Die Schlacht am Amselfeld - Erinnerungskonflikte in Europa
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Die Schlacht am Amselfeld - Erinnerungskonflikte in Europa
Europäische Erinnerungskonflikte I. Die Schlacht am Amselfeld 1 Bremer Europakoffer / Jean Monnet Modul Erinnerungskonflikte 1. Historischer Hintergrund Am 15. bzw. nach gregorianischem Kalender am 28. Juni 1389 (St. Veitstag) fand im heutigen Kosovo die Schlacht am Amselfeld statt, in der eine christliche Allianz, zusammengesetzt unter anderem aus serbischen, bosnischen und albanischen Truppen unter der Führung des serbischen Fürsten Lazar, dem Heer des Osmanischen Reichs unter Sultan Murad I gegenüberstand. Obwohl heute gemeinhin das Osmanische Reich als Sieger gilt, ist der Ausgang der Schlacht historisch nicht gesichert. Fest steht, dass sowohl Fürst Lazar, als auch Sultan Murad I in der Schlacht ihr Leben ließen. Serbien wurde zu einem Vasallenstaat degradiert und 1459 endgültig vom Osmanischen Reich annektiert2. Bis ins 19.Jh. stand Serbien unter der Fremdherrschaft des Osmanischen Reichs. Nach einer kurzen Phase der Souveränität wurde das Gebiet im Ersten Weltkrieg von Österreich-Ungarn besetzt. Ab 1918 war es Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, welches 1929 in das Königreich Jugoslawien umbenannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg besetzten deutsche Truppen Jugoslawien und große Teile des Kosovos wurden an Albanien angeschlossen. Serbische Tschetniks und kroatische Ustascha kämpften in dieser Zeit sowohl gegen die Besatzungsmächte Deutschland und Italien, als auch gegeneinander, bis sie 1942 den von Josip Broz Tito geführten Partisanen unterlagen 3. 1945 gehörte der Kosovo als Teil der Autonomen Region von Kosovo und Metohija zu der jugoslawischen Republik Serbien und erlangte 1974 faktisch den Republikstatus. Nach dem Tod Titos 1980 gelangen nationalistische Führer an die Macht und die Ära Milošević begann. 1989 wurde Kosovos Autonomiestatus wieder aufgehoben. Der Streit zwischen Kosovo-Albanern und Serben um den Kosovo gipfelte 1998/99 im Kosovo-Krieg. Daraus resultierte, dass das Gebiet 1999 unter UN-Verwaltung gestellt wurde, völkerrechtlich aber weiterhin zu Serbien gehört. 2008 erklärte es sich schließlich für unabhängig4. Trotz, oder gerade wegen der Ermangelung an historischen Fakten entstand ein Mythos um die Schlacht am Amselfeld, auf den im Laufe der serbischen Geschichte wiederholt Bezug genommen wurde5. Seine zentralen Motive sind die Wahl des Himmelreichs, Opfer und Verrat 6. Anfangs verstand sich die serbisch-orthodoxe Kirche als „Hüterin des Serbentums“ und prägte und verbreitete den Amselfeld-Mythos 7. Auch Volksdichtungen wie der Kosovo-Zyklus spielten diesbezüglich eine wichtige Rolle8. Ab dem 19.Jh. in der Zeit der nationalen Wiedergeburt Serbiens erfuhr der Amselfeld-Mythos einen neuen Aufschwung und entwickelte sich von einem Mittel der zur Einigung des serbischen Volkes zu einem Mittel zur Mobilisierung und politisch Legitimation 9. Dies wird besonders an der Rede des serbischen Präsidenten Slobodan Milosovic im Rahmen der Feiern zum 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld deutlich10. 