Nachhaltige Fassaden
Transcrição
Nachhaltige Fassaden
Ausgabe 01 | 2013 * technikforum Farben | Lacke | Bautenschutz Fokus Schlagfeste Argumente für Carbon Fassadendämmung Fokus Nano-Quarz-Gitter Technologie: Nachhaltigkeit für die Fassade Aktuell Wie beschädigte Holzbauteile dauerhaft erhalten werden Aktuell Rationell und nebelarm: Die NAST-Spritztechnologie für Lacke macht’s möglich Im Fokus Nachhaltige Fassadensanierung 02 Inhalt Editorial Innovationen fürs Fachhandwerk – Von Franz Xaver Neuer 03 Im Fokus Schlagfeste Argumente für Carbon Fassadendämmung 04 Aktuell Fassadendämmplatte S 024: Der Markt verlangt nach schlanken Platten 06 Fokus Nano-Quarz-Gitter Technologie für langfristig saubere und brillante Oberflächen 08 Aktuell Was moderne Fassadenfarben heute zu leisten imstande sind 11 Fokus Materialanforderungen: Was bei hohen Temperaturen auf Baustellen zu beachten ist 13 Report Seit über drei Jahrzehnten bewährt: Sanierputzsysteme für die Altbaurenovierung und Baudenkmalpflege 16 Betoninstandsetzung Fokus Damit Beton noch länger hält 19 Balkonbeschichtung Report Balkone und Laubengänge fachgerecht beschichten 22 Holzinstandsetzung Fokus Wie beschädigte Holzbauteile dauerhaft erhalten werden 24 Spritzlackieren Aktuell Rationell und nebelarm: Die NAST-Spritztechnologie für Lacke macht’s möglich 28 Innenbeschichtung Aktuell Glatt und makellos – Glatte Oberflächen liegen im Trend 30 Aktuell Glasgewebe der Zukunft: Natürlich, hochmodern und so stabil wie nie zuvor 34 Fokus Industriebodenbeschichtung als neues Geschäftsfeld fürs Handwerk 36 Aktuell Caparol Raumakustikrechner 38 New Media für die Praxis 39 Impressum 39 Wärmedämm-Verbundsysteme Fassadenbeschichtung Baudenkmalpflege Bodenbeschichtung Kompakt Technikforum 03 Editorial Innovationen fürs Fachhandwerk Franz Xaver Neuer ist als technischer Leiter bei Caparol für den Bereich Farben, Lacke, Lasuren und Akustik zuständig. Von Franz Xaver Neuer > Die internationale Fachmesse „FARBE – Ausbau & Fassade“ im März in Köln bot eine Vielzahl an Novitäten. Auch Caparol sorgte traditionell mit zahlreichen Innovationen für Furore, wobei ein Schwerpunkt auf der energetischen Gebäudesanierung durch Fassadendämmung lag. Um die Widerstandskraft gedämmter Fassaden gegenüber mechanischen und thermischen Belastungen zu optimieren, setzt Caparol auf Carbon Fassadendämmung. Technikforum zeigt auf, dass Carbonfasern die Schlagfestigkeit der Gebäudehülle deutlich erhöhen und zugleich den witterungs- und abnutzungsbedingten Verschleiß minimieren. Mit Kohlefasern verstärkt, steckt eine Putzfassade selbst extreme Belastungen erheblich besser weg als herkömmliche Beschichtungen. So bringt es das System Carbon S in Verbindung mit der innovativen Hochleistungsdämmplatte S 024 im Kugelfalltest ohne weitere Verstärkungen auf Bestwerte in puncto Schlagfestigkeit. Mit nur zehn Zentimetern Dicke dämmt die innovative Kombination eines verdichteten PU-Dämmkerns mit beidseitiger Dalmatiner-Oberfläche mindestens so effizient wie 14 Zentimeter oder noch dickere herkömmliche Platten. ie Ansprüche an moderne Fassadenfarben steigen. Kunden wünschen sich, dass ihre Fassade lange wie neu aussieht, das heißt ohne Verwitterungs- oder sonstige Spuren und ohne Algen- und Pilzbefall. Außerdem soll der gewählte Farbton möglichst lange stabil und gleichmäßig intensiv erhalten bleiben. Technikforum zeigt auf, dass es der Caparol-Forschung gelungen ist, die hochwertigen Fassadenfarben auf Basis der Nano-Quarz-Gitter Technologie (NQG) nochmals zu optimieren. Außer den bekannten, hervorragenden Eigenschaften wie langanhaltende Sauberkeit, hohe Farbtonbeständigkeit und Brillanz bieten die NQG Premium-Fassadenbeschichtungen nun zudem einen optimalen Schutz vor Schreibeffekt und vor Emulgatorauswaschungen. Glatte, strukturlose Wände im Innenraum liegen im Trend. Viele Kunden wünschen sich makellose Wandflächen, wie sie sie von industriellen Beschichtungen wie den Lackoberflächen ihrer Wohnzimmermöbel kennen. Technikforum präsentiert eine Produktkombination aus Spachtel, Wandvlies und Farbe, mit der der Fachhandwerker solche Oberflächen unter Zuhilfenahme eines neuen Wandrollers, des Caparol FeinRollers, problemlos erzielen kann. Bei der Beschichtung von Holzbauteilen trifft der Handwerker häufig auch auf stark beschädigte Holzbauteile oder Schadstellen im Holz, wo Pinsel und Farbe nicht ausrei- D chen, seien es Fenster, Außentüren, Balken, Holzhäuser, Pergolen und Treppen. Ein Fachartikel erklärt, wie mit dem Capadur RepairSystem hier fachmännisch Abhilfe geschaffen werden kann. Spritzlackieren ist nicht nur wirtschaftlich, es lassen sich auch hochwertige Oberflächen erzielen. Besonders auf großen Flächen ist das Spritzen die beste Wahl – in beengten Räumen und auf kleinen Flächen setzte indes die übliche Spritznebelbildung Grenzen, so dass hier meist mit Pinsel und Rolle lackiert werden musste. Caparol hat nun in Kooperation mit dem Spritzgerätehersteller Wagner eine Frontend-Düse für das modulare Wagner XVLP-System entwickelt. Die Düse wurde speziell für das nebelarme Spritzen mit Capacryl Haftprimer NAST und Capacryl PU-Satin NAST hergestellt. Technikforum zeigt auf, dass mit dieser exakt aufeinander abgestimmten Kombination aus Spritzgerät, Düse und den Caparol-Lacken nun auch da gespritzt werden kann, wo es bisher nicht möglich war. Die Zeitschrift widmet sich zudem den Themen „Fassadenbeschichtungen unter extremer Hitze“, Sanierputzsysteme und Betoninstandsetzung. Beiträge über Balkon- und Industriebodenbeschichtungen sowie dekorative Innenwandtechniken und Akustik runden die aktuelle Ausgabe ab. Viel Freude bei der Lektüre. < 04 Wärmedämm-Verbundsysteme Im Fokus Robust, attraktiv, energieeffizient Schlagfeste Argumente für Carbon Fassadendämmung – Von Oliver Berg > Freistöße und Elfmeter Fußball spielender Kinder, Rußpartikel aus Autoabgasen, Schlagregen, Hagelkörner oder thermische Wechselbelastungen von tiefen Minustemperaturen im Winter bis hin zu heißen Sommertagen – Fassaden müssen eine Menge aushalten können. Wie gut sie mit Umweltbelastungen und mechanischen Beanspruchungen fertig werden, bestimmt die Qualität des Dämm- und Putzsystems entscheidend mit. Zumeist hat es der Handwerker in der Hand, ob sich sein Kunde für ein Allerwelts- oder ein hochwertiges und langlebiges Produkt entscheidet. Eine Carbon Fassadendämmung von Caparol zählt zum Besten, was es an Schutz an der Fassade je gab. aparol setzt zum Schutz von Fassaden schon seit 2007 auf Carbon. Carbonfasern, die Armierungsmassen, Putzen und hochwertigen Bautenschutzprodukten in exakt bemessener Dosierung zugegeben werden, optimieren das Abriebverhalten, erhöhen die Schlagfestigkeit und minimieren zugleich den witterungs- und abnutzungsbedingten Verschleiß. Mit Kohlefasern verstärkt, steckt eine Putzfassade selbst extreme Belastungen erheblich besser weg als herkömmliche Beschichtungen. Bildlich gesprochen, kann man sich die Kohlenstofffaserverstärkung als netzartige Struktur vorstellen. Genau genommen handelt es sich um eine Matrix, die zumeist aus mehreren Lagen besteht. Sie wirkt stabilisierend und wird in das jeweilige Trägerprodukt anwendungsspezifisch eingebunden. Dabei gilt: Je höher der spezifische Faservolumenanteil, desto größer ist die Widerstandskraft gegen Rissbildung, Schlageinwirkungen und sonstige mechanische Belastungen. Caparol nutzt Carbonfasern gezielt, um die Widerstandskraft gedämmter Fassaden gegenüber punktuellen mechanischen Belastungen zu optimieren. Dafür wurde eigens ein spe- C Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024 CarbonSpachtel Armierungsgewebe 650/110 ThermoSan-Fassadenputz NQG ThermoSan NQG Fassadenfarbe Aufbau des Systems Carbon S: Zur neuen Hochleistungsdämmplatte S 024 passt ein robustes Putzsystem, das idealerweise aus dem CarbonSpachtel, dem orangen Armierungsgewebe 650/110, dem organischen ThermoSan-Fassadenputz NQG und der passenden ThermoSan NQG Fassadenfarbe besteht. zieller Spachtel entwickelt: der CarbonSpachtel. In Verbindung mit dem orangen CapatectArmierungsgewebe und den dazugehörigen Putzen sorgen carbonfaserverstärkte Spachtelmassen auf MW- und EPS-Dämmplatten für maximale Schlag- und Rissfestigkeit. Die Entwicklung der carbonhaltigen Rezeptur ist eine Pionierleistung von Caparol, deren Wirksamkeit sich durch einen ThermoSan-Fassadenputz mit Nano-Quarz-Gitter-Struktur (NQG) noch weiter optimieren lässt. Das Ergebnis überzeugte auch auf der Fachmesse Farbe – Ausbau & Fassade in Köln, zumal die hoch wärmedämmenden, farbbrillanten, langfristig sauberen Fassaden länger als herkömmliche Beschichtungen halten. Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden müssen stets einen im Voraus definierten Nutzen stiften: In der Regel sollen sie ein Plus an Wohnkomfort und Behaglichkeit, geringeren Energiebedarf und CO 2 -Ausstoß sowie einen minimierten Brennstoffverbrauch nebst spür- bar verringerten Heizkosten sicherstellen. Auch der nachhaltige Schutz vor sommerlicher Hitze zählt häufig zu den Wünschen, die Immobilieneigentümer hegen. Caparol nimmt sich der komplexen Aufgabe an und verfügt für unterschiedliche Bedarfe über drei verschiedene Dalmatinerplatten: die Fassadendämmplatten 160 (WLZ 035) und 155 (WLZ 032) sowie die superschlanke Neuentwicklung S 024 (WLZ 024). In Kombination mit einer Carbon-Beschichtung zeigen sie sich am Haus von ihrer besten Seite. Carbon S – leistungsstark und extrem widerstandsfähig Schlank, schön, leistungsstark und extrem robust – so stellen sich professionelle Maler und Stuckateure das perfekte Ergebnis einer Fassadendämmmaßnahme vor. Mit dem System Carbon S kommt Caparol diesem Ideal- Technikforum bild äußerst nahe: Das Premium-Paket unter den Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) aus Ober-Ramstadt basiert auf der neuen, superschlanken Hochleistungsdämmplatte S 024, die aus einem hoch wärmedämmenden Polyurethankern und beidseitiger Dalmatiner-Oberfläche besteht. Wird sie mit Carbon-Spachtel plus Gewebe fachgerecht armiert und zu guter Letzt mit ThermoSanFassadenputz NQG beschichtet, gibt es so gut wie nichts, was diesem „Bund fürs Fassadenleben“ etwas anhaben könnte. • Bemerkenswert: • Das System Carbon S in Verbindung mit der neuen superschlanken Hochleistungsdämmplatte S 024 bringt es im Kugel• • • • Das System Carbon S in Verbindung mit der innovativen Hochleistungsdämmplatte S 024 bringt es im Kugelfalltest ohne weitere Verstärkungen auf Bestwerte in puncto Schlagfestigkeit. falltest ohne weitere Verstärkungen auf Bestwerte in puncto Schlagfestigkeit. Selbst punktuelle mechanische Belastungen werden locker abgefedert. Die Dämmleistung des Systems übertrifft marktübliche WDVS bei gleicher Dicke um über 30 Prozent. Das bedeutet auch: Mit um 30 Prozent verringerter Dicke lässt sich die gleiche Dämmleistung wie mit einem herkömmlichen WDVS erzielen. Bei beengten Bebauungssituationen (Innenstädte, Grundstücksgrenzen, einzuhaltende Abstandsflächen etc.) oder eingeschränkten objektspezifischen Bedingungen ist Carbon S für Bauhandwerker und ihre Auftraggeber somit klar von Vorteil. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind fast unbeschränkt: Bis zum Hellbezugswert 10 lassen sich alle Farbtönungen des Caparol Fassade-A1-Farbtonfächers wählen. Die patentierte Carbonausstattung garantiert höchste Sicherheit vor Putzrissen und Abplatzungen. Zug- und Biegefestigkeit par excellence: Der pastöse CarbonSpachtel sorgt für rissfreie Oberflächen bis zu einer Dehnung von drei Prozent. Belastungstests mit der Zugprüfmaschine im Labor haben eine überragende Widerstandsfähigkeit für organische Systemkomponenten ergeben: Während mineralische (pulverförmige) Aufbauten zwar extrem oberflächenhart, bei Biegebelastungen aber rissanfällig sind, überzeugen organische Rezepturen durch eine zäh-elastische Materialstruktur. Sie wird durch die Carbonfasern zusätzlich in ihrer Wirkung verstärkt. Verformungen durch punktuelle Druckbelastung, Biege- oder Zugkräfte bleiben somit erheblich länger ohne Folgen. Mit Sicherheit länger sauber: Der pastöse ThermoSan-Fassadenputz NQG nimmt Schmutzpartikel im wahrsten Sinn des Wortes auf die leichte Schulter. Seine spezielle Nano-Quarz-Gitter-Struktur erschwert die Anhaftung von 05 Organisch hoch belastbar: Zugprüfungen haben gezeigt, dass der CarbonSpachtel bei Dehnungen bis drei Prozent Rissfreiheit garantiert, während mineralische Standard-Armierungen nur unter einem Prozent Dehnung erlauben, bevor sich erste Risse zeigen. Schmutzpartikeln und sorgt dafür, dass selbst kleinste Teilchen, die Wind und Regen mit sich führen, an der Putzoberfläche auf Dauer keinen Halt finden. Ein Windstoß oder Regenschauer genügt, um die Fassade von Pollen, Pilzsporen, Sandkörnchen oder Rußpartikeln reinzuwaschen und vor Veralgung zu schützen. Fazit Carbonfaserverstärkte WDVS definieren den neuesten Stand der Technik. Der qualitative Unterschied zu herkömmlichen Vergleichsprodukten ist beträchtlich. Der Carbon-Zuschlag wirkt sich stabilisierend auf die Fassadenbeschichtung aus. Während auf herkömmlichen Dämmplatten jedes einfache Putzsystem „bei hart geschossenen Bällen“ eher früher als später das Nachsehen hätte, macht es einer carbonverstärkten Putzfassade nichts aus, als Torwand zu fungieren. Gleiches gilt für andere mechanische Belastungen, die punktuell auftreten, zum Beispiel Hagelschauer oder auch Fahrradlenker. Wird ein Fahrrad gegen die Hauswand gelehnt, kommt zumeist das rohrförmige Ende des Lenkers mit dem Putz in Kontakt. An dieser Stelle ist Schlagfestigkeit gefragt, um den erhöhten mechanischen Anpralldruck zu kompensieren. Das gilt umso mehr, wenn das Fahrrad mehr oder weniger unsanft gegen die Hauswand fällt. Mit einer Verstärkung aus Carbonfasern steckt ein Putzsystem solche Beanspruchungen weg – auch, wenn es als Bestandteil eines WDVS auf relativ weichen Dämmplatten appliziert wurde. < 06 Wärmedämm-Verbundsysteme Aktuell Die Dicken nehmen ab Fassadendämmplatte S 024: Der Markt verlangt nach schlanken Platten – Von Dieter Stauder Die neue Fassadendämmplatte S 024 von Caparol: außen Dalmatiner, dazwischen Polyurethan. Das Fachhandwerk schätzt die Vorzüge der Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024. Hierzu zählen unter anderem ihre vorder- und rückseitige Schleifbarkeit, die praxisgerechten Klebe- und Armierungseigenschaften sowie der besondere UV- und Feuchteschutz durch äußere Dalmatiner-Kaschierung des hochwirksam wärmedämmenden PU-Kerns. > Sie ist auffällig und schafft, was andere gern bewirken würden: Mit der neuen Hochleistungsdämmplatte S 024 präsentierte Caparol auf der Fachmesse Farbe – Ausbau & Fassade im März in Köln ein besonderes Energieeinsparpaket: Mit nur zehn Zentimetern Dicke dämmt die innovative Kombination eines verdichteten PU-Dämmkerns mit beidseitiger Dalmatiner-Oberfläche mindestens so effizient wie 14 Zentimeter oder noch dickere herkömmliche Platten. as Geheimnis der faszinierenden Wirkung dieser Platte ist der von Dalmatiner-Oberflächen ummantelte gelbe Polyurethan-Dämmkern: Zehn Zentimeter Plattendicke reichen aus, um die Energie- D einsparverordnung (EnEV) zu erfüllen. Besser dämmen, weniger heizen, mehr Geld sparen – diese Aussicht ist für die Wohnungswirtschaft wie auch private Bauherren gleichermaßen reizvoll. Hinzu kommt, dass Weniger ist mehr: Im Vergleich zu etablierten EPS-Modellen macht die S 024 (Mitte) bei einer um 30 Prozent geringeren Dicke identische Energieeinspareffekte möglich; umgekehrt lässt sich bei gleicher Plattendicke mit der S 024 eine um 30 Prozent höhere Energieeinsparung erzielen. Technikforum DalmatinerFassadendämmplatte S 024 07 > 30 % Herkömmliche PolystyrolStandard-Dämmplatte WLG 035 – 040 Sichere und leichte Verarbeitung: Die Dalmatiner-Fas- In Kombination mit der Capatect-PF-Fassadendämm- Gut gedämmt mit höchster Effizienz: Der Einsatz der sadendämmplatte S 024 ist besonders schlank, sehr platte 122 lassen sich Leibungsdetails effizient Dalmatiner-Fassadendämmplatte