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Ausgabe 1 als PDF-Datei
Red_Mantel_0115 23.12.14 08:54 Seite 1
Nummer 1
4. bis 17. Januar 2015
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Frauen der Bibel
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Frauen der Bibel
Die Enthüllung von Go
Titelbild: In der Bibel finden sich Glaubensgeschichten von Frauen, die auch heute noch inspirieren können. Bild: Marlies Schwarzin/Pixelio.de
Editorial
Welche Frauennamen fallen Ihnen ein, die
Sie mit der Bibel in Verbindung bringen?
Eva, Maria und Elisabeth? Wenn Sie
etwas intensiver nachdenken, kommen
Ihnen vielleicht noch Sarah, Rebekka und
Rahel, die Frauen der Erzväter, in den
Sinn, und aus dem Neuen Testament
noch Maria von Magdala?
Wir tun uns schwer, Frauen der Bibel zu
benennen. Denn die Grossen des Glaubens, die «Aushängeschilder» des Alten
und des Neuen Testamentes sind in erster Linie Männer. Das braucht nicht zu verwundern, da die Kulturen, in denen sich
der jüdische und christliche Glaube entwickelt haben und in denen ihre Zeugnisse aufgeschrieben wurden, patriarchalisch geprägt waren. Die Männer hatten
das Sagen, politisch, gesellschaftlich und
religiös. Das mag auch der Grund dafür
sein, dass viele der Frauen, von denen –
vor allem im NT – die Rede ist, nicht namentlich genannt werden, so zum Beispiel die Frau am Jakobsbrunnen, die
Ehebrecherin, die Syrophönizierin, die
Frau mit der verdorrten Hand, die Sünderin im Haus des Pharisäers Simon...
Ausserdem tauchen viele Frauen nur am
Rande auf: Das was sie tun und bewirken, wird in knappen, dürren Sätzen mitgeteilt. Alles Andere kann man nur ahnen,
muss die Fantasie ergänzen. Schliesslich
bekommen wir in den Sonntagslesungen
kaum biblische Erzählungen zu Gehör, in
denen Frauen eine wichtige Rolle spielen
(wie z. B. die von Esther, Ruth, Judith,
Abigail oder Rahab). Wen wundert es da,
dass selbst treue Gottesdienstbesucherinnen und -besucher wenig über biblische
Frauen wissen.
Dabei lohnt es sich durchaus, diese unbekannteren Schätze der Bibel zu heben
und näher zu betrachten. Es sind Erzählungen voller Leben, auf der Suche nach
Antworten auf die grossen Fragen und
nach einem Glauben, der trägt. Sie haben
ihren Reiz nicht verloren und können auch
in unserer Zeit Anstoss und Wegweisung
sein. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen dieses Jahr 24 Frauen aus der Bibel
und ihre Geschichte vorstellen – bekanntere und auch weniger bekannte, nah am
biblischen Zeugnis oder angereichert mit
Fragen und etwas Fantasie – und hoffen,
dass Sie Ihnen zur Inspiration auf Ihrem
eigenen Glaubensweg werden.
2
forumKirche | 1-2015
Einführung in die neue Serie «Frauen der Bibel»
Natürlich haben Frauen heute die gleichen
Chancen wie Männer. Selbstverständlich
ist die Berufswahl nicht vom Geschlecht
abhängig. Allen voran hat der Apostel
Paulus Bahnbrechendes in seiner Zeit für
die christlichen Gemeinden geschrieben.
In seinem Brief an die Galater setzte er
visionäre Zeichen, die heute die Kirche zu
einem Vorbild für Chancengleichheit
machen. Paulus schreibt, dass durch die
Taufe alle gleich sind und zum Leib Christi
gehören, dass «männlich» und «weiblich»
und jede Art von herrschender Unterdrückung nicht mehr existieren.
liest, findet für die Aufgabe der Frau in Gesellschaft und Kirche eigentlich nur zwei Rollen: Mutter oder Heilige und dazu Maria als
aussergewöhnliche Vorbildfrau, die tatsächlich beides unter einen Hut brachte. Auch
der jüngste Vergleich des Papstes, dass Europa einer «leblosen unfruchtbaren Grossmutter» ähnelt, zeigt, dass Frauenbilder immer noch mit der Gebärmutter und irgendwie
Schwachem konnotiert werden. Abgesehen
davon, dass der Vergleich hinkt: Ausgerechnet eine Grossmutter, die zwei Generationen
in und auf ihrem Schoss grossgezogen hat,
wird hier als unfruchtbar bezeichnet.
Falls Sie sich nun aufregen, geschätzte
Leserin, beruhigen Sie sich bitte wieder.
Natürlich sind wir weit weg von diesem
Ideal! Es tut einfach gut, so etwas zu
schreiben. Wahr ist aber, dass dieser Brief
des Apostels unseren Gleichstellungsbemühungen weit voraus ist. Die Einteilung
in der Gesellschaft in Männer und Frauen
ist eine schwer wegzudenkende Norm, die
in vielen Bereichen die Menschen in
Korsetts zwingt – Frauen und Männer.
24 Frauenrollen
Der erwähnte Brief an die Galater ist nur
ein Beispiel dafür, dass die Bibel mit bestehenden Systemen gerne abrechnet und
den benachteiligten Frauen und Männern (!)
Raum verschafft. In der Serie «Frauen der
Bibel», die jeweils auf Seite 9 erscheint,
zeigen verschiedene Autoren und Autorinnen auf, wie Frauen mitwirken am Heilsplan
Gottes und welcher Stellenwert ihnen in
der Bibel zugesprochen wird. Es sind konkrete Geschichten, keine Geschichtsschreibung, sondern bewusst platzierte, kunstvoll
komponierte Gestalten, die sich durch die
Jahrhunderte in der Bibel erhalten haben.
Frauen nehmen in der Bibel Vorbildfunktionen wahr, nicht nur für Frauen. Im Gegenteil: Sie gehen beispielhaft ihrem Volk voraus, gebären die Helden der Bibel, deuten
Gottes Handeln, sind Trägerinnen der Offenbarung und Hüterinnen des Lebens.
Die unfruchtbare Grossmutter
Die in der katholischen Kirche veröffentlichten Dokumente zum Thema «Frau» tragen
ihren Teil daran, dass Frauen bis heute
benachteiligt werden, auf ihre Biologie als
potentielle Mutter reduziert oder für böse
Versuchungen in der Welt verantwortlich gemacht werden. Wer das viel gelobte apostolische Schreiben Evangelii Gaudium von 2013
Inhalt
Vatikan
6
Die pastorale Wende fortsetzen
Weitere Umfrage vor zweiter Familiensynode
Frauen der Bibel
Rahab macht Platz für die Zukunft
9
Kirche Schweiz
Religion auf unterschiedlichen Kanälen
Katholisches Medienzentrum startet
12
Kurse · Tagungen
14
Missionen · Radio & TV
15
Kalenderblatt · Zum Schluss
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Die vergessenen Frauen
Die biblische Welt selbst ist nicht frei von
patriarchalen Strukturen. Ihre Sprache versteckt häufig die Anwesenheit von Frauen:
«Banim», das hebräische Wort für Söhne
und «Adelphoi», das griechische Wort für
Brüder wird selbstverständlich verwendet,
wenn in der entsprechenden Gruppe auch
Frauen sind. Diese Begriffe werden selten
mit «Kinder» oder «Geschwister» übersetzt.
Es ist falsch, anzunehmen, dass dabei nur
Männer gemeint sind. Trotzdem sitzen die
Bilder tief, dass Jesus nur von Jüngern umgeben war und dass alle Apostel Männer
waren. Als Beispiel seien die EmmausJünger hier genannt. Auf dem Weg nach
Emmaus begegnet der Auferstandene zwei
von seinen Jüngern, die ihn erst erkennen,
als er mit ihnen das Brot teilt. Namentlich
wird nur einer genannt: Kleopas. Es wäre
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Gottes Wort
Bild: © Merly Knörle, SRF
News
sogar wahrscheinlich, dass sein Weggefährte eine Frau ist, die nachher zwar spricht,
aber namenlos bleibt wie viele. Trotzdem
werden die sogenannten Emmaus-Jünger immer als zwei Männer dargestellt. Das Evangelium überlässt es also den Lesenden,
sich ein Bild von diesem Paar zu machen.
Der Schatz der Bibel
Die Bibel wäre nicht Wort Gottes, wenn sie
Handbuch für ein frauenfeindliches System
wäre. Jede Übersetzung trägt zwar die Handschrift ihrer Zeit und doch dürfen sich die
Lesenden der Bibel überraschen lassen, wie
viel Eigensinn die Texte behalten. Frauen
sind Identifikationsfiguren geblieben – auch
für Männer. Und es bleibt spannend, wie uns
ihr Handeln inspirieren kann. Die Frauen der
Bibel haben interessante Ecken und Kanten.
Sie stehen für das Handeln Gottes, wie «die
weise Frau», und haben Anteil an der Prophetie und Auslegung der Schrift, wie Mirjam.
Sie töten, lügen und intrigieren wie die
Männer und gebären die Zukunft. Sie werden zu Grossmüttern für Gottes Zusage an
das Leben, so wie Rahab, die in der Ahnenreihe Jesu zu finden ist (vgl. Seite 9). Es verwundert nicht, dass das fast niemand
weiss. Es ist gehütet wie ein geheimer
Schatz und steht in jedem Haushalt der
Schweiz in der Bibel.
Katja Wißmiller
■ Asylsuchende ziehen ins Gästehaus ein
Ende Oktober hatte sich das Kloster
Baldegg bereit erklärt, 15 bis 25 Flüchtlinge aufzunehmen. Am 15. Januar ziehen die
ersten Asylsuchenden ins Gästehaus des
Klosters in der Gemeinde Hochdorf/LU ein.
Betreut werden die Asylsuchenden vom
katholischen Hilfswerk Caritas Luzern im
Auftrag des Kantons Luzern. Der Kanton
hat mit dem Kloster einen Mietvertrag für
die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen.
■ AGCK mit neuer Leitung
Der Christkatholik Harald Rein wird per
1. Januar 2015 neuer Präsident der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
der Schweiz (AGCK-CH). Der 57-Jährige ist
seit 2009 Bischof der Christkatholischen
Kirche der Schweiz. Rein übernimmt sein
neues Amt von der reformierten Pfarrerin
Rita Famos. Er war im Jahr 2014 bereits
Vizepräsident. Denis Theurillat, Weihbischof des Bistums Basel, wird neuer Vizepräsident.
