- Arsenal Filmverleih

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- Arsenal Filmverleih
E
Princes Films und
Arsenal Filmverleih
präsentieren
EXIL
Ein Film von Tony Gatlif
mit Romain Duris und Lubna Azabal
Frankreich 2004, 35mm, 103 Min.
Farbe, 1:2,35, Dolby SRD
Ausgezeichnet mit dem
Preis für die Beste Regie –
Cannes 2004
ines Tages macht Zano seiner Freundin
Naïma den etwas seltsamen Vorschlag,
von Paris über Spanien nach Algerien zu
reisen, um endlich das Land kennen zu lernen,
aus dem ihre Eltern vor Jahrzehnten fliehen
mussten.
Mit der Musik als einzigem Gepäck machen
sich die beiden jungen Leute auf den Weg.
Von einer Begegnung zur anderen, vom
Techno-Rhythmus bis zum Flamenco, reisen
sie Stück für Stück den Weg zurück, den so
viele aus der Elterngeneration ins Exil in den
Norden angetreten hatten. Ganz benommen
von der Freiheit, lassen sie sich eine Weile
von der Sinnlichkeit Andalusiens berauschen,
ehe sie das Mittelmeer überqueren.
Eine Reise der Versöhnung mit anderen und
schließlich mit sich selbst.
TONY GATLIF KOMMENTIERT
»Die, die uns verlassen haben,
kommen stets zurück«
Dem Film liegt nicht eine besondere
Idee zugrunde, sondern mein Verlangen,
meine Wunden zu betrachten. Ich habe
43 Jahre gebraucht, um zum Land meiner
Kindheit, Algerien, zurückzukehren.
Fast 7.000 km auf der Straße, mit dem Zug,
mit dem Auto, dem Boot und zu Fuß.
Der Realität ins Gesicht sehen
Was EXIL angeht, musste ich so nah wie möglich an
alles herangehen – egal ob es sich um Menschen, Tiere,
Mineralien oder Pflanzen handelte. Ich wollte die physische Sinnlichkeit der Charaktere einfangen. Menschen,
die einander entdecken oder voreinander flüchten, Körper, die sich kaum berühren oder aneinander hängen.
Angespannte oder lustvolle Körper, schwitzende Körper,
die ihre Haut und Narben bloßlegen. Charaktere, die sich
in der Landschaft wiederfinden oder jenseits der Leinwand.
Mit offener und aufmerksamer Kamera wollte ich die
Realität umarmen: von einem Hochhaus auf die Prachtstraße von Paris blicken oder den Friedhof in Algier
wirken lassen oder den Marktplatz von Sevilla bei
Sonnenaufgang filmen.
»Wo auch immer ich hingehe, bin ich fremd«
(Naïma)
Die illegalen Immigranten aus Afrika, Marokko und Algerien, die in den Randgebieten Almerias leben, sind mit
ihrer Wahrheit im Film zu Wort gekommen. So haben wir
vom Erdbeben in Algerien während der Dreharbeiten in Sevilla erfahren. Meine Nachbarschaft, meine Schule, die Küste, an
der ich als Kind geschwommen bin –
alles wurde vom Schicksal weggewischt. Es war Chaos. Durch die
Geschichte von Zanos Großvater
fühlte ich, wie ich meinem ersten
Schullehrer emotional Tribut zollte, da
er als Humanist meine Liebe zum
Kino entflammte.
Musik: von den Rhythmen der Stadt
zum Flamenco
»Musik ist meine Religion« (Zano)
Musik ist Teil der Reise. Der Film ist einer Trance ähnlich,
sein Höhepunkt eine sufistische kathartische Trance.
Liedtexte klingen wie die Fortsetzung der Gespräche.
Und Musik heilt verwundete Seelen. Musik folgt ihrem
eigenen Weg. Sie reist gemeinsam mit Zano und Naïma
die Straße entlang, zurück zu ihren Wurzeln.
Musik hat ihre Herkunft in Zano. Es ist eine städtische,
elektronische Musik mit rasendem Rhythmus. Zano hört
ihr bei großer Lautstärke zu, die Ohren ganz nah an den
Lautsprechern. In Andalusien flirtet die Musik mit Macanitas Flamenco. Mit den jungen Sinti und Roma vom
Projekt Tres Mil Viviendas bricht sie los auf der Carboneria, dem mythischen Platz in Sevilla, wo Jugendliche
der ganzen Welt zusammen kommen, um sich nachts am
Flamenco zu betrinken.
