch
Adolf Risse erklärte sich 1975 bereit, aktiv an der Festzeitschrift für
das 350-jährige Jubiläum im Jahr 1976 mitzuarbeiten. Der Schützenbruderschaft gehörten inzwischen 193 Mitglieder an.
Der damalige Schriftführer Josef Krevert verfasste 1976 vom Jubiläumsfest einen umfassenden Bericht.
Demnach zeichneten sich in einem von der Generalversammlung
extra gewählten Festausschuss Albert Oeing, Walter Mersmann,
Bernhard Hundebeck jun., Heinz Inkmann und Friedhelm Berger für
die Organisation der Jubiläumsfeierlichkeiten verantwortlich.
„Drei Tage und mehr wurden daraus gemacht, so dass jeder auf
seine Kosten kommen konnte.“
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Anton Feldmann errang im Jubiläumsjahr die Königswürde; seine
Frau Mathilde erkor er zur Königin.
Am Sonntag wurden „nach einem sternförmigen Eintreffen“ auf dem
Schulplatz Gedichte, Ansprachen und Reden geschwungen. – Walter Mersmann als 1. Vorsitzender begrüßte den Oberbürgermeister
Dr. Pierchalla der Stadt Münster, MDL Heinz Ostrop sowie Präses
Pastor Neuendorff und alle anwesenden Vereine.
MDL Ostrop hielt die Festansprache. Anschließend wurden die Fahnenwimpel u. –nägel an unsere Bruderschaft überreicht.
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Treffen der Vereine zum Jubelfest 1976 auf dem Schulhof
Besonderes Ansehen galt dem Pferdegespann, einem Viererzug
gefahren von Hermann Kintrup und Hubert Böckenholt. Zwei weitere
Gespanne wurden von Ludger Ltk. Wermeling und vom Pferdehof
Heggelmann aus Hansell gefahren.
Nach der Begrüßung und Ansprache wurde ein Umzug durch’s Dorf
in Richtung Festzelt gehalten. Wo es dann zum langersehnten kühlen Bierchen ging. Zum Ausklang des Tages wurde das Tanzbein bei
Bier, Wein und Sekt geschwungen.
Montag, den 12. Juli wurde mit dem Bruderschaftsamt in der
Pfarrkirche St. Sebastian begonnen. ... Weiter marschierten wir zum
Festzelt um uns nach zwei harten Tagen einen ordentlichen
Frühschoppen einzuverleiben. Nachdem die meisten sich gestärkt
hatten, stand noch das Kaiserschießen bevor.
Nach einer guten Bratwurst und einigen Bierchen machten sich die
ehemaligen Könige an die Arbeit. Die Könige, die sich alle schon mit
solch einem Vogel beschäftigt hatten, machten sich schnell mit ihm
vertraut.
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Der neue Fahnenwimpel wurde von den Damen des Vereins angebracht.
Bevern)
(v.l. Heinz Bexten, Antonius Große Lordemann, Wilma van Bexten)
Es wurde tüchtig geballert. Nach einem gut gezielten Schuss von
Josef Geßmann vom Gutshof aus Schonebeck hob sich der Vogel
aus den Federn. Der nächste Schütze Walter Mersmann brachte mit
einem Meisterschuss den Vogel zur Strecke. Das war der Höhepunkt
des Jubelfestes. Wir haben einen Kaiser. ...
Bei Sonnenuntergang und blauen Himmel, in festlich geschmückten
Kleidern zog die Polonaise samt Kaiser und Königspaaren im Viererzug durch das Dorf. ... An den Straßen standen dicht umsäumt die
Zuschauer von nah und fern.
Oberst und Adjutant vorn auf ging es zum festlich geschmückten
Zelt.
Mit einer kräftig schmissigen Musik kam ganz Nienberge nicht in den
Schlaf. Man könnte vielleicht sagen: das Schützenfest der St Jacobi
- „Schützenfest des Jahrhunderts“-.
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Es bleibt weiterhin noch zu erwähnen, dass die Kaiserkette vom
Verein bestellt und vom Kaiser bezahlt wurde. Die Mitgliederzahl
stieg im Jubiläumsjahr auf 243 Schützenbrüder an.
Nach dem ausgiebig gefeierten Jubiläum wurde ab 1977 zu den
traditionellen Schützenfestveranstaltungen wie Vogelschießen,
Frühschoppen und Polonaise eine ausgedehnte Festfolge beschlossen:
Samstagabend
Öffentlicher Tanzabend
Sonntagabend
Königsball mit Proklamation des neues Königs
Montagabend
Bruderschaftsball
Das Festzelt wurde 1977 wiederum auf der Wiese an der Beukerschen Mühle aufgebaut.
1978 wurde Albert Oeing für seine langjährige Tätigkeit als 2. Vorsitzender und Bauernschaftsvertreter von der Generalversammlung
zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Der heutige Vorsitzende Norbert Bexten übernahm sein erstes Amt in der Schützenbruderschaft
als Fahnenschläger gemeinsam mit Josef Westhues und Berni Riemann. Das Königsgeld wurde auf 400,- DM erhöht.
Die mit der St. Sebastian Schützenbruderschaft gemeinsam erneuerte Vogelstange wurde im Hofkampsbusch in Betrieb genommen.
Hierfür wurden im Kassenbuch Kosten in Höhe von 2.434,53 DM
ausgewiesen. Die Musik kostete am 1. und 2. Abend jeweils 600,DM und am Montagabend 1.110,--DM. Der Spielmannszug erhielt
ein Honorar in Höhe von 800,- DM. Der während einer „amerikanischen Versteigerung“ anlässlich eines erstmals durchgeführten Winterfestes erzielte Gewinn in Höhe von 475,- DM wurde Pfarrer Reinhold Waltermann als „Baustein“ für das in Bau befindliche Pfarr- und
Jugendzentrum Nienberge übergeben.
Für den seit 1954 im Vorstand als Bauernschaftsvertreter tätigen
Wilhelm Große Dahlmann wurde 1979 von der Generalversammlung
sein Sohn Reinhold gewählt. Aufgrund des starken Mitgliederzuwachses aus Nienberge Dorf wurde mit Willi Bremer erstmals ein
„Dorfvertreter“ gewählt. Die Mitgliederzahl stieg auf 331 Schützenbrüder.
1980 verabschiedete die Generalversammlung eine neue Satzung,
in der als Zweck des Vereins die Pflege der Tradition und der Geselligkeit festgeschrieben wurde. Weiterhin wurde die Anschaffung
einer neuen Königskette beschlossen; die alte Kette sollte mit den
Königsplaketten bis ca. 1900 in einem Safe aufbewahrt werden und
jeweils zum Schützenfest ausgestellt werden.
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Die Bauernschaftsvertreter sollten bei Geburtstagen von Mitgliedern
(75,80,85,90 Jahre, usw.) jeweils ein Präsent (1 Flasche Schnaps, 1
Blumenstrauß) vom Verein überreichen.
Der amtierende König Ludger Dahlhaus leitete auf dem Winterfest
am 15.1.1983 eine „amerikanische Versteigerung“, deren Erlös in
Höhe von 900,- DM für ein Mutter-Kind-Heim in der Diözese Sao
Paulo an den brasilianischen Kardinal Arns weitergeleitet wurde.
Auf der Generalversammlung am 19.2.1983 stellte sich Walter
Mersmann für die Wahl zum 1. Vorsitzenden nach 34-jähriger Tätigkeit im Vorstand nicht mehr zur Wahl. Sein Nachfolger wurde Josef
Krevert.
Walter Mersmann wurde von der Generalversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Die Westfälischen Nachrichten verfasste von der Versammlung folgenden Bericht:
Zeitungsartikel WN vom 21.2.1983
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Als Nachfolger für den ausscheidenden Schießmeister Hermann
Reeken wurde Theo Schulze Relau jun. bestimmt. Am 1. Oktober
1983 wurde erstmalig gemeinsam mit der KLJB Nienberge ein „zünftiges“ Erntedankfest gefeiert.
1984 traten genau 118 Schützen zum Marsch zur Vogelstange auf
der Kurneystraße an. Die Königswürde errang Karl-Heinz Suttrup.
Zur Königin erkor er seine heutige Ehefrau Renate geb. Sessendrup.
Auf der Generalversammlung des Jahres 1985 wurde für die Renovierung der Apostelfigur Jakobus in der Pfarrkirche St. Sebastian ein
Betrag in Höhe von 500,- DM und während des Frühschoppens am
Schützenfestmontag 700,- DM gesammelt.
Ein Knobelstand während des Pfarrfestes erbrachte einen Gewinn
von 591,- DM.
Von insgesamt 391 Mitgliedern zahlten 365 Mitglieder den Jahresbeitrag von 20,- DM, da Mitglieder ab dem 70. Lebensjahr beitragsfrei sind.
