Fisch.Zeit 1/2014 - Landesfischereiverband Steiermark

Transcrição

Fisch.Zeit 1/2014 - Landesfischereiverband Steiermark
Fisch.Zeit
...Natur erleben nützen schützen Mitteilungsblatt des LFV Stmk
Landesfischereiverband
Steiermark
Ausgabe 1/2014
Fisch . Zeit
1/2014
Liebe Mitglieder,
liebe Fischerfreunde!
Bald ist es wieder so weit. Die Fischsaison kann beginnen. Doch zurückblickend auf die Entwicklung der
letzten Jahre schauen wohl viele mit
gemischten Gefühlen in die Zukunft.
Dass die Fischbestände stetig zurückgehen, kann jeder der oft „am Wasser
ist“, aus eigener Erfahrung berichten.
Aber nunmehr wissen wir es auch offiziell auf Grundlage der Daten, die im
Rahmen der Gewässerzustandsüberprüfungsverordnung (GZÜV) erhoben
werden.
Die Ergebnisse der GZÜV sind zwar
nicht in allen Details direkt auf die fischereiliche Bewirtschaftung eines Gewässers umzulegen, aber sie lassen
dennoch eine gute Schätzung über die
Situation der Fischbestände zu. Und
diese besagen, dass wir in sehr vielen
Gewässern der Steiermark sowohl ein
Defizit an Fischbiomasse als auch an
Artenvielfalt haben.
Titelbild: Josef Melcher
„Obere Forellenregion klein“
Natürlich ist es so, dass diese Situation nicht nur einem Verursacher
zuzuschreiben ist. Es ist sicher ein
Zusammenwirken vieler verschiedener
Faktoren, die für den fischbiologischen
Niedergang unserer Gewässer verantwortlich sind.
Wir könnten uns endlos darüber streiten wer Schuld ist und ob die Argumentation allen wissenschaftlichen und
sonstigen Kriterien genau entspricht:
Nur es ändert nichts an der Tatsache,
dass es so ist.
Der Ansatz müsste vielmehr lauten:
Was können wir tun um diese Situation zu ändern, was ist notwendig um
unsere Gewässer in Ihrer vielfältigen
Funktion zu erhalten. Und dabei spielen die im Wasser lebenden Organismen und Lebewesen - also auch die
Fische - eine entscheidend wichtige
Rolle. Nicht umsonst wird die Qualität
eines Gewässers auch in der EU Wasserrahmenrichtlinie bzw. in unserem
Wasserrechtsgesetz im unmittelbaren
Zusammenhang zur Dichte und zur
Artenzusammensetzung der Fischpopulationen gesehen.
Ich wünsche uns allen, dass wir nicht
die letzte Generation sein mögen,
die das Erlebnis der Fischerei, der
Auseinandersetzung mit den Gesetzen
der Natur und der Erholung in einer
intakten Landschaft erfahren hat.
In diesem Sinne ein
Ein herzliches Petri Heil!
Ihr
Fritz Ebensperger
Fisch . Zeit
Seite 1
1/2014
Liebe Mitglieder des Landesfischereiverbandes Steiermark!
Ich bin Ihr Ansprechpartner im
LFV und freue mich, Sie bei
der Durchsetzung Ihrer Interessen unterstützen zu dürfen.
Ein paar Worte zu meiner Bürotätigkeit gemeinsam mit Frau
Hermine Posch im vergangenen
Jahr:
Viele aufgebrachte Fischer
klagten über das Problem der
Prädatoren.
Als aufmerksamer Beobachter
und passionierter Nutzer unserer
Fisch- und Wildbestände verstehe ich die derzeitigen Probleme
um unsere Gewässer nur allzu
gut.
Einige persönlichen Gedanken
zu diesem Problem:
Der Rückgang unserer Fischbestände hat sehr komplexe
Ursachen, nicht nur die Prädation allein ist schuld daran. Vielmehr verhindert sie zumeist das
Erholen der Fischbestände in
ohnehin schon geschädigten Gewässern. Tatsache ist aber, dass
in kleinen Bächen, wo der Fisch
kaum Fluchtmöglichkeiten hat die gesamten größeren, laichfähigen Fische vom Fischotter
dezimiert werden - dass es dort
bald gar keine reproduzierenden
Fischbestände mehr geben wird.
In größeren Gewässern sieht es
sicherlich etwas anders aus.
Es ist mir aber auch bewusst,
dass uns das Problem Fischotter nie mehr verlassen wird.
Zudem ist im Naturschutzgesetz, wie auch im Jagdgesetz
derzeit noch keine Möglichkeit
zum Abschuss gegeben. Da
müssten unsere Politiker den
Mut haben, eine gesetzliche
Regelung zu beschließen...
Eine Abschuss- oder Fangerlaubnis würde für die Fischereiberechtigten eine große Hilfe
darstellen, um wieder positiv in
die Zukunft blicken zu können.
Dann könnten vielleicht auch
unsere Kinder wieder an einem
lebendigen Bach aufregende
Erlebnisse sammeln.
Allzu selten ist es zudem der
Fall, dass Jäger sich dem
Problem der Fisch-Prädatoren
annehmen. Der Jäger von
heute hat keine Zeit sich
diesem Problem der Fischer zu
widmen.
Wenn bei ca. 29.000 km Fließgewässern in der Steiermark
- im Fall dass es erlaubt wäre
- ohnehin nur an einzelnen Revierabschnitten die Prädatoren
dezimiert werden würden, ist
von keiner flächendeckenden
Bedrohung einer Art zu sprechen.
Es soll auch nicht unerwähnt
bleiben, dass die Ausbreitung
der Krebspest in der West- und
Oststeiermark eine traurige
Entwicklung darstellt und mit
der Zunahme der Fischotterbestände einher geht. Eine
Übertragungsmöglichkeit der
eingekapselten Krebspesterreger
im feuchten Fell, im nassen
Gefieder oder über den Kot von
Fischprädatoren ist schließlich
belegt.
Das Arbeitsspektrum
Im vergangenen Jahr machten
einige Mitglieder erfolgreich von
der Rechtsschutzversicherung
Gebrauch, und wir konnten viele
Anfragen bzgl. Fischerprüfung,
Kartenausgabe und Fischereimöglichkeiten beantworten.
Hilfestellung bei Teichanlagenbau,
Fischzuchten, Fischkrankheiten
sowie Problemen bei Baumaßnahmen am Gewässer waren an
der Tagesordnung.
Wir haben Stellungnahmen zu
Bauvorhaben an Gewässern in
den einzelnen Bezirken abgegeben und den LFV in einigen
Konzeptbesprechungen - zumeist
im Hochwasserschutz - vertreten.
Ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!
Petri Heil!
Josef Melcher
AUSTRIAN FISHING SHOW 2014 - Die Messe am Wasser
Schwarzl See
Samstag 05. April 2014
Sonntag 06. April 2014
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 2
Fischen bedeutet Naturerlebnis und Abenteuer
JungfischerInnen sind die Naturschützer
von morgen!
„Fischen ist fad!“, diese oft
geäußerte Meinung wird bei
Fischertagen bzw. Jugendcamps eindeutig widerlegt. Immer wieder hört man auch das
Jammern: „Die Jungen sitzen
doch nur vor dem Computer!“.
Man muss sie weglocken und
sie ihre technischen Geräte
einfach vergessen lassen, ihnen „natürliche“ Alternativen
zur technischen „Kunst“welt
anbieten.
Österreich ist ein wirklich schönes Land mit einer Vielzahl von
Gewässern wie Bächen, Flüssen, Seen und Teichen. Auf all
dies können wir stolz sein. Und
dieses Bewusstsein sollten wir
unserer Jugend weitergeben.
