Umwelterklärung 2012 Mercedes-Benz Werk Mannheim
Transcrição
Umwelterklärung 2012 Mercedes-Benz Werk Mannheim
Umwelterklärung 2012 Mercedes-Benz Werk Mannheim Inhalt Vorwort 3 Der Standort Mannheim 4 Unsere Umweltpolitik 11 Unser Umweltmanagementsystem 12 Unsere Umweltauswirkungen 17 Unser Umweltprogramm 39 Zahlen, Daten, Fakten 45 Gültigkeitserklärung 70 Verantwortlicher Redakteur: Frau Dr. Heike Roehlen, Umweltmanagementbeauftragte / Leitung Werkstoff- und Prozeßtechnik Verantwortlicher Umweltschutzbeauftragter: Dr. Michael Straßer Umweltschutz Abteilung TG/OTP-M1 Telefon: 0621 / 393 28 23 eMail: [email protected] Werkleiter: Gerald Jank Layout und Umsetzung: Diese Umwelterklärung wurde mit dem Online-Redaktionssystem für Umwelterklärungen automatisiert erstellt. Abdruck erlaubt bei genauer Quellenangabe. 2 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Vorwort Das Werk Mannheim ist mit seiner über 100jährigen Geschichte einer der traditionsreichsten Standorte der Daimler AG. In diesem Werk erfolgt die Produktion hochmoderner Nutzfahrzeug- und Industrie-Dieselmotoren sowie hochwertiger Grauguss. Die Lage des Standortes in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten verpflichtet uns seit Jahren zur Erhaltung, Schonung und Förderung der Umwelt. Der Umweltschutz ist seit vielen Jahren fest in unseren Zielen und in der Qualitätspolitik verankert. Unser Umweltmanagementsystem steuert und lenkt die kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes am Standort. Das Funktionieren dieses Managementsystems lassen wir seit 1997 durch unsere freiwillige Teilnahme an dem europäischen Gemeinschaftssystem gemäß EG-ÖkoAudit-Verordnung regelmäßig durch einen externen Gutachter überprüfen und validieren. Neben den Anforderungen dieser europäischen Verordnung erfüllen wir zusätzlich die Umweltstandards der weltweit gültigen Norm DIN ISO 14001. Auch hier stellen wir unsere Leistungen im Umweltschutz regelmäßig auf den Prüfstand und lassen seit dem Jahr 2000 auch dieses System durch externe Umweltgutachter in jährlichem Turnus zertifizieren. Die von externen Gutachtern und qualifizierten internen Umweltauditoren durchgeführten Audits geben uns wichtige Hinweise auf Verbesserungspotentiale und helfen uns bei der konsequenten Umsetzung der resultierenden Korrekturmaßnahmen in den direkten und indirekten Bereichen des Werkes. Die kontinuierliche Verbesserung unserer Produktion und Produkte erfolgt mit der Zielsetzung unsere Umwelt zu schonen und zu respektieren. Die vorliegende Umwelterklärung gibt Ihnen einen Überblick über den in unserem Werk praktizierten Umweltschutz. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 3 Der Standort Mannheim Das Werk Mannheim Stationen der Geschichte Unabhängig voneinander arbeiteten in den Jahren 1885/86 zwei Männer an der Verwirklichung einer Idee: Ein sich selbst bewegendes Fahrzeug, angetrieben von einem Benzin-Verbrennungsmotor. Karl Benz erfand das Automobil in Mannheim, Gottlieb Daimler in Bad Cannstatt. Sie kannten sich damals weder persönlich noch tauschten sie Abb. 1: Karl Benz 4 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Erfahrungen oder Ergebnisse ihrer Arbeiten aus. Dennoch erreichten sie ihr Ziel im selben Jahr: 1886 fuhr der erste von einem Benzinmotor angetriebene und voll betriebsfähige Kraftwagen der Welt durch die Straßen der alten Residenzstadt Mannheim, wenig später konnte die Öffentlichkeit das von Gottlieb Daimler entwickelte Gegenstück auf den Straßen Bad Cannstatts sehen. Wachstum vor Ort Karl Benz erwarb 1886 zur Erweiterung seiner Werkstatt (Quadrat T6, 11) in der Mannheimer Abb. 2: Das Dreirad von Karl Benz Innenstadt ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück in der Waldhofstraße 24. Doch bald reichten die Gebäude nicht mehr aus. 1908 folgte der Umzug der Automobilfertigung in die neuen Fabrikationshallen im Stadtteil Waldhof. Dieses Areal – mittlerweile auf 900 000 Quadratmeter angewachsen – beherbergt noch heute das Mannheimer Daimler Werk. Damit ist Mannheim einer der traditionsreichsten Standorte der Daimler AG, ein Standort mit einer dynamischen Entwicklung. Aus diesem Grund spricht man heute in Mannheim von zwei Geschäftsaktivitäten: Zum einen von dem Standort Mannheim der EvoBus GmbH auf dem Werkgelände südlich der Hanns-Martin-SchleyerStraße, zum anderen von dem Produktionsstandort Mannheim der Daimler AG auf dem übrigen Werkgelände. Auf diesen Standort mit den Produktbereichen Motoren und Gießerei bezieht sich die vorliegende Umwelterklärung. Entwicklung in die Gegenwart Bis Anfang 1995 umfasste der Produktionsstandort Mannheim der Daimler AG die Produktbereiche Motoren und Gießerei sowie den Produktbereich Omnibus einschließlich Kabelsatz- und Textilfertigung. Im Jahr 1995 wurde der Produktbereich Omnibus aus der Daimler AG Mannheim ausgegliedert und in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft überführt. Die neugegründete EvoBus GmbH ist eine einhundertprozentige Tochter der Daimler AG, die ebenfalls ein Umweltmanagementsystem hat, das nach EG-Verordnung zertifiziert ist. Die Kabelsatzfertigung wurde Ende 2005 eingestellt. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 5 Gegenwart Geographische Lage Am Zusammenfluss von Rhein und Neckar, in unmittelbarer Nähe des zweitgrößten deutschen Binnenhafens liegt das Werk Mannheim in der Rheinniederung zwischen Pfalz und Odenwald. Das Werk wurde 1908 von Karl Benz vor den Toren der damals enorm aufstrebenden Industriestadt Mannheim in Betrieb genommen. Während die Umgebung im Jahre 1908 noch landwirtschaftlich geprägt war, nahm hier die Wohnbebauung in den letzten Jahrzehnten stark zu. Das Werkgelände, welches als Industriegebiet eingestuft ist, wird heute umgeben von allgemeinem und reinem Wohngebiet sowie Misch- und Gewerbegebiet. Es liegt nicht in einem ausgewiesenen Wasserschutzgebiet. Die Verkehrsanbindung erfolgt über den Straßenverkehr. Abb. 3: Werk Mannheim heute (Luftbild) - Farbliche Kennzeichnung der Center 6 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Wie ein Motor entsteht Die Produktion im einzelnen Gießerei und Motorenfertigung im Werk Mannheim arbeiten im Produktionsverbund. Am Anfang der Produktionskette stehen Eisenschrott, Metallspäne und Blechpakete, Koks, Zuschlagstoffe und Energie. Am Ende stehen die fertigen Produkte – hochwertige moderne und emissionsarme Motoren für Nutzfahrzeuge. Gießerei Der angelieferte Eisenschrott wird zunächst in den Schmelzöfen der Gießerei eingeschmolzen. Wesentliche Bauteile für die Motorenfertigung wie Zylinderköpfe, Zylinderkurbelgehäuse und Schwungscheiben, aber auch motorenfremde Teile wie Lkw-Achsbrücken werden an den vier Formanlagen durch Abgießen des Flüssigeisens in Sandformen erzeugt. Nachdem sie abgekühlt sind werden die Motorenteile in der Gussvorbearbeitung der Gießerei vor der Übergabe an die Motorenfertigung entgratet, gestrahlt, gereinigt und justiert. In der Motorenfertigung folgen dann Feinbearbeitung, spanlose und spanabhebende Bearbeitung, Montage, Prüfung, Lackierung und Versand. Die Graugießerei Mannheim der Daimler AG zählt zu den modernsten Graugießereien Europas. Hier entstehen Zylinderköpfe, Zylinderkurbelgehäuse, einteilige Hinterachsbrücken und Schwungscheiben für Nutzfahrzeuge sowie Zylinderkurbelgehäuse für Pkw. Im Jahr 2011 betrug das Produktionsvolumen 112.403 t „Guter Guss". Die Produktionsanlage ist auf ca. 135.000 t ausgelegt. Die Gießerei setzt sich im wesentlichen aus vier Bereichen zusammen: • • • • Kernmacherei Formerei Schmelzbetrieb Gussvorbearbeitung Als „Rohstoffe" zur Herstellung des Gusses dienen überwiegend Recyclingmaterialien wie Eisenschrott, Guss-Späne aus der zerspanenden Fertigung und Kreislaufmaterial, d. h. überschüssiges Gusseisen, das beim Gießvorgang zur einwandfreien Versorgung der Form mit Flüssigeisen gebraucht wird, jedoch nicht zum fertigen Guss-Stück gehört. Die relevanten Umwelteinwirkungen der Gießerei sind Emissionen in Form von Luftschadstoffen und Lärm sowie Abfall und der Einsatz von umweltrelevanten Stoffen. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 7 Motorenfertigung Das Motorenwerk ist weltweit eine der größten Produktionsstätten von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge und von Industriemotoren. Von hier aus werden sämtliche inländischen Nutzfahrzeugwerke der Daimler AG sowie Industriekunden mit Reihenmotoren und V-Motoren beliefert. • Zerspanung • Montage • Prüffeld 1.60% Legende 20.40% Recyclingfähiges Aluminium Recyclingfähiges Eisen Recyclingfähiger Grauguss (Verwertung in der Gießerei) Abfall Wiederverwendbare Teile 10% 67% Abb. 4: Recycling-Bilanz der Tauschmotoren-Fertigung im Werk Mannheim 8 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Die Industriemotoren werden in Schiffen, Eisenbahnen, Baumaschinen, in landwirtschaftlichen Geräten oder in Notstromanlagen eingesetzt. Der Bereich Motorenbau gliedert sich in die Produktionsphasen: 1% In der Zerspanung werden Kurbelwellen, Nockenwellen, Zylinderkurbelgehäuse, Zylinderköpfe und Pleuel mechanisch bearbeitet. Danach werden diese und weitere Anbauteile sowie zugekaufte Aggregate auf Montagebändern montiert. Anschließend kommen die Motoren auf die Prüfstände und schließlich in die Lackieranlage. Ein weiterer Bereich des Motorenbaus ist die Tauschmotorenfertigung. Dort werden gebrauchte Motoren unter Serienbedingungen grundlegend überarbeitet. Bezogen auf das Gewicht werden 67 % der angelieferten Altmotorenteile nach entsprechender Prüfung und Aufarbeitung wiederverwendet. Weitere 32 % werden dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Somit liegt die Recyclingquote von Altmotoren bei 99 %. In die bestehende NutzfahrzeugTauschmotorenfertigung wurde die PkwTauschfertigung aus dem Werk Berlin integriert, die Anfang 2010 die Produktion aufnahm. Die entsprechende Genehmigung der Behörde war im Sommer 2009 eingeholt worden. Kompetenz-Zentrum für emissionsarme Fahrzeuge Ein weiterer aufstrebender Bereich ist das am Standort ansässige Kompetenz-Zentrum für emissionsfreie Mobilität (KEM), das seit Januar 2009 dem Motorenwerk unterstellt wurde. Hier werden neben Serienfahrzeugen der Pkw-Fertigung aus Stuttgart und der Sprinterfertigung aus Düsseldorf auch Nutzfahrzeuge bei Bedarf auf emissionsarmen Antrieb umgerüstet. Insbesondere die Umrüstung auf Hybrid-Antrieb (Atego) und Erdgas-Antrieb (Bund E-Klasse) gewinnt ständig an Bedeutung. Daher wurden nach Einholung der entsprechenden Genehmigungen Ende 2009 eine neue ErdgasTankstelle und Anfang 2011 eine neue FlüssiggasTankstelle errichtet und in Betrieb genommen. Die relevanten Umwelteinwirkungen der Motorenfertigung sind neben den Emissionen aus den Prüfständen im wesentlichen Abfall, Lärm und der Einsatz umweltrelevanter Stoffe, z.B. Öle. Produktion Gießerei und Motorenfertigung am Standort Mannheim arbeiten im Produktionsverbund. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 9 Das Werk Mannheim in Kennzahlen Beschäftigte (Stand 31.12.2011) Die Belegschaft im Motorenbau und der Gießerei am Standort Mannheim umfasst rund 4.770 Mitarbeiter. Zusammen mit der EvoBus GmbH leisten ca. 8.085 Mitarbeiter in einem der größten Unternehmen der Stadt einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaftskraft des dicht besiedelten Rhein-NeckarDreiecks. Hier grenzen Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete aneinander. Dieses dichte Nebeneinander im Ballungsgebiet ist nur möglich, wenn Ökologie und Ökonomie im Einklang stehen. 10 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Unsere Umweltpolitik Umweltpolitik im Werk Mannheim Die Daimler AG bekennt sich zu einem integrierten Umweltschutz, der an den Ursachen ansetzt und alle Auswirkungen der Produktionsprozesse und der Produkte auf die Umwelt in die unternehmerischen Entscheidungen mit einbezieht. Ziel sind der sparsame Einsatz von Ressourcen und ein schonender Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen. Der Schutz der Umwelt ist für uns Verpflichtung und Chance zugleich. Bei Entwicklung, Produktion und Vertrieb unserer Produkte nutzen wir die Ressourcen auf eine umweltschonende optimale Weise. Die Umweltpolitik für den Standort Mannheim orientiert sich an den Umweltleitlinien der Daimler AG 1. Wir stellen uns den Anforderungen des Umweltschutzes von morgen 2. Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich sind. 3. Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst umweltverträglich. 4. Wir bieten unseren Kunden umweltorientierten Service und umweltorientierte Information. 5. Wir streben weltweit eine vorbildliche Umweltbilanz an. 6. Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend über Umweltschutz Dabei ist die Einhaltung der Gesetze ebenfalls integraler Bestandteil unserer Politik. Um der Selbstverpflichtung im Umweltschutz gerecht zu werden, setzt sich das Werk Mannheim der Daimler AG eigene Umweltziele, deren Umsetzung regelmäßig überwacht wird. Die vollständigen Leitlinien der Daimler AG sind im Anhang abgebildet. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 11 Unser Umweltmanagementsystem Veränderungen in der Organisationsstruktur am Standort Ende 2011 wurde am Standort auf Beschluss des neuen Vorstandes eine tiefgreifende Umstrukturierung der Führungsebenen vorgenommen, die ab 2012 wirksam sind. Ziel ist eine Standardisierung der Strukturen zwischen den Truck-Werken. Dabei wurden praktisch auch alle Führungspositionen in Produktion und indirekten Bereichen neu besetzt, auch die Funktionen der Beauftragten für Umweltmanagement und Qualitätsmanagement. Die bisherige Geschäftsleitung des Standortes Mannheim auf Ebene 1 hat ihren Sitz nach Stuttgart verlagert und trägt seit Oktober 2011 neben der bisherigen weltweiten Verantwortung für die Motorenfertigung auch die Leitung der Aggregateherstellung von Getriebe und Achsen in den Werken Gaggenau und Kassel. Die Standortleitung wird von dem Produktionsleiter der Gießerei (Ebene 2) wahrgenommen. Im wesentlichen unterstehen der Standortleitung die Produktions- und Instandhaltungsbereiche, sowie die Logistik. Alle indirekten Bereiche arbeiten der Standortleitung ohne disziplinarische Unterstellung zu. 12 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Das Umweltmanagementsystem In Ergänzung zu den bestehenden QualitätsManagementsystemen der Produktionsbereiche Motoren und Gießerei hat das für den gesamten Standort gültige Umweltmanagementsystem die Funktion, notwendige Umweltaufgaben in die betrieblichen Abläufe einzubinden und das Zusammenwirken aller betrieblichen Ebenen mit Umweltrelevanz am Standort darzustellen. Dazu schreibt es die Organisationsstruktur, die Zuständigkeiten, die Abläufe und die Verfahren zur Umsetzung der betrieblichen Umweltpolitik fest. Gleichzeitig erfasst das Umweltmanagementsystem auch Verfahren zur Umweltbetriebsprüfung (interne Audits), durch die die Wirksamkeit der Festlegungen und Maßnahmen zur Umweltpolitik beurteilt wird. Organisationsstruktur und Verantwortlichkeiten Der Standortleiter und Leiter der Gießerei TRUCK POWERTRAIN (TG/OM) trägt die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz am Standort Mannheim. Abb. 5: Organisationsstruktur Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 13 Zur Aufrechterhaltung und Anwendung des Umweltmanagementsystems am Standort wurde von der Leitung TG/OM ein Umweltmanagementbeauftragter (UMB) ernannt. Ihm untersteht der gesetzlich bestellte Umweltschutzbeauftragte (USB), der auch das Team Umweltschutz führt. Die personelle Trennung der beiden BeauftragtenFunktionen gilt ab 2012. Der UMB trägt die unmittelbare Verantwortung für das Umweltmanagementsystem und ist zuständig für die Bewertung desselben. Einmal im Jahr informiert er den Leiter TG/OM in Form eines Reviewberichtes über den Stand des Umweltmanagementsystems. Darüber hinaus berichtet er den Führungskräften und dem Leiter TG/OM umweltrelevante Sachverhalte u.a. im Rahmen der regelmäßig stattfindenden PMC-Ressortgespräche (Plant Meeting Committee). Das Mandat des Umweltmanagementbeauftragten wird in Personalunion von dem Leiter der Werkstoffund Prozesstechnik mit Sitz im Werk Gaggenau wahrgenommen, der beide Funktionen für die Truck Werke Mannheim, Kassel und Gaggenau ausübt. Der unterstellte Umweltschutzbeauftragte (USB) ist nur für den Standort Mannheim zuständig. Für die Standorte gibt es jeweils eigene USB. 14 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Für Motorenfertigung und Gießerei ist ein Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) benannt. Seit Mai 2012 ist der Standort nach DIN 50001 zertifiziert und verfügt über ein Energiemanagementsystem mit Beauftragtem und eigener Berichtsfunktion (Energiemanager). Dokumentation Als wichtiges Instrument bzw. Dokumentationsgrundlage des Umweltmanagementsystems dient das von der Geschäftsleitung freigegebene zentrale Umweltschutzhandbuch des Standortes. Darin sind unter anderem Umweltpolitik, Zuständigkeiten und umweltrelevante Abläufe beschrieben. Die betriebliche Umsetzung erfolgt über Verfahrensanweisungen und Prozessbeschreibungen. Handbuch und Verfahrensanweisungen sind im INTRANET bzw. auf einem zentralen Server für alle Mitarbeiter zugänglich hinterlegt. Umweltbetriebsprüfungen Die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems im Werk Mannheim wird auf verschiedenen Ebenen überprüft. Den Schwerpunkt der Umweltbetriebsprüfungen bilden die internen Umweltaudits, bei denen alle Bereiche des Werkes auf die Einhaltung der gesetzlichen und innerbetrieblichen Regelungen überprüft werden. Diese Umweltaudits werden in einem jährlichen Auditplan festgeschrieben. Die Dokumentation der Ergebnisse erfolgt in Form von Auditberichten. Hierbei werden die festgestellten Mängel in Protokollen dokumentiert, mit den verantwortlichen Führungskräften besprochen und geeignete Korrekturmaßnahmen vereinbart und umgesetzt. Das seit 2004/2005 im Werk Mannheim eingeführte KOMBI-Audit-System, das die Inhalte aus Umweltmanagement, Qualitätsmanagement, und Truck Operating System (TOS) in den Audits zusammenfasste, wurde seit Anfang 2012 eingestellt. Die einzelnen Managementsysteme planen ihre Audits wieder separat. Es ist vorgesehen in 2013 die Umweltaudits und Energieaudits zu bündeln. Die im Rahmen der Audits erstellten Abweichberichte werden über ein elektronisches Maßnahmenverfolgungssystem (PMV) erfasst und controllt. In 2011 erfolgten 25 Kombi-Audits, die im Berichtsjahr 2012 um 5 reine Umweltaudits ergänzt wurden. Zur Weiterentwicklung der bisherigen Audits ist in 2013 die die teilweise Bündelung von Umweltaudits und Energieaudits des Energiemanagements vorgesehen, um Synergieeffekte zu nutzen. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 15 Ergänzend hierzu erfolgt die Überwachung der am Standort tätigen Fremdfirmen über spezielle Fremdfirmen-Audits. Die Ergebnisse werden den Fremdfirmen über den Fachbereich Einkauf mitgeteilt. Dieser Prozess soll durch die Sensibilisierung der Fremdfirmen auf dem Werksgelände die allgemeine Sicherheit u.a. im Umgang mit Gefahrstoffen erhöhen. Die Rechtssicherheit der umweltrelevanten Tätigkeiten im Werk wird ständig durch den Abgleich mit der aktuellen Gesetzgebung gewährleistet. Im Rahmen des Management-Reviews werden die Ergebnisse der internen Audits, die Beschreibung der allgemeinen Situation im Werk sowie der Stand des Umweltprogramms dem Leiter TG/OM zur Verabschiedung von Korrekturmaßnahmen vorgestellt. 16 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Darüber hinaus werden jedes Jahr alle umweltrelevanten Daten fortgeschrieben. Diese werden zusammen mit den Auditberichten zur Ableitung von Handlungsbedarf im Umweltschutz verwendet. Neben den Produktionsbereichen werden auch bestimmte umweltrelevante Außenbereiche des Werkes in die regelmäßigen Kontrollen einbezogen und anhand von bestimmten Audit-Fragebögen bewertet. Im Berichtsjahr 2012 wurde durch die Einführung von sogenannten Führungskräfte Prozess Audits (FPA) die Führungskräfte aktiv in die Begehungen dieser Bereiche eingebunden. In der Produktion sind Regelkreise zur kontinuierlichen Verbesserung installiert wie zum Beispiel das Truck Operating System (TOS), das die Produktionsorganisation beschreibt. Unsere Umweltauswirkungen Umweltrelevanz-Portfolio Umweltaspekte Beschreibung der Wesentlichkeit der Umweltauswirkungen Umweltrelevanz-Portfolio und Umweltkennzahlen Das Werk Mannheim ist weltweit eines der größten Produktionsstätten von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge und Industriemotoren und hat damit aufgrund seiner Größe und seiner Tätigkeiten einen gewissen Einfluss auf die Umwelt. Die methodische Grundlage für die Bewertung der Wesentlichkeit der Umweltaspekte basiert auf dem vom Schweizer Bundesamt für Umwelt herausgegebenen Verfahren der ökologischen Knappheit. Es wird meist auch als BUWAL-Methode bezeichnet. Das Ergebnis in Form eines UmweltrelevanzPortfolio, das wir 2012 für den nächsten Zyklus nach EMAS aktualisiert haben, soll dem Management am Standort eine einfache Übersicht über die Wichtigkeit der einzelnen Umweltwirkungen und die Einflussmöglichkeiten zur Verbesserung geben. Diese Umwelteinwirkungen bestehen im wesentlichen aus stofflichen Emissionen sowie Rohstoff- und Energieverbräuchen, die von den Produktionsprozessen, Transportvorgängen und Dienstleistungen am Standort hervorgerufen werden. Wir haben die wesentlichen Umweltauswirkungen an unserem Standort mit den uns vorliegenden Daten u.a. im Rahmen einer Diplomarbeit untersucht und bewertet, um daraus die wesentlichen Umweltaspekte und Verbesserungspotentiale zu identifizieren. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 17 Abb. 6: Umweltrelevanz-Portfolio Werk Mannheim 2011/2012 18 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Umwelteinwirkung / Umweltaspekt Wesentlich- Bewertung/ Kriterium/Wesentlichkeit keit Methode Umweltauswirkung Emission Externer Verkehr hoch BUWAL Emission von Luftschadstoffen berechnet/bezogen auf Stratosphärischer Ozonabbau, Gesamtfahrleistung aller externen Transportvorgänge mit spezifischen Emissionsverhalten von Lkw bzw. Pkw (Gütertransport, Dienstreiseverkehr) Externer Verkehr Sommersmog, Treibhauseffekt mittel BUWAL Spezifische Emission Luftschadstoffe der Verkehrsarten berechnet auf Gesamtfahrleistung und relevante Mitarbeiterzahl (Berufsverkehr/Mitarbeiter) Interner Werksverkehr (Werksgelände) Stratosphärischer Ozonabbau, Sommersmog, Treibhauseffekt mittel BUWAL Emission von Luftschad-stoffen bezogen auf eingesetzte Menge Treibstoff Betriebsspezifischer Beitrag Stratosphärischer Ozonabbau, Sommersmog, Treibhauseffekt Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 19 Umweltein- Wesentlich- Bewertung/ Kriterium/Wesentlichkeit wirkung / keit Methode Umweltaspekt Umweltauswirkung Kältemittelverlust Stratosphärischer Ozonabbau, gering BUWAL Emission von Luftschadstoffen, Verlustmengen an Kältemittel Sommersmog Einsatz von Koks gering BUWAL Emission von Luftschadstoffen bezogen auf eingesetzte Menge Koks Stratosphärischer Ozonabbau, Betriebsspezifischer Beitrag Sommersmog, Treibhauseffekt Ressourcenverbrauch Verbrauch von gering Erdgas BUWAL Emission von Luftschadstoffen bezogen auf eingesetzte Menge Erdgas Betriebsspezifischer Beitrag Stratosphärischer Ozonabbau, Sommersmog, Treibhauseffekt Ressourcenverbrauch Strombezug hoch Raumwärme- mittel bezug BUWAL BUWAL (Fernwärme) Emissionen der externen Energieerzeuger bzw. Stratosphärischer Ozonabbau, Energielieferanten berechnet/bezogen auf gelieferte Energiemenge Sommersmog, Treibhauseffekt Emissionen der externen Energieerzeuger bzw. Stratosphärischer Ozonabbau, Energielieferanten berechnet/bezogen auf gelieferte Energiemenge Sommersmog, Treibhauseffekt Emission von Luftschadstoffen durch externe Abfallentsorger berechnet/bezogen auf verbrannte Tonnage Abfall Umweltbelastung, Ressourcenverbrauch Abfall Verbrennung gering BUWAL 20 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Umwelteinwirkung / Wesentlich- Bewertung/ Umweltaspekt keit Methode Kriterium/Wesentlichkeit Umweltauswirkung Bezogene Wassermenge aus betriebseigenen Brunnen Ressourcenverbrauch Wasser Überschreitung von Richtwerten, Anzahl Beschwerden Lärmbelästigung der angrenzenden Wohnbebauung WSF-Einsätze Anzahl der WSF-Einsätze Belastung von Boden und Grundwasser Stand BTA Ausbau SIGMA, Stand BTA FF-Audits, Ergebnisse der Audits Umweltbelastung, Ressourcen Boden- und Grundwasserbelastung, Gutachten Belastung von Boden und Grundwasser Betriebliche Gesichtspunkt Lokale Phänomene Wasser gering Bezugsmenge Öko-Faktor Deutschland Lärm hoch Richtwerte TA Lärm Beschwerden Umgang mit GGA mittel Indirekte Umweltauswir- mittel kungen durch Lieferanten ISE Altlasten hoch Gutachten, Grenzwerte Abwasser gering BUWAL Abwasserfrachten, Inhaltsstoffe Aquatische Toxizität, Wassereutrophierung Direkte Emission hoch BUWAL Emission von Luftschadstoffen aus der Produktion Belastung von Luft und Boden Treibstoff gering BUWAL Bereitstellung von Treibstoff im Werk Belastung der Luft Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 21 Umweltkennzahlen Auf Basis dieses Portfolio wurden die wichtigsten umweltrelevanten Parameter ausgewählt, die zur Beschreibung der Umweltleistung und der Umweltauswirkungen des Standortes über ein spezifisch entwickeltes Umwelt-Kennzahlensystem dargestellt und bewertet werden. Diese Umweltkennzahlen mit Schwerpunkt „Ressourceneinsparung" läßt der Leiter TG/OM in regelmäßigen Abständen durch den Umweltschutzbeauftragten des Standortes dem oberen Führungskreis im Ressort-Gespräch (PMC) zwecks Bewertung und Festlegung von Verbesserungsmaßnahmen (Einsparpotentiale) zur Diskussion stellen. 