Schafe aktuell in MV, Nr. 2_2014 - Juni/ 4003 kB

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Schafe aktuell in MV, Nr. 2_2014 - Juni/ 4003 kB
Das Informationsblatt von LMS und LSZV • 19. Jahrgang
Heft 2/2014
Nutzung heimischer Körnerleguminosen in der Lämmermast
Elite-Bockauktion in Karow
Betriebsauswertung Herdenschafhaltung 2013, Teil 2
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Leserinnen und Leser,
das erste Halbjahr 2014 ist für die Schaf- und Ziegenhaltung in
Mecklenburg-Vorpommern im Rückblick als eher durchwachsen
zu bewerten. Eine beeindruckende Werbung mit bundesweiter
Ausstrahlung für unser Bundesland, war die gemeinsame
Elite-Bockauktion der deutschen Landesschafzuchtverbände für
die Rassen „Schwarzköpfiges Fleischschaf“ und „Suffolk“ in
Karow. Diese Auktion wurde vom hiesigen Landesschaf- und
Ziegenzuchtverband absolut professionell und in begeisternder
innovativer Gestaltung durchgeführt. Der Anerkennung und dem
Lob aller beteiligten Landesschafzuchtverbände für die Organisation dieser Veranstaltung schließt sich der Verfasser dieses Vorwortes gerne an:
„Herzliche Gratulation an den Landesschaf- und Ziegenzuchtverband zu dieser Veranstaltung“
Erfreulich sind auch die Erfolge der Züchter aus Mecklenburg-Vorpommern an diesem bundesweiten
Vergleich, die an späterer Stelle dieses Heftes vorgestellt werden.
Weniger erfreulich sind die gegenwärtigen Rahmenbedingungen für die Schaf- und Ziegenhaltung,
sei es durch gestiegene Belastungen in der Beitragsbemessung zur Berufsgenossenschaft oder durch die
Gestaltung der gemeinsamen EU-Agrarrichtlinien in der kommenden Förderperiode.
Das Engagement der Schäfer trägt in hohem Maße zur Erhaltung und Pflege unserer Landschaft bei und
wirkt so, neben der z. B. oben erwähnten singulären Veranstaltung, als bedeutender und sympathischer
Werbeträger für unsere Region.
Mit der vorliegenden Ausgabe „Schafe – aktuell“ geht die redaktionelle Verantwortung im Hause der LMS
Agrarberatung GmbH an Frau Sophie Düsing über, deren Kommunikationsdaten Sie im Impressum finden.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und weiterhin viel Erfolg in der Schaf- und Ziegenhaltung.
Berthold Majerus
Schafe - aktuell • 2/2014
1
Aus dem Inhalt
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Seite
von Dorit Hager, Hans-Ullrich Hoffmann, Jürgen Lückhoff und Dr. Sven Grumbach
•Veranstaltungen/Termine...............................................................................................................3
•Ausschreibungen............................................................................................................................4
•Mitgliederversammlung 5 April 2014..............................................................................................5
•Bester Fleischschafbock kommt aus Lübstorf ...................................................................................8
•Belastung von Schaflebern mit Dioxinen und dioxinähnlichen PCB – .............................................. 11
Änderung der Rechtslage
•Hundesteuerbefreiung für Herdengebrauchshunde gefordert.........................................................12
•11. Bundesleistungshüten der AAH in Mecklenburg-Vorpommern .................................................. 13
•Sensationelles Verkaufsergebnis auf der Elite-Bockauktion in Karow............................................... 15
•Burenziegenzüchter-Stammtisch ...................................................................................................19
•VDL-Nachrichten ..........................................................................................................................20
Aus dem Bauernverband MV e.V. / von Rotraud Geiger
•Tag der Nebenerwerbslandwirtschaft im Thünengut Tellow.............................................................21
•i.m.a. – information.medien.agrar e.V..........................................................................................23
Aus der Forschung
•Nutzung heimischer Körnerleguminosen bei der Fütterung in der................................................... 24
konventionellen und ökologischen Lämmermast
Dr. Jörg Martin – Landesforschungsanstalt MV, Institut für Tierproduktion
Aus der Beratung
• Betriebsauswertung Herdenschafhaltung 2013 / ..........................................................................34
Teil 2: Vergleich mit anderen Betriebszweigen
Friedhelm Blücher – LMS Agrarberatung GmbH
•Asiatisches Lammgulasch, von Asta Westphal ................................................................................42
•Jubiläen.......................................................................................................................................43
Impressum
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Schafe-aktuell • 2/2014
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
VERANSTALTUNGEN / TERMINE
2014 in Mecklenburg-Vorpommern
14./15. Juni
15. Juni
Tag des offenen Hofes – in allen Bundesländern
Kreistierschau Demmin, Stavenhagen
16. August
Landesleistungshüten, Kirch Baggendorf
30. August
Landschaftag mit Regionaltreffen Nordost der Ouessantschafzüchter,
Rövershagen
11.–14. September
MeLa – 24. Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung,
Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau, Mühlengeez
20./21. September
Bundesleistungshüten der AAH, Lohmen (siehe auch www.a-a-h.org)
8. November
Schaf- und Ziegentag mit kleiner Burenziegenschau, Karow
2014 in anderen Bundesländern / Ländern
11.–14. November
EuroTier, Hannover – laut DLG weltweit das Top-Event für
­Tierhaltungs-Profis, Näheres siehe www.eurotier.com
21./22. November
15. Milchschaftagung, Hessen
Schäfertreffen in Parum
Am 1. August findet um 15:00 Uhr ein Schäfertreffen bei Kathleen Wagner in Parum statt. Neben der Hofbesichtigung gibt es Kaffee und Kuchen. Außerdem wird der Minister erwartet. Interessenten werden gebeten
sich bei Herrn Schröder (039753 20696) oder Frau Hagemann (03966 210030) anzumelden.
Schutzmaßnahmen vor dem Wolf
Im vergangenen Jahr war Frau Dr. Walther vom SSZV bei unserem Schaf- und Ziegentag zum Thema Herdenschutz zu Gast. Sie berichtete über das Herdenschutzprojekt in Sachsen. Jetzt ist in der Schriftenreihe
des LfULG das Heft 16/2014 „Schutzmaßnahmen vor dem Wolf“ erschienen. Insbesondere geht es um den
Einsatz von Herdenschutzhunden und der praktischen Erprobung von Elektronetzen. Die Ausgabe kann unter
https://publikationen.sachsen.de/bdb/ heruntergeladen werden.
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Ausschreibungen
Landesleistungshüten
Die Landesmeisterschaft im Leistungshüten wird am 16. August in Kirch Baggendorf auf den Flächen von Schäfermeister Rainhard Rohde durchgeführt. Interessierte Schäfer werden gebeten sich bis zum 4. Juli in der Geschäftsstelle zu melden.
Landschaftag
Die Kör- und Prämierungsveranstaltung der Landschafe wird am 30. August in
Rövershagen durchgeführt. Alle Landschafzüchter haben hier die Möglichkeit ihre
männlichen und weiblichen Tiere bewerten lassen und diese gleichzeitig dem
Wettbewerb zu stellen. ▶ Meldetermin: 11. Juli
MeLa
Wettbewerb der Landschafrassen
Für die Wettbewerbe sowie für die Landestierschau sind noch einige Buchten frei.
Interessierte Züchter werden gebeten sich in der Geschäftsstelle zu melden. ▶
Meldetermin Züchter: 20. Juni ▶ Meldetermin Tiere: bis spätestens 22. August
Jungzüchterwettbewerb
Der Jungzüchterwettbewerb auf der MeLa wird am Samstag, dem 13. September, im Großen Ring auf dem Messegelände in Mühlengeez ausgetragen.
Mitmachen können Kinder und Jugendliche, die Lust und Zeit haben sich und ihr
Tier zu präsentieren. ▶ Meldetermin: 15. August
Spinnmeisterschaften
Am Sonntag, dem 14. September, wird die „Offene Landesmeisterschaft im Spinnen von Schafwolle“ stattfinden. Aus 80g kardierter Wolle sollen die Teilnehmer
versuchen innerhalb einer Stunde den längsten Faden zu spinnen. Spinnrad,
Spule und Sitzgelegenheit sind mitzubringen. Ein Startgeld wird in Höhe von
10,00 € erhoben. ▶ Meldetermin: 29. August
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Mitgliederversammlung 5. April 2014
D
er Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern (LSZV)
führte am Samstag, den 5. April 2014, in Karow seine diesjährige Mitgliederversammlung durch. Dem Verband gehören zurzeit 225 Mitglieder an. In
Mecklenburg-Vorpommern wurden 2013 insgesamt 67 400 Schafe gehalten
– von ca. 1,5 Mio. in Deutschland.
Als Gast wies der Vorsitzende der Vereinigung der Deutschen Landesschafzuchtverbände (VDL), Carl Lauenstein, auf das mangelnde Verständnis der
Politik hin. So hätten die Schafhalter sowohl bei der Agrarministerkonferenz im
letzten Herbst in Bayern, als auch in der vergangenen Woche in Cottbus auf die
bedrohliche Situation für die Schäfer in Deutschland hingewiesen und verantwortungsbewusstes Handeln von der Bundesregierung und von den Länderministern
gefordert. Außer freundlicher Worte, sei bisher aber kein Echo bekannt.
Vorsitzender Jürgen Lückhoff machte für den Rückgang der Schafhaltung
mehrere Faktoren aus:
• s tabile, aber bei weitem nicht kostendeckende Preise beim Lammfleisch
• h ohe Kosten durch Futterzukauf, Pachten, Energiepreise und steigende
Sozialbeiträge
•U
nsicherheit über die Auswirkungen der EU-Agrarreform für die nächsten
Jahre
• fehlende Perspektiven für den Berufsnachwuchs.
Referatsleiter Dr. Wolfgang Wienkemeier aus dem Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz informierte die Teilnehmer über die Umsetzung
der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, der GAP-Reform für 2014 bis 2020, in
Mecklenburg-Vorpommern.