Den jungen Menschen den Aufenthalt in der Natur mit Erlebnis
am Wasser, verbunden mit
Abenteuer, Spannung und Erfolgen, und ihnen die Sache
im wahrsten Sinn des Wortes
„schmackhaft“ zu machen,
all dies ermöglicht die Angelfischerei.
Die Beschäftigung mit den natürlichen Zusammenhängen und
das Lernen von biologischen
Inhalten geschieht automatisch
nebenbei, da nur mit diesen
Kenntnissen der Fangerfolg in
naturnahen Revieren möglich ist.
Der richtige Umgang mit der
Natur kann am besten direkt in
der Natur erlebt und vermittelt
werden. Wird man dann noch
mit dem Fang eines schönen
Fisches belohnt, so ist das eine
wunderbare Erfahrung und Erfolgserlebnis.
Sprachunterricht gibt es auch:
„Soooo groß war der Fisch!“
„Sooooo schön wars!“ „Soooo
gut hat‘s geschmeckt.“ Ein bisschen Anglerlatein und zufriedene Gesichter zeigen, wie
man die Jugend für die Natur
begeistern kann.
Angelfischerei bedeutet nicht
nur „Fische fangen“. Fischartenund Gewässerschutz hängen
damit untrennbar zusammen.
Erwische ich die Elritze?
Lernen in freier Natur macht Spaß!
Bild: Alfred Klafl, Fischereiverein Liezen
Wetteifer gehört auch dazu!
Der Erhalt unserer letzten frei
fließenden Gewässer, der Schutz
vor dem übermäßigen Ausbau der
Wasserkraft und die Erhaltung
unserer Fischarten, das sind die
Anliegen der Angelfischer.
Alle JungfischerInnen, die
spannende Tage am Wasser
verbringen konnten, sind die
Naturschützer von morgen,
denn sie haben Natur gelebt
und deren Bedeutung erkannt.
Text: Presseinformation des ÖKF
Bild: Paul Wegschaider
Bild: ÖKF
Fisch . Zeit
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1/2014
Kormoran: Abschussbewilligungen 2013/14
wurden nur teilweise erteilt
Zur Situation in der Steiermark im
letzten Jahr möchten wir gerne
einige Fakten bekanntgeben:
Seitens des Landesfischereiverbandes wurden für die Saison
2013/2014 wieder Anträge zur
naturschutzrechtlichen Ausnahmebewilligung zum Abschuss
von Kormoranen gestellt.
Die Bewilligung wurde seitens
der Abteilung13 Amt der Steiermärkischen Landesregierung primär nur für kommerzielle Teichwirtschaften und Fischzuchtanlagen und am Fließgewässer Enns
und Salza erteilt. Zusätzlich
wurden nach Rücksprache mit
Frau Dr.Pildner-Steinburg an
einzelnen Fließgewässern, welche zur Mutterfischzucht genutzt
werden und an kommerziellen
Teichwirtschaften noch Bewilligungen nachgereicht.
Winter
2007/2008
2008/2009
2009/2010
2010/2011
2011/2012
2012/2013
Um für die Saison 2014/2015
wieder mehr Ausnahmebewilligungen auch an steirischen
Fließgewässern zu bekommen,
empfiehlt der Landesfischereiverband bei den Anträgen die
Nutzung der Gewässer besser
zu beschreiben. Dazu gehören
z.B. auch wirtschaftliche Daten
wie z.B. aus Verpachtung und
Verkauf von Fischereilizenzen,
Wertbestimmungen durch Entschädigungszahlungen, Besatzkosten und diverse Kostenaufwendungen an betroffenen
steirischen Fließgewässern, um
besser darzustellen, welchen
finanziellen und sportfischereilichen Wert das Gewässer
darstellt und somit ein positiver
Bescheid eher als gerechtfertigt
erscheint.
Anträge zum Abschuss von
Kormoranen und Graureihern
2014/2015 kann man von unserer Homepage
www.fischereiverbandsteiermark.at herunterladen.
Information zu den vergangenen Jahren:
Kormoran und Graureiher
Statistik der gemeldeten Abschüsse
Wieviele erlegte Kormorane
und Graureiher wurden in der
Abschussmeldung für Niederund Raubwild der Steirischen
Landesjägerschaft gemeldet:
Winter
1998/1999
1999/2000
2000/2001
2001/2002
2002/2003
2003/2004
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
2008/2009
2009/2010
2010/2011
Kormorane
80 Stück
108 Stück
184 Stück
170 Stück
125 Stück
41 Stück
Graureiher
39 Stück
80 Stück
81 Stück
92 Stück
72 Stück
76 Stück
105 Stück
51 Stück
47 Stück
55 Stück
59 Stück
53 Stück
56 Stück
Kormorane in Gleinstätten
Bild: Hans Ljubic
Info: Strafrahmen bei Tötung eines Fischotters
Der Strafrahmen ist nur verallgemeinert im Steiermärkischen Naturschutzgesetz festgelegt.
Auszug aus § 33 Strafen:
(1) Wer durch Handlungen den
nach diesem Gesetz erlassenen
Verboten zuwiderhandelt, begeht, sofern die Tat nicht nach
anderen Bestimmungen mit
strengerer Strafe bedroht ist,
eine Verwaltungsübertretung und
ist von der Bezirksverwaltungs-
behörde mit einer Geldstrafe bis
zu € 15.000,- zu bestrafen.
(Für einen Fischotter wäre die
Strafe von ca. € 1800.-).
Dieses Verbot gilt auch für Jagdausübungsberechtigte.
Jagdrecht:
Der Fischotter unterliegt nicht
dem Jagdrecht.
Bei der Erlassung von Verordnungen ist aber die steirische
Landesjägerschaft anzuhören.
Erfolgt nach einer Tötung durch
einen Jäger keine Anzeige
durch den Jagdberechtigten bei
der Landesjägerschaft, ist keine
Strafverfolgung möglich.
In mehreren bekannten Fällen
ist durch solche Gesetzeslücken
bisher noch keine rechtliche
Verfolgung eines Jägers möglich
gewesen.
Text: Josef Melcher
Fisch . Zeit
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Krebspest an der Schwarzen Sulm
ohne Nachweis von Signalkrebsen
Aufgrund eines alarmierenden
Steinkrebssterbens im Natura
2000 Gebiet an der Schwarzen
Sulm im Herbst 2013 werden
auf Anregung der Steiermärkischen Landesumweltanwältin Frau HR MMag. Ute Pöllinger einige wichtige Informationen über die "Krebspest"
veröffentlicht.
Die Krankheit
Der Erreger der sogenannten
Krebspest ist der mit Besatzkrebsen aus Amerika eingeschleppte primitive Schlauchpilz Aphanomyces astaci.
Dieser Pilz vermehrt sich über
Sporen. Im Wasser sind diese Zoosporen mittels Geißeln
frei beweglich. Setzt sich eine
Spore auf einem heimischen
Flusskrebs fest, wird sie zur
Zyste und bildet Pilzausläufer,
die in den Krebs eindringen.
Die heimischen Flusskrebse
besitzen keine Abwehrmechanismen, d.h. sie werden völlig
vom Pilz durchwachsen und
gehen zugrunde (Sterblichkeitsrate annähernd 100%). Es
gibt für diese Krankheit keine
Behandlung.
Amerikanische Arten (z. B.