Katja Wißmiller ist theologische Fachmit arbeiterin der Bibelpastoralen Arbeitsstelle
des Schweizer Katholischen Bibelwerks und
ist Sprecherin vom Wort zum Sonntag (SRF 1).
Sie betreut die neue Serie redaktionell und
schreibt eigene Beiträge dazu.
Bild: Wikimedia Commons
«Die Zwölf»
Es macht keinen Sinn, «die zwölf Apostel»
auswendig zu lernen, ohne dass das Wissen
vermittelt wird, dass diese Zahl symbolisch
an die zwölf Stämme Israels und damit an
eine grössere Gemeinschaft erinnert. In der
Bibel wird der Kreis der Zwölf sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Auch wird «die
Zwölf» manchmal für eine ganze Gruppe von
Leuten verwendet und meint die, die Jesus
und der entstehenden neuen Bewegung
nahe stehen. Ähnlich wird heute von der
«Schweizer Elf» gesprochen. Gemeint sind
jeweils die, die aktuell auf dem Fussball-Feld
sind. Aber sie sind austauschbar. Auch die
Evangelisten setzen die Namen bewusst in
ihre Erzählungen. In den sogenannten Grusslisten (z. B. Röm 16,1-16) tauchen Namen
auf wie Phöbe, Priska, Maria und Junia.
Diese stehen den Männern in Leitungs- und
Sendungsauftrag in nichts nach. Andronikus
und Junia werden als «ausgezeichnet unter
den Aposteln» genannt.
Quelle: Kipa
Frauen der Bibel
■ Kritik an Pegida-Bewegung
Die Kritik von Christen, Muslimen und Juden an der Pegida-Bewegung («Patriotische
Europäer gegen die Islamisierung des
Abendlandes») in Deutschland hält an.
Zugleich mahnen Vertreter der grossen
Religionen aber auch, die Sorgen vieler
Menschen sehr ernst zu nehmen. Nach
zum Teil heftigen Protesten verteidigte der
Bamberger katholische Erzbischof Ludwig
Schick seinen Appell gegen Pegida.
■ Franziskaner in Finanznot
Der Franziskanerorden ist durch dubiose
Geschäfte in «erhebliche finanzielle
Schwierigkeiten» geraten. Das teilte dessen Generalminister, der US-Amerikaner
Michael Perry, in einem Brief an alle Ordensangehörigen mit. Wie die italienische
Zeitung «Corriere della Sera» berichtete,
soll im Zusammenhang mit dem Kauf und
der Renovierung eines Hotels durch den
Orden in Rom ein Betrag in Millionenhöhe
verschwunden sein.
Viele Frauen der Bibel inspirierten Künstler,
so z. B. die Prophetin Mirjam, die nach der
Befreiung von den Ägyptern tanzt
(Tomi-Psalter um 1360).
■ Uno benötigt Geld für Syrien-Hilfe
Die Vereinten Nationen erbitten umgerechnet 6,76 Milliarden Euro (8,12 Milliarden
Franken) für die vom Syrien-Krieg betroffene Bevölkerung. Diese Summe sei nötig,
um zwölf Millionen Menschen in Syrien
selbst und sechs Millionen weitere in der
Region zu unterstützen, erklärten das
Flüchtlingshilfswerk UNHCR und zwei
weitere UN-Organisationen aus Anlass
einer Geberkonferenz in Berlin.
forumKirche | 1-2015
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Ausblick
Was sich 2015 jährt
Gedenktage und Jubiläen
VOR 70 JAHREN
27.01. • Befreiung des Vernichtungslagers
Auschwitz
08.05. • Ende des Zweiten Weltkriegs in
Europa (Victory Day)
26.06. • Unterzeichnung der Charta der
Vereinten Nationen in San Francisco
02.08. • Die Alliierten unterzeichnen das
Potsdamer Abkommen.
1990 • Die Bildqualität des Weltraumteleskops
«Hubble» entsprach nicht den Erwartungen.
VOR 25 JAHREN
24.04. • Das Weltraumteleskop «Hubble»
startet an Bord der Raumfähre «Discovery»
ins All.
19.06. • Südafrika beschliesst die Aufhebung des Apartheid-Gesetzes.
15.10. • Michail Gorbatschow wird der
Friedensnobelpreis zugesprochen.
01.12. • Durchbruch beim Eurotunnel
unter dem Ärmelkanal.
09.12. • Lech Walesa wird zum Präsidenten von Polen gewählt.
† 14.12. • Friedrich Dürrenmatt, Schweizer
Schriftsteller, Dramatiker, Maler
VOR 30 JAHREN
04.01. • Leihmutter bringt Kind zur Welt.
Erster Fall kommerzieller Leihmutterschaft
in Grossbritannien.
10.07. • Französischer Geheimdienst versenkt im Hafen von Auckland das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, das gegen Atomwaffentests im Pazifik demonstrieren sollte.
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forumKirche | 1-2015
1940 • In der Höhle von Lascaux werden
prähistorische Höhlenzeichnungen entdeckt.
VOR 75 JAHREN
15.05. • Die ersten Nylon-Strümpfe
kommen in den USA auf den Markt.
12.09. • Die Höhle von Lascaux
(Frankreich) wird entdeckt.
† 29.06. • Paul Klee, deutscher Maler,
Zeichner, Lyriker, Schriftsteller
VOR 100 JAHREN
24.04. • Beginn des Völkermords an den
Armeniern
* 12.05. • Frére Roger, Gründer der
ökumenischen Bruderschaft von Taizé
(† 16.08.2005)
* 12.12. • Frank Sinatra, US-amerikanischer Schauspieler († 14.05.1998)
VOR 125 JAHREN
06.08. • Erste Hinrichtung auf dem
elektrischem Stuhl in Auburn/New York
† 29.07. • Vincent van Gogh,
niederländischer Maler und Grafiker
VOR 150 JAHREN
04.04. • Max und Moritz von Wilhelm
Busch erscheint.
09.04. • Der US-amerikanische
Sezessionskrieg endet.
14.07. • Das Matterhorn wird erstmals
erfolgreich bestiegen.
* 08.12. • Jean Sibelius, finnischer
Komponist († 20.09.1957)
18.12. • Aufhebung der Sklaverei in den
Vereinigten Staaten
VOR 200 JAHREN
16.03. • Das Vereinigte Königreich der
Niederlande wird gegründet.
05.04. • Der Vulkan «Tambora» (Indonesien) bricht aus und verursacht weltweite
Klimaschäden.
08.06. • Die Wiener Kongressakte wird
unterzeichnet.
18.06. • Die Schlacht bei Waterloo:
Napoleons endgültige Niederlage
07.08. • Der Bundesvertrag der Schweizer
Kantone tritt in Kraft.
* 16.08. • Johannes Bosco, italienischer
Ordensgründers und Pädagoge
* 08.12. • Adolph von Menzel, deutscher
Maler
VOR 300 JAHREN
† 01.09. • Ludwig XIV., König von Frankreich und Navarra («Sonnenkönig»)
1515 • Teresa von Ávila
wird in Kastilien
geboren (Gemälde von
Peter Paul Rubens).
VOR 500 JAHREN
* 25.03. • Teresa von Ávila, Karmelitin
und Mystikerin
Bild: David Monniaux/Wikimedia Commons
Bild: NASA/Wikimedia Commons
VOR 20 JAHREN
17.01. • Schweres Erdbeben in den japanischen Regionen Kobe und Osaka.
12.07. • Im Bosnienkrieg verüben serbische Milizen in der UN-Schutzzone in Srebrenica ein Massaker an der männlichen
bosnischen Bevölkerung.
† 04.11. • Yitzhak Rabin, israelischer
Ministerpräsident, wird in Tel Aviv ermordet.
VOR 50 JAHREN
† 21.02. • Malcolm X, US-amerikanischer
Bürgerrechtler, wird während einer Rede vor
Anhängern in New York City erschossen.
30.04. • Life-Magazin veröffentlicht erste
Fotos eines menschlichen Fötus.
† 13.06 • Martin Buber, österreichischisraelischer, jüdischer Religionsphilosoph
16.07. • Der Mont-Blanc-Tunnel wird feierlich eröffnet.
† 27.08. • Le Corbusier, schweizerischfranzösischer Architekt
† 04.09. • Albert Schweizer, deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Philosoph
04.10. • Paul VI. spricht als erster Papst
vor der UN-Vollversammlung in New York.
08.12. • Zweites Vatikanisches Konzil wird
beendet.
22.12. • Filmpremiere von «Doktor Schiwago»
Bild: Prof saxx/Wikimedia Commons
VOR 10 JAHREN
03.03. • Steve Fossett gelingt erster
Nonstop-Alleinflug um die Erde.
19.04. • Kardinal Joseph Ratzinger wird
zum Papst (Benedikt XVI.) gewählt.
23.04. • Auf Youtube wird das erste Video
veröffentlicht.
27.04. • Der Airbus A 380, das grösste
Passagierflugzeug der Welt, absolviert
seinen Jungfernflug.
28.07. • Die Untergrundorganisation IRA
erklärt Ende des bewaffneten Kampfes.
VOR 600 JAHREN
† 06.07. • Jan Hus, tschechischer Prediger
und Reformator, wird in Konstanz hingerichtet.
Zusammenstellung: Detlef Kissner
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Weltfriedenstag 1. Januar
«Nicht mehr Sklaven …»
Klare Position gegen moderne Sklaverei
2015 jährt sich in den Vereinigten Staaten
die Abschaffung der Sklaverei zum 150igsten Mal. Eigentlich sollte man meinen, dass
diese Zeit reiche, um wenigsten grobe Formen von Ungleichbehandlung unter Menschen zu beseitigen. Das Gegenteil ist der
Fall: Nach Schätzungen der UNO aus dem
Jahr 2012 werden mit Menschenhandel
weltweit Gewinne von 32 Milliarden Dollar
pro Jahr erzielt. 2,4 Millionen Menschen
seien Opfer dieses Verbrechens.