Der Vorsitzende erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an besonders
erfolgreich durchgeführte Aktionen im letzten Jahr: Die MeLa mit dem Schwarzköpfigen Fleischschaf als Tier der MeLa, das gute Abschneiden der Vertreter aus
dem Verband bei der 5. Bundesschau Landschafe auf der Grünen Woche, bei
der Hartmut Glamann aus Waren mit seinem Bock „Mister X“ den Champion
der Ausstellung stellte und insbesondere die Bundes-Elite für Böcke der Rassen
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk im
März in Karow, die bundesweit auf sehr gute
Resonanz stieß, nicht zuletzt dank guter Organisation seitens des Verbandes und einer
hervorragenden Leistung des Auktionators
Berthold Majerus. Ein besonderer Dank galt
den Mitarbeitern des Verbandes, die an der
erfolgreichen Durchführung der Veranstaltungen erheblichen Anteil hatten.
Zuchtleiter Dr. Sven Grumbach stellte
den Geschäftsbericht des vergangenen Wirtschaftsjahres sowie den Haushaltsplan des
Verbandes vor. Des Weiteren ging er in sei- Ulrich Hasenleder mit Ehrenmedaille
nem Bericht auf die durchgeführte Herdbucharbeit und Leistungsprüfungen, die weiterhin auf einem hohen Niveau liegen, ein.
Mit einer Ehrenmedaille des Verbandes wurden Ulrich Hasenleder für seine
langjährige aktive Mitarbeit, unter anderem im Vorstand des Verbandes, sowie
Riko Nöller ausgezeichnet, der im letzten Jahr zum zehnten Mal Landesmeister
und zum vierten Mal Deutscher Vizemeister
im Hüten wurde.
Auf Beschluss der Mitgliederversammlung
wurde Klaus Herrmann zum Ehrenmitglied
des Verbandes ernannt. Er hatte den Verband
viele Jahre als Vorsitzender geführt, war lange
Zuchtleiter des Verbandes gewesen und war
bundesweit immer wieder ein gefragtes Mitglied in Richterkommissionen.
Die Teilnehmer hatten außerdem einen
neuen Vorstand zu wählen. Die bisherigen
Jürgen Lückhoff verleiht Klaus
Mitglieder Gunnar Egermeier, Ulrich Hasen­Herrmann die Urkunde für die
leder und Klaus Herrmann standen für eine
Ehrenmitgliedschaft
neue Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Der
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
neue Vorstand besteht aus Hans Diederichs, Hartmut Glamann, Bernd Heinsohn,
Harald Hesse, Wilhelm Neubauer, Ingo Stoll, Siegmar Wendelberger sowie als
stellvertretender Vorsitzender Hans-Ulrich Hoffmann und als wiedergewählter
Vorsitzender Jürgen Lückhoff.
„Damit haben wir ein kompetentes Team, in dem Züchter und Herdenschafhalter ebenso vertreten sind wie die Ziegenzüchter,“ so der Vorsitzende.
Schließlich waren sich die Anwesenden einig, dass die Freude einiger Leute
über möglichen zu erwartenden Wolfsnachwuchs in der Lübtheener Heide nicht
geteilt werde. Für die Schaf- und Ziegenhalter bedeutet das Auftreten des Wolfes
erhebliche zusätzliche Belastungen, um entsprechende Sicherheitsvorkehrungen
zu treffen.
Der neue Vorstand (v. li.) Hartmut Glamann, Ingo Stoll, Siegmar Wendelberger,
Hans ­Diederichs, Jürgen Lückhoff, Bernd Heinsohn, Wilhelm Neubauer, Harald Hesse
(es fehlt Hans-Ullrich Hoffmann)
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Bester Fleischschafbock kommt aus Lübstorf
A
m letzten Aprilwochenende trafen sich Züchter aus Mecklenburg-Vorpommern zur Prämierungs- und Auktionsveranstaltung der Fleischschafe im
Vermarktungszentrum der RinderAllianz GmbH in Karow. Aufgetrieben wurden
32 leistungsgeprüfte Jährlingsböcke sowie ein Altbock der Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk. Mit der vergleichsweise etwas geringeren Anzahl
an Tieren im Auftrieb gegenüber den Vorjahren, reagierten die Züchter auf die
kürzlich in unserem Bundesland stattgefundene Elitebockauktion. Viele der hiesigen Züchter und Schäfer hatten sich bereits dort mit qualitativ hochwertigen
Zuchtböcken eingedeckt.
Zum Auftrieb wurden die Böcke gewogen und per Ultraschall Muskeldicke
und Fettauflage durch die Mitarbeiter der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV Dr. Jörg Martin und Elke Blum bestimmt. Diese Werte
dienen zur objektiven Feststellung von Leistungsmerkmalen und wurden zur
Ermittlung des Fleischsiegers herangezogen.
Tab. 1: Prämierungsergebnisse
Rasse Klasse Prämierung Kat.-Nr.
SUF
SKF
2
SKF
3
SKF
SKF
8
1
4
5
LM
US MD US FE
Züchter
Ia, S SUF
1
122
49,5
13,2
Andreas Hagemann, Alt Käbelich
Ib
4
124,5
49,4
12,4
Andreas Hagemann, Alt Käbelich
Ia
9
138,5
50,7
9,7
Ib
7
103,5
46,0
14,2
Walter Telschow, Börgerende
Ia, S SKF,
Mr. Karow
18
132
49,0
12,4
AG Lübstorf e.G.
Ib
15
138
52,3
11,0
Rüdiger Schröder, Brüsewitz
Ia
19
128
49,4
12,4
AG Lübstorf e.G.
Ib
20
133
47,5
13,9
AG Lübstorf e.G.
FS
23
135
53,0
9,7
AG Lübstorf e.G.
Ia WS
28
132
51,3
11,8
AG Lübstorf e.G.
Ib
30
124
50,4
10,5
AG Lübstorf e.G.
Kirsten Heinsohn, Deibow
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Gerichtet wurden die Böcke in fünf Klassen, aufgeteilt in eine Suffolk und vier
Schwarzkopfgruppen. Mit Dr. Jörg Martin sowie Harald Hesse, Schwarzkopfzüchter aus Groß Grabow, waren zwei Fachmänner in der Prämierungskommission tätig. Bei den Suffolk stellte Schäfermeister Andreas Hagemann aus Alt
Käbelich mit einem 122 kg schweren Bock den Sieger. Bei den Schwarzköpfen,
die durchschnittlich 127 kg auf die Waage brachten, entschied ein gut bemuskeltes Tier aus der Agrargemeinschaft Lübstorf e. G. den Wettbewerb für sich.
Dieser Bock wurde anschließend als „Mr.Karow“ gekürt und konnte den vom
LALLF gestifteten Pokal entgegennehmen. Für die beiden Schäfer Michael und
Jörg Pundt von der AG Lübstorf war es nicht der einzige Sieg an diesem Tag, sie
stellten auch den Bock mit der besten Wolle sowie den Fleischsieger mit einem
ausgezeichneten Fett-Fleisch-Verhältnis. Der 135 kg schwere Bock wies eine
Rückenmuskeldicke von 53 mm und eine Fettauflage von 9,3 mm auf. Die Werte
aller Tiere variierten bei der Muskeldicke zwischen 40,1 und 53 mm und bei der
Fettauflage zwischen 9,4 und 15,9 mm.
Bei der anschließenden Auktion erzielte der Bock mit dem höchsten Zuchtindex von 181 und Klassensieger der jüngsten Schwarzkopfklasse, von Bernd und
Kirsten Heinsohn aus Milow, den Höchstpreis. Bei 1 350 € schlug Auktionator und
Zuchtleiter Dr. Sven
Grumbach zu. Schon
bei der Bundeselite
im März schnitten Böcke aus dieser Zucht
mit einem ausgezeichneten Ergebnis ab. So
war es nicht verwunderlich, dass sich die
extra aus SchleswigHolstein und Niedersachsen angereisten
Dr. Jörg Martin bei der Übergabe des Pokals für Mr. Karow
Züchter gegenseitig
(Kat 18) an Jörg Pundt
überboten haben.
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Rassesieger SKF und SUF mit Jörg Pundt und Andreas Hagemann (links); SKF Klasse 4
Insgesamt schloss die Veranstaltung mit einem guten Verkaufsergebnis ab. Für
durchschnittlich 602 € wechselten 29 der 33 aufgetriebenen Böcke den Besitzer.
Die Nachfrage nach Zuchtböcken aus Mecklenburg-Vorpommern ist ungebrochen. Mehr als die Hälfte der Tiere wurden in andere Bundesländer verkauft und
werden dort für gute Mast- und Zuchtlämmer sorgen.
Tab. 2: Durchschnittswerte der Klassen
Rasse
SUF
SKF
SKF
SKF
SKF
SKF gesamt
gesamt
10
Klasse
1
2
3
4
5
Lebendmasse in kg
US Muskeldicke in mm
US Fett in mm
122,5
121 – 124,5
109,58
81,5 – 138,5
128,58
104 – 140
130,86
123,5 – 136,5
127,43
121,5 – 135
126,85
126,45
48,03
45,2 – 49,5
46,62
42,8 – 50,7
49,47
44,6 – 52,3
49,83
47,5 – 51,3
49,74
47,4 – 51,3
48,7
48,64
13,37
12,4 – 14,5
12,78
9,7 – 15,9
12,85
10,8 – 15,6
12,36
9,4 – 15,2
12,04
10,5 – 15,2
12,6
12,67
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Belastung von Schaflebern mit Dioxinen und
­dioxinähnlichen PCB – Änderung der Rechtslage
M
it Verordnung (EG) Nr. 1067/2013 vom 30.10.2013 wurde die Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 zur Festsetzung von Höchstgehalten für
bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln dahingehend geändert, dass ab
01.01.2014 der Gehalt an Dioxinen und PCB nicht mehr wie bisher auf Basis des Fettgehaltes der Leber, sondern auf Frischgewichtsbasis ermittelt wird.
Gleichzeitig wurden die bisherigen Werte für die Höchstgehalte je nach Tierart
um den Faktor 2 bis Faktor 5 erhöht. Darüber hinaus wurden erstmals getrennte
Höchstgehalte zum einen für Lebern von Rind, Schwein und Geflügel und zum
anderen für Schafleber festgelegt, weil Schafe aufgrund ihrer speziellen Physiologie generell höhere Gehalte an Dioxinen und PCB in der Leber aufweisen als
andere Nutztiere.
