Wheelies November 2008
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Wheelies November 2008
Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 1 Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News seit 1998 November 08 www.wheelies.de Test BMW K 1200 S Test Honda XL 700 V Transalp Int. Deutsche Supermoto-Meister 31.01 - 01.02. 28.02. - 01.03. 4. WHEELIES Motorrad Messe in Würzburg-Dettelbach 10. WHEELIES Motorrad Messe in Ilshofen Arena Hohenlohe K os te nl os Klasse S1: Jürgen Künzel • Klasse S2: Mauno Hermunen Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 2 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 3 INTERMOT 2008 – Die Geheimnisse sind gelüftet… Das Munkeln und Spekulieren über die neuen 2009er Motorrad-Modelle im Vorfeld der INTERMOT ist nun vorbei. Die einzelnen Hersteller und Importeure haben die Decken weggezogen und nun kann jeder über die neuen Kreationen staunen, entweder positiv oder auch negativ. Selten wurden so wenige wirklich ansprechende Neumodelle präsentiert wie dieses Jahr in Köln. Da braucht man gar nicht drumrum reden oder es schön zu schreiben. Die momentane weltweite Wirtschaftsund Finanzschräglage mit allen Auswirkungen, die auch viele Biker und Hersteller treffen, hat indirekt auch die INTERMOT mit gestaltet. In Europa sind ganze Märkte, wie z.B. Spanien, extrem eingebrochen. Aber auch in Deutschland liegen die Zulassungsrückgänge im zweistelligen Prozentbereich, betroffen sind besonders die Großen. Die logische Folge wird sein, dass es in Zukunft bestimmt nicht mehr die heutige Typenvielfalt an Motorrädern einer Marke geben wird – einfach, weil die Produktionskosten für so manches extreme Nischenbike nicht mehr zu vertreten sind. Die Zeiten, in denen man auch Ladenhüter produziert hat, sind definitiv vorbei. Bestimmt hat das vorher keiner gewusst, aber wenn man das Ohr beim Käufer und auch Händler gehabt hätte, hätte vieles in dieser Richtung vermieden werden können. Dies war nun die etwas negativere Seite. Positiv ist aber auf jeden Fall, dass der Wille zum Motorradfahren nach wie vor ungebrochen ist. Stellt sich nur die Frage, mit was? Ein Trend dazu heißt „back to the roots“, denn man sieht sie immer häufiger auf unseren Straßen, die super ge- pflegten Youngtimer oder auch Motorräder, die zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, aber jetzt wieder gerne aus dem Stall geholt werden. Und wo Motorrad gefahren wird, gibt’s auch immer was zu reparieren. Genau das ist die Chance für viele Motorradhändler – ein gut organisierter Werkstatt- und Allround-Service, der sämtliche Bikerwünsche jederzeit schnellstmöglich und in Top-Qualität erfüllen kann. Bestimmt keine leichte Aufgabe, aber in jedem Fall auch in Zukunft eine stabile Einkommensquelle der Händler, die zudem noch einigermaßen unabhängig ist von der Modell- und Preispolitik der Hersteller und Importeure. Viele Händler haben dies erkannt und suchen händeringend nach guten Mechanikern und Werkstattleitern. Zurück zur INTERMOT: Es wurden zwar wenige Neumodelle gezeigt, aber die können sich sehen lassen. So hat Yamahas V-MAX, die direkt übers Internet verkauft wird, schon einige Käufer in ihren Bann gezogen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Biker damit über Land donnern. Auch Aprilias neues Superbike RSV4 wird bestimmt viele Fans finden. Die schon im Frühjahr von verschiedenen Herstellern gebrachten Modelle wie Morini Grand Passo, Moto Guzzi Stelvio oder die Harleys und Buells waren schon mehr oder weniger bekannt und haben ihren Besitzern inzwischen sicherlich viele tolle Tourerlebnisse beschert. Dennoch gehören auch sie zu den Modellneuheiten 2009. Ganz sicher wird auch auf der EICMA in Mailand noch manches begeisternde Bike auftauchen. Meiner Einschätzung nach wird es aber in absehbarer Zeit nicht mehr auf jeder Messe so viele echte Neumodelle geben. Das Rad kann auch nicht jedes Jahr neu erfunden werden – außer es hat keine Nabe mehr, wie bei der Honda-Studie sehr eindrucksvoll gezeigt. Ich bin ganz sicher, dass diese Entwicklung hin zu weniger echten Neuheiten der Bikerschar keinen Schaden zufügt, sondern ihr im Gegenteil sogar hilft, nämlich dann, wenn sich die Hersteller auf die Optimierung ihrer schon vorhandenen Modelle konzentrieren und dabei vielleicht mehr denn je auf ihre Händler und täglichen Testfahrer hören. Die absolute Mehrheit der Biker will nämlich gar nicht jedes Jahr zig neue Modelle, sondern einfach ausgereifte Motorräder, die Spaß machen, funktionieren und die finanziellen Aufwendungen für Sprit und Ersatzteile so niedrig wie möglich halten. E D I T O R I A L Wheelie_11_2008 Euer „Ebbse“ Eberhard Hermann WHEELIES Ausgabe Dezember ab 29.11.2008 Impressum Herausgeber: Regio-Verlag, Schwäbisch Hall Am Kühnbach 27 74523 Schwäbisch Hall Tel. (07 91) 5 38 64 Fax (07 91) 95 92 43 Mobil: 0171/6019577 eMail: [email protected] Redaktion/Produktion: Eberhard Hermann (EH) Anzeigenannahme/-preisliste: Eberhard Hermann Tel. (07 91) 5 38 64 eMail: [email protected] Erscheinung: Monatlich - einmalig - unbezahlbar Neu Bundesweit: an über 1400 Auslagestellen! Auflage: 35.000 Stück Satz & Repro: Klaus Mack Öhringer Straße 30 74545 Michelfeld-Gnadental Druck: Stürtz GmbH, Würzburg Freie Mitarbeiter: Ralf Kistner, Marc Noll, Ulrike Trescher Jürgen Hägele (Präsi), „David Longstroke“ Robert Scheu, Günther Hägele, Matthias Grams, Ruth Schmackler Birgit Werthebach Sportfotograf: Reinhold Trescher Termine und Veranstaltungen: Unter Angabe von Ort, Zeit und Datum werden kostenlos Veranstaltungen veröffentlicht. An Pressematerial Ihrer Veranstaltung sind wir interessiert. Für die Richtigkeit von eingesandtem Pressematerial wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck, auch nur auszugsweise, gerne gesehen, aber bitte nur mit der Genehmigung des Verlags. Haftung der Redaktion bei fehlerhaften Anzeigen max. nur in Höhe des Anzeigenpreises Druckfehler unter Vorbehalt. Vom Verlag angefertigte Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ausschließlich nur mit Genehmigung für andere Zwecke verwendet werden. Titelbild: Ebbse WHEELIES 3 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 4 Text: Ralf Kistner | Fotos: Ralf Kistner, Gitte Schöllhorn Starke Halbschale Erinnern wir uns zurück. Im Herbst 2004 erscheint die BMW K 1200 S. Auf dem Papier sollen 168 PS für fulminante Werte auf Rennstrecke und Landstraße sorgen. Vollverkleidet, eine Kampfansage in der Klasse von Hayabusa und Super Blackbird XX. Markus Barth bleibt mit einer Serien-K in der grünen Hölle unter 8 Minuten, was das Potential dieses Motorrades aufzeigt. Dann der Schock für Schnellkäufer: Rückrufaktion wegen eingelaufener Nockenwellen nach geringen Kilo4 WHEELIES meterleistungen. Im Frühjahr 2005 war alles vom Hersteller ausgemerzt. Die Produktion kam in Gang. Die Maschine bewährte sich im Wheeliestest, wurde jedoch gegen Testende von einem MB-Truck-Fahrer jäh zerstört. Mein Steißbein meldet sich in unregelmäßigen Abständen, um mich daran zu erinnern. Dann – im Sommer kam die nackte K 1200 R in die Läden. Aufrechtere Sitzposition und 1 PS weniger als die S-Variante. Auch sie bewährte sich im Alltagsbetrieb, wobei sie in Stilfser-Joch-Kehren etwas zäh zu han- deln war. Schade, dass man ihre Leistung mangels Windschutz nur selten gerne ausnutzte. Beiden Versionen gemein waren ein unruhiger Motorlauf und, bedingt durch Fertigungstoleranzen, Konstantfahrruckeln bzw. nervöses Ruckeln im Schiebebetrieb. Mit der BMW K 1200 R Sport starten die Münchner Anfang 2007 eine Halbschalenvariante der 1200er KSerie. Man behält die aufrechtere Sitzposition der R, genießt aber am Oberkörper ähnlichen Windschutz Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 5 nen im Volumen anpassbaren Koffern, die letztlich mehr verstauen können als Hartschalenpendants. Auch der zur Maschine passende Tankrucksack könnte für eine Mehrtagestour die wichtigsten Utensilien aufnehmen. wie bei der S. Gleichzeitig halten mit Erscheinen der R Sport weitere Änderungen in der K-Serie Einzug. Die mit Sicherheit lang erwartete Änderung betrifft die Bremsen. Das Fiepen des elektronischen Bremskraftverstärkers beim Betätigen der Bremse gehört nun der Vergangenheit an, da bei BMW endlich wieder mechanisch-hydraulisch gebremst wird. Das etwas mulmige Gefühl, das ich immer hatte, wenn ich meine Sicherheit diesem elektronischen Teil übergab, fällt ebenfalls weg. Ein neues Mapping soll Harmonie in den unruhigen Motorlauf bringen und die reale der angegebenen Leistung näher bringen. Wir erinnern uns: die bisherigen Modelle erreichten statt 168 PS lediglich ca. 151 – 158 PS. Auch das Drehmoment soll höher ausfallen. Ein Luftdrucksensor, inzwischen Standard im Automobilbau, wird über den Luftdruck beider Räder informieren bzw. bei Druckverlust warnen. Ein neues ABS soll für besseres Regelverhalten und somit kürzere Bremswege sorgen. Ansonsten wirkt alles gewohnt wie bei den Schwestermodellen R und S. Ein heißer Julitag, als der Spediteur die K 1200 R Sport in Metallic-blau aus seinem Fahrzeug entlässt. Mit angebaut sind das meiner Meinung nach geniale Koffersystem mit sei- 30° C im Schatten. Ich starte in Richtung Böhmenkirch über kleinere Sträßlein. Meine Testmaschine hat das aufpreispflichtige, aber durchaus empfehlenswerte ESA (elektronisches System zur Fahrwerkseinstellung) an Bord. Die Fahrwerkdämpfung lässt sich per Knopfdruck während der Fahrt einstellen. Die Federvorspannung kann im Stand bei laufendem Motor verstellt werden. Einfach, aber äußerst wirkungsvoll und vor allem eine Sache der Sicherheit. Wer macht sich sonst die Mühe, bei sich ändernder Zuladung das Fahrwerk anzupassen? Die Antwort weiß jeder. Mit ESA ist das eine Sache von Sekunden. Und während der Fahrt stelle ich die Dämpfung nach Bedarf und Straßenbeschaffenheit in 3 Stufen von Comfort bis Sport ein. „Comfort“ schluckt alles und macht die Maschine weich. Die Fahrt gleicht einem Schwebeflug. Bodenunebenheiten