lohnt. Profitieren handlich und stabil, oberflächenfest und daher beid- herstellen. Sie von 30 Prozent mehr Dämmleistung im Vergleich seits bestens zu beschichten. immer mehr Hauseigentümer eine Fassadendämmung wünschen, die der Forderung nach schlanken Wandaufbauten entspricht und damit auch den gestalterischen Freiraum erhöht. Die Verlängerung von Dachüberständen, Eindeckungen und Fensterbänken ist auch nicht jedes Hausherrn Sache. Die neue S 024 zeigt, dass das Dämmen von Fassaden auch ohne aufwendige und teure Detailumplanung möglich ist. zu herkömmlichen Dämmplatten. des PU-Kerns und die problemlose Verarbeitbarkeit des Dalmatiner-EPS-Dämmstoffs in einem einzigen Produkt gemeinsam nutzbar werden. Als erfreulich handlich erweist sich die S 024 auf dem Gerüst. Ebenso beeindruckt ihre thermische Unempfindlichkeit, die eine geringe Verformungsneigung bewirkt. Der Zuschnitt erfolgt präzise mit Fuchsschwanz oder Stichsäge. Beidseits überzeugt die exzellente Schleif- und Beschichtbarkeit der Putzträgerflächen: Die Egalisation von Versatz und Stö- ßen ist im Handumdrehen erledigt. Die neue S 024 sorgt nicht nur für eine schlanke, überaus effiziente Gebäudedämmung, sondern auch für eine besonders sichere. Dazu gehört auch, dass die Platte im Falle eines Brandes nicht schmilzt und selbst bei Dicken > 10 cm weder Sturzdämmungen noch Brandriegel erforderlich macht, um den gesetzlichen Schutzzielen zu genügen. Für das Bauhandwerk bedeutet das enormen Zeitgewinn, für die Hausbewohner ein gefühltes wie auch faktisches Plus an Sicherheit. < Außen Dalmatiner, dazwischen Hochleistungs-PU Eingekleidet in einen eleganten, grau-weiß gesprenkelten Dalmatiner-Mantel aus EPS, sorgt die innovative Materialkombination für 30 Prozent mehr Dämmleistung an der Fassade. Trotzdem reicht die reduzierte Plattendicke aus, um auf Mauerwerk die EnEVAnforderungen zu erfüllen und den gesetzlich festgelegten Außenwand-U-Wert von 0,24 W/m²K mit zehn Zentimetern zu erzielen. Die innovative Dämmstoff-Kombination setzt materialtechnisch Maßstäbe. Während herkömmliche reine PU- und Phenolharzplatten wenig UV-stabil und spröde sind und sich – wenn überhaupt – nur mit großer Mühe schleifen lassen, zudem feuchtigkeitsempfindlich sind, schwinden, quellen und sich erfahrungsgemäß als wenig formstabil und nur mäßig maßhaltig erweisen, macht bei der neuen S 024 die EPS-Kaschierung all diese Nachteile wett: Die robuste beidseitige Beschichtung sorgt dafür, dass die hervorragenden wärmedämmenden Eigenschaften Für das System stehen umfangreiche CAD-Detaillösungen zur Verfügung. 08 Fassadenbeschichtung Fokus Nachhaltigkeit für die Fassade Nano-Quarz-Gitter Technologie für langfristig saubere und brillante Oberflächen – Von Dr. Thomas Brenner > Seit Jahren gehört es zu den Zielen der Caparol-Forschung, die Haltbarkeit von Fassadenbeschichtungen weiter zu optimieren, um Objekten dadurch langfristig eine hochwertige Optik zu verleihen. er entscheidende Fortschritt auf diesem Gebiet gelang vor sechs Jahren mit Einführung der sogenannten Nano-Quarz-Gitter Technologie (NQG). Bei der NQG-Technologie werden die positiven Eigenschaften der Silikatfarben mit denen der Dispersions- und Siliconharzfarben vereint. Das Resultat sind Fassadenfarben mit geringster Anschmutzneigung bei gleichzeitig hoher Kreidungsstabilität sowie universellen und guten Verarbeitungseigenschaften. Der Verursacher der Anschmutzneigung bei Dispersionsfarben, die Thermoplastizität des Bindemittels, kann durch die NQG-Technologie wirkungsvoll reduziert werden, indem die Beschichtung „mineralischer“ und damit härter und weniger thermoplastisch gemacht wird (Abb. 1). Gleichzeitig bleiben bei der NQG-Technologie die Flexibilität und die universellen Verarbeitungseigenschaften einer Dispersionsfarbe erhalten. In Bezug auf die Anschmutzneigung einer Beschichtung ist bekannt, dass eine übermäßige Hydrophobierung der Beschichtungsstoffmatrix mit Siliconen bzw. D Die vollflächige Beschichtung der fensterlosen Giebelwände leitet die Farbgebung jedes Hauses in der Moskauer Straße 2 bis 38 in Halle mit einem Paukenschlag ein. Gefordert waren Werkstoffe, die über ein Höchstmaß an Farbtonstabilität verfügen. Siliconölen zu einer stärkeren Verschmutzung der Oberflächen führt. Andererseits ist allgemein anerkannt, dass mineralische Oberflächen – zum Beispiel mit Reinsilikatfarbe beschichtet – weniger verschmutzen als organische Oberflächen. Mit der NQGTechnologie kann man nun die Vorzüge der Dispersions- und Siliconfarben mit denen der Mineralfarben zusammenführen und nutzen. Eine mehrjährige Freibewitterung in Istanbul bei 90° zeigt eine im Vergleich mit herkömmlichen Fassadenfarben deutlich verringerte Anschmutzneigung der Fas- Abbildung 2: Vergleich der Verschmutzung einer Silikatfarbe, konventionellen Fassadenfarbe und Siliconharzfarbe auf Basis NQG-Technologie nach zwei Jahren Freibewitterung / 90° in Istanbul Silikatfarbe Konventionelle (stark kreidend) Dispersionsfassadenfarbe Siliconharzfassadenfarbe (NQGTechnologie) Abbildung 1: Rasterelektronen-Mikroskopieaufnahmen 200 nm Konventionelle Siliconfassadenfarbe 200 nm Siliconfassadenfarbe mit NQG-Technologie: Deutlich ist das Netzwerk der Silica-Partikel erkennbar. sadenfarbe mit NQG-Technologie (Abb. 2). Neben der Verschmutzungsneigung von Beschichtungen tritt – bedingt durch den Wunsch nach einer lebensfrohen und bunten Welt – das Thema der Farbtonbeständigkeit von Beschichtungen immer mehr in den Vordergrund. Über 70 Prozent der Fassadenbeschichtungen werden heutzutage getönt. Prinzipiell verändern alle Oberflä- Technikforum chen, die der natürlichen Umgebung ausgesetzt sind, ihren Farbton mit der Zeit. Im Außenbereich ist jede Oberfläche dem natürlichen Sonnenlicht, Niederschlägen, Luftfeuchtigkeit und Temperaturwechseln ausgesetzt. In der Praxis sind diese Belastungen regional sehr unterschiedlich. So ist die Strahlenbelastung in Süddeutschland ca. 30 Prozent höher als in Norddeutschland. Die Niederschlagsverteilung ist noch ungleichmäßiger. So regnet es im Sauerland dreimal mehr als im Raum Magdeburg. Der Einfluss der genannten Faktoren auf die Farbtonbeständigkeit kann sich im Einzellfall massiv auswirken und zu Reklamationen führen. Alle genannten Einflussfaktoren haben eines gemein: Sie sind nicht direkt zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu lassen sich Beschichtungsstoffe und deren Zusammensetzung gezielt einstellen. Einen Schwerpunkt in der Entwicklung der NQG-Produkte war deren Optimierung im Hinblick auf die Farbtonstabilität. Eine Vielzahl von Rohstoffen wurde intensiv erforscht. Hierbei konnte man klar erkennen, dass in der Formulierung einer Fassadenfarbe das Bindemittel zweifelsohne eine Schlüsselrolle einnimmt. Der Grad der Farbveränderung wird mit steigendem Bindemittelgehalt abnehmen. Dies gilt im besonderen Maße, wenn organische Pigmente eingesetzt werden. In Siliconharzfarben versagen organische Pigmente bereits nach einem Jahr, anorganische Pigmente sind hingegen stabil (Abb. 3). So verbietet sich der Einsatz organischer Pigmente in Farben mit geringem Bindemittelgehalt. Ist nun die Erhöhung des Bindemittelgehaltes die technische Lösung? Mit Sicherheit nein, denn hohe Bindemittelgehalte wirken sich nachteilig auf die bauphysikalischen Eigenschaften wie zum Beispiel die Wasserdampfdurchlässigkeit aus und können zu Folgeschäden an der Fassade führen. Die neu entwickelte Nano-Quarz-Gitter Technologie führt jedoch aus dieser Sack gasse heraus, denn mit dieser neuen Bindemittelgeneration können die eingesetzten anorganischen Pigmente optimal eingebet- Abbildung 3: Farbveränderung eines anorganischen 09 tensiven Beschichtung deutlich erhöht werden. Das gelingt wiederum optimal durch den Einsatz der Nano-Quarz-Gitter Technologie. Die harten Silica-Teilchen auf der Oberfläche des Dispersionsbindemittels verbessern entscheidend die Kratzfestigkeit des Systems und verhindern optimal die mechanische Beschädigung des Beschichtungsfilmes. Verstärkt werden kann dieser Effekt durch eine geeignete Auswahl der weiteren Füllstoffe. Hier spielen insbesondere silikatische und quarzitische Füllstoffe eine herausragende Rolle, da sie im Vergleich zu calcitischen Füllstoffen in der Regel eine wesentlich höhere Gesteinshärte aufweisen (Abb. 5). Rotpigmentes – links Standardsiliconharzfarbe, rechts NQG-Qualität. Deutlich erkennt man die bessere Farbtonbeständigkeit und Brillanz. tet und somit vor Angriffen durch Umwelt und Wetter bestens geschützt werden. In Abbildung 4 ist das schematisch dargestellt. Man erkennt in diesem maßstabsgerechten Modell das Nano-Quarz-Gitter, gebildet aus den chemisch fest verbundenen anorganischen Silica-Nanopartikeln (ca. 25 nm) und organischen Acrylatpolymeren, in die das Titandioxid (ca. 250 nm) und die Pigmente (ca. 300 nm) eingebunden sind. Emulgatorläufer deutlich reduziert Zur Stabilisierung einer Farbe kommen grenzflächenaktive Substanzen, sogenannte Emulgatoren zum Einsatz. Diese Hilfsstoffe sorgen dafür, dass zwei an sich nicht mischbare Substanzen wie beispielsweise Öl und Wasser miteinander gemischt werden können. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Abbildung 4: Maßstabsgerechtes Modell des NanoQuarz-Gitters (NQG), in dem anorganische SilicaNanopartikel (● , 25 nm) mit organischen Acrylatpoly- Kratzfestigkeit deutlich erhöht meren (// ) fest miteinander verbunden sind. Das Titandioxid (○ , 250 nm) und die Pigmente (● , 300 nm) sind optimal in die NQG-Struktur eingebunden. In den vergangenen Jahren konnte man einen starken Trend hin zu dunklen Farbtönen mit sehr niedrigen Hellbezugswerten von < 20 erkennen. Bei diesen intensiven Farbtönen ist die Gefahr einer optischen Beeinträchtigung der Oberfläche in Form einer weißen Kratzspur infolge einer mechanischen Beschädigung besonders hoch. Hervorgerufen werden die weißen Spuren durch ein Entfernen der Pigmentschicht auf den in der Regel weichen, weißen Füllstoffen einer Farbe durch die mechanische Beanspruchung. Will man nun diesen sogenannten „Schreibeffekt“ verhindern, so muss die Kratzfestigkeit bei einer matten farbin> 10 Fassadenbeschichtung Das neue Wohnquartier am Windausweg in Göttingen wird höchsten Ansprüchen an Wohnkomfort und Energieeffizienz gerecht. Zur Beschichtung der Gebäudehülle setzten die Verantwortlichen auf eine Fassadenfarbe mit Nano-Quarz-Gitter Technologie, die für langfristig saubere und brillante Oberflächen sorgt. der oberflächenaktiven Substanzen aber stark minimiert. Dieser Effekt ist besonders vorteilhaft bei farbintensiven Beschichtungen, die in der Malerpraxis ein erhöhtes Risiko für Emulgatorläufer aufweisen. Fazit Abbildung 5: Heutige Möglichkeiten der Minimierung des Schreibeffektes: herkömmliche Fassadenfarbe (links) und neueste Produktentwicklung (rechts). Eine deutlich erhöhte Oberflächenbelastung ist möglich. > Milch. In der Farbformulierung tragen die Emulgatoren zur Stabilisierung bei und sind u. a. verantwortlich für die Lagerstabilität im Gebinde und bei einer farbigen Beschichtung für die Verträglichkeit der Farbpasten mit dem Basismaterial. Nach dem Aufbringen einer Fassadenfarbe an der Wand werden die Emulgatoren dann nicht mehr benötigt. Bei ungünstigen Trocknungs- und Wetterbedingungen wie kühlem und feuchtem Wetter kann es zu einem Auswaschen der Emulgatoren kommen, was sich in unansehnlichen weißen oder zum Teil auch dunklen Streifen an der Fassade bemerkbar macht. Teilweise lassen sich diese Emulgatorstreifen durch Abwaschen bzw. durch Regenereignisse wieder entfernen. Bei Dispersionsfarben ist der Einsatz von Emulgatoren unvermeidlich. Durch Verwendung einer neuen Generation von Emulgatoren, die in das Nano-Quarz-Gitter optimal eingebunden werden, wird das Auswaschen Mittels Nano-Quarz-Gitter Technologie ist es gelungen, die jeweiligen Stärken der Silikatfarben und der Dispersionsfarben in einem Produkt zu vereinigen. Die Kombination hoher Kreidungsstabilität und geringer Anschmutzneigung machen Produkte mit NQG-Technologie zu vorzüglichen Fassadenprodukten. Durch optimierte Rezepturen und die Verwendung ausschließlich anorganischer Pigmente ist die Farbtonbeständigkeit nachhaltig gewährleistet. Maßgebliche Verbesserungen wurden zudem hinsichtlich der Minimierung des Schreibeffektes und der Reduktion der Emulgatorauswaschungen erzielt. < Technikforum 11 Aktuell Im Grenzbereich der Technik Was moderne Fassadenfarben heute zu leisten imstande sind – Von Alfred Lohmann > Emulgatorläufer, Schreibeffekt, Ausbesserungsstellen oder Schnürrissbildung in den Vertiefungen von Strukturputzen sind meist nur kleinere Probleme. Sollte der Handwerker dennoch damit konfrontiert sein, ist der Satz „Bei einer guten Farbe darf das nicht passieren“ jedoch schnell ausgesprochen. Allerdings wird er der Sache nicht gerecht, wenn die technischen Grenzen moderner Fassadenfarben erreicht werden. Sie sollen nachfolgend anhand wesentlicher Begrifflichkeiten und Effekte beschrieben werden. Emulgatoren sind wichtige Grundrohstoffe wässriger Beschichtungen und aus modernen Fassadenfarben nicht wegzudenken. Die technischen Eigenschaften dieser ökologischen und auch anwendungsfreundlichen Produkte könnten ohne Emulgatoren nicht erzielt werden. Bei feuchten, kühlen Bedingungen können diese Bestandteile der Farbe an die Oberfläche wandern und mit Regen oder Tau als Laufspuren sichtbar werden. Der Schreibeffekt ist eine mechanische Beanspruchung von dunkel getönten, matten Beschichtungen. Diese beiden optischen Wirkungen liegen heute im Trend der Fassadengestaltung. Die dazu notwendigen Füllstoffe können bei Belastung hervortreten. Im Normalfall sind Füllstoffe weißlich, so dass eine helle Spur auf dem dunklen Farbton entsteht. Die Spur ist zwar durch Abregnen oder Abwischen reversibel, löst aber beim neu aufgetragenen Anstrich Diskussionen mit dem Auftraggeber aus. Über Ausbesserungsstellen möchte der Handwerker wenig bis gar nicht nachdenken. Diese Arbeit gehört aber oftmals zu den wesentlichen Tätigkeiten kurz vor der Abnahme, um den Auftrag zeitgerecht zu realisieren und dabei den geforderten Schutz des erstellten Werkes zu gewährleisten. Glänzende, leicht klebrige, transparente bis weißlich- Der sogenannte Schreibeffekt auf einem dunkel gestri- gelbe Abläufer deuten auf Emulgatorläufer hin. chenen Sockel: Dieser Effekt ist bei dunklen, matten Beschichtungen nicht ungewöhnlich und bei Regen Schnürrisse entstehen durch einen zu hohen Materialauftrag auf strukturierten Oberputzen. Materialanhäufungen in den Vertiefungen trocknen in unterschiedlichen Schichtdicken auf und ergeben dabei an der Oberfläche feine krakelartige Risse. Der Handwerker muss die beschriebenen Effekte im Blick behalten, zugleich kann er sicher sein, dass moderne Fassadenfarben die Grenzen des Machbaren immer weiter hinausschieben. Sie unterliegen wie Jahrtausende zuvor den physikalischen und chemischen Grundgesetzen. Gewissenhafte, auf guter handwerklicher Tradition gegründete Vorgehensweise wird diese Grenzen immer berücksichtigen. Die Produkte sollten dabei möglichst hohe Sicherheitsreserven mitbringen. Bei den Fassadenfarben ThermoSan, AmphiSilan, Sylithol-NQG und Muresko SilaCryl ® konnten diese Reserven durch intensive Forschung und Weiterentwicklung hochwertiger Rohstoffe nochmals erweitert werden. Die Werkstoffe weisen neben einer oder Abwischen mit einem feuchten Tuch auch reversibel. Eine weitere Belastung hinterlässt jedoch erneut Streifen oder Flecken. sehr guten Verarbeitung auch eine hohe Sicherheit gegenüber den geschilderten Effekten auf. Doch eines ist nicht möglich: Handwerklich grundlegende Versäumnisse können auch durch moderne Technik nicht behoben werden. Grenzen der Technik: Was der Handwerker wissen muss Um Emulgatorläufer zu vermeiden, müssen die Trocknungsbedingungen an jedem Objekt neu bewertet werden. Kühle Oberflächen, hohe Luftfeuchte bzw. geringere Luftbewegungen (auch unter abgeplanten Gerüsten oder in Hinterhofsituationen) verlangsamen die