Die neuen Höchstgehalte für Dioxine und PCB in Lebern an Land lebender Tiere
wurden vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gesundheitlich bewertet. In
einer modellhaften Kalkulation, bei der davon ausgegangen wird, dass alle verzehrten Lebern an Land lebender Tiere die Höchstgehalte an Dioxinen, dl-PCB
und ndl-PCB aufweisen, ist aufgrund des geringen Verzehrs eine gesundheitliche
Beeinträchtigung unwahrscheinlich – mit Ausnahme von Schaflebern. Bereits bei
einem einmaligen hohen Verzehr von 250 g Schafleber kann die wöchentlich
duldbare Aufnahmemenge zu 51 % ausgeschöpft werden. Unter Einbeziehung
der täglichen Aufnahmemenge (TWI) von Dioxinen und dl-PCB, über den Verzehr von anderen Lebensmitteln, ist bereits bei einem einmaligen Verzehr von
Schafleber eine Überschreitung des TWI möglich. Das BfR empfiehlt daher auch
weiterhin, den Verzehr von Schafleber zu meiden.
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Hundesteuerbefreiung für
Herdengebrauchshunde gefordert
D
er Vorsitzende des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes MecklenburgVorpommern, Jürgen Lückhoff, hat in Schreiben an den Städte- und Gemeindetag bzw. an den Landkreistag Mecklenburg-Vorpommerns um Unterstützung bei
der Befreiung von Herdengebrauchshunden von der Hundesteuer gebeten. Beide
Verbände wurden aufgefordert, das Problem an ihre Mitglieder heranzutragen.
Für die Hundesteuer und eine Befreiung davon sind, laut Kommunalverfassung
des Landes, die Kommunen zuständig.
In den Schreiben wurde auf die zunehmenden Wolfsübergriffe in den letzten
Jahren verwiesen sowie auf die mögliche Förderung bei der Anschaffung und
Ausbildung der Hunde durch das Land. „Aber auf den sehr hohen laufenden
Kosten, einschließlich erheblicher Mehrarbeit, bleiben die Schafhalter sitzen“,
so Lückhoff. Und die wirtschaften in vielen Fällen, auch ohne diese zusätzliche
Belastung, bereits am Rande der Existenzgefährdung.
Mit dem Begriff der „Herdengebrauchshunde“ könnten neben den Herdenschutzhunden z. B. auch Hütehunde in die Steuerbefreiung einbezogen werden.
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
11. Bundesleistungshüten der AAH
in ­Mecklenburg-Vorpommern
D
as jährliche Bundesleistungshüten der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht altdeutscher Hütehunde (AAH) findet am 20. und 21. September 2014 in Lohmen/
Landkreis Rostock (Güstrow) und damit erstmals in Mecklenburg-Vorpommern
statt. Ausrichter ist der AAH-Landesverband, gemeinsam mit der Gemeinde Lohmen, dem Kulturverein Lohmen und dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband.
Am Freitag, dem 19.09.2014, findet um 21:00 Uhr die Auslosung der Startreihenfolge des Wettbewerbs statt. Die Veranstaltung soll am 20.09.2014 durch
Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus eröffnet werden, um 10:00 Uhr beginnt
der Wettbewerb. Für den Abend ist ab 20:00 Uhr ein großer Schäferball in der
Pfarrscheune in Lohmen geplant. Für den Sonntag ist um 08:30 Uhr ein Feldgottesdienst, um 09:00 Uhr die Fortsetzung des Wettbewerbs und für ca. 16:30 Uhr
die Siegerehrung angedacht.
Der Vertreter für Mecklenburg-Vorpommern muss sich am 16. August 2014,
beim Landesleistungshüten, bei Rainhardt Rohde in Kirch-Baggendorf, qualifizieren.
Der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband möchte, gemeinsam mit der VDL
und dem Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V., einen Informationsstand stellen. Dazu werden für beide Wettbewerbstage noch freundliche Helfer
gesucht!
Außerdem sollen ca. 10 verschiedene Schaf- und Ziegenrassen ausgestellt
werden. Auch dafür werden Mitglieder gesucht, die ihre Tiere am Samstagmorgen anliefern und am Sonntagabend wieder abholen.
Interessenten werden gebeten, sich in der Geschäftsstelle in Karow zu melden.
Um für dieses bisher in Mecklenburg-Vorpommern einmalige Ereignis zu
werben, steht das in diesem Heft abgebildete Plakat zur Verfügung, das über
die Geschäftsstelle zu bekommen ist.
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11.
Bundesleistungshüten
11.
Bundesleistungshüten
11. Bundesleistungshüten
der
Arbeitsgemeinschaft
zurZucht
Zucht
der
zur
Zucht
Arbeitsgemeinschaft zur
der Arbeitsgemeinschaft
altdeutscher
(AAH)
altdeutscher
Hütehunde(AAH)
(AAH)
Hütehunde
altdeutscher Hütehunde
vom
19.-21.
2014
inLohmen
Lohmen
19.-21.September
September
vom
vom
19.-21.
September2014
2014inin
Lohmen
Mecklenburg
Vorpommern
Mecklenburg
---Vorpommern
Mecklenburg
Vorpommern
11. Bundesleistungshüten
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht
altdeutscher Hütehunde (AAH)
vom 19.-21. September 2014 in Lohmen
Mecklenburg - Vorpommern
MV
MVMV
MV
Veranstalter: Gemeinde Lohmen, AAH/MV, LSZV/MV, Kulturverein Lohmen
18276 Lohmen, Dorfstraße 12
Tel.: 038458-20040 Fax: 038458-20019
Veranstalter: Gemeinde Lohmen, AAH/MV, LSZV/MV, Kulturverein Lohmen
Email: [email protected]
Veranstalter:
Gemeinde
Lohmen,
AAH/MV,
LSZV/MV,
Kulturverein
LohmenLohmen
18276
Lohmen,
Dorfstraße
12
Veranstalter:
Gemeinde
Lohmen,
AAH/MV,
LSZV/MV,
Kulturverein
www.seeblick-region-herz-mecklenburg.de
18276 Lohmen, Dorfstraße 12
14
Tel.:18276
038458-20040
Fax: 038458-20019
Lohmen, Dorfstraße
12
Tel.: 038458-20040 Fax: 038458-20019
Email:
[email protected]
Tel.:
038458-20040
Fax:
038458-20019
Email: [email protected]
Schafe-aktuell • 2/2014
www.seeblick-region-herz-mecklenburg.de
Email:
[email protected]
www.seeblick-region-herz-mecklenburg.de
www.seeblick-region-herz-mecklenburg.de
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Sensationelles Verkaufsergebnis auf der
Elite-Bockauktion in Karow
A
m 05./06. März fand im Vermarktungszentrum in Karow die 21. Schwarzkopf- und 19. Suffolk-Elitebockauktion statt. Das züchterische Highlight fand
nach 2007 zum zweiten Mal in unserem Bundesland statt. 93 leistungsgeprüfte
Topvererber aus dem gesamten Bundesgebiet stellten sich dem Wettbewerb. Aus
Mecklenburg-Vorpommern nahmen bei den SUF, Andreas Hagemann aus Alt
Käbelich und bei den SKF, die AG Lübstorf, Harald Hesse aus Groß Grabow
und als Erstbeschicker Bernd und Kirsten Heinsohn aus Deibow sowie Rüdiger
Schröder aus Brüsewitz mit ihren Tieren teil.
Bei den Schwarzköpfen bestimmten Züchter aus MV das Niveau an der
Spitze mit. Familie Heinsohn und die AG Lübstorf konnten sich über einen Ia-Preis
in den jeweiligen Klassen freuen. Der Bock von Familie Heinsohn wurde auch
gleichzeitig Reservesieger, in der jüngeren Kategorie. Bei den Vererbersammlungen erreichte Harald Hesse einen hervorragenden Ib-Preis. Gerichtet wurden
die SKF von Johann Trinkl (BY), mit Unterstützung von Klaus Gerdes (Zuchtleiter
NI). Die Gesamtsieger stellten Wilhelm Huber (BY), bei den jüngeren und Klaus
Michels (RP), bei den älteren Klassen.
Bei den Suffolk dominierten Böcke aus der Zucht von Karl Belz (RP) das
Geschehen an der Spitze. Er stellte den Sieger und Reservesieger der älteren
Klassen, den Fleisch- sowie den Wollsieger und konnte zudem auch noch den
Ia-Preis für die Vererbersammlung entgegen nehmen. Bei den jüngeren Klassen
stellte Johann Trinkl (BY) den Sieger. Die Suffolk wurden gerichtet von Reinhard
Heintz (HE), unterstützt von Dr. Hans-Jörg Rösler (ZL ST und BB).
Bei der Versteigerung lief Auktionator Berthold Majerus zur Höchstform auf.
Mit Zuschlägen von 4 000 € bei den Schwarzköpfen und 3 900 € bei den Suffolk, wurden Höchstpreise erzielt, die bisher noch nicht auf einer Elite erreicht
worden sind. Auch der Durchschnittspreis von 1 128,21 € (SUF 1 080,65 € /
SKF 1 159,57 €) ist beachtlich. Von den 91 Böcken (2 wurden zurückgezogen)
fanden 78 Böcke neue Besitzer in ganz Deutschland, Polen und Österreich.
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© Alle Fotos: LSZV
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Tab. 3: Prämierungsergebnisse – Schwarzköpfiges Fleischschaf
KatVVVO-Nr
nr.
