presseinformation - Wacker Chemie AG

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presseinformation - Wacker Chemie AG
Wacker Chemie AG
Hanns-Seidel-Platz 4
81737 München, Germany
www.wacker.com
PRESSEINFORMATION
Nummer 46
WACKER FEIERT 100-JÄHRIGES JUBILÄUM
München, 13. Oktober 2014 – Die Wacker Chemie AG begeht
heute den 100. Jahrestag ihrer Gründung. Alexander Wacker ließ
am 13. Oktober 1914 die „Dr. Alexander Wacker Gesellschaft für
elektrochemische Industrie, KG“ in das Handelsregister Traunstein eintragen und legte damit den Grundstein für den Münchner Chemiekonzern. Bereits über das ganze Jahr hinweg standen wichtige Veranstaltungen wie die Hauptversammlung 2014,
die Verleihung des WACKER Silicone Award in Berlin sowie der
Tag der offenen Tür für Nachbarn und Mitarbeiter an den deutschen Standorten des Konzerns unter dem Motto „100 Jahre
WACKER“. Den heutigen Gründungstag feiert das Unternehmen
mit seinen Kunden und Geschäftspartnern im Rahmen einer
Festveranstaltung in München.
Der Unternehmer Alexander Wacker wurde 1846 in Heidelberg
geboren. Wacker, gelernter Kaufmann, hatte zunächst gemeinsam
mit Sigmund Schuckert die Elektrifizierung Deutschlands vorangetrieben. 1903 gründete er das „Consortium für elektrochemische
Industrie“, heute die zentrale Konzernforschung. Ziel war es, mit Hilfe
elektrochemischer Verfahren aus Carbid und dem Folgeprodukt
Acetylen nutzbringende chemische Verbindungen herzustellen.
1914 erhielt Wacker die Genehmigung zum Bau eines Wasserkraftwerks und eines Kanals, der die Flüsse Alz und Salzach miteinander
verbindet. Bei der Standortsuche hatte er sich für ein Gelände in der
Nähe der Stadt Burghausen in Oberbayern entschieden, um das 63
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Meter hohe Gefälle zur Salzach zur Stromerzeugung nutzen zu
können. Noch im gleichen Jahr gründete er die „Alexander Wacker
Gesellschaft für elektrochemische Industrie“, die Keimzelle des
WACKER-Konzerns. Daraus ging die spätere Wacker-Chemie GmbH
(bis 2005) bzw. die heutige Wacker Chemie AG (seit 2006) hervor.
Die ersten Anlagen im Werk Burghausen nutzten bereits die am
Consortium entwickelten Synthesemöglichkeiten für Acetaldehyd,
Essigsäure und Aceton. Von entscheidender Bedeutung war die so
genannte Direktoxidation von Acetylen zu Acetaldehyd, die weltweit
lizensiert wurde. Aceton, das in großen Mengen zur Herstellung von
synthetischem Gummi benötigt wurde, war während der ersten Jahre
der wichtigste Umsatzträger des jungen Unternehmens. Acetylen,
war auch die chemische Basis für weitere Produkte. Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol und Polyvinylchlorid gingen aus der Acetylenchemie
hervor.
In den 1940er Jahren begannen die Arbeiten an zwei neuen Produktgruppen, die beide auf das Element Silicium zurückgehen: 1947
startete in Burghausen die Ära der Silicone. Metallurgisches Silicium
diente bald auch als Rohstoff für die Herstellung eines weiteren wichtigen Produkts: Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie.
Auch die Polymerchemie feierte in den Nachkriegsjahren Erfolge.
Anfang der 1950er Jahre entwickelten WACKER-Chemiker die
Grundlagen für die Herstellung von Dispersionspulvern für Trockenmörtelmischungen, heute fester Bestandteil vieler Fliesenkleber,
Putze oder Wärmedämmverbundsysteme. 1957 ging die erste Anlage
zur Herstellung von Dispersionspulver in Betrieb. Wenig später wurden auch Co- und Terpolymerisate entwickelt, welche die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Dispersionen deutlich
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erweiterten. Ein Meilenstein war 1960 die Entdeckung von Vinylacetat-Ethylen-Copolymer (VAE). Sie ermöglichte die kostengünstige
Herstellung von Kunststoffen mit neuen Eigenschaften.
WACKER arbeitete sich in den Folgejahren mit Hilfe der Acetylenchemie und mit Innovationen in der Siliciumchemie in neue Dimensionen vor. Als erstem Großhersteller von Siliconen in Europa gelang
WACKER Ende der 1960er Jahre der Einstieg in den US-Markt. Auch
die Stammgeschäfte mit Vinylkunststoffen boomten. Das führte zu
Überlegungen, die energieintensive und vergleichsweise teure Herstellung von Acetylen aus Carbid durch ein neues, kostengünstigeres
Verfahren auf Basis von Erdöl zu ersetzen. Dies gelang schließlich
Ende der 1950er Jahre mit dem Rohstoff Ethylen und führte zum so
genannten „2. WACKER-Verfahren“ zur Herstellung von Essigsäure.