1 Zeitstrahl: Von der serbisch-kroatisch-slowenischen Monarchie zum Staat Serbien-Montenegro11 2. Politische Konfliktdimensionen: Die „Festrede“ von Slobodan Milosević zum 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld vom 28.6.198912 „Am 28. Juni 1989 ist die Hochfläche nördlich von Pristina schwarz von Menschen. Aus allen Teilen Serbiens und auch aus den serbisch bewohnten Gebieten Kroatiens und Bosniens sind sie gekommen, mit Sonderzügen, Autobussen, Pkw, und die Prominenz in Flugzeugen. Eine Million Menschen, unter ihnen rund siebentausend ausgewanderte Serben (aus Amerika, Kanada und Australien), sind hier versammelt, in manchen Berichten wird sogar von zwei Millionen gesprochen. Das achtköpfige jugoslawische Staatspräsidium ist erschienen, das Haupt der orthodoxen Kirche, der Patriarch German, begleitet von zahlreichen Bischöfen in großem Ornat, sowie auch viele der in Belgrad akkreditierten Botschafter. Und wie „direkt vom Him2 mel“ schwebt Serbiens Präsident Slobodan Milosevic in einem Helikopter auf das Schlachtfeld herab. Bei dem Turm aus mächtigen Quadern, der vor Jahrzehnten zur Erinnerung an die Schlacht errichtet wurde, hält Milosevic seine Festrede.“13 Augenfällig ist, dass der serbische Staatspräsident in seiner Rede „das Lexem boj (Kampf) in Verhältnis zu den Texten anlässlich vorausgegangener Feiern zweimal so häufig verwendet, beziehungsweise 90 % häufiger als bitka (Schlacht). Im Gegenzug kommt das Syntagma des Veitstags im Jahr 1939 weitaus häufiger vor als zur Zeit des letzten Jubiläums. Zu guter Letzt ist die Sechshundertjahrfeier der Amselfelder Schlacht durch einige Lexeme gekennzeichnet, die in Bezug zu den Texten aus 1939 auffällig sind. Das sind: Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Bewusstwerdung (nationale, geistige, religiöse und moralische), wie auch das antonyme Wortpaar Erinnerung-Vergessen.“14 Arbeitsauftrag15: Analysieren Sie Milosevićs Amselfeld-Rede vom 28.6.1989. Auf welche Weise bezieht er sich auf den Amselfeld-Mythos und wie nutzt er diesen für seine politischen Interessen und Ziele? 3. Kulturelle Repräsentationen der Schlacht auf dem Amselfeld Die Schlacht auf dem Amselfeld wird sowohl in der Literatur, durch Bilder und durch Denkmäler emotional und visuell erlebbar gemacht. „Die literarische Verarbeitung des Kosovomythos’ erfolgte im so genannten Kosovozyklus, dem wichtigsten serbischen Heldenepos, in dem einzelne Episoden immer wieder neu ausgeschmückt und umgedeutet worden sind. Seine frühesten Spuren reichen in das Jahr 1392 zurück, seine Endfassung vom Anfang des 17. Jahrhunderts stammt von einem unbekannten Chronisten. Die Hinrichtung des Fürsten Lazar wird – wie die Kreuzigung Christi – als Märtyrertod für den christlichen Glauben dargestellt. Vor der Schlacht habe ihn der Prophet Elias vor die Wahl zwischen einem irdischen und einem himmlischen Reich gestellt. Da er sich für letzteres entschied, musste er die Schlacht verlieren. An die Heiligengeschichte erinnert auch das Abendmahl, das Lazar seinen Getreuen gab. Erst später erscheint der Verräter – Vuk Brankovic. Die Türkenherrschaft wird als babylonische Gefangenschaft des „ausgewählten“ Opfervolkes der Serben gedeutet.“16 Weiterhin wurde die Schlacht auf dem Amselfeld in Bildern festgehalten. Zu den meist gemalten Motiven zählt das Mädchen vom Amselfeld 17 , dem auch ein Versepos in dem Kosovozyklus gewidmet ist. Der Hofbildhauer Ivan Meštrović fertigte einige überlebensgroße Plastiken der Helden vom Amselfeld, darunter die Marmorskulptur und Bronze des Milos Obilić (heute im Serbischen Nationalmuseum bzw. im Königlichen Schloss auf dem Dedinje) an.18 3 Zu den bekanntesten serbischen und osmanischen Denkmälern der Schlacht auf dem Amselfeld zählen Gazimestan und die Murad-Türbe. Beide befinden sich auf dem Schlachtfeld von 1389. Ersteres wurde 1953 anstelle der vor dem Ersten Weltkrieg geplanten Kathedrale errichtet. Das Zentrum dieses Denkmalskomplexes bildet ein Turm in Form eines mittelalterlichen Donjons.19 Die Murad-Türbe ist eine Pilgerstätte für die im Kosovo lebenden Muslime und beherbergt einen Teil der sterblichen Überreste Sultan Murads I, der in der Schlacht auf dem Amselfeld ums Leben kam.20 21 Darüber hinaus entstanden „[i]n Erinnerung an die Gefallenen von 1389 […] zahlreiche Rituale und Symbole, die an die Amselfeld-Schlacht erinnern: der kultische Totentanz Vidovdanka, die Pfingstrose, die aus dem Blut der Gefallenen entsprossen sein solle, oder das am Gedenktag sprudelnde heilige Wasser Vidovica.