6 DE 01 07 102
09933 RP-AZ
14 DE 01 13 002
00778 MV-KH
15 DE 01 03 110
05435 WE-WK
31 DE 01 09 924
90112 BY-HM
32 DE 01 13 002
00267 MV-KS
46 DE 01 07 101
81330 RP-HR
48 DE 01 07 102
09919 RP-AZ
56 DE 01 07 102
09917 RP-AZ
57 DE 01 09 924
90107 BY-HM
41 DE 01 07 102
09926 RP-AZ
46 DE 01 07 101
81330 RP-HR
24 DE 01 03 110
92769 NS-R
Besitzer­
nachname
Bous, Theo
Klassensieger
LSV Gewicht
RP
121
US
MD
46,6
MV
143
49,2
10,2
2
WE
136
51
10,4
3
Bay­
ern
AG Lübstorf e.G. MV
137
48,9
11,9
4
132
46,7
12,5
5
Michels, Klaus
RP
153
47,2
11,6
6
Bous, Friedel
RP
149
48,6
10
7
Bous, Theo
RP
141
48,1
10,2
8
Huber, Wilhelm
Wollsieger
BY
136
45,5
14,6
S
Bous, Friedel
RP
129
47,2
9,7
RS
Michels, Klaus
Fleischsieger
RP
153
47,2
11,6
S
Rehse, Joachim
NI
49,3
10,8
RS
Heinsohn,
Kirsten
Wuttge, Klaus
Huber, Wilhelm
Schafe - aktuell • 2/2014
144
US FA
Kl
11,1
1
Prämierung
RS – Jün­ge­
re Klassen
S – Jüngere
Klassen
S – Ältere
Klassen
RS – Ältere
Klassen
17
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Tab. 4: Prämierungsergebnisse – Suffolk
KatVVVO-Nr
nr.
63 DE 01 02 000
11017 SH-VD
72 DE 01 01 101
46305 SH-RJ
78 DE 01 09 915
50093 BY-TD
87 DE 01 08 006
20956 BW-Y
90 DE 01 01 101
31306 SH-PY
100 DE 01 08 005
66656 BW-Y
Besitzer­
nachname
Derbisz, Volker
Klassensieger
LSV
Gewicht
SH
131
US
MD
45,7
US FA
Kl
Prämierung
9,8
1
RS – Jüngere
Klassen
Reitmann, Jens
SH
138
47,3
9,4
2
Trinkl, Johann
BY
146
49,9
9,7
3
Belz, Karl
BW
114
55,3
8,7
4
Pirdzuhn, Andreas
SH
143
47,2
10,1
5
Belz, Karl
BW
152
49,3
9,7
6
87 DE 01 08 006
20956 BW-Y
71 DE 01 12 102
42048 BB-BH
Belz, Karl
Wollsieger
BW
114
55,3
8,7
S
Körner, Jürgen
BB
114
48
9,1
RS
87 DE 01 08 006
20956 BW-Y
100 DE 01 08 005
66656 BW-Y
Belz, Karl
Fleischsieger
BW
114
55,3
8,7
S
49,3
9,7
RS
Belz, Karl
BW
152
S – Jüngere
Klassen
RS – Jüngere
Klassen
S – Ältere
Klassen
Tab. 5: Vererbersammlungen
Präm.
Ia
Ib
Ia
Ib
18
Rasse
SKF
SKF
SUF
SUF
Züchter
Huber, Wilhelm
Hesse, Harald
Belz, Karl
Körner, Jürgen
LSV
BY
MV
RP
BB
Vater
DE 0114 001 16893
MV 05004 51408
DE0 108 000 26818
DE0 112 102 42053
Kat.-Nr.
31, 57, 59
4, 7, 9
94, 100, 101
70, 71, 77
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Tab. 6: Züchtersammlungen
Präm.
Ia
Ib
Ia
Ib
Rasse
SKF
SKF
SUF
SUF
Züchter
Michels, Klaus
Lange, Hartmut
Reitmann, Jens
Hagemann, Andreas
LSV
RP
NI
SH
MV
Kat.-Nr.
46, 34, 47
28, 33, 39
60, 61, 76
66, 67, 69
Burenziegenzüchter-Stammtisch
D
er diesjährige Burenziegenzüchter-Stammtisch fand am 21.2.2014 in Glasin,
OT Warnkenhagen, beim Züchter Norbert Michaels, statt. Es ist mittlerweile
zur Tradition geworden, dass sich die Burenziegenzüchter unseres Verbandes
zum Beginn eines Jahres bei einem Züchter treffen, um über die Aktivitäten zu
diskutieren und zu koordinieren. An der Beratung nahmen teil: Norbert Michaels
als Gastgeber, Wolfgang Schröder aus Kückenshagen, Hans-Ullrich Hoffmann
aus Woldegk sowie Dorit Hager, von unserem Verband. Zum ersten Mal in dieser Runde, konnte die Züchterin Beate Bredner aus Lüssow begrüßt werden. Frau
Bredner wird sich in Zukunft aktiv in das Zuchtgeschehen einbringen.
Schwerpunkte der Beratung waren die Auswertung der 5. Landesburenziegenschau 2013, der Bockeinsatz 2013/2014, Aktivitäten für 2014. Hierbei ging
es um den avisierten Besuch des 9. Internationalen Burenziegenzüchter-Treffens
Ende Mai in den Niederlanden sowie die 6. Landesburenziegenschau 2014.
Zunächst vorgesehener Austragungsort sollte Warnkenhagen sein, aber auch
Karow war im Gespräch. Vom Verband wurde als Austragungsort Karow geprüft
und nunmehr, nach Abstimmung mit den Burenzüchtern, festgelegt. Der Schaftag
im November, soll dafür genutzt werden, die Schaf - und Ziegenzüchter des LSZV
über die Zuchtarbeit der Burenziegenzüchter am lebenden Objekt zu informieren.
Abschluss des Stammtisches war ein Stallrundgang, bei dem Norbert Michaels seinen Bestand präsentierte. Besonderes Interesse fand dabei der Nachwuchs
vom Dezember 2013. Der Stammtisch hat sich, zur Kommunikation der Züchter,
bewährt. Vielleicht sollten die Züchter anderer Rassen es ebenfalls mal mit einem
Stammtisch versuchen.
Hans- Ullrich Hoffmann
Schafe - aktuell • 2/2014
19
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
VDL-Nachrichten
VDL-Abteilung Zucht gegründet – Konstituierende Sitzung in Hannover
Mit der neuen VDL-Satzung hat die VDL-Mitgliederversammlung auch zwei
Abteilungen u. a. für die verbandliche Zuarbeit und Betreuung von Spezialaufgabenfeldern beschlossen. Neben der Abteilung Sonderzahler Berufsschäfer ist es
die Abteilung Zucht, die in Hannover Heiko Schmidt, Weser-Ems, zum Sprecher
und Jens-Uwe Otto, Thüringen, zum Stellvertreter gewählt haben.
VDL-/KTBL-Projekt „Wirtschaftlichkeit in der
Landschaftspflege mit Schafen“
Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) und die VDL haben in den vergangenen
zwei Jahren intensiv an dem o. g. Projekt gearbeitet. Seit
Mitte Mai ist die zugehörige Datensammlung, welche das
Projekt abschließt, offiziell im Verkauf. Die Datensammlung
enthält typische Verfahren der Landschaftspflege mit Schafen für die Biotope Feuchtwiesen, Photovoltaikflächen, Heiden, Magerweiden, Küstendeiche, Flussdeiche und Streuobstwiesen. Für die Biotope
sind jeweils die Pflegeanforderungen und die produktionstechnischen Bedingungen
beschrieben. Die darauf abgestimmten Verfahren der Schafhaltung werden durch
Verfahrensabläufe und entsprechende Leistungs-Kostenrechnungen dargestellt.
Mit Hilfe von methodischen Grundlagen bietet die Datensammlung eine
Basis zur Kalkulation einer kostendeckenden Entlohnung der Dienstleistung Landschaftspflege mit Schafen. Die Datensammlung dient Betriebsleitern, Beratern
und öffentlichen Einrichtungen als zuverlässiges Nachschlagewerk.
Erhältlich ist das 116-seitige Buch für 25 € beim Kuratorium für Technik und
Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) e. V., Bestellungen werden gern online
über die Website www.ktbl.de, per Mail über [email protected] oder telefonisch
unter 06151 7001-189 entgegengenommen.
KTBL-Datensammlung • Landschaftspflege mit Schafen
Darmstadt, 2014 • 116 S. • 25 Euro • ISBN 9­ 78-3-941583-90-0 • Best.-Nr. 19514
20
Schafe-aktuell • 2/2014
Bauernverband MV e. V.
„Tag der Nebenerwerbslandwirtschaft“
im Thünengut Tellow
A
m Samstag, den 05. April trafen sich Landwirte im Nebenerwerb aus ganz
Mecklenburg-Vorpommern auf dem Thünengut Tellow. Eingeladen hatte der
Arbeitskreis Nebenerwerbslandwirtschaft, des Bauernverbandes MecklenburgVorpommern.
Der demographische Wandel führt zur Betriebsübergabe an die junge
Generation und zunehmend möchten auch Menschen ohne landwirtschaftliche
Ausbildung ein Unternehmen gründen.
Die Notwendigkeit der rechtzeitigen Information, besonders über Veränderungen, ist für sie von genau so großer Bedeutung, wie für ihre Berufskollegen
im Haupterwerb.
Viele sind jedoch nicht Mitglied in der berufsständischen Interessenvertretung
und nutzen deshalb verstärkt, die einmal im Jahr stattfindende öffentliche Informationsveranstaltung des Bauernverbandes.
Siegfried Martinmaas, Vorsitzender des Arbeitskreises, ermunterte bei seiner
Begrüßung zu mehr öffentlicher Präsenz. Die Bevölkerung braucht Möglichkeiten
der Information zur Vielschichtigkeit der Landwirtschaft in unserem Bundesland.
Gerade die Landwirte im Nebenerwerb stellen dafür ein wichtiges Bindeglied
dar, halten sie doch oft vom Aussterben bedrohte Tierrassen oder bauen seltene
Pflanzen an.
Der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Tietböhl, ist Mitglied des Arbeitskreises. In seinem Vortrag stellte er die besondere
Förderung der ersten Hektare und die Pflicht zum Greening nach der Agrarreform vor. Er ermutigte die Landwirte, den auf der Homepage des Deutschen
Bauernverbandes bereitgestellten Prämienrechner zu nutzen, um die konkrete
betriebliche Betroffenheit durch die GAP-Reform festzustellen.
Auf der Tagesordnung standen weiterhin Vorträge zur GAP-Reform, die
Novellierung der Düngeverordnung und die Vermeidung wirtschaftlicher Belastungen durch die weitere Verbreitung unter Schutz stehender Wildtierarten, wie
dem Wolf.
Schafe - aktuell • 2/2014
21
Bauernverband MV e. V.