Signalkrebs) sind immun gegen
die Krebspest, da sie im Laufe
der Evolution Strategien gegen
den Pilz entwickelt haben. Sie
kapseln sofort nach Eindringen
der Pilzhyphen diese ab, sodass
ein Weiterwachsen unterbunden wird. Die amerikanischen
Krebsarten, insbesondere die in
den 1970er Jahren in Österreich
bewusst ausgesetzten (2000 Exemplare) Signalkrebse fungieren
daher als gefährliche (Haupt-)
Überträger der Krebspest und
sind maßgeblich für die Dezimierung der heimischen Krebsvorkommen der letzten Jahrzehnte
verantwortlich.
Von der Krebspest infizierte
Flusskrebse sterben gewöhnlich
abhängig von den Wasser-
Bild: Dr. Renate Simbeni
temperaturen nach ein bis fünf
Wochen. Die Ausbreitung der
Krebspest hängt stark von der
jeweiligen Situation ab. Sind die
Krebsbestände dicht, d.h. kommt
es oft zu Kontakt zwischen
einzelnen Individuen, breitet sich
die Krebspest schneller aus als
in Gewässern mit einem Vorkommen einzelner Tiere.
In Gewässern, in welche bereits
der Signalkrebs als latenter
Überträger vorgedrungen ist,
kann mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krebspest
von durchschnittlich 4 km / Jahr
gerechnet werden. Dies entspricht dem Wanderverhalten
von Signalkrebsen in Gewässersystemen.
Bis vor wenigen Jahren ist man
davon ausgegangen, dass alle
amerikanischen Flusskrebse
Träger von A. astaci sind und
dass eine Infizierung mit der
Krebspest für alle europäischen
Flusskrebse tödlich ist. Neueste
Forschungsergebnisse beweisen
jedoch, dass diese Annahmen
nicht uneingeschränkt richtig
sind. Am Institut für Umweltwissenschaften der Universität
Koblenz-Landau in Landau/Pfalz
wurden koexistierende Populationen von europäischen und
amerikanischen Flusskrebsarten
umfangreich untersucht und es
konnte festgestellt werden, dass
diese Populationen frei vom
Erreger der Krebspest sind.
Die untersuchten Koexistenzen sind also möglich, weil
nicht alle amerikanischen
Flusskrebse mit A. astaci infiziert sind! Belegte Ausnahmen
in der hohen Durchseuchungsrate amerikanischer Krebse gibt
es jedoch nur wenige. Diese
Ergebnisse sind zunächst positiv,
machen aber auch klar, dass die
reale Situation weitaus komplizierter ist, als bisher gedacht.
Neben der Übertragung durch
amerikanische Flußkrebse dürften fischereiliche Aktivitäten ein
weiterer wichtiger Faktor hinsichtlich der Übertragungswege
sein. Die Sporen des Pilzes A.
astaci können außerhalb des
Wirtes mehrere Tage überleben
- insbesondere wenn sie sich
in feuchtem Milieu befinden. In
Wasser überleben die Sporen
bis zu 2 Wochen, in trockenem
Milieu bis zu 2 Tage.
Daher stellt jegliches in einem
verseuchten Gewässer benutztes Fischereigerät eine
potentielle Gefahr dar - von
der Angel bis zum Kescher,
vom Boot bis zu Gummistiefeln - auch wenn diese erst
Tage später in ein Gewässer
mit einheimischen Krebsen
verbracht werden!
Fisch . Zeit
Seite 5
Auch bei einem geplanten Fischbesatz sollte auf eine Herkunft
der Fische aus unbelasteten
(frei von amerikanischen Flußkrebsen) Gewässern geachtet
werden.
Im Zusammenhang mit Fischbesatz ist an die Gefährdung
durch kontaminiertes Transportwasser zu denken (Fische
aus "verseuchten Gebieten").
Wasservögel und Fischotter
können beim Wechseln von
einem Gewässer zum nächsten
möglicherweise den Erreger
in anhaftenden Wassertropfen
mittragen. Prinzipiell stellt jedes
Tier, das von einem Gewässer
zum nächsten wechselt, einen
potentiellen belebten Vektor dar.
Es kommen natürlich auch infizierte Krebse der empfänglichen
Arten selber als lnfektionsquelle
in Frage. Sie werden evtl. Beute
von Beutegreifern. Bei Vögeln
ist an ein Verlieren der Beute im
Flug, oder ein Heraufwürgen
der Beute an anderer Stelle zu
denken. Infizierte Tiere können
- solange sie sich noch nicht im
fortgeschrittenen Stadium der
Erkrankung befinden - durch
eigenes Wanderverhalten zur
Ausbreitung beitragen.
Neben dem Stromabwärtsfließen
von Sporen können außerdem
auch Krebse selbst stromaufoder -abwärts wandern oder moribund mitgeschwemmt werden.
Möglichkeiten zur Prävention
von Krebspestausbrüchen
Als Desinfektionsmaßnahmen
kommen neben dem Einsatz herkömmlicher Desinfektionsmittel,
wie z. B. Jodoform, eine Reihe
anderer, durchaus praktikabler
Methoden infrage.
1/2014 Literaturquellen:
-Natura 2000: Schwarze und
Weisse Sulm "Untersuchung
der Steinkrebspopulation" Dr.
Renate Simbeni i.A. der LUAW
2013
-Buch "Österreichs Flusskrebse"
Eder & Hödl
Bild: Dr. Renate Simbeni
Die einfachste dürfte das
schlichte Durchtrocknen von
Fischereigerätschaften über
48 Stunden sein. UV-Bestrahlung, und damit Sonnenlicht,
beschleunigt die Wirksamkeit
dieses Verfahrens.
Auch Wärme- oder Kälteeinwirkung tötet den Erreger nach gewisser Zeit ab (Tiefgefrieren bei
-20°C: nach 2 Stunden; Wärmebehandlung bei 30°C: nach 30
Stunden). Zu beachten ist, dass
die entsprechende Behandlung
alle Stellen des betreffenden Geräts erreicht, das heißt, dass es
sich - am Beispiel der Trocknung
- um ein Durchtrocknen handelt.
Dies kann, je nach Gerätschaft,
etwas schwierig sein (Angelschnur auf der Rolle; Netze;
Boote mit versteckten Wassernestern etc.)
Verhalten bei Verdacht auf
Krebspestinfektion am Fischwasser
Bei einem Massensterben
empfänglicher Flußkrebse und
gleichzeitigem Ausbleiben von
Todesfällen bei der gesamten
anderen Gewässerfauna besteht
der starke Verdacht, dass eine
Krebspestinfektion vorliegt.
Vermeiden Sie die Verschleppung des Erregers, indem Sie
die bei der Begehung flussaufwärts z.B.ihre kontaminierten
Stiefel wechseln!
Um die Diagnose stellen zu
können sind jedoch weitere
Untersuchungen erforderlich.
Bitte informieren Sie umgehend das Referat für Gewässeraufsicht und Gewässerschutz unter der Tel.Nr. 0316
877-4166.
Verendeter Steinkrebs
aus der Schwarzen Sulm
im Oktober 2013
Bild: Dr. Renate Simbeni
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 6
Mehr Geld für den Ausbau der nachhaltigen
Fischproduktion in Österreich
Österreich wird in der kommenden EU-Finanzperiode von
2014 bis 2020 mehr Geld für
die heimische Fischproduktion
zur Verfügung stehen, darauf
haben sich die EU-Fischereiminister beim Rat Fischerei in
Brüssel geeinigt.
Hat Österreich in der laufenden Periode Mittel in der
Höhe von rund 5,3 Millionen
Euro aus dem Europäischen
Meeres- und Fischereifonds
(EMFF) erhalten, so werden es
in der kommenden Periode 6,2
Millionen Euro sein.