“22 4. Europäische und internationale öffentliche Debatten zur Schlacht auf dem Amselfeld Der ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping kommentierte die Rede Milosevićs anlässlich der Feier des 600. Jahrestags der Schlacht auf dem Amselfeld mit folgenden Worten: „An diesem Tag sprach Milosevic von ´Großserbien´ und davon, daß dieses Land ein ethnisch reines sein solle." 23 Diese Aussage steht beispielhaft für die von einem Großteil der westlichen Medien vertreten Meinung. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung druckte am 28.6.1999 unter der Überschrift „’Die Zeit der Erniedrigung Serbiens ist abgelaufen’. Mit einer von Chauvinismus durchwirkten Rede hat Milosevic vor zehn Jahren in Kosovo eine für den Balkan verhängnisvolle Entwicklung in Gang gesetzt“ als erste deutsche Zeitung eine Übersetzung der Amselfeld-Rede ab. Es ist anzumerken, dass Ralph Hartmann nach einem Vergleich mit dem in der Belgrader Tageszeitung Politika am 29.6.1989 abgedruckten Originaltext einige Übersetzungsfehler und Auslassungen feststellte24. In keiner der beiden Versionen sei jedoch die Forderung nach einem ethnisch reinen Großserbien zu finden. 4 Als politisch instrumentell-manipulativ interpretiert der Autor Hans Biedert den Text der Rede, nämlich im Sinne einer „600 Jahr Feier der Schlacht [als] offizielle[…] Wiedergeburt eines staatlich geförderten Kosovo Kults [der instrumentalisiert und manipuliert wird,] um den >>Beweis<< zu erbringen, dass der Kosovo urserbisches Gebiet und mithin die Verdrängung der inzwischen dort lebenden Albaner zulässig sei“25. Extremere Vergleichsperspektiven ziehen die Medien der bürgerlich liberalen deutschen Öffentlichkeit (z.B. Berliner Zeitung, 17.04.1999) bis hin zur Boulevardpresse (z.B. Berliner Kurier, 09.04.1999); von diesen wird insbesondere […] [gerne ein] Hitler Vergleich […] herangezogen und mit Berichten über angebliche „KZs“ (Berliner Kurier, 09.04.1999), „Völkermord“ (Berliner Kurier, 30.03.1999), „Deportationen“ (SPIEGEL 15/99: 177), „Ausrottungskrieg“ (Zeit, 06.05.1999) und „ethnischen Säuberungen“ (Berliner Kurier, 30.03.1999) auch sprachlich unterfüttert.“26 Was sagen die internationalen seriösen Medien hierzu? Zunächst ein Blick in The Economist, das vielleicht renommierteste und einflussreichste Nachrichtenmagazin der Welt: "But it is primitive nationalism, egged on by the self deluding myth of Serbs as perennial victims, that has become both Mr Milosevic’s rescuer (when communism collapsed with the Soviet Union) and his nemesis. It was a stirringly virulent nationalist speech he made in Kosovo, in 1989, harking back to the Serb Prince Lazar’s suicidally brave battle against the Turks a mere six centuries ago, that saved his leadership when the Serbian old guard looked in danger of ejection. Now he may have become a victim of his own propaganda." [What next for Slobodan Milosevic?, In: The economist, 5.6.1999, U.S. Edition] […] TIME Magazine, ein weltweit viel gelesenes Nachrichtenmagazin, nahm eine ähnliche Perspektive ein: "It was St. Vitus' Day, a date steeped in Serbian history, myth and eerie coincidence: on June 28, 1389, Ottoman invaders defeated the Serbs at the battle of Kosovo; 525 years later, a young Serbian nationalist assassinated Austro Hungarian Archduke Franz Ferdinand, lighting the fuse for World War I. And it was on St. Vitus' Day, 1989, that Milosevic whipped a million Serbs into a nationalist frenzy in the speech that capped his ascent to power."