Erstmalig nahmen auf Einladung des stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitskreises, Hermann Pagel, Vertreter vom Hagelgilde Versicherungsverein,
von Syngenta, Feinchemie Schwebda GmbH und Rudloff Feldsaaten mit einem
Präsentationsstand teil. Ihre Angebote stießen auf reges Interesse.
Rotraud Geiger
22
Schafe-aktuell • 2/2014
Bauernverband MV e. V.
i.m.a – information.medien.agar e. V.
D
er i.m.a e. V. wird als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin von den Organisationen der deutschen Landwirtschaft getragen. Ihre Mitglieder sind
die auf regionaler und und Bundesebene tätigen Verbände und Organisationen
der deutschen Bäuerinnen und Bauern. Sie finanzieren die Arbeit und haben
als Aufgabe der i.m.a definiert: „Die Bevölkerung über die Bedeutung der
Landwirtschaft für den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie über
die Lebensbedingungen der in der Landwirtschaft tätigen Menschen objektiv zu
unterrichten.“
Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern ist durch die Mitarbeiterin der
Hauptgeschäftsstelle, Rotraud Geiger, im Arbeitsstab der i.m.a vertreten.
Eine besondere Zielgruppe der Materialien sind Schüler und Lehrer. Über
50 000 Lehrer nutzen die von der i.m.a weitestgehend kostenlos bereitgestellten
Unterrichtsmaterialien. Daneben hält die i.m.a Publikationen zum Thema Tierhaltung und Pflanzenbau bereit, die auf verschiedenen Informationsveranstaltungen,
wie z. B. Hoffesten oder Tage des offenen Hofes verteilt werden können.
Besonders nachgefragt sind die 3-Minuten Informationen und die Poster.
Bestellungen können über den Web-Shop im Internet unter www.ima-agrar.de
realisiert werden. Alle Produkte werden in graphischer Form vorgestellt. Einzelexemplare können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Rotraud Geiger
Schafe - aktuell • 2/2014
23
Aus der Forschung
Nutzung heimischer Körnerleguminosen bei
der Fütterung in der konventionellen und
­ökologischen Lämmermast
Dr. Jörg Martin –
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV, Institut für Tierproduktion Dummerstorf
D
ie Verbraucher bevorzugen aus dem Angebot an Schaffleisch vor allem
junges Lammfleisch. Dessen Erzeugung kann durchaus wirtschaftlich sein,
wenn die hohe Wachstumsintensität bei günstiger Futterverwertung der jungen
Mastlämmer optimal genutzt wird. Dies setzt allerdings eine leistungsgerechte
Ernährung mit leichtverdaulicher Energie und vor allem biologisch hochwertigem
Protein voraus.
Bei den Überlegungen zur Nutzung heimischer pflanzlicher Eiweißträger als
Ersatz für Sojaextraktionsschrot werden dabei in letzter Zeit zunehmend wieder
Körnerleguminosen in den Fokus der Diskussionen gerückt. Für diese spricht nicht
nur der Rohproteingehalt, sondern insbesondere der hohe Vorfruchtwert, da sie
wesentlich zur Bodenverbesserung (N-Bindung, P-Mobilisierung, Verbesserung
der Bodenstruktur und Humusbilanz) beitragen.
Diesen Diskussionen Rechnung tragend, und um den Schäfern Empfehlungen
für einen möglichst wirtschaftlichen Einsatz dieser Futterressourcen zu geben,
werden bereits seit 1998 am Institut für Tierproduktion Dummerstorf der Landesforschungsanstalt MV vielfältige Untersuchungen zur Nutzung heimischer
Körnerleguminosen in der Lämmermast durchgeführt.
Einsatz heimischer Körnerleguminosen in der Tierernährung
Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes heimischer Körnerleguminosen in der
Tierernährung ist, dass sie der Erfüllung der Forderungen nach enger Flächenbindung der Produktion sowie der Ablösung von Futterimporten entgegenkommen.
Allerdings muss bei ihrem Einsatz als Mischfutterkomponente beachtet werden,
dass sie gegenüber dem aus den verschiedensten Gründen kritisch beurteilten
Sojaextraktionsschrot zwar einen günstigeren Preis, aber auch ein ungünstigeres
24
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Forschung
Rohprotein-Energie-Verhältnis, eine etwas ungünstigere Proteinbewertung sowie
z. T. deutlich erhöhte Rohfaser- und Rohfettgehalte aufweisen (Tab. 1). Bei der
Rationsgestaltung ist dies zusätzlich auszugleichen.
Tab. 1:Vergleich des Futterwertes verschiedener pflanzlicher Eiweißträger1
Gehalt je kg Frischmasse
Futtermittel
Rohpro­tein
Rohfett
Rohfaser
g
umsetzb.
Energie
PEQ2
MJ ME
g/MJ
Mineralstoffe
Ca
P
g
Sojaextraktionsschrot
455
13
32
12,1
37,6
3,5
6,8
Rapsextraktionsschrot
351
24
119
10,7
33,2
7,2
10,0
Rapskuchen (10 % Rohfett)
344
106
111
12,1
27,7
6,6
9,3
Rapskuchen (15 % Rohfett)
332
144
105
12,4
26,8
6,5
9,1
Sonnenblumenex.-schrot
352
27
196
9,4
37,4
3,4
9,8
Trockenschlempe
336
55
81
11,3
29,4
1,0
8,3
Maiskleberfutter
230
37
80
11,1
20,7
1,3
8,1
Ackerbohnen
262
14
78
12,0
21,8
1,2
4,6
Blaue Lupinen
301
53
146
12,5
24,1
2,6
5,2
Erbsen
225
18
62
11,8
19,1
0,9
3,9
Analysenergebnisse der LFA MV und der LUFA MV
Rohprotein-Energie-Verhältnis in g je MJ ME
1 2 Die proteinreichsten Körnerleguminosen sind dabei Blaue Lupinen, deren Eiweiß
zudem aus ernährungsphysiologischer Sicht günstiger bewertet wird als das
der Ackerbohnen und Futtererbsen. Demgegenüber erzielen die Ackerbohnen,
trotz ihres um etwa 10 % geringeren Rohproteingehaltes gegenüber Blauen Lupinen, infolge ihrer besseren Ertragsstärke die höchsten Rohproteinerträge pro
Flächeneinheit.
Für den ökologischen Landbau weisen die Körnerleguminosen aufgrund ihres
Rohproteingehaltes eine besondere Bedeutung auf, da sie wegen des möglichen
Eigenanbaus die einzigen frei verfügbaren Rohproteinressourcen sind. Dennoch
Schafe - aktuell • 2/2014
25
Aus der Forschung
besteht ein generelles Problem der ökologischen Tierhaltung in der begrenzten
Rohproteinversorgung über ökologisch erzeugtes Mischfutter. Die Ursachen dafür
sind zu sehen:
• im eingeschränkten Spektrum einsetzbarer pflanzlicher Rohproteinquellen
sowie
• im ungünstigeren Futterwert ökologisch erzeugter Mischfutterkomponenten
(Tab. 2)
Tab. 2:Vergleich des Futterwertes von ökologisch bzw. konventionell erzeugten Getreide und
Körnerleguminosen1
Gehalt je kg Frischmasse konventionell – 100 %
Futtermittel
Rohprotein
Rohfett
Rohfaser
umsetzb.
Energie
PEQ2
Gerste
73
96
106
99
Hafer
86
83
105
Roggen
77
95
Triticale
71
Ackerbohnen
Blaue Lupinen
Erbsen
Mineralstoffe
Ca
P
74
77
86
98
88
86
91
114
97
79
70
87
80
104
99
71
77
77
96
93
110
98
98
90
92
98
94
106
99
99
87
90
95
92
112
99
96
89
95
Analysenergebnisse der LFA MV und der LUFA MV
Rohprotein-Energie-Verhältnis in g je MJ ME
1
2
Der ungünstigere Futterwert trifft dabei auch für die Körnerleguminosen und
hier vor allem für den Rohproteingehalt zu. Dies ist bei der Rationsplanung und
-bilanzierung in der ökologischen Lämmermast generell zu berücksichtigen.
Wieviel Nutzen kann der Einsatz von Körnerleguminosen
in der ­Lämmermast bringen?
Die Nutzung heimischer Körnerleguminosen in der Tierernährung ist in entscheidendem Maße von ihrer Verfügbarkeit abhängig. Diese wird im Wesentlichen
26
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Forschung
vom Konkurrenzdruck des Getreide- und Rapsanbaus sowie vom Ertragsrisiko
des Körnerleguminosenanbaus, das durch eine relativ geringe Widerstandskraft
gegen Unkräuter und Krankheitsbefall sowie tierische Schädlinge erhöht sein
kann, beeinflusst.
Außerdem ist beim Einsatz von Körnerleguminosen als Rations- bzw. Mischfutterkomponente auf folgende Faktoren besonders zu achten:
• Gehalt an antinutritiven Substanzen, die die Futteraufnahme und die Nährstoffverwertung beeinträchtigen können
- Phenolderivate - Tannin
… Ackerbohnen, Erbsen
- Glucoside
- Vicin, Convicin
… Ackerbohnen
- Saponine, α-Galactoside … Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen
- Alkaloide
- Lupinin, Lupanin
… Lupinen
• E ingeschränkte Einsatzempfehlungen, die u. a. aus dem Gehalt an antinutritiven Substanzen resultieren:
- Ackerbohnen < 30 %
- Blaue Lupinen 10 … 30 %
- Erbsen
20 … 40 %
•H
ohe Anforderungen an die Qualität der Lagerung, insbesondere ist eine
trockene Einlagerung infolge der Anfälligkeit gegenüber Schimmelpilzen zu
gewährleisten
- TS-Gehalt > 85 % bei Ernte anstreben (event. ist nachtrocknen notwendig!).
An Mischfutter für die Lämmermast werden hohe Anforderungen hinsichtlich des
Energie- und Nährstoffgehalts gestellt:
> 16 % Rohprotein bei > 14 g RP/MJ ME (Sicherung Pansenverdauung!)
sowie
< 10 % Rohfaser.
