MARKT Buchhandel City-Marketinq sorqt für Action in Innenstädten
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MARKT Buchhandel City-Marketinq sorqt für Action in Innenstädten
MARKT THEMA DER WOCHE Buchhandel City-Marketinq sorqt für Action in Innenstädten. Kindertaqe und Prosecco-Meilen locken Flaneure und Kauflustiqe. Nur qemeinsam, wissen Buchhändler, hält der Standort City im Wettbewerb mit. M odewoche, heitstag, Gesund- Straßentheater- festival: In IngoIstadt wird Shopping zum aktionsreichen Ausflug. Dafür, dassin der Einkaufsmeile der bayrischen Stadt immer etwas los ist, sorgt der Citymarketingverein IN-City. Zu seinen 250 Mitgliedern gehört auch das Bücherzentrum SchÖnhuber, das die Bemühurigen um eine attraktivere Innenstadt aus eigenem Interesse tatkräftig unterText: Sabine Schwietert 10 5-2003 börsenblatt stützt »Wir machen Vorschläge und bringen uns in Aktionen ein, mit denen wir uns gegen die Einkaufszentren am Stadtrand behaupten wollen«, erläutert Geschäftsführer Wolfgang Saatze. City-Marketing in IngoIstadt (120000 Einwohner) heißt aber nicht nur frequenzsteigernde Events zu schaffen, sondern auch für Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt zu sorgen, eine ansprechende City-Gestaltung- zu realisieren und den MarketingMix über eine lmmobilienbörse zu steuern. Mit dem Projekt »ArtRopping« will IN-City Kunst in leer stehende Läden bringen, was Saatze für eine sehr .gI;LteIdee hält Profitieren konnte er von »Art Hopping{( bisher jedoch nicht Schräg gegenüber von Schönhuber gap es mehr als neun Monate ein leeres Geschäft ganz ohne Kunst, weil der Vermieter mit der Zwischennutzung nicht einverstanden war. In Heller urid Cent lässt sich City-Marketing sowieso nicht aufrechnen. Saatze generiert nur bei Großveranstaltungen im Zusammenhang mit verlängerten >- MARKT THEMA DER WOCHE )10- Ladenöffnungszeiten zusätz- marketingverbände, lichen Umsatz. Dass die Belange vermitteln der Innenstadt geregelt werden, Mitglieder«, weiß Thomas Grund- gerückt werden sollen. Schließ- ist ihm Mitgliedsbeitrag persönlichen Einsatz wert. mann, Inhaber der Universitätsbuchhandlung Bouvier, Bonn. lich sind gerade die Kulissen das, .was den Einkaufszentren auf der und Lobbyarbeit trägt Früchte die Erfolge zum Rathaus die baulichen Klein- können, finden auch ode der Stadt in den Mittelpunkt Das sieht man auch zwischen Weser und Ems so. Der Oldenburger Buchhändler Florian Isen- grünen Wiese fehlt Auf ihre Kultur setzt auch die Leine-Stadt Hannover. Nach der see etwa freut sich über die Stadtfeste und die damit verbundene Frequenzsteigerung. Noch wichtiger ist ihm aber die Funktion des Expo 2000 musste sich die Region neu positionieren. Um die Weltausstellung als Startrampe zu nutzen, wurde dafür die Hanno- »Ich bin in ständigem Kontakt mit Kaum ein Buchhändler geht davon aus, dass die Umsätze durch sein Engagement im City-Marke- Stadtverwaltung, Wirtschaftsförderung, Gewerbetreibenden und Bürgergruppen « Rainer Lisowski, ting nach oben schnellen. Dafür 1997 gegründeten City-Manage- ver Marketing GmbH gegründet, sind die meisten Projekte, wie Verkehrsführung oder Gestaltung der öffentlichen Plätze, zu all- ment Oldenburg e.V: (CMO) als politisches Sprachrohr. Die Kaufmannschaft -darunter auch eine übergreifende MarketinggeseIlschaft, die die vorhandenen Ansätze und Initiativen bündelt gemein und langfristig angelegt. fdie Buchhandlungen Anna Thye, Im Vordergrund stehen Pflege, Thalia- finde und Werbung für die Innenstädte im Verband sehr I und in eine gemeinsame Richtung lenkt Leitthema: die VerknüpI fung von Kultur und City-Marketing Oldenburg sowie gemeinsames Handein und eine starke