Gegen diese anhaltende Erniedrigung und
Ausbeutung von Menschen wendet sich
Papst Franziskus in seiner Neujahrsbotschaft. Er hat dabei Menschen im Blick, die
für einen Hungerlohn und zu lebensgefährlichen Bedingungen arbeiten müssen,
Flüchtlinge, die in die Illegalität gedrängt
und in dieser Situation physisch und sexuell missbraucht werden, Frauen, die zur
Prostitution und Zwangsheirat gezwungen
werden, oder Minderjährige, «die als Handelsware verschachert werden für die Explantation von Organen, um als Soldaten
rekrutiert zu werden, um zu betteln, um illegale Aktivitäten wie die Herstellung oder
den Verkauf von Drogen auszuüben».
Gegen Gleichgültigkeit
Die Wurzel für das Übel der Sklaverei sieht
Papst Franziskus darin, dass der Einzelne
nicht mehr als Individuum, als Abbild Gottes, sondern als Objekt wahrgenommen
wird. Der Mensch werde «seiner Freiheit beraubt, kommerzialisiert und zum Eigentum
eines anderen herabgemindert».
Armut, Unterentwicklung, der Ausschluss
von Bildung und fehlende Arbeitsplätze
sind für den Papst konkrete Bedingungen,
die die moderne Sklaverei begünstigen.
Ebenso tragen seiner Ansicht nach Korruption, bewaffnete Konflikte, Kriminalität und
Terrorismus dazu bei, dass Menschen in
Unfreiheit ihr Dasein fristen müssen.
Papst Franziskus kritisiert die allgemeine
Gleichgültigkeit gegenüber dieser Not und
mahnt weltweite gemeinsame Aktionen
gegen den Menschenhandel an. Staaten,
überstaatliche Organisationen, Firmen und
Zivilgesellschaft müssten zusammen wirken, um Sklaverei endgültig ausrotten zu
können. Es gehe um ein weltweites Phänomen, das nur weltweit bekämpft werden
könne.
Bewusstes Kaufverhalten
Die Worte des Papstes machen betroffen.
Doch was kann man als Normalbürger, der
keinen grösseren politischen oder wirtschaftlichen Einfluss besitzt, gegen diese
Missstände unternehmen? Franziskus verweist mit den Worten seines Vorgängers
auf die soziale Macht des Verbrauchers
hin: «Jeder Mensch müsste sich bewusst
sein, dass das Kaufen nicht nur ein wirtschaftlicher Akt, sondern immer auch eine
moralische Handlung ist.»
Jede und jeder von uns kann durch sein
Kaufverhalten im Rahmen seiner Möglichkeiten globale Prozesse beeinflussen. Wer
fair gehandelte Lebensmittel, Kleidung,
Elektrogeräte usw. erwirbt, stärkt damit sozial eingestellte Unternehmen und fördert
Werte, die in seinem Umfeld wahrgenommen werden und auf es Einfluss nehmen.
te einzukaufen, die diese ethischen Standards erfüllen.
Stimme erheben
Schliesslich liegt es auch in der Macht des
Einzelnen, das Thema «moderne Sklaverei»
in seiner Familie, im Freundeskreis oder am
Arbeitsplatz einzubringen, seine Betroffenheit darüber zu äussern, eine Diskussion
anzuregen, andere zum Nachdenken zu
bringen.
Etwas Mut braucht es, an Unterschriftenaktionen teilzunehmen, Leserbriefe zu
schreiben oder in der Öffentlichkeit Stellung für die Betroffenen zu beziehen und
Ungerechtigkeiten klar zu benennen.
So kann jede und jeder seinen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die «Globalisierung der Gleichgültigkeit», die Papst
Franziskus beklagt, durchbrochen wird und
die Welt mehr zu einem Ort wird, an dem
Menschen in Freiheit und Würde miteinander leben können.
Detlef Kissner
Informationen einholen
Voraussetzung für ein bewussteres
Kaufverhalten ist zum einen, dass man
gut über einzelne Unternehmen und deren Produkte informiert ist. Wer nicht
die Zeit hat, detaillierte Ausführungen
dazu zu lesen, kann sich zumindest
vor dem Kauf eines bestimmten Artikels
kundig machen, ob dieser auf ethisch
(und ökologisch) vertretbare Weise produziert wurde. Tageszeitungen, Verbraucherverbände, aber auch Hilfswerke wie
Fastenopfer bieten dazu wertvolle Orientierungshilfen, die
dank des Internets
auch einfach aufzufinden sind.
Zum anderen
braucht es aber
auch die Bereitschaft, freiwillig
mehr Geld für ein
Produkt auszugeben. Diese Bereitschaft kann wachsen, wenn man
sich dafür entscheidet, weniger
Kongolesische Bergarbeiter müssen zum Teil unter lebensund dafür höhergefährlichen Bedingungen ihren Lebensunterhalt verdienen.
wertigere ProdukforumKirche | 1-2015
Bild: Meinrad Schade/Fastenopfer
In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag
am 1. Januar verurteilt Papst Franziskus
unterschiedliche Formen moderner Sklaverei und beklagt eine allgemeine Gleichgültigkeit, die solche Unmenschlichkeit
erst ermöglicht. Doch wie lässt sich als
Einzelner dagegen vorgehen?
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Vatikan
Die pastorale Wende fortsetzen
Weitere Umfrage vor zweiter Familiensynode
Die Situation von Familien ist heute
vielschichtig. Eine weitere Umfrage
soll der Familiensynode im Herbst
Klarheit darüber verschaffen.
Der Vatikan setzt damit demonstrativ auf
Kontinuität in seinem von dieser Synode
eingeschlagenen Weg der Pastoral für Ehe
und Familie. Damit ist auch die Unsicherheit in manchen Ortskirchen beendet, wie
und ob der eingeschlagene Weg weiterverfolgt werde. Die Synode vom vergangenen
Oktober verlief auch dank neuer Regularien
so lebhaft und mitunter kontrovers wie keine ihrer Vorgängertreffen.
Das nächste Bischofstreffen soll auf diesen Beratungen aufbauen, man dürfe nicht
erneut bei Null anfangen, heisst es ausdrücklich in den «Lineamenta». Die ausserordentliche Synode vom Herbst 2014 müsse Ausgangpunkt für die künftigen Arbeiten
sein. Die von ihr begonnene «pastorale
Wende» müsse fortgesetzt werden. Eine
Wende, die «im Zweiten Vatikanischen Konzil und dem Lehramt von Papst Franziskus»
wurzelt.
An Bischofskonferenzen gerichtet
Aber vor dieser römischen Synode haben
nochmals die Bischofskonferenzen in aller
Welt das Wort. An sie ist der Fragebogen
gerichtet, der nochmals zur Reflexion und
zur Vertiefung einlädt. Dabei stellt das Synodensekretariat es den Ortskirchen frei,
wie sie bei dieser Erhebung vorgehen und
welche Bereiche oder Gruppen ihrer Diözesen sie befragen.
Ein Hinweis, der die Unsicherheiten vor der
letzten Synode beseitigt, als einzelnen Bischofskonferenzen den Fragebogen online
stellten und damit auch die Kirchenbasis
einbezogen – was mancherorts zunächst
Irritationen auslöste.
Die Antworten auf die jetzige neue Umfrage
müssen bis zum 15. April dem Vatikan zugeleitet werden. Das Synodensekretariat
erstellt daraus dann das endgültige «Ar6
forumKirche | 1-2015
Bild: Ingrid Eulenfan/flickr.com
Der Vatikan hat die Weichen für die Fortsetzung seines synodalen Prozesses über
Familie und Ehe gestellt. Am 9. Dezember
veröffentlichte er das Vorbereitungsdokument für die nächste ordentliche Bischofssynode, die vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan zum Thema «Berufung und Mission
der Familie in der Kirche und der heutigen
Welt» zusammentritt. Diese «Lineamenta»
bestehen aus dem 62 Punkte umfassenden Abschlusstext der ersten Familiensynode, die im vergangenen Oktober im
Vatikan getagt hatte, der jetzt um einen
Katalog von 46 Fragen ergänzt wird.
beitspapier», das noch vor der Sommerpause herauskommen soll. Dieser Text bildet
dann die inhaltliche Grundlage für die dreiwöchigen Synodenberatungen.
Bisheriger Diskussionsstand
Der Fragenkatalog legt den Diskussionsstand der letzten Bischofssynode zugrunde. Der offizielle Halbzeitbericht nach einwöchigen Beratungen der Synode mit einer
überraschenden Öffnung in Sachen Familie, Ehe, Sexualität und Lebensgemeinschaften hatte heftigen Widerspruch von
Synodalen ausgelöst, die auf Festhalten
an der kirchlichen Lehre drängten.
Der Text wurde neu gefasst, die Aussagen
zur Unauflöslichkeit und zur Sakramentalität der Ehe deutlicher formuliert. Die
Aussagen etwa zu einem möglichen Kommunion-Empfang für wiederverheiratete
Geschiedene oder zur Haltung gegenüber
Homosexuellen erhielten in einer Schlussabstimmung nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Synodalen.
Verständlichere Vermittlung
Der neue Fragenkatalog drängt auf eine weitere Präzisierung und auf eine sprachlich
verständlichere Vermittlung der katholischen Lehre zu Familie und Ehe. Aber er
lenkt auch den Blick auf schwierige Lebenssituationen, auf Trennung, Scheidung, Ehen
ohne Trauschein, auf die Lage von Alleinerziehenden. Zudem verweist er ausdrücklich
auf die Praxis einiger orthodoxer Kirchen,
die unter bestimmten Voraussetzungen
auch die Segnung einer zweiten Ehe kennen. Diese Frage müsse weiter untersucht
werden, heisst es in den «Lineamenta».
Beim Thema «Homosexualität» werden anders als in früheren Texten nicht mehr ausdrücklich gleichgeschlechtliche Partnerschaften thematisiert. Vielmehr geht es
um die Pastoral für Familien, zu denen
Personen mit homosexuellen Neigungen
gehören. Weiter müssten Verfahren von
Eheannullierungen besser bekanntgemacht
und vereinfacht werden.
Nachdem die Bischofssynode 2014 nur
vorbereitenden Charakter hatte, soll der
Kirchengipfel im kommenden Herbst mehr
Klarheit zur Familienpastoral schaffen. Die
«Lineamenta» sind ein bedeutsamer Schritt
in diese Richtung.
Johannes Schidelko/Kipa
Red_Mantel_0115 23.12.14 08:54 Seite 7
Aus dem Bistum
«Die Kirche hängt von jedem ab»
Weihbischof Martin Gächter tritt seinen Ruhestand an
Weihbischof Martin Gächter, Sie waren 27
Jahre als Weihbischof beim Bistum Basel.