[In: Time International, 9.7.2001, 18ff] Und das gleiche trifft auf die U.S. amerikanische The New York Times zu: "In 1989 the Serbian strongman, Slobodan Milosevic, swooped down in a helicopter onto the field where 600 years earlier the Turks had defeated 5 the Serbs at the Battle of Kosovo. In a fervent speech before a million Serbs, he galvanized the nationalist passions that two years later fueled the Balkan conflict."[The New York Times, 28.7.1996, 10] Die Washington Post dazu: “A military band and a dozen chanting monks from the Serbian Orthodox Church struggled unsuccessfully this morning to lift the dour mood hanging over a small crowd of Serbs marking the 609th anniversary of the Battle of Kosovo here at the most revered site in Serbia's nationalist mythology. (…) Nine years ago today, Milosevic's fiery speech here to a million angry Serbs was a rallying cry for nationalism and boosted his popularity enough to make him the country's uncontested leader.”[The Washington Post, 29.6.1998, 10] Und schließlich das U.S.amerikanische Radioprogramm National Public Radio (NPR) zur Rede von Milosevic, in den Worten von Chuck Sudetic: “ …the people were whipped up into a kind of hysteria. You have to understand that the Serbs in Kosovo suffered a kind of repression, a mild kind of repression, but repression nonetheless from 1974 until the mid to late 1980s at the hands of Albanian mafia an Albanian Communist mafia that was in control of Kosovo. They saw their friends and neighbors depart to find better lives in Belgrade. And the people who were left behind felt themselves to be endangered by Albanians. Milosevic comes along, whips it up into a hysteria of fear. . .He made his speech at the Kosovo battlefield, the site of the famous battle from 1389 in 1989, on June 28 th” [National Public Radio, 31.3.1999]. Auch auf dem Balkan wurde die Amselfeld-Rede viel diskutiert. Am 27. Juni 1989 publizierte die „Politika“ Texte, deren Titel in größeren Lettern gedruckt waren als seinerzeit die Titel der internationalen Blätter, mit denen der Öffentlichkeit der Beginn des Zweiten Weltkriegs mitgeteilt wurde. […] Vorzeile, Hauptzeile und Unterzeile sprechen für sich: „Sechs Jahrhunderte seit der Schlacht auf dem Kosovo”, „Die Zeit des Kosovo” und schließlich […] „Das serbische Volk hat seine Helden immer gefeiert und feiert sie noch und erkennt die Verräter”. 27 In der Ausgabe vom 27 Juni 1989 heißt es weiter „Millionen Menschen haben davon geträumt, daß eine solche Festlichkeit [wie die Feier zum 600. Jahrestag] wahr wird”. Es ist anzumerken, dass die Politika andere Schwerpunkte als die westliche Presse setzt. So stehen für sie z.B. die für den Westen zentralen Sätze Milosevićs nur im Hintergrund: „Sechs Jahrhunderte später befinden wir uns wieder in Kämpfen und vor Kämpfen. Dies sind keine bewaffneten Kämpfe, obwohl diese nicht ausgeschlossen werden können.“28. 6 In der Ausgabe vom 27. Juni 1989 wird deutlich, dass die Amselfeld-Rede zur Massenmobilisierung missbraucht wurde. Dort heißt es „Tausende und Abertausende von Menschen kommen auf den Wegen von den sanft abfallenden Hängen herab auf das Große Feld (...) Das Volk kommt, und nichts kann es mehr aufhalten.