Internet- und Computerspielabhängigkeit - klicksafe

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Internet- und Computerspielabhängigkeit - klicksafe
Internet- und
Computerspielabhängigkeit klicksafe-Tipps für Eltern
Damit der Spaß nicht
aus dem Ruder läuft
Mehr Sicherheit im Internet
durch Medienkompetenz
Internet- und
Computerspielabhängigkeit klicksafe-Tipps für Eltern
Damit der Spaß nicht aus dem Ruder läuft
Computer, Spielkonsole und Internet üben auf Kinder und Jugendliche
– und natürlich auch auf viele Erwachsene - eine große Faszination
aus. Kein Wunder, machen die Neuen Medien doch attraktive und
mitreißende Angebote. Mal ehrlich: Haben Sie noch nie vor dem Bildschirm die Zeit aus dem Blick verloren?
Auf der anderen Seite hört man davon, dass übermäßige Mediennutzung sogar zu einer „Sucht“ oder „Abhängigkeit“ führen kann.
Ab wann wird der Medienkonsum zu viel und problematisch? Wann
und wie sollten Eltern eingreifen und was können sie vorbeugend
tun? klicksafe gibt mit diesem Flyer Infos, Tipps und stellt wichtige
Ansprechpartner vor.
Internet- und Computerspielabhängigkeit hat
viele Namen und Gesichter
Eine einheitliche Begriffsbestimmung gibt es bislang
nicht. Da ist die Rede von Online- oder Internetsucht,
pathologischer Internetnutzung, Computer- oder Computerspielsucht, Internet- oder Medienabhängigkeit.
Auch bezüglich der Kriterien oder Merkmale, die eine
Abhängigkeit ausmachen, streiten sich die Experten. So
herrscht Uneinigkeit über die Zahl der Betroffenen und
darüber, ab wann genau eine Person als „abhängig“
gilt. Da Internetsucht offiziell noch nicht als Sucht oder
Krankheit anerkannt ist, verwenden wir den Begriff der
„Abhängigkeit“.
Internetabhängigkeit kann verschiedene Ausprägungen haben: Bei der Computerspiel- oder Onlinespielabhängigkeit stehen oft Onlinerollenspiele im Vordergrund,
bei der Abhängigkeit im Bereich der Onlinekommunikation dreht sich alles um die exzessive Nutzung von
Chats und sozialen Netzwerken. Aber auch der Konsum
pornografischer Inhalte kann in dieser Hinsicht zum
Problem werden.
Was fasziniert Kinder und Jugendliche
an virtuellen Welten?
Die interaktiven, virtuellen Welten gehen in vielfacher Hinsicht auf die
Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ein. Sie bieten Unterhaltung,
Ablenkung und Entspannung oder vertreiben Langeweile. Computerspiele
verschaffen dem Spieler Anerkennung, Erfolg und Belohnung. Über aufeinander folgende herausfordernde, aber lösbare Aufgaben vermitteln sie häufig ein
sogenanntes Flow-Erlebnis: Der Spieler vertieft sich ins Spiel, vergisst die Zeit
und gerät in eine Art „fesselnden Rausch“. Der Nutzer steuert das Geschehen
weitestgehend selbst, womit er ein Gefühl von Macht und Kontrolle erlebt.
Im Onlinespiel, Chat oder in sozialen Netzwerken öffnet sich Heranwachsenden
ein Raum, um sich auszuprobieren. Sie können in verschiedene Rollen schlüpfen, auf Gleichgesinnte treffen und sich messen. Übers Netz fällt es vielfach
leichter, auf andere zuzugehen, sich über Probleme auszutauschen oder neue
Freunde kennenzulernen.
Bei Onlinerollenspielen wie „World of Warcraft“ (WoW) entstehen Gemeinschaften und Zusammenhalt zwischen den Spielern. Die unendlichen und fantastischen Spielwelten von Onlinerollenspielen faszinieren zudem durch immer
neue Aufgaben und Herausforderungen.
Besonderheiten des Jugendalters
In der Pubertät verspüren Heranwachsende das Bedürfnis, sich von
den Eltern abzugrenzen und zurückzuziehen. Beschränkungen der
Eltern werden gern umgangen. Jugendliche sind besonders empfänglich
für Computerangebote, die auf das Ausprobieren von Rollen, Selbstfindung, Selbstverwirklichung und Bestätigung ausgelegt sind. Die
virtuellen Welten bieten verlockende Angebote, in denen Jugendliche
sich stark fühlen und ein Stück Eigenständigkeit erobern.
klicksafe: Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Computerspielen?
www.klicksafe.de/themen/spielen/medienwirkung/faszination/faszination.html
Artikel aus dem Internet-ABC: Das Faszinierende an Video- und Computerspielen
www.internet-abc.de/eltern/spiele-faszination.php
Pädagogisches Projekt zu WoW: www.spieleratgeber-nrw.de/?siteid=904
Warum werden Kinder und Jugendliche
abhängig? - Wer ist gefährdet?