Trocknung der Produkte. Für eine ausreichende Trocknung müssen jedoch die rich> 12 Fassadenbeschichtung Schnürrisse, auch als Schwindrisse im BFS-Merkblatt Nr. 9 oder als Fettrisse im WTA-Merkblatt Nr. 2-4 bezeichnet, haben ihren Ursprung in einer zu hohen Schichtdicke und/oder in zu schnellen Trocknungsbedingungen. Die Risse befinden sich nur an der Oberfläche und gehen nicht durch die Schichtdicke. Sichtbare Ausbesserungsstellen sind abhängig vom Farbton, der Oberflächenstruktur und Daher beeinträchtigen diese Risse nicht die Beständigkeit der Fassadenbe- auch von der handwerklichen Ausführung. BFS-Merkblatt Nr. 25 beachten. schichtung. tigen Bedingungen vorhanden sein. Gerade von der Gebäudetemperatur abgekoppelte Untergründe wie Vorhangfassaden (z. B. aus Faserzement oder Beton), Wärmedämm-Verbundsysteme, Porenbeton oder auch Balkonverkleidungen reagieren schnell auf Wetterbedingungen und unterschreiten die Umgebungstemperatur. Daher ist das vorhandene Mikroklima auf der Fassade anders zu beurteilen als bei den früher üblichen monolithischen Putzfassaden. Diese veränderten Bedingungen müssen in die notwendige und in der VOB, Teil C (DIN 18363) verankerten Abschätzung des Handwerkers einfließen. Beim Schreibeffekt kann der Handwerker nur auf die technischen Möglichkeiten hinweisen. Durch bindemittelreichere Produkte konnten zwar Verbesserungen erzielt werden; jedoch geht das oft mit einem nicht gewünschten Glanzgrad einher. Deshalb sollten dem Kunden bei dunklen Farbtönen die Möglichkeiten des eingesetzten Produktes im Vorfeld durch einen Musteraufstrich erläu- tert werden. Die Weiterentwicklung der Caparol-NQG-Fassadenfarben ermöglicht gerade in diesem Bereich eine deutliche Verbesserung. Ausbesserungsstellen werden immer sichtbar sein. Farbtonabhängig fallen sie dem Betrachter aus üblichem Abstand (an Fassaden ca. drei Meter, in Eingangsbereichen und auf Balkonen und Terrassen eindeutig näher, Betrachtungswinkel 90°) mal mehr und mal weniger auf. Daher sollten Ausbesserungsstellen immer so gering wie möglich gehalten werden und nur bei Beschädigungen zum Tragen kommen. Verschmutzungen können gereinigt werden, Dübellöcher sollten sehr sauber angearbeitet und nicht größer als der eigentliche Lochdurchmesser sein. Bezüglich der Farbtonübereinstimmung ist das BFS-Merkblatt Nr. 25 zu beachten. Schnürrisse können handwerklich durch den richtigen Verdünnungsgrad der Farbe (Technische Information beachten) und bei richtiger Ausführung vermieden werden. Dabei sollte bei strukturierten Oberputzen nach Auftrag der Farbe nach einigen Quadratmetern nochmals überschüssiges Material mit der ausgerollten Walze aus den Vertiefungen entfernt werden. Hier gilt die Regel: eher zweimal dünn als einmal zu dick streichen. Fazit Die angesprochenen Effekte an der Fassade sind nur im Zusammenspiel hochwertiger Produkte und einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung in den Griff zu bekommen. Die neue Generation der NQG-Fassadenfarben ThermoSan, AmphiSilan, Sylithol-NQG oder auch von Muresko SilaCryl® erweitern dabei den Anwendungsspielraum, müssen jedoch unter Beachtung der Regeln der Technik durch den Handwerker vor Ort sachgerecht eingesetzt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. < Technikforum 13 Rationell: Gerade im Hochsommer ist es erforderlich, die Oberflächentemperaturen von Fassaden genau im Blick zu behalten, um ein optimales Beschichtungsresultat sicherzustellen. Fokus Kühler Kopf an heißen Tagen Materialanforderungen: Was bei hohen Temperaturen auf Baustellen zu beachten ist – Von Alfred Lohmann und Oliver Berg > Sonne pur am Himmel: Das freut im Grunde jeden Handwerker, der Fassaden beschichtet. Arbeiten ohne unliebsame Unterbrechungen und keine Angst vor Abregnung versprechen einen erfolgreichen Tag. Doch auch der Sommer hat Tücken. Zu starke Sonneneinstrahlung heizt Fassadenflächen auf, was schnell zu anstrichtechnischen Problemen führen kann. elche Temperaturen verträgt also eine Beschichtung? Wo liegen die Grenzen? Gibt es Hinweise in den allgemein anerkannten Regeln der Technik? Beschichtungsstoffe halten relativ hohe Temperaturen aus, ohne in Mitleidenschaft W gezogen zu werden. So können sich dunkel gestrichene Fassaden ohne negative Auswirkungen auf bis zu 60° bis 70° C aufheizen. Zudem werden vergleichbare Beschichtungsstoffe industriell häufig mit entsprechend hohen Temperaturen im Her stellprozess verarbeitet, ohne dass es dabei zu Schäden kommt. Der handwerklichen Verarbeitung sind dennoch Grenzen gesetzt. Um größere zusammenhängende Flächen optisch hochwertig zu beschichten, muss die höchstmögliche Verarbeitungstemperatur im Blick behalten werden. Die Temperatur beeinflusst gerade Verarbeitungseigenschaften wie Offenzeit, Aufbrenn- und Ausbesserungsverhalten, Verlauf oder Farbton. Auch begrenzen die verwendeten Bindemittel wie Dispersion oder Wasserglas (Silikat) die mögliche maximale Verarbeitungstemperatur unterschiedlich. Allgemein anerkannte Regeln der Technik Grundsätzliche Ausführungen zur Thematik finden sich in der DIN EN 1062 „Beschichtungsstoffe – Beschichtungsstoffe und Beschichtungssysteme für mineralische Substrate und Beton im Außenbereich“ (Anhang A, Punkt A.6.2, Unterpunkt d): „Sofern nicht vom Hersteller im Produktdatenblatt speziell erwähnt, können Be> 14 > Fassadenbeschichtung schichtungsstoffe nicht unter den folgenden Witterungsbedingungen aufgetragen werden: • auf gefrorenen Substraten • im Fall von nicht geschützten Substraten bei Regen oder Nebel • auf feuchten Substraten • bei starkem, heißem oder trockenem Wind • wenn die Temperatur des Substrates über 35 °C liegt • ohne speziellen Schutz bei Temperaturen unter 5 °C.“ Die VOB schreibt in der DIN 18363 (Teil C) unter Punkt 3.1.1: „Bei ungeeigneten klimatischen Bedingungen, z. B. bei der Beschichtung mit Dispersionslackfarben eine relative Luftfeuchte von über 80 % oder Oberflächentemperaturen unter 8 °C, sind besondere Maßnahmen zu ergreifen. Die zu treffenden Maßnahmen sind ‚Besondere Leistungen‘ (siehe Abschnitt 4.2.3).“ Im BFS-Merkblatt Nr. 9 „Beschichtung auf mineralischem Außenputz“ des Bundesverbandes Farbe und Sachwertschutz heißt es unter dem Punkt „Applikationsbedingungen“: „Bei und unmittelbar nach der Applikation muss die Fassadenbeschichtung vor Niederschlägen/Betauung gegebenenfalls auch vor starker Erwärmung durch Bestrahlung geschützt werden ...“ „Besondere Leistungen“ kennzeichnen Daraus ergibt sich: Nicht die Lufttemperatur ist entscheidend, sondern die Oberflächen- bzw. Substrattemperatur. Die erwähnte Obergrenze in der DIN EN 1062 ist daher auf der Fassadenoberfläche zu ermitteln. Das Temperaturmaximum gilt für die Verarbeitung und Trocknung der Beschichtung. Die Oberflächentemperatur ist natürlich auch farbtonabhängig. Das gilt für den vorhandenen Untergrund und die aufzutragende Beschichtung. Die Temperatur der Oberfläche kann daher weit höher als die eigentliche Lufttemperatur sein. Wichtig ist auch, dass eine Beschichtung ausreichend austrocknen kann. Ein zu schneller Wasserentzug beeinflusst den Abbindeprozess negativ. So härten zum Beispiel Silikatfarben bei zu schnellem Wasserentzug nicht ausreichend aus. Das verbleibende nicht gebundene und weiterhin wasserlösliche Wasserglas kann bei späterem Regen ausgewaschen werden, was zu Verätzungen etwa auf Glasscheiben führt. Das zeigt, dass eine allgemeinverbindliche Lufttemperatur für Beschichtungsarbeiten nicht festgelegt werden kann. Die Entscheidung, ob gestrichen wird oder nicht, obliegt dem Handwerker. Nur er weiß die Objektbedingungen einzuschätzen und diese eventuell positiv zu beeinflussen. Möglichkeiten hierfür sind zum Beispiel: • mit den Arbeiten morgens frühzeitig beginnen • keine aufgeheizten Oberflächen beschichten, vor der Sonne her streichen • Trocknungszeiten im Hinblick auf die spätere Sonnenbelastung beachten • dunkle Farbtöne eher nicht streichen • beobachten, ob Wasser zu stark verdunstet • Untergründe ausreichend grundieren, so dass keine zusätzliche Feuchtigkeit aus der Beschichtung in den Untergrund abwandert und die ohnehin gegebenen Effekte bei der Verarbeitung unter höheren Temperaturen noch verstärkt. Beschichtungsarbeiten werden also nicht nur durch niedrige, sondern auch durch zu hohe Temperaturen begrenzt. Das muss aber nicht automatisch zur Untätigkeit führen. Die richtige organisatorische und planerische Vorbereitung gewährleistet auch unter widrigen Bedingungen einen optimalen Verlauf. Führen verbesserte Arbeitsabläufe – wie oben erwähnt – nicht zum Ziel, können unter Umständen bautechnische Maßnahmen wie ein Abnetzen der Fassade, aber gerade auch eine ausreichende Grundierung des Untergrundes weiterhelfen. Wichtig ist, dass nicht der Handwerker zusätzliche Maßnahmen tragen muss, sondern diese als „Besondere Leistungen“ entsprechend der gültigen VOB abzurechnen sind. Kein Hitzefrei: auch für Mörtel und Dämmplatten Auch für Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) gilt, dass nicht nur in den kälteren Wintermonaten, sondern ebenso im Sommer adäquate bauseitige Maßnahmen bei der Verarbeitung zu ergreifen sind. Denn die verarbeitete Qualität und dauerhafte technische Funktionalität aller WDVS-Systemkomponenten hängen letztlich auch maßgeblich von der Witterung ab, die während der Lagerung, Verarbeitung und Trocknung der Produkte vorherrscht und auf sie einwirkt. Witterungsbedingt sind bei der jeweiligen Verarbeitung unter tiefen und hohen Temperaturen entsprechende Rahmenbedingungen bauseitig zu schaffen (z. B. entsprechende Verschattung), um die geforderte Qualität sicherzustellen. Diese ist unter anderem abhängig von: • der Bauplanung einschließlich der Leistungsbeschreibung, unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Regeln der Technik • der fachgerechten Bauzeitplanung (z. B. eingeplante Trocknungszeiten der Putzgründe und der Putzlagen, tiefe Temperaturen bei Winterbaustellen, Außenputz vor oder gleichzeitig mit dem Innenputz oder Estrich) • der Qualität der Baustoffe, der Untergrundvorbehandlung, der gegebenenfalls erforderlichen Putze. So kann zum Beispiel auch die richtige Temperatur des Untergrundes und des Anmachwassers eines Mörtels mitentscheidend sein. Hierauf wird auch in einschlägigen Normen und Regelwerken Bezug genommen. So heißt es in der „DIN V 18550 Putz und Putzsysteme – Ausführung“ unter Punkt 9.1 „Berücksichtigung der Witterungseinflüsse“, es muss sichergestellt sein, dass die Technikforum 15 Energieeinsparung durch Fassadendämmung: Die Dalmatinerplatte läßt sich auch bei hohen Temperaturen sicher und rationell verarbeiten. Ihre thermische Unempfindlichkeit sorgt für hohe Formstabilität. Luft- und Bauteiltemperatur nicht unter 5° C liegt bzw. bis zum ausreichenden Erhärten des Putzes nicht darunter absinkt. Um einen schnellen Wasserentzug aus dem frischen Putz durch starken Sonnenschein (hohe Oberflächentemperaturen) und/oder Wind zu verhindern (Gefahr von Rissbildung, Festigkeitsabfall), sind vorzugsweise für Außenputze besondere Schutzmaßnahmen oder Nachbehandlungen erforderlich (beispielsweise Abhängen, Feuchthalten). Auch die DIN 18345, VOB, Teil C ATV für Bauleistungen verweist im Zusammenhang mit der Ausführung von WDVS unter Punkt 3.1.3 darauf, dass bei nachteiligen klimatischen Bedingungen wie Feuchtigkeit, Sonneneinwirkung und ungeeigneten Temperaturen oder auch Windbe- lastung besondere Maßnahmen zu ergreifen sind. So gelten zum Beispiel auch Einhausung, Verschattung oder Beheizung als „Besondere Leistungen“. Unter dem pauschal beschriebenen Begriff „ungeeigneter klimatischer Bedingungen“ wird bei WDVS in der Regel das Verlassen des Temperaturkorridors zwischen +5° C und +30° C verstanden. Bei Temperaturen unter +5° C binden die in der Regel verwendeten Mörtel für Armierungsputze oder Klebemörtel nicht mehr hinreichend ab. Die zu verarbeitenden Komponenten sind nach DIN 55699 Verarbeitung von WDVS (6.1 „Transport und Lagerung“) so zu transportieren und zu lagern, dass Schädigungen und Verschmutzungen vermieden werden. Das bedeutet insbesondere, dass Werk-Trockenmörtel und Mineralwolle-Platten sowie PS-Dämmstoffe vor Feuchte und PS-Dämmstoffe besonders UV-geschützt zu lagern sind. Bei Putzausführungen unter hohen Temperaturen (direkter Sonneneinstrahlung) besteht die Gefahr eines zu schnellen Wasserentzuges (Verdursten/Verbrennen) des Putzmörtels. Bei gleichzeitiger Windbelastung verstärkt sich der schnelle Wasserentzug. Bei extremen Sommertemperaturen sind zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung der Erwärmung des Untergrundes vorzusehen (zum Beispiel Beschattung der Fassaden). Auswirkungen auf die Qualität können sein: • Ungenügende Eigenfestigkeit/Haftkraft von Klebemörtel • Änderungen der Maßhaltigkeit von dunklen Dämmplatten • Ungenügende Festigkeit von Armierungsputzen • Absanden des Unter- oder Oberputzes • Craqueléartige (netzartig) verlaufende Schwindrisse bei zu schnellem Austrocknen des Unter- oder Oberputzes • Erhöhte Gefahr sichtbarer Putzansätze, z. B. Gerüstansätze im Oberputz • Mögliche Fleckenbildung und Ausblühungen an Silikatputzen und an eingefärbten mineralisch gebundenen Oberputzen • Oberflächenstörungen (z. B. Poren, Rissbildung) von Farben und Putzen. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, die laut Hersteller vorgegebenen klima tischen Bedingungen bei der Lagerung, Verarbeitung und Trocknung von Materialien einzuhalten. Im Rahmen des Klimawandels werden die Temperaturen künftig höheren Schwankungen unterliegen und immer größere Ausschläge gerade nach oben erfahren. < 16 Baudenkmalpflege Report Vulkanasche macht den Unterschied Seit über drei Jahrzehnten bewährt: Sanierputzsysteme für die Altbaurenovierung und Baudenkmalpflege – Von Dr. Christian Brandes Typischer Schaden am Sockel eines historischen Gebäudes > Das Mauerwerk älterer Gebäude ist in Sockelbereich und Keller häufig feucht und mit Salzen belastet. Der Putz ist schadhaft und muss bei der Sanierung erneuert werden. Dafür haben sich Sanierputzsysteme seit über 30 Jahren bewährt. anierputzsysteme werden im WTAMerkblatt 2-9-04/D definiert. Es handelt sich um Putze mit hoher Porosität und hoher Wasserdampfdurchlässigkeit. Gleichzeitig ist die Wasseraufnahme reduziert. Die Mauerfeuchte kann zwar einige Millimeter tief in den Putz eindringen, jedoch nicht an die Putzoberfläche gelangen. Die Austrocknung erfolgt innerhalb der Putzschicht. Dabei werden die bauschädlichen S Salze im porösen Putzgefüge eingelagert. Die Putzoberfläche bleibt trocken, es entstehen keine Salzausblühungen wie bei herkömmlichen Putzen, die Anstrichschäden verursachen könnten. Damit Sanierputzsysteme bei Einsatz auf feuchtem Mauerwerk sicher erhärten und dauerhaft sind, werden für ihre Herstellung überwiegend hydraulische Bindemittel, das heißt diverse Zementsorten, verwendet. Bei dem Histolith Trass-Sanierputzsystem wird zusätzlich Trass (Vulkanasche) eingesetzt, um die Verarbeitungseigenschaften zu verbessern. Spezielle mineralische Leichtzuschläge sowie porenbildene Zusatzmittel erzeugen das für die Wasserdampfdurchlässigkeit und Salzeinlagerung wichtige poröse Gefüge. Allerdings stößt die überwiegend ze- mentöse Bindung der Sanierputzsysteme im Bereich der Baudenkmalpflege gelegentlich auf Vorbehalte: Es wird befürchtet, dass der Sanierputz wie ein herkömmlicher Zementputz das Mauerwerk absperrt und dass dabei der Feuchtehorizont in angrenzende Bereiche verlagert wird. Die Praxis zeigt jedoch, dass Sanierputzsysteme bei korrekter Verarbeitung wegen der hohen Wasserdampfdurchlässigkeit die Austrocknung des Mauerwerkes ermöglichen. Dagegen entstehen bei Anwendung der in der Baudenkmalpflege favorisierten Kalkputze auf feuchtem Mauerwerk meist bald wieder Schäden, weil diese Putze der hohen Belastung durch Feuchte und Salze nicht gewachsen sind. Ein Sanierputzsystem besteht aus folgenden Komponenten: • Vorspritzputz (auch Spritzbewurf genannt): Haftbrücke zum Mauerwerk; • Porengrundputz (auch