Um diese einzuhalten, ist beim Einsatz heimischer Körnerleguminosen eine
Verdrängung von vergleichsweise billigem Getreide im Mischfutter nicht zu vermeiden (Abb. 1), wodurch die Kostenvorteile der heimischen Proteinressourcen
gegenüber Sojaextraktionsschrot z. T. verloren gehen.
Schafe - aktuell • 2/2014
27
Aus der Forschung
Abb. 1: Auswirkungen des Ersatzes von Sojaextraktionsschrot auf den notwendigen
Anteil von Rohproteinträgern im Mischfutter
- Fleischleistung von Lämmern bei Ersatz von Sojaextraktionsschrot im
Mischfutter
Die Erzeugung der vom Markt geforderten Lämmer mit gut ausgeprägter Bemuskelung der wertvollen Teilstücke (Kotelett, Lende, Keule) erfordert die optimale
Nutzung der hohen Wachstumsintensität, bei günstiger Futterverwertung junger
Masttiere. Voraussetzung ist dabei eine leistungsgerechte Ernährung über energie- und proteinreiche Futterrationen, da wachsende Tiere höhere Ansprüche an
die Futterqualität als Alttiere stellen.
In den Abbildungen 2 und 3 sind Untersuchungsergebnisse zum Einsatz von
Körnerleguminosen im Lämmermischfutter zusammengefasst. Die dabei eingesetzten Futtermischungen, die mittels einer fahrbaren Mischstation hergestellt
wurden, waren so aufeinander abgestimmt, dass nahezu gleiche Energie- und
Rohproteingehalte gesichert werden konnten.
In der Wachstumsintensität und der Futterverwertung zeigte sich die differenzierende Wirkung des angebotenen Mischfutters (Abb. 2). Das höchste
28
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Forschung
Abb. 2:Mastleistung der Lämmer bei Ersatz von Sojaextraktionsschrot als
Roh­proteinträger im Mischfutter
Leistungsniveau in der Mast (Zunahme, Futterverwertung) wurde für die Tiere
der Sojaextraktionsschrot-Gruppe (SES) ermittelt. Dagegen führte der teilweise
bzw. vollständige Ersatz von Sojaextraktionsschrot zu einer verminderten Wachstumsintensität und Futterverwertung. Die günstigsten Ergebnisse wurden dabei für
die Versuchsgruppen ermittelt, deren Futtermischung neben Lupinen (LUP) Sojabzw. Rapsextraktionsschrot (RES) sowie Trockenschlempe (DDGS) enthielten. Ein
vergleichsweise günstiges Ergebnis wiesen auch die Lupinen-Erbsen-Gruppen
(LUP+ERB) auf.
Bei der Wertung der Ergebnisse zum Schlachtertrag und zur Schlachtkörperqualität ist zu berücksichtigen, dass eine gewichtsabhängige Schlachtung mit einer
anschließenden Korrektur auf ein einheitliches Mastendgewicht (von 43,0 kg) erfolgte. Dies ist auch die Ursache dafür, dass die Schlachtkörper, unabhängig von
der verabreichten Ration, die für junge Lämmer bekannte gute Qualität aufwiesen.
Schafe - aktuell • 2/2014
29
Aus der Forschung
Dennoch traten beachtenswerte Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug
auf die Nettozunahme und Schlachtkörperqualität auf (Abb. 3), wobei auf folgende Faktoren besonders hingewiesen werden muss:
• in den Nettozunahmen spiegeln sich das Schlachtalter und damit der erreichte Reifegrad sowie die differenzierten Schlachtausbeuten zwischen den Gruppen wider;
•d
ie Nutzung von heimischen Körnerleguminosen als Mischfutterkomponente
führt in Abhängigkeit vom genutzten „Kombinationspartner“ tendenziell zu
einer verringerten Schlachtkörperqualität (Ursache: ungünstigere Konformation
sowie Verfettung → Muskel-Fett-Verhältnis).
Die günstigsten Werte bezüglich dieser Merkmale erreichten dabei die Lämmer der Gruppen SES, LUP+SES und LUP+RES. Dagegen wiesen die Tiere der
Ackerbohnen-Gruppen (ABO) insbesondere in der Schlachtkörperqualität ein
ähnlich ungünstiges Ergebnis auf, wie die Tiere der Gruppen, deren Mischfutter
neben Erbsen und Lupinen Rapskuchen (RKu) sowie Erbsen bzw. Lupinen als
alleinige Rohproteinquelle enthielten.
Abb. 3:Auswirkungen des Ersatzes von Sojaextraktionsschrot als Rohproteinträger im Mischfutter auf den Schlachtwert der Lämmer
30
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Forschung
- Ökonomische Bewertung des Einsatzes von Körnerleguminosen
Über 90 % der Markterlöse entfallen in der Schafhaltung auf den Verkauf der
Mastlämmer. Deshalb muss es das vorrangige Ziel einer wirtschaftlichen Lammfleischerzeugung sein, die vom Markt geforderten fettarmen Lämmer mit gut
entwickelter Bemuskelung der wertbestimmenden Teilstücke (Kotelett, Lende,
Keule) zu erzeugen.
Allerdings weist die Kalkulation zu wirtschaftlichen Aspekten der Lämmermast
bei Einsatz von Körnerleguminosen selbst unter der Voraussetzung eines nahezu
gleichen Energie- und Nährstoffgehaltes auf deutliche wirtschaftliche Nachteile
gegenüber der Nutzung von Sojaextraktionsschrot als alleinige Proteinquelle im
Mischfutter hin (Tab. 3).
Tab. 3:Welche Folgen hat der Ersatz von Sojaextraktionsschrot durch Körner­leguminosen auf
das wirtschaftliche Ergebnis der Lämmermast?
Auswirkungen auf
Effekt
konventionell
Mastdauer zum Erreichen marktüblicher Gewichte (43 kg)
Tage
+ 1,80 … + 15,40
Mischfutterverbrauch
kg
+ 2,80 … + 15,80
Schlachtausbeute
%
– 0,30 … – 1,68
Schlachtkörpererlös (bei 4,20 € je kg Schlachtgewicht)
€
– 0,55 … – 2,88
Marge
€
– 2,06 … – 15,50
€
+ 0,10 … + 0,80
Tage
+ 6,10 … + 17,40
Mischfutterverbrauch
kg
+ 8,20 … + 21,90
Schlachtausbeute
%
– 1,16 … – 1,91
Schlachtkörpererlös (bei 4,20 € je kg Schlachtgewicht)
€
– 1,99 … – 3,28
Marge
€
– 13,21 … – 25,14
€
+ 0,67 … + 1,28
1
Notwendiger Mehrerlös je kg Schlachtgewicht
2
ökologisch
Mastdauer zum Erreichen marktüblicher Gewichte (43 kg)
1
Notwendiger Mehrerlös je kg Schlachtgewicht 2
Erlösbeitrag zur Kostendeckung Mutterschafhaltung
zum Erreichen der gleichen Marge, wie bei Sojaextraktionsschroteinsatz als alleinige Eiweißquelle
1
2
Schafe - aktuell • 2/2014
31
Aus der Forschung
Insbesondere die um 2 bis 17 Tage verlängerte Mastdauer der LeguminosenGruppen zum Erreichen eines marktüblichen Endgewichtes führt zu einer um 4
bis 48 % verringerten Marge und beeinträchtigt damit die Wirtschaftlichkeit in
entscheidendem Maße.
Voraussetzung für ein wirtschaftlich tragbares Ergebnis der Lämmermast sind
daher hohe Zunahmen in Verbindung mit einer guten Schlachtkörperqualität.
Dies kann u. a. nur durch eine sorgfältige Rationsplanung und -bilanzierung
gesichert werden.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die Fütterung ist ein wichtiger Faktor für eine wirtschaftliche Lammfleischerzeugung. Nur durch eine leistungs- und tiergerechte Versorgung mit hochwertigen,
energie- und eiweißreichen Futtermitteln (Misch- und Grobfutter) ist die optimale
Nutzung der hohen Wachstumsintensität bei günstiger Futterverwertung der
Tiere und die Sicherung der vom Handel geforderten guten Konformation der
Schlachtkörper zu gewährleisten.
Aus den Untersuchungsergebnissen zum Einsatz von Körnerleguminosen
in der Lämmermast können folgende Schlussfolgerungen und Empfehlungen
abgeleitet werden:
•K
örnerleguminosen sind überlegt anzubauen und einzusetzen
· Vorteile gezielt nutzen
- Vorfruchtwert durch N-Bindung (Symbiose mit Knöllchenbakterien),
P-Mobilisierung, Verbesserung Bodenstruktur (Durchwurzelung) und
Humusbilanz,
- Rohproteingehalt etwa 2 – 3mal höher als bei Getreide
· Nachteile kalkulieren und minimieren
- notwendige Anbaupausen, da keine Eigenverträglichkeit!
- mangelnde Widerstandskraft gegen Unkräuter und Krankheitsanfälligkeit
- Gehalt an antinutritiven Substanzen
- hohe Anforderungen an Lagerung (Schimmelpilzanfälligkeit)
· d. h. Aufwand und Nutzen müssen ehrlich bewertet werden!
•H
eimische Körnerleguminosen sind aufgrund ihres Rohproteingehaltes als
32
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Forschung
wertvolle Rohproteinergänzung geeignet
→ im Öko-Landbau bei Eigenanbau einzige frei verfügbare Rohproteinressource!
· dabei beachten:
- mit ≈ 19 – 24 g RP/MJ ME ungünstigeres Rohprotein-Energie-Verhältnis
im Vergleich zu Produkten aus der Bioethanolgewinnung und der Ölsaatenverarbeitung (> 27 g RP/MJ ME), daher
-b
esondere Sorgfalt bei Rationsplanung und -bilanzierung
• Folgende Einsatzempfehlungen sollten unbedingt bei der Rationsplanung und
-bilanzierung beachtet werden:
· Körnerleguminosen immer als hochwertige Ergänzung zu anderen Eiweißträgern bzw. in Kombination (Öko-Landbau!) einsetzen
- ausgewogenere Nährstoffzusammensetzung des Mischfutters bei hoher
Verwertbarkeit der Energie und Nährstoffe sichern
- mögliche Wirkung verzehrsmindernder Futterbestandteile minimieren
→ Körnerleguminosen dabei gut mit Sojaextraktionsschrot kombinierbar
- Mineralstoffversorgung in „hofeigenen“ Futtermischungen beachten!