Im Rahmen einer Unterschriftenaktion sprachen sich über 1100
Nienberger Bürger für den Erhalt eines Festplatzes an der Plettendorfstraße / Ecke Kurneystraße aus, so dass der Festplatz seitens
der Stadt Münster im Bebauungsplan rechtskräftig festgeschrieben
wurde.
66
Wie holt tosammen jung un olt,
up usse Fest doa sin wie stolt“
Mit diesen Worten auf dem noch heute verwendeten Holzbogen am
Eingang des Festzeltplatzes wurden die Gäste anlässlich des 360jährigen Bestehens im Jahr 1986 besonders begrüßt. Der FestzeltVorplatz erhielt zusätzlich durch die hoch aufgehängten grün-weißen
Fähnchen einen besonders einladenden Charakter. 140 Schützen
traten am Sonntagnachmittag zum Vogelschießen an. Die Königswürde errang mit dem 200. Schuss Hubert Döme; zur Königein
Königin erkor
er seine Ehefrau Elisabeth.
Bauernpräsident Constatin
Constantin Freiherr Heeremann mit der
amtierenden Majestät Hubert Döme 1986 und ehemaligen Königen
67
„... Im wohlverstandenen Sinne sind die Schützenvereine und Bruderschaften ein Hort mitbürgerlicher Gesinnung – gerade auch für
die junge Generation, auf die so vielerlei Verwirrendes vom Video bis
zum Flipper eindringt.
...
Denn in unserem Zeitalter der Spezialisierung und Technisierung
gibt es kaum eine wichtigere Aufgabe, als das Miteinander gerade
dort zu bewahren, wo es infolge geänderter Lebensumstände im
Zeichen von Computer-Technik und isolierendem Glotze Verfallenseins mit demnächst einem Dutzend Programmen verloren zu
gehen droht. ... „
aus: Ansprache von Constantin Freiherr Heeremann von
Zuydtwyck MdB
Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. und des Deutschen Bauernverbandes e.V.
beim ‚Frühschoppen‘ anlässlich des Schützenfestes zum
360-jährigen Bestehen der St. Jacobi Schützenbruderschaft
von 1626
Nienberge am 14. Juli 1986.
Schriftführer Heiner Meyer dokumentierte im Kassenbuch für das
Jahr 1987 eine bis heute hin aktuelle und vieldiskutierte Änderung:
„Das Schützenfest vom 11. – 13. Juli 1987 fand zum ersten Mal auf
dem neuen Festplatz an der Beukerschen Mühle statt. Dieser Platz,
ursprünglich eine Wiese mit altem Obstbaumbestand, wurde in Gemeinschaftsarbeit von Sebastianer- und Jacobischützen im Februar
1987 durch Fällen sämtlicher Bäume restlos gesäubert und somit die
Grundlage für die heutige gut gestaltete Grünfläche im Herzen von
Nienberge geschaffen.“
68
MZ 21.03.1988
MZ 21.03.1988
Beim Vogelschießen lehnte Rudi Keckstein nach erfolgreichem Abschuss die Königswürde ab und ließ den „bereits arg zerrupften“
Vogel erneut an der Vogelstange befestigen.
Den Königsschuss tat nun Antonius Rickert; zur Königin erwählte er
seine Frau Mariechen.
In einer Festansprache während des Frühschoppens hob Schützenbruder Heinz Ostrop, der zu der Zeit auch als stellvertretender Landesvorsitzender des nordrhein-westfälischen CDU-Landesverbandes
fungierte, die große Bedeutung der St. Jacobi Schützenbruderschaft
als wichtige Integrationsmöglichkeit für Nienberger Neubürger hervor. Er sprach den Wunsch aus, die 361 Jahre alte Bruderschaft
möge auch in 100 Jahren ein fester Bestandteil des Nienberger Vereinslebens sein.
Im Jahr 1988 wurde auf der Generalversammlung ein Appell an alle
Nienberger Hauseigentümer gerichtet, eine Fahne zu den Schützenfesten herauszuhängen, um somit zur Dorfverschönerung während
der Festtage beizutragen.
„Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums des Musikzuges Nienberge
wurde der neue Festplatz, der zuvor von Mitgliedern der beiden
Schützenvereine sowie des Musikzuges bepflanzt wurde, am 5. Mai
1988 mit einem großen Zapfenstreich feierlich eingeweiht. Zum
Festkommers am nächsten Tag konnte der 1. Vorsitzende eine stattliche Anzahl Schützenbrüder nebst Frauen begrüßen
begrüßen.“
Während des Frühschoppens am Schützenfestmontag wurde das
Silberkönigspaar Maria und Wilhelm Große Dahlmann mit Blumen
und einem Bruderschaftsorden geehrt.
69
Ein neues Transparent mit der Aufschrift
„Herzlich willkommen zum Schützenfest der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626“
wurde 1989 erstmals an der Sebastianstraße in Höhe des Pfarrhauses aufgehängt. Die von Prof. Karl Kertelge zelebrierte hl. Messe
während des Schützenfestes stand unter dem Thema der Verwirklichung des traditionellen Gedankens der Notgemeinschaft einer Bruderschaft.
Folgende Ein- und Ausgaben wurden vom Kassierer Hermann
Feldmann für das Jahr 1989 im Kassenbuch notiert:
Einnahmen:
Beitrag
-DM8.405,--
Ausgaben:
Generalversammung
Kasse 1. Abend
1.487,-Versicherungen
Kasse 2. Abend
342,-Porto/Briefe
Kasse 3. Abend
70,-Musik 1. Abend
Knobeln
369,-Musik 2. + 3. Abend
Festwirt (netto)
1.750,-Kutsche
Zinsen
190,54 Pferde Oberst/Adj.
Stadtschützenfest
400,-Anschaffungen/Änderungen
Präsente
Musikzug
Durchführung
Schützenfest
Stadtschützenfest
Gesamt:
13.013,54
-DM893,50
869,20
246,80
900,-2.800,-350,-200,-1.372,29
273,73
2000,-1.821,50
400,--12.127,02
1990 wurde erstmalig ein vom Jungschützenoberst Engelbert van
Bevern organisierter Dreikampf – Wettbewerb mit den Disziplinen
Kegeln, Knobeln und Luftgewehrschießen im Gasthof zur Post
durchgeführt. Der Gewinner bei den Kindern hieß Andre Andrasch
und bei den Erwachsenen Bernhard Riemann.
Die Restaurierung der Vereinsfahne mit Kosten in Höhe von 2.500,DM wurde auf der Generalversammlung 1991 beschlossen.
Diese Reparatur wurde durch eine einmalige Sonderzahlung zum
Jahresbeitrag in Höhe von 5,- DM pro Mitglied finanziert.
Alfred Schnieders bezwang den zähen Holzvogel mit dem 695.
Schuss.
70
„Am Montag zelebrierte der Weihbischof Ostermann das Bruderschaftshochamt. Anschließend feierten die Schützen und viele Nienberger Bürger den Frühschoppen mit Bratwurstessen. In seiner
Festansprache ging der Weihbischof Ostermann auf die zahlreichen
Herausforderungen ein, die den in alter Tradition fest verwurzelten
Bruderschaften gestellt werden. Über den Schutz des ungeborenen
Lebens sowie das Wohl der Umwelt sprach er sich dafür aus, den
ansässigen Asylanten offen zu begegnen, außerdem betonte er,
dass zur Bruderschaft auch immer wieder die geistliche Besinnung
gehört.“
Im Laufe des Frühschoppens wurden sämtliche noch lebenden 32
Könige geehrt. Anwesend waren sowohl Hermann Rölver und Änne
Egger, die im Jahre 1932 die Bruderschaft regiert hatten als auch
Paul Siegel, der vor 25 Jahren die Königswürde errang. Der Festtag
endete mit der abendlichen Polonaise durch Nienberge und dem
anschließenden Königsball im Schützenzelt.“
Insgesamt 425 Mitglieder zahlten den Jahresbeitrag in Höhe von 20,DM.
Eine neue Festfolge wurde auf der Generalversammlung am 7. März
1992 beschlossen. Demnach wurde der Königsball am Sonntagabend gestrichen, das Vogelschießen am Sonntagnachmittag klingt
seither mit der Königsproklamation je nach Wetterlage direkt im
Schützenbusch oder im Festzelt aus.
Heinz Lutte-Scheltrup wurde von der Generalversammlung aufgrund
seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand von 1952 – 1987 zum Ehrenmitglied ernannt.
Sehr zahlreich beteiligten sich im Juni 1993 die Schützenbrüder an
den Feierlichkeiten der St. Sebastian Schützenbruderschaft anlässlich des 100-jährigen Bestehens.
Während des St. Jacobi Schützenfestes schoss der Altkönig Manfred Daut mit dem 420. Schuss den Vogel erneut ab. Er ließ den
Vogel mit der Auflage, ein Fass Bier zu spendieren, wieder aufhängen, so dass Berni Riemann mit dem 444. Schuss die Königswürde
errang. Zur Königin erwählte er seine Frau Elisabeth.