Landwirtschaftsminister Niki
Berlakovich: "Dieses Ergebnis
ist ein Verhandlungserfolg für
Österreich" Um die Chancen
einer heimischen Mehrproduktion zu nutzen, wurde letztes Jahr
gemeinsam mit dem Bundesamt
für Wasserwirtschaft und den Fischereiverbänden ein nationales
Maßnahmenpaket geschnürt.
Das Strategiepapier "Aquakultur
2020 " zielt darauf ab, den
Selbstversorgungsgrad mit Süßwasserfisch auf nachhaltige Art
und Weise nahezu zu verdoppeln.
Derzeit deckt Österreich
seinen Bedarf an Süßwasserfischen zu ca. 35 Prozent
selbst ab, 2020 sollen es 60
Prozent sein.
Anm.: Bei uns wurden beispielsweise 2013 immerhin 3000
Tonnen Forellenartige produziert,
und gleichzeitig 20.000Tonnen
importiert!
Nationales Strategiepapier
"Aquakultur 2020"
Berlakovich: "Diese Strategie
enthält konkrete Maßnahmen,
um die Fischproduktion nachhaltiger zu machen. So sollen zum
Beispiel mehr Fische in Österreich produziert werden. Unsere
Leitlinie lautet daher: >Mehr
Fische aus Österreich statt leere
Meere<".
Die dafür beschlossenen Maßnahmen sind sehr vielfältig:
Bildung und Beratung, Quali-
tätsproduktion, effiziente und
innovativere Anlagen und eine
einheitliche rechtliche Auslegung
sollen eine neue Dynamik in den
Sektor bringen.
Zentrale Herausforderung und
Aufgabe der aktuellen Verhandlungen war, dass sich gefährdete
Fischbestände wieder erholen
können.
»Es sind nicht zuletzt Berichte
über die Überfischung der Meere
sowie die Vorfälle in Fukushima,
die immer mehr Konsumenten
umdenken lassen. Die Nachfrage nach Produkten aus einer
nachhaltigen und umweltbewussten Fischerei und Fischzucht wächst kontinuierlich.
Österreich hat dies frühzeitig
erkannt und setzt mit seinem
Aquakulturprogramm auf eine
nachhaltige Qualitätsproduktion
von Süßwasserfisch«, so der
Minister.
Die Informationsbroschüre
"Aquakultur 2020" kann von der
Homepage des Landesfischereiverbandes Steiermark heruntergeladen werden.
Speisefischproduktion Österreich 2012
Fischart
Erzeugung
in kg Lebendgewicht
2011
2012
Veränderung
absolut
in %
1,270,623
1,337,243
66,620
5.2
Bachforelle, Seeforelle
235,875
267,112
31,237
13.2
Bachsaibling
392,549
425,771
33,222
8.5
14,570
10,840
-3,730
-25.6
16.9
Regenbogenforelle, Lachsforelle
Huchen
141,505
165,393
23,888
Äsche
4,150
4,015
-135
-3.3
Coregone
6,082
2,100
-3,982
-65.5
595,999
590,236
-5,763
-1.0
Sonstige Forellenartige
Karpfen
9,175
6,872
-2,303
-25.1
Graskarpfen
26,006
20,658
-5,348
-20.6
Silberkarpfen
12,446
12,816
370
3.0
280
370
90
32.1
8,375
9,404
1,029
12.3
-38.1
Schleie
Marmorkarpfen
Sonstige Karpfenartige
10,603
6,565
-4,038
169,127
262,526
93,399
55.2
Hecht
8,841
4,716
-4,125
-46.7
Stör, Hausen
2,570
1,555
-1,015
-39.5
112
134
22
19.6
2,908,888
3,128,326
219,438
7.5
Zander
Wels
Sonstige Süßwasserfische
Insgesamt
Q: STATISTIK AUSTRIA, Aquakulturproduktion. Erstellt am 19.12.2013. – 1) Im Sinne von „speisefertig“ nach marktüblichen
Größen, unabhängig von ihrer tatsächlichen, weiteren Verwendung.
Bild: Genuss Region Österreich
Fisch . Zeit
Seite 7
1/2014 Fischotterschäden weiterhin
unbedingt melden
Die fischereilichen Schäden
an Teichen und Fließgewässern durch Fischotter nehmen
nach wie vor in der Steiermark
drastisch zu.
Die Anzahl der einlangenden
Meldungen in der Steiermark ist
stark steigend. Damit die Schadenssituation besser dargestellt
werden kann, ist man auf diese
Meldungen von Schäden am
Fischbestand angewiesen. Der
Landesfischereiverband Steier-
mark hat zu diesem Zweck auf
seiner Homepage Schadensmeldeformulare zum Herunterladen
bereitgestellt.
Diese Schadensmeldungen
dienen zur Darstellung der
fischereilichen Schäden bei den
zuständigen Behörden.
Auf der Homepage des Landesfischereiverbandes können auch
die erforderlichen Antragsformulare für die naturschutzrechtliche
Ausnahmegenehmigung zum
Abschuss von Graureihern und
Kormoranen heruntergeladen
werden.
www.fischereiverband-steiermark.at
Je mehr Schadensmeldungen
eintreffen, umso besser ist die
Argumentationsgrunglage um
Maßnahmen zu rechtfertigen.
Text: LFV Steiermark
Bild: LFV Oberösterreich
Bild: Herbert Park
Brief eines Betroffenen.....
Im Büro des LFV sind viele
Schreiben über Fischotterschäden eingelangt. Die
Meldungen reichen von fischleeren Bächen über Fischmassaker an Teichen (auch
auf Golfplätzen...) bis zu drei
Fischlokalen, die keine Fische
mehr aus Eigenproduktion
anbieten können.
Auszug eines solchen Briefes:
Artenschutz an der Feistritz
Die Lage an der Feistritz ist wie
vorhergesagt. Die Forellen sind
weg. Sogar das Aitel findet man
kaum noch. Das Naturerlebnis
Fischen ist vorbei. Die heimischen Fische sind weg, dafür
baut man hintereinander zwei
große Fischaufstiegshilfen, geplant für bis zu 80cm Hecht. Es
hilft aber kein Nachbesatz und
Fischaufstieg mehr und Besatzforellen haben keinen gemeinsamen Laichtrieb. Somit ist keine
Eigenvermehrung mehr möglich
und ein Fischaufstieg hinfällig.
Dazu einige Fakten: Fischotter
bis 1 m Länge hat es bei uns
immer gegeben. Ca. ein Pärchen
auf 20 km. Bei der letzten Zählung wurden auf einer Länge von
6 km 13 Fischotter gezählt - der
schwerste hatte 14 kg und 145
cm. Wenn man jetzt noch die im
Winter dazukommenden bis zu
18 Stück Kormorane dazuzählt,
kann man sich ausrechnen wie
lange es überhaupt noch einen
Fisch in der Feistritz gibt. Sind
Fische nur eine Sache, oder gehören diese Lebewesen auch in
den Artenschutzbereich? Wozu
Artenschutz wenn man damit
heimische Tiere ausrottet? Ein
Schaden ist eine Verschlechterung des Rechtsgutes. Auch eine
ideelle Verschlechterung ist ein
Schaden. Für Fischer sind diese
Schäden auch durch Geld nie
vollwertig ersetzbar.
Wo immer auch die Schuld liegt,
rasche Abhilfe tut not. Ich beobachte Fischotter schon seit 55
Jahren an diesem Gewässer.
Ein Fischotterpärchen auf 20
km bei unserem Gewässer ist
genug. So wie vorher.