22 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Gemeinsam mit den Führungskräften werden Verbesserungsmaßnahmen festgelegt und gesteuert. Dabei werden die regelmäßig fortgeschriebenen Umweltkennzahlen mit festgelegten Soll- bzw. Zielwerten verglichen und der momentane Zustand in Form einer „Ampeldarstellung" visualisiert. Die Gesamtkennzahl von 0,80 setzt sich aus 27 Einzelkennzahlen zusammen, die für den Standort aggregiert werden. Der Zielwert von 0,97 berücksichtigt eine Reduzierung der Umweltauswirkungen um 3% gegenüber dem Referenzjahr 2007, das auf 100% (1,0) normiert wurde. Abb. 7, 8: Umweltkennzahlen Werk Mannheim IV/2011 Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 23 Die Umweltauswirkungen im einzelnen Luftreinhaltung Gießerei Bei der Bewertung der Umweltwirkungen wurde dem Einsatz von Koks aufgrund der damit verbundenen Emissionen eine mittlere Relevanz zugeordnet. Aus betrieblichen Gründen ist jedoch auch zukünftig der verstärkte Einsatz des mit Koks betriebenen Kupolofens erforderlich. Die Gießerei ist nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigungsbedürftig. Die wesentlichen umweltrelevanten Auswirkungen der Gießerei sind in ihren Emissionen und in den anfallenden Abfallmengen zu sehen. Das Abwasser enthält keine gefährlichen Inhaltsstoffe, wird aber dennoch regelmäßig überwacht. Der Schmelzbetrieb besteht aus einer elektrisch betriebenen modernen Mittelfrequenzofenanlage, die 2004 um einen dritten Elektro-Ofen zur Herstellung von GJV-Eisen ergänzt wurde, und einem modernen Kupolofen, bei dem zum Erschmelzen des Flüssigeisens Koks eingesetzt wird. Mit dem KoksKupolofen werden neben ökonomischen Gesichtspunkten, wie etwa der Nutzung von Abfallblechen aus den Pkw-Werken sowie von Spänepresslingen aus der mechanischen Bearbeitung, auch Energieaspekte berücksichtigt. 24 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Emittierte Stoffe aus gefassten Quellen Fracht 2011 berechnet Gesamtstaub kg / a 28.366 Kohlenmonoxid (CO) kg / a 36.875 Schwefeldioxid (S02) kg / a 22.866 Stickoxide (NOx) kg / a 104.434 Halogenfreie org. Lösemittel (Klasse 1) kg / a 5.260 Gesamtkohlenstoff kg / a 1.227 Volumenstrom gesamt Mrd m³/a 10.5 Dabei ist der bessere Wirkungsgrad der eingesetzten „Primärenergie Koks", die im Gegensatz zum bezogenen Fremdstrom ohne Transport- bzw. Reibungsverluste genutzt werden kann, nicht zu vernachlässigen. Zur Produktion der neuen NachfolgeMotorengeneration der schweren Baureihe (HDEP) erfolgte 2007 die Aufstellung und Inbetriebnahme einer neuen Formanlage V, in der die Zylinderköpfe abgegossen werden. Die nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigte Formanlage V ersetzt zwei ältere Formanlagen (FGA I und FGA III), wobei durch die neue Anlagentechnik und die Abluftbehandlungsanlagen die Emissionsgrenzwerte nach TA Luft deutlich unterschritten werden. Die demontierte Formanlage III einschließlich der zugehörigen Kernfertigungsund Gussbearbeitungsanlagen wird in einer konzerneigenen Gießerei (Atlantis Foundries) in Südafrika weiterbetrieben. Beim Aufbau der neuen Kernfertigung (HDEP) wurden die zugehörigen alten Kernschießmaschinen gegen fünf neue vollautomatische Zellen ersetzt. Auch hier wurde die Abluftsituation deutlich verbessert. Die modernen Kernschießmaschinen sind komplett eingehaust und an einen neuen Wäscher zur Abreinigung der aminhaltigen Abluft angeschlossen. Der Umweltwirkung Erdgas ist in dem PORTFOLIO eine geringe Umweltrelevanz zugeordnet. Es wird in der Gießerei für den Betrieb der Trockenöfen, Vergießtiegel und Abluftreinigungsanlagen benötigt und dient zur Stützfeuerung bei der Thermischen Nachverbrennung (TNV) organisch belasteter Abluft aus dem Bereich Kernfertigung. Um dem aktuellen Produktionsbedarf gerecht zu werden, wurde in 2012 beim RP Karlsruhe in einem Antragsverfahren nach §16 BImSchG zunächst eine bis zum Jahresende befristete Genehmigung zur Erhöhung der genehmigten jährlichen Produktionsstunden eingeholt. Der Antrag für eine unbefristete Erhöhung der Betriebsstunden wird im 1. Quartal 2013 eingereicht. Im Berichtjahr 2012 wurden bei den wiederkehrenden Emissionsmessungen nach §28 BImSchG an einigen Emissionsquellen der Gießerei leichte Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Die Geschäftsleitung informierte umgehend die Behörde und vereinbarte in einem Abstimmungsgespräch zeitnahe Abhilfemaßnahmen. Insbesondere für die Parameter Benzol und Phenol wird noch Ende 2012 eine Adsorptionsanlage auf Aktivkohlebasis als Abluftreinigung beschafft und in Betrieb gehen. Auch für den Betrieb der Abluftreinigungsanlage wurde in einem Antragsverfahren eine Genehmigung nach §16 BImSchG eingeholt. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 25 Die Ursache für die kurzfristigen Überschreitungen an NOx, CO und Gesamtkohlenstoff wurde durch Reparaturmaßnahmen an den TNV behoben. Motorenbau Nutzfahrzeug-Motoren, die in Mannheim montiert werden, müssen vor dem Fahrzeugeinbau ein Testprogramm absolvieren. Bisher startete man dazu die Motoren und ließ sie im klassischen Heißtest laufen, bis alle Parameter überprüft waren. Das dazu erforderliche Prüfhaus mit 136 Prüfständen stellt nach Bundesimmissionsschutzgesetz eine genehmigungsbedürftige Anlage dar. Durch technische Innovationen und innermotorische Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahren die Abgaswerte der einzelnen über die Prüfstände gefahrenen Motoren-Baureihen den immer strengeren Abgasnormen bis zu den jetzigen Normen EURO 5 und EURO 6 angepasst. Mit der Einführung des sogenannten Kalttest-Verfahrens wurde im Jahr 2000 technologisches Neuland betreten. Diese beim Bau von Pkw-Motoren bewährte Technologie, die weitgehend ohne die bis dahin erforderlichen emissionsrelevanten Verbrennungsvorgänge (Prüfläufe) der Motoren auskommt, wurde in Mannheim erst auf die Gegebenheiten und Erfordernisse für große 26 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Nutzfahrzeug-Motoren dimensioniert und angepasst. Seit 2008 können im Prüfhaus auf den durch das Kalttest-Verfahren freigewordenen HeißtestPrüfständen Pkw-Motoren (Diesel und Benzin) aus dem Werk Stuttgart getestet werden. Für die zur Zeit neu anlaufenden NachfolgeMotorengenerationen der schweren und mittelschweren Baureihen (HDEP und MDEG) wurde in 2008 die neue Montagehalle Bau 150 gebaut. Seit Anfang 2012 werden die in diesen Montagelinien von Bau 150 integrierte Lackierung und Motorenprüfstände sukzessive hochgefahren, wobei die Endstufe erst 2013/2014 erreicht wird. Auch hier setzt man bei den integrierten Prüfständen zum Teil auf die neue Kalttest-Technik. Mit Inbetriebnahme der neuen Montagehalle sorgt ein neues Logistik-Konzept für die Entlastung der Nachbarschaft vom Transportverkehr. Die im Jahr 2007/2008 beschaffte und in Betrieb gegangene zentrale Rußfilteranlage nach dem Stand der Technik unter Berücksichtigung der TA Luft trägt zur weiteren Entlastung der Nachbarschaft bei. Dabei wurde bei der Konzeption bzw. Dimensionierung der zentralen Filteranlage für die 136 Prüfstände des Prüfhauses Bau 112 technologisches Neuland betreten. Eine baugleiche kleinere Anlage wurde in Bau 3 errichtet. Wie bei der genehmigungsbedürftigen Gießerei werden die Abluft-Emissionen der Prüfstände (Abgase) im Prüfhaus durch regelmäßige Kontrollmessungen eines unabhängigen Sachverständigen überwacht. Die in den Jahren 2008, 2011 und 2012 durchgeführten Emissionsmessungen belegten die einwandfreie Funktion der Filteranlagen. Es gab keine Grenzwertüberschreitungen. Eigenerzeugung Strom Am Standort werden drei Diesel-Generatoren zur Notstromerzeugung und zum Spitzenlastabbau betrieben. Aufgrund der geringen Betriebszeiten geht von den Stromerzeugungsaggregaten trotz ungünstiger Abgasverhältnisse nur eine geringe Umweltrelevanz aus. Emission von FCKW-Kältemitteln (VOC) Zur Abschätzung der ozonschädigenden Auswirkung aufgrund von Kältemittelemissionen aus undichten Kälteanlagen, wird von den Instandhaltungsbereichen eine Statistik geführt , über die jährlich die Verlustmengen und entsorgten Mengen abgefragt werden. Aufgrund der geringen Verlustmengen ist die Relevanz in dem UmweltPortfolio niedrig. Anlieferverkehr / Reststofftransporte Der vom Werk Mannheim ausgehende Gesamtverkehr ist ein wesentlicher Umweltaspekt, da die praktisch ausschließlich über die Straße erfolgenden Transporte (Anlieferung, Abtransport, Entsorgung) mit Lärm- und Schadstoffemissionen verbunden sind. Er setzt sich aus dem externen LkwGüterverkehr, dem externen Dienstreiseverkehr (Pkw), dem Individualverkehr der Mitarbeiter (Pkw, Öffentliche Verkehrsmittel) sowie aus dem internen Werksverkehr zusammen. Im Rahmen des Projektes Synchrone Fabrik bzw. mit der Errichtung und Inbetriebnahme der neuen Montagehalle Bau 150 für die neuen Motorengenationen wurde auch ein neues Konzept speziell für Lieferverkehr und Logistik ausgeplant, das durch systematische und kürzeste Transportwege abseits des angrenzenden Wohngebietes die Nachbarschaft zukünftig weniger belastet. Die geplante Verbesserung wurde durch ein Gutachten belegt. Strategischer Umweltschutz in der Logistik Der Bereich Logistik verfolgt auf strategischer Ebene ein Daimler-Transportkonzept, das ökonomische Einsparziele und zugleich ökologische Ressourcenschonung anstrebt. Es laufen ständig Bestrebungen für Lösungsansätze auf nationaler und internationaler Ebene. Auf nationaler Ebene konnte beim Gebietsspeditions-Konzept das Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 27 Transportvolumen bei gleichzeitiger Erhöhung der Auslastung auf weniger Fahrzeuge verteilt werden. Durch die Direktvergabe wird ein hoher Auslastungsgrad erreicht. Auf internationaler Ebene wurde im Seeverkehr durch die Einrichtung von Consolidation-Centern (CC) in Europa und weltweit das Transportaufkommen unter Gewichts- und Volumenkriterien gebündelt. Beim internationalen Landverkehr prüft der Bereich Logistik ständig die externen Güter-Transporte auf Optimierungsmöglichkeiten, um über eine maximale Auslastung des Ladevolumens und über eine Minimierung der durchschnittlichen Transportstrecke die Umweltbelastung durch Emissionen zu reduzieren. Auswirkungen durch Lieferanten Unsere Verantwortung für den Umweltschutz endet nicht an unserer Werkgrenze, sondern wir beziehen auch unsere Lieferanten mit ein. In den regelmäßig stattfindenden Lieferantenaudits nach VDA 6.3 wird die Umweltpolitik und deren Auswirkungen bei den Zulieferern bewertet und Verbesserungsmaßnahmen festgelegt. Die Auswahl und Beauftragung von Dienstleistern und Fremdfirmen ist bei den zentralisierten Einkaufsbereichen für unproduktives Material (IPS) und Serienmaterial (PTG) geregelt. 