“ Des Weiteren zeigt dieses Beispiel, dass aus der professionelle journalistische Ethik eine entflammte national(istische) wurde. Dagegen unterscheidet sich der Stil der „Ilustrovana Politika“ zu einem gewissen Grade von dem der „Politika“: Ihre Berichte über das Kosovo widmen sich hauptsächlich den tragischen Schicksalen einzelner.29 (z.B. Ilustrovana Politka, 31.5.1988). Ein anderes Thema dieser Zeitung ist die kyrillische Schrift als Ausdruck des Serbentums (z.B. Ilustrovana Politika, 27.10.1987). Srdan Petkovic fasst in seiner Untersuchung der „Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung“ die nationalen Diskurse in der serbischen Presse folgendermassen zusammen: „Die Illustriertenpresse in Serbien folgte in der Periode von 1987 bis 1991 „treu“ den Impulsen aus dem ideologisch-politischen Subsystem, die durch die Achte Sitzung und die Veitstags- Botschaft Slobodan Milosevics abgesteckt wurden. Von solchen Impulsen geführt, bildeten die Printmedien die Tatsachen entsprechend den Bedürfnissen des jeweiligen Augenblicks ab. Im Unterschied zu einer analytischen und kritischen Haltung den Ereignissen gegenüber, bei der die Überprüfung der Tatsachen selbstverständlich ist, ist dies bei dieser Art von Journalismus nicht wichtig. Vorrangiges Ziel ist es, Gefühle und eine bestimmte Haltung hervorzurufen. Andererseits lenkt die Presse von Natur aus die Aufmerksamkeit auf extreme Ereignisse aus dem gesellschaftlich-politischen Leben, wodurch sich das Bild der „jugoslawischen Wirklichkeit“ zusätzlich zuspitzte. Der Sensationalismus, der dieser Presse immanent ist, hatte zu dieser Zeit keine kommerzielle Funktion, sondern gerade die politische Funktion der Massenmobilisierung. Dieses Journalismusmodell hat, indem es sich in den Dienst der Politik stellte und seine Autonomie aufgab, zur Bildung und Verbreitung autoritärer Verhältnisse in der Gesellschaft beigetragen, die keine Möglichkeit zur Lösung der Konflikte mit demokratischen Mitteln ließen.“30 Fragen zur Diskussion31: 1. Does Milosevic sound like his purpose is "whipping a million Serbs into a nationalist frenzy" with his remembrance of the events of 1389? 2. Is this a "fervent speech" meant to "galvanize the nationalist passions"? Is it a "rallying cry for nationalism"? Could "people [be] whipped up into a kind of hysteria" with Milosevic's words? 7 3. Die internationale Presse erweckt den Eindruck als würde Milosevic mit Schaum vor dem Mund buchstäblich die Erinnerungen an Prince Lazar and seine Niederlage im Kosovo als Katalysator benutzen um ultra-nationalistische Gefühle zu mobilisieren. 4. Milosevic sounds positively professorial. He sounds like an academic, showing a grandfatherly understanding for the human frailties that lead people to conveniently forget things in order to make legends out of history in a romantic and nationalistic manner. And he is talking about the famous battle at Kosovo Polje, in the very place where that battle was fought! The truth of what happened, he says, is for scientists to establish. Is this a nationalist using a myth of the people to rouse their passions? Does he sound ‘injured’ and ‘insecure’? Anhang: Quellen und weiterführende Lektüre Karten • Serbien 12.-14.Jh. http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/serbia_boundaries.gif • Serbien um 1395.png • Osmanisches Reich http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/ OttomanEmpireIn1683.png/330px-OttomanEmpireIn1683.png • Serbien 15.Jh. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/09/Serbien_15.Jhd.jpg • um 1810 http://de.academic.ru/pictures/dewiki/80/Principality_of_Serbia_in_ 1878_EN.png • Erster Weltkrieg http://weltkrieg2.de/sonstiges/Erster-Weltkrieg/europa1WK.jpg • Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/%C3%96sterreich-Ungarns_Ende.png • nach 1918 http://www.chakotay.de/andric/karte1.jpg • 1941 http://www.kriegsdokumente.com/karten/04-1941-Balkanfeldzug.png • Jugoslawien 1990 http://www.zeithistorische-forschungen.de/_ZF/images/default/calic_karte.jpg • Zerfall Jugoslawiens http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Breakup_of_Yugoslavia.gif • heute http://students.bugs.bham.ac.uk/intervol/Website/Kosovo/Pix/Kosovo.jpg 1350 http://de.academic.ru/pictures/dewiki/99/central_balkans_1373_ Weiterführende Texte: Becker, Uwe (2005): Das Amselfeld – Die Entwicklung des kulturellen Gedächtnisses im Spiegel der Geschichte. In: Meyer, Lidwina (Hrsg.) Wie kann Gestern Morgen besser werde? Jüdisch-christlich-muslimische Geschichte(n). 