Was hat Sie in dieser Zeit am meisten
geprägt?
Als Bischof habe ich eine weitere Sicht auf
unseren christlichen Glauben und die Kirche bekommen. Ich habe erfahren, wie der
christliche Glaube und die Kirche in anderen Kontinenten (z. B. in Südamerika, Afrika, Asien) mehr blüht als bei uns.
Welche Erlebnisse waren sehr schön,
welche sehr schwierig?
Ich habe sehr viele schöne Erlebnisse gehabt bei Begegnungen mit interessanten
Leuten oder in schönen Gottesdiensten in
verschiedenen Pfarreien und Ländern.
Höhepunkte waren die internationalen Begegnungen an den Weltjugendtagen in Denver (1993), Manila (1995), Paris (1997),
Rom (2000), Toronto (2002), Bonn (2005),
Sydney (2008), Madrid (2011), Rio de
Janeiro (2013), zu denen die Päpste die
Jugendlichen und die Bischöfe der ganzen
Welt eingeladen hatten.
Schwierig sind die Spannungen zwischen
den Progressiven und Konservativen in unserer Kirche und eine Kritik am Papst und
an Rom von Leuten, die manchmal wenig
Ahnung haben.
Wie hat sich die Kirche in dieser langen
Zeit verändert?
Die Kirche verändert sich ständig und in
vieler Hinsicht, an jedem Ort anders. Bei
uns stelle ich fest, dass sich manche von
der Kirche distanzieren, sogar austreten –
doch an Religion und Kirche weiterhin interessiert bleiben. Diese Situation lädt jeden
Christen ein, nachzudenken, was er tun soll
und wie er seine Freude an Gott und seinem Evangelium leben und weitergeben
kann.
Wie sehen Sie die Zukunft der Kirche?
Die Zukunft der Kirche hängt von jedem von
uns ab, nicht nur vom Papst, Bischof oder
Pfarrer. Was werden wir gemeinsam tun
und leben?
Sie haben nun so viel Erfahrung als Weihbischof sammeln können. Gibt es Ratschläge oder Tipps für die noch amtierenden
Bischöfe, die Sie geben können?
Mein wichtigster Ratschlag ist, die Freude
an Gott und am Evangelium Jesus Christi in
unserer Zeit heiter und glaubwürdig zu
leben und weiterzugeben.
Viele Menschen entfernen sich von der
Kirche. Was sind aus Ihrer Sicht Gründe, warum man Mitglied der Kirche bleiben sollte?
Nirgends und in keiner Religion kommt Gott
uns Menschen so nahe wie in seinem Sohn
Jesus Christus, in dem Gott an allen unseren menschlichen Freuden und Leiden teilnimmt. Jesus können wir aber nur dank der
Überlieferung und dem Wirken der Kirche
kennen. Weil Jesus wie ein guter Freund unser ganzes Leben mit-lebt, kann er uns am
besten den Sinn unseres Lebens zeigen
und uns in unseren Nöten erlösen. Jesus
können wir aber nur dank der Kirche kennen
und erfahren. Wer die Kirche meidet, verpasst unseren Erlöser Jesus Christus und
all die Freude und Hoffnung, die er uns gibt.
Zur Person
Weihbischof Martin Gächter war 27 Jahre
lang in dieser Funktion tätig und hat vier Diözesanbischöfe und vier Generalvikare miterlebt. Martin Gächter studierte Philosophie und Theologie in Freiburg (Schweiz),
München, Luzern und Paris, wo er 1966
seine Studien am Institut Catholique mit
dem Lizentiat in Theologie abschloss. Am
17. Dezember 1966 wurde er in Solothurn
zum Diakon geweiht. Die Priesterweihe
empfing er nach Beendigung des Pastoraljahres in Solothurn am 28. Juni 1967 in
Delsberg. Von 1967 bis 1972 war er Vikar
in St. Marien in Bern und anschliessend in
St. Josef in Basel. Von 1977 bis 1987 war
er Pfarrer der Heiliggeist-Pfarrei in Basel.
Am 3. Februar 1987 ernannte ihn Papst
Johannes Paul II. auf Vorschlag von Bischof Otto Wüst zum Weihbischof des
Bistums Basel. Mgr Gächter ist Titularbischof von Betagbara in Numidien und residierender Domherr des Standes Solothurn.
Sein bischöflicher Wahlspruch «Servare
unitatem spiritu» (Bemüht euch, die Einheit
des Geistes zu wahren) ist dem Epheserbrief entnommen (Eph 4,3). Weihbischof
Martin Gächter war im Bistum Basel verantwortlich für die Orden und Gemeinschaften (1987–2014), Jugend (1987–
2000), seither Anderssprachige Seelsorge
(Migrantenpastoral) und Befreiungsdienst.
Interview: Adrienne Suvada
Bild: © Bistum Basel
Am 11. November 2014 wurde Weihbischof Martin Gächter 75 Jahre alt. Er hat
bei Papst Franziskus und bei Bischof Felix
um seine Demission gebeten. Am Sonntag, 21. Dezember, fand in der Kathedrale
in Solothurn ein Abschiedsgottesdienst
statt, bei dem ihm für seine Verdienste
gebührend gedankt wurde. Die Kommunikationsbeauftragte des Bistums, Adrienne
Suvada, fragte ihn zum Schluss seiner
Amtszeit nach seinen Erfahrungen und
Einschätzungen.
Weihbischof Gächter bei seinem Abschiedsgottesdienst. Er wird künftig als Heimseelsorger bei den
Ingenbohler-Schwestern im Elisabethenheim Bleichenberg tätig sein.
forumKirche | 1-2015
7
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Kirche Schweiz
Diese Pfarreien brauchen Hilfe
Bild: Inländische Mission
Epiphanie-Kollekte 2015
Die Wände der Klosterkirche in Mels sind schwarz und voller Risse;
sie muss dringend renoviert werden.
Risse in den Wänden, Feuchtigkeit, bröckelnde Stuckaturen und
Schädlinge im Gebälk lassen manche Kirchen oder Kapellen in desolatem Zustand erscheinen. Besonders betroffen sind die Pfarreien
von Le Prese (GR), Le Landeron (NE) und das Kloster Mels (SG).
Den Pfarreien fehlt das Geld, um wichtige Renovationsarbeiten anzugehen. Die Inländische Mission ruft deshalb zu Epiphanie 2015
(3./4. oder 6. Januar) für diese drei Schweizer Kirchenrenovationsprojekte zu Solidarität auf und bittet an der traditionellen EpiphanieSammlung um Spenden für diese bedürftigen Pfarreien. Seit über
150 Jahren setzt sich die Inländische Mission zusammen mit den
Schweizer Bischöfen für den Kirchenerhalt in allen Landesteilen der
Schweiz ein, um Kirchen und Kapellen als Orte der lebendigen Seelsorge zu bewahren.
Kloster Mels: Gemeinsam schaffen wir es!
Immer mehr Klostergemeinschaften in der Schweiz haben keinen
Nachwuchs und müssen ihre Häuser und Kirchen aufgeben. Auch
die Kapuziner sind von dieser Entwicklung betroffen. Dennoch haben sie sich nach eingehenden Analysen entschieden, die Klosterkirche von Mels (SG) zu renovieren. Die letzten baulichen Eingriffe
liegen 50 Jahre zurück. Da die Kapuziner als Bettelorden über keine finanziellen Polster verfügen können, sind sie gänzlich auf das
Wohlwollen von Geldgebern angewiesen. Gerechnet wird mit einer
Bausumme von rund 2 Millionen Franken – für die Klostergemeinschaft mit zehn Brüdern eine schwer zu beschaffende Summe.
Die Kirche hat über die Jahrzehnte hin stark gelitten. Nicht nur
die Wände sind schwarz und unansehnlich, auch der Verputz weist
viele Risse auf. Die Isolation ist so mangelhaft, dass die Wände
feucht werden. Die Klosterkirche ist wichtig – und zwar nicht nur
als Gottesdienstraum für die Klostergemeinschaft, sondern auch
als Versammlungsraum für verschiedenste kirchliche Gruppen.
Wenn die Kirche weiterhin den Gläubigen zur Verfügung stehen
soll, muss sie unbedingt saniert werden, ansonsten drohen dem
Gebäude irreparable Schäden.
Inländische Mission/Red.
Bild: Philippe Moser
Clevere Ideen für eine gerechtere Welt
youngCaritas-Award
youngCaritas zeichnet jährlich die besten Projekte von jungen Menschen aus,
die sich mit Kreativität und hohem persönlichen Einsatz für eine gerechtere Welt
engagieren. Die diesjährigen Gewinner und Gewinnerinnen des youngCaritasAwards heissen Alena Knörr, Evelyne Frei, Daniel Locher und Markus Hubacher.
Bilderbücher spielen in der Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. Für manche Kinder mit geistiger oder Mehrfachbehinderung ist es schwierig, die Geschichte eines Bilderbuches ohne die Unterstützung von Gebärden zu verstehen. Aus
diesem Grund hat die Projektgruppe beschlossen, ein speziell angefertigtes Bilderbuch für die Kinder in Institutionen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung herzustellen. Es handelt sich um Bilderbücher, in welchen Märchen in
gekürzter Fassung wiedergegeben und zusätzlich mit Gebärden illustriert werden.
Die Projektgruppe besteht aus Schülerinnen und Schüler des «Inforama Rütti» in
Zollikofen, die dort die gesundheitlich-soziale Berufsmaturität berufsbegleitend
absolvieren. Die Idee für «Geschichten verbinden» kam ihnen im Rahmen ihrer
interdisziplinären Projektarbeit.
Den Publikumspreis erhielt Amanda Deplazes, die durch das Benefiz-Dinner
«Primavera sil taglier» in der Bündner Gemeinde Surrein auch die Teller bedürftiger
Kinder in Peru füllte sowie eine Schule und Tagestätte in Cusco unterstützte.
youngCaritas/Red.
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forumKirche | 1-2015
Die Preisträger/innen (v. l. n. r.): Daniel Locher,
Evelyne Frei, Alena Knörr und Markus Hubacher.
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Frauen der Bibel
Rahab macht Platz für die Zukunft
Rahab stieg auf das Dach hinauf und
sagte zu den Männern: «Ich weiss es
ja: GOTT hat euch das Land gegeben
und euer Schrecken hat uns überfallen (…) als wir davon hörten,
zerschmolz unser Herz und in
keinem Menschen kam noch Kraft
auf gegen euch.»