28 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Der Bereich IPS orientiert sich per INTRANET über Datenbanken wie i-book, LARS, etc. über die festgelegten Prozesse sowie über die Lieferanten. Erfahrungen und Bewertungen werden zwischen den Standorten ausgetauscht und in diese Datenbanken eingetragen. Vom Bereich PTG wird dazu das System GPSIS (Global Procurement Supply Information System) verwendet. Dort werden u.a. auch gesetzliche bzw. umweltrelevante Qualifikationen der Lieferanten wie z.B. WHGFachbetriebsbescheinigung, DIN 14001 und ähnliches abgefragt, hinterlegt und bei Bedarf im Rahmen der Ausschreibungen als Vertragsbedingungen festgeschrieben. Alle neuen Lieferanten für Serienmaterial werden im Rahmen OSA (On Side Assessment) von den Bereichen QM, Lieferantenmanagement, VKP, Produktion, Einkauf und Entwicklung anhand einer Checkliste vor Ort auditiert und anhand der Ergebnisse in eine der Kategorien A bis C eingestuft, welche letztendlich über die Beauftragung entscheidet. In der Checkliste sind auch Umweltthemen enthalten. Neben den im Kapitel Management unter Umweltbetriebsprüfung beschriebenen regelmäßig durchgeführten Fremdfirmen-Audits am Standort und den Lieferanten-Audits nach VDA 6.1 werden auch die externen Entsorgungsfirmen und deren Umweltauswirkungen regelmäßig durch Audits überprüft. Den Lieferantentätigkeiten ordnen wir eine mittlere Umweltrelevanz zu. Bei den Audits arbeiten die verschiedenen Werke der Daimler AG zusammen und ergänzen sich. Als Hilfsmittel für die Audits dienen Checklisten und ein Anforderungskatalog, die von den Werken der Daimler AG gemeinsam erstellt wurden. Die Auditergebnisse sowie die Informationen über die auditierten Entsorger werden in einer zentralen Datenbank (ISE) allen Werken zur Verfügung gestellt. Diese Datenbank ermöglicht den Werken die Auswahl geeigneter Entsorgungsfirmen, die für die Standorte der Daimler AG zugelassen sind. Energiewirtschaft Die Verbrauchsmengen der am Standort eingesetzten Ressourcen wie Fernwärme, Strom, Erdgas und Druckluft stehen im Blickpunkt des Managements. Dabei hat der bezogene Strom eine hohe Umweltrelevanz, weil seiner Erzeugung (geringer Wirkungsgrad, Tansportverluste) hohe Emissionen zugeordnet sind. Die Energieversorgung für die Heiz- und Prozesswärme erfolgt im Werk Mannheim fast ausschließlich über Fernwärme. Hier nutzt der Standort die fortschrittlichen Energieversorgungsmöglichkeiten der Stadt Mannheim und bezieht auf diesem Wege einen bedeutenden Teil seines Energiebedarfs auf umweltfreundlichem Weg. Die Fernwärme besitzt im Umwelt-Portfolio eine mittlere Relevanz. Projekt Energieeffiziente Fabrik / CO2-Offensive Auch im Berichtsjahr 2010/2011 wurde das Projekt durch den Bereich Energiemanagement (OMS-E) im Auftrag der Geschäftsleitung TG/OM am Standort weiter vorangetrieben. Ziel ist die systematische Einsparung von Energie und Ressourcen und damit die Reduzierung von CO2-Emissionen, die durch die Tätigkeiten am Standort verursacht werden. Hier sollen die Vorgaben der Geschäftsleitung zur Einsparung bezogen auf das Referenzjahr 2010 in den nächsten Jahren sukzessive erreicht werden. Zur Zeit werden u.a. folgende Stoßrichtungen bearbeitet: • Wochenendabschaltungen • Leckagebeseitigung / Maßnahmenpläne aus Druckluftaudits • Erhöhen der KSS-Temperaturen • Optimieren/Abschalten der Maschinenabsaugungen • Optimierung der Wärmerückgewinnung • Fahrweise der MF-Öfen • Standardisiertes Lastenheft • Kommunikationskonzept Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 29 Prozesslernfabrik für Energieeffizienz sensibilisiert und die Abschaltpläne kontrolliert. Bei der Standortvergabe innerhalb Daimler Truck konnte sich das Werk Mannheim durchsetzen. Mit Hilfe eines kleinen Fertigungsprozesses am Beispiel des Abgasturboladers sollen die Schulungsteilnehmer zum Thema Energieeffizienz sensibilisiert werden. Anhand des Trainingskonzeptes sollen die Teilnehmer den Fertigungsprozess genau betrachten und analysieren, um dann mit Hilfe von Energieeffizienzmethoden Verschwendungen zu eliminieren und den Prozess zu optimieren. Veranschaulicht werden die über den Tag getätigten Optimierungen mit Hilfe von Zahlen, Daten und Fakten. So wird klar erkennbar, welche Einsparungen mit zum Teil geringen Mitteln getätigt werden können. Dabei wird auch das entsprechende Methoden-Know-How vermittelt. SixSigma Projekt Wochenendabschaltung Das Projekt wurde durch den Bereich Energiemanagement OMS-E im Auftrag der Geschäftsleitung TG/E am Standort weiter vorangetrieben. Ziel ist die systematische Einsparung von Energie und Ressourcen und damit die Reduzierung von CO2- Emissionen, die durch die Tätigkeiten am Standort verursacht werden. Dazu werden regelmäßig Energierundgänge durch den Werkschutz durchgeführt, Mitarbeiter zu dem Thema 30 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Zurzeit läuft im Werk Mannheim ein SixSigmaProjekt zur Effizienzsteigerung. Zwei baugleiche Maschinen werden auf ihren Energieverbrauch, Wasserverbrauch, etc. untersucht. Ziel ist auch die Identifizierung möglicher Einsparpotentiale und ihre Übertragung auf das ganze Werk. Energiewertstrom als Basis für Zertifizierung nach DIN ISO EN 50001 Auch im Berichtsjahr 2012 wurden die beiden Expertenprojekte für das Werk Mannheim durch den Bereich Energiemanagement weiter vorangetrieben mit dem Ziel die Energieströme im Werk zu erfassen. Nach Installation von Stromzählern an den verschiedenen Maschinen u. a. im Schmelz-betrieb konnten die größten Stromverbraucher identifiziert werden. Mit diesem Projekt soll auch mehr Transparenz in den Betriebsbereichen bezüglich der Energieflüsse geschaffen werden. Dies wird durch die Visualisierung der aufgenommenen Daten unterstützt. In den nächsten Schritten werden konkrete Stellhebel identifiziert und Maßnahmen definiert, um den Energieverbrauch im Werk weiter zu senken und so vermehrt CO2 einzusparen. Facharbeitskreis Lüftung Ziel dieses werksübergreifenden Arbeitskreises ist die Installation bedarfsgerechter Lüftungsanlagen im Werk unter Beibehaltung der Luftqualität bei gleichzeitiger Verbesserung der Hallenbelüftung. Dazu werden in einem bestimmten Pilotbereich erste Untersuchungen zur Ermittlung von Einsparpotentialen an Energie und CO2 durchgeführt. Es soll der optimale Zustand definiert werden, der sowohl eine optimale Lüftung als auch einen energieeffizienten Anlagenbetrieb ermöglicht. Durch dieses Projekt sollen die bestehenden Anlagen im Werk auf ein einheitliches technisches Niveau gebracht werden. Emissionshandel Die Gießerei Mannheim unterliegt dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG). Entsprechend mussten nach der Zuteilungsverordnung (ZUV) zum 28.01.2012 die relevanten und durch einen Gutachter validierten Emissionsdaten der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) gemeldet und die erforderlichen CO2-Zertifikate beantragt werden. Datenbasis sind die Erhebungsjahre 2005 bis 2008 bzw. 2009 bis 2010. Der ebenfalls geforderte Überwachungsplan (Monitoring) wurde zum 31.07.2012 eingereicht. Bis Ende November 2012 werden die Zuteilungsbescheide der DEHST erwartet. Hier sind zukünftig Rückstellungen zu bilden. Wasserbewirtschaftung und Gewässerschutz Für die Produktion wird fast ausschließlich Betriebswasser aus werkeigenen Tiefbrunnen verwendet. Betriebswasser wird auch für Sanitärzwecke eingesetzt. Es unterliegt analytischen Kontrollen durch das werkeigene Labor und dem Gesundheitsamt. Das von den Energie- und Wasserwerken bezogene Wasser wird fast ausschließlich als Trinkwasser genutzt. Durch konsequente Schließung offener Kühlwasserkreisläufe in der Gießerei und der Motorenfertigung sowie durch die Inbetriebnahme von Produktionsanlagen und Waschmaschinen mit Wasserkreislaufführung konnte der Wasserverbrauch in den letzten Jahren gesenkt werden. Abwasser Das Werk Mannheim ist ein Indirekteinleiter, dessen Abwässer nicht direkt in einen Vorfluter sondern zunächst in die städtische Kläranlage geleitet werden. Entsprechend ist dem Abwasser, das keine gefährlichen Inhaltsstoffe enthält, eine niedrige Umweltrelevanz zugeordnet. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 31 Gießerei und Motorenfertigung betreiben je eine Abwasserbehandlungsanlage, die beide wasserrechtlich genehmigt sind. Nach Eigenkontrollverordnung werden die Anlagendaten in Anlagenbüchern und Analysenprotokollen dokumentiert. Bei Bedarf werden Optimierungsmaßnahmen daraus abgeleitet. Nicht weiter einsetzbare Medien und verbrauchte Produktionsabwässer werden über den Industriewasserkanal der zentralen Ultrafiltrationsanlage zugeführt. In dieser wasserrechtlich genehmigten Anlage erfolgt eine Trennung der zugeführten wässrigen Reiniger und Kühlschmierstoffe in Wasser und Öl. Das so gewonnene Altöl wird einer externen Verwertung zugeführt. Das vom Öl befreite Wasser fließt über die öffentliche Kanalisation in die städtische Kläranlage. Im Berichtsjahr 2012 kam es im Ablauf der zentralen Abwasserbehandlungsanlage mehrfach zu erhöhten Werten an Öl. Als Ursache wurden schadhafte Rohrbündel in den Filtermodulen identifiziert und umgehend ausgetauscht. Die Analysenwerte bewegen sich wieder im gültigen Rahmen. Zur Verbesserung der Anlagensicherheit wurde im Ablauf der Anlage ein Trübungsmesser zur kontinuierlichen Überwachung des Abwassers eingebaut. 32 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Die zweite wasserrechtlich genehmigte Anlage gehört zur Gießerei und behandelt Abschlämmwasser aus den Abluftreinigungsanlagen. Nach der Reinigung wird das Wasser in die Nassentstaubungsanlagen zurückgeführt. Der in Silos gesammelte mineralische Dünnschlamm wird zur besseren Handhabung maschinell mit dem Staub aus den Trockenfiltern zu stichfester Konsistenz gemischt, bevor er schließlich einer externen Verwertung übergeben wird. Die wasserrechtlichen Anlagen und die Abwasserkanäle unterliegen den regelmäßigen Kontrollen durch die Behörden und dem werkeigenen Labor. Das unter dem Werksgelände befindliche Abwassernetz mit einer Gesamtlänge von ca. 60 km wird gemäß den Vorgaben der Eigenkontrollverordnung in einem regelmäßigen Turnus inspiziert und die dabei festgestellten Schäden werden anhand einer Prioritäten-Liste behoben. Mit dem Jahr 2009 hat der dritte 10Jahres-Turnus begonnen. Die Ergebnisse werden zum Teil auf Video dokumentiert. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung von Daten wurde das Abwassernetz, wie auch die Energieversorgungsleitungen sowie die Gebäude und Halleneinrichtungen eingemessen und in ein CADSystem übertragen. Umweltrelevante Einsatzstoffe / Anlagen nach VAwS Die Motorenfertigung ist besonders durch die mechanische Bearbeitung, Oberflächenbearbeitung und Aggregatemontage geprägt. Daher ist der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen von großer Umweltrelevanz und stellt hohe Anforderungen an den betrieblichen Umweltschutz. Hier ist besonders der Besorgnisgrundsatz hervorzuheben, wie er im Wasserhaushaltsgesetz formuliert ist. In einem mehrjährigen Projekt mit einem Etat von 14,5 Mio EURO wurde gemeinsam mit dem TÜV und in Abstimmung mit den Behörden die Erfassung und Nachrüstung aller relevanten Produktionsanlagen gemäß den Anforderungen der Anlagenverordnung (VAwS) nach dem Stand der Technik durchgeführt und 2008 abgeschlossen. Im Rahmen dieses Projektes wurde in Zusammenarbeit mit dem TÜV ein Lastenheft über technische und gesetzliche Mindestanforderungen für umweltrelevante VAwSAnlagen erarbeitet und von der Planung im Werk Mannheim verbindlich in Kraft gesetzt. Im Jahr 2009 folgte in einem werksübergreifenden Projekt die Entwicklung und Freigabe eines StandardLastenheftes mit Gültigkeit für alle Werke der Geschäftsbereiche Truck und Pkw. Im Berichtsjahr 2012 wurden gemeinsam mit einem externen Sachverständigen die VAwS-Kataster in Gießerei und Motorenfertigung aktualisiert. Umgang mit Gefahrstoffen (GGA) Das im Werk Mannheim installierte Gefahrstoffmanagement steuert die kontrollierte Freigabe von Gefahrstoffen in den Fertigungsbereichen. Die Beantragung und Freigabe der Gefahrstoffe erfolgt zentral über das elektronische System SIGMA, das zugleich als Datenbank und Gefahrstoffkataster fungiert. Das Gefahrstoff-Gremium prüft die aus den Fachbereichen eingehenden Anträge und erteilt über das elektronische System die Freigabe. Das Gremium besteht aus Vertretern von Arbeitsschutz, Umweltschutz, Werksärztlicher Dienst, Werkfeuerwehr, Entsorgungsmanagement und Werkstoffprüfung Die Daten können zwischen den einzelnen Daimler Werken elektronisch ausgetauscht werden. Mit diesem System können auch die gesetzlich geforderten Betriebsanweisungen nach Gefahrstoffverordnung erstellt und elektronisch verteilt werden. Parallel dazu wird bei den regelmäßigen internen Management-Audits verstärkt die Vollständigkeit und Aktualität der Gefahrstoffkataster und GefahrstoffBetriebsanweisungen in den Produktionsbereichen überprüft. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 33 In 2010/2011 wurden in einem gemeinsamen Projekt mit der am Standort ansässigen EvoBus GmbH und EvoBus Ulm die verschiedenen Gefahrstoffmanagementsysteme für eine gemeinsame Nutzung des elektronischen Freigabesystems vereinheitlicht. In diesem Rahmen wurde auch die Software zur Erstellung von Betriebsanweisungen und Gefährdungsanalysen weiterentwickelt. Abfallwirtschaft Das Werk Mannheim verfügt seit 1982 über ein internes Entsorgungszentrum (EZ), das die im Betrieb anfallenden Reststoffströme erfasst, dokumentiert und die Entsorgung der Reststoffe zentral koordiniert. In diesem Entsorgungszentrum werden alle Reststoffe, die das Werk verlassen, zentral verwogen und die erforderlichen Begleitpapiere erstellt. Bei überwachungsbedürftigen Abfällen werden die erforderlichen Entsorgungsgenehmigungen von der Behörde eingeholt. Die Dokumentation der Verwiegedaten und die Erstellung der Begleitpapiere erfolgt über ein DV-System. In seiner Standortfunktion als Dienstleister ist das Entsorgungszentrum auch für die Reststoff- und Abfall-Logistik der benachbarten EvoBus GmbH zuständig und führt diese Reststoffe einer umweltgerechten Verwertung bzw. Entsorgung zu. 34 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Dabei unterstützt das EZ grundsätzlich die Betriebe bei der Reduzierung ihrer Abfälle und erkundet in einem stetigen Optimierungsprozess Möglichkeiten, nicht vermeidbare Reststoffe einer weiteren Verwertung anstelle der Entsorgung zuzuführen. Als Voraussetzung für eine konsequente und optimierte Reststofftrennung gilt am Standort ein internes werkseinheitliches Farbleitsystem (TONI), das den verschiedenen Reststoffarten farblich eindeutig gekennzeichnete Behälter mit eindeutiger Beschriftung zuordnet. Speziell bei der Gießerei konnte durch erhebliche Investitionen in Sandregenerierungsanlagen die wieder in den Kreislauf einsetzbare Sandmenge erheblich gesteigert werden. Die Sandwirtschaft arbeitet heute mit einem Recyclinggrad von ca. 98%. Etwa 25.000 Jahrestonnen an Gießereisand sind nicht weiter im Kreislauf einsetzbar und werden einer externen Verwendung zugeführt. Lärmschutz Der Standort grenzt im Osten direkt an ein Wohngebiet. Dies schließt die Einhaltung eines Schutzabstandes zwischen Industriegebiet und Wohngebiet aus. Daher ist dem Umweltaspekt Lärm im Umwelt-Portfolio weiterhin eine hohe Relevanz zugeordnet. In der Nähe der Werksgrenze befinden sich Motorenprüfstände, Logistik und die Gießerei. Zur Entlastung der Nachbarschaft an der östlichen Werksgrenze waren zuletzt 2006/2007 eine Reihe technischer Lärm-Minderungsmaßnahmen an 27 signifikanten Lärm-Emissionsquellen im Bereich zum Wohngebiet durchgeführt worden. Der Erfolg der Maßnahmen und die Einhaltung der Lärmrichtwerte an der Grenze zur Nachbarschaft wurden durch ein Gutachten im Jahr 2007 bestätigt. Ein weiteres Gutachten im September 2008 konnte belegen, dass auch nach Inbetriebnahme der neuen Montagehalle Bau 150 die Lärmrichtwerte eingehalten werden. Hierbei konnte der Gutachter festhalten, dass durch den Bau und Betrieb der Montage- und Logistikhalle für die neue Generation von mittleren und schweren Nutzfahrzeug-Motoren eher eine deutliche Verbesserung der Lärmsituation für die Nachbarschaft zu erwarten ist, da die neuen Gebäude wie eine Lärmschutzwand die betrieblichen Geräusche an der Grenze zur benachbarten Wohnbebauung abschirmen. Zusätzlich werden im Rahmen des Projektes HDEP der innerbetriebliche und externe Transport- und Lieferverkehr sowie die zugehörige Logistik grundlegend optimiert bzw. minimiert und so die Nachbarschaft weiter entlastet. Die durch das hohe Produktionsprogramm der letzten Jahre vorwiegend in den Sommermonaten immer wieder auftretenden Nachbarschaftsbeschwerden aufgrund von Verladevorgängen in den Nachtstunden wurden seit Anfang 2008 durch organisatorische Maßnahmen eingedämmt. Im Berichtsjahr 2012 wurden durch einen externen Sachverständigen alle relevanten Lärmquellen der Motorenfertigung und Gießerei als Grundlage für ein Lärmkataster erfasst. Ferner wurden 2012 im Rahmen der Änderungsgenehmigungen von Gießerei und Prüfhaus Bau 112 Lärm-Immissionsmessungen an den Werksgrenzen (Ost und West) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten die erwartete Verbesserung der Lärmsituation an der östlichen Werksgrenze durch die Errichtung der Montagehalle Bau 150 / Bau 109 als Lärmschutzwand. Altlasten Dieser Standort wird seit 1908 industriell genutzt. Vorhandene Altlasten werden in enger Zusammenarbeit mit der Umweltbehörde und einem Ingenieurbüro beseitigt. Die aktive Sanierung des Grundwassers läuft seit 1997. Dabei kommen Verfahren zum Einsatz, die dem Stand der Technik entsprechen. Von den ursprünglich vier Sanierungsanlagen konnte bereits eine Anlage an der Westgrenze nach Erreichen des Sanierungszielwertes abgeschaltet werden. Insgesamt zeigen sich seit Sanierungsbeginn auch im Jahr 2011 und im 1. Halbjahr 2012 deutliche Sanierungserfolge. Zwischen dem Schadenszentrum Bau 12 und der westlichen Werksgrenze liegt keine geschlossene CKW-Fahne mehr vor. Im Sanierungszentrum selbst schreitet das Aufreißen der Schadenskubatur weiter fort. Analog dazu waren die CKW-Konzentrationen im Zustrom der Bodenluftabsaugungen in Bau 12 so stark gesunken, Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 35 dass diese Anlagen inzwischen demontiert werden konnten. Die in 2007 neu entdeckte PAKSchadensstelle nördlich von Bau 14 wird seit 2009 unter Einbeziehung der Behörde über eine eigenständige Strip-Anlage mit nachgeschaltetem Aktivkohlefilter saniert. Ende 2010 fand ein weiteres Abstimmungsgespräch mit der Wasserbehörde statt. Der von Daimler auf Basis einer Emissionsbetrachtung gemäß Leitfaden Untersuchungsstrategie Grundwasser der LUBW beantragten vorzeitigen Beendung eines Teils der Sanierungsmaßnahmen stimmte die Behörde nicht zu. Die Zielkonzentrationen sind noch nicht erreicht. Im Berichtsjahr 2012 wurden die Sanierungsmaßnahmen weiter vorangetrieben. Seit Inbetriebnahme der Sanierungsanlagen im Jahr 1996/1997 wurden bis Anfang 2012 folgende Sanierungsfortschritte erzielt: Notfallplanung Der Standort unterliegt nicht der Störfallverordnung (12. BImSchV). Für die allgemeine Gefahrenabwehr am Standort Mannheim ist eine werkeigene Feuerwehr zuständig. Diese anerkannte Werkfeuerwehr verfügt über Unterlagen zur Gefahrenabwehr bei nicht bestim-mungsgemäßen (abnormalen) Betriebsbedingungen. Sie ist rund um die Uhr einsatzbereit und verfügt über alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände, Einsatzfahrzeuge und Informationen (Alarmpläne) zur Gefahrenabwehr bei Umweltunfällen. Die Auswertung der Einsatzberichte erfolgt u.a. durch das Team Umweltschutz und geht in die Darstellung der Umweltkennzahlen ein, die regelmäßig gegenüber der Leitung TG/OM reportet und controllt werden. Geruchsituation • Gereinigte Grundwassermenge: 2.837.482 m³ • Aus dem Grundwasser abgereinigte Menge an CKW: 357,52kg • Aus dem Erdreich über Bodenluft abgereinigte Menge an CKW: 330,69 kg Aufgrund der deutlichen Sanierungserfolge wurde die Umweltrelevanz der Altlasten im Portfolio etwas niedriger eingestuft, insgesamt bleibt die Wertung bzw. das Potential des alten Standortes hoch. 36 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Die wesentlichsten Geruchsquellen am Standort befinden sich innerhalb der Gießerei sowie in der zentralen Ultrafiltration für emulsionshaltige Abwässer der Motorenfertigung. Wegen der Nähe zum angrenzenden Wohngebiet ist der Umweltwirkung Geruch eine mittlere Umweltrelevanz zugeordnet. Ende 2007 wurde aufgrund des Vorfalls in Grube III eine Sanierung der Ultrafiltration Bau 163 erforderlich. Im folgenden Jahr 2008 wurde das neue Anlagenkonzept über neu zu installierende Vorabscheider zur direkten bzw. zeitnahen und damit geruchsneutralen Abarbeitung der zulaufenden Emulsionen aus der Motorenfertigung erstellt. Danach werden die Sammelgruben nur noch im Notfall bzw. bei Systemwechsel beaufschlagt. In diesem Rahmen wurden auch neue starke sowie geräuscharme Lüfter installiert. Beeinträchtigung des Landschaftsbildes (Umweltwirkung) als gering angesehen. Ebenso die betrieblich erforderliche Flächenversiegelung innerhalb des Werkes. Als Ausgleich für die neu gebaute Montagehalle Bau 150 für die neuen Motoren hat das Werk zuletzt eine Fläche von ca. 2.600 m² entsiegelt und dauerhaft begrünt. Es wurden 123 neue Bäume gepflanzt. Mitte 2009 wurden die neuen Vorabscheider installiert. Information und Schulung Im Berichtsjahr 2012 wurde im Rahmen des laufenden Antragsverfahren zur Änderungsgenehmigung der Gießerei durch einen Gutachter die relevanten Quellen der Gießerei erfasst und olfaktometrisch bewertet. Die noch ausstehenden Ergebnisse gehen in ein Geruchskataster ein und werden als Grundlage für Ausbreitungsrechnungen dienen, um eventuelle Auswirkungen auf die Nachbarschaft zu bewerten. Werkbegrünung/Flächenversiegelung Das im Jahr 1908 auf ursprünglich unbebauter Fläche errichtete Werk befindet sich heute innerhalb der Stadtbebauung und grenzt direkt an die benachbarte Wohnbebauung. Auf dem Werkgelände selbst wurde vor Jahren eine verstärkte Begrünung durchgeführt. Aufgrund der innerstädtischen Lage wird die heute vom Werk ausgehende visuelle Informationsveranstaltungen zum betrieblichen Umweltschutz finden regelmäßig statt. Das Schulungsprogramm im Betrieblichen Bildungswesen enthält eine Reihe von umweltrelevanten Schulungen. Die Führungskräfte und Mitarbeiter können sich über das werksweit eingeführte INTRANET über die Schulungsangebote informieren und sich direkt anmelden. Es werden Informationen aber auch Grundschulungen mit Qualifizierungsnachweis angeboten. Zunehmend werden auch die Auszubildenden frühzeitig in umweltrelevante Themen eingebunden um das Umweltbewusstsein zu fördern. So führt die Lehrwerkstatt immer wieder entsprechende Aktionen durch. Öffentlichkeitsarbeit Ein verantwortungsbewusster Umweltschutz umfasst auch das vertrauensvolle Miteinander von Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 37 Öffentlichkeit und Unternehmen. Die Information und der offene Dialog mit der Öffentlichkeit sind daher selbstverständlich. Wir stellen unsere Umweltdaten der Öffentlichkeit jährlich in der Vereinfachten Umwelterklärung aller Daimler AGWerke zur Verfügung. Im Drei-Jahres-Rhythmus, der externen Überprüfung unseres Umweltmanagementsystems nach EG-Verordnung folgend, wird die ausführliche Umwelterklärung für unseren Standort erstellt. Einen hohen Stellenwert besitzt die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden, den unmittelbaren Anliegern und der Politik. Genehmigungen In 2011 wurden acht Änderungsanzeigen nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) durchgeführt. In 2012 folgten zwei Änderungsgenehmigungen nach §16 