4. Interreligiöse Sommeruniversität, RehburgLoccum, 165-177 ( http://www.osmanischesreich.com/Geschichte/Artikel/ Amselfeld/ amselfeld.html) Djordjević, Ljubica (2007): Der Mythos vom Amselfeld in der serbischen Politik – Die politische Instrumentalisierung des kollektiven Gedächtnisses. In: Plänke, Julian et al. (Hrsg.): Ge8 genwart der Vergangenheit – Die politische Aktualität historischer Erinnerungen in Mitteleuropa. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 17-23 Janjetović, Zoran (2008): Kosovo – das „heilige Land“ der Serben. In: Chiari, Bernhard/ Keßelring, Agilolf (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte – Kosovo. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 175-179 Schmidt, Oliver Jens (2008): Kosovo – Kurze Geschichte einer zentralbalkanischen Landschaft. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag Sundhausen, Holm: Streiflichter aus der Geschichte Serbiens. Text abrufbar unter http://www.owep.de/2008_4_sundhaussen.php (Zugriff am 27.5.2010) Sundhausen, Holm (2008): Der serbische Kosovo-Mythos. In: Chiari, Bernhard/ Keßelring, Agilolf (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte – Kosovo. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 165173 9 1 Hannah Baumeister, BA Integrierte Europastudien, Universität Bremen, 1. 8. 2010. Djordjević, Ljubica (2007): Der Mythos vom Amselfeld in der serbischen Politik – Die politische Instrumentalisierung des kollektiven Gedächtnisses. In: Plänke, Julian et al. (Hrsg.): Gegenwart der Vergangenheit – Die politische Aktualität historischer Erinnerungen in Mitteleuropa. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 17-23 3 Sundhausen, Holm: Streiflichter aus der Geschichte Serbiens. Text abrufbar unter http://www.owep.de/ 2008_4_sundhaussen.php (Zugriff am 27.5.2010) 4 ebd. 5 Sundhausen, Holm (2008): Der serbische Kosovo-Mythos. In: Chiari, Bernhard/ Keßelring, Agilolf (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte – Kosovo. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 165-173 6 Djordjević 2007 7 Diese Rolle nahm sie auch im sozialistischen Jugoslawien ein, als der Amselfeld-Mythos vom Partisanen-Mythos abgelöst wurde (Sundhausen 2008). 8 Djordjević 2007 9 ebd. 10 Sundhausen 2008 11 http://de.wikipedia.org/wiki/Jugoslawien#Sozialistische_F.C3.B6derative_Republik_Jugoslawien_.281963.E2.80.931 992.29) 12 Diese Rede ist abrufbar unter http://www.friwe.at/jugoslawien/krieg/propag/milosevic.htm (Zugriff am 16.6.2010) 13 Petkovic, Srdan (2003): Der nationale Diskurs unter Einfluß von Kriegspropaganda, Kirche und Folklorismus. Zur Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung. Text abrufbar unter http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv? idn=969853394&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969853394.pdf (Zugriff am 27.5.2010), S. 141-142; Bilder zur Feier des 600. Jahrestages finden sich ebd., S. 140-147 14 ebd., S. 144 15 Für weitere Arbeitsaufträge siehe http://www.klett.de/sixcms/media.php/8/430020_seite510_511.pdf (Zugriff am 24.6.2010) 16 Geschichte erinnern: Mythos, Symbole und Rituale des serbischen Kosovokultes. Text abrufbar unter http://www.klett.de/sixcms/media.php/8/430020_seite510_511.pdf (Zugriff am 24.6.2010) Siehe auch Sundhausen, Holm (2008): Der serbische Kosovo-Mythos. In: Chiari, Bernhard/ Keßelring, Agilolf (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte – Kosovo. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 165-173 Djordjević, Ljubica (2007): Der Mythos vom Amselfeld in der serbischen Politik – Die politische Instrumentalisierung des kollektiven Gedächtnisses. In: Plänke, Julian et al. (Hrsg.): Gegenwart der Vergangenheit – Die politische Aktualität historischer Erinnerungen in Mitteleuropa. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 17-23; Trgovčević, Ljubinka: The Kosovo Myth in the First World War. Text abrufbar unter http://www.rastko.rs/kosovo/istorija/sanu/KOS_MIT.html (Zugriff am 18.6.2010) Für Auszüge aus dem Kosovozyklus siehe Aus den Legenden um die Schlacht von Kosovo 1389. Text abrufbar unter http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Kosovoschlacht_Legenden (Zugriff am 27.5.2010) 17 Mädchen vom Amselfeld. Bild abrufbar unter http://i17.tinypic.com/67x1cpi.jpg (Zugriff am 27.5.2010) Siehe auch Welt (2008): Kosovo – EU-Polizisten schützen serbische Minderheit. Bild der Schlacht auf dem Amselfeld abrufbar unter http://www.welt.de/politik/article1682015/EU_Polizisten_schuetzen_ serbische_Minderheit.html (Zugriff 27.5.2010) 18 Statue of Milos Obilic by Ivan. Text und Bild abrufbar unter Mestrovic http://www.royalfamily.org/artwork/01_08/0108_eng.swf (Zugriff am 27.5.2010) 19 BMI: Gazimestan. Bild abrufbar unter http://www.bmi.gv.at/cms/cs03picturesbmi/AUSLAND_D%20%20BMI_AUSLANDSEINSAETZE/EULEX/L_7625.JPG (Zugriff am 27.5.2010) 20 Dérens, Jean-Arnault: Kriege um Erinnerungen Unmöglich: eine gemeinsame Geschichte des Kosovo. Text abrufbar unter http://www.eurozine.com/articles/2005-07-08-derens-de.html (Zugriff am 27.5.2010) 21 Kosovo Roma Oral Histories Project: Murat-Türbe. Bild abrufbar unter http://balkanproject.org/roma/images/Murat_Turbe_01.jpg (Zugriff am 27.5.2010) 22 Geschichte erinnern: Mythos, Symbole und Rituale des serbischen Kosovokultes. Text abrufbar unter http://www.klett.de/sixcms/media.php/8/430020_seite510_511.pdf (Zugriff am 24.6.2010) 23 Scharping, Rudolf (1999): Wir dürfen nicht wegsehen – Der Kosovo-Krieg und Europa. Berlin: Ullstein 24 Hartmann, Ralph (2001): Die glorreichen Sieger. Die Wende in Belgrad und die wundersame Ehrenrettung deutscher Angriffskrieger. Berlin: Karl Dietz Verlag, 74ff 25 Biedert, Hans (2005): 1389: „Sie werden alle sterben“. In Der Balkan. Deutschland&Europa. Heft 49. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm mbH Siehe auch Serbiens nationaler Kosovo-Mythos - Entstehung und politische Instrumentalisierung, In: Neue Züricher Zeitung, 24.4.1998 2 26 Fehmel, Anna (2003): Die deutsche Presse und der Krieg gegen Jugoslawien – zwischen Informationspflicht und Propaganda. Norderstedt: GRIN Verlag, 11ff. [ 27 Petkovic, Srdan (2003): Der nationale Diskurs unter Einfluß von Kriegspropaganda, Kirche und Folklorismus. Zur Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung. Text abrufbar unter http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv? idn=969853394&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969853394.pdf (Zugriff am 27.5.2010), 215 28 Hartmann, Ralph (2001): Die glorreichen Sieger. Die Wende in Belgrad und die wundersame Ehrenrettung deutscher Angriffskrieger. Berlin: Karl Dietz Verlag, 74ff. 29 Petkovic, Srdan (2003): Der nationale Diskurs unter Einfluß von Kriegspropaganda, Kirche und Folklorismus. Zur Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung. Text abrufbar unter http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv? idn=969853394&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969853394.pdf (Zugriff am 27.5.2010), 218 30 ebd., 222 31 Gil-White, Francisco (2005): How Politicians, the Media, and Scholars Lied about Milosevic's 1989 Kosovo Speech A review of the evidence. In: Historical and Investigative Research, rev. 8 Sep. 2005