Manfred Windhaber
Filme dazu gibts im Internet
unter:
Youtube "Fischotter Bibi"
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 8
Die Bilanz: "Der große steirische Frühjahrsputz 2013"
„Der große steirische Frühjahrsputz“
kann wieder eine eindrucksvolle
Bilanz vorweisen. So wurden von
mehr als 45.000 TeilnehmerInnen
173.000 kg Müll, der achtlos in der
Natur zurückgelassen worden war,
eingesammelt und der fachgerechten
Entsorgung zugeführt.
Für den Landesfischereiverband haben
viele Helfer unzählige Kilometer Bachund Flußläufe von Müll befreit. Hinzu
kommen noch viele hunderte freiwillige
Helfer in den Regionen, welche ohnehin
das ganze Jahr an den Gewässern
unterwegs sind und laufend Müll
entsorgen.
Aus der Region: Mur-Nord
Mehr als 20 Fischer des AFV- Leoben haben fleißig gesammelt und geklaubt!
Es war wieder einmal erstaunlich, was an
Unrat in unserem schönen Revierabschnitt
zutage kam.
Umso mehr freut es einen Fischer, wenn
gemeinsam Hand angelegt wird, und das
Ergebnis ein sauberes Fischereirevier ist!
Die Stadtgemeinde Leoben, hat den
von unseren Fischern an verschiedenen
Sammelplätzen deponierten Müll kostenlos
entsorgt.
Bilder links: Toni Mayer (2)
Fisch . Zeit
Seite 9
1/2014 Kleinwasserkraftwerk Freßnitzbach im Mürztal
Stellungnahme des Fischereiberechtigten
Auflehnen gegen den Bau eines
Kleinwasserkraftwerkes im Mittellauf
des Freßnitzbaches.
Kleinkraftwerke schädigen die Umwelt
weit mehr als Großkraftwerke, wenn
sie in einem naturbelassenen Bachabschnitt gebaut werden.
Seit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinien, im Zuge der Wasserrechtsgesetzesnovelle 2003 ist
das Gewässerschutzziel, den guten
ökologisch-morphologischen Zustand
der Oberflächengewässer zu erhalten,
in § 30a WRG 1959 verankert. Der Zielzustand ist zu erhalten und wo er nicht
mehr gegeben ist, muss man versuchen
diesen bis 2015 zu erreichen.
Eine Verschlechterung des gegebenen
Zustandes ist untersagt. Nach § 105 (1)
WRG 1959 kann im öffentlichen Interesse ein Antrag auf Bewilligung eines
Vorhabens unter anderem dann als
unzulässig angesehen werden, wenn
ein schädlicher Einfluss auf den Lauf
des natürlichen Gewässerabschnittes,
Schädigung des ökologisch-morphologischen Gewässerzustandes nicht
abzuwenden ist.
Begründung: Bei dem Bau eines Ausleitungskraftwerkes wird der Lauf des
Wassers eingeschränkt, die Dynamik
geht verloren, teilweise wird die Uferstruktur verändert, Ufereinbrüche sind
zu erwarten. Der so wichtige ungestörte
Geschiebetransport verliert seine, von
der Natur ihm zugedachte, Aufgabe.
Die Schleppkräfte des Geschiebes können nicht erhalten bleiben. Die Kiesbänke und deren Lückensysteme (Kieslücken) werden nicht mehr von abgestorbenen Pflanzenteilen, Kleintieren und
Feinsand gereinigt und die Kieslücken
werden zugedeckt. Durch Sauerstoffmangel wird der Laich der Kieslaicher
vernichtet. Durch diese Verschlechterung des ökologischen Zustandes
kann nicht mehr mit der Nachhaltigkeit
dieses Gewässerabschnittes gerechnet
werden.
Beispiele sind der Thörlbach, der Tauernbach bei Trieben und der Stanzbach
gegenüber dem Badeteich in der Stanz.
Es ist daher zu prüfen, ob nutzbringende Ziele, denen die Änderung "dienen"
soll, nicht durch andere Mittel, welche
eine bessere Umweltoption darstellen,
erreicht werden könnten.
Z.B. der Kraftwerksbau an einer anderen Stelle des Freßnitzbaches wie der
bereits geschädigten Bachstrecke ab
der Ortschaft Freßnitz bis zur Einmündung in den Mürzfluss. Der sensible
ökologisch-morphologisch wertvolle
Mittellauf des Freßnitzbaches würde dadurch seinen natürlichen, unverbauten
Abschnitt beibehalten und dieser stellt
ein hochwertiges Schutzgut – mit ökologischem Zustand "sehr gut" – dar.
Jakob Köpfelsberger
Revierobmann Region Mürz
Fischereiverein Leibnitz
Neue Strukturen für Mur und Sulm
Der Fischereiverein Leibnitz bemüht
sich ständig die Lebensräume für Fische und Amphibien zu verbessern.
Zwei Projekte sind im Jahr 2013 umgesetzt worden.
Unzählige Flusskilometer der Reviere
vom Fischereiverein Leibnitz sind verbaute, monotone Fließgewässerstrecken ohne Strukturen.
Im letzten Jahre wurden deshalb in Zusammenarbeit mit der Baubezirksleitung
Südweststeiermark wieder erfolgreich
Strukturierungsmaßnahmen umgesetzt:
Die Kastanienbuhnen an der Sulm und
Steinbuhnen an der hart verbauten Mur
im Bereich Altgralla.
Buhnen bieten dem frisch geschlüpften
Fischnachwuchs eine ideale Kinderstube. Im Strömungsschatten bzw. Kehrwasser finden sie den nötigen Schutz
gegen schnell fließendes Wasser.
Weiters bieten die Lücken und Unterstände der Buhnen den einzigen Schutz
vor Prädatoren.
Der Fischereiverein Leibnitz hat für
2014 wieder ein Projekt in Angriff
genommen:
Die Sulm im Bereich der Aufweitung
Heimschuh wird mit fischökologisch
hochwertigen Strukturen wie Einbau
von Totholz und Lenkbuhnen wieder
aufgewertet.
Die Finanzierung erfolgt über den
Fischereiverein Leibnitz, die Baubezirksleitung Südweststeiermark und das
Land. Auch ein Förderansuchen an den
Fischereibeirat zu dieser geplanten
Maßnahme wird gestellt.
Werner Pommer
Fischereiverein Leibnitz
www.fvl.at
"Kastanienbuhne" an der Sulm
Bild: FV Leibnitz
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 10
Die Regionen des Landesfischereiverbandes Steiermark
Aus den Regionen: Mur-Süd
Neues Leben für einen toten Altarm der Schwarzau
Eine gelungene Renaturierung
am Schwarzaubach
Auf vorbildhafte Initiative von der Baubezirksleitung Südweststeiermark Hr.
Dipl. Ing. Horst Becker und WM Manfred
Wiedner wurde gemeinsam mit dem
Wasserverband Schwarzaubach der historische, trockene "Altarm Hütt" wieder
an den Schwarzaubach angebunden
und mit sehr gelungenen, fischökologisch wertvollen Strukturen gestaltet.
Die Finanzierung erfolgte durch
Mittel aus einem Versicherungsschadensfall mit Fischsterben vor
einigen Jahren, dem Land und dem
Bund.
Auflage war es, die Schadenersatzgelder zweckgebunden für nachhaltige Maßnahmen zur Erhaltung des
Fischbestandes einzusetzen, was in
diesem Fall sinnvoll und beispielhaft
gelungen ist!
Mit dieser Baumaßnahme wurde
ein "neuer" ökologisch hochwertiger Bachlauf mit wunderschönen
Strukturen geschaffen, und vielleicht
beim nächsten Nasenreiben bereits
als Laichplatz und Kinderstube
genutzt!