Grundputz genannt): lagert Salze ein und wird zum Ausgleich bei sehr unebenem Mauerwerk verwendet; Starke Feuchteschäden im Keller: Bei hoher Wanddurchfeuchtung sind neben dem Auftrag eines Sanierputzsystems zusätzlich abdichtende Maßnahmen erforderlich. Technikforum Der schadhafte Putz wird mit einem Abstand von 80 cm über erkennbarem Schadensrand entfernt. • Sanierputz: lagert Salze ein und verhindert das Entstehen von Ausblühungen; • Deckschichten (Oberputze, Beschichtungen): rein dekorative Funktionen, müssen auf das Sanierputzsystem abgestimmt sein. Einsatzgebiete und Anwendungsgrenzen Durch Feuchte und Salze belastetes Mauerwerk ist hauptsächlich im Sockelbereich sowie in Kellerräumen anzutreffen. Darüber hinaus können auch Fassadenflächen betroffen sein, die einer längeren Durchfeuchtung ausgesetzt waren, zum Beispiel aufgrund von defekten Dachrinnen und Fallrohren. Weiterhin ist das Mauerwerk von Stallungen durch die Einwirkung von Fäkalien meist stark salzbelastet. Im Vorfeld der Sanierung, vor allem bei größeren Objekten, ist die Entnahme von Proben sinnvoll, um die versalzten Bereiche eingrenzen und den Sanierungsaufwand abschätzen zu können. Diesen Service bietet auch die Abteilung Baudenkmalpflege von Caparol an. Dabei sollten die Proben stets vom Mauerwerk und nicht vom Putz entnommen werden, weil Letzterer ohnehin entfernt wird. Sanierputzsysteme ermöglichen die Austrocknung von kapillarfeuchtem Mauer- werk. Bei sehr hoher Durchfeuchtung des Mauerwerks kann jedoch auch ein Sanierputzsystem versagen, wenn keine zu sätzlichen abdichtenden Maßnahmen vorgenommen werden (Vertikal- und/oder Horizontalabdichtung). Das betrifft zum Beispiel Kellerinnenwände, wenn von außen Sickerwasser oder sogar drückendes Wasser einwirkt. Im Zweifelsfall sollten hier Bohrkernproben entnommen und die Durchfeuchtung gemessen werden. Sanierputzsysteme dürfen auch grundsätzlich nicht im erdberührten Bereich eingesetzt werden, was insbesondere bei der Planung und Ausführung des Sockelanschlusses zu beachten ist. 17 nierputz werden üblicherweise maschinell mit gängigen Putzmaschinen (Mischpumpe mit Nachmischer) aufgetragen. Die Oberfläche muss nach dem Ansteifen des Mörtels aufgeraut werden (mit Putzkamm, Zahnkelle oder Rabott). Besonders wichtig ist, eine ausreichende Wartezeit zur Erhärtung einzuhalten (pro 1 mm Putzdicke = 1 Tag), um spätere Rissbildungen zu vermeiden. Sanierputz: Der Sanierputz wird auf relativ ebenem Mauerwerk (Ziegelmauerwerk) direkt auf den Vorspritzputz in zwei Lagen von jeweils ca. 10 mm Dicke aufgetragen. Die Gesamtschichtdicke muss dann 20 mm Verarbeitung Der schadhafte Putz wird mit einem Sicherheitsabstand von 80 cm über erkennbarem Schadensrand bis auf das Mauerwerk entfernt. Mürbe Fugen müssen mindestens 2 cm tief ausgekratzt werden. Im Innenbereich ist darauf zu achten, dass alte GipsPlomben, die zur Montage von Stromleitungen verwendet wurden, rückstandsfrei entfernt werden. Das Mauerwerk wird anschließend trocken gereinigt, zum Beispiel durch Abkehren mit einem Stahlbesen oder durch Strahlen. Vorspritzputz: Er wird in einer Dicke von höchstens 5 mm mit ca. 50-prozentiger Untergrundbedeckung angeworfen. Offene Fugen werden zuvor gesondert mit Porengrundputz geschlossen. Die Oberfläche des Sanierputzes wird mit einem Porengrundputz: Sobald der Vorspritzputz erhärtet ist (nach ca. 1–3 Tagen Wartezeit), kann die erste Putzschicht aufgetragen werden. Dafür wird bei sehr unebenem Mauerwerk der Porengrundputz verwendet, wenn die Gesamtschichtdicke des Sanierputzsystems mehr als 30 mm beträgt (z. B. bei Bruchsteinmauerwerk). Dieser wird in Dicken von 10 – 30 mm pro Arbeitsgang aufgetragen. Porengrundputz und auch Sa- Rabott aufgeraut. betragen. Wenn für die erste Putzlage Porengrundputz verwendet wurde, ist eine Sanierputzdicke von mindestens 15 mm einzuhalten. Die Oberfläche des Sanierputzes darf nicht geglättet oder gefilzt werden, sondern muss stets aufgeraut werden. Die Trockenzeit je Putzlage Sanierputz beträgt drei bis sieben Tage. > 18 Baudenkmalpflege Das Sanierputzsystem grenzt unmittelbar an das Erdreich und die Pflasterung an. Der untere Putzabschluss ist ungeschützt der Einwirkung von Bodenfeuchte und Oberflächenwasser ausgesetzt. Deshalb sind Salzausblühungen Risse im Sanierputzsystem wegen nicht eingehaltener Trockenzeiten > Deckschichten: Es dürfen nur system konforme, hoch wasserdampfdurchlässige Oberputze verwendet werden (zum Beispiel Histolith Feinputz oder Histolith Renovierspachtel). Diese können frühestens nach einer Woche auf den Sanierputz aufgebracht werden. Nicht zulässig sind dichte Beläge (Fliesen etc.). Für die farbige Beschichtung sind Dispersions-Silikat- und Siliconharz farben geeignet. Vermeidung von Anwendungsfehlern Bei der Verarbeitung mineralischer Putzsysteme sind die üblichen Regeln einzuhalten. Im Außenbereich ist bei sehr hoher Temperatur oder bei starkem Wind ein Vornässen des Putzuntergrundes zu empfehlen, um ein Aufbrennen des Vorspritzputzes zu verhindern. Andernfalls wird die Untergrundhaftung vermindert, und es können Hohlstellen entstehen. Dagegen ist im Innenbereich darauf zu achten, dass die mit dem Anmachwasser eingebrachte Feuchtigkeit zügig austrock - und Farbabplatzungen entstanden. nen kann. Vor allem in Kellerräumen kann Lüften dafür nicht ausreichend sein. Wenn die Trocknung stark verzögert wird, kann das System versagen. Es können Salzausblühungen entstehen, weil die Sanierputzschicht keine ausreichende Hydrophobie aufgebaut hat. Abhilfe kann mit dem Aufstellen eines Kondensattrockners geschaffen werden. Risse und Hohlstellen im Sanierputz können entstehen, wenn der Untergrund mangelhaft vorbereitet wurde oder aber wenn die zur Erhärtung der einzelnen Putzlagen erforderlichen Wartezeiten nicht eingehalten wurden. Wenn an einem Gebäude sockel, der mit einem Sanierputzsystem neu verputzt wurde, schon bald nach der Renovierung wieder Salzausblühungen und Farbabplatzungen auftreten, kann das verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine zu geringe Schichtdicke des Sanierputzes. Häufig entstehen diese Schäden jedoch dadurch, dass der untere Putzabschluss in direktem Kontakt mit angrenzendem Erdreich oder Belagsflächen steht. Die Sockelausbildung muss zuvor sorgfältig geplant werden. Die jeweilige Ausführung richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten. Es muss dafür gesorgt werden, dass das Sanierputzsystem am unteren Abschluss gegen einwirkende Bodenfeuchte sowie gegen Oberflächen- oder Sickerwasser geschützt ist. Detaillösungen finden sich in der Richtlinie Fassaden sockelputz/Außenanlagen (siehe Literaturhinweise). < Literatur WTA-Merkblatt 2-9-04/D: Sanierputzsysteme; Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlagen – Richtlinie für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassadensockelputzes sowie des Anschlusses der Außenanlage; Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg sowie Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg < Betoninstandsetzung Technikforum 19 Fokus Damit Beton noch länger hält Instandsetzung im System: Regelwerke sind verbindlich einzuhalten – Von Walter Bücher > Der langfristig bewährte Verbundbaustoff Stahlbeton ist aus dem modernen Hochbau und dem Ingenieurbau nicht mehr wegzudenken. Im 19. Jahrhundert gelang es, die hohe Druckfestigkeit des Betons mit der hohen Zugfestigkeit des Stahls zu kombinieren und damit einen universellen Baustoff zu entwickeln. Stahlbeton kann in fast beliebiger Form hergestellt werden und ermöglicht damit bisher nicht realisierbare Architektur. rmöglicht wird das durch die Zusammenführung von Beton und Stahl. Beide Materialien verfügen über sehr ähnliche Eigenschaften hinsichtlich der Ausdehnungskoeffizienten. Zudem fungiert der Beton als Korrosionsschutz für den Stahl aufgrund seiner Alkalität mit einem pH-Wert > 12,5. Es bildet sich auf der Stahlober fläche eine passivierende Schicht, die den Stahl vor Korrosion schützt. Beton ist jedoch ein chemisch instabiler Baustoff. Durch unterschiedliche Belastungen wie zum Beispiel Feuchtigkeit in Form von Niederschlag oder Luftschadstoffe wird die Beständigkeit des Betons nachteilig ver- E ändert. Durch Kohlendioxid und Wasser erfolgt eine chemische Umwandlung, die die alkalischen Bestandteile des Zementsteines in Calciumcarbonat umwandeln. Dadurch sinkt der pH-Wert im Laufe der Nutzung auf < 10. Diesen chemischen Prozess nennt man Karbonatisierung. Liegt die Bewehrung im karbonatisierten Bereich, kann es zu Korrosion kommen. Sichtbar wird die Korrosionsbildung im Beton an der Betonoberfläche durch Risse, Rostfahnen oder Abplatzungen. Durch den Rost und die damit einhergehende Volumenzunahme entstehen rund um den Stahl Spannungen im Betongefüge, die die oben genannten Schadensbilder verursachen, wenn die Eigenfestigkeit des Betons überschritten wird. Begünstigt werden diese chemischen Vorgänge noch zusätzlich durch bauliche Mängel und Toleranzen bei Planung, Her stellung und Verarbeitung sowie durch mangelnden Bauwerksunterhalt. Die Karbonatisierung erfolgt von der Betonoberfläche aus in den Beton hinein. Die Karbonatisierungsgeschwindigkeit verringert sich mit zunehmendem Betonalter. Durch den im Zuge der Karbonatisierung entstehenden Kalkstein erhöht sich dagegen Geschädigter Beton verursacht durch mangelnde Bewehrungsüberdeckung Betonabplatzungen und Korrosion der Bewehrung. die Festigkeit des Betons, die Dichte von Beton wird nicht verändert. Ging man früher davon aus, dass es sich bei Stahlbetonbauwerken um Bauwerke für die Ewigkeit handele, weiß man heute, dass nach einer gewissen Nutzungsdauer und Standzeit Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen sind. Um die Anforderungen an die Qualität der durchzuführenden Betoninstandsetzungsmaßnahmen zu erfüllen, wurden verbindliche Regelwerke eingeführt. Grundsatzlösungen für Betoninstandsetzungsmaßnahmen Bestimmung der Restalkalität des Betons mittels Phenolphtalein an frisch hergestellten Ausbruchstellen Prüfung der Abreißfestigkeit des Betons mit Hilfe eines (Violettfärbung = pH-Wert > 10) Haftzugprüfgerätes Für den Schutz und die Instandsetzung von Betonbauteilen gilt in Deutschland die DAfStb-Richtlinie (Instandsetzungsrichtlinie Ausgabe Oktober 2001), nachdem sie bauaufsichtlich in die Landesbauordnungen eingeführt wurde. Diese Richtlinie regelt die Planung, Durchführung und Überwachung von Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen für Bauwerke und Bauteile aus Beton > 20 Betoninstandsetzung Nach Abtragen des geschädigten Betons und mechanischem Entrosten der freigelegten Bewehrung erfolgt das Aufbringen des mineralischen Tropfenbildung auf einem schwach saugenden Beton > und Stahlbeton nach der Normenreihe DIN 1045, unabhängig davon, ob die Stand sicherheit betroffen ist oder nicht. Die Instandsetzungsrichtlinie definiert verschiedene Grundsatzlösungen für Betoninstandsetzungsmaßnahmen. • Das Instandsetzungsprinzip R hat zum Ziel, die Passivschicht auf der Betonstahloberfläche durch zementgebundene Stoffe wiederherzustellen. • Das Instandsetzungsprinzip W beruht darauf, dass neben der örtlichen Ausbesserung ein zusätzliches Oberflächenschutzsystem als Beschichtung eingesetzt wird. • Bei dem Instandsetzungsprinzip C wird die Bewehrung beschichtet, um die aniodische Auflösung der Stahloberfläche zu verhindern. • Bei dem Instandsetzungsprinzip K wird die Bewehrung über Elektroden mit Fremdstrom beaufschlagt. Eine Kombination der Grundsatzlösungen/ Instandsetzungsprinzipien ist möglich, jedoch ist darauf zu achten, dass mindestens ein Instandsetzungsprinzip vollständig ausgeführt wird. Materialien ohne entsprechenden Eignungsnachweis dürfen gemäß DAfStb-Richtlinie nicht für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen einge- Korrosionsschutzes. setzt werden. Außerdem ist bei der Betoninstandsetzung die ATV DIN 18349 „Betonerhaltungsarbeiten“ zu beachten. Diese Regelwerke stellen verpflichtende Anforderungen an Bauherren, Planer und Ausführende, um definierte Qualitätsstandards an die Betoninstandsetzung zu erfüllen. Die Basis für eine erfolgreiche Betonsanierung ist eine gründliche und fundierte Schadensanalyse und die Auswahl der richtigen Instandsetzungsmaßnahme unter Berücksichtigung der verschiedensten Rahmenbedingungen. Der sachkundige Planer muss über die notwendigen Fähigkeiten und über eine ausreichende Ausrüstung verfügen. Verschiedene Prüfungen werden auf der Baustelle durchgeführt und sichtbare Fehlstellen kartiert. Die Schadensanalyse wird durch verschiedene messtechnische Prüfungen auf der Baustelle ergänzt. Geprüft werden z. B. • die Karbonatisierungstiefe mittels einer Alkalitäts-Indikatorlösung. • die Druckfestigkeit des Betons. Mit Hilfe des Rückprallhammers (Schmidt’scher Hammer) wird eine orientierende Bestimmung der Druckfestigkeit durchgeführt. • Mit der Haftzugfestigkeitsprüfung wird die Betonqualität festgestellt. • das Vorhandensein von Rissen und Hohlstellen • die Lage der Bewehrungsstähle und deren Betonüberdeckung • die Saugfähigkeit/das Saugverhalten des Betons/Ermittlung des Wasseraufnahmekoeffizienten. An Ausbruch- und Schadstellen muss der karbonatisierte Beton bis zum gesunden, alkalischen Beton abgetragen werden. Durch das Abtragen des Schadbetons darf das Gefüge zwischen dem restlichen Beton und der Bewehrung nicht zerstört werden. Randzonen der Ausbruchstellen müssen abgeschrägt sein. Der korrodierte Bewehrungsstahl wird entrostet und muss nach Abschluss der Maßnahme den Reinheitsgrad SA 2 ½ erfüllen. Direkt nach dem Entrosten ist der Bewehrungsstahl mit einem mineralischen Korrosionsschutz schützend zweifach zu beschichten. Anschließend werden die Ausbruchstellen im Beton mit geeigneten und nach den Regelwerken geprüften Betoninstandsetzungsmörteln, abgestimmt auf die vorhandene Betonqualität und die statischen Anforderungen, reprofiliert. Hierbei ist zu beachten, dass der Bestandsbeton gründlich vorgenässt wird, um die Saugfähigkeit herabzusetzen. Nachdem die Oberfläche matt- 21 Technikforum feucht abgetrocknet ist, wird eine mineralische Haftschlämme intensiv und gründlich in die Kontaktzone eingebürstet. In die noch frische Haftschlämme wird dann ein geprüfter Instandsetzungsmörtel zur Profilierung fest verdichtet eingebracht. Die Mörtelkonsistenz sollte nicht zu steif eingestellt sein, damit ein dichtes Mörtelgefüge mit einem hohen Karbonatisierungswiderstand erreicht wird. Tabelle: Oberflächenschutzsysteme im Überblick OS – 1 (A) OS – 4 (C) OS – 5a (D II) X X OS – 5b (D I) X Disboxan 450 Disboxan 451 OS – 2 (B) X X Disbocret 505 X Disbocret 510 X X X X X Oberflächenschutzsysteme Disbocret 515 Damit der Betonersatz seine volle Funktionsfähigkeit (z. B. Festigkeit, Dichtigkeit und Haftverbund) ausbilden kann, ist eine Nachbehandlung während der ersten Tage der Hydratation gefordert, um das Frühschwinden gering zu halten, eine ausreichende Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Betonrandzone sicherzustellen, das Gefrieren zu verhindern und schädliche Erschütterungen, Stoß oder Beschädigung zu vermeiden. Anschließend an das Instandsetzungsprinzip R, wie zuvor skizziert, kann ein Oberflächenschutzsystem gemäß der Instandsetzungsrichtlinie aufgebracht werden, was dem Instandsetzungsprinzip W entspricht. Hier definiert die Instandsetzungsrichtlinie die unterschiedlichen Oberflächenschutzsysteme • OS 1 (A) Hydrophobierung • OS 2 (B) Beschichtung für nicht begeh- und befahrbare Flächen (ohne Kratz- bzw. Ausgleichsspachtelung) • OS 4 (C) Beschichtung mit erhöhter Dichtheit für nicht begeh- und befahrbare Flächen (mit Kratz- bzw. Ausgleichsspachtelung) • OS 5a (D II)/OS 5b (D I) Beschichtung mit geringer Rissüberbrückungsfähigkeit für nicht begehund befahrbare Flächen (mit Kratzbzw. Ausgleichsspachtelung) Disbocret 518 X X X Disbocret 519 X Fachgerechter Oberflächenschutz beginnt üblicherweise mit dem Verschluss von Poren und Lunkern. Bei intakten porenarmen Betonbauteilen kann alternativ eine hydrophobierende Imprägnierung eingesetzt werden (OS 1 (A)). Ergänzend zu einem Oberflächenschutzsystem OS 1 (A) kann auf die ausgeführte Hydrophobierung noch eine zusätzliche Betonschutzfarbe mit schadgasbremsender Wirkung gegen Schwefeldioxid und Kohlendioxid appliziert werden. Durch diese Maßnahme wird aus dem Beschichtungssystem ein OS 2 (B). Um die wichtigsten Anforderungen an ein OS-System zu erfüllen (Schutz gegen Fachgerecht ausgeführt: Reprofilierungsarbeiten X eindringende Luftschadstoffe und Wasser bei gleichzeitiger guter Wasserdampfdiffusionsfähigkeit), kann vor der Applikation der Schutzbeschichtung eine Ausgleichsspachtelung zum Verschluss der Poren und Lunker im Beton durchgeführt werden. Auf die vollflächig ausgeführte Spachtelung kann die Betonschutzfarbe aus dem OS 2 (B) ohne zusätzliche Grundierung direkt aufgebracht werden. Durch die vorher aus geführte Poren- und Lunkerspachtelung ergänzt sich das System zu einem Oberflächenschutzsystem OS 4 (C). Wird die Spachtelung der Oberfläche wie im OS 4 (C) ausgeführt und die Schlussbeschichtung mit einer kälteelastischen und rissüberbrückenden Betonschutzfarbe beschichtet, sind die hohen Anforderungen an ein OS 5a (D II) erfüllt. Bei dem Oberflächenschutzsystem OS 5b (D I) handelt es sich im Prinzip um ein OS 5a (D II). Es ist in erster Linie ein technisch funktionales System, ohne Anforderungen an die Optik. Es eignet sich besonders für Betonbauteile an Ingenieurbauwerken, die einer direkten Wasserbelastung ausgesetzt sind. Bei einem OS 5b (D I) handelt es sich um ein Oberflächenschutzsys tem aus einer mineralischen Schlämme mit rissüberbrückenden Eigenschaften. < 22 Balkonbeschichtung Report Praxisgerechte Lösungen gefordert Balkone und Laubengänge fachgerecht beschichten – Von Martin Gies > Bei der Fassadensanierung wird kaum ein Thema so kontrovers diskutiert wie die Behandlung horizontaler Bodenflächen an Balkonen und Laubengängen. Dachdecker, Fliesenleger, Maler und Bodenbeschichter betrachten dieses Betätigungsfeld aus unterschiedlichen Perspektiven. Viele Baumaßnahmen werden ausgeführt, ohne dass ein Gutachter oder ein sachkundiger Planer eingeschaltet wird. Für den Handwerker stellt sich die Frage, welche Normen und Regelwerke hierbei zu beachten sind. ür jedes Bauteil müssen die Dauerhaftigkeit und damit die Standsicherheit gewährleistet sein. Das gilt auch für Balkonböden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: F • Das Bauteil selbst ist ausreichend beständig • Das Bauteil erhält eine Abdichtung nach DIN 18195 • Das Bauteil erhält eine alternative Abdichtung. Balkone mit ausreichender Beständigkeit Beton lässt sich so herstellen, dass das Bauteil ohne weiteren Schutz dauerhaft beständig ist. Bei neuen Konstruktionen aus Betonfertigteilen können Gefälle und Entwässerung vorfertigt werden, so dass keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Beschichtungen dienen hier lediglich der optischen Verschönerung und müssen keine abdichtende Funktion übernehmen (siehe Abbildung 1). Balkone mit Abdichtung nach DIN 18195-51) Bei dieser Konstruktion erfolgt eine bahnenförmige Abdichtung auf der Kragplatte, auf die gegebenenfalls eine Drainage- und Dämmschicht sowie ein schwimmender Estrich aufgebracht werden. Beschichtungen oder Fliesen auf diesem Estrich leiten das Oberflächenwasser ab, die eigentliche Abdichtung liegt unter dem Estrich. Wichtig ist, dass diese Abdichtungsebene entwässert wird, das heißt, dass ein ausreichendes Gefälle zu den Plattenrändern bzw. zu den Bodenabläufen hergestellt wird. In der Praxis zeigt sich leider häufig, dass die Abdichtung ohne Gefälleausgleich direkt auf den Kragplatten verlegt wird. Dringt Feuchtigkeit in den Estrich ein (z.B. über undichte Anschlussfugen), kann es zu Frostschäden, Kalkausblühungen und Abplatzungen an der Beschichtung oder den Fliesen kommen (siehe Abbildung 2). Vorteil: Bei fachgerechter Ausführung bildet die Abdichtung einen sicheren Schutz für die tragende Konstruktion. Nachteile: • Der „schwimmende“ Estrich bewegt sich bei Temperaturwechsel relativ stark, so dass mehr Fugen notwendig sind als bei Verbundestrichen (gemäß BEB-Hinweisblatt2) alle 2 bis 5 m, Seitenverhältnis des Estrichs höchstens 2:1). • Der Gesamtaufbau der Konstruktion ist deutlich höher als bei Verbundkonstruktionen und häufig im Bestand wegen der vorhandenen Höhen im Türbereich nicht herstellbar. • Unter der Abdichtung muss ein Gefälle hergestellt werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Abdichtungsebene entwässert werden kann. Tabelle: DISBON Beschichtungssysteme für Balkone und Laubengänge Materialbasis Disbon 404 Acryl-BodenSiegel Disbothan 449 PU-Deckschicht Disboxid 448 Elastikschicht Disboxid StoneColor-System Disboxid MultiColor-System Disbon Fast’n’Flex Balkon 1K-Rollbeschichtung auf Basis Methacrylat 1K-Rollbeschichtung auf Basis Polyurethan 2K-Verlaufbeschichtung auf Basis Polyurethan/Epoxidharz 2K-Verlaufbeschichtung auf Basis Polyurethan/Epoxidharz 2K-Verlaufbeschichtung auf Basis Polyurethan/Epoxidharz Beschichtungssystem auf Basis PMMA Beschichtung Abdichtung nach ETAG 005 X – X – X – X – X – X X 1) DIN 18195-5 „Bauwerksabdichtungen; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser“ 2) BEB „Bundesverband Estrich und Belag e.V.“, Industriestraße 19, 53842 Troisdorf-Oberlar „Hinweise für Estriche im Freien, Zement-Estriche auf Balkonen und Terrassen (1999)“ 3) ZDB „Zentralverband Deutsches Baugewerbe“, Kronenstraße 55–58, 10117 Berlin 4) DIN 18531 „Dachabdichtungen – Abdichtungen für nicht genutzte Dächer“ Technikforum Abbildung 1: Beton mit ausreichender Beständigkeit Abbildung 2: Beton mit Abdichtung nach DIN 18195-5 Abbildung 3: Reprofilierungsarbeiten Balkone mit alternativer Abdichtung kragenden Balkon kann die Standsicherheit durch Witterungseinflüsse jedoch gefährdet sein. Die Entscheidung müsste im Einzelfall durch einen sachkundigen Planer getroffen werden. Bauaufsichtliche Anforderungen für die Abdichtung von Balkonen gibt es derzeit nicht. Es gibt jedoch alternative Abdichtungsmethoden, deren Verwendbarkeit durch ein Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (AbP) oder durch eine Europäische Zulassung geregelt ist. Legende Abbildungen 1–3 Wird ein Estrich direkt auf die Kragplatte aufgebracht, handelt es sich um einen Verbundestrich. Wichtig ist ein vollständiger Haftverbund, der durch geeignete Untergrundvorbereitung und den Einsatz von Haftbrücken erzielt wird. Mit einem Verbundestrich kann das erforderliche Gefälle zu den Entwässerungspunkten hergestellt werden. Die Beschichtung oder die Fliesen dienen in diesem Fall als Abdichtungs- und als Nutzschicht. Vorteile: • Einfache Konstruktion • Geringe Bauteilbewegung und wenig Fugen • Geringe Aufbauhöhe Nachteil: • Aufbau entspricht nicht der DIN 18195 Teil 5 „Bauwerksabdichtungen; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser“. Die Ausbildung von Gefälleschichten ist nicht in der DIN 18560 „Estriche im Bauwesen“ geregelt. Aufgrund der einfachen Konstruktion werden relativ viele Balkonböden mit Verbundestrichen versehen. Da im Bestand häufig die erforderlichen Höhen und statischen Voraussetzungen fehlen, lässt die DIN 18195 Ausnahmen ausdrücklich zu: „Die DIN 18195 muss nicht angewendet werden, wenn die Dauerhaftigkeit des Bauteils und die Nutzbarkeit des Bauwerks ohne weitere Abdichtung im Sinne der DIN 18195 gegeben ist, oder wenn in der Bauwerkserhaltung oder der Baudenkmalpflege eine normgerechte Abdichtung nicht möglich ist.“ (Siehe DIN 18195 Teil 1.2.) Diese Formulierung lässt erheblichen Interpretationsspielraum, da nicht festgelegt ist, wie der Nachweis der Dauerhaftigkeit zu erfolgen hat. Eine geschützte Loggia ohne Schlagregenbeanspruchung kann durchaus ohne weitere Abdichtung dauerhaft sein. Auf einem frei bewitterten, aus- Abdichtung im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen Diese Abdichtungsmaßnahme basiert auf dem ZDB-Merkblatt „Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für Innenund Außenbereiche“3). Nach diesem Regelwerk gilt für Balkone die Feuchtigkeits-Beanspruchungsklasse B0 – mäßige Beanspruchung. Es können Reaktionsharze oder mineralische Abdichtungen verwendet werden. Die Abdichtung muss eine statische Rissüberbrückung von 0,4 mm (bei 23° + 2° C). nachweisen. Abdichtung in Verbindung mit Beschichtung Wenn eine Beschichtung vorgesehen ist, kann die „Leitlinie für die europäische technische Zulassung für flüssig aufzubringende Dachabdichtungen“ (ETAG 005) alternativ zu den Abdichtungen nach DIN 18195 angewendet werden. Diese Richtlinie ist jedoch für die Anwendung auf Flachdächern konzipiert, wo höhere Anforderungen erfüllt werden müssen. Es muss unter anderem eine Rissüberbrückung von mindestens 2 mm nachgewiesen werden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen dick- 23 1 Beschichtung 4 Abdichtung 2 Estrich 5 Gefälleestrich 3 Drainage 6 Betonkragplatte schichtige, vliesarmierte Materialien verwendet werden. Balkonbodenbeschichtungen erfüllen diese Anforderung nicht. Die Prüfanforderungen für Flüssigkunststoffe nach ETAG 005 überschreiten bei weitem die Anforderungen an Abdichtung im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen. Selbst für befahrene Freidecks von Parkhäusern mit einem OS 11a-System muss lediglich eine Rissüberbrückung von 0,3 mm (Klasse IIT+V) nachgewiesen werden. Fazit Für den Handwerker ist es kaum möglich zu erkennen, ob eine Kragplatte eine Abdichtung benötigt oder ob die Dauerhaftigkeit durch die vorhandene Betonqualität oder durch eine vorhandene Abdichtung unter dem Estrich gewährleistet ist. In Deutschland sind seit Jahrzehnten Balkonbodenbeschichtungen im Einsatz, die eine ähnliche Leistungsfähigkeit aufweisen wie die beschriebenen Verbundabdichtungen für Fliesen. Diese Produkte haben sich bewährt und werden in großem Umfang eingesetzt. Praxisgerechte Prüfgrundsätze, die die Verwendbarkeit von Balkonbodenbeschichtungen regeln, fehlen derzeit. Ein bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis ist nur mit Systemen möglich, die aus dem Bereich der Dachabdichtung kommen. Die Regelungen der DIN 18195-5 werden momentan überarbeitet und sollen in der DIN 185314) integriert werden. Es bleibt zu hoffen, dass hier praxisgerechte Lösungen erarbeitet werden, die den Einsatz von Balkonbodenbeschichtungen bauaufsichtlich regeln, so dass der Handwerker Planungssicherheit erhält. < 24 Holzinstandsetzung Fokus Lebenslänglich für Holz Wie beschädigte Holzbauteile dauerhaft erhalten werden – Von Bernhard Linck > Regelmäßige Pflege ist eine Grundvoraussetzung für die Erhaltung von beschichteten Holzbauteilen. Zur rechten Zeit ausgeführt, ist dafür meistens ein einfacher Überholungsanstrich ausreichend. Manchmal ist aber mehr Aufwand erforderlich. Der Fachbeitrag zeigt, wie auch beschädigte Holzbauteile noch gerettet werden können – und das dauerhaft. ie Liste der möglichen Schadensursachen an Holzbauteilen ist lang: Mechanische Schäden durch unsachgemäße Behandlung, Verschleiß oder Unachtsamkeit im Gebrauch, Fäulnisschäden durch konstruktive Mängel, sich öffnende Holzverbindungen, Risse durch Quellen und Schwinden, Aststellen, fehlerhafte Verdübelungen und noch einiges mehr können nicht mehr nur mit Pinsel und Lack oder Lasur behoben werden. Dafür stehen heute erprobte Holzreparatursysteme zur Verfügung. Holzreparatursysteme wie Capadur Repair können für alle Holzarten und alle Holzbauteile von maßhaltig bis nicht maßhaltig verwendet werden. Nachfolgend wird hier Schritt für Schritt die Reparatur am Beispiel eines Fensters und Balkongeländers gezeigt. D Die Situation: zunächst nicht ungewöhnlich. Die Fenster an diesem Verwaltungsgebäude wurden zuletzt vor deutlich über zehn Jahren renoviert. Dementsprechend ist die Be- schichtung im unteren Bereich der Fensterflügel und Rahmen schadhaft. Die schadhafte Fensterglasabdichtung aus Polymerdichtstoff wird mit einem Cuttermesser oberhalb des Holzes und vom Glas entfernt. Bei genauerem Hinschauen werden aber offene Holzverbindungen und Risse sichtbar. Das hier eindringende Niederschlagswasser wird vom Hirnholzbereich des Querriegels aufgesogen und hat Quell- und Schwindspannungen verursacht. Infolgedessen kam es zur Rissbildung, und die Schlitz-ZapfenVerbindung hat sich noch weiter geöffnet. Die Beschichtung konnte diesen ständigen Dimensionsänderungen des Holzes nicht standhalten. Dieser Schaden macht eine Reparatur zwingend erforderlich. Nur mit Pinsel und Farbe ist dieses Fenster nicht mehr zu retten. Zunächst muss die nicht mehr fest haftende Altbeschichtung entfernt werden. Die tragfähige Altbeschichtung im oberen Bereich der Fenster wird nur angeschliffen und gereinigt. Im Verlauf dieser Vorarbeiten wird der Schaden noch besser sichtbar. Was tun mit dieser offenen Holzverbindung? In der Vergangenheit wurden hier nicht selten aus Verlegenheit Leinölkitt, Ölspachel oder Acryldichtstoff verwendet. Das Ergebnis war alles andere als dauerhaft. Schon nach kurzer Zeit kam es an den Holzflanken zum erneuten Abriss und zur Hinterfeuchtung dieser „Dichtstoffe“ mit Fäulnisschäden durch Staunässe. Technikforum Die Lösung für dieses Problem kann nur eine erprobte Reparaturmaßnahme sein, welche die Holzbauteile wieder kraftschlüssig, flüssigkeitsdicht und dauerhaft miteinander verbindet. Dazu ist es aber erforderlich, die Reparaturstelle für das Einbringen der Holzreparaturmasse vorzubereiten. Offene Holzverbindungen wie an diesen Fenstern müssen mindestens 5 mm breit und 5 mm tief aufgesägt oder -gefräst werden. Ideal sind 10 x 10 mm. Auf jeden Fall muss schadhafte Holzsubstanz vollständig entfernt werden. Nur an gut vorbereiteten und ausreichend dimensionierten Holzflanken findet die Reparaturmasse später die erforderliche Haftung. Hier geschieht das mit einem FeinMultimaster. Dieses Gerät ermöglicht sehr exakte Tauchschnitte auch an schwer zugänglich Stellen durch oszillierendes Sägen (oszillierend = Pendelbewegung). Besonders unmittelbar an der Glasscheibe ist ein genaues und kontrolliertes Arbeiten erforderlich und mit diesem oder vergleichbaren Werkzeugen auch möglich. Das Ergebnis der Fräse sieht nicht so exakt geschnitten aus wie bei der Pendelsäge, ist aber in Ordnung. Die an der Fräskante abstehenden Holzfasern müssen noch mit Schleifpapier abgeschliffen werden. Hier wird mit einer Kugelkopffräse gearbeitet. Das geht zwar schnell, erfordert aber große Aufmerksamkeit besonders an der Scheibe. Das Führen der Fräse quer zur Holzfaser erfordert Übung. Spätestens jetzt sollte die Holzfeuchte gemessen werden, bevor die Reparatur beginnen kann. Maximal 15 Gew.-% sind zulässig. Hier sind es 11 Gew.