werden nur in grober Ausführung über den Duolever vom Vorderrad weitergegeben. Der HinWHEELIES 5 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 6 tern bleibt ruhig. „Sport“ ist straff, aber nicht hart. Bei beherztem Angasen lässt sich die Maschine in dieser Einstellung direkt und stabil führen. „Normal“ liegt dazwischen (wen wundert’s ;-) Ich nehme gerade die oberen engen Kurven der Waldhausener Steige, als im leicht spiegelnden Display eine Warnung erscheint: Luftdruckverlust am Hinterrad. Da ich schon in sportlicher Weise unterwegs bin, zügele ich mich überrascht und beobachte in langsamer Fahrt die Druckwerte beider Räder. Der Druck vom Hinterrad nimmt beständig, glücklicherweise aber langsam ab. Ich lenke die K nach Geislingen, da ich, verärgert über mich selbst, an den Reifenpilot im Topcase meiner betagten Honda erinnere. Mist! Bald ist eine Reifenpilotquelle aufgetan, der Reifen geflickt, die Luft auf6 WHEELIES gefüllt – und ich verschwitzt unterwegs in Richtung meines Ziels. Der Sensor hat sich somit schon bezahlt gemacht, da ich vorhatte, das Roggental – sagen wir mal – etwas zügiger zu durchfahren. Nicht auszudenken, wenn ich den schleichenden Druckverlust im Extremfall erst durch ein Wegschmieren des Hinterrades zu spüren bekommen hätte. Nachdem die Maschine einen neuen Reifen erhält, kann ich nun auch dem Antrieb mit neuem Mapping auf den Zahn fühlen. Kurz gesagt, es ist spürbar. Der Durchzug von unten raus bis 6000 U/min ist kräftiger, der Antritt etwas direkter. Die Maschine hängt besser als die bisherigen K’s mit diesem Motor am Gas. Beschleunigungsbefehle werden jedoch immer noch leicht verzögert ausgeführt. Ein bedeutender Gewinn liegt im weicheren Ansprechverhalten des Motors, der früher raubeiniger zur Sache ging und mich auf der K 1200 R durch grobe Lastwechsel gerade im Gebirge in Kehren nervte. Zudem läuft das Aggregat nun vibrationsärmer. Allerdings hat meine Testmaschine immer noch ein leichtes feines Ruckeln im Schiebebetrieb. Es gibt also bei den Münchnern immer noch was zu tun - und wenn es das Ausmerzen von nachweislichen Toleranzen der Motorsteuerung dieses Motors ist. Schließlich berichten einige Testkollegen auch im Schiebebetrieb von einwandfreiem Motorlauf. Ich habe nach meinen damaligen Testerfahrungen mit S und R in 2005 viele Eigner K 1200 R und S der Baujahre 2005/06 darauf angesprochen, die in diesem Punkt sehr unterschiedliche Erfahrungen machten – wie ich auch. Die Test-K 1200 S lief damals absolut sauber und ohne Ruckeln. Ich Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 7 gängig schickt der Motor bis zum Drehzahlbegrenzer harten Druck ans Hinterrad, dreht willig aus und lässt die Maschine von 0 nach knapp 9 Sekunden die 200er Marke des weiß hinterlegten Tachos passieren. Bei knapp 270 km/h ist dann Schluss. Ein Gewinn gegenüber der nackten R, denn diese Tempobereiche können jetzt dank der effektiv schützenden Halbschale problemlos gefahren werden. So sind zügige Anreisegeschwindigkeiten wie bei der S möglich – jedoch in bequemerer Sitzposition. konnte dahinweisende Berichte nicht nachvollziehen. Bei der Test-R war das Schieberuckeln manchmal so stark, dass ich die Lust verlor, damit in den Bergen weiter zu fahren. Somit konnten sich Käufer freuen, wenn sie ein Modell erwischten, das sauber lief. Ein Umstand, den mir einige BMW-Werkstattmeister bestätigen konnten. Das Problem scheint nun mit dem neuen Mapping (das jetzt in allen neuen K-Modellen verwendet wird) weitgehend bzw. ganz behoben zu sein – nach 2 Jahren. Für mich bleibt jedoch nicht nachvollziebar, warum erst viele Testkollegen, vor allem aber viele Kunden darauf hinweisen mussten. Zurück auf die Straße. Wie die KSchwestern weist auch die K 1200 R Sport einen auffällig langen Radstand auf. Dennoch, auch die R Sport lässt sich mit der wunderbar harmonierenden Erstbereifung von Pirelli (Diablo) sauber einlenken. Wechselkombinationen erfordern Nachdruck, insbesondere bei gespanntem Gaszug. Jedoch trägt dafür sicher der optional verbaute 190er Hinterreifen eine Teilverantwortung. Serie ist die 180er Dimension, die das Handling sicherlich noch leichter gestaltet. Allerdings taucht bei engen und schnellen Richtungswechseln die Front stark ein. Sie wirkt sehr weich trotz SportEinstellung im ESA. Auf meinen Teststrecken lasse ich die Halbschalen-K laufen. Der Motor wirkt präsenter als früher, kommt williger aus den Puschen, wobei die bisherigen K-Motoren der neuen Generation sicher nicht vor Leistungsarmut strotzten. Im Gegenteil. Konnten diese schon für richtig breites Grinsen und „Boaahh“-Rufe im Helm sorgen, setzt die K 1200 R Sport noch Eins drauf. Fast durch- Das Tolle am langen Radstand: ich kann die Beschleunigungsmöglichkeiten voll nutzen. Die Radlastverteilung von 50/50% und der Radstand lassen auch bei geöffnetem Gashahn in den unteren 3 Gängen das Vorderrad am Boden. Wheeliefahren ist möglich, aber nicht zwingend beim Gasaufreißen. Das Fahrgefühl ähnelt dem auf der nackten R. Von komfortabel bis sportlich kann ich, je nach ESA-Einstellung, gleiten oder heizen. Der Duolever hält das Rad, wenn auch mit sehr wenig Rückmeldung, sicher und präzise auf dem Boden. Auch wenn die Straße glatt erscheint, zeigt ein Blick zur Gelenkschere, dass sie beständig am Arbeiten ist. Auf letzter Rille bleibt alles im Fahrwerk ruhig. Lediglich das Hinterrad kann beim Herausbeschleunigen schon mal etwas stempeln – ein WHEELIES 7 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 8 Nachteil des sonst kaum spürbaren, sich unter starkem Zug versteifenden Kardanantriebs. Nur leichte Schläge bei Lastwechseln weisen auf etwas Spiel im Antrieb hin. Sonst verrichtet er seine Arbeit unbemerkt. Letzte Rille auf der R 1200 R Sport heißt, fahren auf hohem Niveau, denn neben dem genialen Fahrwerk weist die Maschine eine äußerst hohe Schräglagenfreiheit auf, die hohe Kurventempos ermöglichen. Auf Tour sitze ich entspannt und schalte sehr früh hoch. Überholen im 6. Gang stellt kein Problem dar. Der Motor vibriert kaum. Ich sitze auf einem breiten straffen Sitzpolster in 83 cm Sitzhöhe. Die Knie sind sportlich spitz, der Lenker angenehm breit. Die 246 kg Leergewicht lassen sich – bis auf echte Kehren – wunderbar einfach fahren. Einlenken, Linie halten, alles geht wie selbstverständlich von der Hand. Und wenn das hintere, sehr knapp bemessene Sitzpolster besetzt ist, und die Koffer voll, der Tankrucksack gefüllt, sprich, die Maschine voll beladen, fährt sie sich noch genauso einfach. Das Mehrgewicht ist beim Fahren kaum spürbar. Lediglich das hintere Federbein dürfte eine etwas härtere Feder vertragen. Wer ein solches Motorrad bewegt, setzt selbstredend dem Leistungsniveau angepasste Bremsen voraus. Hat sie! Ohne Bremskraftverstärker 8 WHEELIES bremst sie so gut wie die älteren Modelle mit diesem Teil. Kraftvoll, effektiv, teilintegral. Der Handbremshebel setzt auch die hintere Bremse unter Druck, der Fußbremshebel ausschließlich diese. Das funktioniert sehr sehr gut, die Bremswege bleiben erfreulich kurz. Das ABS gelingt an der K 1200 R Sport, wie auch bei beiden anderen K-Modellen, richtig gut. Es setzt, bedingt durch den langen Radstand, spät ein. Ein wimmernder Vorderreifen und meine heraustretenden Stirnadern lassen die Verzögerungsvehemenz vermuten, die durch einen beherzten Griff an die Handbremse machbar ist. Kein steigendes Hinterrad, kein blockierendes Vorderrad – selten ist kraftvolles Notbremsen so einfach gewesen. Wehmutstropfen: die Feindosierung wurde besser, ist aber noch nicht gut. Zudem muss der Leerweg am Bremshebel mit Widerstand überwunden werden. Das Ertasten des Druckpunktes wird dadurch schwierig. Fazit: Die BMW K 1200 R Sport ist die Mischung aus der R- und S-Version der neuen K-Reihe. Eine angenehme Sitzposition verbindet sich mit angenehmem Windschutz, sodass das hohe Leistungs- und Geschwindigkeitsniveau genutzt werden kann. Zudem wirken sich die motorseitigen Verbesserungen eindeutig vorteilhaft aus. Der Verbrauch blieb auf gleichem Niveau zwischen 6 und 8 Litern Super Plus. Ebenso das neue teilintegrale ABS, das in seiner Wirkung gefällt, jedoch in der Bedienbarkeit bei der Feindosierung noch Feintuning benötigt. Interessante Ausstattungsmöglichkeiten wie die elektronische Fahrwerkseinstellung oder der Luftdrucksensor, aber auch ein ausgeklügeltes Gepäcksystem lassen viele Einsatzmöglichkeiten offen. Die K 1200 R Sport vereint Sport, Tour und Alltagstauglichkeit in hervorragender Weise. Allerdings auch zu einem hohen Preis. Hohe Anschaffungskosten, relativ kurze Reifenleben und das teure Super Plus schaufeln dem Eigner dieser Maschine vergleichsweise viele Euros aus seinem Geldbeutel. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:22 Uhr Seite 9 WHEELIES 9 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:23 Uhr Seite 10 Motorrad-Messe „Dettelbach-Frankenhalle“ Alle Marken Modelle 2009 Tuning/Umbauten/ Trikes/Quads Custom-Bikes Stunt-Show (Trial-Vizeweltmeister ‘96 Hoffmann) wetterabhängig Öffnungszeiten: Samstag 10.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr, Infos: Regio-Verlag SHA (07 91) 5 38 64 Dettelbach 31./01. Jan./Feb. Eintritt: ab 14 Jahre 5.