· Für effektiven Einsatz im Mischfutter sind folgende Faktoren entscheidend:
- Rohnährstoffanalyse zur gezielten Rationsplanung und -bilanzierung
- Sorgfalt bei Verarbeitung durch harte Schalen → insbesondere Ackerbohnen
- stopfende Wirkung beachten → insbesondere bei Ackerbohnen und
Erbsen
- Gehalt an antinutritiven Substanzen → vor allem bei buntblühenden
Sorten
- ganzjährige Verfügbarkeit → Anbau- bzw. Ertragssicherheit erhöhen!
•D
urch Einsatz von Körnerleguminosen ist infolge
- ungünstigerer Futterverwertung bei verringerter Wachstumsintensität
und
- damit verlängerter Mastdauer zum Erreichen marktüblicher Endgewichte
keine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Lammfleischerzeugung zu
erwarten.
Schafe - aktuell • 2/2014
33
Aus der Beratung
Betriebsauswertung Herdenschafhaltung 2013
Teil 2: Vergleich mit anderen Betriebszweigen
Friedhelm Blücher – LMS Agrarberatung GmbH
I
m Jahr 2013 wurde eine weitere Betriebsauswertung der Herdenschafhaltung
in Mecklenburg-Vorpommern durch die LMS Agrarberatung vorgenommen.
Diese knüpft an die Auswertungen des Jahres 2011 und 2012 an.
Die Auswertung des Jahres 2013 bezieht sich auf die Buchführungsunterlagen der Schafbetriebe aus dem Wirtschaftsjahr 2011/2012 bzw. dem Kalenderjahr 2012.
Im ersten Teil wurden die Daten vorgestellt und mit den Vorjahren verglichen.
Im zweiten Teil werden nun die Daten mit denen anderer Betriebszweige verglichen.
Der Betriebszweig Schafhaltung befindet sich in der Praxis im Wettbewerb
mit anderen Betriebszweigen, die wie die Schafhaltung ebenfalls auf eine Flächennutzung angewiesen sind. Gegenübergestellt wird die Schafhaltung der
Mutterkuhhaltung, der Milchviehhaltung und dem Marktfruchtbau.
Tab. 1: Abhängigkeit des Ergebnisses von den staatlichen Fördermitteln € je ha
Schafe
Mutterkühe
Milchkühe
Marktfrucht
Erträge gesamt
687
998
3 511
1 933
aus Wirtschaftstätigkeit
343
537
3 164
1 654
aus Beihilfen
344
461
365
279
8 510
937
3 064
1 323
Aufwendungen gesamt
Saldo
–164
61
404
610
Anteil aus Beihilfen
50 %
46 %
10 %
14 %
(Quelle: BZA der LMS und eigene Berechnungen)
Der Betriebszweig Schafe hat trotz des höchsten prozentualen Anteils an Beihilfen, das schlechteste Ergebnis. Die wesentlichste Ursache, ist der mit Abstand ge34
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Beratung
ringste Ertrag aus Wirtschaftstätigkeit je ha, der in der Schafhaltung zu erzielen ist.
Damit ist bei den Schafen die höchste Abhängigkeit von den Beihilfen gegeben.
Zur Verdeutlichung ist der Inhalt der Tabelle als Grafik (Abb. 1) dargestellt.
Abb. 1: Proportionen der Erträge aus Wirtschaftstätigkeit und Beihilfen, € je ha
3500
3000
2500
2000
aus Wirtschaftstätigkeit
aus Beihilfen
1500
Saldo einschl. Beihilfen
1000
500
0
Schafe
Muterk.
Milchkühe
Marktrucht
-500
Die Schafbetriebe lagen in der absoluten Höhe der Beihilfen je Hektar, in der
Auswertung 2012, nach den Mutterkuhbetrieben und den Milchviehbetrieben
erst an dritter Stelle. Ihr Problem ist die geringe Ertragskraft je Hektar.
Diese unterschiedlichen Proportionen der Erträge bei den einzelnen Betriebszweigen führen zu ebenfalls unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen
Entwicklungspotentialen. Wenn bei den einzelnen Produktionszweigen, durch
eine Verbesserung der Produktionstechnik oder durch die Preisentwicklung, der
Umsatz bzw. der Ertrag zum Beispiel um 5 % gesteigert wird, sind die Auswirkungen in der Milchviehhaltung erheblich, fallen in der Schafhaltung jedoch
kaum ins Gewicht.
Schafe - aktuell • 2/2014
35
Aus der Beratung
Andererseits wirken sich aufgrund der vorhandenen geringen Erträge aus
Wirtschaftstätigkeit, im Verhältnis zu den Beihilfen Kostensteigerungen in der
Schafhaltung am stärksten aus.
Von wesentlicher Bedeutung ist, die aus den unterschiedlichen Proportionen
abzuleitende Konkurrenzfähigkeit um landwirtschaftliche Flächen.
Tab. 2: Verhältnis der Flächenkosten zum Ertrag aus Wirtschaftstätigkeit € je ha
Schafe
Mutterkühe
Milchkühe
Marktfrucht
Erträge gesamt
687
998
3.511
1 933
aus Wirtschaftstätigkeit
343
537
3.146
1 654
aus Beihilfen
344
461
365
279
Aufwendungen gesamt
851
937
3.064
1 323
–164
61
447
610
98
118
131
161
29 %
22 %
4 %
10 %
Saldo
Flächenkosten
Anteil Flächenkosten
(Quelle: BZA der LMS)
Daraus ist zu erkennen, dass im Betriebszweig Schafe im Durchschnitt 29 % der
Erträge, die durch Wirtschaftstätigkeit erzielt werden, bereits für die Flächenkosten aufgebracht werden müssen. Dieser Wert ist um ein vielfaches höher, als bei
anderen Betriebszweigen, mit Ausnahme der Mutterkuhhaltung. Entsprechend
gering ist die Wettbewerbsfähigkeit um die Flächen.
Die Verdeutlichung der Proportion erfolgt als Darstellung in Abb. 2.
Einkommenssituation in der Schafhaltung
Den Herdenschafhaltern wird in der öffentlichen Wahrnehmung eine besondere
Rolle bei der Landschaftspflege, der Deichpflege und dem Naturschutz zugewiesen. Diese Rolle kann nur wahrgenommen werden, wenn die Herdenschafhalter
über eine nachhaltige Existenzgrundlage verfügen und im Land MecklenburgVorpommern in erforderlicher Anzahl existent sind. Wie in den Statistiken des
ersten Teils der Veröffentlichung nachgewiesen, war bisher sowohl die Anzahl
36
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Beratung
Abb. 2: Verhältnis der Erträge aus Wirtschaftstätigkeit zu den Flächenkosten €/ha
3500
3000
2500
2000
aus Wirtschaftstätigkeit
Flächenkosten
1500
1000
500
0
Schafe
Muterk.
Milchkühe
Marktrucht
der schafhaltenden Betriebe, als auch die absolute Anzahl der Schafe in M-V
deutlich rückläufig.
Als Ursache wird auf das im Durchschnitt schlechte betriebswirtschaftliche
Ergebnis und auf die geringste Konkurrenzkraft, im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Betriebszweigen, verwiesen.
Im Durchschnitt der nun bereits vorliegenden drei Auswertungsjahre, kann
eine differenziertere Auswertung vorgenommen werden.
Unterschiede stellen sich bei einem Vergleich der unterschiedlichen Rechtsformen dar. Die juristischen Personen (GmbH) sind in der Regel Tochterunternehmen
eines größeren landwirtschaftlichen Betriebes.
In der nachfolgenden Darstellung wird aufgezeigt, differenziert nach Einzelunternehmen und juristischen Personen, welcher Überschuss für Lohnkosten und
Entnahmen, in den einzelnen Auswertungsjahren, im Durchschnitt je Arbeitskraft,
zur Verfügung gestanden hat.
Schafe - aktuell • 2/2014
37
Aus der Beratung
Tab. 3: Überschuss für Lohnkosten und Entnahmen je AK
Jahr der
Auswertung
2011
2012
2013
gesamt
€ je Std.
€ je AK
(2.400)
18 487
7,70
16 350
6,81
14 938
6,22
Einzelunternehmen
€ je Std.
€ je AK
(2.400)
11 096
4,62
8 216
3,42
9 984
4,16
Juristische Personen
€ je AK, jur. € je Std.
Pers.
(2.400)
23 781
9,91
26 163
10,90
27 876
11,61
Es wurde pauschal von 2 400 Stunden, je Voll-AK, je Jahr ausgegangen.
Auffällig ist der niedrige Betrag für Entnahmen bei den Einzelunternehmen. Zu
berücksichtigen ist außerdem, dass von diesen Entnahmen auch die Zahlungen
für Steuern und Sozialausgaben zu leisten sind und ebenfalls Rücklagen für die
notwendige Nettoinvestition zu bilden sind.
Bei den juristischen Personen sind die Arbeitgeberanteile enthalten.
In der Tabellen-Übersicht (Tab. 4) werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Gruppen in den einzelnen Jahren dargestellt.
Die Gemeinsamkeit liegt vor allem in der annähernden Übereinstimmung bei der
Anzahl der Mutterschafe je Arbeitskraft.
Unterschiede bestehen jedoch in der besseren Ausstattung der juristischen
Personen mit Flächen, mit Gebäuden und in dem besseren Zugriff auf Maschinenkapazitäten.
Die an der Auswertung beteiligten juristischen Personen verfügen auch eher
über die qualitativ besseren Böden, häufig in einer besseren Lage, die eine höhere Grundfutterqualität bei günstigen Kosten ermöglichen.
Mit einem höheren Einsatz von Kraftfutter kann dadurch eine höhere Produktionsintensität erreicht werden, die sich in bei den juristischen Personen in höheren
Erträgen aus Wirtschaftstätigkeit je AK ausdrückt.
Der größte Unterschied besteht jedoch in den Erträgen aus Beihilfen je AK.
Die höheren Erträge werden einerseits durch die höhere Flächenausstattung je
AK erreicht, andererseits häufig auch durch die Beihilfeoptimierung zusammen
mit dem Mutterunternehmen des Schafbetriebes.