Lobby. »Ebensowie jedes Einkaufszentrum brauchen vielleichter Ge-~ .»Ebenso wie jedes hör. »Auch' .In wenn der CMO Ernkaufszentrum Einkaufserlebnis. der privatwirtschaftlich organi- auch die Innenstädte ein Marke- nicht sierten ting, um sich gegenüber der Konkurrenz auf der grünen Wiese zu behaupten«, sagt Dieter Schor- meine Meinung vertritt, so vertritt er mit Innenstä.dte ein ..die MarketIng, um SIC ~3o-Mitgliedem- -~-zu und Börsenvereinsvorsteher.leter Erfolgreiches bündelt die Möglichkeiten allerl 'IBeteiligten und sorgt dafür, dass immer brauchen doch den EinZel- D ." handel, der so I auch behaupten«( J c onnann mehr Gewicht bekommt«, sagt Isensee. 5-2003 börsenblatt City-Marke- ting-Gesellschaftsind Stadt und die Wirtschaft gleich-~berechtigt h die Kunden ihre Einkäufe lieber in In ständigem Kontakt mit Stadtder Innenstadt als in den Einkaufsverwaltung, Wirtschaftsfördezentren am Stadtrand tätigen -rung, Verkehrsverein, GewerbeIweil in der City das Geldausgeben treibenden und Bürgergruppen 12 die vertteten: Die im Verein . City- I Gememschaft Hannover organisierten Einzelhändler (105 Mitglieder, 5000 Arbeitsplätze, Gesamtumsatz rund 700 Millionen Euro) waren sofort als Gesellschafter mit dabei- eben mehr Spaß macht Dafür / braucht es finanzielle Mittel, die zu einem großen Teil über die Bei- kümmert sich nun Rainer Lisowski um die Belange des HandeIs in der norddeutschen Universitäts- träge der Mitglieder aufgebracht werden müssen. »Unserer Erfahrung nach hängt die Akzeptanz der City-Marketing-Institutionen stadt (155000 Einwohner). Die Palette reicht von der Weihnachtsbeleuchtung bis hin zu mehr Parkplätzen. Isensee, der davon ab, ob es gelingt, für die Beteiligten eine Rendite oder wenigstens Kostendeckung zu >erwirtschaften«<, konstatiert Florian Birk, Diplom-Wirtschaftsgeo- in seinem 140 Quadratmeter großen Geschäft neben Büchern (60 Quadratmeter) auch Damenoberbekleidung und Kunsthandwerk verkauft, schwärmt Fünf Ha1moveraner Buchhandlungen, darunter Marktführer Schmorl & von Seefeld sind dem Verein angeschlossen. Das Ergebnis jedoch befriedigt Schmorl & von Seefeld-Prokurist Friedhelm Mörke noch nicht. Überregionale Anzeigenkampagnen etwa hätten graf und Vorsitzender der Bundesvereinigung City- und Stadt- noch heute von der Kunst-Marketing-Aktion Oldenburg Arte vom kaum Publikum nach Hannover gezogen. Umso zufriedener ist marketing Deutschland. vergangenen, Jahr: »Diese Aktion Für die Sortimenter liegt die Leistung der örtlichen Marketingverbände vor allem in der Lobby- hat für viel Außenwirkung gesorgt«i lobt der Kaufmann. Lob dürfte es auch für die in die- Mörke mit »seinem« City-Manager-'Dirk Aigner: »In ihm haben wir jemanden, der jederzeit den arbeit Schließlich verfolgt eine sem Herbst geplante Veranstal- Stadtnebenmonetärenauchsoziale und kulturelle Ziele. »Stadt- tung »Oldenburger Kulissen« geben, bei der vom Museum bis Sortimenter Erlebniswelt forcieren Innenstadt Kontakt zum richtigen Ansprechpartner bei der Stadtherstellt.« Allein dafür lohne sich der Mitgliedsbeitrag. Darum, wie man den Bürger in die vom Speckgürtel eingeschnürten Innenstädte bekommt, bemÜhen sich in Deutschland etwa 150 hauptamtliche City-Manager mir prall gefüllten Event, Kalendern. Es muss etwas stattI finden in der Stadt, damit der Ein- angekommen ist die~ -Meilf::Die lniienstadtgeI schäfte begrüßten ihre Kunden an diesem Tag mit einem Gläschenprosecco. Im Trubel Großstadt der bestehen kauf zum Vergnügen wird: Mode~, Frühlings-, Kunst-, KinderIn kleineren Städten hat das und literaturfeste sollen von FiliaCity-Marketing vergleichslisten standardisierte Fußgängerweise leichtes Spiel. Kaum ins zonen, die von Billiganbietern Gewicht dagegen fällt der und Leerständen durchsetzt sind, i Event- Tam- Tam zur Kundenvergessen lassen. Und für die i bindung beim City-Marketing Parkplatzsuche entschädigen. I in einer Großstadt wie Köln Kaufentscheidend-~al ist ~ die Innen'idte -:!!1it ihren .1<.Ylilli.!l-YDd r:vents bTeten:"-Die Bemühungen ~ ,"""" uni.