-%. Das ist in Ordnung. Nun kann es mit der eigentlichen Reparatur losgehen. Zunächst muss die Reparaturstelle mit Capadur Repair P (Primer) behandelt werden. Der Primer ist ein Epoxidharz, dessen Komponenten A und B im Verhältnis 1:1 Volumenteile gemischt werden. Für das genaue Dosieren ist auf beiden Gebinden eine Volumenskala aufgebracht. Für das Arbeiten mit Epoxidharzen immer geeignete Schutzhandschuhe aus Nitril tragen. Der Primer Capadur Repair P wird nur in die Reparaturstelle eingebracht und ist für den Risse mit einer Breite von mehr als 0,7 mm werden aufgefräst. Auch hier gilt eine Dimensionierung von mindestens 5 x 5 mm. Risse unter 0,7 mm werden mit Capadur Repair H (Hirnholzschutz) behandelt. Dazu an anderer Stelle mehr. 25 Erfolg von großer Bedeutung. Der leuchtend rote Farbton dient der Kontrolle. Die Topfzeit beträgt bei 20° C ca. 20 Minuten. Der Primer hat eine dreifache Funktion. Er reguliert die Saugfähigkeit des Holzes, festigt die Holzfaser und wirkt haftvermittelnd zwischen Holz und nachfolgender Reparaturmasse Capadur Repair AS. Nach dem Aufbringen mindestens 20 Minuten warten, damit der Primer in das Holz penetrieren kann, bevor die Reparaturmasse Capadur Repair AS eingebracht wird. Der Primer darf zum Zeitpunkt des Einbringens von Capadur Repair AS nicht mehr nass sein. Gegebenenfalls den Materialüberschuss des Primers mit einem Lappen aufnehmen. Nachdem der Primer in die Reparaturstelle eingebracht wurde, kann die Reparaturmasse in der erforderlichen Menge gemischt werden. Auch bei Capadur Repair AS handelt es sich um ein Epoxidharz. Die Komponenten A und B werden jeweils in 300 ml Standardkartuschen geliefert. Das Mischungsverhältnis ist 1:1 Volumenteile. Zur Dosierung wird idealerweise eine Doppel kartuschenpistole verwendet. Wenn diese nicht vorhanden sein sollte, können auch herkömmliche Kartuschenpistolen verwendet werden. Einfach gleich lange Stränge von Komponente A und B auf das Mischbrett > 26 > Holzinstandsetzung legen. Jetzt die Komponenten mit dem Spachtel aufnehmen und auf dem Mischbrett so lange vermischen, bis eine schlierenfreie Masse entsteht. Das Mischbrett ist unverzichtbar, weil nur darauf eine genaue optische Mischkontrolle möglich ist. Hier ist der Mischvorgang soweit abgeschlossen. Die beiden Komponenten A und B sind innig und schlierenfrei miteinander vermischt. Abschließend wird jetzt noch durch flaches Ausbreiten die beim Mischvorgang eingebrachte Luft aus der Masse herausgepresst, damit später keine Luftblasen in der Reparatur zurückbleiben. Der Mischvorgang ist damit endgültig abgeschlossen. Die Reparaturmasse jetzt nicht anhäufen, sondern auf dem Mischbrett möglichst flach ausgebreitet für die Verarbeitung bevorraten. Bei einem Anhäufen würde sich das Epoxidharz sehr stark erwärmen, und die Topfzeit verkürzt sich. Auf dem Mischbrett ausgebreitet, beträgt die Topfzeit 30 Minuten bei 20° C Lufttemperatur. Frühestens nach 20 Minuten, aber innerhalb von zwei Stunden nach dem Aufbringen des Primers, muss Capadur Repair AS in die Reparaturstelle eingebracht werden. Capadur Repair AS wird im ersten Schritt an die geprimerten Holzflächen angepresst. So wird eine gute Benetzung bzw. Verbindung zwi- schen Primer und Reparaturmasse erreicht, ohne Lufteinschlüsse. Sofort anschließend werden die Reparaturstellen schichtweise mit Capadur Repair AS aufgefüllt. Durch das schichtweise Auffüllen werden zusätzlich Lufteinschlüsse vermieden. Zuletzt wird die Masse mit dem Spachtel an die Bauteiloberfläche anmodelliert. Das kann auch etwas über das Oberflächenniveau hinaus erfolgen, da die Reparaturstelle nach dem Festwerden noch geschliffen wird. Bei 20° C ist Capadur Repair AS nach ca. vier Stunden fest. Nach 16 Stunden bzw. am nächsten Tag kann oberflächenbündig geschliffen werden. Diese Reparatur hält lebenslänglich. Hier geht nichts mehr auseinander. Capadur Repair ist eine hartelastische Reparaturmasse, die auf die physikalischen Eigenschaften des Holzes abgestimmt ist. Capadur Repair AS ist jedoch keine Spachtelmasse. Die vorgegebene Mindestbreite und -tiefe für eine Reparatur ist einzuhalten. Das millimeterdicke und flächige Aufspachteln ist also nicht möglich und bei Fenstern grundsätzlich auch nicht erlaubt. Anschließend wird Schleifstaub gründlich entfernt. Nun erhalten die rohen Holzbereiche eine transparente Imprägnierung mit Capalac Holz-Imprägniergrund. Dabei können auch die Reparaturstellen mit der Imprägnierung überarbeitet werden. Das ist zwar nicht nötig, schadet aber auch nicht. Diese Imprägnierung mindert die Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes, schützt vorbeugend gegen Bläuepilzbefall und ist eine idealer Untergrund für die nachfolgenden pigmentierten Beschichtungen. Nach Trocknung der Alkydharzimprägnierung haben sich die Holzfasern aufgerichtet. Daher folgt nun ein leichtes Schleifen der imprägnierten Holzoberfläche. Anschließend wird die erste pigmentierte Grundierung des Fensters mit Capalac BaseTop ausgeführt. Capalac BaseTop ist ein ventilierender Weiß- und Buntlack (ColorExpress), der auch als Eintopfsystem verwendet werden kann. Das heißt: Grund-, Zwischen- und Schlussbeschichtung können mit diesem Lack gleichermaßen ausgeführt werden. Durch das spezielle Siliconalkydharz ist dieser Lack besonders gut für die Renovierung von Holzfenstern geeignet. Nach der Zwischen- und Schlussbeschichtung, die ebenfalls mit Capalac BaseTop ausgeführt wurde, folgt die Fensterglasabdichtung mit Capadur Repair FK. Dieser elastische Fensterkitt ist ein Polysilan. Erhältlich ist Capadur Repair FK in den Farbtönen Altweiß, Beige und Nussbraun in 310-ml-Kartuschen. Wenn gewünscht, kann Capadur Repair FK Technikforum auch mit Capalac BaseTop überlackiert werden. Dazu ist vorher nur eine Grundierung mit Capalac AllGrund oder Capacryl Haftprimer erforderlich. 27 im Verbindungsbereich unter den Pfosten gelangt. Die Abdichtung mit einem Acryldichtstoff konnte das nicht verhindern. Im Gegenteil – diese damalige Maßnahme wurde zur „Wasserfalle“. Mit der Kugelkopffräse muss die schadhafte Holzsubstanz nun großzügig entfernt werden, ähnlich einer Kariesbehandlung beim Zahnarzt, nur etwas gröber. Aber nicht nur Fenster können mit dem Capadur Repair-System instandgesetzt werden. Auch nicht oder begrenzt maßhaltige Holzbauteile wie Balkongeländer erfordern nicht selten eine Sanierungsmaßnahme. Hier wurde das Balkongeländer zunächst demontiert. Das Ergebnis ist nicht gerade schön anzuschauen, aber notwendig. Der Anschluss zum senkrechten Pfosten muss noch aufgefräst werden. Hier ist ebenfalls Wasser eingedrungen und nach unten in die Zapfenverbindung gelangt. Erst eine genauere Inspektion zeigte die Schwachstellen. In diesem Fall handelt es sich sogar um einen konstruktiven Mangel, der schon auf dem Reißbrett, also bei der Planung dieses Bauteils, verursacht wurde. Das an der Diagonalstrebe ablaufende Regenwasser läuft zwangsläufig in die Holzverbindung. So kommt es hier zur Auffeuchtung und zum Fäulnisschaden. Die einzig mögliche Rettung für dieses Bauteil ist eine Reparatur mit dem Capadur Repair-System. Nach dem teilweisen Entfernen der Altbeschichtung kommen weitere gravierende Substanzschäden zum Vorschein. Auch ein Tropenholz widersteht der Staunässe nicht ewig. Das Niederschlagswasser ist auch hier Die Verfahrensweise ist identisch wie im Fall der Fenster. Reparaturstelle primern mit Capadur Repair P. Frühestens nach 20 Minuten, spätestens nach zwei Stunden Capadur Repair AS schichtweise einbringen. Am nächsten Tag schleifen. Hier wurden dabei auch die V-Fugen wieder ausgeschliffen, um die ursprüngliche Optik wiederherzustellen. Das rohe Holz wurde mit Capacryl Holzschutz-Grund imprägniert, weil die nachfolgende Beschichtung wasserverdünnbar mit Capacryl Holz-IsoGrund und Capadur Color Wetterschutzfarbe ausgeführt wurde. Gerettet – und das dauerhaft: Zwar muss auch dieses Balkongeländer mit den Jahren sicher noch einen Pflegeanstrich erhalten, aber gravierende Substanzschäden durch eindringendes Wasser sind nicht mehr zu befürchten. Für ein derart hochwertiges Holzbauteil hat sich der Aufwand gelohnt. Die Stirn- oder Hirnholzbereiche an diesem Balkongeländer wurden nach dem Entfernen der Altbeschichtung mit Capadur Repair H behandelt und dann beschichtet. Capadur Repair H ist ein transparenter Hirnholzschutz auf Epoxidharzbasis. Hirnholzbereiche sind sechsmal so saugfähig wie eine gehobelte Holzoberfläche und werden besonders schnell schadhaft, wenn keine flüssigkeitsdichte Versiegelung erfolgt. Die Komponenten A und B sind jeweils in 150ml-Kartuschen erhältlich. Das Mischungsverhältnis ist auch hier 1:1 Volumenteile. Die 150-ml-Kartuschen können in eine handelsübliche Kartuschenpistole eingelegt werden. Einfach zwei gleich lange Stränge von Komponente A und B nebeneinanderlegen. Dann auf dem Mischbrett die Komponenten A und B mischen, bis eine schlierenfreie Masse entsteht. Aufgetragen wird Capadur Repair H mit dem Pinsel oder mit dem Spachtel. Eine Grundierung ist nicht erforderlich. Altbeschichtungen müssen aber restlos entfernt werden. Die Topfzeit beträgt 45 Minuten bei 20° C. Mit Capadur Repair H können auch Risse in Holzoberflächen mit einer Breite von weniger als 0,7 mm flüssigkeitsdicht verschlossen werden. Dafür ist das oberflächenbündige Abziehen der gerissenen Holzoberflächen mit dem Spachtel erforderlich. Nach 16 Stunden bzw. am nächsten Tag können die mit Capadur Repair H behandelten Flächen angeschliffen und unmittelbar mit allen Lasuren und Lacken von Caparol beschichtet werden. < 28 Spritzlackieren Aktuell Rationell und nebelarm Die NAST-Spritztechnologie für Lacke macht’s möglich Nebelarme Spritztechnologie (NAST) ermöglicht rationelles und sicheres Lackieren sowie eine ausgezeichnete Oberflächenqualität. > Das Spritzlackieren ist nicht nur wirtschaftlich, es lassen sich auch hochwertige Oberflächen erzielen. Besonders auf großen Flächen ist das Spritzen die beste Wahl – in beengten Räumen und auf kleinen Flächen setzte aber die übliche Spritznebelbildung Grenzen, so dass hier meist mit Pinsel und Rolle lackiert werden musste. Caparol hat nun in Kooperation mit dem Spritzgerätehersteller Wagner eine Frontend-Düse für das modulare Wagner XVLP-System entwickelt. Die Düse wurde speziell für das nebelarme Spritzen mit Capacryl Haftprimer NAST und Capacryl PU-Satin NAST hergestellt. Mit dieser exakt aufeinander abgestimmten Kombination aus Spritzgerät, Düse und den CaparolLacken kann nun auch da gespritzt werden, wo es bisher nicht möglich war. as handlich-leichte Gerät ist nicht nur optimal für Spritzprofis geeignet, auch Maler, die noch wenig Erfahrung im Spritzlackieren haben, sind begeistert, denn die Anwendung ist einfach und sicher, erläutert Andreas Martin, Manager für Lacke und Lasuren bei Caparol. Einsatzorte sind kleine Flächen jeder Art, Holzdecken und natürlich Türen, Zargen, Fenster und Heizkörper. Auch in sensiblen Bereichen, wo möglichst wenig Spritznebel entstehen darf, wie in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern sowie in Büros und Wohnungen findet die NAST-Spritztechnologie ihr Einsatzgebiet. Mehrfarbige Gestaltungen sind problemlos möglich, da sich der Ein-Liter-Behälter dank Klicksystem einfach und schnell auswechseln und reinigen lässt. „Das Spritzen mit der NAST-Technologie ist nebelarm, das bedeutet geringe Abklebe- D arbeiten und angenehme Arbeitsbedingungen. Der Spritznebel ist so weit reduziert, dass angrenzende senkrechte Flächen in der Regel nur ca. 30 cm abgeklebt werden müssen“, freut sich Andreas Martin. Auch an Holzdecken oder bei beengten und schlecht belüfteten Raumverhältnissen, bei denen Spritzlackierungen bislang sehr unangenehm waren, ist die NAST-Spritztechnologie prädestiniert. Da sie spritznebelarm, aber nicht spritznebelfrei ist, sollten waagerechte Flächen wie Fußbodenleisten dennoch abgedeckt werden. Beste Ergebnisse, wenn alle Komponenten passen Mit steigendem Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein werden zunehmend wasser- Technikforum 29 Die robuste NAST-Handwerkerbox mit Frontend-Düse, Leergebinden und umfangreichem Zubehör ist im Farbengroßhandel erhältlich. Inhalt: NAST-Frontend Caparol, 3 NASTDie nebelarme Spritztechnologie NAST von Caparol ist die zuverlässige Hightech-Alternative zu Edelstahlbehälter (1 Liter), Dichtungen, Filter, Reinigungsbürste, Pinsel und Rolle. Gleitmittel verdünnbare Lacke entwickelt. Diese ersetzen die lösemittelhaltigen Lacke immer mehr. „Caparol hat dies stets berücksichtigt und geht nun mit der NAST-Spritztechnologie einen großen Schritt weiter. Denn auch bei wasserverdünnbaren Lacken ist das Spritzlackieren das wirtschaftlichste Verfahren“, weiß Andreas Martin. Die nebelarme Spritztechnologie NAST mit dem Wagner XVLP-Gerät und der NAST-Frontend-Düse von Caparol ist auf den Capacryl Haftprimer NAST und auf Capacryl PU-Satin NAST optimal abgestimmt. Der Primer garantiert beim nebelarmen Spritzen hervorragende Haftvermittlung auf fast allen bauüblichen Untergründen für die nachfolgende seidenmatte Lackierung mit Capacryl PU-Satin NAST. Das Schöne: Die Anwendung der NAST-Spritztechnologie ist praktisch überall möglich, und sie schont nicht nur die Umgebung, die verarbeitenden Handwerker und alle Personen vor Ort profitieren von einer spürbar angenehmen Arbeitssituation. Die robuste NAST-Handwerkerbox mit NAST-Frontend-Düse, Leergebinden und umfangreichem Zubehör ist im Farbengroßhandel erhältlich. Die Vorteile von Wagner XVLPSpritzgeräten in Verbindung mit der NAST-Technologie von Caparol im Überblick: • Nebelarmes, professionelles Spritzen • Handlich und leicht im Einsatz • Geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis • Schneller Material- und Farbwechsel • Rationelles, zeitsparendes Arbeiten • Hervorragendes Deckvermögen auf Bauteilecken und -kanten • Die zuverlässige Hightech-Alternative zu Pinsel und Rolle • Bewährte Produkte für die vielseitige Anwendung Wagner XVLP-FinishControl Spritzgeräte plus Caparol NAST-Frontend-Düse Grundsätzlich sind die modularen XVLP-FinishControl Spritzgeräte von Wagner für jede Betriebsgröße geeignet. Das Wagner XVLP-System besteht aus einer einstufigen Turbine. Im Gegensatz zum bisherigen HVLP-Spritzen wird mit einem extra großen Luftvolumen bei niedrigem Druck (bis 0,27 bar) gespritzt. Modulares System bedeutet, dass für verschiedene Farben und Lacke spezielle Frontend-Düsen vorgeschaltet werden können. Optional ist das XVLP-FinishControl 6500 TS mit Materialerwärmung und das XVLP-FinishControl 5000 ohne diese Heizung erhältlich. Die Caparol NAST-Produkte werden ohne Erwärmung mit dem NAST-Frontend bei einer Materialtemperatur von 20° C plus/minus 5° C gespritzt. Beim XVLP-FinishControl 6500 TS wird die Heizung also nicht eingeschaltet. < 30 Innenbeschichtung Aktuell Glatt und makellos Glatte Oberflächen liegen im Trend – Von Rudolf Kolb > Im Zeitalter der Gradlinigkeit und klaren Formen schreitet der Trend zu makellos glatten Oberflächen unaufhaltsam voran. Betroffen davon sind neben Mobiliar und Einrichtungsgegenständen auch Wände und Decken von Innenräumen. An Flächen, die ehemals mit Strukturputzen, Raufaser, Glasgewebe oder Wandplastiken bedeckt waren, finden sich nun feine Spachtelmassen, geglättete Putze und Malervliese. Glatt ist Trend, und das nicht erst seit heute. Was den modern lebenden Raumnutzer erfreut, stellt den Handwerker vielmals vor Herausforderungen. Denn glatt sieht einfach aus, ist es aber nicht immer. Strukturlose Oberflächen verzeihen keine Fehler. Je nach Lichteinfall können noch so kleine Ungleichmäßigkeiten in der Oberfläche auffallen und als störend wahrgenommen werden. Das verwöhnte Auge orientiert sich zunehmend an industriell beschichteten Baustoffen und Einrichtungsgegenständen wie Möbel und Türblätter. Die strukturfreien und makellosen Oberflächen werden zur Selbstverständlichkeit, ungeachtet dessen, ob deren Herstellung industriell mit einem Roboter unter Reinraumbedingungen in konstanter Umgebung oder vor Ort durch einen Handwerker erfolgte. in Handwerker, der den Auftrag bekommt, glatte Wandflächen herzustellen und mit einer matten Farbe möglichst struktur- und ansatzfrei anzulegen, steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Um diesen Kundenwunsch zu realisieren, bedarf es einer gewissenhaften Abstimmung zwischen Untergrundvorbehandlung, Materialwahl, Werkzeug sowie der Applikationstechnik. Selbst dann sind der Ausführung gewisse Grenzen gesetzt. Eine absolut E Um glatte Wände zu erzielen, empfiehlt sich eine einheitliche Spachtelung mit AkkordLeichtspachtel. strukturfreie Oberfläche lässt sich mit klassischen Wandfarben ausschließlich in Spritzapplikation realisieren. Verarbeitung mit der Rolle oder Bürste erzeugt zwangsläufig eine gewisse Struktur, die sich zwar durch die Auswahl spezieller Walzen, Farben und sorgfältiger Verarbeitung weitestgehend reduzieren lässt, ganz zu vermeiden ist sie aber nicht. In diesem Zusammenhang spielt auch das Licht eine bedeutende Rolle. Nicht nur die Oberflächenstruktur, auch die Lichtsituationen in Räumen unterliegen dem Wandel der Zeit. Die heutige Bauweise ermöglicht den Einbau großdimensionierter Fensterelemente, ohne dabei energetische Verluste hinnehmen zu müssen. Sogar ganz im Gegenteil: Richtig geplant, lässt sich dadurch die solare Wärme im Gebäude effektiv nutzen. So kommt es, dass immer mehr Bauwerke, ob privater oder gewerblicher Nutzung, mit einem hohen Fensteranteil errichtet werden. Der daraus resultierende Lichteinfall führt aber auch zwangsläufig zu erhöhter „Streiflichtsituation“ an Wand und Decke. Was zur Folge hat, dass sämtliche Unebenheiten von Oberflächen sowie unvermeidliche Applika- tionsspuren überdeutlich sichtbar werden. In diesem Fachartikel werden mögliche Lösungsansätze dargestellt, die dazu beitragen sollen, auch bei ungünstigen Lichtbedingungen zufriedenstellende Ergebnisse bei der Herstellung glatter Oberflächen zu erzielen. Dabei steht das Zusammenwirken entscheidender Parameter wie Untergrund, Farbe, Werkzeug sowie Applikationstechnik im Fokus. Untergrund Grundsätzlich müssen Untergründe frei von Unebenheiten sein. Doch was heißt das genau? Um das zu beurteilen, hilft die DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“, in der die zulässigen Ebenheitsabweichungen beschrieben sind. Bei Einhaltung der Toleranzen nach dieser Norm sind bei Streiflicht sichtbar werdende Unregelmäßigkeiten in den Oberflächen nicht zu beanstanden. Streiflicht ist nur dort zur Beurteilung heranzuziehen, wo es auch in der Nutzung regelmäßig auftritt. In diesen Si- Technikforum Auf die glatt geschliffene Oberfläche wird das wasser- Zufrieden: Glatte, strukturfreie Wände gelingen mit der Systemlösung aus AkkordLeichtspachtel, dampfdurchlässige, unbeschichtete Capaver Akkord- Capaver AkkordVlies Z150 K sowie der hochwertigen Innenfarbe CapaMaXX unter Zuhilfenahme des Vlies Z150 K geklebt. Es ist die optimale Basis für Caparol FeinRollers. 