- 3 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:23 Uhr Seite 11 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:23 Uhr Seite 12 Ich tanze mit der Transe Fahrbericht Honda XL 700 V Transalp Text: Ralf Kistner Ich stehe in Offenbach bei Honda Deutschland auf dem Motorradparkplatz vor 20 Jahren Entwicklungsgeschichte. Die neue Honda XL 700 V Transalp funkelt mich in der Sonne mit ihrem goldigen Metalliclack an. Wir werden eine gemeinsame, intensive Zeit miteinander verbringen. Viele Landstraßen- und Schotterkilometer stehen uns bevor. Schließlich gehört sie zu der von Honda generierten Sparte der „AdventureSports-Enduros“. Ich laufe um die neue Transe herum. Vieles erinnert mich an meine eigene Transalp, die 1997 als PD10 mit 600 ccm vom Band lief. Die Schwinge, die Gabel, 12 WHEELIES die Radaufnahmen, die Speichenräder mit Alufelgen, da ist viel Technisches, das mir von meiner alten XL 600 V her bekannt vorkommt. Und trotzdem steht vor mir eine komplette Neuentwicklung. Die Designer peppten das Erscheinungsbild auf mit fließenden Formen und Linien. Die Verkleidung schrumpfte, wurde schmaler und wird vorne durch einen großen zentralen, 2-teiligen Scheinwerfer dominiert. Drübersetzt eine kurze Scheibe an. Meine Testmaschine ist mit der schmalen und sehr hoch wirkenden Tourenscheibe ausgestattet. Fotos: Ralf Kistner, Gitte Schöllhorn Wie die Alten schützt auch die neue Transalp die Hände des Fahrers mit ausreichend großen Handprotektoren wirksam vor Wind, Wetter oder auch Ästen, falls er sich abseits des Asphalts aufhält. Das 19-“-Vorderrad wartet nun mit einem 100/9090er Reifen auf. Wunschgemäß stattete man „meine“ Transe mit dem Navi Garmin Zumo 550 und einem kompletten Gepäcksystem mit Koffern und Topcase aus, das man gleich beim Kauf von Honda mitordern kann. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 13 Ebenso hat die Testmaschine das neue ABS und einen Hauptständer, der – ja, man höre und staune, wie schon bei der alten Transalp als Sonderausstattung extra geordert werden muss. Nachdem ich meine Sachen im großzügigen Gepäcksystem verstaut habe, geht es los. Die Warmlaufphase verläuft ohne erhöhte Drehzahl im Leerlauf. Man merkt gar nicht, dass der Motor noch nicht auf Betriebstemperatur ist, so schön unauffällig verläuft das Warmlaufen. Auf der kleinen Wassertemperaturanzeige verfolge ich, wie schnell die Transe ihre Lieblingswassertemperatur erreicht. Ich schwimme im Verkehr mit. Ampelstopp. Ich betrachte die linke Grif- Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 14 feinheit. Da ist Koordination gefragt. Der linke Daumen übernimmt die Verantwortung für die Steuerung vom Navi, den sehr wirksamen Heizgriffen und den Standardbedienungselementen. Die separaten Schaltkästchen wirken optisch jedoch wenig integriert, irgendwie wie hingebastelt. Vielleicht lassen sich dafür ja in der Zukunft noch optimierte Lösungen finden. Aber das ist Geschmackssache. Der 52°-V2 arbeitet wie der Alte wunderbar vibrationsarm und hängt sauber am Gas. Durch seine beiden um 76° versetzten Hubzapfen schaffte man, eine 90-°-Laufkultur mit kompakten Abmessungen zu vereinen. 2 mm mehr Bohrung schraubten den Hubraum auf 680,2 ccm, was sich in der neuen Deauville wunderbar bewährte. Für die Transe 14 WHEELIES reduzierte man die Spitzenleistung auf 60 PS, um die Drehzahlmitte im Durchzug präsenter zu gestalten. Im aktuellen V2 sorgt nun nur noch je eine Kerze für die Gemischzündung im Brennraum. Ebenso arbeiten nun 4 statt 3 Ventile je Zylinder. Die Gemischaufbereitung erfolgt mittels elektronischer Einspritzung und wird über 40er Drosselklappen gesteuert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für einen Mittelklassetourer sorgt der V2 bereits ab niedrigen Drehzahlen für spürbaren Druck, den er bis zum Drehmomentzenit bei 5800 U/min fast linear aufbaut. Diese Geradlinigkeit äußert sich durch eine immer präsente Gasannahme, durch steten Schub nach vorne mit einem Hang zur Drehzahlgeilheit. Will sagen, dass das Aggregat der XL 700 V richtig quirlig wirkt. Nicht selten bin ich mit ihr drehzahl- hungrig unterwegs wie ich es eigentlich eher mit 600er Vierzylindern bin, weil es einen Riesenspaß macht, die Transe richtig laufen zu lassen. Inzwischen hab ich den Odenwald erreicht. Kleine kurvige Waldstraßen. Das ist Transeterrain. Darauf habe ich mich gefreut. Schließlich kann das schon mit meiner alten Transalp zum Genuss werden. Leider wird mein Genuss deutlich getrübt, was weniger vom wunderbaren Motor herrührt, sondern vom Zentralfederbein. Ich hatte schon bei Kollegen über die starke Überdämpfung der Zugstufe gelesen. Und ich dachte mir, dass es wohl nicht so prägnant spürbar sein wird wie sie es beschrieben. Doch die kleinen Odenwaldsträßlein sollten mich eines Besseren belehren. Es sind diese Patchworkstraßen, diese geflickten Beläge, diese mit kleinen und derberen Unebenheiten übersäten Odenwaldstraßen, die Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 15 das Transefahrwerk heckseitig direkt an mich weiterleitet. Das Heck wirkt knochig, unkomfortabel. Nichts mehr ist vom alten Komfort spürbar, den ja eine Transe ausmachte, den viele Transalpeigner an ihr schätzen. Hier hat man bei der Abstimmung des Zentralfederbeins eindeutig daneben gegriffen. Die Zugstufe ist wirklich deutlich überdämpft. Die Feder bekommt kaum mehr Möglichkeit, sich schnell genug zu entspannen, um die nächste Unebenheit wieder wegzufedern. Das Federbein bleibt zu lange in Kompression und wird einfach nur hart. Wer eine neue Transe ordert, sollte sich gleich ein Federbein aus dem Zubehör von Wilbers, Öhlins oder White Power mitbestellen. Dann dürfte der gewohnte Transalpkomfort wieder erreicht werden. Hier sollte man dann gleich die Version mit hydraulischer Handradverstellung der Federvorspannung wählen. Denn man hat von außen keine Möglichkeit, das Federbein einzustellen. Eine Verstellung der Federvorspannung des Originalfederbeins ist nur im ausgebauten Zustand möglich. Auch das in meinen Augen ein nicht erstrebenswerter Zustand für eine in vielen Situationen einsetzbare eierlegende Wollmilchsau, die sicher oft in unterschiedlichen Beladungszuständen gefahren wird. Auch da muss nachgebessert werden. Ein Handrad wäre erstrebenswert. Erträglich ist dieser Federbeinmakel durch eine angenehme Sitzposition, die im Vergleich zu meiner alten Transe leicht vorderradorientierter ausgefällt. Genug Mecker vom Tester, denn die Gabel verrichtet ihre Arbeit vorzüglich. Sie arbeitet feinfühlig und dennoch stabil. Vollbremsungen oder tiefe Schlaglöcher lassen sie nicht durchschlagen bzw. auf Block kommen. Das Vorderrad wird von ihr hervorragend geführt. Die serienmäßig aufgezogenen Reifen Bridgestone TW 101/152 unterstreifen mit ihrem Profildesign den großen Einsatzbereich, in dem die XL 700 V bewegt werden kann. Allerdings wirken sie auf Asphalt etwas laut im Abrollgeräusch, das endurotypisch, jedoch nicht störend brummt. Andererseits habe ich mit der Bereifung auf Schotter oder Terrain mit leicht losem Untergrund noch anständige Traktion. Härterem Gelände setzt die nicht allzu reichlich bemessene Bodenfreiheit schnell Grenzen, sodass der Plastikunterschutz eher Schrammen bekommen kann, als man vermutet. Leichte Sprünge über Absätze sind kein Problem. Bei zügiger Fahrt über wellige Schotterpisten macht sich das Federbein negativ bemerkbar. Ich habe das Gefühl, fast jeden groberen Stein zu spüren. Leichte Drifts sind gut beherrschbar. Zum Stehen bzw. für häufigeren Offroadeinsatz WHEELIES 15 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 16 empfehle ich eine Lenkererhöhung, da ich mich weit nach vorne beugen muss. Ebenso ist dann die originale Scheibe empfehlenswerter. Die Tourenscheibe nimmt nicht nur den kompletten Winddruck von mir weg, sondern schützt auch effektiv bei Regen. Leider hat sie oben eine leicht nach vorne gekrümmte Abrisskante, die ab ca. 100 km/h unschöne und starke Verwirbelungen auslöst, die ab ca. 150 km/h wieder verschwinden. Ich hatte nach einer 200-km-Tour durch die Verwirbelungen Kopfschmerzen bekommen, weil mein Kopf ständig geschüttelt wurde. Daher schraube ich die Scheibe kurzerhand weg. Nun habe ich zwar mehr Winddruck, aber es ist ruhig am Helm. Die Transalp ist und bleibt ein ideales Reisemotorrad. Fahrer und Sozius haben genügend Platz, die Kniewinkel bleiben reisetauglich angenehm. Im Handling wirkt die Neue etwas steifer als die alte Transe, was u.a. sicher auf die geänderte Reifendimension des Vorderrades zurückzuführen ist. Andererseits behält die XL 700 V bis zur Höchstgeschwindigkeit klar und pro16 WHEELIES blemlos ihre Spur. Auch Seitenwindböen können ihr wenig anhaben. Landestypisch sind tiefe Schräglagen möglich. Landstraßenheizen kann somit auch die neue Transalp. Das gefällt mir. Schön auch, wie direkt die Honda ohne große Lastwechselreaktionen am Gas hängt. Ich habe oft das Verlangen, den agilen V2 auszudrehen, auch wenn das nicht notwendig erscheint. Aber es macht Spaß. Schließlich bekomme ich vom neu konzipierten Endtopf klare endurotypische Klangdimensionen ans Ohr geliefert. Unglaublich deutlich pöttert die neue Transe. Kein Vergleich zu den älteren Modellen. Sehr positiv fällt mir die ABS-Bremsanlage auf. Die Druckpunkte sind nicht gerade klar, jedoch kann ich jeden Bremseinsatz sehr fein dosieren. Die vorderen Dreikolben-Stopper packen im Notfall vehement zu, lösen aber merkliches Aufstellmoment aus (wozu sicher auch der Reifen beiträgt). Die hintere Bremse nimmt sich einen vorderen Bremskolben zur Unterstützung mit. Ich hatte zuerst vor allem offroad Bedenken ob dieser Funk- tion, die im Einsatz jedoch total zerstreut wurden. Mit dem Single-Combined-Bremssystem kann ich überraschend kurze Bremswege auf Schotter erreichen. Dank sehr feinfühlig regelndem ABS tauchen dabei überhaupt keine Probleme auf. Einfach drauftreten und verzögern. Das funktioniert in etlichen Fahrsituationen – auch im tiefen Sand, im Kies oder auf feuchtem Gras. Instrumentenseitig bleibt kein Wunsch offen. Die wichtigsten Information sind gut ablesbar im Blickfeld. Fazit: Transalp bleibt Transalp. Mit Einschränkungen. Das Gesamtkonzept wirkt stimmig. Ein umfangreiches tourentaugliches Zubehörsortiment, ein agiler Motor in Verbindung mit satt zupackenden, aber auch fein dosierbaren ABS-Bremsen und einem stabil-komfortablen Fahrwerk – das wäre es gewesen. Leider ist das unkomfortabel wirkende hintere Federbein der Schönheitsfleck im System, der hoffentlich schnellstens beseitigt wird. Dann kann sich die neue Honda XL 700 V Transalp nahtlos in die Ahnengalerie einreihen. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 17 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 18 Die Yamaha SR 500 Meilensteine der Motorradgeschichte ein Bericht von Marc O. Noll Dass die SR 500 in dieser Serie nicht fehlen darf, war eigentlich von Anfang an klar. Und da sie in diesem Jahr ihren dritten runden Geburtstag feiert, gibt es auch kaum einen besseren Zeitpunkt für diesen Bericht. Tja – es ist wirklich schon über 30 Jahre her, dass die SR Ende 1977 auf dem Pariser Salon der europäischen Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Damals hatten die japanischen Hersteller beim Thema Innovation noch etwas Nachholbedarf und schauten sich für ihre Neuentwicklungen gerne mal bei der europäischen Konkurrenz um. So wundert es nicht, dass die SR 500 den klassischen englischen Singles aus den 50er Jahren ähnelte. Das kannte man bei Yamaha schon von 18 WHEELIES der großen Schwester XS 650, von der auch Gabel, Lenker und Schutzblech der SR stammten. Ansonsten wirkte sie sehr eigenständig. Der riesige Scheinwerfer dominierte ihre Optik ebenso wie das 19 Zoll-Vorderrad und die schwarz-rote Lackierung (1978 die einzig lieferbare Farbe). Der 500ccm starke Einzylinder basierte auf dem der XT 500 und leistete 31 PS. Kritiker sprachen dann auch von einem „ungehobelten Enduro-Motor in einem Straßenfahrwerk“. Dafür wollte der freundliche Yamaha-Händler 4.380 DM haben. Für den deutschen Markt wurde die 173 kg schwere SR mit engerem Ansaugstutzen auf die damals üblichen 27 PS gedrosselt. Kritiker sahen daher eher schwarz in Sachen Absatzchancen, denn Ende der 70er war Leistung gefragt. 4 und gar 6-Zylinder Motorräder waren groß im Trend. Dagegen wirkte die SR mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von gerade mal 130 km/h etwas schmächtig. Zu dieser Zeit kaum vorstellbar, hat sie dennoch nahezu alle ihre damaligen Weggefährten überdauert. Die SR ist seit jeher eine pure Fahrmaschine ohne unnötigen Schnickschnack, die selbst auf einen Elektrostarter verzichtet – da wurde das Starten des Eintopfs geradezu zum Ritual. Mit dem Deko-Hebel den OT suchen, was durch ein kleines Schauglas rechts neben der Nockenwelle erleichtert wurde, langsam durchtreten, bis der silberne Punkt kommt und dann kraftvoll nachtreten. Manch einer, der dabei einen Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:26 Uhr Seite 19 Fehler machte, wurde durch einen Rückschlag ins Wadenbein hart bestraft. Technisch war die SR auf dem aktuellen Stand. So verfügte sie beispielsweise schon 1978 über eine 12V-Anlage, kontaktlose Zündung und einen Unterdruckbenzinhahn. Auch das Prinzip mit der Trockensumpf-Schmierung war bemerkenswert. Als Öltank wurde dabei nämlich das dicke Stahlrohr des Rahmens genutzt. So war das Öl immer gut gekühlt und ein Ölkühler gar überflüssig. Der klassisch gestylte Einzylinder sprach trotz eher magerer Leistung und extremen Vibrationen nicht nur ein bestimmtes Klientel von Bikern an, sondern fand seine Liebhaber in allen Schichten: von Studenten über Zivis, Alternative oder Rocker bis hin zu Technikfreaks und Edeltunern. Zu ihrem 20. Geburtstag im Jahre 1998 konnte die SR auf 27000 in Deutschland zugelassene Exemplare zurückblicken, ihren Verkaufshöhepunkt hatte sie 1980 mit 5275 Stück. Die Modellpflege hielt sich während dieser zwei Jahrzehnte in Grenzen. Es gab zwar anfänglich jedes Jahr ein neues Farbkleid, ansonsten wurden in der ganzen Zeit nur zwei Typen gebaut. Die von 1978 bis 1983 erhältliche 2J4 wurde 1984 von der 48T abgelöst, bei der alle Kinderkrankheiten weitestgehend auskuriert waren. Was nicht heißen soll, dass man von einem Modell des Typs 2J4 abraten müsste. Die optisch auffälligste Änderung der 48T waren das nun 18 Zoll große Vorderrad und der auf ein Normmaß von 170 mm reduzierte Scheinwerfer. Außerdem gab es die SR nun nur noch mit Speichen- und nicht mehr wahlweise mit Guss-Rädern wie die 2J4. Durch die in Deutschland veränderten Versicherungsklassen konnte die Leistung auf 34 PS angehoben werden. 1987 bekam sie einen um 2 Liter größeren, nun 14 Liter fassenden Tank. Ein Jahr später wurde die seither bewährte vordere Einscheibenbremsanlage durch eine klassische, stilechte Duplex-Bremse ersetzt, die zwar gut aussah, von der Bremsleistung jedoch nicht an ihre Vorgängerin herankam. Die Trommelbremse hinten blieb über den ganzen Zeitraum unverändert. Da 1989 und 1990 in Deutschland immer noch knapp 1500 Einheiten verkauft wurden, sah man bei Yamaha wohl auch keine Notwendigkeit für weitere technische Veränderungen. 1991 kam der klassische Single dann in den Würgegriff der schärfer gewordenen Abgas- und Geräuschbestimmungen. Übrig blieben danach gerade mal 23 PS, auch beim Sound musste sie Federn lassen. Ab 1992 WHEELIES 19 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:27 Uhr Seite 20 Höcker eine besondere Note. Um stilecht zu sitzen, darf eine zurückverlegte LSL-Fußrasten-Anlage nicht fehlen. war sie dann nur noch mit Trommelbremser erhältlich, was allgemein als schwerer technischer Rückschritt betrachtet wurde. Folgerichtig knickten die Verkaufszahlen in diesem Jahr auch auf unter 1000 Einheiten ein. 1993 fanden zwar wieder 1160 Exemplare einen Käufer, es zeichnete sich jedoch ab, dass die große Zeit der SR 500 langsam zu Ende ging. Obwohl sie optisch schöner war denn je, konnten 1995 gerade noch 312 Stück in Deutschland verkauft werden. 1999 nahm dann die Ära SR 500 mit dem Sondermodell „Last Edition“ für mittlerweile 7.990 DM ein würdiges Ende. Doch vergessen ist die SR bis heute nicht. Sie erfreut sich nach wie vor einer grossen Fan-Gemeinde. Umbauten aller Art vom Chopper bis zum SOS-Racer beleben die Szene. So wie die 2J4 des Maschinenbau- 20 WHEELIES Ingenieurs Peter Hahn aus Crailsheim. An seinem im Café-Racer Stil umgebauten Eintopf blieb kaum etwas, wie es mal war. Die Umbaumaßnahmen lesen sich wie eine Einkaufsliste, angefangen von den Akront-Felgen in den Dimensionen 1,85x19 Zoll vorn bzw. 2,5x18 Zoll hinten. Wilbers-Federbeine stützen den Rahmen mit der K&J-Schwinge ab. Damit dies mit der Front harmoniert, wurde die Gabel mit Federn von WP versehen. Unter der Gabelbrücke von Daytona sind StummelLenker von TELEFIX angebracht, die sich in nahezu alle Richtungen einstellen lassen. Auch das Cockpit wirkt sehr edel, obwohl es, von den selbst gedrehten Alu-Blenden mal abgesehen, eigentlich weitestgehend dem Original entspricht. Der lange, polierte Alu-Tank ist ebenfalls von Daytona und gibt dem Bike in Verbindung mit dem Härtl-Einmann- Hinter den Kulissen verbergen sich ebenfalls edelste Teile. Der MikuniFlachschieber-Vergaser TM36 saugt seine Luft durch ein eigens gefertigtes Ansaugrohr, an dessen Ende ein großer K&N-Filter sitzt. Eine Doppelzündung verbessert die Verbrennung, die Abgase gelangen durch einen Schalldämpfer von SR-Racing wieder ins Freie. Die Namensgleichheit ist dabei rein zufällig, SR-Racing baut auch Auspufftöpfe für andere Modelle und Marken. Die Kraft wird über eine auf Hydraulik umgebaute Kevlar-Kupplung übertragen, die durch ein Bullauge im Gehäusedeckel bewundert werden kann. Damit der Zug nicht scheuert oder knickt, hat Peter ein spezielles Gelenk (Gelenklager) entwickelt, das sich automatisch der richtigen Lage anpasst. Damit all diese Maßnahmen der SR nicht zu Kopf steigen, beugt ein nachgerüsteter thermostatgesteuerter Ölkühler einer möglichen Überhitzung wirksam vor. Natürlich hat Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:27 Uhr Seite 21 Peter auch an eine Leistungssteigerung der Bremsanlage gedacht. Da die in der SR verbaute XS 650-Gabel schon über die Aufnahme für eine zweite Scheibe verfügt, wählte er eine Kombination aus den Bremszangen der XS 650 und Bremsscheiben einer FZR600, die einen Durchmesser von 300mm haben und von Spiegler-Stahlflex-Leitungen versorgt werden. Da dies kein Allerweltsmotorrad ist, bin ich natürlich total gespannt auf die Probefahrt. Sicherheitshalber lasse ich mir die Ankickzeremonie noch mal genau erklären, weil Krankmeldungen bei meinem Arbeitgeber nicht so gut ankommen und ich auch nicht mit gestauchtem Wadenbein im hiesigen Krankenhaus landen möchte. Nachdem ich mich dann durch den Crailsheimer Stadtverkehr gekämpft habe, hat das Öl die nötige Betriebstemperatur, um auch mal beherzt Gas geben zu können. Dabei musste ich feststellen, dass Fahrspaß nicht zwingend an Leistung gebunden ist. Mit so einem Einzylinder kann man auch mal am Hebel drehen, ohne dass gleich die Fahrlizenz gefährdet ist. Das modifizierte Fahrwerk und die Bremsen kommen natürlich mit dieser Leistung problemlos zurecht. Alles in allem ist Peters SR 500 nicht nur besonderes Fahr-, sondern auch ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Da könnte man geradezu Lust bekommen, so was anzuschaffen, wenn nur nicht die Garage (*) nicht schon so voll wäre..... (*) Anmerkung der Ehefrau: Es müsste eigentlich GARAGEN heißen! WHEELIES 21 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:27 Uhr Seite 22 Gunbus Hi-Tech und faszinierendes Design: Die Neuheiten der INTERMOT Köln 2008 Stärker, sicherer, leichter, umweltfreundlicher, handlicher, dazu Hi-Tech vom Feinsten verpackt in faszinierende Designs – so könnte man knapp die Neuvorstellungen der Fahrzeughersteller beschreiben. Lt. Messe Köln sollen über 200 000 Besucher die INTERMOT besucht haben. So richtige Knallerneuheiten bekamen sie allerdings nicht zu Gesicht. Viele farbliche Modellneugestaltungen und manches technische Highlight, wie das rennsporttaugliche ABS von Honda, waren das Salz in der Motorradsuppe. Bestimmt haben die Ducatihändler mit der neuen 1100er Monster und Aprilia mit der sehr gut gelungenen RSV4 2009 Grund zur „Verkaufsfreude“. Ob die neue Yamaha 200 PS V Max der Verkaufsknüller 2009 geben wird, wage ich zu bezweifeln, wobei die ganz neu und mit allen erdenklichen Hi-Tech Motoren-, Fahrwerks- und Elektronikteilen aus Rossi’s MotoGP Renner veredelten R1 bestimmt ihre Käuferschicht finden wird. Ansonsten gab’s aber nichts hammermäßig Neues zu sehen. KTM und Benelli legen komplett erst bei der EICMA in Mailand Anfang November ihre Joker auf den Tisch. Und auch andere Hersteller wie BMW und besonders natürlich die Italienischen werden noch das eine oder andere Neumodell aus dem Zylinder zaubern. Ich persönlich rechne mit einer KTM Megaenduro, die auf Basis des RC 8 Motors befeuert werden könnte und vor allem beim GS Käufersegment für tiefste Stirnfalten sorgen soll. Dies wäre dann wirklich ein gelungener Knaller und würde bestimmt einiges Durcheinander in die Großendurowelt bringen. 