Die Frage, warum jemand medienabhängig wird, ist schwer zu beantworten
und wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Die Gründe sind vielschichtig. Es greift zu kurz, die Schuld allein in einem Computerspiel, dem
Internet, nur bei den Eltern oder nur beim Kind zu sehen.
Bestimmte Faktoren können eine Abhängigkeit begünstigen.
Dazu gehören:
• persönliche Faktoren wie Einsamkeit, Schüchternheit oder geringes
Selbstwertgefühl
• Depression, Stress, (Versagens-)Ängste oder die Unfähigkeit, Probleme
zu bewältigen
• das soziale Umfeld, z. B. fehlende Aufmerksamkeit innerhalb der Familie
• Misserfolge oder mangelnde Erfolgserlebnisse in der realen Welt: Hier dient der Computer als Ersatzbefriedigung und der Verdrängung von Problemen.
• Langeweile und kritische Lebenssituationen (Trennungen, Schulprobleme, ...)
Aber auch die Spiele selbst steuern ihren Teil bei. Man spricht hier von
spielimmanenten Faktoren. Hier einige Beispiele:
• In Onlinerollenspielen lassen sich bestimmte zeitlich aufwendige Aufga-
ben nur gemeinsam erledigen, z. B. indem sich Spieler für Kämpfe zu „Gilden“ zusammenschließen. Wer dabei fehlt, lässt seine Mitstreiter im Stich und wird ggf. aus der Gruppe ausgeschlossen. Dies kann zu sozialem Druck führen.
• Viele Onlinespiele, allen voran die Onlinerollenspiele, werden laufend erweitert und haben kein klares Spielende. Spannende Wendungen in der Geschichte, neue Gegenstände und Missionen verhindern, dass man ein Spiel final beenden kann. So wird das Aufhören erschwert.
• In Abwesenheit entwickeln sich die Charaktere der anderen Spieler weiter. Wettbewerb, Ehrgeiz und Anerkennung durch andere Spieler
erhöhen den Druck zu spielen, um mithalten zu können und nichts zu verpassen.
Das „Henne-Ei-Problem“:
Neigen Menschen mit persönlichen Problemen eher zu übermäßigem Internetgebrauch oder entstehen Probleme und Defizite erst durch die Abhängigkeit?
Hier steht die Ursachenforschung in vieler Hinsicht noch am Anfang. Einige
Experten gehen auch davon aus, dass sich durch Abhängigkeit bereits vorhandene Probleme verstärken (der sogenannte „Spiraleffekt“).
klicksafe: Warum kommt es eigentlich zum „exzessiven Spielen“?
www.klicksafe.de/themen/spielen/medienwirkung/exzessives-spielen/ursachen.html
„Kompetenzerwerb, exzessive Nutzung und Abhängigkeitsverhalten. Chancen und
problematische Aspekte von Computerspielen aus medienpädagogischer Perspektive“,
Schriftenreihe der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Band 66 - 68
Ab wann beginnt Abhängigkeit?
Ist es noch „normal“, wenn mein Kind täglich mehrere Stunden vor
dem Computer oder der Konsole sitzt? Wenn es um Bildschirmzeiten
geht, sind viele Eltern verständlicherweise unsicher. Gewünscht werden
einfache und verlässliche Antworten - doch die zu geben, ist kaum
möglich.
• Zunächst gilt: Nicht jeder, der länger vor dem Bildschirm sitzt, ist gleich abhängig. Die vor dem Bildschirm verbrachte Zeit ist nur ein Anzeichen und allein nicht aussagekräftig.
• Übermäßiger Medienkonsum kann auch eine vorübergehende Phase sein. Es ist normal, wenn Kinder und Jugendliche zeitweise von Computerwelten wie gebannt sind. Gerade neue Angebote werden oft intensiv gespielt. Sobald der Reiz eines Spiels oder Chats nach-
lässt, rücken wieder andere Interessen in den Mittelpunkt.