Im September nahm der Schützenverein an einem großen Festumzug, der im Rahmen eines Stadtteilfestes anlässlich des 1200jährigen Jubiläums der Stadt Münster stattfand, teil.
71
Die noch lebenden Könige erhielten auf der Generalversammlung
des Jahres 1994 als Andenken an ihre Königswürde ein Bild von der
jeweiligen Königsplakette.
In diesem Zusammenhang erinnerte der 1. Vorsitzende Josef Krevert „an die wachsende Bedeutung der Bruderschaften in den Gemeinden als Bewahrer von Tradition und Brauchtum“.
Im Verlauf des Frühschoppens am Schützenfestmontag erhielt
Bernhard Hundebeck für sein 30-jähriges Schaffen als Oberst und
Adjutant einen Ehrenorden.
Weiterhin erbrachte eine Sammlung für die Bosnienhilfe einen Betrag in Höhe von 1.000,- DM.
Da die Kosten für das Schützenfest in den letzten Jahren gestiegen
waren, wurde der Beitrag 1995 durch die Generalversammlung von
20,- DM auf 25,- DM pro Mitglied festgesetzt. Das Königsgeld wurde
gleichzeitig von 400,- DM auf 600,- DM erhöht.
Am 24. Februar 1996 stellte sich auf der Generalversammlung Josef
Krevert für die Wahl zum 1. Vorsitzenden nach 13-jähriger Amtszeit
nicht mehr zur Verfügung.
WN 26.02.1996
72
In seiner Abschiedsrede appellierte er an alle Anwesenden, das
Brauchtum weiterhin zu pflegen.
Der 2. Vorsitzende Berthold Wortberg bedankte sich im Namen aller
Schützenbrüder bei Josef für die geleistete Arbeit und überreichte
ihm einen bemalten Teller von Alois Kerger. Die Generalversammlung ernannte auf Antrag des Vorstandes Josef Krevert zum Ehrenvorsitzenden.
Anschließend wurde der Bauernschaftsvertreter Norbert Bexten zum
1. Vorsitzenden gewählt.
In seiner Antrittsrede äußerte er u. a. auch die Hoffnung, dass es
den Frauen in absehbarer Zeit ermöglicht würde, sich durch eine
Mitgliedschaft im Verein aktiv am Schützenfest zu beteiligen. Im
Rahmen des Vogelschießens während des Schützenfestes konnte
Hubert Niehoff die Königswürde aus persönlichen Gründen nicht
annehmen, so dass der Vogel ein zweites Mal aufgehängt werden
musste. Nach weiteren 127 Schuss errang aus einer Vielzahl von
Bewerbern Oberst Bernhard Hundebeck die Königswürde, der damit
nach 1959 ein weiteres Mal Schützenkönig der St. Jacobi Schützenbruderschaft wurde. Zur Königin erwählte er seine Frau Elfriede.
Am Schützenfestmontag wurden während des Frühschoppens zahlreiche Unterschriften zum Erhalt des Festplatzes an der Plettendorfstraße gesammelt.
WN vom 10.07.96
73
Am Abend hob die Bürgermeisterin und heutige Landtagsabgeordnete Marie-Theres Kastner den Erhalt des Festplatzes als ein Stück
Lebensqualität in Nienberge besonders hervor.
Der Schriftführer Klaus-Dieter Helmchen erwähnte in seinem Jahresbericht abschließend als besonderen Programmpunkt die Besichtigung der Veltinsbrauerei.
1997 bestimmte die Generalversammlung als neue Schießwarte für
den nach 14-jähriger Amtszeit ausscheidenden Theo Schulze Relau
die beiden Bauernschaftsvertreter Bernhard Farwick und Heiner
Wortberg. Im Rahmen der Anzugsordnung wurde über die Anschaffung von einheitlichen Krawatten abgestimmt und allen Schützenbrüdern zum Kauf empfohlen. In diesem Jahr nutzte die Soldatenkameradschaft das bereits aufgebaute Festzelt am Freitagabend für
ein Fest aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Kameradschaft.
Der öffentliche Tanzabend am Samstagabend begann mit dem Einmarsch des Königspaares Elfriede und Bernhard Hundebeck sowie
aller Jungschützenkönige der letzten 25 Jahre.
Die Königswürde errang nach „einem spannenden und zähen Ringen“ mit dem 1.337 Schuss Ewald Rüschoff; als Königin stellte sich
Elisabeth Dahlhaus an seine Seite.
WN Juli 1997
74
Das Runkelschießen fand am Dienstag auf dem Hof Hundebeck
statt. Jungschützenkönig wurde Christian Riemann; als Sieger ging
aus dem Kaiserschießen, das aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums
des Jungschützenfestes veranstaltet wurde, August Bruland hervor.
v.l. Christian Riemann , August Bruland
„Genannt werden muss ebenfalls der gemeinsame Einsatz mit der
St. Sebastian Bruderschaft für den Erhalt des Festplatzes, der mit
der Übergabe der 1256 gesammelten Unterschriften bei der Oberbürgermeisterin der Stadt Münster fortgesetzt wurde.“
Im Jahre 1998 wurde der Jahresbeitrag um 5,- DM von 25,- DM auf
30,- DM an die allgemeine Kostenentwicklung „angepasst“.
75
Bernhard Hundebeck wurde aufgrund seiner langjährigen Verdienste
für die Bruderschaft von der Generalversammlung zum Ehrenoberst
ernannt.
v.l.Oberst
Bernhard Hundebeck
Adjutant
Uli Riemann
Die Landjugend nutzte am Freitagabend vor den Schützenfesttagen
das Zelt für ein Jubiläumsfest anlässlich des 45-jährigen Bestehens
der KLJB Nienberge.
Das Vogelschießen fand wegen des schlechten Wetters an einer
mobilen Vogelstange, die neben dem Zelt auf dem Festplatz aufgebaut wurde, statt.
Erstmals wurde 1999 am Freitagabend eine gemeinsame Schlagerparty mit der Landjugend Nienberge gefeiert.
„Die Schlagerparty begann schleppend, wurde aber im Laufe des
Abends zu einer gelungenen Veranstaltung.“
Die St. Jacobi Schützenbruderschaft nahm in diesem Jahr an den
Jubiläumsfeierlichkeiten der Schützenvereine Grinkenschmidt und
St. Augustinus teil.
Nach 27-jähriger Tätigkeit als Bauernschaftsvertreter stellte sich
Ludger Lütke Wermeling auf der Generalversammlung 2000 nicht
mehr zur Wahl.
76
Er wurde auf Antrag des Vorstandes von der Versammlung zum
Ehrenvorstandsmitglied ernannt.
Polonaise anlässlich des Schützenfestes 1984
mit Ludger Lütke-Wermeling auf dem Kutschbock
Der 1. Vorsitzende Norbert Bexten stellte das umfangreiche Festprogramm für das 375-jährige Jubiläum im Jahr 2001 vor.
Den hölzernen Vogel schoss im Jahr 2000 mit dem 419 . Schuss
Luis Gonzales ab; ihm stellte sich als Königin Tanja Weitkamp zur
Seite.
Die Bruderschaft zählte insgesamt 478 Mitglieder, wovon 392 Schützenbrüder den Beitrag von 30,- DM zahlten. An beitragsfreien Ehrenmitgliedern wurden 60 Schützen registriert, die entweder bereits
das 70. Lebensjahr (56) erreicht hatten oder durch die Generalversammlung zum Ehrenmitglied (4) ernannt wurden. Weiterhin konnten
im Jahr 2000 erfreulicherweise auch 26 ausschließlich junge Mitglieder in die St.Jacobi Schützenbruderschaft aufgenommen werden.
77
Standorte der Vogelstangen der St.Jacobi Schützenbruderschaft
1.
2.
Vogelstange am Hillgenbrei ( Pestfriedhof) am Vorbergshügel bis 1939
Vogelstange am Waldrand auf der Wiese von Lutte-Scheltrup
1949-1957
3 . Vogelstange im Hofkampsbusch seit 1958
Verlagerung wegen Straßenbau (Hägerstr.) 1970
Errichtung des Kugelfangs auf dem VEW - Stahlmasten 1978
78
Herr, setze dem Überfluss Grenzen,
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen,
aber auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort,
und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unsern Freunden mehr Wahrheit,
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamten, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch,
und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen,
aber nicht sofort.
Neujahrsgebet des Pfarrers von
St. Lamberti Münster,
aus dem Jahr 1883
79
Schützenfest 1984
So`n Schützenfest dat duert mehrst `ne ganze Wiäk,
tüskendör is Sunndag, dann gáoh wi auk nao Kiärk.
Jau, man doet jä wat man kann,
un biäden för use Sünn`n is auk kiene Schann.