Bild: Claudia Koch
(Jos 2,8–11)
«D
Du
t
s
a
h
m
u
Wieviel Ras Pläne?
für Gotte
ie fünf Bücher Mose» sind nur ein Teil der biblischen Geschichte, die von Gott
und der Welt erzählt. Bevor das sogenannte «gelobte Land» erreicht wird, sind noch viele
Hürden zu bestehen. Eine wichtige Rolle spielte nach dem Tod Mose eine unabhängige,
unkonventionelle Frau: Rahab. Ihre Geschichte fasziniert mich seit meiner Ausbildung
zur Bibelerzählerin.
Im Buch Josua, mitten im Krieg, begegnet uns Rahab. Mose führte sein versklavtes
Volk aus Ägypten, aber als Mose stirbt, ist das verheissene «gelobte Land» noch nicht
erreicht. Nun ist Josua sein Nachfolger. Es folgt die Landnahme und mit ihr immer
wieder Kriege und Unruhen – auch in Jericho.
Dort lebt Rahab als ungebundene Frau. Manche bezeichnen sie als Dirne. Am Rand
der Stadtmauer führt sie eine Gastwirtschaft. Eines Abends bekommt sie Besuch von
zwei israelitischen Spionen, die sie bewirtet. Sie ahnt, dass ihre Stadt bald fallen wird.
Trotzdem versteckt sie die feindlichen Kundschafter auf ihrem Dach, als die Soldaten
des Königs von Jericho auftauchen. Mit einer Lüge verschafft sie sich Zeit. Sie verhilft den beiden
zur Flucht, indem sie ein rotes Seil an der Stadtmauer herunterlässt. Dieses Seil wird später das Erkennungszeichen sein, ihr Haus und das Leben ihrer Familie zu verschonen. Es ist nicht die militärische Macht der Israeliten, die sie zur Fluchthelferin werden lässt, sondern das Vertrauen auf einen Gott, der ihr bisher fremd war.
Rahabs Plan geht auf. Sie wird zur Verräterin ihres bisherigen Lebens, aber genau das eröffnet ihr auch die Möglichkeit eines Neuanfangs. Das Seil wird zur Verbindung zwischen Angreifern und Volk und symbolisch zum roten Faden, der die Geschichte von einem
neuen Himmel und einer neuen Erde erzählt. Nicht mehr die Vergangenheit zählt, sondern die Entscheidung: «Ich lasse mich retten
von diesem Gott, der mich in die Zukunft führt.»
Der Name «Rahab» bedeutet nicht umsonst die Weite, die Geräumige. Rahab schafft Platz fürs Leben und damit für Gottes heilsames
Handeln. Der Evangelist Matthäus reiht Rahab in die Ahnenfolge von Joseph, dem Vater von Jesus ein (Mt 1,5). Jesus ist also ein
Ururenkel in 30. Generation dieser mutigen und unkonventionellen Frau.
Gudrun Schröder, Katechetin im Pastoralraum Gösgen
In der nächsten Ausgabe:
Eva
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Thurgau
Aus 60 mach 70
Volksfrömmigk
Jubiläumsfeier der Sternsinger in Bischofszell
Evangeline Vettiger erzählt von d
Manchmal trifft man auf Überraschungen
der erstaunlichen Art. So erging es zumindest Franziska Heeb, die für die Koordination des Sternsingens in Bischofszell zuständig ist. Als das Hilfswerk missio 2014
ihr 25-jähriges Jubiläum der «Aktion Sternsingen» feierte, spürte sie mit ihrem Team
auf, wie lange Sternsinger schon in ihrer
Region unterwegs sind. Anhand Erzählungen ihrer Nachbarin kam sie dahinter, dass
dieser Brauch schon mehrere Jahrzehnte
nicht nur in Bischofszell, sondern auch in
Hauptwil und St. Pelagiberg ausgeübt wird.
«Wir kamen zum Schluss, dass es an die
60 Jahre sein müssen», sagt sie und fügt
an: «So entschieden wir, ein 60-Jahr-Jubiläum zu feiern.» Gefeiert wird zusammen
mit Hauptwil, mit 25 Jahren und St. Pelagiberg mit 20 Jahren Sternsingen. «Nun
musste nur noch ein passendes Bild her»,
sagt Heeb. Dafür hielten sie beim letztjährigen Sternsinger-Dankgottesdienst die Kinder zurück, drückten ihnen entsprechende
Buchstaben in die Hand und das Foto für
die Jubiläumsfeier war gemacht.
Genaues Gründungsdatum
Die Überraschung kam im Laufe des Jahres. Vor der Koordination durch missio war
es die Jungwacht, die das Sternsingen betreute. Während Franziska Heeb in der Ge-
meinde ältere Leute um Sternsinger-Erinnerungen bat, brachte ein Jungwächtler einen
Ordner vorbei. «Wir staunten nicht schlecht,
als wir darin einen Brief fanden, in dem das
genaue Gründungsdatum in Bischofszell
aufgeführt war.» Statt der angenommen 60
Jahre waren es nun deren 70! Also musste
ein gewiefter Bildbearbeiter her, der aus der
«6» eine «7» machte. Der Brief war eine Antwort auf eine Zeitungsanfrage, in der Kaplan Emil Weber 1984 nach den Ursprüngen des Sternsingens forschte. Martin
Klaus-Rohner, damals wohnhaft in Herisau,
berichtete als ehemaliger Bischofszeller
Scharleiter von seiner Idee, «diesen schönen Brauch» aus der Innerschweiz zu Haus
umzusetzen. So zog er am 28. Dezember
1944 erstmals mit einer Schar los und
setzte sich dafür ein, dass ein Teil des Geldes für «kinderreiche Familien in ärmlichen
Verhältnissen und alte, gebrechliche und alleinstehende Personen des Städtchens»
verwendet wurde.
Claudia Koch
Vorne hängen die Sternsinger-Gewänder, die um 1958 genäht und erstmals 1964 auf Fotos
festgehalten wurden.
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Verschiedene Migrationsbewegungen haben das Gesicht der Schweiz und ganz besonders das Gesicht der Schweizer Kirche
geprägt. In den 90er-Jahren stiegen die
Eheschliessungen zwischen Schweizern
und philippinischen Migrantinnen stark
an. Kirche ohne Grenzen hat Evangeline
Vettiger (56), ehrenamtliche Mitarbeiterin
in der Philippine Catholic Mission, besucht
und über die Filipinos gesprochen.
Lustige Episoden
Nach einigen Lücken liess Präses Paul
Hengartner das Sternsingen 1989 wieder
richtig aufleben. «Er ging wortwörtlich von
Haus zu Haus, egal, welcher Konfession
die Bewohner angehörten», so Heeb. Sie
freut sich auf die Sternsinger-Episoden, die
an der Jubiläumsfeier – mit bis anhin 160
angemeldeten Teilnehmern – erzählt werden. «Die Sternsinger-Umhänge mussten
anfangs allerhand aushalten. Um Zeit zu
sparen, rutschte man schon mal auf dem
Hosenboden den Hang hinab», erzählt
Franziska Heeb lachend.
Bild: Claudia Koch
Insgesamt 115 Jahre Sternsingen dürfen
Bischofszell, Hauptwil und St. Pelagiberg
feiern. Am 11. Januar gibt es zu diesem
besonderen Anlass in Bischofszell ein Jubiläumsfest, an welchem alte Geschichten
erzählt, antiquierte Sternsinger-Kleider
präsentiert und das ursprüngliche Sternsinger-Menue aufgetischt werden.
«Die meisten philippinischen Migrantinnen
leben in der Deutschschweiz», erklärt die Filipina Evangeline Vettiger, die selber drei
Kinder mit einem Schweizer hat und schon
Grossmutter ist. Die Notwendigkeit der
Philippine Catholic Mission – mit Sitz in
Steinhausen – erklärt sie anhand der internen Statistik: «In Zahlen ausgedrückt, sprechen wir hier von schweizweit ca. 5000
Gläubigen, davon leben in Zürich ca. 3000
und in Winterthur und Umgebung ca. 300 Filipinos.» Es seien vor allem Philippinerinnen,
die dann mit ihrem Schweizer Partner und
den Kindern in die Mission kommen, präzisiert sie in Bezug auf die Zahlen. Auf die Organisation der Gläubigen und der Mission
angesprochen sagt sie: «Unsere Gläubigen
sind heute in den verschiedenen Städten in
Gemeinschaften oder Selbsthilfegruppen organisiert.» Beispielsweise zeigt sich das in
der Kirche St. Marien in Winterthur, wo ein
Chor die Gottesdienste und andere Anlässe
feierlich gestaltet oder Philippinerinnen in
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Kirche ohne Grenzen – Englisch
gkeit stärkt Identität
der Pfarrei aktiv mitwirken. «Die Aktivitäten
der philippinischen Mission richten sich
nach einem Pastoralplan, der alle drei Jahre
von einer Pastoralversammlung erarbeitet
wird», so Evangeline Vettiger.
Mike Qerkini (27), Religionspädagoge, stammt aus
dem Südosten des Kosovos
und studiert Theologie an
der Universität in Luzern.
Neben seiner Arbeit als
Religionspädagoge engagiert er sich
ehrenamtlich in der albanischen Mission
in Sirnach/TG.
Vielfältiges, religiöses Angebot
«Feste und Formen der Volksfrömmigkeit
sind wichtig für die kulturelle und spirituelle
Identität», erzählt die Philippinerin. Das
erklärt auch den dichten Jahresplan: Silvester- und Neujahrsfeiern, Besinnungstage vor Ostern und Weihnachten, eine tiefe
Marienverehrung, das «Santo Nino-Fest» –
ein Kirchenfest, mit dem den Anfängen des
Christentums auf den Philippinen gedacht
wird – Philippinische Migrantentage und
«Simbang Gabie», die Weihnachtsnovene,
sind nur einige der besonderen Veranstaltungen der Mission. Daneben finden jährlich Wallfahrten ins Ausland, vor allem nach
Fàtima und Jerusalem, statt. Weiter haben
die Gläubigen die Möglichkeit, bei diversen
Gebetsgruppen teilzunehmen oder auch
bei den einzelnen Festen im Jahreskreis
die Einkehrtage oder vor Hochfesten Einkehrwochen zu besuchen.