22 WHEELIES BMW überraschte die Besucher mit der Weltpremiere der umfangreichüberarbeiteten K-Baureihe. Die neuen Modelle K 1300 S, K 1300 R und K 1300 GT mit serienmäßigem ABS werden 2009 von Reihenvierzylinder-Motoren mit auf 1.293 cm3 vergrößertem Hubraum angetrieben. So motorisiert leistet die K 1300 S, die nun schnellste und stärkste BMW aller Zeiten, 175 PS bei einem maximalen Drehmoment von 140 Nm. Optional bietet der deutsche Hersteller die K-Modelle mit Schaltassistent, Schlupfregelung und neuem, elektronisch einstellbaren Fahrwerk an. Als Vorgeschmack auf den Einstieg in die Superbike WM 2009 stellte BMW zudem den neuen Supersportler S 1000 RR im Renn- Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:27 Uhr Seite 23 Siebenrock Boxer Kawasaki VN 1700 Voyager Yamaha R1 - Schnitt Yamaha VMax trimm vor, dessen Straßenversion mit dynamischer Traktionskontrolle und Sport-ABS ab Frühjahr kommenden Jahres bestellbar sein wird. Die zu BMW gehörende Marke Husqvarna stellte die neue Supermoto SM 450R vor, die nicht nur optisch modifiziert wurde, sondern unter anderem mit noch steiferem Rahmen und überarbeitetem Motor ins nächste Modelljahr rollt. Am Stand von Buell, einer Tochter von Harley-Davidson, bekamen die Motorradfans erstmals den neuen charakterstarken und aggressiv gestylten Café Racer 1125 CR zu Gesicht. Er zählt zu den leichtesten und dynamischsten Maschinen im Segment. Sein flüssigkeitsgekühlter V2 Antrieb mit Anti-Hopping-Kupplung leistet beachtliche 148 PS und liefert ein Drehmoment von 111 Nm. Als Weltneuheit stellte Ducati die neuen Modelle Monster 1100 und Yamaha VMax 1100 S vor, deren Zweiventil-V2-Motoren aus 1078 Kubik Hubraum 95 PS schöpfen und ein eindrucksvolles Drehmoment von 103 Newtonmetern liefern. Der gesteigerten Fahrdynamik, die sich bereits durch das klassisch aggressive Styling der Naked Bikes andeutet, trägt unter anderem die neue, besonders leichte und auf extreme Steifigkeit ausgelegte Leichtmetall-Einarmschwinge Rechnung. Daneben präsentierte der italienische Hersteller eine Touring-Version des Sportclassic-Modells GT 1000. Bei Harley-Davidson konnten Messebesucher erstmals die neue VRSCF VRod Muscle bestaunen. Der neue Power Cruiser mit flüssigkeitsgekühltem 1.250 cm3 großem und 121 PS starkem DOHC-V-Twin wird serienmäßig mit ABS, LEDRücklicht und spiegelintegrierten LED-Blinkern vorn ausgeliefert. Mit umfangreichen Modellpflegemaßnahmen präsentierte sich restliche Harley-Davidson Mo- Suzuki GSX-R 1000 Harley Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:27 Uhr Seite 24 BMW – Superbike BMW K 1300 S Yamaha XJ 600 Diversion Suzuki Gladius 650 Kawasaki VN 1700 Classic Aprilia RSV 4 Kawasaki KLX 250 dellpalette. Die Fahrwerke der Tourer beispielsweise, die ebenfalls ab Werk über ABS verfügen, bieten nun eine um 67 Prozent höhere Steifigkeit. Von seiner innovativen Seite stellte sich auch Honda dar. Außer dem neuen Einsteigerbike CBF 125 und dem neuen Crosser CRF 450 präsentierte der größte Motorradhersteller der Welt das weltweit erste elektronisch gesteuerte combined Supersport-ABS, das optional in den überarbeiteten Supersportlern CBR 600 RR und CBR 1000 Fireblade angeboten wird. Zudem gewährten die Japaner den Besuchern mit der faszinierenden, futuristischen Konzeptstudie „V4“ einen Ausblick auf die Zukunft und kündigten an, mit einem in der Entwicklungsphase stehenden Kommunikationssystem zwischen Auto und Motorrad die präventive Sicherheit im Zweiradbereich neu definieren zu wollen. Kawasaki präsentierte neben den stark überarbeiteten Renn-Crossern KX 250 F und KX 450 F die für Europa 24 WHEELIES neue KLX 250 mit 22 PS starkem flüssigkeitsgekühltem 249 cm3 Einzylinder Motor, Einspritzung und Sportenduro-Fahrwerk. Die beiden beliebten Mittelklasse-Maschinen ER-6f und ER6n zeigten sich optisch aggressiver gestylt. Ein Augenschmaus am Stand des japanischen Herstellers war die Erweiterung der VN Familie mit den neuen Modellen VN 1700 Classic, VN 1700 Classic Tourer und der voll ausgestatteten VN 1700 Voyager. Die neue Supersportlerin ZX-6R stellt sich im nächsten Jahr der Konkurrenz um etwa neun Kilogramm abgespeckt, mit Informationen über Leistungsdaten hielt sich Kawasaki noch bedeckt. Zahlreiche Neuheiten enthüllte die Piaggio Group, zu der die Marken Aprilia, Gilera, Moto Guzzi, Piaggio und Vespa gehören. Einen absoluten Leckerbissen präsentierte Aprilia seinem Publikum. Nicht nur RaceFreaks gerieten beim Anblick der neuen Aprilia RSV4 Factory mit 180 PS starkem 65-Grad-V4-Motor mit 999 cm3 Hubraum ins Schwärmen, wartet der Supersportler doch mit technischen Finessen allererster Güte auf. Bei der RSV4 sind nicht nur die Federelemente voll einstellbar, der Aprilia Fahrer hat auch die Möglichkeit, Schwingenachsposition, Gabelwinkel und Motorposition seinen individuellen Bedürfnissen anzupassen. Nicht weniger sportlich kommt der neue Crosser MXV 450 daher. Sein 45°-V-Twin-Motor steckt in einem ultrahandlichen Fahrwerk. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:31 Uhr Seite 25 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:31 Uhr Seite 26 Aprilia 125 Buell 1125 R Ducati GT 1000 Honda CBR 1000 Fireblade Ducati Monster 1100 Die Modelle Tuono, Pegaso Factory, RS 125, RXV 450/550, Shiver, Shiver GT, SX 125, SXV 450/550 gehen darüber hinaus modifiziert ins neue Modelljahr. Aus Mandello del Lario kommt die neue Moto Guzzi 1200 Sport 4V zu uns. Das sportliche Naked Bike wird von einem 105 PS starken, längs eingebauten V-Twin-Motor angetrieben und wartet mit einem handlichen Fahrwerk auf. Modellpflege erfuhren die Modelle Stelvio, V7 Classic, Griso 8V, Breva, Norge, Nevada Classic 750, California, Bellagio und MGS-01 Corsa. Die Marke Gilera ist längst für ihre hochwertigen Roller bekannt. Für 2009 wird der Einzylinder-Viertakt-Scooter Nexus 300 den 26 WHEELIES Markt bereichern. Scooterspezialist Piaggio stellte einen neuen dreirädrigen Roller vor, der auf den namen MP3 LT hört und von einem Einzylindermotor mit wahlweise 250 oder 400 cm3 angetrieben wird. Der Clou: Der MP3 LT darf mit dem PKW-Führerschein gefahren werden. Kleine Veränderungen erfuhren XEvo und Beverly. Mit LXV und GTV erscheinen zum 60jährigen Markenjubiläum von Vespa zwei neue Scooter im nostalgischen Retrostyling. Mit einem 50-cm3-Viertaktmotor wartet der neue Vespa S50 4V auf, während der beliebte GTS nun über 125 cm3 Hubraum verfügt. Kleine Modifikationen erfuhren die Vespa Scooter LX und GTS 300 Super. Suzuki überraschte die Messebesucher mit einem brandneuen Naked Bike, der SFV 650 Gladius. Die aggressiv gestylte Maschine mit 645 cm3 V-Twin bringt optischen Pfiff in die Mittelklasse. Das sportliche Flaggschiff der Marke, die GSXR 1000, rollt nicht nur optisch überarbeitet, sondern unter anderem auch mit neu konstruiertem Motor, über dessen Leistungsdaten der Hersteller noch schweigt, ins nächste Modelljahr. Seine Cruiser Range erweitert Suzuki mit der neuen M 1500, die die Lücke zwischen den 800 und 1800 cm3 Maschinen schließt. Triumph präsentierte einer breiten Öffentlichkeit erstmals den Cruiser Thunderbird mit Riemenantrieb, dessen 1.599 cm3 Motor als hubraumgrößter Paralleltwin der Welt gilt und serienmäßig über 75 PS und 135 Nm Drehmoment liefert. Daneben konnten die Besucher die umfangreich modifizierte, nun noch leichtere und stärkere Daytona 675 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:31 Uhr Seite 27 WHEELIES 27 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 28 Honda – Studie Harley Davidson Honda CBR 600 RR Morini 1200 Sport BMW Boxer – Showbike bestaunen und das klassische Design von Bikes wie der Thruxton und der Bonneville genießen. Für großes Aufsehen sorgte die brandneue Yamaha YZF-R1, die für 2009 mit einem völlig neu konstruierten Antrieb ins Rennen um die Käufergunst geht. In das neue Aggregat flossen zahlreiche Erkenntnisse aus Valentino Rossis MotoGP Maschine ein, so zum Beispiel die neue Kurbelwelle mit 90 Grad Hubzapfenversatz für mehr Drehmoment in allen Drehzahlbereichen und eine noch leichter beherrschbare Leistungsentfaltung. Auch das Fahrwerk erfuhr starke Modifikationen, wie den neuen, noch steiferen Deltaboxrahmen und das Rahmenheck aus Magnesium-Druckguss. Doch die Marke mit den Stimmgabeln hat noch mehr Neuheiten in petto, so beispielsweise das brachiale Powerbike VMAX: 200 PS Leis28 WHEELIES Norton – Showbike tung und 167 Nm Drehmoment aus einem 1.679-cm3-V4-Motor heißen die brutalen Eckdaten. Zahlreiche Designelemente des berühmten Vorgängers finden sich auch an dem neuen Bike wieder. Oder das neue Mittelklasse-Vierzylinderbike XJ6 Diversion mit einem stark modifizierten, 78 PS starken 600-Kubik-Aggregat aus der FZ6. Wie die VMAX ist auch die XJ6 mit einem sensibel ansprechenden ABS bestückt. Freunde attraktiver Cruiser können sich über die ebenfalls neu vorgestellte XVS 950 mit luftgekühltem Vierventil-V2Antrieb freuen. Darüber hinaus präsentiert Yamaha zwei Neuerungen, die das 125er-Sortiment bereichern, nämlich die 15 PS starke EinzylinderEnduro WR125R und ihrer Supermoto-Schwester WR125X. Schließlich bekommt der Aprilia RSV 4 beliebte Roller Neo’s einen 50-cm3Viertaktmotor spendiert. Während alle namhaften Motorradhersteller mit immer effizienteren Motoren und Abgasreinigung dem gesteigerten Umweltbewusstsein Rechnung tragen, leisten weniger bekannte Hersteller und Importeure von Rollern durch alternative Antriebe einen Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität. So beispielsweise die rein elektrisch angetriebenen Solar Scooter mit Radnabenantrieb von Solar Mobil GmbH oder der erstmals auf der INTERMOT Köln präsentierte Hybrid Power Scooter von Mawi mit Verbrennungs- und Elektromotor. KTM: deren Neumodelle werden auf der EICMA vom 04.