Use Telt, da baut use Wärt Bernd Hidding,
ower Fienmaken, Blomen uphangen help wi us all,
daomet wi könnt danzen up den grauten Ball.
Sunndag Meddag in de heete Sunn,
dao hett use Adjudant to dohn,
dat he siene Schützenbroers krieg an`t Staohn.
Dann kümp de Böverst, de us wat van`t Wiär vertellt,
un nich dran denkt, dat`t Beer in `Busk is längst bestellt.
He up sien Piärd vörn an, (Oberst Bernhard Hundebeck)
dat versteiht he un best guet kann.
In`n Busk bi `t Vuegelscheiten,
mott so mannige Kuegel fleiten.
Vörig Jaohr hebt `s schorten up Düwel kuemm harut,
use Küening, Franz-Josef und Waltring sienen,
(K.H. Suttrup, F.J. Schäper, M.Waltring)
de konnen`t auk nich laoten bliewen,
bes unnen was dat Dier,
dao verschreckt sick so mannig een schier.
Ower Karl- Heinz un Renate hebbt sick freit,
dat sick de Vuegel hett so dreiht.
Dann gong de Fieerie erst recht loss,
drei Dage lang, dat was ganz famous.
Josef Krevert
80
Gespräch mit Alberta und Heinrich Schürmann
-Königspaar des Jahres 1950 Frage: 50 Jahre ist es nun schon her, dass Ihr König und Königin
der St. Jacobi Schützenbruderschaft gewesen seid. Könnt Ihr uns
darüber noch etwas erzählen?
Heinrich: O ja - das war doch damals eine ganz tolle Sache!
Damals wurde das Schützenfest noch an einem Tag gefeiert. Am
späten Montagmorgen wurde zunächst eine heilige Messe in der
Pfarrkirche gefeiert und anschließend marschierten wir zur Vogelstange in „Vorbergs Busch“.
Dort gab es zunächst zum Mittagessen eine Erbsensuppe und anschließend begann das Vogelschießen mit der Luftbüchse.
Normalerweise fiel der Vogel immer am Nachmittag, aber in dem
Jahr hatten wir einen zähen Holzvogel, so dass der Königsschuss
erst am Spätnachmittag fiel.
Alberta: Ja genau!
Es war schon recht spät, als der Adjutant Heinz Große Wiedemann
auf dem Pferd angeritten kam, um mir mitzuteilen, dass ich die Königin werden sollte. Kurz darauf kam schon die Kutsche, um mich abzuholen.
Frage: Wie ging es weiter?
Alberta: Die Kutsche brachte mich nach Lutte Scheltrup (heute:
Westfleisch), wo ich dann ein Krönchen aufgesetzt bekam.
Heinrich: Und dann fuhren wir mit der Kutsche nach Risse (heute:
Baumberger Hof); die „Übriggebliebenen“ vom Vogelschießen zogen
hinter uns her. Bei Risse gab es dann recht spät ein Kaffeetrinken.
95
Frage: Konntet Ihr danach noch nach Hause, um Euch auf das Fest
vorzubereiten?
Heinrich: „Daoto was kiene Tied mähr. Dat Schützenfest was eene
Brakerie!“
So gegen 19 Uhr begann die Polonaise auf Risses Vorplatz. Dort
führte Jans Averesch einen Fahnenschlag auf und anschließend zog
die Polonaise über die Dorfstraße nach Ketteler (heute: Gasthof zur
Post). Nach einer kurzen Pause ging es dann „eenmaol üm de Kiärk
harüm“ zurück zum Baumberger Hof, wo es dann mit dem Königsball
losging.
Alberta: Und auf dem wurde viel getanzt; es wurde Walzer, Rheinländer und Foxtrott getanzt. Es war ein rauschendes Fest!
Heinrich: „Un een Schnaps kostete fiefunwintig Pennige un een
Beer därtig Pennige. Dat Fest duerde de ganze Nacht un auk daomaols wor de Künig erst in Hellen nao Hues hen bracht!“
Frage: Hattet Ihr in dem Jahr als Königspaar noch weitere Verpflichtungen?
Alberta: Eigentlich nicht.
Im Herbst haben wir auf dem Hof noch eine private Nachfeier gehabt. Auch diese Nachfeier mit allen Schonebecker Nachbarn ist uns
in guter Erinnerung geblieben.
Frage: Wie hoch waren damals die Kosten?
Heinrich: Das blieb eigentlich im Rahmen; meine „Abrechnung“
kennt ihr ja schon (siehe Seite 53). Ein Königsgeld wurde in Höhe
von 150,- DM ausgezahlt.
Und die Nachfeier haben wir aus den Einnahmen des Schonebecker
„Arme Seelen Vereins“ bezahlen können.
Frage: „Arme Seelen Verein“?
Heinrich: Wenn ein Schützenbruder aus Schonebeck den Vogel
abschoss, sammelten die „Schonebecker“ für den König Geld.
Frage: Heinrich, kam der Königsschuss für Dich überraschend?
96
Heinrich: Wie man’s nimmt, einer musste es ja machen!
Mein Vater hatte 1908 den Vogel auch schon abgeschossen und
1926 war ich bereits mit 5 Jahren beim 300-jährigen Jubiläumsfest
als Schildträger dabei.
Die damalige „Festschrift“ hab ich noch von meinem Vater und ich
möchte sie Euch hiermit überreichen!
Frage: Danke schön!
Kannst Du uns sonst noch etwas von den Schützenfesten aus Deiner Jugendzeit erzählen?
Heinrich: Die Jugendzeit war natürlich geprägt von den Erlebnissen
des 2. Weltkrieges und den Nachkriegsjahren.
Aber 1935 hatten wir mit Pastor von der Becke einen besonders
beliebten und weit geachteten König, der im übrigen 1936 den Vogel
nochmal abschoss und gegen die Gabe von einem Fass Freibier
wieder aufhängen ließ.
Damals stand die Vogelstange bekanntlich noch in Vorbergs Busch
und bestand aus einem Holzpfahl und das obere Ende aus einer
Eisenstange. Einen Kugelfang und die aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen, wie sie heute bestehen, kannte man damals noch nicht.
Es bestand nur die Auflage, die Eisenstange direkt unterhalb des
Vogels mit Sackleinen oder Ähnlichem zu umwickeln, damit keine
Querschläger die Schützen oder Zuschauer gefährden konnten.
Diese „Umwicklung“ hatte sich im Laufe des Vogelschießens aufgelöst und als Pastor von der Becke dann den heraneilenden Wachtmeister sah, schoss er mit einem beherzten Schuss den Vogel ab.
Damit hatte er den Verein vor einer saftigen Ordnungsstrafe bewahrt!
Danach wurde der Vogel von Wilhelm Wanningmann jun. abgeschossen.
Alberta und Heinrich, wir danken euch für das Gespräch und wünschen euch, dass ihr auch das 375-jährige Jubiläum bei bester Gesundheit mitfeiert und noch lange in guter Erinnerung behalten werdet.
Das Gespräch führten Klaus-Dieter Helmchen und Stefan Bexten.