Die Mission möchte auch der neuen Generation gerecht werden: «Wir versuchen, die
Jugendlichen und jungen Erwachsenen
nach Möglichkeiten zu fördern. Darum bieten wir auch kulturelle und religiöse Angebote für Jugendliche an, die dann zum Teil
schweizweit in Genf oder Zürich stattfinden. Für diesen Anlass kommen extra
religiöse Bewegungen aus den Philippinen
in die Schweiz.»
People’s devoutness
strengthens identity
Different migration movements have embossed the face of Switzerland especially
the face of the Swiss Church. In the 1990s,
Swiss-Filipino marriages have immensely
increased. «Church without Border» visited
Evangeline Vettiger (56) a volunteer worker
of the Philippine Catholic Mission and
spoke about the Filipinos.
Text: Mike Qerkini
Übersetzung: Evangeline Vettiger
Bild: zVg
Tiefe Erschütterung für die Mission
Auf die Frage, was die Not der Migrantinnen
und Migranten aus den Philippinen ausdrückt, erklärt Frau Vettiger: «Als 2012 Pater Johan Dumandan die Mission verlassen
musste, verstanden das unsere Gläubigen
nicht. Sie wollten ihren lieb gewonnenen
Missionar hier in der Schweiz behalten. Ihm
hatten sie ihr Leid geklagt und nach Lösungen gerungen.» Der Schock aufgrund des
Wechsels in der Missionsleitung ist bis
heute spürbar: «Der neue Missionar Pater
Antonio Enerio ist nach Kräften bemüht,
dass die Gemeinschaft wieder nach vorne
blickt. Doch zuvor müssen ‹alte Wunden›
gepflegt werden, und das braucht Zeit.»
Zumindest, so erklärt Evangeline Vettiger,
müsse die Philippine Catholic Mission die
Gemeinschaft fördern. Darum bietet die
Mission einen breitgefächerten Jahresplan
an.
Der Chor der Philippine Catholic Mission bereichert die Liturgie mit ihrem Gesang.
Bild: zVg
Evangeline Vettiger: «Feste und Formen
der Volksfrömmigkeit sind wichtig für die
kulturelle und spirituelle Identität.»
Bild: Mike Qerkini
n der Philippine Catholic Mission
«Most Filipino migrants live in the Germanspeaking Switzerland», explains the Filipina
Evangeline Vettiger, who has 3 children with
a Swiss national and is already a grandmother. She explains the necessity of the
Philippine Catholic Mission through internal
statistic. «We are talking about Swiss wide
approximately 5,000 faithful, from which
around 3000 are living in Zürich, 300 in and
around Winterthur.» She goes further to
specify: «These are mostly Filipinas, who are
coming with their husbands and children to
the mission.» When asked about the organization of the faithful and the mission, she
narrates: «Our faithful are currently part of
communities and self-help groups in different cities.» It can be seen for instance in St.
Marien Oberwinterthur where a choir renders its services during masses and other
activities and where some Filipinas are actively participating in the parish. «The activities of the Philippine Catholic Mission follows a pastoral plan that is developed and
prepared during a pastoral assembly every
3 years», she emphasizes further.
The mission also wants to accommodate
the new generation: «We are trying to encourage teenagers and young adults. Because of this, we also offer cultural and religious activities for teens, some nationwide,
in Geneva and in Zürich. For these occasions, religious groups from the Philippines
come to Switzerland.»
forumKirche | 1-2015 11
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Kirche Schweiz
Religion auf unterschiedlichen Kanälen
Katholisches Medienzentrum startet am Dreikönigstag
In allen drei Sprachregionen der Schweiz
gibt es ab Januar 2015 ein Katholisches
Medienzentrum: in Lugano, Lausanne und
Zürich. Diese drei Zentren arbeiten in
Zukunft eng zusammen, um Nachrichten,
Meinungen und Hintergrund zu Kirche,
Religion und Gesellschaft im Internet zu
verbreiten. Wir stellen das Katholische
Medienzentrum in Zürich vor.
In Zürich entsteht ein neues Katholisches
Medienzentrum, das die bisherigen Aktivitäten der Presseagentur kipa, der Internetpublizistik von kath.ch sowie der Radio- und
Fernseharbeit mit SRF zusammenfasst.
Martin Spilker übernimmt die Redaktionsleitung des Newsrooms in Zürich ab Januar
2015. Er ist gemeinsam mit Charles Martig,
dem neuen Direktor des Medienzentrums, zu-
ständig für die Weiterentwicklung der katholischen Publizistik und die Lancierung von
neuen Produkten. Das Medienzentrum soll
zu einer massgeblichen Stimme für Religion,
Kirche und Gesellschaft werden.
Martin Spilker kommt aus Biel/BE und
besitzt langjährige Erfahrung im Journalismus. Er hat von 1995 bis 2006 als Redaktor und Ressortleiter bei der Luzerner
Zeitung/Neue Luzerner Zeitung AG gearbeitet. In der Regionalredaktion Zug war er Leiter des Ressorts «Zuger Gemeinden» und
zudem Mitarbeiter im Ressort «Religion &
Gesellschaft». Spilker ist ein sehr guter
Kenner der katholischen Kirche in der
Schweiz. Er besitzt eine Diplomausbildung
des Katechetischen Instituts der Theologischen Fakultät Luzern. Zudem ist er Mitglied des Institutsrats des Ökumenischen
Instituts Luzern.
Geschichte des Tages
Die neue Redaktion bietet ab 6. Januar
2015 auf www.kath.ch täglich Nachrichten, Kolumnen, Hintergrund und eine aktuelle Geschichte des Tages aus Kirche,
Religion und Gesellschaft. Zielgruppe des Newsrooms sind alle an
Religion, Kirche und Gesellschaft
Interessierte in der Schweiz. «Inhalte über Kirche und Religion sollen leicht und auf unterschiedlichen
Kanälen auffindbar sein», sagt
Martin Spilker zur neuen Ausrichtung
von kath.ch und ergänzt: «Will die Kirche
mit ihrer Botschaft nahe bei den Menschen sein, so muss sie in unserer Gesellschaft in den sozialen Netzwerken
präsent sein.» Zudem wird es
einen professionellen
Kundenbereich
für Redaktionen geben, die
auf Nachrichten
und exklusive
Geschichten
zur katholischen Kirche
in der Schweiz,
im Vatikan und
international
zugreifen
können.
Neuer Präsident
Das Medienzentrum ist als Verein organisiert. In ihm sind ein Grossteil der Landeskirchen und Bistümer der Deutschschweiz
Mitglied geworden. Erst kürzlich sind das
Bistum St. Gallen und der katholische Konfessionsteil sg.kath.ch dem Verein beigetreten. Auch Seelsorgeräte und Einzelpersonen sind im Verein willkommen und
können sich dort engagieren (Anmeldung:
[email protected]).
Als neue treibende Kraft wurde am
13.11.2014 Odilo Noti in das Präsidium
des Vereins gewählt. Er ist promovierter
Theologe und Leiter Kommunikation von
Caritas Schweiz. Mit seinem breiten Fachwissen in Medien und Kommunikation
übernimmt er die strategische Führung des
neu gegründeten Katholischen Medienzentrums. Dieses startet am 6.1.2015 mit
dem Relaunch der Website www.kath.ch
und dem Aufbau eines katholischen Newsrooms in der Deutschschweiz. Ziel des
Medienzentrums ist es, die Sichtbarkeit,
Wirkung und Relevanz der katholischen
Nachrichten in den Schweizer Medien zu
stärken.
Über die Sprachgrenzen hinweg
Die drei Medienzentren handeln im Auftrag
der Schweizer Bischofskonferenz und der
mitfinanzierenden Institutionen (RKZ). In
diesem Auftrag geht es um Information,
Verkündigung, Öffentlichkeitsarbeit und
Dienstleistungen. Neben News und Debatten sollen auch Glaube und Verkündigung
ihren Platz bekommen. Und bei den Dienstleistungen gibt es neben dem beliebten
Stellenmarkt, dem Zugang zu Communiqués, Adressen und Veranstaltungen neu
auch schön gestaltete, multimediale Dossiers. Zudem wird die aktive Präsenz auf
den Social Media einen Schwerpunkt der
Redaktion bilden.
Mit dem Start der Medienzentren gibt es
erstmals in der Schweiz ein gemeinsames
Logo für die katholische Medienarbeit in
der Schweiz und ein gut abgestimmtes
Vorgehen. Hier lebt die Kirche eine schweizerische Solidarität, die über die Sprachgrenzen hinweggeht und ökumenisch ausgerichtet ist.
12 forumKirche | 1-2015
Bild: zVg
Charles Martig/Red.
Martin Spilker ist neuer
Redaktionsleiter von kath.ch.
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Thurgau · Konstanz
Bogendruck und klimaneutral
Einblicke in die neue Druckerei von forumKirche
Claudia Ruckstuhl. Ein weiterer Vorteil der
neuen Druckmaschine sei ein zusätzliches
Inline-Mess- und Regelsystem, das während
des Drucks Bogen ausmisst und bei kleinsten Abweichungen neu regelt, was einen
äusserst stabilen Fortlauf garantiere. Die
Druckmaschine, die im Oktober in Betrieb
genommen wurde, wird auch beim Druck
von forumKirche eingesetzt.
Bild: zVg
Claudia und Urban
Ruckstuhl, Inhaber
der Bodan AG, am
Leitstand der neuen
Druckmaschine.
Damit Sie forumKirche alle vierzehn Tage
in den Händen halten können, braucht es
eine leistungsfähige Druckerei. Mit der
neuen Ausgabe hat die Bodan AG in Kreuzlingen diese Aufgabe übernommen. Sie
verfügt seit Oktober 2014 über eine
fabrikneue Druckmaschine.
Ruckstuhl geleitet. Beide Unternehmen beschäftigen insgesamt 55 Mitarbeitende.
Zum Kerngeschäft der Druckerei gehören
Akzidenzdrucksachen, wie u. a. Broschüren,
Flyer, Prospekte, Kataloge und Magazine.
«Wir sind spezialisiert für höhere Auflagen»,
erläutert Claudia Ruckstuhl.
Die Bodan AG kann auf eine lange Tradition
zurückblicken. Bereits 1911 wurde das
Unternehmen als Genossenschaft gegründet. 1965 wurde der Betrieb von Paul
Ruckstuhl käuflich übernommen, der ihn
unter anderem auch als Zeitungsverlag profilier te. Hinzu kamen eine Papeterie und eine Buchhandlung, die immer noch unter
gleichem Namen in Kreuzlingen beheimatet
sind.