-09.11.2009 in Mailand präsentiert. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 29 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 30 Wheelies Supermoto Aktuell Saisonfinale Int. Deutsche Supermoto-Meisterschaft in Schwierige Wetterbedingungen trennten die Spreu vom Weizen Trotz äußerst kühlen Temperaturen wurden den einigen tausend begeisterten Supermotofans heiße End- läufe zur Int. Deutschen SupermotoMeisterschaft gezeigt. Die Läufe standen ganz im Zeichen der Fahrer vom Husqvarna Zupin Team, denn beide Fahrer, Hermunen in der Klasse S2 und Künzel in der S1, hatten einen St. Wendel beruhigenden Punktevorsprung in der Meisterschaft und mussten nicht volles Risiko gehen. Texte und Bilder: Ebbse Klasse S1 – 1. und 2. Lauf „JK“ Künzel ging in Lauf 1 der Klasse S1 nur auf sichere Punktejagd und überließ seinen direkten Konkurrenten, Michi Hermann (Aprilia), Vorlicek (DSR Suzuki) , Daniel Hiemer (Yamaha) und Götz (KTM) die spannenden Kämpfe um die Plätze. Ein neunter Platz reichte Künzel zum Titelgewinn. Vorlicek gewann vor Hiemer und Götz den Lauf 1. Für den Lauf 2 konnte nun Künzel sämtliche mentalen „Punktegewinnbremsen“ lösen und brannte nun sein Meisterschaftsfeuerwerk ab. Götz musste wegen zu spätem Erscheinen am Vorstart, sein Schweizer Uhrwerk hatte versagt, aus der letzten Reihe starten und Michi Hermann ließ seine Aprilia einen Augenblick zu früh vom Zügel und wurde deshalb nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe belegt, die ihn vom 2. Podestplatz riss. Sieger mit lockerem Vorsprung wurde Künzel. Der erst 16-jährige Franzose Romain Febvre aus dem DSR-Suzuki-Team erkämpfte eindrucksvoll den 2. Platz, vor dem aufrückenden Marcel Götz. Mit Febrve hat das DSR-Suzuki-Team, sofern er 2009 weiter für DSR Suzuki fährt, ein ganz heißes Eisen im Meisterschaftsfeuer 2009. Febrve wurde auch ganz überlegen Sieger des Youngster Cups 2008. Endstand S1 Meisterschaftsstand: 1. Jürgen Künzel (74) Husqvarna 2. Michael Hermann (5) Aprilia 3. Marcel Götz (54) KTM 4. Jean-Marc Gaillard (9) Honda 5. Petr Vorlicek (2) Suzuki 6. Markus Volz (3) KTM 7. Ola Eifrém (12) S Suzuki 8. Julian Becher (98) KTM 9. Tino Heinze (222) Aprilia 10. Hannes Maier (77) KTM 294 Punkte 251 Punkte 241 Punkte 220 Punkte 193 Punkte 161 Punkte 161 Punkte 148 Punkte 126 Punkte 125 Punkte Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 31 Klasse S2 – 1. Lauf Ähnlich taktisch bestimmt war zumindest der 1. Lauf der Klasse S2. Hermunen bremste ganz bewusst seinen eigentlich immer währenden Supermoto-Eifer, um sichere Punkte zu bekommen. Dies nützte Jochen Jasinski auf seiner MH Husaberg natürlich aus und gewann den Lauf 1 sicher vor Hermunen, zumal die vorherrschenden Bedingungen einer teilweise sehr rutschigen Piste seinem Können und Fahrstil entgegen kamen. Der belgische Gastfahrer Fiorentino auf KTM belegte den 3. Platz. Klasse S2 – 2. Lauf Hermunen benötigte nun nur noch 2 Punkte und alle, die gedacht hatten, dass er diese 2 Punkte nun auf einem sicheren Top-Ten-Platz nach Hause fahren würde, wurden enttäuscht. Am Start und einige Runden lang war zwar Jasinski vorne, aber nach einsetzendem Nieselregen entpuppte sich seine Reifenpokerkarte Slicks als A..Karte. Hermunen übernahm zwar die Führung, diese war aber heftigst umkämpft. Jasinski, Ott, Schreyer und Spaniol gaben sich richtig herzerfrischend die Keule und erst kurz vor Schluss kristallisierte sich Hermunen als der strahlende Sieger und neue Deutsche Supermoto-Meister 2008 heraus. Harald Ott auf der Grebenstein Aprilia des verletzten Manolito Welink erkämpfte sich einen ganz hervorragenden 2. Platz vor dem wiederum sehr stark fahrenden Christian Schreyer auf der WP-KTM. Endstand S2 Meisterschaftsstand: 1. Mauno Hermunen (131) Husqvarna 2. Jochen Jasinski (1) Husaberg 3. Dirk Spaniol (17) Suzuki 4. Harald Ott (16) Aprilia 5. Christian Schreyer (81) KTM 6. Michael Wagner (10) Honda 7. Dany Lechthaler (13) Husaberg 8. Joachim Bauer (8) Husaberg 9. Oliver Springer (26) Husaberg 10. Robert Dornbrach (65) KTM 329 Punkte 297 Punkte 227 Punkte 221 Punkte 209 Punkte 207 Punkte 158 Punkte 150 Punkte 141 Punkte 141 Punkte WHEELIES 31 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 32 1955 – Erste Erfolge in den 50er Jahren auf Puch (rechts im Bild, Nr. 210) Herbert Schek wurde 75 “Am Dreikönigstag 1951 habe ich mit dem Motorradsport angefangen. Das Skijöring in Isny war die erste Gelegenheit für mich, ein Rennen zu fahren, nachdem ich meinen „Einser-Führerschein“ ein paar Tage zuvor bekommen habe“ erinnert sich Herbert Schek. Am Ende durfte sich der gerade 18jährige Allgäuer den Siegerkranz umhängen. Er lacht: „Die anderen waren so schnell, dass der Skifahrer stürzte – wir schafften es ohne Sturz bis ins Ziel“. sik-Geländefahrt in Unterschönmattenwag mit seiner BMW auf einem hervorragenden 6. Platz in der großen Klasse landete, ist tatsächlich 75 Jahre alt! Richtig gerechnet – der Mann, der noch Anfang Oktober bei der Klas- Wheelies hatte Gelegenheit, mit dem „Langen aus Wangen“ über ein 32 WHEELIES Unglaubliche 56 Jahre ist der großgewachsene Allgäuer nun schon im Offroad-Sport aktiv. Während seine Altersgenossen mit den Enkeln spazieren gehen, schiebt Schek Woche für Woche seine rote BMW an die Startlinie einer Klassik-Geländefahrt. halbes Jahrhundert Geländesport zu plaudern. Ein Jahr nach dem Skijöring nahm Schek zum ersten mal an der „Oberallgäuer Bergfahrt“ teil. Die Geländefahrerei war für den schmalen Geldbeutel genau das richtige, damals genügte ein breiter Lenker, grobstollige Reifen und ein hochgelegter Auspuff, um ein Serienmotorrad für den Geländesport herzurichten. Die Deutsche Geländemeisterschaft gab es erst ab 1955 – Schek startete bei einigen Läufen mit seiner österreichischen Puch, aber ohne sonderlich großen Erfolg. Oft hielt das „G’lump“ auch nicht, bei der Norddeutschen Küstenfahrt Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 33 1970 – Six Days in Spanien 1970 – keine Chance mit der übergewichtigen R 75/5 GS gegen die leichten britischen Singles 1972 – 1972 war aus der BMW eine handliche Maschine geworden, nachdem Schek das Gewicht auf unglaubliche 125 kg drücken konnte Text: Keller Fotos: BMW, Schek, Fischer, Sachs Archiv, Keller in Ostfriesland brach die Gabel, beim Endlauf war es dann der Rahmen, der nicht hielt. So kamen im Laufe der Jahre zwar viele ordentliche Platzierungen zusammen, aber für die Meisterschaft reichte es nicht. Das änderte sich erst, als er 1962 Werksfahrer bei Maico wurde und gleich im ersten Jahr die 250er Meisterschaft gewann, der im Laufe der Jahre noch 6 weitere Titelgewinne für die Schwaben folgen sollten. Obwohl Schek die meisten Meisterschaften auf Maico gewonnen hat, verbindet man ihn eher mit der Marke BMW, zu der es vor über 40 Jahren die ersten Kontakte gab. „1965 hatte ich bei der sehr schweren Passauer Dreitagefahrt meine Klasse gewonnen. Da sprach mich Herr von der Marwitz, der BMW-Entwicklungschef, an und fragte, ob ich 1966 nicht eine BMW fahren wolle. Ich schlug ein und konnte bei der Sechstagefahrt in Schweden auf der BMW die große Klasse gewinnen“. Aber schon nach einem Jahr verloren die Münchner wieder das Interesse am Geländesport. „Ich stieg ich zunächst wieder auf Maico um, 1968 fuhr ich für Neckermann, den damaligen Jawa-Importeur, eine 350er. Im Herbst 1969 sprach mich Herr von der Marwitz von BMW wieder an und erzählte, dass BMW in Berlin ein komplett neues Motorrad bauen wollte und auf der Suche nach einem Fahrer sei, der bei der Sechstagefahrt, die wenige Wochen später in GarmischPartenkirchen stattfand, einen Pro- totypen der R75/5 fahren würde. Kurz vor dem Start kam BMW-Direktor Paul Hanemann und meinte, dass BMW 148 Goldmedaillen hätte, Kurt Distler, der die zweite BMW fuhr, und ich sollten die fehlenden beiden „Goldenen“ erringen und die 150 voll machen. Als ich ihn fragte, weshalb er denn nicht sicherheitshalber 4 Maschinen einsetzen würde, war er völlig erstaunt, dass jemand am Erfolg einer BMW zweifelte. So kam es dann auch – Distler wurde bei einer unzulässigen Reparatur erwischt und aus der Wertung genommen.“ „1970 fuhren wir dann in einem 4Mann-Team, hatten aber bei den Six Days in Spanien mit den übergewichtigen Serienmaschinen keine Chance gegen die Engländer mit ih- WHEELIES 33 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:32 Uhr Seite 34 1978 – Schek auf SchekBMW GS 800 beim Europameisterschaftslauf Amtzell (1978) 1976 – 1976 und 1977 fuhr Schek das wohl exotischste Motorrad seiner Karriere. An der Entwicklung der Wankel-Hercules war er selbst beteiligt. 1973 – Sightseeing vor den Six Days 1973 in Dalton/Massachusetts – das BMW-Team besucht ein Indianerdorf. 1975 – Auf der Insel Man gewann Schek die Klasse „über 500 cm“ auf einer Maico. Zusammen mit Gerhard Bayer, Lenz Müller und Reinhard Christel startete er in einem gemischten Hercules/Maico-Vasenteam. In der Mitte Betreuer Alfred Steiner ren leichten Singles. Ich verlangt, dass das Gewicht auf 150 oder 160 kg reduziert werden müsse, was Herr von der Marwitz für eine Unmöglichkeit hielt. Daraufhin habe ich mich dann selbst daran gegeben, eine leichte GS zu bauen.