97
Königsbilder 1949-2000
v.l. 1949 Königspaar Bernhard Böhr und Maria Brirup
Frau Schulte Kemminghaus und Prof. Schulte Kemminghaus
98
1950 Königspaar Heinrich Schürmann und Alberta Everding
1951 Königspaar Heinz Lutte-Scheltrup und Maria Leising
99
1952 Königspaar Heinrich Hundebeck-Risse und Frau Eugenie
v.l. Heinrich Hundebeck-Risse und Frau Eugenie
1953 Königspaar Bernhard Brirup und Frau Maria
100
1954 Königspaar Willi Brirup und Änne Feldmann
1955 Königspaar Bernhard Hundebeck-Sessendrup und Frau Agnes
101
v.l. 1956 Königspaar Heinrich Leising und Liesel Lahrkamp
Bernhard Hundebeck-Sessendrup und Frau Agnes
v.l. 1957 Königspaar Heinrich Hülsmann und Martha Große Verspohl
Heinrich Leising und Liesel Lahrkamp
102
v.l. Bernhard Hundebeck und Christa Middendorf
1958 Königspaar Bernhard Rölver und Frau Änne
1959 Königspaar Bernhard Hundebeck und
Christa Middendorf
103
v.l. 1960 Königspaar Theodor Schulze Relau und Frau Wilhelmine
Bernhard Hundebeck und Christa Middendorf
v.l.Antonia und Paul Lutte Wannigmann
1961 Königspaar Heinrich Große Wiedemann und Frau Hanna
104
1962 Königspaar Paul Lutte Wannigmann und Frau Antonia
1963 Königspaar Wilhelm Große Dahlmann und Frau Maria
105
v.l. 1964 Königspaar Paul Inkmann und Frau Bernadine
Wilhelm Große Dahlmann und Frau Maria
v.l. 1965 Königspaar August Böhr und Waltraud Winkelmann
Maria und Wilhelm Große Dahlmann
106
v.l. Gertrud und Alfons Entrup-Lödde
1966 Königspaar Paul Siegel und Hildegard Farwick-Vorberg
1967 Königspaar Alfons Entrup - Lödde und Frau Gertrud
107
v.l. 1968 Königspaar Fritz Wissing und Frau Ida
Alfons Entrup - Lödde und Frau Gertrud
1969 Königspaar Josef Krevert und Maria Kerkhey
108
v.l. Ida und Fritz Wissing, Königspaar 1970 Franz Bleker und
Frau Lieselotte, Maria Kerkhey und Josef Krevert ,
Marianne und Heinrich Thoring
1971 Königspaar Heinrich Bertling und Frau Josefa
109
1972 Königspaar
Peter Gottschalk und Frau Maria
1973 Königspaar Josef Geßmann und Frau Hildegard
110
1974 Königspaar Walter Mersmann und Frau Hanni
1975 Königspaar Bernhard Fehmer und Frau Anneliese
111
1976 Jubelkönigspaar Anton Feldmann und Frau Mathilde
1977 Königspaar Aloys Kreuzheck und Frau Edeltrud
112
1978 Königspaar Willi van Bevern und Frau Wilma
1979 Königspaar Anton Suttrup und Frau Hildegard
u. Tochter Anita
113
1980 Königspaar Günter Berger und Frau Käthe
1981 Königspaar Willi Duwenig und Frau Maria
114
1982 Königspaar Ludger Dahlhaus und Frau Katharina
1983 Königspaar Josef Westhues und Frau Gabi
115
1984 Königspaar Karl-Heinz Suttrup und Renate Sessendrup
1985 Königspaar Friedhelm Berger und Frau Hildegard
116
v.l. Maria u.Josef Krevert, Hanni u.Walter Mersmann, Festredner und
Ehrengast zum 360-jährigen Jubiläum Freiherr Herremann,
1986 Königspaar Hubert Döme und Frau Elisabeth,
Hildegard u. Friedhelm Berger, Edeltrud u. Aloys Kreuzheck
117
v.l. Monika u.Theo Welling, Königspaar 1987 Antonius Rickert und
Frau Mariechen, Elisabeth u. Hubert Döme, Agnes u. Willi Freise
1988 Königspaar Karl Berger und Frau Agnes
118
1989 Königspaar Franz - Josef Andrasch und Frau Maria
1990 Königspaar Hermann Feldmann und Frau Renate
119
v.l. Angelika u. Werner Albring,
Königspaar 1991 Alfred Schnieders und Frau Gudrun,
Renate u.Hermann Feldmann, Margret u. Franz-Josef Oeing
1992 Königspaar Manfred Daut und Frau Brigitte
120
1993 Königspaar Berni Riemann und Frau Elisabeth
1994 Königspaar Rudolf Stenner und Frau Marlies
121
1995 Königspaar Franz-Josef Suttrup und Frau Christiane
u. Tochter Caroline
1996 Königspaar Bernhard Hundebeck und Frau Elfriede
122
1997 Königspaar Ewald Rüschoff und Elisabeth Dahlhaus
1998 Königspaar Franz-Josef Schäper und Frau Maresa
123
1999 Königspaar
Markus Krevert und
Katja Feldhaus
Hofstaat:
Thorsten Blockwitz u.
Sandra Krevert
Bernd Fehmer u.
Barbara Fischer
2000 Königspaar Luis Gonzales und Tanja Weitkamp
124
Gespräch mit unserem Kaiser Walter Mersmann
Walter hat über 5 Jahrzehnte die Geschicke der Bruderschaft mitgestaltet:
1949
1972
1974
1976
1983
Schriftführer / Kassierer
1. Vorsitzender
König
Kaiser
Ehrenvorsitzender
Frage: Siehst du dem Ende deiner Regentschaft als Kaiser etwas
wehmütig entgegen?
Walter: Nein, überhaupt nicht!
Es war eine schöne Zeit und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich die
Entwicklung der St. Jacobi Schützenbruderschaft nach dem 2. Weltkrieg über so viele Jahre miterleben und mitgestalten durfte und die
Bruderschaft bis zum heutigen Tag hin ein wichtiger Bestandteil im
örtlichen Vereinsleben geblieben ist.
Dass ich diese Entwicklung auch aus der „Perspektive“ eines Kaisers erleben konnte, war für mich ein Glücksfall und stellte für mich
das „Sahnehäubchen“ meines Wirkens für den Verein dar. Insofern
freue ich mich jetzt auf einen würdigen Nachfolger!
Frage: Kannst du uns den damaligen Ablauf des Kaiserschießens
beschreiben?
Walter: Ja natürlich, als wenn es gestern gewesen wäre!
Es war an dem Montag ein sehr heißer Tag (12.7.1976)!
Nach dem Bruderschaftsamt in der Pfarrkirche zogen wir zum Zelt,
um zunächst einen Frühschoppen mit einer leckeren Bratwurst und
einigen kühlen Bierchen abzuhalten.
136
Eine mobile Vogelstange war auf dem abgeernteten Roggenfeld
neben der Beukerschen Mühle für das Kaiserschießen aufgebaut
worden.
Gegen 11.30 Uhr begannen wir mit dem Schießen auf den Vogel,
indem die anwesenden Könige in der Reihenfolge vom ältesten (Jahr
des Königsschusses) bis zum jüngsten König jeweils einen Schuss
abgaben. Wir hielten uns nicht lange mit Flügeln und Schwanz auf,
sondern schossen auf Empfehlung des mitschießenden Oberst
Bernhard Hundebeck (König 1959) zentral jeweils unterhalb oder
oberhalb der Vogelaufhängung, so dass der Vogel früher oder später
auseinanderfallen musste.
Frage: Schossen alle Könige bis zum Schluss mit?
Walter: Das gerade nicht, aber es gab eine Vielzahl von Bewerbern.
Bekanntlich machte Josef Geßmann ja den vorletzten Schuss und
dies stellte für mich eine besondere Pointe dar, da ich 1973 beim
Königsschuss von Josef der vorletzte Schütze war.
Frage: Und danach wurde der Kaiserschuss sicherlich kräftig begossen?
137
Walter: Natürlich ging es nach dem Abschuss erst mal ins Zelt zurück und anschließend nach Hause. Abends gab’s erst die Polonaise
und dann den Festball. Ich hatte den König und andere Gäste an
den „Kaisertisch“ geladen und wir hatten insgesamt ein „volles
Haus“! Es wurde bis in die frühen Morgenstunden tüchtig gefeiert
und anschließend wurden wir gebührend nach Hause begleitet.
Frage: Können wir mal deine Kaiserkette sehen?
Walter: Na klar, die Kaiserkette wird ja von mir dem Verein gestiftet
und dann auch dem neuen Kaiser umgehängt. Für eine neue Kaiserplakette muss der dann selber sorgen.
Zur Königskette kann ich euch übrigens auch noch erzählen, dass
wir es nur glücklichen Umständen zu verdanken haben, dass sie und
das Kassenbuch den 2. Weltkrieg schadlos überstanden haben.
Das Kassenbuch wurde privat von Theodor Thiering aufbewahrt und
ist aufgrund der Tatsache, dass sein Haus nicht den Bomben zum
Opfer gefallen ist, erhalten geblieben.
Die bereits sehr alte Königskette lagerte im Safe unseres damaligen
Festwirtes Heinrich Risse und ist trotz mehrerer vergeblicher Versuche durch die „Besatzer“, den Safe zu öffnen, unversehrt geblieben.
Dieser Safe wurde nach dem Krieg vom Landhandel Böckmann für
dessen Verkaufsraum übernommen und ist sicherlich noch vielen
Nienbergern in Erinnerung geblieben.
Walter, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir und
deiner Frau ein schönes Jubiläumsfest 2001! Möge euch auch
dieses Fest noch möglichst lang bei guter Gesundheit in Erinnerung bleiben.
Das Gespräch führten Klaus-Dieter Helmchen und Stefan Bexten.
138
139
140
Berichte um den Erhalt des Festplatzes
Gemeinsame Aktionen mit St. Sebastian Bruderschaft.