BImSchG. Die Änderungsanzeigen in 2011 umfassten im wesentlichen Änderungen in der Motorenfertigung sowie die Sanierung von wasserrechtlichen Anlagen. Die Änderungsgenehmigungen in 2012 umfassten die Errichtung und Inbetriebnahme einer neuen Adsorptionsanlage zur Abluftreinigung im Bereich der Gießerei sowie die befristete Erhöhung der jährlichen Betriebsstunden der Gießerei. Eine Änderungsgenehmigung mit Öffentlichkeitsbeteiligung zur endgültigen Festschreibung der jährlichen Betriebsstunden der Gießerei wird in 2013 38 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim beantragt. Insbesondere die letzten beiden Änderungsgenehmigungen in 2012 waren die Folge einer verstärkten Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde. Hierbei hatte die Standortleitung Anfang 2012 die Überarbeitung der Genehmigungssituation mit Fokus auf Rechtssicherheit in Absprache mit der Behörde beschlossen. Im Rahmen dieser Analyse wird die historisch gewachsene und sehr unübersichtliche Genehmigungssituation aktualisiert und in einer „neuen" Gesamtgenehmigung zusammengeführt. Die oben genannten Änderungsgenehmigungen des Standortes bzw. der Gießerei werden zur Erhöhung der Transparenz sowie der Rechtssicherheit beitragen. In diesem Rahmen werden alle umweltrelevanten Anlagen und Prozesse neu beschrieben und eine Stoffstromanalyse durchgeführt. Unser Umweltprogramm Nr. Altes Umweltprogramm 2006 - 2009 Zieltermin Zuständig Umsetzung TM/OMM 15% TM/OMM 30% Von den 40 Umweltzielen wurden 32 Ziele zu 100 % umgesetzt. Fünf Maßnahmen mussten nach zum Teil weitgehender Umsetzung aufgrund technischer Probleme eingestellt werden. Die nachfolgenden drei Ziele werden nach Terminverschiebungen weiterverfolgt. Reduzierung der Luftemissionen 8 Reduzierung der Rohgaskonzentration an der Karusselstrahlanlage (KSA) Baureihe 500/900 um ca. 40 % bezogen auf 2006. Maßnahme: Entsanden von Gussteilen vor Gussvorbearbeitung verlängert Terminverlängerung: Das Projekt „Entsanden von Gussteilen“ ist aufgrund der Detailplanung MDEG bzw. Synchrone Fabrik auf 2012 verschoben worden. Analyse Sand VOR / NACH Strahlanlage ZKG BR 400 / 500 / 900 --> Potentialabschätzung Jan 2013 Reduzierung der Abfallmenge 11 Legende Minderung der Sandverschleppung durch Transportvorgänge um ca. 70% gegenüber 2006. Maßnahme: Entsanden von Gussteilen vor Gussvorbearbeitung verlängert Terminverlängerung: Das Projekt „Entsanden von Gussteilen“ ist aufgrund der Detailplanung MDEG bzw. Synchrone Fabrik auf 2012 verschoben worden. In 2011 wurden hierzu erste Versuchsreihen gefahren --> Start Projekt. Analyse Sand VOR / NACH Strahlanlage ZKG BR 400 / 500 / 900 --> Potentialabschätzung Jan 2013 Teilmaßnahmen HDEP und MDEG ZK Umbau Form- und Kernsandtrennung FA 5 Aug 2013 *ABT: Abteilung hat Federführung bzw. koordiniert das Projekt/Ziel Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 39 Nr. Altes Umweltprogramm 2006 - 2009 12 Rückgewinnung von regenerierfähigem Altsand auf Gussteilen Zieltermin Maßnahme: Entsanden von Gussteilen vor Gussvorbearbeitung und Auffangen des regenerierfähigen Altsandkornes vor Kornzerstörung in Strahlanlage. verlängert Terminverlängerung: Das Projekt „Entsanden von Gussteilen“ ist aufgrund der Detailplanung MDEG bzw. Synchrone Fabrik auf 2012 verschoben worden. In 2011 wurden hierzu erste Versuchsreihen gefahren - das Projekt wurde gestartet. Dez 2013 Teilmaßnahme MDEG-Kopf vorentsanden (Fill) im Aug 2012 Analyse Sand VOR / NACH Strahlanlage ZKG BR 400 / 500 / 900 à Potentialabschätzung Jan 2013 Teilmaßnahmen HDEP und MDEG ZK Umbau Form- und Kernsandtrennung. Aug 2013 40 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Zuständig Umsetzung TM/OMM 40% Nr. Altes Umweltprogramm 2010 - 2012 Zieltermin Zuständig Umsetzung TM/OMM 10% OMS-E 50% Von den 38 Umweltzielen wurden 30 Ziele zu 100 % umgesetzt. Zwei Maßnahmen mussten nach zum Teil weitgehender Umsetzung aufgrund technischer Probleme eingestellt werden. Die nachfolgenden sechs Ziele werden nach Terminverschiebungen weiterverfolgt. Reduzierung Luftemissionen 1 Reduzierung von Staplerfahrten im Bau 124 Maßnahme: Optimierung Fahrbereiche, neue Transportkonzepte im Rahmen MDEGImplementierung sowie Verkettung der neuen Fertigungslinien (speziell Putzhaus) und dadurch Staplerreduzierung. verlängert Teilmaßnahme Putzhaus ZKG Verkettung Strahlen --> Putzplätze in 2012 Teilmaßnahme ZKG Verkettung Putzplätze --> Justage Dez 2013 Teilmaßnahme HDEP-ZKG Online-Verkettung Lackierung --> Zerspannung Dez 2013 Projekt Energieeffiziente Fabrik 25 Neues Projekt aufgesetzt: Energieeffizienzanalyse mit Firma Dürr in Hydromation Bau 111, Geplante Einsparung: x MWh bezogen auf 2011 Dez 2013 Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 41 Nr. Altes Umweltprogramm 2010 - 2012 30 Kühlschmiermitteltemperatur anheben Reduzierung der Betriebsstunden der Kältemaschinen Zieltermin Zuständig Umsetzung Dez 2012 OMS-E 50% TG/MPH 0% Geplante Einsparung: 3.500 MWh bezogen auf 2009 35 Wegfall der Alkoholschlichte durch Entwicklung des Kernschlichtens auf Wasserbasis Dez 2013 in der Kernfertigung Bau 122 für NFZ-ZKG zur Serienreife. Einsparung von ca. 176 Tonnen Isopropanol pro Jahr bezogen auf 2009. 36 Wärmerückgewinnung NW-Classik Einsatzhärteofen aus Abgasen der Ofenbrenner. Anlassofen wird daraus beheizt. Einsparung 200.000kWh/a Dez 2013 TG/MPE 0% 38 Optimierung Lüftungsanlagen Dez 2013 OMS-E 25% Überprüfung Stand Technik, Regelung, Einstellungen etc. SOLL/IST Geplante Einsparung: 1000 MWh 42 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Nr. Neues Umweltprogramm 2013 - 2015 Zieltermin Zuständig Steigerung der Energieeffizienz in [kWh / Produktionsstunde (PMLh)] um 2% pro Jahr bis 2020 bezogen auf Basisjahr 2010 Dez 2020 OMS-E Reduzierung Energieverbrauch durch Umschluss der HDEP-Laufbuchsen-Fertigung an zentrale KSM-Versorgung Bau 111 um ca. 30% zu Basisjahr 2012. Stilllegung der Einzelversorgung der Drehmaschinen (Knoll-Anlage). Mrz 2013 MPH Projekt Energieeffiziente Fabrik 1 3 Standort-Ziel Reduzierung Abfallmenge 4 Reduzierung des Quarz-Neusand-Bedarfes in [kg / t Guter Guss (GG)] um 10% bezogen auf Basisjahr 2012 Mrz 2014 OMM-K 5 Reduzierung der Entsorgungsmengen an GIS-Altsand trocken in [kg / t GG] um 10% bezogen auf Basisjahr 2012 Dez 2014 OMM-T Legende *ABT: Abteilung hat Federführung bzw. koordiniert das Projekt/Ziel Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 43 Nr. Neues Umweltprogramm 2013 - 2015 Zieltermin Zuständig 6 Reduzierung der Entsorgungsmenge an Filterkuchen in [kg / t GG] um 80% bezogen auf Basisjahr 2012 Jun 2014 OMM-T Einsparung Ressourcen 7 Reduzierung Gasverbrauch im Schmelzbetrieb um 10% bezogen auf Basisjahr 2012 Jun 2014 OMM-S 8 Reduktion spezifischer Stromverbrauch an den Mittelfrequenzöfen (MFO) in [KWh / t Flüssigeisen] Jun 2014 um 2% bezogen auf Basisjahr 2012 OMM-S 9 Einführung steuerbarer Umweltkennzahlen im KEM Sep 2013 KEM Boden und Gewässerschutz / Sicherstellung Compliance 10 Herstellung einer VAwS-Containerabstellfläche in Erweiterung des Entsorgungszentrum zur Aufstellung von Containern mit wassergefährdenden Flüssigkeiten. Dez 2013 OMS-U 11 Leckschutzauskleidung Grube 2, Bau 163 zur Aufnahme von wassergefährdenden Flüssigkeiten. Dez 2014 OMS-U 12 Leckschutzauskleidung Grube unter EZ, Bau 170 zur Aufnahme von flüssigen Abfällen/Emulsionen. Dez 2014 OMS-U 13 Trennung von Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Gefährdungspotentialen im Bereich EZ (Regenwasser, Emulsionen, flüssige Abfälle) Dez 2015 OMS-U 14 Reduzierung der MKW-Werte im Permeat-Ablauf Bau 163 Dez 2013 OMS-U 15 Altastensanierung fortführen Dez 2016 OTP Legende *ABT: Abteilung hat Federführung bzw. koordiniert das Projekt/Ziel 44 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Zahlen, Daten, Fakten Umweltaspekte in Zahlen und Grafiken Wasser / Abwasser Erläuterungen der Grafiken Der weitaus größte Teil des Bedarfes wird durch werkeigene Brunnen gedeckt. Nur ein relativ geringer Teil wird von den Stadtwerken bezogen. Nach dem wirtschaftlich bedingten Einbruch der Auftragseingänge an Motoren im Jahr 2009 kam es aufgrund der ansteigenden Produktionsauslastung im Jahr 2010 zu einem deutlichen Anstieg der Gesamtbezugsmenge an Wasser um 40,9%, die sich im Berichtsjahr 2011 nochmals leicht um 4,2% auf insgesamt 995.492 m³ erhöhte. Nachfolgend sind die wichtigsten umweltrelevanten Daten des Standortes dargestellt. Sämtliche Daten sind auch in der Datenbank DUDIS enthalten, über die der zentrale Umweltschutz (GR/AGE) Informationen von den Werken der Daimler AG bezieht. 500000 1000000 400000 800000 300000 600000 200000 400000 100000 200000 0 0 2007 Legende Guter Guss [t] Motoren [Stck] Produktion 2008 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Legende Betriebswasser [m³] Stadtwasser [m³] Motoren [Stck] Wasserbezug Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 45 Entsprechend stieg die durch die Abwasservorbehandlungsanlagen gereinigte und überwachte Abwassermenge auf insgesamt 145.559 m³ im Berichtsjahr 2011 an. Hier werden die emulsionshaltigen und tensidhaltigen Abwässer aus den zerspanenden Bereichen der Motorenfertigung und die Abwässer der Gießerei in getrennten Behandlungsanlegen aufbereitet und danach der städtischen Kläranlage zugeführt. Auch im Berichtsjahr 2011 fiel im Gegensatz zu 2009 keine größere Abwassermenge durch einen Systemwechsel des KSM-Kreislaufsystems in der 800000 640000 480000 320000 160000 0 2007 2008 2009 2010 Legende Kühlung [m3] Sanitär [m3] Produktion [m3] Motoren [Stück] Wasserverbleib 46 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim 2011 Zerspanung der Motorenfertigung an, die über die Ultrafiltration aufbereitet werden musste. Aufgrund nachlassender Module, die inzwischen getauscht wurden, stieg die Fracht an Kohlenwasserstoffen gegenüber 2010 etwas an. In der Vorbehandlungsanlage der Gießereiabwässer kam es in 2011 zu technischen Problemen, die zusammen mit der Produktionssteigerung zu einer deutlichen Erhöhung der behandelten Abwassermenge führten. Aus diesem Grund wurden in 2011 im Gießereiabwasser mehrmals hohe Eisengehalte gemessen, die jedoch wie inerter mineralischer Chromerzsand ungefährlich sind. Während die Frachten an Zink und BSBS sanken, stieg die Fracht an Chromerz leicht an. 80 64 48 32 16 0 2007 2008 2009 2010 2011 Legende BSBS [kg/a] biologischer Sauerstoff-Bedarf 200 3000 160 2400 120 1800 80 1200 40 600 0 0 2007 2008 Legende CSB [kg/a] chemischer Sauerstoff-Bedarf 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Legende KW [kg/a] Kohlenwasserstoffe Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 47 30 24 18 12 6 0 2007 2008 2009 2010 2011 Legende Zn [kg/a] Zink 8 9000 6.4 7200 4.8 5400 3.2 3600 1.6 1800 0 0 2007 2008 2009 2010 Legende 2011 2007 Legende Chrom (ges.) [kg/a] Chrom 48 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Fe [kg/a] Eisen 2008 2009 2010 2011 Abfall Durch die inzwischen in Kraft getretene gesetzliche Definitionsänderung im Abfallrecht werden die anfallenden Abfälle nicht mehr in die Kategorien überwachungsbedürftig, nicht überwachungsbedürftig oder besonders überwachungsbedürftig unterteilt, sondern in die Kategorien gefährlich und nicht gefährlich, jeweils zur Verwertung oder zur Entsorgung. Auch hier erhöhte sich im Berichtsjahr 2011 das Abfallaufkommen aufgrund der steigenden Produktionsumfänge seit 2009 gegenüber 2010 nochmals um 15.533 Tonnen auf insgesamt 101.456 Tonnen. Die Menge an produktionsunabhängigem Bauschutt betrug 6.102 Tonnen. Im Wesentlichen fielen gegenüber dem Vorjahr rund 14.405 Tonnen mehr an ungefährlichen Abfällen an. Von den insgesamt 95.876 Tonnen an ungefährlichen Abfällen gingen 64.411 Tonnen zur Verwertung und 31.465 Tonnen zur Entsorgung. Die Schrottmenge erhöhte sich um 16.454 Tonnen. Die Menge an gefährlichen Abfällen zur Beseitigung erhöhte sich um rund 881 Tonnen. 