• Abhängigkeit ist ein Prozess – die Grenzen zwischen „normaler
Nutzung“, „problematischer Nutzung“ und einer Abhängigkeit sind fließend.
• Betrachten Sie stets die Gesamtsituation und schauen sich die hinter dem Spielen stehende Motivation an. Die folgende Checkliste unterstützt Sie bei der Einschätzung.
Abhängigkeit erkennen –
Eine Checkliste für Eltern
Die Fragen helfen Ihnen bei einer ersten Bewertung, ob Ihr Kind von
einer Abhängigkeit betroffen ist. Nehmen Sie jedes „Ja“ ernst, auch wenn
die Fragen nur eine grobe Richtlinie sein können.
Sofern drei oder mehr Merkmale bei Ihrem Kind über einen längeren
Zeitraum auftreten oder Sie unsicher sind, suchen Sie professionelle Hilfe
(siehe Linktipps rechts) auf.
Ja
Kreisen die Gedanken Ihres Kindes stets um Computer, Konsole oder Internet - auch
während anderer Beschäftigungen?
Hat Ihr Kind die Kontrolle über die Zeit vor dem Bildschirm verloren? Spielt oder surft es teilweise bis spät in die Nacht?
Haben sich die Bildschirmzeiten stetig gesteigert?
Fällt es Ihrem Kind häufig schwer, aufzuhören oder die Bildschirmzeiten zu begrenzen, sei
es auch nur tageweise?
Wird Ihr Kind nervös, gereizt oder depressiv, wenn es auf Computer, Internet oder Konsole
verzichten muss?
Zieht Ihr Kind sich zunehmend von Familie und Freunden zurück?
Verdrängt das Computerspielen frühere Interessen oder Hobbies, haben sich schulische
Leistungen deutlich verschlechtert?
Verzichtet Ihr Kind auf Mahlzeiten, um am Computer zu bleiben?
Hat Ihr Kind stark zu- oder abgenommen? Ist es übermüdet?
Verbringt Ihr Kind trotz erkennbarer negativer Folgen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm?
Nutzt Ihr Kind das Computerspielen vermehrt dazu, Gefühle wie Ärger oder Wut abzubauen?
Nein
klicksafe: Wie erkenne ich, ob mein Kind „computerspielsüchtig“ ist?
https://www.klicksafe.de/themen/spielen/medienwirkung/exzessives-spielen/
merkmale.html
Checkliste der Ambulanz für Internet- und Computerspielabhängigkeit Mainz
http://www.unimedizin-mainz.de/index.php?id=5377
Literaturtipp: Sabine M. Grüsser/Ralf Thalemann: Computerspielsüchtig? Rat und
Hilfe für Eltern. Huber 2008
Die Arbeitsbögen aus dem Buch gibt es kostenlos als PDF unter:
www.verlag-hanshuber.com/downloads/computerspielsucht/
Vorbeugen, damit Ihr Kind
nicht medienabhängig wird
Computerspiele, Chats oder soziale Netzwerke sind für viele Eltern eine
unbekannte Welt. Die folgenden Tipps helfen, Ihr Kind „medienfit“ zu
machen und einer Abhängigkeit vorzubeugen.
• Generelle Verbote sind auf Dauer wenig hilfreich und führen eher dazu, dass heimlich oder bei Freunden gespielt oder gesurft wird.
• Interessieren Sie sich für die virtuelle Welt, die Ihr Kind begeistert, lassen Sie sich darauf ein und spielen Sie mit. So wird die Faszination verständlicher und Ihr Kind fühlt sich ernst genommen.
• Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Spiele, Inhalte und mediale Erleb nisse. Wer weiß, was sein Kind am Bildschirm tut, kann sinnvoll beglei-
ten, Grenzen setzen und erziehen.
• Auch Jugendliche, die sich mit Computer & Co gut auskennen, können die Risiken der Neuen Medien nicht zwangsläufig richtig einschätzen und benötigen Unterstützung.
• Hinterfragen Sie, was Ihr Kind so fasziniert. Was macht es gern am Computer und warum? Wie gelingt es den Medienangeboten, die
Wünsche und Bedürfnisse Ihres Kindes zu befriedigen?
• Als Eltern haben Sie Vorbildfunktion. Überprüfen Sie Ihr eigenes Medienverhalten und leben Sie einen maßvollen Umgang mit Computer, Konsole oder Fernseher vor.
• Schaffen Sie ein respektvolles familiäres Umfeld, in dem sich Ihr Kind wertgeschätzt fühlt. Das stärkt das Selbstvertrauen.