31 glatte Wände, da es eine lange Offenzeit sowie einheitliche Saugfähigkeit für den nachfolgenden Anstrich bietet und sich rationell verarbeiten lässt. tuationen sollten erhöhte Anforderungen an Ebenheitstoleranzen vereinbart werden. Die Verringerung der im Baubestand vorhandenen Ebenheitsabweichungen bedarf zusätzlicher Spachtel- oder Putzarbeiten und muss ausdrücklich vereinbart werden. Dabei sind die Berücksichtigung der späteren Beleuchtungsverhältnisse und deren Einflüsse auf die Oberflächenoptik von hoher Bedeutung. Für diesen Zweck sollten die Lichtquellen bereits montiert oder zumindest bekannt sein, was eine gezielte Nachbesserung von sichtbar werdenden Unebenheiten ermöglicht. Neben der notwendigen Ebenheit sollte der Untergrund auch eine strukturfreie und glatte Oberfläche aufweisen. Ist das nicht der Fall, kann mit feinen Spachtelmassen wie AkkordLeichtspachtel in Kombination mit glatten Wandbelegen (AkkordVlies Z130 K, AkkordVlies Z150 K) Abhilfe geschaffen Schematische Darstellung der Arbeitsschritte zur Herstellung glatter und strukturarmer Oberflächen Pos. Arbeitsschritte Methode / Material / Werkzeug 1 Künftige Lichtsituation nachstellen Fenster, künstliche Beleuchtung 2 Überprüfung der Ebenheit des Untergrundes Augenschein, Richtlatte 3 Bei Bedarf Strukturausgleich vornehmen AkkordLeichtspachtel 4 Vliesverklebung Capaver AkkordVlies Z150 K 5 Farbe auf die notwendige Konsistenz einstellen CapaMaXX 6 Auflegen, Verteilen und gleichmäßiges Nachrollen der Farbe Caparol FeinRoller 6.1 Bei Bedarf zweite Schlussbeschichtung vornehmen CapaMaXX mit Caparol FeinRoller werden. Bei Spachtelarbeiten ist eine möglichst ganzflächige Spachtelung analog der Oberflächengüten Q3–Q4 (für Gipskarton- platten) auszuführen. Durch das zusätzliche Verkleben des Wandbelages AkkordVlies Z150 K wird die Beschichtungsoberfläche > 32 > Innenbeschichtung Bei diesem Betrachtungswinkel kommt der Sheeneffekt voll zur Geltung. Die sichtbar wer- Auf der glatten Oberfläche im oberen Bereich werden Untergrundunebenhei- denden Ansätze hätten möglicherweise durch zügige Nass-in-nass-Applikation verhindert ten und die Anstrichstruktur sichtbar. Auf strukturierter Fläche im unteren Be- werden können. Für diese Arbeitsweise ist ein entsprechender Personalbedarf einzupla- reich fallen die Unebenheiten hingegen nicht auf. Das zeigt, dass glatte Ober- nen. Spezielle Farben ermöglichen eine längere Offenzeit und mattere Oberfläche. flächen in diesem Zusammenhang deutlich empfindlicher sind. vom ursprünglichen Untergrund regelrecht entkoppelt. Wodurch nicht nur mögliche Haarrisse und geringe Strukturunterscheide im Untergrund überdecket werden, sondern auch eine absolut einheitliche und im Saugverhalten optimal abgestimmte Oberfläche geschaffen wird. Ein perfekt vorbereiteter Untergrund für nachfolgende Anstricharbeiten. Vor der Vliesverklebung sollte die gespachtelte Fläche geschliffen und grundiert werden. Als Grundierung eignen sich transparente Tiefgründe (CapaSol LF, OptiGrund E.L.F), die im Gegensatz zu pigmentierten Grundiermitteln keinerlei Struktur erzeugen. Alternativ zu Schleifarbeiten lassen sich gespachtelte Flächen auch filzen und bequem nachglätten. Wird zum Filzen anstatt Wasser ein Tiefgrund verwendet, kann auf die nachfolgende Grundierung verzichtet werden. Farbe Auf glatten und großdimensionierten Flächen können im Prinzip alle hochwertigen Dispersionsfarben verwendet werden. Die meisten dieser Produkte sind jedoch nicht speziell für diesen Zweck formuliert und führen nicht zwangsläufig zum bestmöglichen Ergebnis. Caparol hat bereits vor vielen Jahren auf den zunehmenden Trend rea- giert und Innenfarben (CapaSilan, NespriSilan, CapaMaXX) entwickelt, die den besonderen Anforderungen auf glatten und streiflichtbelasteten Flächen gerecht werden. Dabei geht es in erster Linie um lange Offenzeit in Kombination mit einer möglichst tuchmatten Oberfläche. Denn matt ist nicht gleich matt. Nach DIN EN 13300 dürfen stumpfmatte Innenfarben einen Reflektometerwert (Glanzgrad) von 1 bis 5 aufweisen. Produkte innerhalb dieser Einstufung wirken bei gewöhnlicher Ansicht auch tatsächlich stumpfmatt. Betrachtet man die gestrichenen Flächen jedoch aus einem flachen Winkel, können sie einen gewissen Glanz aufweisen, der wiederum mögliche Rollansätze und Verarbeitungsspuren sichtbar werden lässt. Dieses Phänomen wird als Sheeneffekt bezeichnet. Je matter eine Farbe ist, desto geringer ist deren Sheen. Sinnvollerweise sollten auf betroffenen Flächen Farben mit einem möglichst geringen Reflektometerwert von 1 bis 2 verwendet werden. Auch der gute Verlauf sowie die verarbeitungsfreundliche Konsistenz des Werkstoffs tragen zum Gelingen der Oberfläche bei. In der Regel sind hochwertige Innenfarben bereits werkseitig auf die Verarbeitungskonsistenz eingestellt, können jedoch in Abhängigkeit der Flächengröße und Temperatur mit bis zu fünf Prozent Wasser verdünnt werden. Eine höhere Verdünnung ist meist nicht sinnvoll, da die überwässerte Farbe sehr dünn ausgerollt wird, wodurch sich die Offenzeit stark reduziert. Infolgedessen können sichtbare Rollansätze und Glanzunterschiede entstehen. Des Weiteren wird dadurch das Deckvermögen herabgesetzt. Werkzeug Die Bedeutung des Werkzeugs wird im Malerhandwerk häufig unterschätzt. Gerade wenn es darum geht, möglichst strukturarme Oberflächen zu erzielen, ist die Verwendung spezieller Walzen unabdingbar. Werkzeughersteller bieten neben den klassischen Malerwalzen auch zahlreiche Spezialprodukte aus verschiedensten Materialien und mit unterschiedlichen Florlängen an. Für die Herstellung strukturarmer Flächen eignen sich grundsätzlich Walzen mit einem mittelkurzen, feinen Flor. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie nur geringe Farbmengen halten können. Das erfordert eine höhere Frequenz der Farbaufnahme aus dem Gebinde, was wiederum mehr Zeit in Anspruch nimmt und auf großen Flächen die Gefahr der Rollansätze (Überlappungsspuren) erhöht. Klassische Technikforum langflorige Walzen hingegen können mehr Farbe halten, erzeugen allerdings eine stärker ausgeprägte Rollstruktur. Als besonders effektiv erweist sich die Kombination aus den benannten Walzentypen. Nach intensiven Tests wurde ein leistungsfähiger Farbroller entwickelt, mit dem sowohl das Anlegen der Flächen wie auch das Nachrollen zu optimalem Ergebnis führt – der Caparol FeinRoller. Bei großen Flächen erfolgt mit dem langflorigen Werkzeug zunächst die Applikation und die Verteilung der Farbe. Daraufhin wird das noch nasse Material im einheitlichen Rhythmus mit dem Caparol FeinRoller nachgerollt. Die Rollen sollten in jedem Fall eine einheitliche Flordichte aufweisen und beim Applizieren nicht zu Materialansammlung im Randbereich führen. Auch ist die Verwendung eines Rollstabs unerlässlich. Damit lässt sich die Farbe in langen Bahnen in einem Stück nachrollen, wodurch weniger Ansätze entstehen. Das Werkzeug sollte stets sauber und gut eingearbeitet sein. Während der Applikation dürfen sich keine Fasern lösen. Arbeitstechnik Worum es bei der Applikation großdimensionierter glatter Flächen geht, ist die Vermeidung von sichtbaren Materialüberlappungen. Diese entstehen, wenn die Farbe in 33 Ideale Kombination für große Flächen: Mit der Standard-Malerwalze (links) wird die Farbe aufgelegt und grob verteilt. Im direkten Anschluss folgt das Nachrollen mit dem Caparol FeinRoller (rechts). Auf diese Weise lassen sich Flächen mit sehr feiner und gleichmäßiger Struktur herstellen. eine bereits angetrocknete Farbschicht reingerollt wird. Dabei kommt es zwangsläufig zu feinen Strukturunterschieden, die unter bestimmten Betrachtungswinkeln und ungünstigen Lichtbedingungen sichtbar werden. Häufig zeichnen sich diese Arbeitsspuren durch einen veränderten Glanz ab. Um diesen Effekt zu verhindern, muss die Farbe grundsätzlich zügig nass in nass aufgetragen und gleichmäßig nachgerollt werden. Idealerweise sollte jeweils für das Auflegen und Nachrollen der Farbe mindestens eine Person zuständig sein. Diese Arbeitsweise erfordert ein gutes Timing und Teamarbeit. Der Personalbedarf sollte stets der Flächengröße angepasst sein. Auch ist es wichtig, dass vor Beginn der Arbeiten alle Vorarbeiten beendet wurden und die Flächen ausreichend zugänglich sind. Wenn je- mand während der Applikation seine Arbeit unterbrechen muss, um Gegenstände aus dem Weg zu räumen oder den ungeschützten Teppich abzudecken, verliert er wertvolle Zeit. Neben den Ansätzen können sich auch einzelne Rollspuren abzeichnen. Das liegt daran, dass Walzen häufig im Randbereich eine andere Rollstruktur hinterlassen als innerhalb der Rollbahn. Um diesen Effekt zu minimieren, hilft ebenfalls das Nachrollen mit dem Caparol FeinRoller. Wird bei diesem Arbeitsgang die Rolle ohne Druck über die Fläche geführt, richten sich die Florfasern gleichmäßig auf, wodurch sich eine sehr feine und besonders einheitliche Struktur erzeugen lässt. Fazit Der zunehmende Trend zu glatten Wandund Deckenflächen erfordert eine Anpassung der Arbeitstechnik. In Kombination mit speziellen Werkzeugen und Anstrichmitteln können nahezu perfekte Ergebnisse erzielt werden. Solange es sich jedoch um eine handwerkliche Ausführung handelt, werden sich gewisse Arbeitsspuren in Abhängigkeit der Lichtsituation und des Betrachtungswinkels nicht immer vermeiden lassen. Die eigentliche Herausforderung auf glatten Flächen liegt in der Rollapplikation. Deswegen wurde in diesem Beitrag auf die Möglichkeit der Spritzverarbeitung nicht näher eingegangen. < Glatte Flächen treffen auf viel Licht. In diesem Schulgebäude kommt der Trend zur Geltung. 34 Innenbeschichtung Aktuell Glasgewebe der Zukunft Natürlich, hochmodern und so stabil wie nie zuvor > Inspiriert von den hochmodernen Quarzdesigns von Capaver FantasticFleece entstand jetzt das neue Capaver ElementEffects – ein Glasgewebe mit Quarzbeschichtung, das weitaus reißfester und stabiler ist als herkömmliche Glasgewebe und in puncto Gestaltung zu den hochwertigen Design-Wandbelägen zählt. Das Schöne: Die Verarbeitung ist genauso unkompliziert wie bei üblichen Glasgeweben. Capaver ElementEffects hält in der Gesamtkollektion der hochstabilen Capaver-Wandbeläge Einzug. as Besondere an Capaver ElementEffects ist, dass es durch und durch aus den Bestandteilen des natürlichen, extrem harten Minerals (Quarz, SiO2) aufgebaut ist: Nicht nur das Trägermaterial wurde aus einem äußerst reißfesten, neuartigen Glasgewebe gefertigt, auch die Oberflächenbeschichtung besteht in ihrem dreidimensionalen Aufbau aus unterschiedlich großen Quarzpartikeln in Kombination mit Glasgewebefaserstrukturen. Die gegenüber herkömmlichen Glasgeweben oder -vliesen deutlich höhere Zug- und Stoßfestigkeit konnte durch eine spezielle, engmaschige Webtechnik des Glasgewebe-Trägermaterials erzielt werden. D Glasgewebe, modern inszeniert: Das strapazierfähige Capaver ElementEffects besticht mit klaren Strukturen, die Äußerst stabil und abriebfest in jedem gewünschten Farbton, auch mit Metallocryl Interior, beschichtet werden können. Mit Capaver ElementEffects können Wände und Decken belegt werden und die Flächen vor Schwund- und Netzrissen geschützt werden. Nicht nur der Untergrund, auch die Oberflächenstruktur ist durch die von Natur aus harte und abriebfeste Quarzbeschichtung sehr gut gegen mechanische Beeinträchtigungen geschützt. Im Gegensatz zu geschäumten, beflockten oder geprägten Strukturen können auch unter härtesten Be- dingungen wie Schaben, Kratzen und Stoßen geringere Schäden entstehen, die Quarzoptik bleibt unberührt. Hochmodern in Struktur und Design Gestalterisch beeindruckt das neue Capaver ElementEffects durch seine Dreidimensio- nalität, die auch bei einer deckenden Beschichtung erhalten bleibt, und durch den Matt-Glanz-Effekt im Wechselspiel aus Quarzsand und feinem Glasgewebe. Dieser Effekt verstärkt sich insbesondere dann, wenn die Oberfläche von Capaver ElementEffects mit metallischen Farben wie Capadecor Metallocryl Interior beschichtet wird. Das kann, muss aber nicht, hochglänzend scheinen. Mit einer matten Beschichtung Technikforum 35 So schön ist modernes Glasgewebe: Die feinen Strukturen von Capaver ElementEffects wirken wie eingraviert und geben der Wand einen aufregenden Touch. lässt sich der Glanzeffekt bewusst reduzieren, so dass auch zurückhaltendere Gestaltungen möglich sind. Capaver ElementEffects lebt vom Spiel aus Licht und Schatten und liefert stets ein klares Statement, egal, ob es sich um die sehr feinen Allover-Strukturen, organisch wirkende Muster oder deutliche lineare Strukturen handelt. Das neue Capaver ElementEffects ist in zehn individuellen Designs erhältlich, die vielseitig einsetzbar sind. Gewohnte Verarbeitung Strukturen wie gemalt: Wände wie Unikate, die jedoch extrem strapazierfähig und langlebig sind, das ist jetzt mit Die Verarbeitung ist schnell und genauso einfach wie bei jedem klassischen Glasgewebe. Bei der Wandverklebung mit dem Dispersionsklebstoff Capaver CapaColl GK oder VK sind keine besonderen Bedingungen zu beachten. Capaver ElementEffects wird abschließend je nach Belastungsstufe mit einer deckenden Schlussbeschichtung in jedem gewünschten Farbton des SpectrumColor-Farbsystems beschichtet. Metallische Beschichtungen mit Capadecor Metallocryl Interior sind hoch belastbar und sorgen, eingestuft in der Nassabriebklasse 1, für scheuerbeständige und desinfektionsbeständige dem neuartigen Glasgewebe Capaver ElementEffects möglich. Oberflächen. Capaver ElementEffects ist äußerst langlebig und kann bis zu fünf Mal überstrichen, also renoviert werden. Dank der großen Auswahl an Schlussbeschichtungen und der modernen Quarz designs lassen sich mit dem neuartigen Glasgewebe jetzt auch stark beanspruchte Bereiche ästhetisch ansprechend und hochmodern gestalten. Caparol-Produktmanagerin Natascha Glenz (Dekorative Innenwandtechniken) ist sich sicher: „Mit Capaver ElementEffects haben wir einen hoch - wertigen, hochmodernen Wandbelag kre iert, der rasch eine große Fangemeinde finden wird und der dem Fachhandwerker neue Anwendungsmöglichkeiten sowohl im Privat- als auch im Objektbereich erschließt.