Sufismus
Nordafrika ist spirituell, hier haben die Überzeugungen
und der Glauben noch einen Bezug zum Unsichtbaren,
zum Zauber der Welt und zum Transzendenten – das
Universum, so wird geglaubt, ist von Geistern bewohnt,
die wir domestizieren oder mit Opfern und Zeichen von
Respekt besänftigen müssen. Die Gemeinschaft der Sufi
ist sowohl spirituell wie auch therapeutisch. Sie praktiziert rituelle Heilungen, die darauf beruhen, die Beziehungen zwischen geheimen Entitäten und besessenen
Menschen zu besänftigen. Von allen Ritualen ist die
Trance am spektakulärsten, sie ist der Moment, in dem
die Individuen ihrem Selbst entfliehen. Sie gewinnen
genug Kraft, um ihre Behinderungen, Ängste und Frustrationen zu besiegen. Im Film beruht die Trance auf einer
wahren Zeremonie. Ganz verschiedene Musiker übernahmen einen binären und nicht einen Dreiertakt wie sie
es traditionell tun. Der Dreiertakt gehört zur westlichen
Welt und daher war der binäre Rhythmus für Zano und
Naïma besser geeignet, um sie in Trance zu versetzen.
Tony Gatlif
ÜBER TONY GATLIF
T
ony Gatlif wurde am 10. September 1948 in Algier
geboren. Wie viele verließ er Algerien Anfang der
60er Jahre. In der Grundschule entdeckte er das Kino:
Ein Lehrer kaufte einen 16mm-Projektor und zeigte jede
Woche einen Film, der als Grundlage für den Unterricht
diente. »Wir haben die Filme von Vigo, Renoir, von John
Ford und von Chaplin gesehen... Die Cinemathek kam zu
uns aufs brache Land. Das ist meine Kinobildung.«
Als er ohne alles in Frankreich ankommt, geht er den
chaotischen Weg der Straßenkinder, der Jugendkriminalität und der Erziehungsanstalten. Tagsüber schleicht er
sich in die Kinosäle an den Grands Boulevards, um an
warmen Orten schlafen zu können. Eines Abends im Jahr
1966 ist er mutig genug, sein Idol Michel Simon nach
einer Theatervorstellung in seiner Garderobe aufzusuchen. Der Schauspieler schrieb ihm eine Empfehlung,
die ihm half, einen Schauspielkurs in Saint-Germain-enLaye besuchen zu können.
Fünf Jahre später steht er in einem Stück von Edward
Bond auf der Bühne, in einer Inszenierung von Claude
Régy neben einem weiteren Anfänger: Gérard Depardieu. Parallel dazu schreibt Tony Gatlif sein erstes Drehbuch La Rage au poing , das von seinen Erfahrungen in
Erziehungsanstalten inspiriert ist. Eric Le Hung übernimmt die Regie. Im Laufe der Dreharbeiten entscheidet
sich Gatlif, vom Drehbuch zur Regie zu wechseln. 1975
macht er seinen ersten Film La tête en ruine. 1978 drehte
er La Terre au ventre.
1981 entsteht in Spanien der Film Corre Gitano, in dem
Sinti und Roma aus Grenada und Sevilla zu sehen sind.
»Es ist der erste Film, in dem ich meinen Rom-Status
beanspruche. Es ist ein Film, der sagt: Ich bin Rom.
Trotz allem, trotz der Verfolgungen, der Verachtung.
Ich existiere, wir existieren... «
Mit dem Film Les Princes wird Tony Gatlif entdeckt. Les
Princes ist ein Film ohne Pathos und ohne Kompromisse
über die Sinti und Roma, die in den Pariser Vororten sesshaft geworden sind. Ein Film, den Gatlif als »Schlagring«
bezeichnet, der den Filmemacher und seinen Stil durchscheinen lässt. Durch Les Princes trifft Gatlif mit Gérard
Lebovici zusammen, der für ihn große Bedeutung haben
wird. »Am Ende einer Vorführung sagte er zu mir, er wäre
sehr unglücklich, wenn er sich nicht um den Film kümmern könnte. Er zeigte den Film Guy Debord, der einen
Spruch schrieb so etwa wie ,Les princes ne trahissent
pas – die Prinzen verraten nicht‘, mit dem wir die Pariser
Wände mit Plakaten beklebten.« Daraufhin schlug der
Produzent Lebovici vor, einen Langfilm über Jacques
Mesrine zu drehen. Doch dieses Projekt interessiert Gatlif nicht: »Für mich war er einzig und allein ein Mörder.«
Lebovici gab ihm aber freie Hand. Er schrieb und drehte
Rue du Départ, die Geschichte von Clara (Christine Boisson), einer Jugendlichen, die im Umherirren das Bild ihres Vaters sucht. Pleure pas my Love ist eine Antwort an
alle, die ihm vorwarfen, ausschließlich von Außenseitern
zu erzählen. Es ist ein Märchen, in dem Tony Gatlif sich
als gefühlvoller Maler entpuppt. Es folgt Gaspard und
Robinson, eine Sozialkomödie und eine Freundschaftsgeschichte vor dem Hintergrund der Arbeitslosigkeit.