WN 06.Juni 1996
WN vom 20.Mai 1996
141
Geschmückter Zeltvorplatz am Samstagabend
Das gemeinsame Säubern des Festplatzes nach unserem Schützenfest 1998
142
Jungschützenkönige
August Bruland
Peter Kuldoja
Bernhard Böhr
Heinz Inkmann
Bernhard Riemann
Helmut Gilhaus
Josef Tegeler
Alfred Schnieders
Rainer Claßen
Fritz Rottmann
Bernhard Hundebeck
Ewald Rüschoff
Klaus-Dieter Helmchen
Günter Böckenholt
Ortwin Menke
Felix Bögemann
Siegfried Grzibek
Bernhard Voß
Franz-Josef Suttrup
Dennis Niehoff
Berthold Wortberg
Bernhard Farwick
Stefan Lenz
Markus Röhr
Frank Schülting
Christian Riemann
Thomas Reeken
Christian Prawdzik
Lars Figge
Jungschützenkaiser
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Bernhard Riemann
Klaus-Dieter Helmchen
Fritz Rottmann
August Bruland
143
1982
1987
1992
1997
144
WN 18.Juli 1975
145
146
Jungschützenfest anlässlich des 360jährigen Jubiläums auf dem Hof Feldmann
Impressionen Jungschützenfest
Jungschützenfest auf
dem Hof Mersmann,
Jungschützengericht
Alfred Schnieders
und Willi Duwenig
Alkoholsondergericht,
auf der Anklagebank
Friedel Pattmöller
Unser Festwirt
Bernhard Hidding auf
der Anklagebank
beim Jungschützenfest
1993
147
Polonaise anläßlich
des Jungschützenfestes
1999 bei Maresa u.
Schäper
Franz-Josef Schäper
Jungschützenoberst
Tobias Berger und
JungschützenAdjutant
Andre Andrasch
148
Totenehrung am Mahnmal
In der St. Jacobi Schützenbruderschaft ist es bereits seit Jahrzehnten zur guten Tradition geworden, am Schützenfestsonntag auf dem
Weg zur Vogelstange am Mahnmal an der Nordseite der St. Sebastian Kirche der Toten beider Weltkriege zu gedenken.
Die Soldatenkameradschaft Nienberge als Rechtsnachfolgerin des
im Jahre 1896 gegründeten Kriegervereins übernahm 1960 die Aufgabe, das sog. Ehrenmal zu einem Mahnmal umzugestalten und an
den heutigen Standort aufzustellen. Dieser „Umzug“ wurde nötig, da
das Ehrenmal dem Erweiterungsbau der Pfarrkirche St. Sebastian
weichen musste. In Verbindung mit dieser Umgestaltung wurde in
der Kirche das Ehrenbuch mit den Namen der Gefallenen beider
Weltkriege von 1914 – 1918 und 1939 – 1945 aufgelegt.
In unserer Schützenbruderschaft ist es in den vergangenen Jahren
guter Brauch geworden, dass nicht nur Personen des öffentlichen
Lebens, sondern auch Mitglieder des Schützenvereins eine Ansprache am Mahnmal halten. Alljährlich wird vor dem Mahnmal ein Kranz
zu Ehren der Gefallenen niedergelegt.
Der Musikzug Nienberge begleitet die Kranzniederlegung mit dem
Musikstück
„Ich hatt` einen Kameraden...“.
Das Totengedenken endet mit dem gemeinsamen Gebet aller
Schützenbrüder, dem „Vater unser“.
Totengedenken am ehemaligen Ehrenmahl 1953
168
1987 berichtete das heutige Ehrenvorstandsmitglied Ludger Lütke
Wermeling von seinen Kindheitserlebnissen während und nach dem
2. Weltkrieg und der damit verbundenen Trauer um einen gefallenen
und einen vermissten Bruder.
Er schloss seine sehr persönlich gehaltene Ansprache mit einem
Gedicht des
1. Bundespräsidenten Theodor Heuß:
„Die in den Gräbern ruhen,
warten auf uns alle,
auf uns alle.
Sie wollen gar nicht, daß wir
Mit lauten Worten sie „ Helden“ nennen.
Sie haben für uns gekämpft, gezagt,
gelitten.
Sie sind für uns gestorben.
Sie waren Menschen wie wir.
Aber wenn wir in der Stille
An den Kreuzen stehen,
vernehmen wir
ihre gefaßt gewordene Stimme:
Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht,
daß Frieden bleibe,
Frieden zwischen den Menschen,
Frieden zwischen den Völkern !“
Totengedenken am Mahnmahl 1998
169
Projekt Arcoverde
Im Jahre 2000 stellte Schützenbruder Ludger Lütke Wermeling während der Bruderschaftsmesse am Schützenfestmontag die Aktivitäten der Fundascao Terra mit dem Projekt Arcoverde im Nordosten
von Brasilien vor.
Die Fundacao Terra (Stiftung Erde) ist eine anerkannte, gemeinnützige, brasilianische Stiftung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Lebensverhältnisse der ärmsten Menschen in der sogenannten
„Müllstraße“ zu verbessern. Sie entstand aus dem Zusammenschluss von 380 Familien, die sich mit der Zeit am Rande der Stadt
Arcoverde, direkt neben der Müllkippe angesiedelt haben. Zum
Überleben sammelten und verkauften sie noch verwertbare Abfälle
der Müllhalde und suchten darin nach Essbarem. Die andere Einnahmequelle bestand aus Steineklopfen. Ziel des Zusammenschlusses der Bewohner war und ist es, durch gemeinsame Aktivitäten das
Leben in der Müllstraße menschenwürdig zu gestalten. Dies in erster
Linie durch die Schaffung neuer Einkommensquellen und einer Interessenvertretung gegenüber den örtlichen Behörden, die auf die
bestehenden Missstände aufmerksam macht.
Seitdem arbeitet die Fundacao Terra darauf hin, den Kindern und
Jugendlichen mit den verschiedenen Einrichtungen einen Weg aus
dem Teufelskreis der Armut zu ermöglichen. Dabei versucht die Organisation, den Kindern ein zusammenhängendes System von Betreuungs-, Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, um ihnen
andere Lebensperspektiven als die des Müllsammelns und Bettelns
zu eröffnen. Es wird ihnen hierdurch eine Chance gegeben, teilzunehmen an einem menschenwürdigen Leben mit Arbeitsplatz und
Lebensqualität.
Als gemeinschaftliches Grundprinzip wird von der Stiftung ein Leben
und Handeln aus dem Glauben heraus in der Nachfolge Christi angestrebt.
Kirche heißt hier:
„Hoffnung haben in Ausweglosigkeit, Hilfe für sonst Vergessene,
Gemeinschaft statt Einzelkampf, Zukunft statt Stillstand.“
170
Konkret wird von der Stiftung ein Mutter-Kind-Zentrum, mehrere
Kindergärten und eine Grundschule unterhalten. Eine berufliche
Ausbildung der Jugendlichen erfolgt in einer Schreinerei und einer
Näherei und wird mit Berufsschulangeboten begleitet, um damit die
Schere zwischen gelernten und ungelernten Hilfskräften nicht weiter
auseinanderklaffen zu lassen.
Weitere Angebote in der Erwachsenenbildung wie Alphabetisierungs- und Stickereikurse sowie eine Reihe von kirchlichen Aktivitäten fördert bei den Bewohnern ein Gefühl des Angenommenseins
und der Gleichwertigkeit.
Nach 16-jähriger Tätigkeit möchte die Stiftung die Grund- und Berufsschule weiter ausbauen, um eine Schulbildung bis zum 8. Schuljahr zu ermöglichen.
Hierfür werden noch weitere Spenden benötigt.
Der Vorstand hat angeregt, das Projekt „Arcoverde“ auch im Jubiläumsjahr weiter zu fördern und möchte für diesen Zweck Geld sammeln.
Wer für einen Betrag eine Spendenquittung ausgestellt haben möchte, kann diesen unter Angabe der vollständigen Adresse überweisen
auf das Konto:
Kath. Kirchengemeinde St. Wilhelm, Hamburg
Verwendungszweck: Projekt Arcoverde
Konto Nr.: 447 270 002 bei Deutsche Bank 24, Hamburg
BLZ: 200 700 24
171
Vorstand und Offiziere
1.Vorsitzender
Rudolf Mersmann
1920 - 1936
Wilhelm Wannigmann jun.
Rudolf Mersmann
1937 - 1944
im Krieg
gefallen
(im Krieg
gefallen)
1949 - 1950
Theodor Schulze Relau
1951 - 1971
Walter Mersmann
Josef Krevert
Norbert Bexten
1972 - 1982
1983 - 1995
1996 – lfd.
172
2.Vorsitzender
Heinrich Egger
Albert Oeing
Bernhard Riemann
Anton Feldmann
Franz – Josef Andrasch
Berthold Wortberg
1963
1964 - 1977
1978 - 1984
1985 - 1988
1989 - 1992
1993 - lfd.
Kassierer
Hermann Milskemper
Martin Rölver
Paul Inkmann
Alfons Schürjan
Josef Krevert
Paul Everding
Franz-Josef Andrasch
Hermann Feldmann
1937 - 1949
1950 - 1955
1956 - 1964
1965 - 1971
1972 - 1977
1978 - 1982
1983 - 1987
1988 – lfd.
Schriftführer
Franz Brirup
Walter Mersmann
Josef Krevert
Heinz Bexten
Heiner Meyer
Klaus-Dieter Helmchen
(imgefallen
Krieg gefallen)
1937 -im1945
Krieg
1949 - 1971
1972 - 1977
1978 - 1985
1986 - 1991
1992 - lfd.