Heute wird die Bodan AG zusammen mit der
Thurgauer Tagblatt AG in Weinfelden von den
beiden Geschwistern Claudia und Urban
Schnellerer Durchlauf
Um solch hohe Auflagen termingerecht
zu bewältigen und damit konkurrenzfähig
zu bleiben, bedarf es des Einsatzes modernster Technologien. So hat sich die Unternehmensleitung der Bodan AG entschieden,
eine Bogenoffsetdruckmaschine anzuschaffen, die es möglich macht, die Durchlaufzeiten weiter zu verkürzen. «Die in der LE-UVTechnologie hergestellten Druckbogen sind
bereits in der Auslage trocken und können
umgehend weiterverarbeitet werden. Somit
kann wertvolle Zeit gespart werden», erklärt
Umweltschutz
Auf der Rückseite von forumKirche befindet
sich seit dieser Ausgabe ein Label, das einen klimaneutralen Druck anzeigt. Denn ein
Ziel der Bodan AG ist es, möglichst nachhaltig zu produzieren. «Seit mehr als drei Jahren besteht eine Partnerschaft mit der international ausgerichteten Klimaschutzstiftung
myclimate, die unsere Unternehmung auf
Umweltbelastungen hin analysiert hat», sagt
Claudia Ruckstuhl. So werden jedes Jahr Daten von sämtlichen Produktionsfaktoren wie
zum Beispiel Energieverbrauch, verwendete
Papiersorten, verwendete Druckfarbe, sämtliche Transportwege usw. erhoben, um einen
ökologischen Fussabdruck des Unternehmens zu erstellen – mit dem Ziel, diesen
ständig zu minimieren. Beim Papiereinkauf,
so Ruckstuhl, achte man beispielsweise
darauf, dass das Material aus kontrollierten
Quellen stammt (FSC Controlled Wood) und
internationale Standards erfüllt. Neben diesen Massnahmen werde der Beitrag der
Kunden für klimaneutrale Produktion an
myclimate weitergeleitet, die damit konkrete
Klimaschutzprojekte unterstützt.
Detlef Kissner
Gedenken an Jan Hus
Veranstaltungen zum 600. Todestag des Reformators
Der böhmische Theologe und Reformator
Jan Hus steht 2015 im Mittelpunkt des
Gedenkens an das Konstanzer Konzil vor
600 Jahren. Am 6. Juli 1415 war Hus vom
Konzil als Ketzer verurteilt und auf dem
Scheiterhaufen verbrannt worden.
Im Rahmen des Konzilsjubiläums sind neben einem umfangreichen Kulturprogramm
auch ein internationales Sommerforum des
Europäischen Jugendparlaments und ein
«Wirtschaftskonzil» geplant. Dabei soll im
Geiste der Kirchenversammlung über die
künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen diskutiert werden.
Neue Hus-Dauerausstellung
Mit einer neuen Dauerausstellung präsentiert sich das Konstanzer Hus-Haus. Hier
geht es um die Lebensgeschichte des
Reformators und um dessen Ideen. Die Universität der Stadt will mit Vorträgen und Projekten einen Beitrag zur historischen Auseinandersetzung mit dem Reformator leisten.
Bei einer Reihe von Veranstaltungen gibt es
deutsch-tschechische Kooperationen. Die
Hussitische Kirche will am 4. Juli in Konstanz eine Skulptur «Jan Hus – Weg zur
Versöhnung» enthüllen. Am eigentlichen
Todestag, am 6. Juli, ist ein internationaler
ökumenischer Gedenkgottesdienst im
Münster vorgesehen. Die christlichen
Kirchen beteiligen sich mit vielen weiteren
Aktionen an dem Konzilsgedenken.
Kipa/Red.
forumKirche | 1-2015 13
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Bild: zVg
Kurse · Tagungen
Benediktinergemeinschaft
Kloster Fischingen
■ Meditation – Sitzen in der Stille
für Frauen
Ein Tag der Achtsamkeit und Rückzug aus
dem Alltag mit westlicher Zenmeditation,
nur für Frauen.
Datum:
17. Januar,
8.30 bis 17.00 Uhr
Ort:
Kloster Fischingen
Leitung:
Br. Daniel Prandini
Kosten:
60 CHF
Anmeldung: spätestens bis 15. Januar bei
www.benediktiner-stille.ch
■ Wochenende für Erstkommunion-Kinder
und ihre Eltern
Die beliebten Erstkommunion-Wochenenden im Kloster Fischingen.
Datum:
21./22.2., 28.2./1.3., 7./8.,
14./15. und 21./22.3.
Zeit:
Samstag: 14.00 bis 21.30 Uhr;
Sonntag: 7.35 bis ca. 16.00 Uhr
Ort:
Seminarhotel Kloster
Fischingen
Veranstalter: Fachstelle Katechese
Kosten:
1 Elternteil/1 Kind: 190 CHF,
1 Elternteil/2 Kinder: 230 CHF,
Eltern/1 Kind: 260 CHF,
Eltern/2 Kinder: 280 CHF
Anmeldung: bis 24. Januar bei
[email protected]
■ Zazen – Sitzen in der Stille
Ein Tag im Monat der Achtsamkeit und
Rückzug aus dem Alltag mit westlicher
Zenmeditation für Frauen und Männer.
Datum:
31. Januar, 8.30 bis 17.00 Uhr
Ort:
Kloster Fischingen
Leitung:
Br. Daniel Prandini
Kosten:
60 CHF
Anmeldung: bei www.benediktiner-stille.ch
Katholische Landeskirche
hurgau
Zeitschriftentipp
Heiliger Zorn – Sich nicht gewöhnen an
Wut gilt nicht gerade als christliche Tugend,
sondern wird oft als unbeherrschte Gefühlsäusserung verstanden. Dass es aber
durchaus Situationen in unserem Leben
gibt, in denen Wut angebracht, ja sogar lebensnotwendig ist, davon erzählt die aktuelle Ausgabe. Zornig werden können wir
aber auch wegen Missständen, die uns
selbst gar nicht betreffen.
Judith Giovanelli-Blocher, Stéphane Hessel,
Monika Stocker, Cecile Bühlmann, Al Imfeld, Luzia Sutter-Rehmann, Fulbert Steffensky u. a. erzählen, was sie in unserer
Gesellschaft und Kirche wütend macht und
warum sie nicht aufgeben, sich für eine
gerechtere, friedvollere und menschenfreundlichere Welt zu engagieren.
Mit einem Exklusivinterview mit Konstantin
Wecker.
www.ferment.ch
Kloster Hegne
Fachstelle Katechese
Bild: Fastenopfer
■ Chicken bei uns – leere Teller dort
Einführung in die «Fastenopfer/Brot für
alle»-Kampagne 2015, mit Kurzfilm und
Visualisierung durch Schauspielerinnen
und Schauspieler.
Datum:
21. Januar, 13.30 bis 16.45 Uhr
Ort:
Zentrum Franziskus,
Kursraum Assisi,
Franziskus-Weg 3, Weinfelden
Leitung:
Christine Demel, Anke
Ramöller, Rolf Meierhöfer
Kosten:
30 CHF
Anmeldung: bis 7. Januar bei
[email protected]
14 forumKirche | 1-2015
■ MAL-ZEIT
Ein Tag in der Kreativwerkstatt.
Datum:
24. Januar, 9.30 bis 17.00 Uhr
Ort:
Kloster Hegne, Konradistr. 12,
78476 Allensbach-Hegne
Referentin: Sr. Regina Lehmann,
Werklehrerin
Kosten:
40 € (inkl. Mittagessen),
zzgl. Materialkosten nach
Verbrauch
Anmeldung: bis 14. Januar bei
www.kloster-hegne.de
Sonntagslesungen
Paulus Akademie Zürich
■ Werben für die Kirche
Kurs für Basiswissen der Kommunikation
und gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um für
kirchliche Angebote zu werben.