1992 stürzt sich Tony Gatlif in das verrückte Abenteuer
von Latcho Drom, eine Hymne an die Musik der Sinti und
Roma. Mit einem kleinen Team begibt er sich auf die
Spuren der Sinti und Roma, auf eine musikalische Reise,
die ihn während eines ganzen Jahres von Rajasthan
nach Andalusien, über Ägypten, Rumänien, Ungarn und
Frankreich führt. Der Film ist ein unerwarteter Erfolg in
Cannes im Rahmen der Reihe Un certain regard. Wieder
bestimmt eine Begegnung seinen nächsten Film: die
Begegnung mit dem Werk Mondo, die Geschichte eines
zehnjährigen Kindes, das ohne Familie in Nizza ankommt,
und seinem Autor, Jean-Marie G. Le Clézio. »Mondo ist
zugleich eine Perle und ein Messer, ein Schmuckstück
inmitten eines Dolchhaufens.«
1997 beschreibt Gadjo Dilo die Ankunft eines jungen
»Gadjos« (also Nicht-Rom) in einem Roma-Dorf in Rumänien, der auf der Suche nach einer verschollenen Sängerin ist. Rührend und erfrischend zugleich, war der Film in
Frankreich sowie im Ausland ein großer Publikums- und
Kritikererfolg. Im Jahr darauf trifft Tony Gatlif das mittlerweile bekannte Paar von Gadjo Dilo, Romain Duris und
Rona Hartner wieder, diesmal für den freiheitskämpferischen Film Je suis né d’une cigogne. Vengo (2000) beschreibt die Rivalität zwischen zwei andalusischen Familien. Er ermöglichte Gatlif zum ersten Mal mit einen der
größten Flamencotänzer Antonio Canales zusammenzuarbeiten. Vengo ist wild und sprüht Funken, es ist eine
brennende Ode an den Flamenco und an das andalusische Volk. Swing (2002) wurde im Osten Frankreichs
gedreht und beschreibt die Begegnung von Max, einem
kleinen Jungen, der gerne Django Reinhardts Gitarrenspiel lernen möchte.
EXIL ist Tony Gatlifs 14. Spielfilm.
FILMOGRAPHIEN
Filmographie TONY GATLIF (Auswahl)
Filmographie LUBNA AZABAL
1978
1983
1985
1989
1990
1993
1995
1996
1998
1999
2000
2002
2004
2004
1996
1998
2000
LA TERRE AU VENTRE
LES PRINCES
RUE DU DÉPART
PLEURE PAS MY LOVE
GASPARD ET ROBINSON
LATCHO DROM
LUCUMI, L’ENFANT RUMBEIRO
MONDO
GADJO DILO – Geliebter Fremder
JE SUIS NÉ D’UNE CIGOGNE
VENGO
SWING (im Arsenal Filmverleih)
VISIONS D’EUROPE ”Paris by night” (Arte serie)
EXILS
Filmographie ROMAIN DURIS
1994
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
KLEINE FISCHE, GROSSE FISCHE von Cédric Klapisch
MÉMOIRE D’UN JEUNE CON von Patrick Aurignac
...UND JEDER SUCHT SEIN KÄTZCHEN von Cédric Klapisch
DOBERMAN von Jan Kounen
GADJO DILO – Geliebter Fremder von Tony Gatlif
DÉJÀ MORT von Olivier Dahan
JE SUIS NÉ D’UNE CIGOGNE von Tony Gatlif
LES KIDNAPPEURS von Graham Guit
PEUT-ÊTRE von Cédric Klapisch
LE PETIT POUCET von Olivier Dahan
BEING LIGHT von Jean-Marc Barr, Pascal Arnold
C.Q. von Roman Coppola
L’AUBERGE ESPAGNOLE von Cédric Klapisch
17 FOIS CÉCILE CASSARD von Christophe Honoré
ADOLPHE von Benoit Jacquot
EINE AFFÄRE IN PARIS von James Ivory
PAS SI GRAVE von Bernard Rapp
ARSÈNE LUPIN von Jean-Paul Salomé