Oberst
August Vorberg
Kurnei
Heinrich Wipperfeld
Heinrich Wiedau
Josef Möllmann
Wilhelm Wannigmann
Heinrich Schürmann
1903 - 1904
1905
1906
1907
1908
1909
1910
173
Heinrich Lohmann
Heinrich Möllmann
Wilhelm Wannigmann
Wilhelm Schulte Hullern
August Frieling
Bernhard Pohlmann
Josef Schlüter
Anton Middendorf
Hermann Reeken
Josef Schlüter
Josef Schlüter
Herman Reeken
Heinrich Möllmann
Bernhard Sessendrup
Martin Rölver
Hermann Reeken
Max Meessen
Heinrich Hundebeck – Risse
Heinz Große Wiedemann
Bernhard Hundebeck
Alfons Schürjann
Heinz Große Wiedemann
1911
1912
1913 - 1914
1920
1921
1922.- 1923
1924
1925
1926 Major
1926 Hauptmann
1927
1928 - 1930
1931 - 1932
1933 - 1934
1935 - 1936
1953
1954
1955 - 1956
1957 - 1959
1960 - 1961
1967
1968
Max
Meessen u.
Josef
Schürmann
1954
Josef Geßmann
Bernhard Hundebeck jun.
1996 wegen Königsschuss abgelöst
durch Uli Riemann
Uli Riemann
174
1969 - 1973
1974 - 1996
1996 - lfd.
Adjutant
Franz Reckfort nicht erschienen
als Ersatz Heinrich Möllmann
J. Richter
Franz Reckfort
Heinrich Schürmann
Anton Lordemann
Bernhard Schulze Relau
Anton Niehues
Willhelm Hullern
Josef Schlüter
Hermann Reeken jun.
Fritz Pohlmann
Hubert Horstmann
Anton Feldmann
August Frieling
Josef Nüsing
Bernhard Hunnebeck Sessendrup
Josef Nüsing
Alfons Farwick zum Hagen / Hubert
Thiering
August Schulze Relau
Franz Henrichmann
Heinrich Reckfort
Anton Pohlmann
Willi Wannigmann
Wilhelm Krevert
Heinrich Sessendrup
Alfred Leising
Heinrich Große Wiedemann
Otto Leising
Josef Schürmann
Alfred Leising
Günter Berger
Erich Kurney
Hermann Reeken
Heinrich Große Wiedemann
Wegen Königsschuss abgelöst durch
Josef Leising
Wilhelm Weber Dahlmann
Bernhard Hundebeck
1903 - 1904
1905
1906
1907
1908
1909
1910
1911
1912
1913
1914
1920
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931-1934
1935
1937
1938-1939
1949-1950
1951-1952
1953-1954
1955-1956
1957
1958
1959
1960
1960-1961
1962-1963
1964-1966
175
Heinz Große Wiedemann
Bernhard Hundebeck
Günter Berger
Heinz Große Wiedemann
Karl Berger
Uli Riemann
Friedhelm Berger
1967
1968-1973
1974-1978
1979
1980-1986
1987-1995
1996- lfd.
Oberst und Adjutant 1950 mit Frauen
v.l. Eugenie u. Heinrich Hundebeck-Risse,
Hermine u. Otto Leising
Bauernschaftsvertreter
Albert Oeing
Hemann Milskemper
Alfons Farwick zum Hagen
Wilhelm Dirksen
Anton Feldmann
Franz Henrichmann
Paul Lutte
Martin Rölver
Heinz Lutte-Scheltrup
Hubert Döme
Wilhelm Weber Dahlmann
Josef Schürmann
Paul Inkmann
Fritz Klumpe
176
1949-1978
1949-1950
1949-1952
1949-1962
1949-1955
1949-1956
1949-1975
1950-1956
1952-1986
1953-lfd.
1954-1979
1955-1959
1956-1965
1956-1965
Bernhard Brirup
Heinz Große Wiedemann
Alfons Schürjann
Josef Krevert
Anton Feldmann
Ludger Lütke Wermeling
Walter Lahrkamp
Alfons Entrup-Lödde
Reinhold Große Dahlmann
Willi Bremer
Heiner Wortberg
Franz-Josef Frerking
Willi van Bevern
Franz -Josef Schäper
Norbert Bexten
Karl Berger
Alfred Schnieders
Josef Westhues
Stefan Bexten
Bernhard Farwick
Bernd Fehmer
Thorsten Ullrich
1959-1968
1965-1980
1965-1973
1968-1972
1972-1985
1973-2000
1975-1987
1978-1987
1979-lfd.
1979-1980
1980-lfd.
1985-lfd.
1985-2000
1986-lfd.
1987-1996
1987-1996
1991-1995
1998-lfd.
1996-lfd.
1996-lfd.
2000-lfd.
2001-lfd.
Jungschützen-Oberst
Heinz Inkmann
Friedhelm Berger
Josef Tegeler
Berthold Wortberg
Engelbert van Bevern
Michael Berger
Christoph Röhr
Tobias Berger
1974-1977
1978
1979-1980
1981-1987
1988-1992
1993-1994
1995-1998
1999-lfd.
177
Jungschützen-Adjutant
Friedhelm Farwick
Michael Berger
Franz Wissing
Christoph Röhr
Christian Prawdzik
Andre Andrasch
178
1988-1991
1992
1993
1994
1995-1998
1999-lfd.
179
Ehrungen für Schützenbrüder, die sich über
viele Jahre für die
St. Jacobi Schützenbruderschaft eingesetzt haben:
1935
1937
1951
1964
1972
1977
1978
1983
1992
1996
1998
2000
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Ehrenvorsitzender
Ehrenmitglied
Ehrenvorsitzender
Ehrenmitglied
Ehrenvorstandsmitglied
Ehrenvorsitzender
Ehrenmitglied
Ehrenvorsitzender
Ehrenoberst
Ehrenvorstandsmitglied
Anton Egger
Rudolf Mersmann
Rudolf Mersmann
Heinrich Egger
Theo Schulze Relau
Johannes Averesch
Albert Oeing
Walter Mersmann
Heinz Lutte-Scheltrup
Josef Krevert
Bernhard Hundebeck
Ludger Lütke Wermeling
„ Geboren ist er schon !“
Bernhard Hundebeck gen. „Taddy“ Hundebeck 1996 im
Rahmen der Kandidatensuche für das Amt des 1. Vorsitzenden
180
Unsere kleinen Fahnenschläger
Am 12.Juli 1998 durften
( v.l.n.r. ) Burkhard Farwick zum Hagen, Rene Berger, Dennis Westhues
und Ferdinand Farwick zum Hagen das 1. Mal mit ausgeliehener Fahne den
großen Fahnenschlag begleiten.
Am 11. Juli 1999 hatten unsere „Kleinen“ ihre eigenen Fahnen!
( v.l.n.r.) Burkhard Farwick zum Hagen, Philipp Häger, Frederick Häger,
Matthias Oskamp
181
Impressionen von den Schützenfesten der
St. Jacobi Schützenbruderschaft
Fahnenschlag auf dem Schulhof anlässlich des
Schützenfestes
Fahnenschlag
auf1985
dem Schulhof anlässlich des
Schützenfestes 1985
Jungschützen
bei der Durchführung der
Kinderbelustigung für
unseren
Nachwuchs im
Hofkampsbusch
182
Kinderbelustigung auf dem Schulhof
anlässlich der Polonaise 2000
Doppelkopfspieler
im Hofkampsbusch
Hutparade
auf dem Dach
des Bierwagens
beim Vogelschießen
183
Die beliebte Knobelecke beim Frühschoppen auf dem Schützenfest 1998
Nachwuchs der
St.Jacobi Schützenbruderschaft
Musik während
eines
Schützenfestes um die 50er
Jahre bei
Lutte-Scheltrup
184
Das volle Festzelt beim Frühschoppen
gespanntes Warten
auf den Königsschuss
1997
Bernhard Hidding und Mitarbeiterin beim Einsatz am Frühschoppen
185
Danke
An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen recht herzlich bedanken, die mit
dazu beigetragen haben, dass wir unser 375-jähriges Jubiläum noch lange in
guter Erinnerung behalten werden.
Es hat mich sehr gefreut, so viele „Mitwirkende“ bei den Vorbereitungen
für das Schützenfest erleben zu dürfen; sei es bei der Erstellung der Festzeitschrift, bei den Vorbereitungen für den Kommersabend, den Familientag, den Sternmarsch, für das Königs- und Kaiserschießen, die Polonaise
oder auch bei den Vorbereitungen für das Jungschützenfest.
Bei der Ausschmückung des Zeltes legen die (Ehe-) Frauen der Vorstandsmitglieder besonders Hand an!
Mir ist es ein besonderes Anliegen, mich bei den Frauen und bei der Königin für die tatkräftige Unterstützung ganz herzlich zu bedanken.