“ Zur Messe Farbe – Ausbau & Fassade im März in Köln wurde eine Gesamtbroschüre über alle Capaver-Wandbeläge herausgegeben, mit Erläuterungen, Gestaltungsideen, einer Übersicht und attraktivem Bildmaterial. < 36 Bodenbeschichtung Fokus So machen Sie Boden gut Industriebodenbeschichtung als neues Geschäftsfeld fürs Handwerk – Von Martin Gies > Viele Malerbetriebe bieten Bodenbeschichtungen auf Kleinflächen wie Balkonböden, Einzelgaragen oder Kellerräumen an und erweitern so ihr Leistungsspektrum. Wer sich jedoch an größere Bodenflächen heranwagt, muss über besondere Kenntnisse auf diesem Gebiet verfügen, um erfolgreich zu sein. ie Verlockung ist groß, umsatzstarke Aufträge durch die Beschichtung von Industrieböden zu akquirieren. „Bodenbeschichter“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Die Arbeiten dürfen prinzipiell von jedem Betrieb ausgeführt werden. Es werden auch keine teuren Spezialmaschinen benötigt, die meisten Werkzeuge sind in einem Malerbetrieb vorhanden. Doch um große Bodenflächen fachgerecht und gleichzeitig effektiv auszuführen, sind Erfahrungen im Umgang mit Reaktionsharzen und fundierte Kenntnisse bezüglich der Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Beschichtungssysteme erforderlich. Schon in der Planungsphase kann eine falsche Systemauswahl zu einer Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit der Beschichtung führen. Wird zum Beispiel nicht festgelegt, welche Rutschhemmung erforderlich ist, kann der Boden bei Feuchtebelastung zu glatt sein, oder er lässt sich schlecht reinigen, weil er zu rau ist. Die Funktionen, die die Bodenbeschichtung erfüllen soll, müssen daher klar definiert werden. Eine Bodenbeschichtung kann: • die Staubbildung reduzieren und die Reinigungsfähigkeit verbessern • fugenlose und porenfreie Oberflächen schaffen, die hohe Hygieneanforderungen (z. B. in der Lebensmittelindustrie) erfüllen • das optische Erscheinungsbild einer Halle durch eine attraktive Farbgebung verbessern • die mechanische Widerstandsfähigkeit verbessern D Die Beschichtung von Industrieböden gilt auch für das Fachhandwerk als lukratives Geschäftsfeld. • die chemische Widerstandsfähigkeit erhöhen • eine definierte Rutschhemmung nach den Vorgaben der BGR 181 erzielen • eine Abdichtung zum Schutz des Grundwassers vorsehen (Beschichtungen nach dem Wasserhaushaltgesetz) • eine bestimmte elektrische Leitfähigkeit sicherstellen, wie dies z. B. in Gefahrgutlagern zum Explosionsschutz vorgeschrieben ist. Bevor mit den eigentlichen Beschichtungsarbeiten begonnen werden kann, muss der Untergrund geprüft und für die Beschichtung vorbehandelt werden. Bei der Untergrundbeurteilung ist Vorsicht geboten In den meisten Fällen bestehen Bodenflächen im Industriebau aus Beton oder aus Zementestrich. Teilweise sind diese Flächen flügelgeglättet oder mit Hartstoffeinstreuungen versehen. Diese erscheinen auf den ersten Blick fest und tragfähig, sind aber für die Aufnahme von Reaktionsharzbeschichtungen zu hart und nicht saugfähig genug. Eine mechanische Untergrundvorbereitung ist, wie bei allen Untergründen, zwingend erforderlich. Teilweise werden auch feuchtigkeitsempfindliche Magnesitestriche im Indus triebau eingesetzt. Wenn die Gefahr besteht, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigt, muss ein diffusionsfähiges Beschichtungssystem eingesetzt werden. Andernfalls kann sich Feuchtigkeit unter der Beschichtung sammeln und den Magnesitestrich zerstören. Alte Magnesitestriche können darüber hinaus Asbestfasern enthalten. Sie dürfen nicht beschichtet werden, sondern müssen fachgerecht entfernt werden. Eine sorgfältige Untergrundprüfung schützt vor Überraschungen Neben der Kenntnis über die Untergrundart ist die Festigkeit des Untergrundes eine Technikforum 37 Mit einem Haftzugprüfgerät wird überprüft, ob der Untergrund eine ausreichende Festigkeit aufweist und ob Beim Kugelstrahlen erhält der Untergrund eine feinraue Oberfläche, die eine optimale Haftung für die nachfolgen- eine ausreichende Untergrundvorbehandlung vorliegt. de Beschichtung ermöglicht. wichtige Voraussetzung für eine dauerhafte Beschichtung. Gibt es Anzeichen für ungenügende Festigkeiten, zum Beispiel bei gerissenen oder mehlenden Oberflächen, sollten Haftzugprüfungen auf dem vor behandelten Untergrund durchgeführt werden. Für Industriefußböden gilt als Mindestanforderung für die Oberflächenzug festigkeit ein Wert von 1,5 N/mm² (Zum Vergleich: Bei einem Wärmedämm-Verbundsystem genügt ein Wert von 0,08 N/mm².) Die hohe Festigkeit ist erforderlich, damit die Beschichtung bei der späteren Belastung nicht vom Untergrund abgelöst werden kann. fällen kommen Fräs- oder Schleifmaschinen zum Einsatz. Wie wird ein Estrich richtig vorbereitet? Eine Beschichtung kann den mechanischen Belastungen im Industriebetrieb durch Befahren und Begehen nur standhalten, wenn ein sicherer Verbund zum Untergrund gewährleistet ist. Schmutz und Zement schlämme an der Estrichoberfläche müssen restlos entfernt werden. Die groben Zuschläge aus dem Estrich sollen nach der Vorbehandlung zu sehen sein. Für die Untergrundvorbereitung können externe Dienstleister eingeschaltet werden, die größere Flächen meist durch das Kugelstrahlen (Blastrac-Strahlen) fachgerecht vorbereiten. Es handelt sich um ein wirtschaftliches und staubarmes Verfahren, das für die meisten Untergründe optimal geeignet ist. In Sonder- Was muss ich bei der Verarbeitung beachten? Ein häufig unterschätztes Problem während der Verarbeitung sind die Temperaturen und Feuchtigkeitsbedingungen in der Raumluft. Erdberührte Bodenflächen sind meist kälter als die umgebende Raumluft. Bei hoher Luftfeuchtigkeit besteht die Gefahr von Kondensatbildung. Farbtonveränderungen oder Haftungsstörungen können die Folge sein. Zur Mindestausstattung eines Handwerkers gehören daher ein Thermometer und ein Hygrometer. Damit lässt sich die sogenannte Taupunkttemperatur bestimmen, bis zu der eine Beschichtung gefahrlos ausgeführt werden kann. Messergebnisse und Witterungsbedingungen sollten in einem Bau tagebuch festgehalten werden, um eine spätere Kontrolle zu ermöglichen. Eine Beschichtung braucht ein gutes Team Um größere Flächen wirtschaftlich beschichten zu können, benötigt man ein eingespieltes Team. Durch die relativ kurzen Topfzeiten der Reaktionsharze muss ein zügiger Arbeitsfortschritt gewährleistet werden. Jeder Mitarbeiter im Team ist für bestimmte Arbeitsschritte wie Anmischen der Harze, Transport vom Misch- zum Einbau- ort, Auftragen, Verteilen und gegebenenfalls Entlüften des Materials verantwortlich. Je besser die Zusammenarbeit abgestimmt ist, desto schneller und wirtschaftlicher kann gearbeitet werden. Eine gute Baustellen organisation ist daher besonders wichtig. Arbeitsschritte für eine Standard-Industriebodenbeschichtung auf Basis Epoxidharz • Kugelstrahlen des Untergrundes • Feinreinigung mit Industriestaubsauger • Auftragen einer farblosen Grundierung aus Epoxidharz. Die Grundierung wird auf den Boden gegossen und mit einer Hartgummirakel (Doppellippe) im Gegenzugverfahren auf dem Untergrund verteilt. Um das Material porendicht und gleichmäßig in den Untergrund einzuarbeiten, wird mit einer lösemittelbeständigen Rolle im Kreuzgang nachgerollt. Kann nicht sichergestellt werden, dass der nächste Arbeitsgang am Folgetag erfolgt, muss die Fläche mit feuergetrocknetem Quarzsand abgestreut werden. Andernfalls härtet das Harz so fest aus, dass kein Haftverbund zur nachfolgenden Schicht gewährleistet ist. • Zum Ausgleich von Untergrundunebenheiten erfolgt eine Kratzspachtelung bestehend aus Grundierharz und feinem, feuergetrocknetem Quarzsand der Körnung 0,1–0,4 mm im Mischungsver> 38 Bodenbeschichtung Kompakt Aktuell DIN-gemäß: Mit dem Caparol Raumakustikrechner auf der sicheren Seite sein Bei der Kratzspachtelung werden mit einem HarzSand-Gemisch Unebenheiten ausgeglichen. hältnis von ca. 1:1,5 Gewichtsteilen. Der Auftrag erfolgt mit einer Edelstahlglättkelle. • Die Nutz- bzw. Verschleißschicht wird am besten mit einer weißen Hartgummizahnrakel in der gewünschten Schichtdicke (min. 3 mm Zahnrakel für ca. 1 mm Schichtdicke) aufgebracht. Nach einer Wartezeit von ca. zehn Minuten wird mit einer Stachelwalze im Kreuzgang nachgearbeitet, um eingeschlossene Luftblasen zu beseitigen. Wichtig ist, ausreichende Trockenzeiten zwischen den Arbeitsgängen und auch vor der vollen Belastung der Bodenflächen einzuhalten. Epoxidharze benötigen in der Regel sieben Tage bis zum Erreichen der Endfestigkeit. Je nach Anforderungsprofil können neben glatten Verlaufbeschichtungen auch gefüllte Verlaufmörtel, mit Quarzsand eingestreute oder vorgefüllte Beschichtungen eingesetzt werden, um die optische Erscheinung, die mechanische Widerstandsfähigkeit oder die Rutschhemmung zu verändern. Schritt für Schritt zum Erfolg Für Malerbetriebe, die neu in das Gebiet der Industriebodenbeschichtung einsteigen möchten, bietet die Caparol Akademie Schulungen an, bei denen Grundlagen von Industriebodenbeschichtungen vermittelt werden. Auch Materialeinweisungen auf der Baustelle sollten eingeplant und in Anspruch genommen werden. Auf jeden Fall sollten die Handwerker auf Kleinflächen Erfahrungen im Umgang mit den Beschichtungsmaterialien sammeln, bevor Großflächen in Angriff genommen werden. < Die DIN 18041 beschäftigt sich mit der Hörsamkeit und der akustischen Qualität in kleinen bis mittelgroßen Räumen. Dabei sind die Dimensionierung und die räumliche Verteilung von schallabsorbierenden und schallreflektierenden Flächen entscheidende Faktoren und ausschlaggebend für die Nachhallzeit. Um die benötigten Absorberflächen zu ermitteln, hat sich der Caparol Raumakustikrechner als Planungshilfe bewährt. Räume werden unterschiedlich genutzt und jede Art der Nutzung erfordert eine auf die Bedürfnisse abgestimmte und optimierte Raumakustik. In der DIN 18041 werden zwei Raumgruppen definiert. Gruppe A: z. B. Klassenzimmer, Seminarräume, Gemeindesäle, Kindergartenräume. Die primäre Anforderung ist eine gute Hörsamkeit mit der maßgebenden Größe der Nachhallzeit. Gruppe B: z. B. Sprechzimmer in Anwalts- und Arztpraxen, Verkaufsräume, Gaststätten, Werkräume, Bibliotheken. Hier ist die gute Sprachkommunikation über geringe Entfernungen wichtig, die über die erhöhte Schallabsorptionsfläche erreicht wird. Dies hat eine Verringerung des Schalldruckpegels und die Reduzierung der Nachhallzeit zur Folge. Mit den Caparol Akustiksystemen Melapor, Resipor, Fine und Structure lassen sich die nach der DIN 18041 benötigten schallabsorbierenden Flächen problemlos in den Räumen einbringen. Damit die Berechnung genauso leicht von der Hand geht wie die Verarbeitung der CapaCoustic Akustiksysteme, stellt Caparol Planern, Handwerkern und allen Interessierten kostenlos den Caparol Raumakustikrechner zur Verfügung. Das OnlineProgramm ermöglicht es schnell und unkompliziert, eine raumakustische Planung nach DIN 18041 für die jeweils geplante Raumnutzung vorzunehmen. Dies führt zur Planungssicherheit und hilft bei der Ermittlung des Materialbedarfs. In der Eingabemaske auf der Internetseite von Caparol wird zunächst eine Bei- spielberechnung angezeigt, in der alle Felder, die für eine zuverlässige Berechnung benötigt werden, vorbelegt sind. Hier können Sie jetzt ihren Raum definieren. Zu Beginn wird die Raumnutzungsart gewählt. An dieser Stelle erfolgt im Hintergrund die Zuordnung zur Gruppe A oder B, entsprechend den Vorgaben der Norm. Nach der Eingabe von Raumgeometrie, Oberflächenbeschaffenheit, Raumbegrenzungsflächen sowie Typ und Menge der Einrichtungsgegenstände wird die theoretische akustische Raumqualität, ohne zusätzliche schallabsorbierende Flächen, in grafischer Form angezeigt. Abschließend wählt man das gewünschte Caparol CapaCoustic System aus und legt die zu belegende Fläche fest. In der grafischen Ergebnisdarstellung sind Ist- und Sollwerte, Vorher und Nachher übersichtlich auf einen Blick dargestellt. Das Ergebnis kann mit allen An gaben ausgedruckt oder als PDF abgespeichert werden. Probieren Sie es aus: Unter www.caparol.de/ service/digitaler-service haben Sie direkten Zugriff auf den Caparol Raumakustik rechner. < Technikforum 39 New Media für die Praxis Impressum Herausgeber Redaktion Autoren dieser Ausgabe Gestaltung Litho Druck Anschrift der Redaktion Die vier Welten auf dem iPad heißen: • authentic_life: luftig, leicht, erfrischend und natürlich • re:urban: lebendig, kommunikativ, provokant und farbenfroh • sensual delight: sanft, gefühlvoll, ruhig und sphärisch • ExtraOrdinary: warm, rustikal, extravagant und eigenwillig < Technikforum – Farben Lacke Bautenschutz Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt www.caparol.de Franz Xaver Neuer (verantw.), Dr. Franz Dörner Oliver Berg, Dieter Stauder (beide Caparol-Fassadendämmtechnik), Martin Gies (Disbon-Technik), Walter Bücher, Rudolf Kolb, Bernhard Linck, Alfred Lohmann (alle Caparol-Technik), Dr. Christian Brandes (CaparolBaudenkmalpflege), Dr. Thomas Brenner (Caparol-Produktmanagement) Jost Design, Darmstadt data-graphis, Wiesbaden Heinze GmbH CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH Presseabteilung Redaktion Technikforum Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt Telefon: 06154 71-1097, Telefax: 06154 71-643 E-Mail: [email protected] Veröffentlichung von Bildern und Texten nur mit Genehmigung der Redaktion. TECHNIKFORUM steht zum Download im Internet bereit: www.caparol.de/technik-forum Schutzgebühr: 5,00 EUR Über „SPECTRUM_express“ lassen sich mit wenigen Handgriffen eigene Fotos gestalten. Mit Zauberstab, Pinsel oder Radierer können einzelne Bereiche auf dem Foto belegt und bis zu drei Bauteile mit unterschiedlichen Farbtönen gestaltet werden. Wie Farbkonzepte die Architektur beeinflussen, wird unter „Inspiration“ gezeigt. Mit der Wisch- und Würfelfunktion können Bildbeispiele spielerisch verglichen werden. Der Fassaden-Konfigurator ermöglicht es, Fassaden in den verschiedensten Gestaltungen zu betrachten. Die unterschiedlichen Ergebnisse können gespeichert werden und stehen jederzeit zur Verfügung, um weitere Varianten der Gestaltung auszuprobieren. So kreiert man sein persönliches Wunschhaus: 1. Eines der drei Dämmsysteme auswählen. 2. Haustyp wählen, der dem eigenen Zuhause entspricht. 3. Bevorzugten Gestaltungsstil auswählen. 4. Aus verschiedenen Farbkonzepten den Favoriten festlegen. Weitere Informationen auf http://daemmung.caparol.de Die Caparol Trendwelten 2012 | 2013 sind mit dem iPad 2 und dem neuen iPad zu erleben. Caparol hat gemeinsam mit dem Institute International Trendscouting der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim die vier Trendwelten für 2012 | 2013 entworfen. Jede Trendwelt bildet eine eigenständige Kollektion mit jeweils zehn komplett neuen Farbnuancen, die sorgfältig ausbalanciert wurden. www.caparol.de CP Technik Forum 04 / 2013 · 881128 Die neue Version der GestaltungsApp ColorWorld 2.0 bietet die gesamte farbige Vielfalt von Caparol. In drei Bereichen entdeckt man Farben und Materialien für die individuelle Architekturgestaltung. Unter „Kollektionen“ wird ein Überblick über sämtliche Farbton- und Materialkollektionen aus den Caparol-Bereichen Farben, Putze, Bautenlacke und Lasuren gegeben. Zudem sind dekorative Innenwandtechniken, Bautenschutz, Fassaden- und Dämmtechnik sowie Baudenkmalpflege in der App enthalten. Die Farbflächen können im Vollbild betrachtet werden. Such- und Filterkriterien führen leicht zur gewünschten Oberfläche. CARBON FASSADENDÄMMUNG Für Ihren Erfolg machen wir uns elefantenstark. Jetzt bringen wir die Carbon Fassadendämmung ganz groß raus und schaffen neue Nachfrage bei Hausbesitzern in ganz Deutschland. • Warm. Schön. Elefantenstark. Unsere Angebote für Hausbesitzer: die drei Fassadendämmsysteme PRO, CARBON und CARBON S • Neu und extraschlank: Unsere Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024. Extraschlanker Wandaufbau durch 30 % mehr Dämmleistung • Erstmals für Endkunden: Unsere großangelegte Werbekampagne. 25 Mio. Zuschauer sehen unsere TV-Spots, 37 Mio. lesen unsere Anzeigen Profitieren auch Sie von der Kampagne! Jetzt informieren und Caparol Carbon Partner werden: 06154 - 716 877