Bilder: Manfred Wiedner (2)
Baubeginn im letzten Winter 2012 /2013
Fertige "neue" Fließstrecke
Fisch . Zeit
Seite 11
1/2014
Aus unserer neuen Serie "Wir stellen Mitglieder vor" :
"Fischwelten" in der Region Enns-Traun
Besatzfische aus WILDKULTUR
Die Jungfische aus WILDKULTUR gelten als naturnächste
Besatzvariante.
Als direkte Nachkommen von
unberührten Wildfischen weisen sie die typischen Eigenschaften ihrer Elternfische auf
und sind am besten an den
Lebensraum Natur gewöhnt.
Die naturnahe Aufzucht von
WILDKULTUR-Fischen ist aufwändig und erfordert jahrzehntelange Erfahrung. Klimatische
Bedingungen während der Laichzeit beeinflussen jedes Jahr die
Menge des gewonnenen Eimaterials. Besatzfische aus WILDKULTUR sind – als Bachforelle,
Seesaibling oder Seeforelle – ab
einer Größe von ca. 5 cm erhältlich. Durch ihre Eigenschaften
nahe dem Wildfisch sind sie bestens für den Besatz in Naturgewässern geeignet und zeichnen
sich durch hohe Standorttreue
aus. Auch zum Speisefisch gezogen liefern sie hervorragende
Qualität.
Speisefische WILDFANG
Originaler Naturgenuss!
Der WILDFANG ist Fisch in
seiner ursprünglichsten Form.
Er ist von Menschenhand völlig
unberührt und lebt mindestens 3
Jahre in freier Wildbahn – um die
natürliche Nachkommenschaft
und eine Mindestgröße zu garantieren.
Gefangen wird der Fisch wie zu
Zeiten der ersten urkundlichen
Erwähnung (1280) des gewerblichen Fischfangs im Salzkammergut.
Informationen unter
ÖBf-Fischwelten
8984 Kainisch 103
Tel. 03624 289-11
www.fischwelten.at
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 12
Aus den Regionen: Raab
Errichtung einer Fischaufstiegshilfe in Raabau
Fertigstellung der Fischaufstiegshilfe Raab im Fischereirevier Raabau / Mühldorf:
Bei der ehemaligen Ertlermühle in Raabau wurde eine Fischaufstiegshilfe neu errichtet.
Die Arbeiten liefen über mehrere
Monate (Jänner bis Juni 2013)
und wurden von der Baubezirksleitung Südoststeiermark durchgeführt.
Aufgrund der hohen Wasserführung und zweier Hochwässer
(Februar und Mai), wobei jedes
Mal HQ1 gemessen wurde, kam
es bei der Errichtung zu zusätzlichen Erschwernissen.
Der Bau der Fischaufstiegshilfe stellt eine Maßnahme im
Rahmen der Umsetzung der
EU-WRRL dar und hat die Wie-
derherstellung des Fließgewässerkontinuums zum Zweck und
somit eine Aufwertung des gewässerökologischen Zustandes
zur Folge.
Für die vorkommenden Fischarten und deren unterschiedliche
Altersstadien soll eine ungehinderte Migration zwischen
Ober- und Unterwasser möglich
werden. Bei der Errichtung
wurde besonders auf die Strömungsverhältnisse Rücksicht
genommen, damit Freiwasserschwimmern sowie bodenorientierten Fischen und Fischnährtieren (Benthos) eine Migration
ermöglicht wird.
Beschreibung der gewählten
Bauart "Sohlrampe"
Zur Überwindung des Höhenunterschiedes von 1,45 m wurde
eine ca. 10 m breite "aufgelöste
Teilsohlrampe" errichtet.
Die zu überwindende Höhendifferenz resultiert aus der Wasserspiegeldifferenz bei einem
mittleren Abfluss von1,39 m³/s lt.
hydrologischem Gutachten.
Die Teilsohlrampe wurde ans
rechte Ufer gebaut, dadurch wird
die Rampe bei großen Hochwässern aus dem Stromstrich herausgenommen, und die hydraulische Überlastung fällt dadurch
geringer aus.
Weiters konnte durch die Positionierung am Prallufer die
Lockströmung verstärkt werden.
Die Errichtung auf der rechten
Uferseite wurde auch deshalb
bevorzugt, da dort eine Beschattung des Gerinnes durch die
bestehende Uferbepflanzung
gegeben ist.
Begleitgerinne
Rücksicht wurde auch auf ein
bestehendes Umgehungsgerinne genommen: der bisher fast
nicht fischpassierbare Einstiegsbereich wurde im Zuge der Bauarbeiten neu adaptiert.
Dadurch haben die Fische jetzt
bei größeren Hochwässern
einen zusätzlichen Rückzugsbereich erhalten.
Hochwasserabfluss
Die Aufstiegshilfe soll bei einem
30- bzw. 100-jährigen Hochwasser flussauf der Anlage den
Wasserspiegel um maximal 9
cm anheben, deshalb kann es in
Zukunft zu keinen zusätzlichen
Überflutungen im Vorland kommen.
Eine negative Auswirkung auf
den Hochwasserabfluss ist laut
Expertise auch nicht zu erwarten.
Rudi Nöst
Revierobmann Region Raab
Bilder: Rudi Nöst (2)
Fisch . Zeit
Seite 13
1/2014 Aus den Regionen: Enns-Salza
„Früh übt sich, wer ein richtiger Fischer werden will!“
Jedes Jahr lädt der Fischereiverein
Liezen Kinder und Jugendliche zu
einem Meeting ein, wo in einem
Schnupperlehrgang die Theorie und
Praxis der Fischerei in einfachster
Form allen Teilnehmern vermittelt
wird.
Heuer trafen sich 20 Kinder, zumeist von den Eltern begleitet, am
Samstag, dem 31. August 2013 am
Zwirtnersee, wo sie von sieben Fischereikameraden und Jugendwart
Robert Lammer fachkundig betreut
wurden.
Den aufmerksamen, jungen Zuhörern
brachte man zunächst im Stationsbetrieb einfachste Fisch-und Materialkunde näher, bevor es an die Technik der
Knotenkunde und dem Umgang mit
dem Köder ging.
Schließlich mussten die zukünftigen
Petrijünger verschiedene Wurftechniken ausprobieren, die sie dann
im Praxisteil nach dem „Anfüttern“
geschickt anwenden konnten.
Anfüttern: Übung macht den Meister!
Ein gemeinsames Erlebnis: Fischerkurs 2013 am Zwirtnersee
Obwohl so mancher Fisch im Drill
noch entwischen konnte, wurden
immerhin zwölf Karpfen und eine
Rotfeder gelandet und fachgerecht behandelt. Die begeisterten Jungfischer
wurden für ihren Einsatz vom Verein
mit einem Grillkotelett und einem
Getränk belohnt.
Am Ende war allen klar, dass dieser
Tag in freier Natur allen Beteiligten
unvergesslich bleiben wird und sich
vielleicht zukünftige Petrijünger unter
den Jüngsten befanden.
Text und Bilder (3): Dir. Fred Klafl
Fischereiverein Liezen und Umgebung
Am Schluss gab es eine verdiente Stärkung für die
kleinen Petrijünger!
Fisch . Zeit
1/2014
Seite 14
Aus den Regionen: Mur Mitte
Jugenderlebnistage 2013 in Köflach
Petri Heil!
Der Lebensraum Wasser faszinierte die eifrigen zukünftigen
Fischer ungemein!
Die Jause beim Lagerfeuer
schmeckte besonders gut, und
so war die Zeit wieder viel zu
schnell vergangen!