1.0% 100000 29.6% 80000 31.0% 60000 40000 20000 4.5% 0 2007 Legende Beseitigung [t/a] Verwertung [t/a] Abfallmengen 2008 2009 2010 33.9% 2011 Legende beseitigt, gefährlich beseitigt, nicht gefährlich verwertet, gefährlich verwertet, nicht gefährlich (Schrott) verwertet, nicht gefährlich (ohne Schrott) Abfallverteilung Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 49 . Von der gesamten Abfallmenge waren nur 1,0% der Abfälle als gefährlich zur Beseitigung und nur 4,5% als gefährlich zur Verwertung eingestuft. Die restlichen 94,5% der Abfälle gingen als nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung bzw. zur Beseitigung. Abb. 9: Farbleitsystem TONI 50 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim 50 Emissionen 40 30 20 10 0 2007 2008 2009 2010 2011 Legende (CO) [t/a] Kohlenmonoxid Auch die klassischen Schadstoffemissionen wie Staub, NOx, CO und SO2, die neben den Motorenprüfständen im wesentlichen von der Abluft der Gießerei bestimmt werden, erhöhten sich durch das wieder angestiegene Produktionsprogramm im Berichtsjahr 2012 gegenüber den Vorjahren 2009 und 2010 nochmals deutlich. Auch die Lösemittelemissionen stiegen produktionsbedingt gegenüber dem Vorjahr. Es wird zur Zeit geprüft, die letzte der vier Kernfertigungen in der Gießerei von 200 30 160 24 120 18 80 12 40 6 0 0 2007 Legende (NOx) [t/a] Stickoxide 2008 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Legende (SO2) [t/a] Schwefeldioxid Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 51 Alkoholschlichte auf umweltfreundliche Wasserschlichte umzustellen, um die Bilanz weiter zu verbessern. Jedoch werden in den nächsten Jahren im Rahmen der neu anlaufenden Motorengenerationen weitere Lackieranlegen in Betrieb gehen, so dass insgesamt die Lösemittelemissionen ansteigen werden. 40 6 32 4.8 24 3.6 16 2.4 8 1.2 0 0 2007 2008 2009 2010 Legende Staub [t/a] Staub 52 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim 2011 2007 2008 2009 2010 Legende Halogenfreie org.Lösemittel KL.1 [t/a] Lösemittel 2011 200 Energie 160 Die Verbrauchszahlen an Kohle spiegeln ausschließlich die Betriebsweise des mit Koks betriebenen Schmelzofens der Gießerei wider. Nach dem Wegfall der restlichen mit Heizöl betriebenen Gebäudeheizungsanlagen Mitte der 90er Jahre nutzt der Standort die fortschrittlichen Energieversorgungsmöglichkeiten der Stadt Mannheim. 120 80 40 0 2007 2008 2009 2010 2011 Legende Fernwärme [GWh/a] Energiebezug Fernwärme 400 60 320 48 240 36 160 24 80 12 0 0 2007 Legende Strom [GWh/a] Energiebezug Strom 2008 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Legende Erdgas [GWh/a] Energiebezug Erdgas Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 53 Neben dem Bezug von Strom und Erdgas wird zur Erzeugung von Heiz- und Prozesswärme fast ausschließlich Fernwärme (Industrie- und Raumwärme) bezogen. Die Verbrauchszahlen werden auch hier im Wesentlichen von der Produktion beeinflusst. Entsprechend erhöhte sich im Berichtsjahr 2011 mit den weiter ansteigenden Produktionszahlen der Gießerei auch der Koksverbrauch gegenüber dem Vorjahr nochmals um 10% auf insgesamt 9.339 Tonnen. In dem Schmelzbetrieb der Gießerei werden elektrisch erschmolzener GGV-Guss und im Koksofen erschmolzener GGG-Guss erzeugt. Analog zu den Produktionszahlen stieg der auch Stromverbrauch in der Gießerei und der Motorenfertigung in diesem Zeitraum gegenüber 2010 um 9,8% an. Dagegen blieb der Erdgasverbrauch, der im wesentlichen durch Thermische Nachverbrennungsanlagen (TNV), Kupolofen und Trockner der Gießerei sowie durch die Nockenwellenhärtung der Motorenfertigung bestimmt wird, etwa auf Vorjahres-Niveau. 90 11.1% 72 0.4% 11.6% 54 47.5% 36 8.2% 18 21.2% 0 2007 2008 2009 2010 Legende Koks [GWh/a] Energiebezug Koks 54 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim 2011 Legende Strom [GWh/a] Fernwärme [GWh/a] Erdgas [GWh/a] Koks [GWh/a] Diesel [GWh/a] Benzin [GWh/a] Verteilung der Bezugsenergie 2011 Der Fernwärmeverbrauch, der nach Stillegung des Industrienetzes faktisch nur den Raumwärmebedarf widerspiegelt, sank im betrachteten Zeitraum um 15% auf 140.604 MWh. 400 90 320 72 240 54 160 36 80 18 0 0 2007 2008 Legende Strom [GWh/a] Fernwärme [GWh/a] Erdgas [GWh/a] Energiebezug 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Legende Koks [GWh/a] Diesel [GWh/a] Benzin [GWh/a] Energiebezug Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 55 Direkte CO2 Emissionen [t] Erdgas Koks Diesel Benzin Indirekte CO2 Emissionen [t] Strom Fernwärme 2007 8940 29792 15147 710 2007 175833 27377 2008 10138 31691 16278 703 2008 188212 30524 2009 7547 15089 9293 665 2009 128294 29948 2010 9907 26034 16811 698 2010 162883 35046 2011 9828 28840 19066 688 2011 183825 29949 56 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Umweltaspekte in Zahlen und Grafiken *Die Gesamtflächen ergeben sich aus der Summe der Einzelflächen, die regelmäßig über ein Vermessungsbüro aktualisiert werden. Die Differenzen ergeben sich aus den Toleranzen bei den Erhebungen. Im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung an die Geschäftsleitung und im Rahmen der regelmäßigen Meldungen an die Behörden nach Umweltstatistikgesetz, werden Energiedaten, Analysen, Emissionen, Abfälle Einsatzstoffe und werksspezifische Kenndaten regelmäßig erfasst und bewertet. Werkflächen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Versiegelt (durch Bebauung Gebäude) in m² 254.264 256.212 257.986 287.286 287.989 282.292 287.794 Versiegelte Fläche in m² 262.700 263.208 261.975 232.454 232.010 257.303 249.152 Unversiegelte Fläche (z.B. Grünfläche) in m² 53.059 65.043 64.552 65.334 65.174 45.578 48.217 Gesamt* in m² 570.023 584.463 584.513 585.074 585.173 585.173 585.163 Motoren/Stück 420.649 410.410 397.112 414.590 157.919 195.149 193.312 Gießereieisenguss/t 114.615 112.286 121.104 122.841 56.084 99.657 112.312 Kabelsätze/Stück 79.968 0 0 0 0 0 0 Sitzbezüge/Stück 0 0 0 0 0 0 0 5.045 4.805 4.876 5.121 4.895 4.723 4.770 . Produktion . Personal Anzahl Mitarbeiter Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 57 Input 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Einheit Blech 45.560 52.911 55.428 27.024 47.225 62.534 t Späne 34.011 32.284 24.096 10.028 4.369 4.834 t Roheisen 9.846 15.241 56.094 8.040 13.911 17.882 t Kupfer 488 507 492 188 416 585 t Diverse Metallformlinge 3.847 2.725 2.754 1.402 2.727 3.417 t Gußbruch 8.894 9.699 10.823 2.797 6.830 3.669 t Gußbruch / russ.Roheisen 32.226 30.134 40.132 16.641 8.956 7.377 t Kreislaufmaterial 25.370 27.391 28.777 11.766 8.727 26.706 t Sonstige Öle 2.670 2.937 3.171 1.323 1.232 1.262 t Motorenöl 4.601 4.750 5.202 2.303 3.812 4.555 t Kühlschmiermittel 1.122 1.332 1.448 642 1.016 1.130 t Fette 11 11 12 6 10 10 t Klebstoff 4 4 5 1 3 4 t Reiniger (MOT+GIS) 167 0 231 152 192 197 t Säure (ohne GIS) 279 0 281 199 514 1.016 t Lauge 29 0 33 43 31 45 t Kältemittel 1 2 0 1 0,2 0,4 t Verdünner/Lösemittel (MOT+GIS) 12 11 13 6 8 11 t Achslack 83 102 118 23 25 119 t Motorenlack 333 360 510 219 403 409 t Rohstoffe Betriebs- und Hilfsstoffe 58 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Input 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Einheit Pulverlack 7 0 0 0 0 0 t Sand für Gießformen 21.330 26.981 26.981 14.977 24.523 24.086 t Batterien 23.455 23.750 27.308 19.941 33.490 40.182 Stck Verpackungsfolie 148.050 188.700 192.900 194.973 588.605 290.411 m³ Technische Gase 5.188.304 5.019.280 6.126.248 4.633.577 5.680.769 5.159.147 m³ Stickstoff 285 568 888 676 3.285 3.553 t Bentonit 4.583 4.405 4.102 1.860 2.266 2.805 t Antrapur 2.086 2.860 4.076 2.132 5.159 5.833 t Harz 596 604 654 359 536 639 t Härter 592 604 654 340 532 642 t Katalysator (Amin) 113 102 140 69 119 150 t Isopropanol 289 242 282 176 195 239 t Alkoholschlichte 1.298 1.368 1.209 691 974 1.208 t Wasserschlichte 641 741 829 424 704 857 t Wasserschlichte Achsbr 62 135 0 0 0 0 t Nichteisen-Gußteile 7.000 6.972 8.500 4.700 7.500 8.800 t Schmiedeteile 27.000 27.069 28.500 15.700 25.100 29.400 t Eisen-Gußteile 20.000 15.790 15.962 8.800 14.100 16.500 t Stadtwasser 67.398 60.737 82.328 70.451 56.693 78.421 m³ Eigenförderung (Brunnen) 707.597 882.792 931.960 637.996 899.009 917.071 m³ Betriebs- und Hilfsstoffe Zuschlagstoffe/Bindemittel für Sandformen Halb- und Fertigteile Wasser Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 59 Input 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Einheit Strom 280.807 300.569 321.730 219.306 278.433 314.230 MWh Fernwärme 149.435 128.530 143.304 140.599 164.538 127.844 MWh Erdgas 51.881 49.390 56.013 41.696 54.734 54.805 MWh Koks 89.860 79.616 84.691 40.324 68.986 2.811 MWh Diesel 61.023 57.374 61.660 35.203 64.582 73.245 MWh Benzin 3.196 2.840 2.810 2.659 2.850 79.006 MWh Druckluft 178.935 205.532 216.969 128.566 170.212 197.809 TNm³ . . . . . . . . Output 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Guter Guß 112.286 121.101 114.916 56.084 99.657 112.403 t Motoren 410.410 397.112 414.590 157.919 195.149 193.312 Stck Kabelsätze 0 0 0 0 0 0 Stck Textil 0 0 0 0 0 0 Stck Beseitigung 20.381 20.819 25.262 16.947 31.538 32.524 t Verwertung 101.982 97.658 83.263 41.400 54.243 68.932 t Eingeleitet 492.265 665.852 759.687 473.553 713.295 819.670 m³ davon behandelt 105.261 109.896 150.215 140.989 97.983 145.559 m³ überwacht 8.301 9.583 8.304 4.161 9.123 10.525 Mio m³ Schadstoffe darin enthalten 246 267 168 104 148 204 t Energie Produkte Abfälle Abwasser Abluft Volumenstrom 60 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Kernindikatoren Seit Novellierung der EMAS-Verordnung (EMAS III) muss die Umweltleistung anhand der Kernindikatoren Energieeffizienz, Materialeffizienz, biologische Vielfalt, Wasser, Abfall und Emissionen gemessen werden. Als Bezugsgröße für die Kernindikatoren dient dem Mercedes-Benz Werk Mannheim die jährliche Gesamtausbringungsmenge von Motoren in Tonnen. Diese setzt sich 2011 zusammen aus den Gewichten der ausgelieferten Motoren und der in der Gießerei vergossenen Tonnage an LKW-Achsbrücken, die nicht in den Motoren verbaut werden. Im Berichtsjahr 2011 wurden 130.037 Tonnen an Motoren und 13.951 Tonnen an LKW-Achsbrücken erzeugt. Energieeffizienz: Bei der Energieeffizienz betrachten wir den gesamten Energie-verbrauch sowie den Anteil an erneuerbaren Energien. Der Energieverbrauch im Werk Mannheim setzt sich zusammen aus Strom, Fernwärme, Erdgas und Gießerei-Koks. Daraus ergibt sich ein Gesamtenergieverbrauch von 586.206 MWh. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung wird anhand des von unseren Stromanbietern in der Stromrechnung ausgewiesenen Anteils berechnet und erreichte im Berichtsjahr 2011 einen Wert von 85.156 MWh. Das entspricht 27,1%. Materialeffizienz: Berechnet wird der "MaterialInput" aus der Output-Tonnage zuzüglich der produktionsrelevanten Abfallmengen wie Metallschrotte, Gießereisande, Lackschlamm, Altöle, Emulsionen und Verpackungsabfälle. Im Jahr 2011 lag dieser Material-Input bei 240.071 Tonnen. Biologische Vielfalt: Der Flächenverbrauch, ausgedrückt als bebaute Fläche, besteht aus den gesamten versiegelten Grundflächen des Standortes Mannheim, welche im Jahr 2011 in Summe 536.946m² umfassten. Emissionen: Für den Kernindikator "Emissionen" werden die für den Standort relevanten direkten Emissionen von SO2, NOx, Staub und die Emissionen der Treibhausgase angegeben. Die Treibhausgasemissionen setzen sich zusammen aus dem CO2, das bei den Verbrennungsprozessen von Erdgas, Diesel, Koks und Benzin entsteht, sowie aus den Nachfüllmengen an Kältemittel in den stationären Kälteanlagen. Im Jahr 2011 wurden 58.691 Tonnen an diesen Treibhausgasen emittiert. Die Lösemittelemissionen setzen sich zusammen aus den in den Lackieranlagen eingesetzten Mengen an Lösemittel und Lacken. Der Lösemittelanteil der verwendeten Wasserlacke beträgt 4%. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 61 Abfall: Unsere Abfälle setzen sich im wesentlichen zusammen aus Gießereisand, Metallschrott, Gussbruch, Schlacke, Holz, Altöl, Bauschutt sowie weiteren Gewerbeabfällen. Für die wichtigsten Abfallgruppen wurden in der nachfolgenden Tabelle gemäß EMAS III die entsprechenden Kernindikatoren berechnet. Abb. 10: Teichanlage im Werk Mannheim 62 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Wasser: Bei diesem Kernindikator wird die Bezugsmenge an Wasser, die zum Großteil über werkseigene Brunnen und zu einem geringeren Teil von der städtischen Wasserversorgung bezogen wird, auf die Output-Tonnage bezogen. Kernindikator Menge absolut Menge absolut Menge absolut Einheit Effizienz Effizienz Effizienz Jahr 2009 2010 2011 Bezugsgröße Tonnage 69.620 126.512 143.987 t 441.925 567.276 586.206 80.467 Einheit 2009 2010 2011 MWh 6,348 4,484 4,071 MWh/t 85.156 MWh 0,91 0,636 0,591 MWh/t 207.621 240.071 t 1,736 1,641 1,667 t/t 708.447 955.702 995.492 m³ 10,176 7,554 6,914 m³/t Flächenverbrauch: überbaute 519.999 Fläche 539.595 536.946 m² 7,469 4,265 3,729 m²/t Energieeffizienz Energie Anteil erneuerbare Energie 63.379 am Strombezug Materialeffizienz Massenstrom Input (Output 120.828 + Abfall) Wasser Wasserverbrauch Biologische Vielfalt Abfall Gießereisand 22.159 38.568 40.601 t 0,318 0,305 0,282 t/t Metallschrott 14.283 18.148 25.840 t 0,205 0,143 0,179 t/t Gussbruch 5.401 9.850 12.943 t 0,077 0,078 0,09 t/t Schlacke 3.897 6.998 7.978 t 0,055 0,055 0,055 t/t Holz 1.257 2.133 2.836 t 0,018 0,017 0,02 t/t Wertstoff 1.255 933 1.050 t 0,018 0,007 0,007 t/t Papier 770 844 988 t 0,011 0,007 0,007 t/t Altöl und Emulsionen 396 1319 946 t 0,005 0,011 0,007 t/t Kupolofenstaub 348 639 714 t 0,005 0,005 0,005 t/t Kieselgur (Anschwemmfilter) 339 542 670 t 0,005 0,004 0,005 t/t Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 63 Kernindikator Menge Menge Menge Einheit Effizienz Effizienz Effizienz absolut absolut absolut Jahr 2009 2010 Bezugsgröße Tonnage 69.620 126.512 143.987 t Lackschlamm 239,15 138 266 Kunststoffe 178,54 156 Restmüll 142 Sonstige Abfälle 2011 Einheit 2009 2010 2011 t 0,003 0,001 0,002 t/t 254 t 0,003 0,001 0,002 t/t 199 243 t 0,002 0,002 0,002 t/t 543 644 755 t 0,008 0,005 0,005 t/t Gesamtes Abfallaufkommen ohne Bauschutt 51.208 81.110 96.084 t 0,7356 0,641 0,667 t/t Gesamtes Abfallaufkommen mit Bauschutt 58.347 85.924 101.456 t 0,838 0,679 0,705 t/t davon gesamtes Aufkommen gefährliche Abfälle 3.604 3.326 5.510 0,052 0,0263 0,038 t/t Gesamtemissionen von Treibhausgasen (CO2)1) 32.853 53.648 58.691 t 0,4718 0,4241 0,4076 t/t Gesamtemissionen Lösemittel (VOC)2) 16,1 18,6 22,8 t 0,0002 0,0001 0,0002 t/t Gesamtemissionen (SO2)3) 14 19,6 22,9 t 0,0002 0,0002 0,0002 t/t Gesamtemissionen (NOx)3) 40,6 59,7 111,4 t 0,0006 0,0005 0,0007 t/t Gesamtemissionen (PM)3) 10,8 24,1 28,7 t 0,0002 0,0002 0,0002 t/t Abfall t Emissionen 1) Berechnet aus direkten Emissionen aus Verbrennung von Erdgas, Koks, Diesel, Benzin über Korrekturfaktoren gemäß DEHST sowie Kältemittelverlust 2) Berechnet aus eingesetztem Lösemittel und den Lösemittelgehalten der eingesetzten Wasserlacke (Motorenlack, Achslack) 3) Berechnet aus den gemessenen Emissionen an den gefassten Quellen von Gießerei, Prüfständen und Notstromdiesel 64 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Die Umweltleitlinien Die Umwelt-Leitlinien des Daimler AG-Konzerns Umweltschutz gehört zu unseren wesentlichen Unternehmenszielen. 1. Wir stellen uns den Anforderungen des Umweltschutzes von morgen 2. Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich sind. 3. Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst umweltverträglich. 4. Wir bieten unseren Kunden umweltorientierten Service und umweltorientierte Information. 5. Wir streben weltweit eine vorbildliche Umweltbilanz an. 6. Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend über Umweltschutz. Integraler Bestandteil Daimler setzt sich entschieden für die Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität in den geographischen und gesellschaftlichen Umfeldern ein, in denen wir tätig sind. Umweltschutz gehört zu den wesentlichen Unternehmenszielen des Daimler AG-Konzerns. Umweltschutz steht dabei nicht losgelöst neben anderen Zielen, sondern ist integraler Bestandteil der auf langfristige Wertsteigerung ausgerichteten Unternehmensstrategie. Die Ausrichtung auf eine höchstmögliche Produktqualität beinhaltet für Daimler AG die Erfüllung anspruchsvoller Umweltstandards und einen schonenden Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen. Maßnahmen zur umweltgerechten Produktgestaltung berücksichtigen daher den vollständigen Produktlebenszyklus, vom Design über die Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Ganzheitlicher Ansatz Mit den vom Vorstand verabschiedeten UmweltLeitlinien definiert der Daimler AG-Konzern seine Umweltpolitik und bekennt sich zu einem integrierten Umweltschutz, der an den Ursachen für Umweltbeeinträchtigungen ansetzt und der die Auswirkungen der Produktionsprozesse und Produkte auf die Umwelt bereits im voraus beurteilt und in die unternehmerischen Entscheidungen einbezieht. Geeignete Verfahren und Maßnahmen zur Kontrolle und Sicherstellung sind eingerichtet. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 65 Von der Entwicklung und Produktion, bis hin zu Service und Vertrieb sind in allen Funktionsbereichen und auf allen Unternehmensebenen Verantwortliche für die Umsetzung und Einhaltung der Umweltschutzmaßnahmen benannt. Zusammenfassend und nachprüfbar dokumentiert ein jährlich erscheinender Umweltbericht die entsprechenden Leistungen des Unternehmens. Außerdem streben wir an, dass die Umwelt-Leitlinien auch in Joint Ventures umgesetzt werden. Globale Herausforderung Aktiver Prozess Die Umwelt-Leitlinien sind für alle Mitarbeiter des Unternehmens und für alle Standorte verbindlich. Deshalb unterstützt und fördert das Unternehmen jeden Mitarbeiter, an seinem Arbeitsplatz eigenverantwortlich und aktiv Umweltschutz zu praktizieren. Alle an den Standorten getroffenen Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und kontinuierlich verbessert. Um seiner Selbstverpflichtung im Umweltschutz gerecht zu werden, setzt sich der Daimler AG-Konzern eigene Umweltziele. Die zu deren Umsetzung erforderlichen Umweltprogramme werden im Rahmen eines umfassenden Öko-Controllings gesteuert, durch das die Einhaltung von Verfahren und Vorschriften beurteilt wird und – falls erforderlich – Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden. Die Koordination des hierfür erforderlichen Umweltmanagementsystems erfolgt durch den Umweltbevollmächtigten, der dem Vorstand hierüber berichtspflichtig ist. 66 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Die Verantwortung für die Umwelt endet nicht an den Unternehmensgrenzen. Neben den eigenen Umweltschutzleistungen setzt sich Daimler AG daher für intelligente, unternehmensübergreifende Lösungen im Umweltschutz sowie für die internationale Entwicklung von Umwelttechnologien ein. Ziel ist die Erhaltung und Weiterentwicklung von Transportmitteln und –systemen, die gleichermaßen den Bedürfnissen des Einzelnen, der Gesellschaft und der Umwelt gerecht werden. 1. Wir stellen uns den Anforderungen des Umweltschutzes von morgen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und behördlicher Auflagen zum Umweltschutz ist für Daimler AG selbstverständlich. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fühlt sich das Unternehmen darüber hinaus verpflichtet, den Umweltschutz sowohl in der Produktion als auch in den Produkten aktiv und stetig weiterzuentwickeln und so die Umweltbelastungen weiter zu verringern. Darüber hinaus bringt Daimler AG sein Know-how in externe wissenschaftliche, technische und politische Arbeit ein, mit dem Ziel, den Umweltschutz zu verbessern. 2. Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich sind. Die Maßnahmen zur umweltgerechten Gestaltung umfassen das gesamte Produktspektrum des Daimler AG-Konzerns und berücksichtigen den vollständigen Produktlebenszyklus vom Design bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Die ständige Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Produkte ist ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Diesen Weg wird Daimler AG konsequent weiterverfolgen Die Umwelt-Leitlinien des Daimler AG-Konzerns sind für alle Mitarbeiter und an allen Standorten verbindlich. Besondere Verantwortung liegt bei den Führungskräften. Als Vorbilder tragen sie aktiv dazu bei, die Umweltpolitik und das Umweltverständnis der Mitarbeiter im Unternehmen weiterzuentwickeln und den Umweltschutz in der Unternehmenskultur zu verankern. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 67 3. Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst umweltverträglich. Daimler AG versteht sich als Schrittmacher für die Weiterentwicklung möglichst umweltverträglicher Produktionstechnik. Dies umfasst vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung und Minimierung der Umweltbelastungen bei Betriebsstörungen. Einen Schwerpunkt bildet die Anwendung und Weiterentwicklung von energie- und wassersparenden, emissions- und abfallarmen Techniken. Dies beinhaltet die Entwicklung aussagefähiger Umweltbewertungen, Emissionskontrollen sowie Strategien für Mehrfachnutzung und Recycling. Daimler AG strebt an, Wertstoffkreisläufe zu schließen. Die Vision ist die abfallfreie Produktion. Daimler AG verlangt von seinen Lieferanten und Vertragspartnern die Einhaltung aller geltenden Gesetze und behördlichen Auflagen und fördert den Einsatz proaktiver umweltverträglicher Praktiken. Vertragspartner, die auf Daimler AG-Betriebsgelände arbeiten, müssen die an diesem Standort geltenden Umweltnormen und -anforderungen erfüllen. 68 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim 4. Wir bieten unseren Kunden umweltorientierten Service und umweltorientierte Information Die Kunden sollen die Daimler AG Produkte umweltschonend nutzen können. Hierzu bietet Daimler AG seinen Kunden langlebige und damit ressourcenschonende Produkte. Die Servicebetriebe stehen für unter Umweltschutzgesichtspunkten optimale Information und fachkundigen Service ein. Darüber hinaus erhalten die Kunden eine umfassende und kompetente Beratung für umweltschonendes Verhalten mit unseren Produkten 5. Wir streben weltweit eine vorbildliche Umweltbilanz an. 6. Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend über Umweltschutz. Daimler AG produziert und vertreibt seine Produkte international. Das Unternehmen ist bestrebt, in allen internationalen Werken und Servicebetrieben beim Umweltschutz vorbildlich zu handeln und durch fortschrittliches Umweltmanagement den Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Globale Verantwortung im Umweltschutz ernst zu nehmen heißt aber auch, nicht an Unternehmensgrenzen stehenzubleiben. Daher unterstützt und fördert Daimler AG an den internationalen Standorten den Aufbau von Strukturen und Managementmethoden, die dem Umweltschutz auch über das Werkgelände hinaus dienen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Behörden im Hinblick auf die Entwicklung technisch und finanziell fundierter umweltverträglicher Gesetze und Regelungen zusammen. Nur eine offene Information über die Umweltschutzmaßnahmen des Unternehmens und über die Erfolge und Probleme bei der Umsetzung kann die Mitarbeiter motivieren und in der Öffentlichkeit Glaubwürdigkeit schaffen. Um Umweltbewusstsein in konkretes Verhalten der Mitarbeiter umzusetzen, werden die zur Verfügung stehenden Mittel der Personalentwicklung, Mitarbeiterschulung und –information genutzt. Daimler AG als Teil der Gesellschaft stellt sich aktiv dem Dialog mit der Öffentlichkeit und ist zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlichen Gruppen bereit. Neben den eigenen Umweltschutzleistungen fördert Daimler AG gesellschaftliche Initiativen, die sich für den Schutz und Erhalt der Umwelt einsetzen. Mitarbeiter, Kunden und die Öffentlichkeit erhalten Informationen, die zum Verständnis der Umweltauswirkungen der Produkte und Unternehmensaktivitäten von Daimler AG erforderlich sind. Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim | 69 Gültigkeitserklärung 70 | Umwelterklärung 2012 - Mercedes-Benz Werk Mannheim Daimler AG Mercedes-Benz Werk Mannheim Hanns-Martin-Schleyer-Straße 21-57 68305 Mannheim