38
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Beratung
Tab. 4: Vergleich der Kennzahlen juristischer Personen und Einzelunternehmen
Kennzahlen je AK
Hektar
Mutterschafe Stück
Erträge je AK ges. €
dar. aus Wirtsch. €
dar. aus Beihilfen €
Aufwendungen je AK ges. €
Kennzahlen je AK
Hektar
Mutterschafe Stück
Erträge je AK ges. €
dar. aus Wirtsch. €
dar. aus Beihilfen €
Aufwendungen je AK ges. €
Kennzahlen je AK
Hektar
Mutterschafe Stück
Erträge je AK ges. €
dar. aus Wirtsch. €
dar. aus Beihilfen €
Aufwendungen je AK ges. €
dar. Kraftfutterkosten
dar. Direktkosten Pflanzenprod.
dar. Lohnarbeit
dar. Gebäudekosten
Schafe - aktuell • 2/2014
Jur. Pers.
120
372
79 353
30 792
48 562
81 625
2011
Einzel-Untern.
105
400
56 345
27 457
28 888
72 537
Differenz
–15
28
–23 009
–3 335
–19 674
–9 088
Jur. Pers.
122
330
94 376
39 898
54 478
93 881
2012
Einzel-Untern.
101
318
57 175
30 080
27 096
76 789
Differenz
–21
–12
–37 201
-9 818
–27 383
–17 091
Jur. Pers.
149
359
113 843
49 410
64 433
123 590
12 511,59
1 313,99
13 571,77
3 160,02
2013
Einzel-Untern.
114
376
67 411
34 751
32.660
86.707
5 754,84
659,37
4 389,85
1 099,90
Differenz
–35
17
–46 432
–14 659
–31 772
–36 884
–6 757
–655
–9 182
–2 060
39
Aus der Beratung
Bemerkungen im Zusammenhang mit der Wiederansiedlung
des Wolfes in MV
Die Grundlagen für die Wiederansiedlung des Wolfes sind im Managementplan für den Wolf in Mecklenburg-Vorpommern vom Juli 2010 dargelegt.
Die damit im Zusammenhang stehende Vermeidung und Minderung von wirtschaftlichen Belastungen von Tierhaltern ist in der Richtlinie vom 12.3.2013
geregelt.
Die darin aufgeführten Zuwendungen gelten für zusätzliche Aufwendungen
für Präventionsmaßnahmen und zur Schadensminderung bei Schäden an Hausund Nutztieren.
Diesen Grundschutz komplett einzuhalten, stellt für die Schafhalter eine erhebliche zusätzliche Kostenposition dar, die nicht ausgeglichen wird.
Je nach Betriebsgröße, Flächengestaltung und Herdenaufteilung entsprechend
der örtlichen Lage, können sich diese nicht erstattungsfähigen zusätzlichen
Kosten für den Grundschutz und für die Herdenschutzhunde auf 10 000 bis
15 000 € je Jahr summieren. Das entspricht u. U. dem größten Teil derzeitiger
Entnahmen für Lebenshaltung in einem Schafbetrieb als Einzelunternehmen.
Denjenigen Schafhaltern, die bisher noch ein bescheidenes Einkommen für
ihre Lebenshaltung erzielen konnten, gelang es nicht nur durch eine erfolgreiche
Produktionstechnik, sondern vor allem durch ein sehr striktes Kostenmanagement.
Zusätzliche Ausgaben, wie die Sicherstellung des Grundschutzes gegen den
Wolf oder die nicht erstattungsfähigen Kostenanteile für Herdenschutzhunde
sind für die Schäfer deshalb keine Bagatelle, sondern in ihrer notwendigen Höhe
existenzbedrohend.
Zusammenfassung
Die Anzahl der Betriebe hat in der Erwerbs-Schafhaltung in den letzten Jahren
deutlich abgenommen, darunter vor allem die Gruppe der größeren Betriebe.
Ob die Unterbrechung dieses Verlaufes von 2011 zu 2012 sich weiter fortsetzt,
ist abzuwarten. Eine Konzentration der Kapazitäten, hin zu größeren Betrieben,
ist nicht zu erkennen. Es ist bereits ein starker Ausleseprozess eingetreten. Die
40
Schafe-aktuell • 2/2014
Aus der Beratung
Situation der einzelnen Betriebe ist sehr vielgestaltig, da sich die Betriebe der
vorhandenen Situation bereits in hohem Maße anpassen mussten.
Der hohe Rückgang, sowohl der Erwerbsbetriebe bei den Schafen, als auch der
Schafbestände zeigt, dass die Anpassungsfähigkeit ausgeschöpft ist. Äußere Einflüsse wirken auf die Schafbetriebe vergleichsweise am stärksten (z. B. Beihilfen,
Pacht- und Bodenpreise, Kostenentwicklung). Es ist die geringste Konkurrenzkraft
um Flächen vorhanden und es erfolgt tendenziell eine Verdrängung von den
besseren Flächen.
Bei den Einzelunternehmen liegt im Durchschnitt eine unzureichende Einkommenssituation vor, wodurch sich eine geringe Attraktivität für eine Zukunftsorientierung
ergibt. Bei juristischen Personen als Tochterunternehmen größerer landwirtschaftlicher Unternehmen, ergeben sich offensichtlich bessere Einkommensmöglichkeiten. Diese sind durch einen besseren und sicheren Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen, bessere Nutzungsmöglichkeiten staatlicher Beihilfen sowie durch
eine intensivere Produktion gekennzeichnet.
Zusätzliche Kostenbelastungen sind durch die Wiederansiedlung des Wolfes
zu erkennen. Diese beeinträchtigen, durch ihre notwendige Höhe, besonders die
Einzelunternehmen existenzbedrohend, da bei diesen ein Einkommen nur durch
ein striktes Kostenmanagement erzielt werden kann.
Für die Stabilisierung einer erwerbsorientierten Schafhaltung ist die Einkommenssituation deutlich zu verbessern. Nach wie vor, wird von den Schafhaltern
ein Zu­schuss von 60 € je Mutterschaf, zusätzlich zu den bereits heute bereitstehenden Beihilfen, vorgeschlagen. Diese zusätzliche Beihilfe würde dazu
beitragen, die Erwerbsschafhaltung in der Fläche zu erhalten. Diese würde
Landschaftspflegeleistungen erbringen können, die die Öffentlichkeit erwartet.
Schafe - aktuell • 2/2014
41
Rezept – Leckeres vom Lamm
Asiatisches Lammgulasch
Zutaten:
1 kg Lammschulter
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1 EL Zuckerrübensirup
1 TL Zimt
1 TL Kardamom
1 TL Kreuzkümmel
½ TL Muskatnuss
½ TL Cayennepfeffer
Fett zum Anbraten
Für die Marinade:
1 Becher Schmand
3 EL Maggiwürze
2 EL Zuckerrübensirup
½ TL Ingwerpulver
2 EL Curry, Salz
Zubereitung:
Guten Appetit wünscht Asta Westphal
Zutaten für die Marinade in einer Schüssel vermischen. Lammschulter in Würfel
schneiden und unter die Marinade heben. Abdecken und über Nacht kühl
stellen.
Zwiebeln und Knoblauch mit etwas Fett in der Pfanne glasig anbraten und den
Zuckerrübensirup hinzugeben. Anschließend das eingelegte Fleisch mit der
Marinade hinzugeben und schmoren lassen. Zum Schluss mit Zimt, Kardamom,
Kreuzkümmel, Muskat, Cayennepfeffer und Salz abschmecken.
Dazu schmeckt am besten Fladenbrot.
42
Schafe-aktuell • 2/2014
Herzlichen Glückwunsch!
Jubiläen – Wir gratulieren!
nachträglich zum
65. Geburtstag
Sigrid Lückhoff-Dickhagen
aus Speuss
10. Mai
75. Geburtstag
Manfred Schmidt
aus Putbus
23. Juli
80. Geburtstag
Horst Simon
aus Elmenhorst
20. Juni
Allen Jubilaren –
auch den nichtgenannten Geburtstagskindern –
unseren herzlichen Glückwunsch.
Wir wünschen Gesundheit
und alles Gute!
Schafe - aktuell • 2/2014
43
Impressum
Schafe-aktuell in Mecklenburg-Vorpommern
Das Informationsblatt von LMS und LSZV
Herausgeberin:
LMS Agrarberatung GmbH · Graf-Lippe-Str. 1 · 18059 Rostock · Internet: www.lms-beratung.de
Redaktionskollegium:
• Sophie Düsing (Vorsitz, Layout und Anzeigen) · LMS Agrarberatung GmbH
Tel.: 0381 877133-36 · Fax: 0381 877133-70 · E-Mail: [email protected]
und
Friedhelm Blücher · LMS Agrarberatung GmbH · Büro Schwerin · Waldschulweg 2
19061 Schwerin · Tel.: 0385 39532-32 · Fax: 39532-44 · E-Mail: [email protected]
• Dorit Hager und Hans-Ullrich Hoffmann
Landesschaf- und Ziegenzuchtverband MV e. V. · Karow · Zarchliner Str. 7 · 19395 Plau am See
Tel.: 038738 73071 · Fax: 73050 · Handy (Hager): 0160 90710231
E-Mail – Dorit Hager: [email protected]
E-Mail – Hans-Ullrich Hoffmann: [email protected]
Internet: www.schafzucht-mv.de
• Rotraud Geiger · Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. ·
Bildung/Verbraucherschutz/Nebenerwerbslandwirtschaft
Trockener Weg 1b · 17034 Neubrandenburg
Tel. 0395 4309227 · Handy: 0172 1673774 · [email protected]
www.bauernverband-mv.de
• Dr. Jörg Martin · Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV (LFA)
Institut für Tierproduktion · Wilhelm-Stahl-Allee 2 · 18196 Dummerstorf
Tel.: 038208 630329 · Fax: 630311 · E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise: viermal jährlich
Preis: Jahresabonnement: 25,00 EUR inkl. MwSt. und Versand
Titelfoto: Weidezeit – aufgenommen von F. Blücher
Redaktionsschluss: Schafe-aktuell, Heft 3/2014: 06.08.2014 · Heft 4/2014: 10.11.2014
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Schafe-aktuell • 2/2014