EXILS von Tony Gatlif
DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS
von Jacques Audiard
L’AUBERGE ESPAGNOLE – WIEDERSEHEN
IN ST. PETERSBURG von Cédric Klapisch
2001
2002
2003
2004
LE SOURIRE DES FEMMES (Kurzfilm) von Stéphane Vuillet
J’ADORE LE CINÉMA (Kurzfilm) von Vincent Lanoo
LES SIESTES GRENADINES von Mahmoud Ben Mahmoud
REINE FIKTION – DIE VERBRECHEN VON CHARLEROI
von Marian Handwerker
WEIT WEG von André Téchiné
ARAM von Robert Kechichian
UN MONDE PRESQUE PAISIBLE von Michel Deville
25 GRAD IM WINTER von Stéphane Vuillet
(auch im Arsenal Filmverleih)
VIVA ALGERIA von Nadir Moknèche
EXILS von Tony Gatlif
CAST & CREW
DarstellerInnen
Zano . . . . . . . . . . . . . .
Naïma . . . . . . . . . . . .
Leïla . . . . . . . . . . . . . .
Habib . . . . . . . . . . . . .
Saïd . . . . . . . . . . . . . .
Romain DURIS
Lubna AZABAL
Leïla MAKHLOUF
Habib CHEIK
Zouhir GACEM
Crew
Buch und Regie. . . .
Kamera . . . . . . . . . . .
Ton . . . . . . . . . . . . . . .
Originalmusik. . . . . .
...................
Musikaufnahme . . .
Mischung . . . . . . . . .
Schnitt . . . . . . . . . . . .
Tonschnitt . . . . . . . . .
Ausstattung . . . . . . .
Aufnahmeleitung . .
1. Regieassistenz . .
Casting. . . . . . . . . . . .
Tony GATLIF
Céline BOZON
Philippe WELSH
Tony GATLIF
Delphine MANTOULET
Emmanuel GALLET
Dominique GABORIEAU
Monique DARTONNE
Adam WOLNY
Brigitte BRASSART
Laurent DUSOTHOIT
Marina OBRADOVIC
Eve GUILLOU
Exil
(Originaltitel: Exils)
Frankreich 2004, 103 Min.
35mm, Farbe, 1:2,35, Dolby SRD
Eine Produktion von Princes Films mit Unterstützung von
Pyramide / Cofimage 15 / Canal + / TPS / TV5 Monde
Unterstützt von Nikkatsu Corporation und Naïve
Mit Unterstützung durch das Centre National de la
Cinématographie
Verleih gefördert durch das
Media-Programm der Europäischen Union
Filmstart: 26. Januar 2006
»Ein faszinierendes interkulturelles Road Movie,
das in World Music getaucht ist.«
L’EXPRESS
»Ein ernsthafter Film voller Sinnlichkeit«
LIVE
»In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Mantoulet
hat Tony Gatlif elektronische Instrumente, Techno Beats
zum abwechslungsreichsten und mitreissendsten
Soundtrack seit Jahren gemixt.«
VARIETY
»Musik ist etwas Vitales. Ohne sie kann ich nicht existieren, glaube ich, und das schon seit meiner Kindheit.
Sie bildet die einzig wahre Verbindung zwischen den
Lebenden und den Toten, sie vermittelt Freude, Schmerz,
Melancholie und Liebe auf den Gipfeln des Gefühls.«
TONY GATLIF
»Dieser Film hat einen Elan,
dem man nicht widerstehen kann.«
LE FIGARO
Verleih:
Arsenal Filmverleih
Hintere Grabenstr. 20
72070 Tübingen
Tel.: 07071-92 96 0
Fax: 07071-92 96 11
[email protected]
Pressematerial, Fotos, Töne etc.
zum Download unter:
www.arsenalfilm.de
Presse:
Filmpresse Meuser
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Tel.: 069-40 58 04 0
Fax: 069-40 58 04 13
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