Bagger fressen sich ab August durchs Gebäude

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Bagger fressen sich ab August durchs Gebäude
Rheda-Wiedenbrücker Zeitung
Abbruch des Evangelischen Krankenhauses
Mittwoch, 23. Juli 2014
KAB-Termine
Diskussion mit
André Kuper
Rheda-Wiedenbrück
(gl).
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Wiedenbrück weist auf mehrere
Termine im August hin. Am
Samstag, 2. August, findet eine
Radtour nach Paderborn zum
Liborifest statt. Die Abfahrt
erfolgt um 7 Uhr an der Piuskirche am Südring. Anmeldungen sind möglich bei Familie
Westermilies unter w 05242/
34207. Zu einer Radtour nach
Feierabend wird für Montag, 4.
August, eingeladen. Die Teilnehmer starten um 18 Uhr an
der Piuskirche. Vorgesehen ist
eine Strecke von zirka 20 Kilometern Länge. Alle Interessenten können daran teilnehmen.
Am Montag, 25. August, ist
ab 19 Uhr der Landtagsabgeordnete und kommunalpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, André Kuper, zu
Gast. Er spricht im Piushaus.
Themen werden aktuelle politische Fragen im Land sein.
Anschließend ist eine Diskussion vorgesehen. Alle Interessenten sind willkommen.
Es war einmal: Im Hinterhof liegt
ein Leuchtschild mit der alten Bezeichnung des Krankenhauses.
Der Plan steht: Baustellenleiter Ralf Voßhenrich und Murat Kaya (v. l.) von der Gütersloher Firma Hagedorn bereiten den Abbruch des früheren
Evangelischen Krankenhauses Rheda vor. Bis die Abrissbagger anrücken können, sind umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Bilder: Grujic
Bagger fressen
sich ab August
durchs Gebäude
Von unserem Redaktionsmitglied
NIMO GRUJIC
Stein und Staub: Blick in einen
Flur, in dem der Entkernungstrupp bereits aktiv war.
Ausgedient: Die klobigen Röhrenbildschirme aus dem Krankenhaus liegen im Container.
Rheda-Wiedenbrück
(gl).
Nur noch wenige Wochen, dann
ist das Evangelische Krankenhaus Rheda endgültig Geschichte.
Unaufhaltsam werden sich die
Abrissbagger durch den Gebäudekomplex an der Gütersloher
Straße fressen, keinen Stein auf
dem anderen stehen lassen und
auch vor dem weit verzweigten
Kellersystem nicht Halt machen.
„Voraussichtlich im Oktober
wird vom ehemaligen Krankenhaus nichts mehr übrig sein“, sagt
Ralf Voßhenrich vom Gütersloher
Abbruchunternehmen Hagedorn.
Der Baustellenleiter geht davon
aus, dass seine Mitarbeiter noch
im August mit dem Abriss beginnen können. „Zurzeit läuft die
Entkernung der drei Gebäudeteile auf Hochtouren.“
Das zum Fichtenbusch gelegene frühere Schwesternwohnheim
sei bereits abbruchfertig. „Alle
Schadstoffe, Rohrleitungen und
Kabel wurden entfernt“, erklärt
Voßhenrich. Aktuell sei die Entkernung des Bettenhauses sowie
des daran angrenzenden OP-Gebäudes in vollem Gang.
„Sortenreiner Bauschutt“, der
problemlos einer Wiederverwertung zugeführt werden kann, zum
Beispiel als Untergrundfüllung
im Straßenbau, ist beim Abbruch
des Rhedaer Krankenhauses das
Ziel von Ralf Voßhenrich und seinem Team. „Um das zu gewährleisten, werden alle anderen Stoffe vor Beginn der Abbrucharbeiten entfernt“, sagt Murat Kaya,
Leiter des Entkernungstrupps.
Dazu gehören neben vergleichsweise wertvollen Kupfer- oder
Edelstahlrohren auch Glasfaserwolle, die zur Dämmung der
Wände eingesetzt wurde, sowie
Verkleidungen mit Asbestanteil,
die nun fachmännisch entsorgt
werden müssen.
Ein Langarmbagger, der in bis
zu 27 Metern Höhe arbeiten kann,
wird sich demnächst Stockwerk
für Stockwerk durch das ehemalige Krankenhaus fressen. Darüber hinaus kommen zwei kleinere
Bagger zum Abtransportieren des
Schutts aus der Baustelle sowie
zum Herausziehen der Kellerwände zum Einsatz. „Keines unserer Geräte ist älter als drei Jahre“, versichert Voßhenrich. Die
Lärmbelastung der Anwohner
werde sich also in Grenzen halten. Auch mit übermäßigen Vibrationen oder Staubflug sei
nicht zu rechnen.
16 000 Tonnen Bauschutt werden entstehen, wenn das Krankenhaus dem Erdboden gleichgemacht wird. „Das entspricht dem
Fassungsvermögen von 640 Sattelzügen“, erläutert Voßhenrich.
„Hinzu kommen 1000 Tonnen andere Baustoffe.“ Insgesamt gibt es
auf dem Grundstück 32 000 Kubikmeter bebauten Raum.
Ab Dienstag
Kinder malen in
der Bibliothek
Rheda-Wiedenbrück
(gl).