Die 70er und 80er Jahre standen ganz im Zeichen verstärkter Exporttätigkeit. Es waren die Gründungsjahre einer großen Anzahl ausländischer Tochtergesellschaften im europäischen Ausland (Holland,
Österreich, Schweiz, Belgien, Schweden, England, Spanien), aber
auch in Übersee (Brasilien, Mexiko, USA). Den asiatischen Markt
betrat WACKER 1983 mit der Wacker Chemicals East Asia in Tokio.
In den 1990er Jahren erschloss sich WACKER die Biotechnologie als
neues Geschäftsfeld. 1990 ging das Biotechnikum in Burghausen in
Betrieb. Mit der Akquisition der ProThera GmbH in Jena und der
Gründung der Wacker Biotech GmbH 2005 erweiterte der Konzern
seine bestehenden Pharma-Aktivitäten um die Auftragsentwicklung
von Pharmaproteinen. 2013 übernahm WACKER das Unternehmen
Scil Proteins Production in Halle. Dort werden pharmazeutische
Wirkstoffe sowohl für die klinische Prüfung als auch für die Marktversorgung hergestellt.
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Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts treibt WACKER die Internationalisierung des Konzerns weiter voran. In Europa, Asien und
den USA entstehen große Produktionsstandorte. 1998 erwarb
WACKER den Chemiestandort Nünchritz in Sachsen. Im Jahr 2004
begann WACKER mit der Herstellung von Siliconen in China. 2006
beschlossen WACKER und Samsung den gemeinsamen Bau einer
Fabrik zur Herstellung von 300-mm-Halbleiterwafern, die nach nur
18 Monaten ihren Betrieb aufnahm. 2008 starteten WACKER und
Dow Corning in Zhangjiagang, China, den weltweit größten integrierten Produktionsstandort für die Herstellung von Siloxan. 2011 nahm
der Konzern in Charleston, Tennessee, USA, den Bau einer weiteren
Produktionsanlage für Polysilicium in Angriff.
Auch die Gesellschafterstruktur des Konzerns wandelte sich in diesen
Jahren. 1921 hatte sich die Hoechst AG im Zuge der Erhöhung des
Stammkapitals eine 50-prozentige Beteiligung an WACKER gesichert
und blieb 84 Jahre lang neben der Familie Wacker wichtigster Gesellschafter des Unternehmens. Ab 2001 trennte sich Hoechst schrittweise von seinen Anteilen. 2005 gingen die letzten Anteile an die
Familie über. Damit waren alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Börsengang gegeben, der am 8. April 2006 erfolgte. Das
Unternehmen firmiert seither als Wacker Chemie AG.
Heute ist WACKER ein weltweit tätiger Konzern mit Hauptsitz in
München. Mit einem breiten Angebot an technologisch hoch entwickelten Spezialprodukten zählt WACKER in seinen Geschäftsfeldern zu den Weltmarktführern.
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1918 besuchte König Ludwig III. von Bayern das noch junge Chemiewerk in
Burghausen. Der König ist im Vordergrund in der Bildmitte rechts zu sehen,
links von ihm steht Alexander Wacker (Foto: Wacker Chemie AG).
Luftaufnahme des WACKER-Werks in Burghausen von 1920 (Foto: Wacker
Chemie AG).
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Das WACKER-Werk in Burghausen heute: Mit 10.000 Mitarbeitern zählt das
Werk zu den größten Produktionsstandorten im Konzernverbund (Foto: Wacker
Chemie AG).
Hinweis:
Diese Bilder können Sie im Internet unter folgender Adresse abrufen:
http://www.wacker.com/presseinformationen
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Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an.
Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.B. Kunde, Mitarbeiter)
verwendet.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Wacker Chemie AG
Presse und Information
Christof Bachmair
Tel. +49 89 6279-1830
Fax +49 89 6279-1239
[email protected]
Unternehmenskurzprofil:
WACKER ist ein global operierender Chemiekonzern
mit rund 16.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von
rund 4,48 Mrd. € (2013).
WACKER verfügt weltweit über 25 Produktionsstätten, 21 technische
Kompetenzzentren und 52 Vertriebsbüros.
WACKER SILICONES
Siliconöle, -emulsionen, -kautschuk und -harze, Silane, Pyrogene Kieselsäuren,
Thermoplastische Siliconelastomere
WACKER POLYMERS
Polyvinylacetate und Vinylacetat-Copolymere in Form von Dispersionspulvern,
Dispersionen, Festharzen und Lösungen als Bindemittel für bauchemische
Produkte, Farben und Lacke, Klebstoffe, Putze, Textilien und Vliesstoffe sowie
für Polymerwerkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe
WACKER BIOSOLUTIONS
Biotechnologische Produkte wie Cyclodextrine, Cystein und Biopharmazeutika,
außerdem Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze
WACKER POLYSILICON
Polysilicium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie
Siltronic
Reinstsiliciumwafer und -einkristalle für Halbleiter-Bauelemente