“. Das war die Geburtsstunde der späteren Schek-BMW. Schek erhielt das Material vom Werk und schaffte es tatsächlich, das Gewicht auf 135 kg, später sogar auf 125 kg zu drücken Groß auftrumpfen wollte BMW 1973 bei der Sechstagefahrt in Dalton/USA, einem der wichtigsten Märkte für die Münchner. Der von der Motorsport-GmbH geleitete Ein34 WHEELIES satz stand unter keinem guten Stern. Schek hatte die 4 Maschinen für das deutsche Silbervasenteam in seiner Werkstatt aufgebaut, aber jemand im Werk hatte angeordnet, dass vor der Verschiffung noch verschiedene Änderungen vorgenommen wurden, ohne Schek zu informieren. „Ich war darüber ziemlich verärgert, immerhin war ich für den Aufbau der Maschinen verantwortlich. In Amerika habe ich mein Motorrad wieder umgebaut. Die Nächte in den Neuenglandstaaten waren eisig kalt und wir hatten nie getestet, ob die Maschinen, die über keinen Choke verfügten, überhaupt ansprangen. Das Problem bei der Startprüfung am ersten Morgen war, dass die Maschinen zwar ansprangen, aber sofort wieder ausgingen – sie waren einfach zu mager. Ich selbst bekam bei meiner Maschine das Problem mit dem Tupfer in den Griff und gewann als einziger aus dem Team eine Goldmedaille“. Am Ende des Jahres sperrte BMW die Sportabteilung wieder zu und Schek wechselte auf eine Maico 504, mit der er bei den Six Days 1975 auf der Insel Man die große Klasse gewann. Dann stieg Schek auf das wohl exotischste Motorrad seiner gesamten Karriere um. „Sachs hat mich gefragt, ob ich ihnen nicht helfen würde, aus der Wankel ein brauchbares Geländemotorrad zu machen. Im Winter haben wir den Wankel-Motor dann umgeändert und die Trochoide quasi als stehen- Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:33 Uhr Seite 35 1978 – Schek-BMW für die neue „Bullenklasse“ (1978) 1984 – „Zwerg Rase“ Gaston Rahier, der unvergessene kleine Belgier gewann 1984 die Paris-Dakar auf einer von Schek vorbereiteten BMW 2007 – Zschopau, Gerne gesehen bei Klassik-Geländefahrten: Herbert Schek und seine BMW, die noch die Kampfspuren von einst trägt den Zylinder auf das Gehäuse aufgesetzt. 1976 und 1977 bin ich dann für Sachs mit der Wankel gefahren, bis Sachs die Entwicklung am WankelMotor eingestellt hat und der Sportetat gestrichen wurde“. Als Ende der 70er die Markteinführung der Straßenenduro G/S absehbar war, erwachte bei BMW erneut das Interesse am Geländesport, zumal die OMK eine Klasse „über 750 cm?“ schuf. Um diese Klasse mit Leben zu füllen, entstanden 17 „SchekBMW“, einige davon mit über 1000 cm?. Schlitzohr Schek hatte nämlich festgestellt, dass es im internationalen Geländesport eine bisher auch von BMW völlig unbeachtete Klasse „bis 1300 cm?“ gab und so wurde er 1980 der erste und einzige Europameister in dieser Klasse. 1981 war aus dem Geländesport der EnduroSport geworden – beim Int. Six Days Enduro auf der Insel Elba ging Herbert Schek zum 25. Mal bei einer Sechstagefahrt an den Start. „Da kamen die Herren von der OMK und meinten, jetzt wäre Schluß. 25 Sechstagefahrten, das sei ein Rekord, der niemals gebrochen würde, nun solle ich mal die Jungen ranlassen“. Noch heute schüttelt der 75jährige darüber verständnislos den Kopf. Und wer den resoluten Allgäuer kennt, weiß, dass sich ein Herbert Schek nicht so einfach aufs Altenteil schieben lässt. Damals bereitete Schek in seiner Werkstatt die Rallye-Maschinen für den französischen BMW-Importeur vor, mit denen Hubert Auriol und Gaston Rahier 1983 und 1984 die Rallye Paris-Dakar gewannen. 15mal fuhr er selbst die Dakar-Rallye, deren Marathon-Wertung er 1984 gewann, bevor ihm der DMSB aus Altersgründen endgültig die Lizenz verweigerte. Sein Rekord von 25 Sechstagefahrten blieb aber immerhin ein Vierteljahrhundert bestehen, er wurde erst 2006 in Neuseeland von dem Amerikaner Jeff Fredette geknackt. Dafür ist Schek jetzt aber ein gerne gesehener Teilnehmer bei den Klassik-Geländefahrten. Natürlich mit seiner roten Original-SchekBMW, die noch die Kampfspuren von einst trägt. WHEELIES 35 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:33 Uhr Seite 36 1979 – Im Vorfeld der Markteinführung der „G/S“ war BMW 1978 wieder mit einem Werksteam eingestiegen, zu dem auch Schek (452) gehörte 1980 – Penibles Studium des Reglements bescherte Schek die einzige Europameisterschaft in der 1300 cm?-Klasse, für die er eine Handvoll Schek-BMW auf 1010 cm3 aufbohrte 2007 – Schek-Dähne, Zwei schnelle Leute auf BMW – Herbert Schek und Nürburgring-Rekordhalter Helmut Dähne Herbert Scheks Erfolge Gelände-Europameister 1980 (BMW) Gelände-Europa-Cup 1967 (Maico) 1974 – Sechstagefahrt 1974 in Camerino: Schek ging auf einer Maico 504 für das deutsche Vasenteam an den Start Deutscher Geländemeister 250 cm? 1962, 1964, 1965, 1967, 1969 (Maico) 350 cm? 1968 (Jawa) über 500 cm? 1970, 1971, 1972 (BMW), 1974, 1975 (Maico) Deutscher Mannschaftsmeister 1968, 1973, 1975 25 Sechstagefahrten (1956-1981) (12 Gold-, 6 Silber-, 1 Bronzemedaille) 15 Teilnahmen „Rallye Paris-Dakar“ (1981-1998) 1984 Gewinner der Marathon-Wertung 1983 und 1984 siegten Hubert Auriol und Gaston Rahier auf Schek-BMW 1962 ADAC-Sportabzeichen in Gold mit Brillanten 36 WHEELIES Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 37 WHEELIES 37 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 38 Knapp 8.000 km Frankreich, Spanien und Portugal – Teil 1: Pyrenäen Meine Kofferträger entstehen: Micha und Ralf bei der Arbeit Ein Wunsch nimmt Gestalt an: Vorbereitungen Einmal mit dem Motorrad nach Portugal – das wollen Ralf und ich seit Jahren. Bisher schreckte uns die Entfernung, aber im Sommer 2007 sehen wir unsere Chance: Fünf Wochen Urlaub am Stück, wenn nicht jetzt, wann dann? Einziger Wermutstropfen: Meine geliebte R 80 GS Basic, die mich bisher auf allen Reisen begleitet hat, steht mit Motorschaden in der Garage. Also wird die 1200er GS, die ich eigentlich eher zum zügigen Kurvenräubern angeschafft habe, auf die Schnelle reisetauglich gemacht. Mein Kumpel Micha aus Siegen baut mit Ralf zusammen stabile Kofferträger, an die meine Aluboxen von der Basic passen. Die spätabends aufkommende Idee, meine Koffer mit 38 WHEELIES Autozugterminal Kornwestheim: Die Mopeds sind verladen... choppertauglichen Alufransen zu verzieren, wird glücklicherweise nicht umgesetzt. Von den einschlägigen Zubehörhändlern kommen Lenkererhöhung, Sportsitzbank, Sturzbügel und ein kleines Windschild für mehr Ruhe am Helm dazu. Als die 1200er dann im kompletten Trimm vor mir steht, kann ich es mir erstmals richtig vorstellen, mit diesem Ungetüm aus moderner Technik und Plastik – mir als bekennendem Fan der alten 2V-Boxer ja eher suspekt – in Urlaub zu fahren. Auf bisherigen Reisen konnten wir immer den Vorteil genießen, mit zwei gleichen Mopeds und daher auch einem Minimum an Werkzeug und Ersatzteilen unterwegs zu sein. Nun wandert erstmals ein Sortiment Torx in Ralfs Werkzeugkoffer, ich packe sicherheitshalber die Bedienungsanlei- tung für die GS ein. Über beides sind wir später noch sehr glücklich. Und sicher ist sicher, aber viel schrauben geht ja sowieso nicht bei diesem Wunderwerk der Technik. Es geht los: Stuttgart – Südfrankreich Mitte Juli ist es dann soweit: Der Autozug bringt uns über Nacht von Kornwestheim nach Narbonne, erspart uns so den Stress der Anreise über französische Autobahnen und macht es gleichzeitig möglich, den ganzen Urlaub mit einem Satz Reifen auszukommen. Leider hat die Bahn diese Verbindung 2008 gestrichen. Der südwestlichste Zipfel Frankreichs ist mit seinen engen Schluchten, den vielen Höhlen mit Tropfsteinen und Höhlenmalereien, den Pyrenäen im Süden und den Cevennen im Norden Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 39 Text und Bilder: Birgit Werthebach ... wir verkürzen uns die Wartezeit mit Pizza. nicht nur landschaftlich sehr abwechslungsreich, sondern auch sehr reich an Kulturdenkmälern. Ein „Muss“ für jeden Reisenden ist die Festungsstadt Carcasonne, die ebenso wie der im 17. Jahrhundert erbaute Canal du Midi zum UNESCOWeltkulturerbe zählt. Wir besuchen Carcasonne gleich am ersten Tag und sind beeindruckt vom Erhaltungszustand dieser mächtigen Festungsanlage, die sich trotz der vielen Touristen Charme und Würde bewahrt hat. Enge Gassen und Geschichte prägen hier das Bild. Praktisch: Direkt am Haupteingang gibt es einen kostenlosen Motorradparkplatz, Autofahrer zahlen und parken weiter entfernt. Am zweiten Urlaubstag bewegen wir uns auf den Spuren der Katharer. Die ersten Meter auf französischem Boden: am Bahnhof Narbonne Diese christlich geprägte Religionsgemeinschaft entwickelte sich im frühen Mittelalter, war der katholischen Kirche bald ein Dorn im Auge und wurde mit einem jahrzehntelangen brutalen Kreuzzug erbittert bekämpft und schließlich ausgerottet. Heute ranken sich Legenden um angebliche Schätze der Katharer, weithin sichtbar sind die Ruinen der Burgen Montségur, Peyrepertuse und Quéribus – einst Zufluchtsorte für die vom Scheiterhaufen Bedrohten, heute Touristenattraktionen. Unzählige Kurven und „Schorschs“ (in Frankreich heißen die Schluchten Gorge, was Ralf gleich eindeutscht) lassen den Weg nicht langweilig werden, allen voran die spektakuläre Galamus-Schlucht mit ihren engen überhängenden Felsenwänden und der früher fast unzugänglich mitten in die Steilwand gebauten Einsiedelei St-Antoine. Heute kann man vom Parkplatz aus dorthin wandern, wir begnügen uns in Anbetracht unserer Mopedmontur mit einem Blick aus der Ferne. Die Schlucht selbst ist per Ampelregelung über eine Strecke von fast 5 km einspurig befahrbar, für Autos mit Wohnanhänger und Fahrzeuge über 2,30 Breite oder 2,70 Höhe ist sie komplett gesperrt. Motorradfahrer werden in der Ampelwarteschlange nach vorne gewunken. So starten wir als erste ins enge Kurven, ohne Gegenverkehr und bremsende Autofahrer vor uns. Auch die Gegend um das malerische Städtchen Lagrasse bietet Fahrspaß pur. Am Abend sind wir ganz überrascht, dass wir 230 km mehr auf der Uhr haben, trotz der vielen Stopps und Besichtigungspausen. Mein „Plastikbomber“ schlägt sich soweit WHEELIES 39 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 40 Auch von weitem sehr imposant: Carcasonne Burgruine Quéribus ganz gut, Sorge macht mir nur, dass er nach Passagen mit intensivem Kuppel- und Bremsbedarf ziemlich nach Kupplung stinkt. Ich werde das mal beobachten. Aus dem mediterran geprägten Vorland in die „richtigen“ Pyrenäen Am nächsten Tag brechen wir unsere Zelte im Pyrenäenvorland ab und wagen uns tiefer ins „richtige“ Gebirge. Ist es am Anfang auf der gut ausgebauten D118 von Carcasonne nach Quillan noch warm und sonnig, wird es mit zunehmender Höhe richtig kalt. Über Axat und die Gorges de St-Georges geht’s ein kurzes Stück auf der D117, bevor wir auf 40 WHEELIES In den Felsen gehauene Straßen in der Galamus-Schlucht Das malerische Städtchen Lagrasse Einsiedelei St-Antoine die D17 nach St. Colombe-surGuette abbiegen. Dieses kleine Sträßchen führt uns in genialen Kurven hoch in die Berge, ich bin froh um meine Heizgriffe und den Fleece, den ich vorsorglich bei der letzten Pause angezogen habe. Erstmals rücken wirklich hohe Berge ins Blickfeld, so der la Glèbe mit 2024 m oder der Madrès mit 2469 Metern. Auf dem Weg ins Tal wird es wieder etwas wärmer, bei herrlichem Sonnenschein kommen wir in Prades an. Aufgrund eines lokalen Festivals gibt es dort keine Zimmer mehr. Da es schon später Nachmittag ist, fahren wir auf der N116, die gar nicht so langweilig ist wie gedacht, Richtung Westen. In Font Romeu, einem Skiort auf 1887 Metern Höhe, finden wir ein Hotel für die nächsten zwei Tage. Hier ist im Sommer absolut tote Hose, bis auf ein paar Wanderer ist der Ort leer. Kann uns nur recht sein, wir wollen ja keine Partys. Dass der Ort auch einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der Pyrenäen ist, erfahren wir erst später. Dafür nächtigen wir mit Blick auf ein weiteres Highlight, diesmal technischer Art. Das Feu Solaire in Odeillo ist mit 3000 Quadratmetern Fläche der größte „Sonnenofen“ der Welt. 63 bewegliche, auf den jeweiligen Stand der Sonne ausgerichtete Spiegel fangen die Strahlen ein und wer- Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 41 In Fabrezan gibt es nicht nur tolle Pizza: In den Bergen ist es kalt und wolkig: Der Wirt spricht sogar freiwillig Englisch Das Dörfchen Mosset Blick aus Font Romeu ins Tal fen sie auf das Herzstück der Anlage, einen gigantischen Parabolspiegel, der im Brennpunkt Temperaturen von bis zu unvorstellbaren 3800 Grad erreicht. Warum diese zu wissenschaftlichen Zwecken genutzte Riesenanlage ausgerechnet in einem Bergdorf in den Pyrenäen gebaut wurde, ist einfach erklärt. Mit rund 3000 Stunden im Jahr scheint die Sonne hier länger als überall sonst in Frankreich. Der nächste Tag bringt unsere erste Begegnung mit dem spanischen Teil der Pyrenäen und ein Kurvenhighlight sondergleichen: Wir fahren über Bourg-Madame nach Puigcerdà. Dort biegen wir auf die N152 nach Ripoll ab. Zuerst erwarten wir nicht viel, handelt es sich doch schließlich um eine Nationalstraße. Aber das Schild „45 km Kurven“ zaubert uns ein erstes Grinsen ins Gesicht, das dann rasch größer wird und gar nicht mehr weggehen will. Diese Straße ist der Hammer, 45 km in gutem Zustand mit Supergrip, völlig fehlenden Geraden, kaum Verkehr und gerade mal einem Dorf zwi- Gigantisch: Das Feu Solaire in Odeillo schendrin. Mir ist am Ende fast schwindelig vor lauter Kurvenwedelei. Megageil! In Ripoll Pause, erholen und tanken, dann geht’s wieder Richtung Frankreich. Erst auf eher unspektakulären Straßen, die aber wieder kurviger werden, je höher es in die Berge geht. Am Pass, der die Grenze zu Frankreich markiert, macht das Fahren wieder soviel Spaß, dass ich glatt vergesse, mir den Namen des Passes zu merken. Auf französischer Seite folgt weiter Kurve an Kurve, ab und an von einem Dorf unterbrochen. Wir halten am „Schorsch“ de la Fou an, der engsten Schlucht der Welt – sagen zumindest die Franzosen. Und bisher hat wohl aus Mangel an Vergleichen keiner widersprochen. Tatsache ist, dass die bis zu 250 Metern tiefe Schlucht teilweise so eng ist, dass der Besucher beide Felswände gleichzeitig berühren kann. Mit Helm ausgerüstet geht es zu Fuss anderthalb Kilometer tief in die Schlucht rein, bei Regen ist wegen Steinschlaggefahr geschlossen. Wir sind gerade am hinteren Ende Das Tageslicht ist ganz weit oben im „Schorsch“ de la Fou angelangt, da fängt es auch an zu regnen, was den Weg zurück sehr erschwert – nicht wegen des Steinschlags, sondern weil die Metallgitter, auf denen man geht, bei Nässe a…glatt werden. In Regenzeug eingepackt machen wir uns auf den Rückweg, der in einer weiten Rund über Amélie-lesBains, Ille-sur-Tet und Prades wieder zurück nach Font Romeu führt. Die Strecke zwischen Amélie-les-Bains und Ille-sur-Tet ist unter normalen Umständen sicherlich Fahrspaß vom Feinsten, für uns bleibt sie als nass, kalt und windig in Erinnerung. Ab Prades ist es wieder trocken und sonnig, aber die Kälte bleibt bis zum warmen Bad abends. Weiter nach Westen Richtung Zentralpyrenäen Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder eher unbeständig, trotzdem geht’s für uns weiter nach Westen. Wir hatten zuerst vor, Andorra zu umfahren, aber wenn wir schon mal da sind, wollen wir den Kommerz WHEELIES 41 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 42 Ohne Regenklamotten geht gar nix mehr – trotz Goretex Malerisch, aber dem Verfall preisgegeben: Fast die Hälfte der rund 360 Dörfer im Hocharagon ist heute verlassen. Abendlicher Plausch Die Altstadt von Ainsa zählt zu den schönsten „auf der Gass“ in Ainsa im Hocharagon. auch mit eigenen Augen sehen. Also nehmen wir die Haupteinfallstraße über den Col de Puymorens. Zum Glück ist wenig Verkehr, vermutlich, weil heute Sonntag ist. Das erste, was wir vom Steuerparadies sehen, ist ein riesiges Einkaufszentrum, fast schon eine Shoppingstadt. Auf der ersten Passhöhe gibt es statt der in den Alpen üblichen Hütten nur drei Tankstellen, sonst nichts. Dafür ist der Weg ins Tal schön kurvig. Wir hatten eigentlich vor, kurz nach der Hauptstadt Andorra la Vella in ein Seitental abzubiegen und über eine 18 km lange Schotterpiste nach Spanien rüberzufahren, aber erstens ist das Wetter zu unbeständig und zweitens haben wir keinerlei Lust, länger als nötig in Andorra zu bleiben. Also bleiben wir auf der Hauptverkehrsstraße, finden an der Grenze zu Spanien wieder Shoppingcenter an Shoppingcenter und atmen erleichtert auf, als diese hinter uns liegen. Das Wetter wird wieder besser, als 42 WHEELIES Eine der zahlreichen Talsperren an der A138 südlich von Ainsa. wir hinter La Seu d’Urgell auf die N 260 abbiegen, der wir bis Ainsa folgen. Wieder eine Kurvenorgie, diesmal im Hocharagon, das landschaftlich einiges zu bieten hat. Die kleinen Steindörfer an den Felsen erinnern an Karl-May-Filme, ebenso wie die Landschaft drumherum. Viele der Dörfer sind jedoch dem Verfall preisgegeben, weil die Bewohner auf der Suche nach Arbeit in die Städte abwanderten. Größere Orte wie Ainsa, wo wir heute übernachten, leben mittlerweile vom Tourismus und dem nahen Ordesa-Nationalpark. Die mittelalterliche Altstadt ist wohl eine der schönsten im Hocharagon, was wir nach einem abendlichen Bummel bestätigen können. Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich durch den Ordesa-Nationalpark mit seinen berühmten Dreitausendern weiter nach Westen, aber über Nacht ist das schlechte Wetter auch hier angekommen. Da der Wet- terbericht für die nächsten Tage ebenfalls nichts Gutes verheißt, planen wir kurzerhand um und fahren schnurstracks nach Süden, raus aus den Pyrenäen und in zwei Tagen quer durch Spanien Richtung Portugal. Da wir auf dieser Route an Madrid vorbeikommen, besuchen wir gleich die dortige BMW-Niederlassung und lassen den Plastikbomber checken wegen des Kupplungs-Geruchs. Die lakonische Auskunft: Mit soviel Gepäck und auf schlechten Straßen sei das nicht unüblich. So lange die Kupplung nicht rutsche, könne ich bedenkenlos weiterfahren. Bei starker Geruchsentwicklung solle ich einfach ne Pause machen zum abkühlen. Bleibt mir nix anderes übrig, als dem Ratschlag der Jungs zu folgen, auch wenn es nicht das ist, was ich erhofft hatte. Was Portugal dem Motorradreisenden zu bieten hat, lest ihr im zweiten Teil dieser Reportage. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:34 Uhr Seite 43 WHEELIES 43 Wheelie_11_2008 27.10.2008 DIASCHAU 18:34 Uhr Seite 44 Daniela & Oliver Hahn Baltikum www.biker-touring.de bis Russland Dienstag, 18.11.08 19:30 Uhr Waldheim Zuffenhausen Hirschsprungalle 5 70435 Stuttgart Motorradreise zu polnischen Pfannkuchen und russischer Sauna 44 WHEELIES Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:35 Uhr Seite 45 www.w heelies a der, Aprili MH-Motorrä Mathis, Markus Der neue WHEELIES-Kalender 2009 ist fertig! .de KW 2 1 2 3 gazin 4 5 6 radma 7 8lose9Motor KW 3 DAS kosten 10 11 12 13 14 15 KW 4 16 17 18 19 20 21 22 23 KW 5 24 25 26 27 28 29 30 31 KW 10 www.w heelies .de DAS kosten lose Motor radma gazin Für 13 Euro zzgl. 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WHEELIES Motorradmesse in 74532 Ilshofen Arena- Hohenlohe Infos/Anmeldungen: [email protected] Daniela & Oliver Hahn Baltikum WHEELIES Reisen 2009 29.05. – 07.06. Sardinien www.biker-touring.de bis Russland Dienstag, 18.11.08 19:30 Uhr Waldheim Zuffenhausen Hirschsprungalle 5 70435 Stuttgart 18.09. – 27.09. Korsika Infos/Anmeldungen: [email protected] oder www.wheelies.de Wir suchen ab Februar 2009 einen versierten 2-Radmechaniker der möglichst BMW und Yamahaerfahrung haben sollte. Infos/Bewerbungen 07947-91610 Enduro-Classic-Saison 2008 Gespannteam von Motorrad Mayer startet mit Klassensieg in die Enduro-Classic-Saison 2008 Das von dem Mannheimer BMW Motorrad Vertragshändler Klaus Mayer unterstützte Gespannteam Prof. Dr. Bernd Bachert mit Beifahrer Hannes W. Peter konnte bei der 4. Internationalen Gelände-Classicfahrt des Motorsportclubs Heilbronn einen weiteren Klassensieg einfahren. 46 WHEELIES Bei dieser Veranstaltung ging das Gespannduo Bachert/Peter auf ihrem BMW Steenbock Wasp-Gespann außerdem als punktbestes Gespann hervor. Mit diesem Klassensieg der Beiden für den MSC Mauer startenden Motorsportler wurde mit diesem Erfolg der Grundstein für einen evtl. erneuten Gewinn des ADAC Enduro-Classic-Pokals gelegt. Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:35 Uhr Seite 47 Wheelie_11_2008 27.10.2008 18:35 Uhr Seite 48