„Male deine Geschichte“ heißt
es von Dienstag, 29. Juli, bis
Samstag, 2. August, während
der üblichen Öffnungszeiten in
der Stadtbibliothek am Kirchplatz in Wiedenbrück. Das Ferienangebot richtet sich an
Kinder aller Altersklassen.
Stehend an einer Holzwand
können die Jungen und Mädchen mit Pinsel und Farbe ihre
Geschichte aufs Papier bringen. 18 Farben auf einem Palettentisch angerichtet, laden
sie dazu ein. Begleitet wird die
Ausdrucksmalerei von Margaretha Brummert. Die Kosten
pro Blatt betragen einen Euro.
Es ist keine Anmeldung nötig.
Ausflug
Mit dem Schiff auf
dem Sorpesee
Abrisskante: Die Entkernung des Rhedaer Krankenhauses – im Bild
das Bettengebäude – läuft auf vollen Touren. Bald rollen die Bagger an.
Letztes Lebenszeichen: Der Aushang, der auf die Schließung des
Krankenhauses hinweist, prangt auch 13 Monate danach noch in einem der Fenster des zur Gütersloher Straße gelegenen Foyers.
Ersatzstandort für Mobilfunkmast gefunden
Rheda-Wiedenbrück (ng). Celle, Hamburg oder auch Gütersloh:
Erfahrung mit dem Abriss von
Krankenhäusern hat die Firma
Hagedorn reichlich. „Aus statischer Sicht ist der Abbruch von
Hospitälern keine allzu große Herausforderung“, sagt Baustellenleiter Ralf Voßhenrich. „Denn die
Höhe der Gebäude hält sich in
den meisten Fällen im überschaubaren Rahmen.“ Aufwendiger
seien da schon die Vorarbeiten:
„In
Gesundheitseinrichtungen
gibt es eine Menge an Versorgungsleitungen und Kabeln, die
aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen vorab entfernt
werden müssen.“
Gar nicht so einfach war es
nach Auskunft von Gabriele
Walczak, Verwaltungsleiterin der
Evangelischen Stiftung Rheda,
„ein Unternehmen zu finden, das
sich mit dem Abriss von Krankenhäusern auskennt“. Die Stif-
Ausgehängt: Türen und Fenster werden vor Beginn des Abbruchs entfernt. Der Bauschutt soll leicht wiederverwertet werden können.
tung war früher Betreiberin des
Krankenhauses und ist immer
noch Eigentümerin des Grundstücks. Das Areal soll demnächst
als Wohnbauland verkauft werden. Dazu jedoch ist der Abbruch
des Hospitals Voraussetzung.
Verzögern können hätte das
Vorhaben allenfalls noch die
Standortsuche für die Mobilfunkantenne, die in 18 Metern Höhe
auf dem Dach des Krankenhauses
angebracht ist. „Aber mittlerwei-
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le haben wir einen adäquaten Ersatz gefunden“, sagt Gabriele
Walczak. Der Mobilfunksender
soll künftig auf dem Dach des Seniorenheims „Haus im Park“ auf
der gegenüberliegenden Straßenseite aufgestellt werden. „Ein zu
weit entfernter oder zu niedrig
gelegener Ersatzstandort wäre
nicht möglich gewesen, weil es
sonst zu Problemen bei der Netzabdeckung gekommen wäre“, informiert die Verwaltungsleiterin.
„Die bleiben drin“: Die tonnenschweren Großwaschmaschinen werden
erst im Zug der Abrissarbeiten mit dem Bagger abtransportiert.
Chronologie
Das Evangelische Krankenhaus
wurde 1964 errichtet. 1987 folgte
der Erweiterungsbau mit OP-Abteilung, neuem Haupteingang,
Empfang und Cafeteria. Im Sommer 2005 kam das Aus für die Einrichtung unter Trägerschaft der
Evangelischen Stiftung Rheda.
Weil die Krankenkassen den
Geldhahn zudrehten, sah sich die
Stiftung gezwungen, das Krankenhaus in einer medienwirksamen Aktion von jetzt auf gleich zu
räumen und 54 Patienten in andere Einrichtungen zu verlegen. Das
Klinikum Gütersloh führte das
Krankenhaus in den Folgejahren
als Zweigstelle weiter. Im Sommer
2013 war endgültig Schluss. Weil
der Kostendruck zu hoch wurde
und die Wirtschaftlichkeit des mit
110 Betten vergleichsweise kleinen Hauses nicht mehr gegeben
war, trennte sich das Klinikum
von seiner „Filiale“ in Rheda. Alle
Mitarbeiter wurden am Hauptstandort weiterbeschäftigt. Im
Spätsommer begann der Abtransport des Mobiliars und der medizinischen Geräte. Bei zwei Flohmärkten hatten Bürger die Chance, Teile der Einrichtung für kleines Geld zu erwerben.
Rheda-Wiedenbrück
(gl).
Eine Halbtagsfahrt zur Sorpetalsperre am Mittwoch, 6. August, ab 13 Uhr, bietet der
Ortsverband Rheda-Wiedenbrück
im
Sozialverband
Deutschland an. Die Abfahrt
erfolgt von den üblichen Haltestellen, allerdings entfällt die
Haltestelle an der St.-Clemens-Kirche wegen der Baustelle. Geplant ist unter anderem eine Schiffsrundfahrt. Anmeldungen sind möglich unter
w 05242/9866606
(Linnemann), w 05242/55787 (Effnert) und
w 05242/55629
Kohler bis Samstag, 2. August.
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