• Sorgen Sie für Anregung und Alternativen zu Computer, Internet und Konsole, z.B. in Form gemeinsamer Unternehmungen oder Freizeit-
aktivitäten.
• Altersgerechte Spiele verhindern eine Überforderung (siehe Linktipps Punkt 7). Bedenken Sie, dass die Alterseinstufungen der USK (Unterhal-
tungssoftware Selbstkontrolle) weder pädagogische Empfehlungen sind, noch Anhaltspunkte über das Abhängigkeitspotenzial eines Spiels geben.
Spielen braucht einen Rahmen Zeiten und Regeln vereinbaren
• Je mehr Vertrauen und Erfahrung Sie ihrem Kind zuschreiben, umso mehr kann ihm zugestanden werden. Sprechen Sie statt einer täglichen Begrenzung gemeinsam ein Wochenpensum ab. Die vereinbarte Zeit teilt sich das Kind frei ein. So lernt Ihr Kind Verantwortung zu übernehmen.
Klären Sie frühzeitig, welche Regeln am Computer gelten, was erlaubt
ist und was nicht. Hilfreich hierfür kann ein „Mediennutzungsvertrag“
(siehe Linktipps) sein, in dem sie zusammen Zeiten und Regeln mit klaren
Konsequenzen bei Verstößen festlegen.
• Vereinbaren Sie gemeinsam in der Familie, welche Spiele gespielt werden dürfen, wie oft und wie lange. Auch die Tageszeit sollte beachtet werden. Berücksichtigen Sie hierbei den Entwicklungsstand Ihres Kindes und Ihre ganz persönliche Familiensituation!
• Über Smartphones oder portable Spielkonsolen kann zunehmend auch unterwegs gespielt oder im Internet gesurft werden. Nutzungszei-
ten sollten diese für Eltern schwerer zu kontrollierenden mobilen Geräte mit einbeziehen.
• Scheuen Sie keine „fairen“ Konflikte. Eltern haben das Recht, den
Medienkonsum sinnvoll zu beschränken, auch wenn sich daraus Streit ergibt. Begründen Sie Einschränkungen, damit Ihr Kind sich ernst genommen fühlt und einsieht, warum Sie Grenzen setzen.
• Getroffene Vereinbarungen sollten eingehalten werden. Ist dies nicht der Fall, handeln Sie konsequent! Auch wenn es vielfach schwerfällt, kann auch ein vorübergehendes Verbot von Internet und Computerspie-
len hier der richtige Schritt sein.
!
Mögliche Zeitvorgaben für Computer- und Konsolenspiele zur Orientierung:
4–6 Jahre: ca. 20 bis 30 Minuten pro Tag in Begleitung der Eltern
7–10 Jahre: ca. 45 Minuten pro Tag
11–13 Jahre: ca. 60 Minuten pro Tag
(Quelle: klicksafe-Flyer „Computerspiele Tipps für Eltern“, www.klicksafe.de/materialien)
Tipps:
• Wecker stellen, um das Zeitgefühl am Computer nicht zu verlieren.
• Lassen Sie Ihr Kind - evtl. gemeinsam mit Ihnen - ein Medientagebuch führen, in dem Zeiten, Bildschirmaktivitäten, Erfahrungen oder auch Gefühle zum Spielerleben notiert werden.
• Bedenken Sie bei den Nutzungszeiten, dass ältere Kinder PC und
Internet immer häufiger auch für die Schule nutzen (müssen).
„Ständig Stress um den PC“ – Infoflyer zur Computersucht für Jugendliche und Eltern
http://jugendinfo.de/themen.php/450/20630/standig-stress-um-den-pc.html
Mitspielen statt verbieten http://www.internet-abc.de/eltern/spiele-mitspielen.php
Computer- und Konsolenspiele – suchen und finden!
www.internet-abc.de/eltern/spieletipps.php und www.spieleratgeber-nrw.de
Beispiele für Internetverträge zwischen Eltern und Kindern finden sich unter:
www.lmsaar.de/medienkompetenz/familienvertrag-zur-sicheren-internetnutzung oder
www.kinderschutzzentren.org (unter „Tipps für Kids”).
Kann ich auf technische
Kontrollmöglichkeiten zurückgreifen?
• Gehen Sie offen auf Ihr Kind zu. Teilen Sie Ihre Sorgen und Befürchtun-
gen mit, aber verteufeln Sie nicht das, was dem Betroffenen in seiner Situation so wichtig ist. Sprechen sie ohne Vorwürfe und wertfrei über die Medienangebote, ohne die Ihr Kind nicht mehr auskommt. Nur
so erreichen Sie Ihr Kind.