Wir alle tragen durch unseren Einsatz für die Schützenbruderschaft, durch
unsere Bereitschaft zum Mitfeiern und besonders durch unseren Frohsinn
dazu bei, dass unsere Schützenfeste immer wieder gelingen.
Abschließend gilt mein Dank allen Unternehmerinnen und Unternehmern
aus der nähern Umgebung, die mit ihrer Werbung die Schützenbruderschaft
ideell und den Druck der Festzeitschrift finanziell unterstützt haben.
Für die Zukunft wünsche ich Allen Gesundheit, ein langes und ausgefülltes
Leben und das wir auch zukünftig noch manches gute Schützenfest feiern
können.
Euer
Norbert Bexten
1. Vorsitzender
201
Folgende Personen und Firmen haben die St. Jacobi Schützenbruderschaft durch ein Sach- oder Geldspende unterstützt:
Name
Ahrens, Garten- u. Landschaftsbau
Ambiente Geschenkeservice, Spende
Apotheke Sebastian
Baackmann, Elektro u. Haushaltswaren
Bad u. Haushaltsparadies
Bakenhof, Hotel & Restaurant
Beckmann, Tischlerei
Berendsen Heizöl
Bergmann, Textilpflege
Bier-Galerie
Bölling u. Partner, Sachverständigenbüro
Bölling, Dr. E., Spende
Bösing, Friseursalon
Blitz Blank, Autowaschpark
Brandes & Dschüdow, Autohaus
Brannekämper, Bauunternehmen
Dachwitz, Reisebüro, Spende
Dahlhaus Optik
Dierkes, Viehhandel
Dietrich von Speth, Fahrräder u. Lederwaren
Dobermann, Baustoffhandel
Drübbel & Vohs, Reifenservice
Ebbert, Ludger, Bauschlosserei & Kunstschmiede
Egemann, Manfred, Trocken- u. Akustikbau
Egon`s Kotten, Café u. Bistro
Eiscafe Bergamo
Elferich GmbH, Akustik- u. Trockenbau
Elshoff, Landbäckerei
Fehmer GmbH, Zimmerei u. Trockenbau
Fennenkötter, Ludger, Geflügel-Hof
Foto Köster, Spende
Franco`s Babalou, Pizzeria
Frisse, Gärtnerei
Füllborn GmbH, Bauunternehmen
Fun Hair, Friseursalon
Gerdes, B., Imkerei
202
Seite
94
23
25
24
25
21
193
131
167
28
29
27
22
129
30
34
189
152
165
21
32
194
163
151
165
33
135
26
85
89
85
195
Große Dahlmann, Manfred, Sanitär
Große Westhues, Fahrschule
Haneberg u. Leusing GmbH, Mischfutterwerke u. Landhandel
Hanhart, Blumen Atelier
Haus Hüerländer, Hotel Restaurant
Haus Niemann, Hotel Restaurant
Heynck-Mayer, Friseursalon
Hidding, Bernard, Festwirt
Hidding Fleischerfachgeschäft
Hillebrand + Huge, Autohaus
HUK Coburg Versicherung, Anne Jablonski
Humana, Milchunion
Inkmann, Heinz, Fleischerei & Partyservice
Kappel, Werner GmbH, Bauunternehmen
Keller, Brigitte, Faszination Wolle
Keller - Deusch, Elektrotechnik
Kersting, Gartenmarkt
Klute`s Historisches Brauhaus
Knubel, Autohaus
Kortenbrede, Datentechnik, Holz, Groß- u. Einzelhandel
Kumbrink, Blumenhof
Lenz, Hermann, Bauunternehmen
Lohrmann, Fahrschule
Lütke Uphues, Autohaus
Luis Getränke Shop
LVM Versicherungen, Paul Everding GbR
M + B, Bekleidungshaus
Markmann, Wilh., Uhren Schmuck
Matschke, Sanitär
Mosel, Dieter Spezialabdichtungen
Münsterländer Bauernmarkt, Birgit Niehaus
Münsterländer Heinzelmännchen, Garten- u. Landschaftsbau
Nienberger Schnell-Restaurant
Nientied, Heinz, Edeka aktiv markt
Nüßing, A., Partyservice
Ossege, Bau + Selbstbau GmbH
Ottenjann, Mode Lifestyle
Overwaul, Landgasthaus
Pahls, Thomas, Garten-Landschaftsbau GmbH
Palm Tours, Reisebüro
33
153
93
93
31
127
194
186
200
132
161
187
86
29
154
154
91
162
196
199
189
164
130
87
20
188
167
82
134
191
163
162
90
32
24
83
86
135
89
157
203
Paprotny, Karosseriebau
Paso, Chem-techn. Produkte GmbH
Provinzial Versicherung, Christoph Wessels
Raiffeisen-Markt, Münster-Roxel
Reers Geflügel GmbH
Reifig, Georg, Gartenbaubetrieb
Reifig Goldschmiede
Rheinland Versicherung, Leo Drees
Rüschoff, Zaunbau
Rüther, Audiovisionen
Rickert, Hundepension
Rösmann, Sanitär
S.E. Media, Service Partner
Schneppe, Sanitär
Schrunz, Bäckerei
Schulze Greiving, Gasthof
Schulze Relau, Bauernhof-Café
Schulze Schleithoff, Autohaus
Schulze Wermeling, J., Immobilien
Sparkasse Münster
Stephan, H., Fleisch- u. Wurtwarengroßhandel GmbH
Stermann, Gasthof
Sun u. More, Sonnenstudio
Sunlight Studio`s, Sonnenstudio
Suttrup, K.-H., Lohnunternehmen
Theo`s Reisen, Reisebüro & Omnibusbetrieb
Trentmann, Georg, Tischlerei
Volkert, A., Akzente, Antik & Modern
Volksbank Münster
Wärme u. Design, Kamin- u. Kachelöfen
Weihermann Mineralölhandel GmbH
Westfalen Gas
Wienker & Terdenge, Kälte- und Klimatechnik
Zur Post, Hotel Restaurant
204
160
159
131
158
127
198
150
166
126
24
133
156
195
197
128
155
195
94
164
125
190
192
190
200
81
191
126
133
92
198
88
149
84
82
Gedicht zum Jubiläum 1976
350 Jahre St. Jacobi Schützenbruderschaft
Heut ist ein ganz besonderer Tag
in blumenreicher Jahreszeit
die Vöglein sind, in Feld und Hag
zu Jubelliedern auch bereit
Das Dorf sowie die Bauernschaft
ja Greise, Männer, Kinderlein
sie haben heut sich aufgerafft
beim Jubelfest dabei zu sein
350 lange Jahr
die zogen ein in deutsches Land
seit wohl in Not und in Gefahr
die Schützengilde hier erstand
Sie bot der Heimat gute Wehr
wenn früher rohe wilde Banden
Gesellen, ohne Zucht und Ehr
zu Plünderung und Raub sich fanden
Ja um der Heimat wohl zu nützen
um alte Sitten hoch zu halten
drum mußten unsere braven Schützen
alljährlich alten Brauches walten
Mit Mut die Waffe fest umspannen
das Auge richten nach dem Ziel
die Kugel schicken flink von dannen
bis endlich dann der Vogel fiel
So ward geübt stets Hand und Aug
und Nerv und Muskel angespannt
nach altgewohntem Väterbrauch
für Heimat und für Vaterland
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Und Jahre kamen, Jahre gingen
die Knaben wurden Männer, Greise
beim Vogelschiessen ging das Ringen
so Jahr für Jahr in gleicher Weise
Und Throne stürzten, Fürsten gingen
und Klage lief weitum im Kreise
beim Schützenfest tönt frohes Klingen
so Jahr für Jahr nach alter Weise
So stehen wir heut im Jubelglanz
zu dem Verein in alten Treuen
und wollen heut bei Spiel und Tanz
uns alle recht von Herzen freuen
Ihr Schützenbrüder allesamt
die Ihr so froh seid hergeeilt
die Ihr von Nah und Ferne kamt
und mit uns unsere Freude teilt
O freut Euch laut in unserer Mitte
und eßt und trinkt nur nicht zu viel
und wählt nach alter Schützensitte
die Mitte stets als bestes Ziel
Auch hütet treu Euren Verein
als altehrwürdig heilig Gut
laßt ihn so nah und wert Euch sein
so nah wie Euer eigen Blut
Daß jeder fest zur Fahne steht
beharrlich treu für seinen Teil
daß es nach meinem Wunsche geht
lang lebe noch der Festverein
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Vorstehendes Gedicht zum Jubelfest 1976 vorgetragen von den Damen
v.l. Maria Krevert, Wilma van Bevern und Käthe Inkmann
rechts im Bild: Wilhelm Große-Dahlmann
Empfang auf dem Schulplatz mit Jubelkönigspaar 1976
Anton Feldmann und Frau Mathilde
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