--E-w:lkti{)nsleist~~~?"---~e "Sicherheiti .-.0.'"~, Sauberkeit ,-.. " und ~ Hellig- keit gehören mittlerweile zum '~StafiQäfd:Auch die für den Buch~:!f-~~D..-~~~~~~ problematischen City-Card~ SInd ; II, JI ~ureinPUZZ1.esteifichendes.P;oil; )ekts »attraktive Innenstadt«. Es A geht um L~teme und City- / I! Logis~ie organlSati~~=y@-~chstpres~ichtigen, ~~:Jijii:iiglOriäle.-Urid::auch ~ 11 ~ ;! ebenso wie Oldenburg der CMO komplett in über Mitgliedsbeiträge [manziert, , muss vom Schirmverleih über einen Zustellservice bis zur lKinderbetreuung praktische Annehmlichkeiten bieten, um wahrgenommen zu werden. 2003 stehen für Vereinsgeschäftsführer Michael Maletz etwa die Projekte »Kölle Putzmunter« (Sauberkeit) oder »Auf die überrgg!Qll-ale-Sta~twefbung;-1:tlIl Plätze B~chen-Mixr---Gfffi1:lfl,gsze.i~n zung : und Serviceleistungen. All das I i muss orgari1'Siert,vor allem aber " hier ist sowieso immer was los. Der vor sechs Jahren gegrÜndete Verein City-Marketing Köln (200 Mitglieder), der sich ...« (Gestaltung öffentlicher Programm. Bouvier- und Plätze) undNutauf dem Gonski-lnhaber leiter Richard Feldmann denn auch im Vorstand des Vereins City-Marketing Bonn. Im ersten Quartal tut sich für Einkaufsbummler trotz CityManagement wenig in den Einkaufsstraßen. Ideen, etwa für spektakuläre lichterwochen, sind vorhanden, doch angesichts schmaler Budgets investieren die koordiniert werden. Dafür müsn die unterschiedlichsten Akteure in einer Stadt auf eine Unie Thomas Grundmann ist dennoch Mitglied im Verein City-Marketing in Köln, ebenso wie in der gebrachtwerden. Dass der Einzelhandel auch ohne Verein und City-Manager etwas für seine Stadt tun kann, zeigt lnteressengemeinschaft der Einkaufsstraße Neumarkt. Als Gesprächsforen seien diese Organisationen unabdingbar. yerantwortlichen lieber »in Züge, die bereits fahren«, so Peter Haas, City-Manager in IngoIstadt. Die nächsten Wochen werden etwas stiller sein als sonst. Doch die Ruhe hält nicht an. In Hannover rüs- das Beispiel Gießen (73000 Ein- Nach wie vor zeichne sich der ten sich die Fans für die große wohner). Hier formierte sich vor drei Jahren die Gruppe Pro Gießen, die heute von etwa 200 Bürgern und Geschäftstreibenden unterstützt wird. Das gemeinsame Engagement für die lnnen- Einzelhandel dadurch aus, dass er einzeln handelt. Grundmann: »Das ist die Bürgerbeteiligung, die wir leisten müssen. Wer das als Einzelhändler nicht tut, darf sich auch nicht beschweren, wenn in Techno-Parade am I. März. Thorn:'asGrundmann geht auf Nummer Sicher und hat die KöIner s~dt mündete in Aktionen, wie Kunst in der City, die Vortragsreihe Architektur in Gießen, einen regelmäßigen Krämermarkt und die Organisation verkaufs- seiner Stadt etwas schief läuft.« Die Wirkungsmöglichkeiten in der Millionenstadt hält er jedoch für begrenzt -im kleineren Bonn lasse sich da schon mehr ausrich- offener Sonntage. Besonders gut ten. Hier sitzt Bouvier-Geschäfts- Hot in the City: Ob »Eine Stadt liest ein Buch« (oben) oder die Toten Hosen beim RosenmontagszugAttraktionen locken Besucher in die Innenstädte Karnevalszüge in Eigenregie bereits mit Wurfmaterial -Taschen y aus seiner Buchhandlung -ausgerüstet. So richtig werden die Kassen aber wohl nur bei denen klingeln, die auch Clownsnasen und Kreppel verkaufen. 1!1 5-2003 börsenblatt I 13