Datum:
22., 23. und 30. Januar,
19. und 20. März
Zeit:
22. Januar: 9.00 bis 19.30 Uhr,
sonst jeweils 9.00 bis 16.30 Uhr
Ort:
C66, Hirschengraben 66,
Zürich
Leitung:
Nicole Zeiter, PR Beraterin
Kosten:
Teilnehmende ZH: 750 CHF,
Teilnehmende andere
Kantone: 950 CHF
Anmeldung: bei www.paulus-akademie.ch
4. Januar – 2. Sonntag nach Weihnachten
Erste Lesung: Sir 24,1-2.8-12
Zweite Lesung: Eph 1,3-6.15-18
Evangelium: Joh 1,1-18 (oder 1,1-5.9-14)
11. Januar – Taufe des Herrn
Erste Lesung: Jes 42,5a.1-4.6-7 oder
Jes 55,1-11
Zweite Lesung: Apg 10,34-38 oder
1 Joh 5,1-9
Evangelium: Mk 1,7-11
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Gottesdienste an den Wochenenden · Radio & TV
Gottesdienste im Kanton Thurgau
SAMSTAG/SONNTAG 3./4. JANUAR 2015
Aadorf So 10.00 Eucharistiefeier Altnau So 10.00 Gottesdienst Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Gottesdienst Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier So 10.15 Eucharistiefeier Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen So 8.45 Gottesdienst Berg Sa 17.15 Gottesdienst, So 9.30 Gottesdienst
Bettwiesen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 9.00 Wortgottesdienst Bischofszell So 10.15 Eucharistiefeier Bürglen Sa 18.00 Eucharistiefeier
Diessenhofen So 10.00 Eucharistiefeier Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst
Ermatingen So 10.30 Eucharistiefeier Eschenz So 10.15 Eucharistiefeier Eschlikon So 11.00 Eucharistiefeier Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier
Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier So 10.30 Eucharistiefeier Gachnang So 9.00 Eucharistiefeier Güttingen So 8.45 Wortgottesdienst
Gündelhart Sa 9.00 Eucharistiefeier Hauptwil So 8.45 Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Herdern Sa 19.00 Eucharistiefeier
Homburg So 9.00 Eucharistiefeier Horn So 10.00 Wortgottesfeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe 11.00 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Landschlacht So 11.15 Eucharistiefeier Leutmerken Sa 19.45 Gottesdienst Lommis Sa 19.30 Eucharistiefeier Matzingen So 9.30 Gottesdienst
Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst Münsterlingen So 9.00 Eucharistiefeier (Spital), 9.30 Wortgottesdienst
10.00 Eucharistiefeier (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Gottesdienst Pfyn So 10.30 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier
Romanshorn Sa 17.30 Gottesdienst, 17.45 Messe ital., So 10.15 Gottesdienst Sitterdorf Sa 17.15 Gottesdienst Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier
Sommeri So 10.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein Sa 18.00 Eucharistiefeier Steckborn So 17.00 Gottesdienst Steinebrunn So 9.00 Eucharistiefeier
St. Pelagiberg Sa 19.00 Eucharistiefeier Sulgen So 10.00 Gottesdienst Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies),
So 9.00 Gottesdienst Wängi So 9.30 Eucharistiefeier Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, 18.30 Eucharistiefeier ital., So 10.00 Eucharistiefeier
Wertbühl So 9.00 Gottesdienst Welfensberg So 10.30 Gottesdienst Wuppenau Sa 18.15 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst
SAMSTAG/SONNTAG 10./11. JANUAR 2015
Aadorf So 18.30 Eucharistiefeier Altnau So 10.00 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Familiengottesdienst 10.15 Eucharistiefeier Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen So 8.45 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Gottesdienst, So 9.30 Gottesdienst
Bettwiesen Sa 18.00 Wortgottesfeier Bichelsee So 9.00 Eucharistiefeier Bürglen So 17.00 Ökum. Gottesdienst Diessenhofen Sa 17.00 Eucharistiefeier,
So 10.00 Eucharistiefeier Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst Ermatingen So 10.30 Ökum. Gottesdienst Eschenz So 10.15 Eucharistiefeier Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Eucharistiefeier Felben Sa 19.00 Eucharistiefeier
Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 9.45 Eucharistiefeier 10.30 Eucharistiefeier Gachnang Sa 16.00 Ökum. Feier
Güttingen So 8.45 Eucharistiefeier Gündelhart So 10.00 Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz Sa 18.15 Gottesdienst
Horn So 10.00 Wortgottesfeier Kradolf So 10.00 Ökum. Gottesdienst Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, 11.00 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Lommis So 10.00 Eucharistiefeier Märstetten Sa 17.15 Eucharistiefeier Matzingen Sa 18.00 Eucharistiefeier Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier
Müllheim So 10.00 Gottesdienst Münsterlingen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Evang. Gottesdienst (Spital), 10.00 Evang. Gottesdienst (Psych. Klinik)
Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 10.30 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Gottesdienst Schönholzerswilen So 9.00 Gottesdienst Sitterdorf Sa 17.15 Eucharistiefeier Sirnach Sa 18.30 Eucharistiefeier Sommeri So 9.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein Sa 18.00 Eucharistiefeier Steckborn So 9.30 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.30 Eucharistiefeier St. Pelagiberg Sa 19.00 Eucharistiefeier Sulgen Sa 19.00 Eucharistiefeier Tänikon So 11.00 Eucharistiefeier Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies),
So 9.00 Eucharistiefeier Wängi So 9.30 Eucharistiefeier Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, So 8.45 Eucharistiefeier, 10.00 Eucharistiefeier
Welfensberg Sa 19.30 Gottesdienst Wuppenau Sa 18.15 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst
Anderssprachige Gottesdienste
SAMSTAG/SONNTAG 3./4. JANUAR 2015
Albaner-Mission So 13.30 Uhr Wil SG Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 18.30 Uhr St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Uhr Klösterli
Frauenfeld, 11.15 Uhr St. Remigius Sirnach, Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 17.45 Uhr Alte Kirche Romanshorn, 19.15 Uhr St. Stefan
Amriswil, So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 Uhr St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 Uhr St. Martin Arbon, So 9.30 Uhr Klosterkirche Münsterlingen, 12.00 Uhr Klösterli Frauenfeld, 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission Sa 19.00 Uhr Klösterli Frauenfeld
Spanier-Mission Sa 18.30 Uhr St. Maria Schaffhausen, So 10.30 Uhr Klösterli Frauenfeld, 12.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen
SAMSTAG/SONNTAG 10./11. JANUAR 2015
Albaner-Mission So 13.00 Uhr St. Nikolaus Frauenfeld Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 17.00 Uhr Bruder Klaus Diessenhofen,
So 8.45 Uhr St. Johannes Weinfelden, 10.00 Uhr Klösterli Frauenfeld, 11.15 Uhr St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn
Sa 17.45 Uhr Michaelskapelle Bischofszell, 19.00 Uhr St. Peter und Paul Sulgen, So 9.30 Uhr St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 Uhr St. Martin Arbon
Kroaten-Mission So 10.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen, 12.00 Uhr Klösterli Frauenfeld, 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen Spanier-Mission Sa 18.30 Uhr
St. Maria Schaffhausen, So 9.30 Uhr St. Galluskapelle Arbon, 11.00 Uhr Pfarreisaal Amriswil Ungarn-Mission So 17.00 Uhr Bernrain Kreuzlingen
Bild: Twentieth Century Fox Film Corporation
Filmtipp
Exodus: Gods and Kings
Ridley Scott ist ein Meister der Inszenierung antiker
Geschichten. Wie schon in «Gladiator» interessiert
ihn vor allem die Heldengeschichte. Moses und
Ramses werden als Generäle eingeführt, die in
einer Schlacht erfolgreich die Hethiter schlagen.
Doch bereits in der Eröffnung ist die Ungleichheit
der «Brüder» angedeutet, die sich in einen Konkurrenzkampf epischen Ausmasses ausweitet. Insgesamt kommt Christian Bale als Moses nicht an
die schauspielerische Leistung von Charlton
Heston in «Die Zehn Gebote» von 1956 heran. Der
Film ist eine 3D-Version für junge Erwachsene und
alle, die sich erneut mit dem Exodus-Stoff auseinandersetzen wollen.
USA 2014, Regie: Ridley Scott
Kinostart: 25. Dezember
Radio TOP
TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch
Schaffhauser Fernsehen SHf
Gedanke am Wuchenänd
Samstag/Sonntag ab 18.20 Uhr,
stündliche Wiederholung
10. Januar: Ingo Bäcker
17. Januar: Britta Schönberger
Radio Munot
Gedanken zum Tag
Montag bis Freitag 6.50 Uhr
5. bis 9. Januar: Peter Vogelsanger
12. bis 16. Januar: Franz Ammann
Unterwegs – ein kirchliches Magazin
aus Schaffhausen
Jeweils am letzten Sonntag im Monat,
8.00 Uhr, Wdh. 22.00 Uhr
forumKirche | 1-2015 15
Red_Mantel_0115 23.12.14 08:55 Seite 16
Solidarität
Veranstaltungen
Bild: Nina-no/WikimediaCommons
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kalenderblatt · Zum Schluss
Samstag, 3. Januar, 14.00 Uhr
Hofmeisterhaus Schaffhausen
Dreikönigstanzen
Leitung: Rösli Koller und Elisabeth Prince
Dienstag, 6. Januar, 20.00 Uhr
Katholische Kirche Sirnach
Dreikönigskonzert bei Kerzenlicht
Glockenläuten zum Dreikönig
Leitung: Cornelius Bader
Mittwoch, 7. September, 20.00 Uhr
Katholische Kirche Matzingen, Altholzstr. 8
Stammtischgespräche: Musik – universale
Sprache von Mensch zu Mensch
Kirchenmusikerin: Gertrud Mäder
Bei einem Krippenspiel, welches ich letztes Jahr
gesehen habe, freute ich mich darüber, wie viele
verschiedene Menschen ihre Solidarität dem
neugeborenen Jesuskind zeigten. Nun haben wir
Dreikönigstag und es ist doch toll, dass auch die
Könige etwas von ihrem Reichtum mit dem Jesuskind teilten.
Immer um diese Zeit mache ich mir Gedanken
über die Menschen, denen es nicht so gut geht,
zum Beispiel Menschen, denen ich bei der Arbeit
begegne, die nicht wissen, wie sie das Januarloch
stopfen sollen. Menschen, die – wie in der Tagesschau berichtet wird – auf der Flucht sind, in Zelten leben und ausser den Kleidern auf dem Leibe
nichts mehr besitzen. Natürlich gäbe es noch viel
mehr, das sind nur zwei Beispiele.
Dann freut es mich aber auch, zu hören, dass wir
heute noch bereit sind, unseren Reichtum zu teilen und für die Armen in der Schweiz und im Ausland zu spenden. So können wir diesen Menschen
wenigsten etwas helfen in ihrer Not. Und das ist
schön. Ich hoffe, dass diese Solidarität nicht
durch Egoismus und Habgier zerstört wird. Ich bedanke mich immer wieder dafür, dass es mir gut
geht.
Mittwoch, 7. Januar, 14.30 bis 16.00 Uhr
Pfarreizentrum, Freiestr. 13, Weinfelden
Trauercafé
Eine kleine Verschnaufpause für Trauernde
Verein Hospizdienst Thurgau
Donnerstag, 8. Januar, 18.30 Uhr
Schaffhauser Park Casino, Steigstr. 26,
Schaffhausen
Ohnmacht und Hoffnung – Russland unter
Putin und das Gezerre um die Ukraine
Referent: Peter Gysling, Ausland-Korrespondent
Schaffhauser Vortragsgemeinschaft
Sonntag, 11. Januar, 17.15 Uhr
Katholische Kirche Amriswil
Festliche Weihnachtskantaten des Barock
Kammerchor «Cappella Vocale Thurgau»,
Streicherensemble «camerata instrumentale
st. stefan» und Solisten
Leitung: Thomas Haubrich
Eintritt frei – Kollekte
Sonntag, 14. Januar, 19.30 Uhr
Katholische Kirche Horn
Ökumenischer Taizé-Gottesdienst
Bild: Claudia Koch
Daniel Raschle arbeitet auf
der Fachstelle für Schuldenfragen und ist Mitglied der
Synode Schaffhausen
In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und
Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht
Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit
Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten.
Impressum · Arbeitszeiten Sekretariat: Mo, Di, Do: 09.00 bis 11.30 Uhr
AZA
Post CH AG
CH-8280 Kreuzlingen
PP/Journal
ADRESS- UND ABOÄNDERUNGEN
sind an das Pfarramt der Wohngemeinde zu
richten. Die Kontaktdaten sind im Innenteil
dieses Pfarreiblatts aufgeführt.
16 forumKirche | 1-2015
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Katholische Landeskirchen Thurgau und
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