• Suchen Sie nach den Gründen für den übermäßigen Konsum. Was fehlt Ihrem Kind im realen Leben? Welche nicht befriedigten Wünsche und Bedürfnisse hat es? Wo liegen Sorgen und Probleme?
• Verändern Sie etwas am Umfeld, bieten Sie Alternativen. Fördern und gestalten Sie Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Familie. Ermutigen Sie, zuvor ausgeführte Hobbys wieder aufzunehmen. Akti-
vitäten, die Gruppenerlebnisse vermitteln, wie Mannschaftssport oder gemeinsame Familienunternehmungen, bilden ein sinnvolles Gegengewicht zu virtuellen Erfahrungen.
Prinzipiell bieten auch technische Hilfen die Möglichkeit, Onlinezeiten zu
begrenzen. Bei Windows z. B. kann man über ein Passwort die Kontrolle
über Onlinedauer und Inhalte regeln. Aber: Solche Einstellungen können
von älteren Kindern umgangen werden und ersetzen niemals die wichtigere
Medienerziehung. Darüber hinaus verhindern sie nicht, dass beispielsweise
bei Freunden gespielt und gesurft wird.
klicksafe: Rubrik „Technische Schutzmaßnahmen“
https://www.klicksafe.de/themen/technische-schutzmassnahmen/kindersicherung/
Mein Kind hat sich bereits in der
Medienwelt verloren…
Wenn sich Ihr Kind mehr und mehr in die virtuelle Welt zurückzieht, gilt es,
wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Es hilft wenig, den Medienkonsum nur pauschal zu verbieten. Wer in der Realwelt selten Erfolg
erlebt, dem fällt eine zeitliche Beschränkung besonders schwer, weil er
seine Probleme vergisst, sobald er in die Medienwelt abtaucht.
!
Tipp:
Es gibt Familien, denen es ähnlich geht. Lesen Sie in Internetforen die Berichte und
Erfahrungen anderer, von Eltern oder Betroffenen. Das hilft beim Verstehen und zeigt
Ihnen, dass Sie mit der schwierigen Situation nicht allein dastehen.
Die Online-Beratung über virtuelle Selbsthilfegruppen des HSO – Hilfe zur Selbsthilfe
bei Onlinesucht e.V. (www.onlinesucht.de) erreichen Sie unter:
www.onlinesucht.de/beratung
Auf professionelle Hilfe zurückgreifen
Wenn Sie merken, dass das Problem nicht allein zu bewältigen ist,
zögern Sie nicht, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen. Lassen Sie sich
dabei unterstützen, Ihr Kind aus der Medienabhängigkeit herauszuholen.
Anlaufstellen sind z. B. Sucht- und Familienberatungen, Kliniken oder Psychologen.
klicksafe: Wo finde ich Rat und Hilfe?
www.klicksafe.de/themen/spielen/medienwirkung/exzessives-spielen/hilfe.html
Unter „Hilfe finden“ auf www.fv-medienabhaengigkeit.de (Fachverband Medienabhängigkeit e.V.) erhalten Sie Adressen in Ihrer Nähe.
Ambulanz für Spielsucht der Uni-Klinik Mainz - Telefonberatung und Therapie zum
Schwerpunkt Computerspielsucht http://www.unimedizin-mainz.de/index.php?id=5377
Die Initiative klicksafe ist ein Projekt im Rahmen des Programms
„Mehr Sicherheit im Internet“ (Safer Internet Programme) der Europäischen Union. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für
Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Projektkoordination)
und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt.
Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben in diesen Tipps trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Herausgebers ausgeschlossen ist.
Die im Flyer weitestgehend verwendete männliche Form beinhaltet selbstverständlich
die weibliche Form. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird lediglich mit
Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.
Unveränderte nichtkommerzielle Vervielfältigung und Verbreitung
ist ausdrücklich erlaubt unter Angabe der Quelle klicksafe und der
Webseite www.klicksafe.de.
Siehe: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/
Coverfoto: © Lasse Kristensen - Fotolia.com | Layout/Illustrationen: www.stilfreund.de
Herausgeber:
klicksafe
c/o Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Zollhof 2 D-40221 Düsseldorf T: +49 (0)211-77 00 7- 0
F: +49 (0)211-72 71 70
E: [email protected]
W: www.klicksafe.de
klicksafe wird gefördert von der Europäischen Union