Im Jahr 2013 fanden in der
Zeit von Juni bis August 4
Erlebnistage für Kinder an
der Teichanlage in Köflach
statt. Jede Veranstaltung war
bis zum letzten Platz mit je 8
Kindern belegt!
Vielen Dank an Hrn. Alois
Wascher, der seine Naturverbundenheit und sein Wissen an die
Jugend weitergibt!
Die Kinder konnten selbst das
Leben im und um den Teich
erkunden. Es gab sehr viele
Tiere zu bestaunen: Feuersalamanderlarven, Edelkrebse,
Teichmuscheln, Zooplankton,
Wasserskorpion, Stabwanzen
und noch vieles mehr.
Nach einer Einführung in die
Fischerei, denn Fische sind kein
Spielzeug, durften die Kinder
auch angeln. Jedes Kind fing
mindestens einen Fisch und so
gab es nur lachende Gesichter!
Respekteinflößender Edelkrebs
Die Termine für 2014 finden
Sie in Kürze auf der Homepage des Landesfischereiverbandes.
Anmeldungen bitte telefonisch
unter
0664 3602628 Hr. Alois Wascher
Bilder: Alois Wascher (4)
Interessante Stabwanze
Seltener Frauennerfling aus der Sulm
Voller Emotionen....
Fisch . Zeit
Seite 15
1/2014 Exkursion "Fischfauna an der Sulm" im
Europaschutzgebiet Demmerkogel
Bereits zum dritten Mal wurde
die heimische Fisch-Fauna
im Natura-2000-Gebiet „Demmerkogel-Südhänge“ genauer
unter die Lupe genommen,
diesmal an der Sulm im Revier
des FV Leibnitz.
Hecht, Bachforelle, Flussbarsch,
Karpfen und Äsche. Wer kennt
diese Fischarten nicht?
Wie steht es jedoch mit Nase,
Streber, Schneider, Laube oder
Frauennerfling?
Selbst gestandene Fischer haben einige dieser Arten noch
nicht zu Gesicht bekommen. All
diese Arten können in der Sulm,
einem der fischartenreichsten
Gewässer der Steiermark, angetroffen werden.
Im Leitbildkatalog der Fließgewässer Österreichs werden für
die Sulm 45 heimische Arten
angeführt.
Die hohe Diversität der Fischfauna in der Sulm liegt an der großen Vielfalt unterschiedlicher Gewässerabschnitte (Forellen- bis
Barbenregion) innerhalb der 83
km langen Fließstrecke. Zudem
besitzt die Sulm noch eine der
längsten frei fließenden Gewässerabschnitte der Steiermark.
gefangenen Arten, als auch auf
der Vermittlung grundlegender
fisch- und gewässerökologischer
Kenntnisse.
Neben den zu erwartenden
Fischarten wie Rotauge, Aalrutte,
Aitel, Äsche, Bachforelle, Regenbogenforelle, Hasel, Gründling,
Weißflossengründling, Schneider, Hecht, Flussbarsch, Laube,
Bachschmerle, Blaubandbärbling
und Barbe konnten auch seltene
Arten wie Nase, Steinbeißer,
Bachneunauge und vor allem
auch Streber und Frauennerfling
gefunden werden.
Text: Wolfgang Gessl
Seminarbilder: Andrea Bund (2)
Fischbilder: Wolfgang Gessl (4)
Viele der in der Sulm vorhandenen Fischarten sind aus
fischereiwirtschaftlicher Sicht
kaum bis gar nicht relevant. Aufgrund dieser Tatsache sind diese
Arten für den Laien in der Regel
nahezu unbekannt. Umso wichtiger ist es auch ein Bewusstsein
für diese Arten zu schaffen.
Bitterling
In diesem Seminar liegen die
Schwerpunkte sowohl auf der
richtigen Bestimmung der mittels Elektrofischfanggeräten
Elritze vlg."Pfrille"
Der Termin für 2014 ist am
Samstag den 24. Mai geplant.
Anmeldung unter 0676 9668378
www.naturparkakademie.at
Weitere Fischfotos finden Sie
unter www.pisces.at
Zingel
Fisch . Zeit
1/2014
LFI Praxiskurs: "Gewässerökologie an
stehenden Gewässern"
Der Blick unter die Wasseroberfläche
von Teichen und anderen stehenden
Gewässern lohnt sich.
Von Wasserflöhen als Nahrung für Fische, über Sinn und Unsinn von Algenblüten bis hin zu Fragen zur Steigerung
der Ertragsfähigkeit durch Düngung
- nur wer die Vorgänge im und rund
um das Wasser kennt und versteht,
kann sein Gewässer optimal betreuen.
Ausgerüstet mit Gummistiefel, Lupe,
Kescher, Wasserprobenkoffer, Binokular
und Bestimmungsbuch verbringen Sie
einen Großteil des Seminartages im
Freien direkt am Teich und beschäftigen
sich mit der Tierwelt, der Wasserchemie
und -physik und den ökologischen Zusammenhängen und Kreisläufen sowie
dem Umgang mit "Problemfällen". Theorieeinheiten runden das Programm ab.
Referenten: Dr.Nicole Prietl, FM Helfried
Reimoser
Kosten: € 48,-/Person
Termin: Fr. 16. Mai 2014 von 9 bis 17
Uhr im Buschenschank Zeck, Groß St.
Florian
Veranstalter: LFI Steiermark in Kooperation mit dem Steirischen Teichwirteverband
Anmeldung erforderlich (bis spätestens
14 Tage vor Beginn, aber rasche Anmeldung empfohlen) beim:
LFI Steiermark
Hamerlinggasse 3, 8010 Graz
Tel: 0316/8050-1305
E-Mail: [email protected]
www.lfi.at/stmk
Seite 16
SEMINAR
“FLUSSKREBSE”
“Biologie – Ökologie–
Bewirtschaftung”
23. - 25. Mai 2014
Veranstaltungsort:
Hotel “Zellerhof”
A-3293 Lunz am See
Veranstalter:
ARGE ProFisch
Helmelbodenstraße 7
A-3293 Lunz am See
Anmeldeschluss: 02. Mai 2014
Seminargebühr: € 265,Hotel „Zellerhof“: 2 Übernachtungen mit VP im EZ: € 130,-, im
DZ: € 105,ANMELDUNG:
ARGE ProFisch
Tel.: ++43/676/6361578
Helmelbodenstraße 7
[email protected]
A-3293 Lunz am See
Buchtipp:
"Die Parteistellung des Fischereiberechtigten im Wasserrechtsverfahren"
Tatsächliche Einflussmöglichkeiten des Fischreiberechtigten
sowohl vom wissenschaftlichen als auch vom praktischen
Standpunkt aus. ISBN 978-3-7083-0779-4, 170 Seiten
€ 28,80
Suche:
Österreichische Angelrollen: Trixi (AHO), Aldora (Steurer),
Grassmück und schöne Brunner-Fliegenruten. 0680 1271171
Ausbildungskurs "Wartung und Instandhaltung von Fischaufstiegshilfen"
12. und 13. Juni 2014 St.Georgen am Längsee (Kärnten)
Die Durchgängigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung um an den heimischen
Gewässern einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Fischaufstiegsanlagen,
die vornehmlich bei Wasserkraftwerken umgesetzt werden, schaffen den notwendigen
Ausgleich zwischen den Interessen der Wasserkraft und der Ökologie. Letztendlich
ist jede Fischaufstiegsanlage ein technisches Bauwerk, das die ihm überantwortete
Aufgabe nur gewährleisten kann, wenn sie regelmäßig gewartet und instand gehalten
wird.
Dieser Kurs schult die ökologischen und technisch relevanten Aspekte der Wartung
und Instandhaltung.
Nähere Informationen und weitere Veranstaltungstermine finden Sie auf der
Homepage:
www.oewav.at
Neuer Kalender - Fisch als Kunst
Europäische Störe
Spiralgebunden, 14 Seiten.
Tischkalender DIN-A5 € 38,90 inkl. MwSt
Wandkalender DIN-A4 € 49,90 inkl. MwSt
Wandkalender DIN-A3 € 59,90 inkl. MwSt
Paul Vecsei, ein anerkannter Störexperte
und Fischillustrator, zeigt in diesen Kalendern
die Vielfalt der Störe anhand von jeweils 13
wissenschaftlichen Illustrationen. Durch
das immerwährende Kalendarium sind sie
zeitlos und wertbeständig. Die Kalender sind
erhältlich über den Buchhandel oder beim
Herausgeber unter www.aqua-tech.eu oder
Tel: 0664/1048297 Hr. Martin Hochleithner
Fisch . Zeit
1/2014 Der „Sterlet“ ist Österreichs Fisch des Jahres 2014
Der Sterlet und seine Verwandten, die
diversen Störarten, blicken auf eine
evolutionäre Entwicklung zurück, die
bis in diese ferne Zeit vor mehr als
200 Millionen Jahren reicht. Mit einer
Stammesgeschichte, die jene des modernen Menschen um das 1000-fache
übertrifft, schwammen Störe bereits in
den damaligen Gewässern, als unsere
eigenen Vorfahren noch keine Spuren
auf Erden gezogen haben.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts also für die Störe also erst seit gestern
– „gelingt“ es uns, diese uralte und
zuvor überaus zahlreiche Fischfamilie
in ihrem Bestand zu bedrohen bzw.
auszurotten.
Auf diese Gefährdung soll auch der
Status als Fisch des Jahres 2014 hinweisen.
In Österreich ist praktisch nur noch
der kleinste Verwandte der Störfamilie – der Sterlet – zu finden.
Selten wird noch einer dieser urtümlichen Flossenträger im freien Fließgewässer gesichtet und noch seltener
gefangen. Dann jedoch hält der Fischer ein Wesen in Händen, dem man
seine archaische Rolle durchaus ansieht.
Für die Erhaltung der Art und seine
Wiedereinbürgerung wird er in Zuchtbetrieben vermehrt, wobei bereits
gute Erfolge in Donau und Drau erzielt
wurden.
Die liebe Familie....
Der Sterlet entstammt ja uraltem
„Fischadel“ und hat somit etliche
Verwandte:
Der Sternhausen ist schlanker als der
Sterlet und und wird bis zu 1,2 Meter
lang. Seine Eier werden als kräftig
würziger Sevrugakaviar gehandelt.
Der Russische Stör oder Waxdick,
ein gedrungener Fisch mit bis zu 2,4
Meter Länge. Sein Kaviar mit feinem
nussartigen Geschmack ist als „Ossietra“ bekannt.
Der Glattdick ist in der Form ähnlich
den Waxdick, aber ohne die bauchseitigen Schilde. Daher der Namensteil
„glatt“.
Der Europäische Stör kommt auch
heute noch im Schwarzen Meer vor
und wird bis zu 3,4 Meter lang und
dabei mehr als 300 Kilogramm schwer.
Der Europäische Hausen ist der
größte im Süßwasser vorkommende
Fisch. Exemplare bis 7 Meter Länge
und 1.500 Kilogramm sind verbürgt.
Er liefert den begehrten großkernigen
Belugakaviar.
Der „Hausenhacker“
Bis in die Neuzeit waren die Störartigen in Österreich eine dermaßen
zahlreich verbreitete Fischart, dass
in Wien ein eigener Berufsstand, der
sogenannte „Hausenhacker“, sich nur
mit der Verarbeitung dieser riesigen
Fische beschäftigt hat!
Alles vom Hausen und seinen Verwandten wurde der Verwendung zugeführt. Der Rogen war als Kaviar eine
geschätzte Delikatesse, das Fleisch
wurde frisch konsumiert sowie mit Salz
oder durch Räuchern konserviert. Die
schuppenlose Haut wurde zu Leder
verarbeitet. Die Schwimmblase wurde
zum hochgeschätzten Hausenleim
verkocht (Holzleim), oder als Pulver
zum Klären von Wein (Hausenblasenschönung) verwendet.
Die gefangenen Hausenmengen waren unglaublich. Am Höhepunkt der
Donaufischerei im 15. und 16. Jahrhundert sollen in Wien an manchen
Markttagen bis zu 450 Stück Hausen
mit einem Gesamtgewicht von „900
Zentnern“, umgerechnet also 50.400
Kilogramm, angeboten worden sein!
Auch Sterlets sind sehr wohlschmeckend, und ihre Eier wurden früher
genauso wie die der größeren Arten
als „Kaviar“ genossen.
Was den Stör stört
Durch die beiden Kraftwerke am
Eisernen Tor und durch die Staumauer bei Gabcikovo kann derzeit
keiner dieser Großfische über
die Donau nach Österreich oder
Deutschland aufsteigen.
Alle Störartigen, auch der kleine Sterlet, wollen bzw. müssen wandern um
ihr Laichgeschäft erfolgreich zu erledigen. Auch wenn der Sterlet dabei
keine so weiten Strecken zurücklegt,
so behindern ihn dabei die immer zahlreicher gewordenen Querbauwerke
(z.B. Staumauern von Wasserkraftwerken) erheblich.
Diese Einschränkung, sowie die Verschlechterung des Lebensraumes
durch den Menschen haben die Bestände aller Störe rasant schrumpfen
lassen, teilweise bis zum Rand der
Ausrottung.
Text: ÖKF mit Ergänzungen J. Melcher
Bild: C. Ratschan ezb Zauner
Der Sterlet ist der letzte Vertreter
der Störartigen, der in Österreich
noch an einigen Fließgewässern
heimisch ist.
V E R A N S TA LT U N G S T E R M I N E
Frühjahrsputz 2014
31. März bis 26. April 2014
Näheres unter www.saubere.steiermark.at
LFI Praxiskurs: Gewässerökologie an
stehenden Gewässern
16. Mai 2014 in Groß St. Florian
Veranstalter: LFI Steiermark in Kooperation mit dem Steirischen
Teichwirteverband
Flusskrebsseminar
23. - 25. Mai 2014 in Lunz am See
„Biologie - Ökologie - Bewirtschaftung“
Veranstalter: ARGE ProFisch - www.crusta10.at
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Anglerkurs mit
Vorbereitung zur Fischerprüfung
Zweitägiger Intensivkurs 1.Teil Samstag
22.März, 2.Teil Samstag 29.März 2014
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unter Tel: 0676/ 3413006.
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Stück) Fliegenruten vom Meister Hans
Gebetsroither. Seriöse Anfragen unter
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Ich suche für meinen Teich heimische
Bitterlinge. Wo kann man welche kaufen? Antworten bitte an Alois Wascher
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heimischen Seen und Flüssen
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der Fische mit 135 Arten aus
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Impressum:
Medieninhaber: Landesfischereiverband Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel.: 0316/8050-1219,
Fax.: 0316/8050-1508, UID-Nr. ATU56196100,
E-mail: [email protected] Homepage: www.fischereiverband-steiermark.at
Bürozeiten: Dienstag und Freitag: 8.00 – 12.00 Uhr. Dringende Anfragen jederzeit unter 0664 8279150 Hr. Melcher
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